iin ö Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mx. 1.60, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe- Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., in Textteil 90 wm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr bernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe 78439. Nages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und gebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keiner Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IV. 38. 1140. 38. Jahrgang fücglüches Negrüſnngsfel Die Keichshauptſtadt hieß den Führer und Reichskanzler willkommen. Berlin, 11. Mai. Der Führer und Keichskanzler, deſſen Sonderzug auf der ganzen Fahrt von der Grenze bis Berlin von der Be⸗ völkerung mit ſtürmiſcher Begeiſterung begrüßt worden war, wurde bei ſeiner Ankunft in der Keichshauptſtadt in den ſpäten Abendſtunden des Dienstag mik einem unver⸗ leichlichen Empfang willkommen geheißen. So hat dieſe be⸗ eme Reiſe Adolf Hitlers in das befreundete faſchiſtiſche Nalien einen Abſchluß gefunden. der den vorhergegangenen Tagen würdig zur Seite ſteht. Die Hauptſtadt des Großdeutſchen Reiches prangte im Schmuck unzähliger Fahnen. Ueber den Mittelbahnſteig des Lehrter Bahnhofs, auf dem Adolf Hitler ankam, ſpannten ſich in drei langen Reihen die Flaggen Deutſchlands und Italiens. Berge von Blumen und Blattgrün, von Tannen⸗ laub und goldenen Lorbeer hatten zur weiteren Ausſchmük⸗ kung und zur Verkleidung der über Nacht errichteten Säu⸗ len und Maſten gedient. Ein großes bronzefarbenes Ho⸗ heitszeichen war auf der Freitreppe am Kopfende des Bahn⸗ ſteiges errichtet. Draußen auf dem Vorplatz ſäumten ab⸗ wechſelnd mit den Flaggen des Dritten Reiches und der italieniſchen Trikolore geſchmückten Maſten das Nordufer der Spree. Die Siegesſäule auf dem Königsplatz, die eben⸗ ſo wie die Krolloper in einem nie geſehenen Flammenzauber erſtrahlte, hatte ebenfalls feierlichen Schmuck Längs der Siegesallee und an der Charlottenburger Chauſ⸗ ſee waren bereits Scheinwerfer angebracht, deren ſenkrecht nach oben gerichtete Strahlenbündel das friſche Laub der Bäume mit buntem Licht durchfluteten. Beider⸗ ſeits des Brandenburger Tors auf dem Hindenburgplatz und am Pariſer Platz wie auch in den Torbögen waren Scheinwerfer angebracht, welche das Wahrzeichen Berlins in eine Lichtflut von nie geſehener Pracht tauchten. Begrüßung auf deutſchem Boden Pünktlich um 8.25 Uhr lief der Sonderzug des Führers in den feſtlich geſchmückten Bahnhof der deutſch⸗italieniſchen Grenzſtation Brenner ein und hatte hier 20 Minuten Aufenthalt. Der Herzog von Piſtoſa und Miniſter Generalſekretär Starace verabſchiedeten ſich herzlich na⸗ mens des Königs und Kaiſers, des Duce und der Miniſter ſowie der Faſchiſtiſchen Partei. Unter den Anweſenden ſah man den Armeekommandanten von Bozen, General Guidi, und den Präfekten von Bozen. Mattei. Zur erſten Begrüßung in der Heimat hatten ſich ein⸗ gefunden Reichsſtakthalter in Oeſterreich Dr. Seyß⸗In⸗ guart, ½Brigadeführer Staatsſekretär Dr. Kalten⸗ brunner und der Landeshauptmann von Tirol, Chri⸗ ſtoph. Der Führer und Reichskanzler verweilte längere geit auf dem Bahnſteig im alle mit dem Herzog von Pistoia und dem Reichsſtatthalter. Der Herzog überreichte Adolf Hitler zum Abſchied als Geſchenk prächtige Grödner Schnitzerei. Der feſtlich geſchmückte Ort und der Bahnhof mit den vielen Menſchen im Feſtgewand, ſowie die Klänge der Na⸗ tionalhymnen gaben der bedeutungsvollen Stunde einen würdigen Rahmen. Einige Minuten nach der Abfahrt des Führerzuges kraf dann der Zug mit den Miniſtern und eſchsleitern ein. Jubelnder Empfang in Innsbruck Um 9.32 Uhr traf der Sonderzug des Führers auf dem Bahnhof in Innsbruck ein. Die Bevölkerung, die zu Tau⸗ ſenden vor dem Bahnhofsgebäude und entlang der Bahn⸗ 5 ſtand, empfing den Zug mit jubelnden Heilrufen. er Führer und Reichskanzler, der mit Reichsführer/ Hmmler, Reichsſtatthalter Dr. Seyß⸗Inquart und dem Alroler Landeshauptmann Chriſtoph am Fenſter ſeines Wagens 1 nahm dankend und nach allen Seiten grü⸗ ßend die Willkommensgrüße der Tiroler entgegen. Als der Zug auf dem Bahnhof hielt, gab es für die Wartenden 1 9 mehr. Die Abſperrkette wurde durchbrochen und im Nu war das Fenſter des Führers von begeiſterten Menſchen umringt. Mütter hoben ihre Kinder empor. Adolf Hitler unterhielt ſich mit den draußen Stehen⸗ den und nahm die vielen ihm hinaufgereichten Blumen⸗ ſträuße immer wieder dankend entgegen. Herzliche Freude löſte die Anordnung des Führers an die Abſperrmannſchaf⸗ len aus, die ihm zujubelnden Kinder durchzulaſſen. Nach nur drei Minuten langem Aufenthalt ſetzte ſich der Zug um 9.35 wieder in Bewegung. Noch lange winkte ihnen Adolf Hitler vom Fenſter aus zu. „Dann ging die Fahrt durch das Unterinntal nach Kuf⸗ bein und von dort weiter nach München, der Hauptſtadt er Bewegung. erhalten. eine München ſeſerte Adolf Hitler „Zur Begrüßung des Führers und Reichskanzlers bei huner Durchfahrt 15 die Hauptſtadt der Bewegung waren 00 der italieniſche Generalkonſul Miniſter Pitta und 0 reiche Mitglieder der italjeniſchen Kolonie auf dem Hauptbahnhof erſchienen. Sofort nach der Ankunft des onderzuges entſtieg Adolf Hitler mit einer Reihe von a einer Begleikung dem Zuge, begrüßte den Gauleiter Per Wagner und die anderen zum Empfang erſchienenen erſönlichkeiten. Das Deutſchlandlied erklang and der Führer und Reichskanzler schritt langſam die Front der hrenkompanjen und Ehrenformationen ab. Mai 1938 Gauleiter Wagner hob in einer kurzen Anſprache an den Führer Adolf Hitler die weltpolitiſche Vedeutung der Italienreiſe hervor. Adolf Hitler beſtieg dann nach kurzer Verabſchiedung von Gauleiter Wagner und den anderen zum Empfang anweſenden Herren wieder ſeinen Wagen. Der Präſentiermarſch ertönte. Von neuem brauſten die Wo⸗ gen des Jubels empor. Sprechchöre baten den Führer, ſich zu zeigen. Bald erſchien er wieder am Fenſter und grüßte dankend nach allen Seiten. Langſam ſetzte ſich der Zug Punkt 12 20 Uhr in Be⸗ wegung und noch einmal brandeten die Heilrufe empor. Unter den Klängen der Lieder der Nation entſchwand der Zug dem Blickfeld. Begeiſterter Empfang in Augsburg Unter dem unbeſchreiblichen Jubel einer zahlloſen Men⸗ ſchenmenge fuhr der Sonderzug des Führers um 13.06 Uhr in den feſtlich geſchmückten Augsburger Hauptbahnhof ein. Auf den Bahnſteigen war eine Ehrenkompagie der Wehrmacht ſowie Ehrenformationen der Partei und ihrer Gliederungen mit Fahnen und Muſik aufmarſchiert. Alle führenden Männer der Partei mit Gauleiter Wahl und den Spitzen der Behörden hatten ſich zum Empfang eingefun⸗ den. Alles drängte ſich zum Wagen des Führers, der im⸗ mer wieder die ſich ihm entgegenſtreckenden Hände ſchüt⸗ telte und nicht müde wurde, die ihm von der begeiſterten Jugend gereichten Blumen entgegenzunehmen. Die Augs⸗ burger Geſchäfte hatten vorübergehend ihre Läden geſchloſ⸗ ſen, um den Betriebsangehörigen Gelegenheit zu geben, den Führer zu ſehen. Nach einem Aufenthalt von nur einer Minute ſetzte ſich der 4 10 des Führers unter erneuten ſtür⸗ miſchen Heilrufen wieder langſam in Bewegung. Auf allen Bahnhöfen, die der Führer und Reichskanz⸗ ler im Gau Franken auf der Fahrt nach Berlin paſſierte, waren Ehrenformationen der Bewegung und ihrer Gliede⸗ rungen angetreten. Ein beſonders feierlicher und herzlicher Empfang wurde Adolf Hitler in der Stadt der Reichsparteitage bereitet. Mit Fahnen und Tannengrün war der Bahnſteig feſtlich geſchmückt. Eine Ehrenkompanie Flieger ſowie Ehrenſtürme der Politiſchen Leiter und ſämtlicher Gliede⸗ rungen der Bewegung hatten zu beiden Seiten der Gleiſe Aufſftellung genommen. Hitler-Jugend und BDM ſtanden dichtes Spalier bis weit über die Bahnhofshallen hinaus. Unter brauſenden Heilrufen und den Klängen des Präſen⸗ tiermarſches fuhr der Sonderzug kurz nach 14.45 Uhr ein. Als Adolf Hitler den Wagen verließ, hieß ihn Gauleiter Julius Streicher Neri willkommen. Dann erſtat⸗ tete General Friderici Meldung. Adolf Hitler ſchritt hierauf die Front der Ehrenkompanſe ab und begrüßte die mit dem Gauleiter erſchienenen leitenden Männer der Partei, des Staates der Wehrmacht und den faſchiſtiſchen Ortsgruppenleiter Muraglia Immer wieder ſcholl ihm der Jubel der begeiſterten Tauſenie entgegen, die zu ſeiner Be⸗ grüßung die Bahnſteige des Hauptbahnhofes füllten und die auf den Straßen um den Bahnhof ſich verſammelt hatten. Nach zehn Minuten Aufenthalt fuhr der Sonderzug wieder ab. Vom Fenſter dankte der Führer und Reichskanzler für den herzlichen Empfang. Als der Sonderzug des Führers wenige Minuten nach dem Eintreffen des Sonderzuges mit dem Stellvertreter des Führers und den Reichsminiſtern in die Halle des Lehrter 2 05 einfuhr, kannke der Jubel der Maſſen keine Gren⸗ zen mehr. Der Aufmarſch der Volks maſſen Auf allen Straßen und Plätzen, durch die der Führer und Reichskanzler ſeinen Weg nehmen ſollte, ſtanden ſchon Stunden vor der Ankunft des Sonderzuges Hundderttauſende von Menſchen, davon allein vor dem Lehrter Bahnhof Zehn⸗ tauſende Ganz Berlin ſtand im Zeichen dieſes kriumphalen Empfanges Auf dem Vorplatz des Lehrter Bahnhofs mar⸗ ſchierten die Ehrenkompanien der Wehrmacht, der Leibſtan⸗ darte, der Polizei und der Standarte Feldherrnhalle auf. Auch der Berliner Faſcio beteiligte ſich vollzählig an dem großen Empfang. Der Aufmarſch der Maſſen, die viele Glieder tief an der Feſtſtraße Aufſtellung genommen hatten, war Dank der mu⸗ ſtergültigen Organiſation ohne Zwiſchenfälle und nennens⸗ werte Störungen verlaufen. ß Während in der Reichshauptſtadt die erwartungsvolle Spannung immer mehr ſtieg, näherte ſich der Sonderzug des Führers nach einem Aufenthalt in Leipzig, wo Reichsſtatthalter und Gauleiter Mutſchmann den Führer und Reichskanzler kurz nach 20 Uhr unter dem Ju⸗ bel einer rieſigen Menſchenmenge mit herzlichen Worten begrüßt hatte, der Stadtgrenze der Millionenſtadt Groß⸗Berlin. In Bitterfeld wurde noch einmal ein kur⸗ er Aufenthalt genommen. 5 5 5 Der Station Wannſee an, die als der Beginn des Stadtgebietes der Reichshaupkſtadt gerechnet wird, war zu Ehren des Führers und Reichskanzlers als erſter r Willkommgruß der Hauptſtadt des Großdeutſchen Reiches ein 17 Kilometer langes Spalier von Fackeln ebildet worden, in deſſen loderndem Schein der Sonder- 105 des Führers ſeine weitere Fahrt nahm. Elwa 10 000 waren zu dieſem wuchtigen Spalier aufmarſchiert. 5 der Halle des Lehrter Bahnhofs wurde unterdeſſen jeder der zum Empfang des Führers und Riechskanzlers eintreffenden Ehrengäſte, insbeſondere Generalfeldmarſchall Miniſterpräſident Göring mit jubelnden Heilrufen be⸗ grüßt Man ſah unter der Menge der aa auch zahl⸗ reiche fremde e ee Perſönlichkeiten des öf⸗ fentlichen und kulturellen Lebens. mit eigenen Augen die militäriſche Stärke Italiens Nr. 109 Der Führer und Reichskanzler entſtieg unter den un⸗ aufhörlichen Heilrufen der Menge dem Zug und begrüßte Generalfeldmarſchall Göring und die übrigen Reichsminiſter mit einem herzlichen Händedruck. Dann nahm Generalfeidmarſchall Göring das Wort zu ſeiner Begrüßungsanſprache. in der er aus⸗ führte: „Mein Führer! Alis Sie heute morgen wieder über die Grenzen des Keiches fuhren, hallte Ihnen überall der Jubel des deutſchen Volkes als eine einzigartige Manifeſtation des Dankes und der Treue entgegen. Dieſes Volk hal mit glühen⸗ dem Herzen verfolgt, welchen Empfang Ihnen das befreun⸗ dete Italien bereifet hat, und es hal die Ihnen erteilten Ehrenbezeigungen auch als ſeine eigenen empfunden. Mik innigem Dankgefühl gedenkt es des italieniſchen Volkes, mit Stolz und Bewunderung ſiehl es auf die gewaltigen Taten des Duce. Vor allem aber ſchlugen die Herzen höher, als Sie und der Duce Ihre gegenſeikige Freundſchaft mit klaren Worten bekräftigten. Es kann bein Jufall ſein, daß dieſes Jahrhundert 7 ſo gewaltige Staatsmänner hervorge- bracht hat, und es kann noch weniger ein Zufall ſein, ſondern eine Fügung des Allmächtigen, daß dieſe beiden großen Staatsmänner mit ihren Völkern in Freundſchaft zueinander gefunden haben. Wir begrüßen Sie, mein Führer, mit unſe⸗ rem alten Kampfruf: Adolf Hitler, Sieg Heil!“ Donnernd brauſte das dreifache Sieg Heil durch die Bahnhofshalle. Der Führer und Reichskanzler dankte der Menge für ihre begeiſterten Kundgebungen, in denen ſich be⸗ ſonders die Hitlerjugend hervortat. Dann trat Adolf Hitler nach dem Abſchreiten der Ehrenkompanien der Wehrmacht und der übrigen Ehrenformationen auf dem Waſhington⸗ Platz ſeine Triumphfahrt zur Reichskanzlei an. Während hunderte von Fanfaren ſchmetterten, erdröhn⸗ ten vom Tiergarten her Salutſalven. Rieſige Pylonen, gekrönt von Fahnenbündeln, ragten am Beginn der Feſt⸗ ſtraße in den nächtlichen Himmel. In ein Meer von Licht waren die von den jubelnden Berlinern erfüllten Straßen und Plätze getaucht. Die Fluten der Spree waren von rotem Licht übergoſſen. Als der Wagen des Führers und Reichs⸗ kanzlers durch das hiſtoriſche Branden burger Tor fuhr, gingen zu beiden Seiten von den Dächern der Häuſer am Hindenburgplatz und am Pariſer Platz silberne Waſſerfronten nieder. 1 51 Fontänen ergoſſen ihre Lichtkaskaden über den Pariſer Platz. In ſtrahlendes Licht war auch die Wilhelmſtraße getaucht. Ein einziger Jubel⸗ ſturm begleitete die Wagen der Kolonne bis zur Reichskanz⸗ lei, die der Führer und Reichskanzler unter den begeiſterten Heilrufen der unüberſehbaren Menge betrat. Die Menge vor der Reichs kanzlei brachte Adolf Hitler in Sprechchören und Liedern weiterhin ſtürmiſche Huldigungen dar, die ihren Höhepunkt erreichten als ſich der Führer und Reichskanzler noch wiederholt au dem Balkon zeigte. Währenddeſſen krachten noch vom Tier⸗ garten her die Völlerſchüſſe. Als ſich Adolf Hitler in Beglei⸗ kung des Generalfeldmarſchalls Göring nochmals der Volks⸗ menge 1 um den Vorbeimarſch der Standarte Feld⸗ 11 le abzunehmen, ſteigerte ſich der Jubel erneut. Die Absperrhahn hatten die größte Mühe, ein Durchbre⸗ chen der begeiſterten Maſſen zu verhindern, deren Kundge⸗ bungen noch lange anhielten. Schließlich gelang es auch den verſtärkten Polizeimann⸗ ſchaften nicht mehr, die jubelnden Maſſen zurückzuhalten, die beim abermaligen Erſcheinen des Führers und ee die Abſperrketten durchbrachen und bis zur Mauer der Reichskanzlei vordrangen Der Führer dankte 1 Sei⸗ ten 15 freundlich für die ihm dargebrachten Kundgebungen, die dieſen denkwürdigen Tag eindrucksvoll beſchloſſen. Die Herzlichkeit des Abſchieds Unter der deutſchen Ueberſchrift„Auf Wiederſehen“ un⸗ terſtreicht der Direktor der Florentiner„Nazione“ die außerordentliche Herzlichkeit des Abſchieds zwiſchen Adolf Hitler und Muſſolini, ſowie die Wärme der erneuten und bekräftigten Freundſchaft. Die wiederholten Händedrücke des Führers He bewieſen, wie ſehr das Spontane des brüderlichen Gefühls die 9 85 Begrüßungen überbot. Könne man au politiſche Bande und internationale Uebereinkommen nicht auf einer perſönlichen Freundſchaft aufbauen, ſo würde doch zweifellos die Zuſammenarbeit n 910 den Staaten und das Uebereinkommen zwiſchen den Regierungen und zwei großen Völkern aus den bei⸗ derſeitigen Sympathien und der Freundſchaft ihrer Füh⸗ rer in herzlichſter Weiſe beſiegelt. Was die Ergebniſſe der Begegnung der beiden Führer betreffe, ſo könnten dieſe nicht mit dem gewöhnlichen Maß politiſch⸗diplomatiſcher Ereigniſſe gemeſſen werden. Sie könnten nicht in Worte gefaßt oder protokollariſch nieder⸗ gelegt werden. Die Reiſe des Führers nach Italien habe keine verſteckten Ziele gehabt und hätte auch keine haben können. Es ſei nichts zur Sprache gekommen, was anderen Staaten oder Völkern Sorge machen könne. Der Führer 1 55 eine koloniale und kulturelle oder, mit einem Wort geſa. ſeine imperiale Macht ermeſſen können. Italien ſei glücklich und ſtolz, ſich dem Gaſt ſo gezeigt zu haben, wie es der Duce gewollt habe Italien könne ebenſo wie Deutſchland mann⸗ 41 und mit Nachdruck vom 11 5 ſprechen, weil es ſtark ei. Sollte auch nur dieſe Beſtätigung einer Tatſache das einzig greifbare Ergebnis des Beſuches ſein, ſo würde ſie an ſich doch genügen, ſtolz darauf zu ſein, den Führer des Dritten Reiches als Gaſt gehabt zu haben. 5 * Dank des Führers und Reichskanzlers Telegramme an Viktor Emanuel, Muſſolini und den Kronprinzen. Beim Ueberſchreiten der deutſch⸗italieniſchen Grenze am Brenner ſandte der Führer und Reichskanzler an Seine Majeſtät den König von Italien und Kaiſer von Aethiopien folgendes Telegramm: „Sr. Majeſtät dem König und Kaiſer, Rom. Bei dem Verlaſſen des italieniſchen Bodens iſt es mir ein aufrichtig empfundenes Bedürfnis, Ew. Majeſtät und Ihrer Majeſtät der Königin und Kaiſerin nochmals den Ausdruck meines Dankes zu übermitteln für die mir zuteil gewordene Gaſtfreundſchaft. Unvergeßlich werden mir auch der zu Herzen gehende Empfang ſeitens des faſchiſtiſchen Volkes und die über alles Lob erhabenen Darbietungen der italieniſchen Wehrmacht bleiben. Die Tage meines Aufent⸗ halts an den Stätten einer ehrwürdigen Vergangenheit und einer ſtolzen ſelbſtſicheren Gegenwart werden zu meinen koſtbarſten Lebenserinnerungen zählen Im Geiſte der er ⸗ neut bekräftigten deutſch italieniſchen Freundſchaft bitte ich Ew. Majeſtät, meine wärmſten Wünſche für Ihr, der Königin und Kaiſerin und des italie⸗ niſchen Volkes ferneres Glück und Wohlergehen entgegen⸗ zunehmen Adolf Hitler.“ An den Duce Benito Muſſolini ſandte der Füh⸗ rer und Reichskanzler folgendes Telegramm: „Seine Exzellenz, den Duce Benito Muſſolini, Rom. Die Tage, die ich gemeinſam mit Ihnen in Ihrem herr⸗ lichen Lande verbringen konnte, vermittelten mir unaus⸗ löſchliche Eindrücke. Ich bewundere Ihr gewaltiges Werk der Aufrichtung des Imperiums. Ich habe das im Geiſte des Faſchismus von Ihnen erneuerte Italien im Glanze der ihrer Kraft bewußten Wehrmacht geſehen, ich erlebte die hervorragenden Leiſtungen Ihrer faſchiſtiſchen Verbände. Vor allem aber haben es mir dieſe Tage ermöglicht, Ihr Volk, Duce, kennenzulernen; in ſeiner Jugend ſehe ich den ſicherſten Garanten für die Größe Italiens. Die Ideenge⸗ meinſchaft der faſchiſtiſchen und der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ſind die ſicherſte Gewähr, daß ſich die treue Ka⸗ meradſchaft, die uns beide verbindet, für immer auch auf unſere Völker übertragen wird Nehmen Sie nochmals meine herzlichſten Abſchiedsgrüße und meinen Dank ent⸗ gegen. Adolf Hitler.“ Nachſtehendes Telegramm ſandte der Führer und Reichskanzler an Kronprinz Umberto von Italien: „Sr. Kgl. Hoheit den Prinzen von Piemont, Neapel. Bei der Rückkehr nach Deutſchland bitte ich Ew. Kgl. Hoheit und die Frau Kronprinzeſſin, meinen herzlichſten Dank für die mir erwieſene Gaſtfreundſchaft entgegenneh⸗ men zu wollen. Adolf Hitler.“ Alle Dienſtgebäude flaggen! Anordnung des Keichsinnenminiſiers. Der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter des Innern gibt bekannt: Anläßlich der Rückkehr des Führers und Reichs⸗ kanzlers aus Italien flaggen die ſtaatlichen und kommuna⸗ len Verwaltungen und Betriebe, die ſonſtigen Körperſchaf⸗ ten, Anſtalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts und die öffentlichen Schulen im ganzen Reich von Dienstag, den 10. Mai bis auf weiteres. Der Schluß der Beflaggung wird noch bekanntgegeben werden. In der Reichshauptſtadt wer⸗ den die Flaggen in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch nicht eingezogen. Ein Tagesbeſehl an die SA Zum Beſuch öſterreichiſcher SA im allen Reichsgebiet NS Berlin, 11. Mai. Der Stabschef der S Lutze hat, der Nationalſozialiſtiſchen Parteikorreſpondenz zufolge, einen Tagesbefehl an die Sen erlaſſen, in dem es heißt: „Ueber 50 000 SA⸗Kameraden aus der deutſchen Oſtmark ſind bereits oder werden in nächſter Zeit im alten Reichs⸗ gebiet eintreffen und hier wohlverdiente Urlaubstage ver⸗ bringen Ich erwarte von allen SA⸗Führern und ⸗Männern, von allen SA⸗Dienſtſtellen im alten Reichsgebiet, daß ſie ſich der SA⸗Kameraden aus der deutſchen Oſtmark in echter deutſcher Gaſtfreundſchaft annehmen und darüber hinaus in unſerer alten, in vielen Kämpfen erprobten SA⸗Kame⸗ radſchaft zu ihnen ſtehen. g Ich erwarte weiterhin, daß dieſe Männer, die in den ſchweten Jahren ihres Kampfes nicht nur ſeeliſch und kör⸗ perlich ſondern auch wirtſchaftlich ungeheuere Opfer ge⸗ bracht haben, mit unſerem alten Ehrenkleid, dem Braun⸗ hemd, als mit einem SͤA⸗Dienſtanzug verſehen wieder in ihre Heimat, in unſere deutſche Oſtmark zurückkehren. Die⸗ ſes Ziel muß in Zuſammenarbeit mit allen Dienſtſtellen erreicht werden, und ich bin überzeugt, daß es bei Einſatz aller Kräfte auch erreicht werden wird.“ Für die Jugendherbergen Ein Aufruf der Reichsminiſter zum Reichswerbe⸗ und Opferkag des Deutſchen Jugendherbergswerkes. Berlin, 10. Mai. Am 14. und 15. Mai ſind die Reichs⸗ werbe⸗ und Opfertage des Deutſchen Jugendherbergswer⸗ kes. Die Reichsminiſter Dr. Goebbels, Dr. Frick, v. Ribben⸗ trop, Frhr. v. Neurath. Walter 5 10 Darré, Dr. Frank, Ruſt, Hans Kerrl. Dr. Lammers Dr. Gürtner, Graf Schwe⸗ rin v. Kroſigk, Franz Seldte, Dr. Dorpmüller. Dr. Ohne⸗ ſorge und der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur v. Schirach haben dazu nachſtehenden Aufruf erlaſſen: Wenn heute die deutſche Jugend in allen Gauen die Schönheiten der deutſchen Heimaf erleben kann, dann iſt das ein Verdienſt der Jugendherbergen. Immer ſtärker ucht die Jugend dieſe Häuſer auf, ſo daß in ſteigendem aße Neubauten das vorhandene Herbergsnetz ergänzen müſſen. Durch die alljährliche Spende an den Reichswerbe⸗ und Opferkagen beweiſt das deutſche Volk, daß es den Werk der Jugendherbergen erkannt hal. Auch in dieſem Jahr be⸗ kennt es ſich freudig zu dieſem Werk durch die Tat. Generauadmiral Raeder in Budapeſt Berlin, 11. Mai. Der Oberbefehlshaber der Kriegsma⸗ rine, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder, begab ſich am Dienstag, einer Einladung Seiner Durchlaucht des Reichs⸗ verweſers Admiral von Horthy folgend, zu einem kur⸗ zen Beſuch nach Budapeſt. 6 7 Die Reichsbank in der eiſten Malwoche Berlin. Der Ausweis der Reichsbank für den 7. Mai zeigt für die erſte Woche dieſes Monats auf den Anlagekon⸗ ten eine Verminderung um 246,2 auf 6083,7 Millionen Mark. Von der Ultimobeanſpruchung ſind diesmal ſomit 30,6 vH abgedeckt worden, wobei im Vergleich zu der höhe⸗ ren Entlaſtungsziffer von 39,1 oH am Vormonatsſtichtag die in der Verichtswoche erfalgte Anleiheaufſtockung, die noch einige Mittel beanſprucht hat, zu berückſichtigen iſt. Etwas größere Flüſſigkeit am Geldmarkt trat erſt in den letzten Tagen der Woche wieder ein; es konnten auch be⸗ reits wieder Solawechſel ausgefertigt werden. Im einzelnen haben von den Anlagekonten die Beſtände an Handelswechſeln und Schecks um 217,5 auf 5623,2 Mil⸗ lionen Mark, an Lombardforderungen um 16,5 auf 42,5 Millionen Mark und an Reichsſchatzwechſeln um 12,2 auf 0,07 Millionen Mark abgenommen. Deckungsfähige Wert⸗ papiere ſtellen ſich bei einer Abnahme um 33 000 Mark auf 121,0 Millionen Mark Die Beſtände an ſonſtigen Wert⸗ papieren ſind bei einer geringfügigen Zunahme mit 297 Millionen Mark nahezu unverändert. Der zum Ultimo in Anſpruch genommene Lombardkredit iſt alſo wieder zurück⸗ gezahlt worden. Der Rückgang der ſonſtigen Aktiven um 102,8 auf 1358,7 Millionen Mark entfällt auf die verſchie⸗ denſten Konten, wobei die Eingliederung Oeſterreichs weiter eine Rolle ſpielt. Auf der anderen Seite nahmen die Giro⸗ gelder um 77.3 auf 953,4 Millionen Mark ab; die Entlaſtung wird ganz von den privaten Geldern getragen, die jetzt in feſtverzinslichen Werten angelegt ſind. Die öffentlichen Gel⸗ der haben eine geringfügige Zunahme erfahren. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 238,5 Millionen Mark aus dem Verkehr zurückgefloſſen. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 15,8 auf 1598,5 Millionen Mark ab. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf betrug am Stichtag 7837 Millionen Mark gegen 8098 in der Vorwoche, 7417 im Vormonat und 6755 Millionen Mark am entſprechenden Vorjahrestermin. Die Tatſache, daß der Umlauf in der Berichtswoche nur um 255 Millionen Mark abgenommen hat, beruht mit darauf, daß der Notenumtauſch in Oeſterreich noch nicht abgeſchloſſen iſt und daß der Stich⸗ tag bzw. der Vortag ein Lohntag war.— Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen ſind um 0,3 auf 76,2 Millionen Mark geſtiegen. Politiſches Allerlei Das Recht zum Tragen der Aniform verliehen Der Führer und Reichskanzler hat zwei Generale des ehemaligen öſterreichiſchen Bundesheeres in Anerkennung ihrer Verdienſte beſonders ausgezeichnet. Das Recht zum Tragen der Uniform des jetzigen Heeres wurde verliehen dem öſterreichiſchen General der Infanterie a. D. Krauß mit dem Abzeichen des Generals der Infanterie und dem öſterreichiſchen Feldmarſchall⸗Leutnant a. D. Dr. Frhr. von Bardolff mit dem Abzeichen eines Generalleutnants. Prag verbietet die Einfuhr don Wiener Zeitungen Mit ſofortiger Gültigke't wurde folgenden in Wien er⸗ ſcheinenden Blättern die Poſtbeförderung in der Tſchechoflo⸗ wakei entzogen:„Neue Freie Preſſe“,„Neues Wſener Tag⸗ blatt“,„Reichspoſt“,„Neues Wiener Journal“, das„Kleine Volksblatt“ und das„Neuigkeitsweltblatt“ Das Verbot er⸗ folgte auf Grund der Beſtimmungen des Preſſegeſetzes und 1 ſich bei allen genannten Blättern bis zum 15. April Die Einigung England⸗Italien Lord Halifax vor dem Genfer Rat Genf, 10. Mai. In der öffentlichen Sitzung des Rab es der Liga gab der engliſche Außenminiſter Lord Halifax eine Erklärung ab, in der er die Bedeutung des engliſch⸗ ibalieniſchen Abkommens für den allgemeinen Frieden her⸗ ausſtellte. 8 Lord Halifax erklärte u. a.: Die Tatſache, daß zwei große Länder ſich auf der Grundlage der Vernunft und des guten Willens verſtändigen konnten, ſei dazu angetan, günſtig auf das allgemeine Sicherheitsgefühl einzuwirken. Das Abkom⸗ men ſei ſomit ein Beitrag zum allgemeinen Frieden und als ſolches auch von der franzöſiſchen Regierung und den Mitgliedern der Balkanentente gewürdigt worden. Die Geheime Sitzung der Ratsmitglieder ward größten⸗ teils von einer Ausſprache über die abeſſiniſche Frage aus⸗ gefüllt, die über zwei Stunden in Anſpruch nahm. Als Er⸗ gebnis dieſer Ausſprache verlautet, daß ein feſtes Pro⸗ gramm noch nicht vereinbart werden konnte. Erſt in den nächſten Tagen ſoll beſtimmt werden, wann und in welcher Form der Rat auf ſeiner gegenwärtigen Tagung von der engliſchen und franzöſiſchen Erklärung Kenntnis nimmt. Was die Zulaſſung der Negusvertreter zu dieſer Sitzung betrifft, ſo ergab ſich Einigkeit darüber, daß ſie mit der Mitteilung aufgefordert werden ſollen, am Ratstiſch Platz u nehmen, daß damit weder den in Frage ſtehenden rundſätzen noch den ſpäteren Entſcheidungen vorgegriffen werden ſolle. „Nur eine Frage der Zeit“ General Aranda zur Lage in Spanien Salamanca, 11. Mai. Der Frontberichterſtatter des natio⸗ nalen Hauptquartiers hatte eine Unterredung mit General Aranda, dem Befehlshaber an der Caſtellon⸗Front, der ſich ſehr befriedigt über die Lage äußerte. Das Geſetz des Han⸗ delns liege nach wie vor ausſchließlich bei General Franco, der den geeigneten Augenblick für ſeine Operationen ab⸗ warte Vorläufig ſei das anhaltende ſchlechte Wetter ungünſtig für eine Offenſive. Obwohl die Gegner kürzlich bedeutende neue Transporte Kriegsmaterial erhalten hät⸗ ten, deren Urſprung bekannt ſei, wagten ſie nicht, die natio⸗ nalen Stellungen anzugreifen, ſondern beſchränkten ſich auf Truppenkonzentrationen im Abſchnitt Caſtellon. Täglich lie⸗ fen große Gruppen von Milizmännern über. Es handele ſich zabei um ganz junge, kaum ausgebildete Leute. Kennzeich⸗ tend für die wierigkeiten der Gegner ſei ver allem das ehlen von Führern, woraus ſich ihre Untätigkeit und Ent⸗ ußloſigkeit ergebe. Sie beſchränkten ſich daher lediglich tuf ein ſinnloſes Zuſammenballen möglichſt großer Kon⸗ ſingente. Mit der Teruelſchlacht ſei der Krieg für Franco zewonnen. Alles andere ſei nur eine Frage der Zeit. Japaniſche Truppen auf moy gelandet Tokio, 11. Mai. Einheiten der japan ſſchen Flotle haben ſtarke 1 auf 1 955 gelandet und die Inſel in Beſitz ge⸗ nommen. Amon iſt bekanntlich ein wichtiger Stützpunkt ge⸗ enüber Formoſa und etwa 500 Kilometer von Kanton enk. ernk. Die Beſetzung iſt offenbar in Zuſammenhang mit der ortſchreitenden Offenſive gegen die chineſiſche Hauptſtellung m Lunghai-Abſchnilt erfolgt. 5 ö über Sie verſuchten lediglich, den Brand einzudämmen. Grubenkataſtrophe in England Schwere ktohlenſtaubexploſion bei Cheſterfield. London, 10. Mai. Am Dienskag morgen ereignete ſich in dem Markham. Bergwerk in Duckmankon unweit von Cheſterfield in dem Augenblick eine Grubenexploſion, als 200 Bergleute ihre Nachtſchicht beendet hatten und ausfahren wollten. Die 200 Bergmänner wurden durch fallendes Geſtein von den per. ſchiedenen Schächten, die nach oben führen. eingeſchloſſen. Die Retlungsarbeiten wurden ſofort aufgenommen. Na den erſten Berichten konnten im Laufe des Vormittags be. reits 100 Bergleute gerettet werden. Während der Rel. kungsarbeiten ereignete ſich eine zweite Exploſion. Die Mehrzahl der noch eingeſchloſſenen Bergleute, mit denen eine telefoniſche Verbindung hergeſtellt werden konnte, ſcheinen unverletzt geblieben zu ſein. Die Luftzu⸗ fuhr war durch die Exploſion nicht beeinträchtigt worden. Während die Rettungskolonnen fieberhaft arbeiteten und eine große Menſchenmenge vor den Zechentoren in größter Sorge um ihre Angehörigen ausharrte, wurde in den frühen Nachmittagsſtunden bekannt, man rechne damit, daß bei dem Grubenunglück auf der 1600-m⸗Sohle 60 Bergleute ums Leben gekommen ſind. Obſchon amtlich über die Urſache noch nichts bekannt⸗ gegeben wurde, kann man annehmen, daß es ſich um eine ſchwere Kohlenſtaubexploſion handelt. Alle Ver⸗ unglückten, denen durch die Gewalt der Exploſion die Klei der vom Leibe geriſſen worden waren, haben zur Zeit des Unglücks gewaltige Stichflammen im Grubenſtollen geſehen. Nach einer weiteren Mitteilung aus London eile Bergwerksminiſter Crookshank am Dienstag nachmittag im Anterhaus mit, daß nach den letzten Meldungen beim Grubenunglück auf der Markham⸗Grube in Duckmanton 10 Bergleute ums Leben gekommen ſind. Die Zahl der Schwer⸗ verletzten iſt inzwiſchen auf 46 geſtiegen. 40 weitere Berg. arbeiter ſind leicht verletzt. Zahlreiche Familien ſind von dem Unglück ſehr ſchwer betroffen, da ſich vielfach mehrere Angehörige einer Fa milie im Unglücksſchacht befanden. Von allen Seiten laufen ſtändig Beileidstelegramme in Duckmanton ein. Nach weiteren amtlichen Berichten hat das Gruben, glück in der Markham⸗Hülte bisher 72 Menſchenleben gefor⸗ derl. Außerdem ſtehſ nun feſt, daß die im Skollen begrabe. nen Bergleute, deren Zahl mit 45 angegeben wird, alle io ſind, ſo daß man damit rechnet, daß auch die Zahl von 7 nicht die endgültige Tokenziffer darſtellen wird. Es war zwar einer Rettungsmannſchaft bis Mittag ge⸗ lungen, unter größten Schwierigkeiten eine telephoniſche Ver, bindung mit dem Unglücksſtollen herzuſtellen, aber ſeit nach⸗ mittags antwortet niemand mehr. Auch daraus ſchließt man, daß keine Hoffnung mehr beſteht, irgendeinen der Verum glückten noch lebend zu retten. — Unfälle bei der engliſchen Luftwaffe London. 11. Mai. In Huntingdonſhire ſtürzten inner halb einer Stunde ein Schulflugzeug und einer der neueſten Blenheim⸗Bomber ab, der ſofort in Flammen aufging. Ein drittes Unglück ereignete ſich in der Nähe des Flugplatzes Hemſevill in Lincolnſhire. Abſturz eines Militärflugzeuges— Fünf Toke Paris, 11. Mai. Dienstag nachmittag ſtürzte in unmit⸗ telbarer Nähe von Lyon ein mit fünf Perſonen beſetztes franzöſiſches Militärflugzeug ab. Sämtliche fünf Perſonen kamen ums Leben. Die„Fliegende Apokheke“ in Iſtaubul Iſtanbul, 11. Mai. Am Dienstag um 11 Uhr landete auf dem Flugplatz Veſchilkei die„Fliegende Apotheke“ Ju⸗ Bayer auf ihrem Balkanflug zu einem dreitägigen Aufenk⸗ halt in Iſtanbul. Zur Ankunft hatten ſich auf dem Flugplag etwa 200 Perſonen eingefunden, unter ihnen der deutſche Botſchafter, der deutſche Generalkonſul, der ſtellvertretende Ortsgruppenleiter, der Platzkommandant von Iſtanbul, der Generalinſpektor des türkiſchen Apothekerweſens, Vertreter des Regierungspräſidenten und des Stadtrats, ſämtliche Chefärzte der hieſigen Krankenhäuſer und die Vertreter der Preſſe. Am Freitag ſtartet die Maſchine zum Ri eflug, der über Saloniki, Tirana und Venedig führen wird. a Unwetter über Portugal. Ueber ganz Portugal herr ſchen ſeit Tagen ſchwere Gewitterſtürme, die an vielen Or⸗ ten beträchtliche Schäden verurſacht haben. Ein Blitz schlug in eine Fußgängergruppe bei Vila Franco ein und verletzte 13 Perſonen. In anderen Orten wurden drei Perſonen durch Blitzichlag getötet. * Litauiſcher Kurort in Flammen Rieſenfeuer im Oſtſeebad Polangen Ko wn o, 11. Mai. In der Pfarrei des litauiſchen Ofl. ſeebades Polangen brach am Dienstag vormittag ein Brand aus, der ſich bei ſtarkem Winde ſehr raſch ausdehnte. In kurzer Zeit ſtand ein ganzer Skraßenzug in Flammen. Ge⸗ gen 14 Uhr waren bereits die Poſt, die Pfarrei und gegen 20 Gebäude eingeäſchert. Die Feuerwehren aus Memel und den Nachbarorten ſtanden den Flammen machklos gegen. Das Großfeuer dauerte bis in die ſpäten Nachmittags ſtunden. Dreiviertel des Ortes und ein großer Teil det Sommerhäuſer wurde eingeäſchert. Die Feuerwehren waren dem Brand gegenüber nahezu machtlos geweſen, da während der ganzen Zeit Windſtärke 6 geherrſcht hatte, ſo daß das Feuer ſprunghaft von Haus zu Haus übergriff. Die Litauiſche Telegraphenagentur meldet über das Feuer u. a.: Dem Feuer iſt ein großer Teil des Ortes zum Opfer gefallen, 120 Wohnhäuſer, die Poſt, das Gymnaſium die Pfarrei. einige Volksſchulen und die meiſten Läden ſind vernichtet. Das Feuer war durch einen Schornſtein! brand in der Pfarrei entſtanden. 1500 Perſonen ſind obdachlos geworden. 5 Der Schaden wird auf über zwei Millionen Lit gehbaft Menſchenleben ſind ſcheinbar nicht zu beklagen. Der ber iſt zurzeit lokaliſtert Von Seiten der Regierung und de 1 Behörden ſind ſofort 1 zur inder 855 augenblicklichen Not der Einwohnerſchaft getroffen wo n. f Polangen iſt der größte litauiſche Kurort, in dem in 125 Sommermonaten 30—40 000 Badegäſte weilen. Auch b litauiſche Staatspräſident pflegte ſeinen Sommerurlau dort zu verbringen. . ai. kham. dem ihre 1 200 1 ver⸗ 'oſſen. Nach 8 be Rel. „ mit erden Uftzu⸗ den. iteten n in de in damit, 60 annt⸗ weine Ver⸗ Klei: it des ſehen. keille ag im beim on 70 hwer⸗ Berg. chwer . Fa⸗ aufen nun. gefot⸗ rabe⸗ lle lo on 77 ig ge⸗ 2 Ver⸗ nach⸗ man, zerun⸗ 8 — —. . v Badiſche Chronik Der Landesſeuerwehrtag Das endgültige Programm. () Karlsruhe. Die Vorbereitungen für den Landesfeuer⸗ wehrtag am 15. Mai in Karlsruhe ſind in vollem Gange. Das Programm ſieht vor: 8.30 Uhr: Grundſteinlegung zur Feuerwehrſchule(Ecke Berckmüller⸗ und Rintheimer⸗Straße); 10 Uhr: Appell der 10000 Feuerwehrmänner auf dem Platz der SA.; anſchließend: Feuerwehrvorführungen; 11.30 Uhr: Vorbeimarſch der 10000 Feuerwehrmänner in der Kaiſerſtraße. Innenminiſter Pflaumer wird ſowohl die Grundſtein⸗ legung zur Feuerwehrſchule vornehmen, als auch bei dem Appell der 10 000 Feuerwehrmänner das Wort ergreifen. Die Verpflegung der 10 000 Feuerwehrmänner— Frühſtück und Mittageſſen— übernimmt der Hilfszug Bayern. Der Landesfeuerwehrtag 1938 wird ſich dadurch auszeichnen, daß an allen Veranſtaltungen nur einheitlich gekleidete Feuer⸗ wehrmänner teilnehmen. () Bruchſal.(Schwere Verkehrsunfälle.) Ge⸗ gen 21.30 Uhr ereignete ſich auf der großen Brücke ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Bruchſaler Perſonenkraftwagen⸗ fahrer, der mit erheblicher Geſchwindigkeit von der Württem⸗ bergerſtraße herkam, geriet auf die linke Fahrbahnſeite und ſtieß mit einem Motorradfahrer aus Schwetzingen zuſammen. Der Motorradfahrer und ſeine Frau ſtürzten ſo ſchwer, daß beide in das Krankenhaus verbracht werden mußten.— Auf der Reichsſtraße von Karlsdorf nach Bruchſal wurde abends ein von Karlsdorf kommender Radfahrer aus eigenem Verſchulden von einem Perſonenkraftwagen angefahren und ziemlich ſchwer verletzt. Der Radfahrer wollte nach links in einen Feldweg einbiegen, gab aber kein Zeichen. Der Fahrer hinter ihm herkommenden Perſonenkraftwagens, der die ichkeit der Lage alsbald erkannte, wollte das Unglück noch ve en, er lenkte deshalb ſeinen Wagen ebenfalls nach links. Dabei fuhr er auf einen Randſtein auf, wobei der Kraftwagen ſich überſchlug. Ein anderer Kraftwagenfahrer befreite den in ſeinem Auto eingeklemmten Mann, glücklicher⸗ weise ſtellte ſich heraus, daß die Verletzungen nur leichter Natur ſind. Der Radfahrer dagegen wurde mit gebrochenem Oberſchenkel ins Krankenhaus verbracht. () Kehl.(Tod auf dem Weg zur Beerdigung) Allf dem Weg zu einer Beerdigung wurde die bis dahin rüſtige und geſunde Ehefrau Barbara Roß, die im Alter von 55 Jahren ſtand, von einem plötzlichen Unwohlſein befallen. Ein Herzſchlag führte ihr ſchnelles Ende herbei. (). Pforzheim.(Der Mutter in den Tod ge⸗ folgt.) Im benachbarten Dillweißenſtein wurde der 25jäh⸗ rige Karl Wiedemann in der Küche der elterlichen Wohnung gasvergiftet tot aufgefunden. Der junge lebensmüde Mann kam über den vor drei Wochen erfolgten Tod ſeiner Mutter nicht hinweg. Er hing mit rührender Liebe an ihr und hatte noch am Samstag ſeine Schweſter gebeten, Blumen für das Grab der Mutter zu beſorgen. Gaggenau.(Motorrad gegen Auto.— Ein Toter.) Tödlich verunglückt iſt mittags der Reichsbahnbe⸗ triebsaſſiſtent a. D. Hermann Bach aus Gernsbach. Bach fuhr auf dem Soziusſitz eines Kleinkraftrades von der Sulzbacher⸗ ſtraße auf die Hauptverkehrsſtraße. Bei der neuen Brücke in Ottenau, beim Einbiegen in die Hauptſtraße, bemerkte der Führer des Kraftrades vermutlich zu ſpät ein das Murgtal abwärts fahrendes Auto, ſodaß es zu einem Zuſammenſtoß kam. Bach wurde dabei auf die Straße geſchleudert und mußte mit ſchweren Schädelverletzungen vom Platze getragen werden. Der Verunglückte, der im Kriege ſchon einen Arm verloren hatte, iſt bald darauf ſeinen Verletzungen erlegen. Der Führer des Kraftrades, der Friſeur Beier aus Kippen⸗ heim, wurde ebenfalls erheblich verletzt und mußte in bedenk⸗ lichem Zuſtande ins Raſtatter Krankenhaus eingeliefert werden. (—) Hüfingen b. Donaueſchingen.(Mit Motorrad gegen Auto.) Der 23jährige Mechaniker Friedrich Heitz⸗ mann aus Hüfingen fuhr auf der Straße gegen Behla mit ſeinem Motorrad in ſolcher Wucht auf einen entgegenkommen⸗ den Perſonenwagen auf, daß er einen ſchweren Schädelbruch und einen doppelten Oberſchenkelbruch erlitt. Er wurde ſofort in das Krankenhaus Donaueſchingen gebracht, wo er ſchon nach kurzer Zeit ſtarb.. () Meersburg.(Alte Urkunde gefunden.) Bei Ausbeſſerungsarbeiten wurde im Turmknopf der Seminar⸗ kapelle eine Urkunde aus dem Jahre 1765 vorgefunden. Das rgament gibt Auskunft über die Namen der am Seminar tätig Geweſenen und bringt authentiſche Kunde von den Bau⸗ meiſtern und Malern des Barockgebäudes. Betrunkener Kraftfahrer. 2 Freiburg Trotz aller Warnungen durch die Preſſe und trotz Androhung ſchärfſter Maßnahmen durch den Füh⸗ rer der deutſchen Polizei, Reichsführer SS. Himmler, kommt es immer wieder vor, daß betrunkene Autofahrer auf der Landstraße Unheil anrichten. So mußte ſich das Landgericht reiburg vor kurzem mit einem Lörracher Autofahrer befaſ⸗ en, der wegen fahrläſſiger Tötung angeklagt war. Er hatte vorigen Sommer im Laufe des Nachmittags wegen der züroßen Hitze“ in Haltingen eindreiviertel Liter Wein getrun⸗ ken. Als er gegen Abend nochmals in einer Wirtſchaft ein⸗ kehren wollte, hat ihm der Wirt in anerkennenswerter Weiſe die Abgabe von Alkohol verweigert. Er ſah dem mit dem Wagen ſehr unſicher vor dem Wirtshaus vorfahrenden Auto⸗ lenker die Betrunkenheit ohne weiteres an. Es kam dann auch, wie es kommen mußte. Der verantwortungsloſe betrunkene Irkaftſayrer wollte mit seinem Wagen nach Lörrach fahren. m Auslauf einer Rechtskurve kam er mit einer Geſchwindig⸗ keit von 50 km völlig auf die linke Straßenſeite und ſtieß mit einem ihm entgegenkommenden Wagen zuſammen. Sämt⸗ liche Inſaſſen dieſes Wagens wurden mehr oder weniger ſchwer verletzt. Die Blutprobe ergab faſt genau die von dem Kraft⸗ fahrer ſelbſt zugegebene Menge von eindreiviertel Liter Wei⸗ nes. Das Gericht ſprach eine Gefängnisſtrafe von drei Mona⸗ ten gegen den Kraftfahrer aus. Derlei„betrunkene“ Ver⸗ kehrsunfälle können nut durch eine Freiheitsſtrafe geſühnt werden. Auch die gute„Autovergangenheit“ des Verkehrs⸗ ders kann in einem solchen Fall vor einer Gefängnisstrafe nicht ſchützen. 8 I Schweine- und Schafzählung am 3. Juni. Am 3. Juni indet die übliche Seen en von Schweinen und Scha- ber im ganzen Reichsgebiet— ohne Heſterreich— ſtatt, bei Die noch einige weitere Ermittlungen durchgeführt werden. a für die Sicherung unſerer Volksernährung und der 4 be aigen Erzeugungslenkung außerordentlich bedeu⸗ 15 Zählung muß alle Beteiligten veranlaſſen, die geſtell⸗ n Fragen richtig und zuverläſſia zu beantworten. Aus den Nachbargauen Speyer.(Kein Nichtungszeichen gegeben.) In der Nähe des ſchienengleichen Bahnübergangs bei Dudenhofen verurſachte ein Zwölfjähriger aus Dudenhofen einen Ver⸗ kehrsunfall. bei dem vier Perſonen verletzt wurden. Der Junge fuhr mit ſeinem Rad auf der Staatsſtraße in Rich⸗ tung Dudenhofen und überquerte kurz vor dem Bahnüber⸗ gang, ohne Richtungszeichen zu geben, die Straße. Im gleichen Augenblick wollte ein aus Speyer kommender Neuſtadter Perſonenkraftwagen den Radfahrer überholen. Um den un⸗ vermutet abbiegenden Jungen nicht zu überfahren, riß der Kraftwagenführer ſein Fahrzeug ſcharf nach links. Dabei kam der Wagen ins Schleudern und überſchlug ſich auf der Straße. Die vier Inſaſſen erlitten Verletzungen und mußten ins Kran⸗ kenhaus verbracht werden. Der jugendliche Radfahrer kam mit dem Schrecken davon. Kandel.(Tödlicher Motorradunfall.) An der Ecke Landauer⸗ und Hindenburgſtraße ereignete ſich ein Ver⸗ kehrsunfall. Der 25jährige Schmied Fritz Knöll von Beckin⸗ gen(Kr. Merzig⸗Saar) ſtieß, als er in ſchneller Fahrt die Dindenburgſtraße entlang fuhr, mit einem aus der Landauer Straße kommenden Perſonenkraftwagen zuſammen. Knöll wurde vom Motorrad geſchleudert und erlitt einen ſchweren Schädelbruch, an deſſen Folgen er wenige Stunden darnach im Bezirkskrankenhaus Kandel verſchied. Bergzabern.(BVöſes Ende eines Ausflugs.) Ein Motorradausflug, den ein Karlsruher Brautpaar zum Wein⸗ tor unternommen hatte, fand kurz vor dem Ziel ein vorzei⸗ tiges Ende. In der gefährlichen Kurve am Heyhof wollten ſich zwei Motorradfahrer, beide aus Karlsruhe, überholen, wobei ſich die Fahrzeuge ſtreiften und mit den Fahrer um⸗ ſtürzten. Hierbei erlitt die 22jährige Elfriede Merklinger aus Karlsruhe, Braut des einen Fahrers, einen ſchweren Schä⸗ delbruch. Sie liegt in bedenklichem Zuſtande im hieſigen Krankenhaus. Segelflug Hornberg— Linz Stuttgart, 10. Mai. Der in der Keichsſegelfliegerſchule Hornberg kätige NS Is Segelfluglehrer Erwin Kraft hat am Monkag mit einem Zielſtreckenflug, der ihn über eine 336 km lange Strecke von Hornberg nach Linz in Ober⸗ öſterreich führte, eine neue Hornberg⸗Beſtleiſtung aufgeſtellt. Kraft durchflog die Strecke in 6 Stunden 45 Minuten in einer Höhe von keilweiſe über 3000 m. Bei ſeiner Landung in Linz wurde der ſchwäbiſche Segelflieger von ſeinen Ka⸗ meraden aus der Oſtmark mit nö Jubel empfangen. Homburg(Saar).(Schwerer Autounfall.) Auf der Fahrt von Zweibrücken nach Homburg verunglückten nachts in der Nähe des Kaplaneihofes drei Autofahrer aus Homburg. In voller Fahrt platzte ein Reifen des Vorder⸗ rades, worauf der Fahrer die Herrſchaft über den Perſonen⸗ wagen verlor und in den Straßengraben fuhr. Die drei In⸗ ſaſſen wurden bei dem Unfall ſchwer verletzt und ins Kran⸗ kenhaus Zweibrücken eingeliefert. — Großkuchen, Kr. Heidenheim.(Lebensgefähr⸗ licher Hufſchlag.) Als ſich der 42jährige Bauer Franz Kaufmann mit dem Pferdegeſpann ſeines Bruders auf dem Heimweg vom Acker befand, wurde plötzlich das Pferd widerſpenſtig. Kaufmann wurde von dem ausſchlagenden Tier ſo ſchwer am Kopf getroffen, daß er ſeit Tagen be⸗ wußtlos darniederliegt und das Schlimmſte befürchtet wer⸗ den muß. Einige hundert Meter vor dem Dorf fiel das wertvolle zehnjährige Pferd vom Herzſchlag getroffen tot um. — Tübingen.(Bei der Arbeit verunglückt.) In die Klinik mußte der Landwirt Paul Müller aus Wurm⸗ lingen eingeliefert werden, der ſich beim Sturz von einem Reiſigwagen eine Wirbelſäuleverletzung zugezogen hatte. Ebenſo mußte in der Klinik der 36 Jahre alte Schreiner Jo⸗ ſef Ehing aus Wurmlingen Aufnahme finden, der in Rot⸗ tenburg bei Bauarbeiten vom Gerüſt geſtürzt war und da⸗ bei einen Schädelbruch ſowie Rückenmarkverletzungen er⸗ litten hatte. — Buchau a. J.(Torfbrand durch Unvor⸗ ſichtigkeit) Als Feldarbeiter während der Veſper⸗ auſe ihre Moſtflaſche an einem offenen Feuer wärmten, fiat das dürre Gras im Oggelshauſener Ried Feuer, das mit ſolcher Geſchwindigkeit um ſich griff, daß die Urheber des Brandes die Feuerwehr rufen mußten. Da dieſe ſehr raſch erſchien, verbrannten nur 35 Zentner Streutorf und ein halber Morgen Riedgras. — Weidenſtetten(Kr. Ulm).(Bei der Arbeit ver⸗ unglückt.) Dem Flaſchner Ernſt Wittlinger, Sohn des Schmiedmeiſters Jakob Witlinger, kam eine Hand in die ⁵Ziz,„‚ wobei ihm vier Finger abgeſchnitten wurden. — Bernloch, Kr. Münſingen.(Tödlicher Sturz mit einer Schüſſel.) Die 44 Jahre alte Wilhelmine Vöhringer, die wiederholt unter Anfällen zu leiden hatte, ſtürzte mit einer Schüſſel ſo unglücklich, daß ihr die Scher⸗ ben in den Hals drangen und die Halsſchlagader verletzten. Ehe Hilfe herbeigeholt werden konnte, iſt ſie verblutet. Eine Schweſter der Verſtorbenen iſt kürzlich an den Folgen von Wundſtarrkrampf verſtorben. a Varmſtadt.(Opfer ſeines Berufs). Als Opfer ſeines Berufs ſtarb der Oberarzt der Inneren Abteilung des Eliſabethenſtifts Dr. Hans Radecke. Der erfolgreiche Arzt und Helfer hat ein Lebensalter von erſt 33 Jahren erreicht. ab Mit dem neuen Motorrad in den Tod. Der 27 jährige Hilfsarbeiter Kaſpar Eſſl aus Kuchel bei Hallein geriet mit einem Motorrad infolge Reifendefekts ins Schleudern und fürgke Eſſl, der ſich das Motorrad am gleichen Tag gekauft hatte, ſtieß mit dem Kopf gegen den Randſtein und war auf der Stelle tot, a Aus dem Kinderwagen in die Jauchegrube. Im Hofe eines Anweſens in Sickershauſen(Mainfranken) kam ein Kinderwagen ins Pollen, ſtieß gegen einen Düngerhaufen und ſtürzte um. Das im Wagen befindliche Kind des Arbei⸗ ters Wagner fiel in die Jauchegrube und erſtickte. b Zwei Paddler ertrunken. Zwei junge Männer unter⸗ nahmen mit einem Paddelboot eine Fahrt auf dem Schwe⸗ riner See. Infolge des böigen Windes und ſtarken Wellen⸗ ganges kenterte das Boot, und die beiden Inſaſſen ertran⸗ en. a Großer Wald und Heidebrand. Im Elberger Moor, bei Lingen(in der Nähe von Osnabrück) brach ein großer Heidebrand aus Tauſende von Morgen Heide und kleinerer Waldbeſtände wurden ein Raub der Flammen. Da drin⸗ gende Gefahr beſtand daß auch die rieſigen und uralten Waldbeſtände bei Meppen in Mitleidenſchaft gezogen wür⸗ den, alarmierte man auch Militär. 10 000 Morgen Heide und kleinere Waldbeſtände fielen dem Feuer zum Opfer. Nuud oclhiau Die gefährliche Straßenkreuzung. Geſtern abend gegen 6 Uhr ſtieß an der Straßenkreuzung Raſtatter⸗— Secken⸗ heimer Hauptſtraße ein Perſonenkraftwagen mit Anhänger mit einer zweiſpänner Pferdekutſche zuſammen, wobei beide Fahrzeuge ſtark beſchädigt wurden. Zwei Perſonen erlitten dabei Verletzungen. Bei dem Verkehrsunfall war noch großes Glück dabei, daß keine Menſchenleben zum Opfer fielen. Immer wieder müſſen Lenker von Fuhrwerken und Auto⸗ fahrer zur Vorſicht bei den gefährlichen Straßenkreuzungen aufmerkſam gemacht werden. 2 Der geſtrige Maimarkt⸗Dienstag, als Haupttag der Mannheimer Maiveranſtaltungen, bildete den Höhepunkt und Abſchluß des Maimarktes. Schon in den frühen Morgenſtunden fanden ſich zahlreiche Beſucher auf dem Schlacht⸗ und Viehhofgelände ein, insbeſonders kamen zahlreiche Bauern aus der näheren und weiteren Umgebung. Auf dem Hauptpferdemarkt gab es allerhand zu ſehen und an allen Ecken und Enden herrſchte Betrieb. Auch der Schlachtviehmarkt wies einen enormen Beſuch auf. Zum Maimarktbeſuch gehören auch die Maimarktfreu⸗ den. So entwickelte ſich auch geſtern wieder unter den ſchattenſpendenden Kaſtanienbäumen ein richtiges und zünf⸗ tiges Maimarktleben und ⸗treiben. Nachmittags kam auf dem Mannheimer Rennplatz das Badenig⸗Rennen zum Aus⸗ trag. Auf der Rennwieſe ſowie am Neckardamm herrſchte ein Rieſenbetrieb. Für die Mannheimer iſt ja Halb⸗Feiertag und die meiſten Betriebe hatten nachmittags geſchloſſen. Auch auf der Meſſe war Hochbetrieb und am Abend herrſchte in den Lokalen eine ausgezeichnete Stimmung. Man merke richtig, daß eben Maimarktdienstag war. 0 Dennoch gewann die„Badenia“ Höhepunkt der Mannheimer Mai⸗Rennen. Auch der zweite Tag des Mannheimer Maimeetings er⸗ freute ſich bei ſchönſtem Frühlingswetter eines ausgezeichne⸗ ten Beſuches. Unter den zahlreichen Zuſchauern bemerkte man den Inſpekteur der Kavallerie, General der Kavallerie von Goßler den badiſchen l Köhler, den DRL⸗Gauführer Südweſt SA⸗Obergruppenführer Bek⸗ kerle, den Mannheimer Oberbürgermeiſter Renninger ſowie zahlreiche Vertreter des Staates, der Partei, der Be⸗ hörden und der Wehrmacht. Mittelpunkt der ſportlichen Ge⸗ ſchehniſſe war das Jagdrennen um die„Badenia“, das ſchon ſeit 68 Jahren im Programm der Mannheimer Rennen er⸗ ſcheint. Dieſes Rennen, das im Vorjahr von dem in Schwei⸗ zer Beſitz befindlichen Franzoſen Bois Chabot gewonnen wurde, war reich an Zwiſchenfällen und endete mit dem Siege des Wallachs Dennoch aus dem Stall der Kavallerie⸗ ſchule Hannover. Acht Pferde wurden zu dem mit 16 000 Mark ausgeſtat⸗ teten und über die lange Diſtanz von 4200 Meter führenden Rennen geſattelt, darunter auch die aus der Schweiz ent⸗ ſandten Seni und Melnitz. Nach Ae Start ſetzte ſich Melnitz unter ſeinem bewährten Reiter, dem chweizer Olympiaſieger Lt. P. Muſy an die e des Feldes vor Stahlhelm unter Leutnant S. v. Mitzlaff. Beim engliſchen Sprung wurde Stahlhelm reiterlos und eingangs des drit⸗ ten Bogens brach Melnitz aus. Dennoch aus dem Stall der Kavallerieſchule Hannover unter Rittmeiſter W. Haſſe ührte nun das Feld an und behauptete dieſe Poſition zum chluß mit drei Längen gegen Jambus, obwohl er in der Zielgera⸗ den durch den reiterloſen Stahlhelm behindert wurde. Den dritten Platz belegte mit fünf Viertel Längen Abſtand Wal⸗ thari vor Volmar, Eiſack und dem Schweizer Seni. Der Richterſpruch lautete: 3, fünf Viertel, 2, 4 Längen. Zeit: 5:22 Minuten. Die Ergebniſſe: Schlageter⸗Hürdenrennen— 800 Mark— 2000 Meter— 1. Stall Bartenſchlagers Herzkönig(Mayer), 2. Johanniter, 3. Ozeana. Ferner liefen: Narziſſe, Meicke, Maikönigin. Tot.: 31, 16, 30. 25:10— EWi:608:10. Heyden⸗Linden⸗Flachrennnen— 2000 M. 1800 Meter— 1. Stall Marks Feldpoſt(Schlitzkus), 2 Con⸗ vent, 3. Rolanda, 4. Hut ab. Ferner liefen: Adelbert, Alge, Treuer Huſar, Palko, Piſtoja, Grenzwall, Gracias. Dobler. Tot.: 276, 30, 22, 14, 12:10.— EW: 37210. Rheinau⸗ Rennen— 2500 Mark— 1200 Meter 1. Graf Beißel von Gymnichs Herzober(M. Schmidt), 2. Pommernherzog, 3. Nikolaus. Ferner liefen: Baſtler, Graf 119 15 Fatima, Marmolata. Tot.: 12, 13. 34, 32:10.— EW: Badenia— 16 000 Mark— 4200 Meter— 1. Ka⸗ vallerie⸗Schule Hannovers Dennoch(Rittm. W. Haſſe), 2. Jambus, 3. Walthari. Ferner liefen: Seni, Eiſack, Volmar, Stahlhelm Melnitz. Tot.: 53, 16, 19, 27:10.— EW: 424:10. Lindenhof⸗Rennen— 2200 Mark— 1600 Me⸗ ter— 1. H. Buchmüllers Max(J Pinter), 2. Altvater, 3. Dill. 4. Bekaſſine. Ferner liefen: Glanzzeit, Griffon, Seydlitz, Berna, Oſaka. Immerdein. Tot.: 37, 28, 13, 19, 14:10.— EW: 290810. Rieſe⸗Gedächtnis⸗Jagdrennen— 3300 M. —.3400 Meter— 1. J. Bührers Unie(Rittm. v. Horn), 2. Günther. Ferner liefen: Ausſchreibung, Gangani. Tot.: 27, 15, 12:10. EW: 44:10. Maimarkt⸗ Preis— 2800 Mark— 2000 Meter — 1. Fr. A Hörs Royal Pantalion(L. Haut), 2. Stobno. 3. Saarpfälzer. Ferner liefen: Mixer, Grollezu, Darius, Feuerwarte, Madrilene. Tot.: 57, 15, 13, 15:10— EW: 228:10. Graf⸗Holck⸗Jagdrennen— 2350 Mark— 4000 Meter Lt. H. o Guſtedts Jungritter(Lt. S. o. Mitz⸗ laff). 2 Bangali, 3. Oriolus. Ferner liefen: Immerglück, Chemielehrer, Erwin von Steinbach, Pitt. Viktor, Reiher. To Tt.: 27, 15, 20, 36:10.— EW: 144.10. Mannheimer Großviehmarkt v. 10. Maj. Am Mann⸗ heimer Großviehmarkt waren folgende Tiere zum Verkauf aufgetrieben: 76 Ochſen, 138 Bullen, 216 Kühe, 123 Rinder, zuſammen 553 Stück Großvieh; gegenüber der Vorwoche ein Mehr von 99 Stück. Bei einer unveränderten Höchſtnotiz erfolgte die Zuteilung kontingentgemäß für Ochſen von 42 bis 45, Bullen 40 bis 43, Kühe 40 bis 43, Rinder 41 bis 44 Pfg. Der Kälbermarkt war mit 965(Vorwoche 951) Tie⸗ ren beſchickt. Der Markt nahm trotz reichlichem Auftrieb einen lebhaften Verlauf. Auch hier erfolgte die Zuteilung kontin⸗ gentgemäß bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 60 bis 65, Dogpellender 66 bis 30 Pfg. Am Schweinemarkt waren 3406(orwoche 3189) Tiere aufgetrieben. Die Zuteilung erfolgte de tingentgemäß bei einer unveränderten Höͤchſtnotiz von 56,5 Pg. Es wurden Reichsſchlachtungen von Vertrags⸗ ſchweinen voraene en. 5 0 Ver billigte Nundreiſeheſte 20 v Ermäßigung— Beliebige Fahrtunterbrechung Wie das Reichsverkehrsminiſterium mitteilt, geben alle Ausgabeſtellen des Mitteleuropäiſchen Reiſebüros(MER) ab 1. Mai für Reiſen, die zum Ausgangspunkt zurückführen (Rundreiſen, Hin⸗ und Rückfahrten) und mindeſtens 600 km Geſamtſtrecke umfaſſen, verbilligte Fahrſcheinhefte für alle Züge aus. Die Ermäßigung beträgt 20 vH des Per⸗ ſonenzugfahrpreiſes, Schnell⸗ und Eilzugszuſchläge müſſen in voller Höhe entrichtet werden. Die Fahrſcheinhefte gelten wei Monate. Gegenüber den Urlaubskarten haben dieſe Fahrſcheinhefte den Vorteil, daß mit ihnen die Fahrt inner⸗ halb der Geltungsdauer beliebig oft unterbrochen werden kann(bei Urlaubskarten nur fünfmal) und die Rückfahrt nicht an eine Mindeſtaufenthaltsdauer an einem Zielort(bei Urlaubskarten 7 Tage) gebunden iſt. Sie bringen alſo auch den Reiſenden eine Ermäßigung, die bisher bei größeren Rund⸗ und Zickzackreiſen von den Urlaubskarten keinen Ge⸗ brauch machen konnten. Die Fahrpreisermäßigung wird auch gewährt für Rei⸗ ſen nach und vom Ausland, wenn die Aus⸗ und Ein⸗ reiſe über verſchiedene Grenzbahnhöfe oder Hafenorte oder Orte mit Flughafen innerhalb Deutſchlands führt und der Reiſende unmittelbar anſchließende Fahrausweiſe für aus⸗ ländiſche Eiſenbahn⸗, Schiffs⸗ oder Kraftpoſtſtrecken oder für See⸗ oder Flugſtrecken nach oder vom Ausland bereits beſitzt oder gleichzeitig mit dem ermäßigten Fahrſcheinheft löſt. Die Fahrpreisermäßigung wird dagegen vorläufig nicht für die Strecken der ehemaligen öſterreichiſchen Bundes⸗ bahnen gewährt, da deren Tarife bisher noch nicht den Reichsbahntarifen angeglichen werden konnten. Au alle alten 97er Kameraden. Vom 2.— 4. Juli ds. Irs. findet die 5. feier im ſchönen Köln ſtatt. Eine große Anzahl alter Friedens⸗ und Kriegskameraden haben ſich bereits zum großen Regimentsappell gemeldet. Das Programm für die Wiederſehensfeier iſt ſo reichhaltig und dabei ſo echt„alt⸗ ſoldatiſch“ daß jeder Teilnehmer beſtimmt auf ſeine Rech⸗ kommen ſteigt ein hochintereſſanter großer Wiederſehens⸗ wird. U. a. Lichtbildervortrag„Unſere alte Garniſonſtadt Saarburg i. L. im Frieden, im Kriege und heute“. Ferner iſt eine große Dampferpartie aller Kameraden nach Koblenz und noch viele andere Ueberraſchungen geplant. Es ſoll auch evtl. Beſchluß gefaßt werden über eine große stägige Autofahrt nach unſerer Heimatgarniſon Saarburg und Mörchingen und den Schlachtfeldern Lagarde, Lauterfingen und Dommen⸗ heim uſw. Etwaige Koſten einſchl. Fahrt, Unterkunft und Verpflegung ca. RM. 50.—. Alſo Kameraden, laßt Euch dieſe einzigartige Feier nicht entgehen und meldet Euch umgehend an beim Kamera⸗ den Engelbert Carls, Köln⸗Deutz, Vohwinklerſtraße 18. * Ferien von der Zeitung? „Dazu haben wir jetzt keine Zeit mehr. Wir haben jetzt mit der Frühjahrsbeſtellung auf dem Acker ſo viel zu tun, daß wir abends zu müde ſind, um noch die Zeitung zu le⸗ ſen. In den arbeitsreichen Sommermonaten wollen wir ſie deshalb abbeſtellen Das Geld können wir ſparen.“ So un⸗ efähr ſagte ſich in dieſen Tagen eine Bauersfrau, als der zandbriefträger das Geld für die Zeitung abholen wollte. Mit dieſen Worten hat ſie ihren Bauernhof zu einer ein⸗ ſamen Inſel gemacht, die ohne jede Verbindung zum Ge⸗ ſchehen der Außenwelt iſt. Die Unterhaltung mag in dieſer Zeit, in der das Tagewerk vom frühen Morgen oft bis in den ſpäten Abend reicht, vielleicht entbehrt werden können. Aber kann man die Unterrichtung und Aufklärung über die politiſchen Ereigniſſe, die Maßnahmen auf dem berufsſtän⸗ diſchen Gebiet, die Anordnungen und Geſetze, die die Land⸗ wirtſchaft betreffen, auch entbehren! Jeder, der weiß, daß wir heute in einer engen Gemein⸗ ſchaft leben, in der wir alle voneinander abhängig ſind, in der jeder ein Teil des Ganzen iſt, wird jener leichtfertigen Frau zurufen;„Schalte dich wieder ein in den großen Or⸗ anismus, ſtelle die Verbindung mit der Umwelt wiede: er, opfere die kurze Viertelſtunde und die paar Groſchen fer die Zeitung; aber ſchließ dich nicht ab! Es wäre dein Agenex Schaden!“ Jeder, der als„Einzelgänger“ ſich nur lach ſeiner eigenen Anſicht richtet, iſt wie einer, der mit berbundenen Augen und Ohren durch die Welt läuft. Ueber⸗ all ſtößt er an, überall macht er etwas falſch oder unzweck⸗ mäßig, meil er die neueſten Beſtimmungen nicht kennt. Es hat noch niemand von ſich ſagen können, er brauche nichts hinzuzulernen 72 Käſe aus allen Gauen Ein vorzügliches und billiges Nahrungsmittel Von der großen Zohl von Käſeſorten, die man gegen⸗ wärtig kennt, dürfte ein nicht geringer Teil ſchon den Völ⸗ kern des Altertums bekunnt geweſen ſein. Die Bekanntſchaft mit Milch und ihren Erzeugniſſen iſt uralt und reicht in die g liche Zeit zurück. Milch und Käſe ſcheinen bei vie⸗ len Völkern in ausgedehnteſtem Maße als Nahrungsmittel gedient zu haben. In Deutſchland hat die Käſeherſtellung eher Bedeutung in der Milchwirtſchaft beſeſſen als die But⸗ terherſtellung. Der Käſe iſt ſchon frühzeitig als billiges, gu⸗ tes Nahrungsmittel bekannt geweſen, ſchon zu einer Zeit, zu der die tter in der heutigen Form nicht bekannt war oder benutzt wurde, ſondern einen Luxusartikel darſtellte. In der Gegenwart iſt die Entwicklung anders gegangen. Während die Butter ein Milcherzeugnis darſtellt, das ſelbſt⸗ verſtändlich in beſtimmten Mengen in jedem Haushalt Ver⸗ wendung findet, iſt dies bei Käſe nicht mehr der Fall. Nicht nur im Sinne der Landwirtſchaft, ſondern auch im Sinne der Volksernährung liegt es daher, wenn Käſe wieder in größeren Mengen täglich in jedem Haushalt zum Ver⸗ brauch gelangt. Je nach der Bereitungsart enthalten die Käſe etwa 20 his 66 Prozent Eiweißſtoffe und deren Zerſetzungsprodukte. Die feſten Beſtandteile enthalten 10 bis 70 Prozent Fett je nach der Käſeart ſo daß die Nährwerteinheiten is bedeutend über denen von gen Käſe werden auf Grund der Käſeverordnung nach ihrer Sorte und nach dem Fettgehalt bezeichnet, und zwar verſteht ſich der angegebene Fettgehalt in Prozenten der fe⸗ ſten Beſtandteile. Herſteller und Verkäufer ſind geſetzlich verpflichtet, die von ihnen zum Verkauf gebrachten Käſe mit dieſen Angaben zu verſehen, damit der Verbraucher ſieht. was er kauft. Käſe iſt kein Genußmittel, ſondern ein Volksnahrungsmittel. Die deutſche Milchwirtſchaft bringt Käſe in einer Man⸗ nigfalt, die bedingt iſt durch die geographiſche Beſchaffen⸗ heit der Erzeugungsgebiete Hochland, Mittelgebirge und Tiefebene. Ueberall gibt es bodenſtändige beſondere Käſe. Tilſiter Käſe aus Oſtpreußen, Camembert Käſe aus Pommern, Gouda⸗Käſe aus Mecklenburg und Schles⸗ wig⸗Holſtein, Weſtfalen und dem Rheinland, Emmen⸗ thaler aus Süddeutſchland, Edelpilzkäſe aus Süd⸗ deutſchland, Limburger⸗ und Romadour⸗Käſe aus Süddeutſchland, Harzerkäſe, Stangenkäſe und Schimmelkäſe aus Mitteldeutſchland und Thüringen, deutſche Weichkäſe mit Schimmelbildung und niedri⸗ gem Fettgehalt aus Schleſien. von Fleiſch⸗ und Wurſt⸗ Die Ein Aller weltsgartenſchädling Mit fortſchreitender Entwicklung der Pflanzen kommen auch die Sorgen um die Bekämpfung der Schädlinge im Obſt⸗ Gemüſe⸗ und Ziergarten. Ein Schädling, der auf allen Gartengewächſen zu finden iſt, iſt die Blattlaus. Wir tref⸗ fen ſie auf Pfirſichen(oft im Zuſammenhang mit der Kräu⸗ ſelkrankheit) und anderem Steinobſt, auf Aepfeln und Bir⸗ nen, auf Beerenobſt und faſt allen Gemüſepflanzen, wie Sa⸗ lat, Wurzelgemüſe, Hülſenfrüchten oder Kohlarten. Ja ſelbſt unſere Zierpflanzen verſchonen ſie nicht! So ſind die jungen Triebe und Knoſpen von Buſch⸗ und Stammroſen oft von einer dicken Schicht grüner Blattläuſe bedeckt. Selbſt auf landwirtſchaftlichen Kulturpflanzen richten die Blattläuſe großen Schaden an Ihre Bekämpfung wird aber immer auf den Garten beſchränkt bleiben. Durch ihr Saugen an jungen, weichen Trieben entziehen die Blattläuſe den Pflanzen die beſten Säfte, wodurch ſo⸗ gar Pflanzenteile zum Welken und Abſterben gebracht wer⸗ den können. Als Folge der durch das Saugen an den Pflan⸗ zen hervorgerufenen Reizwirkung entſtehen Verkrümmun⸗ en und Verkräuſelungen von Blättern und Trieben. Die Ausſcheidungen der Blattläuſe ſind zuckerhaltig und über⸗ ziehen als ſogenannter Honigtau die befallenen Pflanzen⸗ teile. Er dient Ameiſen und Bienen als Nahrung. Deshalb zieht der Blattlausbefall der Pflanzen auch die uner wünsch. ten Ameiſen in den Garten. Eine Vorbeugungsmaßnahme gegen Blattläuſe iſt der Schutz ihrer natürlichen Feinde Das bekannte Marienkäferchen frißt faſt ausſchließlich Blattläuſe. Einige Schlupfweſpen legen in die Blattläuſe ihre Eier; die ſich entwickelnden Larven freſſen die Blattläufe aus. Als Bekämpfung wirkt vielfach ſchon ein Abſpritzen der mit Blattläuſen befallenen Pflanzen mit einem kräftigen Waſſerſtrahl. Am wirkſamſten aber ſind Spritzmittel, wie Schmierſeifenlöſung, Quaſſiaſeifenbrühe, Nikotinſeifenbrühe Petroleumſeifenemulſion oder eines der vom Pflanzen⸗ ſchutzdienſt anerkannten Handelspräparate. Auf einzelnen Pflanzen im Garten laſſen ſich auch Stäubemittel, wie Ta⸗ bakſtaub oder Inſektenpulver mit Erfolg anwenden. Das mit Blattläuſen befallene Gemüſe wird in der Küche vor Verwendung zweckmäßig in lauwarmem Waſſer mit einem Zuſatz von Eſſig und Kochſalz abgewaſchen. Reinecke und Iſegrim Die Tiere in Märchen und Volksglauben. Die in Märchen und Sagen erzählten Verzauberungen von Menſchen in die verſchiedenſten Tiergeſtalten ſind ein Zeichen der innigen Wechſelbeziehungen von Menſchen und Tieren. Das Tier iſt dem Menſchen Gehilfe bei der Arbeit, daher gilt es ihm auch häufig als Sinnbild des Fleißes oder der Faulheit. Aber wie ſo oft, wird auch hier der Menſch in ſeinem Urteil ungerecht. So werden Ameiſe, Spinne und Biber, die uns doch wenig nützen, zu Bildern des Fleißes geſtempelt, während andere nützliche und arbeitſame Tiere nicht ſelten ihren Namen zu Schimpfworten hergeben müf⸗ ſen. Am ſchlechteſten kommen dabei unſere Haustiere weg. Das Rind, unſer nützlichſtes Tier, wird als faul und dumm bezeichnet Nicht beſſer ergeht es dem Ochſen, dem Eſel und dem Schaf, Das Schwein, einſt Liebling der Götter, gilt heute als Sinnbild des Schmutzes. Der Muſenſohn bezeich⸗ net es allerdings als Symbol des Glücks. Kamel, Gans und Gimpel ſind weitere Bilder der Dummheit. Das beſte Zeug⸗ nis unter den Haustieren wird dem treuen Hunde ausge⸗ ſtellt, während die Katze als Begleiterin des Teufels und der böſen Geiſter gilt. Der ſchwarze Kater iſt der ſtetige Be⸗ gleiter zauberkundiger Hexen. Auch die Tiere in Feld und Wald gelten vielfach als Vertreter menſchlicher Eigenſchaften. Der dumme Wolf, der ſich beſtändig vom ſchlauen Fuchs übertölpeln läßt, gilt als der Unerſättliche. Der ungeſellige Dachs gilt als Einſiedler des Waldes. Der Bär iſt neben der Stärke das Sinnbild der Unbeholfenheit. Star, Elſter, Gans und Häher ſind Bilder der Geſchwätzigkeit, die Eule ein Symbol der Weis⸗ heit und die Schwalbe der Zutraulichkeit. Der Kuckuck iſt der Prophet unter den Vögeln. Der Maulwurf wird als treff⸗ licher Minierer und das Murmeltier als Schlafhaube be⸗ zeichnet. Der Hamſter iſt Sinnbild der Habſucht, die Ziege der Genäſchigkeit, der Haſe der Furchtſamkeit, der Pfau der Heuchelei, die Taube der Einfalt und der Sanftmut, der Froſch des aufgeblaſenen Dünkels, der Krebs des Rück⸗ gangs, der Zaunkönig der Ueberhebung, die Schlange des errats und des Undanks, der Löwe der Großmut. Die Schläue des Fuchſes wird in Lied und Sage geprieſen und über Redlichkeit und Treue geſtellt. Wagen und Wettern 1 50 ſeiner Gaunerei das Gepräge perſönlicher Tüchtigkeit, äßt die unſittlichen Motive vergeſſen. Die Streiche des Fuchſes werden angeſtaunt und geprieſen. Mißgünſtige Druden und Hexen verzaubern in den Sa⸗ gen Menſchen in mannigfaltige Tiergeſtalten, und ſo manche im Märchen geſtellte Aufgabe könnte ohne die Hilfe der Tiere nicht gelöſt werden. Der Flug der Vögel, die Einge⸗ weide der Opfertiere verkündeten in alten Zeiten das künf⸗ tige Schickſal. Und freudig begrüßen wir auch heute im Frühling unſere zurückkehrenden Freunde aus der Vogel⸗ welt, die im Herbſt von uns geſchieden waren. Aus dem Gerichtsſaal i Zuhälter landet im Zuchthaus. Vor der Großen Strafkammer Mannheim hatte ſich der 32jährige Ludwig Pfannebecker aus Saarbrücken wegen erſchwerter ausbeuteri⸗ ſcher und kuppleriſcher Zuhälterei zu verantworten. Dieſer An⸗ geklagte zählt zu jenen zweifelhaften Exiſtenzen, die ſich durch Unzuchtgelder ein flottes Lehen erlauben. Während der An⸗ geklagte den„galanten Kavalier“ ſpielte, mußte ſich die Ehe⸗ frau mit ihren Kindern erbärmlich durchs Leben ſchlagen. Pfannebecker, der wegen Diebſtahls und Glückſpiels vorbeſtraft iſt, ſich nie um Arbeit kümmerte und im Arbeitshaus Kislau einjährigen Zwangsaufenthalt nehmen mußte, wurde zu einer Zuchthausſtrafe von einem Jahr acht Monaten verurteilt. Ein zweites Verfahren wurde vorläufig eingeſtellt. Herzlichen Dank allen Helferinnen, Spendern und all denen, die unsere Veranstaltung mit ihrem Besuch beehrten. EV. Frauenbund, Müm.-Seckenheim. Tamm Alultertag ehret die Mutter Blumen aus der Gärtnerei Deter Schwarz am Friedhof. Ladengeschäft: Offendurgerstraße 28. 1 Telefon 47287. Aadfahrer⸗Geſellſchaft und Landjugend. Heute Mittwoch Abend ½9 Ahr Zuſammenkunft im„Pfälzer Hof“. Bauſtangen, Bohnenſtangen Tomatenpfähle ſowie ſchönes trockenes Brennholz(Hartholz) eingetroffen. Zum Kaiſerhof. Donnerstag früh Hierzu ladet freundlichſt ein Adam Gropp. dan, Ta es⸗ 8 22 9 Käse ö mädchen gesund, schmackhaft mit oder und billig! jüngere Frau Stangenkäse, 20 0% 125 fr 13 4 bei guter Bezahlg.“ g beſiksteh-Straoh käse, 2000 eſu t. Stück 10 3 9 f ch Vollfefter Schmelzkäse, 45% 8. erfragen in der„Elite“, Schachtel 20 8 eſchäftsſt. d. Bl. Camembert, 50 0% 3 Schachtel 20 4 MNünsterkäse, 45 0% 0. 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Freitag 13. Mai 20 Uhr: Miete E 24 und 2. Sonder⸗ miete E 12: 9 zeitgenöſſiſcher Dichter und Kom⸗ poniſten— 1. Abend—: Zum erſten Male:„Der 8 ochverräter“, Schauſpiel von Curt Langenbeck. nde etwa 22 Uhr