Nr. 107 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Montag, 9. Mai 1938 s Henleins Wahlparole „Dem Sudetendeutſchtum die deutſche Volksgemeinde!“ Anläßlich der bevorſtehenden Wahlen in einigen hun⸗ dert ſudetendeutſchen Gemeinden hat der Führer der Su⸗ detendeutſchen Partei, Konrad Henlein, einen Auf⸗ ruf erlaſſen, in dem es u. a. heißt: „Es gilt, im Namen des Volkes neue Arbeit und neue Verantwortung zu übernehmen. Es gilt, Ordnung zu machen in den Gemeinden. Die Sudetendeutſche Partei iſt die einzige berechtigte Vertreterin des politiſchen Wil⸗ lens unſerer Volksgruppe. Nun geht es darum, die deutſche Volksgemeinde zu organiſieren und im Rahmen der lokalen Selbſtverwaltung einen Grund⸗ ſtein zu legen für jenes deutſche Eigenleben in dieſem Staate, auf das wir mit Recht Anſpruch erheben. Dem Sudetendeutſchtum die deutſche Volktsgemeinde! Unter dieſe Parole ſtelle ich den Wahlkampf des Sudetendeutſch⸗ tums. In dieſem Zeichen wollen wir die deutſchen Gemeinde⸗ vertretungen ſäubern und jenen Geiſt echter Volks⸗ gemeinſchaft in ſie hineintragen, der jahrhunderte⸗ lang aus ihnen verbannt war. Mit Parteien⸗ und Inter⸗ eſſenwirtſchaft wollen wir endgültig Schluß machen und jene verhängnisvolle Protektion zum Teufel jagen, die manch einen unſerer Volksgenoſſen vergebens ſein Recht vor den bisherigen Räten der Gemeinde ſuchen ließ. Als deutſche Volksgemeinde ſollen unſere Städte und Dörfer Heimſtätten des Rechts, aber auch der Arbeit und der kameradſchaftlichen Fürſorge für alle werden, denen die Not der Zeit Wohlſtand und Lebensgrundlage zerſchlug. Städte und Dörfer ſollen künftighin den Geiſt der Volks⸗ gemeinſchaft atmen.“ Die Zwiſchenfälle mehren ſich Faſt täglich kommt es jetzt in der Tſchechoſlowakei zu antideutſchen Zwiſchenfällen, ſo daß man ſich wirklich fragen muß, wohin dieſe Entwicklung noch gehen ſoll. Immer wieder kommt es zu neuen Provokationen tſchechi⸗ ſcher Chauviniſten gegen die ſudetendeutſche Bevölkerung, und die tſchechiſche Staatspolizei macht ihre mangelnde Kenntnis der deutſchen Sprache dadurch wett, daß ſie mit dem Gummiknüppel für die tſchechiſche Ruhe und Ordnung demonſtriert. Nach den Zwiſchenfällen in Troppau, Mäh⸗ riſch⸗Schönberg, zu denen ſich weitere tſchechiſche Ueber⸗ fälle in Saaz und Aſch geſellten, war jetzt Prag der Schauplatz tſchechiſcher Ausſchreitungen. Als dort ein deutſcher Student von Tſchechen angefallen wurde und ſich in das Deutſche Studentenheim flüchtete, bedurfte es erſt der Erklärung der in dem Heim anweſenden Kameraden des Bedrohten, daß ſie ſich vor dem das Heim bedrohen⸗ den tſchechiſchen Mob ſchützen würden. Die tſchechiſche Polizei erſchien darauf immerhin eine halbe Stunde nach dem Ueberfall. Wie die Sudetendeutſche Partei mitteilt, maßen ſich Militärperſonen in Falkenau an der Eger polizeiliche Gewalt an und gehen gegen die ſudetendeutſche Bevölke⸗ rung, die ſich mit dem Deutſchen Gruß grüßt, vor. Es iſt deshalb wiederholt zu Ausſchreitungen gekommen. Offenes Wort an Prag „England bringt für die Tſchechen kein Opfer.“ Der bekannte engliſche Publiziſt und frühere Labour⸗ Miniſter Noel Buxton ſetzt ſich in einer Zuſchrift an die„Times“ für eine Anerkennung des Selbſtbeſtim⸗ mungsrechtes der Sudetendeutſchen ein. Die Selbſtbeſtim⸗ mung, ſo ſagt er einleitend, könne man nicht auf der einen Seite zugunſten der Unabhängigkeit der Tſchechen anrufen und zugunſten der Sudetendeutſchen ablehnen. Das einzige praktiſche Mittel, den Tſchechen eine ſtändige Unabhängigkeit zu ſichern, ſei, den Sudetendeutſchen die Möglichkeit zu geben, ihr eigenes Schickſal zu beſtimmen. Die Berechtigung des ſudetendeutſchen Anſpruches könne von denen kaum geleugnet werden, die auf dem Stand⸗ punkt ſtehen, daß das Selbſtb immungsrecht der Völker zu Recht als eines der„Krieg ziele“ der Alliierten her⸗ ausgeſtellt worden ſei, und die ſich auch heute noch zu dieſem Grundſatz bekennen. Denjenigen, die in England glaubten, daß eine Tren⸗ nung von deutſchem und tſchechiſchem Gebiet in der Tſchechoflowakei nur ſchwer durchzuführen wäre, weiſt Noel Buxton nach, daß die Sudetendeutſchen in feſt ge⸗ ſchloſſenen deutſchen Siedlungen leben, ſo daß ſich un⸗ ſchwer eine Grenze ziehen laſſe, die den deutſchen vom tſchechiſchen Siedlungsraum trennt, ohne neue Minder⸗ heiten zu ſchaffen. „Selbſtbeſtimmung“, ſo ſchließt Noel Buxton,„kann nur bedeuten, daß man den Wünſchen der Majorität, und in dieſem Falle iſt es— auf beiden Seiten— eine über⸗ wältigende Major'ität, Raum gibt. Das bri⸗ tiſche Volke würde kaum bereit ſein, zugunſten der Tſchechen Opfer zu bringen, wenn ſich aus der Weigerung der tſchechiſchen Republik, eine Regelung dieſer Fragen zu erwägen, tatſächlich Feindſeligkeiten ergeben ſollten.“ Tag des Deutſchen Handwerks Kundgebung in der Frankfurter Feſthalle. Frankfurt a. M., 9. Mai. Der„Tag des Deutſchen Handwerks“ erreichte am Sonntag mittag mit einer Großkundgebung in der Frank⸗ furker Jeſthalle ſeinen Höhepunkt, in deren Mittelpunkt die richtungsweiſenden Reden des Reichswirkſchaftsminiſters Funk und Keichsorganiſationsleiters Dr. Ley ſtanden. Die prächtig geſchmückte Feſthalle war bis auf den letzten Platz von den Vertretern des geſamten Handwerks aus dem Reich und zahlreichen Vertretern aus dem Auslande gefüllt. Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger entbot den Willkommensgruß des Gaues Heſſen-Naſſau. Anſchließend ſprach Reichsminiſter Funk. Er überbrachte zunächſt die Grüße des Führers ſowie des Ehrenmeiſters des deutſchen Handwerks, Generalfeldmarſchall Göring, und ſprach dann über„Die Stellung und die Aufgaben der Handwerker im nationalſozialiſtiſchen Staat“. Nach der mit großem Beifall aufgenommenen Rede des Reichswirtſchaftsminiſters ergriff Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley das Wort. Wir durchlebten eine Zeit, ſo führte Dr Ley aus, die nicht nur groß ſondern auch lehrreich ſei. Deutſchen predigten nicht umſonſt daß Wohlſtand und Glück des Einzelnen abhängie eien vom Gedeihen des Volkes, abhängig von dem Selbſtbehauptungswillen, den dieſes Volk beſitze. Die Vorausſetzung hierzu ſei unſer po⸗ litiſches Wollen, und deshalb ſetzten wir die Welt⸗ anſchauung vor alle Programme. Die zweite Vorausſetzung für unſeren Willen zur Selbſt⸗ behauptung ſei die Leiſtün g. Wenn wir einen Platz an der Sonne haben wollten, dann müßten wir Höchſtleiſtun⸗ gen vollbringen.„Einmalig iſt unſer Führer Adolf Hitler, einmalig muß auch unſere Leiſtung ſein!“, ſo rief Dr. Ley aus. Jeder von uns müſſe ſich bis zum letzten für die Größe Deutſchlands einſetzen. Er könne ſich kein beſſeres Vorbild als das Han dwerk denken, wenn es gelte, unſerem Volk das Schaffen einer Leiſtungsgemeinſchaft zu demon⸗ ſtrieren. Der Handwerkerwel kampf, an dem ſich in dieſem Jahre 60 000 Neiſter und Geſellen beteiligt hätten, ſei eine Maß ⸗ nahme, die wie keine andere geeignek ſei, das Vorwärks⸗ ſtreben des Einzelnen zu fördern. Die Berufsweltkämpfe häkten ſich als richtig erwieſen. Sie ſollten und müßlen im Handwerk ihre Heimat finden. Heute ſchon hätten ſich an dem Berufskampf drei Millionen beteiligt, und 200 000 Be⸗ teiligte ſeien in den Leiſtungskampf eingekreten. In einigen Jahren müſſe das ganze Reich eine edle Sport. und Lei⸗ ſtungsgemeinſchaft ſein. Zum Schluß verwies der Reichsorganiſationsleiter auf die Lebensfreude, die eine Vorausſetzung jeden Selbſtbe⸗ hauptungswillens ſei. Eröffnung der Frankfurter Ausſtellung. In der Weſthalle des Feſthallengeländes in Frank⸗ furt a. M. wurde die Lehrſchau„Das Lebensbild des deut⸗ ſchen Handwerks“ durch den kommiſſariſchen Reichshand⸗ werksmeiſter Schramm eröffnet, der in ſeiner Anſprache den Unterſchied zwiſchen marxiſtiſcher, liberaliſtiſcher oder dynaſtiſcher Geſchichtsforſchung auf der einen und natio⸗ nalſozialiſtiſcher auf der anderen Seite ſowie die Bedeu⸗ tung der zweijährigen geiſtigen Vorarbeit für dieſe Aus⸗ ſtellung heraushob. Die Ausſtellung führe durch die Geſchichte des Hand⸗ werks von ſeinen Anfangsgründen an und lehrt aus Blütezeit und Verfall die wichtigſten Erfahrungen für die Erneuerung der Gegenwart. — 7 Friſche Luſt in den Amtsſtuben Schluß mit dem Verwaltungsbürokratismus! Eſſen, 6. Mat. Im Haus der Technik wurde eine Poſt⸗ und telegrafenwiſſenſchaftliche Woche eröffnet. Reichspoſt⸗ miniſter Dr. Ohneſorge befaßte ſich in ſeiner Eröff⸗ nungsrede eingehend mit dem Wandel unſerer Bildungsziele und Bildungsmethoden Die Zeit des früheren Ordnungs⸗ und Bildungsſchemas gelte ein für allemal als überwun⸗ den. Bürokraten haben uns die Schulen der früheren Zeit geliefert. Nationalſozialiſten aber ſchufen die Stätten, aus denen der Nachwuchs der neuen Zeit kommen werde. Mit beſonderer Schärfe wandte ſich der Miniſter gegen die Aus⸗ wüchſe des früheren Berechtigungsweſens, das vielfach— und beſonders in der Verwaltung— zu einem„Verſor⸗ gungsweſen für jugendliche Greiſe“ geworden ſei. Dieſe Menſchen verdankten ihre Stellungen niemals der eigenen Kraft, ſondern dem Gelde des Vaters. Der Malipnalſag te; lismus ſtelle aber das Leiſtungsprinzip an die Snitze ſeiner Arbeit. Dieſes Ziel kann aber nur erreicht werden, wenn auch die Verwaltung die Partei in ihrer Schulungsarbeit 11 unterſtütze und ergänze. So ſei es auch der Sinn ieſer Schulungswoche, den Beamten, die nicht durch die Lebensſchule der alten Kämpfer der Partei gegangen ſind, das nötige Rüſtzeug für den Alltag in ihrem Beruf zu ver⸗ mitteln. Abſchlleßend gab der Miniſter ſeiner Freude Aus⸗ druck, daß man ſchon heute den friſchen Zug verſpüre, der von dieſen Schulungswochen der Reichspoſt in die Büro⸗ räume der Verwaltung eingezogen ſei. Voller Erfolg der Reichsanleihe Geſamtergebnis 1600 Millionen RM. Der neuen Reichsanleihe war wieder ein großer Er⸗ folg beſchieden. Bei Schluß der Zeichnung auf die 4¼)pro⸗ zentigen Schatzanweiſungen des Deutſchen Reiches von 1938, 2. Folge, wurde bereits mitgeteilt, daß die Mitglie⸗ der des Reichsanleihekonſortiums, um die bei ihnen ge⸗ zeichneten Beträge zuteilen zu können, um Ueberlaſſung weiterer 450 Mill. RM. gebeten hatten. Da der dringende Wunſch um einen zuſätzlichen Be⸗ trag auch von den Stellen, die vor Beginn der Zeichnung bereits 250 Millionen RM. feſt übernommen hatten, an die Re bank herangetragen worden iſt, ſind auch ihnen moch 150 Millionen RM. zugeteilt worden. Das Geſamt⸗ ergebnis der vorerwähnten Anleihe beläuft ſich demnach auf 1600 Millionen RM. Die erforderliche Konſolidierung der kurzfriſtigen Verbindlichkeiten des Reiches hat damit wiederum einen bedeutenden Schritt vorwärts gemacht. Der Führer dankt Dr. Schacht Anläßlich des Zeichnungsergebniſſes auf die 4,5pro⸗ zentigen Schatzanweiſungen des Deutſchen Reiches von 1938, 2. Folge, hat Reichsbankpräſident Dr. Schacht an den Führer folgendes Telegramm gerichtet:. »Mein Führer! Ich melde Ihnen, daß die in Groß⸗ deutſchland aufgelegte Reichsanleihe, deren Zeichnungs⸗ friſt heute abläuft, einen Betrag von 1600 Millionen RM. ergeben hat. Es iſt dies meines Wiſſens die größte Frie⸗ densanleihe, die jemals bei uns gezeichnet worden iſt.“ Ihr ganz ergebener Dr. Hjalmar Schacht, Reichsbankpräſident.“ 8 Der Führer und Reichskanzler antwortete darauf folgendes: „Ihre Meldung don dem Erfolg der Reichsanleihe hat mich äußerſt gefreut. Nehmen Sie, bitte, meinen Dank entgegen. Ihr Adolf Hitler.“ * 2* Jede Jugendherberge ein Elternhaus Am 14. und 15. Mui Reichsopfertag. „Jede Jugendherberge ein Elternhaus“, das iſt der Leitſatz der diesjährigen Wesbeaktion des Reichsverbandes für Deutſche Jugendherbergen, die im Reichsopfertag am 14. und 15. Mai ihren Höhepunkt findet. So iſt denn wieder, wie alljährlich, die Aufmerkſam⸗ keit des deutſchen Volkes auf das große Erziehungswerk der deutſchen Jugend gerichtet. Fahrten und Jugendher⸗ bergen bilden eine Einheit in der Erziehungsarbeit der HJ. Jeder Junge und jedes Mädel ſoll in ſeiner Jugend Deutſchland kennenlernen, ſoll die Berge und das Meer, die Heide und das Induſtriegebiet, aber auch, wie der deutſche Menſch lebt und ſchafft, geſehen und er⸗ lebt haben. So iſt der tiefſte Sinn des Deutſchen Jugend⸗ herbergswerkes: Mittler zu ſein zum Erleben unſerer Zeit. In den Herbergen lernt die wandernde Jugend aller Gaue einander kennen und verſtehen, der Gedanke der Gemein⸗ ſchaft und Kameradſchaft wird hier ſtark gefördert. So ſind unſere Jugendherbergen der wandernden Jugend heute mehr als nur eine Bleibe für die Nacht geworden, ſie ſind eine wirkliche Heimſtätte, ja, man kann ſagen, faſt Elternhaus geworden. Gerade die deutſche Elternſchaft hat die gewaltige Be⸗ deutung dieſes großen Erziehungswerkes erfaßt und wird auch am 14. und 15. Mai mit ihrer Unterſtützung für das Deutſche Jugendherbergswerk nicht kargen. Denn die 2000 beſtehenden Jugendherbergen reichen bei weitem nicht aus, den gewaltigen Wanderſtrom der deutſchen Jugend aufzu⸗ nehmen. Nunmehr gilt es auch, unſerer wandernden Jugend in Oeſterreich Jugendherbergen zu ſchaffen. Hier beſtehen nur wenige und gänzlich unzureichende Häuſer. 55 Rundfunkſendungen von der Italienfahrt Der deutſche Rundfunk überträgt mit allen ſeinen Sen⸗ dern am Montag, dem 9. Mai, von 21.45 bis 0.30 Uhr, den erſten Akt der Oper„Simone Boccanegra“ von Verdi aus dem Opernhaus in Florenz. Anſchließend bringen die Sender im Rahmen eines Unterhaltungskonzertes Ori⸗ ginalberichte von der Abfahrt des Führers. Am gleichen Tage, von 16 bis 18 Uhr, berichten alle Sender(außer Saarbrücken) im Rahmen eines Unterhal⸗ tungskonzertes des Deutſchlandſenders von der Ankunft des Führers auf dem Bahnhof in Florenz und von ſeinem Eintreffen im Palazzo Pitti. Außerdem bringen die Sender Berichte von den Vorführungen der italieni⸗ ſchen Trachtengruppen. Von 18.45 bis 19.50 Uhr über⸗ tragen alle Reichsſender aus Florenz die Kundgebung vor dem Palazzo Vecchio. Der Reichsſender Berlin bringt als Rahmenprogramm ein Anterhaltungskonzert. —— Die Manöver der italieniſchen Flotte vor dem Führer. Weltbild(M). Dr. Ley eröffnet die Ausſtellung„ 1 g Reichsleiter Dr. Ley(rechts) und der 1 8 Miniſterpräſident M Rundgang durch die von Dr. Ley eröffnete reude und Arbeit“ in Athen. ee usſtellung„Freude und Arbeit 25 Sport und Spie Einheimiſcher Sport Fußball. Käfertal I— 98 Seckenheim J 2:2 Wohl war das Spiel ohne Bedeutung und doch hatte es ſeine Anziehungskraft nicht verfehlt. Beide Mannſchaf⸗ ten waren beſtrebt, den 3. Tabellenplatz zu holen und ſo war das Moment für ein gefährliches Spiel geſchaffen. Seckenheim verzichtete auf Pfliegensdörfer und hatte ſo natürlich ein großes Loch in der Deckung. Im Sturm verſuchte man es mit Umminger als Rechtsaußen. Das Außenſtürmerproblem dürfte damit gelöſt ſein, wenn dieſer junge, ſehr gut veranlagte Spieler geſund den Kampf beſtreiten kann. Ueberſicht und ſpieleriſche Intelligenz ſind vorhanden und die Erfahrung muß kommen. Seckenheim bot im Ganzen geſehen, nicht die gewohnte geſchloſſene Mannſchaftsleiſtung— trotzdem war das Spiel gut. Käfertal überragte die Gäſtemannſchaft in techniſcher Beziehung um Vieles.— Saiſonende— Jedenfalls dürfte der Punktgewinn in Käfertal bewieſen habe, was die Seckenheimer Mannſchaft kann. ch * Ilvesheim ſiegt überlegen. Alemannia Ilvesheim F. G. Rohrbach 4:0(4:0) Am geſtrigen Sonntag hatte die Ilvesheimer Elf Rohr⸗ bach zu Gaſt. Die Einheimiſchen kamen gleich zu Spielbeginn gut auf, denn ſie erzielten in ganz kurzer Zeit zwei Tore. Rohrbach verſuchte alles, um Tore zu erzielen, kam auch zeitweiſe gut auf und waren oft Ilvesheim gleichwertig, konnte aber nichts erreichen. In der erſten Halbzeit erzielte Ilvesheim noch zwei Tore, ſodaß die Partie 4:0 ſtand. Davon entfielen auf Hartmann allein 3 Tore. In der zweiten Hälfte waren die Alemannen weiter überlegen, doch konnte von keiner Seite mehr ein Treffer erzielt werden. Auch die Anſtrengungen der Gäſte waren erfolglos. f Ilvesheim ſpielte geſtern eine der beſten Partien in dieſer Spielſaiſon. Man ſah bei der Mannſchaft großen Eifer und beſte Leiſtungen beſonders beim Sturm. Hart⸗ mann war wohl der beſte Mann auf dem Platze. Aber auch Rohrbach zeigte oft ein ganz gutes Spiel. Das Spiel wurde von Schiedsrichter Kurtz⸗Oftersheim einwandfrei geleitet. Auswärtiger Sport Fußball Auswahlſpiele Düſſeldorf: Schwarz⸗weiße Elf— Grün⸗weiße Elf 212 Baſel: Schweiz B— Baden⸗Württemberg 28 Meiſterſchafts⸗Endſpiele: Gruppe 1: Frankfurt: Eintr. Frankfurt— York Inſterburg 5:0 Gruppe 2: Deſſau: SV 05 Deſſau— VfR Mannheim 5 Gelſenkirchen: FE Schalke 04— Berliner SW 92 3:0 Gruppe 3: Stuttgart: VfB Stuttgart— Fort. Düſſeldorf 02 Gleiwitz: Vorw. Raſ. Gleiwitz— BC Hartha 5:0 Gruppe 4: Hanau: FC Hanau 93— 1. FC Nürnberg 1 Hannover: Hannover 96— Alem. Aachen 6: Meiſterſchaftsſpiele: Gau Südweſt: Opel Rüſſelsheim— FK Pirmaſens Süddeutſche Aufſtiegſpiele Gau Südweſt: Olympia Lorſch— SG Saarbrücken 4·2 Tec Ludwigshafen— VfL Homburg 21 Gau Baden: Karlsruher FV— Amicitia Viernheim GRTON ScHWAG 2 72 2 Als der Schiedsrichter das Spiel abpfiff, entdeckte der ſuchende Billy Sutter endlich ſeine Verwandten auf der Tribüne. N Mabel ſah den Vetter zuerſt. „Na ſowas!“ rief ſie verdutzt aus.„Das iſt doch Billy, der ſich da heranſchiebt! Wie kommt denn der plötzlich nach Berlin?“ a Der dicke Billy drängte ſich mühſam durch die Zu⸗ ſchauer, die nunmehr die Tribüne verließen, und ge⸗ langte völlig außer Atem zu dem Onkel und den Cou⸗ ſinen hin. „Tag,“ hauchte er, indem er allen die Hand gab. Habe in Berlin geſchäftlich zu tun und erfuhr im Hotel, daß ihr dieſem Spiel beiwohnen werdet.“ „Tag Billy,“ ſagte Sutter, der dem Neffen ſehr zu⸗ getan war und ihn gern mit ſeiner Tochter Mabel ver⸗ heiratet geſehen hätte.„Du kannſt dich uns gleich an⸗ ſchließen. Wir gehen nach dem Sportplatzreſtaurant. Wir erwarten dort den Ingenieur Wendt— du weißt ſchon, der mit der neuen Verſtärkerröhre. Ich habe eben einen Higarettenboy mit einigen Zeilen nach ſeiner Kabine geſchickt.“ „Ich komme gern mit,“ erklärte Billy, während er ſich den Schweiß von der Stirn tupfte und Mabel ver⸗ ſtohlen von der Seite anſchielte. Himmel! dachte er, das Mädel ſieht heute wieder mal reizend aus! Und jetzt muß ich nun ganz abſcheulich zu ihr ſein. Fürchter⸗ lich! „Na nun kommt!“ 9 910 Daniel Sutter auf. Er ſchritt mit Jane voraus, und Billy folgte mit Mabel. „Das iſt ja fein, Billy,“ begann Mabel,„daß du nun auch hier biſt. Wir bleiben bis zum Ende der Olym⸗ piade, die nächſte Woche beginnt. Und einen fabelhaften Süddeutſche Tſchammerpokalſpiele Gau Südweſt: FW Biebrich— FSW Frankfurt 16 Wormatia Worms— Viktoria Walldorf 50 Haſſia Bingen— SW Wiesbaden 01 Merzig— 1. FC Kaiſerslautern 13 Gau Baden: Kickers Walldürn— VfL Neckarau 14 FC 05 Heidelberg— SW Waldhof 0·7 FV Ladenburg— SpVg Sandhofen 25 5V Daxlanden— 1. Fc Pforzheim 22 FV Ettlingen— VfB Mühlburg 3255 FV Raſtatt— Phönix Karlsruhe 1˙3 855 Grötzingen— Germania Brötzingen 20 Sportfr. Freiburg— FW Kehl 0˙2 FV Lahr— FC St. Georgen 10 Handball Auswahlſpiel in Köln: Mittelrhein— Brandenburg(Frauen) 3:5 Meiſterſchafts⸗Endſpiele Gruppe 1: 8 8 Oberalſter Hamburg— VfL Königsberg 10:5 Flak Stettin— MSA Leipzig 7:8 Gruppe 2: Boruſſia Carlowitz— TW 47 Wetzlar 16:3 Polizei Berlin— MSW Weißenfels 8:6 Gruppe z: Poſt Hannover— VfB 08 Aachen 8:4 Lintforter SV— Hindenburg Minden 37 Gruppe 4: Poſt München— Pf 80 Haßloch 11.5 SWV Waldhof— SW Urach 1613 Süddeutſche Aufſtiegsſpiele: Gau Württemberg: Tgs Stuttgart— Stuttgarter Kickers 13:5 KSW Zuffenhauſen— Eßlinger TS 8¹5 TW Altenſtadt— TSV Süßen 11 Gau Bayern: Gaiberg Reiter— TG Landshut 12:8 1860 München— Polizei SV Nürnberg aus Univ. München— DW Dux(Geſ. Sp.) 107 1 241 Meiſterſchaſts⸗Endſpiele Eintracht Frankfurt— Vorck Inſterburg 5:0(3:0). Der Südweſtmeiſter Eintracht Frankfurt bezwang auch Oſtpreußens Meiſter Yorck Inſterburg mit 5:0(3:0) mit dem gleichen Ergebnis wie acht Tage zuvor den Pommern⸗ meiſter. Die Frankfurter waren ſpieleriſch klar überlegen, Inſterburg beſchränkte ſich in erſter Linie auf die Abwehr. Obwohl Eintracht nicht einmal die ſtärkſte Elf zur Stelle hatte, war die Mannſchaft im Felde überlegen, der Sieg ſtand nie in Frage. Die Abwehr arbeitete ſicher und auf⸗ merkſam, in der Läuferreihe überragte Mittelläufer Linde⸗ mann, und im Sturm gefiel beſonders der alte Kämpe Ehmer, Möbs war etwas langſam. Die Oſtpreußen vertei⸗ digten hart. Ueberragend war Turkowſki im Tor, die Läu⸗ ferreihe wurde von den Verteidigern gut unterſtützt. Dazu zeichnete ſie große Härte aus. Im Sturm waren Albring und Tage, die beiden Innenſpieler, bei gelegentlichen Vor⸗ ſtößen ſehr gefährlich ließen aber zwei klare Chancen aus. Nach halbſtündigem Spiel kam Eintracht durch Möbs zum Führungstreffer dann erhöhten aber Ehmer und Erheilger innerhalb von fünf Minuten auf 3:0. Gleich nach dem Sei⸗ tenwechſel ſchoß Wirſching anſcheinend aus Abſeitsſtellung, das vierte Tor und der gleiche Spieler ſorgte auch für den fünften Treffer.— Schiedsrichter Markert(Kaſſel).— 3000 Zuſchauer. SB 05 Deſſau— BfR Mannheim 11(0:1). Wie vorauszuſehen war, wurde das Gruppen⸗Endſpiel in Deſſau für den badiſchen Meiſter VfR Mannheim zu einer ſehr ſchweren Angelegenheit, denn die Mannheimer kamen gegen den Mittemeiſter Deſſau 05 über ein 171(1:0) nicht hinaus und damit dürfte der badiſche Meiſter an der Gruppenmeiſterſchaft vorbeigerutſcht ſein, denn gleichzeitig gewann Schalke gegen BSW 3:0 Das energiſche Spiel des J Mittemeiſters ließ das techniſche Können des VfR nie zur Entfaltung kommen, außerdem ſchien aber auch die Nerven⸗ belaſtung zu groß zu ſein, denn man ſah keine einheitliche Tennisplatz habe ich ausfindig gemacht. Du kannſt mir nun in der Frühe meine Schläger und Bälle dahin tragen.“ Wie es ihm ſeine Rolle vorſchrieb, lachte Billy hohnvoll. „Menſch, Mabel,“ ſagte er,„bei dir piept es wohl? Ich— und deine verdammten Schläger zu tragen? Haſt du immer ſolch komiſche Anfälle?“ Mabel ſtarrte ihren Vetter mit weitaufgeriſſenem Munde an. „Aber Billy...“ ſtammelte ſie ſchließlich. „Was heißt hier: aber Billy?” Oede mich doch nur nicht ſo geiſtlos an. Ich bin keiner jener ſchwachſinnigen Trottel, mit denen du herum zu flirten pflegſt! Alber⸗ nes Gequatſche!“ „Himmel, Billy! Du biſt wohl betrunken?“ ſtieß Mabel erſchrocken hervor. „Das kann dich den Teufel kümmern! Und eben habe ſollſt.“ „Alſo— das iſt nun doch die Höhe!“ Mabel blieb ſtehen und ſtarrte den ehemals ſo liebenswürdigen Vetter entgeiſtert an. „Was haſt du denn?“ forſchte jener, indem er die Hände in die Hoſentaſche ſteckte und ſeiner Couſine neugierig in die Augen ſah.„Bei dir hats wohl plötzlich ins Dachgeſchoß geregnet. Wie ein erſchrecktes Schaf im Gewitter ſiehſt du aus!“ „Billy!“ keuchte das Mädchen.„Was iſt denn das für ein Ton, den du anſchlägſt? Du biſt wohl überge⸗ ſchnappt?“ „Beſtimmt nicht! Uebergeſpannt iſt nur eine Perſon in unſerer Familie— und die biſt du.“ „So eine Frechheit!“ „Wollen wir noch lange hier ſtehen bleiben?“ „Was?“ ſtammelte Mabel völlig benommen. „Ob wir noch lange hier ſtehen bleiben wollen, zum Kuckuck. Du ſitzeſt wohl auf den Ohren?“ brummte Billy und gähnte gelangweilt. i Mabel verſchlug es buchſtäblich die Sprache. Ihr 8 ich dir geſagt, daß du nicht ſo albern herumquatſchen lachend, und gemeinſam gingen ſie hinüber 5 l dem Reſtaurant. 5 5 I hübſches Geſicht nahm einen direkt hilfloſen Ausdruck an. Mannſchaftsleiſtung. Der Sturm ſpielte zerfahren. Am be⸗ ſten war noch die Hintermannſchaft, in der Spindler neben Conrad eine großartige Partie lieferte. Beſter Mann war wiederum Mittelläufer Kamenzien. Spindler allerdings machte einen Fehler und der koſtete das Tor. Die erſte Spielhälfte ſtand im Zeichen der Deſſauer, die mit großem Einſatz und großer Härte kämpften, aber ſchließlich blieben die inheimer nichts ſchuldig. Beſonders Feth ſetzte ſich ſehr rauhbeinig ein In der 37 Minute fiel das Führungs⸗ tor für VfR. Lutz hatte überraſchend die Deckung durch⸗ brochen, nachdem er eine Flanke von Adam fein aufgenom⸗ men hatte. Ueher den ſich werfenden Kaßler hinweg ging der Ball ins Netz Die Druckperiode der Deſſauer hielt an, aber Tore wurden nicht erzielt. In der zweiten Hälfte hat⸗ ten die Mannheimer, mit dem Wind ſpielend, mehr vom Spiel und waren bis zur 25. Minute ſogar drückend über⸗ legen. Deſſau wurde vollſtändig eingeſchnürt, aber vier Ecken waren die ganze Ausbeute. In der 27, Minute fiel dann der Ausgleich. Spindler hatte den gefährlichen Rechts⸗ außen Paul ziehen laſſen, der nach innen zog. Sein ſcharfer Schuß war unhaltbar, Ein ſeiner Sieg hweiz B— Baden⸗Würklemberg 2:3(1:2). Am Sonntag nachmittag ſtanden ſich vor 8000 Zu⸗ ſchauern auf dem Rankhof in Baſel der Schweizer Nach⸗ wuchs und eine Kombination der Gaue Baden und Würt⸗ temberg gegenüber Die Schweiz hatte gegen die Süddeut⸗ ſchen eine ſtarke Elf aufgeboten, in der Leute ſtanden, die ſchon in der A⸗Mannſchaft ihr Land in internationalen Spielen vertreten hatten. Die kombinierte ſüddeutſche Mannſchaft dagegen war nicht das beſte was die beiden Gaue aufbieten können Aber die 11 Mann, die ſich aus 6 Württembergern und 5 badiſchen Spielern zuſammen. ſetzten, ſetzten ſich voll und ganz ein und machten den deut⸗ ſchen Schlachtenbummlern viel Freude. Auf beiden Seiten waren in letzter Minute noch Umſtellungen erfolgt. In der kombinierten ſüddeutſchen Mannſchaft ſpielte Müller (Plankſtadt) halblinks, Müller(Sandhofen) linker Läufer und Förſchler(Kickers Stuttgart) rechter Läufer. Die Schweiz hatte Auguſt Lehmann(Grashoppers Zürich) als rechten Verteidiger, Fritz Lehmann(Young Boys Bern) als 1 Läufer und Forelli(Nordſtern Baſel) halbrechts ein⸗ geſetzt. Pünktlich 3 Uhr gab der Luxemburger Schiedsrichter Pfirrmann, der unauffällig leitete, den Ball frei. Die eutſchen ſpielten gegen die Sonne. Zunächſt ſah man auf beiden Seiten etwas ungenaues Zuſpiel. Nach acht Minu⸗ ten muß Müller im deutſchen Tor einen ſcharfen Schuß im Hechtſprung unſchädlich machen, nachdem der Schweizer Graſſi zum Schuß gekommen war, In der 12. Minute kann der linke Schweizer Verteidiger Baur in der Bedrängnis eine Flanke von rechts nur noch ins eigene Tor lenken und ſo die deutſche Mannſchaft 1:0 in Führung bringen. Das Spiel iſt ziemlich ausgeglichen. In der 25. Minute kommt ein deutſcher Angriff vor das deutſche Tor, der Ball kommt zu dem im Hinterhalt lauernden Halblinken Müller, der durch ſcharfen Schuß das Ergebnis auf 2:0 für Süddeutſch⸗ land erhöht Zwei Minuten ſpäter wehrt Müller im deut⸗ ſchen Tor einen ſcharf geſchoſſenen Ball zu kurz. Der Schwei⸗ zer Mittelſtürmer Monnard iſt zur Stelle und ſchießt zum erſten Schweizer Tor ein. Bei dieſem Halb zeitſtand 12 für Deutſchland bleibt es trotz aller Anſtrengungen der Schweizer. In der 5. Minute nach der Pauſe iſt Seitz (Kornweſtheim) der glückliche Schütze des dritten deutſchen Tores Den ſcharfen Schuß kann Kalbermatten wohl noch erreichen, in der Aufregung lenkt er ihn aber ins eigene Tor. Die Deutſchen ſind auch nach der Pauſe in der Ball⸗ behandlung ſichtlich überlegen, das ſcharfe Tempo wird aber von beiden Seiten nicht mehr durchgehalten. Zwei Minuten vor Schluß werden die Anſtrengungen der Schweizer durch ein zweites Tor belohnt. Der Rechtsaußen Bickel nimmt den Ball auf der Mittellinie auf, läuft die Linie entlang und ſchießt mit dem linken Fuß ein. Ein Strafſtoß vor dem deutſchen Tor fällt mit Schlußpfiff zuſammen. Die Süddeutſchen hielten ſich wacker, insbeſondere die Hintermannſchaft, die in Mittelläufer Riebke verſtänd⸗ nisvolle Unterſtützung fand. Die Läuferreihe baute ſehr ſchön auf und im Sturm waren die beiden Außen Frey und Beier die treibenden Kräfte.— Die Schwerz enttäuſchte etwas. Man vermißte beſonders in der Fünferreihe die Ge⸗ ſchloſſenheit, die notwendig iſt, um zum großen Erfolg zu kommen. Zufriedenſtellende Leiſtungen zeigten die Läufer und die Hintermannſchaft. Ne „Himmel! Wir wollen weitergehen, hab ich geſagt!“ erboſte ſich Billy künſtlich.„Haſt du denn nun wirk⸗ lich ſo ine lange Leitung? Los!“ Er nahm den Arm ſeiner Couſine und zog das verdadderte Mädchen mit ſich fort. In der Kabine des FC. Sturm herrſchte ein unbe⸗ ſchreiblicher Jubel. Eben war die Nachricht eingetroffen, daß Udo Wendt auf Grund ſeiner bisherigen und heu⸗ tigen Leiſtungen als Rechtsaußen vom Fußballbund in der deutſchen Mannſchaft für die Olympiſchen Spiele aufgeſtellt worden ſei. Udo Wendt mußte ſich immer wieder die Hände von ſeinen neidloſen, begeiſterten Kameraden drücken laſ⸗ ſen, und er ſelber ſtrahlte vor ehrlicher Freude über die hohe ſportliche Auszeichnung, die man ihm zuteil werden ließ. In gehobener Stimmung verließ er die Umkleide⸗ kabine und ſetzte draußen den wartenden Otto Boller von der ehrenvollen Berufung in Kenntnis. Otto geriet darüber völlig außer dem Häuschen. „Menſch, von unſerem Klub eener bei die Olympia⸗ mannſchaft!“ ſchrie er begeiſtert.„Junge, Junge! Wenn det der Herr Nieſe vom FC. Grün⸗Rot erfährt, denn ſegnet er vor Wut det Zeitliche! Nu ſache aber nich nee, Udo! Dadruff müſſen wir eenen nehmen. Det darf nich ſo trocken abgehen. Sowat wär ja einfach ſtrafbar!“ „Einverſtanden! Aber nun beruhige dich mal wieder, Otto!“ lachte der junge Ingenieur.„Ich muß ohnehin rüber ins Reſtaurant, Mr. Sutter hat mich durch einige 1 85 nach dort gebeten. Und du gehſt ſelbſtverſtänd⸗ ich mit.“ „Ah, der amerikaniſche Radiofritze is boch hier?“ ver⸗ ſetzte Otto.„Laß dich man bloß nich von ihm über die Ohren hauen, Udo! Die Lizenzen für die Verſtärker⸗ röhre kriegt er nur unter den bekannten Bedingunge Jeh um Himmelswillen nich davon ab!“ 8 „Uff mir kannſte dir verlaſſen!“ berlinerte I — S 20= OS = S err e eee eres 998