ſch⸗ me ide. lich hre iuſe gen gen wie ihe, zen⸗ nen Ta⸗ Das vor iem fen SN . Nr. 109 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 11. Mai 1938 Die Wiege der Nenaiſſance Florenz vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Die Florentiner Bauten werden in dieſen Tagen zur Nacht angeſtrahlt, und einige gewinnen dann erſt einen eigentümlichen, faſzinierenden Reiz. Wir treten etwa auf den Domplatz. Die Scheinwerfer, die auf den Dom gerich⸗ tet ſind, ſtrahlen ein ſanftes, mattes Licht aus, und ſo ſcheint es, als leuchteten die Mauern des Doms, die ganz mit weißem und ſchwarzem Marmor bekleidet ſind, von innen her, aus ſich heraus. Auch an dieſer Kathedrale haben viele Generationen gebaut; um 1300 wurde ſie be⸗ gonnen, im Jahre 1436 wurde ſie eingeweiht, aber ſie war darum noch lange nicht vollendet. Und dennoch: das ganze Werk mit ſeinen ungeheuren Maßen und Höhen iſt aus einem Geiſt und aus einem Guß entſtanden. Mochten auch die Geſchlechter wechſeln, ihre Baugeſinnung, ihre Frömmigkeit und ihr Glaube vererbten ſich durch die Zei⸗ ten unwandelbar. Renaiſſance— man weiß, was dieſe geiſtige und künſtleriſche Bewegung für die abendländiſche Kultur be⸗ deutet hat. Hier ſtehen wir an ihrer Wiege. Es klingt ſeltſam, aber es iſt wirklich ſo, daß die Renaiſſance⸗Bewe⸗ gung der Kunſt von dieſem Platz aus ihren Siegeszug durch Europa begonnen hat. Dicht neben dem Dom liegt der achteckige Kuppelbau des Baptiſteriums, an deſſen Mauern ſich die farbigen Marmorverkleidungen der Kathedrale gleichſam fortſetzen, ſo daß beide Gebäude durch das Band der gleichen bünten Ornamentierung zuſam⸗ mengehalten werden; Dante hat dieſen Bau gerühmt, als er den Preis ſeiner Vaterſtadt Florenz geſungen hat. Als im Jahre 1402 ein Wettbewerb für die drei bronzenen Türen des Baptiſteriums ausgeſchrieben wurde, reichten Andrea Piſano und Lorenzo Ghiberti ihre Entwürfe ein; ſie löſten die ſtarren, linearen Formen des antiken Reliefs zum erſten Male durch eine freie, reichere und maleriſche Ent⸗ faltung und Ausbildung, ſo daß Michelangelo erklärte, dieſe Bronzetüren ſeien würdig, an den Pforten des Para⸗ dieſes zu ſtehen. Die Kunſtgeſchichte ſetzt daher das Jahr 1402 als den Beginn der Renaiſſance und nimmt als ihren Ausgang und Anfang dieſe dunkelpatinierten Bronzeflügel der Baptiſteriumtüren an. Florenz iſt eine unwahrſcheinliche Stadt. Weil dieſes lleine Staatsweſen einſt durch eine Stadtmauer zuſam⸗ mengepreßt wurde, drängen ſich nun auf engſtem Raume die Werke, die Bauten, die Namen und Erinnerungen. Hier am Domplatz, ganz in der Nähe, ſteht das Geburts⸗ haus von Luca della Robbia, der den farbig glaſierten Tonreliefs ſeinen Namen mitgegeben hat, und von ihm gehen die Gedanken zwanglos zu den ſcharf und hart charakteriſierenden Statuen Donatellos. Man vergegen⸗ wärtigt ſich, daß um das Jahr 1500 drei große Meiſter der italieniſchen Kunſt in dieſer Stadt nebeneinander wirkten, Leonardo und Michelangelo, die hier lernten und reiften, und Raffael, deſſen Kunſt ſich hier zu weiten und zu wachſen begann. Wenn man zur Höhe des Doms emporblickt, wölbt ſich dort oben in nächtlicher Höhe die berühmte Kuppel, die Filippo Brunelleſchi über den Domchor ſchlug, und in ſei⸗ nem Gefolge tauchen die Erinnerungen an große Floren⸗ tiner Baumeiſter auf, an Vattiſta Alberti, Michelozzo und manche andere. Geſchichte und Erinnerungen, wohin man blickt. Man braucht nicht ſehr weit zu gehen, um nach San Lorenzo zu kommen, in deſſen Nachbarſchaft ſich die Bibliotheca Laurenziana befindet, die von Coſimo Medici geſtiftete berühmte Bücherei, die daran mahnt, daß in die⸗ ſer Stadt begeiſterte Bücherſammler gelebt haben, deren Streben dem Studium der Antike galt. Und abermals iſt der Weg nahe zum Geburtshaus Nicolo Macchiavellis, des großen Hiſtorikers Italjens, und wenn der Geſchichtsſchrei⸗ ber genannt wird, ſtellen ſich die Dichter von ſelbſt ein: Dante Alighieri, der Schöpfer der„Göttlichen Komödie“, und Giovanni Boccaccio, deſſen„Decamerone“ für die epiſche Dichtung Italiens vorbildlich geworden iſt. Dann ſtehen wir auf der Piazza della Signoria. Im Hintergrund der Palazzo Vecchto, in dem der Führer wohnen wird, davor die Marmorplaſtiken Bandinellis und Michelangelos. Zur Rechten öffnen ſich die hohen Bogen⸗ gänge einer Halle, der Loggia dei Lanzi, und erinnern an die deutſchen Landsknechte, an die Leibwache des Herzogs Coſimo und damit auch an das glanzvolle Florentiner Geſchlecht der. Medici. Marmortafel mit bronzenen Buchſtaben eingelaſſen; hier ſtand der Scheiterhaufen Girolamo Savonarolas, der ſei⸗ nen politiſch⸗religiöſen Reformationsverſuch mit dem Tode büßte. An die Piazza ſchließt ſich zur Rechten weiterhin der Palazzo degli Uffizi an; er enthält die Uffizien⸗Galerie, eine der größten Bilderſammlungen der Welt. Dieſe wie⸗ der hat ihr kleineres Gegenſtück jenſeits des Arno, am ſüd⸗ lichen Ufer: die koſtbare Kunſtſammlung im Palazzo Pitti, der von Brunelleſchi erbaut wurde. Ein großartiges, prächtiges Leben war auf dem engen Raume dieſes Stadtſtaates einſt verſammelt, und nach allen Seiten hin hat die Florentiner Welt ihre belebenden Strahlen verteilt— wo gibt es eine europäiſche Stadt, die in ſo kleinem Umkreis ſo zahlloſe Denkmäler, Bauwerke und Sinnbilder aufmeiſen könntos In der Mitte der Piazza iſt eine Oberbadiſche Textilbetriebe Wirtſchaftskundliche Studienfahrt der DA. 2 Freiburg. Die Deutſche Arbeitsfront führt ſeit zwei Jahren wirtſchaftskundliche Studienfahrten durch, um Be⸗ triebsführern und Gefolgſchaftsmitgliedern Gelegenheit zu geben, in Produktionsſtätten anderer Firmen den Blick zu wei⸗ ten und immer neue Kenntniſſe und Erfahrungen zu ſammeln. Dieſe Fahrten der DAF. haben eine gute Aufnahme gefun⸗ den und bei vielen Teilnehmern iſt es nicht bei einer Fahrt geblieben. Die Reihe der wirtſchaftskundlichen Studienfahrten 1938 wurde nun mit einer Fahrt„Fünf Tage durch oberbadiſche Tertilbetriebe“ eröffnet. Die Fahrtteilnehmer hatten ſich im Sitzungssaal der Kreiswaltung Freiburg der DAF. verſam⸗ melt, als ſie von Kreisbetriebswalter Köhl mit herzlichen Worten begrüßt wurden. Pg. Köhl wies auf die Beſtrebun⸗ gen der DAF. in Bezug auf die berufliche Schulung und Wei⸗ terbildung der ſchaffenden Volksgenoſſen hin. Heute ſtehe in Deutſchland der Begriff der Leiſtung an erſter Stelle; die DAF. bemühe ſich daher bei der von ihr zu leiſtenden Be⸗ rufserziehungsarbeit, die letzte Möglichkeit zu erſchließen und auszuſchöpfen. Neben Vortragsreihen und Arbeitsgemeinſchaf⸗ ten, in denen im Gau Baden im vergangenen Winterhalb⸗ jahr Tauſenden von Volksgenoſſen Gelegenheit geboten wurde, ihre Leiſtung zu ſteigern, habe die DAF. immer weiter nach Möglichkeiten geſucht, um dem ſchaffenden Menſchen das Wiſ⸗ ſen in lebendiger Form nahe zu bringen. Losgelöſt vom Un⸗ terrichtsraum und vom Vortraasſaal dienten daher die wirt⸗ ſchaftskundlichen Studienfahrten der DAF. dazu, dem Teil⸗ nehmer den Gang der Produktion an der Arbeitsſtätte ſelbſt vor Augen zu führen. Nirgendwo könne die Vermittlung der Kenntniſſe nachhaltiger und eindringlicher ſein, als an der Pro⸗ duktionsſtätte ſelbſt. Zum Schluß ſtellte Kreisbetriebswalter Köhl die Geſichtspunkte auf, die bei der Durchführung der wirtſchaftskundlichen Studienfahrten der DAF. in erſter Linie maßgebend ſind: 1. Das berufliche Wiſſen und das fachliche Können ſol⸗ len erweitert werden; 2. der Kameradſchaftsgeiſt ſoll geför⸗ dert werden durch Ausſprachen der Teilnehmer über das Ge⸗ ſehene und 3. ſollen die Fahrten dazu dienen, die deutſche Heimat kennenzulernen. Kreisobmann Schneider hieß die Fahrtteilnehmer, die nicht nur aus Baden, ſondern auch aus anderen Gauen Deutſchlands gekommen waren, in der Schwarzwaldhauptſtadt willkömmen. Es ſei ſelbſtverſtändlich, ſo führte er u. a. aus, daß eine Fahrt durch Textilbetriebe nur durch Oberbaden gehen könne, denn hier ſei das Gros der Textilinduſtrie ver⸗ einigt. Für jeden werde es ein Gewinn ſein, andere Betriebe und Produktionsmöglichkeiten kennenzulernen, denn dadurch werde die eigene Leiſtung geſteigert. Heute ſei in Deutſchland die Leiſtung ausſchlaggebend, die der einzelne Menſch voll⸗ bringe. Wenn wir auch nicht mit materiellen Gütern ſo reich geſegnet ſeien, wie andere Länder, ſo ſeien wir doch reich an Tüchtigkeit, an Fleiß und Intelligenz unſerer ſchaffenden Men⸗ ſchen. Die Berufserziehung der DA. habe das eine Ziel, die Leiſtung immer mehr zu ſteigern, denn nur durch größere Leiſtung könne der Lebensſtandard des deutſchen Volkes ge⸗ hoben werden. Mit dem Wunſche für eine glückhafte Fahrt und recht gute Erfolge eröffnete Kreisobmann Schneider die wirtſchaftskundliche Fahrt durch oberbadiſche Textilbetriebe. Die Fahrt, die bis 13. Mai dauert, führt von Frei⸗ burg nach Emmendingen, Weil a. Rh., Lörrach⸗ Stetten, Hagen, Brombach, Schopfheim, Wehr zurück nach Freiburg. In den fünf Tagen werden neun ober⸗ badiſche Textilbetriebe beſichtigt. Die Photozelle als Baumwollpflücker. Illinois wurde kürzlich ein recht originelles Patent an⸗ gemeldet. Es wurde ein Gerät konſtruiert, das eine Photozelle enthält, die die zum Pflücken reifen Baum⸗ wollkapſeln von den noch nicht reifen zu unterſcheiden ver⸗ mag. Dadurch iſt es jetzt endlich möglich, die Baumwolle maſchinell zu pflücken. Bisherige Konſtruktionen dieſer Art hatten nämlich alle den Fehler, daß ſie nicht die reifen von den unreifen Kapſeln zu trennen vermochten. Da dle Baumwolle erſt geerntet werden darf, wenn die Kapſel aufſpringt und ſich genug weiße Fäden zeigen, mußten die unreifen Kapſeln erſt in beſonderen Oefen durch Röſten zur Reife gebracht werden. Dabei erhielt man aber doch nur ſchlechte Faſern. Wie die„Technik für alle“ mitteilt, kann die Photozelle die hellſtrahlende weiße Faſermaſſe von den noch geſchloſſenen braunen Kapſeln unterſcheiden und löſt im Darüberſtreifen bei jeder reifen Kapſel den Pflücker aus und richtet ihn gegen das Bällchen, das die⸗ ſer 1 1 greift und auf das Förderband zum Sammler wirft. Tätigkeitsbericht einer Landwirtſchaftsſchule. Wer's nicht glaubt, daß Bauernarbeit eine der vielge⸗ ſtaltigſten Facharbeiten iſt, die es überhaupt gibt und in der man nie auslernen kann, der höre am 12. Mai um 11.45 Uhr die Hörfolge des Reichsſenders Stuttgart„Der Tätig⸗ keitsbericht einer Landwirtſchaftsſchule“, die überzeugend die Notwendigkeit einer gründlichen Fachausbildung in allen land⸗ wiriſchaftlichen Arbeiten für unſer Landvolk dartut. Im Staate Arbeitsbeſchaffungslotterie der NS Dey Der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP hat, wie die NS meldet, mit Zuſtimmung des Reichs⸗ und Preußiſchen Mi⸗ niſters des Innern die Veranſtaltung einer Losbriefgeld⸗ lotterie für das Gebiet des ganzen Deutſchen Reiches zur Gewinnung von Mitteln für die Arbeitsbeſchaffung der NSDAP genehmigt. Die Geſamtgewinnſumme beträgt 3 600 000 Mark. Es gelangen 3 135 000 Gewinne und 335 Prämien zur Ver⸗ teilung. Die Ziehung der Prämien findet am 31. Auguſt 1938 in München ſtatt. Der Vertrieb der Loſe auf öffentli⸗ chen Straßen und Plätzen ſowie in Gaſt⸗ und Vergnü⸗ gungsſtätten iſt geſtattet. 2 Kleine Liebe zur Eiſenbahn Von Dr. Fritz Olimſky DV Man begegnet ab und zu beſonders„aufgeweckten“ Zeitgenoſſen. die ungeachtet der Höchſtleiſtungen des Schie⸗ nenverkehrs, der viel bewunderten Schnelltriebwagen, der ſtändig zunehmenden Geſchwindigkeit und der immer ver⸗ feinerten Bequemlichkeit unſerer Schnellzüge gern ſo tun, als ob die Eiſenbahn ſich angeſichts der„moderneren“ Ver⸗ kehrsmittel allmählich überlebt habe. Mir ſcheint, in dieſer Anſchauung ſteckt allerlei Snobismus. Ich denke mir, wenn zufälligerweiſe der Exploſionsmotor früher erfunden wor⸗ den wäre als die Dampfmaſchine und mithin jene„moder⸗ neren“ Verkehrsmittel vor der Eiſenbahn dageweſen wären, dann würde dieſe wohl unbeſtritten als das angenehmſte Reiſeverkehrsmittel gelten, was ſie ja tatſächlich auch iſt. Man überlege ſich doch einmal, wie wunderbar bequem es iſt, im D⸗Zug mit 100 km in der Stunde durch die Ge⸗ gend zu ſauſen, im Schnelltriebwagen neuerdings ſogar noch ſchneller, und dabei ſitzt man nicht nur ſehr bequem, man kann ſogar im Gang auf und abgehen, wenn man mag, oder ſeine Mahlzeiten einnehmen— beſſer als zu Hauſe und nachts im Bett der Mitropa⸗Schlafwagen liegen und ſich vom Rhythmus der ſauſenden Räder in den Schlummer wiegen laſſen. Das alles bedeutet doch unzweifelhaft eine höhere und bequemere Art des Reiſens, als in manchem anderen Ver⸗ kehrsmittel, wo man nach ein paar Stunden nicht mehr recht weiß wie man ſitzen ſoll, zumal wenn es ſo eng iſt, daß man nicht einmal die Beine übereinander ſchlagen kann. Es gibt Reiſebeſeſſene, denen eine Reiſe im Schnellzug niemals langweilig wird, und mag ſie auch 24, 36, 48 oder gar noch mehr Stunden dauern, bis Paris, Stockholm, Kon⸗ ſtantinopel oder Reval. Ja, es müßte ſogar herrlich ſein, einmal die beiden längſten Eiſenbahnſtrecken der Welt zu durchfahren, nämlich mit dem Pazifik⸗Expreß von der ame⸗ rikaniſchen Oſt⸗ zur Weſtküſte und mit dem Transſtbirien⸗ Expreß von Berlin quer durch Aſien zum Fernen Oſten. Dieſe Fahrt dauert faſt zwei Wochen, aber es müßte dabei doch ſoviel Abwechſlung geben, daß ſie beſtimmt ein„kurz⸗ weiliges“ Erlebnis wäre. Wem eine Eiſenbahnfahrt langweilig wird, der verſteht nichts vom Reiſen. Ich möchte ganz ernſthaft behaupten, daß das Eiſenbahnfahren an ſich ſchon zum Denken an⸗ regt, ſofern man in der rechten Geiſtesverfaſſung reift Die letzten Stunden vor einer Reiſe pflegen mit Haſt und Reiſe⸗ fieber ſowie einer gewiſſen inneren Verkrampfung 8 5 füllt zu ſein; 52 man endlich im Zuge, ſo folgt auf die Anſpannung dieſer letzten Stunden ein glückliches Ent⸗ ſpanntſein. Der Rhythmus des ſchnellen Fahrens ſcheint ſech wie ein Fluidum beſonderer Art auf das Unterbewußt⸗ ſein zu übertragen und aus der Tiefe Gedanken aufzurüt⸗ teln, die nun beglückend ins Bewußtſein dringen. ſon⸗ ders wenn man allein im Abteil durch die ſtille Nacht fährt und nichts weiter hört als den monotonen Gleichtakt der rollenden Räder, dann ſprühen manchmal Gedanken,„Gei⸗ ſtesblitze“, in einem auf gleich einem Brillantfeuerwerk. Das Notizbuch füllt ſich mit Einfällen, auf die man viel⸗ leicht ſchon ſeit Wochen wartete und die nun mit einem Male wie ein kleines Wunder da ſind. Dann überkommt einen wohl das große Glücksgefühl des Eiſenbahnfahrens, das freilich nur der kennt, der oft genug fährt, um über alle Reiſenervoſität hinaus zu ſein. Vielleicht vermag es der Nervenſpezialiſt zu erklären, wieſo gerade das Eiſenbahnfahren beſonders zum produktiven Denken anregt, vielleicht auch dieſer nicht einmal. Wir rühren da wohl ſchon an die Urgründe alles Reiſeglücks, denn alles Reiſen wirkt auf die Geiſtesverfaſſung eines Menſchen ſo erfriſchend, wie eine Duſche auf den Körper. Wer dieſes beglückende Eiſenbahnerlebnis kennt, kann davon eigentlich gar nicht genug bekommen— aber das Wandern iſt und bleibt doch die höchſte Art des Reiſens. Nur eine Landſchaft, die man ſich erwandert hat, kennt man wirklich, auf keine andere Weiſe erſchließt ſie einem ihre letzten Reize. Aber wer von uns, die wir im Berufs⸗ leben ſtehen, hat ſchon Zeit, ſo viel zu wandern, wie er wohl möchte. Die Urlaubstage ſind erfahrungsgemäß immer viel zu kurz und um ſie intenſiver ausnutzen zu können, müſſen wir meiſt auf dieſe höchſte Art des Reiſens, unfer geliebtes Wandern, faſt ganz verzichten. Da iſt es ſchon gut. wenn wir daneben noch eine ſtille Liebe zur Eiſenbahn haben. 2 Am letzten Tage des miſchen Campagna in Anwefenheit des 8 eſuches in fanden in Santa Marinelta in der rö⸗ Führerbeſuches in 5 Duce und des Königs und Kaiſers kriegsmäßige Gefechtsübungen ſtatt. . Der ½ Totenkopfſturmbann durchs Sieg bei der Deutſchen Gepäckmarſchmeiſterſchaft. Weltbild(M). „Oberbayern“ geht in Leipzig als Deutſcher Gepäckmarſchmeiſter iel und gewinnt die vom Stabschef Utze geſtiftete Führerbüſte. Die Kartoffel als Steuerquelle Ein kurioſes Bild aus der„guten alten Zeit“.— Seit wann Kartoffelanbau in Deutſchland? Man kann ſich die Kartoffel aus der Ernährung des deutſchen Volkes von heute kaum wegdenken, und wie die breiten Maſſen, die nie überreich mit Glücksgütern ge⸗ ſegnet waren, einmal ohne ſie ausgekommen ſind, ſcheint uns heute unfaßlich. Noch ſchwerer vorſtellbar iſt, daß ein⸗ mal eine hochwohlweiſe Regierung dieſes Volksnahrungs⸗ mittel als eine ergiebige Steuerquelle angeſehen hat! Und doch hat es das einmal gegeben— in der„guten alten Zeit“. Anno 1742 nämlich erließ der Mainzer Kurfürſt Philipp Carl von Eltz folgendes Edikt:„Wir Philipp Carl von Gottes Gnaden des Heil. Stuhles zu Mayntz Erz⸗Biſchoff, des Heil. Röm. Reiches durch Germanien Ertz⸗Cantzlar, und Churfürſt x. x. Fügen hiemit zu wiſſen: Demnach ſich geäußert, daß ſeither einigen Jahren in ver⸗ ſchiedenen beſonders Unſer Ober-Ertz⸗Stifftl. Orten die ſo⸗ genannte Grund-Bieren ſo wohl in einer ohngemein gro⸗ ßen Anzahl angebauet, als auch deren Bau auf die ſonſt mit den beſten Früchten beſtelte Fluhr⸗Felder ausgebreitet, nicht weniger der neuerliche Gebrauch ſothaner Grund⸗ Bieren in Vermahlung, Verbackung und anderer Zuberei⸗ tung mit dem Korn und Waitzen in eine ziemliche Gleich⸗ heit geſetzet, und zumahlen noch damit eine Gewerbſchaft getrieben. Deſſen ohnerachtet aber beſagte Erd-Früchten bishero unter den kleinen zehenden gezehlet, und alſo dem Zehend⸗Herrn des großen Sehendes eine merckliche Ver⸗ kürtzung zugezogen, und die Zehend Zuſtändigkeit ohn— leidentlich geſchmälert werden wollen; Als haben wir Uns bewogen geſehen, hierinnen nach Unſerer Lands⸗Fürſt⸗ lichen Gewalt Ziehl und Maaß zu geben, ſoforth eine in allen und jeden Ertz⸗Stifftl. Landen, wo die Grund⸗Bieren angebauet werden, insgemein verbindliche Verordnung da⸗ hin ausgehen zu laſſen, daß von nun an bis auf anderweite Verfügung bemelte Erdfrucht nicht unter denen kleinen, ſondern großen Zehenden mit einbegrieffen und erhoben werden ſolle, welches jedes Ertzſtifftl. Orths Beambten zu jedermans Wiſſenſchaft und Nachachtung zu publicieren auch darauf zu halten hätten, Urkund Unſerer eigenhän⸗ digen Unterſchrift, und hierauf gedruckten Unſerer Cantz⸗ ley Inſigels Mayntz den 25. Juni 1742. Philipp Carl Churfürſt.“ Der Kartoffelanbau muß damals ſchon eine ziemliche Ausdehnung gewonnen gehabt haben, wenn er ſich in den Steuereingängen ſo ſtark bemerkbar machte, daß der Kur⸗ fürſt ein ſolches Edikt für nötig hielt. Es zeigt auch deut⸗ lich, in welchen Landſtrichen das geſchehen iſt, beſonders in Orten des„Oberen Erzſtiftes“. Unter dieſem verſtand man das Land am unteren Main, im Speſſart, im Oden⸗ wald und an der Bergſtraße, während das„Untere Erz⸗ ſtift“ die Kurmainzer Gebiete im heutigen Rheinheſſen, im Rheingau und an der unteren Nahe umfaßte: Mit ande⸗ ren Worten: der Kartoffelanbau hatte in den ärmeren Wald⸗ und Gebirgsgegenden des Kurfürſtentums eine große Verbreitung gefunden und war ſchon, wenn auch offenbar nur vereinzelt, in die Landesteile eingedrungen, in denen der Obſt⸗ und Gemüſe⸗, insbeſondere aber auch der Weinbau vorherrſchte. Es iſt ein kleiner, aber ſehr intereſſanter Ausſchnitt aus der deutſchen Wirtſchaftsgeſchichte, den uns das merk⸗ würdige Edikt bietet. Um es ganz zu verſtehen, muß man über das Zehntrecht Beſcheid wiſſen. Es gab einen kleinen und einen großen Zehnten. Unter dieſen fielen gemeinhin die Halmfrüchte mit Wein und Oel, unter jenen die übri⸗ gen Feld- und Gartenfrüchte. Erhoben wurde er nach dem Ertrage, nicht nach der Anbaufläche. Wie der Bauer dieſe beſtellte, darüber ſtand dem Zehntherr gewöhnlich kein Be⸗ ſtimmungsrecht zu. Aber es iſt einleuchtend, daß die In⸗ haber des großen Zehnten durch den Anbau der neuen Frucht auf Feldern, die bisher mit Pflanzen, die von ihm erfaßt wurden, beſtellt waren, ſchwer betroffen wurden. Offenbar iſt auf ihre Vorſtellung hin das kurfürſtliche Edikt ergangen. Dazu aber iſt es wohl erſt gekommen, nachdem der Steuerausfall ſich bereits mehrere Jahre hindurch fühlbar gemacht hatte. Wir müſſen demnach annehmen, daß der Kartoffelanbau in Kurmainz wohl ſchon um 1730 eingeſetzt hatte. Das iſt nun aber etwas ganz Neues; denn bisher e Kurz bevor ſie das Sportplatzreſtaurant betraten, raunte Otto Wendt ſeinem Freund Otto zu:„Bemühe dich, Hochdeutſch zu ſprechen, damit dich die Sutters verſtehen.“ „Hab nur keene Bange,“ ſagte Otto.„Wenn ick boch bloß die Volksſchule beſucht habe, ſo kann ich mir doch als Gentleman benehmen.“ Und gleichſam zur Illu⸗ ſtration ſprach er:„Es iſt ja feun, meun Hörr, daß ich die Oehre habe, Ihre Bekanntſchaft zu machen. Wie göht es Ihnen, Oexzellenz?“ „Großartig,“ lachte Udo.„Nur nicht ſo ſehr zieren darfſt du deine Worte, ſonſt verſteht man dich auch wieder nicht. Nun komm!“ Daniel Sutter ſtand auf, als er die beiden Deutſchen in das Reſtaurant kommen ſah, und winkte mit der Hand. Die Freunde näherten ſich unbefangen dem Tiſch die notwendige, gegenſeitige Vorſtellung erfolgte und alle nahmen Platz. Ein munteres Plaudern hob an. Die Sutters ſprachen ohne Ausnahme ein klares Deutſch und ver⸗ ſtanden auch Otto Boller, wenn dieſer hin und wieder in ſein beliebtes Berlineriſch verfiel. Mabel Sutter war die lebhafteſte. Ohne Unterlaß ging ihr Plappermäulchen, und immerwährend glitten ihre Blicke über Geſicht und Geſtalt des jungen In⸗ genieurs, ſehr zum Leidweſen Billy Sutters. Udo hingegen wurde von der Perſönlichkeit der ſchönen, braunlockigen Jane Sutter tief beeindruckt. Während der Unterhaltung begegneten ſich ihre Augen mal und tauchten unwillkürlich ineinander. Ein un⸗ Intes, glückliches Gefühl durchſtrömte Jane. Ver⸗ wert wandte ſie den Blick, während Udo von einer ſtillen, frohen Heiterkeit erfüllt wurde. nahm man allgemein an, daß die Kartoffel erſt nach dem Siebenjährigen Kriege in Deutſchland größere Verbreitung gefunden habe! Dieſe Annahme iſt offenbar irrig. Wir dürfen das mit um ſo größerer Gewißheit annehmen, als der Erlaß für die neue Frucht bereits einen eigenen volks⸗ tümlichen deutſchen Namen gebraucht, einen Namen, der ſich mit außerordentlicher Zähigkeit bis heute erhalten hat. Er nennt ſie„Grund-Bieren“ was ſoviel wie Grund- oder Erdbirne beſagen will. Noch heute heißen am ganzen Mittelrhein, alſo dem Gebiet, deſſen Kern die alten Kur⸗ mainzer Lande bilden, die Kartoffeln mundartlich Grum⸗ biern oder Grumbeern mit einer weiteren mundartlichen Verunſtaltung des urſprünglichen Namens Grund⸗Bieren. Da aber die Herkunft der Bezeichnung völlig in Vergeſſen⸗ heit geraten iſt, ſo wird das Wort ſchriftlich ſogar noch in „Krumbiern“ oder„Krumbeern“ verunſtaltet, wobei man ſich wenig Gedanken darüber macht, was man denn eigent⸗ lich unter„Krummen“ Birnen verſtehen ſolle! Jedenfalls hat die Mainzer Steuerbehörde vor 200 Jahren mehr Kopfzerbrechen darüber gemacht, wie man die neue Frucht „ſteuerlich erfaſſen müſſe“. Der Krater von Pozzuoli Pozzuoli iſt ein kleiner Ort nördlich des Golfes von Pozzuoli, dem römiſchen Hafen, und war einſt eine Grün⸗ dung Samos und hieß: Dichaiagecchia. Es hat zwei Eigen⸗ ſchaften: daß die Sprache auch dem Italiener faſt un⸗ verſtändlich iſt und zweitens, daß ſich etwas höher gelegen die ſogenannte Solfatar befindet, der Krater eines in ſich zuſammengeſtürzten Vulkans. Es ſieht faſt wie ein Amphitheater aus; die ſchrägen Hänge ſind mit Grün und Sträuchern bedeckt, auf dem Boden liegt eine weiße Sandſchicht. Ein fürchterlicher Schwefelgeruch wehte uns entgegen, ein wahrer Höllen⸗ dunſt, der kaum zu atmen war. Als ich den weißen Sand betrat, hatte ich das Gefühl, auf Gummi zu gehen. Der Führer, den ich darüber befragte, lächelte:„Solo⸗ mento un metro terra— dopo la lava.“(Nur ein Meter Erdſchicht— darunter die Lava.) Als ich dieſes meinem Vater überſetzte, ſagte er: „Wenn du⸗Luſt haſt, hier einzuſinken und als pozzuola⸗ niſche Mumie nach Jahrhunderten wieder zum Vorſchein zu kommen, ſo tue es.“ Sprach's und ergriff die Flucht. Hier und da offene Löcher,„bocca“ genannt, aus denen Dampf quoll, und der Schwefelgeruch nahm er⸗ ſtickend zu. Eines dieſer bocca war erſt vor zwei Mona⸗ ten aufgebrochen, und tatſächlich kochte unter knapp einem Meter Erdſchicht die brodelnde Lava, kleine Steinchen und ſiedende Spritzer auswerfend— ein kleiner Veſuv. Der Führer näherte einen brennenden Wergzweig der Lava, und nun geſchah etwas Ueberraſchendes: ein ungeheurer Rauch entwickelte ſich in der Richtung der Flamme, aus allen Löchern ſtieg plötzlich Dampf auf, und die Krater⸗ wände begannen zu rauchen, aus dem Geſtein brach er hervor, zwiſchen den Sträuchern, heiß quoll es zu meinen Füßen— ein unerklärlicher Prozeß, den ſich auch kein Gelehrter erklären kann. Man hatte verſucht, aus dem heißen Dampf elektriſche Kraft zu gewinnen und ein Gerüſt aus Eiſen gebaut, auf dem einige Ingenieure und Arbeiter tätig waren. Sie ahnten nicht, welchem ſchrecklichen Ende ſie entgegengingen! Denn eines Tages verſank das Gerüſt mit Ingenieuren und Arbeitern, die Erde öffnete ſich, eine gewaltige Dampf⸗ wolke verhüllte die Tragödie, und die kochende Lava ver⸗ ſchlang alles. Aus der Grundloſigkeit des Kraters war keine Ret⸗ tung möglich. Der Schwefel wird für Streichhölzer und für die Landwirtſchaft gebraucht, während die heißen Dämpfe wenigſtens einen Zweck erfüllen können; man hat zwei Grotten gebaut, die in den Krater hineingehen, doch kommt man kaum zehn Schritt vorwärts, da der furchtbare Schwefelgeruch und die Hitze einen zu erſticken drohen. Es iſt eine Wärmeentwicklung von 87 bis 99 Grad! Dieſe Grotten werden für Kranke benutzt, die Lungenleiden und Rheuma haben— das einzige Gute, das der ſonſt lebende, zerſtörende Kraterreſt den Menſchen ſchenkt. Mit Unter⸗ brechungen! Denn es iſt gar nicht ſo lange her, daß einer der„boccas“ regelrecht aufgebrochen iſt und der Vulkan wieder in Tätigkeit trat und wieder zu ſpucken begann. Alle Arbeiten mußten eingeſtellt werden. bis er ſich wieder Auf den Vorſchlag des alten Sutter kam man über⸗ ein, ſich abends gegen acht Uhr im Kabarett Tivoli zu treffen, und gut gelaunt ſchied man voneinander. Nur Billy war in eine düſtere Stimmung geraten. Er dachte: Mabel, die verflixte kleine Hexe, hat ja den blonden deutſchen Ingenieur förmlich mit den Augen aufgegeſſen! Als die Sutters im Auto ihrem Hotel zufuhren, himmelte Mabel:„Findeſt du dieſen Mr. Wendt nicht herrlich, Jane?“ Statt einer Antwort ſagte Jane etwas ärgerlich: „Mit Mr. Wendt wirſt du nicht flirten können. Ich habe ſchon herausgefunden, daß er nicht zu jenen Männern gehört, die großen Gefallen an derart faden Flirts haben, wie du ſie zu lieben pflegſt.“ „Da haſt du recht Jane,“ ſagte er begeiſtert.„Was bedeutet auch Mr. Wendt ein ſolches Kücken, wie es Mabel iſt!“ „Kücken?“ Mabel ſaß da wie eine Wildkatze.„Du, das wage mir nicht noch mal, Billy! Ueberhaupt, was du neuerdings für einen Ton mir gegenüber anſchlägſt!“ „Na, nu verlange aber bloß nicht, daß dich einer ernſt nehmen ſoll!“ lachte Billy, obwohl es ihm in Wirklich⸗ keit garnicht zum Lachen zumute war. Daniel Sutter lachte vergnügt auf. Er war von ſeinem Neffen in deſſen neuen Plan eingeweiht, und da er wußte, daß die verzogene Mabel einmal nicht mit Handſchuhen angefaßt werden mußte, um vielleicht et⸗ was bei ihr zu erreichen, billigte er das Vorgehen 1 den er gerne als ſeinen Schwiegerſohn geſehen hätte. „Ach du, du dicker Mops von einem Vetter Billy!“ rief Mabel zornig und mit blitzenden Augen.„Was gebe ich ſchon auf deine Meinung, ha! Ich bin mir in meiner Wirkung auf die Männer vollauf bewußt. Und erſt im vergangenen Jahre hat man mich bei dem Modefeſt der„Vereinigten Clubs' zur Schönheitsköni⸗ gin gewählt.“ Daß er von der Heißerſehnten ein dicker Mops ge⸗ nannt wurde, verdroß Billy ungeheuer. Er ſagte, in⸗ dem er ſich mühſam zu einer heiteren Ironie zwang: 0 beruhigt hatte. Allerdings wird jetzt weniger über die Schwefeldecke ſpaziert und ich— offen geſtanden— ich hätte heute nicht mehr den Mut, nochmals über den gum⸗ mierten Boden zu gehen, der bei jedem Schritt nachgab. Aber man ſieht: Die Natur, die ſich der Menſch unter⸗ tan und dienſtbar gemacht hat, zeigt mit einem einzigen eruptiven Ausbruch, daß in Wirklichkeit der Menſch nur ein geduldeter Sklave der Erde iſt, die durch ein einziges Aufreißen einer Lavadecke Hunderte von Menſchen kötet. Liſa Nickel. Jugendwandern fördert den Fremdenverkehr. Wer in jungen Jahren mit der 58 auf Fahrt geht, wird auch ſpäter— im Berufsleben ſtehend— immer wieder von der Reiſeluſt, der Sehnſucht nach einer deutſchen Reiſelandſchaft gepackt. Unterſtützt das Deutſche Jugend⸗Herbergswerk(Dae) und Ihr dient Eueren Fremdenintereſſenten. RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Morgenlied, Zeit, Wetter, landwirtſchaftliche Notierungen, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert;(77.10 Nachrichten), 8 Waſ⸗ ſerſtandsmeldungen, Wetter, Ma: richte, Gymnaſtik; 8.30 Morgenmuſik; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik; 12 Mit⸗ tagskonzert; 13 Zeit, Wetter. Nachrichten; 13.15 Mittags⸗ konzert; 14 Konzert bezw. Schallplattenkonzert; 15 Sende⸗ pauſe; 16 Nachmittagskonzert; 18.30 Griff ins Heute; 19 Nachrichten, Neues vom Tage; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Donnerstag, 12. Mai: 10 Volksliedſingen; 10.30 Sendepauſe; 17 Virtuoſe Klei⸗ nigkeiten; 18 Auf, du junger Wandersmann, jetzo kommt die Zei heran; 19.15 Stuttgart ſpielt auf; 20 Wie es euch gefällt; 21.15 Städtebild Budapeſt; 22.30 Volks⸗ und Un⸗ terhaltungsmuſik. Freitag, 13. Mai: 10 Die Frau hinterm Pflug; 10.30 Wehe, wenn ſie los⸗ gelaſſer 10.45 Sendepauſe; 18 Im Manu an der Bergſtraße, Hörbild: 19.15 Streifzug durch den Plattenſchrank: 19.45 Die verkaufte Braut, Oper von Smetana; 22.30 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. i Samstag, 14. Mai: 10... unh reget ohn' Ende die fleißigen Hände, Hör⸗ folge zum Muttertag; 10.30 Sendevauſe; 15 Melodienkranz, Schallplatten; 18 Tonbericht der Woche; 19.15 Aus Ton⸗ film und Operette; 20 Blasmuſik; 20.30 Stuttgart ſpielt auf: 22.30 Tanzmuſil.— ö 5 * Reichsſender Frankfurt a. M. Donnerstag, 12. Mai: 11.40 Volt und Wirtſchaft; 11.55 Offene Stellen; 15 Bilderbuch der Woche; 15.30 Für unſere Kinder; 18.50 Allerlei vom Sport der Woche; 19.10 Volk ſingt, ſpielt und plaudert; 20 Hexenmeiſter auf der Tonleiter; 20.30 Friſche Maibowle, fröhliche Tafelrunde; 22.20 Anſere Kolonien; 22.30 Unterhaltung und Tanz. Freitag, 13. Mai: 9.40 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind; 10.30 Wehe, wenn ſie losgelaſſen; 10.45 Sendepause; 11.45 Programm⸗ ansage, Wirtſchaftsmeldungen, Städtiſcher Marktbericht; 11.55 Offene Stellen; 15 Kleines Konzert; 15.30 Heldiſch leben, heißt gefährlich leben; 15.45 Die Volksſchullehrerin; 19.10 Dem Opernfreund; 20 Konzert; 21.30 Wer lacht mit; 22.30 Tanz und Unterhaltung. Samstag, 14. Mai: 9.40 Deutſchland— Kinderland; 9.50 Das Trinken im Volksmund; 11.40 Volk und Wirtſchaft; 11.55 Offene Stel⸗ len; 15 Bilderbuch der Woche; 15.30 Allerlei Luſtiges vom Fahrtenleben; 18.50 Sport des Tages und für den Sonn⸗ tag; 19.10 Neue deutſche Fliegermuſik; 20 Zwei Stunden — wie gefunden: 22.30 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. „Von dem Modefeſt der„Vereinigten Clubs' häbe ich gehört. Der oberſte Preisrichter desſelben wurde kurz nach dem Feſte wegen völliger Verblödung entmündigt. Alle Welt fand dies für richtig, weil er nicht Miß Sanderſon, gegen die du doch bloß ein blaſſer Schim⸗ mer biſt, zur Schönheitskönigin ausgerufen hat.“ „Pah, die Sanderſon!“ verſetzte Mabel tötlichſt be⸗ in ſich hineinlachten.„Haha, die Sanderſon, wo die doch ihre Haare färbt! Und die.. Schönheitskönigin? Hach, da könnte ich ja gleich brüllen vor Lachen!“ Aber Mabel ſah im Augenblick nicht ſo aus, als ob ſie ſich einem Zuſtand der unbändigſten Heiterkeit hingeben wollte. Sie wurde im Gegenteil immer wütender.„Die Sanderſon, dieſe lächerliche Perſon, hätte Schönheits⸗ königin werden ſollen? Hahaha!“ Mabel verſtummte abrupt. Zornestränen ſtanden in ihren hellen Augen. „Zankt euch nicht, ihr beiden,“ bat Jane lachend. „Ich laſſe mich nicht von Billy als Vogelſcheuche hin⸗ ſtellen!“ heulte Mabel plötzlich mit elementarer Gewalt los.„Huhuhuhu!“ „Aber nein, mein Baby,“ erklärte Billy, den der Teufel zu reiten begann,„wer ſpricht denn von Vogel⸗ ſcheuche...? Du biſt ein kleines nettes, ganz hübſches Ding, bloß keine Schönheitskönigin, meinte ich!“ „Ich bin kein kleines, nettes, ganz hübſches Ding! ſchluchzte Mabel außer ſich.„Ich laſſe mich nicht von dir ſo wegwerfend bezeichnen, du dickes Ungeheuer! Wie ſiehſt du denn aus, wie?“. „Was willſt du denn?“ forſchte Billy erhaben.„Im alten Rom waren derart ſtabil gebaute Männer, wie ich einer bin, das Ideal aller ſchönen Frauen. Guck dir doch bloß mal all die Statuen in den Muſeen an: Und dieſes Ideal hat auch noch heute für ſchöne und ſelbſtverſtändlich geiſtreiche Frauen Geltung! Herrliche Frauen ſind es, die mich lieben. Deshalb...“ 25 „Schweig oder ich kratze dir die Augen aus!“ keuchte Mabel wild. a Und Billy ſchwieg; äußerlich grinſend, aber ſein Inneres war von niederträchtigen Zweifeln zerriſſen. Wenn nun der Freund mit dem Erfolg jener vorge⸗ ſchlagenen Methode nicht recht hate? letdigt, während die Schweſter und der Vater heimlich 1