s nd ler n, lbs A⸗ Rr. 104 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Donnerstag, 5. Mai 1938 e, Die Welt blickt nach Rom „Der große Gaſt des faſchiſtiſchen Italien, der Führer, vom Herrſcher empfangen und vom Volk umjubelt“—„Un⸗ vergeßliche Kundgebungen im Rom Muſſolinis“ ſo lauten die Ueberſchriften der römiſchen Blätter, die, mit Bildern des Führers und ſeines triumphalen Einzuges geſchmückt, Adolf Hitler als den Schöpfer des neuen Deutſchland und als einen der größten Förderer des Friedens, den Freund Italiens willkommen heißen. „Popolo di Roma“ erklärt, daß Rom in ſeiner dreitau⸗ ſendjährigen Geſchichte, die an großartigen Empfängen ſtemder Herrſcher, Fürſten und hoher Perſönlichkeiten ſo reich ſei, einen Empfang wie den zu Ehren des Führers noch nie erlebt habe. Selten habe eine ſo ſpontane und tief⸗ empfundene allgemeine Feſtesfreude ganz Rom erfaßt. „Meſſaggero“ betont, das Volk Roms fei glücklich geweſen, dem Führer ſeine Sympathie und ſeine Bewunderung für das durch ihn verkörperte Volk, das er ſo hoch emporge⸗ führt habe, ausdrücken zu können. Aber nicht Rom allein erkenne den Wert dieſer glücklichen Zuſammenkunft, in der ganzen Welt ſeien alle Augen auf Rom gerichtet. lleberall werde die Zuſammenkunft zwiſchen den beiden großen Führern und den beiden großen Völkern mit höch⸗ ſter Spannung verfolgt. Ueberall ſei man ſich deſſen be⸗ wußt, daß die beiden großen Männer, die ſich begegnen, den entſchloſſenen Willen haben, den Frieden in Europa mit unbeugſamem Glauben zu verteidigen, dem Frieden für das Wohlergehen der beiden Völker in Europa zu dienen, das mehr denn je durch verbrecheriſche Utopien bedroht ſei. „Popolo d Italia“ ſchreibt, Rom habe den Führer der befreundeten Nation mit einer grandioſen und unvergleich⸗ lichen Kundgebung empfangen. Im Spiegel überkommener Monumentalität habe der Aufmarſch der Jugendorganiſatio⸗ nen in Waffen einen Einblick in die Kraft des neuen Ita⸗ lien eröffnet. Die muſtergültige Ordnung und die Begei⸗ ſterung der Maſſen hätten ſich dieſem Rahmen angepaßt. Das Zuſammentreffen in Rom unterſtreiche die Freund⸗ ſchaft der beiden Völker, die über die falſchen und lügneri⸗ ſchen Götter von Genf und Moskau triumphiere. Aus den Gemeinſamkeiten Deutſchlands und Italiens ſei die Achſe Rom— Berlin entſtanden und die Kundgebungen in Rom ſeien ein Beweis für die Kontinuität der Freund⸗ ſchaft zwiſchen den beiden Völkern, dem Lebenselement der neuen Geſchichte in Europa. Auch die franzöſiſche Heffentlichkeit kann ſich dem gewaltigen Eindruck des Empfangs Adolf Hitlers in Rom nicht entziehen. Die Sonderberichterſtatter der Pariſer Blät⸗ ter haben Mühe, hinreißende Worte 4 die erhebende Schönheit des Empfangs zu finden. Es ſei feenhaft geweſen, ſchreibt der„Jour“, man habe den Eindruck gehabt, daß dieſer Anblick die grandioſeſte Ehrung für einen auswärti⸗ gen Staatsmann überhaupt ſein könnte. Bei dieſem enthuſia⸗ ſiſchen Empfang ſei die vollſtändige Disziplin der rieſigen Maſſen bemerkenswert geweſen. Nur Freude, kein Zwiſchen⸗ fall, Rom und Italien hätten dem Führer einen über alle Maßen prächtigen Empfang bereitet. Man könne hierin den Wert erkennen, den man der Achſe Berlin—Rom, der Ver⸗ bindung der beiden Nationen und ihrer Regime beimeſſe. „Petit Journal“ ſagt, niemals ſeit Menſchengedenken habe man in Rom dergleichen erleben können. Dieſer Dienstag ſei ein Tag von altrömiſcher Größe geweſen. Beſonders impo⸗ niert hat dem Berichterſtatter die Jugend und er rühmt pon dieſer„frohen und ſtolzen Jugend des Faſchismus“, daß ſie wieder ein Ideal habe und einen hohen Glauben in die Stärke ihres Landes beſitze. Der„Matin“ ſchreibt, nach einer triumphalen Fahrt vom Brenner, der neuen deutſch⸗ italieniſchen Grenze, her, ſei der Führer Großdeutſchlands prunkvoll empfangen worden. Der erſte Tag in Rom habe mit einer triumphalen Note ſeinen Abſchluß gefunden. Die Triumphfahrt des Führers durch die Hauptſtadt des faſchiſtiſchen Imperiums wird auch von der engliſchen Preſſe in größter Aufmachung geſchildert. Die„Times weiſt beſonders auf die Herzlichkeit der Begrüßung durch den König und Kaiſer hin und gibt ein anſchauliches Bild des geſamten Empfangszeremoniells. Beſonderen Eindruck hat auf den Berichterſtatter die prachtvolle Ausſchmückung der Einzugsſtraßen gemacht. Die Feſtbeleuchtung habe einen geradezu überwältigenden Anblick geboten. Der Bericht⸗ erſtatter des„Daily Telegraph“ ſchreibt, daß no niemals in moderner Zeit Rom einen ausländiſchen Beſucher großartig empfangen habe, wie den Führer des deutſchen Boes Hunderttanuſende von Italienern hätten die glän⸗ 1 erleuchteten Straßen umſäumt und den Führer mit ubel begrüßt.„News Chronicle“ ſagt, das Bild, das ſich dem Führer, Seite an Seite mit Viktor Emanuel III., auf der ganzen Fahrt zum königlichen Palaſt geboten habe, ſei großartig geweſen. Die feſtlich beleuchteten Wahrzeichen des kaiſerlichen Roms, die rieſigen Dreifüße, auf denen die Flam⸗ men brannten, die ganze Stadt, alles habe ein Bild gebo⸗ ten, wie es noch nis jemand zuvor geſehen habe. Der Be⸗ richterſtatter der„Daily Mail“ gibt gleichfalls ſpaltenlange Schilderungen der Ereigniſſe des erſten Tages des Führer⸗ beſuches. Der Berichterſtatter hebt beſonders hervor, wie herz⸗ lich Adolf Hitler überall in Italien begrüßt worden ſei. Auf leder auch der kleinſten Station, hätten ſich Tauſende von Menſchen verſammelt, um den Führer zu begrüßen. Das führende ungariſche Regierungsblatt„Függet⸗ lenſeg“ ſchreibt, der Händedruck Hitlers und Muſſolinis ſei eine Siegesfeier des neuen europäiſchen Nationalismus Hit⸗ ler und Muſſolini bewieſen der Welt aufs neue. daß es zwi⸗ ſchen Völkern, die im Zeichen einer einzigartigen Welt⸗ anſchauung zur inneren Einheit zuſammenge chmolzen ſeien, keinerlei Gegenſätze gebe und geben könne. Je tiefer der nationale Gedanke in einem Volke verwurzelt ſei, um ſo mehr könnten dieſe Völker die Intereſſen anderer Völker verſtehen und achten, um ſo mehr einander ſtützen und ächter eines wahren 5 ſein. Ungarn wolle an die⸗ em weltgeſchichtlichen Ereignis teilnehmen und erblicke in Treffen eine gewaltige Demonſtration der Ruhe, der rdnung und der Gerechtigkeit, die einer friedloſen Welt Frieden wiedergeben werde. An Bahnübergängen lauert die Gefahr! Kraftfahrer, ſeid vorſichtig! Die Unfälle auf den ſchienengleichen Bahnübergängen, ſowohl auf den beſchrankten, als auch auf den unbeſchrankten, die durch Anvorſichtigkeit und Leichtſinn der Kraftfahrzeug⸗ führer verurſacht werden, machen in der Statistik der Be⸗ triebsunfälle immer einen beachtlichen Prozentſatz aus. Eine weſentliche Senkung dürfte ſich erreichen laſſen, wenn die Fahrzeugführer bei Annäherung an die Bahnübergänge, wie in der e vorgeſchrieben, die Fahr⸗ geſchwindigkeit ſo einrichten würden, daß ſie nötigenfalls recht zeitig anhalten könnten. Alle Bahnübergänge ſind in ausrei⸗ 5 Jahre Nationalſozialiſtiſche Volkswohlfahrt in Baden. Eine der erſten Beſtimmungen des Führers nach dem 1. Mai 1933 war die Anerkennung der NS Volkswohlfahrt als Organiſation innerhalb der Partei für das ganze Reich. Somit war der kleine, 1932 in das Berliner Vereinsregiſter eingetragene Verein zu einer, im edelſten Sinne das ganze Volk umſpannenden Einrichtung des Sozialismus. Im Gau Baden war der Winter 1933/34, in dem 540000 Betreuten im Rahmen des Möglichen und Not⸗ wendigen geholfen werden konnte, ein verheißungsvoller Auftakt. Beſonders erfreulich war der Zuſtrom ehrenamt⸗ lich Tätiger aus den arbeitenden Kreiſen aller Schichten; in zuſätzlichem Wirken zur täglichen Arbeit leiſten ſie bis heute ganz enorme Kleinarbeit. Und gerade das zeigt, in welchem Maße das WoW die innere Verſöhnung, den Aus⸗ gleich früher einander widerſtreitender Intereſſen förderte. Schon der erſte Winter ſchuf, ſo kann man mit Recht ſagen, die deutſche Volksgemeinſchaft. Welche gewaltigen Leiſtungen allein der Gau Baden vollbrachte, beweiſt die Tatſache, daß in fünf Winterhilfswerken Spendenverteilungen an Hilfsbedürftige im Geſamtwert von 30 Millionen Reichs⸗ mark vorgenommen wurden. Im Jahre 1934 übernahm Kreisleiter Pg. Philipp Dinkel, Heidelberg, die Leitung des Amtes für Volks⸗ wohlfahrt in der Gauleitung Baden der NSDAP. und damit eine ſehr ſchwere Arbeit und große Verantwortung. Die Bedingungen in Baden verlangen eine ganz andere Technik der Betreuung als in anderen Gauen. Be⸗ ſondere Anforderungen ſtellen die Gegenden, in denen Induſtrie⸗ und Bauernarbeiten ſich vereinen. Das iſt vielfach in der tabakverarbeitenden, in der Textil⸗ und in der Nahrungsmittelinduſtrie der Fall; hier find viele Frauen in der Fabrik tätig, in der Kartonagen⸗ und Zigarren⸗ herſtellung auch als Heimarbeiterinnen. Dieſe Umſtände machen eine Vielzahl von Einrichtungen notwendig. Die Vorſorge für das Kind beginnt ſchon vor deſſen Geburt durch die Betreuung und Beratung der hoffenden Mütter. Die Kindergrippen, Kinder⸗ gärten, Tagesſtätten der Ortserholung der Kinder müſſen in Baden viel zahlreicher ſein, als etwa für die gleich große Bevölkerung eines dicht beſiedelten Bezirkes oder einer Großſtadt, ſollen nicht gerade die bedürftigſten Landes⸗ teile ohne die neue Geſundheitsführung bleiben. Der beſte Beweis aber für das, was bisher geleiſtet wurde, ſind die Zahlen, die wir nun geben: In der fünf des Beſtehens der NSV wurde im Gau Baden eine große Anzahl Kinderkrippen geſchaffen. Ueber 300 NSV⸗Dauer⸗ und Erntekindergärten zählen gegenwärtig über 12 000 Kleinkinderder. Vielfach ſind dieſe Kindergärten in ſolchen Gemeinden eingerichtet, in denen es zuvor überhaupt noch keine Kindergärten gab. Von den 300 Gemeindeſtationen der NSW zählen gegen 100 als Einrichtungen der NS⸗Schweſtern⸗ ſchaft, die in ihrer Entfaltung mehr und mehr vorankommt. In der Erholungsfürſorge für Mütter verfügt der Gau Baden über 10 Heime, in die ſeit dem Beſtehen bereits 10000 Mütter zur Erholung verſchickt wurden. Der Erholung der Kinder dienen 12 Kindererholungsſtätten, vornehmlich in den Groß⸗ und In⸗ duſtrieſtädten, die erhebliche Arbeit leiſten. Der Aufnahme von Erholungskindern in geſchloſſenen Kuren dienen 13 Kindererholungsheime. Als großdeutſche Maßnahme iſt vor⸗ nehmlich die Kinderlandverſchickung anzuſprechen, die den Ausgleich innerhalb des Reiches ſchafft. Die Leiſtungen des Gaues Baden ſind gerade auf dieſem Gebiet erheblich; im Sommer 1936 ſchickte das Reich in den Gau Baden 8000 Kinder, im Sommer 1937 konnte die Zahl der Freiſtellen ſogar auf 11000 erhöht werden und im Sommer 1938 werden es einſchließlich der öſterreichiſchen Kinder 16 000 die der Gau Baden dem neuen Großdeutſchland als Eigen⸗ leiſtung ſchenkt. Mit dieſen Zahlen ſteht unſer Gau in der erſten Reihe der Leiſtungsgaue. Der Ausbildung der Sozialarbeiterinnen dienen: die Frauenſchule für ſoziale Berufe in Mannheim mit 180 Schülerinnen, die beiden Jungſchweſternſchulen in Heidelberg und Freiburg, die Schule des Reichsbundes der Freien Schweſtern, die dem Kinderkrankenhaus in Karls⸗ ruhe angegliedert wurde. Eine ſehr wichtige Einrichtung ſchuf die NcHVein Baden und zwar als erſte in Deutſchland in der fahrbaren Zahnklinik, die in allen Teilen des Gaues von größter Wichtigkeit für die neue Geſundsheits führung iſt und deren Zahl auf vier erhöht wurde. * Dies iſt nur ein knapper Ausſchnitt aus der Tätigkeit unſerer NS, aber er zeigt, daß Außerordentliches geleiſtet wurde. Das badiſche Volk darf ſich deſſen freuen und ſtol zdarauf ſein. Aber mit der zunehmenden Arbeit ver⸗ mehren ſich auch die Einblicke in die Notwendigkeit um⸗ faſſender Hilfe zur Heilung der Schäden an der Volks⸗ geſundheit und zur Vermeidung neuer Schädigungen. Es werden noch viele geſchulte Kräfte für die NSW Arbeit gebraucht. Und ſo wird die Werbung unter den Mädchen zum Eintritt in ſoziale Berufe noch verſtärkt und aus⸗ reichende Ausbildungsmöglichkeiten werden für ſie geſchaffen werden. Der Ausbau der Kinderpflege⸗ und Erholungs⸗ ſtätten der verſchiedenſten Art wird beſchleunigt. Vor allem aber ſollen die NS⸗Gemeindepflegeſtationen, dieſe Fun⸗ damente der„Hilfe für Mutter und Kind“, ſo zahlreich über das ganze Land verteilt werden, daß auch der letzte Hof und die letzte berufstätige Frau von ihnen betreut werden kann. Kein junges Leben darf der Volksgemeinſchaft ver⸗ loren gehen, keine Mutter Geſundheit und Schaffenskraft vor der Zeit einbüſſen, denn das neue Deutſchland will ſeine großen Aufgaben zum Wohlee Aller erfüllen. M. 3. chender Entfernung durch die fedem Wegbenützer bekannten Warnzeichen angekündigt. Die nachſtehend kurz geſchilderten Vorkommniſſe ereigneten ſich im erſten Vierteljahr 1938 auf Bahnübergängen der zur Reichsbahndirektion Karlsruhe gehörenden Strecken. Den Kraftwagenführern ſollen ſie zur Warnung und Mahnung dienen. Am 6. Februar in früher Morgenſtunde durchbrach bei dichtem Nebel ein voll beſetzter Perſonenkraftwagen im Bahn⸗ hof Hüfingen auf der Reichsſtraße Nr. 28 die für einen Perſonenzug rechtzeitig geſchloſſenen Schranken. Der Zug ſtand noch im Bahnhof und konnte deshalb zurückgelaſſen werden, bis die in die Fahrbahn ragende beſchädigte Schranke weg⸗ geräumt war. Trotz des dichten Nebels hatte der Kraft⸗ wagenführer die Geſchwindigkeit nicht ermäßigt. Als er die geſchloſſenen Schranken ſah, konnte er nicht mehr rechtzeitig anhalten. Der leichtſinnige Kraftwagenführer wurde mit einer empfindlichen Bahnpolizeiſtrafe belegt, Am 7. Februar fuhr ein Laſtkraftwagen im Bahnhof Zollhaus⸗Blumberg auf dem Uebergang der Reichsſtraße Donaueſchingen— Waldshut in die geſchloſſenen Schranken hinein. Der Zug konnte noch rechtzeitig angehal⸗ ten werden. Die Schrankenanlage wurde zerſtört. Urſache: Unachtſamkeit des Kraftwagenführers. In ſpäter Abendſtunde des nächſten Tages kam im Bahn⸗ hof Emmendingen ein Perſonenkraftwagen beim Befah⸗ ren des Bahnübergangs der Ortsverbindungsſtraße von der e ab und gelangte in die Gleiſe. Es gelang dem raftwagenführer auch mit Hilfe eines hinzugeeilten Radfah⸗ rers nicht, den Wagen aus den Schienen zu bringen. Einige Minuten ſpäter nahte ein Eilgüterzug heran, der den Per⸗ ſonenkraftwagen vollſtändig zertrümmerte. Der Kraftwagen⸗ führer hatte ſich noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Am 21. Februar fuhr ein Kraftomnibus im Bahnhof Hüfingen in die geſchloſſene Schranke am Uebergang der Reichsſtraße Nr. 28. Die Schranke wurde leicht beſchädigt. Der Omnibus hatte vor der geſchloſſenen Schranke gehalten. Plötzlich gab der Kraftwagenführer Gas. Er bemerkte ſo⸗ fort ſeinen Irrtum und bremſte ab, es war aber zu ſpät. Eine Stunde ſpäter raſte ein Motorradfahrer auf dem gleichen Uebergang in die geſchloſſene Schranke. Er ſtürzte ſo unglücklich von ſeinem Fahrzeug, daß er wenige Stunden ſpäter den ſchweren Verletzungen erlag. Am nächſten Tag fuhr ein Laſtkraftwagen im Bahnhof Ettlingen in die niedergehenden Schranken des Mörſcher Kreiswegübergaugs. Der Kraftwagenführer lenkte das Fahr⸗ zeug links ab, ſodaß es neben dem Bahnkörper zum Halten kam. Die Bahneinfriedigung und der Laſtkraftwagen wurden leicht beſchädigt. Der Zugverkehr wurde nicht behindert. Am 38. März prallte im Bahnhof Wörth(Pfalz) ein Laſtkraftwagen mit Anhänger auf die ſüdliche geſchloſſene Schranke am Wegübergang der Reichsſtraße Nr. 10 auf. Der Schrankenbaum wurde dabei abgedrückt. Der Laſtkraftwagen⸗ führer hielt ſofort an, ſodaß keine Zuggefährdung eintrat. Seine Unachtſamkeit mußte der ſchuldige Kraftwagenführer mit einer Bahnpolizeiſtrafe ſühnen. Auf der Landſtraße Bad Dürrheim— Marbach kam am 9. März ein Lieferkraftwagen von der Straße ab und fuhr auf den Bahnkörper. Die Strecke Marbach— Bad Dürrheim mußte eine Viertelſtunde geſperrt und der nach Bad Dürrheim verkehrende Perſonenzug ſolange in Marbach rückgehalten werden. Der leichtſinnige Fahrer wurde der zu⸗ ändigen Staatsanwaltſchaft wegen fahrläſſiger Eiſenbahn⸗ transportgefährdung angezeigt. Am 16. März abends fuhr ein mit drei Perſonen beſetz⸗ ter Kraftwagen zwiſchen Baiersbronn und Kloſter⸗ reichenbach auf dem unbeſchrankten, durch Warnlichtan⸗ lage geſchützten Landſtraßenübergang einem vorbeifahrenden Güterzug in die Flanke. Der Kraftwagen wurde in den Bahngraben geſchleudert, wo er in Brand geriet und voll⸗ ſtändig ausbrannte. Zwei Inſaſſen wurden in ſchwerverletz⸗ tem Zuſtand in das Krankenhaus Freudenſtadt verbracht. Der dritte Mitfahrer trug geringfügigere Verletzungen davon. Urſache: Der Kraftwagenführer hatte die roten Blinklichtzei⸗ chen nicht beachtet. Schließlich fuhr am 20. März ein Motorradfahrer im Bahnhof Hockenheim in die geſchloſſene Schranke des Wegübergangs der Landſtraße Mannheim— Karlsruhe. Er ſtürzte vom Motorrad, wobei er ſich ernſtliche Verletzungen zuzog. Außerdem wurden Motorrad und Schranke beſchä⸗ digt. Angeblich hat die Bremſe verſagt. And jetzt ein neuer Fall Die geſchloſſene Bahnſchranke durchfahren. Hüfingen. Am hieſigen Bahnhof durchbrach am Mon⸗ tag ein mit Baumaterialien beladener Laſtkraftwagen aus Schwenningen die geſchloſſene Bahnſchranke in dem Augen⸗ blick, als ein Eilzug aus Donaueſchingen die Strecke paſſierte. Der Anhänger des Kraftwagens wurde von der Lokomotive erfaßt und faſt vollſtändig zertrümmert. Auch der Wagen ſelbſt und die Lokomotive wurden ſtark beſchädigt. Glück⸗ licherweiſe wurde niemand ernſtlich verletzt. Der Zug mußte eine Erſatzlokomotive abwarten und konnte dann erſt die Wei⸗ terfahrt antreten.— Am Sonntag war ſchon ein Kraftfahr⸗ zeug gegen die gleiche Schranke gerannt und erſt auf den Glei⸗ ſen zum Stehen gekommen. Noch vor Eintreffen des Zuges konnte es aber vom Bahnkörper entfernt werden. Bei beiden Anfällen ſcheint Unſichtigkeit des Wetters durch Schnee und Nebel die Urſache geweſen zu ſein. Ihr Ruf Wenn wir Sie nach Ihrem Ruf fragten, würden Sie mit Recht vermuten, wir wollten wiſſen, ob Sie ein anſtändiger Menſch ſind. Aber dann würden wir uns ja wohl mit alle Erfolg bei andern über Sie erkundigen. Wir fragen Sie alſo nicht nach Ihrem Ruf, auch darum nicht, weil wir gar nicht Ihren Leumund meinen, ſondern Ihre Anrufnummer. Sie ſehen alſo: das Wort„Ruf“ iſt unzweckmäßig, denn es iſt nicht eindeutig. Manche Leute ſetzen auf ihre Drucksachen „Ruf“, andre: Anruf, Fernſprecher(damit bezeichnet man aber das Gerät, nicht die Anrufnummer), Fernruf, Telephon oder bloß Tel. Da wir endlich einmal zu einer einheitlichen Be⸗ zeichnung kommen müſſen, haben wir unter dieſen Wörtern zu wählen. Was ſollen wir nehmen? Ruf und Fernſprecher ſicher nicht. Telephon ſcheidet als Fremdwort von vornherein aus, damit auch der Wortſtummel Tel. Die Poſt vermeidet das Fremdwort„Telephon“ ja auch. Fernruf iſt nicht zweckmäßig, weil wir ja auch unſern Nach⸗ barn anrufen wollen, und das iſt kein Fernruf, ſondern ein Nahruf. Außerdem kann man nicht ſagen:„Rufen Sie mich morgen fern!“ oder„Fernrufen Sie mich morgen!“ Es bleibt alſo nur das Wort„Anruf“, und das paßt ja auch ganz gut zu dem längſt eingebürgerten Tätigkeitswort„anrufen“.„Ru⸗ fen Sie mich morgen an!“ ſagen wir ja alltäglich.„Rufen Sie mich morgen!“ wäre mißverſtändlich. Nun haben große Geſchäfte beſondere Leitungen nur für rngeſpräche, d. h. für Geſpräche von und nach außerhalb. ren Nummern können wir als„Fernruf“ bezeichnen, Haus⸗ anſchlüſſe aber als„Hausruf“. Dann haben wir alles, was wir brauchen. Wir wollen alſo auf unſere Briefbogen druk⸗ ken: Anruf 6752, und wenn wir beſondere Fernanſchlüſſe haben, darunter Fernruf 67 50. Das Tätigkeitswort bleibt aber in allen Fällen„anrufen“. Für dieſe Regelung haben ſich der Deutſche Sprachverein, das Deutſche Sprachpflegeamt und viele andere Stellen entſchieden. Tun Sie es auch, vermeiden Sie das Wort„Ruf“!„ Unter der Jonne des Südens Bilder zur Italienfahrt des Führers. Unſere Gedanken werden mit dem Führer ſein, der bei ſeinem Beſuch in Italien Städte und Stätten betritt, die für die ſchönheitſuchende Menſchheit Inbegriffe kul⸗ tureller Kraft und Größe geworden ſind, aber auch Städte, denen, wie Rom, ihre große geſchichtliche Vergangenheit den Glanz der Ewigkeit verliehen hat. Das zwei Völker, die zu jeder Zeit reiche und fruchtbare kulturelle Bezie⸗ hungen gepflegt haben, ſich nun auch durch ihre führenden Männer Hitler und Muſſolini immer enger verbinden, iſt für jeden Menſchen, der um die Bedeutung der deutſchen und italieniſchen Kultur für Europa ja die ganze Welt weiß, ein beglückender Gedanke. Das blühende Florenz. Fieſole, du wunderbarer Blütentraum, herrlich thronſt du über den ſchönſten Gärten der Welt, du holder Berg über der lieblichen Arnoſtadt Florenz, die man ſelber die „blühende“ nennt. Durch die Straßen dieſer Stadt wan⸗ dert man in der ſeligen Erwartung immer neuer Wunder, die ſich dem entzückten Auge auftun. Alles an Florenz iſt groß und lieblich zugleich. Vor dem trutzigen Palazzo Vecchio ſteht eine Kopie des David von Michelangelo, im Original aus einem Marmorblock gehauen, und deſſen un⸗ glücklichen Ausmaßen ein anderer Künſtler nichts hätte anfangen können. Unermeßliche Kunſtſchätze füllen deine Muſeen, und deine Bauten künden die verſchwenderiſche Pracht, die die Medici um ſich zu breiten wußten. Nach Florenz muß man gehen, um zu erfahren, was es be⸗ deutet, wenn ein ſchöpferiſcher Wille für die Ewigkeit baut. Hier wurden den Künſtlern Aufträge erteilt, die ein Genie begeiſtern konnten. Und wenn man in der Kirche San Lorenzo die Medieigräber Michelangelos anſieht, wird einem offenbar, daß dieſe Stadt, die der Welt einen Dante ſchenkte, die einſt von den Medicis beherrſcht wurde, wohl düſtere Züge in ihrer Geſchichte aufweiſen konnte, niemals aber der Größe entbehrte, die uns immer und immer wieder Bewunderung abringt. Die Ewige Stadt. Wo die Trümmer einſtiger Größe uns noch erſchüt⸗ tern, ſtehen wir beſtimmt auf geweihtem Boden. Mit ſtau⸗ nender Bewunderung betreten wir das Koloſſeum. Un⸗ willkürlich beleben wir den gewaltigen Rundbau mit den Geſtalten der Vergangenheit, werden wir in Gedanken Zeugen der großen Darbietungen aus der Kaiſerzeit, hören das Geſchrei der Menge, glauben die ganze Prachtentfal⸗ tung des Kaiſerlichen Rom zu ſpüren, den Pulsſchlag eines weltbeherrſchenden Imperiums. Wir erkennen aber auch bei dem Anblick dieſer gewaltigen Ruinen, welche Kräfte dem alten Rom verderblich geworden ſind. Welche grandioſe Schönheit aber auch noch in den Säulentrüm⸗ mern des Forum Romanum, in der Prachtentfaltung der Triumphbogen eines Titus und Konſtantins! Dieſem Rom der Antike ſteht das mittelalterliche Rom und das Rom der Gegenwart gegenüber. Das mittelalter⸗ liche Rom mit ſeinen Kirchen, Paläſten und prunkvollen Zuſammenballung päpſtlicher Macht in der Stadt des Vatikans und das gegenwärtige Rom mit ſeinem bran⸗ denden Verkehr einer Weltſtadt und den neueſten Bau⸗ denkmälern, die der Wille Muſſolinis werden ließ. Wer noch vor 15 Jahren die Ewige Stadt am Tiber betrat, ſpürte es faſt ſchmerzhaft, wie das antike Rom, einer Toteninſel gleich von der Weltſtadt überflutet zu werden ſchien, die Trümmer nur gehegt und gepflegt als ein für den Fremdenverkehr höchſt wertvolles Muſeum. Erſt die Straßenbauten Muſſolinis fügten das alte Rom organiſch in das Leben des gegenwertigen ein, ließen es als lebendige und verpflichtende Tradition wieder auferſtehen, ſo wie der Geiſt des Imperiums wieder auferſtanden war, und in den gewaltigen Statuen des Forum Muſſolini ſehen wir ein künſtleriſches Schaffen, das den großen hiſtoriſchen und künſtleriſchen Traditionen des antiken Roms gerecht wird und damit zugleich das Erwachen des Geiſtes des alten Imperiums bekundet. La bella Napoli. Man kann ſtundenlang am Golf von Neapel ſtehen und träumen, träumen von der Schönheit der Welt. Wen⸗ det man den Blick nach rechts, ſteigen in der Ferne aus dem Dunſt des blauen Meeres die Inſeln Iſchias und Das Spiel ſtand 11:1. Unter dem Toſen der über zwanzigtauſend Köpfe zählenden Zuſchauermenge gingen die beiden Berliner Favoriten im Endſpiel um die Gaufußballmeiſterſchaft in die Halbzeit. Die Meinungen der ſportbegeiſterten Zuſchauer über den endgültigen Ausgang des Spieles gingen wie ge⸗ wöhnlich auseinander. „Laßt nur die zwote Halbzeit erſt mal anfang“,“ ſagte der Grünwarenhändler Max Nieſe, der in der Alten⸗ Herren⸗Mannſchaft des FG. Grün⸗Rot mit mehr oder weniger Erfolg den Poſten eines rechten Verteidigers ausfüllte.„Ick ſache euch, denn werdet ihr euer blaues Wunder erleben! Jrün⸗Rot wird uffdrehn, det dem FC.⸗Sturm die Spucke vor Schreck uff der Zunge jefriert.“ N „Man ſachte, Männeken,“ ſagte eine Stimme hinter dem Grünwarenhändler Nieſe.„Det Spiel jewinnt nur eener— und det is der FC. Sturm. Die Jungens von Jrün⸗Rot ham ja ſchon det Zittern in die Beene je⸗ kriegt. Und wenn ſe nich ſo vor ihrim Tor jemauert hätten, denn ſtünde das Spiel bereits drei zu eins für den FC. Sturm.“ d Max Nieſe drehte ſich hohnlachend um. „Ick gloobe, det der Urwald, aus dem Sie entflohn find,“ begann er und erkannte den Sprecher, der ein junger Mann namens Otto Boller und Mitglied des gegneriſchen Vereins Sturm war. „Ja, ick bins, Herr Nieſe!“ grinſte Otto Boller, ein hübſcher, kräftiger Burſche von etwa 25 Jahren.„Wat wollten ſe denn von dem Urwald erzähln? Na, laſſen ſe man! Det Spiel hat der FC. Sturm in der Taſche. Da könn Se ſich uffn Kopp ſtelln un mit de Beene auirlen, det wird nich anders!“ Capri in verträumter Schönheit. Zur Linken aber hebt ſich der gewaltige Bergkegel, des Veſuvs empor, der Kra⸗ ter, von leichten Wolken überragt, raucht nur wenig, daß man nicht glauben will, mit wie furchtbarer Gewalt er ſchon in das Schickſal des geſegneten Landſtriches ein⸗ gegriffen hat. Ein Beſuch aber von Pompeji lehrt uns, wie ein ſchönheitstrunkener Ort der Freude jäh vom Schick⸗ ſall überfallen wurde, ſo jäh, daß die Schönheit unter den Lavamaſſen nicht ſterben konnte und uns noch heute in den Ausgrabungen ein lebendiges Bild gibt von der Kultur dieſer großgriechiſchen Siedlung. Ein Gang nach Pozzuli und der Solfatara läßt an den unheimlich bro⸗ delnden Pechſeen Danteſche Viſionen wach werden. Und dennoch wohnt hier ein fröhliches Volk, denn die Erde iſt hier wunderbar geſegnet. Mag der Veſuv drohen, vas gäbe es ſchöneres als den Golf von Sorrent? Dieſe Schönheit macht die Menſchen Neapels zu Sängern. Hier ind die Gräber Virgils und Caruſos, gleichſam Symbole für das Lachen des Volkes. Aber auch hier hat der Geiſt des Faſchismus ſich Bahn gebrochen. Die ſüditalieniſchen Bauern ſtellen die Siedler für das neue Imperium, und in dem ſchönen Golf von Neapel wird Muſſolini dem Füh⸗ ker das ſeegewaltige Italien zeigen. Weltbild(M). Zum Staatsbeſuch des Führers in Italien. Kronprinz Umberto von Italien, bei dem der Führer während ſeines Aufenthaltes in Neapel Gaſt ſein wird. s Drei Städte, die der Führer aufſucht, offenbaren uns die Vielgeſtaltigkeit des uns befreundeten Landes, zeigen den Reichtum und die Schönheit des Landes und laſſen es uns verſtehen, daß immer eine heimliche Sehnſucht der Deutſchen eine innige Verbindung mit dem ſonnigen Süden Italiens und ſeiner Kultur geſucht hat. Georg Beßler. „Haha! Wat verſtehn Sie denn vom Fußball, ſie ulkiges Jewächs? Jeſtatten Sie mal, det ick kichere!“ Max Nieſe legte eine Art mitleidiger Heiterkeit an den Tag.„Sie ahnungsloſer Jüngling wolln doch nicht etwa behaupten, det ausjerechnet Sie een Spiel beur⸗ teilen könn?“ Ham wohl mal bei die vierte Knaben⸗ mannſchaft vom FC. Sturm Linienrichter jemacht und denken nu, Sie ſind jetzt ſo was wien Fußballexperte? Nee, mein Lieber, da is nich. Wenn hier eener wat von die hohe Kunſt det Fußballſpielns vaſteht, denn bin ick, Max Nieſe, det! Und ick ſache: Irün⸗Rot jewinnt!“ „Det behauptet hier boch noch ſon Rudel Varrückte,“ ſagte Otto Boller.„Aber Scheibenhonig! Der 8§C. Sturm wird euch eens huſten!“ „Wat heeßt hier in Rudel Varrückte, he? Laſſen ſe man jefälligſt Ihre Anzüglichkeiten von wejen var⸗ rückt! Ick bin een jebildeter Menſch und laſſe mir nich von Ihnen anpöbeln.“ „Na, nu huppen Sie man nur nich, gleich aus'n Stiefeletten, werter Herr Nieſe. Ick bin in freier Mann und werde wohl voch meine freie Meinung von mich geben könn. Und wenn ſe vielleicht glooben, hier det Fußballfeld jepachtet zu haben, dann laſſen ſe ſich man nich von die anderen Zuſchauer uff die Zehn treten.“ „Na, ick hab' ja noch nie'ne ſonderliche hohe Mei⸗ nung von Sie jehabt, Herr Boller,“ verſetzte Max Nieſe wütend.„Und ick weeß boch, wat für'in unjebildeter Menſch Sie ſind. Det ſe nun man gleich Beſcheid wiſſen; von wejen mit meiner Tochter Nelly anbändeln.. ja⸗ woll, jeſtern abend haben Sie das Mädel nach Hauſe gebracht, ick habs wohl jemerkt— det jibts nich. Finger weg, junger Mann, oder Sie ſolln mal Deaz, Niese, Gemüſe en detail, kennenlernen!“ „Jetzt brechen Sie ſich man bloß keene Verzierung weg, Herr Nieſe! Det ick die Nelly... aber wat red ick! Det jehört nich uff in Fußballplatz und damit baſta! Ah... da kommt doch FC. Sturm ſchon wieder uff'n Platz!“ Otto legte begeiſtert die Hände zu einer Muſchel zuſammen und ſchrie hindurch:„He— ha——- Ruhm det Spiel jewinnt nur Sturm!“ Das Geheimnis der Nour Dahabi Colonel Lawrence— heimlich gefilmt? Der ganze Orient, nicht zuletzt auch die Orientabtei⸗ lung des britiſchen Intelligence Service, intereſſiert ſic für die Gerüchte, die um eine Kaufmannsgattin Nour Dahabi aus Kairo ſich ranken. Man behauptet Frau, daß ſie in einem Geldſchrank vier eiſerne Kaſſetten mit 3500 Meter Film aufbewahre. Dieſer Film aber ſei nichts anderes als eine Häufung von Aufnahmen des be⸗ von dieſer rühmten Colonel Lawrence, der während des Weltkrieges eine bedeutſame Rolle in Arabien ſpielte. Man zerbricht ſich den Kopf darüber, wie es einer ſolchen Frau, wie jener Nour Dahabi, möglich war, dieſe Filmſtreifen aufzuneh⸗ men, ohne die Aufmerkſamkeit des Colonel Lawrence zu erregen,— wenn man nicht annimmt, daß Lawrence da⸗ mit einverſtanden war, daß die Filmſtreifen hergeſtellt wurden. Heute lebt Nour Dahabi in einem ſehr eleganten Haus in Kairo. Ihr Gatte handelt mit Antiquitäten. Nichts verrät an jener heute ſchon etwas rundlichen und alternden Frau, daß ſie einſt eine der gefährlichſten Aben⸗ teuerinnen des Orients geweſen zu ſein ſcheint. Sie kam in Syrien zur Welt, reiſte eines Tages nach Amerika kehrte nach Aegypten zurück und machte dort einen Mode⸗ ſalon auf. Später überſiedelte ſie nacheinander nac Bagdad, Kabul und zuletzt nach Medina. Sie wechſelte in kurzer Folge dreimal ihr Glaubensbekenntnis. Eines Tages kam ſie nun mit Lawrence in Berüh⸗ rung. Von dieſem Tage an heftete ſie ſich buchſtäblich au ſeine Ferſen und verfolgte ihn in die verſchiedenſten Gegenden des Orients. Aus den Filmaufnahmen geht angeblich hervor, daß ſie dabei war, als Lawrence mit den Häuptlingen um Huſſein zuſammenkam und jene wich⸗ tigen Maßnahmen traf, die ſpäter zur Aufrichtung der zahlreichen Königsthrone in und um Arabien führten. Sie filmte ferner jenen Oberſt Lawrence in dem Augenblick, als er als Araber verkleidet einem Feſt der Be⸗ duinen beiwohnte. Sogar der Beſuch eines Harems, in den Lawrence durch ſeine beſonderen Verbindungen einge⸗ laden wurde, entging nicht der Kamera jener myſteriöſen Nour Dahabi. Da während des Krieges die kinematogra⸗ phiſchen Apparate noch nicht ſo fein konſtruiert waren wie heute, iſt kaum anzunehmen, daß ſie ſchon damals unter ihren Kleidern einen Filmapparat verbergen konnte, der normale Aufnahmen geſtattete. Denn auf dieſe Weiſe hat Nour Dahabi einen anderen Film hergeſtellt und nach Hauſe gebracht. Sie konnte nämlich nach Mekka gelangen nud dort einen Film auf⸗ nehmen, der nach der Auffaſſung von Fachleuten und Ken⸗ nern des Orients ein einzigartiges Dokument, eine Sen⸗ ſation darſtellen ſoll. Man muß bedenken, daß Nour Dahabi damals ihr Leben aufs Spiel ſetzte und riskierte, zum Tode verurteilt zu werden, wenn man darauf kam, daß ſie mit einem Filmapparat nach Mekka gekommen war. Amerikaniſche und engliſche Geſellſchaften bemühen ſich, wie berichtet wird, heute um Nour Dahabi und um ihre Filmkaſſetten. Sie ſelbſt aber wacht eiferſüchtig über den Geldſchrank, der jenen Schatz birgt, von dem man wohl nicht mit Unrecht behauptet, daß er eine ungewöhn⸗ liche Senſation ſein könnte. Japaniſche Seide aus Sojavohne. Das japaniſche Textilunternehmen Showa Sangyo Kaiſha hat in Kana⸗ gawa eine große Fabrikanlage errichtet, um im Laufe dieſes Jahres mit der Herſtellung eines neuen Spinn⸗ ſtoffes. der ſogenannten„japaniſchen Seidenwolle“, zu beginnen. Wie die„Rundſchau Deutſcher Technik“ mit⸗ teilt, ſoll dieſe Seidenwolle alle Eigenſchaften einer reinen Schafwolle haben. Die neue Faſer wird aus dem Eiweiß von Sojabohnen gewonnen und iſt bereits in umfaſſen⸗ den Verſuchen ausprobiert worden. Der Spinnſtoff ſoll ſich vor allem durch ſeine Billigkeit auszeichnen; man rechnet damit, daß die Seidenwolle, ſobald ſie in die Groß⸗ fabrikation aufgenommen worden iſt, auch an den Aus⸗ ſuhrmärkten als neuer Wettbewerber zu den anderen Spinnſtoffen hinzutreten wird und erfolgreich eingeſetzt 500 Jahre Hofapotheke in Bamberg. Eine der älteſten Apotheken Deutſchlands, die Hofapotheke zu Bamberg, würde vor 500 Jahren gegründet. Sie befindet ſich in einem Barockhauſe am Fuße des Domberges und iſt mit ihren alten Deckengewölben, ihrer Material- und Kräuter⸗ kammer und ihren altertümlichen reichverzierten Schrän⸗ len ein intereſſantes Denkmal aus alter Zeit. Dieſer Ruf ließ den Vereinspatriotismus des Herrn Max Nieſe nicht ruhen. Er ſchrie ſeinerſeits:„Ick— lach — mir— tot— der Sieg jehört Irün⸗Rot!“ Die beiden Mannſchaften waren wieder auf das Feld gekommen und die Zuſchauer begannen anfeuernd ihre Schlachtrufe auszuſtoßen. Die Pfeife des Schiedsrichters gellte auf, und das Entſcheidungsſpiel um die Berliner Gaumeiſterſchaft im Fußball nahm ſeinen Fortgang. * Zu den Zuſchauern des Meiſterſchaftsendſpieles ge⸗ hörte auch der Neuyorker Radiofabrikant Daniel Sutter, der mit ſeinen Töchtern Mabel und Jane auf der Tribüne Platz genommen hatte. Daniel Sutter war nach Berlin gekommen, um hier mit dem jungen Ingenieur Udo Wendt wegen der außereuropäiſchen Lizenzen einer Verſtärkerröhre zu ver⸗ handeln, die jener erfunden hatte. Daniel Sutter, ein mittelgroßer Mann in den Fünfzigern, war bereits am vergangenen Tage mit Udo Wendt zuſammengekommen, um ihm den heutigen Nachmittag zur Verhandlung vorzuſchlagen. Dies mußte Udo Wendt aber ablehnen, da er als Rechtsaußen der erſten Mannſchaft vom FC. Sturm in der augenblicklich ſtattfindenden Meiſter⸗ ſchaftsentſcheidung mitzuſpielen hatte. Deshalb war im beiderſeitigen Einvernehmen der Termin zur Verhand⸗ lung auf den kommenden Montaa verſchoben worden. Die Mannſchaften waren gerade in die zweite Hälfte des Spiels gegangen, als Daniel Sutter mit ſeinen Töchtern erſchienen war. Sutter erkundigte ſich nach dem Stand des Spiels und teilte dieſen ſeinen beiden Mädels mit, von denen Jane mit 22 Jahren die ältere war, während Mabel Sutter erſt zwanzig zählte. „Die in den blau⸗weiß geſtreiften Jerſeys,“ klärte Daniel Sutter ſeine Töchter auf,„ſind der FC. Sturm, dei dem Miſter Wendt mitſpielt. Ah, da iſt er ja! Dort, der Rechtsaußen!“ Forlſetzung fer —— zutun funden aa ene 21 A nHaer 4 renne 417* N 1 zig sign ue„vuun vzubg“ dig un se gc enog zou o eben ee ee nen lee e eu ueqheleig 1 eee eee enen l ee echten eee eee zog Hunqus aun auge uvur ud eee ſckozunung zelol ⸗Ulaph use e aw sjoupc feppg faanhus duvjpuch pu svn uc sog ige ene seuel uszupngz eig Ind ann zupe d siv uc enigrilpang uehunguflckud in! sog Ackog a0 deu oæpou os 1 0 uebuib„vuufz 91 85 a0 Gao ub bomucp oe mud on so gun eon un gan usbunbaga uequn zs ei uebiqene no oon nende sbuic eue deut uegeasnpo ic aß uc geh ei ac de nue eee egi uelapg gu gun Usllol icpiu abb ou se suugz ae Jeu mengeſſeg sn gu ue ei soo duumog Suggick ol anu agel Si onen ze d epi 58 „suslagg ne vogel nog ple seugqh! o e lee e ee enen e e e in log ad e ahnen en en ehe, enn b uo uebulag uobog ⸗usckoß sig sun qua 1c ueloch un aegeſun je sap 121508 aan ui uo enen ben en een unaba aun“ eee e ee ehem eine an sog „loututog joch! ne cpu e dog e e“ enen e er n un dupa due eipnacgee eie„une den n up age p ad uv uv oheaß du) uelngequiseh guebusag opiu id epa due eee Guck p eppes“ „eue ee ee ee enen eee „e eavcaeun usugg zumo sa ago ins“ ana ꝙhun vag puquebnzz ugule piu ei gog Huncplpaaegen dusbupjd ol szjecpneg 4 „ub see opugpaß seſeid eino uch Suutpu uollpiaea 8 ueqnojtß eic sip usuugz uzeguncteg age susg scp 150 ⸗Üglpc eig Use eig anu eic uollopr eq ugos use die ene eue eue end ee“ e eee„dae „o uind weufef nu Uto epugpg aeleig“ ueuugz ueuuen eqog wugt udoa cpu eil ae goa ueleceb hoagegunc of je que a0 aeqo 44 oapigae uebupbebusgendockt ohe 400 sbupz fel 40 „ebe mee dee eg be eg; zustuutozneuteg jpc og eig gun auc Lupb uch“ Aebi uieg zun gude unc en eigogg uihvu gj zccnuebeb ac uuvg gun eignabeg n 40 SIN ib Igeleq siaoq coc uequefner curse ju mupfsnzz alen use poa uso ueuegelaea ple uesſſc gun unge ⸗ungz nut usgiem ueuls bn eſ cd b plnspnflanag uu 261 4 ofeubobegq usa uenlppu mu za szugenluig eilen cpfaaeg einvocz ussupbd un uueg ueqog ne usgebeg ognyz and szleaeq pin ue uslaog baoqebug pnane snoch suf dvb binga ꝙæpog diageg ppuzenlzcg da daunzsg dul page eue esp eue ena ue sgeleb usg an! z0ſckupzg ususe u:— ao bimuoble 4 400 (Cusjoqaea pnagppoztz) 3 S —— ech dr pnang us u uh eheauvanda gun 601] ꝛegeic oboſscp e uieule fun ug eib usb ui reinige usdunc us „ccd ue e bu eee dene eleig gun— aba unz ne svn nvusb eigne— az Luv— oz jvuufe inv gv] ac) puggict cpi ae aan nealeg ol eng zpockeb Suelabpg baogebug bunnunchuch sic ug: Sucppueqn 08 Udlppuu nd buagplpicn nee ene ee e en ec en eee eg ui n en bh ec eng epo og gegeig gehe eee e pie Sohn ue uc anch ana ne puquebnzz uenez lun ulvog bee eee eee e eeuc ecueuspeneg -b elozezag aue— ueog bacgebug sugqcpl⸗Phaaeg ei elan Ne eee berg e eg uncplpneqen eule an so aun ueuumogeß anckd dig Inv ze doch ſenegan cg auge an sog usuufczed ne eg un usgze ne bicnz unn nbi eee ee e en en eee eng og sog zb ov og udagolucabg ppm uebogz meg u uc 4v] Haogaea apfelus gv ueguebeegnuebeh aeg nene un ci ae og noc sog iunungd cause gemnea zezpcht üennuncg üheg Snpuig 4 die uebnn ogn s eufef ug algo gun heucp oe aohun cpu se pig cpo „uupz usa pi ae eig inv gpg guppbuc ur deunegg 40 gog uobof ne ug Ichiu eig uellebtea o usseuig biugg udagg za eis uus gun zaenihe juelunzoc ule o gog bignm ze uusm eganq uolleab jeinegz ueg ui lei) ſinbapzag eue ze gg“ uecpog ueuepon mee mu ze oi„gp zog uelseanehnp sockoang Auergunsgech a0 sban elo sv puqusebnz un inn s) Inb pnihlnace Sole eie uesgvaneeß bunugig u sho dap uud Inch Eibaclnsa glach mut eis qui ufel oaelbollogz uebſeuse eig ege eie uebejeg puußz vjupg“ eg ind effpich leqne ov ocaem ce um eis soch uefa uellnu ec unzg“ „uebi ne denen ct ene es! e uelloz nd big jo zbgel ns gun gung uu pzc ueule“ ie eee„eee ene ee“ een ee e „oi ud eigene“ „enen een nee euucgno“ „esojsghun uhr ustuuogngoa ohn“ ze ne fbignaeg esc zecbnleg 10 „celan o an eee eee ee e? 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Joch ſtand mit verbiſſener Miene an der Reling. Wei⸗ ter, immer weiter traten die Ufer zurück, um dann, als das Schiff in die offene See hinausglitt, gänzlich zu ver⸗ ſchwinden. Nur dann und wann erinnerte eine hoch auf⸗ ragende, verſchwommen wahrnehmbare Felſenküſte an die Nähe des Landes, in dem er ſo viel Bitternis erduldet hatte. Nichts Außergewöhnliches ereignete ſich. Das Wetter war trotz der ungünſtigen Jahreszeit erträglich, und nicht einmal die Nordſee hielt einen ſtürmiſchen Gruß bereit. Glücklich gelangten ſie nach Kopenhagen, wo ſie aber nur einen Tag raſteten. Ein bequemer Wagen brachte ſie zum Sund, wo ein kleiner Segler ihrer harrte, der ſie in vier Stunden hinüber nach Schweden führte. Ingeborg Larſen hatte ihre Heimat erreicht. Der König weilte in Göteborg. Noch fünf Tagesreiſen — und man war endgültig am Ziel. Ingeborg Larſen führte wenig Gepäckſtücke bei ſich, von einem aber, einem kleinen, mit grünem Tuch beſpannten Köfferchen, trennte ſie ſich faſt nie. Joch kannte den Grund hierzu ganz genau. Am dritten Tage ihrer Reiſe in einer unbequemen, un⸗ aufhörlich rüttelnden Kutſche ſtieß Ingeborg plötzlich einen lauten Schrei aus. „John— um Gottes willen...“ Joch hatte geſchlafen oder tat wenigſtens ſo, als hätte ihn Müdigkeit übermannt. Als er die Augen aufſchlug und erſchreckt um ſich ſah, gewahrte er, daß Miß Larſen in fie⸗ bernder Erregung nach einem Gegenſtand ſuchte, der nicht da zu ſein ſchien. „Das Köfferchen!“ ſchrie ſie. Der Kutſcher mußte auf offener Landſtraße anhalten. Brummend ſtieg er vom hohen Kutſchbock und beteiligte ſich 11 aufgeregten Suche. Aber man fand nicht, was man ſuchte. Ingeborg ſchwor, daß ſie es ſelbſt in der Hand getragen hätte, als ſie das Gaſthaus, in dem die letzte Nacht ver⸗ bracht worden war, verlaſſen hatten. Später wurde ſie aber unſicher und gab zu, daß ſie es vielleicht im Zimmer ver⸗ geſſen habe. f Jedenfalls mußte die Poſtkutſche wenden und zurück⸗ ahren. Das Zimmer im Wirtshaus war noch unaufgeräumt, als ſie es zwei Stunden ſpäter betraten, und die Wirtsleute erklärten ſteif und feſt, daß überhaupt noch niemand den Raum betreten habe. Trotzdem war das Köfferchen nicht da. Ingeborg Larſen erlitt einen Ohnmachtsanfall. „. Als ſie wieder zu ſich kam, ſchaute ſie in Jochs beſorgte Züge. „Der Koffer!“ ächzte ſie.„Ich muß ihn wiederhaben! All meinen Schmuck verwahre ich darin, Bettelarm bin ich, wenn ich ihn nicht zurückerhalte!“ Joch fand teilnehmende Worte, und Ingeborg war ſo erregt, daß ſie ihn ſogar umſchlang. „Bringen Sie ihn wieder, John— ich will Sie beloh⸗ nen— überreich belohnen, hören Sie?“ Sie ſchmiegte ſich an ihn, ſah ihm flehend und verhei⸗ zend in die Augen. „Ich könnte nicht mehr weiterleben, John— alles hängt für mich davon ab— alles!“ Er begann die Suche von vorn. Der Koffer blieb ver⸗ ſchwunden. Als Ingeborg ſchließlich erkennen mußte, daß der Verluſt durch nichts wettgemacht werden konnte, erlitt e einen Nerpenzuſammenbruch. Drei Tage lag ſie fiebernd zu Bett. Joch wich nicht von ihrer Seite. Dann ließ das Fieber nach, aber die Geneſung machte doch nur langſame Fortſchritte. Erſt nach drei Wochen ſihlte ſich Ingeborg kräftig genug, die Reiſe fortzuſetzen. Über nicht nach Göteborg ging es, ſondern nach Stockholm, wo ſie Verwandte beſaß. „John,“ ſagte ſie, nachdem ſie zwei Tage in der Stadt weilten,„Sie werden nach England zurückreiſen.“ Er heuchelte Ueberraſchung. »In London lebt ein gewiſſer Miſter Henry Summer. Zu ihm gehen Sie. Er wird Sie aufs beſte aufnehmen, wenn er erfährt, daß Sie in meinem Auftrag kommen.“ Ind den Blick von ihm abwendend, fügte ſie hinzu:„Er iſt nein Vermögensverwalter. Wenn er den Brief geleſen hat, den Sie ihm von mir überbringen, wird er Ihnen wahr⸗ ſcheinlich einen verſiegelten Umſchlag aushändigen. Er ent⸗ hält Geld, John, und ich hoffe, Sie werden darauf beſſer 5 4. achtgeben als ich. Geld? Joch unterdrückte ein ſarkaſtiſches Lächeln. Nicht Geld würde der Umſchlag bergen, ſondern die Abſchrift je⸗ nes Dokumentes, das ſich in dem grünbezogenen Köfferchen befunden hatte. Es war zu damaliger Zeit kein Vergügen, auf ſchwedi⸗ ſchen Landſtraßen zu reiſen. Blieben die Räder der unſicher dahinſchwankenden Poſtkutſchen nicht im grundloſen Schlamm ſtecken, ſo verſanken ſie gewiß alle paar Stunden in tiefen Löchern. Wenn dann die Fahrgäſte ausſteigen und ſelbſt mit Hand anlegen mußten, um das Gefährt wieder flott zu kriegen, ging es noch gelinde ab; aber oft genug geſchah es auch, daß die morſchen Räder zerbrachen. Dann hockte die Reiſegeſellſchaft am Straßenrand, bis aus dem nächſtgelegenen Ort ein neues Rad herbeigeſchafft worden war. Glühende Hitze oder praſſelnder Regen begleiteten häufig dieſe Wartezeiten und ſorgten dafür, bei allen Be⸗ teiligten die Reiſeluſt zu erſticken. Stürzte aber der Wagen um, was infolge der ſchlechten Straßenverhältniſſe in fünf⸗ zig von hundert Fällen vorkam, hatten die Reiſenden auch noch das beſondere Vergnügen, ſich mit ihrem Gepäck zu beladen, um die nächſte Ortſchaft, die oft ſtundenweit ent⸗ fernt war, zu Fuß zu erreichen. Joch hatte eine verhältnismäßig glückliche Reiſe. Von einem Unfall abgeſehen, der einer Achſe zu einem vorſchnellen Ende verhalf, ereignete ſich nichts Weſentliches. Jedenfalls erreichte er in fröhlichſter Stimmung den kleinen Ort, an dem ſeinerzeit das grünbezogene Köfferchen in Ver⸗ luſt geraten war. Hier trennte Joch ſich von ſeinen Reiſegefährten. Er wolle einen Tag raſten, erklärte er, und ſtieg in demſelben Gaſthof ab, der ihn ſchon einmal, damals in Ingeborg Lar⸗ ſens Gemeinſchaft, beherbergt hatte. Bei der erſtbeſten Gelegenheit entfernte er ſich, um ſich auf einem Spaziergang durch die Wälder„die Beine zu vertreten,“ wie er ſagte, die ihm auf der Reiſe ſteif ge⸗ worden ſeien. Anfangs ſchritt er wie ein ordentlicher Wanderer aus; aber dann, als er zwiſchen den Bäumen dahineilte, verfiel er in Trab und ſtürmte am luſtig ſprudelnden Bach entlang, als ſei eine Horde von Furien hinter ihm her. Und dann erreichte er die Stelle, die er ſich damals in jener klaren Mondnacht ee in ſein Gedächtnis eingeprägt hatte; eine verkrüppelte Weide, die dort ihre Zweige tief ins Waſſer tauchte, wo der Bach eine ſcharfe Wendung nach Oſten machte, dahinter die drei gewaltigen, weitausladenden Fichten und rechts davon der einſame Eichbaum, in deſſen Rinde er damals ſein„J. W.“ geſchnit⸗ ten und das ihm nun, noch nicht vernarbt, von weitem ent⸗ gegenleuchtete. Sein Herz klopfte, wie es lange nicht geklopft hatte. Heiß ging ſein Atem, und ſeine Pulſe flogen. Aber trotz aller Erregung verließ ihn die Vorſicht nicht. Er warf ſich zu Boden und belauſchte eine lange halbe Stunde hindurch jedes wahrnehmbare Geräuſch. Dann erſt war er ſicher, daß ihm kein Neugieriger gefolgt war und kein Fremder ſich in der Nähe aufhielt. Er ſprang auf und rannte zu der Eiche hinüber. Von hier zehn Schritte in Richtung auf die verkrüppelte Weide am Bach— dort war die Stelle, an der er in jener Nacht, als er aus Ingeborg Larſens Zimmer das grünbezogene Köfferchen entwendete, die koſtbare Beute vergraben hatte, Die Klinge des Meſſers fuhr in den Boden, nachdem der damals darauf gewälzte Stein zur Seite geſchoben war Hoch ſpritzte die lehmige Erde, in der er nun mit den Hän⸗ den wühlte, bis ſeine Finger den vergrabenen Schatz be⸗ rührten. Ein unterdrückter Schrei entrang ſich ſeinen Lippen, ale er den kleinen Koffer dem dunken Grabe entriß. Dieſer enthielt keinen Schmuck, ſondern nur jenes Schriftſtück, das Ingeborg Larſen aus Henry Summers Händen für den König von Schweden empfangen hatte. Joch barg das koſtbare Dokument an ſeiner Bruſt, ſcharrte den Koffer wieder ein und kehrte beglückt ins Gaſt⸗ haus zurück, um am nächſten Tag die Reiſe fortzuſetzen. ( Fartſetzuna folat.) Die Rätſel der Arwaldhölle Wanderausſtellung der Amazonas ⸗Jary⸗Expedition. Durch Oberbürgermeiſter und Stadtpräſident Dr. Lippert wurde in Berlin eine große Wanderausſtel⸗ lung„Rätſel der Urwaldhölle“ feierlich eröffnet. Es handelt ſich um die geſamte, überaus reiche Aus⸗ beute der„Deutſchen Amazonas⸗Jary⸗Expedition 1935/37“, die bis Ende Mai noch in der Reichshaupt⸗ ſtadt verbleibt und dann in derſelben Form in zahl⸗ 1 weiteren deutſchen Städten zur Schau geſtellt wird. Man glaubt ſich mitten in die„Grüne Hölle“ hinein⸗ herſetzt, wenn man den ehemaligen Theaterſaal am Dön⸗ hoffplatz betritt. Der ſoeben aus Liberia heimgekehrte be⸗ ſannte Tropenmaler Moritz Paths hat die Hauptwand in ein gigantiſches Amazonas⸗Panorama verwandelt, vor dem das Arbeits-, Fang⸗ und Jagdlager der Forſchungs⸗ irpedition aufgeſchlagen iſt. Siebzehn Monate haben Schulz⸗Kampfhenkel, Gerd Kahle und Gerhard Krauſe— der wackere Bootsmann Joſef Greiner iſt leider unter⸗ wegs dem Fiebertod erlegen— mit 21 Mitarbeitern, er⸗ ahrenen braſilianiſchen Waldläufern, in dieſen verwitter⸗ len Zelten gehauſt und ſich weder durch die Tücken des kropiſchen Klimas, noch die reißenden Stromſchnellen, die 85 überwinden waren, oder gar die wilden Tiere von hrem Vorhaben abſchrecken laſſen. Dafür gelang ihnen auch die erſte Süd⸗Nord⸗ Durchquerung Braſilianiſch⸗ Guayanas auf dem Jary⸗Fluß und die Entdeckung dreier bisher völlig unbekannter Indianerſtämme, der Apari, Oayamas und der noch von jeglicher Kultur unberührten Pfahlbaumenſchen in den Tumuchumac⸗Bergen. Ihre Sprache und ihren Geſang, ihre ſeltſamen Sitten und Ge⸗ bräuche ſowie ihre Waffen, Schmuckſachen und Gebrauchs⸗ egenſtände hat die Expedition bekanntlich in einem gro⸗ 25 abendfüllenden Kulturfilm feſtgehalten. Was man hiervon im Kino nur im flüchtig vorüber⸗ huſchenden Bild zu ſehen bekommt, wird auf der Ausſtel⸗ lung im Original gezeigt. Da gibt es Fetiſche, groteske Tanzmasken und Dachbretter von den Männerhäuſern mit mythologiſchen Darſtellungen, Pfeile und Bogen, Kopf⸗ ſchmuck aus Papageienfedern und primitive Muſikinſtru⸗ mente, ſelbſtgefertigte Kürbisflaſchen und Hängematten, ſeltſam geformte Tongefäße und ſogar ein Indianerhand⸗ tuch aus ausgefranſter— Palmrinde. Alle dieſe ethno⸗ graphiſchen Koſtbarkeiten wurden von den Expeditions⸗ mitgliedern gegen einfache Glasperlen, Axtklingen und Speiſeſalz eingetauſcht, das die harmloſen Naturkinder gleich aus der hohlen Hand begierig aßen. Faſt noch reichhaltiger als die völkerkundliche iſt die zoologiſche Aus⸗ beute. Schulz⸗Kampfhenkel hat mit ſeinen Getreuen nicht weniger als 3000 Tiertrophäen aus dem Urwald nach Hauſe gebracht. Es befinden ſich darunter Felle von Faul⸗ tieren, die nur auf Bäumen leben, zahlreichen Brüll⸗ und Spinnaffen, Tapiren, Jaguaren und Silberlöwen, Beutel⸗ ratten und Warzenſchweinen. Andere exotiſche Lebeweſen wurden in Spiritus„eingemacht“ und auf dieſe Weiſe im ganzen in die Heimat gebracht. Beſonders intereſſant iſt die gleichfalls auf der Ausſtellung vertretene Haut einer ſieben Meter langen Anakonda, die Gerd Kahle ſchoß und die noch ein ausgewachſenes Wildſchwein im Magen hatte, Doch auch ein gerade zur Welt gekommenes Faultier und ein kaum fingerlanges— Krokodil dürften zu den größ⸗ ten zoologiſchen Seltenheiten zählen. Alle dieſe Tiere mußten noch in der Wildnis ſorgfältig präpariert werden, was bei dem feuchtwarmen Tropenklima natürlich mii größten Schwierigkeiten verbunden war, obwohl die er⸗ forderlichen Chemikalien in ausreichender Menge zur Ver⸗ fügung ſtanden. 5 Natürlich hat die Expedition auch eine Anzahl Piran⸗ has, jene unerbittlichen, blutgierigen Fiſche aus dem Ober⸗ lauf des Amazonas, die in wenigen Minuten jedes Lebe⸗ weſen in ein Skelett verwandeln, mitgebracht. Ein Tapir, den man vom Boot aus geſchoſſen hatte, wurde von ihnen im Handumdrehen bis zur Unkenntlichkeit zerfleiſcht Merkwürdigerweiſe ſcheinen jedoch die Piranhas völlig un⸗ verſehrte Menſchen und Tiere nicht anzugreifen, ſondern nur ſolche Lebeweſen, die bereits irgendwo eine Wunde davongetragen haben, aus der ſie bluten. Trotzdem muß man ſich hüten, in dem von den ge⸗ fräßigen Ungeheuern verſeuchten Waſſer zu baden, do ſchon die kleinſte Verletzung genügt, um ſie in ganzen ſtellungsbeſucher können ſich für einige Minuten in die einfache Hängematte unter dem Moskitonetz legen, die den Expeditionsmitgliedern monatelang als„Schlaf⸗ zimmer“ diente, oder ſich in dem in dem alten Thearer⸗ ſaal aufgebauten Indianerdorf häuslich einrichten. Ihre Illuſion wird noch erhöht durch die zahlreich vorhandenen lebenden Urwaldtiere, wie weiße Reiher, rote Ibiſſe, Alli⸗ gatoren, Rüſſelbären und Baumſchlangen, die ſich zwiſchen den exotiſchen Baumrieſen und üppig wuchernden Lianen tummeln. Alles, was zu einem richtigen Tropenlager ge⸗ hört, findet man dazwiſchen aufgebaut. Da gibt es Proviant⸗ und Munitionskiſten, Kanus und Filmapparate, Aexte, Seile und Buſchmeſſer, Tage bücher, Flaggen und Schußſpaffen. Insgeſamt waren ez nicht weniger als hundert Zentner von dieſen unentbehr⸗ lichen Dingen, die die Expedition in ſechs ſchweren Fracht⸗ booten über haushohe Stromſchnellen und Waſſerfälle hin⸗ wegzubringen hatte. Dabei wurden im ganzen auf der abenteuerlichen Urwaldreiſe faſt 13000 Kilometer zurück⸗ gelegt. ö Der Ertrag der Ausſtellung iſt für weitere Ent⸗ deckungsſahrten der jungen wagemutigen deutſchen Forſcher beſtimmt, weshalb man ihr nur einen vollen Er⸗ folg wünſchen kann. Wahrſcheinlich werden ſie das nächſte Mal einen großen Teil der noch übrig gebliebenen„wei⸗ ßen Flecken“ von der ſüdamerikaniſchen Landkarte löſchen, die noch vor hundert Jahren ein faſt unbeſchriebenes Blatt war. ö Amok und Lata Eine ſeltſame Nervenkrankheit der Malagien. Obgleich das feuchtwarme Tropenklima der großen Sundainſel ſo wenig für Europäer geſchaffen iſt, daß ſie dort ohne Miſchung mit malaiiſchem Blut nachweislich in der vierten oder fünften Generation ausſterben, ſcheinen ſie doch gegen Nervenkrankheiten mehr gefeſtigt zu ſein als die Eingeborenen, die Malaien. Das gilt vor allem von 85 dieſer Krankheiten, dem ſogenannten Amok und der ta. ö Ueber den Amok iſt ſchon viel geſchrieben worden; von der Lata iſt aber niemals die Rede, obgleich ſie namentlich auf Java und Sumatra häufig vorkommt. Europäer wer⸗ den von ihr niemals befallen und von den Malaien faſt nur die Frauen. Sie ähnelt der Hyſterie und äußert ſich in einer plötzlichen eintretenden krankhaften Erregung des Gehirns von ſolcher Stärke, daß die von der Lata befallene Perſon vollſtändig die Herrſchaft über ihren eigenen Wil⸗ len verliert und, ohne es zu wollen, alles nachmachen muß, was ſie hört und ſieht. Der nervöſe Anfall hält gewöhn⸗ lich nur ſehr kurze Zeit an, kann aber auch, wenn er z. B. durch beſonders heftiges Erſchrecken herbeigeführt worden iſt, und die Erkrankte ſich nicht beruhigen läßt, ſtundenlang anhalten. Meiſtens ruft ſie dann immer wieder den Na⸗ men des Gegenſtandes aus, der ſie ſo arg erſchreckt hat. So ſchreibt der engliſche Forſchungsreiſende Dr. For⸗ bes von einer an Lata leidenden Frau:„Als ich einmal bei einer Begegnung mit ihr eine Banane aß, und ſie ich wiederholt in die Frucht hineinbeißen ſah, konnte ſie ſich nicht enthalten, ſogleich mit einem Stück Seife, das ſie zafäng in ihrer Hand hielt, dasſelbe zu tun, ohne dabei en Mund zu verziehen. Ein japaniſche Hausangeſtellte eines meiner Bekannten bekam, als ſie bei deſſen Hauſe plötzlich eine ungewöhnlich große Eidechſe erblickte, einen ſo heftigen Schrecken, daß ſie ſich, von der ſeltſamen Ner⸗ venkrankheit ergriffen, ſofort auf ihre Hände und Knie niederließ, um ſich wie das Reptil durch Schmutz und Waſ⸗ ſer auf allen Vieren nach dem Baum hin zu bewegen, auf den die Eidechſe kletterte, die ſelbſt in Angſt vor der ſich ihr in ſo merkwürdiger Körperhaltung nähernden Frau war. Lata iſt eine unter den älteren Frauen der Eingeborenen ſo ſehr verbreitete Nervenſchwäche, daß man im malaiiſchen Archipel ſehr häufig von ihr reden hört. Ich ſelbſt wurde auf Java als Gaſt eines holländiſchen Plantagenbeſitzers auf eine braune Dienerin aufmerkſam gemacht, die ſo ſehr zu Anfällen von Lata neigte, daß es genügte, irgendeinen ungewöhnlichen Laut auszuſtoßen oder dieſe oder jene auffallende Bewegung zu machen, um die Frau zu ſofor⸗ tigem Nachahmen zu bringen. J Sr