Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Tertell 90 mim breit 18 Pfg. Machlaſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keiner Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Kärdle⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. III. 38. 1150. 38. Jahrgang Von Woche zu Woche Poliliſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Daß des Führers Geburtstag zu einem Feier⸗ tag der Nation geworden iſt, zeigte ſich wieder am vergan⸗ genen Mittwoch, dem Tage, da Adolf Hitler ſein 49. Le⸗ bensjahr vollendete. Von allen Häuſern wehten wieder die Hakenkreuzfahnen, in den Standorten der Wehrmacht gab es große Paraden, und in allen deutſchen Schulen waren die Schüler verſammelt, um die Worte des Reichserzie⸗ hungsminiſters zu hören, der über den Rundfunk zu der deutſchen Jugend über die Bedeutung des Tages ſprach. Beſonders eindrucksvoll aber waren die Feiern der Partei, in denen am Abend die neuen Politiſchen Leiter, Walter und Walterinnen vereidigt wurden. In München ſprach Rudolf Heß zu den zur Vereidigung angetretenen Männern und Frauen, und der Rundfunk trug ſeine ernſten und ein⸗ dringlichen Worte in die Feiern im übrigen Reich. In Ber⸗ lin gab es vor der Reichskanzlei gewaltige Kundgebungen für den Führer, der ſich immer wieder den ihm zujubelnden Menſchenmengen zeigen mußte. Und im Kanzlerhaus häuf⸗ ten ſich die Glückwunſchbriefe, Telegramme und Geburts⸗ tagsgeſchenke zu Bergen. Bemerkenswert war die Herzlich⸗ keit, mit der des Führers Heimat, Oeſterreich, mitfeierte. Dieſes kerndeutſche Land, das Adolf Hitlers Tatkraft wie⸗ der ins Reich zurückgeführt hat, weiß, was es ſeinem gro⸗ ßen Sohne zu verdanken hat. So wurde der Tag im alten wie im neuen Reichsgebiet nochmals zu einer überaus ein⸗ drucksvollen Bekundung der Verehrung und der Liebe des ganzen deutſchen Volkes für ſeinen Führer, den Schmied des Großdeutſchen Reiches. Juſt am Oſterſamstag iſt die europäiſche Politik von einem Alpdruck befreit worden, der ſeit Jahr und Tag ſchwer auf ihr laſtete. England und Italien haben ein Abkommen geſchloſſen, durch das ſie ſich über alle Streitfragen, die zwiſchen dieſen beiden Großmächten ent⸗ ſtanden waren, verſtändigt haben. Wir in Deutſchland freuen uns über dieſes Abkommen aus zwei Gründen. Ein⸗ mal ſehen wir darin einen neuen Schritt zur Befriedung Europas, die das höchſte Ziel auch der Außenpolitik des Dritten Reiches iſt. Dann aber erkennen wir mit großer Genugtuung, daß der Vertrag über alle Einzelheiten hin⸗ aus noch eine ganz beſondere grundſätzliche Bedeutung hat. Die deutſche Außenpolitik unter Adolf Hitler hat nämlich von Anfang an auf die Vorteile jeder Verhandlung von Staat zu Staat hingewieſen gegenüber dem ſogenannten „Kollektivſyſtem“, alſo der Behandlung internationaler Fragen auf großen Konferenzen, zu denen möglichſt viele Staaten zugezogen werden oder gar auf die Verweiſung ſolcher Fragen an die Genfer Liga. Die deutſche Außen⸗ politik ſelber hat die praktiſche Brauchbarkeit ihrer Methode inzwiſchen durch eine Reihe von Vertragsabſchlüſſen unter Beweis geſtellt. Jetzt hat die gleiche Methode zu einem Ab⸗ kommen zwiſchen zwei mächtigen Imperien geführt, die in den letzten Jahren immer weiter auseinandergeraten wa⸗ ren. So groß war die Verſtimmung geworden, daß daraus ſchließlich eine ernſte Gefahr für den europäiſchen Frieden entſtand. Nun aber haben ſich England und Italien über alle Differenzvunkte verſtändigt: über die Stellung beider Mächte ſowohl im Mittelmeer wie in Afrika und dem vor⸗ deren Orient wurde eine Einigung erzielt, und England hat auch die italieniſche Oberhoheit über Abeſſinien bereits grundſätzlich anerkannt. Niemand wird behaupten wollen, daß dieſe für den Frieden Europas, ja für den Frieden der Welt ungemein bedeutungsvolle Verſtändigungsaktion mög⸗ lich geweſen wäre, wenn man ſie im Rahmen der Genfer Entente verſucht hätte, ganz abgeſehen davon, daß ihr Ita⸗ lien längſt nicht mehr angehört, Nein, die Verſtändigung war nur möglich, weil die Verhandlungen lediglich zwi⸗ ſchen 1 und Italien liefen, ohne daß ein dritter Staat zugezogen wurde und Gelegenheit zu Störungsver⸗ ſuchen hakte. Und die eee führten zum Ziele, weil auf beiden Seiten der gute Wille zu einer Verſtändi⸗ ung vorhanden war. Damit iſt die Richtigkeit der deut⸗ ſchen Theorie erneut bewieſen, daß internationale Schwie⸗ rigkeiten am beſten überwunden werden, wenn man ſich in „zweiſeitigen Verhandlungen“, alſo in offener Ausſprache von einem Staat zum andern darüber zu verſtändigen ſucht. Man hat die Nützlichkeit dieſer Methode jetzt ſogar in Frankreich eingeſehen. Das iſt deshalb bemerkenswert, weil die Franzoſen die Theorie von der alleinſeligmachenden „kollektiven Sicherheit“ bekanntlich am zäheſten verfochten hatten, und ſich bis in die letzte Zeit hinein weigerten, da⸗ von abzugehen. Aber die wirklichen Geſchehniſſe belehren jetzt auch die Franzoſen, daß ſie mit dem Feſthalten an ihrer Theorie nicht weiterkommen, und ſo entſchloß die franzöſiſche Regierung, an deren Spitze der tatkräftige Mi⸗ niſterpréſident Daladier ſteht, und deren Außenpolitik von dem durchaus realpolitiſch ea Außenminiſter Bonnet geleitet wird, ſich ebenfalls zu direkten Verhand⸗ lungen mit Italien. Auch die franzöſiſch⸗italieniſchen Be⸗ * ziehungen hatten ſich ja, wie man weiß, in den letzten Jah⸗ ren immer weiter verſchlechtert. Es gibt ſogar gegenwärtig in Rom keinen franzöſiſchen und in Paris keinen italieni⸗ ſchen Botſchafter mehr, ſondern nur noch Geſchäftsträger, alſo diplomgtiſche Vertreter mit niedrigerem Range und geringeren Vollmachten. Der Grund dafür lag in der bis⸗ herigen Weigerung Frankreichs, das italieniſche Imperium anzuerkennen. Die franzöſiſch⸗italieniſchen Beſprechungen, die 10 auf franzöſiſche Initiative hin eingeleitet worden ind, ſollen zu einer Verſtändigung führen, wie ſie zwiſchen London und Rom bereits erzielt worden iſt. Das wäre dann ein weiterer 5 bedeutſamer Erfolg der zuerſt von Adolf Hitler vorgeſchlagenen und praktiſch erprobten Me⸗ thode der Verhandlungen von Regierung zu Regierung Freitag, den 22 April 1938 tr. 93 tels 99 55 er im deutſchen Volk den Grundſtein Schwur der 600000 „Haltet Euch wie Adolf Hitler, und Ihr werdet Ver⸗ krauen ernten.“ München, 21. April. Bei der Vereidigung auf dem Königlichen Platz in München ergriff zunächſt Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley das Wort. Er führte u. a. aus: Draußen im Lande ſtehen nun zu dieſer ſelben Stunde die Männer und Frauen der Partei in Oſt und Weſt und Nord und Süd genau ſo angetreten wie Ihr hier und hören mit, was wir ihnen zu ſagen haben, und leiſten nachher den Eid mit Euch zuſam⸗ men. Alle dieſe Menſchen ſind zum weitaus größten Teil ehrenamtlich tätig. Das iſt aber ja gerade das neue, dieſes nationalſozialiſtiſche Deutſchland. Das iſt die Revolution, nach der dieſes Volk ſich 2000 Jahre geſehnt hat, ohne daß dieſe Sehnſucht erfüllt wurde. Die Beſten haben alles darangeſetzt, um dieſe Sehnſucht zu erfüllen, und 2000 Jahre hat dieſes Volk gebraucht, um zur Einheit zu kommen. Es war erſt notwendig, daß ein Mann kam, der dieſe Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterparkei eſchaffen hat und dieſen kompakten Führerkörper im Volk chuf, um zu dieſer Einheit, um zu dieſem Glück, um zu dieſem Stolze, um zu dieſer Achkung zu kommen, die heute Deutſchland beſitzt. Das alles danken wir einem Manne: Adolf Hitler, deſſen Geburtstag wir heute feiern. Nach der Rede von Dr. Ley erdröhnen hoch auf den Propyläen die Trommeln des Jungvolks, während die Fanfaren den Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, grüßen. Dann erſtattet Reichsausbildner 155 Mehnert dem Stellvertreter des Führers folgende Mel⸗ dung: „Slkellvertreter des Führers! Ich melde Ihnen zur Vereidigung auf den Führer im Keich angetrelen: 154647 Politiſche Leiter der NSDAP, 451485 Obmänner. Walter und Walterinnen der Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände der NSDAP.“ Darauf neue Kommandorufe: Und jetzt ſteht der Stell⸗ vertreter des Führers, Rudolf Heß, vor dem Mikrophon. Rudolf Heß ſpricht Rudolf Heß führte aus: Ein inhaltsreiches Jahr iſt ver⸗ floſſen, ſeitdem zum letzten Male von hier, vom Königli⸗ chen Platz in München, der Schwur der Zehntauſende ab⸗ genommen wurde. Ein Jahr unerhörter Kraftanſtrengun⸗ gen liegt hinter uns. Vor allem iſt ſeit dem letzten Geburts⸗ tag des Führers weiter Ae die Verwirklichung der nationalſozialiſtiſchen Zielſetzung. In erfolg des erſten Punktes des Programms hat ſich das ſeit Generationen größte Geſchehen friedlicher deut⸗ ſcher Geſchichte ereignet: Großdeutſchland iſt Wirklichkeit ge⸗ worden. Es iſt Wirklichkeit geworden keiner Nation zum Schaden, der friedfertigen Gemeinſchaft der Völker zum Nutzen. So iſt N das„geeinte Reich“ in Erfüllung alter deutſchen Sehnſucht. Und es iſt Wirklichkeit geworden, dieſes Reich in Erfüllung der tiefſten Sehnſucht Schöpfers. Gleiches Blut iſt im gemeinſamen Reich. Dieſe Lebens⸗ aufgabe iſt erfüllt. Sie iſt erfüllt durch den, der ſie als For⸗ derung niederſchrieb— der ſie niederſchrieb damals, da er auf der Feſte Landsberg eingekerkert ſaß, ein nach außen ohnmächtiger Mann, wie es ſchien der Gewalt ſeiner Feinde ausgeliefert. Stärker aber als die materielle Macht dieſer Feinde war die Macht ſeiner Idee und war ſein Wille, die Idee zum Sieg zu führen. Idee und Wille haben geſiegt über Lüge und Terror. Welch ein Lebensweg! Welch ein Wunder, das ſich in wenigen 9 unſerer Geſchichtsſchreibung vollzo⸗ gen hat! Einſt ein Gefangener, einſt ein Verfehmter— und nun hat ſich eines der größten Völker der Erde auf ihn als ſeinen Führer verſchworen! Die feierliche Eidesleiſtung 1855 erfolgt in einer Zeit höchſten nationalen Glücks. Der od der beſten deutſchen Generation war nicht umſonſt— dank Adolf Hitler. Auf dieſen Mann leiſtet Ihr, die Ihr angetreten ſeid zum Eid, Euren Schwur. Ihr verpflichtet Euch damit mehr als jeder andere Volksgenoſſe, Euch zu mühen, durch Leiſtung und Vorbild den Dank der Lebenden abzutragen an Adolf Hitler. Sein ſtolzes und urſprüngliches ſeines Werkzeug aber, mit⸗ legen konnte für die gewaltige Entwicklung der letzten fünf Jahre, iſt die NSDAP und das Werkzeug mittels deſſen für alle ukunft die Deutſchen für die Größe der geſchichtlichen Auf⸗ abe ihres Volkes ſtark 1 werden, iſt und bleibt die SDA P. Als Führende 5 ee der NS⸗ DA ſollt Ihr heute durch Euren Schwur für Euer Leben verpflichtet werden. Wie in den Jahren bisher und wie in kommenden Jah⸗ ren, Ae een und Jahrhunderten wird das Treuege⸗ löbnis in der großen feierlichen Eidesleiſtung am Geburks⸗ tag des Führers gefordert, angeſichts der Gefalle⸗ nen, die in ihren Ehrentempeln Wache halten hier am Braunen Haus. Wie es Tradition geworden iſt und ehr⸗ würdiger Brauch bleiben wird, ſo gedenken wir vor dem Eid der Toten: Wir gedenken der Gefallenen des großen Krieges. Wir edenken der Gefallenen, die ſtarben im Ringen um den iederaufſtieg ihres Volkes. Wir gedenken der Gefallenen vom 9. November! Wir gedenben eines Horſt Weſſel, Her⸗ bert Norkus, eines Wilhelm Guſtloff. Und wir gedenken heute inſonderheit der Gefallenen, die ſtarben im Kampf um Großdeutſchland— der Hun⸗ derte ermordeter und gefallener Kameraden, die deutſch⸗ öſterreichiſchen Heimaterde deckt. Wir gedenken ihrer in den Namen, die ſchon jetzt Symbol für den Freiheitskampf Deutſchöſterreichs geworden ſind: in den Namen Planekta und Holzweber. Wir gedenken zugleich aber auch derer, die außerhalb der jetzigen Grenzen des Großdeutſchen Reiches ihr Leben für dieſes Reich und damit für das deutſche Volk und ſei⸗ nen Führer gegeben haben. Unſer Troſt iſt die Gewißheit, die wir ſtolz immer wie⸗ der wiederholen— die Gewißheit, die immer mehr ſich er⸗ härtet: Sie ſtarben nicht umſonſt. Sie gaben ihr Leben, auf daß Deutſchland lebe: Und Deutſchland lebt! Solange aber Deutſchland lebt, leben auch ihre Namen fort in Deutſchland. Die Fahnen hoch! e Ihr, die Ihr nun durch Euren Eid eingereiht werdet in das Führerkorps der NSDAP, Euch rufe ich ins Bewußt⸗ ſein: Nicht die Rechte ſind das Weſenkliche am Amt, das Weſentliche ſind die Pflichten. Die Rechte werden Euch gegeben, um Euch die Erfüllun Eurer Pflichten zu erleichtern. Nicht die e 180 das Weſentliche, das Weſentliche iſt das Herz, das darin ſchlägt. Nicht die Abzeichen ſind das Weſentliche das Weſentliche iſt der Charakter. Nicht der Titel, nicht der Rang ſichern Euch auf die Dauer Autorität, ſondern auf die Dauer ſichert Euch Autorität Eure Haltung und die Frucht Eures Wirkens. Die höchſte Autorität, die je einer in Deutſchland beſaß, ſchuf ſich ein Mann ohne Titel, ohne Rang, ein Mann im ſchlichten braunen Rock. Ein Mann, der aber eines war und der eines iſt: Führer! Führer in ſeinem Weſen, Führer in ſeiner Führer in ſeinem Verantwortungsbewußtſein, der grenzenloſen Hingabe an ſein Werk. Strebt auch Ihr danach, Führer zu ſein: in Eurem We⸗ ſen, in Eurer Haltung, in Eurem Verantwortungsbewußt⸗ ſein, in Eurer Hingabe an das Werk Adolf Hitlers. Der Führer ſelbſt gibt Euch von ſeiner Kraft. Seine Autori⸗ tät ſtärkt Eure Autorität. Erweiſt Euch deſſen würdig! Seid Euch bewußt, daß die Haltung jedes einzelnen von Euch wiederum zurückwirkt auf die Autorität des 1 1 Ihr tragt die Verantwortung für die Haltung des Volkes in Eurem Bereich: Ihr ſeid verantwortliche Führer. Jeder von Euch ſoll Vorbild ſein, wie einſt Adolf Hitler Vorbild war und wie er heute Vorbild iſt. Fühlt Euch nicht als Vorgeſetzte, fühlt Euch als Verkrauensleute des Vol⸗ kes. Der Führer hat nicht durch Befehle das Volk geeint, ſondern durch das Vertrauen, das er ſich ſchuf. Haltet Euch wie Adolf Hitler, und Ihr werdet Ver⸗ trauen ernten. Fragt Euch in all Eurem Handeln, wie würde Adolf Hitler handeln, und Ihr werdet nicht fehlge⸗ hen Haltung, Führer in Adolf Hitler! Wir Nationalſozialiſten erneuern auch unſer Verſprechen in dieſem Jahr, unſer Verſprechen: Wir ſtehen in Deinem Geiſt zu unſerem Volk immerdar, ſo wie Du zu Deinem Volk ſtehſt immerdar! Dieſes Volk wird zu Dir ſtehen, zu dem, was Du ihm gabſt, noch in fer⸗ ner Zukunft, 25 wie Dein Geiſt und Dein Werk fortwirken werden in unſerem Volk noch in der fernſten Zukunft. Ihr aber, die Ihr durch Eure Eidesleiſtung eingereiht werden ſollt in das Heer der politiſchen Helfer des Führers Ao Euch, ob Ihr Euch ſtark genug fühlt, den Eid auf dolf Hitler in ſeinem Geiſt zu halten. Kein Nachteil er⸗ wächſt dem, der nicht mitſchwört und dann offen und ehr⸗ lich hingeht und ſein Amt niederlegt, weil er ſich nicht ſtark genu fühl, es zu tragen! Wehe äber dem, der mitſchwört und 1 5 Schwur nicht hält! Treue wird von Euch gefordert! Nicht allein Treue in der Tat, auch Treue in der Geſinnung. Unerſchütterliche Treue, die kein Wenn und Aber, keinen Widerruf kennt. Unbedingter Gehorſam wird von Euch gefor⸗ dert, der nicht fragt nach dem Nutzen des Befehls, der nicht fragt nach den Gründen des Befehls, ſondern der gehorcht um des Gehorchens willen. Bedenkt Euch nun!(Leiſe er⸗ tönt das Deutſchlandlied). Oer Eid auf den Führer Der Stellvertreter des e fort: Wir kommen 18 Eid. Ihr leiſtet ihn bei den ächtern unſerer Idee, ei den Wächtern, die hier in den ehernen Sarkophagen der Ehrentempel ruhen. Ihr leiſtet einen heiligen Eid. Sprecht hier und in allen Gauen des deutſchen Vaterlandes mir nach: „Ich ſchwöre Adolf Hitler unerſchütterliche Treue. Ich ſchwöre ihm und den Führern. die er mir be⸗ ſtimmt, unbedingten Gehorſam.“ Als der Stellvertreter des Führers zur Schwurformel kommt, erheben ſich die Hände der Tauſende und Aber⸗ tauſende, die in dieſem feierlichen Augenblick überall im Reich angetreten ſind. Wort für Wort sprechen ſie die in⸗ haltsſchwere Eidesformel, die der Stellvertreter des Füh⸗ rers vorſpricht, nach.— Rudolf Heß ſchließt: Die Eidesleiſtung iſt geſchehen! An dem Tage, an dem vor 49 Jahren dem deutſchen Voll der Befreier aus tiefſter Not, der Erlöſer aus tiefſter Schmach geboren wurde, an dem Tag, an dem uns der Schöpfer des Großdeutſchen Reiches geſchenkt wurde— an dem Tag bewegt uns nur eine Bitte: Herrgott, ſei auch fernerhin mit ihm und mit unſerem Volk! 2 Wir wollen uns mühen mit all unſerer Kraft, würdig zu ſein Deines Segens. Wir wollen uns mühen mit all un⸗ ſerer Kraft, würdig zu ſein des Führers, den Du uns, Herr. geſandt!.. s Nationalſozialiſten und e Wir grüßen den Führer! Adolf Hikler— Siegheil!“ Feiern in aller Welt Die Deutſchen draußen in der weiten Welt waren am Mittwoch eins mit dem ganzen deutſchen Volke in ihrem Gedenken an den Führer, dem aller Herzen in Liebe, Treue und Dankbarkeit entgegenſchlugen. Die deutſchen Gemein⸗ ſchaften hatten ſich überall um die ehemals öſterreichiſchen Staatsangehörgen erweitert, eine Tatſache, die die Feiern um ſo erhebender werden ließ. Die Deutſchen in Japan verſammelten ſich in Tokio, Dokohama, Kobe und Oſaka zu freudigen Geburtstagsfeiern, deren größte in dem feſtlich geſchmückten Deutſchen Haus in Tokio ſtattfand, wo der neuernannte Botſchafter General⸗ major Ott herzlich begrüßt wurde. Als äußeres Zeichen des Dankes an den Führer wurden 90 000 Yen an das WHW überwieſen. Die reichsdeutſche Kolonie in Auſtralien feierte den Geburtstag des Führers in hergebrachter Weiſe nit großer Begeiſterung. In Sydney verſammelten ſie ſich im deutſchen Verein„Concordia“, in Melbourne in der deutſchen Schule und in Adelaide im Deutſchen Verein. Im ganzen Staatsgebiet der Tſchechoſlowakei 3 die i Staatsangehörigen die Flagge es Deutſchen Reiches neben der tſchechoſlowakiſchen Stgatsfahne gehißt. Ueberall fanden eindrucksvolle Feiern ſtatt, in Prag hielt der deutſche Geſandte Dr. Eiſenlohr die Feſtanſprache. In Schweden wurde die Feſtſtunde in Stockholm im deutſchen Kolonie⸗Heim im Beiſein des deutſchen Zeſandten, Prinz zu Wied, veranſtaltet. Nach der Feſtrede des Lan⸗ desgruppenleiters Stengels gaben die Leiter der einzelnen Gliederungen der Landesgruppe Rechenſchaftsberichte über bie Tätigkeit und Leiſtung ihrer Organiſationen. Reichsſtatthalter Gauleiter Hildebrandt ſprach im über⸗ füllten Saal der deutſchen Kolonie in Salamanca und vermittelte den zahlreich erſchienen Volksgenoſſen einen ein⸗ drucksvollen Bericht über die hiſtoriſchen Ereigniſſe der jüngſten Zeit. Hymne auf Kraſt und Schönheit Begeiſterte Aufnahme des Olympia- Films— Ein Welterfolg Berlin, 21. April. Der von Leni Riefenſtahl ſo genial geſtaltete Olympia⸗ fülm fand bei ſeiner Welturaufführung in Anweſenheik des Führers und der Spitzen von Partei und Staat eine ſo be⸗ geiſterte einſtimmige Aufnahme, wie ſie nur wenigen ſen⸗ ſationellen Filmen bisher beſchieden war. Schon in der Pauſe, die nach dem erſten Teil folgte, war es klar, daß der 2 15 ahnten Welterfolg von einmaliger Größe arſtellt. Die hochgeſpannten Erwartungen, die an die Urauffüh⸗ rung des Olympiafilms geknüpft wurden, ſind bei weitem übertroffen worden. Es gibt, das kann man nach dieſer Auf⸗ jührung getroſt ſagen, in der ganzen Welt kein Filmwerk das ſo unerhörte dramatiſche Spannungen, ſo wirkungsvolle wunderbare Aufnahmen und eine ſo un⸗ übertreffliche künſtleriſche Geſtaltung aufweiſt. Der Beifalls⸗ lurm ſetzte während der ganzen Dauer der Aufführung kaum einmal aus. Er wird lediglich für Minuten gehemmt urch die atemloſe Spannung bei den Höhepunkten der ge⸗ waltigen ſportlichen Kämpfe. Das Erlebnis dieſes Films iſt ſo einzigartig, daß man zunächſt Zeit braucht, um die gewaltige Fülle der einander überbietenden und ſich ſtändig ſteigernden Eindrücke eini⸗ germaßen zu ordnen und nach dieſem ungeheuren Erlebnis ich wieder in die Wirklichkeit zurückzufinden. Während der Pauſe und am Schluß der Vorführung mußte die Geſtalte⸗ rin dieſes herrlichen Werkes, Leni Riefenſtahl, minutenlang für den zu einem Orkan anwachſenden Beifall danken. Unter den jubelnden Beifallskundgebungen des Hauſes prach der Führer zu Beginn der Pauſe der Schöpferin dieſes genialen Filmwerkes, Leni Riefenſtahl, die in der Loge neben der des Führers Platz genommen hatte. durch einen Händedruck ſeinen Dank aus. Minutenlang hielt das Beifallsklatſchen an, das dem großen Film und ſeiner Geſtalterin galt. Der griechiſche Geſandte ließ Leni Riefenſtahl im Auf⸗ trage des griechiſchen Kronprinzen, des Präſidenten des Griechiſchen Olympiſchen Komitees, einen Oelz weig aus dem Heiligen Hain der Attis in Olympia überreichen. — Verleihung von Treudtenſtehrenzeichen Berlin, 22. April. Der Führer und Reichskanzler hat an 19 Beamte des Hauptamtes Ordnungspolizei im Reichsminiſterium des Innern das Treudienſtehrenzeichen für 40jährige treue Dienſte und an 75 Beamte dieſes Am⸗ tes das Treudienſtehrenzeichen für 25jährige treue Dienſte verliehen. Anläßlich des Geburtstages des 8 8 überreichte Reichsarbeitsminiſter Franz Seldte 38 Beamten aus dem Geſchäftsbereich des Reichs⸗ und Preußiſchen Arbeits⸗ miniſteriums, darunter dem Präſidenten der Reichsanſtalt 55 Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung, Dr. hrup, und dem Präſidenten der Reichsverſſcherungsan⸗ pra für Angeſtellte, Griſzmeyer, das Silberne und dem räſidenten des Reichsverſicherungsamtes, Dr. Schäffer, das Goldene Treudienſtzeichen. 400 italieniſche Arbeiter in Berlin. Berlin, 22. April. 408 Dopolavoriſten, die ſich auf einer Deutſchlandfahrt befinden, trafen von Köln kommend, in Berlin ein. Die Gäſte wurden im Namen der NS⸗Gemeinde „Kraft durch Freude“ herzlich willkommen eheißen. Das zweitägige Programm umfaßt u. a. zahlrei Beſichtigun⸗ gen. Feſt der Arbeit in Italien Verleihung von Auszeichnungen Rom, 22. April. Der Gründonnerstag Roms, der der Falk einer jahrtauſendealten Geſchichte J iſt zugleich ein eſt der Arbeit und ein Bekenntnis zum faſchiſtiſchen Staat. An dieſem nationalen Feiertag wurden in ganz Italien die großen, im vergangenen Jahr ſertiggeſtellten öffentlichen Bauten und Werke ihrer Beſtimmung übergeben und zu⸗ gleich die neuen Werke für das kommende Jahr in Angriff genommen Den verdienten Männern auf allen Produk⸗ tionsgebieten, Arbeitern wie Unternehmern, wurde das Ritterkreuz der Arbeit feierlich verliehen, und 57000 Peaſionsurkunden und zahlreiche Auszeichnungen wurden an alte verdiente Arbeiter und Arbeitsinvaliden überreicht. Ganz beſonders feierlich geſtaltete ſich der Feſt⸗ Am Grabe Richthofens Kranzniederlegung durch Generalfeldmarſchall Göring Berlin, 22 April. Das deutſche Volk gedachte in Dank⸗ barkeit des Fliegerhelden Manfred von Richthofen, des Sie⸗ gers in 80 Luftkämpfen, der von 20 Jahren, am 21. April 1918, den Heldentod ſtarb. Der letzte Kriegskommandeur des Jagdgeſchwaders Richthofen, der Oberbefehlshaber der Luftwaffe Generalfeldmarſchall Göring, ehrte das Andenken des ruhmreichen„roten Kampffliegers“ durch eine Kranz⸗ niederlegung am Grabe und durch die Enthüllung eines Gedenkſteins beim Jagdgeſchwader Richthofen in Döberitz. Am Grabe auf dem Invalidenfriedhof hatten ſich zum ehrenden Gedächtnis die Generalität der Luftwaffe und das geſamte Offizierkorps des Jagdgeſchwaders Richthofen ver⸗ ſammelt. Während das Lied vom guten Kameraden erklang, die Fahnen ſich ſenkten und die Ehrenkompanie das Ge⸗ wehr präſentierte, trat Generalfeldmarſchall Görin g, den Marſchallſtab zum Gruß erhebend, an die Ruheſtätte ſeines verewigten Kriegskameraden und legte auf der granitenen Platte einen prachtvollen Lorbeerkranz mit weißen Blüten und der Inſchrift„Seinein tapferen Kameraden“ nieder. Dann begrüßte der Generalfeldmarſchallddie Mutter des toten Helden, Freifrau von Richthofen, und ſeinen Bruder Bolko und die weiteren Anverwandten, die dann auch ſelbſt die Grabſtätte mit Kränzen und Frühlingsblumen ſchmück⸗ ten. Enthüllung des Gedenlſteins Im Fliegerhorſt Döberitz, dem Standort des Jagdgeſchwaders Richthofen, nahm am Nachmittag des 20. Todestages Manfred von Richthofens der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generalfeldmarſchall Göring, die feierliche Enthüllung eines Gedenkſteines vor, der dem Gedächtnis Richthofens und der mit ihm auf dem Felde der Ehre ge⸗ bliebenen Kameraden gewidmet iſt. Generalfeldmarſchall Göring richtete eine Anſprache an ſein ſtolzes Geſchwa⸗ der, das er dazu ermahnte, es Richthofen gleichzutun an Einſatzbereitſchaft und Treue bis zum Tod. Der Gedenkſtein wolle das Gedächtnis an Richthofen und alle mit ihm ge⸗ fallenen Kameraden für alle Zeiten wachhalten, damit jeder wiſſe:„Wer für Deutſchland ſtir bt iſt niemals vergeſſen“. Als der Generalfeldmarſchall ſeine Rede beendet hatte, erklangen die Lieder der Nation, die verhül⸗ lende Flagge fiel, und die beiden bronzenen Gedenktafeln auf dem Stein wurden ſichtbar. Zielſtreckenſegelflug nach Berlin Berlin, 22. April. Der NScßͤ⸗Sturmführer und Se⸗ elflughauptlehrer Kühnhold, der Leiter der Segelflugſchule zaucha(NSF K Gruppe 7 Elbe/ Saale), hat mit einem Se⸗ elflügzeug vom Baumuſter Minſmoa die Strecke Laucha Berlin(186 km) im Zielſtreckenflug zurückgelegt. Der Start in Laucha erfolgte um 12.30 Uhr, Landung auf dem Flug⸗ hafen Tempelhof um 17.50 Uhr. Dieſer Zielſtreckenſegelflug iſt eine beſondere Leiſtung, beſonders in Berückſichtigung des zurzeit herrſchenden kühlen Wetters, das für Ueberland⸗ flüge mit dem Segelflugzeug ungünſtig iſt! Es iſt dies der erſte gelungene Zielſtreckenſegelflug nach Berlin. Berlin iſt für Segelflieger im Zielſtreckenflug ſchwer zu erreichen, da das überaus ſeenreiche Vorgelände um Berlin herum dem Segelflieger beſondere Schwierigkeiten bietet. Chinakonflikt nicht feſtgefahren Erklärungen des japaniſchen Miniſterpräſidenken. Tokio, 21. April. Miniſterpräſident Fürſt Konoe gab am Donnerstag der Preſſe nach ſeiner Wiedergeneſung wichtige Erklärungen ab. Einleitend ſtellte er feſt, daß an ſeiner letzten Erklärung, im Amt zu bleiben, nicht zu deuteln ſei. Er bedaure, daß wegen ſeiner Krankheit in der Oeffentlichkeit Gerüchte hätten entſtehen können, die mit der Wirklichkeit nicht über⸗ einſtimmten. Zu den Mutmaßungen über angebliche inner⸗ olitiſche Maßnahmen, wie Umbildung des Kabinetts uſw., agte Konoe, daß die entſchloſſene Zuſammenfaſſung aller mit dem Chinakonflikt zuſammenhängenden Fragen die Grundlage zur Löſung aller Probleme ſei. Auf eine weitere Frage, ob neue Maßnahmen gegenüber der alten chineſi⸗ ſchen Regierung geplant ſeien, nachdem Konde im Januar geſagt habe, mit ihr nicht mehr auf diplomatiſchem Wege ſondern nur mit den Waffen zu verhandeln, erklärte Ko⸗ noe, daß die grundſätzliche Politik gegenüber der Regierung Tſchiangkaiſchek weiter durchgeführk werde. Es könnte ſo ausſehen, als ob der Chinakonflikt ſich feſtgefahren habe, aber„der Konflikt wird in der nächſten Zukunft als aktuelle Angelegenheil wieder in geiſchen Alt kreten. Es iſt überflüſſig zu ſagen, daß die militäriſchen Ak⸗ kionen nach einem ſorgfältigen ſtrategiſchen Plan durchge⸗ führt werden müſſen.“ Die nächſte Frage betraf die Beziehungen zwiſchen der alten chineſiſchen Regierung und England. Die Frage lautete, ob Konoe beabſichtige, in dee Zuſammenhang Verhandlungen mit der brktiſchen Regierung zu führen. Der Miniſterpräſident antwortete mit Nein. Da 1 Wirklichkeitspolitik treibe, ſo würde es auch ſeine Haltung ändern, wenn irgendeine Veränderung der gegenwärtigen Lage einträte. Deshalb ſei es der beſte Weg für Japan, ſeine grundſätzliche Politik gegenüber dem alten Regime in China durchzuführen. Weiter erklärte Konde ausdrücklich, daß keine Mei⸗ nungsverſchiedenheiten unter den Miniſtern über die Politik der Regierung gegenüber China beſtände. Eine noch 1 5 Geſchloſſenheit der Anſichten in ſtrategi⸗ ſchen und diplomatiſchen Fragen werde angeſtrebt. Politik und Wehrmacht müßten in engſter Verbindung ſtehen. Die Kämpfe in Paläſtina Militärflugzeuge gegen Araber. Jeruſalem 21. April. In der Nacht überfielen arabiſche Freiſchärler im Jordan⸗Tal mehrere jüdiſche Siedlungen und griffen anſchließend auch die Polizeiſtation in Beiſam an. Im Verlaufe eines längeren Feuergefechtes wurde ein Poliziſt getötet. Am Morgen verfolgten dann Polizei und Militär die Araber, wobei es zu einem heftigen Kampf kam, der faſt den ganzen Tag über dauerte und bei dem ſogar engliſche Militärf ügzeuge eingeſetzt wurden. Zahlreiche Araber ſollen getötet worden ſein. Die britiſche Paläſtina⸗Kommiſſion verließ am Don⸗ nerstag London, um ſich 1 Paläſtina zu begeben. Die „Times“, die ſich mit den Ausſichten dieſes e befaßt, ſieht ziemlich ſchwarz. Das Blatt ſchiebt den Ara⸗ bern die Schuld an den Unruhen zu. Es kommt dann zu dem Schluß, daß, ſelbſt wenn der usſchuß ſeine Aufgabe erfolgreich erledige, es trotzdem nicht im geringſten ſicher 0 akt in Rom, wo der Duce im Palazzo Venezia 1250 Ur⸗ kunden überreichte. i ſei, ob die Araber überhaupt irgendwelche Pläne anneh⸗ men würden. i i Die rote Furie raſt Abſchlachtungen durch die ſpaniſchen Bolſchewiſten Grenzdörfer gebrandſchatzt Saragoſſa, 21. April. Ueber die zahlloſen Verbrechen der den Machthabern Barcelonas das„Recht“ ihren Heimaksorken vertrieben und verirrten ſich der Flucht. Ungeheuerlich war das Wüten der bewohner, darunter mehrere Frauen, hin. konnten. Sie wollen nach Nakionalſpanien. Paris, 22. April. in den letzten Tagen die franzöſiſche Grenze überſchritten, zurückzukehren. 5 Der Sonderberichterſtatter des„Inkranſigeant“ in Pont genommenen Grenzgebiets geflüchtet ſei. Alle anderen hällen Haus und hof nicht verlaſſen, ſondern die nakionalen Trup⸗ pen begeiſtert empfangen. Die geflüchtete Zivilbevölkerung ren zu können. Spaniſche Grenzſtadt bombardiert Nach einer Meldung aus Perpignan haben am Don⸗ nerstagmorgen vier nationalſpaniſche Bomber, begleitet von vier Jagdflugzeugen, den Bahnhof und die militäriſch bedeutſamen Punkte der ſpaniſchen Grenzſtadt Puigcer⸗ da mit Bomben belegt. Ein Eiſenbahnzug ſoll vollkommen zerſtört worden ſein. Kurzmeldungen Berlin. Meldungen aus London und Paris zeigen dey ſtarken Eindruck der großen Paraden in Berlin und Wien anläßlich des Geburtstages des Führers. Frankfurt a. M. Am 450 Geburtstag Ulrich von Hut⸗ tens eröffnete Gauleiter und Reichsſtattbalter Sprenger in Schlüchtern die Ausſtellung„Hutten in ſeiner Heimat“. Paris. Mit Wirkung vom 23. April iſt der Brotpreis für Paris von 2,70 Francs auf 2,80 Francs für das Kilogramm erhöht worden. Walfangmutterſchiff aus der Antarktis zurück. Hamburg, 22. April. Am Donnerstag iſt das Walfang⸗ Mutterſchiff„Jan Wellem“ der erſten deutſchen Walfang⸗ Geſellſchaft nach ſiebenmonatiger Reiſe wieder im Hambur⸗ ger Haſen eingelaufen. Von den Fangbooten traf als erſtes Treff 8“ ein, während die übrigen ſieben Fangboote im Laufe des Donnerstag ankamen. Auf der Reiſe wurden ſchiff, das eine Beſatzung von 250 Mann hat, ſogleich ver⸗ trug 27 Wale. Paris. Hier und da verzeichnet die Preſſe im Zuſam⸗ menhang mit dem Miniſterrat in Paris Gerüchte von Mei⸗ nungsverſchiedenheiten innerhalb der franzöſiſchen Regie⸗ rung bezüglich der Finanz⸗ und der Außenpolitik. London. Wie verlautet, hat die britiſche Regierung der mexikaniſchen Regierung erneut eine Note überſandt, in der die Rückgabe der Oelfelder an die Mexican Oil Eagle Com- pany verlangt wird. Amerifaniſche Kriegsflugzeuge Große Aufträge Englands und Frankreichs. London, 22. April. Mehrere Abendblätter berichten aus Waſhington und beziehen ſich dabei auf eine„gutunterrich⸗ tete Quelle“, daß man in der amerikaniſchen e 000 einen britiſchen Auftrag zur Lieferung von insgeſamt 1000 Flugzeugen erwarte. Auch Frankreich habe um Lieferung von insgeſamt 600 Flugzeugen aus den Vereinigten Staaten na geſucht. Schließlich habe noch die Schweiz 100 ſchwere Bomben⸗ flugzeuge zur ſofortigen Lieferung in Auftrag gegeben. Kälte in Norditalien Mailand, 21. April. Nach den warmen Frühlingstagen der letzten Wochen iſt in Norditalien ein e eingetreten. An verſchiedenen Orten herrſcht eine für eſe Jahreszeit außergewöhnliche Kälte. Verſchiedentlich iſt a Schnee gefallen, der die bereits grünenden Wieſen ihren Frühlingsblumen völlig zugedeckt hat. Auch die Nordabhänge der Apenninen hatten heftige Schnee⸗ und Hagelfälle zu verzeichnen. Selbſt die Küſte der Ri⸗ viera wurde von einem 1 5 Temperaturrückſchlag mit Regen und Schnee überraſcht. i Schnee in Wien i Wien, 21 April. In den 9 Morgenſtunden des Donnerstag ſetzte in Wien heftiges Schneetreiben ein, das bei einer Temperatur von knapp über Null Grad ſtunden⸗ lang andauerte. Während in den Gärten und Parks die Obſtbäume und Flieder in voller Blüte ſind, bot die Umge⸗ bung Wiens zeitweiſe den Anblick einer Winterlandſchaft. 5 Wintereinbruch wirkt ſich namentlich in den Obſt⸗ und Weinbergen ungünſtig aus. — Bolſchewiſten im Grenzgebiet des Aran-Tales wurden ſetzt weitere Einzelhei. ken bekannt. Die roten„Grenzſchutz- Brigaden“ hatken von erhalten, jede verdächtige Perſon ſofort zu erſchießen. Von dieſer„Beſug⸗ nis“ machten ſie recht ergiebigen Gebrauch. So wurden ore Falangiſten, drei Ingenieure, ein Bankdirektor, ein Friſeur und eine große Menge anderer Perſonen, deren Namen und Herkunft noch nicht feſtgeſtellt werden konnten, don den Bolſchewiſten hingemordet. Viele Unglückliche wurden aug in den Bergen, wo ſie abſtürzten. Ihre Skelette wurden von natio- nalen Patrouillen gefunden. Wieder andere erfroren auf bolſchewiſtiſchen Mordbrenner in einem kleinen Grubenort. Hier ſchlachteten die Roten den Grubeningenieur, den Grubeninſpektor, alle Steiger, einen Abgeordneten, die Geiſtlichen, zahlreiche Dorf⸗ In anderen Grenzdörfern wurden die Wohnungen von dem kommunf⸗ ſtiſchen Geſindel ausgeraubt und die Häuſer niedergebrannt. Der nationalſpaniſche Heeresbericht beſtätigt die Be⸗ ſetzung des ganzen Tales von Aran. An der Caſtellonfront ſtießen die natlonalſpaniſchen Truppen mehrere Kilometer nach Süden vor und machien dabei 738 Gefangene. An der Front von Madrid wurden feindliche Angriffe abge⸗ ſchlagen, wobei die roten Horden verfolgt wurden und meh⸗ rere Stellungen des Madrider Weſtparks erſtürmt werden Nach der Einnahme des Aran⸗Tales durch die Trup⸗ pen General Francos macht ſich bei den Flüchtlingen, die der lebhafte Wunſch bemerkbar, wieder in ihre Heimatorte du Roi. der franzöſiſchen Grenzſtation, meldet, daß kaum ein Viertel der Bevölkerung des von den Nakionalen ein. ſei bereits mit den nakionalſpaniſchen Behörden in Bezie⸗ hungen getreten, um ſobald wie möglich wieder zurückkeh⸗ Pottwale und Bartenwale gefangen und auf dem Mutter⸗ arbeitet. Die höchſte Tagesleiſtung in der Verarbeitung be⸗ Alo dena kadioclen Lande il. ere g 1 er ihr geſagt. Und ihre Sitzung des Kreiswahlausſchuſſes () Karlsruhe. Zur Feſtſtellung der endgültigen Ergeb⸗ niſſe der Volksabſtimmung und Wahl zum Großdeutſchen Reichstag am 10. April 1938 im 32. Reichstagswahlkreis (Baden) trat unter dem Vorſitz des Kreiswahlleiters, Re⸗ gierungsdirektor Dr. Schoch, der Kreiswahlausſchuß zuſam⸗ men. Der Kreiswahlausſchuß hat folgende endgültige Ergeb⸗ miſſe feſtgeſtellt: Abſtimmung der Reichsdeutſchen (ohne Oeſterreicher) Gültige Ja⸗Stimmen 1575 816 Auf 100 abgegebene Stimmen 98,2 Gültige Nein⸗Stimmen 26 719 Geſamtzahl der gültigen Stimmen 1602 035 Ungültige Stimmen 1342 Geſamtzahl der abgegebenen Stimmen 1603 377 Auf 100 Stimmberechtigte 99,7 Stimmberechtigte(nach der Stimmkartei) 1517 054 Stimmberechtigte, die mit Stimmſchein ab⸗ geſtimmt haben 90 724 Geſamtzahl der Stimmberechtigten 1607 778 Abſtimmung der Oeſterreicher Gültige Ja⸗Stimmen 4456 Auf 100 abgegebene Stimmen 98,8 Gültige Nein⸗Stimmen 53 Geſamtzahl der gültigen Stimmen 4509 Ungültige Stimmen 2 Geſamtzahl der abgegebenen Stimmen Auf 100 Stimmberechtigte 99, Stimmberechtigte(nach der Stimmliſte) 2653 Stimmberechtigte, die mit Stimmſchein ab⸗ geſtimmt haben 1885 4538 Geſamtzahl der Stimmberechtigten Die Maul⸗ und Klauenſeuche Sie hält ſich hartnäckig. Karlsruhe, 21. April. In der Woche vom 12. bis 19. April hat die Maul⸗ und Klauenſeuche ihren in den frü⸗ heren Wochen bewieſenen Rückgang nicht fortgeſetzt. Aehnlich wie in der letzten Woche hält ſich die Zahl derjenigen Gemein⸗ den, in denen die Seuche erloſch und die Zahl der neu ver⸗ ſeuchten Gemeinden die Waage. Dieſer Juſtand fordert die größte Aufmerkſamkeit aller Bauern und Landwirte, weil die Flüchtigkeit des Erregers ungebrochen ſcheint und der dau⸗ ernd zunehmende Zugviehverkehr der Seuchenausbreitung ſtark Vorſchub leiſtet. In folgenden 13 Gemeinden iſt die Seuche neu bezw. wieder ausgebrochen: Amt Buchen: Glashofen, Zimmern; Amt Heidelberg: Damit waren am Abend des 19. April insgeſamt 102 Gemeinden und Vororte und 737 Gehöfte verſeucht. Die Zahl der verſeuchten Gemeinden iſt alſo gegenüber der vorigen Woche um eine angeſtiegen. Beſichtigungsfahrt des Reichsarbeitsführers Hierl- Wie gemeldet wird, unternimmt Reichsarbeitsführer Staatsſekretär Hierl in den nächſten Tagen eine Beſichtigungs⸗ fahrt im Bezirk Südweſtdeutſchland, Heſſen und Rheinland des Arbeitsdienſtes für die weibliche Jugend. Er wird am Sonntag, 24. April, in Stuttgart eintreffen und am 25. April den Lagern Altburg, Pforzheim und Wall⸗ dorf einen Beſuch abſtatten.. Ben Nl mas Aulos N 7571 mau von DO ROTHE GOE REIER 21 Ein ſtiller Abend auf der Terraſſe. Marlene und die Buben hatten ſich zur uhe begeben, Frau Geſine und läre waren zuſammengeblieben. Mondlicht ſchimmerte auf der See, Stille ringsum. „Nun werde ich wirklich deine Mutter!“ ternder Stimme die alte Frau. „Mutter Geſa, das biſt du immer geweſen.“ „Die Kette ganz, der Talisman geborgen, die Ram⸗ bergs von der Ruhr und der Weſer wieder ein Haus und ein Stamm. Durch dich iſt das Glück zurückgekommen.“ Eine alte Hand legte ſich warm über eine junge. Sie ſahen ſchweigend in die Nacht hinaus. Glück! Glück! ſangen die Wogen, die draußen am Strande verebbten, in ein helles Mädchenträumen hinein. Glück! Glück! Glück! ſangen auch die Räder des Zuges, der einen einſamen Mann durch die Nacht trug, und ſeine Lippen wiederholten es: Glück! Glück! Glück! Ja, er hatte es nun: das Mädchen, das er liebte, war ſein, und das Geld auch, das er noch vor wenigen Monden ſo brennend heiß erſehnt, um das er Selbſtachtung und Ehre verkauft an einen Wucherer. Die Schuld konnte be⸗ zahlt werden, ſchneller noch, als er gehofft. Und keiner fragte, wohin und wofür, und niemand verlangte Rechen⸗ ſchaft darüber. Jetzt erſt frei, ganz frei von allen Schatten der vergangenen Zeit. In roſenrotem Glanz lag das Leben vor ihm, ſchöner, lockender, als er es je zu hoffen gewagt. Nicht nur die reiche Frau hatte er gewonnen, auch die Ge⸗ liebte, die ihm mehr bedeutete als alle Schätze der Welt. Nur ums Geld hatte er ſie nehmen wollen und ſeines Le⸗ bens Inhalt war ſie geworden! i Ein Aufatmen wollte durch ſeine Bruſt gehen, aber es würgte etwas in ſeiner Kehle. Ein Ekel vor ſich ſelber rang ſich in ihm hoch. Die Spekulation war geglückt. Ja, das würden ſie ſagen— die in Hannover, die um Bärenſtein und eine— 5 Aber war es nötig, ſich darum noch Vorwürfe zu machen? War aus der Spekulation nicht Liebe geworden, Liebe, die die ſelbſt umwandelt, um des anderen würdig zu werden? Liebe, die das Letzte fortwerfen würde, um des Aufleuchtens zweier Augen willen, um den Druck einer warmen, weichen Hand? i Ich bin ſchlimme We ſagte mit zit e gegangen! Er wiederholte, was ntwort klang ihm hell zurück: Von Heidelberg.(„Gro ßbdeutſchland⸗Kaſernel.) Anläßlich der Truppenparade am 20. April machte der Standortälteſte, Oberſt Engelbrecht, in ſeiner Anſprache an die Soldaten davon Mitteilung, daß das große Geſchehen der Schaffung Großdeutſchlands einer der markanteſten Neu⸗ bauten des Standortes Heidelbergs ſinnfällig fortleben laſ⸗ ſen werde. Die große neue Kaſerne an der Römerſtraße trägt fortan den Namen„Großdeutſchland⸗Kaſerne“. (J. Bruchſal.(Harter Schickſalsſchlag.) Ein har⸗ ter Schickſalsſchlag traf die Familie des Reviſors Kurt Buzen⸗ geiger. Als man nach einem Spaziergang auf den Turmberg bei Durlach die Heimfahrt antreten wollte, ereilte die Ehe⸗ frau auf dem Durlacher Bahnhof ein Herzſchlag, der den ſofortigen Tod herbeiführie. (Y Philippsburg.(Ehrung.) Uhrmachermeiſter Aug. Freund, ſeit 40 Jahren Mitglied des Liederkranz, erhielt die Goldene Ehrennadel des Badiſchen Sängerbundes, die ihm in einer ſchlichten Feier überreicht wurde. (), Herrenalb.(mit dem Auto verun glückt.) Auf der Fahrt von Herrenalb nach Karlsruhe geriet abends gegen 7 Uhr ein Da W.⸗Wagen beim Ueberholen einer Rad⸗ fahrergruppe ins Schleudern und ſtürzte die Straßenböſchung hinunter. Der Wagen überſchlug ſich dabei mehrmals und wurde ſo ſtark beſchädigt, daß er abgeſchleppt werden mußte. Die beiden Inſaſſen, ein Herr und eine Dame aus Heidelberg, erlitten mehrfach Schnittwunden und Hautabſchürfungen. (), Baden⸗Baden.(Zahlen des Oſterverkehrs.) Ueber die Oſterfeiertage ſind hier 4779 Fremde angekom⸗ men. Die Zahl der Oſtergäſte darf aber weit höher ange⸗ nommen werden, wenn man jene berückſichtigt, die ſchon vor dem Gründonnerstag in der Bäderſtadt eingetroffen waren. (). Kappelrodeck b. Bühl.(Vom Motorrad ge⸗ ſtürzt.) Der ledige 26jährige Blechnermeiſter Richard Heitz⸗ mann kam in der Hauptſtraße auf noch nicht geklärte Weise mit dem Motorrad zu Fall. Er zog ſich beim Sturz auf das Straßenpflaſter einen ſchweren Schädelbruch und ſonſtige Kopf⸗ verletzungen zu. ( Schapbach b. Wolfach.(99⸗Jährig.) Am Don⸗ nerstag, 21. April, konnte die Witwe Agatha Schoch geb. 5 im Ortsteil Seebach⸗Glaswald ihr 99. Lebensjahr vollenden. Freiburg.(Brauner Saal.) Die Kreisleitung Freiburg der NSDAP. hat in ihrem Dienſtgebäude in der Adolf⸗Hitler⸗Straße den bisherigen Sitzungsſaal zu einer wür⸗ digen Beratungsſtätte ausgeſtaltet und ihm den Namen Brauner Saal“ gegeben. Dieſer Raum ſoll vor allem den Tagungen der Kreisamtsleiter, Ortsgruppenleiter und For⸗ mationsführer dienen. Die Stirnſeite des Saales trägt in großen Lettern ein Wort des Führers, zu beiden Seiten der aufgeſtellten Führerbüſte ſind die Namen der Gefallenen vom 9. November 1923 aufgezeichnet. O Freiburg.(Todesfall.) Im 85. Lebensjahre iſt Geheimrat Edmund Rebmann, Oberrealſchuldirektor i. R., geſtorben. In Donaueſchingen geboren, führte ihn ſeine Lauf⸗ bahn als Schulmann nach Freiburg, wo er Direktor der alten Oberrealſchule war. Der Verſtorbene betätigte ſich auch am kommunalen Leben der Stadt. Von 1905 bis 1918 gehörte er dem ehemaligen Badiſchen Landtag an. Als Politiker iſt er namentlich als langjähriger Vorſitzender der einſtigen Na⸗ tionalliberalen Partei hervorgetreten. St. Georgen i. Schw.(Kind verbran n t.) Das fünfjährige Söhnchen des Andreas ückſchwerdt, das ſich verlaufen hatte, geriet auf der Aberlehöhe im Stockwald in eine brennende Raſenfläche. Man hat es dort mit bren⸗ nenden Kleidern und ſchweren Brandwunden aufgefunden. Das Kind iſt im Krankenhaus geſtorben. (m Konſtanz.(Im Patriarchenalter geſtor⸗ ben.) Im Alter von 98 Jahren ſtarb hier Frau Appolonia Roder, geb. Rothmund. Mit ihr iſt die älteſte Konſtanzer Einwohnerin heimgegangen. (—) Singen a. H.(Gegen einen Baum gefah⸗ ren.) Auf der Straße Storzeln—-Riedheim fuhr ein Per⸗ ſonenwagen, der einem aus entgegengeſetzter Richtung kom⸗ menden Wagen ausweichen wollte, gegen einen Baum. Die beiden Kinder des Fahrers im Alter von ſieben Jahren bezw. fünf Monaten erlitten Schädelbrüche, während der Fah⸗ rer ſelbſt und ſeine Frau Kopfverletzungen davontrugen. ſchlimmen Wegen kann man umkehren. Das muß eine ſchlechte Liebe ſein, die nicht verzeiht! ö Würde ſie auch das verzeihen, die— Spekulation? Sie, die immer ein Grauen gehabt, nur ihres Geldes wegen ge⸗ nommen zu werden? Immer finſterer wurde ſein Geſicht. Er dachte:„Ich habe ſie nehmen wollen, um liederliche Schuld zu zahlen. Iſt es mein Verdienſt, daß das Glück meines Lebens erwuchs aus einer— Gemeinheit? Denn eine Gemeinheit war es. Beſchönige nichts mehr, Wolf Ram⸗ berg, und eigentlich bleibt dir nichts übrig, als morgen die Feder zu nehmen und ihr auch das noch zu ſchreiben: Nun weißt du es, nun bin ich frei vom Letzten, nun richte, oder wenn du kannſt, verzeihe!“ Und wenn ſie nicht verzieh? Wenn ſie ihn anſah, wie damals am erſten Abend auf dem Balkon im alten Haus:„Die Eichen von Ramberg finde ich nicht mehr!“ Dann, ja dann! Dann hieß es wohl Abſchied nehmen von all dem, was jetzt hell und lockend in der Zukunft ſtand, der Wucherer kam und legte Beſchlag auf das Haus, das Amt ſtieß ihn aus, ſeine alte Mutter konnte ins Spital gehen. Aber nein, das war wohl nicht nötig, das würde Kläre nicht dulden. Kläre verließ Mutter Geſa nicht.— Selber ging man nach Ame⸗ rika in das große Sammelbecken aller verlorenen Exiſten⸗ zen, mußte ſich durchſchlagen, arm und elend. Ach, wenn es nur das wäre! Er fühlte im Augenblick, daß er es konnte, daß er davor nicht mehr zurückſchreckte Verſchwin⸗ den im Dunkel? Aber dich aufgeben und verlieren, Kläre? 90„Ich vermag es nicht!“ ſprach Wolf Ramberg vor ſich in „Nein, ich vermag es nicht, und ich will es nicht. Und warum ſoll ich auch? Nur noch Tage und die letzte Schuld iſt bezahlt, und mit ihr verſinkt, was an ihr hing an chmutz und Schmach. Ein neues Leben beginnt, das Leben mit dir, Kläre. Ein Leben in Reinheit und Frieden und 1 Schaffen, und nie ſolſt du erfahren, auf welchem chlimmen Untergrund es einſt die erſten Wurzeln ſchlug.“ Glück! Glück! Glück! ſangen die Räder wieder— aber irgendwo dahinter ſtieg doch etwas hervor, dunkel und un⸗ heildrohend, und langte mit unſichtbarer Hand geſpenſtiſch 55 die Nacht. Wollte etwas kommen? Er ſchauerte zu⸗ ammen. 5 Ein paar Tage ſpäter las er in ſeiner Zeitung, daß eine neue Filmgröße, Ella Feney, nach Norwegen abgereiſt ſei, um dort für die nächſten Wochen Aufnahmen zu machen. Und nun erſt war es ihm, als ſank die letzte Laſt von ſei⸗ nen Schultern. Nach Norwegen und ſpäter 8 nach e Hollywood, und damit ganz fort aus dem alten Bereich. Was konnte nun noch kommen? 5 1 Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Handtaſchen⸗Räuber im Schnellzug.) Am Oſtermontag abend hat im Haupt⸗ bahnhof im D⸗Zug 612 ein Unbekannter zwei auswärtigen Frauen die Handtaſchen entriſſen. Auf die Hilferufe der einen Frau warf der Täter eine der Handtaſchen wieder weg, ſprang, aus dem Zug und entkam. Bei dem Täter 1 es ſich um einen Mann im Alter von 30 bis 35 Jahren mit braungebranntem Geſicht und hellblondem Haar. Mitteilungen über die Perfon des Täters ſind an die Kriminalpolizei erbeten. — Ilsfeld, Kr. Beſigheim.(Vom Ausflug in den To d.) Der Bauer Nobert Michelfelder aus der Teilgemeinde Wüſtenhauſen hatte Oſtern mit ſeiner Ehefrau ſeine Tochter bei Kirchheim u. T. beſucht. Von dort aus fuhr er mit ſei⸗ nem Motorrad zur Beſichtigung der Reichsautobahn. Dabei verunglückte er auf noch nicht geklärte Weiſe und wurde mit einem doppelten Schädelbruch in das Kreiskrankenhaus Kirch⸗ heim eingeliefert. Michelfelder iſt inzwiſchen ſeinen Verletzun⸗ gen erlegen. — Sigmaringen.(Gebiß verſchluckt und erſtickt) Auf ungewöhnliche Weiſe kam Frau Reißmann aus Mengen ums Leben. Sie befand ſich in dem von ihrer Enkelin ge⸗ ſteuerten Kraftwagen, als dieſer im Zillertal zwiſchen Bur⸗ ladingen und Hauſen gegen einen Baum fuhr. Die alte Frau wurde durch den heftigen Anprall gegen das Dach des Wagens geworfen, wobei ihr künſtliches Gebiß in Splitter ging und ihr in den Schlund geriet. Auf dem Transport in die Klinik nach Tübingen trat der Tod durch Erſticken ein. Die Fahrerin und ein mitfahrendes Kind kamen mit dem Schrecken davon. — Sindelfingen. Einbrüche in Gartenhäuſern) In eine größere Anzahl Gartenhäuſer in der Markung Sin⸗ delfingen iſt in letzter Zeit eingebrochen worden. Die Täter hatten es in der Hauptkſache auf Nahrungsmittel abgeſehen. Groß⸗Gerau.(Lelche geborgen!) Auf der Bahn⸗ ſtrecke zwiſchen Groß-Gerau und Mörfelden wurde die Leiche eines jungen Mädchens aufgefunden. Die Tote iſt bis zur Unkenntlichkeit verſtümmelt. Ihre Perſonalien konnten noch nicht feſtgeſtellt werden.. ktaſſel.(Verſuchter Raub.) In der Sedan⸗ ſtraße verſuchte ein junger Mann einer Angeſtellten, als dieſe die Haustür ihrer Wohnung aufſchließen wollte, die Handtaſche zu entreißen. Der Täter hatte das Mädchen an⸗ geſprochen, dann plötzlich umklammert und ihm den Mund zugehalten. Auf die Hilferufe der Ueberfallenen hat der Tä⸗ ter die Flucht ergriffen. Er iſt etwa 23 Jahre alt und zirka 1.65 Meter groß. Er war bekleidet mit grauem Mantel und grauem Hut. Sachdienliche Mitteilungen über den Täter erbittet die Kriminalpolizei. ** Kaſſel.(Erpreſſer feſtgenommen) Ein 17. jähriger Burſche, der an einem Künſtler in Berlin einen Erpreſſungsverſuch unternahm, konnte ermittelt und dem neh e zugeführt werden, der Haflbefehl er⸗ ieß. 3 i Triebwagen entgleiſt. Die Reichsbahndirektion Re⸗ gensburg teilt mit: Auf der Nebenbahn Paſſau—Haid⸗ mühle entgleiſte zwiſchen Jandelsbrunn und Neureichenau ein Triebwagen mit beiden Achſen. Zwei Fahrgäſte wur⸗ den leicht verletzt, konnten jedoch die Reiſe fortſetzen. Die Strecke war einige Stunden geſperrt. Ein 87⸗Jähriger im Schlaf verbrannk. In Bad Kreuz⸗ nach entdeckte man, daß aus der Wohnung des alleinſtehen⸗ den 87jährigen Jakob Jung Rauchwolken kamen. Ein Nach⸗ bar drang in die Wohnung ein und fand in der Küche den alten Mann erſtickt und verbrannt auf. Jung hatte am Abend vorher anſcheinend Beſuch gehabt, denn auf dem Tiſch wurden noch zwei leere Gläſer gefunden. Der alte Mann muß dann ſpäter auf dem Sofa eingeſchlafen ſein. Im Schlaf hat er wahrſcheinlich die brennende Petroleumlampe umge⸗ worfen, die dann die Kleidung des Mannes und die Mö⸗ belſtücke in Brand ſetzte. Großfeuer in einem Warenhaus. Auf dem Gelände eines Warenhauſes in Mähriſch⸗Oſtrau brach nachts ein Brand aus, der mit großer Schnelligkeit um ſich griff und das Warenhaus bis zum Erdgeſchoß vernichtete. Von der In⸗ neneinrichtung und den Waren konnte nichts gerettet werden. Der Schaden wird auf einige Millionen Tſchechenkronen ge⸗ ſchätzt. Es kam auch nichts Im ruhigen Gleichmaß floſſen die Tage. Es lief alles ſo hin, wie man es 1 1 5 und ge⸗ plant. Drei Wochen noch an der See für Kläre und Frau Geſine, einmal war Wolf noch über Sonntag hinausge⸗ fahle und ſie hatten zu zweien und mit den anderen röhlich⸗glückliche Stunden verlebt. Die Verlobungsanzei⸗ gen wurden ausgeſchickt und hatten Berge von Glückwün⸗ ſchen gebracht. Was den Rambecgs von der Ruhr nahe⸗ eſtanden, ſah ſich veranlaßt, zu gratulieren; und wieviel reunde ſie von der Weſer noch immer hatten, trotzdem ſich in den letzten ſchweren Jahren eigentlich niemand ſo recht um ſie gekümmert hatte, ſahen ſie jetzt erſt. Oder— wie Wolf zu ſich ſelber ſpöttiſch ſagte: Jetzt erſt wieder. Die reiche Frau zog ſchon im voraus. Das Geld, das wieder heimkam in das alte Haus, barg allerlei 7 5 für ein großes Leben und üppige Feſte. Man hoffte wohl, daß die Zeiten der ſchönen Deniſe zurückkämen. In den Briefen, die aus Hannover kamen aus dem Kreiſe der„Clique“, der er entwachſen fanden ſich Andeu⸗ tungen ſolcher Art. Er lächelte ſpöttiſch und warf die Blät⸗ ter in den Papierkorb. Eine gedruckte Dankſagung ſpäter oder auch gar keine, das würde Antwort genug ſein. ö Nur Kurt Beſſel ſchrieb warm und herzlich: „Daß es alles ſo gekommen iſt! Ich drücke dir die Hand. Und dann: Ich habe noch viel an den Tag bet Dir gedacht, und das Leben, das du begonnen, es iſt viel⸗ leicht doch das Beſſere ſo. Ich gehe in acht Tagen zu meinem Onkel 125 Mecklenburg und werde Verwalter auf ſeinem Gut. Kannſt es ihr gelegentlich ſtillſchwei⸗ gend mit einem Händedruck danken. Sie hat auch mich gewandelt, Deine— heilige Klara.“ „Sie wandelt alles! dachte der Mann und ein warmes e Leuchten kam in ſeine Augen Die Hüterin des alismans, die Hüterin alles deſſen, was gut und rein und edel iſt und ein Haus zuſammenhält. Nun nur noch Wo⸗ chen, und ſie würde durch das alte Haus als Herrin gehen. Es kamen Verhandlungen mit Kläres Rechtsanwalt und Vermögensverwalter. Er mußte mehrmals nach Eſſen, um Einblick in die Geſchäfte zu nehmen, die nun bald auch die ſeinen werden ſollten. Und er ſchloß mitunter die Augen, wie im Schwindel, wenn er ſah, was für Summen durch 8 ſeine Hände gehen würden.„ Die große Summe für Bärenſtein wanderte nach Han-. nover Als er den Schuldſchein in ſeinen Händen hielt und 1 konnte, fiel die allerletzte Laſt von ſeinem Her⸗ zen. Zerriß nicht auch das ganze alte verlorene Leben 1070 0 Laltcale„ Eisheilige— ſtark verfrüht! Die Oſterfeiertage haben im ganzen Reich einen ſtarken Kälterückſchlag gebracht. In weiten Teilen Deutſchlands ſank das Thermometer bis auf den Nullpunkt, und die Nächte zeichneten ſich vielerorts durch einige Froſtgrade aus. Damit wurde die Hoffnung der Menſchen auf frühlingshafte Oſtertage zunichte gemacht. Woher dieſer plötzliche Rückfall in den Winter? Sind dies die gefürchteten„Eisheiligen“, die gewöhnlich erſt im Monat Mai zu erwarten ſind? NI warme, kommt Die drei„geſtrengen Herren“, Mamertus, Pankratius und Servatius, ſind eigentlich, nach alter Tradition, für den 11., 12. und 13. Mai vornotiert. Es kommt freilich vor, daß ſie ſich ein wenig im Datum irren und es beſonders eilig haben. Vielleicht iſt es auch diesmal der Fall, wo ſie uns ſchon Mitte April mit Heftigkeit überfallen haben. Eben noch ſchien es, als zöge der Frühling ins Land. Allenthalben blühten die Bäume, und überall ſchauten die, Frühlingsblumen aus dem Boden. Plötzlich reckt der Winter noch einmal ſein Haupt empor, um zu beweiſen, daß er ſich noch immer nicht geſchlagen gibt. Schnee⸗ und Hagel⸗ ſchauer ſind in dieſen Tagen keine Seltenheit, und im kälteren Nord⸗ und Mitteldeutſchland und auch in unſerer Region hat der Nachtfroſt manche Blüte dahingerafft. Es iſt nun die Frage, ob wir mit dieſem Kälterückſchlag ſchon die gefürchteten„geſtrengen Herren“ vorweggenommen haben oder ob dieſe noch außerdem drohend im Hintergrund bleiben. Die Wettergeſchichte der letzten fünfzig Jahre hat ergeben, daß der Wettercharakter der drei Eisheiligen völlig unbeſtimmt war, daß dagegen die Wochen ſowohl vor wie nach dieſem Termin durch die Möglichkeit plötzlicher ſtarker Kälterückfälle gekennzeichnet ſind. Eisheiligen ſelbſt bringen durchaus nicht immer kaltes, unfreundliches, ſon⸗ dern ebenſo oft auch gutes und warmes Wetter. Die Kälterückfälle des Frühjahrs aber treten ſowohl im Mai wie auch ſchon in der zweiten Aprilhälfte und ſogar noch im Juni auf. Dies fällt um ſo mehr auf, wenn bereits warme, faſt ſommerliche Tage zu verzeichnen waren und der Blütenfrühling bereits ſeinen Einzug gehalten hat. Für die an ſich vielleicht ſeltſame Erſcheinung des plötzlichen Kälterückfalles gibt es eine verhältnismäßig ein⸗ fache und auch einleuchtende Erklärung. Unter dem Einfluß der zunehmenden Erwärmung in den Monaten April und Mai erwärmt ſich die Lufthülle, die über Europa liegt, ſchneller als die Lufthülle über dem atlantiſchen Ozean, die infolge der kalten Wafſertemperaturen einer Erwärmung größeren Widerſtand entgegenſetzt. Das hat zur Folge, daß die Luft über den Landmaſſen infolge der Erwärmung wie jeder andere Gegenſtand ſich ausdehnt und damit dünner wird. Die kälteren und damit ſchwereren Luftſchichten über dem Atlantik haben das Beſtreben, dorthin abzuſtrömen, wo dünnere Luftſchichten ſind. Es öffnet ſich ihnen gleichſam ein Loch, in das ſie einzudringen verſuchen. Nach den Strömungsgeſetzen in unſerer irdiſchen Lufthülle muß ſo über Mitteleuropa, das zwiſchen den beiden nach Ausgleich ſtrebenden Atmoſphärenſchichten liegt, ein kalter Nordweſt⸗ wind hinwegblaſen. Hagelſchlag, Schneefälle und Nachtfröſte find die Folge. i 5 Die * — Verſchiebung der Volks⸗, Berufs⸗ und Betriebszäh⸗ lung. Die Volks⸗, Berufs⸗ und Betriebszählung, die für den 17. Mai angeordnet war, iſt auf einen ſpäteren Termin, vor⸗ ausſichtlich Frühjahr 1939, verſchoben worden. Die alljährlich ſtattfindende Bodenbenutzungserhebung wird unter Verwer⸗ tung der Vorerhebung nunmehr im Juni 1938 durchgeführt. Die Arbeiten für die Vorerhebung zur Bodenbenutzungserhe⸗ bung ſind daher planmäßig fortzuführen und bald zum Ab⸗ ſchluß zu bringen. Dagegen braucht die Uebertragung der Be⸗ triebsflächen aus den Betriebskarten der Vorerhebung in die (grünen) Land⸗ und Forſtwirtſchaftsbogen zunächſt nicht fort⸗ geſetzt zu werden. Nähere Weiſung folgt. Helmut Ebbs inszeniert Eurt „Der Hochverräter“, die am 13. Mai Erſtaufführung kommt. Das Bühnen⸗ Kalbfuß. Vom Nationaltheater. Langenbecks Tragödie im Nationaltheater zur bild entwirft Friedrich ſchon Die Badenia, das mit 16000 Mark Geldpreiſen und Mannheimer Mai⸗ Pferderennen In den letzten Tagen hatten die Ställe ihre Nennungen abzugeben für die Ausgleichs⸗-Rennen(Handicaps), und erfreulicherweiſe hat ſich auch hierfür das gleiche In⸗ tereſſe für die Beſchickung der am 8., 10. und 15. Mai ſtatt⸗ findenden Frühjahrs⸗ Pferderennen kundgetan wie beim vorangegangenen Nennungstermin der großen Prüfungen. Für 8 Ausgleiche ſind 177 Unterſchriften abgegeben wor⸗ den, davon 82 für 4 Rennen über Hinderniſſe und 95 für 4 auf der Flachen. Die bis jetzt geſchloſſenen 12 Rennen vereinigen 258 Unterſchriften für 92 Flach⸗ und 83 Hinder⸗ nis⸗Pferde, zuſammen alſo für 175 Pferde. dem Ehrenpreis des Herrn Reichsſtatthalters in Baden aus⸗ geſtattete wertvollſte Rennen des Meetings, verſpricht ein ſtarkes, qualitätsvolles Feld beſter Steepler, denn unter ihren genannten 20 Pferden befinden ſich hervorragende Könner. Obwohl jetzt zunächſt der Ausgleicher an ſein ſchweres Amt heranzutreten hat, die genannten Pferde im Gewicht derart zuſammenzubringen, daß ſie vom Startpfoſten mit gleicher Chance entlaſſen werden, und lediglich der End⸗ kampf die Entſcheidung bringt, und obwohl alle Rennen noch Reugeldtermine zu durchlaufen haben, ſteht jetzt ſchon feſt, daß die Mannheimer Mairennen ein hervorragendes ſportliches Bild geben werden, würdig dieſer traditionellen ſüdweſtdeutſchen Veranſtaltung. Spenden und Sti ungen Eine halbe Million aus der Flachsſpende Im Anſchluß an die große Führerparade fand der be⸗ reits traditionelle Glückwunſchbeſuch der deutſchen Bau⸗ ernjugend in der Reichskanzlei ſtatt. Aus allen Lan⸗ desbauernſchaften waren die Jungen und Mädel in den Trachten ihrer Heimat erſchienen, um mit ihren Gaben dem Führer eine Freude zu machen. Zum erſtenmal war auch die Landjugend aus Heſterreich nach Berlin gekommen, um dem Befreier ihrer Heimat ihre herzlichſten Glückwünſche zu übermitteln. Der Keichsbauernführer, der von ſeinen Mitarbeitern begleitet war, ſprach dem Führer die Glückwünſche des ge⸗ ſamten deuiſchen Landvolkes aus und überreichte ihm aus der Flachsſpende des deutſchen Landvolkes 500 000 Mark für die notleidenden Bergbauern Oeſterreichs. Auch die deutſche Erzieherſchaft ſtattete ihren Dank durch eine Tat ab, die zur Linderung der Not in der wieder mit dem Reich vereinigten Oſtmark beiträgt. Der Reichswalter des NS⸗Lehrerbundes, Gauleiter Wächtler, überreichte dem Führer zu ſeinem Geburtstag als Ehren⸗ 1 5 die Urkunde über eine Stiftung von 400006 ark, die zum Bau von Schulhäuſern in notleidenden Gemeinden des Landes Oeſterreich verwendet werden ſollen. Die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz⸗Klink konnte auch in dieſem Jahre wieder dem Führer eine Spen⸗ denliſte überreichen. Unter den Spenden, die auch diesmal wieder von der NS⸗Frauenſchaft und dem Deutſchen Frau⸗ enwerk aus den Inlandsgauen in die Grenzgaue des Reiches geleitet werden, befinden ſich u. a. mehr als 100 000 Bekleidungsſtücke für Männer, Frauen und Kinder, rund 38 000 Säuglingsausſtattungen und faſt 20 000 Bücher und Spielſachen. Der Leiter des Hauptamtes für Beamte, Hermann Neef, meldete dem Führer die Ergänzung des Lautdenk⸗ mals reichsdeutſcher Mundarten durch Aufnahmen der deut⸗ ſchen Mundarten im Lande Heſterreich und ſprach dabei im Namen der deutſchen Beamtenſchaft die Bitte aus, dieſe Gabe nach Fertigſtellung als Geburtstagsgeſchenk über⸗ reichen zu dürfen. Unter der langen Reihe der Glückwünſchenden empfing der Führer ſchließlich eine Gruppe von Kindern des Reichsbundes der Kinderreichen, die eine wertvolle erzgebiraiſche Holzſchnitzarbeit überbrachten. Spenden für das Winterhilfswerk 1938. Aus Baden gingen dem Winterhilfswerk 1937-38 fol⸗ gende weitere Spenden zu: Prof. Dr. Bovell Freiburg 780; Burkhardt u. Co. Pforzheim 600; Georg van Eeck Baden⸗ Baden 600; Rudolf Hafner Lahr⸗Dinglingen 456; Auguſt Faller Waldkirch 510; Friedrich Goerig Mannheim 300; Gemeindekaſſe Badenweiler 300; Adolf Gerſtel Mannheim 300; Daniel Goebel Baden⸗Baden 300; Dr. Carl Gaa Mannheim 300; Ludwig Janzer Mannheim 300 Mark. Oelgewinnung aus Trauben: reſtern. Die im Herbſt 1937 im Rheingau, in der Rheinpfalz und in Rheinheſſen durchgeführten Großverſuche mit der Ge⸗ winnung von Traubenkernöl ſind ſo gut ausgefallen, daß in dieſem Jahr die Traubentreſter deutſcher Ernte zum Zwecke der Entkernung und Oelgewinnung vollſtändig er, faßt werden ſollen. Es werden in dieſem Herbſt etwa 300 Entkernungsmaſchinen aufgeſtellt, meiſt im Anſchluß an Winzergenoſſenſchaften, aber auch von Gemeinden oder grö⸗ ßeren Betrieben, die von vornherein einen größeren An⸗ fall von Traubenkernen ſichern. Zur Beſchaffung der Ma⸗ ſchinen für Rebgemeinden mit einer insgeſamt erfaßbaren Rebfläche von mindeſtens 50 Hektar gewährt das Reich namhafte Zuſchüſſe. Traubenkernöl ſtellt ein hochwertiges Speiſeöl dar und ſeine Gewinnung wird in anderen Wein⸗ baugebieten wie z B. Italien und Frankreich, längſt in großem Umfange durchgeführt. Wenn auch der Einzelwin⸗ ger vorerſt keine großen geldlichen Vorteile aus der Ent⸗ kernung der Treſter zu erzielen vermag, ſo iſt es doch ſeine Pflicht, hier nach beſten Kräften mitzuwirken. denn die weitgehende Verwendung der Traubenkerne zur Oelgewin⸗ nung ſtellt wiederum emen Schritt zur Verbeſſerung unſerer Fettverſorgung aus der Eigenerzeugung dar. Marktberichte Mannheimer Wochenmarkt v. 21. April. Vom Statiſti⸗ ſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 Kilo in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 4,5 bis 5; Weißkraut 12 bis 14; Rotkraut 116 bis 20; Blumenkohl, St. 25 bis 55; Gelbe Rüben 12 bis 15; Rote Rüben 7 bis 10; Spinat 7 bis 153 Mangold 14 bis 20; Zwiebeln 15 bis 17; Schwarzwurzeln 25 bis 35; Spargeln 60 bis 120; Kopfſalat, St. 10 bis 30; Feldſalat 60; Lattich 30 bis 60; Rhabarber 13 bis 155 Radieschen, Bſchl. 8 bis 12; Rettich, St. 20 bis 30; Meer⸗ rettich, St. 10 bis 40; Schlangengurken, St. 50 bis 905 Suppengrünes, Bſchl. 5 bis 8; Peterſilie, Schnittlauch, je Bſchl. 5 bis 6; Aepfel 18 bis 45; Birnen 30 bis 40; Zitronen, St. 4 bis 7; Bananen, St. 8 bis 15, Markenbutter 160; Landbutter 140 bis 142; Weißer Käſe 25 bis 30; Eier, St. 10,5 bis 13. Zeitſchriften und Bücher. Anſprachen und Reden bei Betriebs⸗, Vereins⸗ und öffent⸗ lichen Veranſtaltungen. Von W. H. Baumer. Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. RM. 1.25.— Der Verfaſſer hat, über⸗ ſichtlich geordnet, eine Anzahl Reden für viele Feſtlichkeiten zuſammengeſtellt. Jeder, der nicht gewohn iſt, ſich ledneriſch zu betätigen, wird durch dieſe Schrift in die Lage geſetzt, ſich für jede Feier eine paſſende Rede auszuarbeiten. Zu erwähnen iſt ſerner noch, daß eine praktiſche Einführung in die Kunſt der Feſtrede den eigentlichen Muſterreden voran⸗ geſtellt iſt. Die neue Auflage(40. Tauſend!), die völlig neubearbeftet wurde, iſt zu empfehlen, denn die Schrift wird denjenigen, die dem— was ſie im Innern längſt erfaßten— nur ſchwer den richtigen Ausdruck verleihen können, eine willkommene Anterſtützung bieten. . ²˙⅛˙˙iy]III.]%⅛˙ͤdu ĩ˙ V Mannheimer Theaterſchau — Im Nationaltheater: 2—— N Apr F 23 und 1. Sondermiete F 12 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 554 bis 560: Verſprich mir nichts. Komödie von Charlotte Rißmann. Anfang 20, Ende nach 22 Uhr. Samstag, 23. April: Miete B 21 und 1. Sondermiete B 11 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 616 bis 617: Der Zare⸗ wilt ſch. Operette von Franz Lehar. Anfang 20, Ende 22.45 Uhr. b 3 Im Neuen Theater(Roſengarten): Sonntag, 24. April: Friſcher Wind aus Ka⸗ nada. Schwank von Hans Müller⸗Nürnberg, Muſik von Herbert Walter. Anfang 20, Ende 22 Uhr. Freitag, 22. April: Miete fee eee Der beste Film des Jahres! Ein Schicksal um 6 Stunden Urlaub! Sonntag Nachmittag 3 Uhr „kur Kammsunten f 0 Ball- ung Blülengflanzen Fr. Jilh. Stichtenoth die Gärtnerei für feine Binderei und Blumen. 11 N NB. Kopfsalat aus dem Frühbeet. Tanzschule Hammer(zum Weizen Sonntag] empfehle Blatt- und Blütenpflanzen, Blumenhaus Elser Hauptstraße 103. MNMhm.- Seckenheim Achernerstraße 31. Kursbeginn: am 23. April, abends 8 80 Uhr. Anmeldungen erbefen. Einzelstunden jederzeit. Taglohn-Zettel i i eee Jul. Würthwein Lebensmittel, Kaffeeröſterei. 3 Zimmer u. Küche Nehmt Rinder aufs Auch zum Weißen Sonntag die größte Auswahl in Blaft- U. Blütenpflanzen modernen Binderei-Arheiten Deter Schwarz Ladengeschäft: Offenburgerstrage 28. für Bauhandwerker (nach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben in der Neckarbote-Drucksres finden Sie und in in der Gärtnerei am Friedhof. Telefon 47287. N NB. Bestellungen auf Grün und Girlanden zum 1. Mai müssen frühzeitig aufgegeben werden, da nur beschränkte mit Zubehör zu vermieten. ochlacht am blauen Berg. 1. NMonsts-Pekg. 1 RNA. G 14. Wochen · Pekg. 3 Nl. PALAS TIR Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: S J., Gef. 29,171. Samstag, 23. April, antreten ſämtlicher Unterführer um 7.30 Uhr abends am HJ. ⸗Heim mit Rad und Licht zur Teilnahme an der Unterbannſchulung in Ladenburg. Mitzubringen ſind: Sportſchuhe, HJ. Sport, Schlafſack ſowie alle üblichen Schulungsartikel. NSͤKoOV. Die Operette„Fledermaus“, für die die Karten bereits verkauft ſind, findet nicht wie urſprünglich am 24. April, ſondern erſt am 8. Mai ds. Irs. ſtatt. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. mil praktisch-eleg. Laschendose. Zo heben Neckar-Drog. Walter Hornung. Lieferungs möglichkeit. . 0 e— 85 Kinderlandverſchickung Drucharbeiten schnellstens angefertigt in der Druckerei des„Neckar-Bote“ für Handel, Industrie Gewerbe und Vereine sowie Private werden in jeder Ausführung 5 N ‚ N ‚‚‚‚ Tree N eee . 1938 ON HM E N c SGM Farbenprächtig ragte ſie auf dem Hochzeitsgabentiſch neben einem gehäkelten Küchengobelin und einer vernickel⸗ ten Silberſchaufel für Torten, in Ahornblattform, empor; um den heftig gewellten Hals hing ein Zettel mit der Aufſchrift:„Von Tante Otti! Echt!“, und Herr Kortius, Tante Ottis leiblicher Neffe und friſchgebackener Ehemann, erklärte ernſten Tones, dieſe Angabe dürfe nicht bezweifelt werden: daß der ſelige Mann der Tante die Vaſe vor fünfzig Jahren perſönlich mit aus Japan gebracht haben ſollte, war in der ganzen Familie bekannt.„Wundervoll!“ ſagte er ferner tiefergriffen,„ungeheuer wertvoll! Ein Meiſterſtück!“ Aber er überſchätzte alles und war über alles leicht gerührt. Ihm zuliebe verſchwieg die junge Frau, daß ſie Japanvaſen auf den Tod nicht ausſtehen konnte. Dieſe hier, beiſpielsweiſe, durfte ſie nicht anſehen, ohne ſchwinde⸗ lig zu werden. Sie ſollte ſich denn auch nur ein einziges Mal in ihrem Leben über die Vaſe freuen: als nach zwei Jahren die Wohnung durch Familienzuwachs ummöbliert wurde und das Meiſterſtück deshalb verſchwinden mußte. Herr Kortius war damit einverſtanden, daß es eingepackt auf den Speicher kam, wie ſeine Frau vorſchlug. Und wie das ſo geht: mit der Zeit vergaß er das Meiſterſtück. Eines Tages ſtarb dann Tante Otti, und da ſie als wohlhabend galt, begann man nach dem erſten wilden Schmerz, leiſe, doch ausdauernd von Erbſchaft zu flüſtern. Richtig— nach einiger Zeit traf eine größere Kiſte ein, und man übertreibt nicht, wenn man ſagt, daß die ganze Familie bis zum Berſten geſpannt war, als Vater Kor⸗ tius ſich ans Auspacken begab. Nachdem er ſich durch mächtige Lagen von Holzwolle und Wellpappe durchge⸗ kämpft hatte, ſchrie er plötzlich entzückt auf:„Eine Vaſe! Kinder, eine echte Japanvaſe! Das Gegenſtück zu der, die wir ſchon haben!“ Und wahrlich, die Vaſe, die ſich nun majeſtätiſch aus den letzten Hüllen herausſchälte, glich der zut Hochzeit geſchenkten auf ein Haar! In der Freude überſah Herr Kortius, daß ſeine Frau lebhaft erblaßt war.„Da ſteckt auch ein Brieſchen— Tanti Ottis letzter Gruß an uns!“ rief er und las mit vor Rührung ſchwan⸗ kender Stimme vor:„Liebwerte Angehörige! Da Ihr mir den Beweis erbracht habt, wie ſehr Ihr meine Gaben zu ſchätzen wißt, danke ich Euch auf meine Weiſe“ Frau Kortius lachte gekünſtelt.„Sie dankt uns auf ihre Weiſe. Das iſt ſehr ſchön. Ein reizendes Erbe! „ Sinniger hätte ſie uns gar nicht bedenken önnen.“ „Der Kinder wegen fand Herr Kortius ſo viel Freude beinahe unpaſſend, doch war auch er voll Dankbarkeit. „Nun haben wir zwei Meiſterſtücke!“ ſagte er ſtolz. Frau Kortius blickte entſetzt auf.„Zwei?“ wieder⸗ holte ſie geiſtesabweſend.„Nun ja: ein Paar! Das iſt ja auch bedeutend wertvoller. Wir wollen ſchleunigſt die erſte danebenſtellen!“ Frau Kortius räuſperte ſich.„Ich werde ſie nachher vom Speicher holen“ ſagte ſte leichthin,„jetzt muß ich erſt Abendbrot beſorgen.“ Sie eilte zum nächſten Telephon und rief ihre ent⸗ fernte Kuſine Lilly an, die Herr Kortius wenig ſchätzte und deshalb nie beſuchte.„Entſchuldige, Lilly“, ſagte ſie nervös,„du kannſt mir aus einer furchtbaren Verlegen⸗ heit helfen. Gib mir doch bitte die japaniſche Vaſe zurück, die ich dir Weihnachten vor einem Jahr geſchenkt habe. Du bekommſt etwas anderes dafür— was du willſt! Mein Mann vermißt ſie nämlich, und da..“ „Das tut mir aber ſchrecklich leid“, antwortete Lilly überaus verlegen,„nämlich... tja.. ich beſitze ſie nämlich gar nicht mehr. Ich hatte nicht den richtigen Hintergrund für ſie. und..., ſie begann zu ſchlucken—„da habe ich ſie letzten Weihnachten der armen Tante Otti geſchenkt. Sie liebte japaniſche Sachen ja ſo ſehr, die Aermſte 8 „„Haſt du etwas geerbt?“ unterbrach Frau Kortius beinahe ſchroff. Lilly konnte vor Tränen kaum ſprechen. „Oh, nicht der Rede wert. Den Silberkaſten und die Bett⸗ äſche und „Erbſchleicherin!“ ziſchte Frau Kortius. Blaß trat e abends dem Gatten entgegen.„Etwas Entſetzliches ſt geſchehen, Männe! Unſere alte Vaſe iſt geſtohlen wor⸗ den]“ Zwei Tränen, die in ihren Augen glänzten, rührten 987 Kortius ſo innig, daß er nur ein paar beruhigende Worte herausbrachte.„Man hätte ſie eben nicht auf dem Speicher aufbewahren dürfen“, wagte er ſpäter zu ſagen. Sie war eben zu wertvoll! Welch ein Glück, daß Tante Otti uns eine zweite vermacht hat! Aber die wird unter allen Umſtänden hier unten aufgeſtellt, Liebling. Immer wollen wir ſie vor Augen haben!“ Frau Kortius ſchloß dieſe ſchnell. Sie mußte das in der Folge ſtets tun, wenn ſie die Vaſe erblickte. Nach einem halben Jahr neigte ſie zu Gelsſucht— es ging nicht mehr. 5 N Das Plauderſtündchen Aufnahme: Eliſabeth Haſe(M). ———8,,eů,0 e e e e e e eee ee eee eee eee eee eee ee eee eee ee eee eee eee eee eee eee Und wieder geſchah es, daß Frau Kortius den Gatten eines Abends blaß und aufgeregt empfing, diesmal mit mehreren Tränen, die ſichtbar über ihre Wangen rieſelten und ihn augenblicklich zutiefſt erſchütterten.„Mache dich auf etwas Unheimliches gefaßt!“ rief ſie mit Grabes⸗ ſtimme, darob der Erſchütterte alſogleich erzitterte,„aber ich frage dich: iſt es meine Schuld? Und ich ſage: Nein! Ein Unſtern hat darüber gewaltet, ein Verhängnis, viel⸗ leicht ein Fluch...“ i Als ſich endlich herausſtellte, daß Tante Ottis zweite Vaſe zu Boden gefallen und in Trümmer gegangen war, atmete Herr Kortius beinahe erleichtert auf— ſo Furcht⸗ bares hatte er erwartet. Immerhin war er untröſtlich. Sie waren eben zu ſchön geweſen, die Vaſen! Der Verluſt wollte ihm nicht aus dem Sinn, wohingegen Frau Kor⸗ tius geradezu wieder auflebte. Die Zeit verging. Einige Monate ſpäter, an Frau Kortius' Geburtstag, wurde ein unförmiges Paket abge⸗ geben. Alles war voll freudiger Erwartung. Vater Kortius kicherte:„Ich will nichts verraten, aber das ſage ich: So hat ſich Mutter beſtimmt in ihrem ganzen Leben noch nicht gefreut!“ Ahnungslos wie ein Kind und ebenſo vergnügt gab Mutter ſich ans Auspellen. Plötzlich blieb ihr das Herz stehen: vor ihren Augen begann etwas zu ſchillern—— Tante Ottis Vaſe!! Faſſungslos ſank Mutter auf einen Stuhl.„Woher?“ ſtammelte ſie nur. Herr Kortius ſtrahlte.„Nicht wahr, wunderbarl Da habe ich alſo im Norden der Stadt zu tun, und was ſehe ich im Schaufenſter einer Antiquitätenhandlung— Paniſch mit Namen...— er unterbrach ſich:„Was iſt, Lieb⸗ ling? Kennſt du das Geſchäft? Man meint, du hätteſt förmlich einen recken bekommen!?“ Das Geburtstagskind mußte tief Atem ſchöpfen. „Ohh... nur.. weil ich gehört habe, daß es ſehr teuer ſein ſoll.“ ſaß ſie immer 0 „Das will ich allerdings meinen. Bare neunzig Mar. habe ich anlegen müſſen.“ Neunzig!“ murmelte die Frau gebrochen vor ſich hin, „und mir hat der Schuft nur fünfzehn dafür bezahlt...“ „Wie bitte?“ fragte Herr Kortius enttäuſcht. Sie lächelte mühſam.„Nichts, Männe. Die Freude läßt mich nicht ſprechen.“ Männe umarmte ſie gerührt. Nun gab Frau Kortius den Kampf gegen Ottis Vaſe auf. Sie folgte vielmehr einem guten Rat, ließ das Meiſterſtück zu einer Stehlampe für Männe umarbei⸗ ten, und wenn das auch eine Stange Geld koſtete, war der Anblick des fertigen Kunſtwerkes mit dem großen lackier⸗ ten Pergamentſchirm beinahe geeignet, ſelbſt eine ſo lang⸗ jährige Feindin zu verſöhnen. Männe war einfach hin⸗ geriſſen: Das Meiſterſtück in der richtigen Beleuchtung— etwas Schöneres konnte man ſich nicht vorſtellen! Haſtig trug er es zu ſeinem Schreibtiſch, ſchloß den Kontakt an, trat der größeren Wirkung wegen einige Schritte zurück vor kauter Bewunderung verhaſpelte ſich ſein Fuß in der Verbindungsſchnur— ſie ſtraffte—— ehe jemand zugreifen konnte, ſauſte Tante Ottis Vaſe zu 8990 und zerſprang mitſamt der Birne in tauſend 125 Kurzſchluß iſt im allgemeinen unangenehm, beſonders wenn Sicherungen fehlen und erſt ausgeborgt werden müſſen— diesmal aber 70 50 Frau Kortius dankbar für die Finſternis, die ſie 1 2 es endlich hell wurde, arr im el. „Gewiß, es iſt ſchrecklich“, tröſtete Herr Kortius ge⸗ rührt,„aber gräme 100 17 zu ſehr, Liebling. Näm⸗ lich... eigentlich ſollte es ja eine Geburtstagsüber⸗ raſchung werden, aber ich denke, die Freude wird dir heute chon gut tun. Alſo: Herr Paniſch hat mir nämlich ver⸗ raten, dieſe Vaſen ſind gar nicht ſo ſelten.“ Und da habe ich bei ihm längſt eine neue beſtellt! Für dasſelbe Geld! Als Geagenſtück“ Liebe in der Lſchepina Aus dem bulgariſchen Volksleben von Wilhelm Auffermann. Schon als Kind zeichnete ſich die ſchwarzäugige Ilja von allen Mädchen aus ſowohl durch Schönheit als auch durch eitlen Stolz. Und je ſchlanker ſie heranwuchs, deſto mehr ſchienen ſich dieſe Eigenſchaften auszubilden. Sie kleidete ſich hochmütig, und ſtatt abends im Kreis der Mädchen in der gemeinſamen Sedianka den Flachs zu ſpinnen, ſchwang ſie irgendwo beim Fiedeln der Husla ihre Beinchen und machte die ſchmuckſten Burſchen unruhig. Oder ſie träumte von großen glänzenden Dingen, vor allem von der Stadt, unterdeſſen die beiden Alten die verflixten Rakigläschen wuſchen und füllten, als wäre keine junge Dirne im Haus. So träumte ſie auch heute, als plötzlich vor dem Haus froher Geſang erſcholl:„Winter vorbei... Herzchen, mein Liebchen.. Lenz iſt gekommen!.. Vöglein ſingen Blühn die Röslein.. liebet ſich alles!“ Sie erkannte den Mikoſch an der Spitze ſeiner Freunde und deren Bräute Sie ſpielten den Dudelſack und klopften die Trommel, ſchloſſen nun Arm in Arm eine Kette und tanzten den Horo. Alsbald kamen auch die beiden braven Wirtsleute ge⸗ laufen, hocherfreut, vielleicht ſolch ſchmucken Schwieger⸗ ſohn wie den Mikoſch zu bekommen, denn er trug auf der Schulter ein ſchneeweiß gewaſchenes Lamm und einen prächtigen Blumenbuſch an der Stange. Er ſang nun allein:„Herzchen, mein Liebchen... Will Zeit nicht ver⸗ lieren.. Aber du, Goldchen.. Herzchen, mein Liebchen „ Liebchen nicht küſſen... iſt Zeit verlieren!... Küß mich geſchwinde!“ Ermunternd trat er in die Stube vor Ilja und ihre Eltern mit den Worten, daß er bereit ſei, die Ilja für immer zu lieben, falls ſie ihm wieder Treu und Liebe für ewig verſpreche. Ilja war bei dieſen Worten erbleicht und rief:„Iſt das nun alles, was du zu ſagen haſt?“ Sie fühlte ihre Eitelkeit vom ſchwerſten Pfeil getroffen, lachte grell auf: „Was nützt mir ein ſchöner Vogel, wenn er keinen ſchönen Käfig hat! Ihr habt ja noch eure Fenſterluken mit Ochſen⸗ blaſen verklebt!“ Dann warf ſie ihm das Blumengewinde vor die Füße, gähnte und ließ den armen Mikoſch mit den beſtürzten Eltern allein in der Kammer. 1 Wie ein Schwungrad dreht die Zeit die Welt. Dreht Bulgarien, dreht die Tſchepina. Das Herz im Leib dreht ſich mit und vergißt. Längſt ruhte die Mutter des Mikoſch unter grünem Hügel, doch ihr Wort, ihr Gebot, die Sitten der alten Zadruga lebten im Haus und hatten es vergrößert. Holz⸗ ſpletten deckten das Dach. Geſchnitzte Tierköpfe ſchmückten den Giebel. Im Kreis um den Hof ſtreckten ſich lang die Speicher aus Pfählen und Flechtwerk. Und wo Mutter Bogelane einſt rüſtig zugegriffen hatte, da waltete jetzt nicht minder geſchickt die blühende Bäuerin Druſcha, der Verſtorbenen klein gewachſenes, aber herzſtarkes Schweſter⸗ kind. Sie tränkte die Hammelherde und fütterte die Tau⸗ ben. Und in der Küche duftete es nach geſchmorten Zwie⸗ beln und Fiſch. Kehrte der Bauer Mikoſch vom Felde heim und trieb peitſchenknallend die Ochſen mit dem wankenden Garben⸗ wagen in den Hof, dann jagte ſie unter Lachen ſcheltend, zwei kleine ſchwarze Wuſchelköpfe mit runden Bäuchlein ins Haus und füllte es mit Fröhlichkeit. *. Ilja, die ſchöne.. ach! Kurz nach Mikoſch war ein junger Städter gekommen, ein flottes, aber unnützes Bürſchchen, namens Buſchik, das, von ein wenig Schliff und Geld abgeſehen, ſo töricht war wie die ſchöne Ilja. Er beaufſichtigte unweit den Bau der Eiſenbahn nach Sonikola. Am meiſten aber machte er ſich mit der Ilja zu ſchaffen, die ſich wünſchte, keinen hübſcheren Mann zu be⸗ kommen, obwohl ſie ihm oft kichernd verſicherte, ſie könne ihn nicht ausſtehen. 8 Eines Tages traf er ſie allein in der Stube, und wäh⸗ rend er ſeinen Raki trank und ſcherzte, ſetzte ſich ihm die ſchöne Ilja dicht zur Seite. Bald flüſterten ſie die ſüßeſten Wörtchen, kuſchelten die Händchen, und unverſehens begeg⸗ neten ſich ihre Lippen. Es ſaß jedoch der Buſchik keineswegs allein in der Wirtſchaft. Der Bahninſpektor war auch da und hatte ſich ſchweigſam in eine Ecke gedrückt. Mit frohen Glückwün⸗ ſchen entdeckte er nun in guter Abſicht das Paar, und als die Eltern herbeieilten, brach die ſchöne Ilja in Tränen aus, ſo daß ſich der Buſchik wohl oder übel erklären mußte. So hatte denn die Ilja endlich ihren ſchönen Vogel ge⸗ fangen. Es war nicht ſchwer, die Zuſtimmung ſeiner Eltern zu erlangen, die von jeher ſo tun mußten, wie es ihm beliebte. Schon einige Wochen ſpäter wurde die Priſtanka unter gegenſeitigem Beſchenken in Sonikola begangen. Ilja erſchien mit ihren Eltern zu Beſuch im Hauſe Buſchik und ſchürte feierlich am Herde das Feuer auseinander. „Setz dich nieder“, ſagte die Mutter Buſchiks nach einer Weile und küßte ſie feierlich auf die Stirne. Das war die Verlobung. a Mit viel Pomp wurde die Hochzeit gefeiert. Und dann. oh, Himmel Nach einem Jahr reiſten die biederen Wirtsleute von Dospoddagh nach Sonikola, um zu ſehen, ob noch kein Schreihälschen ſich die Kehle heiſer krähte, da fanden ſie der Ilja ihr Geſicht ſchmäler als früher und freudlos. „Müſſen wir zu dir kommen, wenn wir dich einmal ſehen wollen, Ilja?“ ſagten ſie. Ilja ſchlug verlegen die Augen nieder. 5 „Wo fehlt es denn?“ fragte leiſe die Mutter.„Iſt denn das Glück ausgeblieben?“ Die Ilja ſtand da in einfachen Babuſchen, und ihre Hände neſtelten hilflos am verwaſchenen Kleid. Sie ſuchte vergebens, ihr Weinen zu erſticken.. 5„Wo iſt dein Mann, der Buſchik?“ forſchten die Eltern weiter,„wir ſehen ihn ja nicht?“, indem ſie ſich die Tränen zornigen Mitleids aus den Augen wiſchten, denn ſie wur⸗ den der ſchrecklichen Täuſchung inne. g „Es iſt nichts mit ihm. ſtammelte Ilja,„beim neuen Bau wollten ſie ihn auch nicht mehr.. Schon lange hat er Sonikola verlaſſen...“ So kam es, daß die Ilja wieder in der Heimat an⸗ langte, demütig und höflich. Aber die Leute in Dospod⸗ dagh machten lange Geſichter. neues Unheil: die Eltern ſtarben. Mit beſter Mühe führte ſie die Wirtſchaft allein weiter, was ihr jedoch nicht recht gelang. Und als ſie nach Jah⸗ ren endlich Nachricht von Buſchik erhielt, daß er ſich in fremden Land zu Anſehen emporgerungen habe und ſie dort wünſche, entſchloß ſie ſich, unverweilt aufzubrechen. 27 Bald traf die Ilja ein Eines Abends ging Mikoſch mit ſeinem Weibe zwi⸗ ſchen den braunen Aeckern umher. Es duftete nach feuchten Schollen. Mit dem erſten Ton der Aveglocke ſtanden ſie ſtill und ſahen die ſinkende Sonne ihren fernen Gang tun. Da kam über die Straße ein ſchweres Mietsgeſpann an⸗ geholpert, mit anſehnlichem Gute beladen. Es fuhr in der Richtung zur Bahn, und als es an Mikoſch vorbeirollte, erblickte er unter dem Zeltdach die Ilja. Sie ſchien ihre Augen mit Wehmut auf die ruhende Natur geheftet zu haben, als gelte es Abſchied zu nehmen. Als ſie Mikoſch erſchaute, löſte ſie die ſeidene Peskira von der Schulter und winkte ihm zu. Da ſchlug dem Mikoſch das Herz gewaltig, aber er rührte ſich nicht und wollte zur Seite blicken, ſo daß ihn Druſcha zupfen mußte. Da ſtreckte auch er die Hand zum verſöhnenden Gruß aus:„Ade, Ilja.. ade...“ Die Felder glühten im Sonnenſchein. Von der Weide drang klagend die Flöte des Schafhirten. Als der Wagen auf der Straße ganz klein geworden war, ſah Mikoſch ſein Weib an, und ſeine Röte ſpiegelte ſich in ihrem runden Geſichtchen. Er neigte ſich zu ihr und küßte ſie noch ebenſo feierlich und— ungeſchickt wie einſt. Aber die Ilja hatte es doch noch geſehen und mit naſſen Augen demütig ihr Köpfchen geneigt. „. Liebchen nicht küſſen.. iſt Zeit verlieren...“ flötete der Hirte auf der hölzernen Tarakawa. f Zeichnung: Grunwald— M. Mikoſch wollte zur Seite blicken, ſo daß ihn Druſcha zupfen mußte. Da ſtreckte auch er die Hand zum ver⸗ ſöhnenden Gruß aus. Die Dinge verdunkeln ſich ſelbſt Eine unheimliche Beegeſchichte von hans Riebau Unſer Schiff, die„Queensland“, war bis zur letzten Kabine beſetzt, und als wir in Singapore anlegten und niemand das Schiff verließ, waren wir ſicher, daß auch kein „Neuer“ an Bord kommen würde. Aber wir hatten uns getäuſcht. Ein ſorgfältig gekleideter Mann kam wenige Minuten vor der Abfahrt an Bord, verhandelte mit dem Kapitän und dem Zahlmeiſter, und ſchließlich mußte der Erſte Offizier ſeine Kabine räumen. Er gefiel den andern nicht, der„Neue“, trotzdem er ebenſo korrekt wie liebenswürdig war, außer Engliſch fließend Franzöſiſch und Deutſch ſprach und ſich, wo immer es nötig war, als Dolmetſcher zur Verfügung ſtellte. Debbrit, Redakteur der„Chikago Tribune“, hatte, vorlaut wie immer, den Neuen auf„Geſandſchaftsattaché aus der Balkan⸗Ecke“ taxiert. Aber es zeigte ſich bald, daß Herr Shendi— ſo hatte ſich der Fremde vorgeſtellt— weder Attaché noch Europäer war, ſondern Inder, und 10 Beruf, wie er freundlich lächelnd verſicherte— gar nichts. Nun, dieſer Beruf ſteht heutzutage uicht hoch im An⸗ ſehen. Die Paſſagiere gingen ein wenig ſcheu um Shendi herum, und als er abends nach dem Diner ein paar außerordentlich gute Zauberkunſtſtücke vorführte, war der Beifall lau. Nur Debbrit, der Redakteur, ſchien ſehr inter⸗ eſſiert.„Wie iſt es“, fragte er,„da Sie ſich nun ſchon als ein halber Fakir entpuppt haben, können Sie uns auch den Seiltrick vorführen?“ Shendi lächelte.„Ich glaube nicht“, ſagte er,„daß dieſer Trick ſchon jemals auf einem fahrenden Ozeandamp⸗ fer gezeigt iſt. Trotzdem: Ich will es verſuchen.“ Er ging an Deck. Debbrit und etwa zwanzig Paſſagiere folgten ihm. Auch der Erſte Offizier ſchloß ſich an, und ein Matroſe brachte ein halbzölliges, etwa dreißig„Meter langes Tau. Die Nacht war warm, und da der Wind in der Fahrt⸗ richtung des Schiffes wehte, war kaum ein Luftzug zu ſpüren. Der Mond ſtand dreiviertel voll am Himmel und übergoß das Schiff mit ſilbernem Licht, in dem jede Ein⸗ zelheit deutlich zu erkennen war.„Ich kann Ihnen nur einen Teil vorführen“, ſagte der Inder mit leiſer Stimme, „der kleine Junge, der nach dem Programm an dem Seil hinaufklettern muß, um dann zerſtückelt wieder herunter⸗ zufallen, iſt leider nicht zur Stelle.“ Er ergriff das Seil, warf es ohne Anſtrengung ſchräg nach oben in die Luft. Das Seil ſpannte ſich, als ob es irgendwo in der ſilber⸗ glänzenden Luft feſtgeſteckt wäre. Wir konnten es deutlich etwa dreißig Meter weiter in dem hellen Licht verfolgen. Erſt dort, wo eigentlich der„Haken“ hätte ſitzen müſſen(ein Haken übrigens, der ſich mit genau derſelben Geſchwindigkeit fortbewegen müßte wie das Schiff ſelbſt), war ein dunkler verſchwom⸗ mener Fleck. Wir ſtanden da, und es lief uns ein wenig kalt den Rücken herunter. Der Kapitän kam von der Brücke herunter, ſah ſich auch ſeinerſeits das ſtraff ge⸗ ſpannte, in die Nacht hinausragende Seil an, ſchüttelte verwundert den Kopf und ſagte:„Nun erklären Sie mal den Trick!“ Der Inder lächelte, ohne zu antworten. „Wie iſt es möglich“, fragte Debbrit, der Redakteur, „daß dieſes Experiment, das ſchon Hunderte von Menſchen geſehen, das immer in derſelben Form gezeigt wird, wiſ⸗ ſenſchaftlich nicht ergründet und unterſucht iſt?“ „Die Wiſſenſchaft bemüht ſich vergebens“, ſagte der Inder,„weil ſie von falſchen Vorausſetzungen, nämlich von der Phyſik, ausgeht. All dieſe Dinge“— Shendi zeigte auf das noch immer angeſpannte Seil—„verdun⸗ keln ſich ſelbſt.“ 5 „Dunkel iſt der Rede Sinn“, ſcherzte Debbrit,„nicht wahr, Herr Kapitän?“ Der Kapitän aber antwortete nicht. Er ſtarrte angeſtrengt nach halbrechts in die Nacht. Da kam auch ſchon der Ruf des Ausgucks aus dem Vortopp: „Feuerſchein ſteuerbord voraus!“ Der Kapitän und der Erſte Offizier gingen auf die Brücke, die Paſſagiere ſammelten ſich auf dem Bootsdeck. Niemand kümmerte ſich mehr um den Inder und um das Tau, das da unten möglicherweiſe noch immer vom Damp⸗ fer bis zu einem unſichtbaren Etwas geſpannt war. Es dauerte nur wenige Minuten, und der Feuerſchein hatte ſich als ein von vorn bis hinten brennendes Schiff entpuppt. Der Kapitän ließ den Kurs ändern, die Maſchi⸗ nen liefen mit voller Kraft. Während der brennende Dampfer ſich allmählich immer deutlicher am Hintergrund Hand den Schweiß von der Stirn.„Wie iſt es eigentlich“, flüſterte er,„haben wir geſtern abend nach dem Diner abzeichnete, und während die Matroſen die Boote klar⸗ machten, unterhielten ſich die Paſſagiere über die Frage, die der Kapitän kurz vorher kopfſchüttelnd aufgeworfen hatte:„Warum haben wir keine SOS.⸗Rufe empfangen?“ Nur der Inder beteiligte ſich nicht an dem Geſpräch. Er ſtand, das Fernglas vor den Augen, unbeweglich an der Reling. Eine Viertelſtunde war vergangen. Der Kapitän kam langſam von der Brücke herunter. Er machte ein merkwürdig ſtarres Geſicht.„Das iſt die ſeltſamſte und unheimlichſte Sache, die ich je erlebt habe“, ſagte er. „Wieſo?“ fragte Debbrit und machte die zehnte Auf⸗ nahme mit ſeiner lichtſtarken Kamera. Der Kapitän ſchwieg. In dieſem Augenblick ließ Shendi, der Inder, das Fernglas ſinken. Er drehte ſich langſam um und rief: „Wahrſcheinlich haben auch Sie den Schiffsnamen an dem rotglühenden Rumpf erkennen können, nicht wahr?“ Der Kapitän nickte.„Es iſt die„Morro Caſtle““, flü⸗ ſterte er. „Die„Morro Caſtle“ wiederholte der Inder. Die „Morro Caſtle“... Die Paſſagiere ſtanden ſtumm. ö „Die„Morro Caſtle“, ſagte ſchließlich Debbrit, ius ſeine Stimme klang heiſer,„iſt vor einigen Jahren an der amerikaniſchen Küſte verbrannt.“ 8 „Ja“, nickte der Kapitän,„und über hundert Menſchen ſind dabei ums Leben gekommen.“ „Gibt es noch ein zweites Schiff, das„Morro Caſtle““ heißt?“ fragte einer der Paſſagiere.„Nein.“ ö Wieder ſtarrten alle nach vorn. Mit bloßem Auge konnten ſie Schornſtein und Maſten erkennen. Sie ſahen, wie die Flammen aus den Bullaugen ſchlugen, wie ſie ein Rettungsboot ergriffen— aber jetzt wurde alles, was ſie ſahen, in den Umriſſen unſcharf, die Flammen gingen in Rauch, dann in Dunſt über, und plötzlich ſchien der ſilberne Mond auf die Stelle, wo eben noch ein rieſiger Ozean⸗ dampfer brannte. War er geſunken? Auf dem Vordeck gab es ein klatſchendes Geräuſch. Ein dreißig Meter langes Tau lag plötzlich zuſammen⸗ gerollt auf den Planken. Eine halbe Stunde ſpäter kam Debbrit, zehn ent⸗ wickelte Filme in der Hand, aus ſeiner Kabine. Die Filme gingen von Hand zu Hand. Das ſilberglänzende Meer war zu ſehen, im Vordergrund die Reling, ein paar dunkle Köpfe, aber kein brennendes Schiff, nicht die Spur einer Lichtquelle, die heller war als das Mondlicht.„Ich habe es mir inzwiſchen überlegt“, ſagte Debbrit und guckte lächelnd in die bleichen Geſichter der Paſſagiere.„Wir alle ſind einer Maſſenſuggeſtion zum Opfer gefallen, und unſer Freund Shendi iſt der Hexenmeiſter, der uns über den Seiltrick hinaus vorgeführt hat, was für eine unheim⸗ liche Macht dieſe Suggeſtion ſein kann. Sie geben es zu, Herr Shendi? Wollen Sie uns eine Aufklärung geben?“ Der Inder lächelte.„Es gibt keine Aufklärung“, ſagte er,„niemand würde Ihnen glauben, wenn Sie es wagen würden, von dem zu erzählen, was Sie und hundert andere ſoeben geſehen haben. Die Dinge eben verdunkeln ſich ſelbſt!“ „Diesmal ſollen ſie ſich nicht verdunkeln“, lachte Deb⸗ brit.„Damit Sie es wiſſen, Herr Shendi, ich habe meiner Zeitung bereits einen langen Bericht unter der Ueber⸗ ſchrift„Senſationelle Maſſenpſychoſe an Bord der Queens⸗ land' gefunkt“ 5 „Oh“, ſagte der Inder, und ſeine Stimme war ein höfliches, aber müdes Bedauern,„ein paar hundert Dol⸗ lar Telegrammgebühren haben Sie vergebens ver⸗ ſchwendet?“ 8 Am lachſten Mittag— die Sonne ſchien hell und heiß auf das Bootsdeck— kam ein Steward mit einem Brief⸗ umſchlag zu Debbrit.„Funkſpruch aus Chikago“, ſagte er. Debbrit riß den Umſchlag auf. Dann las er vor: „Verbitten uns ſinnloſe Telegramme. Bericht völlig un⸗ glaubwürdig und im Papierkorb. Chikago Tribune.“ Der Inder lächelte. Er ſagte nichts. Aber alle glaub⸗ ten nunmehr, zum drittenmal den Satz in den Ohren klingen zu hören: Die Dinge verdunkeln, ſich ſelbſt. Nur Debbrit, der Redakteur, wiſchte ſich mit zitternder nicht noch ziemlich viel Whisky getrunken?“ „Das iſt es“, nickte der Inder, und ſein ſonſt ſo ver⸗ bindlich lächelndes Geſicht hatte den Ausdruck einer turm⸗ hoch überlegenen Heiterkeit angenommen.„Sie trinken überhaupt viel zu viel Whisky, Herr Debbrit..“ ae eee N,, Ae, 2 0 1 Ein trüber Juniabend ſank langſam von dem wolken⸗ verhangenen Himmel herein. Den ganzen Tag über hatte es faſt ununterbrochen geſtürmt und geregnet, und noch immer fegten ſchwere Sprühböen über den aufgeweichten Vorplatz der kleinen oſtpreußiſchen Bahnſtation Münſterberg. In dem engen, dumpfigen Warteſaal hockte das blonde Servierfräulein hinter dem blechbeſchlagenen Schanktiſch. Senn klang ein fernes Brauſen und Rollen in die ſchläfrige Stille. Die rote Mütze des Stationsvorſtehers tauchte im Ausſchnitt eines Fenſters auf. Im nächſten Augenblick fuhr ein kleiner Wagenpark auf dem vorderſten Gleis in den Bahnhof ein. Der Reiſeverkehr des abendlichen Perſonenzuges, der die Hauptſtadt Königsberg mit dem Hinterland der oſt⸗ vreußiſchen Seenplatte verbindet, war immer ſehr gering. Außer ein paar Arbeiterfrauen, die aus einer benach⸗ barten Ziegelei heimkamen, entſtieg dem einzigen Abteil zweiter Klaſſe nur ein einzelner junger Herr in einem modiſchen Sportanzug. Er reichte einem herumlungernden Jungen ſeine große Handtaſche und ließ ſich von ihm durch das niedrige Bahnhofsgebäude zu einem Hotelwagen führen. 23 wei Minuten ſpäter rollte das klapprige alte Ge⸗ fährt eine moraſtige Allee entlang, an deren Ende ein plumper Kirchturm ſeine kreuzbeſchwerte Spitze in den Nebelvorhang des Himmels bohrte. Ein Hausdiener mit einer fleckigen blauen Schürze nahm dem ſpäten Gaſt das Gepäck ab und geleitete ihn zu einem Zimmer im erſten Stock, das ſich mit ein paar verſchoſſenen roten Plüſchmöbeln und einem goldgerahm⸗ ten Pfeilerſpiegel als das Staatszimmer des„Weißen Löwen“ auswies. Bald danach ſaß der Fremde in der verräucherten Gaſtſtube auf einem abgewetzten alten Lederſofa neben einem rieſigen Regal voll verſtaubter Rum⸗ und Wein⸗ flaſchen. 2 Der Wirt umdienerte den vornehmen Gaſt mit ge⸗ ſchmeidigen Bücklingen und brachte ihm ſelbſt das Frem⸗ denbuch und ein Glas Bier. „Dr. Walter Helldorf, Berlin“, las er über die Schul⸗ ter des Schreibenden mit. Wahrſcheinlich alſo auch wieder ſo ein verrückter Ber⸗ Liner, die neuerdings den Oſten entdeckt hatten und für die in Rudzanny und weiter hinauf an den Seen die mo⸗ dernen großen Konkurrenzhotels gebaut wurden. „Es iſt ſchon ein Brief für den Herrn da“, ſagte er Laut.„Und dann hat jemand vor kurzem aus Königsberg angerufen. Ich hab den Namen nicht genau verſtanden, aber ich glaube, es war für den Herrn Doktor.“ 8— Helldorf hob intereſſiert den ſchmalen, raſſigen Kopf. „Würden Sie wohl die Freundlichkeit haben, mir den Brief zu geben und mich möglichſt bald mit dem Park⸗ Hotel in Königsberg zu verbinden?“ „Die trübe Regendämmerung hatte unterdeſſen noch weiter zugenommen. Da erzitterten die Fenſterſcheiben der Gaſtſtube unter einem harten Wagenraſſeln, und ein hochrädriger Dogcart bog mit ſcharfer Wendung auf den Marktplatz ein. Gleich darauf hörte man auf dem Hausflur eine Alt⸗ ſtimme von ungewöhnlich ſchönem Klang, und Dr. Hell⸗ dorf erſpähte durch die halbgeöffnete Tür die feine Profil⸗ linie eines dunklen Mädchenkopfes in der Vermummung einer feuchtſchimmernden Regenkapuze. Dann ſtieg die junge Dame, ohne der Hilfsſtellung des Hausdieners zu achten, mit federnder Leichtigkeit wieder zum Bock ihres Dogcarts hinauf, und der helle, gelbe Wagen verſchwand im Regengrau des Marktes.—— Der Wirt kam händereibend in die Gaſtſtube zurück und notierte am Büfett eine Beſtellung. „Das war Fräulein Helga von Lohna aus Schloß Rokitten“, ſagte er mit ſichtlichem Beſtreben, den Gaſt aus ſeiner Zurückhaltung herauszulocken.„Ein Staats⸗ mädel, die hübſcheſte Margell des ganzen Kreiſes. Hat ſchon mit 13 Jahren ihren erſten Bock geſchoſſen, und in ihrem Mädchenzimmer ſollen mehr Geweihe und Gehörne hängen als bei einem Forſtaſſeſſor in hohen Semeſtern.“ Dr. Helldorf lächelte. „Ja, die kleinen Oſtpreußinnen ſind eine geſunde Naſſe. Lohna, Lohna, das iſt doch eine ſehr alte oſtpreußi⸗ ſche Adelsfamilie?“ Der Wirt riß ein Streichholz an und ſetzte ſeinen Stummel wieder umſtändlich in Brand. „Früher ſaß faſt in jedem Kreis ein Lohna. Aber ſeit dem Krieg ſind eine ganze Anzahl Familien dieſes Na⸗ mens ausgeſtorben, weil die Söhne meiſt im Felde geblie⸗ ven ſind. Auch bei dem Rokittener Lohna iſt nur noch die eine Tochter da. Ich kenne die Verhältniſſe da zufällig genau, denn ich war zwölf Jahre Inſpektor auf einem Nachbargut, ehe ich hier den„Weißen Löwen“ übernahm. Lange wird übrigens auch in Rokitten die Herrlichkeit nicht mehr dauern. Denn der Baron iſt ſchon ſeit Jahren ſchwer krank, und das ſchöne Gut iſt leider etwas heruntergewirt⸗ ſchaftet. Kein Menſch weiß, wie ſich der Herr von Lohna da überhaupt ſo lange gehalten hat. Er möchte wohl auch gern verkaufen, wenn das ginge. Aber bis jetzt hat noch keiner angebiſſen. Denn die Hypotheken ſollen bei dem alten Kaſten ja bis unter das Dach reichen.“ Ein ſcharfer Klingellaut zerriß in dieſem Augenblick das aufdringliche Geſchwätz des kleinen Mannes. Dr. Helldorf erhob ſich und verhandelte längere Zeit am Fernſprecher. Im Herrenſtübchen war es inzwiſchen lebhafter ge⸗ worden, derbe rote Landgeſichter tauchten auf, vor dem Hotel fuhren lärmend Autos und Wagen vor. Auch Dr. Helldorf ſtand nach einem kurzen Abend⸗ brot bald auf und ging nach ſeinem Zimmer ginauf. Dann ſaß er e bei einer Zigarre zu einer Ecke des tersſchwachen Plüſchſofas und überlas immer mie⸗ der d 3 den er bei ſeiner Ankunft im Hotel vorge⸗ fund kte. N A „Sie haben wieder einmal Recht gehabt, verehrter Herr Doktor“, hieß es da nach den erſten einleitenden Zei⸗ len,„als Sie mir auseinanderſetzten, daß Sie ſich unbe⸗ dingt Zutritt zu Schloß Rokitten verſchaffen müßten. Denn nach unſeren letzten Feſtſtellungen ſcheint es auch mir jetzt außer allem Zweifel, daß der große Schlag unſe⸗ res Freundes dort erfolgen wird. Sonſt wäre es ja ein⸗ fach unbegreiflich, was ihn in die Einſamkeit der oſtpreu⸗ ßiſchen Wälder locken könnte. Im übrigen brauche ich Ihnen ja nicht erſt zu ſagen, mit welch einem gefährlichen Gegner Sie es zu tun haben. Ich bin vorläufig in Kö⸗ nigsberg und halte mich ſtändig zu Ihrer Verfügung. Jedenfalls beſte Grüße und Waidmannsheil Ihr getreuer N.“ Mit einem leiſen Seufzer richtete ſich Walter Helldorf endlich wieder von ſeinem Sofa auf und trat an das weit offene Fenſter, zu dem die Regenfeuchte der milden Luft breit hereinblutete. In der ſchweigenden Häuſerrunde erloſch allmählich Licht für Licht, und aus den leiſe murmelnden Lauten formte ſich ihm immer wieder der Klang der weichen Mäd⸗ chenſtimme, der ihm ſchon den ganzen Abend über halb unbewußt im Ohr gelegen hatte. Helga von Lohna. Mit ſeinem ganzen Denken umſpannte er den ſeltſam lockenden Namen, der ihm wie eine geheimnisvolle Ver⸗ heißung am Ende der wahnſinnigen Hetzjagd zu ſtehen ſchien, die ihn in den letzten Wochen durch halb Europa geführt hatte. i II. Ein Tag voll Glanz und Glut war aus der grauen Regennacht auferſtanden, und ein wolkenloſer Himmel ſpannte ſich über das Winrelglück des alten Marktes. Dann ſaß Walter in dem hübſchen, neuen Einſpänner des Hotels und fuhr zur Stadt hinaus. l Zeichnung: Drewitz— M. „Meine Tochter Helga“, ſtellte der Vater vor.„Herr Dr. Helldorf aus Berlin, der für die nächſte Zeit unſer Hausgenoſſe ſein wird.“ Der Wirt hatte ihm beim Frühſtück allerlei von den Kunſtſchätzen des Rokittener Schloſſes erzählt, und darauf⸗ hin hatte ſich ſofort ein Plan in ihm geformt, wie er ſich am beſten und unauffälligſten bei dem Baron von Lohna einführen konnte. Er beſchloß, ſeinen unerwarteten Beſuch in Rokitten mit der Abſicht einer Veröffentlichung über die kunſthiſto⸗ riſch ſtark vernachläſſigte Oſtmark zu begründen.——— Der Blick auf die ſonnige Weite eines meilenfernen Sees wurde frei, der ſich in hellblauer Frühſommerſchön⸗ heit mit einer breiten Bucht in das niedrige Vorland hineindrängte. Ueber eine verwilderte Weißdornhecke ſah man auf einen ſtillen Meierhof, ein Kind in einem feuerroten Röck⸗ chen fütterte einen Taubenſchwarm. Dahinter erhob ſich der ungefüge Backſteinbau des Rokittener Schloſſes, und die üppige Pracht hundertjäh⸗ riger Efeugehänge wallte wie ein königlicher Mantel um den trotzigen Leib des mächtigen Burgfrieds. In bewunderndem Staunen ſah Walter zu dem ge⸗ waltigen Steinkoloß empor, deſſen Geſtaltung noch ganz den Geiſt des Deutſchen Ritterordens atmete. Die Vorburg freilich war ſchon vor Jahrhunderten niedergelegt, und der dadurch frei gewordene Raum zwi⸗ ſchen den weitvorſpringenden Flügeln der eigentlichen Hochburg zu einer breiten Auffahrt umgeſtaltet worden. Walter wurde in eine große Empfangshalle geführt, die geräumig wie das Refektorium einer alten Abtei den Mittelpunkt bildete, um den ſich die ganze innere Anlage des weitläufigen Gebäudes anordnete. Eine große Glastür führte von hier auf eine gedeckte Terraſſe hinaus mit einem weiten Durchblick in den Park, all die leuchtende Schönheit ſeiner Nähen und Fernen in den Ausſchnitt eines wundervollen Bildes ſpannend.—— Jetzt öffnete ſich im Grunde der Halle eine Tür, und ein grauhaariger Herr in einem korrekten Anzug wurde in einem Stuhl zur Kaminecke geſchoben. s Walter ſah in ein tiefgefurchtes Geſicht, und eine 1 kühle Hand ſchob ſich mit kaum merklichem Druck in ſeine. ö i (ckten Seidendeckchen ſtanden. ,,„ 2 „Was verſchafft mir den Vorzug Ihres Beſuches?“ begrüßte ihn der Schloßherr mit einer tiefen, ſonoren Stimme, die in einem auffälligen Gegenſatz zu ſeiner kör⸗ perlichen Gebrechlichkeit ſtand.„Wollen Sie bitte zunächſt Platz nehmen. Hoffentlich haben Sie nicht die menſchen⸗ feindliche Abſicht, mir Wein oder perſiſche Teppiche ver⸗ kaufen zu wollen.“ Walter ſchüttelte lächelnd den Kopf. „Darüber dürfen Sie völlig beruhigt ſein, Herr Baron“, verſetzte er, auf den leichten Ton ſeines Gegen⸗ übers eingehend.„Ich habe ein ganz anderes Attentat gegen Sie im Sinn. Ich bin Schriftſteller und bereiſe den deutſchen Oſten auf der Suche nach noch ungehobenen Kunſtſchätzen. Als eine beſondere Kunſtoaſe iſt mir in Oſtpreußen auch Rokitten genannt worden, und da habe ich den lebhaften Wunſch, daß Sie mir ein kurzes Stu⸗ dium und vielleicht auch einige photographiſche Aufnah⸗ men Ihrer künſtleriſchen Sehenswürdigkeiten geſtatten möchten.“ Mit dieſen Worten legte Helldorf Ausweiſe und Schriften vor, die der Baron mit ſichtlich wachſender Aufmerkſamkeit durchblätterte. Dann bewegte er zuſtim⸗ mend die Hand. „Das bedarf keiner weiteren Erörterung, mein lieber Herr Doktor! Mein ganzes Beſitztum ſteht Ihnen für Ihre Zwecke natürlich reſtlos zur Verfügung, und es ſollte mich freuen, wenn Sie recht viel Bemerkenswertes bei mir finden würden. Das Schloß ſelbſt iſt ſchon ſehr alt. Leider muß ich es mir verſagen, Ihnen meinen beſcheide⸗ nen Kunſtbeſitz perſönlich vorzuführen, dafür wird aber meine Tochter dies Amt gern übernehmen. Ich habe mir vor einigen Jahren durch einen unglücklichen Sturz bei einem Jagdreiten eine Rückenmarkquetſchung zugezogen und bin ſeitdem an den Fahrſtuhl gefeſſellt. Das iſt natür⸗ lich eine harte Prüfung für jemand, dem früher keine Hürde zu hoch und kein Graben zu breit war.“ Ein Schweigen entſtand. Der Zigarrenrauch wehte zu den Rundbögen der Halle empor. Durch die offene Parktür klangen die Schlagfanfaren eines Finkenpärchens. Der Baron hatte einen ſpritzigen Moſel aus dem Keller beſorgt und ſchenkte ſelbſt die Gläſer ein. Dabei plauderte er unabläſſig von ſeinen weiten Rei⸗ ſen und Jagdfahrten, den Reichtum jahrzehntelanger Er⸗ innerungen mit der ganzen rückſchauenden Lebensgier des vom Schickſal unheilbar Getroffenen in ſeine farbigen Erzählungen ſtreuend.. „Tempi passati“, ſchloß er.„Ich habe das meinige genoſſen, lieber Doktor, und könnte Sie doch faſt beneiden um Ihre Jugend und Geſundheit und um all das, was Ihnen das Leben noch einmal ſchenken wird. Ich freue mich aufrichtig, daß Sie ſich zu mir nach Rokitten verirrt haben, und würde es noch mehr begrüßen, wenn Sie hier ganz mein Gaſt ſein wollten, bis Sie Ihre Studien been⸗ haben.. Walter überlegte blitzschnell. j Das Angebot des Barons eröffnete ihm völlig uner⸗ Wartet die Möglichkeit eines vielleicht wochenlangen un⸗ auffälligen Aufenthalts im Schloß; mit einem Schlage räumte ihm ein Glückszufall ein Hindernis aus dem Weg, das ihm am Abend zuvor noch faſt unüberwindlich er⸗ ſchienen war. „Ich danke Ihnen herzlichſt, Herr Baron“, ſagte er „und nehme Ihre Einladung ſehr gern an, vor⸗ ausgeſetzt, daß mein Beſuch keine allzu große Störung für Ihren Haushalt mit ſich bringt.“ Der Baron lachte. J „Das laſſen Sie nur meine Sorge ſein. Ich lebe mit meiner Tochter ganz allein, und im Schloß ſteht ſtets ein halbes Dutzend Räume für Gäſte bereit. Ich werde ſo⸗ fort Ihr Gepäck aus der Stadt holen laſſen und erwarte Sie um zwei Uhr zu Tiſch. Mich ſelbſt bitte ich jetzt für kurze Zeit zu entſchuldigen, ich habe mit meinem Ober⸗ inſpektor noch eine dringende Beſprechung. Mein Diener wird Ihnen ſogleich ein Zimmer anweiſen.“ III. Die Wohnung Walters lag im zweiten Stock des Mittelbaues mit weiter Ausſicht auf Park und See. Die Einrichtung war von gediegener Einfachheit und verriet eine Kultur, die er hart an der oſtpreußiſchen Grenze nie erwartet hätte. Die Möbel aus ſchwerem Mahagoniholz waren ein wenig altertümlich, doch ſehr geſchmackvoll, eine hübſche Krone aus Rehgehörnen hing von der Decke herab, und ein geräumiger Schreibtiſch, ſo recht ein Krieger für den Werktag, lud in Regenzeiten zu beſinnlicher Arbeit. Um zwei Uhr ging der Gong im Erdgeſchoß. Walter erhob ſich und trat auf einen hohen, mit Flie⸗ ſen gedeckten Korridor hinaus, der das ganze Stockwerk nach den beiden Seitenflügeln zu durchzog. Stockfleckige Familienbilder ſchmückten die einfach weiß gekalkten Wände, und alte Ritterrüſtungen ſtanden allenthalben in den Ecken des graudüſteren Ganges, der auch an dieſem hellen Sommertag wie von einem feinen Nebel erfüllt ſchien. N f Unten in der Halte empfing ihn der alte Diener und geleitete ihn zu dem anſtoßenden Speiſezimmer. Eine wundervolle Kühle wehte ihm aus dem mäch⸗ tigen Raum entgegen, deſſen wuchtige Holzarchitektur altersſchwarzes Gebälk überſpannte. Hier wartete der Baron in ſeinem Fahrſtuhl bereits an einem der bis zum Fußboden herabreichenden Terraſ⸗ ſenfenſter und winkte ſeinem Gaſt freundlich zu. Ein ſchlankes junges Mädchen, in dem Walter ſofort die Dame vom vergangenen Abend wiedererkannte, ſtand an der eichenen Kredenz und gab dem aufwartenden Mäd⸗ chen noch eine letzte Anweiſung. „Meine Tochter Helga“, ſtellte der Vater vor.„Herr Dr. Helldorf aus Berlin, der für die nächſte Zeit unſer Hausgenoſſe ſein wird.“——— Dann ſaß man um den feinpolierten, mit koſtbaren Intarſien eingelegten Eßtiſch, darauf die Teller auf ge⸗ (Fortſetzung folgt.) 3 Schachaufgabe. 0 E 05 . 0 2 e, 4 9 7 Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. Verkapſelte Perſonennamen. 1. Sie konnte als Zeuge niemals anders ausſagen. 2. In Baſel machte das junge Paar mit ſeiner Hoch⸗ heitsteiſe den Anfang. 3. Gert ruderte als erſter bei der letzten Regatta. In jedem der vorſtehenden drei Sätze iſt ein weiblicher Perſonenname verkapſelt enthalten. Wie lauten dieſe? Silbenrätſel. be ben berg beth bir bo bruck d'are der do e eis ell ell erz ge ge gen gen gen gis han han i inns jean lo kraut land laus le le lei li lied lo lun lüt mä ne ne ne ne nes ni ni ni nürn pur rat re ros ſa ſchaum ſchin ſi ſis ſon te uh wal wan zow. Aus den vorſtehenden 63 Silben ſind 22 Wörter zu bilden mit folgender Bedeutung: 1. Wieſenblume, 2. weib⸗ licher Perſonenname, 3. franzöſiſche Heldenjungfrau, 4. Staatsgut, 5. Teil des Armes, 6. Stadt in Tirol, 7. männlicher Perſonenname, 8. Stadt in der Provinz Sachſen, 9. Himmelskörper, 10. Heilige, 11. ägyptiſche Göttin, 12. Rheinfels, 13. Führer aus den Freiheitskrie⸗ gen, 14. deutſches Mittelgebirge, 15. Stadt in Bayern, 16. Räuberhauptmann, 17. Titelgeſtalt eines Dramas von Gerhart Hauptmann, 18. Stadt in Württemberg, 19. ita⸗ lieniſcher Tonkünſtler, 20. Ungeziefer, 21. deutſcher Dich⸗ ter(1), 22. deutſches Volksepos. Wurden die Wörter richtig gebildet, ſo ergeben dieſe in ihren Anfangsbuch⸗ ſtaben von oben nach unten und ihren Endbuchſtaben von unten nach oben ein Zitat von Marie v. Ebner⸗Eſchenbach. e, 2— 2 0 d F dDodurch ist er bewegungsſfügig! Infolge seiner Quetelastizitst ist dleser Schmell- verbond bewegungsfügig, des heißt, er Paßt sſch allen Bewegungen an, ohne zu behindern. Silbenaustauſch. Wiſchtuch Rumtopf Dante Perkal Miſpel Wermut Körner Wigwam Menſur Garmiſch Stormarn. In vorſtehenden elf Wörtern ſtreiche man die letzte Silbe und füge an den Anfang der ſich ergebenden Bruch⸗ ſtücke eine der nachfolgenden Silben an, ſo daß neue Wörter entſtehen. Die ſo gewonnenen Wörter ergeben, werden deren Anfangsbuchſtaben miteinander verbunden, einen Frühlingsgruß aus dem Reiche der Kinder Floras. Die anzufügenden Silben ſind: am chlod der ed em hy ing li ne ſu vi. Liederrätſel. 17 Wenn ich in deine Augen ſeh'(Schumann.) 2. Ich liebe dich wie nichts auf dieſer Erden.(Grieg.) 3. Könnt' ich als Schatten leiſe dich umſchweben. (Chopin.) 4. Ich möchte dir ſo gerne ſagen.(Girſchner.) 5. Roſe, wie biſt du reizend.(Spohr.) 6. O du lieber Schatz, wir müſſen ſcheiden. (Marſchner.) 7. Frage mich immer.(Weber.) Einem jeden der vorſtehenden Liederanfänge iſt ein Wort zu entnehmen. Verbunden zu einem Satz, ergeben Veſe einen weiteren Liederanfang von Beethoven. Koppelrätſel. r Dam Feld Form Hag Horſt Karl Kraft tagd Man Pferd Plan Ra Rappe Reis Roß Rotte Stolz Tun Wal. Unter Zuhilfenahme der Buchſtaben a dee ſe ho rrſſit ſoll aus je zwei der vorſtehend genannten 24 Wörter ein neues Wort zuſammengekoppelt werden, und zwar ganz anderen Sinnes. Die verbindenden Buch⸗ ſtaben ergeben, richtig geordnet, ein beliebtes Fabeltier. Anagrammſcherze. Für die beiden Striche ſind zwei Wörter einzuſetzen, die aus den gleichen Buchſtaben, nur in anderer Reihen⸗ folge beſtehen. 1. In eine der—, die der Kaufmann gut verſchloſſen erhielt, war doch ein— gekrochen. All Alle Chlor D a Lei Lena N 2. In welchem— haben Sie die ſchöne— gekauft? 3.„Soll ich denn immer tauben— predigen?“ ſagte der Lehrer, da wußten die Schüler nicht, wo die— fließt. 4. Der—, den wir eingekocht haben, iſt ſchon— ver⸗ braucht. 5. Im— hat man oft eine— Vorſtellung von der Wirklichkeit. 6. Unſere Kohlen ſind geſtohlen; vielleicht iſt auch unſer —4 Die— müſſen immer gehen; abends zieht man ſie auf, damit ſie auch nachts nicht—. tragen diele Hochprägung Auflöſungen aus voriger Nummer: Kreuzworträtſel: Waagerecht: 1. Heß, 4. Boot, 8. Anio, 9. Urga, 10. Ate, 11. Unter, 12. Genick, 17. Porree, 20. Samos, 22. Erl, 23. Idar, 24. Laib, 25. Sylt, 26. Elſa. — Senkrecht: 1. Haag, 2. Ente, 3. Siena, 4. Bunker, 5. Ort, 6. Oger, 7. Taro, 13. Import, 14. Areal, 15. Iſis, 16. Lady, 18. Eris, 19. Elba. Zahlenrätſel: Oſtermahl, Zickzackrätſel: Oelberg, Nimbus, Thuja, Grippe, Rieſter, Epos, Pali, Zampa.— Oſterſpaziergang. Silbenrätſel: 1. Gemſe, 2. Reptil, 3. Oktett, 4. Bückling, 5. Hanau, 6. Achat.— Grob haelt gut. Merkrätſel: Poſtſcheck, Serenade, Tiergarten, Beſuchskarte, Chenille.— Oſtereierſuchen. Silbenanfügung: Fagott, Richtfeſt, Obhut, Ein⸗ druck, Humbug, London, Ingrimm, Chili, Holland, Elſaß, Oskar, Schreihals, Treſter, Edmund, Roman, Fräulein, Althee, Hinſicht, Rückgrat, Turban.— Froehliche Oſterfahrt. Kürzungs aufgabe: ſe erm oj hö ed op ſi ti er ra ns.— Frohe Oſtern. Der Schatz Von Olav Sölmund. Die Frühlingsſonne ſchien hell und warm hernieder. Schultze gähnte herzhaft, rekelte ſich in ſeinem Lehnſtuhl, griff umſtändlich nach ſeiner Pfeife, ſtopfte ſie langſam „Iſt das ſchön, dachte Schultze, ich kann aufſtehen wann ich will, kann ſo lange Kaffee trinken, wie ich will, kann ſpazierengehen, wann es mir behagt— ja, ja, ſo etwas habe ich mir immer gewünſcht, aber vierzig Jahre darauf warten müſſen, iſt doch eine lange Zeit... eine ſehr lange Zeit „Na, mein Lieber, wie wäre es, wenn du heute ein wenig den Garten umgraben würdeſt?“ fragte in dieſem Augenblick ſeine Frau. „Ja, ja, Muttchen, daran habe ich auch ſchon gedacht, das will ich denn auch wohl gleich tun!“ Schultze erhob ſich, ſchlürfte ſtehend ſeinen Kaffeereſt aus der Taſſe und ging in den Garten. Kraftvoll ſtieß er den Spaten in den feuchtglänzenden Grund, half mit dem Fuße nach und buddelte, daß ihm bald der Schweiß von der Stirne lief.„Bis an das Apfel⸗ bäumchen da will ich kommen, dann mach ich eine kleine Pauſe“, ſprach er beim Schaufeln vor ſich hin. Jetzt war er ſo weit, und als er ſich aufrichtete von ſeiner ſchweren Arbeit und das Kreuz reckte, erblickte er am Boden ein Geldſtück, eine blinkende Mark. „Donner, ja, das hat ſich gelohnt!“ Freudig bückte ſich Schultze, hob das Silberſtück auf, ſpuckte darauf, damit es ihm Glück bringe und grub mit friſchem Mute und geſchwellter Hoffnung weiter. Va, wieder eine Mart, und nach einigen Spatenſtichen wieder eine.„Donnerwetter, ja die reinſte Silbergrube hier!“ Schultze grub weiter, bückte ſich mehrfach dabei, und jedesmal verſchwand ein Markſtück in ſeiner Taſche. Schultze ſpürte keine Müdigkeit mehr, fühlte nicht, wie der Schweiß in Strömen rann, er grub und grub. „Weiß Gott, da kann ich ja bald die ganze Hypothek abzahlen, muß doch mal nachzählen, wieviel ich ſchon ge⸗ funden habe!“ Schultze warf die Schippe auf den Acker und richtete ſich auf. Die ſandige Hand fuhr in die Taſche der alten Arbeitshoſe. Dann fiel ein Schatten über Schultzes eben noch lächelndes Geſicht. Die Hoſentaſche war leer. Nichts war drin als ein Loch, und vor ihm im Sande lag wieder eine blanke Mark. Humor Forſchend blickt der Herr Oberſtudienrat den Unter⸗ ſekundaner an und fragt ernſt: 5 „Wer war denn das junge Mädchen, mit dem Sie geſtern abend Arm in Arm ſpazierengingen? War das Ihre Schweſter?“ „I—i-ich weiß nicht. Ich habe ſie nicht gefragt!“ ſtottert hilflos der Don Juan. * Motz lieſt in der Zeitung:„Ein Tiſchbein und ein Rubens geſtohlen!“ Da wendet er ſich an ſeine Frau: „Du, was mag bloß ein Rubens ſein?“ * „Peter, ſchon wiederholt haſt du deinen Federkaſten mitzubringen vergeſſen; wie würdeſt du einen Soldaten benennen, der ohne Gewehr in den Krieg zieht?“ „Einen Offizier Herr Lehrer!“ 21 Sie:„Nun, Schatz, wie iſt mein Pudding geworden? Schmeckt er dir?“ Er:„Er ſchmeckt genau wie der Pudding, von dem mein Vater zu ſagen pflegt, er wäre nicht ſo wie der, den ſeine Mutter immer machte!“ Möblierter Herr:„Das Zimmer gefällt mir gut, und außerdem glaube ich, daß Sie eine gebildete Dame ſind!“ Vermieterin:„Solange Sie die Miete bezahlen, bin ich das ſicher, mein Herr!“ . „Können Sie denn in Ihrem Alter das Stehlen nicht endlich ſein laſſen?“ „Herr Richter, Sie laſſen ſich doch ooch nich penſio⸗ 1 wenn Sie auf der Höhe Ihrer Leiſtungsfähigkei ind! Reiſebericht. „„Nur mit Hilſe eines gezähmten Rieſenküngurns gelang es mir, das Familienleben dieſer ſcheuen Tier zu filmen a Zum Wochenende“ und Zum Zeitvertreib“ Nr. 17 erſcheinen als Beilage 54 1. Gl. 38: über 620 000. Pl. ⸗Nr. 8.— Sülr die auf diefer Selle erſcheinendez Anzeigen iſt der Verlag der vorl, Zeitung nicht zuſtändig. Verantwortlich s lie Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg. Verlag 8101/102 blatt Deutſcher Provinz⸗Verleger, ſämtl. in Berlin SWs, Lindenſtr. 101/102 Geſundheit und zukunfisſicherung tragen. Jede Lebensverſicherungsgeſellſchaft kann beſtätigen, daß ſich unter den laufenden Antragseingängen auch heute noch Bekümpft Mäuſe und Ratten! Im Kampf gegen Mäuſe und Ratten werden verſchiedene Mittel mit Erfolg angewand. Wer Fallen aufſtellt. vergeſſe nicht, ſie mit dem ſicherſten Lockmittel zu verſehen. Dieſes Lockmittel iſt der geräucherte Speck. Den Geruch des Speckes lieben Ratten und Mäuſe gleichermaßen, ſie gehen beſtimmt an den Köder heran und ſind ſomit leicht gefangen. Ratten⸗ fallen, die ſicher arbeiten, ſind in den Eiſenwarenhandlungen zu haben. Die neuen Modelle arbeiten ſehr zuverläſſig. Ein weiteres wirkſames Mittel ſind Meerzwiebelpräparate, die im leder Drogerie zu haben ſind Die Meerzwiebelpräparatle werden von den verſchiedenen Firmen hergeſtellt und ſind durchweg alle gut und erfolgſicher. Gewarnt ſei vor W en Präparaten. Dieſe zu legen und zu benutzen ift Aufgabe⸗ eine große Anzahl Anträge von Menſchen befindet, die aller Wahrſcheinlichkeit nach leider ſchon im letzten Fünftel ihres Lebens ſtehen. Es gibt kaum einen Fünfziglährigen, det ſich ch 0 nicht den Schutz einer Lebensverſicherung g. wünsch Hat. und Volksgenoſſen ſeinen Rat unter Berufung auf ihre„unerſchüt⸗ wohl teinen Sine Vebeig9e der im guten Mannesaltet nicht terliche, Geſundhen abweiſen erhält man einen guten Beweis die Schriften einer Le ensverſicherungsgeſellſchaft in der Hand dag daß viele Menſchen die Bedeutung der Geſundheit für 1 hätte. Mancher von ihnen iſt trotz des hohen Alters auf den 0 lu 1 5 Leb Feen unterſchätzen, bezie⸗ rund ſeines einwandfreien Geſundheitszuſtandes noch auf⸗ hüungsppeiſe 1 me Widerſtandsfähigkeit überſchätzen. en worden, eine große 8 dieſer höheren e b 1 m daß man ſich u 18 günſtiger und r Zei lã illiger verſichern kann. je jünger und geſfünder man iſt.— daß aber ble Aufnahme in pie* 1 cht Wir ſind in Deutſchland 15 recht weit davon entfernt, daß jeder Vol ae ich der Bedeutung ſeiner Geſundheit vollem Umfang bewußt iſt. Wenn man hier einmal den rüngsvertreter hört und ſich erzählen läßt, wie viele ſt aber nicht mehr verſicherungsfähig. Das Rad de ch nicht rs drehen, und 5 der ee esch ver⸗ b erſichertengemeinſchgft er. fäumte, muß ſich mit den zum großen Teil ſelbſtve deten fer vielleicht ſogar unmoglich Wied den man ſie auf fun uſtigen Wan bllkaiffen ab den. Die Sacre uud Ge. tere Lebensjahre verſchiebt. Dieſer an ſich ſelbſtverſtänd⸗ lichen Ueberleauna wird noch nſcht genügend Rechnung ge⸗ eee en äber ſollten daraus lernen! . ſun Noch 17 00 Werde duch im fortgesche Alter, durch geuorlige Nethode Kein Erfolg, Geld zurück Auskunft u. kefolgsberichſe diskret und kostenlos. H. E.Linmthout Krummhübel 44 NMesstürrtl beorbeites der Sen a olestrig er Kammerjäger. Wir legen nur die Präparate, die zugelaſſen ſind, und dieſe bekommen wir beim Drogiſten. Ratten und 5 zu bekämpfen iſt unſer aller Aufgabe, denn ſie zerſtören Millionenwerte. Bei Haarausfall 0 5 7 N 1.50 is Fechgeschöftos. eee Jucken H Rorgens und abends ihrer Heime Unterſtütze tatkräftig unſere Jugend beim Bau Chlorodont verhütet Zahnstein-Ansdtꝛ ee — WOC ö 7 Hande rillenſauber u. macht friſche ſamfweſche auf