jg, ILEUITDELU LLL eee 2 1 eit) let. i 1 ee, Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag., 30. April 1938 Feiertag von Volk und Staat Wieder ſteht der 1. Mai vor der Tür, den das deutſche Volk zum ſechſtenmal ſeit der Machtergreifung feſtlich be⸗ gehen kann. Wieder vereinigt dieſer Tag uns alle, denn faſt an keinem anderen Tage des Jahres wird das deutſche Wunder, der Zuſammenſchluß aller Deutſchen, einem jeden ſo klar, wie am 1. Mai, der alt und jung, Mann und Frau, Arbeiter, Angeſtellte und Unternehmer einmütig beieinander ſieht. Der 1. Mai iſt ein National⸗ feiertag des deutſchen Volkes geworden, an dem unſere Einigkeit in einer Kundgebung von beſonderer Stärke und Wirkung über die Grenzen des Großdeutſchen Reiches wie ein Fanal hinausleuchtet. Dieſer Tag hat bereits ſeine traditionelle Form, ſeit am 1. Mai 1933 Adolf Hitler auf dem Tempelhofer Feld den begeiſterten Berlinern zurief:„Ehret den Arbeiter und ehret die Arbeit!“ Und zwar iſt der Inhalt dieſes Tages nicht ſteif und nur voller Gemeſſenheit, ſondern erfüllt mit echtem Leben, getreu dem Motto, das unſichtbar über dem Ganzen ſchwebt:„Freut euch des Lebens!“ So iſt er ein Staatsfeiertag im wahrſten Sinne des Wortes, indem nämlich der Staat als Zuſammenfaſſung aller ſeiner An⸗ gehörigen feiert, in Würde, aber auch in ſtärkſter und freudigſter Lebensbejahung. Maifeiern hat es innerhalb der deutſchen Volks⸗ und Blutgemeinſchaft ſchon ſeit Jahrhunderten gegeben, aber gerade das, was ſich vor unſeren Augen in den Jahren vor der Machtergreifung durch Adolf Hitler und die Par⸗ tei abſpielte, hatte herzlich wenig mit dem Gedanken der Volksgemeinſchaft zu tun. Im Gegenteil, wohl bei kei⸗ nem Anlaß des Jahres klaffte ein ſo tiefer Riß im ganzen deutſchen Volk wie am 1. Mai. Da verſammelten ſich die in ihren Gewerkſchaften organiſierten Arbeiter und hielten unter Vorantragen roter Fahnen und aufhetzender Trans⸗ parente ihre Umzüge. Ihre Führer waren ja meiſt art⸗ und raſſefremde Nichtdeutſche, kein Wunder alſo, daß deren Reden der Internationale galten, den Gedanken des Klaſſenkampfes. Wie wäre da die Erinnerung an unſer gemeinſames deutſches Blut, an die gemeinſame deutſche Erde fehl am Platz geweſen! Gegenüber dieſer geſchloſſe⸗ nen Front des handarbeitenden Volkes ſtand zerſplittert und in ſich uneinig das ſogenannte Bürgertum, das der⸗ artige Maifeiern ſchroff ablehnte. Dabei wurzelte der Gedanke, den 1. Mai zu feiern, tief im deutſchen Volksleben, galt doch der Monat Mai im Ringe des Jahreslaufes als der ſchönſte Teil des Ganzen. Ueberall in der Natur keimt und wächſt es, alles läßt den Winter und ſeine tödliche Starre vergeſſen. So wächſt helle Daſeinsfreude mit dem Herankommen des Wonne⸗ monats in den Menſchen heran, ihn bewillkommnet darum der frohe Zuruf: „Heißa juchhei, Wir grüßen den Mai!“ Darum geht es in der Mainacht hinaus ins Land, um mit Völlerſchüſſen und Peitſchenknallen die böſen Wintergeiſter zu vertreiben und die Menſchen zum hohen Feſt zu wecken. Iſt der 1. Mai dann angebrochen, um⸗ ſchreitet man in feierlichem Zuge die Felder, damit ſie reiche Frucht tragen. Und dann ſammelt ſich alles um den Maibaum, den die Jungmannſchaft errichtet hat, der nun der Mittelpunkt des frohen Treibens am Maitage iſt. Der Ring hat ſich geſchloſſen— das heutige Deutſch⸗ land iſt wieder zu dem alten Brauch des Maibaums zu⸗ rückgekehrt und zu dem Frohſinn, der dem 1. Mai den weithin ſichtbaren Stempel aufdrückt. Jede deutſche Ge⸗ meinde hat ihren Maibaum, und wenn zum 1. Mai dieſes Jahres die alte Grenzmark Oeſterreich den Maibaum für die Reichshauptſtadt Berlin liefert, ſo iſt dies ein Beweis dafür, wie weit heute die von einem Willen geführte und in Einmütigkeit zuſammengeſchloſſene Volksgemeinſchaft ihre Grenzen ſpannt. Wir ſtehen ja alle in dieſer Gemein⸗ ſchaft: der Arbeiter in Fabrik oder Werkſtatt, im Berg⸗ werk oder im Straßenbau, der Bauer, der ſeinen Acker für die Sicherung der Ernährung des ganzen Volkes be⸗ ſtellt, der Soldat, der geſtählt wird für den Dienſt und den Schutz des Vaterlandes. Mann und Frau, jung und alt, für ſie alle gilt ja derſelbe Gedanke, daß das gleiche deutſche Blut in unſeren Adern rollt, daß Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft uns gemeinſam waren, ſind und ſein werden. Wie wahr ſind die Worte, die Reichsminiſter Dr. Frick im Vorjahr aus Anlaß der Maifeier veröffentlichte:„Das deutſche Volk begeht, ſeitdem der Nationalſoziallsmus an der Macht iſt, ſeine Maifeiern in Frieden und Freiheit und im Geiſte wahrer Volksgemeinſchaft. Es freut ſich an dieſem Tage ſeiner Aufbauarbeit und iſt beglückt, jene furchtbare Zeit überwunden zu haben, in der deutſche Brüder einander als Feinde gegenüberſtanden, in der eine unfaßbar große Erwerbsloſigkeit unermeßliche Not über illionen Volksgenoſſen brachte und die Nation wehrlos alles über ſich ergehen laſſen mußte, was die ſogenannten Siegermächte und ihr Troß internationaler Bankiers im Namen des Völkerbundes an wirtſchaftlichen Diktaten und politiſchen Demſligungen ausheclten⸗ Und wenn auch in dieſem Jahre der Führer, wie er is alljährlich getan hat, der Abordnung deutſcher Arbei⸗ er beim Empfang in der Reichskanzlei die Hand drücken wird, ſo iſt dies ein Symbol, es iſt die Anerkennung des ſchaffenden Deutſchen, ganz gleich, ob er mit der Fauſt oder mit der Stirn für das Ganze eintritt, es iſt aber auch das Treuegelöbnis der Schaffenden, gegeben in die Hand des erſten Arbeiters am deutſchen Werk, unſeres Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler. O. III U 1 N 1 n 1 Ie 00 U n 11 U 0 0% 1 I 1 eee enen ne A t ddtdddtdddttddtdddddddttantaendtid dad Deutſcher Mal We leuchtet uns der deutſche Mat Mlit Freuden ohn ende. kin Volk, durch eigne flrbelt frel, Begnet den Schweiß der Hände, Zegnet des Bauern ſtarke Kraft, Den Kumpel, der im Bergwerk ſchafft, Die felden der Maſchinen! Wohin du auch im Volke ſchauſt, Der Mann ber Stirn, der Mann der Fauſt: Bie dienen, dienen, dienen. Und beine fand und meine Hand, Bie bauen ſich ein Vaterland, Da keiner ſeinen Uacken beugt, Weil es nur einen fel jeugt, . ing i 11 Weil es nur eine khre weiß:— Des flrbeltsmannes ſteten Fleiß!—— 60 wirkt ein Volß in zugendkraft, 8 Das ſelbſt ſich ſeinen Malen ſchafft.—— 110 Ein einig Volk, durch flrbeit frei, Wle ſchön biſt du, o deutſcher af! beorg Beßler — 11 10 III U II 100 e 1 1110 f Un U 110 1 11600 1 Ain U in Ae 1 11 1 In 10 Un U In U un IU In U i 5 Fee ear een Der heilige Lenz Vom neuen und ebigen Sinn der Maifeier Wenn am 1. Mai überall in den deutſchen Gauen die Maibäume aufgerichtet werden, ſo bemerkt man an ihnen einen Schmuck aus allerlei Figuren. Gewöhnlich ſieht man darunter ein menſchliches Paar, ferner die Haustiere und die Feldfrüchte, die Wahrzeichen der wichtigſten Handwerke, und ſtellenweiſe, zum Beiſpiel in Oberbayern, wo ſich der Brauch beſonders getreu erhalten hat, ſogar eine Kirche und ein Wirtshaus. Die Meiſten nehmen das hin, ohne viel zu fragen. Das iſt nun einmal ſo hergebracht, und alſo ſoll es weiter ſo bleiben. Aber das Herkommen muß doch einen Grund haben, und wenn wir dieſem zu entdecken ver⸗ ſuchen, kommen wir auf den Sinn der Maifeier überhaupt. Im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland ſind zwei große Feſte wieder zu ihrem Range als Feiern der Volksgemein⸗ ſchaft erhoben worden, der Erntedank im Herbſte, die Maifeier beim Beginn der hohen Wachstumszeit des Frühlings. Beide Feiern ſind nie erloſchen geweſen. Aber in den letzten Jahrhunderten, als ſich die einzelnen Stände des Volkes mehr und mehr auseinander zu entwickeln be⸗ gannen, hatte man den Erntedank, von ſeinem Abglanz im Kirchenjahr abgeſehen, den Bauern als ihre ausſchließ⸗ liche Angelegenheit überlaſſen. Noch ſchlimmer war es der Maifeier gegangen; denn nachdem ſie noch im Anfang des 19. Jahrhunderks wenig⸗ ſtens von der ſtudentiſchen Jugend hochgehalten worden war, war ſie dann zunehmend politiſiert worden. Sie galt zuletzt, wenn auch hier das Land noch vielfach an ſeinen alten Sitten feſthielt, doch überwiegend als eine politiſche Demonſtration des marxiſtiſchen Internationalismus, und wer den 1. Mai feierte, geriet in Verdacht, einer roten Or⸗ ganiſation anzugehören. Dieſem unerträglichen Zuſtande hat das Dritte Reich mit vollem Recht ein Ende bereitet. Denn genau ſo wie das Erntefeſt gehört nach altgermani⸗ ſcher Anſchauung die Maifeier dem ganzen Volke. Beide bil⸗ deten die bedeutſamſten Einſchnitte im Jahresablauf der Volksgemeinſchaft. Deshalb verſammelte ſich bei dieſen Ge⸗ legenheiten die Gemeinſchaft im weiteſten erfaßbaren Um⸗ 9 05 der ganze Gau, das ganze Tal, der ganze Stamm. nd damit ſind wir bei der erſten Wiedererneuerung ange⸗ langt, welche der Nationalſozialismus vorgenommen hat, indem er die Feier aus ihrer abgeſchwächten Entwicklung einerſeits nur als begrenzt örtlich⸗dörfliches Feſt und anoe⸗ rerſeits aus ihrer widerſinnigen Entartung als politiſche Demonſtration gegen die übrigen Volksgenoſſen wieder zu einer Angelegenheit der Volksverbundenheit ge⸗ macht hat. Nur iſt damit noch nicht erklärt, wie und wann die Maifeier eigentlich entſtanden iſt. Hat ſie 1 von jeher früher das terſchied des Lebensalters und der 0 ö 8 gehört ſie doch in erſter Linie, wie ein Blick auf ihr rauchtum zeigt, der J 0 d. Wird doch einem gewähl⸗ ten jungen Paare, dem Maigrafen mit ſeiner Maibraut, beſondere Ehre angetan und ihnen eine beſondere Stellung eingeräumt. Schließlich iſt das menſchliche Paar, welches ſeit den älteſten bekannten Dart lungen immer wieder am Maibaum abgebildet wird, nichts anderes als dieſer Mai⸗ raf mit ſeiner Maibrut. Ihre Herrlichkeit dauert ein Jahr, dann werden ſie von einem anderen Paare abgelöſt. Wo mit ihrer Wahl eine richtige Verlobung verbunden iſt; iſt auch dieſe ſo gemeint, daß die 1 erſt nach einem Jahr erfolgen kann. Oft erfolgt die ahl, und ur⸗ ſprünglich war das überall ſo, erſt auf Grund von Ausſchei⸗ bungsſpielen, von Wettkämpfen, welche die geiſtige und kör⸗ perliche Ertüchtigung und die geeigneten Führereigenſchaf⸗ ten erweiſen. Das alles iſt wohl begründet. Unſere Vor⸗ fahren waren ein Volk von Ackerbauern. Wurde die hei⸗ miſche Gemarkung zu eng, um ihre Bevölkerung zu er⸗ nähren, ſo erfolgt die Entſendung eines„heiligen Lenzes“. Das heißt, die in dem neuen Frühling arbeitsreif und ſelb⸗ anze Volk ohne Un⸗ erufsſtände umfaßt, ſtanoig werdende Zungmannſchaft wurde zur Landnahme, zur Beſiedlung neuen Landes hinausgeſchickt. Da war viel zu tun, es mußte Unland und Wald gerodet werden, das zukünftige Saatbeet mußte gepflügt und vor⸗ bereitet werden, die Höfe mußten aus der Erde wachſen. die Gärten brauchten Zäune und Pflanzlöcher. Mit allem, was für die Bauzeit nötig war, wurde der heilige Lenz von ſeiner bisherigen Heimatgemeinde ausgeſtattek. Und das iſt die Bedeutung des Schmuckes, den wir noch jetzt an den Maibäumen ſehen. Da ſehen wir in einer trefflichen Auswahl alles angedeu⸗ tet, was die künftige Siedlung zu ihrer Entſtehung und zu ihrem gedeihlichen Gemeindeleben benötigt, die Haustiere und Geräte des Bauern und die Werkzeuge der Handwer⸗ ker, und es hat auch ſeinen guten Sinn, wenn auf den ſpäteren Maibäumen der chriſtlichen Zeit die Kirche und ſogar wenn das Wirtshaus abgebildet wird. Denn die neue Gemeinde braucht doch auch ihren Mittelpunkt, und wenn nach altem Herkommen das Wirtshaus nicht weit von der Kirche ſteht, ſo rührt das daher, daß das Wirtshaus der ge⸗ gebene Verſammlungs⸗ und Beratungsraum in weltlichen Angelegenheiten vielerorts bis heute geblieben iſt. Wir brauchen gar nicht ſo weit in der Geſchichte zurück zu gehen, um zu erfahren, daß die neuen Siedler tatſächlich in dieſer Weiſe bei ihrem Auszug ausgeſtattet wurden. Wir beſitzen darüber noch bis in das 18. Jahrhundert hin⸗ ein vielfach urkundliche Belege aus der Zeit, als ſich aus den ſüddeutſchen Gebieten der große„Schwabenzug“ in Be⸗ wegung ſetzte der jenes 55 0 Bauerntum in die durch die Türkenkriege entvölkerten Gebiete des Banats brachte. Es iſt bekanntlich dort bis heute lebensfähig und obendrein ein kulturfördernder Lehrmeiſter für die benachbarten Völ⸗ kerſchaften geblieben. Genau ſo ſind auch die deutſchen Siedler an die Wolga unter Katharina der Großen gezogen, genau ſo jene Angehörigen aller deutſchen Stämme, welche im Mittelalter die einſt bon den Vorfahren verlaſſenen Ge⸗ biete des deutſchen Oſtens wieder zur Blüte brachten, und die Funde und Bildwerke der Völkerwanderungszeit zeigen uns, daß auch damals ſchon die Landnahme in derſelben Weiſe erfolgt 10 Jedoch der Blick, der ſich uns vom Maibaum aus eröff⸗ net, führt noch ſehr viel weiter in die Vergangenheit zu⸗ rück, bis in eine Vorzeit, über die es keine geſchriebenen Urkunden mehr gibt. Dieſer„heilige Lenz“ beſtand nämlich nicht nur bei den Germanen, ſondern er war allen arabi⸗ ſchen Völkern gemeinſam, und zwar, wie die Uebereinſtim⸗ mung beweiſt, ſchon zu einer Zeit, wo ſich die Arier noch nicht in Germanen, Slawen, Romanen uſw getrennt hat⸗ ten. Schon damals wurde das gemeinſame Heimatgebiet, das, wie wir jetzt wiſſen, nordiſch⸗mitteleuropäiſch war, von Zeit zu Zeit zu eng und erforderte die Ausſendung von ng len zur Neuſiedlung. Noch die ſpäteren Rö⸗ mer wußten, daß ihre ewige Stadt urſprünglich durch ſolch einen„heiligen Lenz“ gegründet worden war. So ſind zur Bronzezeit auch die blonden Dorier aus den Norden nach Griechenland eingewandert. Das Brauchtum hat den Zuſammenhang zwiſchen nor⸗ diſcher und indiſcher Kultur in einigen wenigen Zügen be⸗ wahrt, ſo fremd uns ſonſt die indiſche Kunſt und das in⸗ diſche Weſen erſcheint. Und da es ein„heiliger Lenz“, eine Ausfahrt vom heimatlichen Maibaum aus war, welche jene ariſche Oberſchicht vor Jahrtauſenden bis zum Ganges und Indus geführt hat, ſo darf es uns nicht wundern, daß auch in Indien heute noch, obwohl dort die Jahreszeit nicht jenen Unterſchied zwiſchen Winter und Sommer macht wie bei uns, ein Frühlingsfeſt mit einem Maibaum gefeiert wird. An dieſem indiſchen Maibaum werden aber ſelbſtver⸗ ſtändlich in indiſcher Gecoandung, ein junger Mann und eine junge Frau angebracht, wie bei uns Maigraf und Mai⸗ braut, und als Brautpaar gelten ſie auch dort, nur heißen ſie anders und führen Götternamen. Auf dem Wege nach Indien liegt ein anderes altes ariſches Reich, das Perſiſche. Und auch hier finden wir das Frühlingsfeſt mit dem Mai⸗ baum und am Maibaum das junge Paar, die Erinnerung an die Führer im einſtigen Siedlerzuge. Und alſo weitet ſich unſer Blick von der Maifeier der Ortsgemeinſchaft über die Volksgemeinſchaft hinaus und über endloſe Zeiten und ferne Räume hinweg bis dahin, wo wir mit den Völkern, die uns artverwandt und blutsverwandt ſind, noch eine Heimat⸗ gemeinſchaft bildeten, aus der alles ſtammt was die Grund⸗ age unſerer Eigenart bildet. Was wird uns der Mai bringen? Jetzt ſoll alſo richtig der Wonnemonat kommen! Es 955 wahrhaftig ſchwer, in einer Zeit daran zu glauben, in er ſchwarzgraue Wolken am Himmel ſtehen, Schnee⸗ ſchauer durch die Straßen treiben, kalter Wind in den Win⸗ termantel zwingt, in vielen Gegenden das erſte zarte Grün des Jahres unter der Schneeſchicht eines erbarmungsloſen Nachwinters trauert. Jedenfalls ſteht's aber im Kalender, der es ſchließlich wiſſen muß, und ſo wollen wir halt trotz alledem an die verheißenen Wonnen glauben, an die Pracht des vollent⸗ falteten Frühlings, an die ſchönſte Zeit des ganzen Jahres, an die blühenden Bäume und Sträucher, an die weithin⸗ leuchtenden Wieſen, an das Duften und Prangen, Singen und Klingen in der Natur, von dem die Dichter ſo begei⸗ ſtert ſchwärmen, vor allem aber auch an die Sonne und Wärme. Vielleicht macht der Maimonat doch wieder gut, was der April an uns verbrochen hat und ſchenkt uns ſo⸗ gar die gefürchteten Maifröſte, mit denen die Eismänner Und die„kalte Sophie“ ſonſt einherzuſchreiten pflegen. Na⸗ tur und Menſchen könnten es auch wirklich brauchen! Der Mai beginnt heuer, als ſollte es e ſein, mit einem Sonntag, ſodaß der Nationale Feiertag des deutſchen Volkes zum erſtenmal nicht def einen Wo⸗ chentag fällt. n ſtellt ſich ſchon an dieſem Tag das richtige Mailüfterl ein, damit die ſchaffenden deutſchen Me ſchen im Glanz wärmender Sonne dem Ruf„Freut Euch des Lebens!“ folgen können. Am 26. Mai, alſo im Ver⸗ leich zum Vorjahr 9 5 ſpät, iſt heuer der Himmel⸗ ahrtstag, der ſchon vom Zauber pfingſtlichen Pran⸗ gens umgeben iſt. N e i Maimorgengang Maimorgengang, o ſtill Entzücken: Der Aether ſtrahlt im reinſten Blau, Und 1 1 will der Wald ſich ſchmücken Mit zartem Grün und Silbertau. Mit weichem, träumeriſchem Schläfern Strömt rings ein lauer Frühlingsduft, Und mit den Faltern und den Käfern e ein Blütenſchnee die Luft; ie Halden blühn, die jüngſt noch dorrten: Siehlesiſtallesneugeworden. Erneut im Licht! ſo will's des Lebens Geſetz, das allen Stoff durchkreiſt, Ahrimans Winter drohn vergebens, Der Sieg verbleibt dem guten Geiſt. Seim weltverjüngend Maienwunder Weckt Saft und Farbe. Ton und Klang, Drum ſchallt von allen Wipfeln munter Der Nachtigallen Lobgeſang. Sie jubeln feiner denn in Worten: Siehlesiſtallesneu geworden. Gekränktes Herz, wozu dein Härmen? Streif ab den fleckendunklen Roſt, Laß dich von dieſen Lüften wärmen Und ſchöpf' aus dieſer Landſchaft Troſt: Kein Leid, kein Groll darf allzeit dauern, Es kommt der Tag, da alles grünt, Da Kränkung, Schuld und herbes Trauern In goldner Sonne Strahl ſich ſühnt. Auch im Gemüt, wie allerorten, Sieh iſt dann alles neu geworden. Joſeph Viktor v. Scheffel. e e Maibräuche im Badener Land Maienzeit, Zeit des Frühlings, Auftakt, Zeit der Saat und der Hoffnungen. Eine Zeit ſchönen alten Brauchtums, das uns zu einem Teil bis zum heutigen Tage erhalten eblieben iſt. Schon der erſte Tag als Tag der Arbeit des eutſchen Volles iſt ein Haupttag im Brauchtum des Mailen. Feierliche Muſikklänge erfüllen die Orte und Städte. Der Maibaum, bunt geſchmückt mit flatternden Bändern, den Symbolen unſerer Handwerker, grüßt von den Plätzen. Noch heute finden wir zahlreiche Schwarzwaldorte, in denen am 1. Mai der Dorfbrunnen durch die Dorfſchönen ge⸗ ſchmückt wird, während die Burſchen im Wald die Mai⸗ bäumchen ſchlagen. Hat ſich dann der erſte Maiabend nieder⸗ geſenkt, ſo ſammeln ſich um die Mitternachtsſtunde die Mäd⸗ chen und Burſchen vor den Brunnen, ſingen Heimatlieder und bringen die Majen auf die Brunnen. Im hinteren Murg⸗ tal führt man in der Frühe des erſten Maitages das Vieh zu den Brunnen, da man dem Maiwaſſer eine beſondere Heil⸗ kraft zuſchreibt. In der erſten Nacht ziehen die Burſchen in die Wieſentäler hinaus, um das Waſſer zu ſtauen. Sagt doch der Volksmund: Wer dieſes Waſſer hat, darf reichlich Ne und Wieſenklee erwarten. In der Murgtalgemeinde Reichental kennt man den Brauch des Mailäutens. Eine Volksſage berichtet, daß das Glöcklein, dem hl. Moritz ge⸗ weiht, vor altersgrauer Zeit das Dorf in der Walpurgisnacht vor einem großen Unheil bewahrt habe. Aus dieſem Grunde habe man verſprochen, ſo lange das Dorf beſtehe, bei Anbruch dieſer Niht dreimal mit der Glocke zu läuten, um dadurch die Geiſter von Dorf und Feld zu jagen. Die Reichentäler würden noch heute glauben, der Mai käme nicht, wenn er nicht mit den Glocken eingeläutet würde, und jeder Burſche, der einmal Bürger ſein will, muß in der erſten Mainacht einmal die Glocken geläutet haben. Weit verbreitet in unſerer badiſchen Heimat iſt das „Maiſtecken“ in der Nacht zum 1. Mai. Auf der Baar iſt bieſer Brauch beſonders heimiſch. Wenn ſich die nächtliche Ruhe auf dem Dorf ausgebreitet hat, ſammeln ſich die jungen Burſchen, holen ihre Tännchen, die ſie bereitgeſtellt haben um ſie einer Dorfſchönen vor ihrem Fenſter oder aber au an der höchſten Stelle des Hauſes anzubringen. Iſt ein Mädchen des Dorfes unbeliebt, ſo ſteckt man ihr ein dürres Tännchen. Schließlich trachten die Burſchen danach, den Dorf⸗ bewohnern einen Schabernack zu ſpielen. Nichts iſt vor ihnen ſicher. Steht irgendwo ein Pflug, Wagen oder ſonſt etwas Bewegliches, iſt es beſtimmt am anderen Morgen nicht mehr am Platze, und der Bauer kann dann ſeine Räder irgendwo auf einem Baume, die übrigen Teile in einem anderen Ver⸗ ſteck ſuchen gehen. In der Freiburger Gegend nehmen die Burſchen ihrer Liebſten die Blumentöpfe vom Fenſter und ſtellen ſie in die Mitte des Dorfes auf einen mit geſchmückten Tänn⸗ chen verſehenen Brunnenſtock. Die Burſchen halten ſich dann irgendwo verborgen, um zu ſehen, welches von den Mädchen als erſte ihren Blumenſtock ſucht. Sie wird dann die erſte „Hochziteri“ werden. In Siegelau bei Waldkirch ſagt man: 's ein Johr ä Mejäã hange, 's ander Johr ä Windelſtange! In früherer Zeit mag der 1. Mai im Hirtenleben gleichfalls eine beſondere Bedeutung gehabt haben. Im An⸗ ſchluß an die erſte Auffahrt am erſten Maitage rangen auf der Baar die Roßbuben miteinander. Die drei erſten Sieger wurden zu„Hauptleuten“, die drei nächſten zu Knappen er⸗ nannt. Die„Hauptleute“, auch„Stillieger“ genannt, lager⸗ ten gewöhnlich am ſtets unterhaltenen Feuer, gaben ſich Rätſel auf und ſchmauſten, dieweil die„Knappen“ oder„Waſſer⸗ oder Feuerbuben“ die Hofhaltung beſorgten und alle übrigen „Wehrbuben“ die Pferde hüteten. An genanntem Tage wird auch das übrige Vieh auf die Weide getrieben. Zuvor läßt man dem Vieh durch den Dorfſchmied die Hörner ſtutzen, damit den Hirten kein Unheil geſchehen ſoll. In der Gegend don St. Blaſien wird das Vieh mit einem Kranze ge⸗ ſchmückt und der Hirt hat an ſeine Peitſche ein Stück von einem geweihten Palmwedel gebunden. Im Renchtal, in Lautenbach, trieb man das Vieh mit einem geweihten Palm⸗ ſtock aus. Der letzte, der auf die Weide kam, war der „Pfingſthagen“ oder„Pfingſtſtier“. Die Pfingſttage, die ja meiſt in die Maienzeit fallen, waren für die Hirten beſondere Feſttage. Wir kennen hier an dieſen Tagen auf dem Fohren⸗ bühl und dem Biereck bei Biederbach den Schellenmarkt. Allerlei Maibräuche Lange bevor der Volksmund aus dem Weidemonat (althochdeutſch winnimanod) den„Wonnemonat“ machte, galt in deutſchen Gauen der Maj als der eigentliche Früh⸗ lingsmonat, als Quell aller Luſt und Liebe.„Alles neu macht der Mai!“ Im Wald duftet uns der Waldmeiſter lockend und verheißend entgegen, im Garten zupft die Maid die Blätter des Tauſendſchönchens als Liebesorabel ab, und die ſeßhaften Stammtiſchgäſte vom Münchener Hofbräu⸗ haus ſchicken ſich an, die Heilkraft einer gründlichen Mai⸗ blierkur gegen den„Reimadies“(Rheumatismus) zu er⸗ proben. Im altgermaniſchen Mailager oder Maifeld, dem urdeutſchen Landtag, verſammelten ſich vordem in Wehr und Waffen die freien Bauern zum Volksthing; hier wur⸗ den die Herzöge erwählt, über Krieg und Frieden entſchie⸗ den, die mannbaren Jünglinge mit dem Schwert umgürtet, Verbrecher und Verräter beſtraft, rauſchende Opfer⸗ und Dankfeſte gefeiert. Der Mal iſt der eigentliche Uebergang vom Winter zum Sommer, vom Schlaf der Natur zum vollen Wiederauf⸗ leben. Der Wachstumsgedanke beherrſcht den Mai, und der Fruchtbarkeitszauber lebt in den Bräuchen, die bis auf die Urzeit zurückgehen und die Freude über den Sieg der gu⸗ ten und freundlichen Naturmächte ausdrücken. Die mai⸗ lichen Flurumgän Lin Bittgottesdienſte und Hagel⸗ feiern gelten in erſter Linie dem Gedeihen der Saaten. Wenn der Monat Mai in Wirklichkeit hinſichtlich der Son⸗ nenbeſtrahlung noch eine kühle Zurückhaltung ausübt, ſo nimmt ihm dies der Bauer nicht übel und laßt die alte Bauernregel gelten:„Mai kühl und naß— Füllt dem Bauern Scheune und Faß“. Ein anderer Wetterſpruch ſagt:„Gewitter im Mai verheißen ein fruchtbares Jahr“. In vorchriſtlicher Zeit zog zur Maifeier die germaniſche Dorfgenoſſenſchaft mit dem Prieſter, mit Götterbildern und Opfertieren um die Saatfelder. In Weſtfalen. Pommern, aber auch im Böhmiſchen„queckt“(ſchlägt) der Hirte die Tiere ſeiner Herde vor dem Austrieb mit einem Zweig des Vogelbeerbaumes, der dann, mit Bändern geſchmückt, über der Stalltür befeſtigt wird.— Die alten Deutſchen waren ein ſinniges und ernſtes Volk, dem aber auch der Schalk im Nacken ſaß. „„ Jer Mliamasi do, nb Roman vv DOHO TUHH GOERELEE 28 Sie konnte nicht dahinter kommen, ſo ſchuͤrf ſie auch zuſah, als ſie wieder eingebürgert war in dem Haus an der hohen Halde Die junge Frau, die einmal ihr warm⸗ herzig vertrauendes Kind geweſen, die war jetzt ſo ruhig, ſo abgeklärt, daß man beim beſten Willen nicht in ihre Seele hineinſehen konnte. Wenn ſie wirklich etwas verber⸗ gen wollte, dann verbarg ſie es gut. „Ich finde es geradezu bewunderungswürdig von dir, Kläre, daß du in dieſe Trennung gewilligt haſt,“ wieder⸗ holte Frau Geſine die Worte ihres Briefes.„Kläre, ich kann immer nur wiederholen, ich verſtehe dich nicht.“ Die junge Frau zuckte die Achſeln mit einem Lachen: „Was iſt denn dabei zu verſtehen, Mutter? Es handelt ſich doch wirklich um eine große Idee. Man kann Lehrfarmen einrichten, wir haben das paſſende Gelände dafür, es kann ſich Arbeit bieten für viele.“ Sie hatte ſich Bücher kommen laſſen inzwiſchen und ſie ſtudiert. Sie wollte daheim ſein in Wolfs neuem Fach. Sie erklärte weiter:„Silberfüchſe haben eine Zu⸗ kunft, und Nerz und Nutria ziehen wir dann auch. Mr. Binding hat uns mal einen ſehr intereſſanten Vortrag über all das gehalten. Laß nur Wolf in ſeiner Geſellſchaft, er iſt ein ſehr tüchtiger Mann.“ Sie hatte dieſem Vortrag Ralf Bindings ſeinerzeit allerdings nur mit halbem Ohr zugehört und wußte von dem Amerikaner ſo gut wie nichts. Aber was ſagt man nicht, wenn es gilt, das eigene Herz zu verſtecken und ein bangendes Mutterherz zu beruhigen? f Und Frau Geſine bangte. Kläre fühlte es gut.„Und nicht einmal ſeine Anſchrift hat er mir mitgeteilt,“ klagte ſie.„Man weiß nicht, wohin man ihm ſchreiben kann.“ Eine kalte Hand griff nach ihrem Herzen, ein Hoffnungs⸗ 8 erloſch. Auch die Mutter wußte ſeine Adreſſe nicht. o war er denn nur? Herrgott, wo? „Kläre, du weißt es doch gewiß?“ „Er iſt in Marſeille noch einmal an Land gegangen, Mutter Geſa. Die Herren wollten von da noch einige Landausflüge machen und dann ein neues Schiff benutzen. Welches, war noch unbeſtimmt. Bei ſolchen Reiſen iſt es ja ſo ſchwer, eine feſtſtehende Adreſſe anzugeben, da geht es immer hin und her. Das weißt du doch noch von meinen Fahrten. Er wird ſchon von Newyork aus ſchreiben oder von Rio.“ Was wußte die alte Frau, wie weit die beiden Städte auseinanderliegen, und daß man ſie beinahe un⸗ möglich in einem Atem nennen kann? Du ſiehſt doch, ich ſelber bin ganz ruhig, Mutter.“ Sie brach ſogar in ein Lachen aus. a Sie war ruhig in den Stunden, da ſie mit der alten Frau zuſammen am Tiſch ſaß oder ihrer Arbeit nachgehen konnte. Sie hatte ſich auch Arbeit im Städtchen geſucht, ſchaffte in der ſozialen Fürſorge, im Kinderheim, bei Kran⸗ ken und Wöchnerinnen Es füllte all das den Tag aus und half über leere Stunden fort. Und einmal— einmal mußte ja doch auch Nachricht kommen Sie ſagte es ſich immer wieder in den Nächten, die lan und dunkel und ohne Schlaf waren. Sie wühlte den Kop in die Kiſſen und ſchluchzte ſeinen Namen:„Wolfl Wolf Und wenn dich mein Schreiben nicht erreichte, der Ruf mel⸗ ner Seele muß doch zu dir dringen, dir ſagen, daß alles, alles vergeſſen und überwunden iſt, und daß mein Herz ſich nach dir ſehnt! Wolf! Höre mich doch!“ Sie ſchreckte auf aus wirren Träumen und ſah in den e Tag und dachte:„Heute kommt Nachricht! Heute gewiß!“ Aber der Tag verging, leer wie alle anderen. Der er⸗ ſehnte Brief blieb aus. a „Wer weiß, wo die beiden Männer herumſtrolchen!“ lachte ſie Frau Geſine zu,„er hat gleich geſagt, daß er lange nicht und auch nur ſehr unregelmäßig ſchreiben wird.“ Aber ſtatt des Briefes, der nicht eintraf, kam ein an⸗ derer. Hans⸗Joachim und Helge ſchrieben aus Bombay, daß ſie aus Dſchungeln und Steppen zurückgekommen in be⸗ wohntere Gegenden, daß Arbeit und Mühe reichlich gelohnt ſeien, und daß ſie träumten von einem Haus am Vogels⸗ berg, das ſie bauen und bewohnen wollten, nahe bei Mut⸗ ter Geſa und bei Wolf und Kläre, und daß ſie früher heim⸗ kämen als gedacht. Vielleicht ſchon im Julk, denn ſie kämen nicht zu zweien, und das dritte, das mitkäme, ſollte das Licht der Welt in goldener Herbſtpracht am alten Weſer⸗ ſtrand erblicken. Glück jubelte in das Haus an der hohen Halde. Frau Geſine ſtrahlte:„Der erſte Enkel in Sicht, ein neuer Ram⸗ berg,— denn beſtimmt würde es ein Sohn.“ Kläre Ramberg aber ſtieg hinauf auf die hohe Halde, wo die alten Eichenſtümpfe tot und trocken ſtanden und die jungen Sproſſen ſpärliches, dürres Herbſtlaub im kalten Märzwind flattern ließen. Tot, alles tot und leer, tot und leer auch das Land zu ihren Füßen. Schnee noch in tiefe⸗ ren Gründen, am Flußrand Eis. Der Wind ſtrich rauh über den Hang, ſie ſetzte ſich trotz dem auf die alte Bank und ſtarrte in das Land hinaus. Da unten das Haus und die Felder rundum, der alte Beſttz wieder zuſammen und in neuem Aufblühen. Nicht lange mehr, und junge Saaten würden wieder grünen. Würde ihr Herr da ſein, ſie zu grüßen? Und wenn er nicht da war? Wenn— wenn er überhaupt nicht wiederkam? „Nein!“ ſchrie es in ihr auf.„Das nicht! Nur das nichtl Du mußt kommen, Wolf! Mußt! Mußt!“ Aber wozu ſollte er kommen? Um zu leben neben der Frau, die ihm geſagt:„Ich werde nie dein Weib!“? Kann das ein Mann, der ſich ſel⸗ ber achtet? Kläre Ramberg hielt Abrechnung mit ſich ſelber, und kalte Schauer liefen über ſie hin. „Daß wir einander helfen und tragen, das iſt der Sinn des Talismans!“ Hatte ſie das nicht einmal hier an dieſer Stelle hinausgerufen in einen lachenden Frühlingstag? Haſt du geholfen, Kläre Ramberg? Wie haſt du geholfen? Geld haſt du gegeben, Geld und nochmal Geld. Was war Geld dir, die es nie zu achten brauchte? Haſt du auch Seele gegeben, als ſeine Seele zu dir ſchrie in einem Augenblich tiefſter Not? Haſt du nicht trotz allem und allem gewußt, daß ſeine Liebe nicht Lüge war und hungerte und ſchrle nach deiner Liebe? Und haſt dich trotzdem von ihm abge⸗ wendet in Stolz und verletzter Eitelkeit. Iſt nur dein Geld, iſt nicht auch deine Liebe ſeinem Herzen Stab und Halt ge⸗ weſen und hat ihn herausgeholt aus dem Sumpf, darin er zu verſinken drohte? Warum haſt du die Leuchte ausge⸗ löſcht? Wen trifft die Schuld, wenn er wieder zurückſinft und untergeht? Halb wie deine Kette war dein Herz, und als er dir die ganze brachte, haſt du ſie zum andernmal zerriſſen. Tief ſank ihr Haupt herab. Ihre Hände falteten ſich, und ihre Lippen murmelten:„Meine Schuld! Meine große Schuld!“ „Und der Frühling kommt doch!“ dachte die junge Frau, „er kommt ganz gewiß, der Erde kommt er, bloß mir nicht mehr.“ Am anderen Tage kam eine Karte von Wolf Ramberg. Aus irgendeinem Neſt im Norden Kanadas war ſie mit dem Poſtſtempel gezeichnet. Ein kurzer Bericht:„Es geht mir gut. Muß doch mäl ſchreiben, damit Mutter ſich nicht äng⸗ ſtigt.(Nur darum alſo!) Die Arbeit ſehr intereſſant und ausſichtsreich. Grüße Euch allen. Wolf.“— Sonſt nichts. „Kläre, was iſt mit euch?“ fragte Frau Geſine, als ſie die Karte geleſen und beiſeitegelegt hatte.„Kläre, ſprich doch. Es ſtimmt doch irgend etwas nicht!“ „Ach, Mutter Geſa, was ſoll denn nicht ſtimmen? Be⸗ denke doch, er ſteckt in einer ganz neuen Arbeit. Und die großen Entfernungen da drüben Sie fahren gewiß viel hin und her. Da hat man nicht Zeit zum Briefeſchreiben. ch habe dir ja auch oft nur Karten geſandt. Er wird uns ſpä⸗ ter ſchon alles ausführlich erzählen.“ „Ja, aber, daß er nicht mal ſeine Adreſſe ſchreibt!“ 5 „Ja, das iſt in der Tat unerhört. Wir werden ihn ſpä⸗ ter dafür mal gründlich zauſen! Aber die Männer ſind Ja immer ſo ruſchlig. Nun, beim nächſten Brief werden wir ſie erfahren.“ Aber dieſer„nächſte Brief“ blieb aus. Es war alles ſo geweſen, wie Kläre es in wilden Phan⸗ taſien geſehen. Er hatte an der Reling des Schiffes ge⸗ ſtanden, Stunde um Stunde, nur manchmal war er um das Deck gelaufen, hatte in den Maſchinenraum geſehen. in die Kabinen, die Bibliothek, den Speiſeſaol, und war wieder ſtehengeblieben und hatte hinausgeſtarrt auf den Kai, wo das Hin und Her der Paſſagiere, der Schauluſtigen, der Händler in unentwirrbarem Gewühl durcheinanderflutete. Kam denn nicht ein Bote, der ein Telegramm ſchwang? Rief nicht eine Stimme:„Signor Ramberg?“ Es mußte doch kommen, mußte— mußte! Es war ja alles Unſinn geweſen, was zwiſchen ihnen geſtanden, eine Larve, die man vorgebunden. In dem Augenblick, wo es um eine Entſcheidung ging, fiel ſie doch ganz von ſelber. Oder war es doch micht bloß Maske geweſen, was da an abweiſender Kälte über dem Geſicht der Frau gelegen? War wirklich in ihr alles erſtorben? Konnte ſie ihn gehen 10g r in unbekannte Fernen für Wochen ohne einen Gruß? Für immer vielleicht? Lag in ihr ſchon heimlich unausgeſprochen der Wunſch, daß ein Immer daraus würde? 8 Hatte ſie nur auf eine Gelegenheit gewartet, es herbei⸗ kommen zu ſehen, ohne ſelbſt Veranlaſſung dazu zu geben? Tauſend Gedanken gingen wie ein Fieber durch ſein Hirn, und immer wieder ſchrie es in ihm auf: Nein, es kann nicht ſein, ſo kann es nicht ſein, nicht werden!“ 5 Und wieder ſtand er an der Reling und wartete. Er ſah nicht die Stadt, die ſich herrlich und in dramatiſcher Wucht an den Bergen hinaufbaut mit weißen Villen, mit Domen und Türmen, nicht das bunte Durcheinander der 500 und Naſten im Hafen. Er fühlte nicht die linde Luft des Südens Sein blauer Himmel, das Spiel der Farben auf den male“ riſchen Küſten, den glitzernden Waſſern, ſie ließen 15 unge! 9 55 Er ſtand nur und wartete. Noch immer keine 9 a 5 5 2 200 SSS Sansun Benne Hens Hausfrauenſorgen im Mai Der Wonnemonat Mai zieht ins Land, und alle Her— zen öffnen ſich ihm voll Freude. Da machen wir auch die Fenſter weit auf, damit unſere Zimmer ſich volltrinken von Sonne und Maienduft, und ehe wir Frauen an unſere Arbeit ſpringen mit Beſen und Schrubber, neh— men wir auch erſt ein paar tiefe Lungenzüge voll friſcher Luft, dann geht die Arbeit noch einmal ſo raſch. Auf die tüchtige Hausfrau warten im Mai allerlei Arbeiten, die raſch erledigt werden ſollen; vor allem kommt der Garten daran und der Gartenerſatz der Städte— rin— der Balkon. Wer keinen Balkon hat, ſollte ſich aber beſtimmt ein hübſches Blumenfenſter einrichten, da⸗ mit er auch Blühen und Freude in ſein Zimmer trägt. Sind die Blumenkäſten noch nicht geſtrichen, ſo iſt es jetzt höchſte Zeit dazu, überhaupt macht es Freude, im Mai mit Farbe und Pinſel zu hantieren; wir friſchen alles Verbrauchte mit einem luſtigen Farbenanſtrich auf. Unſere Zimmerpflanzen vergeſſen wir nicht, ſie werden mit Topfblumendüngung beglückt, damit ſie herrliche Blüten bringen. Zum Umtopfen iſt ebenfalls Zeit, Erde beſorge man beim Gärtner und gebe die Blumenart an. Im Gemüſegarten beginnt man zu hacken, damit ſich das Unkraut nicht ausbreitet. Die beſtellten Gemüſe werden bei Trockenheit gegoſſen. Bohnen, Erbſen, Kür⸗ bis, Gurken, rote Rüben, Rettich, Karotten, Salat werden ausgeſät, Rot⸗ und Weißkohl, Blumenkohl und Roſen⸗ kohl, Tomaten, Kopfſalat, Sellerie werden ausgepflanzt. Die Spargel⸗ und Rhabarberernte nimmt ihren Anfang. Die hellen Sommerkleider und Anzüge werden zu⸗ rechtgemacht, damit an den erſten warmen Tagen alles bereit iſt; auch Badeanzüge und Strandanzüge fertigt man für die Kinder jetzt an, denn ſobald die Hitze da iſt, wird die kleine Schar ungeduldig. Für Frühlingskuren und Blutauffriſchungskuren eignet ſich der Mai vorzüglich, ebenfalls für eine Milch⸗ kur. Ein flotter Spaziergang in der Morgenfrühe tut ermüdeten Gliedern gut, und eine tüchtige erfriſchende Gymnaſtik allmorgendlich und regelmäßig iſt für die Körperpflege von jung und alt unerläßlich, wenn uns unſere Geſundheit lieb iſt. Heute wieder Sthöngeitspflege Wie ſehen unſere Augen aus? Von der Schönheit und Klarheit des Auges hängt ein großer Teil der Wirkung eines Menſchen ab. Das Auge wiederum iſt abhängig in ſeiner Wirkung von den um⸗ gebenden Geſichtsteilen. Wir müſſen ihnen alſo bei der Pflege beſondere Beachtung ſchenken. Krähenfüße, Falten und Einſenkungen rings um das Auge dürfen niemals mit Maſſage bekämpft werden. Die Hautteile ſind hier viel zu weich und geben ſtets ſtärker nach. Man hat darauf zu achten, daß die Haut rein und klar iſt, frei von Miteſſern und ſtörenden Flecken. Im übrigen kann man nur durch leichtes Klopfen Hautkrem auftragen, um dieſe Teile zu kräftigen und gut zu ernäh⸗ ren. Niemals aber ſoll man reiben oder ſtreichen. Sehr häßlich wirken die Lidrandentzündungen, die viele Frauen gar nicht beachten. Ein wenig gerötete Lid⸗ ränder— was hat das ſchon zu bedeuten? Dabei verun⸗ ſtalten dieſe roten Lidränder das ganze Geſicht, geben dem Blick etwas Fiebriges und Schläfriges. Auch die kleinen Hautabſchilferungen auf den Lidrändern müſſen bekämpft werden. Man beſtreicht die Lidränder am beſten mit einer Salbe— abends vor dem Schlafengehen—, die abheilend und kräftigend wirkt. Sie beſteht aus Novilform 0,3 Gramm, ſchwefelſaurem Zink 0,05 Gramm, Eucerin 10 Gramm. Sind die Augen am Morgen verklebt, ſo wäſcht man ſie mit lauwarmem Waſſer aus, dem man auf 250 Gramm Waſſer 1 Gramm eſſigſaure Tonerde zugeſetzt hat. Man bedient ſich dabei ſtets erneuerter Wattebäuſche. Niemals darf man mit Fingern und Taſchentüchern ins Auge fahren. Augenbäder macht man in einem beſonderen Porzel⸗ lanwännchen mit lauwarmem Waſſer, in dem man fünf Tropfen Euphraſietinktur auflöſte. Augenfehler müſſen unbedingt vom Arzt behandelt werden, vor allem wenn ſie die Sehkraft beeinträchtigen. Stoffreſte- ſtark gefragt Wirklich, der Flickenkorb mit Stoffreſten von längſt aufgetragenen Kleidern und Bluſen birgt herrliches Ma⸗ 5 r—. 2 Gee atusſrat terial für moderne Decken und Kiſſen. Es iſt nicht nötig, daß man nur gleichartige Stoffe zuſammen verarbeitet, im Gegenteil, eine Decke aus Baumwolle mit Seide kann ganz famos ausſehen. Natürlich muß man alle Stoffe vorher auf ihre Farbechtheit prüfen. Die richtige geſchmack⸗ dolle Farbenzuſammenſtellung iſt bei all dieſen praktiſchen Dingen die Hauptſache. Kräftige Farben müſſen unter ſich bleiben, gleiches gilt ſelbſtverſtändlich auch bei den Paſtell⸗ tönen. Es kommt natürlich immer auf den Zweck an, für den beiſpielsweiſe eine Decke Verwendung finden ſoll. Für einen Tee⸗ oder Kaffeetiſch wird man gern zarte Farben Glückliche Familie nur mit Kindern. Die Arbeit der Reichsadoptionsſtelle in der NS. Die Grundlage des Staates iſt die Familie. ſchaffenen Menſchen das Glück des Kindes Menſchenrecht und Glück verhilft, Adoption. kennen Eine Adoption iſt ein ſo ernſter und entſcheidender Schritt, daß er nur nach gewiſſenhafter Prüfung getan werden ſollte. trägt damit eine hohe Volksgemeinſchaft, aber er leiſtet ihr— abgeſehen von der Bereicherung, die das eigene Leben erfährt— zugleich auch einen wertvollen Dienſt, indem er einen jungen Deutſchen, der ſonſt vielleicht in ſeiner Entwicklung ſehr beeinträchtigt wäre, zu einem brauchbaren Glied ſeines Volkes erzieht. ildarchiv— M. ſind die Aufnahme: NS Geſunde Kinder in glücklichen Familien Zukunft des Volkes. Ein Kind an Kindes Statt annehmen, dürfen verhei⸗ ratete und auch unverheiratete Frauen und Männer, die keine leiblichen, lebenden Kinder beſitzen und aller Vor⸗ ausſicht nach auch keine mehr zu erwarten haben. Not⸗ wendig iſt der Nachweis der ariſchen Abſtammung und der Erbgeſundheit. Nur charakterlich und moraliſch ein⸗ wandfreie Menſchen ſind erziehungsbefähigt. Daher wer⸗ den auch über die Adoptiveltern(bei Wahrung ſtrengſter Verſchwiegenheit) Erkundigungen hinſichtlich ihrer Lebens⸗ führung, ihrer Familiengeſchichte und wirtſchaftlichen Lage eingezogen. Ebenſo iſt einwandfreie politiſche Zuver⸗ läſſigkeit Vorbedingung, die die Gewähr gibt, daß die Adoptiveltern das ihnen anvertraute Kind im Geiſte nationalſozialiſtiſcher Weltanſchauung erziehen. Mutter und Kind ſind eine Einheit, die nicht getrennt werden ſollte. So ſelbſtverſtändlich, wie es bei ehelichen Kindern iſt, ſollte dies auch für die uneheliche Mutter gel⸗ ten. Jeder Mutter wird mit jedem Kind die volle Ver⸗ antwortung für ſein Leben und ſeine Zukunft gegeben, ſo daß ſie es auch unter erſchwerenden Umſtänden als Pflicht empfinden muß, ſelbſt für es zu ſorgen. Eine übereilte Einwilligung zur Adoption des Kindes, die un⸗ widerruflich iſt, kann eines Tages bitter bereut werden. Gewiſſenhafte Prüfung, ob nicht doch eine Möglichkeit be⸗ ſteht, mit dem Kinde zuſammenzubleiben, iſt daher vor einer Adoption unbedingt notwendig. Wenn ſich eine uneheliche Mutter doch ſchweren Her⸗ zens zur Trennung von ihrem Kinde entſchließt, ſo kann ſie verſichert ſein, daß von der Reichsadoptionsſtelle alles getan wird, damit das Kind eine Heimat findet, in der es froh und behütet heranwächſt. Vorbedingung iſt, daß das zur Adoption gemeldete Kind ariſcher Abſtammung und erbgeſund iſt und nicht aus einer körperlich, geiſtig oder moraliſch minderwertigen Sippe ſtammt. Die Adop⸗ tiveltern, die eine große Verantwortung übernehmen, haben natürlich den Wunſch, ein geſundes Kind mit guten geiſtigen und ſeeliſchen Anlagen zu ihrem Erben und Träger ihres Namens zu machen. Die Erhebung über Das verlangt, daß das beſondere Intereſſe des Staates auch allen jenen Fällen gilt, in denen der normale und natür⸗ liche Zuſtand eines geſunden, glücklichen Familienlebens geſtört iſt; auf der einen Seite Kindern die Geborgenheit des Elternhauſes fehlt und auf der anderen Seite recht⸗ 0 verſagt iſt. Als den Weg, der in ſolchen Fällen beiden Beilen zu ihrem wir die Wer ein Kind an Kindes Statt annimmt, Verantwortung gegenüber der Pflegekindſchaftsvertrag abgeſchloſſen wird. Erſt der Antrag auf Adoption geſtellt werden. nahme eines Kindes zurückhalten. aus ordentlichen Familien ſtammen. Fällen erfüllt werden. lagen beurteilt werden können. Adoptiveltern darüber klarwerden können, ob ſie eigenes anſehen wollen. für die etwa vorhandenen Eltern vollſtändige Loslöſung von ihrem Kind bedeutet. den Wohnort der Adoptiveltern nicht erfahren. eine ungeſunde Umgebung verſetzt wird. aus allen Teilen des Reiches zugeht und die Löſung finden kann. M. F. Vollkornbrot gegen Kuchen Zahnſchmerzen ſind eine unangenehme und ſchmerzhafte Angelegenheit. Und trotzdem bemühen wir uns nur ſelten, dieſem Uebel von vornherein zu begegnen. Kuchen, Weizen⸗ brot uſw. werden eben doch zu gerne gegeſſen. Den Scha⸗ den, den wir uns damit zufügen, achten wir nur gering. Es iſt alſo nicht nur ſo, daß man von dieſen Sachen Un⸗ mengen verzehren kann, ohne auch nur annähernd geſättigt zu ſein wie bei der gleichen Menge Vollkornbrot, wir ſcha⸗ den mit dieſer Angewohnheit auch unſerer Geſundheit. Und dieſer Schaden am eigenen Körper das dürfen wir ja nicht vergeſſen, läßt ſich durch nichts wieder gutmachen, wenn es erſt einmal zu ſpät iſt. Vollkornbrot, Rog enbrot dagegen reinigt und erhält das Gebiß. Ein altes Sprichwort ſagt: „Bleibe im Lande und nähre dich redlich“ Auch hier kön⸗ nen wir es überſetzen:„Iß deutſches Vollkornbrot und du trägſt zur Erhaltung deiner ſelbſt und deines Volkes bei.“ Das Vollkornbrot enthält die zum Aufbau Körpers wichtigſten Nährſtoffe unzweifelhaft genau ſo wie das Weizenbrot. Vollkornbrot fft alſo die Grundlagen einer ausdauernden Kräfteentwicklung am ſicherſten. Zu⸗ dem dürfen wir nicht vergeſſen, daß wir damit auch unſeren ernährungspolitiſchen Belangen gerecht werden. geltliche Dauerpflege gegeben werden, wobei zunächſt ein wenn bis zur Pubertätszeit, in der erfahrungsgemäß meiſt ein klares Bild von Art und Weſen des jungen Menſchen her⸗ vortritt, die Entwicklung befriedigend verlaufen iſt, kann Uneheliche Ge—⸗ burt(aus der dem Adoptivkind ſpäter keine Nachteile er⸗ wachſen) und einfache Herkunft dürfen nicht von der An⸗ Hauptſache iſt, daß die Eltern erbgeſund und anſtändigen Charakters ſind und Ein großer Teil aller Menſchen, die ein Kind adop⸗ tieren, wünſcht, ein Mädchen im Alter von zwei bis drei Jahren, möglichſt eine eheliche Vollwaiſe anzunehmen. Aber gerade dieſer Wunſch kann in den allerſeltenſten Erfahrungsgemäß werden ſtets mehr Knaben als Mädchen zur Adoption gemeldet. Der Abſchluß des Adoptionusvertrages ſoll nicht erfolgen, ehe das Kind laufen und ſprechen kann— alſo erſt, wenn die wichtigſten Merkmale ſeiner körperlichen und geiſtigen An⸗ gen Jeder Adoption geht ein geſetzliches Probehalbjahr voraus, während deſſen ſich die Folgen einer ſo tief in ihr Leben eingreifenden Entſchei⸗ dung auf ſich nehmen und ihr Pflegekind ganz als ihr 0 Nach der Adoption ſind beide Teile an die Einhaltung ihres Vertrages gebunden, der oder Elternteile die b. Es liegt im Intereſſe aller Beteiligten, daß ſie den Namen und Oberſter Grundſatz iſt, daß in eine geſunde deutſche Familie ſelbſtverſtändlich nur ein erbgeſundes Kind als zukünftiger Träger des Familiennamens verpflanzt wer⸗ den darf und ebenſo umgekehrt kein erbgeſundes Kind in Die Stelle, die es ſich zur Aufgabe gemacht hat, in dieſem Sinne uneigen⸗ nützig und nur dem idealen Zweck dienend zu wirken, iſt die Reichsadoptionsſtelle in der NS.⸗Volkswohlfahrt, der als zentrale Reichsſtelle laufend eine große Anzahl von Eltern- und Kindermeldungen aus allen Lebenskreiſen und alſo für jeden Antrag die nach menſchlichem Ermeſſen adden unſeres Unſere Ruſgabe: Dlenſt am keben! Diene mit, werde Miiglied der 59. Was tue ich, wenn .. ich den Kuchen länger aufbewahren will? Ich be⸗ decke den Napfkuchen mit der geſäuberten Form und lege über den Blechkuchen das geſäuberte Blech, ſo daß er nicht austrocknen kann .. ich etwas ſparſamer an Butter verfahren will, als das Rezept vorſchreibt? Butter kann in allen Rezepten durch Margarine erſetzt werden. Man kann auch Quarl oder ſaure Milch verwenden und dadurch etwa die Hälfte der Butter ſparen. Ferner ſpart man Butter, wenn man bei Hefe⸗, Backpulver⸗ oder Mürbeteig die Hälfte der vorgeſchriebenen Butter durch die gleiche Menge geriebe⸗ ner, am Tage zuvor gekochter Kartoffeln erſetzt. .. ich weniger Eier in den Kuchen geben möchte als vorgeſchrieben? Ein Ei läßt ſich in vielen Fällen durch einen Löffel Milch erſetzen. .. der Kuchen beim Backen ſchtef aufläuft? Ich muff dem ungleichmäßig in die Höhe, ſo muß ich eine Mak ſtecken. Auf dieſe Weiſe verteilt ſich die Triebkraft beſſer, .. friſcher Kuchen beim Aufſchneiden bröckelt? J erhitze die Schneide des Meſſers bei trockenem Kuchen. B feuchtem Kuchen tauche ich das Meſſer zuvor in Waſſer. Pilztunke: den Kuchen im Ofen etwas drehen. Geht der Teig trotz⸗ karoniröhre an die hochaufgegangene Stelle im Kuchen die Perſönlichkeit der Kindeseltern, ihr Vorleben und ihre Familiengeſchichte werden mit allen Mitteln durchgeführt. Je offener und vertrauensvoller die Mutter von ſich aus dieſem Beſtreben entgegenkommt, deſto beſſer kann auch ihrer Lage und ihren Wünſchen Rechnung getragen werden. Uneheliche Kinder, deren Vater unbekannt iſt, können, ſolange ihre Entwicklung zweifelhaft iſt, nur in unent⸗ wählen; ſoll die Decke aber tagsüber liegenbleiben, kaun man ruhig etwas gewagte Zuſammenſtellungen geben, borausgeſetzt, daß ſie zum Stil der Einrichtung paſſen. Beſonders geeignet erſcheint dieſe Arbeitsweiſe für Garten⸗ und Balkondecken, von denen man ja nie genug haben kann. Zum Schluß ſei noch bemerkt, daß man glatte Stoffreſte mit Kreuzſtichen verbinden kann; auch hierbei in aeſchmackvolle Auswahl des Stickgarns Bedinaung. In einem viertel Liter Waſſer werden 40 Gramm ge⸗ trocknete Pilze, welche vorher gut gebrüht und dann mehr⸗ mals in kaltem Waſſer gewaſchen wurden, in einen Stunde langſam gargekocht, wobei das Kochwaſſer faff ganz einkochen muß. Dann macht man aus Fett und Mehl eine dunkelbraune Einbrenne, die man mit dre viertel Liter Fleiſchbrühe oder Waſſer auffüllt, tut die Pilze hinein und ſchmeckt mit Salz, Eſſig und Zucker ab Ag- aher quui fartoffelkrümelkuchen 300 g Weizenmehl 1 Ei päckchen Dr. Oettzer's„Backin“ Päckchen Ot. Oetzer's Danillinzucket 125 f gegochte getieb. Fartoffeln 1 Fläſchchen Dr. Oetzer's Rum-groma 30 g fjaferflocken 75 9 Butter 150 f Zucker 200 f ſfarmelade oder 500 g fſpfel zum Füllen mehl und„Backin“ werden gemiſcht, in eine Schüſſel geſiebt und mit den geriebenen kartoffeln und fjaferflocken vermengt. In die ſnlitte wird eine Vertiefung gemacht: zuchet, ki und Gewütze werden hineingegeben und zu einem Brei bertühtt. han gibt die zerlaſſene(handwarme) Butter hinzu und zerbtöſelt den Teig mit den fjänden zu kleinen frümeln. Die Hälfte davon füllt man in eine gefettete 9 5 7 Springform, gibt marmelade odet geſchälte, geraſpelte Apfel darauf und den geſt der Frümel daräber⸗ Backzeit: 3545 Minuten bei guter Mittelhitze. Bitte ausſchnelden! 49 E dcn ara eee eee eee erke Sport und Spiel Epori⸗Vorſchau Mit Rückſicht auf den Nationalen Feiertag des deutſchen Volkes am kommenden Sonntag werden innerhalb der deut⸗ ſchen Gaue die auf ein Minimum beſchränkten ſportlichen Veranſtaltungen ſchon am Vorabend des 1. Mai abgewickelt. Im Fußball werden die Gruppen⸗Endſpiele zur deut⸗ ſchen Meſſterſchaft mit ſechs Treffen fortgeſetzt, die in zwei weiteren Gruppen Klärung ſchaffen können, dann nämlich wenn Fortuna Düſſeldorf in Oberhauſen über BC Hartha ſiegt und der VfR Mannheim im mit großer Spannung er⸗ warteten Spiel gegen den deutſchen Meiſter Schalke 04 in Mannheim ebenfalls zu einem Erfolg kommt. Die übrigen Spiele führen in Gruppe 1 Eintracht Frankfurt und Stet⸗ tiner SC ſowie Hamburger SV und Porck Inſterburg, in Gruppe 2 Berliner SV 92 und SW 05 Deſſau und in Gruppe 4 Alemannia Aachen und Hannover 96 zuſammen. Ein Ereignis beſonderen Formats, das auch in den außerbritiſchen Ländern intereſſiert, iſt das 63. Endſpiel um den engliſchen Pokal zwiſchen 0 North⸗ end und Huddersfield Town im Londoner Wembley⸗Sta⸗ dion. Mit dieſem Treffen erreicht Englands Fußballſpiel⸗ zeit ihren glanzvollen Höhepunkt. In den ſüddeutſchen Gauen gibt es ein gemiſchtes Pro⸗ gramm von Meiſterſchafts⸗, Pokal⸗ und Freundſchaftsſpielen. Im Gau Bayern holen BC Augsburg und VfB Ingolſtadt einen Punktekampf nach und an Freundſchaftsſpielen gibt es die Begegnung zwiſchen den Stuttgarter Kickers und dem 1. FC Pforzheim. Unter Beteiligung der Gauligavereine werden im Gau Südweſt wieder einige zur erſten Haupt⸗ runde zählende Tſchammer⸗Pokalſpiele ausgetragen, und zwar: Opel Rüſſelsheim— SW Flörsheim, 9 8065 Reeden— FK 03 Pirmaſens, Kickers Offenbach— TS Mainflingen, FV Saarbrücken— VfR Frankenthal, Sp Mundenheim— FW Schifferſtadt(Wiederholungsſpiel). Im Handball und Hockey gibt es jeweils nur eine Veranſtaltung. Der VfR Mann⸗ heim, Badens Gaumeiſter im Frauen⸗Handball, trägt vor dem Mannheimer Gruppenſpiel einen Kampf gegen eine Mannheimer Städtemannſchaft aus. Im Hockey gibt es eine internationale Begegnung. In Deventer ſtehen ſich die Aus⸗ wahlmannſchaften von Holland B und Weſtdeutſchland ge⸗ genüber Im Ringen werden die Gruppen⸗Ausſcheidungen zur deutſchen Meiſter⸗ ſchaft im Mannſchaftsringen fortgeſetzt. Allerdings gibt es dieſes Mal nur eine Begegnung. Siegfried Ludwigshafen, der Titelverteidiger, trifft in der Gruppe Südweſt in Köln auf den Mittelrheinmeiſter SC 92 Köln⸗Mülheim. Im Pferdeſport ſteht natürlich das große Internationale Reitturnier in Rom im Vordergrund des Intereſſes. Deutſchlands ſtarke Equipe trifft auf eine Gegnerſchaft, die ſich neben den Italienern aus 16 Türken, 10 Rumänen, 5 Griechen und 4 Iren zuſam⸗ menſetzt.— Galopprennen werden in Hoppegarten, Düſſel⸗ dorf und Hamburg gelaufen. Die Paarungen für den 8 Mai Die Reichsſportführung gibt bereits jetzt die Gruppen⸗ ſpiele bekannt, die im Kampf um die Deutſche Fußballmei⸗ ſterſchaft am 8. Mai zur Durchführung kommen. Der Spiel⸗ plan lautet: Gruppe 1: Eintracht Frankfurt— Horck Inſterburg (Eintracht⸗Platz); Schiedsrichter Marker(Kaſſel); Gruppe 2: Deſſau 05— VfR Mannheim 2 Deſſau 98); Schiedsrichter Bütter(Beuthen); Schalke 0 gegen Berliner SW 92(Schalkeplatz Gelſenkirchen); Schieds⸗ 0 Degenhard Wolf(Köln); Gruppe 3; Fortung Düſſeldorf— Vorwärts Raſen⸗ 551 Gleiwitz(Fortuna⸗Platz Düſſeldorf); Schiedsrichter oll(Hannover); Gruppe 4: Fc Hanau 93— 1. FC Nürnberg(bger⸗ Platz Hanau); Schiedsrichter Stadelmaier(Stuttgart); annover 96— Alemannia Aachen(Platz Arminia Han⸗ nover); Schiedsrichter Wingenfeld(Fulda). Abſchied von der Fußball⸗Gauliga Da die Endſpiele um die deutſche Fußballmeiſterſchaft in dieſen Wochen das größte Intereſſe beanſpruchen, ſind die Gauligakämpfe der letzten Spieltage etwas unbeachtet ge⸗ blieben, obwohl hier die noch außenſtehenden Abſtiegsent⸗ ſcheidungen fielen. Es ſind nun alle abſteigenden Mann⸗ ſchaften ermittelt, lediglich im Gau Südweſt iſt die Frage Kaiſerslautern oder Saarbrücken immer noch offen. Folgende Vereine ſpielen im Herbſt in der Bezirksklaſſfe: Mittel⸗ rhein: Bonner J, Kölner BE; Heſſen: Boruſſia Fulda, Germania Fulda; Süd weſt: Opel Rüſſelsheim und J. FC Kaiſerslautern oder FV Saarbrücken: Baden: F Kehl, Germania Brötzingen; Württemberg: VfR Schwenningen, Sportfreunde Eßlingen; Bayern: VfB Ingolſtadt, Wacker München. Eilenriedeſieger in Hamburg Schon vierzehn— nach dem Eilenriederennen findet auf Hamburgs neuer Stadtparkſtrecke der zweite Lauf zur deutſchen Motorrad⸗Meiſterſchaft ſtatt. Im Rahmen der Veranſtaltung ſtarten auch die Sportwagen in einem natio⸗ nalen Rennen. Sämtliche Sieger aus der Eilenriede ſtarten auch am 8. Mai in Hamburg. In der Halbliterklaſſe fahren für BMW wieder Meier und Meiſter Gall als einzige Werk⸗ 1 5 Die Auto⸗Union will Hamelehle Gelegenheit geben, ich rennmäßig mit dem ihm noch ungewohnten Zweitakter vertraut zu machen und läßt ihn 5 der bis dahin ent⸗ wickelten dritten 350⸗cem⸗Maſchine zuſammen mit Winkler und Wünſche ſtarten. NSu ſtellt zur zweiten Auseinander⸗ ſetzung mit DKW den Meiſter Fleiſchmann, Bodmer und Hentze. In der 250⸗cem⸗Klaſſe gelten Kluge und Petruſchke als Favoriten. Sport in Kürze Aſton Villa Birmingham, eine der beſten engliſchen Fußballmannſchaften, die in wenigen Wochen eine Deutſch⸗ landreiſe antritt, kam in ihrem vorletzten Meiſterſchaftsſpiel zu einem klaren Sieg und ſchaffte nach zweijähriger Ab⸗ weſenheit wieder den Aufſtieg zur erſten Liga. Tommy Jarr, Englands Schwergewichtsborer, wurde von dem Londoner Veranſtalter Hull auf 15 000 Pfund verklagt, weil er im Smmer in London nicht gegen Max Schmeling angetreten iſt. Englands Jußballelf ſoll am 26. Mai auch ein Spiel in Paris austragen, und zwar mit der gleichen Mannſchaft, die am 14. Mai in Berlin gegen Deulſchland und am 21, Mai in Zürich gegen die weiz antritt. Das Spiel ſoll Frankreichs ltmeiſterſchaftsprobe ſein. Bei der Jußball⸗Weltmeiſterſchaft wird Cuba Mittel⸗ amerika vertreten; die entſprechende Meldung iſt jetzt im Organiſations⸗Ausſchuß eingegangen. Cuba ſpielt am 5. Juni in Toulouſe gegen Rumänien. Niederländiſch-Indien, das in der Fußball⸗Weltmeiſter⸗ ſchaft durch die Abſage von USA um ein Ausſcheidungs⸗ ſpiel kam, wurde in Batavia von der Auswahlmannſchaft des Fußballbundes von Batavia überlegen mit 4:1(2:0) geſchlagen. Den engliſchen Fußball⸗Pokal für Amateurmannſchaften gewann Bromley, das im Endſpiel vor 33 000 Zuſchauern die Elf von Erith and Belvedere mit 1:0(1:0) beſiegte. Erwin Klein(Solingen) trifft am 6. Mai bei den Be⸗ rufsboxkämpfen in Gelſenkirchen auf den Italiener Sarug⸗ ia. Meiſter Beck erhielt den Italiener Clavari zum Gegner. Für Meiſter Eſſer und Knoth ſtehen die italieniſchen Geg⸗ ner noch nicht feſt. Die Wiener Amateurboxſtaffel gewann ihren erſten Kampf auf der Norddeutſchland⸗Reiſe in Oldenburg gegen eine Auswahl von Oldenburg und Wilhelmshaven nach harten Kämpfen mit 9:7 Punkten. Für das Internationale Rundſtreckenrennen am 15. Mai in München, an dem Deutſchland, Italien, die N Frankreich und Belgien teilnehmen, hat Frankreich fol⸗ gende Mannſchaft beſtimmt: L. Talle, Daniel, Clement, P. Robillard und R. Panier. Bei den Eröffnungsrennen auf der Bahn in Erfurt am 15. Mai kommt es zu einem Steher⸗Treffen Deutſchland— Belgien mit Stach, Schindler ſowie Ronſſe und Michaux. Mario Tadini gewann auf Alfa Romeo das Maddalena⸗ Bergrennen bei Turin mit 80,728 Kmſt. Bei den Sportwa⸗ en war F. Corteſe, ebenfalls auf Alfa Romeo, in 73,230 Amt erfolgreich. Weltmeiſter W. Lohmann wurde für das Goldene Rad von Erfurt verpflichtet. Tonm Merkens, Schindler, Wiß⸗ bröcker u. a. ſind ſeine Gegner. 5 8 Radfahren und Volksgeſundheit Radfahren iſt die allgemeinſte ſportliche Betätigung, die man ſich denken kann. Männer, Frauen und Kinder üben ſie von früheſter Jugend bis ins hohe Alter aus. Die Verwen⸗ dung des Rades weitet den Blick für die heimiſche Welt. Wo das Auto halten muß, genießt der Radfahrer noch lange Zeit den Zauber der Einſamkeit. Die große Welt der Technik und Motoriſierung hat den Siegeszug des Fahrrades nicht aufhal⸗ ten können. Sein Anſehen wird bei uns in Deutſchland durch die ausgedehnte Anlage von Radwegen weiterhin erhöht. Die Bedeutung des Radfahrens wird uns erſt ſo recht im Freien bewußt. Der Zuſammenklang des Fahrradſports mit der Natur ergibt vielſeſtige geſundheitliche Vorzüge, die ebenſo ſehr den Körper wie den Geiſt erfriſchen. Es gab eine Zeit, die das Radfahren als ungeſund und für Mädchen als unſchicklich verwarf. Natürlich ſoll es keine weiblichen Rennfahrer geben! Aber für das landesübliche Radeln des zarten Geſchlechts darf man getroſt eintreten, ins⸗ beſondere für die Sonntags⸗ und Wanderradlerin, die ihr Stahlroß beherrſcht, jeder Strapaze aus dem Wege geht und in Zeiten, da ſie der Schonung bedarf, auf das Radeln ver⸗ zichtet. Bei Beachtung dieſer SHinweiſe iſt das Radeln für die Frau ein vorzüglicher Born mit reichem geſundheitlichen Kräfteinhalt. Die regelmäßige Beanſpruchung des üblichen Muskelapparats und die Durchlüftung der Lungen ſchaffen günſtige Bedingungen für die körperlichen Beſonderheſſen des Weibes. Der Radſport beeinflußt den Geſamtorganismus, zumal er ſich aus den drei alltäglichen Haltungs⸗ und Bewegungs⸗ formen, dem Stehen, Sitzen und Gehen, zuſammenſetzt. Dar⸗ aus reſultiert die Entfachung des Stoffwechſels mit beſchleu⸗ nigterem Vollzug der Schlackenausſcheidung, der vorwiegend, auf das Konto der abwechſelnden Beintätigkeit zu ſetzen iſt. Nachgewieſenermaßen erzielt der Radfahrer einen doppelten Gewinn an Kraft und Leiſtung, weil er bei mittlerer Ge⸗ ſchwindigkeit dieſelbe Strecke in der halben Zeit und mit halbem Kraftverbrauch zurücklegt wie der Fußgänger. Seine Gehwerkzeuge empfangen durch das Radeln eine ſchönere Form und eine ſchlankere Feſſel, ſofern die Zehen bei richtiger Sattelhöhe das Treten des Pedals beſorgen. Plattfüße kom⸗ men unte paſſionierten alten Radfahrern relativ ſelten vor. Außer den Muskeln bilden Lunge und Herz den koſtbarſten Betriebsſtoff des Radlers. Die vermehrten Anforderungen an Atmung und Kreislauf bewirken eine Zunahme des Bruſt⸗ umfanges und eine Kräftigung des Herzmuskels und der Ge⸗ fäße. In engſter Zuſammenarbeit regeln Blutumlauf und Herzaktionen den Andrang des Säfte⸗zu⸗abſtroms. So werden die Gefühle des Wohlſeins, der Beſchwingtheit und Schwung⸗ zraft wach. Krankhafte Anfälligkeit und körperliche Erſchöp⸗ fung ſinken auf ein Mindeſtmaß. CCCCCCCGCbCbCTbTGTGTVTCTVTCTCTGTCTGTVTCTCTCTCTCTCTTTT Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Morgenlied, Zeit, Wetter, landwirtſchaftliche Notierungen, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert;(7— 7.10 Nachrichten); 8 Waf⸗ ſerſtandsmeldungen, Wetter, Mark berichte, Gymnaſtik; 8.30 Morgenmuſik; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik; 12 Mit⸗ tagskonzert; 13 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.15 Mittags⸗ konzert; 14 Konzert bezw. Schallplattenkonzert; 15 Sende⸗ pauſe; 16 Nachmittagskonzert; 18.30 Griff ins Heute; 18 Nachrichten, Neues vom Tage; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 1. Mai: Reichsſendungen. Montag, 2. Mai: 10 Jetzt ratet einmal...; 10.30 Sendepauſe; 18 Hei — luſtig ſoll's werden, wir ſpielen eins auf; 19.15 Fröh⸗ liches Allerlei; 21 Muſik zur Unterhaltung; 22.20 Städte⸗ bild Prag, Vortrag; 22.35 Nacht und Tantzzmuſik. Dienstag, 3. Mai: 10 Die Vogelhochzeit; 10.30 Sendepauſe; 18 Aus der Chronik der Ahnfrau; 19.15 Soeben eingetroffen, neue Schallplatten; 20 Bowlendüfte— Spargelſpitzen, Maienfahrt mit Geiſtesblitzen; 21 Abendkonzert; 22.20 Politiſche Zei⸗ tungsſchau; 22.35 Unterhaltungskonzert. Mittwoch, 4. Mai: 10 Eine Abendmuſik am Hofe Friedrichs des Großen, Hörfolge; 10.30 Sendepauſe; 18 Ausleſe durch Leiſtung; 19.15 Bremsklötze weg, von deutſchem Fliegergeiſt; 19.45 Heinrich Schlusnus ſingt, Schallplatten; 20 Fröhliches Baden, Streifzug durch den badiſchen Humor; 20.55 Schaltpauſez 21 Stunde der jungen Nation; 21.30 Es leuchten die Sterne, Muſik aus neuen Filmen; 22.30 Portugieſiſche Muſik; 23 Im Wiener Dic ekt. 8 1 8 J 8 9 3 4 Matt-Oröno Druck 68. 95 em bret, in wundervollen Nustern„ Iitr Colſs-Strofon 8. 95 em br., 2farb. gewebt, in 8 mod. Farbsteſſungen tr. ſomain-Spltze 08. 95 em breit, für elegante Kleider II. Wah. dtr. Bluten U. Kleſderhtr. Mladeira-Stickoroi cd. Sem br. in mod. 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