Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages · und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Sechenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keiner Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hürdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. IV. 38. 1140. —— 5, Jahrgang Feierliche Bekräftigung der deukſch⸗italieniſchen Freund- ſchaft.— Anſprachen von hochpolitiſcher Bedeutung. Rom, 8. Mai. Der Duce gab zu Ehren des Führers am Samstag im Palazzo Venezia eine Abendtafel, bei der folgende Anſpra⸗ chen gewechſelt wurden. Der Duce ſagte: „Führer! Es geſchieht mit der allerherzlichſten Freude, daß ich Ihnen meinen, der Regierung und des italieniſchen Volkes Willkommengruß entbiete in dieſer Stadt Rom die Sie heute empfängt in dem doppelten Glorienſchein ihrer Ueberlieferung und ihrer Macht. Ihr Beſuch in Rom vollendet und beſiegelt das Einver⸗ nehmen(inkeſa) zwiſchen unſeren beiden Ländern. Dieſes Einvernehmen, das wir mit feſtem Willen angeſtrebt und hartnäckig aufgebaut haben, wurzelt in Ihrer und unſerer Revolution; es zieht ſeine Kraft aus der weltanſchaulichen Gemeinſchaft, die unſere beiden Völker verbindet; es hat ſeine hiſtoriſche Aufgabe in den dauernden Intereſſen unſe⸗ rer beiden Völker. Hundert Jahre Geſchichte— ſeit Deutſchland und Ita⸗ lien ſich erhoben, um mit Revolution und mit den Waffen ihr Recht auf die nationale Einheit durchzuſetzen, bekunden die Paralletität dieſer Grundſtellung und die Solidarität dieſer Intereſſen. Mit dem gleichen Glauben und mit dem gleichen Willen haben Deutſchland und Italien gekämpft, um ihre Einheit zu begründen; ſie haben gearbeitet, um ſie feſt und ſicher zu machen; ſie haben ſich in der letzten Zeit aus der Verderbnis zerſetzender Ideologien befreit, um je⸗ nes neue Volksregime zu ſchaffen, das das Kennzeichen die⸗ ſes Jahrhunderts iſt: Auf dieſem, von der Geſchichte vorgezeichneten Wege marſchieren unſere Völker vereint mit loyalen Abſichten und mit jenem überzeugten Vertrauen, das ſeine Probe be⸗ ſtanden hat in den Ereigniſſen dieſer Jahre des Friedens und des Einvernehmens unter den beiden Nationen. Das faſchiſtiſche Italien kennt nur ein einziges ethiſches Geſetzin der Freundſchaft: jenes, das ich vor dem deutſchen Volke auf dem Maifeld angeführt habe. Die Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen dem nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ land und dem faſchiſtiſchen Italien hat dieſem Geſetz ge⸗ horcht, ſie gehorcht ihm gegenwärtig, und ſie wird ihm in der Zukunft gehorchen. Die Vorausſetzungen und die Ziele dieſer Zuſammenar⸗ beit, die durch die Achſe Berlin— Rom ihre Weihe emp⸗ fängt, haben wir dauernd und offen bekräfligt. Deutſchland und Italien haben hinter ſich die Utopien gelaſſen, denen Europa in ſeiner Blindheit ſein Schickſal anvertraut hake, um untereinander und mit anderen ein Regime zu ſuchen, das in gleicher Weiſe für alle wirkſame Sicherheiten für Ge⸗ rechtigkeit, Sicherheit und Frieden einzurichten in der Lage ſei. Dahin aber kann man nur gelangen, wenn die ele⸗ menkaren Rechte eines jeden Volkes auf Leben, Arbeit und Verteidigung loyal anerkannt werden und wenn das politi⸗ ſche Gleſchgewicht beruht auf der Wirklichkeit der geſchichtli⸗ chen Kräfte, die es begründen und beſtimmen. Wir ſind da⸗ von überzeugt, daß die Völker Europas auf dieſem Wege jene Ruhe und jenen Frieden finden werden, die unerläß⸗ 1 um die Grundlagen der europäiſchen Kultur zu be⸗ wahren. Führer! Vor meinen Augen ſteht noch deutlich das Wunderbare Bild von Arbeit. Frieden und Kraft, das mir im vergangenen Herbſt Ihr Land geboten hat, Ihr Land, von Ihnen wiederhergeſtellt auf der Grundlage der Tugenden der Disziplin, des Mutes und der Hartnäckigkeit, die die Größe der Völker ausmachen. Die Antwort des Führers „Duce! Tief bewegt danke ich Ihnen für die zu Herzen gehenden Worte der Begrüßung, die Sie zugleich im Na⸗ men der italieniſchen Regierung und des italieniſchen Vol⸗ kes an mich gerichtet haben. Ich bin glücklich. hier in Rom zu ſein, das mit den Zeugen ſeiner unvergleichlich ehr⸗ würdigen Vergangenheit die machtvollen Zeichen des jun⸗ en focchiſüiſchen Italiens vereint. eit dem Augenblick, in dem ich italieniſchen Boden be⸗ trat habe ich überall eine Atmoſphäre der Freundſchaft und Zuneigung empfunden, die mich tief beglückt. Mit der⸗ ſelben inneren Bewegung hat das deutſche Volk im vergan⸗ enen Herbſt in Ihrer Perſon den Schöpfer des faſchiſti⸗ chen Italiens, den Begründer eines neuen Imperiums und zugleich auch den großen Freund Deutſchlands begrüßt. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung und die faſchiſtiſche Revolution haben zwei neue machkvolle Staaten geſchaffen. ie beute in einer Welt der Unruhe und erſetzung als bilde der Ordnung und des geſunden Fortſchrittes da ⸗ ſtehen So haben Deutſchland und Italien gleiche Intereſſen und ſind durch ihre weltanſchauliche Gemeinſchaft mitein⸗ ander eng verbunden. Damit iſt in Europa ein Block von 120 millionen entſtanden, die entſchloſſen ſind, ihre ewigen Lebensrechte zu wahren und ſich gegenüber allen jenen Aräften zu behaupten, die es unternehmen ſollten. ſich ihrer l Entwicklung. 9 be nicht vergeſſen, noch werde ich vergeſſen Empſeng der mir 1 85 Sie, durch die en und durch das Volk zuteil wurde. a Ihrer machtvollen Wiederaufbauarbeit gelten meine und des Wagner Italiens heißeſten Wünſche. f ührer 8 ch hebe mein Glas auf Ihre Geſundheit und ich trinke auf das Gedeihen der 0 Nation, auf die unveränder⸗ liche Freundschaft zwiſchen unſeren beiden Völkern. Block der 120 Millionen Montag, den 9. Mai 1988 Aus dieſem Kampfe gegen eine Welt des Unverſtänd⸗ niſſes und der Ablehnung, den Deutſchland und Italien Schulter an Schulter führen mußten, iſt allmählich eine herzliche Freundſchaft zwiſchen den beiden Völ⸗ kern erwachſen. Dieſe Freundſchaft hat ihre Feſtigkeit wäh⸗ rend der Ereigniſſe der letzten Jahre erwieſen. Sie haben zugleich der Welt gezeigt, daß den berechtigten lebenswich⸗ tigen Intereſſen großer Nationen ſo oder ſo Rechnung ge⸗ tragen werden muß. Es iſt daher nur natürlich, daß unſere beiden Völker dieſe in den letzten Jahren ſich immer mehr bewährende Freundſchaft in ſtändiger Zuſammenarbeit auch für die Zukunft weiter ausbauen und vertiefen. Germanen und Nömer Duce! Sie haben im letzten Herbſt auf dem Maifeld in Berlin als das ethiſche Geſetz, das Ihnen und dem faſchiſti⸗ ſchen Italien heilig ſei, den Satz proklamiert: „Klar und offen reden, und wenn man einen Freund hat, mit ihm bis ans Ende marſchieren.“ Auch ich bekenne mich im Namen des nalonalſozialiſtiſchen Deutſchlands zu dieſem Geſetz. Ich will Ihnen heute Fol⸗ gendes antworten: Seit ſich Römer und Germanen für uns bewußt zum erſten Male begegneten, ſind nunmehr zwei Jahrtauſende vergangen. Indem ich hier auf dieſem ehrwürdigen Boden unſerer Menſchheitsgeſchichte ſtehe, empfinde ich die Tragik eines Schickſals, das es einſt unterließ, zwiſchen dieſen ſo hochbegabten und wert⸗ vollen Raſſen eine klare Grenzſcheide zu ziehen. Unſag⸗ bares Leid von vielen Generationen war die Folge. Heute nun, nach faſt zweitauſend Jahren, erhebt ſich dank Ihrem geſchichtlichen Wirken, Benito Muſſolini, der römiſche Staat aus grauen Ueberlieferungen zu neuem Leben. Und nörd⸗ lich von Ihnen entſtand aus zahlreichen Stämmen ein neues germaniſches Reich. Belehrt durch die Erfahrung zweier Jahrtauſende wollen wir beide, die wir nun unmit⸗ telbare Nachbarn geworden ſind, jene natürliche Grenze anerkennen, die die Vorſehung und die Geſchichte unſeren beiden Völkern erſichtlich gezogen haben. Sie wird dann Italien und Deutſchland durch die klare Trennung der Lebensräume der beiden Nationen nicht nur das Glück einer friedlich geſicherten dauernden Zuſammen⸗ arbeit ermöglichen, ſondern auch als Brücke gegenſeitiger Hilfe und Unterſtützung dienen. Es iſt mein unerſchütkerlicher Wille und mein Vermächt⸗ nis an das deutſche Volk, daß es deshalb die von der Na⸗ tur zwiſchen uns beiden aufgerichteten Alpengrenze für im⸗ mer als eine unankaſtbare anſieht. Ich weiß, daß ſie dann für Rom und Germanien eine große und ſegensreiche Ju⸗ kunft ergeben wird. Duce! Und ſo, wie Sie und Ihr Volk in entſcheidungsreichen Tagen Deutſchland die Freundſchaft gehalten haben, wer⸗ den ich und mein Volk Italien in ſchwerer Stunde die gleiche Freundſchaft beweiſen. Die großartigen Eindrücke, die ich ſchon jetzt von der Jugendkraft, dem Arbeitswillen und dem ſtolzen Geiſte des neuen Italien erhalten habe, werden mir unauslöſchlich in Erinnerung bleiben. Unvergeßlich auch der Anblick Ihrer mit jungem Ruhm bedeckten Soldaten und Schwarzhemden, Ihrer hewährten Flotte und der Elan Ihrer grandiosen Luftwaffe. Sie geben mir die Gewißheit, daß Ihr bewun⸗ derungswürdiges Aufbauwerk, das ich mit den innigſten 1 begleite, auch weiterhin zu großen Erfolgen füh⸗ ren wird. So erhebe ich mein Glas und trinke auf Ihre Geſund⸗ heit, auf das Glück und die Größe des italieniſchen Volkes und auf unſere unwandelbare Freundſchaft.“ 0 Während des Empfangs rief die unüberſehbare Menge immer eindringlicher und immer ſtürmiſcher nach dem Füh⸗ rer und dem Duce ſowie ihren engſten Mitarbeitern. Als ſich dann die hohen Fenſter des hiſtoriſchen Balkons 1 neten und Adolf Hitler zuſammen mit Mufſolini, der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß mit Partei⸗ ſekretär Starace und Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels zuſammen mit dem italieniſchen Miniſter für Volksbildun l[fieri auf dem Balkon erſchienen, brach ein Sturm ber Begeiſterung los, der ſich zu einem wahren Orkan ſteigerte, als Starace den faſchiſtiſchen Gruß auf den Führer und auf den Duce ausbrachte. Gegen Mitternacht verließ der Führer in Begleitung des Duce den Palazzo Venezia, wohin Muſſolini nach Ver⸗ abſchiedung von ſeinem hohen Gaſt zurückkehrte. Der letzte Tag in Nom Kriegsmäßige Gefechtsübungen. Rom, 9. Mai. Das großartige Programm der Uebungen der italieni⸗ ſchen Luftwaffe zu Ehren des Führers und Reichskanzlers iſt am Sonntag vormittag über dem Fate Furbara in der Nähe von Civitavecchia bei prächkigſtem Sonnenſchein in der glänzendſten Weiſe abgewickelt worden. Es zerfiel in zwei Teile, einmal in überragend ſchönes Kunſtfliegen in großen Verbänden und zum anderen in eine kriegsmäßige Angriffs- und Abwehroperation unter Einſatz der modern. ſten Flugzeugtypen und Bomber Italiens. Die Durchfüh⸗ rung dieſes Programms, zu dem über 400 Flugzeuge aus allen Teilen Italiens eingeſetzt worden waren, nahm nicht ganz eine Stunde in Anſpruch. er Führer und Reichskanzler in Begleitung 5 l. gegen 10 Uhr in Furbara eintraf und unter der igen der Nationallieder die Front der Ehren⸗ kompanie abgeſchritten hatte, wurde das Programm der Kunſtflüge eröffnet. Ein Geſchwader von 25 Flugzeu⸗ gen überquerte in der geometriſch genau eingehaltenen Form eines Hakenkreuzes unter dem ſtürmiſchen Beifall aller Anweſenden das Flugfeld und kreuzte dann noch einmal in der Form des faſchiſtiſchen Rutenbündels über den Platz. Die Kunſtflieger zeigten die völlige Ver⸗ trautheit des italieniſchen Fliegers mit ſeiner Maſchine. Auflöſung und Wiedervereinigung der einzelnen Formatio⸗ nen erfolgte mit spielender Leichtigkeit in verblüffend kur⸗ zer Zeit. Die an die Piloten bei den Maſſenflügen geſtell⸗ ten Aufgaben waren bei der Einhaltung engſter„Tuchfüh⸗ lung“ voller Gefahren, da auch das kleinſte Verſehen zur Kataſtrophe geführt hätte. Die Tatſache, daß trotz der un⸗ gemein ſchwierigen Aufgaben, die gerade bei dieſem Manö⸗ ver geſtellt waren, auch nicht der kleinſte Unfall ſich ereig⸗ nete, zeugt von der Kaltblütigkeit der Flieger und ihrer Mißachtung der Gefahr. Die vollkommene Beherrſchung der Maſchine trat aber noch offenſichtlicher bei den ausgeſpro⸗ chenen Kunſtflügen in Erſcheinung. Die gleichen erſtaunlichen und bewundernswerten Lei⸗ ſtungen wie bei den Kunſtflügen ergaben ſich bei den kriegsmäßigen Angriffsoperationen. S Nit Viktor Es wurden verſchiedene Angriffsziele wie Truppen⸗ und Nachſchubkolonnen, Materialdepots. Verteidigungsſtellen, Werften und Hafenanlagen ſorcie im Hafen liegende Schiffe mit einigen hundert Tonnen hochexploſiver Bomben mit ſtärkſter Sprengwirkung belegt, wobei faſt immer ſchon beim erſten Angriff die größte Treffſicherheit erreicht wurde. Die beiden im Hafen liegenden Handelsdampfer bekamen ſchon mit den erſten ſechs Bomben der erſten Dreierſtaffel ſchwere Schlagſeite, die bei den nächſten zwei Angriffen, die ſich Schlag auf Schlag von zwei zu zwei Minuten folgten, im⸗ mer bedenklicher wurde. Gleichzeitig gab die italieniſche Luftwaffe eine praktiſche Demonſtration ihrer Theorie des blitzartigen Maſſenangriffs in kurz geſtaffel⸗ ten Abſtänden. Der Bombenabwurf aus 2000 Meter Höhe ging mit der gleichen Exaktheit und Treffſicherheit vor ſich wie aus geringeren Höhen. Wie bereits die Flottenmanöver im Golf von Neapel, ſo gehören auch die Vorführungen der italieniſchen Luft⸗ waffe ſowohl hinſichtlich der Zahl wie der angewandten Kampfmethoden zu den ſtärkſten Eindrücken von den italieniſchen Veranſtaltungen, mit denen das faſchiſti⸗ ſche Italien den Führer und Reichskanzler ehrt. Nach Abſchluß der Paradeübungen hat der Führer Sei⸗ ner Majeſtät Viktor Emanuel III. und dem italieniſchen Regierungschef und Luftfahrtminiſter Muſſolini ſeine Ve⸗ wunderung für die Leiſtungsfähigkeit der italieniſchen Luft⸗ waffe und ihrer Offiziere ausgeſprochen. Gefecht in der Campagna Die Fahrt zur Gefechtsübung der italieniſchen Wehr⸗ macht führt in die römiſche Campagna. Die Via Aurelia ſchlängelt ſich durch das ſaftige Grün der nach dem geſtri⸗ folg Regen in Sonnenſchein erwachenden Landſchaft. Man olgt der alten römiſchen Straße nach Turin. Die wenigen Ortſchaften, die berührt werden, ſind feſtlich geſchmückt, und ihre geſamte Bevölkerung jubelt den hohen Gäſten zu. Die Campagna-Bauern ſind zu Ehren des Tages mit dem Beſten aufmarſch ert was ſie zu bieten haben. Hoch 5 Roß halten ſie zwiſchen ihren Pferden; bekränzte Ge⸗ panne und beladene Erntewagen ſtehen neben ſauber ge⸗ ne landwirtſchaftlichen Maſchinen und Traktoren. Zwi⸗ chen Weiden, Korn⸗ und Artiſchockenfeldern geht die Fahrt durch ein Gebiet der vollſtändigen Urbarmachung Italiens. Durch eine rieſige Ehrenpforte und ein Spalier der fa⸗ ſchiſtiſchen Jugendverbände, die fahnenſchwenkend und ju⸗ belnd die Ehrengäſte empfangen, geht es hinaus in das hügelige Manövergelände zum Beobachtungsſtand. Das gut ſichtbare Uebungsgelände gliedert ſich vor ihm landeinwärts in mehrere Hügelketten, die in verſchiedener Richtung von Tälern durchzogen werden. Das Signal kündigt um 11.40 Uhr die Ankunft des Führers und Muſſolinis an. Die neben dem Be⸗ obachtungsſtand haltende Kavallerieſchwadron erweiſt die der Hoe ene Führer und Muſſolini werden von der hohen Generalität empfangen. Weiter abſeits ſteht der abeſſiniſche Ras Gugſa mit ſeinem Gefolge in bunten Trach⸗ ten. Wenige Minuten ſpäter ertönt ein neues Signal. Der König betritt den Beobachtungsſtand. Die Ma⸗ növergäſte laſſen ſich die bevorſtehende Gefechtsübung er⸗ klären. Das Manöver zeigt die letzte Angriffsphaſe einer Kolonne aus zwei Bataillonen im Rahmen der Gefechts⸗ handlung einer Infanteriediviſion und ſoll beweiſen, daß eine modern ausgerüſtete Infanteriediviſion, die mit dem nd in Berührung geraten iſt, ausſchließlich mit eigenen ampfmitteln in die Ausgangsſtellung zum Sturm auf, die feindliche Linie vorrücken kann. Einen Augenblick noch, dann ſteigt eine rote Rakete zum Himmel, und ſofort ſetzt das Trommelfeuer der Ar⸗ tillerie auf die feindliche Stellung ein. Es wird ſcharf ge⸗ ſchoſſen. Brauſend jagen die Granaten heran und ſchla⸗ gen krachend in die auf den gegenüberliegenden Hügeln er⸗ richteten feindlichen Stellungen ein. Hochaufſpritzend wirbeln Steine und Erdreich durch die Luft, während ſich das Ge⸗ lände mit Rauch überzieht. In das Krachen des Artillerſe⸗ 1 miſcht ſich plötzlich das Tacken der M's und die ſumpfen Knalle der Minenwerfer, deren 1 durch Leuchtmunition deutlich ſichtbar ſind. Die Infanterie rückt, die Wirkung des Artillerieniederhaltungsfeuers aus⸗ nutzend, langſam vor. 5 In Sprüngen arbeiten ſich die einzelnen Schützenzüge vor. Den Schützen folgen die leichten 1 been Nach kurzem Gefecht wird der Feind ſtark bedrängt.. zwiſchen rücken die Begleitwaffen der Infanterie vor und übernehmen das Niederhaltungsfeuer auf die vorderſte Linie, während die Diviſionsartillerie ihr Feuer auf weit⸗ 1 Ziele vorverlegt. Die Artilleriegeſchoſſe löſen nun beim Aufſchlag eine Rauchgranate aus, die den Frontab⸗ ſchnitt von der zweiten feindlichen Stellung vernebelt ung ſo das Blickfeld für die feindlichen MG⸗Neſter ſtört. Noch einige Sprünge, und die Infanterie iſt bis auf 300 Meter an den roten Schützengraben vorgerückt. Plötzlich ſtoßen dle Kampfwagen aus einem Tal hervor, überwinden eine leichte Senkung und rücken bergan gegen die Haupt⸗ ſtellung des Feindes, ſie ſeitlich umfaſſend. Die Infanterie folgt auf dem Fuß, um in die durch Kampfwagen geſchaf⸗ fene Breſche vorzuſtoßen. Das Ziel der Uebung iſt erreicht. Fünf rote Raketen verkünden das Ende des Manövers. Von Abteilung zu Abteilung ſetzt ſich das Trompetenſignal fort: Das Ganze halt! Ueber das Uebungsgelände, das noch wenige Augen⸗ blicke zuvor in Rauch gehüllt war und von dem Knattern der Gewehre und dem Krachen des Artilleriefeuers wider⸗ hallte, ſenkt ſich plötzlich wieder der Friede Der König und Kaiſer, der Führer und Muſſolini ver⸗ laſſen den Beobachtungsſtand und begeben ſich nach Santa Marinella, wo ſie von der geſamten Bevölkerung mit un⸗ beſchreiblichem Jubel empfangen werden. Zu beiden Sei⸗ ten der Straße iſt die Jugend aufmarſchiert und jubelt den Gäſten zu. „Nach Abſchluß der militäriſchen Uebungen folgte der Führer und Reichskanzler einer Einladung Seiner Majeſtät des Königs und Kaiſers zum Frühſtück in der Villa Raſpiglioſi, unmittelbar am Meer. Gegen 14 Uhr begaben ſich der König und der Führer, ſowie der Duce und die übrigen Gäſte wieder nach Rom zurück. Im Forum Muſſouni Um 19.45 Uhr verließen der Führer und Muſſolini den Quirinal, um ſich in Begleitung der Reichsminiſter und Reichsleiter und der italieniſchen Miniſter zum Forum Muſſolini im Norden Roms zu begeben, wo um 20 Uhr die Vorführungen begannen, die den Abſchluß der Kund⸗ ebungen zu Ehren des Führers in der Hauptſtadt Italiens barſteſtten. Das reichhaltige Programm umfaßte Vorfüh⸗ rungen der faſchiſtiſchen Jugendverbände, ferner den zwei⸗ ten Akt des„Lohengrin“ und ab 22.45 Uhr ein Feuerwerk. Empfang für Dr. Goebbels Miniſter Alfieri als Gaſtgeber Zu Ehren des Reichsminiſters für Propaganda und Volksaufklärung, Dr. Goebbels, gab der Miniſter für Volksbildung, Alfieri, einen Empfang, der den Gäſten Gelegenheit gab, mit führenden Perſönlichkeiten des öffent⸗ lichen Lebens von Rom Fühlung zu nehmen. Von deut⸗ ſcher Seite nahmen an dem Empfang u. a. teil: neben Reichsminiſter Dr. Goebbels die Reichsleiter Bouhler und Amann, Staatsminiſter Meißner und Botſchafter von Mackenſen. Von italieniſcher Seite war u. a. der Außen⸗ miniſter Graf Ciano erſchienen. Man ſah zahlreiche be⸗ kannte Perſönlichkeiten der römiſchen Geſellſchaft und vor allem namhafte Künſtler der Hauptſtadt des italieniſchen Imperiums. — Aushebung zum Wehrdienſt Anordnung des Chefs des Oberkommandos der Wehrmacht. Nach einer gemeinſamen Anordnung des Chefs des Oberkommandos der Wehrmacht und des Reichsinnenmini⸗ ſters findet die Aushebung zum aktiven Wehrdienſt im Jahre 1938— abgeſehen vom Lande Oeſterreich— gleich⸗ zeitig mit der Muſterung in der Zeit vom 20. Juni bis 13. Auguſt ſtatt. Zur Aushebung werden herangezogen 1. die taug⸗ lichen und bedingt tauglichen Erſatzreſerviſten 1 des Ge⸗ burtsjahrganges 1916, die tauglichen Erſatzreſerviſten des Geburtsjahrganges 1917, ſoweit ſie bis zum 1. Okto⸗ ber 1938 ihrer Arbeits dienſtpflicht genügt haben; 2. die bei früheren Muſterungen Zurückgeſtellten der Geburtsjahr⸗ gänge 1914 und 1915, die bei der Muſterung 1938 als tauglich oder bedingt tauglich der Erſatzreſerve J über⸗ wieſen werden(vom Geburtsjahrgang 1915 jedoch nur, wenn ſie ihrer Arbeitsdienſtpflicht ſchon genügt haben). a In Oſtpreußen werden außerdem herangezogen die Dienſtpflichtigen des Geburtsjahrganges 1913 und die bei früheren Muſterungen Zurückgeſtellten der Geburts⸗ jahrgänge 1910, 1911 und 1912, die bei der Muſterung 1938 als tauglich oder bedingt tauglich der Erſatzreſerve! Uberwieſen werden, ferner die bedingt tauglichen Erſatz⸗ reſerpiſten l des Geburtsjahrganges 1917, ſofern ſie bis 1. Oktober 1938 ihrer Arbeitsdienſtpflicht genügt haben. Die Friedrichsruher Bismarck⸗Säule vom Reichsſtudenten⸗ führer übernommen. Anläßlich ſeines Aufenthaltes in Ham⸗ burg beim Reichsberufswektkampf übernahm Reichsſtudenten⸗ führer Dr. Scheel die Bismarck⸗Säule bei Friedrichsruh in den Schutz und die Pflege der deutſchen Studentenſchaft. Die Fried⸗ richsruher Bismarck⸗Säule wurde 1903 aus Mitteln errichtet, die von der geſamten Studentenſchaft aufgebracht worden waren Sie war ſtets ein Sammelpunkt junger Studenten und „Alter Herren“, die über alle früher das Studententum zer⸗ ſplitternden Strömungen hinweg dem Schöpfer des Zweiten Reiches die ihm Gebllrende Verehrung nicht verſagten. Octavian Goga geſtorben Ein überzeugter Freund Deutſchlands. Bukareſt, 8. Mai. Der frühere Miniſterpräſident Oeta⸗ vian Goga iſt auf Schloß Ciucea in Siebenbürgen geſtorben. Octavian Goga, der am 1. April 57 Jahre alt geworden war, ſtammte aus einer alten Prieſterfamilie in Reſchi⸗ nar bei Hermannſtadt. Er wurde früh als nationaler Dichter bekannt und erhielt 1905 die höchſte Auszeichnung der ru⸗ mäniſchen Akademie, die ihn 1923 nochmals mit ihrem been Dichtkunſt ehrte. Als Dichter und Politiker kämpfte Goga für die Rechte der Rumänen Siebenbürgene im al⸗ ten Ungarn. Er war einer der Führer ſeines Volkes. als Großrumänien geſchaffen wurde. Nach dem Weltkriege war Goga unter Marſchall Averescu 1920/21 als Kultusminiſter und 1926/27 als Innenminiſter tätig. 1932 gründete er die Nationale Agrarpartei, die ſich 1935 mit der„Liga der na⸗ tionalchriſtlichen 5 des alten Profeſſors Cuza verſchmolz. Daraus entſtand die National⸗Chriſtliche Partei, die Ende 1937 zu kurzer Herrſchaft berufen wurde. Als Goga daranging, ſein antiſemitiſches Programm durchzufüh⸗ ren, wurde er geſtürzt. Goga war ein über eugter Freund Deutſchlands, das er ſeit ſeiner Berliner Studienzelt gut kannte. Wehrfähig bleiben! Anſprache von Stabschef Lutze. Berlin, 9. Mai. Im Rahmen einer Kundgebung im Berliner Luſtgarken ab Skabschef Lutze am Sonntag morgen nach einer An⸗ Peu über Sinn und Bedeutung des SA Sportabzeichens den Marſchbefehl zur erſten Wiederholungsübung aller Träger dieſes vom Führer zur Pflege der Wehrhaftigkeit des deutſchen Volkes geſtifteten Leiſtungszeichens. Zur gleichen Stunde waren im ganzen Reich die Trä⸗ ges des SA⸗Sportabzeichens angetreten, denen der Rund⸗ funk die Anſprache des Stabschefs übermittelte. Wer im Beſitz des einmal erworbenen Abzeichens bleiben will, muß ſich bis zum 40. Lebensjahr alljährlich einer Wiederho⸗ lungsübung unterziehen, um den Beſitz ſeiner fortdauern⸗ den körperlichen Leiſtungsfähigkeit zu erbringen. Im Luſtgarten, in deſſen Mitte ſich noch der rieſige Maibaum erhebt, waren mehr als 17000 Berliner SA⸗ Sportabzeichenträger mit Muſik und Spielmannszügen aufmarſchiert, darunter 10 850 SA⸗Männer und 6600 An⸗ gehörige der übrigen Gliederungen der Partei ſowie Volks⸗ genoſſen die das Zeichen in der SA⸗Sportabzeichen⸗Gemein⸗ ſchaft erworben haben. a Punkt 8 Uhr traf der Stabschef im Luſtgarten ein. Nachdem der Führer der SA-Gruppe Berlin⸗Brandenburg, Obergruppenführer v. Jagow, Meldung erſtattet und Marſch⸗ muſik die Kundgebung eröffnet hatte, trug ein Standarten, führer Gerhard Schumanns„Verpflichtung der Kämpfer! vor. Hierauf nahm Stabschef Lutze das Wort zu ſei⸗ ner Anſprache. Seine Worte klangen aus in ein Sieg Heil auf den Führer, dem ſich der gemeinſame Geſang der Na⸗ tionallieder anſchloß. In ſeiner Rede die zur gleichen Zeit von den im gan⸗ zen Reich angetretenen Männern gehört wurde, führte er U. a. aus: Der klaren Forderung des Führers entſprechend war der Erziehungsgrundſatz der SA von jeher die ſeeliſche, geiſtige und körperliche Wehrhaftmachung des gan⸗ zen deutſchen Volkes. Erſt der harmoniſche Zuſammenklang dieſer drei Tugenden ſchafft den wehrwilligen und wehr⸗ fähigen deutſchen Mann. Aufgabe des Wehrſports kann es nicht ſein, Senſationen zu ſchaffen, ſondern wir wollen mit ihm die Freude an der eigenen Leiſtung wecken. Darum heißt unſere Parole: Nicht Zuſchauer, ſondern Aktiviſten! Nach meiner Auffaſſung darf es nicht mehr vorkom⸗ men, daß ein Deutſcher mik 20 Jahren das Sporkabzeichen erringt, aber mit 30 oder mit 35 Jahren behäbig, dick und für jede körperliche Erküchligung unfähig iſt, vielmehr lau⸗ tet die Forderung der nakionalſozialiſtiſchen Idee und da⸗ mit des nationalſozialiſtiſchen Staates an den wehrfähigen Teil des deutſchen Volkes: weltanſchauliche Ausrichtung des Geiſtes und die kämpferiſche Ausbildung des Körpers. Das SA-⸗Sporkabzeichen ſoll das Symbol ſein für dieſe bei⸗ den Leiſtungen. — Gechs Aeberſeeſchiffe ſtillgelegt Ausdehnung des franzöſiſchen Seemannsſtreiks. Die Bemühungen des Kabinetts Daladier, in das franzöſiſche Wirtſchaftsleben endlich Ordnung zu bringen, werden durch die Marxiſten ſyſtematiſch durchkreuzt. Dies⸗ mal iſt die Transatlantique⸗Schiffahrtsgeſellſchaft in Le Havre das Ziel der Streikhetzer. Sämtliche großen Ueberſeeſchiffe ſind davon betroffen. Eine ganze Reihe von ihnen konnte nicht fahrplanmüßig auslaufen, ſo die„Isle de France“,„Champlain“,„Eo⸗ (ambie“,„Waſhington“,„Florida“ und„Indiana“. Eine Verſammlung der Streikenden und Beſprechungen des Handelsmarineminiſters mit Abordnungen der Geſell⸗ ſchaft und der Streikenden haben an der Lage nichts ge⸗ ündert. Die Kapitäne wenden ſich vor allem gegen das Auf⸗ treten und die Machenſchaften der marxiſtiſchen Gewerkſchaftsſekretäre, die ohne Erlaubnis an Bord kämen und die Beſatzungen aufwiegelten. Ein ſol⸗ cher Fall bildet auch die Urſache der Vorkommniſſe auf der „Champlain“, wo ein Gewerkſchaftsſekretär ohne Erlaub⸗ nis im Speiſeſaal eine Verſammlung veranſtaltete, auf der er das Perſonal zum Ungehorſam aufforderte und gegen den Kapitän des Schiffes ausfällig wurde. Wie verlautet, ſcheint der Handelsmarineminiſter entſchloſſen zu ſein, auf dem Verordnungswege das Betreten der Schiffe durch Gewerkſchaftsvertreter geſetzlich zu verbieten. Das„Petit Journal“ ſchreibt, daß der Streik auf den franzöſiſchen Ueberſeeſchiffen nicht gerade geeignet ſei, die Reiſenden zum Benutzen der franzöſiſchen Linien zu ermutigen. So ſeien die Paſſagiere der„Champlain“, die nach New Pork auslaufen ſollte, an Bord des ameri⸗ kaniſchen Dampfers Wesgoon“ gegangen. Zum 250. Todestag des Großen Kurfürſten. Der Todestag Friedrich Wilhelms, des Großen Kurfür⸗ ſten von Brandenburg, deſſen Regierungszeit für das ſpätere Königreich Preußen von grundlegender Bedeutung war, jährt ſich am 9. Mai zum 250 Male. Weltbild⸗Sturm— M. Offenſive gegen Caſtelſon Schwere Verluſte der internationalen Brigaden. Wie der nationalſpaniſche Heeres bericht meldet befinden ſich die Truppen des Generals Franco im Küſten⸗ abſchnitt der Caſtellonfront im weiteren fortgeſetzten Vor⸗ dringen. Es gelang, die Niederlage der Bolſchewiſten in günſtiger Weiſe auszunützen und ein weiteres feindliches Im Abſchnitt Morella er- Bataillon völlig aufzureiben. oberten die nationalen Truppen Cintorres und ſtießen einige Kilometer hinaus vor. Die nationale Luft⸗ waffe unternahm einen erfolgreichen Angriff auf Caſtellon wo ſie den Hafen und militäriſche Ziele bombardierte. Der Frontberichterſtatter des nationalſpaniſchen Hauptquartiers berichtet über die Vernehmung von ge⸗ fangenen ausländiſchen Anführern der Bolſchewiſten, von denen einer ſich als Chef der Information der Brigade „Guarner“ bezeichnete. Nach ſeinen Angaben umfaßt dieſe Brigade 9000 Mann und gilt als die bedeutendſte der internationalen bolſchewiſtiſchen Einheiten. Wie der Rote zugab, waren die Verluſte dieſer internationalen Brigaden während der letzten Gefechte ſehr hoch. Der gefangene Informationschef erklärt dieſe Tatſache mit der ausſchließlichen Verwendung dieſer Verbände als Stoß⸗ trupps denen die Hauptlaſt des Kampfes aufgebürdet werde. Verſchiedene Abteilungen ſeien völlig vernichtet, Die Sowjetruſſen würden hauptſächlich in den techniſchen Verbänden, wie Panzerabwehr und Flaks, eingeſetzt. Im ganzen leiteten fünf ſowjetruſſiſche Genrale die militäriſchen Operationen an den verſchiedenen Front⸗ abſchnitten. Heldenhafte Opfer der Italiener Die Verluſte der italieniſchen Freiwilli⸗ gen in Spanien ſeit Beginn der Aragon⸗Offenſive vom 9. März bis zum 30. April werden mit insgeſamt 611 Ge⸗ fallenen, darunter 67 Offizieren, und 2416 Verletzten, dar⸗ unter 197 Offizieren, 11 Vermißten ſowie drei Gefangenen, ſomit alſo insgeſamt 3041 angegeben. Die Preſſe unterſtreicht, daß Italien ſtolz auf dieſe heldenhaften Opfer ſei. Die Gefallenen hätten ihr junges Leben für eine Sache hingegeben, die gleich ſei der Sache der Kultur, die mehr denn je durch den Terror einer ver⸗ brecheriſchen Utopie bedroht werde. Kurzmeldungen Gubener Hutſabrik niedergebrannt Das Gebäude völlig eingeäſchert. In dem zum Konzern der Berlin⸗Gubener Hutfabri⸗ ken AG. gehörenden Betrieb Steinke u. Co. brach in der Nacht, wahrſcheinlich in der Karboniſierabteilung, ein Brand aus, der raſch den geſamten Betrieb mit allen Woll⸗ und ſonſtigen Vorräten ergriff. Die brennenden Wollfetzen wurden hoch in die Luft gewirbelt und gefähr⸗ deten weithin die Umgebung. Da die Feuerwehren von Guben und Umgebung zur Bekämpfung nicht ausreichten, 1 wurden auch die Wehren aus Frankfurt(Oder) und Cotti bus gerufen. Trotz aller Anſtrengungen war es aber leider nicht möglich, das Feuer einzudämmen, das ſogar noch auf einen Neubau übergriff und zwei Geſchoſſe davon ver⸗ nichtete. Anſtieg der Rundfunkteilnehmerzahlen Ueber 48 000 im April. Die Deutſche Reichspoſt errechnete am 1. Mai 9 622 925 Rundfunkteilnehmer. Das entſpricht einem Zugang von 48 134 im April. Gegenüber dem Vorjahr iſt ein Meht von rund 90 000 Rundfunkteilnehmern zu verzeichnen. Die glänzende Entwicklung der Hörerzahlen iſt ein Beweis dafür, wie ſehr der deutſche Rundfunk heute das politiſche, kulturelle und völkiſche Leben der nationalſozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft repräſentiert. Neuer Rekord im Zielſtrecken⸗Segelflug Am 6. Mai hat der NSF K.⸗Sturmführer Beck einen Welt⸗ 9 rekorb im Zielſtreckenſegelflug aufgeſtellt. Er ſtartete in der Reichsſchule für Segelflugſpoet Hornberg zu einem Zielflug zur Segelflugſchule Haſſelberg und kehrte ohne Zwiſchenlan⸗ dung zur Startſtelle zurück Die Geſamtflugſtrecke beträgt etwa 140 Kilometer.. Exploſion einer Lokomobile Auf dem Hofe einer Sodafſabrik in Hohenſalza explo· dierte, wie aus Poſen gemeldet wird, eine Dampflokomobile, als ſie betriebsfertig gemacht wurde. Die Verheerungen det Exploſion waren furchtbar. Der Maſchiniſt und drei Arbeiter wurden auf der Stelle getötet, vier andere ſchwer verletzt Sämtliche Fenſter des Fabrikgebäudes wurden eingedrückt und die elektriſchen Leitungen von den herumfliegenden Maſchinen⸗ teilen zerriſſen. Autounfall des jugoſlawiſchen Kultusminiſters Der jugoflawiſche Kultusminiſter Magarachewitſch erlitt in der Nähe des ſyrmiſchen Städtchens Schid einen Autounfa Er wurde am Kopf und an den Armen ſchwer verletzt. Sein Wagen wurde vollſtändig zertrümmert. Der Miniſter wurde in ein Belgrader Sanatorium gebracht. Der Freund des Heimwehrfürſten Steuerhinterziehungsverfahren gegen einen jüdiſchen Waffenſchieber. Die öſterreichiſchen Steuerbehörden haben gegen den frü⸗ heren jüdiſchen Generaldirektor der Hirtenberger Patronen: fabrik, Fritz Mandl, einen berüchtigten Waffenſchieber, wegen Steuerſchulden in Höhe von 230 000 RM. ein Verfahren ein⸗ geleitet. Fritz Mandl war ein intimer Freund des Heimwehr⸗ fürſten Starhemberg, deſſen Leute er mit Munition belieferte. Als die Heimwehr nicht mehr zahlen konnte, ſtellte ſich Mandl um und belieferte die ſpaniſchen Bolſchewiſten. Mandl hat Oeſterreich„rechtzeitig“ verlaſſen, um ſich der verdienten Strafe zu entziehen. * Anklage gegen Codreanu Der Führer der Eiſernen Garde des Verrats beſchuldigt, Der Bukareſter Militärſtaatsanwalt hat jetzt gegen den Führer der Eiſernen Garde, Codreanu, Anklage er⸗ hoben. Die Anklage wirft ihm Verrat vor, begangen dur den Beſitz von Akten, die die Sicherheit des Staates be⸗ treffen. Sie ſtützt ſich auf die unlängſt veröffentlichte Tatſache, daß Codreanu in unrechtmäßigem Beſitz von Akten über den Generalſtab, die Sicherheitspolizel und aus militäriſch wichtigen Induſtrieunternehmungen betroffen worden ſei. Die Anklage behauptet weiter, Codreann 17 0 terroriſtiſche Agitationen angezettelt und Jugendliche und Erwachſene zu dieſem Zwecke organiſiert. Bei ſeinen An hängern ſeien Waffen und Munition gefunden worden. Badiſche Chronik Die Erbhöfe in Baden. (J) Karlsruhe. Nach dem neueſten Stand der Erhebungen befinden ſich in Baden 9156 Erbhöfe, die 208 863 ha Beſitz⸗ fläche umfaſſen. Nur 8,8 Prozent ſämtlicher landwirtſchaft⸗ lichen Betriebe über 2 ha in Baden ſind Erbhöfe. Dies be⸗ weiſt, daß die weitaus überwiegende Zahl der Landwirt⸗ ſchaftsbetriebe Badens infolge der ſeit Jahrhunderten geüb⸗ ten Realteilung eine Ackernahrung im Sinne des Reichserbhof⸗ geſetzes nicht darſtellt. Dieſe Betriebe können lediglich durch die intenſive Bewirtſchaftungsform, namentlich durch den An⸗ bau von Handelsgewächſen, Obſt und Wein dem Landvolk das notwendige Maß von Exiſtenzſicherung bieten. Die mei⸗ ſten Erbhöfe(1393) befinden ſich im Gebiet der Kreisbauern⸗ ſchaft Pfullendorf. Ihr ſteht der Verwaltungsbezirk der Kreis⸗ hauernſchaft Wolfach mit 1317 Erbhöfen nur wenig nach. Betrachtet man die durchſchnittliche Größe der Erbhöfe in den einzelnen Verwaltung f reisbauernſchaften, ſo kann feſt d Höfe im Schwarz⸗ waldbezirk rt umfaßt die durch⸗ ſchnittliche Et im Durchſchnitt klein⸗ ten Erbhöfe im Gebiet der Kreisbauernſchaft Bruchſal mit 10,3 ha Beſitzfläche. Die wenigſten Erbhöfe Badens befinden ſich in der Karlsruher Gegend. ARNeulußheim.(Familienzwiſt mit Todes⸗ folge.) Einen tragiſchen Ausgang nahm der Geburtstag eines Familienvaters. Dieſer hatte ſeiner älteſten Tochter, weil ſie ihm nicht gratulierte, in der Erregung einige Ohr⸗ feigen verſetzt. Bei der Auseinanderſetzung miſchte ſich nun auch noch die Ehefrau ein, und es geſchah, daß ſie in der Abwehr mit dem Ellenbogen einen Stoß an das linke Auge erhielt. Am anderen Morgen verſchlimmerte ſich die Verletzung derart, daß die Frau in kurzer Zeit ſtarb. Bruchſaler Hiſtoriſche Schloßkonzerke. () Bruchſal. Nur noch wenige Wochen trennen uns von der 16. Wiederkehr des Erſtaufführungstages der Bruchſa⸗ ler Hiſtoriſchen Schloßkonzerte. Es wurde ein ganz großes Erlebnis, dieſes erſte Schloßkonzert im Rokokozauber der Koſtüme, der Muſik und des Lichts. Seitdem fanden all⸗ jährlich mit Ausnahme der Jahre 1923, 1931 und 1932, wo infolge der wirtſchaftlichen Notlage für kulturelle Belange Lein Geld vorhanden war, um die Sommerſonnenwende die Konzerte ſtatt. Beſchränkte ſich der Kreis der Zuhörer zu⸗ nächſt auf die Bruchſaler Bevölkerung und die nächſte Um⸗ gebung der Stadt, ſo kamen nach und nach immer mehr Gate aus der weiteren Umgebung, aus weiterer Entfer⸗ nung unſeres Vaterlandes und aus dem Ausland. Von überallher kommen heute ſchon Anfragen von Muſikbegei⸗ ſterten, die ihre Sommerreiſe ſo einrichten wollen, daß ſie die Bruchſaler Hiſtoriſchen Schloßkonzerte miterleben kön⸗ nen () Pforzheim.(Am Herd tödlich verbrannt.) In der Nacht ſtarb im Krankenhaus die 66jährige Frau Chriſtiane Kälber aus Oeſchelbronn, die ſich beim Kochen des Mittageſſens ſchwere Brandwunden zugezogen hatte. Durch ein auf das Herdfeuer geſtelltes Schmelzpfännchen mit Schmalz. das zu heiß wurde und Feuer fing, wurden die Kleider der Frau erfaßt. Ein auf ihre Hilferufe herbei⸗ geeilter Mann verſuchte die brennenden Kleider mit einer Bettdecke zu löſchen, jedoch verbrannte die Bettdecke eben⸗ falls. Bei Einlieferung der Schwerverletzten in das Kran⸗ kenhaus war ihr Zuſtand bereits hoffnungslos. () Pforzheim.(Ein Doppel⸗ Bräutigam.) Ein Heiratsſchwindler ſtand in der Perſon des ledigen 46 Jahre alten Wilhelm B. vor dem Amtsgericht. Dieſer hatte in den Jahren 1935 bis 1937 Beziehungen zu zwei Hausangeſtell⸗ ten, denen er die Heirat verſprach. Bei der einen hat der Doppel⸗Bräutigam Liebe geheuchelt, um Geld zu bekom⸗ men, während die andere ſein„feſtes Verhältnis“ ſein ſoll. die aber vom Angeklagten ebenfalls gehörig gerupft wor⸗ den iſt, denn ſie hat ihm ihr Sparkaſſenbuch überlaſſen, von dem der„Vertrauenswürdige“ nahezu 600 Mark abgeho⸗ ben hat, ohne daß die Braut Nr. 2 etwas davon wußte. Ge⸗ ſchädigt fühlt ſie ſich als die wirkliche Braut nicht, ſo daß ihr Fall nicht unter Anklage geſtellt war. Die Betrogene aber trauert ihren ſauer erſparten 280 Mark nach und des⸗ wegen ließ ſie den ſauberen Bräutigam ſtrafrechtlich verfol⸗ gen, Dieſer beſtritt die Betrugsabſicht, wurde aber wegen ortgeſetzten Betrugs zu einer Gefängnisſtrafe von vier Mo⸗ naten verurteilt. Freiburg i. Br.(Rabiater Burſche). Der Ange⸗ klagte Karl Röder, wohnhaft in Freiburg, hat mit ſeinen 29 Jahren bereits 38 Vorſtrafen, davon allein elfmal we⸗ 1 0 Körperverletzung und anderen Roheitsdelikten. Wider- tand gegen einen Juſtizoberwachtmeiſter und einen Ge⸗ richtsbeamten bei der Freiburger Gerichtsbehörde brachten Röder erneut vor die Schranken des Gerichts. Weil die Be⸗ amten ihm, während er in Strafhaft war, eine Unterredung mit ſeiner Frau während einer Zwiſchenverhandlung ver⸗ weigerten, geriet Röder ſo in Wut, daß er die beiden Be⸗ amten durch Schläge verletzte. Das Gericht erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von acht Monaten. Die Anklagebehörde hatte ein Jahr drei Monate Zuchthaus und Sicherungsver⸗ wahrung beantragt. 5 5 Lörrach.(Neun Liter Milch und vier Liter aſſer.) Ein abſchreckendes Urteil fällte der Einzelrich⸗ ter des Amtsgerichts gegen eine der Milchpantſcherei über⸗ führte Landwirtsehefrau. Bei einer Kontrolle der Gendar⸗ merie in der Gemeinde Holzen bei Kandern wurde die 26 Jahre alte Eliſabeth Mannhardt dabei erwiſcht, wie ſie in neun Liter Milch nicht weniger als vier Liter Waſſer ſchüt⸗ tete. Es war im Ort ſchon des längeren e daß die Angeklagte immer ein großes Quantum ilch ablieferte. während ſie für den eigenen 51 5 und das Jungvieh ſelbſt viel Milch benötigte. Die Vermutung, daß es hier nicht mit rechten Dingen zugehen mußte, fand durch die überraſchende Kontrolle eine volle Beſtätigung. Angeſichts der beſonderen Schwere des Falles und der Tatſache, daß die Angeklagte durch keine Not getrieben aus rein gewinn⸗ ſüchtigen Motiven heraus ihr ſchädliches Treiben ſchon eine lange Zeit hindurch forkgeſetzt hatte, wurde auf eine Ge⸗ ängnisſtrafe von zwei Monaten und eine Geldſtrafe von 0 Mark erkannt. Ferner wird das Urteil auf Koſten der Angeklagten in der Tagespreſſe bekanntgemacht. und auch an der e gel des Wohnorts angeſchlagen werden. Waldkirch.(Treffen der badiſchen Bürger ⸗ wehren.) Der Landesverband der badiſchen Bürgerweh⸗ zen und Milizen wird in den Tagen vom 30. Julf bis 1. Auguſt hier ſein diesjähriges Landestreffen veranſtalten. 910 Mittelpunkt der Veranſtaltungen ſteht der große Feſt⸗ g. 8 (Allenbach bei Konſtanz.(Zwei Anweſen ab⸗ ebrannt.) 55 Aae 25 Weichenwärters a. D. Karl Ellenſohn und des Landwirks Hermann Karrer wurden h morgens durch Feuer zerſtört. Das Vieh und ein Tei der Fahrniſſe konnten gerettet werden. Man vermutet randſtiftung. sbezirken der K — 5 28* 15 Ii größe 36,3 ha. Die Lolcale Ruud o cha Der zweite Maienſonntag zeigte ſich von der wetterwendiſchen Seite und war ſelbſt für die Wettermacher unberechenbar. Nach einem erfolgten Kaltlufteinbruch ſanken die Temperaturen am Sonntag früh bis auf 5 Grad wieder zurück und der Himmel ſelbſt war in einen dichten Wolkenſchleier eingehüllt, ſodaß man glau⸗ ben konnte, die Eisheiligen wollten ihrem Namen Ehre machen. Jedoch es kam im Laufe der Morgenſtunden anders. Es klärte auf und zur Mittagsſtunde war der Himmel wieder blank gefegt und aus einem azurblauen Himmel ſandte ſieghaft eine lächelnde Maienſonne ihre wärmenden Strahlen. Wenn auch noch ein friſcher Wind wehte, lockte doch das herrliche Wetter unzählige hinaus in Gottes freie Natur, um den herrlichen Zauber des Frühlings jetzt auf ſich wirken zu laſſen. Insbeſonders ſetzte am Vormittag ein reger Verkehr nach Heidelberg und in den Odenwald ein; für eine Maiwanderung war das Wetter wie geſchaffen. Im allgemeinen brachte der geſtrige Sonntag zahlreiche Veranſtaltungen mit ſich. Die hieſigen S A.⸗Sportabzeichen⸗ träger legten geſtern in den Vormittagsſtunden ihre Wieder⸗ holungsübung ab.— Der Evang. Männerverein hielt geſtern im„Löwen“ feine Hauptverſammlung ab, während der Sterbekaſſenverein„Einigkeit“ in der„Pfalz“ zur ordent⸗ lichen Hauptverſammlung tagte.— Der Evang. Frauenbund zeigte in der Kinderſchule eine ſehr ſchöne Handarbeits⸗ ausſtellung, die wiederum bewies, daß Schweſter und Schü⸗ lerinnen ſehr viel geleiſtet haben. Heute nachmittag und heute abend iſt noch jedermann Gelegenheit geboten, die Ausſtellung zu beſichtigen. Der überaus gute Beſuch be⸗ kundet erneut das Intereſſe zur Nähſchule. Ein Teil der hier untergebrachten öſterreichiſchen Kin⸗ der traten geſtern Nachmittag ihre Heimreiſe an. Die Pflege⸗ eltern hatten ſich vor ihrer Abfahrt am Rathaus eingefun⸗ den und intereſſant war es, von den Kindern zu hören, daß es ihnen überaus gut gefallen hat und nur ungern Seckenheim verlaſſen. In Ilvesheim hielt die evang. Kirchengemeinde im Evang. Gemeindehaus ihren Wohltätigkeitsbazar zu Gunſten der Kleinkinderſchule ab. Die Veranſtaltung erfreute ſich ebenfalls eines guten Beſuches.— Inmitten des lichtvollen Maientages wurde geſtern unter einer überaus großen Trauergemeinde Architekt Jakob Ueberrhein zu Grabe ge⸗ tragen. In Mannheim begann als Auftakt zur Maiwoche das Mannheimer Pferderennen. Der Beſuch war beſonders von auswärts ſehr gut. Aber auch die Mannheimer Maimeſſe, die dieſes Jahr ganz groß aufgezogen iſt, verfehlte ihre Anziehungskraft nicht. Für den heutigen Maimarktmontag waren geſtern ſchon ca. 500 Pferde eingetroffen, die auf dem Schlachthofgelände ausgeſtellt waren und viele Intereſ⸗ ſenten anlockten. Im Friedrichspark fand anläßlich des 25 jährigen Be⸗ ſtehens des Benzſchen Männerchores ein Feſtkonzert mit den Haagſchen Vereinen ſtatt. Unter anderm beteiligten ſich die Geſangpereine Germania Ilvesheim und Männergeſang⸗ verein Pfingſtberg. Eine Reihe älterer Sängerkameraden konnten dabei für langjährige Treue zum deutſchen Lied geehrt werden. Vom Männergeſangverein Germania Ilves⸗ heim wurden Anton Grimm, Bernhard Weibel und Franz Jakoby mit der goldenen Ehrennadel für 40 jährige Mit⸗ gliedſchaft ausgezeichnet. f Aus den Nachbargaven 3000 Frontſoldaten in Northeim Dritte Reichsarbeitstagung der NSK OV. Als Auftakt der dritten Reichsarbeitstagung der Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopferverſorgung veranſtal⸗ tete die alte feſtlich geſchmückte Niederſachſenſtadt Nort⸗ heim zu Ehren der 5000 deutſchen Frontſoldaten, die an der Tagung teilnehmen, einen Empfang. Mit dem Reichs⸗ kriegsopfe ührer Oberlindober und dem Herzog von Coburg hatten ſich führende Vertreter der Partet, des Staates und der Wehrmacht eingefunden. Der Reichs⸗ kriegsopferführer begrüßte beſonders die 300 öſterreichi⸗ ſchen Kameraden, die zum erſten Male an dieſer Zuſam⸗ menkunft teilnehmen. Die Bedeutung dieſer Tagung kommt auch durch die ſtarke Beteiligung von Partei, Staat und Wehrmacht zum Ausdruck. Bürgermeiſter Girmann übergab dem Reichskriegs⸗ opferführer zwei Stiftungen, mit denen die Stadt Nort⸗ heim 10000 Mark zur Förderung des Siedlungswerkes der NS OV. bereitſtellt und ferner die Koſten für den alljährlichen Kuraufenthalt von jeweils zehn Kameraden der NSK OV. trägt. Der erſte Tag ſchloß mit einer weihevollen H elde n⸗ ehrung am Kriegerdenkmal, an der Tauſende teil⸗ nahmen. Zwei Frontſoldatentreffen in München Im Mai werden ſich die Frontſoldaten zu zwei gro⸗ ßen Treffen in der Hauptſtadt der Bewegung einfinden. In dieſen Tagen wird das erſte großdeutſche Treffen der höchſtausgezeichneten, mit der Silbernen und Goldenen Tapferkeitsmedaille bedachten Frontkämpfer abgehalten, und für den 15. Mai iſt ein Aufmarſch von 30 000 Front⸗ ſoldaten aus dem Landesgebiet Süd(Hochland) des Kyff⸗ häuſerbundes(Deutſchen Reichskriegerbundes) vorgeſehen, der ein freudiges Bekenntnis zum Führer und zum alten Soldatentum ſein wird. 30 Sonderzüge werden die Teil⸗ nehmer dieſes großen Aufmarſches in die Hauptſtadt der Bewegung bringen. aß Ehrung einer Hunderkjährigen. der Führer und Reichskanzler hat der Frau Sofie Imhof in Poppenhauſen aus Anlaß der Vollendung ihres 100. Geburtstages ein Glückwunſchſchreiben und eine Ehrengabe zugehey laſſen. a Dr. Eckener fährt nach Amerika. Dr. Eckener hat ſich in Begleitung des Geſchäftsführers der Deutſchen Zeppe⸗ linreederei, Direktor Iſſel, nach den Vereinigten Staaten von Amerika begeben, um dort Verkehrsfragen für den Luftſchiffdienſt der Deutſchen Zeppelinreederei zu beſpre⸗ chen. Dr. Eckener wird bei dieſer Gelegenheit vom Präſi⸗ denten der Vereinigten Staaten empfangen. ar Anker einer einſtürzenden Scheuer begraben. Bei Ausbeſſerungsarbeiten ſtürzte plötzlich die Scheuer des Bauern Weißbeck in Ae e in ſich zuſammen. Dabei wurde ein Maurer ſo ſchwer verletzt, daß er in das Kran⸗ kenhaus überführt werden mußte. In eine Marſchkolonne geraſt. Abends fuhr ein Autoſchloſſerlehrling auf der Seckenheimeranlage beim Schlachthof mit einem Kraftrad in eine marſchierende Ko⸗ lonne. Hierbei wurden acht Marſchteilnehmer leicht verletzt. Nach den Erhebungen trifft die Schuld den Kraftfahrer, weil er mit großer Geſchwindigkeit fuhr Außerdem war er nicht im Beſitz eines Führerſcheines Das Kraftrad wurde ſicher⸗ geſtellt Bei ſieben weiteren Verkehrsunfällen, die durch Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften derurſacht wurden, wurden zwei Perſonen erheblich verletzt und ſechs Kraft⸗ fahrzeuge und ein Straßenbahnwagen beſchädigt Mannheimer Mairennen Ebro gewinnt den Saarbefreiungs⸗Preis. Der erſte Tag der Mannheimer Mai⸗Pferderennen, der mit einer Frühjahrsmodenſchau verbunden war, geſtaltete ſich in jeder Hinſicht zu einem Erfolg. Das herrliche Wetter hatte viele Tauſende auf die ſchöne Rennbahn gelockt, deren Einrichtungen in den letzten Wochen verſchiedenen Erneue⸗ rungen unterzogen worden ſind. Vor den Haupttribünen, dem Sattelplatz, entwickelte ſich ein lebhaftes Rennleben; die gut beſuchten anderen Plätze und vor allem auch der Neckardamm, rundeten bei dem friſchklaren Frühlingswetter das ſchöne Bild ab. Es war ein ſchöner Auftakt zu den traditionellen Mann⸗ heimer Rennen. In ſportlicher Hinſicht konnte der Eröffnungstag voll⸗ auf zufriedenſtellen. Das Hauptereignis war das mit 10 000 Mark ausgeſtattete Steherrennen über 2000 Meter um den „Saarbefrejungspreis“, zu dem ſechs Pferde ge⸗ ſattelt wurden. Nach einem glatten Start zog Audens in Front. Ausgangs des erſten Bogens galoppierte Audens knapp vor Lampadius und dem Favoriten Ebro. An die⸗ fer Reihenfolge änderte ſich auch Gegenüber nichts, erſt als die Pferde in den letzten Bogen kamen, griff Ebro mit Er⸗ folg den immer noch führenden Audens an, der beim Ein⸗ lauf in die Zielgerade geſchlagen war. Vor den Tribünen gab es einen harten Kampf zwiſchen Ebro, der die Führung nicht mehr abgab, dem aus fünfter Poſition vorgeſtoßenen Marienfels und Origenes während Audens auf den letzten Platz zurückfiel. Unter E. Huguenin ſicherte ſich der Olean⸗ der⸗Sohn Ebro mit fünfviertel Längen ſchließlich ſicher das erſte Geld vor Marienfels, Origenes, Sonnenfalter, Lam⸗ padius und Audens Die Ergebniſſe: Begrüßungs⸗Rennen— 1200 Mark— 1800 Meter: 1. Art.⸗Regt. 23 Gaſtrolle(Lt. Frhr. v. Wangen⸗ heim); 2. Rodrigo; 3. Barſoi. Ferner: Parthenopea, Ole⸗ arius, Lordmajor, Maharon, Fidibus, Selim, Maikönigin, Eiſenkönig, Emſchi. Tot.: 88, 16, 12, 19, 15:10.— EW: 30010. Preis der Deutſchen Weinſtraße— 2200 Mark— 1450 Meter: 1. Frau B Klöhn Seydlitz(Firnkeß); 2. Gnädiges Fräulein; 3. Hochmeiſter. Ferner: Max, Spi⸗ rula, Nikolaus, Berna, Selim, Gracias, Immerdein. Tot.: 330, 57, 50, 18:10.— EW. 52010. Neunkirchen⸗Jagdrennen— 2300 Mark— 3000 Meter: 1. Frau A. Hör Kritikaſter(B. Dettloff); 2. Patroklus; 3. Ausſchreibung. Ferner: Weltmeiſter, Chemie⸗ lehrer, Fünfkampf, Kobel, Gangani. Tot.: 44, 18, 18, 17:10. — EW: 676.10. Sgarbefreiungs⸗Preis— 10000 Mark— 2000 Meter: 1, Stall Hahnhof Ebro(E. Huguenin); 2. Ma⸗ rienfels; 3. Origenes. Ferner: Audens, Sonnenfalter, Lam⸗ padius. Tot.: 17, 11, 11, 11:10.— EW: 48.10. Preis der In duſtrie— 5200 Mark— 3400 Me⸗ ter: 1. Frau v. Ahlfeldt Mark Aurel(E. Biſſey); 2. Oes densritter. Ferner: Ramadan, Frieſenhof. Tot.: 53, 21, 22:10.— EW 10810. Roſengarten⸗Rennen— 2800 Mark— 1600 Meter: 1. H. Buchmüller Saarpfälzer(K Schäfer); 2. Pom⸗ 11 3. Grollezu. Tot.: 17, 14, 21:10.— EW: 44:10. Saarbrücken⸗Jagdrennen— 3550 Mark— 3700 Meter: 1. C. Panſe Cſok(J. Unterholzner); 2. Segel⸗ flug; 3. Finor. Tot.: 43, 16, 13, 12:10.— EW. 196.16 Waldhof: Rennen— 2200 Mark— 1200 Meter: 1. Geſt. Mydlinghoven Guernika(L. Haut); 2. Graf Tucky; 3. Bellona. Tot.: 14, 12, 14:10.— EW: 32.10. Aus dem Gerichtssaal Ein geriebener Volksſchädling. Obwohl der 1887 geb., in Mannheim⸗Seckenheim wohnhafte verheiratete Julius Be. ein übel beleumundeter Menſch, die Betätigung als Rechtsagent im Dritten Reich unterſagt bekam glaubte die⸗ ſer Volksſchädling, auch ohne Genehmigung„Geſchäfte“ tätigen zu können Wer mit dem Angeklagten zu tun hatte, der war ſtets der Geprellte So erging es auch dem Zeugen 3., der durch Vermittlung Baiers eine überſchuldete Repa⸗ raturwerkſtätte kaufte, deren Zwangsräumung bevorſtand. Kurz nach dem Einzug wurde der neue Inhaber dann auch prompt darauf aufmerkſam gemacht, daß er entweder die gemietete Werkſtätte räumen müſſe oder das Anweſen für 12 000 Mark käuflich erwerben könne Z. hatte ſeine ganzen Erſparniſſe für dieſen zweifelhaften Kauf verwendet. Er konnte aber weder das Anweſen kaufen, noch die Schulden des früheren Inhabers decken und ſtand alſo vor dem Ruin. Frech und ungebührlich unterſtand ſich der Ange⸗ klagte Baier, vor Gericht zu behaupten, daß ſein Verhalten kein Betrug ſei. Die Ausſagen der Zeugen legte er ſelbſt⸗ verſtändlich zu ſeinen Gunſten aus. Das Schöffengericht diktierte dem Angeklagten ein Jahr Zuchthaus, drei Jahre Ehrverluſt und 100 Mark Geldſtrafe, oder weitere gehn Tage Zuchthaus zu und verfügte Haftbefehl. * Freiwillige für die Luftwaffe Das Reichsluftfahrtminiſterium gibt bekannt: Im Früh⸗ jahr 1939 werden bei der Fliegertruppe und der Luftnach⸗ richtentruppe Freiwillige eingeſtellt. Den Bewerbern wird an⸗ geraten, ſich ſofort bei einer Fliegererſatzabteilung, einer Ab⸗ teilung oder eine Kompanie der Luftnachrichtentruppe zu mel⸗ den. Bei ſpäter eingehenden Geſuchen beſteht die Gefahr, daß das Annahmeverfahren bis zum Meldeſchluß nicht mehr durchgeführt werden kann. Auskunft über die Bedingungen und über den vorher abzuleiſtenden Arbeitsdienſt erteilen die genannten Truppen⸗ teile, die Wehrbezirkskommandos und die Wehrmeldeämter. Das„Merkblatt für den Eintritt als Freiwilliger in die Luft⸗ waffe“ wird durch die angegebenen Dieunſtſtellen an die Be⸗ werber auf Anforderung ausgehändigt. Einſtellungsgeſuche bei anderen militäriſchen Dienſtſtellen ſind zwecklos. Sie ver⸗ zögern nur die Bearbeitung zum Nachteil des Bewerbers Bei der Flakartillerie und beim Regiment General Göring werden im Frühjahr 1939 keine Freiwilligen eingeſtellt. Der Zeitpunkt für die Meldungen von Freiwilligen für die Herb einſtellungen 1939 bei Fliegertruppe, Flakartillerie, f richtentruppe und Regiment General Göring wird noch durch Preſſe und Rundfunk bekanntgegeben. 1 2 Befreiung von der Grundſteuer Durchführung des Grundſteuergeſetzes Der Reichsfinanzminiſter und der Reichsinnenminiſter 1 zur Durchführung des Grundſteuergeſetzes einen Er⸗ aß herausgegeben, in dem u. a. verfügt wird: Im Grundſteuergeſetz ſind eine Reihe reichswichtiger Verbände zu den begünſtigten Körperſchaften, Vereinen uſw. gerechnet worden. Durch dieſe Vorſchrift ſollte in erſter Linie der Grundbeſitz begünſtigt werden, der den von die⸗ ſen Verbänden zu erfüllenden beſonderen Aufgaben oder Zwecken gewidmet iſt. Die meiſten dieſer Verbände beſte⸗ hen aus einem rechtsfähigen Verein, deſſen örtliche Unter⸗ gliederungen für ſich nicht rechtsfähig ſind. Bei drei der be⸗ günſtigten Verbände ſind jedoch auch die Untergliederungen (Landes⸗ und Bezirksverbände uſw.) rechtsfähige Vereine, die eigenen Grundbeſitz haben können. Wir erſuchen, die Vorſchrift des§4 auch auf den Grund⸗ beſitz derartiger Untergliederungen anzuwenden. Das gilt für die Vereine, die zum Reichsluftſchutzbund e. V. ehören, für die Landesverbände des Reichsverbandes für Bent ſche Jugendherbergen e. V. und für die Landes⸗ und Bezirksverbände des Volksbundes für das Deutſchtum im Ausland e. V. Da jüdiſche Kultusvereinigungen und ihre Verbände für die Grundſteuer nicht mehr als Körperſchaf⸗ ten des öffentlichen Rechts anzuſehen ſind, ſind ſie auch nicht mehr als öffentlich⸗rechtliche Religionsgeſellſchaften zu be⸗ handeln. In dieſem Zuſammenhang weiſen wir darauf hin, daß Beſtattungsplätze ohne Rückſicht darauf befreit ſind, in weſſen Eigentum ſie ſtehen. Für die Befreiung von Schullandheimen bedarf es einer Anerkennung nicht. Handelt es ſich um Heime im Sinn dieſer Beſtimmung, ſo ſind ſie befreit, wenn die Ei⸗ gentumsvorausſetzungen des anzuwendenden Paragraphen erfüllt ſind. Abaeſehen von anderen dort zugelaſſenen Möa⸗ lichkeiten muß alſo der Grundbeſitz demjenigen gehören, der ihn benutzt. Die Schullandheime gehören meiſt nicht dem Schulunterhaltsträger, ſondern einem beſonderen Verein, z. B. Elternverein. Wir haben keine Bedenken gegen die Auffaſſung, daß auch in dieſen Fällen der Grundſtücks⸗ eigentümer als Benutzer anzuſehen iſt, die Eigentumsvor⸗ ausſetzung alſo auch für dieſe Schullandheime erfüllt iſt. Schullandheime der bezeichneten Art ſind daher ſtets von der Grundſteuer freizuſtellen. — neben Nach 8 30 des ee ere genießen Kriegsbeſchädigten— auch itwen von Kriegs⸗ beſchädigten bei der Feſtſetzung der Steuermeßbeträge unter 5 Vorausſetzungen eine e e Dieſe iſt, wie wir zur Klärung aufgetauchter Zweifel bemerken, auch ſolchen Witwen zu gewähren, deren Ehemänner im Feld gefallen oder ihren Verwundungen oder Kriegskrank⸗ heiten erlegen ſind Der Sinn der Eisheiligen Wer kennt ſie nicht, die drei Eisheiligen: Mamertus, Pankratius, Servatius? Gefürchtete Tage ſind der 11., 12. und 13. Mai. Seltſam, daß die katholiſche Kirche dafür Heilige mit heidniſchen Namen benannt hat— ſo wenig war der germaniſche Glaube auszurotten, daß an dieſen Tagen die heidniſchen Götter in ihren Eigenſchaften auf lateiniſch erhalten blieben: Mamertus an den Kriegsgott anklingend, Pankratius dem allgemeinen, großen Kampfe gewidmet, Servatius aber dem Erhalter zum Abſchluß der ſieghaften Kampfzeit geweiht. Denn an dieſen Tagen zeigte die meiſt plötzlich wieder kalte Witterung, oft mit Schneetreiben, daß die Winter⸗ rieſen noch einmal zu einem letzten Kampf erſcheinen gegen die Lichtgötter und den Frühling. Hohe Feiertage waren es unſeren Ahnen, Abſchluß„der anderen Zwölften“, wie ſie vielfach hießen, der heiligen zwölf Nächte des Som⸗ mers, zum Unterſchied von denen des Winters. Beide Zwölften zuſammen waren die höchſten germaniſchen Feſt⸗ zeiten, beide naturgeboren. Währten die Zwölften im Winter vom 24. Dezember bis 6. Januar, ſo die des Som⸗ mers vom(. bis 12. Mai In dieſem großen Feſtrahmen von zwölf Feiertagen wird erſt erklärlich, daß die erſte Mainacht unſeren Vorfahren ein ſo hohes Feſt bedeutete, den Beginn der Hochzeit des höchſten Gottes, ſinnbildlich im Blütenmonat. Die Wetterregeln der Bauern pflegen meiſt nicht ſo recht ernſt genommen zu werden. Indes wird zuwenig beachtet, daß ſie, an beſtimmte Tage im Sprichwort gebun⸗ den, nicht mehr zutreffen, ſeitdem 1582 Papſt Gregor XIII. im Julianiſchen Kalender zehn Tage ſtrich, um den Kalen⸗ der an das ſogenannte tropiſche Jahr anzugleichen. So⸗ nach hat der Mai vordem zehn Tage ſpäter begonnen, wo jeder Tag etwas ausmacht im Vordringen des Frühlings, ſomit Froſtgefahr ſchon eher gebannt ſchien und Blüten und Blätter ſchon viel weiter ſich entwickelt haben. Ein kühler Troſt für uns Enkel zwar, wenn heute die erſte Mainacht oft noch zu kühl iſt und die Maien noch nicht ſo recht grün ſind, als es, wie einſt zur Zeit unſerer Vor⸗ fahren bis ins Mittelalter, zehn Tage ſpäter wäre. Aber Sitten und Bräuche laſſen ſich ſchwer modeln, wie ſchon andere mit dem Glauben und den Feſten unſerer Ahnen erfahren mußten. Froſtfolgen für den Weinbau Kein Grund zu größerer Beſorgnis. Das Reichsamt für Wetterdienſt in Trier hat nach dem letzten Aprilfroſt folgende Feſtſtellungen gemacht: Ein Polarlufteinbruch, der Mitte April begann, ſeine ſchärfſte Auswirkung am Oſterſonntag erreicht. allen Weinbaugebieten ſind ungewöhnlich niedrige Nacht⸗ temperaturen aufgetreten, die mehr oder weniger große Froſtſchäden zur Folge hatten. Aus allen Teilen Südweſt⸗ und Weſtdeutſchlands wurden in dieſen Nächten Mindeſt⸗ temperaturen bis minus 8 Grad gemeldet. Bemerkenswect iſt dabei, daß neben den niedrigen Temperaturen ſehr ge⸗ ringe Luftfeuchtigkeit herrſchte. In Verbindung mit kräftiger Luftbewegung bei Tag und Sonnenſchein hat an verſchiede⸗ nen Stellen nicht nur die niedrige Nachttemperatur, ſon⸗ dern auch die ſtark bewegte trockene Luft die ausgetriebenen Augen zum Abſterben gebracht. Nach Meſſungen in Wet⸗ terhütten auf der preußiſchen Weinbaudomäne Avelsbach ſind nicht, wie es ſonſt bei Maifröſten zu ſein pflegt, vor⸗ wiegend die tiefen Lagen erfaßt worden, ſondern die mitt⸗ leren und höher gelegenen. Auch die in ſonſtigen Jahren weniger von Froſtſchäden betroffenen Gebiete, Pfalz. Baden, Rheingau und der vordere Teil von Rheinheſſen, haben diesmal den Froſteinſchlag erheblich zu ſpüren bekommen. Rundfragen in allen Weinbaugebieten haben ergeben, daß Schäden praktiſch A feſtzuſtellen ſind. Dabei neigen naturgemäß die ſelten von Froſtſchäden be⸗ troffenen Gebiete zu großen Befürchtungen, während die Weinbaugebiete, in denen Froſtſchäden öfters vorkommen, die Lage optimiſtiſcher betrachten. Die letzteren Gebiete, zu denen hauptſächlich Moſel, Saar und Ruwer gehö⸗ ren, wiſſen aus Erfahrung, daß das Erfrieren der Augen oder der jungen Triebe zwar immer eine Ertragsminderung zur Folge hat, daß der tatſächliche Schaden aber keineswegs an Hand der Zahlen der erfrorenen Augen abgeſchätzt wer⸗ den kann! Sehr ſchlimm ſind die Schäden im allgemeinen erſt dann, wenn 6 bis 10 em lange Triebe abfrieren und nun die Beiaugen verkümmert ſind und keinen Erſatz mehr liefern können. Ein ſolcher Fall liegt jedoch diesmal nicht vor. Wohl in den wenigſten Fällen waren die Triebe länger als 2 bis 3 em, in vielen Fällen waren die Knoſpen noch in der Wolle. Man kann noch dem Ergebnis der bisherigen Feſtſtel⸗ lungen ſagen, daß in allen deutſchen Weinbaugebieten Froſtſchäden aufgetreten ſind, am meiſten in den klima⸗ tiſch begünſtigtſten Gebieten und vor allem dort, wo der Austrieb weiter voran war. Anzugeben, wie groß die Froſtſchäden in Wirklichkeit ſind, iſt zurzeit noch nicht mög⸗ lich. Aus der Erfahrung kann man aber ſagen, daß frühe Froſtſchäden mehr oder weniger ganz auszuheilen pflegen. Und wenn man in dieſem Jahr die gute Holzreife der Reb⸗ ſtöcke berückſichtigt, dann iſt Grund vorhanden, die Lage optimiſtiſch zu beurteilen. Die Nheinſchiffahrt im Abril Wie die Niederrheiniſche Induſtrie- und Handelskammer Duisburg⸗Weſel mitteilt, zeigte die allgemeine Verkehrs⸗ und Betriebslage der Rheinſchiffahrt im Monat April bei auch weiterhin ruhigem Geſchäft gegenüber dem Vormonat keine nennenswerten Veränderungen. Sie war im weſent⸗ lichen gekennzeichnet durch einen für dieſe Jahreszeit unge⸗ wöhnlich ungünſtigen Rheinwaſſerſtand. Bei der zu trocke⸗ nen und kalten Witterung ging der Waſſerſtand während hat In des ganzen Monats anhaltend zurück, was zu weſentlichen⸗ Einſchränkungen der Abladetiefe der Kähne führte. Beſon⸗ ders die n hatte unter den ungünſtigen Waſ⸗ ſerverhältniſſen ſtark zu leiden. Allgemein waren für die zu Berg fahrenden und zu tief abgeladenen Kähne nicht nur in Mannheim für den Oberrhein, ſondern bereits in Salzig Aufleichterungen notwendig. Trotz der wegen der eingeſchränkten Ablademöglichkeit größeren Inanſpruch⸗ nahme der A e war als Folge der abgeſchwächten Verladetätigkeit der Beſtand an zur Verfügung ſtehendem Leerraum im abgelaufenen Monat an allen Rheinplätzen durchweg ziemlich groß. Eine Aenderung war lediglich in der letzten Woche zu verzeichnen Die Verladungen von Brennſtoffen am Niederrhein waren berg⸗ wie kalwärts ziemlich eingeſchränkt und wenig zufriedenſtellend. Gegen Ende des Monats trat eine leichte Beſſerung ein. Die Verladungen am Mittelrhein haben um die Monatsmitte etwas zugenommen, waren jedoch im allge⸗ meinen nur mäßig ſodaß die Verladeanlagen nicht voll be⸗ ſchäftigt waren Die Maſſengüter, wie Eiſenerze, Kalkſteine, Bimsbauſtoffe und Holz, gelangten in unverändertem Um⸗ fange zum Verſand.— Die aße im Schleppgeſchäft war infolge der geringen Verladetätigkeit unbefriedigend. Die Schlepplöhne zeigten gach Mannheim keine Aenderung und erlitten auf der Hollandſtrecke eine weitere Einbuße. Die Frachten zu Berg und Tag zogen im letzten Drittel des Mo⸗ nats an, dies jedoch weniger als Folge der zu dieſer Zelt einſetzenden Geſchäftsbelebung, ſondern, wie bereits er⸗ wähnt, mehr als ausgleichende Folge des ſtark zurückgegan⸗ genen Waſſerſtandes, wodurch die Ladefähigkeit der Kähne mehr und mehr beſchränkt werden mußte. Der niedrige Waſſerſtand machte ſich beſonders im Rhein⸗ e ſehr unangenehm bemerkbar, indem der größte Teil der Ladung bei großen Schiffen faſt ausſchließlich in Rotterdam geleichtert werden mußte. — Jetzt Kampf den Weſpen! Wie oft werden nicht die Weſpen verwünſcht, wenn ſie im Spätſommer bei der Fruchternte in Scharen den Pflücker umſäumen oder beim Einkochen von Obſt in der Küche ſtören. Es werden Fang. gläſer aufgehängt, und freudig wird gemeldet, daß ſich ſchon einige hundert Weſpen 5 0 hätten. Wenn man aber bedenkt, daß jedes Weſpenneſt 5000 bis 6000 Bewoh⸗ ner hat, ſo macht das garnichts aus. Die beſte Zeit, die We⸗ ſpen zu bekämpfen, iſt das Frühjahr. Jede Weſpe, die jetzt fliegt, iſt ein Weibchen, das ſich erſt ein Neſt gründen will. Während alſo im Spätſommer Hunderte von Weſpen nichts ausmachen, vernichtet man jetzt mit der getöteten Weſpe Tauſende zu erwartende Nachkömmlinge. Bekämpfung der Papageienkrankheit. Das Geſetz zur Bekämpfung der Papageienkrankheit vom 3. April 1634 iſt durch Verordnung des Reichsminiſters des Innern vom 13. April 1937 geändert worden Wer jetzt Papageien oder Sittiche züchtet oder damit handelt, muß dazu die Geneh⸗ migung der Polizei haben Züchter im Sinne des Geſetzes iſt jeder, der Papageien oder Sittiche hält und von dieſen Tieren Nachkommen aufzieht. Händler iſt jeder, der Papg⸗ geie oder Sittiche hält und dieſe Tiere lebend gegen Ent⸗ gelt an andere abgibt. Jeder Züchter und jeder Händler muß die Vögel ſeines Beſtandes mit bezifferten Fußringen verſehen laſſen, die nur einmal verwendet werden können. Die neue Verordnung geht alſo darin weiter als die frühere, daß jetzt jeder Züchter oder Händler Erlaubnis haben muß. während das bislang nur die gewerbsmäßigen nötig hak⸗ ten. Da Zuwiderhandlungen gegen dieſes Geſetz mit hohen Strafen! bedroht ſind, wird allen Züchtern oder Händlern von Papageien oder Sittichen empfohlen, alsbald die Er⸗ laubnis zu beantragen. Dämpfkartoffeln in der Erdgrube Nach neueren Unterſuchungen verlieren ſachgemäß ein⸗ gekellerte oder eingemietete Kartoffeln bis ausgangs April bereits 16,4 Prozent, bei ſchlechter Kellerung ſogar bis zu 23 Prozent. Dieſe Verluſte zwingen geradezu zur Ein⸗ fäuerung, zumal bei ihr kaum Verluſte entſtehen. Auch der Futterwert und die Verdaulichkeit werden durch die Gärung nicht beeinträchtigt. Das Waſchen der Kartoffeln vor dem Einſäuern iſt allerdings ebenſo unerläßlich, wie ein gutes Durchdämpfen. Ein Ueberdämpfen, ſo daß es Brei gibt, iſt dagegen ſtreng zu vermeiden. Als Notbehelf zur Einſäue⸗ rung der jetzt noch vorhandenen großen Kartoffelbeſtände dienen die Erdgruben oder alte Standen, Krautfäſſer, alte Moſtfäſſer uſw. Die Erdgruben hebt man im Hof oder in der Nähe desſelben aus. Wichtig iſt vor allem, daß die Kar⸗ toffeln gut gedämpft werden und noch heiß in die Behälter gelangen. ——— Mee. ä—. 5 5 A 3 N uu, —— 9. W eech D% Blick auf eine Erdgrube zum Einſauern von Futterkartoffeln Die behelfsmäßige Einſäuerungsgrube ſoll in langgeſtreckter, ſchmaler, rechteckiger Form ausgeho⸗ ben werden und nicht tiefer als 1,50 Meter ſein. Sticht man den täglichen Bedarf ſenkrecht ab, ſo braucht die ſchützende Lehm⸗ decke jeweils nur ſoweit entfernt werden, als man Futter entnimmt. Ferner geſtattet die langgeſtreckte, ſchmale Form das Auflegen eines ſattelartigen Schutzdaches, das gegen Schnee, Regen und Sonne genügend Schutz bietet. In einen Kubikmeter Erdgrube gehen etwa 10—11 Doppelzentner ein⸗ geſäuerte Kartoffeln. Länger wie 5 Meter ſoll man die Erd⸗ gruben nicht anlegen. Um eine Verunreinigung der gedämpf⸗ ten Kartoffeln mit Erde zu vermeiden, kann man auf den Fußboden einen engen Lattenroſt legen. Weiter iſt es vor⸗ teilhaft, etwa 2—3 Löcher in die Sohle mit einem Pfahleiſen je Quadratmeter von 15—20 Zentimeter Tiefe zu ſtoßen, da⸗ mit das Kondenz⸗ und Fruchtwaſſer abziehen kann. Die Wände können mit Dachpappe oder alten aufgetrennten Säcken ausgekleidet werden. Die gedämpften Kartoffeln müſſen feſt in den Boden eingeſtampft werden. Auf die oberſte Schicht, mit dem Grubenrand abſchließend, iſt eine Schicht Hafer⸗ oder Weizenſpreu und dann eine 10 Zenti⸗ meter dicke Lehmdecke zu bringen, die feſtgetreten werden muß. Nach wenigen Tagen ſetzen ſich die Kartoffeln und die Lehmdecke muß ausgebeſſert werden, ſobald ſie Riſſe auf⸗ weiſt. Ueber das ganze iſt das Schutzdach zu ſtellen. So kön⸗ nen die Kartoffeln monatelang lagern. Eine einmal ange⸗ brochene Grube muß fortlaufend abgefüttert werden. Grundſtücksverpachtung. Fleisch- Zur Unterzeichnung des vorläufigen Pachtvertrags ver RC, bezüglich der neu zugeteilten Grundſtücke wollen ſich Heute Montag die Pächter mit Bürgen am Mittwoch, den Nachmittag ab 11. Mai 1938, vormittags 9 Ahr im Gaſthaus 5 Ahr wird in „Zur Roſe“ in Mannheim ⸗Seckenheim einfinden. 3 Ilvesheim, Evang. Pflege Schönau, Heidelberg KRingſtraße 254 Tages⸗ Entlaufen Zur gulos mädchen Hund letzten Brut Kuhjleilch in 0. e e 6 per 1. Juni geſucht. 1 ausgehauen. e en, aer euerbachſtr. 44, J. zuliefern angenommen. 2 Bäckerei Dehoust. JGioppenkelmerstr. 0g Läufer Frau zum Tabaßſetzen ſchweine *,. u verkaufen. 1 e der zweckmäßige Kunden Werbung Lioppenneimerstr. 7. Gesche d. Bl. b 5 Zeitungsanzeige 3 enkt die Waren ⸗Preiſe, i 5 4 weil durch die Schlacht — Zeitungsanzeigen ſchwein zu verkaufen. Maxauerſtr. 18. größerer Umſatz erzielt wird * ee eee e N. S. V. Ländl. Kreditverein Seckenheim e. G. m. u. H. Mannheim⸗Seckenheim Bauk und Sparkaſſe Gegründet 1884 Geſchaftszweige unſeres Kredit⸗Inſtituts: 6 Gewährung von Krediten und Darlehen an Mitglieder 8 Ausführung aller in das Bankfach ein⸗ ſchlagenden Geſchäfte für Mitglieder . Annahme von Spareinlagen, Depoſiten und anderen Geldern zur Verzinſung und Führung von Scheckkonten auch von Nichtmitgliedern Beratung und Auskunftsertellung in allen wirtſchaftlichen Angelegenheiten Kafſenſtunden: 8— 12 und 1417 Uhr, Samstags 8 12 Uhr. —— Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: ., Gef. 29/171. Dienſtplan f. d. Woche v. 814. Mai. 9. 5. Schar 5(Höllſtin); 10. 5. Schar 3(Ding), Schar 1(Vögele), Schar 2(Nonnenmacher); 11. 5. Schar 2, 12. 5. Schar 1, 3 u. 5 jeweils von 19.30 21.30 Uhr Sport. Antreten jeweils im HJ.⸗Sport am HJ.⸗Heim. — Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 9. Mai, abends 19 Uhr: Miete G 23 und 1. Sondermiete G 12 und für die NSG„Kraft dur Freude“, Kulturgemeinde Mannheim Abt. 264267: „Wallenſtein“ von Schiller. Ende gegen 23,30 Uhr. Ṽ⁵Hf 10. Mai, abends 20 Uhr: Für die NSG „Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim 120, 171, 236—244, 291, 356357, 361369, 389. 393, 560, 570, 589—590, 599, 621622, 642644. Gruppe D Nr. 1—400, Gruppe E Nr. 1— 300:„Ma⸗ 3 15 5 a“, Oper von Peter Tſchaikowſky. Ende . 55 8 Mittwoch, 11. Mai, abends 20 Uhr: Miete M 23 und 1. Sondermiete M 12 und für die NSG„Kraft dur Freude“, Kulturgerieinde Mannheim Abt. 101—10 55 5 Ludwigshafen Abt. 11 „Der andere Feldherr“, Schauſpiel von Hanns Gobſch. Ende 22,15 Uhr. 5 5