Sezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte d, 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkͤͤndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtöbrungen uſw. berechtigen zu keiner Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Genra Härdle⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. III. 38. 1150. 238. Jahrgang Frndſcafliche Erſt ſpät nach Mitternacht ebbte das Leben und Treiben in der ganzen Stadt ab. Nicht lange dauerte die Stille. Schon in den erſten Frühſtunden ſetzte der Zuſtrom der Maſſen in die Gegend des Quirinals erneut ein. Tauſende und Abertauſende eilten herbei, um in den Straßen, die der Führer beim Beſuch der Ehren⸗ und Gedächtnisſtätten für die Toten des Imperiums und des Faſchismus paſ⸗ ſierte, noch einen Platz zu finden. Kurz vor 10 Uhr ſtattete der italieniſche Regierungschef Benito Muſſolini dem Führer einen Beſuch im Qufrinal ab. Der Duce fährt in geſchloſſenem Wagen ſofort in den Arkadenhof ein. Ein Clairon⸗Signal begrüßt ihn. Kurze Zeit ſpäter kommen auf der Via del Qufrinale drei Wagen. Darin ſizen: Botſchafter v. Mackenſen, der den Stell⸗ vertreter des Führers Rudolf Heß und Reichsminiſter Dr, Goebbels zum Führer geleitet. Gleich darauf er⸗ ſcheint der Wagen des Reichsführers //. Dann fahren Reichsminiſter Lammers, Staatsminiſter Meißner und General Keitel vor, und ſchließlich folgt der Wagen des Reichsaußenminiſters Joachim v. Ribbentrop. Im Innenhof des Quirinals wird der Duce am Portal des Flügelbaues, in dem der Führer während der Zeit ſeines Beſuches als Gaſt des Königs und Kaiſers Woh⸗ nung genommen hat, vom Chef des Protokolls, Geſandten b. Bülow⸗Schwante, empfangen. Dann geht Muſſo⸗ ini, geleitet von dem Geſandten v. Bülow⸗Schwante, die Treppe zum erſten Stockwerk empor, wo der Führer den Duce erwartet. Beide Staatsmänner begrüßen ſich herzlich. Mit dem Duce kamen der Sekretär der Felchen Par⸗ tei, Miniſter Starace, der italieniſche Außenminiſter Graf Eiano und der Miniſter für Volkskultur, Al⸗ leri. Während der Duce beim Führer weilt, ſind im Qufrinal die deutſchen Perſönlichkeiten eingetroffen, um an⸗ ſchließend an der Kranzniederlegung teilzunehmen. Um 19.30 Uhr kommen der Führer und der Duce lang⸗ am die Treppe herunter und grüßen mit erhobener Rechten die ſie unten erwartenden deutſchen und italieniſchen Mi⸗ niſter. Beim Verlaſſen des Quirinals klingen nach kurzem Vorſpiel die Hymnen des Reiches über den Plat Kranzniederlegunge n Um 10.30 Uhr ſpringen die Motoren der Krafträder der Polizeieskorte an. Die Kapelle der königlichen Marine er⸗ hebt die Inſtrumente. Der Doppelpoſten der faſchiſtiſchen Milig am Portal und die Reihen der Carabinieri präſentie⸗ ten das Gewehr. Zwei Wagen mit den Offizieren der Leib⸗ ſandarte verlaſſen den Palaſt. Dann folgt ſofort der offene Wagen in dem der Führer und der Due ſitzen. Heil⸗ rufe ſchallen ihnen entgegen. Es 1278 die Wagen, in denen die Miniſter und die perſönliche Begleitung Platz genom⸗ men haben. Der Führer ſtattete dann in Begleitung des Duce zu⸗ nächſt dem Pantheon einen Beſuch ab. Hier legt der Führer an den Gräbern der beiden Könige von Italien je einen großen Kranz nieder und trägt ſeinen Namen in das aufgelegte Buch ein. Um 10.50 Uhr verlaſſen der Führer und der Duce mit ihrem Gefolge die Weiheſtätte. Die Truppe erweiſt die Ehrenbezeugungen, und die Nationalhymnen der beiden befreundeten Staaten ertönen. Führer und Duce begaben ſich von hier aus zum Denk⸗ mal des Unbekannten Soldaten. Am Grab des Unbekannten Soldaten Im Herzen Roms und damit im Herzen des Imperiums erhebt ſich auf dem Boden des Capitols das alte, aus car⸗ rariſchem Marmor errichtete Nakionaldenkmal für den Va⸗ der des Vaterlandes, Viktor Emanuel II., ein impoſantes Werk, mit figürlichem Schmuck reich bedeckt. Ueber eine faſt 400 m breite Freitreppe erreicht man einen Vorplatz, von dem aus zu beiden Seiten die Aufgänge zu dem gewaltigen Reiterſtandbild Viktor Emanuels fl führen. In der Mitte dieſes e liegt unter der Statue der Roma der Sar⸗ kophag des Unbekannten Soldaten, neben dem Tag und Nacht Soldaten der römiſchen Garniſon die Ehrenwache alten. Den krönenden Abſchluß des Denkmals bildet eine gewaltige Säulenhalle. Kurz vor 11 Uhr naht die Führerkolonne durch den Corſo Umberto, der in f nurgerader Richtung zum National⸗ enkmal hinführt. Voran brauſt eine motoriſierte Ehren⸗ eskorte. Der 55 hrer und zu ſeiner Linken der Duce ſtehen im Wagen und danken nach allen Seiten für die Ova⸗ klonen, die in unbeſchreiblicher Begeiſterung die Kolonne pollen Kommandorufe ertönen. Die Miliz grüßt mit er⸗ hobenem Dolch. Zwei Offiziere des deutſchen Heeres und der Reichs⸗ marine tragen langſam einen gewaltigen Lorbeerkranz, deſſen Schleifenbänder die Standarte und den Namen des Führers tragen, die Stufen der Freitreppe empor, während de Muſik gedämpft die Lieder der beiden Nationen ſpielt. ie Fahnen ſenken ſich, und während die Begleitung des ühreks auf den Stufen des Grabmals verharrt, ſchreitet der Führer mit dem Duce zum Sarkophag, um den Kranz tiederzulegen. In dieſem Augenklick liegt über dem gewal⸗ igen Platz eine erhebende feierliche Stille. 11 Dann ſchreitet der Führer mit dem Duce die Freitreppe eder herab, um auf den unteren Stufen zu verweilen. dier Legionen der fafchiſtiſchen Miliz bringen ihm den We 5—— 8—— f— Donnerstag, den 5. Mai 1938 Nr. 104 fiche Vehhre gung in Rom „ſlaluto alla Voce“, die Ehrenbezeugung der Miliz, dar. Sie ſchließt mit dem Gebet der Legionäre vor der Schlacht, einer wundervollen Kompoſition, die von den Legionären mehr⸗ ſtimmig geſungen wird. Der Führer dankt dem Komman⸗ deur der aufmarſchierten faſchiſtiſchen Miliz und beſteigt dann mit dem Duce den Wagen, um zum Palazzo Littorio, dem Grabmal der gefallenen Faſchiſten, zu fahren. Dem Andenken gefallener Faſchiſten Im Hofe des Parteihauſes, einem herrlichen Renaiſſance⸗ bau, ſind Abordnungen der Jungfaſchiſtinnen aus ganz Ita⸗ lien angetreten. Gedämpftes Licht erfüllt den mit den deut⸗ ſchen und italieniſchen Fahnen geſchmückten Hof.„Glauben, gehorchen, kämpfen!“— dieſe Loſung, die das Schaffen der beiden großen Erneuerungsbewegungen beſeelt, ſteht in en Schrift gleich einem ehernen Geſetz über dem tar. Wenige Minuten nach 11 Uhr verkünden Fanfaren von der Straße her die Ankunft des Führers. In Begleitung des Duce ſchreitet er die Ehrenformationen ab und begibt ſich dann in den Hof, der zu der Gedächtniskapelle der Gefal⸗ lenen der faſchiſtiſchen Bewegung führt. In feierlichem Ernſt verharren Adolf Hitler und Muſſolini zunächſt einen Augenblick vor der Kapelle. Vier Braunhemden tragen in⸗ deſſen einen mächtigen Lorbeerkranz in die Kapelle. Die Schleife dieſes Kranzes trägt ein goldgeſticktes Hakenkreuz, das Hoheitszeichen und den Namen des Führers. Der Führer und der Duce betreten gemeinſam die hei⸗ ligſte Weiheſtätte der faſchiſtiſchen Revolution, während die Begleitung vor der Kapelle— mit erhobener Rechten— ſchweigend verharrt. Die Fahne der Ad der NSDAP hat ſich zur Ehrung der faſchiſtiſchen Gefallenen geſenkt. Ehrengeſchenk der Faſchiſtiſchen Partei Nach dieſer feierlichen Handlung gehen Adolf Hitler und Benito Muſſolini, von ſtürmiſchem Jubel der im Hofe ver⸗ e Jugend begrüßt, in das im erſten Stock des Palazzo Littorio gelegene Arbeitszimmer des Parteiſekre⸗ tärs. Hier überreicht Miniſter Starace dem Führer als Ehrengabe der Faſchiſtiſchen Partei eine antike Vaſe aus dem vierten Jahrhundert vor Chriſti, die in Apulien gefunden wurde und in figürlicher Darſtellung mehrmals das Hakenkreuz zeigt. 5 Kurz nach 11.15 Uhr verläßt der Führer in Begleitung des Duce das Haus der Faſchiſtiſchen Partei. Bei der Ab⸗ fahrt rauſchen immer wieder Beifallsſtürme auf, die ſich in die Klänge des Deutſchlandliedes, des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes und der Giovinezza miſchen. Der Führer beim Duce Der Führer kehrte kurz vor 11.30 Ahr in den Quiri⸗ nal zurück, um nach einer halben Stunde den Palaſt in Be⸗ leitung der deulſchen Miniſter abermals zu verlaſſen. Er Noch ſich zum Palazzo Venezia, um dem Duce einen Gegen⸗ beſuch abzuftakten. f 5 Auf dem herrlichen Platz vor dem Regierungsſitz des Duce und in den Straßen, die vom Königlichen Palaſt zu ihm hinführen, konnten auch leichte Regenſchauer, die gegen 11 Uhr vorübergehend eingeſetzt hatten, die Wartenden nicht verſcheuchen. Soldaten mit aufgepflanztem Seitenge⸗ wehr bildeten in zwei Gliedern ein Ehrenſpalier. Die Aus⸗ dauer der wartenden Menge ſollte bald belohnt werden. Kurz nach 12 Uhr traf der Führer, von dem nun ſchon ge⸗ wohnten Jubel empfangen, im Palazzo Venezia ein. Der Duc e begrüßte den Führer und geleitete ſeinen Gaſt durch die hiſtorlſchen Räume, die ihm ſeit 1929 als Regierungs⸗ ſitz dienen. Adolf Hitlers Gaſtgeſchenk Während ſeines Beſuches beim Duce im age Vene⸗ ia überreichte der Führer Muſſolini folgende in künſtleri⸗ ſcher Arbeit ausgeführte und in einer Kaſſette enthaltene Ur⸗ kunde: „Als Führer und Kanzler des Deutſchen Reiches bikte ich Benito Muſſolini, den Duce des Volkes, dem die Welt den großen Erfinder und Gelehrten Galileo Galilei u danken hal, zum Zeichen der Verehrung und Freund- ſchaft ein Jeiß⸗Teleſkop mit der geſamten dazu gehörigen Ausſtattung eines Obſervakoriums als Geschenk ent⸗ gegenzunehmen.“ Der Führer überreichte dem Duce ferner ein künſtleriſch ausgeſtattetes Bildwerk„Muſſolini in Deutſch⸗ land“, das die ſchönſten eee der unvergeßlichen Tage des Duce⸗Beſuches in Deutſchland enthält. Ferner überreichte der Führer dem Duee eine Kopie des F„Feſt der Völker— Feſt der Natio⸗ nen!“ Anderthalbſtündige Unterredung Ueber den Beſuch des Führers bei Muſſolini im Palazzo Venezia berichtet Stefani, 1555 dieſe Unterredung anderthal Skunden dauerte. e ſei es den anweſenden Mini⸗ tern möglich geweſen, über die Fragen, die ihre Arbeits⸗ reiche betreffen, im Rahmen der 1 e wiſchen den beiden Ländern lange und nützliche Beſprechungen zu führen. Um 13.18 Uhr verließ der Führer mit ſe er Begleitung nach Beendigung ſeines Gegenbeſuches bei Muſſollni den 1 15 Venezia, um in den Quirinal zurückzukehren, wo er unter erneutem Jubel der Bevölkerung kurz vor 13.30 Uhr eintraf. eee e „Die Richtlinien ſtehen feſt“ Die Aufgaben der Achſe Rom— Berlin nicht verſchoben Nach dem Beſuch des Führers im Palazzo Venezia er⸗ klärte der Direktor des halbamtlichen„Giornale d'Italia“, daß der erſten politiſchen Unterredung zwiſchen Führer und Duce noch weitere folgen würden. Inzwiſchen findet zwi⸗ ſchen den beiden Außen miniſtern ein reger Gedan⸗ kenaustauſch ſtatt. Die Politik der Achſe Rom Berlin fahre fort, ſich in ihren Funktionen gemäß den neuen Konſtellatio⸗ nen in Europa zu entwickeln. Zwei bedeutſame Ereigniſſe hätten ſich ſeit der Reiſe Muſſolinis nach Deutſchland voll⸗ zogen: der Anſchluß Oeſterreichs und die Unter⸗ zeichnung des Abkommens zwiſchen Italien und Großbritannien. Es ſei überflüſſig, zu wiederholen, daß dieſe beiden Er⸗ eigniſſe die Grundlagen und die Aufgaben der Achſe nicht verſchieben könnten und auch nicht miteinander in Verbin⸗ dung ſtänden. Die Stellungen und Intereſſen, die ſich Ita⸗ lien und Deutſchland gegenſeitig zuerkennen, ſeien vollkom⸗ men klar. In Berlin wiſſe man, daß Italien an allen gro⸗ ßen europäiſchen Problemen Anteil nehme und ſeine Au⸗ ßenpolitik vor allem, entſprechend ſeinen vitalen Intereſſen, auf drei Haupkpunkten begründe: das Mittelmeer, den Donauraum und den Balkan. Im Rom aber ſei bekannt, daß Deulſchland als europäiſche Großmacht in jedem Gebiet Oſteuropas. des Donauraums und des Balkans anweſend ſei. Hieraus ergäben ſich die Richtlinien für die Achtung der beiderſeitigen Intereſſen und die Zuſammenarbeit. Auch das engliſch⸗italieniſche Abkommen, fährt Gayda u. a. fort, hätte eine Klärung und Befriedung der Beziehungen zwi⸗ ſchen zwei europäiſchen Großmächten zum 125 gehabt und ſtünde deshalb vollkommen in Einklang mit den Funktionen der Achſe Rom— Berlin. Die politiſche Annäherung an England entſpreche auch den Abſichten Deutſchlands. Die Richtlinien der ikalieniſchen und deutſchen Außenpolikik ſowie die Bedingungen ihrer unveränderken Zuſammenarbeit ſtünden alſo feſt, ſeien klar und herzlich und beruhten auf gegenſeſtigem Verſtändnis. Sie ſeien frei von jenen Tendenzen, die gewiſſe auf Spe⸗ kulatianen und Manöver bedachte Kreiſe als„Angebote“, „Zugeſtändniſſe“,„Aufteilungen“ in Intereſſen- und Ein⸗ flußzonen bezeichneten und die gngeblich das Thema der „bertraulichen Beſprechungen“ zwiſchen Muſſolini und Hit⸗ ler bilden len. Italien und Deutſchland, ſo betonte er abſchließend, hätten eine hohe gegenſeitige Achtung vorein⸗ ander, achteten aber auch die Intereſſen jeder anderen klei⸗ nen ober großen europäiſchen Nation. Ihre Politik diene dem Aufbau und werde von dem Gedanken an ein beſſe⸗ res, geſünderes und harmoniſcheres Europa geleitet. Ordensverlethungen Seine Majeſtät der König von Italien und Kai⸗ ſer von Aethiopien hat das Großkreuz vom Orden des Hei⸗ ligen Mauritius und Lazarus verliehen: dem Reichsmini⸗ 15 Dr. Lammers dem Staatsminiſter Meißner und em deutſchen Botſchafter in Kom, von Mackenſen: ferner dem Reichsleiter Amann das Großkreuz des ita⸗ lieniſchen Kronenordens. Der Führer und Reichskanzler hat das Groß⸗ kreuz vom Deutſchen Adlerorden verliehen: dem Hofmeiſter des königlichen Hauſes, Mattioli Pasqualini, dem General⸗ adjutanten des Königs und Kalſers, Marcheſe Afinari di Bernezzo, dem Präfekten von Rom, Preſti, dem ehemaligen Parteiſekretär und alten faſchiſtiſchen Kämpfer Favinacci und dem ehemaligen Miniſter und Rektor der Univerſität Rom de Franzisci. * Großkundgebung der Jugend Vorführungen der Avantguardiſten und Jungfaſchiſten Der Flughafen Francesco Baracha im Süden der Stadt Rom iſt am zweiten Tage des Staatsbeſuches des Führers zum Schauplatz eines gewaltigen Ereigniſſes geworden. Die italieniſche Jugend huldigte hier dem Führer und zeigte ihm und den deutſchen Gäſten den hohen Stand in Vorfüh⸗ rungen. Wie der Nationalſozialiſt der nationalſozialiſtiſchen Idee lebt, ſo ſteht auch der 1 0 ſein ganzes Leben hindurch im Dienſt der faſchiſtiſchen Idee, deren Ziel vom Jüngſten bis zum Erwachſenen die politiſche Erziehung zum Staats⸗ bürger und die körperliche Ertüchtigung zum Krieger iſt. So ſpielt in dem faſchiſtiſchen Erziehüngsprogramm der Ju⸗ end die ſogenannte vorn Ausbildung eine große Rolle. Die Grundzüge werden bereits bei der Organisation der„Söhne der Wölfin“, den Sechs⸗ bis Achtjäh⸗ rigen, und der Balilla, den 7105 bis Vierzehnjährigen, gelegt. Die eigentliche vormilitäriſche Ausbildung in den verſchiedenen Waffengattungen beginnt allerdings erſt bei den 14—18jährigen Avantguardiſten und den 18—21jährigen 0 ſten, die in der ſtattlichen Jaht von 50 000 mit 2500 Offizieren auch die Träger der arbietungen ſind. Für den en ſelbſt iſt eine mit einem dicken roten Teppich belegte Rampe errichtet worden, die den geſamten Tribünenbau noch um 10 m überragt. Unmittelbar vor dem Kommandoturm ſtehen zur Rechten und zur Linken die 1 der Jungfaſchiſten und Avantguardiſten und hinter ihnen 125 Fanfarenkorps mit ihren ſilberglitzernden 4000 Trompeten. Ein libyſches Bataillon in Khaki⸗ Uniform, das mit den Schulen an den Ehrenbezeugungen für den Führer teilnimmt, ſteht am Fuß der Rampe Zur Rechten des Flughafens liegt das rieſenhafte römiſche Ze. t⸗ lager, das ſeit einer Woche in 14 000 Zelten die 52 500 Sade aufgenommen hat. Mit dem weiten Rund von Schauluſtigen kann man mit mindeſtens einer halben Mil⸗ lion Teilnehmer an dieſer gewaltigen Kundgebung rechnen. Kurz nach 16 Uhr reitet Starace mit ſeinem Stab und dem Führerkorps der beteiligten Formationen vor die Front der Ehrenformationen. Gegen 16.30 Uhr erſchienen der Führer und der Duce in der Fahnenſtraße. Nach Abſchreiten der Front des Libyſchen Bataillons be⸗ grüßt der Führer die Marſchälle und betritt dann zuſam⸗ men mit dem Duce und ſeiner engeren Begleitung die Rampe. 3 Als der Führer und der Duce auf der Rampe ſichtbar werden, empfängt ſie ein ohrenbetäubender Begrüßungs⸗ taumel. Er geht in das ſo charakteriſtiſche Händeklatſchen über, in das ſich die takkmäßigen„Hitler!— Hitler!— Duce!— Duce!“-Rufe miſchen. Starace meldet dem Duce die Formationen und entbietet dem Führer den Gruß der ſttalieniſchen Jugend. a Die Ehrenformationen verlaſſen das Vorführungsfeld. das ſich von allen Seiten nun plötzlich mit den Forma⸗ tionen der Jungfaſchiſten belebt. Maſchinenge⸗ wehrſchützen rücken in geſchloſſener Linie in Feuerſtellung. Batterien mit Maultierbeſpannung fahren auf und protzen ab. Die Maſchinengewehre knattern, die Artillerie feuert Salven und Streufeuer. So raſch wie ſie gekommen ſind rücken ſie auch wieder ab, um den Kavalleriſten das Mittel⸗ feld zu überlaſſen, wo ein Sprunggarten mit verſchiedenen Hinderniſſen angelegt iſt. Neben der guten reiterlichen Durchbildung zeigen die Vorführungen ein hervorragend epflegtes Pferdematerial. Im nächſten Felde exerzieren erittene Abteilungen ſchwadronsweiſe in den verſchiedenen Gangarten. Unter brauſendem Beifall verlaſſen ſie dann in geſtrecktem Galopp das Feld. Mit faſt verwegenen Fahr⸗ künſten warten die Motorradfahrer auf, die in ſauſender Fahrt, auf dem Sattel ſtehend, den faſchiſtiſchen Gruß entbieten. Im Hintergrund des Feldes rollen, mit je zwei Mann beſetzt, leichte Kampfwagen vorüber. Zu gleicher Zeit zeigen in der Luft die Jungpiloten in Motor⸗ und Segelflugzeugen ihre Künſte, während die Marinejugend am Maſt ihr Können im Setzen und Reffen der Segel und im Signaliſieren vorführt, das auf der gegenüberliegenden Seite von Nachrichtentrupps mit Spiegelmorſen beantwortet wird. Von den Jungfaſchiſten waren an den Uebungen 52 Ba⸗ taillone Infanterie, 10 Maſchinengewehr⸗Bataillone, drei Schwadronen Kavallerie, ſechs Artillerieabteilungen, drei Motorradkompanien, drei Kraftwagenabteilungen, neun Kompanien Marine und acht Kompanien Flieger neben 125 Fanfarenkorps beteiligt. Im zweiten Teil der Vorführungen beſtritten 31 Cohor⸗ ten der Avant guardiſten, alſo die 14 bis 18⸗Jäh⸗ rigen, die in drei gewaltigen Gliedern faſt über die ge⸗ ſamte Breite des Feldes einmarſchieren und dann in Co- horten Centurien und Manipeln mit einer bewunderungs⸗ würdigen Präziſion exerzteren. Faſt jede Uebung löſt brau⸗ 11 5 Beifall der Hunderttauſende aus. Der Führer ankte nach jedem Abſchnitt der Uebungen für den Gruß der Cohorten mit dem Deutſchen Gruß und ſpendete ihren Vorführungen lebhaften Beifall. Den wohlgelungenen Abſchluß bilden Bewegungen der 50 000 Jungfaſchiſten und Avantgardiſten in geſchloſſener Ordnung, die mit Ehrenbezeugungen für den Führer und den Duce abſchließen. Mit dem Gruß an den Führer ſind ie eigentlichen Vorführungen beendet. Starace verläßt den Kommandoturm und begibt ſich auf die Führerrampe, wo ihm der Führer den Dank für die prachtvollen Dar⸗ bietungen ausſpricht. Den Avantgardiſten und Jungfaſchiſten ſind nun einige Minuten freigegeben zur Huldigung für den Führer und den Duce. Das iſt ein ſchwer zu beſchreibendes Bild. Die Musketiere heben ihre kleinen Gewehre und feuern Einzel⸗ ſchüſſe ab. In der Mitte ihrer breiten Front werden eine Hakenkreuzflagge und kleine italieniſche Fähnchen entfaltet. Die Marinejugend ſtülpt ihre weißen Mützen auf die Ge⸗ wehre und ſchwenkt ſie. Die Muſiker heben ihre ſilbernen Inſtrumente. Die Träger der Feldzeichen ſchwingen dieſe in überſchäumender Begeiſterung und Verehrung in die Luft. Das ganze Feld gleicht einem wogenden und heftig bewegten Meere. Taktmäßig ertönen dazu die Rufe„Hit⸗ ler! Hitler! Duce! Duce! Minutenlang ſchaut der Führer auf die Jugend des fa⸗ ſchiſtiſchen Italien, auf eine Jugend, auf die das Imperium mit Recht ſtolz ſein kann, eine Jugend, die bewieſen hat, daß ſie vom faſchiſtiſchen Geiſt erfüllt die Zukunft des Im⸗ periums in feſten Händen halten wird. Bei den Deutſchen Italiens Für die in Italien lebenden Deutſchen war der Mitt⸗ woch nachmiltag von einer ganz beſonders großen Bedeu⸗ kung Der Führer und der Duce kamen zu den Auslands⸗ deutſchen, und der Führer, der vom Stellverkreter des Füh⸗ rers begleitet war, ſprach zu ihnen. In der Conſtantin⸗Baſilika, die auf halbem Wege zwi⸗ ſchen Koloſſeum und Naotionaldenkmal liegt, verſammelten ſich mehr als 6000 deutſche Volks⸗ und Parteigenoſſen zu einer Großkundgebung der Auslandsorganiſation der Par⸗ tei, zu einer einzigartigen Kundgebung, wie ſie noch nie⸗ mals im Auslande ſtattgefunden hat, zu der einzigen Ver⸗ anſtaltung der NSDAP während des Staatsbeſuches. Um 18.10 Uhr erſcheinen der Führer und der Duc e. In ihrem Gefolge befinden ſich die Miniſter Sta⸗ race, Ciando, Alfieri der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß und die Reichsminiſter von Ribbentrop und Dr. Goeb⸗ bels Der Badenweiler Marſch klingt auf Am Eingang zur Baſilika, wo mit Gauleiter Bohle und dem Landesgruppen⸗ leiter Ettel die Hoheitsträger der Partei Spalier gebildet haben, läßt ſich der Führer jeden einzelnen der 25 Orts⸗ gruppenleiter der Landesgruppe Italien vorſtellen. Der Gauleiter der Auslandsorganiſation der NSDAP, Bohle, eröffnet die deutſche Kundgebung in der Haupt⸗ ſtadt des faſchiſtiſchen Imperiums im Namen der NSDAP. Sein Dank und ſein Gruß gilt dem Gaſtlande. Dann ſchil⸗ dert Bohle die Bedeutung der gegenwärtigen Stunden, be⸗ ſonders für die Auslandsdeutſchen. Dabei erklärt er, z u m Führer gewandt, u. a.: „Zum erſten Male kann ich als Gauleiter Ihres füng⸗ ſten Gaues, als Ihr Hoheitsträger der Auslandsdeutſchen, Sie, mein Führer, fern der Heimat im Namen der aus⸗ landsdeutſchen Männer und Frauen begrüßen. Die Aus⸗ landsdeutſchen in aller Welt nehmen mit uns teil an dieſer Kundgebung, an dieſer wahrhaft großen und für uns alle hiſtoriſchen Stunde. Wir ſind hier heute die Repräſentan⸗ ten der Geſamtheit der nationalſozialiſtiſchen Auslands⸗ deutſchen Dieſe Auslandsdeutſchen wollen heute durch mich Ihrem Führer ſagen, daß ſie aufrechte Deutſche und über⸗ zeugte Nationalſozialiſten ſind und bis zum letzten Atem⸗ zeuge bleiben werden.“ Unter ſtürmiſchem Beifall ſchließt Gauleiter Bohle mit dem Ruf: Heil und Sieg! Adolf Hitler! Voller Begeiſte⸗ rung ſingen die Teilnehmer der Kundgebung das herrliche Lied der Landesgruppe Italien„Wir Kameraden von draußen marſchieren im eiſernen Schritt, in unſerer Fahne Rauſchen zieht Deutſchland mit“. Der Landesgruppenleiter der Ad der NSDAP, Et⸗ tel, ſpricht im Namen der Italiendeutſchen zum Führer. Auch er gibt der großen Freude Ausdruck, daß für die Ita⸗ liendeutſchen heute die Stunde der Erfüllung ihres ſehn⸗ lichſten Wunſches gekommen ſei und ſie heute ſagen dürfen: „Der Führer iſt bei uns und wir bei ihm!“ Der Landes⸗ gruppenleiter dankte dann unter erneutem Beifall aller Italiendeutſchen auch dem Duce für die ſo oft bewieſene und heute gekrönte Gaſtfreundſchaft des faſchiſtiſchen Ita⸗ lien. Es folgt eine Kundgebung für den Duce, die dieſer mit ſichtlicher Bewegung entgegennahm. Wieder zum Führer gewandt, ſchließt Ettel:„Nehmen Sie, mein Führer, die Herzen dieſer Auslandsdeutſchen mit ſich und ſeien Sie gewiß, ſolange dieſe Herzen ſchlagen, werden ſie kämpfen für das Reich, das Sie erbauten.“ Anſprache des Führers Dann betritt der Führer ſelbſt die Rednertribüne. Wieder ſetzt ein Begeiſterungsſturm ein, an dem ſich vor allem die deutſchen Jungen und Mädel beteiligen. Sichtlich ergriffen ſpricht der Führer zum erſten Male N vor auslandsdeutſchen Volks und Parteige⸗ noſſen. Das Echo, das er in den Herzen der Teilnehmer findet, beweiſt ihm immer wieder die unendliche Freude dieſer Menſchen und den hohen Stolz, den ſie am heutigen Tage zeigen dürfen. Mit beſonderem Nachdruck ſpricht der Füh⸗ rer von der Verwandtſchaft der Charaktereigenſchaften und Tugenden der deutſchen Menſchen und der Menſchen dieſes Gaſtlandes. Auf die füngſte Volksabſtimmung eingehend, dankt der Führer den Auslandsdeutſchen in aller Welt für ihre zum Ausdruck gebrachte Geſinnung. Ich habe es nicht anders von Euch erwartet, ſo führte er aus. Denn ein Reichsbürger, der einen ſtarken Charak⸗ ter beſitzt, kann nichts anderes ſein als Natio⸗ nalſozialiſt! Ich habe ſonſt keine Gelegenheit, den deutſchen Reichsbürgern in der übrigen Welt den Dank für dieſe Ihre Geſinnung zum Ausdruck zu bringen, und ich bin erleben die Freude, von Zeit zu Zeit in das neue Deutſch⸗ erleben dei Freude, von Zeit zu Zeit in das neue Deutſch⸗ land zurückzukehren, es mit eigenen Augen zu ſehen und ſeine Fortſchritte verfolgen zu können. Vielen von Euch aber iſt dieſes nicht vergönnt. Sie können nur aus der Ferne dieſe Heimat erſchauen, können von ihr leſen oder ſie in Bildern ſehen. Allein der Zauber dieſer Heimat wird ſie nicht verlaſſen, und die Kraft der nationalſozialiſtiſchen Welkanſchauung wird ſie niemals freigeben! Im Gegenteil, je ferner ſie der Heimat ſind, um ſo glühender hängen ſie an ihr, und um ſo kreuer bekennen ſie ſich zu jener Weltanſchauung, die aus 15 einſt ſo gedrückten, geſchmähtken und ſo verachteten eimat wieder ein Reich von Ehre und von Auſehen— weil von Charakter gemacht hat! Ihr, die Ihr das Glück habt, in dieſem Lande zu leben, findet Ihr ſo viele verwandte Züge, daß Ihr leich⸗ ter als alle anderen Auslandsdeutſchen das Weſen und den Sinn des heutigen Reiches verſtehen könnt. Ihr lebt ſelbſt hier in einem Staat, der die gleichen Ideale und Tugen⸗ den verherrlicht, die auch uns teuer und wert ſind. Ich bin 0 Euch gekommen, um Euch dies in wenigen Worten zu ſagen, um Euch zu ermahnen, eine Volks⸗ gemeinſchaft im Kleinen hier in der Fremde zu ſein, ſo wie es die ganze deutſche Nation in der Heimat iſt, eine Volksgemeinſchaft der gegenſeitigen Hilfe und Un⸗ terſtützung! Seid überzeugt, daß jedes Opfer, das ein Deut⸗ ſcher an irgendeinem Platz für ſeine Volksgenoſſen bringt, ein Opfer für die geſamte Volksgemeinſchaft iſt, und daß jedes ſolche Opfer gleich gewogen und gewertet wird. Ihr, das weiß ich, habt Deutſchland nie vergeſſen! Deutſchland freut ſich Vance und vergißt auch Euch ni 7 Wir ſorgen uns um Euch, und ich bin glücklich, dies in einem Lande ſagen zu können, das uns die Erfüllung die⸗ ſer Sorge leicht macht. Wir ſorgen uns um Euch, weil wir der Ueberzeugung ſind, daß die Bande dieſer Volksgemein⸗ ſchaft ſich niemals und nirgends löſen! Wir wollen nun deſſen gedenken, was Euch in dieſer Stunde erfüllt: Unſere teure Heimat, unſer teures Deutſches Reich— Sieg⸗Heill“ Abendtafel im Quirinal Am Mittwochabend gab Seine Majeſtät der König und Kaiſer im Quirinal eine Abendtafel zu Ehren ſeines Ga⸗ ſtes, des Führers und Reichskanzlers, an der neben dem Duce und den Mitgliedern des italieniſchen Königshauſes die höchſten italieniſchen Perſönlichkeiten und die den Füh⸗ rer begleitenden Reichsminiſter, Reichsleiter und Staats⸗ ſekretäre teilnahmen. Seine Majeſtät der König und Kaiſer folgende Anſprache an den Führer: „Führer! Es gereicht Uns ren Freude, Ihnen, ſehr ge⸗ ſchätzter Gaſt, das aufrichtigſte und herzlichſte Willkommen de entbieten. In Ihrer Perſon begrüßt Italien das Haupt er großen befreundeten Nation, den Führer, der Deutſch⸗ land und ſeine Größe und ſeine kulturelle Sendung wieder⸗ gegeben hat. Zahlreich und kief ſind die Verwandkſchaften des Gei⸗ ſtes und des Werkes, die das neue Italien mit dem neuen Deutſchland verbinden und die die Freundſchaft zwiſchen den beiden Völkern innig und feſt geſtalten. Dieſe Freund⸗ ſchaft iſt heute und wird in Zukunft ſein ein Werkzeug im Dienſte des europäiſchen Friedens, für den die Reichsregie⸗ rung und Anſere Aegierung ſo vertrauensvoll zuſammen⸗ arbeiten. Aus der Begeiſterung, die Ihren Weg von der italieni⸗ ſchen Grenze bis Rom begrüßt hat, und aus dem N den Anſere Hauptſtadt Ihnen bei Ihrer Ankunft hier berei⸗ tet hat, haben Sie ermeſſen können, wie kief eingewurzell die Gefühle ſind die Italien für Ihre Perſon und für Ihr Vaterland hegt. Wir wiſſen, daß dieſe Gefühle vom deutſchen Volke voll erwidert werden. 16550 dieſes Volk, das Europa ſo große Beiträge ſeiner Kultur und ſeines Schaffens gegeben hal und das Sie mit feſter Hand einer ruhmreichen 1 enſgegenführen, ſprechen wir unſere lebhafteſten Wünſche aus. Wir erheben das Glas auf Ihre Geſundheit, auf den Erfolg Ihres Werkes, auf das Gedeihen und das Glück der großen deulſchen Nakion.“ richtete Der Führer und Reichskanzler dankte in einer Anſprache, in der er die gewaltigen Erfolge Italiens unter der weiſen Herrſchaft des Königs und Kah, ſens und der Führung ſeines genialen Reorganiſators, dez Regierungschefs, und die deutſch⸗italieniſche Freundſchaſt feierte. Im Sinne der tiefen Bindungen, die das neue Italien mit dem neuen Deutſchland vereinen, und der Bürgſcha die dieſe Freundſchaft für den Frieden bildet, erhob der Führer ſein Glas und trank auf die Geſundheit ſeiner Ma⸗ jeſtät, auf die Ihrer Majeſtät, der Königin, auf das hohe königliche Haus ſowie auf das Gedeihen und Blühen der großen italieniſchen Nation. 5 Kurzmeldungen Berlin. Die Techniſche Hochſchule in Berlin hat dem Er⸗ bauer der oberitakteniſchen Autoſtraßen, Senator Puricelli aus Mailand, die akademiſche Würde eines Dr.⸗Ing. e. h. verliehen. a Breslau. Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin von Kro⸗ ſigk eröffnete am Mittwoch die Breslauer Meſſe 1938. Aug dieſem Anlaß fand mit Miniſterpräſident Generalfeldmar⸗ ſchall Göring ein Telegrammwechſel ſtatt. Truppenparade in Rom über alle Sender. Am Freitag, dem 6. Mai, berichten alle Reichsſender in der Zeit von 16 bis 18 Uhr laufend über die Truppen⸗ parade in Rom. Der Reichsſender Berlin bringt als Rah⸗ menprogramm ein Unterhaltungskonzert. Vier Kinder bei Dachſtuhlbrand getötet. Berlin, 5. Mai. In einem Haus in der Strahlauer Allee im Oſten Berlins brach ſpätabends Feuer aus, daz mit raſender Schnelligkeit um ſich griff. Dem Invaliden Aſtermann, ſeiner Frau und ſeinen vier Kindern wurde durch den überaus ſtarken Qualm der Weg ins Freie ab. geſchnitten. Erſt unter vielen Mühen gelang es der Feuer⸗ mehr, die Familie über eine mechaniſche Leiter und durch das Treppenhaus in Sicherheit zu bringen. Die vier Kin⸗ der hatten jedoch bereits ſo ſchwere Brandwunden und Rauchvergiftungen davongetragen, daß ſie kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus verſtarben. Dr. Ley beim griechiſchen König. Athen, 5. Mai Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, det die Wanderausſtellung„Freude und Arbeit eröffnet hatte, ſuchte am Mittwoch Miniſterpräſident Metaxas auf. In Anweſenheit des deutſchen Geſandten Prinz Erbach über, reichte er dem Miniſterpräſidenten das dieſem vom Führer verliehene Großkreuz des Deutſchen Adlerordens. Dr. Ley wurde anſchließend von König Georg, II. in Privataudienz empfangen, der ſich mit ihm längere Zeit über Fragen des Arbeitsgebietes der Deutſchen Arbeitsfront unterhielt. Wien. In der Roßauer Militärkaſerne wurden Gedenl⸗ tafeln für die beiden natjonalſozialiſtiſchen Freiheitskämpfa Otto Planetta und Franz Holzweber enthüllt, die am 25, Juli als Teilnehmer an dem Angriff auf das Bundeskanz⸗ leramt entgegen den von der Regierung gegebenen Zuſagen hingerichtet worden waren. 8 a e Der jugoſlawiſche Miniſter Jankowitſch weilte in Bochum. Nach dem Beſuch des Bochumer Vereins wurde am Nachmittag eine Fahrt ins Ruhrtal angetreten. Am Mittwoch reiſte Miniſter Jankowitſch nach Eſſen, von wo aus er nach Belgrad zurückkehrte.„ Paris. Der Luftfahrtminiſter gab der 5 Preſſe ſeine Pläne zur Neuordnung der franzöſiſchen Militär- und gl villuftfahrt bekannt. Er teilte dabei u. a. mit, daß er von den ihm zur Verfügung ſtehenden drei Milliarden bereitz für 1,6 Milliarden Franken Flugzeugaufträge vergeben abe. . Bukareſt. Unter dem Vorſitz des rumäniſchen Außen, miniſters Comnen und in Anweſenheit der Außenminiſter Jugoſlawiens und der Tſchechoſlowakei wurde am Mitt woch in Sinaia die Tagung der Kleinen Entente eröffnet. Waſhington. Nach vierwöchiger Beratung nahm der Senat mit 56 gegen 28 Stimmen die bereits vom Abgeord⸗ netenhaus gutgeheißene Vorlage an, die eine Flottenauf⸗ rüſtung mit einem Koſtenaufwand von 1156 Dollarmillio⸗ Nen vorſieht. Eires erſter Staatspräſident Dr. Douglas Hyde gewählt. Dublin, 5. Mal. Dr. Douglas Hyde wurde am Mittwoch zum Staass präſidenten Irlands gewählt, nachdem die Regierungspar⸗ tei und die größte ſüdiriſche Oppoſikionsparteſ ſeiner Kan⸗ didatur zugeſtimmt hakte. Dr. Hyde wird damit der ers Staatspräſident von Eire. Seine feierliche Einführung with am 1. Juni erfolgen. Dr. Hyde, der 78 Jahre alt iſt, iſt Proteſtant und hal 5 als Organiſator der Gäliſchen Liga, die er zur Erzie⸗ ung eines engeren Zuſammenſchluſſes zwiſchen Proteſtan ten und Katholiken gründete, einen Namen gemacht. As der bekannteſte iriſche Hiſtoriker hat er eine hervorragende Rolle in der Wiederbelebung der iriſchen Frage geſpielt. Franco vom Vatikan anerkannt Das Verſagen der Nichteinmiſchungskommiſſion Burgos, 4. Mai. Der nationalſpaniſche Miniſterrat unte dem Vorſitz des Generals Franco nahm aus Erklärungen des Außenminiſters Jordana zur Kenntnis, daß die Ver tretung des Vatikans in Nationalſpanien zum Rang eine Nuntiatur erhoben worden iſt, was einer Anerkennung de jure gleichkommt. Der Außenminiſter erſtaktete ferner Bericht über die außenpolikiſche Lage und hob dabei die immer noch andau⸗ ernden Lieferungen von Kriegsmakerial für Sowjetſpanien über die franzöſtf e Grenze hervor. Im einzelnen führte ei 5 Beweiſe für dieſe Feſtſtellung an und 2 daraus, daß die Nichkeinmiſchungskommiſſion verſagt Araber ſtrafen Verräter. Die Empörung über hier und da auftretende Verräter an der nationalen Sache wächſt in Araberkreiſen. Nachden ſchon in den letzten Tagen in verſchiedenen Teilen des. des mehrere Abtrünnige entführt und wahrſcheinlich 5 tötet worden ſind, wurden jetzt wieder aus zwei Dör 1 im Nablusbezirk ſechs Abtrünnige entführt. Ueber 1105 Verbleib iſt noch nichts bekannt. Das Militärgericht fällte am Mittwoch ein Todesurteil gegen einen Araber, der 1 mil Waffengewalt gegen eine Hausſuchung gewehrt h n e 1 18.2„„ 2— 2 77 euer⸗ durch Kin⸗ und der f. dals 5pat⸗ 975 er with 0 hal rzie⸗ ſtan⸗ Als zende elt. n Die Parteiamneſtie Durchführungsverordnung.— Ehemalige Logenangehörige Berlin, 4. Mai. Der Oberſte Richter der Partei, Reichs⸗ leiter Walter Buch, erließ in der NS die Durchführungs⸗ beſtimmungen zu der Verfügung des Führers vom 27. 4. 1938. Die anhängigen Strafverfahren, Ehren⸗ ſchußverfahren und Streitverfahren ſind auf Grund der Amneſtie einzuſtellen, wenn die den Gegenſtand der An⸗ ſchuldigung bildenden Handlungen vor dem 10. 4. 1938 lie⸗ gen und nicht den Ausſchluß oder die Entlaſſung des An⸗ geſchuldigten aus der Partei zur Folge haben müſſen. Die Kinſtellung des Verfahrens erfolgt durch Beſchluß. Der Be⸗ ſchluß iſt zu begründen. Anträge auf Einleitung eines Verfahrens ſind darauf zu prüfen, ob die Vorausſetzungen des Para⸗ graphen 1 Abſ. 1 vorliegen. Bietet die Anſchuldigung, ihre Richtigkeit unterſtellt, keinen Anlaß, den Ausſchluß oder die Entlaſſung des Angeſchuldigten zu beantragen, ſo iſt das Verfahren einzuſtellen Das Gleiche gilt, wenn das Ge⸗ richt im Laufe des Verfahrens auf Grund des feſtgeſtellten Sachverhalts zu der Ueberzeugung kommt, daß der Aus⸗ ſchluß oder die Entlaſſung aus der Partei nicht gerechtfer⸗ tigt iſt. In ſolchen Fällen, in denen zweifelhaft ſein kann, ob auf Ausſchluß(oder Entlaſſung) zu erkennen iſt, iſt der Tatbeſtand eingehend feſtzuſtellen und in die Begrün⸗ dung des Beſchluſſes aufzunehmen. Gegen den Beſchluß auf Einſtellung des Verfahrens ſteht dem Hoheitsträger und, wenn der Angeſchuldigte einer Gliederung angehört, dem zuſtändigen Führer der Gliederung das Recht der Beſchwerde zum über⸗ geordneten Gericht zu, wenn die Beſchwerde den Ausſchluß oder die Entlaſſung des Angeſchuldigten aus der Partei oder die Feſtſtellung des Tatbeſtandes beantragt. Ueber die Beſchwerde entſcheidet in letzter Inſtanz das Oberſte Partei⸗ gericht. Auf Antrag des Angeſchuldigten kann das Gericht das Verfahren durchführen. Dem Antrag iſt ſtattzugeben, wenn die Anſchuldigungen nicht geringfügig und geeignet ind, den Angeſchuldigten in ſeiner Ehre und in ſeinem An⸗ ſehen herabzuſetzen. In dem auf Antrag des Angeſchuldig⸗ ten fortgeführten Verfahren findet eine Einſtellung auf Grund der Amneſtie nicht ſtatt. Die in abgeſchloſſenen Verfahren ausge⸗ ſprochenen unter dem Ausſchluß liegenden Strafen werden nicht vollzogen. Vollzogene Strafen, die noch nicht abgelau⸗ fen ſind, werden auf Antrag des Beſtraften erlaſſen und Einträge im Mitgliedsbuch gelöſcht. Verfahren gegen ehemalige Logenangehöß⸗ rige, die einen höheren Grad als den dritten nicht erreicht oder ein weſentliches Amt in der Loge nicht innehatten, ſind einzuſtellen. Die Feſtſtellung der Dauer der Logen⸗ zugehörigkeit, der innegehabten Aemter und der erreichten Grade hat in jedem Fall nach den beſtehenden Beſtimmun⸗ gen zu erfolgen. Unter den gleichen Vorausſetzungen ſind auf Antrag des Betroffenen ergangene Entſcheidungen auf Nichtigkeitserklärung der Aufnahme, Entlaſſung aus der NSdaAP oder Aberkennung der Fähigkeit zur Bekleidung don Parteiämtern aufzuheben. * Treffen der Gauamksleiter des Hauptamtes für Volks⸗ wohlfahrt Berlin, 4. Mai. Am 3. Mai, dem fünften Jahrestag der Anerkennung der NS⸗Volkswohlfahrt durch den e trafen ſich ſämtliche Gauamtsleiter der NSW im Hauptamt für Volkswohlfahrt am Maybachufer in Berlin. Dieſe Zu⸗ ammenkunft erhielt eine beſondere 1 der 0 e daß zum erſtenmal auch der Landesleiter der NSW Deſterrei anweſend war. Hauptamtsleiter Hilgenfeldt, der die NS ſeit dem Jahre 1933 führt, kam in ſeiner Rede auf die wich⸗ ligſten Aufgaben der 8 ſprechen. Die Feier des fünf⸗ ben Beſtehens der NS ſoll allen Mitarbeitern zugleich nſporn und Verpflichtung zu weiterer treuer Mitarbeit ſein. Im Vordergrund der gegenwärtigen Aufgaben nich die Sorge um den Schweſternnachwuchs Es gehe auch ni an, daß die Gemeinden einen Teil ihrer Verpflichtungen auf dem Gebiet der kommunalen Wohlfahrtspflege auf die NS abzuwälzen verſuchen Die NS müſſe als Organi⸗ ſation beweglich bleiben und für beſondere Aufgaben bereit ſein. Nur ſo ſei es möglich geweſen, ihren ſofortigen Ein⸗ ſatz in Oeſterreich 1 durchzuführen Anſchließend be⸗ richtete die Leiterin des Frauenhilfsdienſtes Lotte Jahn über die neue Organiſation, die eine fühlbare Entlaſtung auf dem Gebiet der Wohlfahrts⸗ und Krankenpflege bringen ſoll. Die Mädchen, die ſich für dieſen Frauen⸗Hilfsdienſt im Deutſchen Frauenwerk verpflichteten, erhalten nach zweijähriger Tä⸗ tigkeit ein nicht zurückzahlbares Eheſtandsdarlehen in Höhe von 1000 Mark Höhere Steuern, fallender Franc Paris, 4. Mai Um einen Ausgleich des franzöſiſchen Staatshaushalles u erzielen, hal die Regierung Daladier eine Erhöhung aller ſrekken und indirekten ſtaatlichen Skeuern um 8 Prozent auf dem Verordnungsweg beſchloſſen. Die Regierung hat von vornherein auf beſon dere Sparmaßnahmen verzichtet und dieſe Tatſache mit begründet, daß 67 Prozent der Staatsausgaben auf den Schuldendienſt und den Rüſtungsaufwand entfielen, während die reſtlichen 33 Prozent eine Einſchränkung durch Sparmaßnahmen nicht vertrügen. Es müſſe zufätzli⸗ hes Geld beſchafft werden, und das könne nur durch eine neue Steuererhöhung geſchehen. Ueber dieſe Steuer⸗ erhöhung hinaus iſt übrigens noch eine Sonderab⸗ gabe für die in der Rüſtungsproduktion erzielten Gewinne vorgeſehen. ngeſichts der großen Geldbedürfniſſe des Staates wird ſich die Regierung ſelbſt keinen übermäßigen Hoffnungen auf eine günſtige Auswirkung ihrer Maßnahmen hingeben. Es iſt daher auch kaum verwunderlich, daß die Zeitungen über dieſes Anziehen der Steuerſchraube kein Blatt vor den und nehmen. Beſondere Reſignation löſt vor allem die Tatſache aus, daß dieſe achtprozentige Steuererhöhung be⸗ ſtenfalls vier Milliarden für den Staatshaushalt efabrin⸗ gen wird, während das Schatzamt 36 Milliarden benbtigt. Die franzöſiſchen Miniſter ſind am Mittwoch ganz un⸗ erwartet zu einem Miniſterrat unter dem Vorſitz des taatspräfidenten zuſammengetreten. Eine amtliche Ver⸗ lautbarung über den Gegenſtand der Unterredungen wurde nicht veröffentlicht. In politiſchen Kreiſen erklärt man je⸗ och, daß es ſich einmal um die letzten Geſetzeserlaſſe, dann 8 auch die allgemeine Finanzlage gehandelt 15 f Der franzöſiſche Franc iſt am Mittwochmittag bis au 108.10 1 1 Pfund zurückgegangen. Dieſer Franc⸗ Sturz ſcheint die Regierung ſtark zu beunruhigen. Aus Baden und den Nachbargauen U SHeidelberg.(Von der Univerſität.) Der Uebertritt des ao. Profeſſors Dr. Erich Heidſieck als Dozent für Anatomie und Orthopädie von der Mediziniſchen Fakul⸗ tät der Univerſität Heidelberg in die gleiche Fakultät der Uni⸗ verſität Breslau wurde mit Wirkung vom 1. April 1938 angeordnet. () Bruchſal.(D D A C.⸗Treffen.) Am Sonntag, 8. Mai, findet in Bruchſal das Anterbadiſche D DAC.⸗Tref⸗ fen 1938 ſtatt. Es werden mehrere hundert Fahrer etwa tauſend Perſonen nach Bruchſal bringen, wo um 11.45 Uhr eine große nationale Kundgebung unter Beteiligung von Par⸗ tei, ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden vor ſich geht. Um 14 Ahr findet auf dem Schloßplatz die Preisverteilung ſtatt. () Pforzheim.(Ins Motorrad gelaufen.) In der Wurmbergſtraße ſprang abends gegen 5 Uhr der ſieben⸗ jährige Robert Bott vom ſüdlichen Gehweg aus über die Straße direkt in ein in Richtung Pforzheim fahrendes Mo⸗ torrad. Der Junge wurde zu Boden geſchleudert und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er noch in der Nacht im Städt. Krankenhaus verſtarb. Auch der Motorradfahrer ſtürzte vom Fahrzeug und erlitt Verletzungen, die ſeine Ueberführung ins Krankenhaus notwendig machten. Ihn trifft an dem Un⸗ fall keine Schuld. (J). Pforzheim.(100 Hühner verbrannt.) In den Abendſtunden brannte in der Nähe des Waſſerturms durch Ueberhitzung eines Ofens ein Hühnerſtall ab, wobei 100 junge Hühner den Flammen zum Opfer fielen. Leichte Beſſerung des Seuchenverlaufs. Seit dem 27. April 1938 hat die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche die in der letzten Woche befürchtete neue Ausdehnung in Baden erfreulicherweiſe nicht fortgeſetzt. Die Zahl der neuverſeuchten Gemeinden hat allerdings im Verhältnis zu derjenigen der wiederum verſeuchten zugenommen. Im gan⸗ zen geſehen iſt jedoch ein kleiner Rückgang der Zahl der ver⸗ ſeuchten Gemeinden zu verzeichnen. Denn in der Berichtswoche ſind 8 Gemeinden neu und 11 Gemeinden zum wiederholten Male von der Seuche befallen worden. Den 19 befallenen Gemeinden ſtehen 21 Ortſchaften gegenüber, in denen die Seuche erloſchen iſt. Am Abend des 3. Mai 1938 waren ſomit in Baden 113 Gemeinden und Vororte von der Seuche befallen. Die Zahl der verſeuchten Gehöfte in dieſen Ge⸗ meinden iſt ſeit Mitte April um rund 20 auf 717 zurückge⸗ gangen. Flugverbindung Berlin— Karlsruhe eröffnet. Mit dem Inkrafttreten des Sommerflugplanes der Deut⸗ ſchen Lufthansa iſt auch die Flugverbindung Karlsruhe—Ber⸗ lin mit Zwiſchenlandung in Frankfurt a. M. eröffnet wor⸗ den. Die Maſchine verläßt um 6.45 Uhr morgens den Flug⸗ hafen Karlsruhe und landet bereits um 9.30 Uhr, alſo nach knapp drei Stunden, am Zielhafen. Am ſelben Tage noch iſt die Rückkehr möglich, ab Berlin 16 Uhr, Karlsruhe an 19 Uhr. Es ſtehen fünf Plätze zur Verfügung, davon zwei feſtſtehende Plätze nach Berlin. Ab Karlsruhe bezw. Mann⸗ heim und Frankfurt a. M. hat man günſtige Anſchlüſſe nach allen deutſchen und europäiſchen Flughäfen. Von Karlsruhe aus wird beiſpielsweiſe London um 14 Uhr mittags erreicht. Kurze Strecken will man grundſätzlich den erdgebundenen Verkehrsmitteln überlaſſen. Auch beſteht das Beſtreben, ein gewiſſes Verkehrsverhältnis zwiſchen Reichsautobahn und — Flugverbindung herzuſtellen. — Künzelsau.(Tödlicher Zuſammenſtoß.) An dem einen Ende der Kocherbrücke ſtießen zwei mit je zwei Perſonen beſetzte Motorräder zuſammen. Sämtliche vier Mo⸗ torradfahrer wurden auf die Straße geſchleudert und teils ſchwer, teils leichter verletzt. Einer von ihnen, der ſofort in ein Krankenhaus verbracht wurde, ſtarb bald nach ſeiner Einlieferung. Den andern Verletzten, die ebenfalls im Kran⸗ kenhaus liegen, geht es befriedigend, ſodaß bei keinem von ihnen Lebensgefahr beſto⸗ Scharfes Vorgehen gegen Preistreiberei. n Frankfurt a. M. Der Landesproduktenhändler Er⸗ win Lechner in der Großmarkthalle hat die augenblickliche Zwiebelknappheit ausgenutzt, um ſich einen unverhältnis⸗ mäßig hohen Gewinn zu verſchaffen. Seine Handelsver⸗ Riege war um 50 Prozent überſchritten; hierdurch hat er auf die folgenden Handelsſtufen preistreibend ge⸗ wirkt. Unter Verletzung der marktregelnden Anordnungen des Reichsnährſtandes hat er veranlaßt, daß ſieben Zentner Zwiebeln anſtatt in kleinen Mengen an den Kleinhandel zu kommen, einem Straßenhändler auf einmal zugeleitet wurden und von dieſem wiederum zu einem Ueberpreis unter Verdoppelung mit anderen Waren abgeſetzt wurden. Lechner iſt feſtgenommen und ſein Betrieb polizeilich ge⸗ ſchloſſen worden. Gegen den Straßenhändler wurde eine empfindliche Ordnungsſtrafe feſtgeſetzt. Hanau.(Tödlicher Verkehrsunfall.) Auf der Waldſtraße von Großauheim nach Neuwirtshaus ereignete ſich ein folgenſchwerer e Der 46jährige Mau⸗ rer Georg Büdinger aus Alzenau befand ſich auf ſeinem Fahrrad auf dem Nachhauſeweg von Großauheim und ſtieß dabei aus noch nicht einwandfrei geklärter Urſache mit einem ihm aus Richtung Neuwirtshaus entgegenkommen⸗ den Auheimer Perſonenkraftwagen zuſammen. Dabei wurde Büdinger von dem rechten Kotflügel des Autos erfaßt und mit Wucht gegen die zerſplitternde Windſchutzſcheibe ge⸗ chleudert. Im Krankenhaus in Hanau ſtarb er, ohne das ewußtſein wiedererlangt zu haben Es handelt ſich um einen Vater von zehn größtenteils noch unverſorgten Kin⸗ dern. Die Schuldfrage konnte bisher noch nicht einwand⸗ frei geklärt werden. Hanau.(Schüler als Automatenräuber.) Durch die Kriminalpolizei konnte eine förmliche kleine Bande von Schuljungen ermittelt werden, die ſich in letzter Zeit in der Lamboyſtraße ſyſtematiſch mit dem Ausplündern von Zi⸗ garettenautomaten mittels Nickelzehner aus der Vorkriegs⸗ eit befaßte Der Vorfall ſollte allen Eltern zur Warnung ienen und Veranlaſſung geben, ihren Jungen beſſer auf die Finger zu ſehen, da die Beſitzer der beſtohlenen Appa⸗ rate Schadenerſatzanſprüche gegen die Eltern der kleinen Lausbuben geltend machen können. Gießen. Die Ehefrau verkuppe 15 Die Große Strafkammer verurteilte den Otto Jung aus Gießen wegen Kuppelei zu 1 Jahr und 4 Monaten Zuchthaus, 3 Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. Der Ange⸗ klagte hatte in vier Fällen gewohnheitsmäßig ſeine eigene Ehefrau verkuppelt, um damit für ſich Vorteile zu erlangen. Landſtuhl.(Auf einen Laſtzug aufgefahren.) Auf der Rückfahrt nach Kindsbach rannte der 27fährige Land⸗ wirt und Fuhrunternehmer Franz Dengel nachts mit dem Motorrad auf einen parkenden Fernlaſtzug derart auf, daß er einen doppelten Schädelbruch und einen Kieferbruch erlitt. Der Verunglückte ſtarb gleich darauf. uud schi aui Morgen Varieteſchau. Die ſchon ſeit 3 Wochen hier gaſtierende große Varieteſchau am hieſigen Waſſerturm; welche infolge der kalten und ungünſtigen Witterung keine Vorſtellungen abhalten konnte, wird morgen Freitag abend endlich ihr Gaſtſpiel geben können. Wünſchen wir der Künſtlerſchar ſchönes mildes Maiwetter und einen guten Beſuch, damit ſie einigermaßen für den Ausfall ent⸗ ſchädigt wird. 2 Ilvesheim.(Verkehrsunfall.) Geſtern abend wurde der verheiratete Architekt Jakob Ueberrhein aus Ilvesheim, der mit ſeinem Fahrrad gerade nach Hauſe fuhr, an der Straßenkreuzung der Adolf Hitler⸗Straße bei der Volksſchule von einem Motorrad angefahren. Er zog ſich dabei erhebliche Verletzungen zu und mußte ins Mannheimer Krankenhaus eingeliefert werden. 2 Kammermuſikabend der Hochſchule.— Deſterreichiſche Tonſetzer. Die ſtädtiſche Hochſchule für Muſik und Theater veranſtaltet morgen Freitag, 6. Mai, 20 Uhr, im Mau⸗ riſchen Saal der Anſtalt einen öffentlichen Kammermuſik⸗ abend mit Werken lebender öſterreichiſcher Tonſetzer. Die Vortragsfolge umfaßt Werke des öſterreichiſchen Staats⸗ preisträgers 1937, Profeſſor Roderich von Mofjſiſovies (München), des Direktors der Aſchaffenburger Muſikſchule, Hermann Kundigraber, des Leiters der Auslandsſtellen der Reichsmufikkammer, Ernſt Geutebrück(Berlin), des bekann⸗ ten Leipziger Theorielehrers Profeſſor Hermann Grabner ſowie des Wiener Komponiſten Egon Kornauth. * Die ſtädtiſchen Flußbäder ſind ſeit geſtern in Betrieb genommen. Das Induſtriehafenbad, das Bad im Rhein bei Neckarau und das Bad im Rhein bei Sandhofen iſt jeweils am Montag, Mittwoch und Freitag von vormittags 10 Uhr ab für weibliche, in der übrigen Zeit für männliche Bade⸗ gäſte geöffnet. 8 ahrpreisermäßigung für Beſucher der Schule des Wie der Reichsſtand des Deutſchen mitteilt, gewährt die Deutſche Reichsbahn in Zu⸗ kunft auch den Teilnehmern an den Führerlehrgängen der Schule des deutſchen Handwerks in Braunſchweig eine Fahr⸗ preisermäßigung. Die Formulare, die zur Fahrpreisermäßi⸗ gung berechtigen, werden den Teilnehmern zuſammen mit dem Einberufungsſchreiben von der zuſtändigen Handwerkskammer zugeſandt. — Merkblätter der Ortskrankenkaſſen. In einer Anord⸗ nung des Reichsarbeitsminiſters wird bekanntgegeben: Gegen die Herausgabe von Merkblättern u. dergl. durch einzelne Krankenkaſſen beſtehen nur dann keine Bedenken, wenn dieſe Merkblätter auf notwendige Mitteilungen an die Betriebs⸗ führer und Verſicherten der Kaſſe beſchränkt ſind. Aufſätze und Ausführungen allgemeiner Art dürfen daher in die Merkblät⸗ ter uſw. der einzelnen Krankenkaſſen nicht aufgenommen wer⸗ den. Denn andernfalls enthielte ein Merkblatt den Charakter einer Zeitſchrift. Zu deren Herausgabe müßte die Genehmi⸗ gung des Präſidenten der Reichspreſſekammer eingeholt wer⸗ den. Es erſcheint gänzlich ausgeſchloſſen, daß eine ſolche Ge⸗ nehmigung zurzeit erteilt wird. Außerdem muß der Umfang eines Merkblattes im Hinblick auf die ergangenen Anordnun⸗ gen des Beauftragten für den Vierjahresplan, betreffend Pa⸗ piererſparnis ſoweit wie nur irgend möglich eingeſchränkt wer⸗ den. Ferner iſt der Grundbetrag zu den Renten der Invali⸗ denverſicherung, der bisher nur nach beſtimmten Grenzgebie⸗ ten gezahlt wurde, nunmehr nach dem ganzen Lande Oeſter⸗ reich zu zahlen. — 8 Deutſchen Handwerks. Handwerks Ai beitsbuchvorſchriſten beachten! Beendigung der Lehrverhältniſſe melden! Die Arbeitsämter führen zurzeit an verſchiedenen Or⸗ ten eine allgemeine Ueberprüfung der Arbeitsbücher durch. Trotz wiederholter Belehrungen durch die Preſſe und trotz ſonſtiger Hinweiſe mündlicher und ſchriftlicher Art iſt in großem Umfange feſtgeſtellt worden, daß die Anordnungen nicht oder nur mangelhaft beachtet worden ſind. In vielen Fällen ſind auch die Exinnerungsſchreiben des Arbeitsamtes unbeantwortet gelaſſen. Die Arbeitsäm⸗ ter fordern alle Säumigen nachdrücklichſt auf, die Schreiben zu beantworten, damit die Arbeitsbücher und die Arbeits⸗ buchkartei in Ordnung gebracht werden können Es liegt im Intereſſe jedes Einzelnen, die Anordnungen über das Ar⸗ beitsbuch, die aus dem dem Arbeitsbuch beigefügten Merk⸗ blatt erſichtlich ſind, zu befolgen. Von den Betriebsführern iſt zurzeit beſonders darauf zu achten, daß die Beendigung der Lehrzeit für alle zu Oſtern 1938 auslernenden Lehrlinge im Arbeitsbuch auf Seite 3 durch das Arbeitsamt vermerkt wird. Zu dieſem Zweck iſt die Beendigung der Lehrzeit auf vorgeſchriebenem Formular bei gleichzeitiger Einſendung des Arbeitsbuches dem Arbeitsamk ſofort zu melden. . Gibt es elektriſche Gefahren? Elektriſche Gefahren beſtehen bei vorſichtiger e e fachmänniſch hergeſtellter elektriſcher Einrichtungen 1 man ſtets darauf, daß Lampenſockel, Zuleitungsſchnüre, Schal⸗ ter, Einſteckkontakte und elektriſche Apparate uſw. in Ord⸗ nung ſind und keine ſchadhaften Stellen aufweiſen, dann ſind mit der Benutzung elektriſcher Einrichtungen keinerlei Gefahren verbunden. Eine einfache kurze Berührung mit der blanken unter Strom ſtehenden Leitung genügt, um einen recht emp⸗ findlichen Schlag zu erleiden. Bei elektriſchen Bügeleiſen muß darauf geachtet werden, daß die Schnur am Eiſen, ehe ſie durch die Hitze brüchig geworden iſt, ausgewechſelt wird. Staubſauger müſſen nach ſeder Benutzung geſäubert werden, da ſonſt der Motor Schaden erleidet und eine koſtſpielige Reparatur die Folge ſein kann. Iſolierungsſchäden an Licht⸗ ſchaltern oder Steckkontakten müſſen ſofort beſeitigt werden. Beim Einſchrauben einer neuen Birne muß man vorſichtig ſein. Vor allen Dingen nicht unterlaſſen, vorher den Strom auszuſchalten, denn leicht kommt man mit einer Hand mit ſtromführenden Metallteilen oder einem ungenügend iſolier⸗ ten Leitungsdraht in Berührung. Das Verſagen von Heizkiſ⸗ ſen liegt oft daran, daß die Heizdrähte durch ſcharfes Knik⸗ ken gebrochen ſind. Wer unruhig im Bett liegt, ſollte unbe⸗ dingt vor dem Einſchlafen das Kiſſen weglegen. Fehlerhafte Heizkiſſen und gebrochene Schnüre können zu Kurzſchluß und Brand des Bettzeuges und Verletzung von Perſonen führen. Im übrigen beherzige ein jeder: Wer ſich vor irgendwel fahren ſchützen will, ſollte nie unterlaſſen, ſich zur Abſtel⸗ lung etwa auftretender Schäden der Hilfe des e bedienen, da von Laien ausgeführte Reparaturen unter Ainſtänden zu ſchwerwiegenden Folgen führen können. Die deulſche Sprache ſchickſalsverwoben Das heutige Deutſch, geſchichtlich geſättigt, ſpiegelt ge⸗ treu den Lauf der deutſchen Geſchicke wieder. Faſt jedes Wort hat ſeine Vergangenheit, reicht oft in ferne Zeiten zurück, gibt Kunde von alten Zuſtänden oder Vorſtellungen, iſt eine Geſchichtsquelle. Aus der Götterſage haben wir das wüten de Heer, auch in dem Ortsnamen G odesberg lebt noch der Name Wodans und in Oskar, Oswin, Oswald der Götter⸗ name der Aſen.— Ungeziefer heißt eigentlich opfer⸗ untauglich, bedeutet alſo Tiere, die zu klein ſind oder für unrein gelten;— Buchſtabe erinnert an die Nune n, die in Buchenſtäbchen geſchnitzt wurden und dem, der ſie zu leſen (aufleſen) und zu deuten verſtand, geheimnisvolle Winke zu⸗ raunten. Bei den Germanen war das Abſchneiden des fliegenden Haares eine Ehrenſtrafe, denn dieſer Schmuck war das Vor⸗ recht des Freien; daher ſprechen wir noch heute von ehrab⸗ ſchneiden. Bei Wand denkt der Sprachkundige an das Winden des Flechtwerkes, d. h. an den Fachwerkbau. Zahlreiche Wörter und Wendungen ſtammen aus dem Rechtsleben. Dung bedeutete Gerichtsverhandlung, daher ſagt man noch heute ſemanden dingfeſt machen; dreimal mußte der Angeſchuldigte geladen werden,„aller guten Dinge ſind drei“, kam er auch dann nicht, ſo wurde er in die Acht getan. Der Gerichtsplatz, auf dem die Klageſchrift niedergelegt wurde, war durch Stricke oder Stränge eingefriedigt, ſo erſt wird der Ausdruck verſtändlich: eine Klage an ſtren gen. Vor⸗ ladungen zum Femgericht ſteckte man mit dem Dolche an das Tor, daher der Name Steckbrief. Verbrechern brannte man ein Kennzeichen, ein Brandmal auf die Stirn; brand⸗ marken war alſo einſtmals wörtlich zu verſtehen. Die Feuerprobe beſtehen, auf glühenden Kohlen ſit⸗ zen, ſtammen aus der Zeit der Gottesurteile. Unſere Redensart: Noch kurz vor Tores ch Lu ß zaubert uns die mittelalterliche Stadt vor Augen, deren Mauern der wehrhafte, aber unberittene Spieß bürger verteidigte. So iſt die deutſche Sprache geradezu getränkt vom Ge⸗ ſchehen der Jahrhunderte. Anerſchöpflich iſt ihr Tiefenreich⸗ tum, und es iſt Pflicht jedes Deutſchen, ſich darein zu verſen⸗ ken, ſeine Mutterſprache— die leuchtende Lebensſpur, die das deutſche Volk bei ſeinem Gang durch die Geſchichte hinterläßt — deuten zu lernen und das Weſen ſeiner Ahnen in ſich wie⸗ der lebendig werden zu laſſen. ö Deutſcher Sprachverein. Vom Nationaltheater. Helmuth Ebbs inszeniert Curt Langenbecks tragisches Schauſpiel„Der Hochverräter“, das am 13. Mai im Nationaltheater zur Erſtaufführung kommt. Damit kommt einer der wesentlichen jungen deutſchen Dra⸗ matiker zum erſtenmal in Mannheim zum Wort. Gedenktage 5. Mai. 1821 Napoleon J. auf St. Heleng geſtorben. 1833 Der Geograph Ferdinand Freiherr von Richthofen in 1 5 e e geboren. 9 Der Zermaniſt uſtav Roethe in Graudenz geboren. 1869 Der Komponiſt Hans Pfitzner in Moskau geboren. Es geht nicht meh. Milchſäure verhindert Rekorde. Wenn die Raſenflächen der Sportplätze ſich wieder mit ihrem kurzgeſchorenen Grün bedecken, dann locken ſie ungezählte Tauſende, Männer und Frauen jedes Alters, heraus. Sport lockert die Gelenke, die hart gewordenen Muskeln werden wieder weich und elaſtiſch gemacht, das Fett wird abtrainiert und der Kalk rieſelt das Gebein ent⸗ lang: wir werden plötzlich wieder jünger. Denn mit der freudigen Feſtſtellung, daß unſer Körper angemeſſene Lei⸗ ſtungen ſchafft, ſteigt auch der Lebensmut im allgemeinen. Jedoch iſt der„wilde“ Sportler auf den Plätzen nicht ſehr erwünſcht. Er iſt der Mann, der ſeinen eigenen Leiſten einſam für ſich hämmert und beharrlich ſtumm⸗verbiſſen trainiert. Im Sport darf der Gemeinſchaftsgeiſt nicht feh⸗ len, das Kameradſchaftsgefühl, daß einer auf den anderen angewieſen iſt. Deswegen wird dem Sport ja auch in allen Gliederungen der Partei eine nicht geringe Rolle einge⸗ räumt. Auf dieſe Weiſe läßt ſich auch eine gewiſſe Geſund⸗ heitskontrolle durchführen. Sie iſt unbedingt notwendig, und niemand ſollte auf den Sportplatz gelaſſen werden, ohne vorher ärztlich auf ſeine körperlichen Fähigkeiten unterſucht zu ſein. Das Sport⸗ und Leiſtungsabzeichen kann heute auch nur noch nach vorausgegangener genauer Unterſuchung von Herz und Lungen gemacht werden. Denn zu oft würden ſich ehrgeizige Menſchen Anſtrengungen zu⸗ muten, denen ſie, ohne Dauerſchäden davonzutragen, nie⸗ mals gewachſen wären. Das muß auf jeden Fall verhin⸗ dert werden zum Wohle des Volksganzen. Manches Ma⸗ gengeſchwür und manches Herzleiden iſt eine Folge törich⸗ ter ſportlicher Uebertreibungen. Aber auch jedem völlig Geſunden iſt beim Sport der Zeitpunkt bekannt, an dem es plötzlich nicht mehr weiter⸗ gehen will. Man iſt auf dem toten Punkt angekommen, ſagt man. Auch ein Geſpräch, ein Thema kann bis zu dem bekannten toten Punkt kommen, der dann eine mehr oder minder peinliche Schweigepauſe einleitet. Mit unſerem Körper verhält es ſich ähnlich. Was iſt denn der tote Punkt beim Sport? Den Sportsleuten lange bekannt, wußte man doch keine wiſſenſchaftliche Erklärung für diefes Phäno⸗ men. Nach beſtimmter Zeit und entſprechender ſportlicher Uebermüdung, beim Uebertraining überkommt den Sport⸗ ler eine gewiſſe Müdigkeit, verbunden mit quälender Atem⸗ not und Beklemmung. Man hat das Gefühl, als ob es nun nicht mehr weitergehen könne. Der Mediziner ſpricht von vermehrtem Abbau der Lipoide und geſtörtem Gas⸗ austauſch infolge Milchſäureüberladung am Muskel; bei⸗ des will beſagen, daß eine Stoffwechſelſtörung, beſonders die innere Atmung betreffend, eingetreten iſt. Unter innerer Atmung verſteht man den Austauſch von Sauerſtoff und Kohlenſäure, wie er in den Zellen vor ſich geht. Die roten Blutkörperchen ſind die notwendigen Ueberträger dieſer chemiſchen Subſtanzen. Starke Körper⸗ arbeit erzeugt viel Kohlenſäure. Sie muß aus den Körper⸗ zellen hinaustransportiert werden. Deswegen werden viele Transportarbeiter in Geſtalt von roten Blutkörperchen ge⸗ braucht. Wir wiſſen, daß ein Hauptreſervoir dieſer roten Blutkörperchen, die Milz, bei Rennpferden während des Rennens kleiner und kleiner zu werden pflegt, weil alle Reſerven erſchöpft werden. Der tote Punkt bedeutet den Höhepunkt der Kohlenſäurenberladung im Blute, die innere Atmung verſagt. Dieſe Ueberſäuerung iſt kedoch ein ſtarker Reiz auf unſer Atemzentrum im Gehirn. Es wird angeregt, und nun beginnt mit aller nur darauf konzentrierten Kraft der Austauſch mit Sauerſtoff, d. h., die Atemzüge werden tie⸗ fer, ruhiger; das iſt der ſogenannte„zweite Wind“ des ſportlichen Kämpfers. Den geſamten Menſchen überkommt ein Glücksgefühl, verbunden mit einer befriedigenden Ruhe. Der Läufer trabt jetzt gleichmütig ſeine Bahn, und der Ruderer legt ſich mit plötzlich neuen Kräften in die Riemen, der tote Punkt iſt überwunden und tritt dann, nicht mehr zum zweiten Male ein. Nochmaliges Verſagen würde völligen Zuſammenbruch und endgültige Erſchöp⸗ fung bedeuten. An alle dieſe Tatſachen muß der Sportler denken, wenn er im Frühling wieder die Aſchenbahn be⸗ tritt. Gleichmäßiges, ruhiges Training ohne Uebertrei⸗ bung kann den gefürchteten toten Punkt immer weiter hinausſchieben und aus dem einzelnen ſchonend immer größere Leiſtung herausholen. Sporinachrichten. Bei den Nürnberger Boxkämpfen am 13. Mai wird der Krefelder Schwergewichtler Jakob Schönrath anſtelle des verletzten Frankfurters Kurt Joſt den Hauptkampf gegen den Berliner Willi Pürſch beſtreiten. 5 Unterbaden und Miltelbaden beſtreiten am Freitag, 6. Mai in Mannheim den erſten Kampf im badiſch⸗pfälziſchen Boxturnier. Die Paarungen lauten(Unterbaden Zuerſt ge⸗ nannt): Geisler— Hipp, Stätter— Reuther, Hoffmann— Dürk, Piotrowski— Müller, Mühlum— Weißert, Zlotekf gegen Mattis, Bolz— Süß, Wagner— Grieſel. Am Samstag kämpft Mittelbaden in Neuſtadt gegen die Pfalz. Auswahl. Die Chemnitzer Schulz⸗Rudolph werden die deutſchen Farben beim Vierländer⸗Radballturnier Frankreich— Bel⸗ gien— Schweiz— Deutſchland am 14. Mai in München vertreten. Der Wiesbadener Schön wird zuſammen mit Hürtgen, Funda, Uſſat, Stock, Negd, Heimann uſw. an einem Stun⸗ denrennen auf der Radrennbahn Berlin⸗Wannſee am kom- menden Sonntag, 8. Mai, teilnehmen. Olympiaſieger Whitlock(England) hat jetzt ebenfalls feine Teilnahme am internationalen Münchener 25⸗Kilo⸗ meter⸗Gehen, das am kommenden Sonntag, 8. Mai, ſtatt⸗ finden wird zugeſagt. Whitlock gewann bei den Olympiſchen Spielen 1936 in Berlin das 50⸗Kilometer⸗Gehen. Bayern und Baden tragen am 26. Juni in München einen Fußball⸗Gaukampf aus. Die Einladung ging vom Gau Bayern aus, der bekanntlich in der letzten Reichsbund⸗ pokal⸗Zwiſchenrunde von Baden mit 2:6 Toren beſiegt wurde. Hollands Hockehelf zum Länderkampf gegen Deutſchland am 15. Mai im Berliner Olympiaſtadion wurde wie folgt aufgeſtellt: Verhoven; de Wann, Overing; de Looper, Ca⸗ iet, van der Veen; Guming, Schnittger, de Roß, Sparen⸗ berg, Eſſer. GSA ⸗Sportabzeichenträger. 1. Der Führer hat die Durchführung von Wieder⸗ holungsübungen für alle Träger des S A⸗ Sportabzeichens befohlen, damit ſie ihre körperliche Leiſtungsfähigkeit und ihre einwandfreie weltanſchauliche und charakterliche Haltung immer wieder unter Beweis ſtellen. Die erſte Wiederholungs⸗ übung wird am Sonntag, 8. Mai 1938, durchgeführt. Sie beſteht aus einem 15 km⸗Marſch ohne Gepäck mit einer kleinen Einlage von Geländedienſt. Nur die Volksgenoſſen, die dieſe Wiederholungsübung mitmachen, erhalten die ent⸗ ſprechende Urkunde und damit die Berechtigung, das SA⸗ Sportabzeichen weiter zu tragen. Allen anderen bisherigen Sportabzeichenträgern wird dasſelbe entzogen. 2. Zuſtän digkeit: a. Alle Angehörigen der Ss mit Ausnahme der fördernden Mitglieder machen ihre Wiederholungsübung bei der Ss. b. Alle Angehörigen der Polizei, mit Ausnahme der Feuer⸗ löſchpolizei, machen die Uebung bei der Polizei. c. Alle Angehörigen des NS machen die Uebung beim NS KK. d. Alle unter a, b und 4 nicht genannten Inhaber des B machen ihre Wiederholungsübung bei 1 5 3. Antretezeit: Sonntag, 8. Mai 38, vorm. 7 Uhr. 4. Antreteplätze: Ortsgruppen Feudenheim Oſt und Weſt, Seckenheim, Ilvesheim, Wallſtadt beim Sturm 13/171 am Rathaus Seckenheim. 5. Altzug: Uniform der betreffenden Organiſation od. Zivil, 6. Mitzubringen hat jeder ſein Leiſtungsbuch mit Beſitz⸗ zeugnis, Notizblock und Bleiſtift. Der Führer des Sturmes 13/171 Weißling, Sturmführer, Autliche Bekanntmachungen Kl. möbliertes der Etadt Maunhein. Zimmer Oeffentliche Erinnerung. e Zur Zahlung an die Stadttaſſe zu mieten geſucht Mannheim waren bezw. werden fällig ſpäteſtens am: 5. Mai 1988: die von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen im April 1938 einbehaltene Bürgerſteuer. 10. Mai 1938: das 2. Viertel Adreſſen an die Geſchäftsſt. d. Bl. Hellgelbe Kernseife 155 Stück ab 70 MWeiße Kernseife 2 Stück 17 u. 18 0 Scehmierseife, weiß u. gelb Nohlen, ſtangen der mit beſonderem Steuerbeſcheid angeforderten Bürgerſteuer für 1938 10. Mai 1938: die bis dahin fällig werdende VBergnügungsſteuer 10. Mai 1938; die auf Grund am Lager. von Stundungen und Forderungs⸗ zetteln bis dahin fällig werdenden Karl Herdt Steuerzahlungen und Säumnis⸗ 8 1 zuſchläge. aumaterialien⸗ An dieſe Zahlungen wird erinnert. handlung. Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ Lethe mit dem Ablauf des Fällig⸗ eltstages ein einmaliger Zuſchlag (Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ betrages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene wangsvollſtreckung zu erwarten. ine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. Foller⸗ Dung friſch eingetroffen, zu kaufen bei Carl Arnold, Waldshuterſtr. 1. Vorlobungs- Marien Sratulalions- Marien Glückliche Reise mit der Spendenkarte Badenia-Seifenpulver Paket 12 0 Dr. Thompsons Schwan- pulver Standard-Waschmitte! Palcet 30 u. 560 Persil Paket 30 u. 56 c 5 Burnus Sil! Bleich-⸗ soda Seifenflocken 250-gr-Beutel 28 0 Reines Terpentinöl 55 F7— leg 36 00 255 Terpentinersatz Stablspäne Pak. 30 u. 60 4 Bodenwachs, weiß, gelb %½ekg-Dose ab 4⁰ 08 5 Bodenbeize 85 Dose 40 u. 700% Kräftige Aufnehmer 5 Stück ab 20% Spültücher Stück 100 Poliertücher Stück 16 5 8 Fensterleder St. ab 75 0 Imi- Vim Ata Soda Herdfeger- Enameline Waschbürsten Stück ab 16 3 werden schnellstens angefertigt Jeclar- Voie-Orucberei. Werdet Mitglied der N. S. V. Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: J., Gef. 29/171. Heute Donnerstag, abends 8.30 Uhr, Zuſammenkunft ſämtlicher aktiven Scharführer der Ge⸗ folgſchaft beim Gefolgſchaftsgeldverwalter Karl Wetzel. : ̃ ĩ.. ,, 7 d zweckmäßige Kunden⸗Werbung Zeitungsanzeigen FFFPPPPVPVVPPPPTCTCCCTCCTCTCCTCTTCT0TCTTTTTTTPTPTCCTCT0TT0TTT eee eee Schrubber Stück 32 u. 38 3 Wäscheleinen, Bündel 20 Meter 60 u. 90 i eige durch die Zeitungsanzeig 8 9% Rabatt ſenkt die Waren⸗Preiſe, weil durch die größerer Amſatz erzielt wird Paket 22 u. 403 ½ kg 32 „Kraft durch Freude“ ⸗Fahrten. In dem jetzt erſchienenen Maiprogrammheft der Kdß. ſind alle Mai⸗Urlaubs⸗ und Wanderfahrten eingehend be⸗ ſchrieben. Es gibt ferner über die Theaterveranſtaltungen Auskunft. Erhältlich bei Ortswart K. Gehr und Friſeur Volk. Auf die billigen Sonderfahrten am Sonntag, den 8. Mai, wird nochmals hingewieſen: Nach Frankfurt RM 2,20.— Nach Dahn(Pfalz) RM 2.40.— Nach Wildbad RM U 3.— Alle Volksgenoſſen können teilnehmen. Beſonders die Fahrt nach Dahn in der Südpfalz mit den vielen Burgen(Trifels, Drachenfels uſw) bietet landſchaftliche Schönheiten erſten Ranges. Wer ſich einige Tage freimachen kann, ſollte unbedingt eine Kd F. ⸗Urlauberfahrt mitmachen. In den nach⸗ ſtehend angegebenen Preiſen ſind jeweils die Geſamtkoſten (Fahrt, Verpflegung, Unterkunft) enthalten. Jeder hat ein⸗ mal im Jahr eine kurze Ausſpannung nötig. Wer jetzt noch beginnt, etwas für die Reiſe zurückzulegen, kann bei den enorm billigen Teilnehmerpreiſen in dieſem Jahr noch eine Fahrt mitmachen. Bodenſee, 21. u. 22. Mai RM 12.80 Rhein, 17. 24. Mai RM 30.— Lahntal, 17.— 24. Mai RM 32.— Wiesbaden, 17.— 24. Mai RM 30.— Berlin, 27.— 31. Mai, nur Fahrt RM 17.— Allgäu, 1.—8. Juni RM 30.50 uſw. Es wurde auch, da alle Seefahrten ausverkauft ſind, eine Norwegen fahrt neu eingeſchoben: Vom 28. 5.—5. 6. mit Dampfer„Der Deutſche“. Bahnfahrt, Seefahrt, vorzügliche Verpflegung, Beſichtigun⸗ gen uſw. nur RM 65.— Anmeldungen auch für Landreiſen ſofort erwünſcht beim Ortswart K. Gehr Montags und Donnerstags von 8—9 Uhr abends, Freiburgerſtraße 2. — Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Donnerstag, 5. Mai: Miete C 21 und 1. Sondermiete C11 und für die NScö.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 104 bis 105: Zum erſten Male: Ilona. Oper von Bodo W lf. Anfang 19.30 Ende etwa 22.30 Uhr. e 5 5 8 2 Theater(Roſengarten): 1 onnerstag, 5. Mat: Für die NSG. Freude, Kinturgemeinde Manheim, Abt. 210, 7 b 229, Jugendgruppe Nr. 1 bis 750, Gruppe D Nr. 1 bis bis 400, 1 8 E Nr. 1 bis 700: Der G'wiſſens⸗ wurm. Volksſtück von Ludwig A ber. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. ö e i 592 e G — 2 —- E 4 r ⏑ ⏑ r n—=— 3 S S. Gr S S. S SS S S re