Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr, 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keiner Erſatzanſprlüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. III. 38. 1150. 88. Jahrgang 7 Das 75⸗Millionen⸗Volk unter dem Maibaum. Berlin, 1. Mai. Nach Wochen ſtärkſter Anſpannung und letzter Einſatz⸗ bereilſchaft, nach einem Jahr erfolgreichen Schaffens, hat ſich zum ſechſten Male das Volk des Dritten Reiches Schulter an Schuller, Gau an Gau zuſammengefunden, um den na⸗ tionalen Feiertag des deutſchen Volkes zu begehen. Mit be⸗ ſonderem Stolz wird die Tatſache begrüßt, daß ſich in dieſem Jahre zum erſten Male das 75⸗Millionen⸗Volk geeint unker dem Maibaum verſammeln kann. Auch für die Brüder in Oeſterreich gilt zum erſten Male die Parole, die dem 1. Mai im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland den Stempel aufdrückk: „Freut euch des Lebens!“ Berlin, des Großdeutſchen Reiches Hauptſtadt, war bei den Reichsveranſtaltungen an dieſem Tage Mittelpunkt aller Feierlichkeiten. Kurz nach dem Morgengrauen iſt die Stadt in Bewegung. Der Morgen wird beherrſcht von der Jugend, die im Weſten der Stadt unter den Schlägen der Lands⸗ knechtstrommeln und Fanfarenklängen mit ihren 9195 und Wimpeln nach dem Reichsſportfeld marſchiert. Die Züge der Reichsbahn ſind in der Frühe gefüllt mit Jungen und Mädeln, und auch aus den U⸗Bahn⸗Ausgängen kommen im⸗ mer wieder neue Kolonnen der HJ, des BM und des Jungvolkes heraus, die zu der gewaltigen Jugendkundge⸗ bung im Olympiaſtadion ſich verſammeln. Inzwiſchen formieren ſich im Stadtinnern die Kolonnen der Schaffenden, um nach dem Luſtgarten, der Stätte des mittäglichen Staatsaktes, zu marſchieren, Zugleich ſind viele Tauſende unterwegs, um ſich längs der Feſtſtraße, der Wil⸗ helmſtraße, der Straße Unter den Linden und dem Luſtgar⸗ ten, einen guten Platz zu ſichern. Der Wilhelmplatz ſelbſt wird vom frühen Morgen an von einer großen Menſchenmenge beſetzt gehalten. 150000 Jungen und Mädel im Olympiaſtadion Als kurz vor Beginn der Kundgebung im Olympiaſta⸗ dion die Fahnen und Wimpel der Jugend in breiten Staf⸗ feln vom Maifeld aus auf den Stufen des Marathoßtores aufmarſchierten, waren 150 0 0 0 Hitlerjungen und Pimpfe, Mädel und Jungmädel des Gebietes und Obergaues Berlin verſammelt. Unten auf der Raſenfläche, inmitten des rieſi⸗ gen Ovals, haben Abordnungen der Sonder formatio⸗ nen der H J Aufſtellung genommen: von der einen Seite bis hinüber zur anderen ſtehen als geſchloſſener Mittelblock an die 1000 Jungen der Marine⸗HJ mit ihren leuchtend wei⸗ zen Mützen, ihnen zur Seite haben in ſymmetriſcher Anord⸗ nung Jungen der Motor⸗HJ mit ihren Rädern Aufſtellung genommen, und den Beſchluß bilden nach den beiden Schmal⸗ ſeiten je neun Segelflugzeuge. Punkt 8,30 Uhr meldet Obergebietsführer Axmann dem Reichsjugendführer und dem Gauleiter Reichsminiſter Dr. Goebbels, denen die Jugend mit begeiſterten Heilrufen ihren Gruß entboten hatte, die 150 000 Berliner Angehörigen der Jugend des Führers. Mit„Heil HJ!“ grüßt Schirach 1 und Mädel.„Heil“ dröhnt es als Antwort zu⸗ rück. Dann ſpricht Baldur v. Schirach „„Meine Kameraden und Kameradinnen, Jugend Adolf Hitlers!“, ſo beginnt er,„zum ſechſten Mal veranſtaltet die nationalſozialiſtiſche Regierung die Jugendkundgebung des 1. Mai und damit zum ſechſten Mal die größte Jugendkund⸗ gebung der Welt. Von Jahr zu Jahr hat ſich das Bild dieſer Kundgebung gewandelt. An die Stelle der ungeord⸗ neten Haufen von einſt iſt eine ſtraff gegliederte Organiſa⸗ tion getreten. Eine Maſſe bedeutet nicht viel, aber eine Ge⸗ meinſchaft kann alles bedeuten. Sie beſteht durch Euren Glauben und durch Euren Gehorſam. Aber nichts anderes als die Diſziplin hat Euch die Kraft gegeben, große Gedan⸗ en auch groß zu verwirklichen, und das müßt Ihr während Eures Lebens in dieſer Gemeinſchaft immer neu erkennen und befolgen: ein Befehl iſt nur ſo viel wert, als Menſchen bereit ſind, ihn blind durchzuführen. Das Weſen unſerer Ge⸗ meinſchaft iſt dieſer blinde Gehorſam gegenüber dem Führer, dem wir dienen. Da wir uns zu ſolchen Grundſätzen bekennen, meine Jungen und Mädels, kann ich Euch auch in dieſer Stunde ein anderes ſagen: werdet keine Muſterkna⸗ ben, und Mädels, werdet keine demütigen Mucker. Ihr ſollt lernen, aber Ihr' ſollt auch leben und fröhlich ſein! Es iſt gut, wenn Ihr in den Zenſuren der Schule eine eins erringt, aber ſorgt dafür, daß Ihr nicht in den Zenſuren des Lebens eine fünf erhaltet. So bekennen auch wir als Jugend 5 Führers uns an dieſem 1. Mai zur Parole:„Freut des Lebens!“. Nach dem gemeinſam geſungenen Lied„Nur der Freiheit gehört unſer Leben“ ſpricht Reichs miniſter Dr. Goebbels zur deutſchen Jugend:„Deut ugend des Führers! Es iſt ein ſchöner 11 des neuen 5 7 5 daß er unſeren Natio⸗ nalfeiertag mit der deutſchen Jugend beginnt. Am 1. Mai 1988 haben wir mit dieſem Akt begonnen, und heute ſchon iſt an nationalſozialiſtiſche Tradition geworden. Welch eine Wandlung aber liegt in dieſen fünf Jahren eingeſchloſſen! Damals marſchierte im Lustgarten vor uns eine Jugend auf, die aus tauſenden Organisationen und Verbänden kam, eine Jugend, die ehemals links und ehemals rechts ſtand. Montag, den 2. Mai 1988 Seuke aber ſteht vor uns eine einheitliche große deutſche Mil⸗ lionen⸗Jugend. Die parlamentariſchen Parteien, die wir 1933 abſervierten, gingen damals mit dem Wort hauſieren:„Wer die Jugend hat, hat die Zukunft“. Wir haben dieſes Wort umgekehrt, wir haben geſagt: Wer die Zukunft hat, der hat die Jugend! Und ſo ſtehen wir heute verſammelt: eine Jugend, die als einzige Organiſation unſeres Staates mit Stolz den Namen des Führers trägt. So beginnen wir in ſeinem Namen den Nationalfeiertag unſeres Volkes. And ſo eröffnen wir ihn, wie wir ihn von Anfang an als große Demonſtration unſerer Bewegung eröff⸗ net haben mit dem Rufe: der Führer Siegheil!“ Als nun aber der Badenweiler Marſch geſpielt wird, gibt es für die begeiſterte Jugend kein Halten mehr. Unter einem wahren Orkan von Heilrufen erſcheint der Wagen Adolf Hitlers aus dem Tunnel unter dem Marathontor auf der Aſchenbahn. Wohl fünf Minuten lang erfüllt ein ein⸗ ziges„Heil“ das Stadion, als Adolf Hitler, im Wagen ſtehend,(angſam das Rund des Stadions umfährt und ſeiner Jugend dankt. Als Adolf Hitler dann vor die Mikrophone tritt, ſcheint ſich auf den gegenüberliegenden unteren Rängen ein Zau⸗ berſtück zu vollziehen. Man traut faſt ſeinen Aucan nicht: Wo eben noch ausſchließlich das einheitliche Braun zu ſehen war, iſt mit einem Schlage Braun auf Weiß in rieſengroßen Buchſtaben zu leſen: Großdeutſch⸗ lan d. Dieſes Wunder, das ſich in wenigen Sekunden vor den Blicken Adolf Hitlers in den 16 Blocks auftut, war da⸗ durch entſtanden, daß Teile der BdM⸗Mädchen nach wohl⸗ eingeübtem Plan ihre Kletterweſten ausgezogen hatten. Adolf Hitler an die Jugend Erſt nach minutenlang andauernden Heilrufen kann Adolf Hitler zu folgender Anſprache das Wort nehmen: „Meine Jugend! Meine deutſche Jungen und Mädchen! Ihr habt das große Glück, in einer Zeit zu leben, deren ſich die deutſche Nation einſt nicht zu ſchämen brauchen wird. Ihr ſeid in Eurer Jugend Zeugen des Aufſtiegs unſeres Volkes geworden, Ihr habt in Euren jungen Herzen die großen Ereigniſſe der vergangenen Wochen und Monate glühend miterlebt und mitempfunden, die im Zeichen der Einigung des deutſchen Volkes ſtanden. Dieſe äußere Eini⸗ gung aber, meine Jugend, iſt nur das Ereignis der im In⸗ neren unſeres Volkes vollzogenen Einigung. Und heute feiern wir den Tag dieſer Volkseinigung! Jahrhunderte war unſer Volk im Innern uneins und zerriſſen und deshalb nach außen ohnmächtig, wehrlos und damit rechtlos und unglücklich. Seit dem Siege der Bewe⸗ gung, unter deren Banner Ihr ſteht, hat ſich in unſerem Volke die innere Einigung der deutſchen Menſchen vollzo⸗ gen. Wir haben nun von der Vorſehung den Lohn dafür erhalten: Großdeutſchland! Dieſe Einigung aber iſt kein Geſchenk des Zufalls, ſon⸗ dern das Ergebnis einer planmäßigen Erziehung unſeres Volkes durch die nationalſozialiſtiſche Bewegung. Die Ju⸗ gend iſt der Bauſtein unſeres neuen Reiches! Ihr ſeid Großdeutſchland! Denn in Euch formt ſich die deutſche Volksgemeinſchaft. Vor dem einen Führer ſteht ein Reich, vor dem einen Reich ſteht ein Volk und vor dem einen Volk ſteht eine deutſche Jugend! Indem ich Euch ſehe, iſt mein Glaube in die deutſche Zukunft unbegrenzt und unerſchütterlich! Denn ich weiß: Ihr werdet alles das erfüllen, was wir von Euch erhoffen! So grüße ich Euch heute an dieſem 1. Mai in unſerem neuen großen Deutſchland. Denn Ihr ſeid unſer Frühling! In Euch wird und muß ſich das vollenden, wofür Genera⸗ tionen und Jahrhunderte ſtritten: Deutſchland.“ Das Lied der Hitlerjugend, Schirachs Gruß„Unſer lie⸗ ber Führer— Siegheil!“, und die Nationalhymnen been⸗ den dieſe Kundgebung der Jugend. Feſtſitzung der Reichskulturkammer Rings um das mit den Fahnen des Dritten Reiches, mit Tannengrün und Blumen reich ausgeſchmückte Opernhaus hatte ſich ſchon lange vor Beginn der Feſtſitzung eine viel⸗ tauſendköpfige Menſchenmenge verſammelt, die dem kurz vor 10 Uhr eintreffenden Führer und Reichskanzler einen begeiſterten Empfang bereitete. Der Opernſaal ſelbſt bot ein überaus feſtliches Bild. Die Bühne war von einem dichten golddurchwirkten Kranz roter Azaleen und Geranien um⸗ rahmt. Ein Feſtabzeichen des Nationalen Feiertages in rieſigem Ausmaß auf einer goldſchimmernden Tuchverſpan⸗ nung beherrſchte den Hintergrund. In der mit der Standarte des Führers geſchmückten großen Ehrenloge hatten in der erſten Reihe neben Adolf Hitler Platz genommen Reichsmi⸗ niſter Dr. Goebbels, der Vizepräſident der Reichskultur⸗ kammer Reichswirtſchaftsminiſter Funk, Reichsorganiſa⸗ tionsleiter Dr. Ley und Staatsſekretär Hanke. Das Diplomgtiſche Korps mit dem Doyen, dem päpſt⸗ lichen Nuntius Orſenigo an der Spitze war faſt vollzählig vertreten. Das Orcheſter des Deutſchen Opernhauſes unter Leitung von Generalmuſikdirektor Rother eröffnete die Feſtſitzung mit der Ouvertüre zu„Oberon“ von Carl Maria v. Weber. Dann trat Staatsſchauſpieler Heinrich George an das Vor⸗ tragspult, um Max von Schenkendorffs Frühlingsgruß an das Vaterland vorzutragen. Nr. 101 Die Fünfte Symphonie von Beethoven leitete über zu folgender Feſtanſprache des Präſidenten der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, und damit zur Verkündung des Nationalen Buch⸗ und Filmpreiſes: „Mein Führer! Euere Exzellenzen! Meine Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Wie nie zuvor, ſteht der 1. Mai die⸗ ſes Jahres im Zeichen eines nationalen Glückes ohneglei⸗ chen für unſer Volk. Wir feiern ihn zum 6. Male im neuen Reiche. Jedes Jahr haben an ihn ſich die großen Hoffnun⸗ gen unſerer Nation geknüpft, und ſe weiter wir in der Zeit voranſchreiten, um ſo mehr werden aus Hoffnungen Er⸗ füllungen. Die Angliederung Oeſterreichs an das Reich war ein ſpontaner Akt des Volkswillens, ausgelöſt von einer Führerperſönlichkeit und getragen von der Kraft einer Idee, die über hölzerne Grenzbarrieren hinwegſprang und Millionen Menſchen wie in einem Sturm eroberte. Damit iſt für uns alle ein neuer Volksfrühling angebro⸗ chen Ein politiſches Glaubensbekenntnis hat ſich als unauf⸗ haltſam und unüberwindbar erwieſen. Wir haben in ſeinem Zeichen ſich die Wiederbelebung unſerer Nation vollziehen ſehen, und wiederum ſind wir alle bei ſeiner neuen hiſtori⸗ ſchen Manifeſtation auf das tiefſte davon ergriffen worden. Eine mißgünſtige ausländiſche Meinung iſt auch nicht müde geworden, der Welt einzureden, daß Deutſchland ſeinen gro⸗ ßen politiſchen und wirtſchaftlichen Aufſtieg teuer mit einem ſtarken Verluſt gerade auf kulturellem Gebiet habe bezah⸗ len müſſen. Man bedauert das in dieſen Kreiſen vielfach mit heuchleriſchem Pathos. Man hatte uns allzulange in die Stellung eines Volkes der Dichter und Denker hinein⸗ gedrängt, von dem man füglich erwarten zu können glaubte, daß es auf dem Felde der politiſchen Macht⸗ und Lebens- anſprüche in keiner Weiſe unbequem werden wollte. Unterdes aber ſind wir zum Volk der Ingenieure und Straßenbauer, der politiſchen Organiſatoren und Redner, der wirtſchaftlichen Erfinder und Konſtrukteure, der mili⸗ täriſchen Lehrmeiſter und Inſtrukteure geworden. Und das Wunderbare iſt, daß wir dabei unſeren Charakter eineg wirklichen Kulturvolkes nicht nur nicht verloren, ſondern in einem viel ſtärkeren Maße als je zuvor beſtätigt haben, Die Blütezeit unſeres politiſchen Lebens iſt im Begriff, einen ungeahnten Emporſtieg unſeres geſamten deutſchen Kultur⸗ lebens nach ſich zu ziehen. Dabei ſoll es gar nicht beſtritten werden, daß wir Deut⸗ ſchen durch die Verhältniſſe vielfach gezwungen ſind, diſzi— plinierter zu leben, zu denken und zu arbeiten als andert Nationen. Wir müſſen verſuchen, durch die Kraft des ge⸗ eeinten nationalen Willens die uns fehlenden Hilfsmittel, die anderen Völkern vielfach im Ueberfluß zur Verfügung ſtehen, wenigſtens ihn etwa zu erſetzen. Man ſchimpft uns zwar in einer mißgünſtigen Wel gerne Barbaren. Aber halten wir die deutſchen Verhältniſſe denen gegenüber, die vielfach in anderen Staaten herrſchen, ſo gilt für uns das Dichterwort, daß wir Wilde doch die beſſeren Menſchen ſind. Es liegt im Sinne des nationalſozialiſtiſchen Staatsgedankens, daß alles, was geſchieht, in einer direkten Beziehung zum Volke ſelbſt ſteht. Deshalb iſt es das Beſtreben der neuen Staatsführung, das Volk an ſeinem eigenen nationalen Leben unmittelbar teilnehmen zu laſſen. Die politiſchen Erfolge, die wir verzeichnen konnten, ſind für das Volk errungen worden, der wirtſchaftliche Aufſtieg kommt dem Volke zugute, die kul' turelle Blüte unſerer Zeit wäre ſinnlos, ſtände ſie nicht in innigſter Beziehung zum Volke ſelbſt. Die nationalſozialiſtiſche Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ vermittelte im Jahre 1937 allein den deutſchen Bühnen 13,5 Millionen zuſätzliche Beſucher. Die Hörerziffern des deutſchen Rundfunks ſtiegen in den vergangenen zwölf Monaten von 8,4 auf 9,5 Millio⸗ nen. Die Produktionsziffer des Volksempfängers VE. 301 ſtieg in dieſem Jahre um 650 000 Stück auf 2 800 000. Die Zahl der Filmtheaterbeſucher ſtiea von 235 Millionen im Jahre 1932 auf nunmehr 400 Millionen im Jahre 1937. Die deutſchen bildenden Künſtler wurden um eine Summe oon 5 200 000 Reichsmark bei öffentlichen Bauten oder durch Ankäufe herangezogen. Wir hatten im vergangenen Jahre 25361 Neuerſcheinungen auf dem Buchmarkt zu verzeichnen. Die Amſatzerhöhung des deutſchen Buches betrug 20,5 Pro⸗ zent. Die Zahl der Ausleihungen in deutſchen Werkbüchereien ſſeg im vergangenen Jahr auf 20 Millionen. 750 Volks⸗ büchereien wurden in dieſem Zeitraum neu eingerichtet. Kön⸗ hen Zahlen als dieſe überzeugender nachweiſen, wie ſyſtema⸗ tiſch die Pflege des geiſtigen und künſtleriſchen Lebens in Deutſchland betrieben und wie umfangreich das deutſche Volk ſelbſt in den Genuß ſeiner kulturellen Güter kommt?— Da⸗ neben läuft eine großzügige 5 Förderung des deutſchen Künſtlers ſelbſt, die ſich nicht nur auf ſeine Werke, ſondern auch auf ſeine Per⸗ ſon erſtreckt. Wir haben einen Plan, der jahrzehntelang in Deutſchland erwogen, aber niemals Abe e wurde, ſchon in den Anfängen verwirklicht. Die Altersverſorgung für alle deutſchen Bühnenſchaffenden iſt im vergangenen Jahre Tat⸗ ſache geworden. Eine Verſorgungsabgabe von 5 Pfennig für ede Theaterkarte hat uns die Möglichkeit gegeben, einem chreienden Uebel abzuhelfen und damit eine kulturelle Groß⸗ tat erſten Ranges zu vollziehen. Es beſteht darüber hinaus begründete Hoffnung, daß in abſehbarer Zeit die Altersperſorgung für alle künſtleriſch ſchaffenden Meuſchen in Dautſchland durchgeführt wird. „ Der Nachwuchsfrage haben wir beſondere Aufmerksamkeit angedeihen laſſen. Die Gründung der Deutſchen Filmakademie iſt hier nur ein Bei⸗ ſpiel für viele. Die Errichtung einer Weaſchen Theateraka⸗ demie wird vorbereitet. Preſſeſchulen, Rundfunkſchulen, die Forſchungsanſtalt für Maltechnik in München ſind weitere Etappen auf dieſem Wege der ſyſtematiſchen Erziehung eines künſtleriſchen Nachwuchſes. Im Jahre 1933 haben wir zwei Preiſe ausgeſetzt, die ährlich am 1. Mai zur Verteilung gelangen. Mit ihnen oll der beſte Film und das beſte Buch des Jahres gekrönt werden. Sie haben, wie es in ihrer Stiftungsurkunde heißt, den Zweck, die beiden Werke aus der Film⸗ und Buchpro⸗ duktion zu krönen, die, aus dem Geiſte unſerer Zeit heraus geſchaffen, in höchſter Vollendung dem Geiſte dieſer Zeit lebendigſten und plaſtiſchſten Ausdruck geben. Der deutſche Filmpreis 193238 wurde Frau Leni Riefenſtahl für ihr Filmwerk„Olympia Feſt der Völker, Feſt der Schönheit“ zuerkannt. In faſt zweijähriger Arbeit iſt dieſes monumenkale Filmwerk ge⸗ ſchaffen worden. Mit einem Fleiß ohnegleichen, mit vor- bildlicher Genauigkeit, mit größtem 1 und künſt⸗ leriſchen Können wurde hier eine Leiſtung vollbracht, die nicht nur bei uns, ſondern auch in der Preſſe des Auslan⸗ des die größte Bewunderung fand. Der Film„Olympia“ iſt in ſeiner künſtleriſchen Geſtal⸗ tung zu einem Symbol unſerer Zeit geworden. Mit fein⸗ ſtem Einfühlungsvermögen wurde hier die Brücke geſchla⸗ gen vom 20. Jahrhundert zur griechiſchen Antike Der er⸗ greifende Prolog dieſes Filmes iſt eine künſtleriſche Lei⸗ ſtung erſten Ranges. Die filmiſche Wiedergabe der ſport⸗ lichen und repräſentativen Vorgänge der Berliner Olympi⸗ ſchen Spiele hat den Rahmen einer großen Reportage ge⸗ waltſam geſprengt und iſt zu einem Dokument höchſter Filmkunſt geworden. Der Deutſche Buchpreis 193238 fand in dieſem Jahre viele Bewerber. Die Auswahl unker ihnen mußte deshalb beſonders ſchwer fallen. Schon waren wir im Begriff, den Preis unterzuteilen oder durch das Los enkſcheiden zu laſſen, da erſchien in dieſen Tagen auf dem Buchmarkt ein dünner, ſchmaler Gedichtband, der aller⸗ dings dann ſofortk alle weiteren Erwägungen hinfällig machte. Der Deutſche Buchpreis 1937.38 wurde dem Gedicht band:„Das Lied der Getreuen“, Berſe ungenannker öſter⸗ reichiſcher Hitlerjugend aus den Jahren der Verfolgung 1933—37, herausgegeben und eingeleitet von Baldur von Schirach, zuerkannt. Der Gedichtband nennt keine einzelne Verfaſſer, ſie ſind alle Vertreter einer kämpfenden Gemeinſchaft. Die Verſe dieſes Büchleins wurden in des Wortes wahrer Bedeutung aus hartem, dichteriſchem Zwang geſchrieben und entſprin⸗ gen ſtärkſter nationaler Not. Sie erheben ſich in einzelnen Teilen zu ergreifenden Schmerzensgeſängen, zu trotzigen dichteriſchen Anklagen. Und das Ergreifende dabei iſt, daß ſie geſchrieben wurden von jungen Menſchen, die faſt noch Kinder ſind und doch in männlichen Worten eine Zeit be⸗ ſingen, deren ſie würdig ſein wollen. Iſt es nicht, als nähme das deutſche Volk in Oeſterreich ſelbſt das Wort, wenn hier einer dieſer ungenannten Jungen in Zeiten tiefſter natio⸗ naler Qual die Viſion aufleuchten läßt, wie Oeſterreichs 5715 einmal am Tage der Erlöſung den Führer empfangen wird: „So wollen wir Dich einſt begrüßen In unſerm lieben Heimatland: Wohin Du kommſt, wird Dir zu Füßen, Ein Blumenteppich ausgeſpannt, Und an den Fenſtern, an den Gängen Werden die bunten Kränze hängen. Und höher oben auf den Türmen, Da ſollſt Du Deine Fahne ſehn. Ganz fleckenlos trotz allen Stürmen Werden ſie noch im Winde wehn Und werden weithin ſieghaft leuchten Und manches blanke Auge feuchten. Das ganze Land wird widerhallen Von unſerem namenloſen Glück— Das Deutſchlandlied wird froh erſchallen, Und jede Miene, jeder Blick Wird Dir die gleiche Botſchaft geben: Kärnten iſt Dein mit Leib und Leben!“ Das preisgekrönte Gedichtbändchen umfaßt nur 29 Pro⸗ den, aber hier entſcheidet nicht der Umfang, ſondern das Gewicht der dichteriſchen Gabe. Wir haben mit Abſicht ver⸗ mieden, den Schleier der Anonymität zu lüften. Ich kann nd will keine einzelnen Namen nennen. Der Deutſche Buch⸗ Preis, der ſonſt in Höhe von 12 000 Reichsmark zur Ver⸗ ſeilung gelangt, ſoll deshalb auch an keinen Einzelnen ge⸗ eben werden. Er wird dieſes Jahr von 12 000 auf 200 000 eichsmark erhöht. Dieſe Summe ſoll zum Bau einer gro⸗ en Jugendherberge in der ſchönſten Gegend unſeres deut⸗ n Oeſterreich dienen.“ Her Staatsakt im Luſtgarten Der feierliche Staatsakt im Luſtgarten bildet auch in bdieſem Jahre den Höhepunkt des Nationalen Feiertages des deutſchen Volkes. Der breite Mittelraum der Kundgebungs⸗ ätte zwiſchen Schloß und Altem Muſeum iſt ſchon um 10 hr bis auf den letzten Platz gefüllt. Frühzeitig haben ſich auch die ſeitlichen Tribünen gefüllt, die den Mitgliedern der Reichsregierung und dem Diplomatiſchen Korps, dem Füh⸗ cerkorps der Partei, den Ehrenabordnungen der 8 Arbeiterſchaft und den Gäſten aus den Gauen des Lan Deſterreich vorbehalten ſind. Eine halbe Stunde vor Beginn der Kundgebung bietet ſich der Menge das Bild eines großartigen Fahneneinmarſches: vom Schlüterhof des Schloſſes kommend, ziehen unter den Klängen des Marſchliedes„75 Millionen— ein Schlag“ die ſämtlichen Standarten, Fahnen und Stander der Kampf. formationen der Partei und der Deutſchen Arbeitsfront, 1 über 700 an der Zahl, am Maibaum vorbei durch den freſ⸗ gehaltenen Mittelgang zum Alten Muſeum. Als die Glocken des Doms die zwölfte Stunde ſchlagen, kündet der von den Linden herüberſchallende Jubelſturm den Maſſen im Luſtgarten das Eintreffen Adolf Hitlers an, der zunächſt die Front der zwiſchen Schloßbrücke und Schloß⸗ rampe aufmarſchierten Ehrenkompanien der Luftwaffe und ſei⸗ ner Leibſtandarte abſchreitet. Geleitet von ſeinen Mitarbei⸗ tern in Partei und Staat und von den Oberbefehlshaber der dret Wehrmachtsteile, begibt er ſich zum Mittelportal s Alten Muſeums. Die Führerſtandarte geht hoch. Reichsminlſter Dr. Goebbels betritt die hohe Rednertribüne und nimmt, von den Maſſen begeiſtert begrüßt, das Wort zu einer kurzen Eröffnungsan⸗ rache. Niemals habe das deutſche Volk ſeinen Nationalen Feiertag ſo feſtlich begangen wie in dieſem Jahre.„Dieſes Volk will Ihnen nicht nur Ja ſagen, ſondern es will Ihnen gehorchen! Dieſes Volk will mit Ihnen arbeiten am Neu⸗ bau unſeres Reiches, und es iſt glücklich mit Ihnen, daß an dieſem 1. Mai unſere deutſchen Brüder und Schweſtern aus Oeſterreich den Nationalen Feiertag mit uns begehen. Früher konnten wir ſie über die Aetherwellen nur in Andeutungen begrüßen. Heute begrüßen wir ſie zum erſten Male offen und frei als Künder unſeres Volkes und Glieder unſerer Nation. And ſo wie wir ſie grüßen, ſo grüßen ſie uns! Und ſo grüßt dieſe 75⸗Millionen⸗Nation auch Sie, mein Führer, als den Erbauer und Geſtalter des Reiches und den Retter der deutſchen Nation mit unſerem alten Ruf: Adolf Hitler Siegheil!“ Dr. Ley bringt den Gruß der Schaffenden Dann ſpricht der Leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley:„Mein Führer! Vor nunmehr fünf Jahren gaben Sie mir den Auftrag, die dama⸗ ligen Gewerkſchaften und Arbeitgeberverbände— insgeſamt waren es 216 Verbände— zu übernehmen. Es war ein wilder Haufe ſich widerſtreitender und ſich untereinander be⸗ kämpfender Organiſationen. Einer ſtand gegen den anderen und alle gegen die Nation, das Volk und letzteres gegen den Arbeiter ſelber. Heute nun, kann ich Ihnen, mein Führer, melden, daß ohne die gewonnene Oſtmark bereits über 20 Millionen als Einzelmitglieder in die große Front der Schaf⸗ fenden eingereiht, nach Ihrem Willen marſchieren und Ar⸗ beiter und Unternehmer unterſchiedslos eine Parole kennen: Deutſchland! Wir alle waren heimatlos geworden. Sie gaben uns unſer Vaterland zurück!“ Und nun betritt, allen ſichtbar, der Führer und Reichskanzler die Rednertribüne. Ein Sturm der Begeiſterung grüßt ihn, und Minuten vergehen, ehe er das Wort zu folgender An⸗ ſprache nehmen kann: „Meine deutſchen Volksgenoſſen und-genoſſinnen! Einſt war der 1. Mai in deutſchen Landen ein Feſttag des Früh ⸗ lings. Später wurde er zum Tag des Kampfes und Strei⸗ tes. Als wir dann die Macht übernahmen, gaben wir dem deutſchen Volk den 1. Mai wieder zurück und erhoben ihn um Feſttag der nationalen Arbeil und damit der deukſchen olksgemeinſchaft. Wenn wir heute dieſen Tag wieder feiern, dann krennen uns von damals fünf Jahre, eine Zeit, die lange genug iſt, um zu überprüfen, was in ihr geleiſtet wurde und ob ſich das erfüllt hat, was man mit Recht von einem neuen Kegime erwarten durfte. Wie es im Jahre 1932 und zu Beginn des Jahres 1933 in Deutſchland ausſah, iſt allen noch bekannt. So traurig, a faſt ausſichtslos war damals die Situation, daß viele überhaupt an der Zukunft des deutſchen Volkes verzweifel⸗ ben. Unſere Gegner waren überzeugt, daß wir an der Größe der Aufgaben ſcheitern müßten. Keiner unſerer da⸗ maligen Kritiker hat wohl auch nur geahnt, daß es uns 1 ſein würde, in ſo kurzer Zeit ſo Gewaltiges zu lei⸗ ten. Heute können wir mit Ruhe einen Vergleich ziehen zwi⸗ ſchen Deutſchland und der Umwelt. Wenn wir von einem Staat in Europa abſehen, den ich in dieſen kommenden Ta⸗ gen zu beſuchen die Ehre haben werde, dann ſehen wir um uns nur zu oft jene Erſcheinungen, die Deutſchland auch im Jahre 1932 und 1933 noch bedrückten. Sie, die uns rüher ſo oft glaubten Belehrungen geben zu müſſen, ſte, ie ſo oft hochmütig auf uns herabblickten und uns kriti⸗ ſierten, ſind mit ihren Problemen nicht ſo fertig geworden wie wir mit den unſeren! Heute leidet dieſe andere Welt unter der drohenden Sorge, die die Arbeitsloſigkeit von Millionen Menſchen mit ſich bringt,— wir aber beginnen zu leiden unter Sorge nach Arbeitern. In den anderen Ländern charakteriſiert der Arbeitslose den Zuſtand des öffentlichen Lebens— in Deutſchland iſt es die Arbeit, die dem Leben ihren Stempel aufprägt. Da⸗ bei handelt es ſich hier um Länder, die ſich in einer beſſeren Lage befinden als Deutſchland. Wer über alle Bodenſchätze, die nur denkbar ſind, verfügt, der müßte mit Leichtigkeit ſeinen Menſchen Arbeit und Brot geben können. Dagegen müſſen wir uns durch Genialität, durch Fleiß und höchſte Anſtrengung mühſelig erkämpfen, was in anderen Ländern die Natur in reicher Fülle dem Menſchen ſchenkt. And trotzdem: Deutſchland hat ſeine Aufgabe gelöſt, der nakionalſozialiſtiſche Staat hat die Schwierigkeiten, die er antraf, überwunden. Es iſt für uns eine innere Genugtuung, in anderen Ländern heute als Erkenntnis das ausſprechen zu hören, was in unſerem Lande ſeit fünf Jahren oberſtes Gebot iſt. Wenn wir heute von einem ausländiſchen Staatsmann ver⸗ nehmen, daß die Arbeit allein fähig ſei, mit den Sorgen über die zerrüttete Wirtſchaft ſeines Landes fertig zu wer⸗ den, dann können wir nur ſtaunen über die lange Zeit, die notwendig war, um dort einer Erkenntnis zum Durchbruch zu verhelfen, die bei uns Lebensgeſetz iſt. Denn wenn wir unſere Aufgabe löſen konnten, dann nur, weil wir uns vom erſten Augenblick an von allen lebensfremden Theo⸗ rien entfernt hatten, und unſer Daſein aufbauten auf der einfachen Erkennknis, daß der Menſch nur das verbrauchen kann, was er ſelber ſchafft, daß ein Volk nur das verzehren kann, was er ſelbſt anbaut und erntet. Dieſe Erzeugung wird nicht durch Theo⸗ rien, nicht durch Phraſen und Programme hervorgebracht, ſondern durch Arbei, durch organiſierte, planmäßige, überlegende Arbeit.. Das, meine Volksgenoſſen, war eine Erkenntnis, die wir Nationalſozialiſten vom erſten Augenblick an ohne Rück⸗ ſicht auf Popularität oder Unpopularität nicht nur pertra⸗ ten, ſondern auch praktiſch durchſetzten. Ich glaubte das einſt wagen zu dürfen, weil ich mein Volk kannte. Der Deutſche will anſtändig leben, er liebt es nicht, in Faulheit u verkommen. Er will ſchaffen und dann dafür auch ſein eben verbeſſern. Wenn wir heute den Standard unſeres deutſchen Lebens überblicken, dann werden wir alle zugeben müſſen, daß dieſe Schaffenkraft und Schaffensfreude ſich in einer gewaltigen Steigerung unſerer nationalen Produk⸗ tion und damit in einer Hebung unſerer geſamten deutſchen Volkswohlfahrt ausgewirkt hat. Die deutſche Wirtſchaftspolitik, über die unſere Gegner früher ſo zu ſpötteln pflegten, beginnt ſich langſam die Anerkennung der Welt zu erobern. Dieſe Politik einer fort⸗ geſetzten Steigerung der Produktion iſt zugleich die ſicherſte eckung einer dadurch ſtabilen Währung geworden. Die deutſche Reichsmark iſt ein gültiger Schein, nicht weil hmter ihr Gold und De⸗ viſen ſtehen, ſondern wen hinter ihr eine große Nation ſteht, die fleißig und arbeitſam iſt.(Langanhaltende Zu⸗ ſtimmungskundgebungen der Maſſen.) Ihre Arbeil in Skadt und Land, deine Arbeit, Arbeſter in den Werkſtätten und Fabriken, deine Arbeit, deut er Bauer,— ſie ſind die Deckung deiner Reichsmark, ſie ſchaf, fen die Werte, für die der Einzelne dann im Auskauf eine Mark hergeben kann, ohne daß ſie übermorgen plötz. lich nurmehr ein Drittel von dem wert ſein wird, was ſie heute war. Dieſe deutſche Wirlſchaftspolitik baſiert auf de Generalgrundſatz nationalſozialiſtiſcher Erkenntniſſe: Hilf dir ſelbſt! So haben wir wirtſchaftlich gehandelt, und genau 3 handeln wir auch politiſch: Hilf dir ſelbſt, dann wirſt du auch die Hilfe des Allmächtigen erhalten. Dazu war aber auch eine Organiſation der Arbeit not⸗ wendig, die jeden Einzelnen zwingt, die Intereſſen der Ge⸗ ſamtheit über ſeine eigenen zu ſtellen. Hier hat der national⸗ lozialiſtiſche Staat rückſichtslos durchgegriffen. Nur ſo war es Uns möglich, in unſerer Wirtſchaft eine einheitliche Füh⸗ kung durchzuſetzen, die als Ergebnis jene gewaltigen Lei⸗ ſtungen zeitigte, die dem ganzen Volke zugute kommen. Allein dieſe Organisation der Wirtſchaft wurde noch nicht genügen. Die erſte Vorausſetzung für die Rettung der deutſchen Nation war die innere Ordnung unſeres Volkes, lein innerer Friede. Heute nach fünf Jahren iſt dieſer Kampf als gewonnen anzuſehen. Die deutſche Nation hat ihre inneren Streitigkeiten endgültig begraben. Nicht alg ob damit alle Intereſſenunterſchiede verſchwunden wären. Aber wir haben andere Formen des Ausgleichs gefunden als die des inneren politiſchen oder wirtſchaftlichen Fauſt⸗ kampfes. Für uns iſt eine neue Wertung der Menſchen zur Grundlage der deutſchen Volksgemeinſchaft geworden, eine Wertung, die von der Leiſtung des Einzelnen für ſeine Volksgemeinſchaft ausgeht. UAnſere nationale Geſchloſſenheit iſt das Ergebnis der Arbeit der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, der Partei und ihrer Organiſationen. Sie haben die Nation zufammenge. faßt und erzogen. Wenn heute noch jemand erklärt, er ſei ſehr für die Volksgemeinſchaft, aber die Partei ſei ihm nicht ſympathiſch, — dann iſt das ungefähr ſo, als wenn jemand erklärt:„Ich bin ſehr für die Freiheit und für den Kampf um die Frei⸗ heit,— aber die Wehrmacht lehne ich ab.“— Nein, dieſer Staat hat ſeine innere Geſchloſſenheit allein durch das na⸗ tionalſozialiſtiſche Glaubensbekenntnis erhalten, das von den Organiſationen unſerer Bewegung verkündet und ge⸗ tragen und für alle Zukunft durch die Partei übermittelt werden wird! Es gab früher Menſchen, die ſtets erklärten:„Nieder mit dem Kampf! Nie wieder Krieg!“ Und dabei ließen ſie den Krieg fortgeſetzt im Innern toben. Ich kenne dieſe Pa⸗ role: Nie wieder Krieg!— Sie iſt auch die meinel Dazu nämlich machte ich Deutſchland ſtark und feſt und ſtellte ez auf ſeine eigenen Füße!(Gewaltige Beifallsſtürme.) Allein, um ſo ſtark und feſt zu ſein, daß kein Unfriede von außen unſer Volk bedrohen kann, iſt es notwendig, ſenen Kampf für immer auszurotten, der uns hindern würde, unſere Kraft nach außen jemals in Erſcheinung treten zu laſſen! Nicht nur„Nie wieder Krieg!“ muß die Parole heißen, fondern:„Niemals wieder Bürgerkrieg! Niemals wieder Klaſſenkampf! Niemals wieder inneren Streif und Hader! (Erneute ſtürmiſche Juſtimmung.) Ich habe dieſen Erkenntniſſen entſprechend gehandelt,— und Sie, meine Volksgenoſſen, ſehen die Ergebniſſe! In we⸗ nigen Jahren haben wir nahezu alle Fragen gelöſt, die da⸗ mals als kaum lösbar galten. So feiern wir heute wieder den 1. Mai und dieſes Mal als ein beſonderes Freudenfeſt. 6.5 Millionen Deutſche ſind nun in die Grenzen unſeres heiligen Reiches miteinge⸗ ſchloſſen. Auch ſie, bis in die füdlichſten Teile, bis zu den Karawanken, hören in dieſer Stunde zu— glücklich dar⸗ über, nun auch Teil unſerer großen Gemeinſchaft zu ſein. Wir müſſen dieſe neuen Glieder des Reiches nunmehr auf⸗ liehmen in unſeren feſten Bund. Sie ſollen fühlen, daß ſie in eine ſinnvolle Ordnunig aufgenommen wurden. Sie iſt Uniſer Stolz und mit ihr werden wir alle die Fragen in kur⸗ zer Zeit meiſtern, um auch dort ſene Blüte herbeizuführen, die das alte Reich ſchon ereicht hat. So bitte ich Sie denn an dieſem 1. Mai: Spüren Sie licht dem nach, was uns vielleicht noch trennen könnte, ſon⸗ dern freuen Sie ſich an dem, was wir ſchon erreicht haben! Hängen Sie ſich an das, was uns ſchon allen gemeinſam ift! In fünf Jahren wird kein Volk geboren, in fünf Jah⸗ ken wird auch kein Staat vollendet. Den Grundſtein aber haben wir gelegt und dieſe Grundſteinlegung feiern wir an dieſem 1. Mai. Unſer war der Glaube, unſer iſt der Wille! Was zu vollenden noch übrig bleibt, es wird vollendet werden, wenn nur die Träger unſeres großen Ideals mulig, zuverläſſig und unbeirrbar ihren Weg gehen! Heute feiern wir den Tag dieſes Ideals, den Tag der deutſchen Volksgemeinſchaft und damit den Tag jener deut⸗ ſchen Arbeit, auf die wir alle ſo ſtolz ſind in Stadt und Land Einmal im Jahre wollen wir uns deſſen freuen, und dazu 5 dieſer Feiertag geſchaffen worden als Feſt der deut⸗ ſchen Volksgemeinſchaft. Deutſchland Sieg⸗Heil!“ Begeiſtert nehmen die Maſſen das Sieg⸗Heil auf und bereiten Adolf Hitler minutenlange, immer wieder ſich er⸗ neuernde Ovationen, die ſich zu einer großartigen Kund⸗ gebung der Treue, der Liebe und des Dankes ſteigern. Kurz darauf tritt der Führer und Reichskanzler unter den erneuten Jubelſtürmen der Werktätigen Berlins die Rückfahrt zur Reichskanzlei an. Arbeiter bei Adolf Hitler Der Führer und Reichskanzler empfing am Nachmiktag des Nationalen Feiertages wie alle Jahre einen Teil der Sieger des Reichsberufsweltkampfes, die als Ehrenabord⸗ nungen der Arbeiter der Stirn und der Fauſt des deulſchen Bolkes aus allen Teilen des Reiches zu den Maifeiern nach Berlin gekommen waren. Jum erſten male war bei dieſem Empfang auch eine Arbeilerehrenabordnung aus öſterrei⸗ chiſchen Gauen anweſend. Nächtlicher Ausklang im Luſtgarten Die Feier des Nationalen Feiertages des deutſchen Vol⸗ kes fand in der Reichshauptſtadt auch diesmal einen erhe⸗ benden Ausklong mit einer gewaltigen Kundgebung im Luſtgarten, in deren Mittelpunkt die Rede von Miniſter⸗ präſident Generalfeldmarſchall Göring ſtand. 5 Der Kundgebung ging ein großer Fackelzug vor⸗ aus, an dem ſich in einer Stärke von vielen tauſend Mann E in der Reihenfolge der Zugordnung— die Wehrmacht, die Leibſtandarte„Adolf Hitler“, Schutzpolizei, Feuerlöſch⸗ polizei, Arbeitsdienſt, die SA ⸗Standarte„Feldherrnhalle“ SA. Werkſcharen, NSKK. NS, Politiſche Leiter, NS. KOV. NS Studentenbund, Bahnſchutz Poſtſchutz, Luftſchutz Techniſche Nothilfe, NS⸗Marinebund, NS⸗Reichskrieger⸗ bund, der Reichstreubund, das Rote Kreuz und die/ be⸗ teiligten. —— Er eee r P eee O — 2 dn Fahrt nach Nom Der Sonderzug des Führers tritt heute ſeine große Fahrt nach Rom an. Die Meldungen aus Italien berich⸗ ten uns von glanzvollen Vorbereitungen und führen uns den großartigen Ablauf der Tage des Führerbeſuches bereits plaſtiſch vor Augen. Die faſchiſtiſche Staatsführung und das geſamte italieniſche Volk werden dem Führer des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland einen Empfang berei⸗ ten, wie er einem fremden Staatsoberhaupt in Italien in dieſer triumphalen Huldigung wohl nie zuteil gewor⸗ den iſt. Die Miliz, die Jugendorganiſation und die ver⸗ einigte Wehrmacht Italiens werden den hohen Gaſt in gewaltigen Veranſtaltungen die Wehrkraft und die Macht des faſchiſtiſchen Imperiums vor Augen führen. Zum dritten Male werden Adolf Hitler und Benito Muſſolini ſich gegenüberſtehen. Das erſtemal war es ein Kennenlernen. Als der Führer 1934 auf dem Flugplatz des Venediger Lido aus ſeiner Maſchine in das grelle Licht des Sommertages trat und Muſſolini ihm gegen⸗ überſtand, ſchien es dem Zuſchauer wie gegenſeitiges Ab⸗ wägen zu ſein, das in den beiden Männern vor ſich ging. Damals wurde— wie es in dem amtlichen Kommuniqué hieß— die politiſche Lage Europas geprüft. Inzwiſchen hat ſich die Situation geändert. Jeder der beiden großen Staatsmänner hat hiſtoriſche Beiträge zur Neugeſtaltung dieſer europäiſchen Lage geliefert. Und das große Werk der Machtentfaltung der deutſchen und der italieniſchen Nation hat aus Partnern von damals perſönliche Freunde und geſchichtliche Kampfgenoſſen werden laſſen. Muſſolini hat das Banner ſeines Imperiums entfaltet, und der Führer hat das Reich der Deutſchen errichtet. Beide Taten ſind ge⸗ ſchehen unter dem Schutz eines geſchichtlichen Zuſammen⸗ haltens zweier Nationen. So war ſchon Muſſolinis Beſuch im Septem⸗ ber des vergangenen Jahres ein weltpolitiſches Dokument, das in dem Wirrwarr des Gegeneinanders der Staaten ein erſtmaliges Ereignis wurde. Hunderte von Völker⸗ bundsſitzungen haben die Völker nur verwirrt. Der Wille zweier Männer hat— in jenen Tagen auch dem Ungläu⸗ bigſten unbeſtreitbar ſichtbar— ein Bollwerk des Friedens und des Verſtehens mitten in einem aufgeregten Europa Errichtet. Als Muſſolini an jenem denkwürdigen Morgen des 25. September 1937 am Fenſter des Zuges ſtand, der in die Halle des Münchener Hauptbahnhofs einfuhr, wo der Führer ihn an der Spitze der Parteiführerſchaft in feier⸗ licher Weiſe erwartete, da war dieſer Augenblick ſchon mehr als eine Sache des deutſchen und italieniſchen Vol⸗ kes,— da waren die Augen der ganzen Welt auf den herzlichen Händedruck gerichtet, der die Tage der großen Freundſchaftsdemonſtration einleitete. Inzwiſchen ſind wir nicht nur Freunde geblieben, ſondern auch Nachbarn geworden. Alles Geſchehen dieſer Entwicklung der deutſch⸗talie⸗ Aiſchen Freundſchaft trägt den Stempel der Perſönlichkeit. Der Führer des deutſchen und der Duce des italieniſchen Volles haben dem Worte, daß Männer die Geſchichte machen, neuen Inhalt und Sinn gegeben. Beide Männer haben ihr Volk herausgeführt aus Not und Stumpfſinn, beide haben ſie aus einer Millionenzahl von Verhetzten und Verzweifelten wieder den Begriff der Nation ent⸗ ſtehen laſſen, und deide haben ſie mit dieſen neuerſtande⸗ nen Lebenskräften neuen Lebensraum erobert. In einer Zeit, in der andere den Untergang des Abendlandes prophezeiten, haben ſie Taten vollbracht, die einmal unſere Zeit für die Nachwelt zu Europas heroiſchem Jahrhundert werden laſſen! In einer Zeit, die alles beſchmutzte, was einem Volke heilig iſt, haben ſie das Banner der Nationen erhoben! In einer Zeit, die nur den Streit der Konferenzen kannte, haben ſie die aufrichtige Freundſchaft zweier Völker in die Tat umgeſetzt! So wird auch dieſe Fahrt des Führers nach Rom unwägbar ſein mit den Begriffen einer alten Welt. Wem aber der Blick ſich geöffnet hat für die Größe der Per⸗ ſönlichkeiten und für die Größe der geſchichtlichen Entwick⸗ lung, die ſie lenken, dem werden dieſe Erlebniſſe mehr ſein als Tagesereigniſſe: ſie werden ihm im Zeichen der Ehr⸗ furcht wie der Freude ſtehen. Der Ehrfurcht, die uns ergreift, wenn Männer von geſchichtlicher Größe ſich tref⸗ fen, der Freude, die uns mitreißt, wenn Völker ſich verſtehen! So ſind wir gerüſtet auf die Fahrt nach Rom, wo ſich der Glanz jahrtauſendalter Kultur mit der Energie einer neuerſtandenen Nation verbindet, um unſerem Füh⸗ rer einen prächtigen Empfang zu bereiten. Das ganze deutſche Volk wird im Geiſte und mit dem Herzen dieſe Fahrt ſeines Führers miterleben und ſeine Blicke nach Italien gerichtet halten, dem Lande, deſſen Freundſchaft unſere Nation voller Begeiſterung erwidert. Große Tage ſtehen uns bevor! Laßt ſie uns freudig und ſtolz erleben! Gewährung von Straffreiheit Amneſtje aus Anlaß der Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Reich. Berlin, 1. Mai. Die Reichsregierung hat aus Anlaß der Wjedervereinj⸗ gung Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich das folgende Ge⸗ ſetz beſchloſſen. 11 1. Bei Inkrafttreten dieſes Geſetzes rechtskräftig erkannte und noch nicht vollſtreckte Strafen werden erlaſſen, wenn ſie in Freiheitsſtrafe von nicht mehr als einem Monat und Geld⸗ ſtrafe, bei der die Erſatzfreiheitsſtrafe nicht mehr als einen Monat beträgt, allein oder nebeneinander, beſtehen. Iſt wegen mehrerer ſelbſtändiger Handlungen auf eine Geſamt⸗ ſtrafe erkannt, ſo tritt der Straferlaß ein, wenn die Ge⸗ ſamtſtrafe die im Satz 1 bezeichnete Grenze nicht überſteigt, das gleiche gilt, wenn aus mehreren bei Inkrafttreten des Geſetzes rechtskräftig erkannten Freiheitsſtrafen eine Geſamt⸗ ſtrafe zu bilden iſt. 2. Anhängige Verfahren wegen Straftaten, die vor dem 1. Mai 1933 begangen ſind, werden eingeſtellt, wenn keine höhere Strafe oder Geſamtſtrafe als Freiheitsſtrafe von einem Monat und Geldſtrafe, bei der die Erſatzfreiheits⸗ ſtrafe nicht mehr als einen Monat beträgt, allein oder neben⸗ einander, zu erwarten iſt. Neue Verfahren werden nicht ein⸗ geleitet. § 2. Ueber§ 1 hinaus wird ferner für Straftaten, die aus politiſchen Beweggründen begangen ſind, Straffreiheit nach Maßgabe folgender Vorſchriften gewährt: 1. Bei Inkrafttreten dieſes Geſetzes rechtskräftig er⸗ kannte und noch nicht vollſtreckte Strafen werden erlaſſen, wenn ſie in Geldſtrafe und in Freiheitsſtrafe von nicht mehr als ſechs Monaten, allein oder nebeneinander, beſtehen.§ 1 Abſ. 1 Satz 2 gilt entſprechend. 2. Anhängige Verfahren wegen Taten, die vor dem 1. Mai 1933 begangen ſind, werden eingeſtellt, wenn keine höhere Strafe oder Geſamtſtrafe als Geldſtrafe und Freiheitsſtrafe von nicht mehr als ſechs Monaten, allein oder nebeneinander, zu erwarten iſt. Neue Verfahren werden nicht eingeleitet. 3. Eine be. Inkrafttreten dieſes Geſetzes rechtskräftig er⸗ kannte und noch nicht vollſtreckte Freiheitsſtrafe von mehr als ſechs Monaten, aber nicht mehr als einem Jahr, wird bedingt erlaſſen, 8 1 Abſ. 1 Satz 2 gilt entſprechend. Das gleiche gilt, wenn nach dem Inkrafttreten dieſes Geſetzes wegen einer vor dem 1. Mai 1938 begangenen Tat rechts⸗ kräftig auf Freiheits⸗ oder Geſamtfreiheitsſtrafe von mehr als ſechs Monaten, aber nicht mehr als einem Jahr er⸗ kannt wird. Die Strafe wird unter der Bedingung erlaſſen, daß der Täter nicht binnen eines mit dem Inkrafttreten dieſes Geſetzes beginnenden und drei Jahre nach der Gewährung des beding⸗ ten Straferlaſſes endenden Zeitraumes ein Verbrechen oder ein vorſätzliches Vergehen verübt. 4. Die Straffreiheit nach Nr. 1 bis 3 erſtreckt ſich auch auf Taten, die nach§ 330 a des Neichsſtrafgeſetzbuches und nach§ 523 des öſterreichiſchen Strafgeſetzes oder nach Artikel 8 Abf. Be des öſterreichiſchen Einführungsgeſetzes zu den Ver⸗ waltungsverfahrensgeſetzen ſtrafbar ſind, wenn die Rauſchtat aus politiſchen Beweggründen begangen iſt. 5. Ausgeſchloſſen von der Straffreiheit nach Nr. 1 bis 3 ſind: a) Hoch⸗ und Landesverrat ſowie die entſprechenden Straftaten des öſterreichiſchen Rechts, b) Hand⸗ lungen, bei denen die Art der Ausführung oder die Beweg⸗ gründe eine gemeine Geſinnung des Täters erkennen laſſen. 5 Für das Land Oeſterreich gilt ferner folgendes: 1. Teilnahme an der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei, ihren Gliederungen und angeſchloſſenen Ver⸗ bänden ſowie ihre Förderung und Anterſtützung ſind auch ſchon für die Zeit vor der Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich rechtsmäßig, Verurteilungen, die deswegen ausgeſprochen worden ſind, gelten als nicht erfolgt. 2. Darüber hinaus wird ohne Rückſicht auf die Höhe der verwirkten Strafen Straffreiheit gewährt für Straf⸗ taten, zu denen ſich der Täter durch Uebereifer im Kampfe für den nationalſozialiſtiſchen Gedanken im Lande Oeſter⸗ reich hat hinreißen laſſen. Strafen, die wegen der im vorſtehenden Abſatz bezeich⸗ neten Straftaten bei Inkrafttreten dieſes Geſetzes rechtskräf⸗ tig erkannt und noch nicht vollſtreckt ſind, werden erlaſſen. Anhängige Verfahren werden eingeſtellt, wenn die Tat vor dem 1. Mai 1938 begangen iſt, neue Verfahren werden nicht eingeleitet. + . — Der Reichsminiſter der Juſtiz erläßt die zur Ausführung dieſes Geſetzes erforderlichen Vorſchriften. § 8. Das Geſetz tritt mit dem auf die Verkündung folgenden Tage in Kraft. Der Führer und Reichskanzler: A Der Reichsminiſter der Juſtiz: D * dolf Hitler, r. Gürtner. Ren; Be n (8)— Weltbild M. Siaalobesdeli cles Talaese zu Italien Adolf Hitler. Viktor Emanuel, König von Italien und Kafſer von Aethiopien. Ribbentrop 43 Jahre alt Der Reichsminiſter des Auswärtigen, Joachim von Ribbentrop, der den Führer auf ſeiner Triumphfahrt durch Italien begleitet und einer der Mit⸗ ſchöpfer der Achſe Rom⸗Berlin iſt, vollendete in dieſen Tagen ſein 45. Lebensjahr. Ribbentrops Weg in die Außenpolitik greift weit zurück. Schon in ſeiner Jugend hat der gebürtige Rhein⸗ länder Sprachſtudien in der Schweiz, in Frankreich und in England getrieben. Der Krieg überraſchte ihn in Kanada, von wo aus er ſich ſchließlich nach Deutſchland durchſchlug, um als friegsfreiwilliger Fahnenjunker bei den 12. Huſaren einzutreten. Schon 1915 iſt der junge Kriegsfreiwillige Offizier, zwei Jahre ſpäter wurde er verwundet und Träger des Eiſernen Kreuzes J. Klaſſe⸗ Als Adjutant wird er 1919 der Verſailler Friedenskom⸗ miſſion zugeteilt, bei der er wohl ſeine ſtärkſten Eindrücke vom Sturz des Deutſchen Reiches empfängt. Beim Reichstagswahlkampf im September 1930 findet er den Weg zur NSDAP. Nach der Berufung Adolf Hitlers zum Reichskanzler wendet er ſich ganz der Außen⸗ politik zu, führt im Ausland im Auftrage des Führers erſte anknüpfende Beſprechungen mit ausländiſchen Poli⸗ tikern und Staatsmännern. Im Frühjahr 1934 wurde er Sonderbeauftragter für Abrüſtungsfragen, geht dann nach England, um dort das ſchließlich am 18. Juni 1935 unter⸗ zeichnete deutſch-engliſche Flottenabkommen anzubahnen und zu verwirklichen. Als Botſchafter des Reiches iu London fällt ihm die Aufgabe zu, im ſogenannten Nicht⸗ einmiſchungsausſchuß immer wieder die Sowjets als Doppelſpieler zu entlarven. In die gleiche Zeit fällt ſeine erfolgreiche Arbeit, die zum Abſchluß des deutſch⸗japa⸗ niſchen Antikomintern⸗Abkommens führt, welches ſchließ⸗ lich Ende des vergangenen Jahres auf Italien erweitert wurde. Seit drei Monaten ſteht Joachim von Ribbentrop auf dem verantwortungsvollen Poſten des Reichsaußen⸗ miniſters. Fünf Jahre Reichsluftſchutzbund Eine Lebensfrage für das deutſche Volk. In Verbindung mit dem Abſchluß des Sonderlehr⸗ ganges für Schriftleiter an der Reichsluftſchutzſchule fand im Zoo ein feierliches Gedenken an die vor fünf Jahren durch den Reichsminiſter der Luftfahrt und Oberbefehls⸗ haber der Luftwaffe, Generalfeldmarſchall Göring, erfolgte Gründung des Reichsluftſchutzbundes ſtatt. Der Präſident des Reichsluftſchutzbundes, General⸗ leutnant von Rogues, nahm das Wort zu ſeiner Feſt⸗ rede, in der er nachſtehende Gedanken entwickelte: Als heute vor fünf Jahren auf Veranlaſſung des dama⸗ ligen Reichskommiſſars für Luftfahrt, Hermann Göring, der Reichsluftſchutzbund gegründet wurde, da war ein entſcheiden⸗ der Schritt getan zum Aufbau der Landesſicherheit und zun Sicherheit der Bevölkerung. Immer wieder muß man mit dem Worte Görings betonen, daß der Luftſchutz eine Lebensfrage für das deutſche Volk bedeutet. Neben der fundamentalen Organiſation des Bundes der 12 Millionen iſt auch die Ausbildung der Bevölkerung gewaltig vorwärtsgekommen Millionen von Volksgenoſſen ſind in den Lehrgängen unter richtet und ausgebildet worden. Als eine machtvolle und ge; achtete Organiſation ſteht heute der deutſche Luftſchutzbund im nationalſozigliſtiſchen Deutſchland da. Von fünf bis ſechz Deutſchen iſt wenigſtens einer Mitglied des Bundes, und 5 000 find als Amtsträger die würdigen Vertreter dei ewegung. ö ü s g: Der Redner erinnerte dann an die erſten Durchfüh⸗ rungsbeſtimmungen zum Luftſchutzgeſetz, an die Grün. dung der Luftſchutzſchule, deren Neubau in Wannſee zum Herbſt bezogen werden ſoll, an die große Entrümpelung im vergangenen Jahr und an die Stiftung des Luftſchutz⸗ ehrenzeichens für diejenigen, die ſich beſonders um den Luftſchutz verdient gemacht haben. Kurzmeldungen Begnadigung durch den Führer Der Führer und Reichskanzler hat die von dem Schwur⸗ gericht in Sgarbrücken gegen die am 18. Februar 1897 geborene Frieda Biehl wegen Mordes an ihrem Ehemann ausgeſpro⸗ chene Todesſtrafe im Gnadenwege in eine Zuchthausſtrafe von 15 Jahren umgewandelt. Die Tat 5 nach jahrelanger, zum erheblichen Teil auf der Schuld des Mannes beruhender Zer⸗ rüttung der Ehe verübt. Reichsminiſter Dr. Lammers beging im engſten Kreiſe das Feſt der ſilbernen Hochzeit, zu dem Glückwünſche des Führers, des Generalfeldmarſchalls Göring und auch aller Reichsminiſter eingingen. 8 Flugzeugunfall Terbovens Der Pilot tödlich verletzt. Der Gauleiter und Oberpräſident der Rheinprovinz, Ter⸗ boven, iſt auf dem Flughafen Eſſen⸗Mülheim von einem ſchweren Flugzeugunfall betroffen worden. Sein Privatflug⸗ zeug, das von Hauptmann a. D. von He ydebreck geſteuert wurde, iſt unmittelbar am Flughafen abgeſtürzt. Der Flug⸗ zeugführer glaubte bei der Landung. nicht mit dem Platz aus⸗ zukommen, da die Maſchine auf ein Gebäude zuſchwebte, und ſtartete erneut. Infolge Ausſetzens des linken Motors verlor das Flugzeug an Fahrt, Degen auf den Boden auf und wurde zertrümmert. Der Flugzeugführer verlor das Leben, während Gauleiter Terboven und der Bordfunker Schoeß verletzt ins Krankenhaus gebracht wurden. Brigadeführer Schleßmann, Polizeipräſident von Eſſen, der ſich auch im Flugzeug befand, trug leichtere Verletzungen davon. Die Verletzten befinden ſich nicht in Lebensgefahr. Urlauberaustauſch im Rahmen der Hitler⸗Freiplatz⸗ Spende, In den kommenden Wochen werden insgeſamt 50 000 SA. ⸗ Männer Urlauberaustauſchreiſen in alle Gaue des Reiches machen. Der Austauſch erfolgt im Rahmen der Hitler⸗Frei⸗ platzſpende. Trägerin iſt die NS. unter Mitwirkung der SA. die für die Bereitſtellung der Freiplätze im Reiche ſorgt. Spender der Freiplätze ſind deutſche Volksgenoſſen aller Stände und Berufsgattungen, die dem Führer ihren Dank durch die Aufnahme eines aktiven Kämpfers beweiſen wollen. VF Leopoldau bei Wien. Reichskriegs⸗ opferführer Oberlindober nahm in Leopoldau an der re Wiens den erſten Spatenſtich zum Bau einer Kriegsopferſied⸗ lung vor. Die Siedlung umfaßt zunächſt 40 Baugründe von je 1000 Quadratmetern. In einer Anſprache vor vielen hun⸗ dert Kriegsverletzten betonte Oberlindober, daß die Männer, die im Kriege ihre Geſundheit im Schützengraben für das Vaterland eingeſetzt hätten, jetzt vom Vaterland ein Stück der Heimaterde bekämen, die ſie durch mehr als vier Jahre init dem Einſatz ihres Lebens geſchützt hätten. 5 Araber Paläſtinas gegen die Teilungstommiffion. Die Araberßädie Nablus, Jaffa, Aklo und Safed ſowie der Araber teil Halfas ſchloſſen aus Anlaß des Einkreſſens der brit Teilungskommiſſion vor zwei Tagen die Läden und t 0 5 in Proteſtſtreiks. Der Standpunkt der Araber der Tellungs⸗ kommiſſion gegenüber iſt völlig ablehnend 8 Lolcale Ruud sclꝛaui Der Tag der nationalen Arbeit. Der Nationalfeiertag des ſchaffenden Volkes verlief auch hier in eindrucksvoller Weiſe. Reicher Flaggenſchmuck, friſches Grün und Blumenſchmuck gaben dem Stadtteil ein feſtliches Gepräge. Schön war's allerdings nicht mit dem Wetter— und vom Petrus nicht, am Nationalfeiertag ſo die Schleuſen des Himmels zu öffnen; jedoch die un⸗ freundliche Witterung konnte der Feſtesſtimmung keinen Abtrag bringen. Zum feſtlichen Auftakt hatten ſich am Vorabend die HJ. und BdM. an der Turnhalle eingefunden zur feierlichen Einholung des Maibaumes. Unter Sang und Klang, voran der Muſikzug des II./ Inf. Reg. 110, wurde der Maibaum nach dem Maifeld an den Planken gebracht. Nach Auf⸗ ſtellung des Maibaumes, geſchmückt mit den Emblemen des Handwerks, führten Jungmädels unter dem Maibaum ihre Reigen auf, während die HJ. ihre Lieder ſang. Im Anſchluß an dieſe Vorfeier gab das Muſikkorps des II./ Inf. Reg. 110 im Schloßſaal ein Militärkonzert, das aber einen beſſeren Beſuch verdient hätte. Die Maikundgebung am 1. Mai wurde durch Betriebs⸗ appelle eingeleitet. Gegen die elfte Vormittagsſtunde ſam⸗ melten ſich die Betriebsgefolgſchaften und die Formationen der Bewegung zum Maiumzug an der Turnhalle. Unter dem Voranritt des Reiterſturms dem die Kreismuſikkapelle folgte, bewegte ſich dann der Zug durch verſchiedene Orts⸗ ſtraßen nach dem Maifeld. Mit dem Präſentiermarſch und Fahneneinmarſch wurde dann die Maikundgebung eingelei⸗ tet. Nach einer Rezitation wies Ortsgruppenleiter Raule auf die großen Erfolge ſeit dem letzten 1. Mai hin; er ſchloß ſeine Ausführungen mit dem Gelöbnis, auch weiterhin dem Führer die Treue zu halten. Im Anſchluß hieran wurde durch einen Großlautſprecher die Führerrede aus Berlin übertragen. Trotz des einſetzen⸗ den Regen lauſchten die Teilnehmer den Worten des Füh⸗ rers. Nach Beendigung der Uebertragung wurde die Kund⸗ gebung mit Abſingen der Nationallieder beſchloſſen. Am Nachmittag und auch abends fanden ſich Gruppen der Reichsbahn und Privatbetriebe in verſchiedenen Lokalen zu kameradſchaftlichem Treffen zuſammen. In verſchiedenen anderen Lokalen fand ſich die Jugend zum Maitanz ein. So klang der Maifeiertag, der ein Markſtein deutſcher Volksgemeinſchaft iſt,, in echt kameradſchaftlicher Verbunden⸗ heit aus. * Der erſte Mai⸗Sonntag. Der April hat nun ſein Feld geräumt. Wahrhaftig, dieſes Jahr wird ihm niemand eine Träne nachweinen, wo er doch unſere Blüten durch Froſt und Rauhreif faſt ganz ver⸗ nichtete. Und nun iſt der Mai ins Land gezogen. Aber war das ein Maibeginn? Faſt möchte man das ſchöne Mai⸗ lied umdichten; denn man konnte geſtern ſchon beſſer ſagen: „Da bleibe, wer Luſt hat, mit Freuden zu Haus“. Kühl und unfreundlich war der Tag und während in den Vor⸗ mittagsſtunden nach einem kräftigen Guß der Himmel wieder ein Einſehen hatte und der Umzug trocken vonſtatten gehen konnte, ſetzte am Mittag ein Dauerregen ein, der überhaupt kein Ende nehmen wollte und keine Mailüfterl aufkommen ließ. Die Temperaturen waren knapp fünf Grad über Null. Trotz alledem feierte geſtern das deutſche Volk ſeinen Nationalfeiertag und der Regenſchauer in der Ebene und das Schneetreiben im Gebirge konnte niemand ver⸗ drießlich machen. Hoffen wir, daß nun recht bald der ent⸗ gültige Frühling einzieht, denn in ſechs Wochen hat ja das Jahr ſchon wieder ſeinen Höhepunkt erreicht. —— Fünf Jahre Aufbauarbeit im badiſchen Fremdenverkehr. Mannheim. Am 2. und 3. Mai findet hier die ordentliche Jahresverſammlung des Landesfremdenverkehrs⸗ verbandes Baden ſtatlt. Der von der nationalſozialiſtiſchen Regierung Badens unmittelbar nach der Machtübernahme mit der Führung des badiſchen Nundenverkehrs betraute heutige einen„Badiſchen Kunſt⸗ und Induſtrieverein“ um und ſtellte neben Kunſtwerken auch Erzeugniſſe des Gewerbefleißes aus, ein Nebeneinander, das aber bald wieder beſeitigt wurde. 1823 wurde die Verbindung mit der Muſeumsgeſellſchaft gelöſt und der Kunſtverein auf eigene Füße geſtellt; die Ausſtellungen fanden in verſchiedenen gemieteten Räumen ſtatt und waren nunmehr jedermann zugänglich. Von entſcheidendem Einfluß auf die Entwicklung des Kunſtvereins war die Tatſache, daß nach dem Tode Groß⸗ herzog bes Großherzog Leopold 1830 das Pro⸗ tektorat des Badiſchen Kunſtvereins übernahm und ihn tat⸗ kräftig förderte durch einen namhaften Staatszuſchuß und da⸗ durch, daß er für die Ausſtellungen die Räume der großher⸗ zoglichen Galerie zur Verfügung ſtellte. Fortan hieß er „Kunſtverein für das Großherzogtum Baden“ und als ſolcher hat er in ſeinen zahlreichen Ausſtellungen unendlich viel Fruchtbringendes für die geſamte badiſche Künſtlerſchaft und die geſamte badiſche Kunſtentwicklung geleiſtet. Alle die gro⸗ ßen Namen badiſcher Kunſtgeſchichte, die den Ruf badiſcher Kunſt ins Reich und weit darüber hinaus getragen haben, hängen irgendwie mit dem Badiſchen Kunſtverein zuſammen, den echte Liebe zur Kunſt und zur Heimat, praktiſcher Bür⸗ gerſinn und deutſche Hingabe an ideelle Ziele vor 120 Jah⸗ ren ins Leben riefen. Im Jahre 1900 konnte der Badiſche Kunſtverein, dank der nieverſagenden Gunſt Großherzog Friedrich I., das ſchöne, eigene Haus in der Waldſtraße be⸗ ziehen, in dem der Verein nun am 1. Mai ſeine große Jubiläums⸗Ausſtellung eröffnete. Vier Jahre NS.⸗Rechtsbetreuungsſtelle. In vier Jahren haben die„NS.⸗Rechtsbetreuungsſtellen“ im ganzen Reich eine ſtille, aber vorbildliche Tätigkeit im Dienſt des deut⸗ ſchen Volkes entfaltet. Der große Zuſpruch läßt erkennen, daß dieſe ſoziale Einrichtung im Dritten Reiche nicht mehr wegzudenken iſt. In Mannheim wurde im April 1934 im Landgericht eine„NS.⸗Rechtsbetreuungsſtelle“ eingerichtet. In Baden ſind 59 Rechtsbetreuungsſtellen. In den Städten iſt die Inanſpruchnahme ſtärker als auf dem Lande. In Mannheim ſind in der NS.⸗Rechtsbetreuungsſtelle 1934 rund 1890, 1935 rund 2290, 1936 rund 2000 und im letzten Jahre rund 1860 Rechtſuchende unentgeltlich beraten worden. Zyklus zeitgenöſſiſcher Dichter und Komponiſten. Das Nationaltheater beginnt mit der Erſtaufführung von Curt Langenbecks tragiſchem Schauſpiel„Der Hochverräter“ am 13. Mat, einem Zyklus zeitgenöſſiſcher Dichter und Kom⸗ poniſten, der bis in den Juni hineinläuft und zehn Werke in fünfzehn Aufführungen bringt. Von dieſen Werken ſind fünf Schauſpiele, drei Opern, eine Operette und ein Tanzwerk. In dieſem Zyklus erſcheinen vier Erſtaufführungen und eine Neuinſzenierung, dazwiſchen die weſentlichen Vorſtellungen des Spielplans, die Zeitgenoſſen gelten. Badiſche Chronik Muſter betriebe im Gau Baden In der feierlichen Tagung der Reichsarbeitskammer am 30. April in der Berliner Staatsoper verkündete der Beauf⸗ tragte für die Geſamtdurchführung des Leiſtungskampfes der deutſchen Betriebe, Reichsamtsleiter Dr. Hupfauer, die Namen der 102 Betriebe im ganzen Reich, denen die Bezeich⸗ nung„Nationalſozialiſtiſcher Muſterbetrieb“ für das Arbeits⸗ jahr 1938⸗39 zuerkannt worden iſt. In unſerem Gau Baden ſind dies: Staatliches Fernheiz⸗, Elektrizitäts⸗ und Waſſer⸗ werk, Karlsruhe(Betriebsführer: Bohler, Betriebsobmann: Karl Schweitzer); Schaerer⸗Werk Schaerer u. Co., Karls⸗ ruhe(Betriebsführer: Ferd. Lindenmeyer, Betriebsobmann: Leo Obrusnik). Die Hagelverſicherung in Baden Der badiſche Staat hat mit der Norddeutſchen Hagelver⸗ ſicherungs⸗Geſellſchaft auf Gegenſeitigkeit in Berlin ein Ab⸗ kommen getroffen, das ſich ſeit ſeinem Beſtehen als ſehr vor⸗ teilhaft für die badiſche Landwirtſchaft erwieſen hat. In dem Abkommen räumt die Geſellſchaft dem badiſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium das Recht der Mitwirkung bei der Auf⸗ ſtellung der badiſchen Prämientarife ein und verpflichtet ſich, alle Verſicherungsſchutz ſuchenden badiſchen Bauern und Land⸗ wirte auf Antrag gegen Hagelſchaden zu verſichern. Die Ge⸗ ſellſchaft erhebt von den badiſchen Verſicherungsnehmern für das Jahr 1938 zuſammen mit der Vorprämie einen Zu⸗ ſchlag von 80 v. H. der Vorprämie zugunſten des badiſchen Staates, der die Nachſchußpflicht gegenüber der Geſellſchaft übernommen hat. Die badiſchen Verſicherten ſind damit im Jahre 1938 von jeder Nachſchußpflicht befreit und ſomit ſchent Zahlung einer feſten Prämie gegen Hagelſchaden ver⸗ ichert. Es muß den badiſchen Bauern und Landwirten dringend nahegelegt werden, von dieſer außerordentlich günſtigen Gele⸗ genheit des Verſicherungsſchutzes gegen Hagelſchaden in weit⸗ gehendſtem Maße Gebrauch zu machen. Die großen wirt⸗ ſchaftlichen Schäden, die durch Hagelſchläge auf verſchiedenen Gemarkungen des Landes in den letzten Jahren verurſacht worden ſind, ſollten der Landwirtſchaft treibenden Bevöl⸗ kerung mit aller Deutlichkeit gezeigt haben, wie notwendig eine Verſicherung gegen Hagelſchaden iſt. Die Verſicherungs⸗ nahme entſpricht auch durchaus dem Ziele des Vierjahrespla⸗ nes und der Erzeugungsſchlacht, wobei es ſich darum handelt, ſowohl möglichſt viele landwirtſchaftliche Erzeugniſſe zu pro⸗ duzieren, als auch die zu ihrer Gewinnung gemachten Auf⸗ wendungen an Geld und Arbeitskraft auf jede mögliche Weiſe ſicherzuſtellen und ſich vor wirtſchaftlichen Schäden, wie ſie ſchwere Hagelſchläge zur Folge haben, zu ſchützen. Die Gewährung ſtaatlicher Unterſtützung oder ſtaatlicher Hilfsmaßnahmen zugunſten nicht oder ungenügend verſicherter, durch Hagel geſchädigter Landwirte kann bei den weitgehenden Staatsleiſtungen für die Hagel⸗Verſicherung nicht mehr in Frage kommen. Verſicherungsanträge nehmen die in nahezu allen Ge⸗ meinden des Landes beſtehenden Agenturen der Norddeut⸗ ſchen Hagel⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaft entgegen; im übrigen gibt die General⸗Agentur in Karlsruhe, Mathyſtr. 19, jede gewünſchte Auskunft. () Pforzheim.(Seltenes Familienfeſt.) Am Samstag konnten der Schafhalter Jakob Lell und ſeine Frau Eliſabeth geb. Eberle im Stadtteil Brötzingen das ſeltene Feſt der Diamantenen Hochzeit feiern. Reichs ſieger im Reichsberufsweitkampf Sie wurden am 1. Mai durch den Führer ausgezeichnet. 132 Reichsſieger und ⸗ſiegerinnen ſind ermittelt worden die am 1. Mai nach Berlin fuhren, um ihre Auszeichnung durch den Führer zu empfangen. Nachſtehend die Namen der Sieger unſeres Gaues in den einzelnen Wettkampfgruppen: Geſundheit: Dentiſtenpraktikant Hellmut Lang, Frei⸗ burg i. Br.; Verkehr: Heidelberg; Handel!: Kaufmann Ludwig Gmelin, Heidelberg; Etiſen und Metall: Photographin Grete Stumpf, Baden in Baden; Steine und Erden: Derſchau, Konſtanz. 120 Jahre Badiſcher Kunſtverein Am 1. Mau blickt der„Badiſche Kunſtverein“ in Karls⸗ ruhe, der älteſte ſüddeutſche, wenn nicht der älteſte deutſchs Kunſtverein überhaupt, auf ſein 120jähriges Beſtehen zurücl. Die Pflege der Kunſt ging im 18. Jahrhundert wie andern⸗ orts ſo auch in Baden im weſentlichen vom Hof aus; der Fürſt als Mäzen und Auftraggeber beſtimmte Richtung und Ziel der Kunſtentwicklung, an der das Volk wenig Anteil hatte. Wenn dagegen, einem Zug der Zeit folgend, in den erſten Jahren des 19. Jahrhunderts in den Reihen der Karls⸗ ruher„Muſeumsgeſellſchaſt“ der Gedanke auftauchte, einen Kunſtverein ins Leben zu rufen, ſo war das einer der erſten und fruchtbarſten Verſuche, Kunſt auch ins Volk zu tragen und das Volk für die Kunſt zu intereſſieren. Es war der Handelsmann und ſpätere Karlsruher Oberbürgermeiſter Auguſt Kloſe, der im Namen der Muſeumsgeſellſchaft den Aufruf erließ, dem neuen Verein zur Pflege der Kunſt bei⸗ zutreten. Der Aufruf trägt in ſchöner Einhelligkeit an der Spitze die Namen der Markgrafen Leopold und Wilhelm, Staatsbeamte, Künſtler, Kreiſe des Handels, der Induſtrie, der Kaufmannſchaft und des Militärs folgten und auch der ehrwürdige Name Johann Peter Hebels fehlt nicht auf dem Gründungsdokument. Das Protektorat übernahm die Groß⸗ herzogin Stephanie, die dem jungen Verein alle notwendige Anterſtützung zukommen ließ. Es war mit dieſer Gründung in der Tat etwas für jene Zeit vollkommen Neues geſchehen: alle Kreiſe der Bevölkerung wirkten einmütig zu⸗ ſammen, dem Volk den Weg zur Kunſt und den Künſtlern den Zugang zum Volk zu bahnen und die Kunſtentwicklung überhaupt auf eine breitere, volksnähere Grundlage zu ſtellen. In einer„Anzeige“ des neuen Kunſtvereins heißt es wörtlich: „Der Verein wird... der Hauptſtadt Badens, wie dem ger⸗ maniſchen Volke und endlich allen, welchen Muſagetes die Bruſt erſchloſſen, ein ſchönes Stammgut gewinnen.“ Die Anfänge des jungen Kunſtvereins, der zunächſt ledig⸗ lich ein Beſtandteil der„Muſeumsgeſellſchaft“ war und blieb, ſind natürlich noch recht beſcheiden. Man veranſtaltete regel⸗ mäßig Ausſtellungen, zu denen ſowohl einheimiſche Künſtler wie das großherzogliche Haus oder private Beſitzer Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle oder Kupferſtiche beiſteuer⸗ ten. Die Ausſtellungen fanden in den Räumen der Muſeums⸗ geſellſchaft ſtatt. 1820 wandelte man den Kunſtverein in Vorſitzende des LFV. Baden, Fritz Gabler, erſtattet auf dieſer Tagung den Bericht über die Arbeiten und die Erfolge im badiſchen Fremdenverkehrsweſen. Man kann jetzt auf zwei Dinge als kennzeichnend für dieſe Arbeit und ihre Früchte hin⸗ weiſen: die ſtändige Zunahme der Ankünfte und Uebernach⸗ tungen ſeit dem Jahre 1933 und zwar ſowohl bei deutſchen und ausländiſchen Beſuchern badiſcher Kur⸗ und Fremdenorte, und die Verbeſſerungen des Reiſeverkehrs durch Ausbau ihrer Verkehrsmittel, der Eiſenbahnverbindungen, in Zügen und techniſchen Einrichtungen, der Straßen, vor allem der Reichs⸗ autobahn und der Kraftpoſtverbindungen. Baden darf, wie auf der Internationalen Hoteliertagung in Baden⸗Baden von amtlicher Seite betont wurde, mit Stolz von ſich ſagen, daß es zu den Reiſeländern in Europa gehört, welche die älteſte Tradition beſitzen. Die Tagung des LFV. Baden in Mann⸗ heim wird Aufſchluß geben über die vergangene Entwicklung und über die Arbeiten in der Zukunft des badiſchen Fremden⸗ verkehrsweſens. Reichsbahnjugendhelfer Werner Barthel, Zahnformgeberin Hedi v. „Kraft durch Freude“ ⸗Fahrten. Sonntag, 8. Mai: Sonderzug nach Frankfurt RM 2.20 Sonntag, 8. Mai: Dahn i. Pfalz(pfälziſch. Burgenland) RM 2.40 Sonntag, 8. Mai: Wildbad RM 3.— Sonntag, 15. Mai: Mosbach RM 2.10 Sonntag, 15. Mai: Stuttgart RM 3.10 Samstag u. Sonntag, 21. u. 22. Mai: Konſtanz mit Uebernachten und Verpflegung RM 12.80 Donnerstag, 26. Mai(Himmelfahrtstag) Bad Kreuznach RM 2.40 Sonntag, 29. Mai: Herrenalb. RM 2,50 Karten zu den erſten 3 Fahrten ſind bereits beim Orts⸗ wart und Friſeur Volk, erhältlich. Bei faſt allen Fahrten werden neben Wanderungen noch Nachmittags⸗Tanzunter⸗ haltungen durchgeführt. Es wird empfohlen, ſich rechtzeitig Karten zu ſichern, da große Nachfrage beſteht. Zwangsverſteigerung. Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern; 1 Radio, 4 Bd. Brockhaus, 1 Zimmerbüfett, 1 Wäſcheſchrank und Sonſtiges. Täglich 10 Oienstag, 3. Mai 1938, vormittags 11 Ahr 6 6 fir eln werde ich in Sechenheim an der Waaghalle gegen bare 0 Lebensmittelhaus Theurer, Zähringerſtraße 2 c. Nehmt Kinder aufs Spreng, Gerichtsvollzieher. Pferde⸗Verſicherungsverein Mannheim⸗Seckenheim. Morgen Dienstag Abend 7 Ahr verſteigern wir Freiburgerſtraße 6 ein Yferd. worden schnell beseitigt durch . mit Garantie mot ks. Jetzf guch B. extra verst. in Tuben 1.98. Segen pickel, Mitesser Venus Stärke A. Beschleunigte Wirkung durch Venus GSslchtswosser Germanla-Drog. Höllstin. 272 2 80. 1.35, 2.20. Hlallmiſt Taglobn- Zettel fü gegen Dickrüben Landfrauen! 5 Die Abfahrt zum Ausflug zu tauſchen. zu haben in der am 4. Mai erfolgt um 7 Ahr Tähfingerstr. 23 heckarbote-Druckerel ab„Löwen“. Werdet Mitglied der NSV. 0 Verſammlungs⸗ Kalender. GCC ĩͤ vf VT Fußballvereinigung. Morgen abend um 8.30 Uhr Jugend⸗ beſprechung. Vollzähliges Erſcheinen iſt Pflicht. Sterbekaſſenverein„Einigbeil“ Mum ⸗Ceckenheln Einladung zur ordentlichen Hauptverſammlung auf Sonntag, den 8. Mai 1938, nachmittags 3 uhr, in die Wirtſchaft„Zur Pfalz“. Unſere Mitglieder ſind hierzu freundlichſt eingeladen. Tagesordnung nach Satzungen. Zahlreiche Beteiligung erwartet Die Vorſtand ſchaſt. em Wagen. 9s dem kanten Magen un und jedes leder