agoch usugg a ga usg use um uda u eis ug zue neegvaeß zy dipvaq zo gupbuch ud aeg ug nn 9 N r r Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte . 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Dages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keiner Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. III. 38. 1150. — 38. Jahrgang Die große ikalieniſche Flolfenübung zu Ehren des Führers Neapel, 5. Mai. Pünktlich zur feſtgeſetzten Zeit, 10 Minuten nach 10 Uhr, kollke der Sonderzug des Führers unter den Klängen des Deutſchlandliedes in die Halle. Junächſt ging der König auf den Führer und Keichskanzler zu, um ihn mit Handſchlag willkommen zu heißen. Dann krat der Kronprinz zum Füh⸗ ter, um ihn zu begrüßen. * Als der Sonderzug des Führers um 8 Uhr früh in Campoleone wo der Zug während der Nacht abgeſtellt war, ſeine Fahrt fortſetzte, leuchtete die ſtrahlende Sonne des Südens über der römiſchen Campagna, ein verheißungs⸗ voller Auftakt für die große Flottenparade des faſchiſtiſchen Imperiums zu Ehren des Führers. Schon ſehr bald ſind wir Zeugen der ſchöpferiſchen Kraft des Faſchismus. Wir fahren durch Littoria, der vom Faſchismus aus dem Boden geſtampften Stadt inmitten der ehemaligen Pontiniſchen Sümpfe. Jahrhunderte, ja Jahr⸗ tauſende haben ſich vergeblich bemüht, Sümpfe und Moore in fruchtbares Ackerland zu verwandeln. Aber ſeit 1931 füh⸗ ren ehemalige Frontkämpfer und Kriegsveteranen das ge⸗ waltige Werk der Urbarmachung durch. Nach einem Jahr bereits wurde der Mittelpunkt der neuen Anſiedlung, Lit⸗ toria, eingeweiht, und inzwiſchen ſind weitere vier vollkom⸗ men neue Städte hinzugekommen. Der Führer ſteht am Fenſter ſeines Zuges, ſeine Blicke ſchweifen über das weite Land, das der Faſchismus für die Erzeugungsſchlacht Ita⸗ liens im Frieden erobert hat, über nie Gebäude und Werke, die ſich als ſteinerne Zeugen der Tatkraft des faſchi⸗ ſtiſchen Imperiums über den grünen Feldern erhoben. Mit erhobener Rechten dankt er den Angehörigen der faſchiſti⸗ ſchen Formationen und der Jugend, den Männern und den Frauen des italieniſchen Landvolkes, den Bauern und Sol⸗ daten, die dieſes ſchöne Land wieder fruchtvar und wertvoll gemacht haben. *. Nach der Begrüßung des Führers in Neapel durch den König und den Kronprinzen ſchreitet der Führer in Beglei⸗ tung des königlichen Gaſtgebers, gefolgt vom Kronprinzen, von den Spitzen der Partei und des Staates ſowie der hohen Generalität die Front der Ehrenformationen ab. Brauſender Jubel empfängt den Führer, als er am Eingang des Bahn⸗ hofes erſcheint. Gleichzeitig intonieren die Jungfaſchiſten mit ihren Trompeten die deutſchen Hymnen, denen die beiden italieniſchen folgen. Auch Neapel bereitet dem Führer einen grandio⸗ ſen Empfang Die Fahrt vom Bahnhof Mergellina zum Hafen Municipio führt ſchon nach einigen hundert Metern auf eine der ſchönſten Straßen Neapels, die Riviera di Chigja, mit dem Blick auf die herrliche Bucht, auf das Meer, den Veſup und auf die Halbinſel Sorrent. Dieſor prächtige Ausblick, der ſchon Virgil und Horagz begeiſterte, begleit den Führer, vorbei an dem auf einer ins Meer vorgeſchobenen ſchmalen Landzunge liegenden Caſtell dell' Ovo. Dann ſchwenken die Wagen nach links ab, um auf die von architektoniſchen Meiſterleiſtungen um⸗ rahmte Piazza del Plebiscito zu gelangen. Ein hiſtoriſcher Platz! Von hier aus haben die neapolitaniſchen Faſchiſten am 24. Oktober 1922 ihren Marſch auf Rom angetreten. Sobald die Motorradeskorte der Carabinieri das Nahen des Führers ankündigt, rauſchen die Eviva⸗Rufe und das für Italien ſo charakteriſtiſche Händeklatſchen auf. Die Maſ⸗ ſen, die ſich überall in vielen Gliedern tief hinter der Ab⸗ ſperrung ſtauen, ſchwenken die Fähnchen und werden nicht müde, Heil zu rufen. a Vor dem königlichen Schloß präſentiert das Ehrenſpa⸗ lier der Kavallerie und der Artillerie, die mit ihren Ge⸗ ſchützen auf der gegenüberliegenden Seite aufgefahren iſt. In ganz langſamer Fahrt naht als erſter der Wagen des Königs und Kaiſers mit dem Führer. Immer wieder dan⸗ ken ſie für die unaufhörlichen Ovationen. Die Wagenkolonne biegt dann um das Schloß am Caſtell Nuovo vorbei in den Hafen Municipio ein. Ankunft im Hafen In der herrlich leuchtenden Pracht des Südens und unter dem tiefblauen Himmel liegt e trüden Morgen der Mole Beverello in Neapel da. Dieſer in der Welt einzig⸗ artige Hafen, über dem ſich ſtolz der Veſuv mit ſeiner Rauchfahne erhebt, gab wohl den glanzvollſten Rahmen für den feſtlichen Empfang des Führers und Reichskanzlers durch die italieniſche Flotte ab. Im Hafen ſelbſt hat zur Ehrenbezeugung für den Führer das 1. Geſchwader Parade⸗ aufſtellung genommen. Weiler befinden ſich im Hafen eine Flottille der modernen Torpedoboote des Typs„Aldebran“, vom Kundſchafter„de Rocco“ 9 ferner eine Flottille der modernſten Schnellboote und die Schulſchiffe„Colombo und„Vespucci“. Der Führer begibt ſich an Bord Von der Straße her künden die begeiſterten Rufe der ii per deen Gruppen der„Söhne und Töchter der Wöl⸗ in“, der Jüngſten der faſchiſtiſchen Jugendverbände, das ahen der Wagenkolonne. Auf dem ae an dem Molo Beverello fährt der l rer und Reichskanzler in Begleitung des Königs und Kalſers mit ſeinem Weßen zu⸗ erſt die Front der oralen ab. Beide begeben 5 dann mit ihrer Begleitung auf ein Motorboot, 85 die Geschütze ſämtlicher im 1 5 liegenden Kriegsſchiffe dem Führer des deutſchen Volkes den dröhnenden Salut entbieten. a Freitag, den 6. Mai 1938 Nr. 105 „ Nach kurzer Fahrt legt das Motorboot am Panzerſchiff „Cavour“ an, wo Adolf Hitler mit dem Kaiſer und König und dem Prinzen von Piemont an Bord geht. Auf dem Schiff erwartet Benito Muſſolini den Führer, den er herzlich begrüßt. Mit dem Führer ſchiffen ſich Miniſter v. Ribbentrop und Graf Ciano, der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß und der Generalſekretär der Faſchiſtiſchen Partei, Starace, die Miniſter Dr. Goebbels und Alfieri, Reichsführer Himmler und Staatsſekretär Buffarini⸗Guidi auf der „Cavour“ ein. Im Augenblick des Betretens des Schlachtſchiffes er⸗ weiſen alle auf den anderen im Hafen liegenden Kriegsſchif⸗ fen in Paradeaufſtellung angetretenen Beſatzungen die Ehren⸗ bezeugung. Kurz darauf wird der Befehl erteilt, die An⸗ ker zu lichten und das ganze Geſchwader beginnt mit den Manövern, um den Hafen zu verlaſſen. Unmittelbar vor dem Hafen teilen ſich die Schiffe in zwei Linien und ſchaffen ſo zu beiden Seiten der auslaufenden„Cavour“ wei mächtige Begleitketten, während in der Luft ein Ge⸗ nee der italieniſchen Marineflugzeuge unter dem blauen Himmel des Südens dahindonnert. Noch längſt bevor der Führer das Flaggſchiff„Cavour“ betreten hatte, ſetzte eine wahre Völkerwanderung zu den Höhenzügen der Bucht von Neapel, vor allem nach dem Campo Poſilipo ein, um das Manöver wenigſtens mit dem Feldſtecher verfolgen zu können. Vorerſt kommt jedoch kaum jemand auf ſeine Rechnung. Man ſieht nur die Kriegs⸗ ſchiffe in Kiellinie im Dunſt des Sonnenglaſtes in Richtung Capri auslaufen. Eine Kette von U-Booten dient als Siche⸗ rung. Der Schutz wird dadurch noch verſtärkt, daß in weni⸗ en Minuten durch künſtliche Vernebung jede klare Fern⸗ ſicht genommen iſt. Von dem bei dem Poſilopo gelegenen Fliegerhorſt ſteigen Staffeln auf und nehmen Kurs auf das Meer. Noch hat ſich keiner der beiden„Gegner“ dem anderen geſtellt. Flimmernde mittägliche Glut liegt über dem Waſſer. Die italieniſche Flotte iſt jetzt ganz am Horizont verſchwunden. Die Kriegsmarine iſt der berechtigte Stolz des italiegiſchen Volkes, das von dem Meer immer nur unter Hinzufügung des Wortes„unſer“ ſpricht und ſich unter Muſſolinis Füh⸗ rung wieder auf die einſtige Größe Genuas, Venedigs, Pa⸗ lermos und Neapels beſonnen hat. Glanzleiſtung der Flotie Die erſte der drei Großveranſtalkungen, mit denen die italieniſche Wehrmacht in dieſen Tagen den Führer und Reichskanzler ehren will, brachte Donnerstag mit der ein⸗ zigarkigen Flottenſchau im Golf von Neapel einen neuen Beweis für die Machtſtellung, die dem faſchiſtiſchen Italien heute mit Recht in der ganzen Welt zukommt. Bilder von unerhörter Schönheit und großem techniſchen Können über⸗ mittelten einen hervorragenden Einblick in die ausgezeich⸗ nete Schulung und Ausbildung der Marine, zeigten aber auch die echt kameradſchaftliche Juſammenarbeit zwiſchen den Mannſchaften und ihren Offüizeren, mit der allein ſolche Leiſtungen, wie ſie heute dem Führer gezeigt werden konn⸗ ten, erzielt werden können. 186 Einheiten, d. h. faſt die ganze italieniſche Flotte, darunter 86 U⸗Boote, nahmen an dieſen Uebungen teil, die von Anfang bis zu Ende regelrechte Höchſtleiſtungen in Zuſammenarbeit mit der Luftwaffe darſtellten. Nach Abſchluß dieſes in ſtetem Wechſel mit den unver⸗ gleichlichen landſchaftlichen Schönheiten des Golfes von Neapel ſtehenden, zuweilen phantaſtiſchen und faſt unwahr⸗ ſcheinlichen Schauſpiels ging der Führer, der auf dem Admiralſchiff„Cavour“ den Uebungen mit dem lebhafteſten Intereſſe gefolgt war und ſich bald mit dem König und bald mit dem Duce, bald mit Herren aus ihrem Gefolge unter⸗ halten hatte, auf den Duce zu, umſeiner ganzen Be⸗ 1 erung für die italieniſche Flotte Ausdruck zu ge⸗ en. Im Gefolge des Führers konnte man nur eine einzige Stimme der Bewunderung und Begeiſterung für die Flotte hören, die der Faſchismus in kaum anderthalb Jahrzehnten nach völlig modernen Grundſätzen der Flottenmacht und Großmacht Italien geſchenkt hat. Muſſolini hat ſich um 18.36 Uhr im Sonderzug nach Rom zurückbegeben. Im Hafen von Reapel vor der Molo Beverello verließ nach dem Flottenmanöver der Führer mit dem König und Kaiſer und dem Gefolge das Panzerſchiff„Cavour“. Sie beſtiegen ein Motorboot. Die Fahrt zur Mole ging in dem an einer Landungsbrücke feſtliegenden italieniſchen Rieſen⸗ dampfer„Rex“ vorbei, auf dem Tauſende von Menſchen dem Führer und dem König und Kaiſer begeiſterte Kund⸗ gebungen darbrachten. f Auf der Mole nahmen der Führer und der König und Kaiſer Platz in einem Kraftwagen, mit dem ſie langſam die Front des Ehrenbataillons abfuhren. Während der Fahrt entboten die auf dem Meere ankernden Schiffe der italteniſchen Kriegsflotte ihrem Gaſt noch einmal durch Sa⸗ lutſchliſe einen Gruß. Gleichzeitig kreuzten Geſchwader der Marineflugzeuge über dem Hafen. Ueber den dicht mit Menſchen gefüllten Rathausplatz fuhr der Führer in der erſten Abenddämmerung dem Pa⸗ lazzo Reale zu, vor dem auf der Piazza Plebiscito die große Volkskundgebung ſtattfindet. f Um halb 7 Uhr fuhr der Führer mit dem König unter ungeheuren Begeiſterungsſtürmen ins Schloß ein. Kurze Zeit nach der Abfahrt des Führers verließ auch der Duc das Panzerſchiff„Cavour“ und begab ſich an Land, wo ihm ebenfalls ſtürmiſche Ovationen dargebracht wurden. Neapel huldigt dem Führer Schon der Empfang des Führers durch die Bevölkerung Neapels in den Morgenſtunden ließ mit den Aeußerungen einer für die deutſchen Gäſte einfach unvorſtellbaren über⸗ ſchäumenden Begeiſterung keinen Unterſchied der Tempera⸗ mente der Bewohner Ober⸗ und Mittelitaliens erkennen, und doch ſchien dabei ſchon das Höchſtmaß an menſchlicher Begeiſterungsfähigkeit erreicht zu ſein. Das alles wurde weit in den Schatten geſtellt durch die Huldigung, die das faſchiſtiſche Volk aus Stadt und Pro⸗ vinz Neapel dem Führer des befreundeten deutſchen Volkes, dem Schöpfer Großdeutſchlands. Adolf Hitler, in einer Kundgebung vor dem Königlichen Palaſt darbrachte, als er von det Floktenparade zum Königlichen Schloß fuhr. Die herrliche Piazza Plebiscito, auf der ſich im Oktober 1860 Neapel und die umliegenden ſüdlichen Provinzen für die Einheit erklärten, und die Kolonaden, die Dächer, Säulen und Fenſter waren mit Fahnen geſchmückt. Auf dem Dach des Schloſſes wurde kurz vor der Ankunft des Führers und des Kaiſers und Königs neben der Trikolore mit der königlichen Krone die Standarte des Führers ge⸗ hißt. In vorderſter Front vor dem Schloß hatten die Avank⸗ gardiſten der Stadt Neapel mit ihren rotgoldenen Hals⸗ tüchern die beſten Plätze inne, hinter ihnen ſtanden 2000 Studenten mit den großen Schuten. Hinter ihnen dann Jungfaſchiſten, mehr als 50 000 Faſchiſten, Balilla, Avant⸗ gardiſti, Jungfaſchiſtinnen, junge Italienerinnen, Faſchiſtin⸗ gen, alle mit ihren Standarten und Fahnen. Es folgten mit den Schildern ihrer Betriebe 160 000 Arbeiter der Stirn und der Fauſt, Mitglieder der italieniſchen Arbeiterorgani⸗ jationen. Zwiſchen den beiden prächtigen Reiterſtandbildern in der Platzmitte ſtanden erhöht auf großer rot ausgeſchla⸗ gener Tribüne 1000 Trompeter und 500 Trommler. Vor ihnen ſteht ein Chor aus 1500 Jungitalienerinnen in ihren weißen Bluſen. Kurz vor 18.30 Uhr hallen plötzlich Kommandos über den Platz. Die Banner gehen hoch. Die tauſend Trompeten blaſen das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſellied und dann den Königsmarſch und die Giovinezza. Die Motorradeskorte hält vor dem Palaſt. Dann fuhren unter einem ohrenbetäu⸗ benden Sturm der taktmäßigen A⸗Noi⸗Rufe der Führer und der König und Kaiſer auf die Piazza Plebiscito, nach allen Seiten dankend, durch das prachtvolle Tor in den Pa⸗ laft ein. Langſam ſenkt ſich die Dämmerung über den Platz. Eine halbe Stunde vor Beginn der Kundgebung flam⸗ men unter lauten Freudenrufen die Scheinwerfer auf bei⸗ den Seiten des Platzes auf. Die Kolonnaden, die ſich zum Portal des Franz⸗von⸗Paula⸗Domes hinziehen, werden an⸗ geſtrahlt, das Gold der römiſchen Adler funkelt. Es gleißen die Liktorenbündel von den ſchwarzen faſchiſtiſchen Fahnen. Die Spannung und Erwartung ſteigt immer mehr. Wieder ſpielen die Trompeten das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſellied Dann ſingt eine prächtige Stimme neapo⸗ litaniſche Volkslieder, die von der Schönheit des Meeres künden. In das Lied von der Rückkehr des ſiegreichen Le⸗ Hände aus Afrika fällt die ganze Menge ein. Erneutes zändeklatſchen und Rufe. Die Balkontüren tun ſich auf, Ein einziger Schrei„A⸗Noi“ dröhnt durch die Luft. Diener des königlichen Hofes breiten einen Teppich über die Valkon⸗ brüſtung. Im gleichen Augenblick wirbeln die Trommeln, ſchmek⸗ lern die Fanfaren, und— es iſt wenige Minuten vor 20 Uhr— betritt der Führer zuſammen mit dem König und ktaiſer und gefolgt vom Kronprinzen, den Reichsminiſtern, den hohen ilalieniſchen Würdenkrügern und den Behörden Neapels den Balkon. Das Spielen der nationalen Lieder geht trotz der tau⸗ ſend Trompeten völlig unter in den donnernden, toſenden und jauchzenden Schreien der Freude und Begeiſterung, in den Rufen„Hitler! Hitler!“ und in dem Händeklatſchen. Die faſchiſtiſchen Formationen heben ihre Waffen, ihre Fahnen und Standarten, ſchwenken Tücher, deutſche, ita⸗ lieniſche und faſchiſtiſche Fähnchen. So geht es Minuten um Minuten. Die nationalen Lieder beider Länder werden wie⸗ der geſpielt. Eine unbeſchreibliche und unvergeßliche nächt⸗ liche Szene, das Spiel der Lichter und Farben, die Freude der Hunderttauſende. Erſt nach etwa zehn Minuten verlaſſen der Führer und der König mit ihrer Begleitung wieder den Balkon. Die Türen werden geſchloſſen, und Stunden mitreißender und erhebender Freude ſind Geſchichte geworden. . Kurzmeldungen KRundfunküberkragung des Volksabends in Rom Berlin, 6. Mai. Aus Rom bringen die deutſchen Sender (ohne Leipzig, Saarbrücken und Deutſchlandſender) am Freitag, 6. Mai, von 22 bis 23.30 Uhr Hörberichte vom Volksabend des Dopo Lavoro auf der Piazza di Siena. Berlin. In Linz wurden die Reichswerke AG für Erz⸗ 1 0 und Eiſenhütten„Hermann Göring“ Linz gegrün⸗ et. London. Im Unterhaus erklärte Schatzkanzler Sir John Simon auf eine Anfrage zur Franc⸗Abwertung, daß ei Herabſetzung des Dollar⸗Kurſes in Waſhington offiziell bementtert worden ſei. Dementſprechend ziehe auch Eng⸗ land keine Abänderung des Sterlingkurſes in Erwägung. London. König Georg VI. empfing am Donnerstag im Buckingham⸗Palaſt den neuen deutſchen Botſchafter, Dr. Herbert von Dirkſen, der ihm ſein Beglaubigungsſchreiben fen be Außenminiſter Lord Halifax wohnte dem Emp⸗ ang bei. ö Die Amneſtie der Arbeitsfront Die Durchführungsbeſtimmungen Berlin, 5. Mai. Reichsleiter Dr. Robert Ley hat für die Deutſche Arbeitsfront einen Straferlaß verkündet. Der Vor⸗ ſitzende des Oberſten Ehren⸗ und Diſziplinarhofes der DA, Hauptamtsleiter Dr. von Renteln, gab die Durchführungs⸗ verordnung zum Straferlaß bekannt. Die Verordnung ent⸗ hält u. a. folgende Beſtimmungen: Anker den Straferlaß vom 30. April 1938 fallen die durch die Gerichte der Deutſchen Arbeitsfront verhängten dauernden oder zeitweiligen Ausſchlüſſe, ſoweif ſie bis zum 6. Mai 1938 rechtskräftig geworden ſind. Bis zum Ablauf der erkannten Ausſchlußfriſt iſt der Betroffene unfähig, ein Amt in der DAs zu bekleiden, ſofern nicht bereits eine darüber hinausgehende Dauer der Aberkennnung der Be⸗ fähigung für Bekleidung von Aemtern in der DA aus- geſprochen worden war. Die durch den Ausſchluß erloſchenen Anwartſchaften leben nicht wieder auf. Der Straferlaß findet keine Anwendung auf Per⸗ ſonen, die eine über den 1. Mai 1939 hinausreichende Frei heitsſtrafe verbüßen. Endet dieſe vor dem 1. Mai 1939, fin⸗ det der Straferlaß erſt dann Anwendung, wenn die Straf⸗ haft verbüßt iſt. Perſonen, die einem unter das Doppelmitgliedſchafts⸗ verbot fallenden Standes verein angehören, werden von dem Straferlaß unter der Vorausſetzung betroffen, daß ſie ihren Austritt aus dem Standesverein bis zum 31. Juli 1938 nachweiſen. Alle anderen Strafen(Ordnungsſtrafen, Entfernung aus dem Amt ſowie Aberkennung der Befähigung zur Be⸗ kleidung von Aemtern in der DA) bleiben von dem Straf⸗ erlaß unberührt. Anhängige Verfahren werden von dem Straferlaß betroffen, ſofern die Begehung der Tat vor dem 1. Mai 1938 liegt. Wenn nach dem pflichtgemäßen Ermeſſen des Kammer⸗ vorſitzenden keine höhere Strafe als ein ſtrenger Verweis zu erwarten iſt, wird das Verfahren durch einen den Betei⸗ ligten zuzuſtellenden Beſchluß eingeſtellt. In allen anderen Fällen iſt das Verfahren durchzuführen. Die Verhängung einer Ausſchlußſtrafe iſt jedoch unzuläſſig, 9 11 05 iſt auf eine Aberkennung der Befähigung zur Bekleidung von Aemtern in der Deutſchen Arbeitsfront zu erkennen, und war in Höhe einer Mindeſtdauer der an ſich verwirkten lusſchlußſtrafe. Neue Verfahren die ſich auf eine vor dem 1. Mai 1938 begangene Tat beziehen, werden eingeleitet. Ausgeſchloſſen von dem Straferlaß ſind in allen Fällen Handlungen, bei denen die Art der Ausführung oder die Beweggründe eine beſonders gemeine inſonder⸗ heit aſozjale Geſinnung des Täters erkennen laſſen. Eine deutliche Antwort Die Achſe wird verſtärkt hervorgehen. Mailand, 5. Mai. Der„Corriere della Sera“ ſchreibt in einer politiſchen Betrachtung, man dürfe nicht vergeſſen, daß der weſentliche Zweck des Beſuches des Führers in einer neuen Fühlung⸗ nahme mit Muſſolini und in der Möglichkeit eines Gedan⸗ kenaustauſches über die aktuellſten Fragen der internatio⸗ nalen Politik beſtehe. Am erſten Tage hätten zwei außer⸗ ordentlich wichtige politiſche Geſpräche zwiſchen den beiden Staatsmännern ſtattgefunden. Man wiſſe, daß weitere Un⸗ terhaltungen in den Pauſen des Feſtprogramms folgen werden. Es ſei logiſch daß auch zwiſchen den Außenmini⸗ ſtern der beiden Staaten Unterhaltungen ſtattfänden. Wie üblich, heißt es dann weiter, habe eine gewiſſe Aus⸗ landspreſſe lächerliche und alarmierende Nachrichten ver⸗ breitet. Dieſer Preſſe müſſe der Rat gegeben werden vor⸗ ſichtiger zu ſein. Es ſtehe feſt, daß die Achſe Berlin Rom nicht nur inkakt bleibe, ſondern verſtärkt aus der Begeg⸗ nung hervorgehen werde. Die gemeinſamen Intereſſen der beiden Länder würden noch ſtärker und einträchtiger ver⸗ kreten, wobei beide Regierungen jene Selbſtändigkeit behiel⸗ ken, die ihnen erlaube, unäbhängig die Initiative zu er⸗ greifen. Das müſſe man vor allem den franzöſiſchen Kriti⸗ fern ſagen. Die Turiner„Gazzetta del Popolo“ erklärt u. a., die deutſch⸗italieniſche Freundſchaft ſei weder improviſiert noch gebrechlich, weil ſie auf gegenſeitigem pſychologiſchen und ee Verſtehen, auf der gegenſeitigen Achtung der fe⸗ ten ſtaatlichen und militäriſchen Organiſation und auf der geiſtigen Aehnlichkeit der beiden Revolutionen und der Re⸗ gierungsformen aufgebaut ſei. Die Feſtigkeit der Achſe werde bedingt durch die Verteidigung der gemeinſamen Ideale gegenüber Unordnung und Bolſchewismus und durch den gemeinſamen Willen, die europäiſche Ziviliſation in Frieden zu erhalten. Strafen ſtatt Verſtändigung Die Sudetendeukſchen am 1. Mai. Prag, 5. Mai. Das Preſſeamt der Sudetendeutſchen Partei teilt mit: Der Politiſche Hauptausſchuß der Hauptleitung der Su⸗ detendeutſchen Partei nahm die Berichte über die gewaltigen Kundgebungen der ſudetendeutſchen Bevölkerung am 1. Mai entgegen. Er dankt allen Ordnern, Amtswaltern und Teilnehmern für die bewieſene Disziplin und den Geiſt, der vor aller Welt kundgetan hat, daß das Sudetendeutſchtum hinter Konrad Henlein ſteht. Mit umſo größerem Bedauern und berechtigter Entrüſtung hat der Politiſche Hauptaus⸗ chuß von Vorfällen Kenntnis genommen, die einer⸗ eits das Verſagen einzelner Organe der öffentlichen Ge⸗ walt und andererſeits die Verletzung der politiſchen Neu⸗ tralität durch Angehörige der Armee im Hauſe des Mili⸗ tärkommandos von Troppau zeigen. Dem Politiſchen Hauptausſchuß lagen ferner zahlreiche Nachrichten aus verſchiedenen Teilen des Staates vor, daß u. a. auch wegen der Teilnahme an Maifeiern der Sudeten⸗ deutſchen Partei öffentliche Angeſtellte Diſziplinar⸗ und ſozialen Sanktionen unterworfen worden ſind Der Politiſche Hauptausſchuß ſtellt feſt, daß derartige Maßnahmen nicht einmal mit den derzeit gegebenen Grund⸗ rechten, wie ſie in der Verfaſſung enthalten fuld, in Ein⸗ klang zu bringen ſind Er verſichert den betroffenen Volks⸗ enoſſen, daß ſich die Bewegung mit ihrem ganzen politi⸗ ſchen Gewicht unnachgiebig und vorbehaltlos vor ſie ſtellt. Die deb e en Konrad Henleins und ſeine Rede am 1. Mai haben das Verhältnis des Sudetendeutſchtums zum tſchechoflowakiſchen Staat klargeſtellt und einen Ausweg dus der gegenwärtigen Lage gsſucht. Bei ſolchen Vorkomm⸗ niſſen iſt es ſedoch unmöglich, dieſen Ausweg zu finden. Der Politiſche Ausſchuß macht darauf alle Verantwortlichen mii allem Nachdruck aufmerkſam. Die Reichsanleihe überzeichnet Am 450 Millionen erhöht Berlin, 6. Mai. Die in Großdeutſchland aufgelegte und am 4. ds. Mts. geſchloſſene Zeichnung auf die 4½ prozenti⸗ gen auslosbaren Schatzanweiſungen des Deutſchen Reiches von 1938, zweite Folge. hat ergeben, daß der vom Reichs⸗ anleihekonſortium übernommene Betrag von 750 Millionen Mark erheblich überzeichnet worden iſt Um die Zeichner, die mit einer vollen Zuteilung gerechnet und dies überwiegend bereits bei der Zeichnung zum Ausdruck gebracht haben, befriedigen zu können, iſt das Reichsanleihekonſortium an das Reich wegen nachträglicher Ueberlaſſung des mehrge⸗ zeichneten Betrages herangetreten. Das Reich hat, um den dringenden Anforderungen zu enkſprechen, dem Keichsanleihekonſorkium weikere 450 Mil- lionen Mark gleichartiger Schatzanweiſungen überlaſſen, ſo⸗ daß der durch das Keichsanleihekonſortium unkergebrachte Betrag ſich nunmehr auf 1200 Millionen Mark beläuft. Hier⸗ nach kann im allgemeinen mit einer vollen Zuteilung der Zeichnung gerechnet werden. Einſchließlich der bereits vorweg feſt übernommenen An⸗ leihebeträge von 250 Millionen Mark beläuft ſich der Ge⸗ ſamtbetrag dieſer Reichsanleiheemiſſion auf 1450 Millionen Mark. Franc⸗Abwertung als Ausweg! Schwerwiegender Beſchluß der franzöſiſchen Regierung. Paris, 5. Mai. Miniſterpräſident Daladier hielt eine Rundfunkanſprache, in der er eine Stabiliſierung des Franc verkündeke, die die franzöſiſche Regierung in Verbindung mit einem neuen Abſinken der Währung beſchloſſen habe, und zwar auf einer Grundlage, die der Regierung eine wirkſame Verteidigung des Franc ermögliche. Der Skabiliſierungskurs des fran⸗ zöſiſchen Franken iſt dann am Donnerskag endgültig auf 179 zum engliſchen Pfund feſtgeſetzt worden. Der Miniſterpräſident erklärte dazu im einzelnen, wie immer wolle er auch heut dem Lande die ganze Wahrheit ſagen: Frank zirtſchaft ſei ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen, die Arbeitsloſigkeit im Zunehmen begriffen. Die heutige Handelsbilanz trage zu einer ſtän⸗ digen Verarmung des franzöſiſchen Volkes bei, und die Statiſtiken über die Eigenproduktion ſeien für die Fran⸗ zoſen gerade zu beſchämen d. Die Wirtſchaft und der Staatshaushalt befänden ſich wieder unvermeidlich im De— fizit. Die Erforderniſſe des Schatzamtes ſaugten das Spa⸗ rertum aus, verminderten den öffentlichen Kredit und be⸗ drohten den Währungskredit. Die für die Geſchicke Frank⸗ reichs verantwortliche Regierung könne ein längeres Anhal⸗ ten einer ſo ſchweren Lage nicht zulaſſen. Für eine wahr⸗ hafte Vertrauenspolitik müſſe eine feſte und allen Prüfun⸗ 15 widerſtandsfähige Ausgangsgrundlage geſchaffen wer⸗ en. Es gelte daher zunächſt, ein Währungsniveau feſtzule⸗ gen, das den Laſten Frankreichs entſpreche und das den Franc endlich vor den ſeit Jahren gegen ihn geführten An⸗ griffen ſchütze. Ohne ſich um die Kritiken zu kümmern, habe er(Daladier) in der Ueberzeugung ſeiner Pflichterfüllung gegenüber Frankreich daher beſchloſſen, ein Abſinken der franzöſiſchen Währung vorzunehmen und ſie gleichzeitig auf einer Baſis zu ſtabiliſieren, auf der ſie wirkſam verteidigt werden könne. Dieſer Beſchluß ſei im Rahmen des Dreier ⸗Wäh⸗ rungsabkommens zwiſchen Frankreich, England und Amerkka getroffen worden, dem die franzöſiſche Regierung auch fernerhin treu bleiben wolle.„Die bevorſtehende Lan⸗ desverteidigungsanleihe“, ſo rief Daladier aus, „wird allen Franzoſen Gelegenheit geben, ſie in vollem Be⸗ N zur Volksabſtimmung ihres Patriotismus zu ma⸗ en! In Pariſer politiſchen Kreiſen erklärt man zum Abwertungsbeſchluß der Regierung Daladier, daß man dabei dem Beiſpiel Poincares aus dem Jahre 1927 eech! ſei. Die Abwertung des Franken werde ſich auf 8 bis 9 v. H. erſtrecken In politiſchen Kreiſen verweiſt man weiter darauf, daß die neue Abwertung ſich nicht auf die Lebenshaltungskoſten auswirken dürfe. Die Regierung möchte ſogar, wenn möglich, einen langſamen Preisabbau erreichen. In allernächſter Zeit werde eine kurzfriſtige An⸗ leihe mit mäßigen Zinsſätzen und in nicht allzu großer Höhe aufgelegt werden. Erſt anſchließend werde dann die große Rüſtungsanleihe geſtartet werden. Die Aufrechterhal⸗ tung der bisherigen Frankenparität gegenüber England und Amerika ſei infolge der Laſt des Schatzamtes, der öf⸗ fentlichen Schuld und der Rüſtungsausgaben nicht mehr möglich geweſen. Die Vorſchüſſe der Ba nik von Frankreich an den Staat, die ſich auf rund 42 Milliarden Franken erſtreckten, hätten für die franzöſiſche Währung geradezu ein Handicap dargeſtellt. Die Aufnahme der neuen Frankenabwertung in der Pariſer Preſſe iſt verſchieden. Der halbamtliche„Petit Pa⸗ riſien“ nennt die Beſchlüſſe der Regierung mutig. Das „Journal“ erklärt, die Fehler der Politik Blums ſeit 1936 hätten Frankreich ſchwere Opfer gekoſtet. Die Re⸗ 19 90 habe einen ſchwerwiegenden Entſchluß faſſen müſ⸗ en. Das radikalſozialiſtiſche„Deuvre“ meint, wenn man der Spekulation freien Lauf gelaſſen hätte, wäre das Pfund plötzlich auf 210, 220 oder 230 Franken heraufgeſchnellt. Ein Siebentei des Vorkriegskurſes! Währungsmanipulation keine Reltung London, 5. Mai. Die weitere Abwertung des franzöſt⸗ ſchen Franken wird von der engliſchen Preſſe ſkeptiſch be⸗ urteilt. Soweit eigene Stellungnahmen vorliegen, weiſen die Blätter darauf hin, daß Frankreichs Wirtſchaft und Fi⸗ 1 durch eine Währungsmanipulation allein nicht zu retten ſei. So heißt es im Wirtſchaftsteil der„Times“, daß zwei aufeinanderfolgende Abwertungen das Problem des Fran⸗ ken nicht hätten löſen können. Das werde auch eine dritte Abwertung nicht erreichen können! In Wirklichkeit hänge der Beſtand der Währung davon ab, ob man den Haushalt ins Gleichgewicht bringen und eine politiſche Stabilität ſchaf⸗ ichs W̃ fen könne. „Daily Mail“ meint, die Differenzen zwiſchen Kapital und Arbeit hätten zu der Unſicherheit des Franken geführt. Die Anſicht engliſcher Finanzfachleute ſei, daß eine Stabi⸗ liſierung des Franken lediglich ein Linderun gs mit⸗ tel, nicht aber ein Heilmittel darſtelle. Der„Daily Expreß“ verweiſt u. a. darauf, daß der Franken nur noch ein Siebentel ſeines Vor⸗ kriegswertes haben werde. Das ſei ein Teil des Prei⸗ ſes, den Frankreich immer noch für den„Sieg von 1918“ zahle. Seit Jahren habe Frankreich keinen ausgeglichenen Staatshaushalt mehr. Die Kämpfe in Spanien Weiteres Vorrücken krotz ſchlechten Wetlers. Salamanca, 5. Mai Wie der nationalſpaniſche Heereg, bericht meldet, befinden ſich die Truppen des Generals Franco im Frontabſchnitt Caſtellon in fortgeſetztem Angriff. Sie erreichten die Straße von Alcala de Chisbert nach Cuevas de Vinroma Trotz erheblichen Widerſtandes der Bolſchewiſten in einem dreifachen Grabenſyſtem konnten die Stellungen im Sturm erobert werden. Der Feind er⸗ litt ſchwere Verluſte an Gefangenen und Kriegsmaterial. Im Abſchnitt von Teruel kam es zu einer Reihe kleinerer Gefechte, die von den nationalen Truppen überall ſiegreich durchgeführt wurden. Eine große Anzahl von Ge⸗ fangenen, darunter der Anführer einer Brigade, fielen den nationalen Truppen in die Hände. Auch hier konnten einige bolſchewiſtiſche Stellungen erobert werden. Südlich von Morella wurde der Feind aus ſeinen Stellungen an der Straße nach Portell vertrieben. Die offene Pyrenäengrenze Franzöſiſche Note zur Freiwilligenfrage. Wie jetzt bekannt wird, überreichte der franzöſiſche Bob ſchafter in London, Corbin, bei ſeinem Beſuch im engliſchen Außenamt dem Vorſitzenden des Nichteinmiſchungsaus, ſchuſſes, Lord Plymouth, eine Note der franzöſiſchen Re; gierung zur Freiwilligenfrage. Die Note wird zurzeit von der engliſchen Regierung geprüft. Man erwartet, daß in Kürze eine Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuffes abge⸗ halten wird. Wie der diplomatiſche Korreſpondent von„Preß Aſſo. ciation“ erfahren haben will, erkläre ſich die franzöſiſche Regierung in der Note bereit, der Wiederherſtellung der Kontrolle an der Pyrenäengrenze zuzuſtimmen, ſobald die beiden Aeberwachungsausſchüſſe in Spanien einträfen Wahrſcheinlich aber habe die franzöſiſche Regierung die Konkrolie zunächſt auf etwa 14 Tage begrenzt in der An⸗ nahme, daß während dieſer Zeit ein weſentlicher Fortſchril zur Verwirklichung des britiſchen Planes für die Jurück⸗ ziehung der Freiwilligen gemacht werde. 2 14 5 2 45 Kommuniſtiſche Provokation Die Sudetendeutſchen ſollten verdächtigt werden. Prag, 5. Mai. Kommuniſtiſche Provokateure machten in der Nacht den heimtückiſchen Berſuch, die Sudetendeutſche Partei durch eine Denkmalsſchändung zu verdächtigen und zu belaſten. 5 Wie das Tſchechoſlowakiſche Preßbüro meldet, iſt näm⸗ lich in der Nacht das Maſaryk⸗Denkmal in Mähriſch⸗ Schöneberg beſchädigt worden, indem der Statue das Kinn abgeſchlagen und auf den Sockel des Denkmals mit roter Farbe ein Hakenkreuz gemalt wurde. Die Polizei, die das Hakenkreuz ſofort wieder entfernte, hat nach den Tätern umfangreiche Nachforſchungen eingeleitet Die Sudetendeutſche Parte hat ſchon wiederholt auf das ſchändliche Treiben derarkiger kommuniſtiſcher Provo⸗ kateure hingewieſen. ** Prag beſchlagnahmt polniſche Zeitung Warſchau, 5. Mai. Die Polniſche Telegraphen⸗Agentur macht in einer Meldung aus Mähriſch⸗Oſtrau auf die fort⸗ geſetzte Beſchlagnahme des dortigen polniſchen Blattes „Dziennik Polſki“ aufmerkſam. Jetzt ſei das polniſche Bla erneut beſchlagnahmt worden, weil es über die antipolni⸗ ſchen Kundgebungen der tſchechiſchen Kommuniſten am 1. Mali berichtete Gleichzeitig macht die Polniſche Telegraphen⸗ Agentur darauf aufmerkſam, daß in dem polniſchen Sied⸗ lungsgebiet immer mehr tſchechiſche Schulen errichtet werden, „Im Dienſt umgekommen“ Aktenkat auf ſowjetruſſiſchen Militärſtaatsanwalt? Warſchau, 5. Mai. Für die Erbitterung, mit der gegenwärtig der bolſche⸗ miſtiſche Terror in der Ukraine mit einem Gegenterror be⸗ antwortet wird iſt ein Nachruf bezeichnend, den die Mos; kauer Blätter auf den bisherigen Generalſtaatsanwalt des Kiewer Militärbezirks, Kaloſchin, bringen. Während weder die Moskauer Blätter, noch die ukra⸗ niſchen Zeitungen bisher die Vorgänge, die zu dem plötz⸗ lichen Tode des höchſten Militärjuüriſten in der Ukraine führten, mit einem Wort erwähnen konnten, ſind„Prawda“ und„Isweſtija“ jetzt genötigt, zu erklären, daß Kaloſchin „in Ausübung ſeiner dienſtlichen Obliegenheiten umgekom⸗ men iſt“. Der Schluß liegt nahe, daß Kaloſchin einem Attenkat zum Opfer gefallen iſt. In der„Isweſtija“ heißt es im Nachruf, daß der Umgekommene„ſein ganzes Leben dem ſchonungs⸗ loſen Kampf gegen die Staaksfeinde gewidmet habe“ und daß er„auf ſeinem Poſten geſtorben ift“. Es iſt im übrigen bezeichnend, daß der Nachruf außer den Unterſchriften der aus den Prozeſſen bekannten An⸗ kläger Wyſchinſki und Ulrich nicht weniger als neun iu d isch e Namen der höchſten„Juriſten“ der Sowjetunion enthält, wie Roſowſki. Rachlin, Schmulewitſch, Roſenblut und andere. Franzöſiſcher Dampfer vernichtet Paris, 5 Mai. An Bord des franzöſiſchen Luxus⸗ dampfers„La Fayette“, der am Mittwoch abend im Hafen von Le Havre zur Ueberholung und Ausbeſſerung auf Trok⸗ kendock gelegt worden war, brach ein Großfeuer aus, das bis zum Morgen nicht gelöſcht werden konnte. Das Feuer war im Heizraum ausgebrochen und hatte dald das ganze Schiff erfaßt. In den großen Oelbehältern fanden Flammen reiche Nahrung und fraßen ſich ſchnell im Innern des Schiffes weiter. Die Löſcharbeiten geſtalteten ſich ſehr ſchwierig und außerordentlich gefährlich. So- wurden etwa 50 Feuerwehr- leute und Matroſen von einer Feuerwand adgeſchnitten und konnten nur unter faſt lebensgefährlichen Schwierig keiten gerettet werden Dreißig weitere auf dem Schiff wei⸗ lende Menſchen mußten ſich vor dem raſenden Element auf das Vorſchiff flüchten. um auf Strickleitern von Bord und außer Gefahr zu gelangen. 9 Trotz gemeinſamer Anſtrengungen der Hafenfeuerwehren der da ea und der ſämtlichen Wehren von Le Havre konnte das Großfeuer im Innern des Schiffes nicht eingedämmt werden. Der Schaden iſt außerordenklich hoch, doch ſind Menſchenleben nicht zu be⸗ klagen. Von dem 20 000k. Schiff iſt nur noch das von 9 Flammen vollkommen verbogene Gerippe übrig. Das Sch ö war erſt 1930 gebaut worden und gehörte zu den modern ſten Einheiten der franzöſiſchen Handelsflotte. eee eee e Rr 1A „. K„„ K e „e rene. „ — T2— eg en dert ten eihe lige von urch l. inn ter Badiſche Chronik 1 Heidelberg.(Profeſſor Vogt bleibt in Hei⸗ delberg.) Die Preſſeſtelle der Aniverſität Heidelberg teilt mit: Der ordentliche Profeſſor der Aſtronomie und Direktor der Badiſchen Landesſternwarte auf dem Königſtuhl, Dr. phil. nat. Heinrich Vogt, hat den an ihn ergangenen Ruf als Direk⸗ tor an das Aſtrophyſikaliſche Obſervatorium in Potsdam und als ordentlicher Profeſſor an die Univerſität Berlin ab⸗ gelehnt.— Der nunmehr 47jährige Gelehrte war bahnbre⸗ chend in der Erforſchung des Aufbaues und der Entwicklung der Firſterne, des Aufbaues unſeres Sternſyſtems, der Kennt⸗ nis veränderlicher und neuer Sterne. Seine Forſchungen und erſtmaligen Erkenntniſſe über Weſen und Entwicklung der fer⸗ gen Weltſyſteme, wie ſie die Spiralnebel darſtellen, und über de allgemeine Struktur des Univerſums ſind in der geſamten wiſſenſchaftlichen Welt als epochemachende Entdeckungen und Leiſtungen anerkannt und haben ihm den Rang eines der be⸗ deutendſten lebenden Aſtronomen verſchafft. Neben der For⸗ ſchungstätigkeit förderten ſeine Beobachtungsarbeiten an den Sternwarten Jena und Heidelberg im Laufe der Jahre eine Fülle von Ergebniſſen zutage, die unſere Kenntnis der Ster⸗ nenwelt bereicherten und in entſcheidenden Punkten ergänz⸗ ten. Nachdem der Gelehrte ſchon 1934 einen Ruf nach Mün⸗ chen und 1937 Verhandlungen über eine Berufung nach Ham⸗ burg abgelehnt hatte, verzichtet er nunmehr auf die ihm an⸗ gebotene Leitung des größten deutſchen Obſervatoriums und entſchied ſich, der Wirkungsſtätte ſeines Lehrers Max Wolf und der Univerſität treu zu bleiben, an der er zum führenden deutſchen Aſtrophyſiker heranwuchs. () Bruchſal.(Ein 66er Veteran geſtor ben.) In Oberhauſen ſtarb im Alter von 92 Jahren an den Folgen eines Unfalles der Altveteran von 1856 und 1870⸗71 Kaver Scheurer. ) Baden⸗Baden.(Baden⸗Baden als Tagungs⸗ ort.) Nachdem die Internationale Hotelier⸗Tagung hinter uns liegt und die Ferienſonderzugskonferenz begonnen hat, iſt Baden⸗Baden der Tagungsort der Gießerei⸗Induſtrie. Im Monat Mai finden außerdem folgende Tagungen ſtatt: 10. und 11. Mai: Wirtſchaftsgruppe Elektrizitätsverſorgung; 14. und 15. Mal: Kaſſenärzte; 20 Mai: Fachgruppe Gips⸗ induſtrie und Verband ſüddeutſcher Abflußrohrhändler; 21. und 22. Mai: Badiſch⸗Württembergiſche Buchdruckerorgani⸗ ſation; 26. Mai: Papierinduſtrie Weiſenbach; 30. und 31. Mai: Güterbehälterverkehr der Reichsbahn. Jugendherbergen im Gau Baden. () Karlsruhe. Die Reichswerbe⸗ und Opfertage für die Jugendherbergen ſind in dieſem Jahre auf den 14. und 15. Mai angeſetzt. Wie Hauptbannführer Baur auf der Landes⸗ preſſekonferenz vom 4. Mai mitteilte, haben wir im Gau Baden ein gutausgebautes Jugendherbergsnetz. Doch reicht es bei weitem nicht aus. Es würden vielmehr ſechsmal ſoviel Jugendherbergen benötigt, als wir augenblicklich beſit⸗ zen. Ein großzügiger Generalbebauungsplan ſieht ſechs große, vier mittlere und zwei kleine Jugendherbergen vor; für dieſe Bauten ſoll noch in dieſem Jahre der Grundſtein gelegt werden. Auch die Gauhauptſtadt wird in abſehbarer Zeit eine ſehr große Jugendherberge erhalten und das Preisge⸗ richt über dieſes Projekt noch vor dem 14. und 15. Mai entſcheiden. Im Rahmen der Reichswerbe⸗ und Opfer⸗ tage ſollen verſchiedene Veranſtaltungen im Lande ſtattfin⸗ den, beſonders an den Orten, in denen in dieſem Jahre Her⸗ bergen gebaut werden. Ein großer Omnibus geſtohlen. Lahr. Am 2. Mai, vermutlich in der Zeit zwiſchen 9 und 18 Uhr, wurde aus der unverſchloſſenen Garage der Me. im Stadtteil Lahr⸗Dinglingen ein Omnibus von bis jetzt noch unbekanntem Täter entwendet. Der Wagen wurde am 2. Mai gegen 16 Uhr in Herbolzheim und in der Nacht zum 3. Mai gegen 2 Uhr in Haltingen geſehen. Beſchrei⸗ bung: Omnibus, Marke Daimler⸗Benz, Type 2, polizeiliches Kennzeichen 4 B 72 319, Motor⸗Nummer 77 017, Fabr. ⸗Nr. 1309⸗31, Eigengewicht 5935 kg, Höchſtbelaſtung 3065 kg. Der Wagen iſt 10 Meter lang, hat 42 Sitzplätze, iſt elfen⸗ beinfarbig geſtrichen und hat auf beiden Seiten die Aufſchrift: „Mittelbadiſche Eiſenbahn Lahr“. Angaben wollen bei der Kriminalpolizei in Lahr gemacht werden. GNMToN ScH WAG 1. Fortſetzung Jane Sutter hob das Zeißglas an die Augen. „Der Blonde? Das iſt aber ein hübſcher, großer ſterl!“ ſagte ſie. „O, gib mir mal!“ Mabel riß der Schweſter faſt das Glas von den Augen und ſah geſpannt hindurch. „Wirklich!“ ſagte ſie hingeriſſen.„Er iſt ein ſelten hübſcher junger Mann. Und die breiten Schultern, die er hat. Jetzt iſt er am Ball. Er läuft vor— letzt umſpielt er den Verteidiger— paßt auf— Papa— er ſchießt!“ 5 „Tor!“ brauſte es aus tauſenden von Kehlen über den Platz, und begeiſtertes Händeklatſchen ſetzte ein. „Fabelhafte Leiſtung!“ lobte Daniel Sutter, der in ſeiner Jugend ſelbſt ein eifriger Fußballſpieler ge⸗ weſen war.„Donnerwetter, der Junge kann was! „Du, Papa,“ begann die blonde Mabel, während ſie das Glas noch immer vor den Augen hatte und Udo Wendt nicht aus ihrem Blickfeld ließ,„dieſer junge zngenteur gefällt mir ausgezeichnet. Steh doch mal zu, ob du ihn für heute abend einladen kannſt? Ich nöchte ihn gar ſo gern kennenlernen.“ 1 „Na, ſchön!“ lachte Sutter.„Ich wills verſuchen! Jane wandte ärgerlich den braunlockigen ſchönen kopf zu der Schweſter. 5 a „Du biſt abſcheulich, Mabel!“ erklärte ſie verſtimmt. „Immer nur haſt du die Flirterei im Kopfe.“ 5 „Ach erzähl doch nichts, du Fräulein Tugendſchön! lachte Mabel.„Soi bißchen Flirten macht doch Ver⸗ gnügen. und— wer weiß: vielleicht wirds doch ein⸗ 11 255 große Liebe. Oder gefällt dir dieſer Udo Wendt 1 1 10 „Mir gefällt er ebenſogut wie dir. Aber laß das jetzt. Wir ſind doch ſchließlich hergekommen, um uns s Spiel anzuſehen und nicht, um neue Flirtobjekte für dich zu ſuchen.“ Billy Sutter war Amerikaner und ein netter junger Mann von fünfundzwanzig Jahren. Zu ſeinem Leid⸗ Opfer gefallen. Aus den Nachbargauen Ein toller Streich des D⸗Zug⸗Diebes Aus dem Krankenhaus entflohen, aber bereits wieder verhaftet Aſchaffenburg. Der kürzlich aus der Sicherungsverwah⸗ rung entſprungene und in Aſchaffenburg wieder verhaftete 34jährige D⸗Jug⸗Dieb Robert Schäfer aus Mainz iſt in der Nacht zum Donnerstag aus dem Städtiſchen Kranken⸗ haus in Aſchaffenburg entwichen. Nach einigen Stunden konnte er allerdings wieder erwiſcht und auf Nummer Sicher ge⸗ bracht werden. 5 Schäfer, ein ſchwerer Gewohnheitsverbrecher, war be⸗ kanntlich vor einigen Tagen wegen eines Kofferdiebſtahls in einem D⸗Zug in Aſchaffenburg verhaftet worden. Bald nach ſeiner Einlieferung ins Gefängnis hatte er von dem Abort⸗ deckel in ſeiner Zelle den Henkel abgeſchlagen und das große Eiſenſtück verſchluckt! Am 29. April wurde er ins Städtiſche Krankenhaus eingeliefert und operiert. Nach der ſehr ſchwe⸗ ren Operation wurde Schäfer in einem Zimmer im zweiten Stock untergebracht. Das Zimmer wurde feſt verſchloſſen, der Riegel am Fenſter wurde abgemacht, damit Schäfer das Fenſter nicht öffnen konnte. 5 Bei der Kontrolle am Mittwochabend um 11 Uhr war Schäfer noch auf ſeinem Zimmer. Bei der nächſten Kontrolle gegen 12.30 Uhr war er verſchwunden. Der Gauner hatte die Scharniere am Fenſter entfernt und ſich ſo einen Weg ins Freie geſchaffen. An zuſammengeknüpften Bettüchern ließ er ſich barfuß und im Hemd, nur eine Kolter umgehängt, in den Garten hinab. Die Polizei nahm ſofort die Verfol⸗ gung des Flüchtlings auf. Gegen 3 Uhr konnte der Verbre⸗ cher in der Groß⸗Oſtheimer⸗Straße in der Nähe der Bahn⸗ brücke aufgegriffen werden. Er war jetzt vollſtändig angeklei⸗ det mit einem Anzug, Mütze, Regenmantel und Schuhen. Die Kleidungsſtücke hatte er vermutlich aus einem Kleingar⸗ tenhäuschen entwendet. Schäfer, der durch die Strapazen ſei⸗ ner Flucht ſtark erſchöpft war, ließ ſich ohne weiteres feſt⸗ nehmen. A4 Gas drang nachts an die Wohnung. In einem Haus in Idar⸗Oberſtein herrſchte morgens 9 Uhr in der Erdge⸗ ſchoßwohnung noch tiefe Stille, während ſonſt der Mann ſchon vor 7 Uhr zur Arbeit geht. Als Hausbewohner an die Tür klopften, wurde die Frau wach und klagte über Un⸗ wohlſein. Beim Eindringen in die Wohnung ſtellte man ſtarken Gasgeruch feſt. Der Ehemann und die beiden Kin⸗ der lagen bewußtlos im Bett. Während die Kinder bald wieder ins Bewußtſein zurückgerufen werden konnten, mußte der Mann ins Krankenhaus gebracht werden. Das Gas muß von außen in die Wohnung gedrungen ſein, denn in dem Hauſe ſelbſt befindet ſich keine Gasleitung. ib Mit dem Motorrad verunglückt. Auf der Heimfahrt von einer Maifeier verunglückte der 27 Jahre alte Land⸗ wirt Fritz Maurer aus Breitenholz bei Herrenberg. Er prallte mit ſeinem Fahrzeug gegen ein Baugerüſt und er⸗ litt einen ſchweren Schädelbruch. In gleicher Weiſe wurde eine im Beiwagen mitfahrende Frau verletzt. Die Verun⸗ glückten fanden im Böblinger Krankenhaus Aufnahme. 1 Anglück beim Langholzfahren. Der 44jährige Pferde⸗ knecht Balthaſar Spielbichler aus Hüttau bei Biſchofshofen geriet beim Langholzfahren mit dem Fuß unter das Vor⸗ derrad des Wagens, ſtürzte und wurde von dem ſchweren Fuhrwerk ſo unglücklich überfahren, daß der Tod auf der Stelle eintrat. b Ein Rabenſchwarm verurſacht Kurzſchluß. Durch einen Leitungsbruch in der Hochſpannung waren die Orte Münſter⸗Sarmsheim, Büdesheim, Kempten und Gaulsheim etwa eineinhalb Stunden ohne Strom. Die Unterſuchung ergab, daß durch einen großen Rabenſchwarm ein Kurz⸗ ſchluß in der Hochſpannungsleitung herbeigeführt worden war, ſo daß die Leitungsdrähte durchſchmolzen. i Drei Anweſen eingeäſchert. Im Anweſen des Güt⸗ lers Joſef Bacher in Zederhaus im Lungau brach Feuer aus, das in kurzer Zeit das ganze Gebäude bis auf die Grundmauern einäſcherte. Das Feuer griff auch auf ein Nachbaranweſen des Emanuel Rotenwänther über, das ebenfalls den Flammen zum Opfer fiel.— In Berwang entſtand im Sägewerk des Gottlieb Lorenz Feuer. Als der Brand bemerkt wurde, ſtand bereits die ganze Säge in Flammen. Das geſamte Anweſen iſt den Flammen zum weſen hatte er während der letzten drei Jahre eine höchſt unerwünſchte Gewichtszunahme verzeichnen müſ⸗ ſen. Trotz aller Gegenmaßnahmen wies er heute, ob⸗ wohl er nur von mittlerer Größe war, das ſtattliche Gewicht von 190 Pfund auf. 8 Daß er nun einmal dick geworden war, damit hätte ſich Billy, der anſonſten ein heiteres Gemüt ſein eigen nannte, ohne weiteres abgefunden. Aber über jenes heitere Gemüt Billys hatte ſich eine düſtere Wolke geſenkt. Billy war in ſeine hübſche Couſine Mabel verliebt. Und dies, wie es ihm ſchien, äußerſt hoff⸗ nungslos.. Die Couſine Mabel Sutter, ein unwahrſcheinlich blondes, quicklebendiges Geſchöpf von zwanzig Jahren, mit hellen, luſtigen Augen, die dank dem Vermögen ihres Vaters in allen Dingen reichlich verwöhnt war, hatte Billy glattweg ausgelacht, als ihr dieſer vor kurzem einen Liebesantrag machte. Billy, der infolge wunderlicher Schickſalskurven ſeine hübſche Baſe das erſte Mal in ſeinem Leben zu ſehen bekommen hatte, als das Mädel bereits neunzehn Jahre alt war, ging nach dieſem ausgewachſenen Korb zu einem Freunde, dem er ſein Leid klagte. Jener Freund war ein Mann, der trotz ſeiner jungen Jahre die Weisheit eines Ben⸗Akiba mit den Erfahrun⸗ gen eines Don⸗Juans würdig zu verbinden verſtand. „Du biſt ein unbeholfenes Kalb!“ hatte dieſer Freund Billy in das von Liebesſchmerz durchfurchte Antlitz geſchleudert.„Ein Froſch, der nur zu quaken verſteht. Und in Liebesdingen zieht eben dein Gequake bei einem Mädel wie Mabel nicht. Falls du auch nur ein Gehirn von der Größe einer Aſpirintablette beſitzen ſollteſt, ſo muß dir mein Rat einleuchten, den ich dir geben will.“ f 5 „Zwar,“ hatte Billy geantwortet,„finde ich das mit der Aſpirintablette durchaus etwas übertrieben, aber andererſeits könnte ich dir nur dankbar ſein, wenn du mir mit einem brauchbaren Rat dienen willſt.“ „So höre denn!“ hatte jener würdige Freund ge⸗ ſprochen.„Jede Galanterie ihr gegenüber fällt weg, bis du Mabels völlig gewiß biſt. Zeige dich ihr niemals mehr als zuvorkommender, taktvoller, hilfsbereiter und ſklaviſcher Verehrer, dem der Himmel aufgeht, wenn ſie auch nur ein nettes Wort zu ihm ſagt. Sei das uud cha. Deffnungszeiten der ſtädt. Kunſtinſtitute am Maimarkt⸗ dienstag. Das Stadt Schloßmuſeum, Theatermuſeum und die Kunſthalle ſind am Maimarktdienstag(10. Mai) von 10—13 Uhr und von 15—17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.— Im Schloßmuſeum ſind ebenfalls am Sonntag, 8. Mai, in der Zeit von 11—17 Uhr und am Maimarkt⸗ dienstag, 10. Mai, von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr die Prunkräume bei freiem Eintritt zugänglich. * Ilvesheim. Den Verletzungen erlegen, die er durch den Zuſammenſtoß mit einem Motorradfahrer erlitten hat, iſt geſtern Jakob Ueberrhein. Der ſo plötzlich aus dem Leben Gerufene hinterläßt neben ſeiner Witwe zwei Kinder. Den Hinterbliebenen wendet ſich allgemeine Teilnahme zu. Zu dem tragiſchen Unglücksfall muß die Schuldfrage, ſofern ſie überhaupt einen von beiden trifft, noch geklärt werden. * Sechs Verkehrsunfälle. Infolge Nichtbeachtens der Verkehrsvorſchriften ereigneten ſich ſechs Verkehrsunfälle, bei denen zwei Perſonen verletzt und ſechs Kraftfahrzeuge und zwei Fahrräder zum Teil erheblich beſchädigt wurden.— We⸗ gen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung wurden 110 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 24 Kraftfahrzeughalter rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. ** — Zugehörigkeit von Beamten zur e e Der Reichsinnenminiſter hat angeordnet:„In dem Runderlaß vom 28. Juni 1937 iſt angeordnet, daß die Logenerlaſſe nur auf ſolche Beamte Anwendung finden ſollen, die in dem ehemaligen„Bund Deutſche Schlaraffia e. V.“, ſeinen Un⸗ terorganiſationen und den ihm angeſchloſſenen Tochteror⸗ ganiſation führende Aemter bekleidet haben. In Ergän⸗ zung dieſes Runderlaſſes beſtimme ich, daß die Angehöri⸗ gen des ehemaligen„Bundes Deutſche e e. B. uſw., die führende Aemter bekleidet haben, nur den Ange⸗ hörigen der Freimaurerlogen, anderer Logen oder logen⸗ ähnlicher Organiſationen gleichgeſtellt werden, die dort keine führende Stellen innehatten, alſo„einfache“ Logen⸗ angehörige waren.“ — Nicht Degradierung ſtatt Entlaſſung. Ein Maurer⸗ polier wurde von ſeinem Poſten abberufen und angewieſen, als Poſtengeſelle unter einem Oberpolier weiterzuarbeiten, weil er ſich verſchiedene Verfehlungen hatte zuſchulden kom⸗ men laſſen. Er verweigerte jedoch dieſe Arbeit und wurde deshalb friſtlos entlaſſen. Seine auf Bezahlung der ord⸗ nungsgemäßen Kündigungsfriſt gerichtete Klage hatte in zwei Inſtanzen Erfolg. Das Landesarbeitsgericht Hanno⸗ ver hält die dem Kläger zur Laſt gelegten Verfehlungen für nicht ſo ſchwer, als daß ſie die Maßregelung kechefee⸗ tigten: Wollte die Beklagte gegen den Polier etwas unter⸗ nehmen, ſo hätte ſie ihm friſtgemäß kündigen ſollen, zu⸗ mal die(maßgebliche) einmonatige Kündigungsfriſt nicht übermäßig lang und für die Beklagte trotz des Verhaltens des Klägers auch tragbar ſei. Die Weiterbeſchäftigung als Poſtengeſelle und Unterſtellung unter einen Oberpolier „hätte in den Augen der Arbeiter eine Degradierung des Klägers bedeutet“. Er habe alſo mit Recht die Annahme dieſer Arbeit, wenn auch der bisherige Lohn weiterlief, ver⸗ weigert, ſo daß die Beklagte keinen Grund hatte, ihn we⸗ gen dieſer Weigerung friſtlos zu entlaſſen. — Jahrräder mit nur einer Bremſe. Bekanntlich müſ⸗ ſen nach der Reichsverkehrsordnung Fahrräder z wei Bremſen haben, die voneinander unabhängig ſein müſſen. (Handbremſe und Rücktrittbremſe). Der Reichsverkehrsmi⸗ niſter hat angeordnet: Vor dem 1. Januar 1938 in Verkehr gebrachte Fahrräder mit nur einer Bremſe dürfen noch bis 1. Dezember 1938 verkehren. volle Gegenteil von einem ſolchen Verehrer. Behandle ſie zunächſt wie einen alten, naſſen Sack. Sei grob und geradezu wie ein Kohlentrimmer. Wenn ſie mal hin⸗ fällt, laß ſie liegen und heb ſie um Gottes willen nicht auf. Geſetzt den Fall, ſie ſtößt ſich mal vors Schien⸗ bein und die Tränen kommen ihr vor Schmerz, ſo brülle vor Lachen.“. 3 „Herr des Himmels!“ hatte Billy entſetzt ausge⸗ rufen.„Wie kann ich Mabel ſo behandeln, wo ich ſie doch liebe!“ „Nur keine Sentimentalitäten!“ war die Rede des Freundes weitergegangen.„Die ſind nicht am Platze. Noch einige Ratſchläge: fragt ſie dich, wie ihr dieſes oder jenes Kleid ſtünde, ſo ſei deine Meinung, daß ſte abſcheulich darin ausſehe. Da ſie deine Couſine iſt, kannſt du ruhig mit noch gröberen Geſchützen auf⸗ fahren. Nenne ſie ruhig hin und wieder eine alberne verſchrobene Gans, und erkläre ihr, Miß X oder 9 ſei gegen ſie ein überirdiſch ſchönes, geiſtvolles, ätheri⸗ ſches Weſen. Kurz und gut: benimm dich ihr gegenüber wie ein Mann, den der tiefſte Sumpf der Großſtadt ausgeſpien hat. Das Erſchreckende in deinem plötzlich ſo veränderten Weſen wird ſte beſtürzt ſein laſſen und einen gewiſſen, ſuggeſtiven Eindruck bei ihr machen. Schließlich beginnſt du mit der Zeit dein Verhalten dem eines geiſtvollen Weltmannes anzupaſſen, der wohl von dem Vorhandenſein eines Mädels wie Mabel Kenntnis nimmt, aber ſich nie in ſeinem Leben in ſie verlieben würde. Du wirſt ſehen, wie ſie mit einem Male nach dir verlangen wird.“ Wie gelähmt hatte Billy den anarchiſtiſchen Theorien des Freundes auf dem Gebiete der Brautwerbung ge⸗ lauſcht. Schließlich hatte er ſich, wenn auch ſchaudernd, dazu bereit erklärt, den Ratſchlag ſeines weiſen Freun⸗ des zu befolgen, und war nach Berlin abgereiſt, wo er ſeinen Onkel mit den beiden Couſinen wußte. Im Hotel in Berlin hatte Billy erfahren, daß die Sutters hinaus nach dem Sturm⸗Sportplatze gefahren wären, und ohne zu ſäumen war er ebenfalls hinaus⸗ gefahren, nachdem der Hotelportier ihm unter dem ſtolzen Hinweis auf ſein fabelhaftes Gedächtnis ver⸗ raten hatte, daß die Eintrittskarten der Sutters auf die Tribünenplätze 20 bis 22 lauteten. — Für welches Jahr gilt der Erholungsurlaub? In tinem Urteil des Reichsarbeitsgerichts wird ausgeführt: 1. Im allgemeinen iſt davon auszugehen, daß der erſte Er⸗ holungsurlaub als Urlaub für das vergangene Jahr gilt, wenn nach den Tarifbeſtimmungen erſtmalig Erholungsurlaub nach 12monatiger Beſchäftigung im Betriebe zuſteht. 2. Der erſtmalige Erholungsurlaub gilt jedoch als Urlaub für das laufende und nicht für das vergangene Jahr, wenn die Tarif⸗ ordnung ausdrücklich oder ſinngemäß das erſte Beſchäftigungs⸗ jahr als Sperrjahr ohne Urlaubs anſpruch feſtlegt. Kammermuſik⸗Abend der Hochſchule. Die Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater veranſtaltet am Freitag, 6. Mai, abends 8 Uhr im Mauriſchen Saal der Anſtalt einen öffentlichen Kammermuſikabend mit Werken lebender öſterreichiſcher Tonſetzer. Die Vortragsfolge umfaßt Werke des öſterreichiſchen Staatspreisträgers 1927, Prof. Roderich von Mojſiſovies(München), des Direktors der Aſchaffenbur⸗ ger Muſikſchule, Hermann Kundigraber, des Leiters der Aus⸗ landsſtelle der Reichsmuſikkammer, Ernſt Geutebrück(Berlin), des bekannten Leipziger Theorielehrers Prof. Hermann Grab⸗ ner ſowie des Wiener Komponiſten Egon Kornauth. Kamergden der ehemaligen Trainabteilung 14 nebſt Kriegs formationen. Am 21. und 22. Mai 1938 findet eine Wiederſehens⸗ feier in Durlach ſtatt, zu der alle Kameraden nebſt Fa⸗ miljenangehörigen herzlich eingeladen ſind. Anmeldung und Auskunft bei Kam. M. Roszak, Mannheim, Brahms⸗ ſtraße 7. Beſchaffung verliehener Kriegsorden und Ehrenzeichen ſowie fehlender Mflitärpapiere. Die Kameradſchaft der ehem. 13. Landwehr⸗Diviſion, Geſchäftsſtelle Offenburg i. B., Zähringerſtraße 19, teilt uns mit:„Unſere Kameradſchaft hat die Beobachtung ge⸗ macht, daß noch ſehr viele Teilnehmer des Weltkrieges 1914/18 vorhanden ſind, denen Orden und Ehrenzeichen verliehen wurden, die dieſelben aber durch den Umſturz im Jahre 1948 nicht mehr erhalten haben. Dieſen Kriegs⸗ teilnehmern iſt durch das neue Ordensgeſetz Gelegenheit gegeben, zu den wohlverdienten Orden und Ehrenzeichen zu gelangen. Ebenſo ſind noch viele Kriegsteilnehmer vor⸗ handen,, die keine Militärpapiere erhalten haben. Die Kameradſchaft hat es ſich zur Aufgabe gemacht, dieſen Kriegsteilnehmern, insbeſondere jedoch denjenigeft⸗ welche keiner Kriegerorganiſation angehören, zu ihren Rechten zu verhelfen. Alle Kriegsteilnehmer von 1914/18, denen Orden und Ehrenzeichen verliehen worden ſind, die dieſelben aber nicht erhalten haben, weiter ſolche, die keine Beſitzzeugniſſe für verliehene Orden beſitzen; ſolche, denen verliehene Orden abhanden gekommen ſind, und ſolche, die keine Militär⸗ papiere beſitzen, oder ſie verloren oder überhaupt nicht erhalten haben, wollen ſich an unſern Kameraden C. Her⸗ mann in Offenburg i. B., Zähringerſtraße 19, wenden, der jederzeit bereit iſt, in den obengenannten Fällen zu helfen. Unſer Kamerad Herrmann hat bis jetzt in ehrenamtlicher Weiſe in über 900 Fällen die verliehenen Orden und in über 4000 Fällen die fehlenden Militärpapiere und Beſitz⸗ zeugniſſe beſchafft. Es wird noch beſonders darauf hingewieſen, daß alle Anfragen in brieflicher Form zu ſchreiben ſind, auch iſt allen Anfragen Rückporto beizufügen, da ſonſt eine Ant⸗ wort nicht erfolgt. Sonntagsrückfahrkarten zum Mannheimer Maimarkt. Zum Beſuch des Mannheimer Maimarktes geben die Bahnhöfe im Umkreis von 100 km um Mannheim Sonn⸗ tagsrückfahrkarten(auch Blanko) nach den Bahnhöfen Mann⸗ heim und Ludwigshafen aus. Die Karten gelten zur Hin⸗ Rückfahrt an allen Tagen vom Samstag, 7. Mai, 12 Uhr bis Dienstag, 10. Maj, 24 Uhr(Ende der Rückfahrt). Ein Feind im Anmarſch. Die Lebensweiſe des Kartoffelkäfers.— Seine wirkſame Bekämpfung. Auf der am 4. Mai 1938 ſtattgefundenen Preſſe⸗ konferenz ſprach der Leiter der Bezirksſtelle Oberrhein des Kartoffelkäferabwehrdienſtes im Reichsnährſtand, Dr. Mal⸗ lach, über die Lebensgeſchichte, Abwehr und Bekämpfung des Kartoffelkäfers. Er führte u. a. aus: Der in Nordamerika beheimatete Käfer kam mit Schif⸗ fen als blinder Paſſagier nach Europa herüber. Mehr als einmal hat er verſucht,, in Deutſchland und England Fuß zu faſſen. Es iſt aber in allen Fällen gelungen, den Schäd⸗ ling dank der ſofortigen Ergreifung wirkſamſter Be⸗ kämpfungsmaßnahmen wieder völlig auszurotten. In Frank⸗ reich jedoch, wohin der Käfer ſehr wahrſcheinlich mit Truppentransportſchiffen während des Krieges verſchleppt worden iſt, hat man energiſche und durchgreifende Maß⸗ nahmen unterlaſſen. Hier konnte ſich der Kartoffelkäfer einbürgern und in nur 13 Jahren das ganze Land erobern. Seit 1936 verſucht er, ſein Verbreitungsgebiet auch nach Deutſchland zu erweitern. In breiter Front geht er mit immer größer werdender Zahl vor. Deshalb muß der Abwehrkampf entſprechend verſchärft werden. Jeder muß den Feind kennen. An warmen Tagen verläßt der Kartoffelkäfer, etwa gleichzeitig mit dem Auflaufen der Kartoffeln, ſein Winter⸗ quartier im Boden und ſucht kriechend oder fliegend ſeine Nahrungspflanzen auf. Nach kurzem Fraß legt jedes Weib⸗ chen nach der Begattung rund 1000 Eier an der Blatt⸗ unterſeite ab. Schon nach etwa 8 Tagen ſchlüpfen die Larven aus den Eiern und beginnen ſofort zu fpeſſen. Nach 3 Wochen ſind die Larven ausgewachſen und gehen in den Boden, wo ſie ſich in Puppen verwandeln. Die Puppen⸗ ruhe dauert 8 Tage, dann ſind die Käfer voll entwickelt und kommen aus der Erde hervor. In jedem Jahr werden zwei bis drei Bruten erzeugt; mit anderen Worten: jedes Weibchen wird im Laufe eines Jahres zur Urgroßmutter von über 31 Millionen Nachkommen. Für die Ernährung dieſer großen Nachkommenſchaft werden aber die Kartoffel⸗ pflanzen einer 2,5 ha großen Fläche kahlfreſſen, d. h. es wird der Ernteertrag von etwa 35 000 kg Kartoffeln vernichtet. Der Schaden, den der Käfer veruſachen würde, wenn wir nicht Herr über ihn blieben, iſt unermeßlich. Deshalb muß jeder beim Kampf gegen den Kartoffelkäfer mit⸗ arbeiten. In dieſem Jahre werden wiederum Suchtage durch⸗ geführt. Jeder Nutzungsberechtigte von Kartoffel⸗ und To⸗ matenfeldern iſt zur Teilnahme an dieſem Suchdienſt ver⸗ pflichtet. Ferner iſt in einem großen Gebiet eine Beſpritzung der Kartoffelnpflanzen mit Kalkarſen durchzuführen, damit der Kartoffelkäfer bei ſeinem Anſturm ſchon vergiftetes Kraut vorfindet. Es wird ihm ſo jede Entwicklungsmöglich⸗ keit von vornherein genommen. Der Kampf gegen den Kar⸗ toffelkäfer ſtellt eine nationale Pflicht dar. Gemüſebau im Mai Der„Wonnemonat“ iſt ſo recht der Garten monat Mit Macht ſproßt es allenthalben. Zunächſt ſind die Freie landſaaten(Spinat, gelbe Rüben, Peterſilie, Schwarzwur⸗ zeln) zu verdünnen(verziehen). Man warte damit nicht zu lange, denn nichts ſchadet den Kulturen mehr, als wenn ſie infolge zu engen Standes in ihrer Jugend am Wachstum gehindert werden. Es iſt erſtaunlich, zu ſehen, wie nach je⸗ dem Verdünnen die Wachstumsfreudigkeit zunimmt. Mit dem Verdünnen verbinden wir ein ſorgfältiges Lockern und gewiſſenhaftes Jäten. Immer lockern, wenn ſich eine Kruſte gebildet hat! Gegen Mitte des Monats beginnt das Legen der Bohnen— lieber ſpäter als früher. Die Bohne iſt ein Kind der Tropen und braucht auch bei uns ähnliche Le⸗ bensbedingungen. Vor allem muß ſie raſch keimen und wachſen können, und dazu ſind Wärme und Feuchtigkeit un⸗ bedingt notwendig, Buſchbohnen können etwas früher ge⸗ legt werden als e Ferner legen wir um die Mitte des Monats die Gur⸗ kenkerne aus. Sie haben, wie die Bohnen, ihre Heimat in den Tropen. Wir ziehen durch die Mitte eines gut ge⸗ düngten Beetes eine Furche, legen alle 10 bis 15 em ein Samenkornn und decken die Saat mit Kompoſterde und Torfmull zu. Von den aufgegangenen Gurkenſämlingen läßt man ſpäter nur alle 30 em eine Pflanze ſtehen. Da die Gurken erſt Ende Juli oder Anfang Auguſt das ganze Beet beanſpruchen, bepflanzt man den Reſt des Beetes mt anderen geeigneten Gemüſearten(Salat, Radieschen). Durch Ankauf von in Töpfen vorgezogenen Gurkenpflanzen kann die Ernte derſelben beſchleunigt werden. Als dritte Südländerin kommt nach Mitte Mai die Tomate an die Reihe. Wir beziehen ſte als kräftige topfpikierte Setzlinge vom Gärtner und pflanzen ſie an dem wärmſten und ſonnigſten Platz im Garten. Im Mat erfolgt auch die Ausſaat von Roſenkohl. Gegen Ende dem Monats iſt die Hauptpflanzzeit der verſchiedenen Kraut⸗ arten, ſowie von Sellerie und Lauch. * Mannheimer Schweinemarkt v. 3. Mai. Auftrieb: 2185 Läufer zu 32 bis 39, 600 Ferkel, bis ſechs Wochen 22 bis 26, über ſechs Wochen 26 bis 32 Mark. Marktverlauf leb⸗ haft. i Mannheimer Getreidegroßmarlt v. 5. 8 Mai. Sämtliche Notierungen unverändert. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Freitag, 6. Mai: Nachmittags⸗Vorſtellung: NSG.„Krg durch Freude“, für Wehrmachtsangehörige: Der Gif ſenswurm. Volksſtück von Ludwig Anzengruber. An⸗ fang 15, Ende 17.15 Uhr.— Abends: Miete F 2 und 2. Sondermiete F 12: Der G'wiſſenswur m. Volksſtück von Ludwig Anzengruber. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Samstag, 7. Mai: Miete H 21 und 1. Sondermiete 5 11: König Richard III. Schauspiel von Shale⸗ ſpeare. Anfang 19.30, Ende etwa 22.30 Uhr. Sonntag, 8. Mar: Nachmittags⸗Vorſtellung: NSG.„Kraft durch Freude“, für NS.⸗Kriegsopferverſorgung: Die Fledermaus. Operette von Johann Strauß. An⸗ fang 14, Ende 16.45 Uhr.— Abends: Miete A 23 und 1. Sondermiete A 12: Der Zigeuner baroß. Operette von Johann Strauß. Anfang 20, Ende 22.45 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Evang. Männerverein, Mhm.⸗Hechenheim 0 Haupiverſammlung am Sonntag, 8. Mai im„Löwen“ ab 14.30 Ahr. Zwingende Gründe erfordern die Anweſenheit möglichſt aller Mitglieder. betr. Probeturnen.— Oer Vorſtand Breslau fahren. ſtatt. Pferde⸗Verſicherungsverein General⸗Verſammlung Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Berſammlungs⸗ Kalender. Tbd.„Jahn“. Heute abend Leichtathletiktraining im Wörtel Samstag abend Männerturn⸗ ſtunde und Zuſammenkunft der Turnerinnen, die nach Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: BM. Am Sonntag, 8. Mai, morgens 7 Uhr, mit Rad Der Vorſtand. Acloß⸗Airfichaſl. Am Sonntag 8. Mai, abends 75 Uhr ab Tanz Musik Es ladet freundlichst ein Har für Mitglieder der Landw. Ein. u. Verbaufsgenoſſenſchaft Die Heidelberger Kläranlage ſtellt uns ca. 40 ebm Dung zur Verfügung, der ſofort abgeholt werden muß. Intereſſenten wollen ſich ſofort in unſerm Lager melden. 8 und Verpflegung am Rathaus antreten zur Fahrt Mannheim ⸗Seckenheim. 1155 28 f 5 8 8 ablegen. Bet f 8d.& 14. Wochen. Pekg. 3 f. Morgen Samstag Abend 8 Uhr findet im FT ͤ „Deutſchen Hof“ unſeke diesjährige GSammel⸗Anzeiger Necdcar-Drog. Walter Hornung Albert Maas. Jo muß er sitzen und so muß er verarbeitet sein Ihr neuer Frühjahrs- Anzug! 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Sie fuhren im ſchellenklingenden Pferdeſchlitten durch das Land und liefen auf Schlittſchuhen weite Strecken auf dem Strom. Und ſie brauchten im Sommer keine Erholung in den Bergen und an der See, weil für ſie eigentlich das Leben Erholung genug war. Damals ſchmeckten die Aepfel auf den Bäumen beſſer, man konnte auf den Fel⸗ dern und in den Wäldern Indianer ſpielen, im Fluß ſchwimmen, auf die Bäume klettern. Damals ſah man ſtundenlang dem Hämmern der Schmiede zu, man ließ Drachen ſteigen und aß an langen Winterabenden Brat⸗ äpfel, die man in die warme Ofenröhre ſteckte. Damals war das Spielzeug der Kinder viel netter, die Pferde und Wagen, die Laterna magica. Und wie ſchön klangen die Verſe des Kaſperle, wie ſchrecklich die Worte des Teufels im Kaſperletheater. Wie ſchön war es damals, verliebt zu ſein und mit der oder dem Auserwählten durch die blühenden Wieſen und Auen zu ſtreifen! Und als wir jung waren,. ſo ſagen ſeufzend die Alten, herrſchte immer eitel Freude bei unſeren Eltern über ihre Kinder. Wenn ſo die Alten von der Vergangenheit ſprechen, von der guten alten Zeit, ſo glauben ſie, daß es da⸗ mals ſchön war, daß die Vergangenheit weit herrlicher war als die Gegenwart. Sie leben ja nicht mehr in jener Zeit, ſondern ſie ſehen nur das Bild, wie ſich das Einſt in ihrer Erinnerung verewigt hat. Und deshalb ſind ſie mit der heutigen Zeit gar nicht zufrieden. Sie finden alles anders und— ſchlechter. Die Jugend von heute gehorcht den Eltern, die ſich doch ſo um ſie müht, nicht mehr und behauptet ihren eigenen Kopf. In dieſer ver⸗ rückten Zeit will keine dicke Schneedecke den Winter glaub⸗ haft machen, um nicht zu reden von den Sommern, die entweder zu heiß oder zu kalt ſind. In der Schmiede er⸗ llingt nicht mehr das Pochen der Hämmer, ſondern das Ratſchen der Maſchine. Heute muß man in Bäder oder woanders hinreiſen, und die Liebespaare ſind beileibe nicht zwiſchen Wieſenblumen zu finden, ſondern auf dem Tanzboden oder im Kino. Iſt das nicht Grund genug, mit der heutigen Zeit höchſt unzufrieden zu ſein?! Aber die Alten ſind nicht nur unzufrieden mit der Zeit, ſondern auch mit der Jugend, die in dieſer Zeit lebt, ſchlimmer, die ſich in dieſer Zeit mit ihren häßlichen Erſcheinungen woblzu⸗ fühlen ſcheint. Die trotz allem, obgleich die Gegenwart doch wirklich nicht mehr bietet, doch Freude hat und, ſo will es ſcheinen, mit der gleichen Inbrunſt wie die Alten damals mitten im Erleben ſteckt. Sie ſchelten die Jugend oberflächlich und ſchlecht, weil ſie im jugendlichen Ueber⸗ ſchwange auch einmal über die Stränge ſchlägt. „Als wir noch jung waren...!“ Wir wiſſen es: Als ſie noch jung waren, taten ſie ſolches niemals. Glaubt ihr das? Ihr Jungen zweifelt daran; ihr habt zwar keinen Gegenbeweis, aber ihr könnt euch in eurer Einfalt nicht vorſtellen, daß Menſchen, und ſeien es die Eltern, ſo ohne Fehl und Tadel ſein konnten, und wenn ſie es waren, müſſen es andere Menſchen geweſen ſein. Und jene Generation, die das Glied bildet zwiſchen der Jugend und dem Alter, blinzelt mit den Augen. Sie ſieht ihre Jugend noch nicht nur in dem verklärten Licht der Er⸗ innerung, ſondern entdeckt hier und da Schattenſeiten, und ſeien es auch nur verregnete Winter und erfrorene Sommer geweſen. Aber das Alter lebt nur in der Er⸗ innerung, die alles verzaubert erſcheinen läßt. Das iſt ein Geſetz der Entwicklung. Und ſo wiſſen die Alten heute nicht mehr, daß auch ihre Jugend begleitet war von 55 Mahnungen der damals Alten:„Als wir noch jung ren 5 Schön iſt's und vom Schickſal gnädig, daß im Strudel des Erlebens die Vergangenheit wie in einem Filter geläutert wird. Was ſchlackig und trübe, bleibt zurück, und es fließt der glasklare Strom, der das eigene Leben ſo hell und freudig erſcheinen läßt. Wenn wir alt ſind und wenn die heutige Jugend vor dem Ende des Lebens lieh, werden wir und ſie mit Glück und Wehmut an die eigene Jugendzeit denken, an die gute alte Zeit. Was uns damals glücklich machte, werden wir vermiſſen im Lebenskreis der Jugend, die dann mit uns lebt. Und ſte wird dann beſtimmt von uns hören:„Die gute alte eit— Als wir noch jung waren...!“ 5 Kurt Winkler. Aufnahme: Schramme⸗Mauritius(M). Einſt wohnten wir in der großen Stadt in einem dei rieſigen Mietshäuſer. Viele Menſchen wohnten mit uns dort. Wie wir gingen ſie täglich ihrer gewohnten Be⸗ ſchäftigung nach. Jahrelang wohnten wir dort. Kaum daß wir uns ſahen, viel weniger, daß wir uns grüßten. Wir waren uns ſo fremd, wie einſame Menſchen nur fremd ſein können. Vielleicht, daß die eine oder andere Frau im Hauſe einen Anknüpfungspunkt gefunden hatte, der zu einem Schwätzchen reichte. Aber das ſchuf keine Brücken zwiſchen den Menſchen, kein gemeinſames Band, half nur die Neugierde befriedigen, ohne die Menſchen zu erfüllen. Nichts wußten wir von den anderen. Wie ſie hießen, das hatte man in den Jahren erfahren, vielleicht auch, welchen Beruf dieſer oder jener Mann ausübte. Aber wir wußten es nicht, weil wir das Bedürfnis hatten, uns näherzukommen, ſondern weil es wie ein Gerücht durch das Haus geſchlichen war. Wir ſahen uns vielleicht an Sonntagen oder an Sonnabenden, wenn die Familien auf den Balkonen ſaßen, abgeſchloſſen und ängſtlich dar⸗ um beſorgt, nicht geſehen zu werden. Vom freudigen Ereignis hörten wir durch das Gerücht, vom traurigen nicht auf anderem Wege. Jahrelang wohnten wir in dieſem Hauſe, und wir waren den Menſchen ſo fremd geblieben wie uns die Menſchen. Und dann kauften wir ein Häuschen in einer Sied⸗ lung. Ein kleines Häuschen mit einem großen Garten. Rechts von uns ſiedelte ſich ein Werkmeiſter an, links ein Poſtſchaffner. Der Nachbar über die Straße arbeitet in einer Fabrik, der andere iſt Angeſtellter in einem Büro. Wir kannten ſie bald alle, und ſie kannten uns. Weder waren ſie neugierig, noch hatten wir das Verlangen, unſere perſönlichen Verhältniſſe vor jedermann auszu⸗ breiten. Aber ſchon nach kurzer Zeit, kaum daß die erſten“ Häuſer bezogen und die Gärten in Pflege genommen worden waren, fanden wir alle den Weg zueinander, Ueber den Gartenzaun führte dieſer Weg. Wir wußten uns in irgendeiner Sache keinen Rat. Das hatte wohl der Nachbar Poſtſchaffner beobachtet. Einige Tage lang— wir merkten es— ſah er aus der Entfernung zu, und wvahrſcheinlich wurde es ihm ſchwer, ſich uns zu nähern. Dann trat er an den Gartenzaun, und nach einer Pauſe, in der er vielleicht Mut ſchöpfte, hörten wir den Ruf: „Herr Nachbar...“ Mit dieſem Ruf fing unſere Bekanntſchaft und die Bekanntſchaft der Siedler untereinander an. Wie oft ſtehen wir heute am Gartenzaun, und wir geben dort unſeren Rat, wenn er erwünſcht iſt. Jeder findet Zeit für den anderen, und jeder nimmt Anteil am Schickſal des anderen. Niemand haſtet abends und morgens vor⸗ bei, ohne freundlich guten Tag zu wünſchen, ohne Zeit für Rede und Gegenrede zu finden und Anteil zu nehmen am Leben und Ergehen des Nachbarn in engem und weitem Sinne. Alle unſere Nachbarn wohnten einſt in einem der großen Mietshäuſer, wo man keinen Menſchen kannte und kennen wollte. Jetzt ſind wir alle eine große Gemeinſchaft geworden. Uns verbindet der eigene kleine Beſitz, uns verbindet der Boden, den wir alle gleich tief lieben und pflegen. Wir ſind nicht etwa geſchwätzig geworden. Nie⸗ mals haben wir Zeit oder Luſt zum Klatſch, ſondern jeder wahrt einen Abſtand, ohne daß er darum gebeten werden muß. Aber wir alle haben unſere Herzen geöffnet für den anderen, den Volksgenoſſen. Nicht wahr, das könnten die Menſchen in der großen Stadt und den großen Häu⸗ ſern auch? Das ſagt man ſo. Es iſt ihr Schickſal, daß ſie unter den vielen Menſchen immer einſam ſind. Und man könnte glauben, daß die anderen hier draußen die Ein⸗ ſamkeit und den Abſchluß ſuchen. Das iſt richtig, aber zwiſchen ihnen ſind ja nicht die Mauern aufgetürmt, ſon⸗ dern nur Zäune, und Zäune ſind immer ein leichter zu nehmendes Hindernis als ſo eine dicke Wand. Eva Schwundt. Elli mogelt in Erzählung von L. A. Greeven Daß Elli vor Jahren in der Oberſekunda einmal bei der Geſchichte der Königin Eliſabeth von England gräu— lich gemogelt hat, das weiß ſo ziemlich die ganze Stadt, die allerdings nicht ſehr groß iſt; daß ſie aber noch ein zweites Mal in Geſchichte gemogelt und eine hiſtoriſche Fälſchung von recht weittragender Bedeutung begangen hat, das wiſſen nur die allerwenigſten, genauer geſagt: nur drei, nämlich Elli und ihr Hannes, den ſie vor drei Wochen geheiratet hat, und ich, dem die beiden es erzählt haben. Ellis Vater war jahrzehntelang Domänenrat geweſen und zog ſich ſpäter in unſer Städtchen zurück, wo er ein Haus mit Garten erwarb und ſeinen Kohl baute. Als die Söhne Schule und Haus verlaſſen hatten und Elli als Jüngſte allein zurückgeblieben war, kam der Domänen⸗ rat auf den guten Einfall, die frei gewordenen Zimmer ſeines Hauſes während der Sommermonate an Kurgäſte zu vermieten. Da das domänenrätliche Haus hochgelegen war und eine hübſche Ausſicht auf Stadt, Land und See bot, machte ſich das kleine Schild„Zimmer zu vermieten“ gut bezahlt. Auch daß Frau Domänenrat eine vorzügliche Hausfrau ſei und als Köchin ihresgleichen ſuchte, ſprach ſich unter Kurgäſten bald herum. So ſtanden die Zim⸗ mer von Mai bis Ende September niemals leer, und Elli fand nach dem Weggang der Brüder in dem Kom⸗ men und Gehen von Gäſten die ſtets' willkommene Abwechſlung im Einerlei ihres ſonſt etwas allzu ſtillen Daſeins. Sie ſpielte mit Begeiſterung den Fremden⸗ führer, arrangierte Ausflüge und, wenn es hoch kam, mit Lampions und Girlanden italieniſche Nacht im väter⸗ lichen Garten. Die geringen Koſten wurden durch eine gemeinſchaftliche Bowle, die man den Penſionären auf die Rechnung ſetzte, geſchickt wieder hereingebracht. In dieſer Beziehung konnte ſich der Domänenrat auf ſeine Tochter verlaſſen. Eines Tages, als Elli von einem Ausflug heimkehrte, war ein neuer Kurgaſt eingezogen, von dem die Mutter mißbilligend ſagte, daß er anſcheinend ein verwöhnter und ſchwer zu befriedigender Herr ſei, den man lieber ins Hotel hätte ſchicken ſollen. Aber er hatte das große Zimmer mit orgenſonne und Seeausſicht verlangt und war ſofort bereit geweſen, einen ſehr anſtändigen Preis zu zahlen. Und ſo etwas findet man heute gewiß nicht alle Tage. Elli vernahm, daß der neue Herr von Nummer eins ein Profeſſor ſei und eine ganze Bücherkiſte ins Haus gebracht habe. Alſo alt, griesgrämig und langweilig, folgerte ſie und zog die kleine, vorwitzige Naſe kraus. Obendrein hieß er Johannes, was nicht zur Verbeſſerung ihrer ahnungsvollen Laune beitrug, Johannes Wieland. Na— den würde man der Mutter und ihren Kochkünſten neidlos überlaſſen! Vom Umgang mit Profeſſoren hatte ſie ſeit ihrer Schulzeit vollauf genug. Auf der Treppe begegnete er ihr zum erſten Male— und ſie hätte ſich ohrfeigen können, weil ſie bei ſeinem Anblick ein ſo maßlos erſtauntes und dummes Geſicht gemacht hatte und zu allem Ueberfluß vom ſchnellen Laufen erhitzt und zerzauſt war. Unvorteilhafter als in dieſem Augenblick hätte ſie wirklich nicht ausſehen können. Und das ärgerte ſie gewaltig, denn der Herr Profeſſor ſchien ihr weder alt noch griesgrömig zu ſein. Im Gegen⸗ teil: er war jung und ſah, wie ſie ſich geſtehen mußte, überraſchend gut aus. Als ſie in ihrem Zimmer war und ſich raſch um⸗ kleidete und zurecht machte, konſtatierte ſie entſchloſſen und ehrlich bei ſich, daß ihr eigentlich noch nie ein Mann auf den erſten Blick ſo gut gefallen habe, und daß ſie auf dem beſten Wege ſei, ſich Hals über Kopf zu verlieben. Sie erſchrak nicht im mindeſten bei dieſem Gedanken, ſon⸗ und fröhlich als ein dern nahm die Tatſache geſund Geſchenk des Himmels entgegen. Wenn es ſo war, wollte ſie verſuchen, dem Gegenſtand ihrer Liebe ſo begehrens⸗ wert zu erſcheinen als möglich. Da aber lag die Schwierigkeit. Denn es zeigte ſich ſehr bald, daß der junge Herr Profeſſor Johannes Wieland keiner der üblichen Kurgäſte war, denen man als Fremdenführer oder mit der Veranſtaltung italieniſcher Nächte tmponieren konnte. Was die Sehenswürdigkeiten betraf, ſo wußte er ſehr viel beſſer Beſcheid als Elli ſelbſt, und die bunten Lampions mit Mondſchein erklärte er kurzerhand für einen ſpießbürgerlichen Kitſch. Da war guter Rat teuer, und es folgten Tage, die für Elli wenig erfreulich dahinfloſſen: der Profeſſor be⸗ handelte ſie wie ein Kind mit lächelnder Freundlichkeit, die ſich von überheblicher Nachſicht nicht allzuſehr unter⸗ ſchied, was wiederum Ellis Stolz bis zur Weißglut reizte. Zumal, da ſie fühlte, daß ihre Liebe durch die ſchandmäßige Behandlung nicht im geringſten abnehmen wollte, ſondern von Tag zu Tag heftiger und tiefer wurde. Warum muß ausgerechnet ich ſolch einen ein⸗ gebildeten Pinſel lieben?— war der Refrain ihrer ein⸗ ſamen Klagen. Bis ſie eines Tages einen Weg zu ſeinem Herzen fand. Johannes Wieland war Hiſtoriker und ſpürte für ſein Leben gern den Ueberreſten grauer Vorzeit nach, die ſich in jener Gegend um den See herum noch zahlreich finden laſſen. Als Elli erzählte, daß ſie im Februar bei niedrigem Waſſerſtand des Sees in der Sipplinger Bucht Hunderte und Hunderte von Pfahlreſten deutlich habe ſehen können, horchte Profeſſor Wieland zum erſten Male intereſſtert auf, ſtellte Fragen über Fragen und bat ſchließlich Elli, ihm die Stelle, wo einſt ein Pfahlbauten⸗ dorf geſtanden haben mußte, zeigen zu wollen. Elli frohlockte, und in der Folgezeit kam es zu einer ganzen Reihe gemeinſamer Ausflüge, weil ſie ſtets neue geheime Fundſtätten in Erfahrung zu bringen verſtand, wenn der Strom der Vorzeit zu verſiegen drohte. Sie verſchaffte ſich ſogar einige winzige Pfeilſpitzen und Nadeln, wie das Muſeum deren unzählige beſaß, und wußte es mit weiblicher Schläue ſo einzurichten, daß der entzückte Johannes Wieland ſie auf den von Elli an⸗ geregten Fahrten zufällig und wie von ungefähr fand. Heuchleriſch pries ſie alsdann ſeinen wiſſenſchaftlichen Spürſinn. Trotz der unerwartet reichen Ausbeute ihres Zuſam⸗ menſeins, und obwohl Elli fühlte, daß der junge Pro⸗ feſſor ſie mit wachſendem Wohlgefallen anſchaute, äußerte dieſer doch eines Tages mit dem Tone des Bedauerns, daß ſeine Zeit nun wohl bald hier zu Ende gehe. Da fuhr ihr ein Schreck durch die Glieder, und ſie begriff, daß Entſcheidendes geſchehen müſſe. Zwei Tage lang blieb ſie faſt unſichtbar, unternahm eilige und geheimnis⸗ volle Gänge und hantierte hinter verſchloſſener Tür mit Folianten und Pergamenten bis tief in die Nacht. Der einzige Menſch, mit dem ſie in dieſer langen Zeit Ge⸗ ſpräche führte, war die Tochter des Lehrers von Gunzen⸗ hauſen, die ſeit Kindertagen mit ihr befreundet war. Und dann ſagte ſie eines Tages ganz nebenbei zu dem jungen Profeſſor, vielleicht intereſſiere es ihn zu hören, daß der Lehrer von Gunzenhauſen ein altes Pergament auf⸗ ECC ⁵ͤ TTT Weltbild(M). Neapel erwartet den Führer. Probebeleuchtung des Corſo Umberto und der Piazza della Borſa. Ueberflutet von dieſem Lichtmeer hält der Führer ſeinen Einzug in die zauberhafte Stadt. bewahre, das anſcheinend einen Brief einer gewiſſe Friedlinde an den Alemannenherzog Gunzo dar en Johannes Wieland hörte aufmerkſam zu und erklärt ft ſofort bereit, morgen früh mit Elli zum nahen Gun 5 hauſen zu wandern. Daß er ein klein wenig dabei lächle bemerkte Elli in ihrer Erregung aar nicht. 5 Am nächſten Morgen zogen ſie los, trafen den Schul lehrer nicht zu Hauſe, aber ſeine Tochter, die gern berel war, dem Herrn Profeſſor das koſtbare Dokument zeigen. Er prüfte es ſorgfältig von allen Seiten und las es mit größter Aufmerkſamkeit. Ja, es war der Brie etner gewiſſen edlen Dame Friedlinde, worin ſie einem edlen Herrn Gunzo zu verſtehen gab, daß er ein Eſel wäre, weil er nicht zu bemerken geruhe, daß es auf der Welt in Frühlingszeiten neben Hirſch und Wildſau auch noch anderes zu erjagen gäbe. Lächelnd reichte der Pro⸗ feſſor der Lehrerstochter das aufſchlußreiche Schriftſtü zurück, ſprach etwas von Dank und daß jedermann aus der Geſchichte auch heute noch lernen könne. Grüßte und verließ mit der verdutzten Elli das freundliche Dörfchen Gunzenhauſen. Zeichnung: Grunwald— M. Lächelnd reichte der Profeſſor der Lehrerstochter das aufſchlußreiche Schriftſtück zurück, Dank — ſprach etwas von — Als ſie jenes Bänkchen erreichten, das am Rand des Waldes auf einem Felsvorſprung dicht am See ſteht, fragte Johannes Wieland ſeine Begleiterin:„Warum mag die Dame Friedlinde ſolch einen Brief geſchrieben haben?“ Worauf Elli prompt antwortete:„Weil der Herzog Gunzo ein dummes Mannsbild war!“ i„Möglich“, ſagte der Profeſſor und ſchwieg eine Weile. Dann ſah er Elli mit vergnügtem Grinſen an. „Wiſſen Sie auch, daß man ſich ſtrafbar macht, wenn man Dokumente fälſcht?“ Elli nickte ſtumm; unausſtehlich war dieſer Mann, und daß ſie ihn lieben mußte, war das ärgſte dabei. „Ihrer Strafe werden Sie nicht entgehen, verlaſſen Sie ſich darauf, kleine Elli. Und da weit und breit kein Poliziſt zu ſehen iſt, dem ich dich ausliefern könnte, ſo nehm ich ſelbſt dich in Haft!“ Mit der Art und Weiſe der Inhaftnahme war Elli völlig einverſtanden. dend ddnnnnugmntuagsnbdgggtgaaadntadgakdanutnunnngaddmnuladuuenmu Verdienſt ohne Lohn. Als es noch die echten Berliner Schuſterjungens gab, hatte Anton, ein hervorragendes Mitglied dieſer Gilde, wie⸗ der einmal einen furchtbaren Streich geliefert. Der Meiſter ſchwang drohend den Knierlemen. zWeeſte boch, wat du davor verdienſt“ rief er wütend, Anton ſah ihn treuherzig an. „Laſſen Se man ſind, Meeſter, davor verlange ick niſcht.“ ** Die Gaſtſtätte war bis auf den letzten Stuhl beſetzt. Plötzlich verlöſcht das elektriſche Licht. Wie das ſo iſt, ver⸗ ebbt ebenſo plötzlich mit der eingetretenen Finſternis das Stimmengewirr. Da ertönt in die Stille hinein die Stimme des um die Behebung der Störung bemühten Wirtes. „Paule, ſchnell, Sicherung!“ 5 „Schon geſchehen, ſtehe bereits an der Kaſſe!“ kommt es beruhigend zurück. Die Jubelfahrt des Führers durch Italien. Welt Nach der Ankunft am Brenner ſchreitet der Führer mit dem Herzog von Piſtoia un Armeekommandanten von Bozen, General Guidi, die Front der Truppen ab. Wel tbtld 05. f Die ſiegreichen deut 0- ſchen Reiter im Kanonenſpringen um den Preis vom Capitol, von m links: Unterſturmführer Schönfeld auf Rebell, Oberleutnant Brinckmann auf Erle und SS⸗ Standartenführer Fegelein auf Schorſch. ö e 2 E. (2. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Nachmittags durchſtreift Helldorf mit Helga das Schloß. Sie zeigt ihm im erſten Stock ſämtliche Räume. Als er je⸗ doch den Wunſch äußert, auch die Räume im zweiten Stock⸗ werk zu beſichtigen, weiſt ſie ihn kurz ab. Dagegen führt ſie ihn auf den Turm, damit er einen Blick über das Land habe. Auf dem Wehrgang bricht ſie in Weinen aus. Helldorf dringt in ſie, aber Helga lehnt es ab, den Grund für ihr Verhalten anzugeben. Lediglich eine Klage, daß ſie in der letzten Zeit allein und verlaſſen geweſen ſei, hört er. Am Abend erfährt Helldorf von dem Pfarrer, daß der Baron in der letzten Zeit ſich nur noch durch Morphium aufrechterhält. Der Pfarrer macht Helldorf Mitteilung von dem plötzlichen Tod der zweiten Frau des Barons. Sie wurde vier Wochen nach der Rückkehr von ihrer Hochzeitsreiſe nachts in ihrem Schlaf⸗ zimmer erſchoſſen. Die polizeilichen Ermittlungen nach dem Täter verliefen ergebnislos. In der Umgegend des Schloſ⸗ ſes ging das Geraune, daß der Baron der Täter ſei, und als er kurze Zeit nach dem Mord bei einem Reitunfall zum Krüppel wurde, ſah man darin die Strafe des Himmels. Der Lichtkegel ſeiner elektriſchen Lampe warf den Schatten ſeiner Geſtalt in fratzenhaften Verzerrungen über die grauen Steinwände. Zuweilen ſchien es ihm, als ob ein leiſer Schritt hinter ihm hertappte, doch wenn er ſich zurückwandte, lag das ganze Treppenhaus dunkel und leer, und das ſeltſame Geräuſch war wohl nur der Nachhall ſeiner eigenen Tritte. Oben vor der alten Turmtür, die ihn mit ihren ver⸗ ſchnörkelten Eiſenbeſchlägen wie ein höhniſches Geſicht an⸗ zugrinſen ſchien, machte er noch einmal halt und lauſchte geſpannt in die drohende Finſternis. Doch alles war totenſtill, nur ein lauer Luftzug kam durch ein Seitenfenſter, matt, ohne Friſche, faſt ohne Laut, wie erſtickt von der laſtenden Schwüle des nächtlichen Schweigens. Aergerlich über den Streich, den ihm ſeine erregten Nerven geſpielt hatten, ging er endlich zu ſeinem Zimmer weiter. Doch lange noch lag er ſchlaflos, mit offenen Augen, zwiſchen Wachen und Traum, von wirren Gedankenfetzen umflattert.—— IV. Auf der Uferböſchung an dem Marienſeer Badehäus⸗ chen hielt blank und fett ein Fuchspony hart angeſchirrt vor einem Korbwägelchen und kämpfte mit Schweif und Mähne einen erbitterten Kampf gegen die blutgierigen Schwärme der dicken ſchwarzen Bremsfliegen. Durch die leinenbeſchlagene Tür klang helles Mäd⸗ chenlachen, und der hübſche Kopf Ilſe Radenslebens tauchte zwiſchen den Kolbenhäuptern des hohen Röhrichts auf. Gleich darauf trat auch Helga ins Freie, und die bei⸗ den Mädchen ſpazierten in ihren bunten Bademänteln ge⸗ gemächlich in dem weichen Uferſand umher, der ſich feucht und warm um ihre Füße ſchmiegte. Ueber dem See leuchtete die Sonne in der wunder⸗ vollen Klarheit eines morgenſtillen Junitages. In der unermeßlichen Himmelsferne ſchwamm einſam ein weißes Lämmerwölkchen und trieb ſtill dahin wie ein lichter, lieber Sommergedanke. Ilſe hatte ſich ins Gras geworfen und lauſchte auf den Ruf eines Kuckucks, der aus ſchweigenden Wald⸗ gründen fern herüberſcholl. „Ich muß noch dreißig Jahre warten, bis ich heirate“, ſagte ſie enttäuſcht, den ſchlanken Körper dehnend.„Wol⸗ len wir ſchon ins Waſſer oder fahren wir erſt noch ein Stück auf den See hinaus?“ Dann ſtand ſie, ohne eine Antwort abzuwarten, wie⸗ der auf den Füßen und kletterte in ein kleines Kielboot, das neben dem Badehäuschen in dem ſchwärzlichen Brack⸗ waſſer ſchaukelte. f „Komm, Helga“, befahl ſie kurz.„Hier wird man heute von den Mücken ja halb aufgefreſſen.“——— Ilſe zog die Badekappe feſter um ihr blondes Haar und ſteuerte das ſchmale Boot geſchickt durch den Schilf⸗ gürtel des Ufers, über dem zahlreiche Libellen in blauen und grünen Blitzen ihr glashelles Liebesſpiel trieben. Die Morgenſonne rann weich um ihre kräftigen run⸗ den Arme, die die Ruderſtangen leicht und ſicher regierten. Es war ganz ſtill über dem See, und der Takt der 1 teilte die große Stille in gleichmäßige Jauſen. Auch Helga hatte ihren Bademantel abgelegt und ſchaute nachdenklich in die kleine Kielwelle zurück, die leiſe murmelnd hinter dem Boot herlief und ihre Gedanken wie in einem ſilbernen Netz fing.„ Auf einem großen Waſſerroſenblatt ſaß ein ſtattlicher 1 1 15 Froſch und ließ ſeine Pausbacken auf⸗ und nieder⸗ gehen. Ob er wohl ein verzauberter Prinz ſein mochte, dachte die unwillkürlich, und die Welt erſchien ihr auf einmal ganz fern und weit. 5 „Ich habe neulich irgendwo geleſen“, ſagte ſie dann verträumt,„daß es in der Schweiz einen See geben ſoll, wenn man an einem ſtillen blauen Tage darüber weg⸗ fährt, glaubt man, man ſieht durch ihn durch bis an die andere Seite der Erde. So kommt mir manchmal auch unſer alter Spieringſee vor.“ Ilſe lächelte ein wenig ſpöttiſch. 5. „Du biſt ja heute ſo poetiſch angehaucht. Erzähle mir lieber noch etwas von deinem Doktor. Man muß über den Herrenflor der nächſten Umgebung doch wenigſtens eini⸗ germaßen im Bilde ſein.“ 5 Ein leiſes Rot glühte durch Helgas Geſicht. „„Dr. Helldorf iſt ein netter, vornehmer Menſch“, ver⸗ ſetzte ſie dann, die Beine übereinanderſchlagend.„Ein Menſch vor allem, zu dem man ſofort volles Vertrauen hat. Ich habe nie geglaubt, daß man ſich mit jemand an einem einzigen Tage ſo nahe kommen kann. Ich hielt ihn übrigens zuerſt für einen Amerikaner, der uns ſchon in nächſter Zeit als neueſter Käufer heimſuchen will!“ O, A „Für einen Amerikaner“, echote Ilſe,„für einen rich⸗ tiggehenden Amerikaner? Weißt du, das finde ich gerade⸗ zu begeiſternd.“ Helga zuckte die Achſeln. „Ich bin da anderer Anſicht. Du kennſt ja meine Ein⸗ ſtellung zu Vaters Verkaufsabſichten. Ich glaube, das iſt ſchon der Siebente, der in dieſem Jahr in Rolitten auf⸗ taucht und wahrſcheinlich ebenſo wie ſeine Vorgänger nach ein paar Tagen auf Nimmerwiederſehen in der Verſen⸗ kung verſchwinden wird.“——— Sie hatten unterdeſſen die Höhe des Sees erreicht und näherten ſich einer kleinen Inſel, die ihnen wie eine grüne Urwaldwildnis langſam entgegenzuſchwimmen ſchien. Ein berüchtigter Wilddieb, der geraume Zeit der Schrecken der ganzen Gegend geweſen war, hatte viele Mo⸗ nate auf ihr gehauſt, bis der Marienſeer Förſter durch einen Zufall ſein Verſteck aufgeſpürt hatte. Eine halbverfallene Fiſcherhütte, in deren Dachraum das auf der Inſel gewonnene Heu aufbewahrt wurde, hatte dem verwegenen Geſellen als Schlupfwinkel gedient und verbreitete einen Schimmer von Romantik um das verlaſſene Eiland.—— Auf einer weißleuchtenden Sandbank ließen ſie ihr Boot auslaufen und kämpften ſich auf einem verwachſenen Schlängelpfad zwiſchen Holunderbüſchen und rieſigen Haſelnußhorſten ins Innere. Allerlei aufgeſcheuchtes Getier umſchwirrte und um⸗ flatterte ſie; ein Zug wilder Enten ging aus der feucht⸗ goldenen Stille ihres Schilfwaldes auf, ſeltſame Vogel⸗ ſtimmen ſchnarrten und ſchnatterten. Dann ſaßen ſie auf dem bemooſten Skelett eines alten Buchenſtubbens vor der Hüttentür und ſchauten auf den weiten Ring der Uferwälder hinaus, die ſtill und feierlich in den klaren Fluten ſtanden. Kein Lufthauch regte ſich, nur Waſſer ringsum und Blau und Sonne. Es war, als ob Frau Einſamkeit auf leiſen Sohlen die Inſel durchſchritt und mit ernſten, ſtillen Augen die blü⸗ hende Ingend der beiden Mädchen hütete.——— 87 90 80 eee 95——— Zeichnung: Drewitz— M. „Die Hütte wird wieder bewohnt“, ſagte Ilſe, ihre Stimme unwillkürlich zu einem leiſen Flüſtern dämpfend. „Hier bin ich heute vielleicht zum letzten Male“, nahm Helga nach einem langen, beſchaulichen Schweigen endlich wieder das Wort.„Seit ſich dieſer Amerikaner angemel⸗ det hat, werde ich das Gefühl nicht los, daß damit unſere Tage in Rolitten gezählt ſind.“ Ilſe hatte ein Stöckchen aufgenommen und bedrängte damit einen kleinen ſchwarzen Käfer, der ſich hartnäckig bemühte, die rundliche Wölbung ihrer linken Wade zu er⸗ klimmen. 5 „Iſt es denn wirklich ganz ſicher ausgemacht, daß dein Vater verkaufen muß?“ ſagte ſie dann voll Teilnahme. „Mir will das noch immer nicht ſo recht in den Kopf. Und wenn ſchon, dann kommſt du eben einfach nach Marienſee. Großvater hat noch geſtern erklärt, daß du jederzeit bei uns eine neue Heimat finden würdeſt.“ Helga ſchüttelte den Kopf. „Nein, Ilſe, das iſt ausgeſchloſſen. Ich kann von nie⸗ mand Almoſen annehmen und werde mir ſchon irgendwo mein Brot verdienen als Gutsſekretärin oder in einem Büro in Königsberg. Nur die Ungeſßißheit kann ich bald nicht mehr ertragen und dieſe Potemkinſchen Dörfer, die vor jedem Beſucher aufgebaut werden und mit denen Vater vor ſich ſelbſt noch immer die Illuſion des reichen Mannes aufrechtzuerhalten ſucht. Dabei weiß ich doch am beſten, daß alles bei uns nur noch Kuliſſe iſt und es über⸗ all am Nötigſten fehlt. Geſtern mittag war unſer alter Oberinſpektor bei Vater und hat ihm rundheraus erklärt, daß in ein, zwei Monaten der ganze Gutsbetrieb ſtilliegt, wenn bis dahin nicht neues Geld beſchafft wird. Es gab einen furchtbaren Auftritt, und ich habe Vater direkt be⸗ wundert, daß er ſich ſchon eine Viertelſtunde ſpäter mit Dr. Helldorf wieder ſo ruhig und beherrſcht unterhalten konnte, als ob nichts geſchehen wäre. Sei mir nicht böſe, daß ich dir das alles erzähle, aber du biſt ja doch ſchließ⸗ lich die einzige, der ich mich anvertrauen kann.“ Ilſe legte zärtlich den Arm um die Schulter der Freundin. a 1 „Aber, Helga, das iſt doch ſelbſtverſtändlich, daß ich an allem teilnehme, was dich betrifft. Gerade ſo, als ob es mich ſelbſt anginge. Verliere nur nicht ganz den Mut. Schließlich iſt jedes Ding immer nur halb ſo ſchlimm, als SS c VUA 2 E es im erſten Augenblick ſcheint. Uebrigens wünſchte ich, wir hätten unſere Frühſtücksſemmeln nicht im Boot ge⸗ laſſen. Ich habe auf einmal einen furchtbaren Hunger.“ Damit ſprang ſie in ihrer queckſilbrigen Unruhe wie⸗ der auf und ſpähte in das Innere der Hütte. In einer Ecke war aus rohen Ziegelſteinen ein kleiner Herd aufgemauert, daneben lehnte eine Leiter, die durch eine viereckige Oeffnung in der hölzernen Decke auf den Dachboden führte. Sonſt war in dem halbdunklen Raum außer einer grobgezimmerten Bank und einem rohrgeflochtenen Stuhl nichts Bemerkenswertes zu entdecken. Erſt als die Mädchen mit vereinten Kräften die quietſchende Tür ganz aufſtießen und die helle Sonne bis in den äußerſten Winkel der Hütte flutete, bemerkten ſie im Hintergrund auf ein paar zuſammengeſchobenen nie⸗ drigen Kiſſen ein bequemes Heulager. Ein mit Waſſer gefüllter Steinkrug ſtand am Kopf⸗ ende, daneben lag ſauber zuſammengefaltet eine Kamel⸗ haardecke über einem vornehmen Reiſeloffer. „Die Hütte wird wieder bewohnt“, ſagte Ilſe, ihre Stimme unwillkürlich zu einem leiſen Flüſtern dämpfend. Betreten ſahen ſich die beiden Mädchen an und lauſchten. Doch alles blieb ſtill, nur die leiſe Muſikl von Wald und Waſſer war um ſie her und ein tiefes Bienenſummen, das wie in einem einzigen langgehaltenen Ton über der ſonnenheißen Wieſe zitterte.——— „Nun, ein Menſchenfreſſer wird es ja nicht gleich ſein“, ſagte Helga, als ſie nach einem atemloſen Lauf wie⸗ der an ihrem Landungsplatz ſtanden.„Und ein See⸗ räuber auch nicht. Unſer Boot liegt ja noch friedlich auf dem alten Fleck.“ „Ich habe keine Angſt“, verſetzte Ilſe und erhob kampfluſtig ein Ruder.„Von mir aus ſoll der Kerl ruhig kommen. Die ganzen Beine habe ich mir bei unſerer Flucht an dem alten Schilf zerſchnitten. Aber dulden würde ich das keinen Augenblick, wenn die Hütte uns ge⸗ hören würde.“ Eine Zeitlang ſchwiegen ſie, indes das Boot aus den Rohrbreiten der Inſel wieder auf den See hinaustrieb. Die Sonne war höher geſtiegen und brannte jetzt mit der vollen Kraft der Vormittagsglut. Eine Gabelweihe ſtand in dem blauen Flimmerhim⸗ mel und ſtieß dann plötzlich wie ein Stein zum Waſſer hinab.——— „Am beſten ſagte ich's ja Großvater, daß es auf der Inſel ſchon wieder nicht mehr ganz geheuer iſt“, meinte Ilſe endlich nachdenklich.„Aber dann iſt es mit unſerer ſchönen Freiheit vorbei, und wir dürfen nie wieder allein auf dem See herumkreuzen. Vielleicht handelt es ſich auch nur um einen harmloſen Sommerfriſchler, der auf der Inſel eine Freiluftkur macht.“ Helga hatte das Geſicht in die Hand geſtützt; wie die Ahnung eines Verhängniſſes ſchien es ihr auf einmal über der leuchtenden Helle des Tages zu liegen. Unwillkürlich ſah ſie nach der Inſel zurück. Da ſtand das alte Hexenhaus ſeltſam geduckt unter einem überhängenden Erlengebüſch und ſchaute mit ſeinen kleinen, ſcheibenloſen Fenſtern wie mit tückiſchen Augen in den lachenden Morgen hinaus. V. „Alſo, mein lieber Herr Wight, ſeien Sie mir noch⸗ mals herzlichſt willkommen. Hoffentlich ſind Sie mit Ihrer Unterbringung einigermaßen zufrieden. Im „Adlon“ wohnen Sie natürlich komfortabler. Aber nur ein Schelm gibt mehr als er hat.“ Der Angeredete, ein ſchlanker, eleganter Mann von einem gänzlich unbeſtimmbaren Alter, verneigte ſich förmlich. „Sie beſchämen mich mit Ihrer Gaſtlichkeit, Herr Baron. Zumal ich noch wegen meiner Verſpätung um Entſchuldigung bitten muß. Wir ſind ſchon ſehr früh von Königsberg abgefahren, aber mein Chauffeur hat ſich in dieſen oſtpreußiſchen Urwäldern mehrfach verirrt.“ Eine Handbewegung des Hausherrn berief den Die⸗ ner mit dem Teewagen in die Kaminecke. Die Parkwieſen dufteten leiſe herauf. Der Heißwaſſerkeſſel ſummte, zuweilen klirrte ein . auf dem blattdünnen Porzellan der chineſiſchen Taſſen. Der Zauber der blauen Stunde wehte in der Stille des ſpäten Nachmittags.——— „Das iſt das Schloß meiner Väter in einer ſeiner ſchönſten Stimmungen“, nahm der Baron jetzt die Unter⸗ haltung wieder auf.„Und Sie werden es verſtehen, daß es mir ſehr ſchwer wird, mich von dieſem Beſitz zu tren⸗ nen. Aber leider ſind die Verhältniſſe meiſt ſtärker als die Menſchen. Meine Aerzte raten mir dringend, meinen Wohnſitz für ſtändig nach einem Heilbad, Wiesbaden oder Oeynhauſen, zu verlegen, wenn ich mir überhaupt noch ein paar weitere Lebensjahre retten will. Obwohl ein Leben, ſo wie ich es führe, nur noch ein recht zweifelhafter Genuß iſt.“ Herr Wight machte eine bedauernde Geſte. „Ich darf Sie wohl meines aufrichtigſten Mitgefühls verſichern“, ſagte er ſteif. Der Baron krampfte die knochigen gelben Finger er⸗ bittert ineinander. „Seit bald ſechs Jahren bin ich nun ſchon an dieſen Marterſtuhl gefeſſelt. Und niemand kann mir helfen. Da lernt man, ſich in Geduld faſſen. Aber wir wollen lieber von etwas anderem als von meiner Krankheit reden. Darf ich mir vielleicht die Frage erlauben, wie Sie mit Ihren Kaufabſichten eigentlich auf Rokitten gekommen ſind?“ Der Amerikaner ſtrich bedächtig den Aſchenkegel ſei⸗ ner Zigarre ab, wie wenn er Zeit gewinnen wollte, auf dieſe unerwartete Frage zu antworten. f (Fortſetzung ſolat.) Auslaſſungsaufgabe. 8 Maſche Rache Oehr Nonne Muſe Buehne Tiger Pollen Loeſer Hoelle Ocker Bark Backe Uhr Manege Manko. 8 Aus vorſtehenden 16 Wörtern ſoll durch Auslaſſen je eines Buchſtabens ein neues Wort gebildet werden, 7 während die ausgemerzten Buchſtaben, aneinandergereiht, ein Frühlingsblümchen nennen.. 6 Rätſel. Ich bin ein brummiger Geſelle Und geh' im ſchlichten, braunen Frack, Tag ſind und Sonne mir zu helle, 9 5 Verhaßt iſt mir das Menſchenpack. Ich glaub', der Haß iſt gegenſeitig, Man wünſcht zu allen Teufeln mich; Gar vieles von den Menſchen leid' ich, Und ſie, ſie leiden viel durch mich! Die Kinder haben mich ſehr gerne, Doch dank' ich für die Freundlichkeit, Ich ſeh ſie lieber aus der Ferne, o Weiß zieht und ſetzt mit dem dritten Zuge matt. Denn ſie tun mir gar viel zu leid'. Silbenrätſel. Ich bin bekannt als ſtarker Freſſer 5 5 d bi doc V 15. 5 che= che cho de de di du erd fa Und% e f Nur wen'gen Weſen ſchmeckt es beſſer, 1 5 Ich ſehnabelier in einer Tour. ing— it— kun— le— mer— ne— or— ra— ra Ich ſchnabelier„ — rif— ro— row— ſack— ſal— ſalz— ſchlirf— Mag nichts als ſchlafen oder freſſen ſe— ſet— ſter— te— te them— torp— ve— wa Und mich erfreun im Dämmerlicht; 1 — wer— zach— ze— zit. Mein Leben iſt ja kurz bemeſſen, 5 5 25 N Aus den vorſtehenden 46 Silben ſind 16 Wörter zu s iſt nur ein kleines Lenzgedicht. 5 5 Zeichnung: Stange(Wh). bilden, deren Anfangsbuchſtaben, von oben nach unten,..„Was ſtört uns ſo das bißchen Regen!?“ D endbuchf e vor 0 30 bee 51 2 2 2 2 2 1 n on unten nach oben geleſen, ein Ee 18. jederzeit gebrauchsfertig 5 ergeben. 8. 5 N ö 55 20. N e 8 f g 8 8 ur Die zuſammengeſetzten Silben haben folgende Be⸗ 1 b e 10 8 e e ale Ee e en e deutung: 1. Fehlſumme, 2. Strom in Hinterindien, 3. u ſnesgen und Sitzt unverrückbar fest. Er wirkt Sie“, fragt er,„einen alte ſel he we er Ge Wiſſenſchaft, 4 Stadt im bremiſchen Gebiet, 5. Vereini⸗ gung von Tonkünſtlern, 6. Verzierung, 7. Bad in Heſſen, 8. Stadt in Schweden, 9. Krankheit, 10. Stadt in Nor⸗ wegen, 11. engliſcher Strom, 12. Gewürz, 13. Nebenfluß des Inn, 14. kanariſche Inſel, 15. Ort in Pommern, 16. hätte?“ „Wieſo?“ lächelte die junge Dame.„Sprechen Sie etwa durch die Blume?“ „O nein“, ſagt Herzig,„ich habe kein Geld.“ Hlutstillend, keimtétend und heilungfördernd. 17 j Auflöſunge 8 voriger Nur 1 Stadt in Schleswig. 1. a See 4„Hör' mal, geſtern wollte ich dich beſuchen, aber die Literariſches Verſteckrätſel. Weide, 6. Hamburg, 8. Tag, 9. Nab, 11. Priel, 13. Aſſel, Haustür war verſchloſſen““ a 1 Glücklich, wer nicht kreuz und quer gelenkt, 15. Boa, 16. Leo, 18. Elis, 19. Egge, 20. Pen, 23. rar,„Sie war nicht verſchloſſen, ſie klemmt ſich nur. Wer der Heimat ſeine Kräfte ſchenkt, 24. Nelke, 26. Nogat, 28. rot, 30. Bad, 31. Sikuler, 34.„Ja, aber— warum läßt du denn da keinen Hand⸗ Daß er wiederum gelräftigt werde Euter, 35. Ree.— Senkrecht: 1. Sem, 2. Eibe, 3. Edu, werker kommen?“ 5 Von dem Liebeshauch der Heimaterde. 4. Wagen, 5. Ernſt, 6. Hai, 7. Gas, 8. Trainer, 10. Bel⸗„Schon gemacht, heute morgen war der Maler da und Werden die fettgedruckten Buchſtaben in vorſtehendem grad, 11. Polen, 12. Lampe, 13. Anton, 14. Legat, 15. Bey. hat ein großes Schild gemalt:„Kräftig drücken, Tür Vierzeiler richtig miteinander verbunden, nennen dieſe 17. Oer, 21. Aktie, 22. Zober, 25. Los, 27. gar, 29. Rute, klemmt ſich!“ uns den Verfaſſer. 32. Kur, 33. Lee. u Zickzack. Anagrammſcherze: 1. Bier, rieb, 2. Diele, leide, 1 N a Aus den 18 Silben: 3. Diener, nieder, 4. Garten, tragen, 5. Halmen, Mahlen, 8 1 bi— bin— bre— che— droſ— go— im— in— le 6. Hügel, glühe. Wes — lett— me— ni— ral— ſel— ur— ve— xe— ze Geographiſches Silbenrätſel: 1. Jeres, 585 8 ſollen 9 Wörter gebildet werden, deren Anfangs⸗ und 2. Eltze, 3. Delhi, 4. Eſſen, 5. Rönne, 6. Tarasp, 7. Amſtel, agen die/ ochprägung. Endbuchſtaben, im Zickzack geleſen, die dichteriſche Bezeich⸗ 8. Gera, 9. Homburg, 10. Aue, 11. Treuen.—„Jeder Tag e e 5 f nung des Mai nennen. Die Wörter bedeuten: 1. Wirts⸗ hat ſeine Plagen!“„„Ich finde, Zwillinge haben doch viel vor anderen hausrechnung, 2. kurze päpſtliche Urkunde, 3. Inſekt, 4. Zahlen rätſel: Braunſchweig, Ravenna, Aſien, Menſchen voraus! 12 Federdecle, 5. Singvogel, 6. Waſſergeiſt, 7. Kranichvogel,] Urban, Nagaſaki, Schwan, Citrone, Harburg, Weißwein,„Warum denn?“ 8 5 8. inneraſiatiſche Wüſte, 9. Schuhputzmittel. Eber, Irene, Geige.. 8„Na, ſie können ſich doch wenigſtens ſelbſt ſo ſehen, wis Logogriph. Schüttel⸗Rätſe. Weinland 1 Leinwand. 0 ſie von anderen geſehen werden. Gefugig deiner Hand 1 Kett enrätſ el„Bank⸗-Geld ee e e e 15 Meſſ' Längen ich und Breiten. S e„ e e Fräulein Helga geht mit ihrem Hund ſpazieren. Der 85 2 5 chutz⸗Zoll Zoll⸗Stock Stock⸗Fiſch Fiſch⸗Bein Bein⸗Bruch„ M Ein Zeichen mehr verwandt, Bruch⸗Land Land⸗Sturm Sturm⸗Bock Bock⸗Sprung Hund beißt einen Herrn in die Hoſe. Schweif' ich durch ungemeſſ'ne Weiten. Sprung⸗Brett Brett⸗Spiel Spiel⸗Bank. 5 5„Fräulein, der Hund hat mich eben in die Hoſe ge⸗ Gleichklang. Rätſel⸗Sonett: Das Loch. biſſen!“ 5 185.. Es ſind 10 Wörter zu ſuchen, von denen ein jedes 55 555 1 i e e„Unterlaſſen Sie doppelten Sinn hat. Hat man dieſe gefunden, ergeben H dieſe albernen Annäherungsverſuche! deren Anfangsbuchſtaben einen Vorgang in der Natur. umor 5 Die Wörter bedeuten: 1. große flache Schüſſel— Schlag⸗ Federmann hat ſich freiwillig für einen Achtwochen⸗„So, Sie ſind alſo auf einem Unterſeeboot“, fragte die inſtrument, 2. Lohn nach Arbeſtsleiſtung— Zuſammen⸗ kurſus bei der Infanterie gemeldet. Bevor aber die Ein⸗ wohlmeinende alte Dame.„Was haben Sie denn dabei klang, 3. Packung zu Heilzweclen— plötzlicher Wetter— berufung kommt, geht Federmann hin und nimm— zu tun?“ wechſel, 4. Gangart der Fi ztruppe— fruchtbares[ man kann nie wiſſen, wozu es gut iſt— Schießunterricht.„Ach Gott“, ſagte der Matroſe,„ich renne immer nach Schwemmland, 5. ausgewalztes Metall— volkstümliche Wie iſt es denn“ fragt Mücke.„haſt du ſchon Fort- vorne und halte dem Boot die Naſe zu, wenn wir tauchen!“ Bezeichnung für Unſinn, 6. Y benfluß des Rheins— ſchritte gemacht?“ 8 dünner Metalldraht, 7. Wohn igswechſel— Rundgang„Und ob!“ ſagt Federmann.„Zuerſt habe ich kaum 8 8. b eines Feſtzuges, 8. Haupttür— eingetroffene Sendung, die Scheibe getroffen, dann habe ich zwanzig bis fünf⸗ 8 Lehrer:„Kannſt du mir ſagen, warum man nicht 9. Tonmaß— Feingefühl, 1“ kleines Wegſtück— zeit⸗ undzwanzig Ringe geſchoſſen, und jetzt treffe ich ſchon Fenſterglas zu Brillengläſern benutzt? s 8 licher und räumlicher Schluß Gegenſtände, auf die ich überhaupt nicht gezielt habe!“ Schüler:„Weil es ſo groß und ſo viereckig iſt!“ Bei nervöſen Herzſiörungen, CCF ehen Zahnstein Ans dt 2 km. vor Oberstdorf(Allgau) Langenwang l 0 m boch ein Ort wirklicher Erholung. Herrliche Waldspaziergange. Idealer Ausgangspunkt für Hochtouren in die Allgäuer die häufig mit Schlafloſigteit verbunden ſind, wirkt Kloſterfrau⸗ Meliſſengeiſt ausgleichend auf die Herztätigkeit und ſorgt für einen geregelten Puls, vor allem, wenn durch Genuß ſtarken 75. 5 8 5 1 N 5 5 Alpen. Billige Unterkunft u. Verpflegung. Ausk. u. Frosp kaffees, ſchwerer Zigarren, übermäßige körperliche und geiſtige. g 0 10 d e nt Vverkehrs-Verein Langenwang(Allgau) Anſtrengungen oder ſeeliſche Aufregungen Beſchwerden auf⸗ 8 e treten. 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