1097 190 engen n . 2 * 3 3 2 3 5 5 8 1 3 5 N 8 3 8 385 1 * 8 3. 0 ö Eee 2 TL a e e Bezugspreis: Monatlich Mz. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Au. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Femſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 8 für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. eee Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keiner Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. III. 38. 1150. „ Freitag, den 29 April 1988 Nr. 99 38. Jahrgang nusurumt ner Sonlarilnt der taatsbeſuch des Führers und Reichskanzlers in Italien i Berlin, 28. April. Der Führer und Reichskanzler begibt ſich am 2. Mai nach Italien, um einer Einladung Seiner Maje⸗ ſtät des Königs von Italien und Kaiſers von Aethiopien zu folgen und dem italieniſchen Regierungschef und Duce Benito Muſſolini ſeinen vorjährigen Beſuch in Deutſchland zu erwidern. In Begleitung des Führers und Reichskanzlers werden ſich befinden: der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop, der Stellvertreter des Führers Reichsmi⸗ niſter Heß, der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels, Reichsminiſter Dr. Frank, der Chef der Reichskanzlei, Reichsminiſter Dr. Lammers, der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, General der Artillerie Keitel, der Chef der deutſchen Polizei, Reichs⸗ führer Himmler, der Chef der Kanzlei des Führers, Reichsleiter Bouhler, Reichslejter Amann, der Reichspreſſechef Reichsleiter Dr. Dietrich, der Chef der Präſidialkanzlei des Führers und Reichskanzlers, Staats⸗ miniſter Dr. Meißner, der Chefadjutant des Führers, SA⸗Obergruppenführer Brückner, der Staatsſekretär des Auswärtigen Amts, Frhr. v. Weizſäcker, der Chef der Auslandsorganiſation der NSDAP im Auswärtigen Amt, Staatsſekretär Gauleiter Bohle, der Oberquartier⸗ meiſter des Heeres, Generalleutnant von Stülpnagel, der Chef des Marinewehramts, Konteradmiral Schnie⸗ wind, der Kommandeur der Leibſtandarte Adolf Hitler, 1%½%Obergruppenführer Sepp Dietrich, die Adjutanten des Führers, Gruppenführer Schaub und Brigadeführer Wiedemann, der Chef des Miniſteramts im Reichs⸗ luftfahrtminiſterium Generalmajor Bodenſchatz, der Miniſterialdirektor im Auswärtigen Amt Dr. Gaus, der Chef des Protokolls, Geſandter von Bülow⸗Schwante, Geſandter Aſchmann vom Auswärtigen Amt. Der Führer und Reichskanzler wird ſich zunächſt nach Rom begeben, wo er ſich als Gaſt des Königs und Kai⸗ ters einige Tage aufhalten wird. Außer einer Reihe von Veranſtaltungen von Partei und heer in Rom ſind zu Ehren des Führers und Keichskanz⸗ lers eine große Flottenparade in Neapel ſowie kriegsmäßige Manöver von heer und Luftflotte vorgeſehen. Zu den Kundgebungen der Bevölkerung in Rom und Neapel tritt abſchließend noch ein Aufmarſch der geſamten Bevölkerung von Florenz, Kundgebungen, die alle in eindrucksvoller Weiſe die Bedeukung zum Ausdruck bringen werden, die das befreundeke faſchiſtiſche Italien der durch den Beſuch Adolf Hitlers erneut zum Ausdruck ge⸗ langenden Solidarität der beiden großen Nachbarrölker bei⸗ mißt. Rom heißt Adolf Hitler willkommen Der Beſuch des Führers und Reichskanzlers ſteht mit der Beröffenklichung des amtlichen Programms im Mittel- punkt der römiſchen Preſſe. In rieſigen Schlagzeilen ver⸗ künden die Blätter die bevorſtehende Ankunft Adolf Hitlers und heben hervor, daß die großen Kundgebungen zu Eh⸗ ten des Gaſtes die Bedeutung beweiſen werden, die das befreundete faſchiſtiſche Italien der Solidarität zwiſchen den beiden benachbarten Völkern beimißt. Die geſamte Preſſe würdigt die hohe politiſche Bedeu⸗ tung, die dieſem Staatsbeſuch des Führers der befreunde⸗ ten deutſchen Nation zukommt, und hebt hervor, daß der Führer und Reichskanzler von einer ganzen Reihe ſeiner hervorragenden Mitarbeiter begleitet ſein wird. In dieſem Zusammenhang finden ſich überall Schilderungen des Wer⸗ deganges und der Bedeutung der markanteſten Perſönlich⸗ keiten, die ſich in der Begleitung Adolf Hitlers befinden. Unter der Ueberſchrift„Geſchichtliche Begegnung“ er⸗ läutert der Direktor des„Giornale dtalia“ die amt⸗ liche Mitteilung über den bevorſtehenden Beſuch Adolf Hit⸗ lers in Italien, die den feierlichen und feſtlichen Empfang ankündigt, den die Regierung die Faſchiſtiſche Partei und die geſamte Nation für den großen Führer der befreunde⸗ ten Nation vorbereitet. Das faſchiſtiſche Italien wolle, daß der Schöpfer der nationalſozialiſtiſchen Revolution und des neuen Regimes, das ſie 1 hat, den Schöpfer des größeren Heulſchland den edlen und bewährten Freund Ruſſolinis in Italien mit unvergleichlichen Ehren und herz⸗ licher Freundschaft empfangen werde. Die italieniſche Na⸗ tion habe ein gutes Gedächtnis und einen ſtarken Sinn für die politiſchen Realitäten. Sie könne daher den außerge⸗ wöhnlichen und großartigen Empfang nicht vergeſſen, den dolf Hitler und ſeine großen Mitarbeiter in Regierung und Partei, ſowie die geſamte deutſche Nation Muſſolini und damit dem italieniſchen Volk anläßlich ſeiner Deutſch⸗ landreiſe bereitet habe. Die bevorſtehende Zuſammenkunft erſcheine Italien nicht als die konventionelle Zuſammen⸗ unft zweier gewöhnlicher Regierungshäupter, ſie werde vielmehr nochmals das beredte Zuſammentreffen zweier überragender Perſönlichkeiten darſtellen. Die Begegnung werde nicht nur repräſentativen Charakter haben. Die Zahl und die hohe Bedeutung der Adolf Hitler begleitenden po⸗ litischen Mitarbeiter beweiſe zur Genüge, daß dieſe Ita⸗ 5 auch einen weſentlichen politiſchen Inhalt haben 8 „Die Achſe Berlin—- Rom“, ſo betont das halbamtliche Blakt abſchließend,„bleibt unverändert und überragend im politiſchen Bewußtſein der Italiener, die nicht jeden Tag Verſicherungen der Treue wiederholen müſſen, um die leichtfertigen Ausführungen zu dementieren, die man da und dort bei dieſer und jener Gelegenheit zu geben verſuchl. Die Achſe Kom— Berlin entſpricht in ihren idealen Grund⸗ ſätzen und in ihren Funktionen voll und ganz den natio⸗ nalen und imperialen Intereſſen Italiens und nicht weni⸗ ger der Berantworkung, die Italien als einer europäiſchen Großmacht zukommt. Bei ſeiner KReiſe und ſeinem Aufenk⸗ halt in Rom, Neapel und Florenz wird der Führer gewiß den Geiſt, die Kraft und die Disziplin der italieniſchen Na⸗ tion erkennen, die mit ſeiner Nation ſolidariſch iſt. Dieſer wird jenes Uebereinkommen zwiſchen den Führern und Völkern bewußt beſtätigt und vertieft werden, das nunmehr ſeit zwei Jahren zum beiderſeitigen Vorteil und zum Nut- zen von ganz Europa geſchaffen wurde.“ * Deutſcher Schriftleiter bei Muſſolini. Muſſolini hat den deutſchen Schriftleiter Dr. Philipp Hiltebrandt, Mitarbeiter des„Völkiſchen Beobachter“ und langjährigen Korreſpondenten der„Kölniſchen Zei⸗ tung“, in Audienz empfangen. Dr. Hiltebrandt hat Muſſo⸗ lini ſein Werk„Ideen und Mächte— der Aufſtieg des Abendlandes nach dem Zuſammenbruch der antiken Welt“ überreicht. Muſſolini hat das Werk, wie es in einer Ste⸗ ſani⸗Meldung heißt, als eine„willkommene Gabe“ entge⸗ gengenommen und ſich mit dem Verfaſſer über eine halbe Stunde eingehend über das Buch unterhalten. Aufruf Dr. Leys zum 1. Mai Nationalſozialiſtiſches Bekenntnis zur Freude. 8 Berlin, 28. April. Der Leiter der Deutſchen Arbeitsfront veröffentlich fol⸗ genden Aufruf zum 1. Mai: „Deutſche Arbeiter, ſchaffende Menſchen in Stadt und Land! Freut Euch des Lebens! Das iſt die immer wieder⸗ kehrende Parole des nationalſozialiſtiſchen Feiertags der Arbeit.„Schlagt ſie tot, ſperrt ſie ein!“, das war der mar⸗ riſtiſche und bürgerliche Schlachtruf der Maitage der Sy⸗ ba 1 Klaſſenzeit! Welch ein Mandel in kaum fünf ahren Und nun frage ich Euch: Iſt das nationalſozialiſtiſche Bekenntnis zum Leben, zur Kraft nur ein Lippenbekennt⸗ nis, nur eine Phraſe geblieben? Allein auf ſozialpolitiſchem Gebiet reden folgende Zahlen von einem Sozialismus höchſter Tat⸗ bereitſchaft: Trotz ſtärkſter Inanſpruchnahme aller techniſchen und finanziellen Mittel für die Wiederaufrüſtung Deutſchlands wurden ſeit 1933 1.5 Millionen Wohnungen gebaut, Mil⸗ lionen Volksgenoſſen wurden laufend durch das Amt „Volksgeſundheit“ unterſucht und vorbeugend durch die So⸗ zialverſicherung betreut. Erinnert Euch außerdem an die Feiertagsbezahlung, an die Verbeſſerungen der Knappſchaftsverſicherung der Berg⸗ leute, an die großzügigen Maßnahmen in der Berufserzie⸗ hung! Die von den deutſchen Betrieben vorgenommenen Verbeſſerungen der Arbeiksſtätten überſtiegen die Summe bon 600 Millionen Reichsmark. Im einzelnen wurden an Verbeſſerungen durchgeführt bezw. neu errichtet: 23 000 Arbeitsräume, 13 000 Waſch⸗ und Umkleideräume, 6000 Werkshöfe, 800 Kameradſchafts⸗ häuſer, 17000 Speiſe⸗ und Aufenthaltsräume, 1200 Sport⸗ anlagen, ferner Verbeſſerungen in der Unterbringung der Mannſchaften auf 3600 Schiffen; an der Dorfverſchöne⸗ rungsaktion beteiligten ſich über 5000 Dörfer. Das Deutſche Volksbildungswerk ermöglichte dem ſchaffenden Menſchen den Beſuch von 62 000 Veranſtaltun⸗ gen. Dieſe Veranſtaltungen wurden von über 10 Millionen Teilnehmern beſucht. Der Umfang der praktiſchen Arbeit drückt ſich auch in folgendem aus: 48 000 Theaterveranſtal⸗ tungen mit 22.1 Millionen Beſuchern, 47000 Filmveran⸗ ſtaltungen mit 18.6 Millionen Beſuchern, 11 000 Konzert⸗ veranſtaltungen mit 5.6 Millionen Beſuchern, 1300 Fabrik⸗ ausſtellungen mit 3,3 Millionen Beſuchern, 121 000 ſonſtige kulturelle Veranſtaltungen mit 50 Millionen Beſuchern. Auf dem Gebiet des Sports beteiligten ſich ſeit 1934 21 Millionen Beſucher an über einer Million Uebungsſtun⸗ den. In den Seebädern wurden 35 000 Volksgenoſſen ſport⸗ lich betreut. Die Seefahrken erſtreckten ſich nach Norwegen, Madeira, Azoren und Ita⸗ lien; folgende Zahlen geben eine Ueberſicht: Seit 1934 wurden insgeſamt 384 Seefahrten mit 490 000 Teilneh⸗ mern, über 60 000 Landfahrten mit über 19 Millionen Teil⸗ nehmern, 113 000 Wanderungen mit rund 3 Millionen Teilnehmern durchgeführt. Der Deutſchen Arbeitsfront ſtehen neun große Ueber⸗ eedampfer zur N darunter fünf eigene; die bis⸗ erigen Aufwendungen für die KdF⸗Flotte betrugen 21 Millionen Mark. s Für das Seebad Rügen wurden bisher 10 Millionen Mark verausgabt. Die geſamten Aufwendungen für die Koc ohne Inveſtitionen und Schiffsbauten haben ſeit 1934 77 Millionen Reichsmark betragen. N Dies alles iſt nur ein verſchwindend kleiner Ausſchnitt aus der vielfachen und völlig neuartigen Betreuung der Schaffenden und ſoll Euch Arbeiter und Arbeiterinnen daran erinnern, mit welchen revolutionären Mitteln der Natio⸗ nalſozialismus die Frage der ſozialen Betreuung der Schaf⸗ fenden im neuen Deutſchland aufgegriffen hat. Das Leben im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland iſt ſchõ ner geworden! Wer wollte es leugnen? Das Heulſch land Adolf Hitlers iſt groß und mächtig wie nie zuvor. Die Wel weiß es. Unſer unſterbliches Volk wird edler und beſſer von Tag zu Tag. Das iſt unſer Stolz! Der deutſche Frühling iſt angebrochen, der Mai iſt ge⸗ men Großdeufſchland iſt geworden, das Volk iſt inig. Tauſend Jahre en Opfer und Glauben ſind nun erfüllt. Deutſche, freut Euch des Lebens, denn wir beſitzen einen Adolf Hitler! 1 Dir. R. Ley.“ Am die Goldene Fahne der DA 102 Betriebe im Endkampf. Den Auftakt zum nationalen Feiertag des deutſchen Volkes wird in dieſem Jahre wiederum die feierliche Aus⸗ zeichnung der nationalſozialiſtiſchen Muſterbetriebe durch den Führer bilden. Sie erfolgt am 30. April um 10.30 Uhr in der zu dieſem Zweck beſonders geſchmückten Staatsoper Berlin im Rahmen der Tagung der Reichsarbeitskammer. Der Reichsorganiſationsleiter und Leiter der DA Dr. Ley hat dem Führer 102 Betriebe zur Auszeichnung mit der Fahne der DAß mit goldenem Rand und goldenen Franſen ſowie mit der Bezeichnung„Nationalſozialiſtiſcher Muſterbetrieb“ vorgeſchlagen. Auf der Jeier am Samstag, die durch Mitwirkung der Staatskapelle verſchönt wird, gibt der Beauftragte für die Geſamtdurchführung des Leiſtungs⸗ kampfes der deutſchen Betriebe, Reichsamtsleiter Dr. Hupf⸗ auer, den Geſamtleiſtungsbericht des erſten Leiſtungskamp⸗ ſes der deutſchen Betriebe. Der Bericht wird zeigen, wie der Leiſtungskampf auf allen Gebieten einer nationalſozia⸗ liſtiſchen Betriebsgeſtaltung einen gewaltigen Aufſchwung gebracht hat. Anſchließend gibt Dr. Ley die Parole für den Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe 1938/39. Sodann erfolgt die feierliche Auszeichnung der NS⸗Muſter⸗ betriebe und die Uebergabe der goldenen Fahnen der DA an die Betriebsführer und Obmänner der würdigſten deut⸗ ſchen Betriebe. In dieſem Jahre bildet die Auszeichnung der NS⸗Mu⸗ ſterbetriebe erſtmalig den Abſchluß des vom Reichsorgani⸗ ſationsleiter Dr. Ley proklamierten Leiſtungskampfes der deutſchen Betriebe, der in jedem Jahre vom 1. Auguſt bis 1. Mai ausgetragen wird. An der erſten Durchführung dieſes Leiſtungskampfes beteiligten ſich 84000 Betriebe. Aus dieſer gewaltigen Zahl wurden nach eingehender Prüfung und Sichtung von Dr. Ley die 102 Betriebe zur Auszeichnung vorgeſchlagen. Un⸗ ter dieſen 102 Betrieben befinden ſich auch die 30 Be⸗ triebe, die bereits im Vorjahr die Goldene Fahne erhielten. Sie haben auf dem einmal erreichten Stand nicht ausge⸗ ruht, ſondern im Leiſtungskampf noch weiterhin ihre Lei⸗ ſtungen verbeſſert und die Gemeinſchaft vertieft. Deutſchland ſoll ſchöner werden Dr. Ley auf der Tagung des Amtes„Schönheit der Arbeit“ i Berlin, 29. April. Auf der Tagung des Amtes„Schönheit der Arbeit“ im natſonalſozicl ſtiſchen Gemeinſchaftshaus„Kraft durch Freude“ machte Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley Ausfüh⸗ rungen über das Weſen von„Schönheit der Arbeit“. Er führte u. a. aus: An ſich iſt es immer das gleiche, was wir zu ſagen haben: Die Menſchen müſſen an Schönhei⸗ ten gewöhnt werden, wieder Würde in ihr Leben bekom⸗ men und damit begreifen, daß das Höchſte die Ehre iſt und daß ſich die Ehre eben aus der Würde des Menſchen, aus dem Recht. aus der Schönheit und der Leiſtung zuſammen⸗ ſetzt, Der N hatte nicht an Boden gewonnen, weil Deutſchland am Hungertuch nagte, ſondern weil ſeine i— und das waren die Juden— den Menſchen ſyſtematiſch die Schönheit aus ihrem Leben und damit die ürde 9 5 en. Der e des Deutſch⸗ lands Adolf Hitlers hat ſich heute bereits überall durchge⸗ ſetzt, ob wir nun die Architektur, die Malerei, die Muſik oder überhaupt ein Kunſtgebiet betrachten. Es ſind bereits genügend Vorbilder da, die nach unſeren Begriffen das alete abgrenzen. Die Unternehmer haben allein beim e a de. Wa 700 Millionen Mark mobil gem in einem Jahr. Was das bedeutet, iſt ungeheuerlich! Dabei iſt das Ganze erſt ein Anfang. Aber ich habe Betriebe ge⸗ ſehen, in denen man bereits ere für zehn Jahre gefaßt hat. So iſt es richtig, das iſt eg, es gibt kei⸗ nen anderen. ö Deutſchland muß ſchöner werden von Tag zu Tag, und das wird nie ein Ende haben. Ich habe all die Führer und die Leiter der Betriebe gefragt, ob ſich das, was wir getan haben, nun alles auch in Zahlen umſetzt in Produktions⸗ let dein Sie haben mir alle erklärt: Jawohl, das alles t kein Luxus und kein Geſchenk, ſondern ſetzt ſich letzten 1 in eine Steigerung der Produktion, in Mehrwerte uſw. um. So wird denn auch Deutſchland wirtſchaftlich blühen techniſch wird es Fortſchritte machen, immer 1 5 die M 75 erfinden und wir werden dieſe Erfindungen des menſchlichen Geiſtes mit der Schönheit verbinden. So werden wir eine vernünftige Betriebsgemeinſchaft bauen in der jeder richtig eingeſetzt wird und an ſeinem Platz ſteht, und wo er auch ſein Recht hat, ſo daß wir ihm da ⸗ mit auch die notwendige Würde geben. einzige Kapitän Lübbes letzte Fahrt Hamburg, 29. April. Eine rieſige Trauergemeinde ge⸗ leitete den ſo plötzlich aus dem Leben geschiedenen Kapitän des Kd⸗Flaggſchiffes„Wilhelm Guſtloff“, Karl Lübbe, auf dem Ohlsdorfer Friedhof zur letzten Ruhe. Nach einer weihevollen Feier in der großen Kapelle wurde der Sarg zur Familiengruft gebracht. Reichsorgani⸗ ſationsleiter Dr. Ley widmete dem Dahingeſchiedenen einen herzlichen Nachruf und legte einen prachtvollen Lilienkranz des Führers und Reichskanzlers nieder. Der Gauinſpektor Seeſchiffahrt, SA⸗Brigadeführer Schormann, legte Kränze des Stellvertreters des Führers und des Leiters der Aus⸗ landsorganiſation nieder. Botſchafter Ott beim Kaiſer von Japan Tokio, 28. April. Der neue deutſche Botſchafter Gene⸗ ralmajor Ott wurde am Donnerstag vom Kaiſer von Ja⸗ pan in Gegenwart des Außenminiſters Hirota, des Hof⸗ marſchalls Admiral Hyakutake und des Siegelbewahrers Nuaſa im Phönixſaal des Kaiſerlichen Palaſtes zur Ueber⸗ keichung ſeines Beglaubigungsſchreibens empfangen. Dem Hofzeremoniell entſprechend waren der Botſchafter und ſeine Gattin mit einer Staatskaroſſe, eskortiert von der Kaiſerlichen Leibſchwadron, feierlich abgeholt worden. Nach der Verleſung des Beglaubigungsſchreibens wurde das Bot⸗ ſchafterpaar auch von der Kaiſerin im Paulownia⸗Saal in Audienz empfangen. Reichsminiſter Dr. Güriner in Wien Wien, 29. April, Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner traf am Donnerstag in Wien ein, wo er auf dem Bahnhof von Gauleiter Bürckel und Miniſter Dr. Hueber begrüßt wurde. Gegen Mittag beſuchte der Reichsjuſtizminiſter den Reichs⸗ ſtatthalter Dr. Seyß⸗Inquart.. 5 5 Reichs juſtizminſter Dr. Gürtner führt während ſeines Wiener Aufenthalts Beſprechungen über Fragen der Rechts⸗ angleichung ſowie über die techniſchen Fragen der Einglie⸗ derung des öſterreichiſchen Juſtizminiſteriums in das Reichsminiſterium. Er verließ am Donnerstag abend wieder Wien. Feſttage in Tirana Die Trauung des albaniſchen Königs. Tirana, 28. April. Im Schloß von Tirana fand die Trauung des Königs Zogu J. mit der jungen ungariſchen Gräfin Geraldine Apponyi ſtatt. Trauzeugen waren der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano, ein Onkel der Braut, der ungariſche Geſandte in Rom und der albaniſche Geſchäftsträger in Paris Der Trauakt wurde vollzogen vom Präſidenten des Parlaments und dem Oberſten Rich⸗ ter des Landes. Der zivilen Trauung waren Gottesdienſte vorausgegangen, an denen ſämtliche albaniſchen Stammesfürſten, die Mini⸗ 5 und Behördenleiter, das diplomatiſche Korps, ſowie ie zahlreichen Hochzeitsgäſte teilnahmen. Im Namen ihrer Staatsoberhäupter hatten die diplo⸗ matiſchen Vertreter dem Königspaar herzliche Glückwünſche ausgeſprochen und prächtige Hochzeitsgeſchenke Überreicht. Dieſe wurden in den Räumen des Palaſtes zur Schau geſtellt. Beſondere Bewunderung fand das Merce⸗ des⸗Benz⸗Cabriolett, das der Führer und Reichskanzler dem König durch den deutſchen Geſandten übermitteln ließ. In den Mittagsſtunden herrſchte in den Straßen der Hauptſtadt lebhaftes Treiben. Die geſamte Bevölkerung harrte vereint mit den zahlloſen aus dem ganzen Land 5 Gäſten und Schauluſtigen erwartungsfroh es glänzenden Schauſpiels. Die Garniſon war auf dem Skanderbeg⸗Platz aufmarſchiert mit der Front zum königlichen Palais. Pünktlich um 12 Uhr erſchienen der König und ſeine Frau, begleitet von den Mitgliedern der königlichen Familie, den hohen Würden⸗ trägern und der Generalität. Die vor der Trauung ſtattfindende Parade der Truppen wurde eingeleitet durch einen Vorbeimarſch des von der Königinmutter gegründeten Sportverbandes der albaniſchen weiblichen Jugend, der geleitet wurde von den drei füng⸗ ſten Schweſtern des Königs, den Prinzeſſinnen Myzeyen, Ruhije und Maxhide. Jen Mliaman dor Qaumheig Roma vo DOHO HHH GOERFEIER Wolf Ramberg ſchrieb: „Kläre! 5 Es trifft ſich gut, daß Du einen Tag fort biſt, ſo kann ich Dir und auch mir— ja, auch mir, einen perſönlichen Abſchied erſparen. Ich gehe, Kläre, ich halte das nicht mehr aus. Ich habe gefehlt, wie tief, ich weiß es heute mehr denn je. Die Sühne, die auf meinen Schultern liegt, iſt hart, ich muß ſie tragen, aber ſo, Kläre, ſo neben Dir kann ich es nicht mehr. Ich fahre mit Ralf Binding über See. Ich will auf ſeinen Farmen arbeiten lernen, ſeinen Betrieb kennen lernen Die Pelztierzucht hat eine Zukunft. Du 185 ja mitunter zugehört, wenn wir darüber ſprachen, enn ich die Arbeit kenne, kann ich ſolche Zucht vielleicht in Ramberg einführen, kann das Geld zurückerwerben, das ich Dir—— ſchuldig bin und um deſſentwillen 5 ich ſchwöre es Dir, und ich bitte Dich. es mir noch ein⸗ mal zu glauben, um deſſentwillen ich nicht aues daran geſetzt habe, Dich für 1 ewinnen. Daß ich Dich verlor, iſt meine S 1285 um 0 härter, als ich weiß. wie ſchwer Du ſelber gelitten haſt. Wie lange ich bleibe, ich weiß es noch nicht. Ich über⸗ laſſe es Dir, inzwiſchen die Entſcheidungen zu treffen, die Du für die fernere Geſtaltung Deines Lebens für nötig und wünſchenswert hältſt. Daß Ramberg Dir voll und ganz zur Verfügung ſteht weißt Du, Du biſt ſeine eigentliche Herrin, aber vielleicht iſt Dir die Heimat, die Du ſo ſehr geliebt, verleidet durch all dieſe böſen Erinne⸗ rungen und Du ziehſt es vor, nicht dahin zurückzukehren. Das richte ein, wie Du es für gut hältſt. Meiner Mutter werde ich ſchreiben und die Sache ſo darſtellen, daß ſie ſie vom geſchäftlichen Standpunkt aus begreift und kein Schatten auf unſere Ehe fällt. Auch Du wirſt, das denke ich, das Deine tun, ihr meine Abweſenheit in dieſem Sinne verſtändlich zu machen, ihr und Frau Marlene und anderen Leuten, die danach fragen. Meine Behörde iſt benachrichtigt— Und nun, lebe wohl, Kläre. Habe Dank für alles, was Du mir gegeben und aus mir gemacht haſt, und iſt Dir danach zumute, daß Du dem Mann, den Die Miniſtergeſpräche in London Themen und Verlauf der Erörterungen. London, 28. April. Die engliſch⸗franzöſiſchen Miniſterbeſprechungen wurden am Donnerstag in London eröffnet. Gegen 10.30 Uhr tra⸗ en der Miniſterpräſident Daladier und der Außenminiſter Bonnet in Downing ⸗Street 10 ein. In Begleitung der bei⸗ den franzöſiſchen Miniſter befanden ſich der Generalſekre⸗ tär am Quai d'Orſay, Leger, der Leiter der europäiſchen Abteilung, Rochat, ferner der franzöſiſche Botſchafter in London, Corbin, und der Sekretär des Außenminiſters. An den Beſprechungen nimmt engliſcherſeits außer Außenminiſter Lord Halifax auch der diplomatiſche Haupt⸗ berater der engliſchen Regſerung Sir Robert Vanſittart teil. Den Vorſitz führt Miniſterpräſident Chamberlain. In gutunterrichteten Londoner Kreiſen heißt es, daß die Frage der Tſchechoſlowakei als erſte zur Erörterung ſtehe. Der diplomatiſche Korreſpondent von Preß Aſſocia⸗ tion will wiſſen, daß die franzöſiſchen Miniſter im letzten Augenblick noch Telegramme von Paris erhalten hätten, die darauf hindeuteten, daß die tſchechiſche Frage von grö⸗ ßerer Bedeutung ſein würde, als man urſprünglich ange⸗ nommen habe. i Premierminiſter Chamberlain gab im Anſchluß an die erſten Beratungen zu Ehren der franzöſiſchen Delegation ein Frühſtück, bei dem außer den an den Verhandlungen teilnehmenden Vertretern der beiden Staaten engliſcher⸗ ſeits auch Schatzkanzler Sir John Simon, Innenminiſter Sir Samuel Hoare, Verteidigungsminiſter Inskip und Viscount Hailſham anweſend waren. „Die Entente geht an die Arbeit“ Die Londoner Blätter berichten in großer Aufmachung über den Beginn der Verhandlungen. Die Ueberſchrift des „Evening Standard“ lautet:„Die Entente geht an die Ar⸗ beit.“ Der diplomatiſche Korreſpondent des„Evening Standard“ ſchreibt zu den Hauptthemen der Beſprechun⸗ gen, daß die engliſche Regierung in der Spantenfra ge an ihrem Evakuierungsplan für die ausländiſchen Frei⸗ willigen feſthalten werde. In dieſem Zuſammenhang ſei es für die Regierung Englands und Frankreichs notwendig, ſich über die Frage zu einigen, ob die Landgrenzen Spa⸗ niens völlig geſchloſſen werden ſollen oder nicht. Im Gen⸗ fer Rat werde die franzöſiſche Regierung den Vorſchlag in der Abeſſinienfrage unterſtützen. „Für England und Frankreich als Mitglieder einer po⸗ litiſchen Kombination, die den Grundſtein des europäiſchen Friedensgebäudes bildeten, ſei es wünſchenswert, ſich über eine Politik zu einigen, die mit gemeinſamer Zuſtimmung geführt werden könnte, um das Werk der Befriedung in Europa durch eine Endregelung mit Deutſchland zu beſchließen. Die britiſchen und franzöſiſchen Miniſter müß⸗ ten ferner zuſammen die Lage prüfen, wie ſie durch die Forderungen der Sudetendeutſchen geſchaffen worden ſei. Weiter meint der Korreſpondent, daß es bei den jetzi⸗ en Beratungen darum gehe, die Luftwaffen Eng⸗ ands und Frankreichs auf einen gleichen Nenner zu brin⸗ gen, ſo daß im Notfalle die Verſorgungsmöglichkeiten ge⸗ meinſam ausgenutzt werden könnten. Ebenſo müſſe die Frage der Verſorgungsmöglichkeiten in wichtigen Lebens⸗ mitteln und Rohſtoffen überhaupt erörtert werden. Schließ⸗ lich verweiſt der Korreſpondent darauf, daß die Frage der Neutralität der Schweiz und fernöſtliche Probleme eine Rolle ſpielen würden. Wie aus Paris verlautet, wird Miniſterpräſident Daladier ſchon am Freitag ſpätnachmittag wieder in Paris zurückerwartet. Außenminiſter Bonnet bleibt je⸗ doch vorausſichtlich noch bis Samstag in London. Volle Aebereinſtimmung und der Wia kes Botſchafter in London, Corbin, dach Schloß Das war gerade jetzt um dieſe Stunde.— „Wolf!“ Sie ſchrie ſeinen Namen in wilder Qual. „Wolf in unerreichbarer Ferne— und ich— ich habe dich hinausgetrieben!“ Was nun? Herr im Himmel, was nun? Darum vorgeſtern noch einmal ſein Händedruck, das Zittern in ſeiner Stimme.„O, Wolf, und mir kein Wort von alledem, nicht ein einziges Wort! Nie nie hätte ich dich von mir gelaſſen.“ Sie lag in wildem Weinen auf ihrem Bett und immer gingen ihre Gedanken dem Manne ihrer Liebe nach. Hatte er an Bord des Schiffes geſtanden und ewartet— gewartet den langen, langen Tag auf einen etzten Gruß? Auf das„Mit Gott!' der Frau, die ſeine Liebe war? 5 Es war nicht gekommen, die Schraube hatte ihre Arbeit begonnen, die Anker waren hochgezogen, auf blaue Waſſer hinaus zog das Schiff, das ihn forttrug, hoffnungslos, ohne Geleit, ohne letztes Liebeswort. Und wohin nun ſchreiben? Wohin? Keine Adreſſe hatte er angegeben. Wo erreichte man ihn? Wie? Fieberhaft arbeiteten ihre Gedanken. Man mußte ſofort nach Mün⸗ chen, morgen gleich, ins Reiſebüro, die Fahrpläne der Schiffe ſtudieren, hören, wo die„Biskaya“ anlegte, dahin telegraphieren. Schon die Vorſtellung allein beruhigte ſie— ie konnte ſich aufſetzen, Gedanken faſſen. Wohin nun? Auf —— gehen? So wie noch im vorigen Jahr? Ein müdes Lächeln ſchlich um ihren Mund.„Ach, Wolf, auf Reiſen. Als ob es für mich nicht nur noch eine Stätte gäbe? Das Haus auf der hohen Halde! Und wenn es zehnmal ſo ſchlimme Erinnerungen birgt, der guten ſind mehr.— Ja, der guten ſind mehr, und ich werde auf dich warten, Wolf, und müßte ich Jahre warten!“ 8 Telegramm: „Wolf Ramberg. Schiffsbüro des Lloyd, Liſſabon. Eintrifft an Bord der„Biskaya,“ 10. Februar. Durch Schneeſturm verhindert, verſpätete Rückkehr. Brief zu ſpät erhalten. Mit Gott! Mit Gott! Mit Gott! Erbitte neue Adreſſe für längeren Brief. Sehnlichſt er⸗ wartet dich zu Hauſe— Kläre.“ — 0—TTTc—————————— Sie hatte nach Liſſabon gedrahtet, weil das 7 1 ö eille war ungewiß geweſen. Das Schiffsbüro des Lloyd ſchicke die Depeſche nach acht Tagen mit einem höflichen Begleitl Die 1 e Staatsmanner hatten 1 erner Plan über„ 5 e wirtſchaftliche Hilfe im Donau⸗Gebiet⸗ allem Zucker und Getreide ſowie induſtrielle Erzengniſſe 8 Korreſpondent, ſei bereits der befte Kunde des deutſche⸗ Teils der Tſchechoſlowakei. Eine Ausdehnung des Handel mit dieſem Gebiet werde offenſichtlich in Widerſpruch mz den Handelsabkommen des britiſchen Empire mit Amerile und Skandinavien ſtehen. Zu den franzöſiſch⸗italieniſchen Verhandlungen mein „Star“, die Italiener ſeien nicht bereit. den Franzoſen 0 weitgehende Garantien zu gewähren, wie ſie im engliſ italieniſchen Vertrag enthalten ſeien. Die Franzoſen be mühten ſich ausſchließlich um Chamberlains praktiſche und moraliſche Unterſtützung. Hinſichtlich der Neutralität der fremder Truppen durch die Schweiz zu übernehmen Kurzmeldungen tag übermittelt. Berlin. Der zurzeit in Berlin weilende Landwirtſchaftsminiſter Djura Stankowitſch beſuchte, wie die NS meldet, die Reichsfrauenführung; er wurde von der Reichsfrauenführerin Frau Scholz⸗Klink empfangen. Dr. Ley und Baldur von Schirach in Hamburg. Am Donnerstag traf der Jugendführer des Deut Reiches auf dem Dammtor⸗Bahnhof in Hamburg ein. Der Leiter des Reichsberufswettkampfes, Obergebietsführer A Kohlmeyer, begrüßten von Schirach, der abſchließend die Front der angetretenen Ehrenformationen abſchritt. De Reichsjugendführer wird zuſammen mit Reichsorganiſa⸗ tionsleiter Dr. Ley, der auf dem Hamburger Flugplatz ein. traf, auf der Abſchlußkundgebung des Reichsberufswett kampfes in der Hanſegtenhalle am Freitag ſprechen. Sportliche Veranſtaltungen am 1. Mai Die Reichsſportführung teilt mit, daß ſporkliche Groß, . am Tage der nationalen Arbeit, dem 1. Mai ausfallen, ſofern ſie nicht auf Wunſch der zuſtän⸗ digen Dienſtſtellen in die an dieſem Tage Feſtveranſtaltungen eingegliedert werden. Die Vereinsver⸗ anſtaltungen, Geſellſchafts-Rundenſpiele uſw. können am 1. Mai durchgeführt werden, ſofern ſie nicht mit den am 1. Mai ſtattfindenden allgemeinen örtlichen Feiern zuſam⸗ menfallen. ein, die in London über die Reviſion des Ottawa⸗Handels⸗ vertrages und über die Einwanderung nach Auſtralien verhandeln ſoll. Jeruſalem. Eine engliſche Kommiſſion, die ſich mit Be⸗ iprechungen über eine etwaige Teilung des Landes be, ſaſſen wird, iſt in Jeruſalem eingetroffen. Der amerikaniſche Marineetak. den ordentlichen Marineetat für das am 1. Juli begin nende neue Rechnungsjahr, die einen Betrag von 546,866 Millionen Dollar vorſieht und damit einen Hö chſtbe⸗ unabhängig von der dem Senat vorliegenden Flottenauf⸗ rüſtungsvorlage iſt, ſieht u. a. vor die Bewilligungen fil den Beginn des Baues zweier neuer Schlachtſchiffe, zweier Kreuzer, von acht Zerſtörern, ſechs Unterſeebooten ſowis für die Fortſetzung der Bauarbeſten an zwei Schlachtlſchif⸗ fen, drei Flugzeugträgern, acht Kreuzern, und 16 Unterſeebooten. 2 Der Streit um die mexikaniſchen Oelfelder. wegen der Enteignung der Oelquellen weiſt den ernent britiſcherſeits erhobenen Proteſt zurück und betont, daß die Enteignung zu Recht erfolgt ſei. Die Antwort ſpricht der britiſchen Regierung das Recht zur Intervention zugun⸗ pany ab. Sie begründet die mexikaniſche 1 J juriſtiſch und betont. daß die britiſche Regierung keinerlei Einmiſchung in innermexikaniſche Angelegenheiten habe. 1 für einen Tag Raſt machte. Das Anlaufen von Mar ſchreiben zurück, ſie hätte nicht ausgehändigt werden kön⸗ Ramberg ſei dort von Vord gegangen und hätte ſeine Schiffskarte verfallen laſſen. Sie ſaß wieder in ihrem alten Zimmer in dem Haus den. In Marſeille von Bord gegangen? Warum? Und wohin? War er noch in Europa? Wo dann? Oder fort mit einem anderen Schiff? Und wo wieder an Land? Fragen, die durch Tage und Nächte klangen, und auf die niemand Antwort gab. Niemand. mit Wolf? Was ſoll ich daraus machen? Nach Amerika ist weit getrennt. Daß Du darein gewilligt haſt. Ich bewun; dere Dich, Kläre, aber ich verſtehe Dich nicht. Ihr ſeid do merkwürdig, anders als wir, Ihr jungen Frauen von heute.“ 8 ſchrieb ſie: 5„Liebe Mutter Geſa! darum, daß eine kann. Da haben unſere eigenen kleinen Gefühle zurück zutreten. Das Ganze geht vor.— Uebrigens, wann werden auch ſehr froh ſein, wenn ſie wieder aus dem Penſionat heraus und bei ihrer Frau Mama ſind. „Alſo, die Marlene möchte 1 nicht da haben!“ da te Frau Geſine, und mit ihrem „Irgend etwas ſtimmt da nicht. Aber was?“ Schweiz hätte die franzöſiſche Regierung der britiſchen Re. gierung vorgeſchlagen, eine Garantie gegen den Durchmarſc f Berlin, Der Führer und Reichskanzler hat Seiner lz niglichen Hoheit dem Prinzregenten Paul von Jugoſlawien kelegraphiſch ſeine herzlichen Glückwünſche zum Geburts⸗ jugoflawiſche mann, und der Gebietsführer des HJ⸗Gebietes Hamburg ſtattfindenden London. In Plymouth traf die auſtraliſche Delegation Präfident Rooſevelt unterzeichnete die Vorlage fun trag in Friedenszeiten aufweiſt. Dieſer Marineetat, der 43 Zerſtörern Die mexikaniſche Antwort auf die zweite britiſche Nole ſten der britiſchen Aktionäre der Mexican Oil Eagle Com nlaß zur nen, das Schiff ſei doch Marſeille angelaufen, und Her an der hohen Halde. Sie drehte das Schreiben in den Hän Und daneben Briefe aus Rapollo:„Kläre, was iſt dg er? Wunderſchön der Gedanke mit den Silberfüchſen⸗ Aber daß Du ihn gehen ließeſt, Kläre,“ hieß es dann wei⸗ i ter,„wo Ihr doch erſt eben geheiratet habt, und nun ſo „Ach ja, ſehr anders!“ Sie lachte bitter auf. Und damm a utterherzen erkannte 1 gelegt. Danach ſollten Großbritannien und Frankrei 85 N dem Donau⸗Gebiet beziehen. Großbritannien, ſo ſchreibt den 8 N Es handelt ſich hier nicht um Wolf und mich, ſondern ache in Angriff genommen wird, die für unſere ganze Landſchaft einmal von Nutzen ſen kommſt du nun nach Hauſe? Ein bißchen Geſelſſchaf brauche ich doch in dieſer langen Wartezeit. Wird Mar“ lene Dich begleiten? Ich glaube, ſie wird wieder e ſucht haben nach ihren Jungens, und Ernſt und Erw 8 r— Badiſche Chronik Abſchluß des Zeitgenöſſiſchen Muſikfeſtes. () Baden-Baden. Durch den Ballett⸗Abend am Sonn⸗ tag wurde auch bei einem weiteren Publikum das Intereſſe an dem 3. Internationalen Zeitgenöſſiſchen Muſikfeſt wach⸗ gerufen. Infolgedeſſen war der große Bühnenſaal des Kur⸗ haufes bis auf den letzten Platz beſetzt. Das anmutige Tanz⸗ ſpiel„Le jeu ſentimental“ von dem jungen Franzoſen Jean Francaix gefiel ſehr und fand herzlichen Beifall. Es gab hier nicht jene Probleme, wie ſie der in Paris lebende Ruſſe Igor Stravinſky in ſeinem Melodram„Perſephone“ an⸗ ſchlägt. Zugeſtändniſſe nach der melodiſchen Seite find Stra⸗ vinfty fremd. Für die Wiedergabe waren erſte Solokräfte und die Tanzgruppe der bayeriſchen Staatstheater München verpflichtet, außerdem waren zwei Badener Chorvereinigun⸗ gen an der ſehr ſchwierigen Interpretation der„Perſephone“ beteiligt. In dem letzten der großen Orcheſterkonzerte am Montag kam zunächſt der Schwede Lars⸗Erik Larſſen zu Wort, der ſchon im vorigen Jahre mit einer„Konzert⸗ Ouvertüre“ Einblick in ſein Schaffen ermöglicht hatte. Sein jetzt zu Gehör gebrachtes Divertimento für kleines Orcheſter zeichnete ſich durch flüſſige und klare Form aus. Von dem Belgier Marcel Poot hörte man eine wirkungsvolle Kom⸗ poſition„Allegro ſymphonique“. Die Stücke der beiden Fran⸗ zoſen Marcel Delannoy und Henry Barraud ließen auf un⸗ verkennbare ſtimmungsmäßige Beeinfluſſung ſchließen. Sie ſind fantaſievoll geſchrieben. Der Oeſterreicher Joh. Nep. David war dazu auserſehen, das Konzert und damit das Muſikfeſt zu beſchließen. Seine a⸗moll⸗Sinfonie iſt erfüllt von echtem Muſikantentum, nicht beſchwert, daher leicht ein⸗ gängig, meiſterhaft in der techniſchen Geſtaltung. Soliſt dieſes Konzerts war der Pariſer Robert Soetens, der den Solo⸗ part in dem Werk ſeines Freundes Delannoy virtuos durch⸗ führte. Am Schluſſe des Abends gab es ſtarke Beifalls⸗ Außerungen, die ſich zu einer herzlichen Dankkundgebung für den Leiter des Muſikfeſtes, Generalmuſikdirektor Leſſing, und für das ſeiner großen Aufgabe in jeder Hinſicht gewachſene Orcheſter verdichteten. Ernſt Stolz. Abſchiuß des Hotelier⸗Kongreſſes Eindrucksvoller Ausklang in heidelberg. Baden-Baden, 28. April. Der Internationale Hotelier⸗ Kongreß fand mit einem Bankett im Kurhaus ſeinen Ab⸗ ſchluß in deſſen Verlauf Vertreter aus England. Ungarn und Frankreich ſprachen, die den herzlichen Empfang in Deutſchland und beſonders in Baden⸗Baden rühmten. Am Tage darauf unternahmen die Kongreßteilnehmer eine Fahrt auf der Reichsgutobahn nach Schwetzingen, wo ihnen in dem Neuen Theater des Schloſſes ein Mozart⸗ ſches Schäferſpiel vorgeführt wurde. Die Fahrt ging dann über Mannheim, wo ein Tee⸗Empfang ſtattfand, nach Heidelberg. Der neue Präſident der Internationalen Hotelier⸗Vereinigung, Gabler, nahm die Gelegenheit wahr, in ſeinem Hotel„Europäiſcher Hof“ die Gäſte zu be⸗ grüßen, die darauf im Königsſaal des Schloſſes durch den badiſchen Miniſterpräſidenten Köhler willkommen gehei⸗ zen wurden. Ehrenpräſident Sir Towle(London) dankte namens aller Kongreßteilnehmer dem Aan Base f 5e für ſeine freundlichen Worte und dem Gau Baden für die Gaſtfreundſchaft. In den Abendſtunden bewunderten die 0 Kongreßteil⸗ nehmer eine Innenbeleuchtung des Schloßhofes, die die Tagung auf das eindrucksvollſte abſchloß. * Wieder Ausdehnung der Maul⸗ und Klauenſeuche. (J) Karlsruhe. Seit dem 19. April iſt infolge der fort⸗ geſetzten Frühjahrsarbeiten und des großen Zugviehverkehrs die Seuche im Zunehmen begriffen Beſonders werden ſolche Wemeinden befallen, die bereits von der Seuche heimgeſucht waren. Dieſe Tatſachen beweiſen, daß die Gefahr der Maul⸗ und Klauenſeuche längſt noch nicht vorüber iſt, weil der Erreger ſich heimtückiſch in hartnäckiger Weiſe in den Ort⸗ ſchaften hält. Das Landvolk ſei deshalb erneut auf die Not⸗ wendigkeit größter Vorſicht und Beachtung aller Desinfek⸗ tionsvorſchriften hingewieſen, um einen weiteren, neuen An⸗ ſtieg der Seuche zu vermeiden. Die Seuche iſt in 20 Gemein⸗ den während der Berichtswoche ausgebrochen, und zwar in 4 Gemeinden neu und in 16 Gemeinden wiederholt. Er⸗ loſchen iſt die Seuche in 7 Gemeinden: Damit war die Zahl der in Baden verſeuchten Gemeinden und Vororte am Abend des 26. April auf 115 geſtiegen. 7,8 Prozent der badiſchen Gemeinden ſind von der Maul- und Klauenſeuche befallen. Tödliche Anglücksfälle. () Bruchſal. In Oberhauſen iſt der von dort ſtammende Metzger Joſef Beck in der Nacht mit ſeinem Kraftwagen gegen einen Baum gefahren. Beck, der vermutlich die Herrschaft über ſein Fahrzeug verloren hatte, wurde herausgeſchleudert und zog ſich tödlich wirkende Verletzungen zu, denen er im hieſigen Krankenhaus erlag. Der Beifahrer erlitt Geſichts⸗ verletzungen. () Raſtatt. Auf der Landſtraße nach Hilpertsau wurde der ledige 29jährige Andreas Zapf von Reichental vom Motorrad geſchleudert, ſodaß er getötet wurde. Furtwangen. In Fönenbach fiel das zweijährige Söhnchen des Joſef Kienzler in einen Kübel mit kochendhei⸗ ßem Waſſer. Das Kind erlitt ſo ſchwere Verbrühungen, daß es nach einigen Stunden ſtarb. * Großfeuer zerſtörte drei Wohngebäude 2 Kenzingen(Kaiſerſtuhl). Im Anweſen des Poſtaus⸗ helfers Joſef Bueb in der Langſtraße entſtand mittags auf dem Speicher ein Brand, der ſich raſch entwickelte und in⸗ folge des herrſchenden Nordweſtwindes die Nachbaranweſen des Glaſermeiſters Friedrich Lambrecht und des Landwirts Franz Albert ſtark gefährdete. Trotz der ſofort eingeleiteten Löſchmaßnahmen durch die Feuerlöſchpolizei konnte nicht verhindert werden, daß die Dachſtühle und die oberen Stockwerke der beiden Nachbarhäu⸗ ſer durch die Flammen zerſtört und die übrigen Teile der Häuſer durch Waſſerſchaden ſchwer mitgenommen wurden. Nach kurzer Branddauer ſtürzte ein Teil der Scheuer Alberts zuſammen. Nach nahezu zwei Stunden war die Hauptgefahr beſei⸗ tigt. Im Laufe des Nachmittags ſtürzte dann der obere Gie⸗ bel der Scheuer ein, wodurch das Dach der Scheuer der Witwe Franz Kaiſer ſtark beſchädigt wurde. Dem ſchnelſen Eingrei⸗ fen der Wehrmacht iſt es zu danken, daß der Buand nicht noch beiter um ſich gegriffen hat. Der Gebäuve⸗ und Fahr⸗ nisſchaden iſt ſehr beträchtlich; vor allem wurde zahlreiches landwirtſchaftlichen Inventar ſowie viel Futtervorräte ver⸗ nichtet. Die Entſtehung des Brandunglücks iſt nach behörd⸗ Aicher Feſtſtellung auf einen ſchadhaften Kamin zurückzuführen. Aus den Nachbargauen Worms, 28. April. In der Bürſtenfabrik Leonhard Betz entſtand ein Brand, der leicht größere Ausmaße hätte an⸗ nehmen können. Im Dachgeſchoß des Fabrikgebäudes wa⸗ ren die dort lagernden leicht brennbaren Materialien(Fa⸗ ſern, Holz uſw.) in Brand geraten. a das Feuer rechtzeſtig entdeckt wurde, konnte es von der Wehr in dreiviertel Stunden gelöſcht und jede weitere Gefahr beſeitigt werden. Waldmohr.(Uutounfall mit Todesfolge). Der Kraftwagenführer und Gärtner des Knappſchaftskranken⸗ hauſes Frankenholz, Hoffmann aus Höcheln, wurde, mit ſeinem Motorrad von Kübelberg kommend, von einem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Perſonenwagen ſo unglücklich angefahren, daß er mit einem ſchweren Schädel⸗ bruch und einer Gehirnerſchütterung liegen blieb. Der Ver⸗ unglückte wurde in das Knappſchaftskrankenhaus verbracht, wo er ſeinen Verletzungen erlag. Der Führer des Perſonen⸗ kraftwagens wurde verhaftet. Pirmaſens.(Jude tarnt ſich als Arier.) Vor dem Schöffengericht ſtand der 58 Jahre alte jüdiſche Händ⸗ ler Louis Victor aus Kempten(Allgäu), der voriges Jahr hier rund 40 Milch⸗ und Käſehändler aufgeſucht hatte, um Beſtellungen auf ſeinen Käſe zu erhalten. Dabei grüßte er in den meiſten Fällen mit„Heil Hitler“, behauptete Arier zu ſein und bezeichnete ſein Geſchäft als deutſches Unter⸗ nehmen. Das Gericht verurteilte den Juden zu zwei Mona⸗ ten Gefängnis und 2000 Mark Geldſtrafe. Anordnung des Zuckerwirtſchaftsverbandes Süddeutſchland II — Stuttgart. Das für den badiſchen und württembergi⸗ ſchen Teil des urſprünglichen Preisgebietes IV der Haupt⸗ vereinigung der deutſchen Zuckerwirtſchaft durch die An⸗ ordnung Nr. 7 des Zuckerwirtſchaftsverbandes Süddeutſch⸗ land II geſchaffene Preisgebiet wird zu einem neuen Preis⸗ gebiet V zuſammengefaßt. In dieſem Preisgebiet VI d. h. alſo in Württemberg, gilt als Einkaufspreis der Wieder⸗ verkäufer und Verarbeiter von Zucker ein Preis von 72 Mark je 100 kg bei Abnahme von 1 bis 2 dg.— Die An⸗ ordnung tritt am 1. Mai in Kraft. — Tübingen.(us der Schiffſchaukelgeſtürzt). Auf der 0 ſtürzte ein 13jähriger Schüler durch un⸗ vorſichtiges Verhalten aus einer Schifſſchaukel. Er brach ſich den linken Oberſchenkel und erlitt noch kleinere Verletzungen. — heidenheim. Von der Transmiſſion getö⸗ tet.) Der 50jährige Mühlenaufſeher Johann Rudler im Ze⸗ mentwerk Schwenk im Stadtteil Mergelſtetten wollte einem Arbeitskameraden einen Riemen reichen und geriet dabei in die Transmiſſion. Rudler wurde erfaßt und ſchwer ver⸗ letzt. Eine halbe Stunde nach ſeiner Einlieferung ins Kreis⸗ krankenhaus ſtarb der Verunglückte. Er hinterläßt eine Frau und vier Kinder. — Spaichingen. In der Nacht zum Miltwoch kurz vor 2 Uhr brach in dem Dampfſägewerk Gebrüder Hauſer in Spaichingen Feuer aus, dem trotz des raſchen Eingreifens der Spaichinger Weckerlinie das Sägewerksanweſen in kur⸗ zer Zeit zum Opfer fiel. Das etwa 7am entfernt ſtehende Wohnhaus konnte ge⸗ rettet werden. Ebenſo wurden große Teile des Holzlagers vor einem Uebergreifen des Feuers bewahrt. Trotzdem iſt der Schaden, vor allem da ſämtliche Maſchinen unbrauch⸗ bar geworden ſind, ziemlich hoch. Die Unterſuchungen über die Brandurſache ſind im Gange. Bemerkenswert iſt, daß bereits am Dienstag abend gegen 8 Uhr in dem Sägewerk ein kleiner Brand entſtanden war, der aber durch die Ar⸗ beiter ſofort hatte gelöſcht werden können. Vier Mann aus dem Wagen geſchleudert Schwerer Autounfall bei Fulda. Fulda, 29. April. Trotz ausdrücklichen Verboks des Kraftwagenbeſitzers wollte ein Autofahrer abends gegen 10 Uhr vier Arbeiter nach einer Kichtfeſtfeier in ihre in der Nähe von Fulda gelegenen Wohnungen fahren. In dem bei Fulda gelegenen Dorf Kohlhaus ſtreifte das in ſchneller Fahrt befindliche Lieferauto einen Laſtkraftwagen mit An⸗ hänger. Die vier Arbeiter wurden bei dem Juſammenprall auf die Straße geſchleuderkt. Zwei von ihnen waren auf der Stelle kot, während ein dritter in ſchwerverletztem Zuſtand ins Krankenhaus eingeliefert we den mußte. der Jahrer des Lieferwagens wurde verhaftet. Alsfeld, 28. April. In der Nacht brach in der Feldge⸗ markung des Kreisortes Nieder⸗Gemünden in zwei großen Scheunen Feuer aus. Da in dem Dorf ſchon alles ſchlief, wurde der Brand erſt ſpät bemerkt, ſo daß alle Löſcharbeit vergeblich war. ie beiden Scheunen mit den geſamten Stroh⸗ und Futtervorräten und landwirtſchaftlichen Maſchi⸗ nen wurden vernichtet. Ueber die Entſtehungsurſache iſt noch nichts bekannt. A Einſturzunglück bei Abbrucharbeiten. Beim Abbruch des Pfarrhofes in Tandern ſtürzte plötzlich der Dachſtuhl in ſich zuſammen. Die auf dem oberſten Dachboden arbeiten⸗ den Leute fielen mit den ſtürzenden Balken zur Erde und erlitten Verletzungen; dieſe waren bei dem Bauersſohn Auguſt Hirſchberger ſo ſchwer, daß der Tod eintrat. Der Vierund zwanzigjährige hatte ſich auf dem unteren Dachbo⸗ den befunden, wobei ihn ein herabfallender Balken er⸗ ſchlug. a Zrei ſchwere Kraftwagenunfälle. Beim Bannwald⸗ ſee geriet auf glitſchigem Schnee ein Perſonenkraftwagen ins Rutſchen und fuhr in einen Waſſergraben. Etwa zehn Holzfäller und Bauernburſchen mußten mit langen Stan; gen eingreifen, um den ſeitlich liegenden Wagen aufzurich⸗ ten. Während der Fahrer unverletzt geblieben war wurde ſeine mitfahrende Ehefrau ſehr ſchwer verletzt. Zwiſchen Reutte und Füſſen fuhr ein Perſonenauto aus Sonthofen an einen Wieſenzaun und überſchlug ſich mehrere Male; dann blieb er mit den Rädern nach oben liegen. Die vier Inſaſſen wurden ſämtlich mehr oder weniger ſchwer ver⸗ letzt. 1 Mord aufgeklärt. Wie bereits veröffentlicht, wurde in der Nacht zum letzten Sonntag der Kraftwagenführer Franz Schamper aus Kleinhadern mit ſchweren Kopfverlet⸗ ungen Hwüßllos aufgefunden. Er ſtarb einige Stunden pater Wie die Erhebungen der Mordkommiſſion nun er⸗ geben haben, handelt es ſich bei dem Vorfall um ein gemei⸗ nes Verbrechen. Schamper iſt von ſeinem Arbeitskameraden, dem 24jährigen Johann Veigl aus Rittſteig(Bayer. Wald) erſchlagen worden. Veigl wurde verhaftet und iſt geſtändig. Er hatte Unregelmäßigkeiten im eigenen Betriebe began⸗ gen, von denen Schamper Kenntnis hatte, und fürchtete, daß dieſer ihn anzeigen würde. ab Begnadigung. Der Führer und Reichskanzler hat die vom Schwurgericht in Oldenburg gegen den am 27. Mai 1883 geborenen Bernhard Wölbern aus Oldenburg wegen Mor⸗ des erkannte Todesſtrafe im Gnadenwege in eine 15jährige Zuchthausſtrafe umgewandelt. 5 Lalcale Nuud schi au Der 1. Mai in Seckenheim. Anläßlich des Feſttages der nationalen Arbeit wird um totale Beflaggung jeden Hauſes und jeder Wohnung gebeten, außerdem ſoll jedes Haus in Grünſchmuck prangen und nach Einbruch der Dunkelheit ſchon am Vorabend feſtlich beleuchtet durch farbige Illuminationskacheln ſein. Die Aufſtellung des Feſtzuges am Sonntag erfolgt auf dem Platz des To. 98. Die Marſchrichtung iſt dieſes Jahr folgende: Haupt⸗, Meßkircher⸗, Meersburger⸗, Offenburger⸗, Zähringer⸗, Kloppenheimer⸗, Freiburger⸗, Oberkircher⸗, Acherner⸗, Raſtatter⸗, Haupt⸗, Freiburger⸗, Zähringer⸗, Kloppenheimer⸗, Hauptſtraße nach dem Feſtplatz zum Mai⸗ feld. Beim Feſtzug wirken der Kreisſpielmannszug und der Kreismuſikzug mit 42 Mann mit. Kampf dem Verderb! Die Stadt Mannheim hat auf der Frieſenheimer Inſel eine muſtergültige Schweineſtall⸗ anlage mit Futterdämpfanlage errichtet. Durch die Verwer⸗ tung der Abfälle aus der Küche wird wertvolles Volksgut, das früher mißachtet wurde, im Kampf um die deutſche Er⸗ nährungsfreiheit erhalten. Die Anlage auf der Frieſenheimer Inſel bedeutet die Verwirklichung des Begriffes„Kampf dem Verderb“ in greifbarſter Form. Um die Schweinehaltung, die Abfallverwertung und Futterzubereitung in fachmänniſcher Form zu gewährleiſten, iſt ein beſonderer Schweinemeiſter ein⸗ geſetzt worden. * Nationaltheater Mannheim. Am Freitag wird Jochen Huth's Volksſtück„Der goldene Kranz“ zum letztenmal ge⸗ ſpielt. Inszenierung: Hans Becker.— Am Samstag„Der Zarewitſch“, Operette von Franz Lehar.— Am Sonntag, 1. Mai, findet keine Vorſtellung ſtatt.— Shakeſpeares Königs⸗ drama„Richard III.“, das am Montag nach einer Pauſe von 18 Jahren wieder im Nationaltheater erſcheint, wird von Intendant Brandenburg inſzeniert. Die Bühnenbilder entwarf Friedrich Kalbfuß. Die techniſche Einrichtung be⸗ ſorgt Otto Junker.— Curt Becker⸗Huert führt die Regie von Bodo Wolfs Oper„Ilona“, die am Donnerstag, 5. Mai, zum erſtenmal im Nakionaltheater erſcheint. Die muſi⸗ kaliſche Leitung hat Ernſt Cremer. U Sechs Verkehrsunfälle. In Mannheim ereigneten ſich ſechs Verkehrsunfälle, wobei zwei Perſonen verletzt und elf Kraftfahrzeuge beſchädigt wurden. Wegen verſchiedener Ueber⸗ tretungen der Straßenverkehrsordnung wurden 37 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an ſechs Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahr⸗ zeuge techniſche Mängel aufwieſen. * — Hauswirkſchaftliches Jahr für Mädchen. Das haus⸗ wirtſchaftliche Jahr für Mädchen iſt, wie der Reichsminiſter der Finanzen in einem Runderlaß feſtſtellt, nach ſeiner Zielſetzung keine förmliche e die der abſchließenden Ausbildung zum hauswirtſchaftlichen Beruf dient. Sein Zweck iſt vielmehr, die jungen Mädchen im Sinne deutſchen Frauentums zu erziehen und ihnen die Anfangskenntniſſe hauswirtſchaftlicher Arbeit zu übermitteln. Eine Berufs⸗ ausbildung im beſoldungsrechtlichen Sinne liegt daher bei Ableiſtung des hauswirtſchaftlichen Jahres nicht vor. Der Kinderzuſchlag kanns deshalb während dieſer Zeit nicht gezahlt werden. — Warenverkehr mit Oeſterreich. Wie ſich aus Anfragen ergibt, beſteht in den beteiligten Wirtſchaftskreiſen vielfach die Auffaſſung daß nach der mit Wirkung vom 26. März 1938 ab erfolgten Aufhebung der deutſchen Eingangszölle für öſterreichiſche Waren die öſtereichiſchen Eingangszölle für Erzeugniſſe aus dem übrigen Reichsgebiet beſeitigt wor⸗ den ſeien. Dieſe Auffaſſung iſt, worauf die Induſtrie⸗ und Handelskammer beſonders hinweiſt, irrig. Für Waren, die aus dem alten Reichsgebiet nach Oeſterreich verſandt wer⸗ den, müſſen deshalb dort bis auf weiteres die bisherigen öſterreichiſchen Eingangszölle und auch die Warenumſatz⸗ Wie bei der Einfuhr entrichtet werden. Wann mit der ufhebung dieſer Zölle zu rechnen iſt, ſteht noch nicht end⸗ gültig feſt. Darauf, daß es auch gegenwärtig noch für Er⸗ zeugniſſe, die von Firmen oder Perſonen im übrigen Deutschland aus Oeſterreich bezogen werden, einer Deviſen⸗ beſcheinigung der für die Einfuhrware zuſtändigen Ueber⸗ wachungsſtelle bedarf, ſei zur Vermeidung von Irrtümern nochmals ausdrücklich hingewieſen. Jugendſchutzkammer Mannheim Mannheim. Der 40jährige Franz Müller aus Mannheim iſt ſchon zum dritten Mal vor der Jugendſchutz⸗ kammer. um ſich wegen ſittlicher Verfehlungen zu verantwor⸗ ten. Die zur Aburteilung gelangten Straftaten liegen zwei Jahre zurück; inzwiſchen verbüßt der Angeklagte ſeit 1. Dezem⸗ ber 1936 die gegen ihn erkannten Freiheitsſtrafen vom 24. November 1936 und 7. Mai 1935. Der Angeklagte bedeu⸗ tet für die heranwachſende Jugend eine große Gefahr, zumal er die Gelegenheiten benutzt, um während Kinovorſtellungen ſich an Jugendliche heranzumachen. Die Jugendſchutzkammer verurteilte M. unter Einbeziehung der früheren Strafen zu zweit Jahren und drei Monaten Gefängnis, abzüglich der bereits verbüßten Strafhaft. Beim nächſten Rückfall muß der Angeklagte mit einer Zuchthausſtrafe rechnen. Mit den Gerichten iſt der 38jährige Friedrich Flamm aus Baſel ſchon 17 mal, darunter dreimal wegen Sittli keitsperhrechen, in Konflikt gekommen. Diesmal hatte er ſi angeblich betrunken, an einem ſiebenjährigen Mädchen ver⸗ gangen. Wegen Verbrechens nach Paragraph 176 Abs. 3 erkannte das Gericht auf ein Jahr zwei Monate Gefängnis. Fortgeſetzte Sittlichkeitspergehen an einem, allerdings verdorbenen, 18jährigen Mädchen brachten den 52jährigen Franz Friedrich aus Mannheim vor die Jugendſchutzkam⸗ mer, die ihn nach Paragraph 176, Abſ. 1, Ziff. 3 abzuurtei⸗ len hatte und über F. ein Jahr Gefängnis verhängte. In eine Abtreibungsaffäre verwickelt waren die ledige 18jährige Martha Lindeberg aus Hockenheim, ihre ver⸗ heiratete 22jährige Schweſter Luiſe Lemberg aus Hocken⸗ heim und deren 31jähriger Ehemann Joſef Lemberg aus Ketſch. Die Lindeberg iſt mit ihren 18 Jahren bereits ſitllich verwahrloſt. Auf ihr Drängen— ſie war ſchwanger ge⸗ worden— hatten ſich alle drei gemäß Paragraph 218 in Zuſammenhang mit Paragraph 43 einer verſuchten Abtrei⸗ bung ſchuldig gemacht. Es wurden Martha Lindeberg zu drei Monaten, Luiſe Lemberg zu drei Monaten und Joſef Lemberg zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Mannheimer Schweinemarkt v. 28. April. Auftrieb und Preiſe: 300 Läufer 64 bis 78, 543 Ferkel, bis 175 Wochen 44 bis 52, über ſechs Wochen 52 bis 64 Mark. Marktver⸗ lauf lebhaft. Bekanntmachung. VVVTTTTTTTT—— Al Jenſterſcmuc zun 1. Mn Frühjahrsimpfung 1938. Die unentgeltliche Impfung wird für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim in der Schloßwirtſchaft, Hauptſtr. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann, 0 0 T ni 68, am 20. Mai 1938, von 15.3017 Uhr durch den) unsern guten, treubesorgten Vater, Großvater, Schwiegervater, 6 9 Bruder, Schwager und Onkel prächtig blühende Amtsarzt vorgenommen. Die Nachſchau findet 8 Tage ſpäter um die gleiche f 0 ilhelm Sticht Zeit ſtatt, falls dieſer Tag nicht auf einen Feiertag fällt.“ Fr. Wie e enoih, Der T in wird bei jed f ch beſonders be⸗* B 6 apt den⸗ wird bei jeder Impfung noch beſonder 65 Herrn Anton rA leur feine Binderei und Blumen, Impflinge, für die eine beſondere Aufforderung nicht, ergeht, können zu einem der angegebenen Termine zur nach schwerer Krankheit, im Alter 8 62 Jahren, Wohlversehen 0 Impfung gebracht werden.(„ mit den hl. Sterbesakramenten, in die Ewigkeit abzurufen. Etwas Beſonderes! Geimpft müſſen werden: N 5. Eichenes, neues 1. Jedes Kind vor dem Ablauf des auf ſein Geburts⸗(( Die trauernden Hinterbliebenen. Schlafzimmer jahr folgenden Kalenderjahres, ſofern es nicht nach 8 06 l dem vorzulegenden ärztlichen Zeugnis die natür⸗ Mannheim-Seckenheim, 29. April 1938. ſchön. Beizton, da ält. Model lichen Pocken überſtanden hat. 2. Aeltere ſchulpflichtige Kinder und Zöglinge, welche noch nicht oder ſchon ein oder zweimal, jedoch ohne Erfolg geimpft wurden. Eltern, Pflegeeltern für RM. 265.- abzugeben. Die Beerdigung findet morgen Samstag Nachmittag 40 Uhr, vom Trauerhause Meersburgerstraße 41 aus statt. 1 0 Hh. Baumann 8. C0. 9 1 1 d 0 Mannheim To 1 dor 51* Pf whHef J 4 und Vormünder, deren Kinder und Pflegebefohlene Verkaufshäuſer: T 1, 78. dem Geſetze zuwider der Impfung entzogen bleiben, N——— werden an Geld bis zu RM 150.— oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Für Kinder, welche von der Impfung wegen überſtandener Pocken oder früherer Impfung be⸗a UL* rn DS . freit ſein ſollen, oder z. Zt. ohne Gefahr für Leben und Geſundheit nicht geimpft werden können, ſind die ärztlichen Zeugniſſe dem Impfarzt vorzulegen. Die geimpften Kinder müſſen bei Strafvermeiden zu Ortsgruppe Mhm.⸗Seckenheim. der von dem Impfarzt bei der Impfung beſtimmten Zeit zur Nachſchau gebracht werden. Aus einem Haus, in welchem anſteckende Krankheiten wie Diphtherie, Fleckfieber, übertragende Genickſtarre, Keuch⸗ huſten, ſpinale Kinderlähmung, Maſern, natürliche Pocken (Blattern) roſenartige Entzündungen, Scharlach oder Typhus herrſchen, dürfen Impflinge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden. Die Kinder müſſen zum Impftermin mit reingewaſche⸗ nem Körper und mit reinen Kleidern erſcheinen. Mannheim, den 26. April 1938. Der Polizeipräſident—C/32 ö Verſammlungs⸗ Kalender. C0 ͤùàV0000bGb0GCꝙä⁵ ↄ ͤVVTTbTbbbTTPPPTPTPPTPTPTGTPTGCTGTbTGTbTbTPTPTbTPTPTbTTTTTT Tbd.„Jahn“. Heute abend Leichtathletiktraining im Wörtel (auch für Turnerinnen). 8.30 Uhr wichtige Männer⸗ turnſtunde im„Kaiſerhof“. — 1 für die Feier zum Tag der nationalen Arbeit 1933 Samstag, den 30. April 1938. 18.45 Uhr: Einholung und Empfang des Maibaumes am Ortseingang bei der Turnhalle durch die HJ und Bd M. Anſchließend Aufſtellung des Maibaumes auf den Planken, wobei zur Verſchönerung der Feier der Muſikzug des II. Inf. Reg. 110 mitwirken wird. Nach Erſtellung des Maibaumes wird das Muſikkorps II/ Inf. Reg. 110 ein Militärkonzert im Schloßſaal geben. Drogramm 9 2 Ichs ge Dr des Fine bloß: ADA-ADA-sind famos! ADA-ADA-mir gefällt, Sountag, den 1. Mai 1938. 10.00 uhr: Betriebsappelle. ADA-AD A sitzt und böltl 10.30 Uhr: Antreten der Betriebe auf dem Platz des 142 ADA-AD A- fein im Iragen! Tv. 98 bei der Turnhalle. Anſchließend Aufmarſch 1175 ADA-AD A= niemals plagen! durch verſchiedene Ortsſtraßen zum Maifeld. ADA-ADA- den idealen 11.50 Uhr: Anſprache des Hoheitsträgers. Schuh für Muffer und Kind 12.00 Uhr: nebertragung der Führerrede aus Berlin. kauft men guf u. Preiswert bei 14.00 uhr ab: Konzert in der Turnhalle. Es ſpielt der 5 D 9 3 + Kreismuſikzug in voller Beſetzung. 32 Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: SA der NSDAP, Sturm 13/171. Der SA⸗Mann Emil Müller, Angehöriger des SA⸗Sturmes 13/⁰171 hat ſeinen SA⸗Ausweis Nr. 176 ferner die Hilfskaſſen⸗ beitragsquittungskarte und andere Papiere verloren. NSDAP., Abt. Propaganda. Der Finder wird gebeten, die genannten Papiere auf 2 8 80 1 N. B. Heute Nachmittag ab 4 Uhr wird auf dem Platze MANNHEIM dem SA⸗Sturmbüro Seckenheim, Freiburgerſtr. 3, ab⸗ f des Tv. 985 Grüns zur Schleck der Häuſer abgegeben. Qu 1, 8(am Markt)— P 7, 20 zugeben. Vor Mißbrauch wird gewarnt. 2 8 5 35 155 88 2 Schwetzinger Str. 48— Mittelstr. 580 98, Vann 171. Mit sofortiger Wirkung iſt die Mvtor⸗———— S Neckarau: Rheingoldstrage 29 Schar in dem Standort Seckenheim aufgelöſt. Die 55 ehemaligen Jugendgenoſſen der Motor⸗Schar des Standortes Seckenheim haben ſich bis ſpäteſtens Mitt⸗„Zum Deutschen Hof N K 41 woch, den 4. Mai ds. Irs., dem Führer der Gef. Sonntag Abend von 7 Uhr ab N Ee wel lchſige 29/171 zu ihrer weiteren Verwendung zu melden. 5 Werdet 4 friſch vom Nöſter.. 6e 2 lein e oper Hini⸗Tam. be, e erbierfränfei 2 5„ 8 auf 1. Mai geſucht. f Hierzu ladet freundlichst ein Jer kob Würkthuein N 0 0 Miri haft Zur Iuunhalle 1 nn Frau Valt. Kunzelmann Wtw. Lebensmittel, Kaffeeröſterei. „Zur Turnhalle“. Waschaft Zum goſcenen ffrseh(en aste eb Erdnußkuchen, Palmkernkuchen Sonntag, 1. Mai(Tag der nationalen Arbeit) Sonntag, 1. Mai,(Tag der nationalen Arbeit)] Kokoskuchen, Leinkuchenmehl i ab 7 Uhr Leinſaat gem, Sojaſchrot T Biertreber, Malzkeime * E. großer Maltaug 5 5 5 90 e e Gerſtenſchrot Abends von 7 Uhr ab Maisſchrot, Maisfuttermehl 2 Es ladet freundl. ein Karl Zwingenberger. Maiskeimenſchrot groe 77 er Mailan Z.. Mehl zum füttern, Haferflocken Es ladet freundlichst ein E. Marzenell. Berücksichtigt unsere Inserenten! Mex. Schmich. Viehſalz, Futterkartoffeln Der Nundfunk am I. Mai Die Reichsſendungen zum Nationalen Feiertag. iii Uhr n e e der Reichsſender Berlin, Folgendes Programm wird am Tag der Nationalen] Leipzig. Köln und des Landesſenders Danzig: Arbeit als Reichsſendung von allen Reichsfendern über⸗„Fröhlicher Tanz im Mai.“ nommen: 1 7 Berlin: 16—16.40 Uhr: Das Kleine 5 Uhr: Reichsſender Hamburg: Hafenanzert vom Orcheſter des Reichsſenders Berlin, Leitung: Willy Stei⸗ We„Deutſchland“ der Hamburg⸗Amerika⸗Linie. ner; Mandolinen⸗Orcheſter„Napoli“ und Hans Bund, Kla⸗ Von hundert Filmen vergißt man neunzig. 7 hr: Reichsſender Kö nigsberg:„Muſik aus Oſt⸗ 8 Zu den zehn unvergeßlichen gehört— 815. und Volkstänze. 915 51 0 Leipzig: 16.40 17.20 Uhr: Kapelle Ne 5 1E. r. Reichsſender Berlin:„Frühlingslieder der o Fricke; Inge Veſten und Erwin Hartung(Geſang). olutions- Hochzeit 1 8 Jugend“. Muſikaliſche Leitung: 20 5 Blumen⸗ Reichsſender Köln: 17.20 18.00 Uhr: Kölner Rund⸗ 185 8 darauf aufmerksam, daß der i m aus Dispositionsgründen nur bis N 0: i Sonntag gespielt werden kann.. S NMontag Abend also keine Vorstellung. funkorcheſter. Leitung: Joſef Breuer. Kölner Rundfunk⸗ chsſender Berlin: Jugendkundgebung chor, Leitung: Wilhelm Adam; Tanzorcheſter Leo Eyſoldt. im Olympiaſtadion. Landesſender Danzig: 1818.30 Uhr: Das Danzi⸗ . 9.20 Uhr: Reichsſender Frankfurt:„Feſtliche Mu- ger Landesorcheſter, Leitung: Curt Koſchni 8 ir Es ſpielt das Braße Orchetel des eic enden 18.30 Uhr: 0 5 Alast.——.. 1775 Fricthoeſſer 8 tionalen 0 5 1 Mai. e r: Deutſchlandſender: itzung der 19 Uhr: 8 i Reichskulturkammer im Deutſchen Dpernhes 5„ e i l 19,15 Uhr: Reichsſender Leipzig:„Unterm Mai⸗ Wer Geld sparen will, trägt 1 Grube burg. an eit f 5„ 2 8 Vo/tI! 8 aum“ Heitere Volkslieder und 1 Chor des Reichs⸗ 8 3. e. ſenders Leipzig, Leitung: Friedb ler; idfunk⸗ eder-Panzersohlen. Miſt Schritt und Tritt“, Lieber und Märsche Bihender ung Aide eee, C ͤ b v im Eutaude eutſch landſender: Hauptkundgebung 20 Uhr: Reichsſender München:„Freut euch des Geeignet selbst für die feinsten s N bens“ j 1 iha⸗ 8 zu verbaufen. 13.30 Uhr: Reichsſender Saarbrücken; Fröhliche Lebens“. Das Kleine Rundfunkorcheſter unter Franz Miha . 13.9 5 6 1„ lovic die Tanzkapelle des Reichsſenders München; Weiſen“. Es wirken mit: Das Große Orcheſter des Reichs⸗ N i ii „„ Marin Keler ners San e bert h 15 15 5 kapelle Oberbauer aus Ingolſtadt und die Münchener Rund⸗ 0 n 5 8 E a funkſchrammeln, Leitung: Carl Michalski. Alleinhersteller für Mannheim-Seckenheim: 5. Ehe Baan e Lotte Schürch 3 h 21.45 Uhr: Deutſchlandſender: Nachrichten. a IHoodor Igeurer, Zähringerstr. 69 Inserieren Willy Schneider(Baßbariton); der Chor des 0 15 22 Uhr: Deutſchlandſender: Abendkundgebung blingt Saarbrücken, Leitung: Hans im Luſtgarten. 5 8 8 5 5 23—3 Uhr: Ringſendung der Reichsſender Bres⸗ Gewinn! 4 15 Uhr: Reichsſender Wien:„Ehret die Arbeit“. Mu⸗ lau, Wien und Stuttgart:„Wir tanz den Maibaum“ ſit und Worte zur Ehre der Schaffenden. F erbe, Das Haus der guten Schuhe. N —— Illuſtrierte Beilage zum„Neckar⸗Bote“. 1938 , e, ll, 7 Endlich iſt der erſte Mai da! Ganz gleich, ob er ein ſonniger, ſtrah⸗ lender, warmer Tag iſt oder ob es noch einen kleinen Kälterückfall gibt— wir atmen auf. Wie lange waren doch die Mo⸗ nate März und April! Jedes Jahr wieder die gleiche Erfahrung: im März erwarten wir die erſten warmen Tage; es kommen auch einige, dieſes Jahr war es ſogar ein richtiger warmer Vorfrühling. Aber dann wird es wieder kalt und rauh. Wir möchten uns ſo gerne durch den ſchönen Schein täu⸗ ſchen laſſen: Am 21. März beginnt der Frühling. Aber leider nur auf dem Kalen⸗ der! Gerade Ende März bringt meiſt ſtarken Kälterückfall. Aber auch dieſes Jahr haben wir wie⸗ der„durchgehalten“. Und ſchließlich mußte es doch einmal Frühling werden! Strah⸗ lend ſteht jetzt der Sommer vor uns. Mit größerer Hoffnung und Hingabe gehen wir nun der Zukunft entgegen. Mit größerer Freude legen wir das Bekenntnis zur Arbeit ab, zu dem uns der erſte Mai auf⸗ fordert. Man kann es verſtehen, daß wir arbei⸗ tenden Menſchen gerade dieſen Tag zum Zeugnis dafür ausgeſucht haben, daß uns die Arbeit heilig iſt. Die ſeeliſchen Wurzeln ſind vielleicht nicht ſo einfach klarzulegen. Doch ſcheint es uns, als ob mehreres zu⸗ ſammenwirkt. Wir ſind wirklich von der harten Winterarbeit etwas ermüdet. Bei faſt allen Menſchen ſtellt ſich langſam Ferienſehnſucht ein— eine berechtigte Sehnſucht; denn der Menſch iſt kein Perpe⸗ mum mobile, das ununterbrochen arbeiten könnte. Nicht einmal Maſchinen können es. Auch Maſchinen müſſen einmal„überholt“ werden, und das bedeutet Ruhe, Entſpan⸗ nung, Erholung für ſie. Und ein„Perpe⸗ mum mobile“, das hat die Naturwiſſen⸗ ſchaft zweifelsfrei bewieſen, gibt es nicht! So iſt der erſte Mai zunächſt einmal das notwendige Gegengewicht, ein begreif⸗ licher Ausgleich nach getaner Arbeit. Er iſt „Feier“-Tag im wörtlichen Sinne. Aber dies nicht allein. Denn wir wiſſen und füh⸗ len: Alles Leben iſt ein Kreislauf. Wir können nun für die Zukunft keine„Müdig⸗ keit vorſchützen“, Das Leben, die Arbeit gehen weiter. Wollen wir das bedauern? Wollen wir ſeufzen wie unter einem Joch und das Stoßgebet ausſprechen: Ach, wenn wir doch nicht mehr zu arbeiten brauchten! Dieſen Gedanken nur anklingen laſſen und aus tiefſter Seele ablehnen, iſt ein und das⸗ ſelbe. Nein— wir bekennen uns zum Segen und zum Adel der Arbeit. Wir wollen zu denen gehören, die lieber gerne arbeiten als ungerne und gezwungen! Nicht nur wir Einzelmenſchen ſagen und bekennen das, ſondern das ganze deutſche Volk! Darum iſt der erſte Mai ein Volkstag der Arbeit geworden. Einer der ſchön⸗ ſten und freudigſten Feiertage des Jahres, und zwar ein Feiertag des geſamten Volkes und nicht nur einer „Klaſſe“]! Und heute, wo er da iſt, da halten wir denn einen Augenblick ſtill, da atmen wir auf, da machen wir uns ſo recht bewußt, wie wertvoll dieſer Tag iſt. Er iſt dann ein Gipfel, von dem aus wir das ganze Jahr wie ein reich zu unſeren Füßen liegendes Land erblicken: Fluß und Wald, Acker und Wieſe, Dorf und Stadt— alles ſehen wir unter uns, alles erfüllt von Arbeit und Schaffens⸗ willen, alles dem Aufbau eines Volkes, eines arbeiten⸗ den Volkes unter einem Führer, einem arbeitenden Führer dienend. a Wir alle kennen das eindrucksvolle Bild, wenn wir von einer Höhe auf eine ſchaffende Stadt oder auch ein ſchaffendes Dorf zu unſeren Füßen herabſehen. Der Rauch ſteigt auf, Menſchen gehen, graben, pflügen, fahren mit ihren ſchwer beladenen Wagen. Wir freuen uns des Fleißes. Ein freies Volk auf freiem Grunde wohnend! Wir ſinnen nach und genießen der Ruhe, wie ſehen in all dem den großen Sinn und die tiefe Erfüllung des Lebens gweckes eines ganzen Volkes und im ſchaffenden Volke eines jeden einzelnen. So überblicken wir heute im Geiſte die unen de und mannigfache Arbeit, die das deutſche Volk während des ganzen Jahres leiſtet. Alles wird zu einer tief in unſer Herz hinein klingenden Schick⸗ e alle Räder, die ſich drehen, am Pflug, an r Nähmaſchine, an Turbinen, an Eiſenbahnen— ſie klingen zuſammen in einem gewaltigen Geſang von der Arbeit. Alles, was den Raum durcheilt, wird zum Zeug⸗ nis ſchaffender unermüdlicher Kraft: ſei es das Weber⸗ ſchifſchen, ſei es der Schienenzepp, der einem Schiffe gleicht, ſeien es die Schleppkähne auf Rhein, Weſer, Elbe, Oder und den anderen deutſchen Flüſſen, die Donau nicht zu vergeſſen, von der kein anderes Land jetzt eine ſo lange Strecke beſitzt wie wir! So iſt heute ein Tag des Adels. Wie ſonſt wohl die Adelsgeſchlechter an einem beſtimmten Tag des Jahres ſich ſammelten, einem Familientag, ſo ſammelt ſich das durch die Idee der Arbeit geadelte ganze Volk heute zum großen Familientag aller deutſchen Menſchen. Zu einem vor aller Welt gleich deutlichen wie unerſchrockenen Be⸗ kenntnis: Ja— wir haben nun einmal dieſe Lebensauf⸗ faſſung und bekennen uns zu ihr: nur der arbeitende Menſch iſt wertvoll. Die Arbeit iſt kein Fluch, wie es uns das alte Teſtament aus einem uns völlig fremden Geiſte heraus aufzwingen wollte(zum Glück ohne Er⸗ folg), wonach Arbeit ein Fluch iſt und nur deswegen von Gott den Menſchen auferlegt. weil ſie den Sündenfall be⸗ gangen haben. Nein— wir wollen es nicht, das Schlemmerleben im Paradies, wo uns alles zufällt, wo uns die gebratenen Tau⸗ ben in den Mund fliegen. Alles im Leben muß erkämpft ſein, wir wollen uns unſer Leben, und auch unſeren Lebensunterhalt durch Arbeit erwerben,„verdienen“ im doppelten Sinne des Wortes. Den Para⸗ ſiten, der lebt ohne zu arbeiten, der ſich nur mäſtet von der Kraft und dem Mark der anderen, lehnen wir ab. In jeder Form! So finden wir den Weg zur Ehre eines jeden arbeitenden Volksgenoſſen. In einer der großen deutſchen Ausſtellungen— es war 1936 die Ausſtellung„Deutſches Volk, deutſche Arbeit“— habe ich mir, um Ein⸗ drücke, die ſonſt ſo leicht flüchtig werden, feſtzuhalten, einiges aufgeſchrieben. Da ſtand an einer Töpferwerkſtatt der ſchöne Spruch: „Die Erde iſt mein Acker, Die Scheibe iſt mein Pflug. Ich bin ein Töpfer wacker. Das iſt mir Ehr' genug.“ Wie ſchön iſt ſolch ein Spruch! Wie ſehr ehrt er den Töpfer und ſeinen inneren Adel, mit dem er an die Arbeit geht. Er ſpricht in den Worten des Bauern: von der Erde und vom Acker. Er weiß, daß der Bauer auf ihn angewieſen iſt ſowie er auf den Bauern. Ohne den Bauern hätte er kein Brot, und ohne ihn hätte der Bauer keine Töpfe, Kannen und Gefäße, in denen er ſein Brot, ſeine Butter, ſeine Milch aufbewahren könne. So ſteckt in einem ſolchen unſchein⸗ baren Spruch ein hohes Lied der Arbeit, und zwar der Zuſammenarbeit aller Schaf⸗ fenden, die auf Gedeih und Verderb mit⸗ einander verbunden ſind. Stolz ſind wir heute auf das, was deutſche Menſchen für den Aufſtieg unſeres Volkes erarbeitet haben. Stolz zählen wir das Anſteigen der Erzeugung in Landwirt⸗ ſchaft, Bergbau, Induſtrie, Handel. Noch ſtolzer aber ſind wir darauf, daß wir nicht nur an den Wert der großen Zahlen und der Maſſe glauben— ſie allein hätten noch keinen Adel!— ſondern das wir als das Weſentliche den Geiſt anſehen, der da⸗ hinter ſteckt und die geheime Triebfeder aller unſerer Arbeit iſt. Das hat ein ande⸗ res Wort, das in der gleichen Ausſtellung die Wand zierte, treffend ausgeſprochen. Es lautet:„Nicht die Zahl der Flugzeuge, nicht ihre Motorenkraft iſt ausſchlaggebend, ſondern der Geiſt derer, die ſie führen ſol⸗ len.“ So iſt es wahrhaftig: man kann ja Flugzeuge und Motoren auch zu falſchen, dem Volke nicht dienenden Zwecken ver⸗ wenden. Erſt wenn die Menſchen da ſind, die ſich ganz und gar in den Dienſt des arbeitenden Volkes ſtellen, dann iſt das Haus des Volkes recht beſtellt. Dann iſt die Gemeinſchaft feſtgeſchmiedet. Nun haben wir bisher davon geſprochen, daß der erſte Mai der Tag des Aufatmens nach getaner Winter⸗ arbeit und der Tag des Bekennens zum Adel der Arbeit und der Tag des Gelöbniſſes zum neuen Werkt iſt. Er bdeutet aber noch mehr! Er iſt der Tag, an dem wir uns der erwachenden Natur aus tiefſtem Herzen freuen dürfen. Wie ſchön, daß der Aufſtieg des neuen Lebens in Would und Feld, in Wieſe und Bach, daß das tauſendſtim⸗ mige Lied der Vögel ſo zuſammenfällt mit dem Tag, der den Aufſtieg eines hart, aber gern arbeitenden Volkes feiert. Da erleben wir die Natur in ihrer ganzen Größe und Schönheit. Heute! Es war aber nicht immer ſo, und wenn wir uns des 1 eines fleißigen, ziel⸗ klar ſchaffenden und ebenſo klar denkenden Volkes freuen ſollen, ſo. Hintergrund vergangener Zeiten nicht fehlen, der das Licht der Gegenwart nur heller er⸗ fee n läßt. Brachte früher der erſte Mai viel Leid, o iſt heute der erſte Mai der Tag, an dem ein fröhliches Volk ſich an ſeinen Taten und ſeiner Tatkraft freut. Was immer aller Herzen bewegen wird am erſten Mai, das iſt jener große Glaube an die arbeitſame, reiche, ſchöpferiſche ukunft unſeres Volkes, die es ſich durch ſein Werk ge⸗ altet. 5 Dr. Hans Hartmann. Die Tuberoſen der Frau ſflmaro krjühlung von Waldemar Keller Wenn ich dieſe fröſtelige Geſchichte von den Tuberoſen der Frau Ines Amaro erzählen ſoll, muß ich damit be⸗ ginnen, daß mir die Verſtörtheit der Dame auffiel. Es war am Abend des 13. November, und groß ſtanden die Sterne über der Mexico City. Frau Amaro, noch jung, aber ſeit einigen Jahren ver⸗ witwet, unterhielt in ihrem Haus eine Penſion. Die ſorg⸗ ſam ausgewählten Gäſte erfreuten ſich einer unaufdring⸗ lichen, äußerſt ſympathiſchen Fürſorge; überdies war Frau Amaro bildhübſch und wußte aufzutreten. An dieſem Abend nun, während des Eſſens, zeigte ſie ſich ungewöhnlich verändert. Daß ſie wenig und mit größter Zurückhaltung ſprach, war die Regel. Aber noch nie hatte Frau Amaro ſo bleich ausgeſehen, auch das künſt⸗ liche Rot konnte ihre wahre Farbe nicht ganz verdecken. Stets nach dem Abendeſſen ſaßen die Gäſte, vier oder fünf an der Zahl, eine Weile im Salon beiſammen. Heute hatten ſich die meiſten bald empfohlen, und nur eine ält⸗ liche Amerikanerin hämmerte auf dem Flügel herum. Ich fragte Frau Amaro teilnahmsvoll, ob ſie ſich unwohl fühle. In die ſchwarzen, traurigen Augen kam ein Glänzen. „Unwohl— ja“, lächelte ſie,„aber nicht krank.“ Und raſch, offenbar einer plötzlichen Eingebung folgend, ſetzte ſie hin⸗ zu:„Ich wäre Ihnen zu Dank verbunden, wenn Sie mich heute nach nicht allein ließen.“ 0 „Wer will Ihnen denn was tun?“ Frau Amaro ſchüttelte ſich. Schwer kamen ihr die Worte von den Lippen:„Ich muß Ihnen das erzählen, der Reihe nach. Ich kann es nicht länger bei mir behalten, die Furcht bringt mich um, und ich habe ihn doch einmal ſo ſehr geliebt!“ „Von wem ſprechen Sie, Sennora?“ „Von meinem Mann. Er ſtarb am frühen Abend des 13. November vor vier Jahren.“ „Sie glauben doch nicht an Geſpenſter?“ „Ich glaube gar nichts. Ich ſehe nur, Sennor. Mein Mann war immer etwas abſonderlich. Während ſeiner Krankheit wurde es ganz ſchlimm mit ihm; er hatte die ſeltſamſten Einfälle. Vermutlich fühlte er ſein Ende, und nun quälte er ſich mit dem wirklich weither geholten Ge⸗ danken, ich könnte nach ſeinem Hingang ein lockeres Leben führen. Sennor, ich brauche Ihnen wohl nicht zu ver⸗ ſichern——“ „Nein, Sennora, überflüſſig!“ Sie dankte mit einem freundlichen Blick.„Lieber ein neuer Gatte als das, ſagte er ein über das andere Mal.“ Ich verſuchte, ihm die Marotte auszureden, es gelang nicht. In ſeiner letzten Stunde ſchwor er, wiederzukommen, wenn ich nicht ſo leben würde, wie er es wünſche.„Du wirſt merken, daß ich da bin; die Roſen werden dir unter den Händen vertrocknen“, hauchte er mir ins Geſicht, als der Tod ſchon nach ihm griff. Fragen Sie den Arzt, Don Hyronimo Paz. Er war dabei.“ „Was meinte Ihr Gatte mit den Roſen?“ „Es iſt Sitte, den Heimgegangenen am Todestage Blumen binzuſtellen. Das tut man. denke ich. überall. Un⸗ ſere Totenblume iſt die Tuberoſe. Mein Mann war bei klarſtem Verſtande, als er das ſugte.“—„Und?“ „Im nächſten Jahr ſtellte ich einen Buſch Tuberoſen auf den kleinen Tiſch, an dem er gewohnheitsmäßig oft bis in die tiefe Nacht geleſen hatte. Mein Mann las viel. Ich hatte die friſch geſchnittenen Roſen etwa um ſechs Uhr abends in das Zimmer gebracht. Eine knappe Stunde ſpäter waren ſie derart vertrocknet, daß man ſie faſt zwi⸗ ſchen den Fingern zerreiben konnte.“ „Seltſam. Geſchah das vor Ihren Augen?“ „Nein, ich war fortgegangen. Aber im Jahr— „— da haben Sie es beobachtet?“ „Das wäre zuviel verlangt, Sennor. Solche Nerven⸗ kraft habe ich nicht. Ich ſchaute nach einer Stunde wieder ins Zimmer. Die Roſen waren ſchlaff und trocken.“ Sie lächelte ſchmerzlich.„Im dritten Jahr blieb die Glasvaſe auf dem Tiſchchen leer. Am ſpäten Abend fand ich ſie in Scherben.“ „Sennora“, ſagte ich nach einer kleinen Pauſe,„glau⸗ ben Sie nicht, daß ich Sie mit einem Scherz über dieſe Sache hinwegbringen will Aber ich kann mir mit beſtem Willen keine Geiſter vorſtellen, die Vaſen zerſchmettern, weil ſie aus dem einen oder anderen Grunde wütend ſind. Vielleicht hat ein Dienſtbote——“ Frau Amaro wehrte ab.„Das Zimmer war ver⸗ ſchloſſen, den Schlüſſel hatte ich in der Taſche.“ „Und was iſt nun heute geſchehen?“ Sie zuckte die Schultern„Weiß nicht, mir fehlt der Mut, in das Zimmer hineinzuſchauen. Aber ich fühle, daß irgend was paſſiert. Auf dem Tiſchchen ſteht nichts. Dafür wird er ſich rächen.“ „Kommen Sie, Sennora“, ſagte ich,„wir wollen hin⸗ gehen. Verſtecken hat keinen Zweck, das macht nur noch nervöſer. Es iſt jetzt gleich neun Uhr. Da müßte doch— wenn überhaupt——“ Den Reſt des Satzes ließ ich in einem Lächeln ver⸗ rinnen, von dem ich annahm, es müſſe aufmunternd ſein. Frau Amaro machte auch nicht den geringſten Einwand; ſie akzeptierte ſehr förmlich den dargebotenen Arm, und wir gingen. Die Diele war hell erleuchtet Frau Amaro ſchloß die Tür auf. Ich ging voran. Ein friedlicher, hübſch möblierter Raum. Vor einem der Fenſter, die alle weit offen ſtanden, gewahrte ich den kleinen, runden Tiſch Frau Amaro tat zögernd ein paar Schritte.„Nichts, abſolut nichts“, ſagte ich und führte ſie behutſam an den Tiſch heran. Nur eine Sekunde lang blieb Frau Amaro neben mir ſtehen. Schrie plötzlich aus tiefſtem Entſetzen. Rannte fort. Ich ſtarrte auf die geſtickte Decke des Tiſchchens. Ein gro⸗ ßes Kreuz war hineingeſchnitten In der Nacht, während ich wach im Bett lag, kam ich zu einem Entſchluß. Frau Amaro war aus dem Hauſe gelaufen und hatte ſich zu einer Freundin geflüchtet. Ich ſah ſie erſt am anderen Morgen wieder. Einige Fragen, die ich ihr vorlegte. beantwortete ſie recht unwillig; aber anderen W e ee 7 Der Sprung ins Waſſer Von K. R. Neubert. Der Direktor ſaß am Schreibtiſch und arbeitete, als es an der Tür klopfte. Seine Frau trat ins Zimmer.„Ich muß dich ſprechen. Fred“, ſagte ſie,„es handelt ſich um Fräulein Seifert. Wir müſſen ſie entlaſſen.“ „Biſt du nicht zufrieden mit ihr?“, fragte Hilmers überraſcht und lehnte ſich zurück. „Es iſt etwas anderes“, ſeufzte ſeine Frau,„dein Neffe hat ſich in ſie verliebt.“ 8 Der Direktor lachte.„Da bekommt Horſt eine tüchtige rau“ „Es wäre beſtimmt nicht im Sinne deines verſtorbe⸗ nen Bruders.“ „Hier hat es ſich nur im Sinne der beiden jungen Menſchen zu handeln.“ „Wenn wir ſie entlaſſen, wird Horſt ſie vergeſſen, ehe es zu ſpät iſt.“ Der Direktor ſchüttelte den Kopf.„Vier Jahre iſt Fräulein Paula nun bei uns, du haſt nie einen Grund zur Klage gehabt, ſie iſt nett, beſcheiden, tüchtig, die Kinder haben ſie gern..“ „Und du beſonders!“, lächelte ſeine Frau überlegen. „Ausgeſucht haſt du ſie“, entgegnete der Direktor, während ich auf Reiſen war. Ich war erſtaunt, als ich zurückkam, ein neues Fräulein vorzufinden. Du hatteſt raſch engagiert. Und weil du Furcht hatteſt, ich könnte nicht einverſtanden ſein, nahmſt du mein Mitleid in An⸗ ſpruch: Fräulein Seifert wäre Waiſe. Daran möchte ich dich jetzt erinnern.“ „Ich will ja auch nicht, daß ſie auf der Straße liegt. Ich werde ihr in einer anderen Stadt eine gute Stelle beſorgen.“ „Vieleicht greifſt du damit entſcheidend in ihr Leben ein? Vielleicht bringſt du ſie um ihr Glück? Wenn Horſt ſie wirklich lieben könnte?“ Es ſchien ihn faſt zu freuen. „Wenn ſie nicht aus ſo einfachen Kreiſen wäre“, ſeufzte ſie „Du vergißt, daß ich nicht anderen Kreiſen entſtamme“, ſagte der Direktor.„Wie ſchlecht es mir früher ging, haſt du allerdings nicht miterlebt. Aber ich ſage dir, es ging mir ſo ſchlecht, daß ich es einmal vorzog, ins Waſſer zu hopſen. Zwanzig war ich damals.“ „Dieſe alte Geſchichte“, flüſterte ſeine Frau nervös, „damit renommierſt du heute.“ „Wenn du es ſo nennen willſt“, lächelte der Direktor ruhig,„aber daß ich es heute überhaupt noch kann, ver⸗ danke ich vermutlich Fräulein Seiferts Vater.“ „Wem?“, fragte Frau Hilmers beſtürzt. „Fräulein Seiferts Vater. Jedenfalls hieß ſo der Mann, der mir von der Brücke aus nachſprang, und es war in jener kleinen Stadt, in der ſie geboren iſt.“ „Viele Leute heißen Seifert“, atmete ſeine Frau auf. „Gewiß. Und ich weiß es ja auch nicht ganz genau. Selbſt ihr Name hat mich damals noch nicht daran er⸗ 1 erſt als ich ihren Geburtsort erfuhr, kam ich dar⸗ auf.“ 8 5„ 5 1 Zeichnung: Grunwald— M. „Mutter hat oft davon geſprochen, und ich war dem Manne, den mein Vater gerettet hat, gar nicht gut.“ „Jetzt verſtehe ich, warum du immer ſo beſonders freundlich zu ihr warſt.“ a „Ich wäre auch ſonſt zu ihr freundlich geweſen; auch dir iſt es nicht ſchwergefallen. Natürlich hatte ich manch⸗ mal das Gefühl, ihr irgendwie danken zu müſſen, da ich es bei ihrem Vater verſäumt hatte. Er gab mir damals zwar ſeine Adreſſe, die ich vergaß. Ich behielt nur ſeinen Namen. Im übrigen war ich ihm damals auch gar nicht ſo dankbar geſinnt. Aber es war ſeltſam: ſeit jener Zeit — 05 mein Schickſal eine andere Wendung, mein Aufſtieg gann.“ „Selbſt wenn er es geweſen wäre, du haſt keine Ver⸗ pflichtung gegen ſeine Tochter. Ich meine—“, ſetzte ſie raſch hin, als ſie ſah, daß ſich ſein Geſicht verfinſterte,„du brauchſt nicht gerade ſeiner Tochter in ſolcher Weiſe dank⸗ bar zu ſein. Sie hat dich doch nicht gerettet.“ 4 l Er fühlte die Kluft, die in manchen Dingen zwiſchen ihnen beſtand, trotz aller Liebe. Erika, aus reichem Hauſe ſtammend, hatte ja niemals Not kennengelernt. 5 Es klopfte wieder. Das Fräulein kam herein, um etwas zu beſtellen. b „Bleiben Sie noch!“ ſagte Hilmers. Daß ſie in dieſem Augenblick hereingekommen war, ſchien ihm mehr als Zu⸗ fall zu ſein. ö a„Setzen Sie ſich doch, bitte.“ Er ſah, ſo ſonderbar aus, fand das Fräulein, als ob er ſehr nachdenken mußte und ich war zufrieden mit dem, was ich hörte. Dann machte ich mich auf den Weg zu Dr. Hyronimo Paz, dem Arzt und Freund des Verſtorbenen. Ich hatte den Mann nie geſehen und wollte zung einen Eindruck bekommen. Deshalb erwähnte ich den Namen Amaro nicht, ſondern bat unter dem Vorwand, da ich mit dem Klima zu kämpfen hätte, um diätiſche Verhal⸗ tungsmaßregeln. Dr. Paz ſagte ſein Sprüchlein auf. Er war etwa Mitte der Vierzig. Die unruhigen, flackernden Augen behagten mir nicht. „Einen Augenblick, Sennor“, unterbrach ich ihn und zog den Notizblock hervor,„das muß ich mir ein bißchen aufſchreiben. Haben Sie vielleicht ein Meſſer? Immer wenn man den Bleiſtift gebrauchen will, iſt er ab⸗ gebrochen.“ Der höfliche Dr. Paz langte ſofort in die Hoſentaſche und reichte mir ein Klappmeſſer. Es war haarſcharf. „Sie verſtehen gewiß auch etwas von Algebra, Sen⸗ nor“, fragte ich, meinen Bleiſtift ſpitzend. Er ſah verwundert auf.„Warum?“ „Weil ich gern wiſſen möchte, ob man einen dritten unbekannten Wert zu finden vermag, wenn man zwei be⸗ kannte hat.“ Dr. Hyronimo Paz, zweifellos in der Lage, die Bil⸗ dung ſeines Patienten abzuſchätzen, machte jetzt ein Ge⸗ ſicht, das auf Schreck hindeutete. Er glaubte wohl an be⸗ ginnende Paralyſe.„Man kann es“, erwiderte er tonlos, und ſcharf fixierte mich ſein Blick, der durch dicke Gläſer ging. chemiſchen Kenntniſſe Roſen zum Verdorren bringt und zweitens mit einem ausgezeichnet geſchliffenen Taſchen⸗ meſſer Kreuze in Tiſchdecken ſchneidet,— dann darf man folgern, daß er auch Vaſen zerſchlägt, wie?“ Ich beglückwünſche mich noch heute, daß Dr. Hyro⸗ nimo Paz nicht mauſetot vom Stuhl gefallen iſt. Viel fehlte nicht daran. Unter den verwirrenden Fragen, die ich kurz zuvor Fau Amaro unterbreitet hatte, war nur eine einzige von entſcheidender Wichtigkeit geweſen. Dieſe Frage lautete: „Hat Ihnen Dr. Paz einen Heiratsantrag gemacht?“ Die Dame mußte bejahen. Niemand außer Dr. Paz kannte die letzten Worte des Sterbenden, die er an ſeine Gattin rich⸗ tete. Für mich war es klar, daß dieſer verliebte Arzt Frau Amaro durch den Hohlweg der Angſt in die Ehe treiben wollte. Er wußte auch, wie ich feſtſtellen konnte, von der „Wenn alſo jemand“, fuhr ich fort,„auf Grund ſeiner häufig wiederholten Redewendung des Kranken:„Lieber einen neuen Gatten als das!“ Frau Ines Amaro lebte untadelig; ſie hatte ein gutes Gewiſſen. Aber Don Hyronimo rechnete mit der ſeeliſchen Beeindruckung. Er nahm an, daß die Dame angeſichts der„Geiſterzeichen“ allerlei Verfehlungen nachträglich konſtruieren und dann Ruhe an ſeiner Bruſt ſuchen würde. Zur Hälfte hatte er richtig vorausgeſehen, der gewünſchte Entſchluß jedoch blieb aus. Dr. Paz war ſo überrumpelt, daß er gar nicht an Widerrede dachte. Ich verpflichtete ihn auf ſein Wort, heimliche Beſuche durch offenſtehende Fenſter in Zukunft zu unterlaſſen. über keinen Namen zu nennen. Ich ſagte ihr nur, daß ich den Täter, ein ſehr lebendiges Weſen, erwiſcht habe. Gealaubt hat ſie mir nicht. etwas ſagen wollte, das er lange bei ſich bewahrt hatte. Ob es ſich um ſeinen Neffen handelte? Hatte ſie ſich nicht richtig benommen? Etwas ängſtlich ſah ſie auf das Ehe⸗ paar. „Wir ſprachen gerade von Ihnen, liebes Fräulein Seifert“, fing der Direktor an,„und wir möchten etwas wiſſen.“ 5 „Ihre Eltern ſind tot, verzeihen Sie, wenn wir davon e Mutter ſtarb vor ſechs Jahren?“ „Ja 5 „Wie alt waren Sie, als Ihr Vater ſtarb?“ „Vier Jahre!“ „Da können Sie ſich wohl kaum an ihn erinnern?“ fragte der Direktor und blickte ſie nachdenklich an. „Mein Mutter hat mir viel von ihm erzählt“, berich⸗ tete das Fräulein leiſe. „Er war erſt fünfunddreißig, als er ſtarb. Er hätte noch lange leben können. Mutter hat es oft geſagt, wenn ſie ſo ſchwer kämpfen mußte, ſtarb.“ „Es mag ſchmerzlich für Sie ſein, weiter davon zu ſprechen. Aber ich wollte Sie ſchon immer danach fragen“, ſagte Herr Hilmers und hatte ein leidendes Geſicht.„Ihr Vater ſtarb plötzlich, ſagen Sie?“ „Er iſt mal in einer Winternacht einem jungen Men⸗ nachgeſprungen, der ſich im Kanal das Leben nehmen wollte. Das weiß ich heute noch, wie er mit den naſſen Sachen nach Haufe kam. Mutter war ſehr erſchrocken, aber mein Vater lachte. Doch dann mußte er ins Bett, er hatte ſich erkältet. Und ich glaube, da kam irgend etwas hinzu, und er iſt auch nicht mehr aufgeſtanden.“ Es war ganz ſtill im Zimmer. Das Ticken der Uhr war in der Stille wie eine ferne Stimme. „Mutter hat oft davon geſprochen, und ich war dem Manne, den mein Vater geretet hatte, gar nicht gut; aber meine Mutter hat immer gewünſcht, daß Vater den Frem⸗ den wenigſtens nicht vergeblich gerettet haben möge.“ Der Direktor ſaß wie erſtarrt da. Auch Frau Hilmers. Jetzt erſt ſah es das Fräulein. Oh, ſo viel von dieſer Geſchichte erzählen ſollen. Herr Hilmers etwas ganz anderes wiſſen. ſie hätte wohl nicht eine Frage?“ blickte er ſie an.„Nein, Sie können gehen, liebes Fräu⸗ lein“, ſagte er. Es lag ſo viel Wohlwollen in ſeinem Blick. Es be⸗ N ruhigte ſie. Leiſe ging ſie aus dem Zimmer. Herr Hil⸗ mers ſaß noch immer gedankenverſunken da. Seine Fran trat zu ihm. „Es liegt lange zurück, Fred! ſagte ſie behutſam. „Ich habe an manches gedacht, aber nicht an f Wendung“, ſprach er. „Und eines iſt nun klar“, fuhr ſie fort,„jetzt bleibt ſie immer bei uns.“ Er drückte ihre Hand. „Wenn nicht Horſt——“ lächelte ſie,„nun möchte ich es ſelber wünſchen.“ Er fühlte, daß es keine Kluft mehr zwiſchen ihnen gab⸗ Dafür verſprach ich, Frau Amaro gegen⸗ ſeit mein Vater plötzlich Sicher wollte „Herr Direktor“, ſagte ſie zaghaft,„haben Sie 1. Herr Hilmers ſchien es nicht gehört zu haben. Endlich hinaufſtieg. (1. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Dr. Walter Helldorf kommt mit einem beſtimmten Auf⸗ trag nach dem in Oſtpreußen gelegenen Schloß Rolitten. Er benutzt die Tatſache, daß ſich auf Rokitten viele Kunſt⸗ gegenſtände befinden, ſich als Sachverſtändiger bei dem Baron von Lohna einzuführen. Gelegentlich der Unter⸗ haltung erfährt Dr. Helldorf, daß der Baron durch einen Sturz beim Reiten gelähmt wurde und ſeitdem an den Fahrſtuhl gefeſſelt iſt. Er nimmt die Einladung, als deſſen Gaſt bis zum Abſchluß der Studien zu bleiben, mit Dank an. Vor der erſten gemeinſamen Mahlzeit wird Dr. Hell⸗ dorf der Tochter des Barons als Hausgenoſſe vorgeſtellt. Edler Wein funkelte in erleſenen Pokalen, der ſchnell die erſte Befangenheit zwiſchen den beiden jungen Men⸗ ſchen löſte, daß ſie bald ſo heiter und unbekümmert mit⸗ einander ſprachen und lachten, als ob ſie ſich ſchon jahre⸗ lang gekannt hätten. Wie ein wunderſchönes Bild lehnte Helga in dem großen Stuhl, deſſen wuchtige Gedrungenheit für die zar⸗ ten Umrißlinien ihres ſchmalen Körpers faſt zu ſchwer erſchien. Sie trug heute ein ganz glattes, weißes Kleid, das ihre zarte Mädchenhaftigkeit noch mehr als ſonſt betonte, und ihre Augen ſtanden wie ein Paar geſchliffene Achate in dem ſonnenbraunen Geſicht. Durch die weit offenen Terraſſenfenſter kam zuweilen ein leiſer Wind, ſüß und trunken vom Heuduft und Roſen⸗ atem, und ſtrich ihnen wie mit liebkoſenden Händen über die heißen Wangen. Es war eine ſo hochgeſtimmte Stunde, daß Walter auf einmal wieder alles vergaß, was ihn in dies Haus geführt hatte, und nur das Glück der Gegenwart genoß, die ihm in dieſem Augenblick wie ein tiefer, unerſchöpf⸗ licher Brunnen erſchien. Nach Tiſch ließ der Baron in der Halle noch einen Mokka ſervieren und bat dann, ſich für eine Stunde zu⸗ rückziehen zu dürfen. Er fühle ſich von den Anſtrengungen des unerwartet heißen Tages ein wenig angegriffen, auch ſtehe ihm heute noch Beſuch bevor. Die Jugend würde ſich wohl im Park oder am See die Zeit vertreiben, ſpäter könne Helga mit dem Herrn Doktor dann ja einen kurzen Rundgang durch das Schloß machen, damit dieſer zuerſt einmal einen allgemeinen Ueberblick über ſein künftiges Arbeitsgebiet erhalte.—— Als Walter und Helga in der fünften Nachmittags⸗ ſtunde von einem großen Parkſpaziergang wieder zum Schloß zurückkamen, war der Beſuch eingetroffen. Pfarrer Hagedorn, ein wohlbeleibter Fünfziger, ſtand Reben dem Fahrſtuhl des Barons und unterhielt ſich mit ſeinem Patron über eine kirchliche Angelegenheit; ſeine Schweſter, eine hoch aufgeſchoſſene, knochige Dame, die ihm ſeit dem Tode ſeiner Gattin die Wirtſchaft führte, ſtelzte mit großen Schritten die Terraſſe entlang und ſog dabei gemächlich den lieblichen Kaffeeduft ein. Walter, über den ſie bei dem Baron bereits ein⸗ gehende Erkundigungen eingeholt hatte, wurde von ihr mit liebenswürdig übertriebener Herzlichkeit begrüßt, während Helgas mädchenhafter Knicks mehr obenhin mit einem gnädigen Kopfnicken zur Kenntnis genommen wurde. Mit ſtrategiſcher Umſicht dirigierte ſie den intereſſan⸗ ten Berliner Gaſt dann ſpäter am Kaffeetiſch an ihre Seite und überließ Helga dem neuen Gutsvolontär, einem hell⸗ äugigen, faſt weißblonden Jüngling, der in eiliger Ver⸗ legenheit eine ungeheure Breſche in den hochgetürmten Streuſelkuchen legte und vor ſeiner Dame ſchon nach der zweiten Taſſe Kaffee unter einer unverſtändlich hervor⸗ geſtotterten Entſchuldigung in der Richtung des Guts⸗ hofes Reißaus nahm. Damit glaubte Fräulein Hagedorn, bei ihrem Tiſch⸗ herrn ein um ſo weiteres Feld zu haben und hielt ihn durch eine Flut von Fragen über den Gegenſtand ſeiner lite⸗ rariſchen Tätigkeit dauernd in Atem. Ihr Kopf befand ſich in einer ſtändigen Drehung, und ihre lebhaft geröteten Bäckchen bewieſen nur zu deutlich, wie ſehr ſie das Zuſammenſein mit einem Mann genoß, den ſie inſtinktiv vom Hauch eines höheren geiſtigen Stre⸗ bens umwittert fühlte. Auch der Pfarrer, ein vielſeitig und gründlich ge⸗ bildeter Mann, der in jungen Jahren ſogar akademiſchen Würden zugeſtrebt hatte und nur durch eine übereilte Hei⸗ rat mit der Tochter ſeines Amtsvorgängers in Rokitten hängengeblieben war, zeigte für den neuen Ankömmling ſtarkes Intereſſe und lud ihn dringend ein, ſich bei ſeinen kunſthiſtoriſchen Studien im Bedarfsfalle unbedingt ſei⸗ mer umfangreichen Bibliothek bedienen zu wollen.—— „Das Fräulein Paſtor iſt Ihnen wohl ein wenig auf die Nerven gegangen?“ ſagte Helga, als auf der Terraſſe nach dem Kaffee eine Rommépartie in Gang gekommen war und ſie mit Walter die große Treppe zum erſten Stock „Sie iſt ein wenig das enfant terrible unſeres kleinen Kreiſes, aber ſonſt ein ſeelensguter Menſch. Sie hat ſich an meiner Erziehung zeitweilig be⸗ teiligt und glaubt ſich daher noch immer zu kleinen Ein⸗ griffen in meine Lebensführung berechtigt.“ Sir hatte bei dieſen Worten ein Schlüſſelbund aus ihrer Handtaſche genommen und ſperrte eine mit anmu⸗ tigen Ornamenten geſchmückte Flügeltür auf. Ein hoher, luftiger Saal öffnete ſich in der ſtrahlen⸗ den Heiterkeit des früheren Rokoko, ein Farbenmärchen in Weiß und Gold und einem zärtlich⸗hellen Grün, in dem der ganze Zauber des ſingenden Lichts der weiten Park⸗ landſchaft eingefangen ſchien. 5 Zierliche Gobelinmöbel ſtanden auf einem tiefblauen Teppich, und aus graziös geſchwungenen Gold⸗ grüßten die anmutigen Farben gepuderter Frameutöpfe und gebauſchter Seidenroben. 5 Wie ein fremder Eindringling hing das lebensgroße Portröt eines vornehmen Herrn dazwiſchen, ein aus⸗ Drucksvolles, ſtolzes Geſicht, daß Walter vor der ſchlagen⸗ den Aehnlichkeit mit dem des Hausherrn betroffen einen Schritt zurücktrat. Das war derſelbe hochmütige Blick der uuruhigen dunklen Augen, der gleiche ſcharfgeſchnittene, dünnlippige Mund, von der gefälteten ſeidenen Halskrauſe wirkungs⸗ voll umrahmt; nur daß bei dem Lebenden die faſt brutal wirkende Maſſigkeit des breit ausladenden Kinns durch den Verfall der Krankheit gemildert war. Es iſt ein Bild meines Urgroßvaters von mütter⸗ licher Seite her“, ſagte Helga.„Er ſtammte aus einer ſehr reichen polniſchen Familie und ſoll viele Abenteuer erlebt haben. Jedenfalls war er aber ein großer Kunſtfreund und hat die Zimmer des Schloſſes eingerichtet!“ Immer neue Räume taten ſich auf, ſilbergrau, lachs⸗ farben und blütenweiß mit prächtigen italieniſchen Su⸗ praporten und koſtbaren Schnitzereien an Wänden und Türen. In einer Ecke erhob ſich eine Rieſenſpieluhr mit meter⸗ langen Walzen, alte Operettenweiſen waren darauf ver⸗ zeichnet und franzöſiſche Liebeslieder, heute verſtaubt, zer⸗ brochen, verklungen. Durch ein ſeidengepolſtertes Kabinett ging es zur Schloßbibliothek, einem Pfeilerſaal mit gewölbten Decken. Walter ſtand wie im Traum, die Ueberfülle dieſer künſtleriſchen Offenbarungen erdrückte ihn faſt. „Hier kann man wirklich nur immer ſehen und ſtaunen“, ſagte er ehrlich ergriffen.„Und es wird Wochen dauern, bis ich dies alles geprüft und verarbeitet habe. Birgt der zweite Stock noch ähnliche künſtleriſche Offen⸗ barungen?“ Ein ſeltſam abweiſender, faſt harter Zug trat in das Geſicht des jungen Mädchens. „Nein“, ſagte es dann kurz.„Der zweite Stock iſt modern eingerichtet und enthielt früher unſere Privat⸗ zimmer. Bis Vater durch ſeine Krankheit gezwungen wurde, den Haushalt ganz in das Erdgeſchoß zu legen.“ „Nun will ich Ihnen aber auch noch die Ausſicht vom Turm zeigen“, ſchloß ſie.„Da weht eine andere Luft als in dieſer verſunkenen Welt.“ 7 Zeichnung: Drewitz— M. Walter ſah, wie ihre Schultern in verhaltenem Schluchzen zuckten.„Fräulein Helga“, ſagte er leiſe,„was fehlt Ihnen?“ Auf einer ſteilgewundenen, halbdunklen Treppe ſtiegen ſie in der Enge des Turms empor und ſchauten dann von ſeinem höchſten Umgang lange auf das abendliche Land hinaus, das ſich in den grünen und goldenen Tönen des Sommers wie ein Gottesgarten um ſie breitete. Tief unten blaute der See in ſeiner ſtillen Waldein⸗ ſamkeit mit geheimnisvollen Inſeln und Halbinſeln und fern verdämmernden Buchten. a Noch lag die Klarheit des Tages über der ſchweigen⸗ den Weite, doch ſchon begannen die erſten Dämmerungs⸗ ſchleier über den Waſſern zu brauen, bis in die ſtumme, gewaltige Purpurwoge hinein, mit der die ſinkende Sonne Himmel und Erde in einem einzigen wundervollen Leuch⸗ ten verſchmolz.——— Helga war ganz nahe an den Rand des Wehrganges getreten und lehnte ſich über das Geländer. Ihr feines Profil ſtand in zarten Linien gegen den durchſichtigen Abendhimmel. Und dann ſah Walter, wie ihre Schultern in verhal⸗ tenem Schluchzen zuckten und zwei große Tränen über ihre Wangen herabliefen. „Fräulein Helga“, ſagte er leiſe.„Was fehlt Ihnen? Kann ich Ihnen helfen?“ Sie ſchüttelte den Kopf. „Laſſen Sie mich, Herr Doktor, es geht ſchon wieder vorüber. Nur wenn ich denke, daß ich das alles hier viel⸗ leicht bald zum letzten Male ſehe, kann ich nicht an mich halten. Ich bin ja ſo ſchrecklich allein und verlaſſen ge⸗ weſen in der ganzen letzten Zeit.“——— Vom Schloßturm ſchlug es in lang aushallenden Schlägen die elfte Abendſtunde, als Walter dem Pfarr⸗ herrn unter dem hochgeſpannten Sternenhimmel noch ein Stück Weges das Geleit gab. 5 Helga war zu ſeinem geheimen Kummer gleich nach dem Abendeſſen zu ihrer Freundin Ilſe Radensleben, der Enkeltochter des alten Amtsrats Radensleben, gefahren, die ſie für ein paar Tage auf das nachbarliche Dominium Marienſee eingeladen hatte. „ Gleich darauf war auch Fräulein Hagedorn zu einer erkrankten Wöchnerin ins Dorf gerufen worden; ſie ver⸗ ſah ehrenamtlich die Funktion einer Gemeindeſchweſter und erfreute ſich mit den ſchweißtreibenden Tees ihrer eigenen Naturheilmethode eines weitreichenden Rufs. So hatten die drei Herren noch eine Weile in ange⸗ regtem Geſpräch bei ein paar Flaſchen Hochheimer Berg den Rauſch der weißen Nacht in ſich hineingetrunken, bis der Baron auf einmal ganz unerwartet abgefallen war. Soeben noch ſprühend und lebendig und überraſchend geſprächig, war er mit einem Schlage ganz ſtill und in ſich gekehrt geweſen und endlich unter einem erſchreckenden Verfall des Geſichts völlig verſtummt, ſo daß der Pfarrer Walter heimlich das Zeichen zum Aufbruch gegeben hatte. „Der Baron gefällt mir gar nicht mehr“, ſagte er, als ſie jetzt vom Park zum Dorf hinübergingen.„Er hält ſich eigentlich nur noch durch Morphium und fällt voll⸗ ſtändig zuſammen, ſobald die Wirkung nachläßt; wie wir es ja ſoeben erlebt haben. Er iſt durch ſein ſchweres Leiden dieſem Gift unrettbar verfallen, und ſein Leib⸗ medikus, der alte Sanitätsrat Regenbrecht in Münſter⸗ berg, läßt ihn im ganzen ruhig gewähren, denn ihm iſt ja doch nicht mehr zu helfen. Im Grunde iſt es überhaupt ein Wunder, daß er noch lebt, und nur durch ſeine unge⸗ heure Lebensenergie zu erklären. Er will einfach noch nicht ſterben und lebt tatſächlich von einem Jahr zum an⸗ dern weiter. Schon der geheimnisvolle Tod ſeiner zweiten Frau hätte ihm ſonſt bald den Reſt geben müſſen.“ „War der Baron denn mehrmals verheiratet?“ Der Pfarrer nickte. „Die erſte Frau und Mutter Helgas iſt ſchon viele Jahre tot. Eine Zeitlang hat er dann auf dem Schloß ein Leben geführt, daß ich ſein Haus hätte eigentlich nicht mehr betreten dürfen und nur der kleinen Helga zuliebe in Rokitten ausgehalten habe. Eines ſchönen Tages über⸗ raſchte er die ganze Gegend dann mit der vollendeten Tatſache einer zweiten Ehe, die irgendwo im Ausland geſchloſſen worden war. Allerdings hat dies junge Glück nur ſehr kurze Zeit gedauert. Die junge Frau wurde näm⸗ lich vier Wochen nach der Rückkehr von ihrer Hochzeitsreiſe nachts in ihrem Schlafzimmer erſchoſſen.“ Walter war unwillkürlich ſtehengeblieben und ſtarrte dem Sprecher entſetzt ins Geſicht. „In ihrem Schlafzimmer erſchoſſen— „Ganz recht, Herr Doktor! Mich wundert, daß Sie ſeinerzeit— es ſind jetzt etwas ſechs Jahre her— nichts darüber geleſen haben, denn der Fall erregte natürlich ungeheures Aufſehen, und die Zeitungen waren wochen⸗ lang voll davon. Der Baron war eines Tages nach Königsberg gefahren und erſt am anderen Morgen mit ſeinem Auto nach Rokitten zurückgekommen. Ahnungslos eilte er zum Schlafzimmer ſeiner Frau hinauf und fand ſie hier mit einer Schußwunde tot im Bett. Das ganze Zimmer war durchwühlt, alle Schränke ud Schubfächer waren erbrochen; auch hatte anſcheinend ein heftiger Kampf zwiſchen dem Mörder und ſeinem Opfer ſtattge⸗ funden. In der Nacht hatte ein ſchweres Gewitter getobt, ſo daß niemand etwas von Schüſſen gehört hatte.“ „Iſt denn der Mörder damals ermittelt und gefaßt worden?“ fragte Walter nach einer Pauſe, und er fühlte, wie ihm vor Spannung das Herz klopfte. Der Pfarrer nahm einen langen Zug aus ſeiner Zigarre. „Nein, dieſer Mord gehört zu den ungelöſten Rätſeln der Kriminaliſtik. Man hat auch nicht die leiſeſte Spur eines Hinweiſes auf den Täter gefunden, obwohl eine hohe Belohnung auf ſeine Ergreifung ausgeſchrieben war und die Kriminalbeamten wochenlang im Schloß gearbei⸗ tet haben. Natürlich wurden allerlei Theorien über das Motiv des Mordes aufgeſtellt. Die Polizei nahm einen Raubmord an, obwohl die Schmuckſachen der Baronin und ein Geldbetrag in ihrem Nachttiſch nicht angerührt worden waren. Andere wieder vermuteten eine Eiferſuchtstat einer der vielen verlaſſenen Liebſten des Barons, ja, es wurden ſogar Stimmen laut, die ihn ſelbſt der Täterſchaft bezichtigten. Das hat ſich aber als ein beweisloſer Klatſch erwieſen, denn er beſaß ein völlig einwandfreies Alibi für die Mordnacht in ſeinem Aufenthalt in einem bekann⸗ ten Königsberger Hotel. Trotzdem ſah die öffentliche Meinung in Rokitten und Umgegend in ſeinem bald dar⸗ auf erfolgten ſchweren Reitunfall ſo etwas wie eine Strafe des Himmels. Denn er genoß nun einmal in weitem Um⸗ kreis den Ruf eines modernen„Ritter Blaubart'. Doch da ſind wir ja ſchon angelangt. Ich danke Ihnen vielmals für Ihre freundliche Begleitung, mein verehrter Herr Doktor, und würde mich ſehr freuen, wenn Sie uns bald einmal zu einer Taſſe Kaffee beſuchen wollten. Hof⸗ fentlich träumen Sie heute nacht nicht allzuviel von Ihrer ſchönen Schloßherrin, die nach dem allgemeinen Volks⸗ glauben noch im Oberſtock umgehen ſoll.“ 5 4 In nachdenklichem Sinnen kam Walter die einſame Dorfſtraße entlang, in der die kleinen Inſthäuſer unter ihren überhängenden Strohdächern wie unter tief herab⸗ gezogenen Mützen ſchliefen. Nur im Krug brannte noch Licht, und der Krugwirt ſtand breit und behäbig in der Tür und ſchaute dem ſpäten Wanderer eifrig nach. Zuweilen klang das Schnaufen eines träumenden Tieres oder das Klirren einer Halfterkette aus einem Stall herüber.- Ein Hund ſchlug an, zwei, drei andere ſtimmten aus fernen Gehöften in ſein Gebell mit ein. Dann nahm ihn die Rokittener Lindenallee auf. Dahinter in wuchtigen Akzenten anſteigend die macht⸗ volle Faſſade des alten Ordensſchloſſes. Geſpenſtiſch ſtumm ſtanden vereinzelte Gruppen von Weimutskiefern auf den weiten Naſenlichtungen gleich a Geſtalten eines verwunſchenen Märchen⸗ andes. 5 Dann kam er durch die große Halle des Schloſſes und ſtieg zum zweiten Stock empor. i 0 21 2 8 24 25 28 27 9 7 5* 5 35 Waagerecht: 1. Gewäſſer, 4. Futterplatz, 6. deutſche Hafenſtadt, 8. Zeitraum, 9. Nebenfluß der Donau, 11. Waſſerablaufrinne im Wattenmeer, 13. Krebstier, 15. Rieſenſchlange, 16. Papſtname, 18. griechiſche Land⸗ ſchaft, 19. landwirtſchaftliches Gerät, 20. japaniſche Münze, 23. ſelten, 24. Blume, 26. öſtlicher Arm der Weichſel, 28. Farbe, 30. Erfriſchung, 31. altſizilianiſches Volk, 34. tieriſcher Körperteil, 35. See in Irland.— Senkrecht: 1. Abkürzung für„Sempre“, 2. Baum, 3. männlicher Kurz⸗ name, 4. Fahrzeug, 5. männlicher Vorname, 6. Raubfiſch, 7. Brennſtoff, 8. Sportlehrer, 10. Hauptſtadt Südſlawiens, 11. oſteuropäiſche Republik, 12. Beleuchtungskörper, 13. Männername, 14. Vermächtnis, 15. türkiſcher Titel, 17. ſchwediſche Münze, 21. Anteilſchein, 22. Waſchgefäß, 25. Schickſal, 27. gekocht, 29. Züchtigungsmittel, 32. Heil⸗ methode, 33. nautiſcher Ausdruck. Anagrammſcherze. Für die beiden Striche ſind zwei Wörter einzuſetzen, die aus den gleichen Buchſtaben nur in anderer Reihen⸗ folge beſtehen. 1. Kaum waren die Gläſer mit— gefüllt, als man einen Salamander—. 2.„Daß die— mit Sand beſtreut wird,— ich nicht“, ſagte die Hausfrau. 3. Nachdem die Herrſchaft ausgegangen war, ließ ſich der— auf einem weichen Seſſel—. 4. Werden die Bäume in euerm— dieſes Jahr gut—? 5. Auf— wächſt das Korn, das der Müller zum— braucht. 6. Als die untergehende Sonne den— vergoldete, ſah es aus, als— ſein Gipfel. Geographiſches Silbenrätſel. am— au— burg— del— e— elt— en— eſ— ge bi— hom— je— ne— ra— rasp— res— rön— ſen — ſtel— ta— treu— ze. Aus den vorſtehenden 22 Silben ſind 11 geographiſche Namen zu bilden, deren Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, beidemal von oben nach unten geleſen, ein Zitat von Goethe ergeben. Die zuſammengeſetzten Silben haben fol⸗ gende Bedeutung: 1. Ort in Spanien, 2. Ort in Hannover, 3. Ort in Indien, 4. Ort im Rheinland, 5. Ort auf Born⸗ holm, 6. Ort in der Schweiz, 7. Fluß in den Niederlanden, 8. Ort in Thüringen, 9. Ort in Heſſen(Provinz), 10. Ort im Land Sachſen, 11. Ort im Land Sachſen. Zahlenrätſel. 8 9 10 11 12 Deutſche Stadt, 3 Italieniſche Stadt, Erdteil, Männlicher Vorname, Japaniſche Stadt, Vogeb, Frucht, Deutſche Stadt, Weinſorte, Säugetier, 10 Weiblicher Vorname, Muſikinſtrument. Keine Hausfrau ohne Ein Horn- Bücher! „1001 Wink für die Haustrau“ Eine Sammlung erprobter e e Ratschläge simnige aber gute Ohren „Das 181 der Küche“ Winke und Küchenkniffe eine Ergänzung zu jedem RI 1.20( * SSS. D 8 2 3 63 14 11 ede 3 1 1 1* 1 8 2 Sooo age do— HS DD 2 — 0 02 Anterſtütze tatkräftig unſere Jugend beim Bau ihrer Heime Kochbuch. „IO neue Wege zur Schönheits- pflege“ E e für d. aickelt berufstätige F 1.20 5 a RNM 2.20) Pand, NI. 4. „Näh- und Zuschneidefibel“ (von Martha Küchle) Eine völlig neuart. Methode des Zuschneidens mit vielen Abbildungen. NM 1.20 zur Bekämpfung aller Schad- 1 in Haus, Hof, Garten f und Feld. 184 Seiten mit 148 Abbildungen. RM 2.— . bers. geg. lachn. gahreeue and 0 000 Uhren, 20 600 flnge kramlen in leder zuchnanmung e u 2. 50 Puder grain oder durch BNA HORN vERIA ED viereckige F. pol., M 8 Seltſehren derbe. Colestrig Bei Haarausfall dee 85 5 1.30 Fachgeschõflen. opfschuppen Jucken H berln v5 Schüttel⸗Rätſel. Von Georg Payſen Peterſen. Mit Wü und l iſt's, Gott ſei Dank, Auch unſer Deutſches Reich; Es liegt mit L und w im Schrank, Schlohweiß und ſammetweich. Mit W' und l ein lieblich Tal An ſilberklarer Au; Mit L und w ein Schatz, zumal Der Stolz der deutſchen Frau. Es beut mit Wund el dem Mann Manch edlen Labetrunk, Und wird es brav geſchüttelt, dann Bekleidet's alt und jung. Kettenrätſel. Bank Bein Bock Brett Brief Bruch Druck Horn Land Luft Poſt Schutz Spiel Sturm Zoll. Aus vorſtehenden 20 Wörtern iſt die gleiche Zahl zweiſilbiger Wörter zu bilden, und zwar in der Weiſe, daß die zweite Silbe des vorhergehenden Wortes immer die erſte des darauf folgenden iſt. Das Ganze iſt dann 31 einer Kette zu vereinigen. 2A Geld Stock Fiſch Sprung Stein gründlich reinigend und dabei doch den Zahnschmelz schonend!—— 2 Strobe Tube 40 Nl, kleine Tube 25 E. Rätſel⸗Sonett. a Ich bin ein Nichts, doch darf ich Raum mich nennen, Iſt Raum etwas, darf ich dasſelbe gelten; Doch kann man mich, ſoll ich die Wahrheit melden, Durch die Umgebung lediglich erkennen. Ich bin ein Nichts— doch Arzt und Mutter kennen Als ſchlimmes Etwas mich und drohn und ſchelten; Man rechnet mit mir in dem Bau der Welten; Man kann mich reißen, bohren, graben, brennen. Der Bergmann zeugt mich, und die Forſcher ſuchen Mich emſig auf, indes die andern fluchen, Durch mich allein erlangſt du Mund und Ohr; Der Tiſchler ſchätzt mich, und in allen Größen Erſchein' ich dir, doch meiſt erzeugt vom Böſen, Und eine Nadel ſchon bringt mich hervor. Auflöſungen aus voriger Nummer: Schachaufgabe: 1. Tf2—f5, Kea—d5 oder 15 (ds) 2. S95—f6 oder ez—e4(Del—c2) matt. a: 1. beliebig anders, 2. Dei— cg matt. Verkapſelte Perſonennament: 1. Eugenie, 2. Selma, 3. Gertrud. Silbenrätſel: 1. Schaumkraut, 2. Eliſabeth, 3. Jeanne d'Arc. 4. Domäne, 5. Ellbogen, 6. Innsbruck, 7. Nikolaus, 8. Eisleben, 9. Sonne, 10. Walpurgis, 11. Iſis, 12. Lorelei, 13. Lützow, 14. Erzgebirge, 15. Nürn⸗ berg, 16. Schinderhannes, 17. Hannele, 18. Ellwangen, 19. Roſſini, 20. Ratte, 21. Uhland, 22. Nibelungenlied.— Sei deines Willens Herr und deines Gewiſſens Knecht. „„ Silbenaustauſch: Derwiſch, Amrum, Sudan, Viper, Emmi, Ingwer, Likör, Chlodwig, Hymen, Edgar, Neſtor.— Das Veilchen. Liederrätſel: Ich liebe dich ſo, wie du mich! Koppelrätſel: Tunl(d)Ra, Reiſle) Plan, Alleſ(r)“Lei, Chlor(o) Form, Karl(s)HHorſt, Roßlt) Rappe, Hagle) Stolz, Rotter) Dam, Walch) All, Magdla)sena. Mans) Feld, Pferdle) Kraft.— Der Oſterhaſe. Anagrammſcherze: 1. Kiſten, Inſekt, 2. Laden, Nadel, 3. Ohren, Rhone, 4. Saft, faſt, 5. Schlafe, falſche, 6. Torf, fort, 7. Uhren, ruhen. 7 Trota Hausarbeit gepflegt aussehen das kann ſede frau. Reiben Sie täglich vor und nach der Arbeit Gesicht und Hönde mit Eukutol ein. Donn bleibt lhre Haut zort und schön. Fukotol 3 nicht fettend, Tuben 20 48 und 82 pig. Sokotol g fetthaltig, Dosen zu 25 und 30 pfg. culutot 2 km. vor Oberstdorf(Allgau) Langen n ein Ort wirklicher Erbolung. Herrliche Waldspazi ge. Idealer Ausgangspunkt für Hochtouren in die A auer Alpen. 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Iſt das nach dem Geſetz ein Ehebruch?“ Gewiß!“ antwortete der Gefragte. Der Profeſſor blickt ihn verblüfft an.„Aber, Herr Kandidat! Sie ſind doch noch nicht verheiratet!“ „Ich nicht, aber Sie, Herr Profeſſor!“ lautet die ſchlagfertige Entgegnung. „Herr und Frau Blink ſprechen nie ein unnötiges Wort miteinander. Wiſſen Sie, wie er um ihre Hand anhielt?“ „Nun?“ „Er hielt ihr einen Ring unter die Naſe und fagte: „Eh?“ Und ſie nickte nur.“ Stärker bräunen durch nivea! Denn mit Nivea⸗Creme oder Ol kann man länger in der Sonne bleiben, weil Nivea infolge des Gehalts an Euzerit in die Haut dringt und ſie„durchſättigt“ . Ein Profeſſor in Wien ſchrieb einſt an das Schwarze tt: Bre „Hierdurch teile ich mit, daß ich zum Leibarzt Seiner Majeſtät des Kaiſers ernannt wurde.“ Ein Student ſchrieb darunter:„Gott erhalte den Kaiſer!“ . Des Nachbars Kuh kam in des Schotten Garten. Des Schotten Sohn lief aufgeregt zum Vater:„Vater, eine fremde Kuh iſt in unſerm Garten!“ ö Der Schotte knurrte:„Sprich nicht ſo viel— melk ſie!“ *. „Hallo, alter Burſche, was Stadt?“ „Bin auf meiner Hochzeitsreiſe.“ „Nanu, und wo iſt deine Frau?“ „Zu Hauſe natürlich. Zu gleicher Zeit können wir wegen des Ladens nicht verreiſen!“ 21 „Ich kann mir nichts Schlimmeres denken als ein Haar in der Suppe!“ „Na, ich finde, Suppe im Haar iſt noch ſchlimmerk⸗ . tuſt du hier in unſerer Der Inſpektor einer amerikaniſchen Eiſenbahn bean⸗ ſtandete die ſchriftlichen Berichte eines Streckenaufſehers. „Was Sie ſchreiben, iſt viel zu lang! Kurz und bün⸗ dig muß es ſein! Geſchäftsberichte will ich haben, keine Romane!“ ö Nach kurzer Zeit überflutete Hochwaſſer die Strecken Hierauf berichtete der Streckenaufſeher dem Inſpektor: „Wo früher die Eiſenbahn fuhr, iſt jetzt ein Fluß!“ Während der Wechſeljahre treten häufig Unpäßlichkeiten auf, wie Blutandrang zum Kopf, fliegende Hitze. und zuweilen machen ſich Nervenſtörungen un⸗ angenehm bemerkbar. Als ein ausgezeichnetes Mittel, das dieſe Beſchwerden und Schmerzen lindert, har ſich ſeit über einem Jahrhundert Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt bewährt, der, regelmäßig augewender, wie in den Wechſelfahren ſo auch in den 86 Tagen der Frau wertvolle Dienſte leiſte. Man nimmt bei darf auf einen Teelöffel Feinzucker etwas Kloſterfrau⸗Meliſſen⸗ 5 oder trinkt einen Teelöffel davon auf einen Eßlöffel Vaſſer. Schon nach kurzer Zeit bemerken die meiſten Menſ eine deutlich fühlbare eſſerung. Verlangen Sie Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt in der nächſten Apotheke oder Drogerie. Nur echt in der blauen Packung mit den drei Nonnen; niemals loſe. Ausführliche e Nr. 1654 von der alleinigen Herſtellerin, der Firma M. Kloſterfrau Köln. Gereonsmü lengaſſe 5—9. Birkenwessser hralle Resjeteteme Lachende Jugend zu Dir ins Haus! GEpendet Jeden Ja g Que lis! Freiplätze!