11. Bezugspreis; Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mt. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages-und finzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mom. ⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keiner Erſatzanſprilchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdles Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Geara Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IV. 38. 1140. Donnerstag, den 12. Mai 1938 38. Jahrgang Nachklänge 65 cuatsbeſuhez Die Triumphfahrt durch Deutſchland und der überwäl⸗ tigende Empfang, den die Reichshauptſtadt Adolf Hitler be⸗ reitete, werden von der römiſchen Preſſe als ein begeiſter⸗ tes Bekenntnis zum Führer und als der Ausdruck der Dankbarkeit und unwandelbaren Treue des geſamten deut⸗ ſchen Volkes gewürdigt. In dieſem Jubel ſei zugleich die Freude über die herzliche Aufnahme des Führers im be⸗ freundeten Italien zum Ausdruck gekommen und die leb⸗ hafte und tiefe Genugtuung über die bei dem Völkertreffen erneut bekräftigte unwandelbare deutſch⸗italieniſche Solida⸗ rität. Die Telegramme Adolf Hitlers an den König und Kai⸗ 0 an Muſſolini und an den italieniſchen Kronprinzen wer⸗ en in größter Aufmachung veröffentlicht und bilden auch das Thema der Leitartikel Sie haben, wie„Meſſagero“ be⸗ tont, ein tiefes Echo im Herzen des italieniſchen Volkes her⸗ vorgerufen. Sie beſtätigten aufs neue, daß die deutſch⸗ italieniſche Freundſchaft, die erneut in den Anſprachen im Palazzo Venezia ausgeſprochen wurde, keine einfache diplo⸗ matiſche Konſtruktion ſondern ein Uebereinkommen ſei, das in den beiden Revolutionen, in der Gemeinſamkeit der Weale und den Intereſſen der beiden Völker wurzele. Auch„Popolo di Roma“ unterſtreicht die außerordent⸗ liche Herzlichkeit der Telegramme. Die Kundgebungen hät⸗ ten mit der triumphalen Rückkehr des Führers in die Reichshauptſtadt ihren Abſchluß gefunden. Im Gegenſatz zu dem bei ähnlichen Anläſſen üblichen Lauf der Dinge, wo mit dem Erlöſchen der Feſtbeleuchtung und dem Verſchwin⸗ den des Flaggenſchmucks auch die Ekinnerung zu verblaſ⸗ ſen beginne, werde aber die„ an die Führer⸗ reiſe nach Italien im Herzen der beiden Völker weiterleben. Keines der heute in Europa beſtehenden Bündniſſe ruhe auf einer derartigen Einmütigkeit und Geſchloſſenheit der Völker. Das hätte auch die ausländiſche Preſſe zugeben müſſen, die vor der Abreiſe des Führers ſich noch in Pro⸗ phezeiungen erging Weiterhin habe das Ausland erkennen müſſen, daß das enge deutſch⸗italieniſche Uebereinkommen niemand bedrohe, ſondern vielmehr zur Entſpannung der internationalen Lage beitrage Allerdings ſeien diejenigen im Irrtum, die annähmen daß die Achſe ausſchließlich eine defenſive Funzzion der legitimen Intereſſen der beiden Völ⸗ ker habe. Die Achſe habe vielmehr auch einen ausgeſprochen konſtruktiven Charakter, nämlich für die Befriedung Euro⸗ 10 die Zuſammenarbeit aller Völker und die Verteidigung er gemeinſamen Kultur zu wirken. Die Sicherheit und der europäiſche Friede beruhten, wie das Blatt abſchließend be⸗ tont, auf der Geſamtheit der militäriſchen Macht Italiens und Deutſchlands Das radikalfaſchiſtiſche„Regime Faſziſta“ ſtellt den ttiumphalen Empfang Adolf Hiklers in Italien, der alles bisher Dageweſe übertrifft, anderen Empfängen ausländi⸗ ſcher Perſönlichkeiten, wie etwa dem Beſuch Kaiſer Wil⸗ helms im Jahre 1903, dem Beſuch des franzöſiſchen Staats⸗ präſidenten Loubet 1904 und dem des amerikaniſchen Prä⸗ ſidenten Wilſon gegenüber Keiner dieſer Beſuche laſſe ſich mit der Reiſe Adolf Hitlers auch nur im entfernteſten ver⸗ fene Früher habe man Empfänge von pſeudo⸗patrioti⸗ chen Vereinigungen durch Anſchläge, Tagesbefehle und dürftige Umzüge veranſtaltet, während dem Führer die kraftvolle Littorio⸗Jugend, Marine und Heer und eine kraft⸗ volle Luftwaffe ihre Ehrungen dargebracht hätten In einem Nachwort zu dem Staatsbeſuch des Führers in Italien wendet ſich der Direktor des„Giornale d Italia“ in bemerkenswert ſcharfer Weiſe gegen die von der fran⸗ zöſiſchen Preſſe verſuchten Verdrehungen der Tatſachen, wo⸗ bei er vor allem betont, daß derartige Methoden keineswegs geeignet ſeien, einen günſtigen Emfluß auf die Wiederauf⸗ nahme der diplomatischen Frangöſtſch en Beſpre⸗ chungen auszuüben. Mit ihren phantaſtiſchen Auslegungen, die franzöſiſche Blätter während der letzten Tage dem Be⸗ uch Hitlers gegeben hätten, hätten ſie den Zweck verfolgt, die italieniſch⸗deutſche Freundſchaft als angeblich weniger herzlich erſcheinen zu laſſen. Das Manöver Haie jener wohlbekannten Vet ung Italien von Deutſchland zu trennen. Derartige Methoden dienten nicht der Wahrheit der Berichterſtattung. Danktelegramm Viktor Emanuels Seine Majeſtät der König von Italien, Kaiſer von Aethiopien, hat den Abſchiedsgruß, den der Führer und ichskanzler bei Ueberſchreitung der deutſch⸗italieniſchen ernze telegraphiſch an ihn gerichtet hatte, mit folgendem anktelegramm beantwortet: „Die Königin und ich danken Ew. Exzellenz vielmals für die Botſchaft, die Sie die Liebenswürdigkeit hatten, uns beim Verlaſſen des italieniſchen Bodens zu übermitteln. Die von Ew. Exzellenz darin zum Ausdruck gebrachten Gefühle werden— deſſen bin ich gewiß— den ſtärkſten Widerhall im Geiſte der italieniſchen Nation hinterlaſſen, die voller Freude ihre ganze glühende Herzlichkeit dem hochwillkom⸗ menen Gaſt anläßlich dieſes glückverheißenden Beſuches be⸗ zeugen konnte. Durch ihn iſt die ideale Verbindung unſerer den Länder zu einer noch ſtärkeren Einheit geworden. ir werden die teuerſte Erinnerung daran bewahren in 9 dem Vertrauen. daß Ew Exzellenz aus den Kundgebungen dieſer Tage die innere Einſtellung des faſchiſtiſchen Italiens zu der großen befreundeten Nation und ihrem erhabenen berhaupt mit Sicherheit entnehmen konnten. In dieſem ſiten Glauben übermittle ich Ew. Exzellenz meine herzlich⸗ en Wünſche für das weitere Wohlergehen des deutſchen olkes und für Sie perſönlich. Viktor Emanuel. Rudolf Heß an Starace Vom Brenner aus ſandte Rudolf Heß an den Ge⸗ neralſekretär der Faſchiſtiſchen Partei, Miniſter Stara⸗ ce, folgendes Telegramm: „Beim Verlaſſen des italieniſchen Bodens denke ich zu⸗ rück an die unauslöſchlichen Eindrücke während des Auf⸗ enthaltes des Führers in Ihrem großen Lande und zu⸗ gleich an die ſo freundſchaftliche Aufnahme, die auch ich perſönlich erneut bei Ihnen und bei der Faſchiſtiſchen Par⸗ tei gefunden habe Indem ich Ihnen wiederholt meinen Dank zum Ausdruck bringe, übermittle ich Ihnen meine herzlichſten Wünſche für Sie und das faſchiſtiſche Italien. Rudolf Heß.“ Or. Goebbels an Miniſter Alfieri Reichsminiſter Dr. Goebbels hat an den italieniſchen Miniſter für Volkskultur, Alfieri, folgendes Telegramm geſandt: „Seiner Exzellenz Alfieri. Miniſtro de la Cultura Popo⸗ lare, Rom. Die unvergleichlichen Tage deutſch⸗italieniſcher Verbun⸗ denheit und Freundſchaft werden mir für immer unver⸗ geßlich bleiben. Sie an Ihrer Seite verlebt zu haben, war mir eine ganz beſondere Freude. Wir hatten dabei Gele⸗ genheit, unſere kameradſchaftlichen Beziehungen weiter zu vertiefen. Beim Verlaſſen Ihres Heimatlandes übermittle ich Ihnen noch einmal den Ausdruck meines aufrichtigen Dankes für die auch mir perſönlich gewährte ſo außeror⸗ dentlich herzliche Aufnahme. Ich verbinde damit alle guten Wünſche für Sie, Ihr ſchönes Land und Ihr herrliches Volk. Dr. Goebbels. Der Reichs außenminiſter an Graf Ciano Der Reichsaußenminiſter von Ribbentro hat an den italieniſchen Außenminiſter Graf Ciano folgendes Tele⸗ gramm gerichtet: „Seiner Exzellenz. den Miniſter der auswärtigen, An⸗ gelegenheiten, Graf Eiano, Rom. Bei der Rückkehr nach Deutſchland empfinde ich be⸗ ſonders das Glück, Zeuge des unvergeßlichen Zuſammen⸗ ſeins der beiden großen Männer, Ihres Duce und unſeres Führers, geweſen zu ſein. Der Gedanke an die Stunden fruchtbarer Ausſprache und an unſer perſönliches Freund⸗ ſchaftsverhältnis erfüllt mich mit Freude und Genugtuung. Ich bitte Sie, den Ausdruck meines tiefempfundenen Dan⸗ kes für die mir erwieſene herzliche Gaſtfreundſchaft und meine aufrichtigſten Abſchiedsgrüße entgegenzunehmen. Ribbentrop.“ Nur noch 423000 Arbeits loſe Weitere günſtige Entwicklung des Arbeitseinſatzes.— Ar⸗ beitsloſenzahl auch in Oeſterreich erheblich geſenkt. Berlin. 11. Mai. Im April nahm die Zahl der Arbeitsloſen im alten Reichsgebiet, wie die Reichsanſtalt für Arbeiksloſenvermikt⸗ lung und eee ee mitteilt, um 85 000 ab. Sie ging auf 423 000 zurück und erreichte damit einen Stand, der um rund 46 000 unter der kiefſten Zahl des Vorjahres liegt. Die winterliche Arbeitksloſigkeii iſt damit kroß ungünſtiger Witterung vollſtändig überwunden. In wie ſtarkem Maße ſich der Arbeitseinſatz im Laufe des letzten Jahres noch geſteigert hat, geht daraus hervor, daß Anfang Mai 1937 noch 961 000, 195 538 000 Arbeitsloſe mehr als jetzt gezählt wurden. Neben dem Rückgang der Arbeitsloſigkeit hat die Wirt⸗ ſchaft im Berichtsmonat bereits einen erheblichen Teil bes diesjährigen ſtarken Jahrganges von Jugendlichen in das Erwerbsleben aufgenommen die Schulentlaſſenen konnten in faſt allen Bezirken innerhalb weniger Wochen eingeſetzt werden In manchen Gebieten war der Bedarf an Nachwuchskräften ſo ſtark, daß die Arbeitsämter nicht in der Lage waren, allen An⸗ forderungen zu entſprechen. Die günſtige Entwicklung des Arbeitseinſages im Be⸗ richtsmonat iſt nicht allein eine Folge der giſonmäßigen Belebung in der Landwirtſchaft, der Induſtrie der Steine und Erden, dem Baugewerbe und dem Verkehrsgewerbe. Auch viele andere Wirtſchaftszweige wieſen eine Steigerung des Beſchäftigungsgrades auf Nach den vorläufigen Er⸗ gebniſſen iſt die Zahl der Beſchäftigten im Berichtsmonat um insgeſamt 550.000 geſtiegen. Von den Ende April noch vorhandenen Arbeitsloſen waren nur 40 000 für Facharbei⸗ ten voll einſatz und ausgleichsfähig; 13 000 waren für un⸗ gelernte Arbeiten zwiſchenbezirklich verwendbar. Der weit⸗ aus größte Teil der Arbeitsloſen, nämlich 369 000= 87 v. H. der Geſamtzahl, war entweder örtlich gebunden oder ſonſt beſchränkt einsatzfähig. i Im Lande Oeſterreich konnten die Arbeitsloſenzahlen bereits erheblich ge⸗ ſenkt werden. Im April wurden durch die Arbeitsämter 120 000 Volksgenoſſen in Arbeit vermittelt. Ende April wa⸗ ren bei den Arbeitsämtern 416 000 Arbeitsloſe gemeldet, während die Arbeitsloſigkeit bei der Eingliederung Oeſter⸗ reichs in das Deutſche 1550 auf rund 600 000 Ke wer⸗ den kann. Von den Arbeitsloſen ſtanden Ende April 302 000 in Unterſtützung. Die Zahl der Unterſtützungsempfänger at im Laufe des Monats zugenommen, da der Perſonen⸗ reis der Unterſtützungsberechtigten durch die Wiederherein⸗ nahme der Ausgeſteuerten und der Jugendlichen erheblich erweitert worden iſt. e Nr. 110 Reiſe Görings nach Oeſterreich Baubeginn der Reichswerke„Hermann Göring“ in Linz. und des Tauern-Kraflwerks. Berlin, 12. Mai. 2 Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Göring begibt ſich Donnerstag abend mit Staalsſekretär Körner nach Oeſter⸗ reich. Die Reiſe dient vor allem der Durchführung des gro- ßen Wirtſchaflsprogramms, das der Generalfeldmarſchall als Beauftragter für den Vierjahresplan am 26. März in ſeiner Wiener Rede ver t hat. f Die Planungen und Vorarbeiten ſind damals unver⸗ züglich in Angriff genommen und in wenigen Wochen bereits ſoweit gefördert worden, daß jetzt mit dem praktiſchen Auf⸗ bau begonnen werden kann Der Generalfeldmarſchall wird am 13. Mai um 10,30 Ahr in Linz den erſten Spalenſtich für die Reichswerke hermann Göring“, Linz a. d. D., und am Montag, den 16. Mal, um 11 Uhr, bei Zell am See den erſten Spatenſtich für das Tauern Kraftwerk vornehmen. Beide Veranſtaltungen ſind ſchlüſſiger Beweis für die vollzogene Eingliederung Oeſterreichs in die großdeutſche Volkswirtſchaft und für den Einſatz aller Kräfte im Vierjah⸗ resplan. Die rationelle Auswertung der beiden beſonders wichtigen Bodenſchätze Ooſterreichs iſt damit eingeleitet: der Eiſenerze und Waſſerkräfte, die früher nur unzureichend genutzt wurden, ja zu weſentli⸗ chen Teilen ſogar brach lagen. Die beiden großzügigen Pro⸗ jekte ſind nicht allein für die Zukunft Oeſterreichs entſchei⸗ dend, ihnen muß auch für die weitere Entfaltung des groß⸗ deutſchen Wirtſchaftslebens weſentliche Bedeutung beigemeſ⸗ ſen werden. Außerdem wird Generalfeldmarſchall Göring die Stand⸗ orte der Luftwaffe, die er auf ſeiner Fahrt berührt, beſich⸗ tigen und hierbei den Spatenſtich für drei neue große Flughäfen und einige Kaſernen tätigen. Dr. Anton Haasbauer Beauftragter für die kulturellen Fragen in Heſterreich. Wien, 11. Mai. Gauleiter Bürckel hat Rateigzneien Dr. Anton Haasbauer zu ſeinem Beauftragten für die kulturellen Fragen in Heſterreich beſtellt. Damit fällt Dr. Haasbauer die Aufgabe zu, auf Grund der Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Reich das ge⸗ ſamte Schul⸗ und Erziehungsweſen entſprechend auszurich⸗ ten und entſcheidenden Einfluß auf alle Fragen der Wiſſen⸗ ſchaft, Kunſt und Volksbildung auszuüben. Vorrang dringlicher Aufgaben Der Keichsfinanzminiſter auf dem Bankiertag Berlin, 11. Mai. In der Hauptverſammlung des Allge⸗ meinen Deutſchen Bankiertages 1938 in der Krolloper zu Berlin ſprach Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin von Kroſigk über das Thema„Reichsfinanzen und Bank⸗ gewerbe“. Der Miniſter ging von dem Grundgedanken aus. daß der nationalſozialiſtiſche Staat ſelbſt nicht Wirtſchaft betreiben wolle Das Bankgewerbe ſei deshalb der Privat⸗ wirtſchaft und deſſen Initiative überlaſſen geblieben. Aller⸗ dings ſei dafür geſorgt, daß die Bankwirtſchaft in die all⸗ gemeine Wirtſchaftspolitik eingeordnet und die Kapitallen⸗ kung nicht mehr einſeitig Sache des privaten Bankgewer⸗ bes ſei. Heute ſtehe ein geordnetes Kreditweſen und ein den Aufgaben des nationalſozialiſtiſchen Staates entſprechender Geld⸗ und Kapitalmarkt zur Verfügung. Der Miniſter ſchilderte im einzelnen, mit welcher Tat⸗ kraft der neue Staat eingegriffen habe, um die Wirt⸗ ſchaftskriſe in Deutſchland zu überwinden Die unerläßliche Steigerung der öffentlichen Verſchuldung ſei keineswegs leicht zu nehmen, auch angeſichts der Tatſache, daß die Konſolidierung der kurzfriſtigen Schulden, wie ge⸗ rade das letzte Anleiheergebnis beweiſe, beträchtliche Fort⸗ ſchritte mache. Angeſichts der drei großen Gegenwartsprobleme: Wie⸗ derwehrhaftmachung, Vierjahresplan und Eingliederung Qeſterreichs in die deutſche Wirtſchaft müſſe äußerſte Sparſamkeit und Wirtſchaftlichkeit in der Verwen⸗ dung verfügbarer Mittel und ſtraffe Zuſammenfäſſung aller Kräfte erfolgen. Dazu gehöre vor allem eine Planung der Aufgaben nach dem Prinzip der Dringlichkeit. Das gelte auch für die zentrale Kreditkontrolle und die Emiſſionsſperre, die noch nicht gelockert werden könne. Der Finanzminiſter ſchloß mit den Worten der Aner⸗ kennung für die erfolgreiche Tötigkeit der deutſchen Ban⸗ ken in den vergangenen Jahren, namentlich bei der Unter⸗ bringung der Reichsanleihen. Der deutſch⸗ponniſche Luftverkehr Eine neue Vereinbarung Berlin, 12. Mai. Die deutſch⸗polniſche Luftverkehrsver⸗ en die in den letzten Tagen zwiſchen einer deut⸗ chen und einer polniſchen Delegation im Reichsluftfahrt⸗ f miniſterium gepflogen wurden, ſind am Mittwoch abge⸗ ſchloſſen. Die Arbeiten führten zu einer Neuregelung der beiderſeitigen Luftverkehrsbeziehungen. Es wurde der Ab⸗ ſchluß einer neuen Vereinbarung über Luftverkehrslinien vorgeſehen, auf denen die Luftverkehrsgeſellſchaften beider Länder, die Deutſche Lufthanſa und die Polſki⸗Linie Lotnicze(LOT) künftig den Luftverkehr durchzuführen be⸗ abſichtigen. Die Beratungen hatten ferner eine Reihe von Einzelfragen zum Gegenſtand, die der Erleichterung des gegenſeitigen Luftverkehrs dienen werden. 5 Jugend braucht Herbergen Göring zum Reichswerbe⸗ und Opfertag 1938. Zum Keichswerbe und Opfertag, den die Hitlerjugend am kommenden Sonntag durchführk, hat Generalfeldmar⸗ ſchall Miniſterpräſident Hermann Göring folgenden Aufruf erlaſſen: Die deutſche Jugend ſoll das Großdeutſche Reich, dieſe 875 Gründung unſeres üer in ſeiner Vielgeſtaltig⸗ eit und reichen Gliederung kennenlernen. Ihr ſollen die Stätten ſeiner heroiſchen Geſchichte und ſeiner alten Kultur unauslöſchliches Erlebnis werden. Nur wer ſein Vaterland kennt, wird es ſtets mit Stolz ſein Eigen nennen und ihm in guten und ſchweren Zeiten die Treue halten. Das Jugendherbergswerk hilft der Jugend, dieſes Ziel zu erreichen. Das ganze deutſche Land in Oſt und Weſt, in Nord und Süd muß mit ſchönen und geräumigen Jugendherbergen verſorgt werden. Helft unſeren Jungen und Mädeln Jugendherbergen bauen! General der Polizei Daluege Zu ſeinem fünffährigen Dienſtjubiläum Der Chef der Ordnungspolizei,/ Obergruppenführer General der Polizei Kurt Daluege, feierte ſein fünf⸗ jähriges Dienſtjubiläum. Vor fünf Jahren, am 11. Mai 1933, beauftragte der damalige preußiſche Miniſter des In⸗ nern Hermann Göring den am Tage der Machtergreifung als Kommiſſar z. b. V. ins Innenminiſterium berufenen ½6Gruppenführer Kurt Daluege mit der Leitung der Poli⸗ eiabteilung im preußiſchen Miniſterium des Innern. Zwei Romente beſtimmten dieſe für den jungen nationalſozia⸗ 5 Staat ſo wichtige Berufung: Einmal handelte es ich bei Daluege um einen alten erprobten Vorkämpfer der ewegung. der im Jahre 1926 aus verſchiedenen Verbän⸗ den und Formationen die SA der Reichshauptſtadt grün⸗ dete, der an der Spitze der Berliner SA unter Gauleiter Dr. Goebbels die entſcheidenden Saalſchlachten und Stra⸗ ßenkämpfe um das ehemals rote Berlin ſchlug, der ſpäter nach der Gründung der Berliner Schutzſtaffeln die Führung dieſer Formation zunächſt in Berlin und dann für ganz Oſtdeutſchland übernahm, und zum andern war Daluege der Mann, der durch ſeine Tätigkeit als Berichterſtatter der nationalſozialiſtiſchen Landtagsfraktion im Polizei⸗Unter⸗ ſuchungsausſchuß einen genauen Einblick in das Polizei⸗ 185 des zuſammengebrochenen Syſtems gewonnen atte. Nach den Weiſungen Hermann Görings wurden von Daluege wichtige Maßnahmen zunächſt in Preußen, ſpäter im Reich unter Reichsminiſter Dr. Frick getroffen, die die Polizei zu einem zuverläſſigen Machtfaktor des national⸗ ten und Staates machten, die ſie von allen unzuver⸗ la ſigen und politiſch untragbaren Elementen ſäuberten und ft weiter ſo mit nationalſozialiſtiſchem Gedankengut er⸗ üllten, daß ſie heute als Teil der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung gelten kann. Am 13. September 1933 zum General der Landespolizei befördert, wurde Daluege ihr Befehlshaber und ſchuf bin⸗ nen kurzem aus der Landespolizei eine hervorragende ſol⸗ datiſche Truppe, die als wertvoller Beſtandteil in das neugeſchaffene Volksheer übergeführt werden konnte. Am 7. September 1934 ernannte der Führer Daluege zum/ Obergruppenführer, und am 20. April 1935 würdigte Adolf Hitler die Verdienſte Dalueges um den Aufbau der Landespolizei durch die Ernennung zum Ge— neralleutnant der Landespolizei. Bei der Neuorganiſation der deutſchen Reichspolizei unter dem Reichsführer 77 Hein⸗ rich Himmler am 17 Juni 1936 ernannte der Führer und Reichskanzler Kurt Daluege durch ein perſönliches Hand⸗ ſchreiben zum General der Polizei. Heute ſteht Daluege in ſeiner Eigenſchaft als Chef der Ordnungspolizei an der Spitze der geſamten uniformierten Polizei des Reiches Keine Zollpaſſierſcheine mehr Der Kraftwagenverkehr mit dem Lande Oeſterreich. Seit dem 1. Mai wurde der Kraftwagenverkehr über die bisherige e en Grenze nur noch in der Richtung nach Oeſterreich zollamtlich behandelt. Vom 15. Mai ab fällt die Zollüberwachung auch in dieſer Richtung fort: Es gibt alſo hinfort keine Zollpaſſterſcheingrenze mehr zwiſchen dem Altreich und dem Land deſterreich. Vom 15. Mai ab wird die Zollüberwachung der mit Zollpaſſierſchein oder Zollpaſſierſcheinheft in das Großdeut⸗ ſche Reich einreiſenden Kraftfahrzeuge und Waſſerfahr⸗ lauge ausſchließlich an der Grenze gegen das politiſche Aus⸗ and vorgenommen. An dieſer Grenze werden auch die Kraftfahrzeugvormerkſcheine der Zollverwaltung und die Zollpaſſierſcheine der Intergarant⸗AGg ausgegeben. Die Reichsfinanzverwaltung hat entſprechende Verein⸗ barungen mit den Zollbürgen, insbeſondere mit dem Deut⸗ ſchen Automobil⸗Clüb, getroffen Vom 15 Mai ab werden außer den Zollpaſſierſcheinen der Intergarant⸗AGg, nur noch Zollpaſſierſcheine des Deutſchen Automobil⸗Clubs, nicht mehr anderer Clubs, ausgegeben. Die vor dem 15. Mai ausgeſtellten noch nicht abgelaufenen Zollpaſſierſcheine, Zoll⸗ paſſierſcheinhefte, Kraftfahrzeug⸗Vormerkſcheine und Ein⸗ fuhrzoll⸗Vormerkſcheine haben von dieſem Zeitpunkt ab Gültigkeit für das geſamte Reichsgebiet. Die Neuregelung bedeutet nur eine Lockerung der Zoll⸗ grenze zwiſchen dem Altreich und Oeſterreich. Sie bedeutet noch nicht, daß der 1 dieſe Zollgrenze, ohne anzu⸗ halten, durchfahren darf Die Zollgrenze muß vielmehr bis auf weiteres noch beſtehen bleiben. Die Verordnung über die Aufhebu des Zollpaſſier⸗ ſcheines nach der Oſtmark iſt einer perſönlichen Initiative des Korpsführers des NSKK und dem verſtändnisvollen Entgegenkommen der einſchlägigen Behörden zu verdanken. Die Schweiz wahrt ihre Neutralität Mokta über das Verſagen der Genfer Liga. Genf, 11. Mai. Vor dem Rat der Genfer Liga vertrat der ſchweizeriſche Bundesrat Motta das Verlangen der Schweiz, die traditionelle umfaſſende Neutralität des Lan⸗ des zu bewahren. Bundesrat Motta kritiſierte dabei das bis⸗ rige 8 5 der Genfer Liga mit nachſtehenden Tat⸗ achen: Von den drei die Schweiz umgebenden Großmäch⸗ ten ſeien zwei aus der Liga ausgeſchieden Die Vereinigten Staaten ſeien nicht beigetreten Wichtige Paktbeſtimmungen 21 nicht angewandt worden Die allgemeine Abrüſtung ei mißlungen. Die Unterſcheidung zwiſchen militäriſchen und wirtſchaftlichen Maßnahmen ſei immer fragwürdiger geworden. 8 Das imperiale Italien Treuekundgebung von Stammeshäuptern und Nolabeln Libyens und Italieniſch-Oſtafrikas vor Muſſolini. Rom, 11. Mai Muſſolini empfing in Anweſenheit von Parteiſekretär Miniſter Starace und des Miniſters für Volksbildung Alfieri die Stammeshäupter und Notabeln aus Libyen und Italieniſch⸗Oſtafrika im Palazzo Venezia, die nach der italieniſchen Hauptſtadt gekommen waren, um anläßlich des 2 Jahrestages der Gründung des Imperiums dem König und Kaiſer und dem Duce ihr Treuegelöbnis zu erneuern. Zu dem feierlichen Empfang waren die Stam⸗ meshäuptlinge in ihren prächtigen traditionellen Koſtümen erſchienen. Im Namen die libyſchen Bevölkerung erklärte Prinz Suleiman Caramanli, durch die Eroberung Aethiopiens hätten viele Millionen Muſelmanen ihre religiöſe Freiheit wiedererlangt. Sie ſeien auf dem Wege zu einem höheren kulturellen Niveau. Die Stammeshäupter von Amara und Gimma betonten, daß die Bevölkerung bereit ſei, ihre Treue auch unter Einſatz des Lebens zu beweiſen. Das Oberhaupt der Koptiſchen Kirche ſprach dem Duce den Dank aller Mitglieder der Aethiopiſchen Kirche aus, die ihren jahrhundertealten Traum nunmehr verwirklicht ſehe. In ſeiner Erwiderung ſprach Muſſolini den Stammes⸗ häuptern und Notabeln ſeine Anerkennung und Sympathie aus, worauf er betonte, daß das imperiale Italien zu ſei⸗ nen Verſprechungen ſtehen und den Worten auch die Taten folgen laſſen werde Die eingeborene Bevölkerung von Addis Abeba hat an⸗ läßlich des zweiten Jahrestages der Gründung des Impe⸗ riums an den König und Kaiſer ſowie an den Duce Tele⸗ gramme gerichtet, in denen ſie ihrer Ergebenheit und Treue Ausdruck verleiht. Puiſch in Braſilien mißglückt Revolutionäre Bewegung gegen Vargas. Rio de Janeiro, 11. Mai. In der Nacht zum Miktwoch, um 1 Ahr, brach eine re⸗ volutionäre Bewegung von Seiten der Inkegraliſten aus. Die Ruhe wurde wieder hergeſtellt. um 8 Uhr war die Re⸗ gierung Vargas Herr der Lage. Eine vorhergegangene Havasmeldung aus Buenos Aires hatte eine Information aus Montevideo gebracht, wonach die braſilianiſche Regierung Vargas im Anſchluß an eine revolutionäre Bewegung in Braſilien geſtürzt worden ſei Eine proviſoriſche Regierung ſei gebildet worden. An⸗ ſcheinend iſt dieſer Bericht durch die eingangs wiedergege⸗ bene Meldung überholt. Einer in Paris vorliegenden Meldung der engliſchen Reuter⸗Agentur zufolge ſoll die revolutionäre Bewegun innerhalb der braſilianiſchen Armee mit Unterſtützung Durch die Zivilbevölkerung ausgebrochen ſein. Aeberſan auf den Präſidentenpalaſt Ueber den Putſch der Inkegraliſten werden aus Rio de Janeiro folgende Einzelheiten gemeldet: Am Mittwoch um 9,15 Uhr wurde der Palaſt des Präſidenten von Marine⸗ ſoldaten oder von Integraliſten, die als Marineſoldaten ver⸗ kleidet waren, plötzlich angegriffen. Staatspräſident Vargas und ſein Schwager leiteten perſönlich durch zwei Stunden die Verteidigung des Palaſtes. Ihnen ſtanden 16 Mann Wache mit einem Maſchinengewehr zur Verfügung. Schließ ⸗ lich wurde der Palaſt durch 2000 Mann Polizei entſetzt, die der Polizeichef herangeführt halte. Während der Kampf um den Palaſt im Gang war, flammten an verſchiedenen Punkten in der Nähe des Pala⸗ ſtes Straßenkämpfe auf. Das Signal zum Aufruhr wurde durch Lichtſignale gegeben. Der Kriegsminiſter, der erade unterwegs war, traf mit größter Beſchleunigung icherheitsmaßnahmen. Er ließ u. a. ſofort alle ſtrategi⸗ ſchen Punkte der Stadt durch Spezialtruppen beſetzen. Der Generalſtabschef wurde in ſeiner Wohnung angegriffen, konnte ſich jedoch nach einem heftigen Feuer⸗ gefecht in Sicherheit bringen. Auch auf andere Generäle wurden Angriffe in den Wohnungen verübt. Das Niarinearſenal war von den Aufſtändiſchen einge⸗ nommen worden, wurde aber nach mehreren Stunden durch Heerestruppen wieder zurückerobert. Die rückſichtsloſe Niederwerfung des Aufſtandes erfor⸗ derte ziemlich viele Todesopfer, deren genaue Zahl noch nicht bekannt iſt. Die Ruhe iſt jetzt überall wiederhergeſtellt und durch die Treue der Wehrmacht gegenüber der Regierung geſichert. Eine amteiche Miiteilung Aus der Präſidialkanzlei wurde eine ſchriftliche Mittei⸗ lung über den Putſch veröffentlicht, die u. a. folgendes be⸗ ſagt: Die Integraliſten verſuchten am Mittwoch früh einen überraſchenden Aufſtand, der durch einen Ueberfall auf den Sitz des Staatspräſidenten und das Marineminiſterium ſei⸗ nen Auftakt nahm Gleichzeitig durchſtreiften zerſtreute Gruppen von Integraliſten verſchiedene Straßen, warfen Bomben und gaben Schüſſe ab, um eine Panikſtimmung zu erzeugen. Eine Gruppe, die mit einem Maſchinengewehr und mit Handgranaten ausgerüſtet war, beſetzte durch einen Handſtreich die Wachräume im Palaſt des Präſidenten. Der Verſuch, in das Innere des Palaſtes einzudringen, mißlang jedoch durch das e Eingreifen des Präſidenten Var⸗ gas und ſeiner engſten Umgebung. Durch das Eingreifen von Spezialtruppen wurde der Palaſt entſetzt. Im Laufe der Kämpfe gab es mehrere Tote. Nach ihrer Beendigung wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Ebenſo er⸗ folgten zahlreiche Verhaftungen nach der Wiedereroberung des Marineminiſteriums und des Arſenals durch Füfſiliere. Es wurden zahlreiche Waffen beſchlagnahmt und bela⸗ ſtende Dokumente gefunden. Der Aufſtand der Integraliſten in Verbindung mit meuternden Marinetruppen kann als niedergeſchlagen betrachtet werden.— Es verlautet, daß Plinio Salgado der Leiter des Aufſtandes war. Amerikas Foltenaufrüſtung vom Repräſentantenhuus angenommen. Waſhington, 12. Mai. Das Repräſenkantenhaus nahm die von einer Konferenz der beiden Häuſer ausgearbeitet Jaſſung der Flottenaufrüſtungsvorlage an, die den Neubau von 46 Kriegsſchiffen, 26 Ge en einem Luftſchiff und 950 Flugzeugen vorſieht. Die Geſamtkoſten betragen 1.2 Milliarden Dollar. Die Vorlage muß jetzt noch vom Senat angenommen werden, ehe ſie Rooſevelt zur Unterſchrift zugeht und damit in Kraft tritt. 7 2 Der Kampf um die Lunghai⸗Bahn Gewaltige Truppenkonzenkrationen Schanghai, 11. Mai. Die Kämpfe um den Beſitz der Lunghai⸗Bahn ſcheinen in das enkſcheidende Stadium getreten zu ſein. Chineſen wie Japaner haben alle erreichbaren Einheiten in dieſem Fronkabſchnitt zuſammengezogen. Da der Beſitz Lunghai-Bahn für den Forkgana des Krieges von größter Bedeutung iſt, wollen die Chineſen ſie mit allen Mitteln verteidigen und haben daher zu beiden Seiten der Bahn zwei ausgedehnte Stellungsſyſteme angelegt, die ſie dur 400 000 Mann verteidigen wollen. Trotz der großen chine⸗ ſiſchen Truppenanfammlungen befinden ſie ſich anſcheinend in einer ſehr gefäh en Lagr, da ſie von drei Seiten von den Japanern umklammeri ſind. Die Japaner machen den Verſuch, die Schlüſſelſtellung der Chineſen, die ſich bei Sutſchau befindet, zu Fall zu bringen und die chineſiſche Hauptmacht von ihren Rückzugs⸗ . Daher iſt ihr operatives Ziel die ſtraßen abzuſchneiden. Wegnahme der Stadt Kweitö an der Lunghai⸗Bahn weſt⸗ lich von Sutſchau, auf die ſie aus zwei Richtungen vor⸗ ſtoßen, um an dieſem Punkt den Halbkreis, mit dem ſie im Norden, Oſten und Süden die Chineſen umklammern, zu ſchließen und ſo die chineſiſche Geſamtverteidigung zum Einſturz zu bringen. Von Norden her ſtoßen die Japaner aus der Gegend von Tſining auf Kweitö vor Dieſe Kolonne erreicht bereitz eine Gegend 130 km nördlich dieſer Stadt. Gleichzeitig rückt eine zweite Angriffsgruppe von Süden her aus der Gegend von Pengpu gegen Kweitö vor Sie kam bis auf 160 km an die Stadt heran, wo ſie den Ort Mentſcheng eroberte. Die Chineſen haben den Ernſt der Lage offenbar er⸗ kannt und führen vom Weſten her eiligſt neue Verſtär⸗ kungen heran, um den beiden von Norden und Süden auf Kweitö vorrückenden japaniſchen Truppen in die Flanke zu fallen. Die jſapaniſchen . Luftſtreitkräfte greifen planmäßig den Eiſenbahnknote nkt Sutſchau an, um durch Erſchütterun⸗ gen n Schlüſſelſtellung die Einkeſſelungsver⸗ ſuche zu unt zen In japaniſchen Kreiſen hält man die augenblicklichen Operationen gegen die Lunghai⸗Bahn von ausſchlaggeben⸗ der Bedeutung, da man von ihnen eine Entſcheidung des chineſiſchen Krieges erwartet. Keine Verbindung Hongkong— Amoy . Die Verbindung zwiſchen Hongkong und der Inſel Amoy, auf der japaniſche Marineſtreitkräfte wurden, iſt unterbrochen. Den kärglich richten zufolge haben die japaniſchen Truppen die Stadt Amoy vollkommen beſetzt. In Hongkong erwartet man die Entſendung britiſcher Kriegsſchiffe zum Schutze der Frem nächſter Nähe denniederlaſſung auf der Kulagſu⸗Inſel in des Amoyer Kampfſchauplatzes. Die Beſetzung Amoys ſcheint der Schaffung einer neuen Baſis für japaniſche Landungstruppen und für die Luft⸗ waffe zu dienen und damit größere Aktionen gegen Süd⸗ ching anzukündigen. Bosher 80 Tote auf der Markham⸗Hütie London, 12. Mai. Einer der Schwerverletzten des Gru⸗ benunglücks von Markham iſt im Krankenhaus ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. Damit iſt die Zahl der Todesopfer auf 80 geſtiegen. Leider kann die Verluſtliſte damit keinesfalls als abgeſchloſſen gelten. Beileid zum Anglück von Cheſterfield Ein Telegramm des Führers und Keichskanzlers. Berlin, 12. Mai. Anläßlich des ſchweren Bergwerks, unglücks auf der Markham⸗Grube bei Cheſterfield hat der Führer und Reichskanzler dem König von England telegraphiſch ſeine und des deutſchen Volkes herzliche Anteil⸗ nahme übermittelt. Kurzmeldungen Berlin. Der Kiel für das vierte reichseigene Schiff des Seedienſtes Oſtpreußen wurde im Kreiſe der Betriebs⸗ gemeinſchaft auf der Werft der Stettiner Oderwerke A6 geſtreckt. Berlin. Auf dem Iavalidenfriedhof in Berlin wurde in Gegenwart von Reichsarbeitsführer Hierl der Chef des Ver⸗ waltungs⸗ und Wirtſchaftsamtes in der Reichsleitung des RAD Conrad Bundrock beigeſetzt. Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat Sr. Male 195 dem König von Rumänien anläßlich des rumänischen N drahtlos ſeine Glückwünſche ausgeſpro⸗ hen. Die Fühiungnahme Nom⸗Paris Unterredung zwiſchen Graf Ciano und Blondel. Rom, 12. Mai. Die italieniſch⸗franzöſiſchen Beſprechun⸗ gen ſind am Mittwoch nachmittag durch eine Unterredung des Außenminiſters Graf Ciano mit dem franzöſiſchen Geſchäftsträger Blondel wieder aufgenommen worden. Paris. Der deutſch⸗franzöſiſche Kriegsgräberausſchuß trat in Paris zuſammen; die Mitglieder des Ausſchuſſes wurden vom Präſidenten der Republik Lebrun empfangen. London Das Unterhaus nahm das Irland⸗Geſetz auch in dritter Leſung ohne Abſtimmung an. Konteradmiral Beamiſh ging dabei auf die Bedenken gegen eine Abtre⸗ tung der engliſchen Flottenbaſis auf Irland ein. rag. Der Präſident der Republik empfing den außer⸗ ordentlichen Geſandten und bevollmächtigten Miniſter in Berlin Dr. Vojte Maſtny. Bulbgo. Der Sender in Barcelona teilt mit, daß die marxiſtiſche Gemeindevertretung der franzöſiſchen Stadt Perpignan beſchloſſen habe, die„Patenſchaft“ über die kata⸗ laniſche Grenzſtadt Figueras zu übernehmen; die Stadt ſoll über die Pyrenäengrenze laufend mit„Material aller Art verſorat werden. Warſchau. Der Danziger Gauleiter Forſter traf in War⸗ ſchau ein, um eine mehrtägige Reiſe durch Polen zu unter⸗ nehmen; er wird u. a. den neuen zentralen Induſtriebezirk Polen beſuchen. Einſurzunglück in Notterdam Sieben Straßenpaſſanken erſchlagen. Aruſterdam, 12. Mal. In Rotterdam ſtürzte in einer ſeht belebten Straße eine freihängende Giebelwand ein und be grub acht Sa unter ihren Trümmern. Das Unglück löſte in der engen Straße eine Panik aus Die Sanitätsmannſchaften, unterſtützt durch Marinetrup bargen ſieben Leichen und einen Schwerverletzten. Außerdem waren zahlreiche Perſonen durch herabfallende Steine ver letzt worden. a gelandet einlaufenden Be⸗ — A 1 SOS O 21 Badiſche Chronik Reichstagung des Fachamtes Chemie Sonder⸗ ſind auf der Reichsorganiſations⸗ id ein weiterer Redner ſprechen werden. eichsarbeitslagung wird eine ſehr große Anzahl er Manner der deutſchen chemiſchen Induſtrie nach hren. Die Tagung wird ſelbſtverſtändlich im chluß an die Partei durchgeführt werden und ußer dem Gau Baden auch der Gau Saarpfalz 9 ation beteiligt ſein. Die Teilnehmer ſelber kommen, wie bereits erwähnt, aus dem ganzen Reiche. Die d am Samstag 25. Juni, mit einer großen ig inſchaft„Kraft durch Freude“ Fer MS. ig ber NS⸗Geme Wiesloch.(Dem Freunde in den Leib ge⸗ ſchoſſen.) In Rauenberg hantierte ein junger Mann mit einer Schußwaffe. Plötzlich ging ein Schuß los, und die Kugel drang ſeinem am Tiſch ſitzenden Freund in den Leib. Mit einer ſchweren Bauchverletzung mußte der Verwundete, ein Siebzehnjähriger, der Heidelberger Klinik zugeführt wer⸗ den. Sein Zuſtand iſt ſehr ernſt. (J) Obergrombach.(Beim Maikäferſuchen vom Waum geſtürzt.) Der 13jährige Sohn des Landwirts Hermann Lamberth iſt von einem Baum, den er zum Mai⸗ käferfang beſtiegen hatte, abgeſtürzt und hat ſich beide Arme gebrochen. () Pforzheim.(Geſtohlene Doubleabfälle ab⸗ geſetzt.) Die Strafkammer Pforzheim hatte ſich am 21. 12, v. J. mit einem Strafverfahren zu befaſſen, in das vier Angeklagte verwickelt waren. Der Haupttäter Müller, der bei einer Firma mit der Herſtellung von Uhrgehäuſen beſchäftigt war, hatte nach und nach etwa 120 Kilo Abfälle und Schnit⸗ zel im Werte von 7500 Mark geſtohlen und ſie zu 19 Doublebarren eingeſchmolzen, die er im Garten verſteckte. Die anderen Angeklagten hatten beim Abſatz des Diebes⸗ gutes mitgewirkt und waren wegen gemeinſchaftlicher Sach⸗ hehlerei beſtraft worden. Milder beurteilt wurde das Ver⸗ halten des Angeklagten Georg Bührer, der für ſein Geſchäft ebenfalls einen Teil der Barren erworben hatte. Bei ihm nahm das Gericht an, daß er inſofern fahrläſſig gehandelt habe, als er ſich nicht ausreichend über die Herkunft der ihm angebotenen Ware erkundigt habe, den Umſtänden nach jedoch damit rechnen mußte, daß die Barren aus einem Diebſtahl ſtammten. Während die drei anderen Angeklagten ſich mit den gegen ſie erkannten Strafen abgefunden hatten, griff Bührer, dem ſechs Monate Gefängnis zudiktiert worden waren, dieſes Urteil vor dem Reichsgericht an. Seine Reviſion erwies ſich als durchgreifend. Das Reichsgericht hat daher, nach einer Meldung des Reichsgerichtsdienſtes des DNB., das angefochtene Urteil aufgehoben und nochmalige Ver⸗ handlung angeordnet. Freiburg.(Sstudententag.) Auf Anordnung des Reichsſtudentenführers Dr. Scheel ſoll in Zukunft an den Aniverſitäten gegen Ende des Sommerſemeſters ein Stu⸗ dententag ſtattfinden. In Freiburg wird dieſer Studententag in den Tagen vom 10. bis 12. Juni abgehalten. Der Stu⸗ dententag wird zahlreiche Altakademiker aus allen Teilen des Reiches in die Schwarzwaldhauptſtadt bringen. a(Zur Erinnerung an den Aus⸗ marſch.) Zur Erinnerung an den Ausmarſch des 3. Ba⸗ taillons des ehem. 8. Bad. Inf.⸗Regts. 169 in den Welt⸗ krieg am 6. Auguſt 1914 wurde am Haupteingang der Richthofenkaſerne eine Gedenktafel enthüllt. Die Enthüllung nahm unter militäriſchen Ehren Oberſtleutnant a. D. Bert⸗ hold vor, der das Bataillon im Felde führte. Bekanntlich hat ſich das Regiment 169 durch ſeine Heldentaten den Ehren⸗ namen„Eiſernes Regiment“ erworben. 0 n N. Aus den Nachbargaren Darmſtadt.(Vom Kran erſchlagen“) Der Schloſ⸗ ſer Georg Heinrich Vogel aus Groß⸗Umſtadt, der in der Zentralwerkſtatt der Reichsbahn in Darmſtadt beſchäftigt war, wurde von einem ſchweren Kran tödlich verletzt. Darmſtadt.(Großfeuer im Hofgut Georgen⸗ hauſen) Auf dem Hofgut Georgenhauſen entſtand ein Brand, der ſich bald zum Großfeuer entwickelte. Das Stall⸗ gebäude des Mittelbaues wurde völlig zerſtört. Angren⸗ zende Gebäude wurden teilweiſe ein Raub der Flammen. Das Vieh konnte im letzten Augenblick gerettet werden. Der Schaden wird auf 40 000 Mark geſchätzt. Das Feuer ent⸗ ſtand durch einen ſechsjährigen Jungen, der mit Streich⸗ hölzern geſpielt hatte. Gießen.(Schwerhöriger vom Zug überfah⸗ ren.) Auf der Bahnſtrecke nach Gelnhauſen zwiſchen den Orten Garbenteich und Lich wurde der 79 Jahre alte Kon⸗ rad Briegel aus Garbenteich von einem Zug überfahren und auf der Stelle getötet Der Mann war ſchwerhörig und hatte an einem durch Schranken geſicherten Wegübergang die Schranke umgangen, um über den Bahnkörper zu ge⸗ langen. Dabei hatte er das Heronnahen des Zuges nicht bemerkt * Frankfurt a. m.(Spazier fahrten mit e Autos.) Sechs Burſchen im Alter bis zu 18 hren hatten in den letzten Wochen in Frankfurt a. M., Bad Homburg und auf dem Sandplacken mit Autos und Motorrädern, die von ihren Beſitzern ohne Aukſicht geſaſſen worden waren, Spazierfahrten unternommen. Wenn der Betriebsſtoff verbraucht war, ließen ſie die Fahrzeuge ein⸗ fach ſtehen. Die Polizei hat jetzt die Täter, die geſtändig ſind, feſtgenommen und dem Jugendrichter zugeführt. Ins⸗ geſamt waren 15 Autos und Motorräder entwendet wor⸗ den, die jedoch alle wieder ihren Beſitzern zugeſtellt werden konnten. ** Kaſſel.(Im brennenden Motorboot.) Auf dem Ederſee ſpielte ſich ein aufregender Vorfall ab. Wäh⸗ rend einer Fahrt über den See entſtand in einem Mo⸗ torboot offenbar infolge Vergaſerbrandes Feuer. In dem Boot befanden ſich der Beſitzer und ſeine beiden Kinder im Alter von 6 und 9 Jahren. Die Situation hätte ſehr kritiſch werden können, wenn nicht ſchgell Hilfe gekommen wäre. Als das Feuer vom Land aus bemerkt worden war, fuh⸗ ren zwei Bootsbeſitzer zur Unglücksſtätte und konnten die Inſaſſen des brennenden Bootes in Sicherheit bringen. — Ebingen.(Zwei Frauen bei Verkehrsun⸗ fall verletzt.) Während des größten Fußgängerverkehrs ereignete ſich hier mittags an der belebten Straßenkreuzung Eberhard⸗, Bühl⸗ und Adolf⸗Hitler⸗Straße ein Verkehrsun⸗ fall. Ein auswärtiger Kraftfahrer fuhr über die Gehwegbie⸗ gung am Gaſthaus zum„Sternen“, riß dabei eine Frau nie⸗ der und geriet dann auf den Treppenaufgang des gegenüber⸗ liegenden Gaſthauſes zum„Schwanen“. Durch den Aufprall wurde eine neben dem Fahrer ſitzende Frau mit dem Kopf durch die Windſchutzſcheibe geworfen und erheblich verletzt. 3 Jamilienkrach unter Jigeunern. In Idar⸗Oberſtein gerieten vier Zigeuner wegen Familienangelegenheiten in eine Auseinanderſetzung, die zu einer blutigen Schlägerei ausartete. Zwei der Beteiligten wurden dabei ſo übel zu⸗ gerichtet, daß ſie in bedenklichem Zuſtand darniederliegen. BCC ĩðV2u Betten, Bettwaren und Aussteuern in reicher Auswahl. Aufarbeiten von Matratzen Daunen- und Wollsteppdecken Moderne Bettfedern-Reinigung. Abholen und Zustellung per Auto. Wagner& Co. vormals Liebhold Das größte Spezlalhaus für Betten und Aussteuer H 1, 4 H 1, 13—14 Breite Strage Mannheim Bedarfsdeckungsscheine— Thestandsdarlehen Calcale Nuudochiau Die Eisheiligen Allgemein denken wir an die Eisheiligen oder die„drei Geſtrengen“ erſt dann, wenn ſie ſchon da ſind. Die Eishei⸗ ligen: Mamertus, Pankratius und Servatius, denen der 11., 12. und 13. Mai gewidmet ſind und in man⸗ chen Gegengen auch noch der 14. und 15. Mai als Tage des heiligen Bonifazius und der heiligen Sophie, im olksmund„die kalte Sophie“ genannt, müſſen aller⸗ dings nicht immer das, was der Volksglaube ihnen andich⸗ tet, für alle Zeiten auch erfüllen. Auch bei ihnen beftätigen mitunter Ausnahmen die Regel. Allerdings, wenn wir die Eisheiligen äberſtanden ha⸗ ben, ſo iſt in den meiſten Fällen der Frühling erſt end⸗ gültig da, trotz Maikäfer und Butterblumen vorher. Es iſt ein merkwürdiges Ding, mit welcher Regelmäßigkeit faſt Jahr um Jahr nach vorhergegangenen ſchönen Tagen um die Mitte des Wonnemonats ſich Kälterückfälle einſtellen, mitunter ſogar in einer Stärke, daß man tatſächlich mit dem Dichter ſingen kann:„Es fiel ein Reif in der Frühlings⸗ nacht“. Beſonders das Landvolk rechnet mit einem Kälte⸗ rückfall in dieſen Tagen und deshalb weiſen auch zahlreiche Bauernregeln darauf hin. Eine dieſer Regeln warnt: „Eh' Pankraz und Servaz vorbei, iſt nicht ſicher vor Kälte der Mai.“ Aber auch ein Troſt bleibt dem Landmann, lautet doch eine andere Regel: „Kein Reif nach Servaz, kein Schnee nach Bonifaz.“ Weshalb man aber gerade dieſe Kalenderheiligen mit den Kälterückfällen in Verbindung gebracht hat, iſt eigent⸗ lich nicht recht erklärtlich. Mamertus, der als der mildeſte gilt, war Erzbiſchof von Vienne, Pankraz wurde ſchon als vierzehnjähriger Knabe bei einer Chriſtenverfolgung ent⸗ hauptet und Servaz, der letzte Biſchof von Tongern, ſtarb als hundertjähriger Greis zu Maaſtrich. Dieſe mit einer Regelmäßigkeit ſondergleichen auftre⸗ tenden Kälterückfälle laſſen ſich bis heute noch nicht wiſſen⸗ ſchaftlich einwandfrei erklären. Man führt die unfreundliche Witterung zunächſt auf die nördlichen und nordweſtlichen Winde zurück, die um dieſe Jahreszeit im nördlichen Teil des Atlantiſchen Ozeans vorherrſchend ſind und als beſon⸗ ders kalte Winde auftreten, weil ſie von Grönland und La⸗ brador herrühren. Hinzu kommt, daß eine aus bisher noch unbekannter Urſache erſcheinende Depreſſion im Südoſten in Verbindung mit einem Hochdruckgebiet im Nordweſten Europas den Kälterückfall in dem einen oder anderen Gebiet Mitteleuropas bewirkt. Dann dringt, oft unerwartet, das Hochdruckgebiet von Nordweſten hervor und verſtärkt den Rückfall durch die kalten Winde. Während dieſer Zeit iſt meiſt auch die allgemeine Erwärmung der Erde noch nicht weit genug vorgeſchritten, ſodaß es daher viel leichter zu Froſttemperaturen kommt, als in der ſpäteren Jahreszeit. Der Volksglaube iſt daher im Recht, wenn er in dieſen Tagen ſchadenbringenden Froſt erwartet. Die Temperatu⸗ ren liegen dann meiſt in der Nähe des Gefrierpunktes. ſo daß es bei plötzlicher Abkühlung zu Froſt und damit zu einer Schädigung, wenn nicht gänzlicher Vernichtung der oft ſchon vorzeitigen Vegetation kommt Immerhin bleibt uns auch hier wieder ein Troſt, denn wean wir bis St. Urban(25. Mai) von den Eisheiligen nichts geſpürt ha⸗ ben, dann können wir ſicher ſein, daß ſie uns in dieſem Jahre verſchonen. . Neun Verletzte bei 14 Verkehrsunfällen. Hier ereig⸗ neten ſich infolge Nichtbeachtens der Verkehrsvorſchriften 14 Verkehrsunfälle. Hierbei wurden neun Perſonen zum Teil ſchwer verletzt. Elf Kraftfahrzeuge, ein Straßenbahnwagen, drei Fahrräder und ein Pferdefuhrwerk wurden erheblich be⸗ ſchädigt. * — Eine„Ruckzuck“⸗ Sendung. Für den heutigen Don⸗ nerstag 19 Uhr hat der Deutſchlandſender eine Sendung vorbereitet, die für eine Stunde die Strecke Berlin London zu einem Nichts zuſammenſchrumpfen läßt. Ab⸗ wechſelnd wird, immer nach Ablauf weniger Minuten, zwi⸗ ſchen„London National“ und dem Deutſchlandſender ge⸗ ſchalter Auf dieſe Weiſe hört man in kurzen Zeitabſtänden aus Berlin das Unterhaltungsorcheſter des Deutſchland⸗ 1 unter Leitung von Otto Dobrindt und aus London ie Kapelle Jack Payne ſo, als ob beide Klangkörper im 1 Saal ein Konzert gäben. Dadurch bieten ſich dem undfunkhörer intereſſante Vergleichsmöglichkeiten zwiſchen deutſcher und engliſcher Unterhaltungsmuſik. ufo Scuwats 5 r Vom Sportplatz kommend fuhr Otto Boller das ihm und ſeinem Freunde gehörige kleine Auto nach der Garage, während Udo Wendt vor dem Hauſe, in dem die Freunde eine kleine, gemeinſame Wohnung innehatten, ausgeſtiegen war und nunmehr die Treppen emporging. Die Drei⸗ Zimmerwohnung lag im dritten Stock, und als Udo dort anlangte, fand er eine merkwürdige Ge⸗ ſtalt vor, die auf dem Sims des Treppenfenſters ſaß. Die Geſtalt verließ ihren erhöhten Sitz und ent⸗ buppte ſich als ein kleiner, dürrer Mann in einem langen, ſchwarzen Mantel. Der kleine Mann lüftete den Hut und fragte:„Herr Ingenieur Wendt?“ „Der bin ich,“ verſetzte Udo, indem er das grotesk wirkende Männchen beluſtigt betrachtete.„Was ver⸗ ſchafft mir die Ehre?“ 5 „Ich bin Lloyd Bebberton, hob das Männchen feierlich an.„Generalbevollmächtigter der Brown⸗Ra⸗ dio⸗Company in Chicago.“ Achtung! dachte Udo. „Meine Firma,“ fuhr Lloyd Bebberton fort,„erhielt Kenntnis von der Erfindung, die Sie bezüglich einer neuen Verſtärkerröhre gemacht haben.. Das Männ⸗ chen brach ab und lauſchte mit ängſtlichem Geſichtsaus⸗ druck die Treppe hinunter, auf der eben ein raſcher, wuchtiger Männertritt ertönte.„Goddam!“ murmelte Dloyd Bebberton und ſetzte haſtig hinzu:„Meine Firma möchte von Ihnen die Lizenzen erwerben. Wir zahlen ſehr gut. Raſch, geben Sie mir durch Handſchlag die Zuſſcherung, daß Sie in den nächſten vierzehn Tagen mit niemand anders verhandeln als mit uns. Na, nun machen Sie ſchon, zum Teufel!“ Lloyd Bebberton ſtreckte ſeine Hand Üdo entgegen, der ſie aber nicht nahm, denn im Augenblick erſchien auf dem Treppenpodeſt ein neuer Beſucher, worauf Bebberton laut und deutlich dreimal:„O verdammt— verdammt— verdammt!“ ſagte. Der neue Beſucher war ein ungeſchlachter Kerl von etwa zwei Meter Größe mit einem Rücken, der Aehn⸗ lichkeit mit der Front eines mittleren Einfamilien⸗ hauſes aufwies. Seine gelben, rieſigen Schuhe glichen ledernen Paddelbooten, ſein Schädel, auf dem ein ſteifer Hut thronte, hatte den Umfang eines gut gera⸗ tenen Kürbiſſes und eingehüllt war dieſe Denkmalsfigur in einen beängſtigend gelben Flauſchmantel. Als der Ankömmling den hageren, kleinen Lloyd Bebberton erſpähte, prallte er zurück. Alsdann riß er ſich mit einem Fluch die anſehnliche Zigarre aus dem Munde, warf ſie auf den Boden und trat wütend da⸗ rauf herum, während ſich das hagere Männchen ängſt⸗ lich in eine Ecke drückte. „Sie ſind alſo doch hier!“ brach der Rieſe auf Eng⸗ liſch los.„Soll ich Sie jetzt in Fetzen reißen, Sie heimtückiſche Nachteule? Haben wir nicht ausgemacht, erſt morgen früh, und dann gemeinſam, den Ingenieur aufzuſuchen, he? Antworten Sie, ehe ich mich vergeſſe und Sie durch dieſes Fenſter hier werfe!“ Lloyd Bebberton ſchien ſeine Faſſung zurückzuge⸗ winnen. „Pſt, ſachte, Sie hyſteriſcher Elefant,“ verſetzte er ebenfalls auf engliſch.„Wenn Sie mich fragen, warum ich hier bin, muß ich Sie das gleiche fragen; „Zum Teufel mit Ihren Suggeſtivfragen,“ brummte der hyſteriſche Elefant' etwas betreten. Er wandte ſich an den beluſtigten Udo, dem es ſeine engliſchen Sprach⸗ kenntniſſe ermöglicht hatten, der kurzen Auseinander⸗ ſetzung der beiden zu folgen. „Wenn Sie der Ingenieur Wendt ſind,“ begann das wandelnde Denkmal jovial auf Deutſch, indem ſeine beiden Pranken nach der Hand Üdos faßten,„dann laſſen Sie ſich meinen Namen ſagen: Kapitän Sam Wunkerſtone! Ich bin der Manager von Wunkerſtones Radio⸗Corporation! Wie geht es Ihnen?“ „Danke! Im Augenblick bin ich etwas durcheinander!“ grinſte Udo.„Sie haben recht: mein Name iſt Wendt. Bitte treten Sie auf einen Augenblick ein, meine Herren!“ Udo ſperrte die Türe auf und führte ſeine Beſucher in das Wohnzimmer. Er bat Platz zu nehmen und be⸗ gann:„Sie kommen alſo wegen der außereuropäiſchen Lizenzen für die von mir erfundene neue Verſtärker⸗ röhre, meine Herren?“ „Jawohl!“ ſagte Kapitän Wunkerſtone und warf einen drohenden Blick auf den kleinen Bebberton,„die Li⸗ zenzen möchte ich erwerben. Was verlangen Sie da⸗ für?“ 8 „Ich biete mehr!“ rief der Vertreter der Brown⸗ Radio⸗Company haſtig.„Und Ihre Tantieme wird be⸗ deutend höher ſein, da wir den doppelten Umſatz als Wunkerſtone haben.“ „Sie verdammter Lügner!“ knirſchte Wunkerſtone. „Fünfzig Prozent liegen Ihre Umſätze unter den unſ⸗ rigen. Verhandeln Sie nunmehr mit mir, Mr. Wendt. Bebberton iſt ein Gauner und wird Sie über die Ohren hauen. Feuern Sie ihn raus, oder geben Sie mir den Auftrag, es zu tun!“ ö „Glauben Sie dieſem Banditen nicht“, ſagte Lloyo Bebberton mit bebender Stimme,„und laſſen Sie ſich zn mir darüber aufklären, daß Wunkerſtones Firma bereits dreimal hart an einer rieſigen Pleite ſtand. Wunkerſtones Vorfahren, ſo erzählt man ſich allerorts, ſind ſamt und ſonders zu ihrer Zeit als Pferdediebe gehängt worden.“ 5 Jugendwandern, eine nationalpolitiſche Notwendigkeit. Wer ſein Volk und die Geſchichte ſeines Volkes ber⸗ ſtehen will, muß zunächſt einmal ſeinen Heimatgau, dann die Landſchaften ſeines Vaterlandes, d. h. die naturgebun⸗ denen Bedingtheiten des Lebensraumes ſeines Volkes kennen gelernt haben. Alle Aeußerungen des Volkslebens(Raſſe und Charakter, Sprache und Kultur, Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft, Geſchichte und Wehrhaftigkeit, Wirtſchaft, Induſtrie und Technik, Koloniſation und Welthandel) haben land⸗ ſchaftliche Faktoren aufzuweiſen und tragen oft ſogar rein geographiſchen Grundcharakter. Schon das Verſtändnis für die engere Heimat wird nur erworben, wenn man ſie kennt, d. h. wenn man ſie durchwandert, erſchaut und erlebt hat. Wie wäre es möglich, ſeiner Heimat ſelbſtlos zu dienen, wenn man ſie nicht aus vollem Herzen liebt und verſteht? Unſere Lehrmeiſterin in Heimatkunde iſt und bleibt die Natur ſelbſt mit ihren wundervollen Kräften und erhabenen Schönheiten. Von der Heimat aus„erobert“ man ſich ſein Vaterland,„um es wahrhaft zu beſitzen“; von der heimat⸗ lichen Scholle aus erkennt man Landſchaften und Volk ſeines Vaterlandes. Helft mit beim Ausbau des Jugendherbergswerkes! Die Sozialverſicherung 1937 5,4 Milliarden für die Erhaltung der Arbeitskraft und die Altersverſorgung. In der deutſchen Sozialverſicherung wurden 1937 3,7 Milliarden Mark Beiträge vereinnahmt. Nicht ganz die Hälfte davon entfällt auf die Krankenverſicherung. Die Bei⸗ tragseinnahmen der reichsgeſetzlichen Krankenkaſſen und Erſatzkaſſen machten 1,6 Milliarden Mark aus. In der In⸗ validenverſicherung wurden für 1,16 Milliarden Mark und in der Angeſtelltenverſicherung für 457 Millionen Mark Beiträge entrichtet. Zählt man die Arbeitsloſenverſicherung mit einer Beitragseinnahme von 1,7 Milliarden Mark zu der Reichsverſicherung, welche die Kranken-, Unfall⸗ und die Rentenverſicherungszweige mit der knappſchaftlichen Pen⸗ ſionsverſicherung umfaßt, hinzu, ſo zeigt ſich, daß der deut⸗ ſche Arbeitnehmer und Arbeitgeber im Jahre 1937 5,4 Mil⸗ liarden Mark für den Schutz und die Erhaltung der deut⸗ ſchen Arbeitskraft ſowie für die Verſorgung im Alter auf⸗ gebracht haben. Die Kapitalerträge erbrachten 293 Millionen. Dabei ift 58 beachten, daß es ſich nicht nur um Zinſen handelt, ſon⸗ ernd auch teilweiſe um Nutzungsbeträge bei eigengenutzten . Heilſtätten uſw. Einen Beitrag von 517 Millionen erhielten die Träger der Invaliden⸗ und der knappſchaftlichen Mensen svetſiche⸗ rung vom Reich. Die geſamten Pflicht⸗ und freiwilligen Leiſtungen der Sozialverſicherung(ohne die Arbeilsloſent verſicherung) betrugen 3.4 Milliarden Mark. Darin ſind nicht nur die Krankengelder und die Krankenhilfe, nicht nur die Renten, welche bei Unfall, Invalidität oder im Alter ge⸗ zahlt werden, ſondern auch die freiwilligen Lei⸗ ſtungen enthalten wie Heilverfahren oder vorbeugende Maßnahmen zum Schutze der Geſundheit und zur Erhal⸗ tung der Arbeitskraft.— Die Verwaltungs⸗ und Verfah⸗ renskoſten beliefen ſich mit 281 Millionen Mark auf etwa 7,5 b. H. der Beiträge. Insgeſamt ſtehen für das Jahr 1937 in der deutſchen Sozialveeſicherung(ohne Arbeitsloſenverſicherung) 4.69 Milliarden Einnahmen 3,77 Milliarden Ausgaben gegen über. Der Mehrbetrag an Einnahmen in Höhe von etwas über 900 Millionen Mark entfällt in ſeinem weſent⸗ lichen Teil auf die Rentenverſicherungszweige. Dieſer Rück⸗ lagenzuwachs hat ſeine Anlage vor allem in Reichsanleihen, dann aber auch in Pfandbriefen und Hypotheken gefunden. Das Geſamtvermögen der Sozialverſicherungserträge dürfte ſich Ende 1937 auf 7,4 Milliarden Mark belaufen haben. Nicht ganz die Hälfte davon entfielen auf die Angeſtellten⸗ verſicherung, ein Drittel auf die Invalidenverſicherung und etwa ein Achtel auf die Krankenverſicherung.— In den obigen Geſamtzahlen aller Zweige iſt die Unfallverſicherung mit geſchätzten Zahlen enthalten. Die vorläufigen Rech⸗ nungsergebniſſe der Unfallverſicherung können erſt im Laufe des Mai bekanntgegeben werden. Arbeitsſchutz für Jugendliche Auf einer Führertagung der H des Obergebietes Ber⸗ lin gab Obergebietsführer Axmann die Grundzüge des neugeſchaffenen Jugendſchutzgeſetzes bekannt. Wie Axmann ausführte, hat das Jugendſchutzgeſetz den bisher undurch⸗ ſichtigen Rechtszuſtand durch ein einheitliches und überſicht⸗ liches Arbeitszeitrecht der Jugend erſetzt. Die Urlaubs⸗ beſtimmungen des Geſetzes treten ſofort in Kraft. Die Grenze zwiſchen Jugendlichen und Kindern liegt nunmehr bei 14 Jahren, das Schugalter iſt von 16 auf 18 Jahre er⸗ höht. Als Jugendlicher gilt in Zukunft, wer über 14 Jahre alt iſt und das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Vom Geltungsbereich werden alle Kinder und Jugendliche erfaßt, die in einem Lehr⸗ oder Arbeitsverhältnis ſtehen oder mit ähnlichen Dienſtleiſtungen beſchäftigt ſind— aus⸗ genommen ſind Haus⸗, Land⸗ und Forſtwirtſchaft, Jagd, Tierzucht und Fiſcherei, See⸗ und Binnenſchiffahrt, Flöße⸗ rei und Luftfahrt. Dieſe Wirtſchaftsgebiete erfordern Son⸗ derregelungen, die bereits in Angriff genommen ſind. Kinderarbeit wird durch das neue Geſetz grund⸗ ſätzlich verboten. Die wenigen Ausnahmen können als unerheblich betrachtet werden und bedeuten keine Gefahr für das Wachstum und die Geſunderhaltung des beſchäftigten Kindes. Das Schutzalter bis zum 18. Lebensjahr iſt nicht nur der biologiſchen Entwicklung beſſer angepaßt, ſondern entſpricht auch ähnlichen Regelungen im bürgerlichen Recht und im Strafrecht— ferner iſt das 18. Lebensjahr für den Dienſt in der Hitler-Jugend von erheblicher Bedeutung. Axmann wies beſonders darauf hin, daß die 14 bis 16⸗Jährigen in Bäckereien und Konditoreien, die bisher um 4 Uhr morgens beginnen mußten, nunmehr wie alle übri⸗ gen Jugendlichen nicht vor 6 Uhr mit der Arbeit anfangen dürfen. Das Jugendſchutzalter ordnet weiterhin die Anrech⸗ nung der Berufsſchulzeit auf die Arbeitszeit ſowie ihre Bezahlung als Arbeitszeit an. Die Beſchäftigung Jugendli⸗ cher während der Nachtzeit(20 bis 6 Uhr) iſt verboten. Nur in Einzelfällen dürfen Jugendliche bis 23 bezw. 24 Uhr ar⸗ beiten. Grundſätzlich dürfen Jugendliche unter 18 Jahren in Zukunft in der Zeit von Samstag 14 bis Montag 6 Uhr nicht mehr beſchäftigt werden. Die Hitler⸗Jugend hat Ver⸗ anlaſſung, aus Gründen ihrer Dienſtzeitregelung dieſe Re⸗ gelung beſonders lebhaft zu begrüßen. Das Jugendſchutzgeſetz bringt erſtmalig eine reichs⸗ geſetzliche Regelung des Urlaubs. In Heul erhal⸗ ten Jugendliche unter 16 Jahren einen Mindeſturlaub von 15 Tagen, Jugendliche, die an Lagern oder Fahrten der Hitler-Jugend teilnehmen ohne Unkerſchied des Alters 18 Tage Urlaub. Dieſe Regelung tritt ab ſofort in Kraft. Ax⸗ mann betonte, daß die Urlaubsregelung das Kernſtück des neuen Geſetzes iſt, weil ſie einen fünfjährigen Kampf der Hitler⸗Jugend um die Freizeit der Jungen und Mädel er⸗ folgreich abſchließt. Wenn ſich die Reichsregierung trotz des großen Fach⸗ arbeitermangels nicht davon hat abhalten laſſen, den als dringend empfundenen Jugendſchutz durchzuſetzen, ſo dankt die Hitlerjugend dafür und verſichert, auf den neuen 2 50 politiſchen Grundlagen der Jugendarbeit mit doppeltem Eifer an der Berufsertüchtigung des Nachwuchſes arbeiten zu wollen. Seit den erſten Anfängen des Jugendſchutzes hat die Hitler⸗Jugend an ſeiner Entſtehung aktiv mitgearbeitet. Das ſoziale Amt der Reichsjugendführung hat ununterbrochen mit den beteiligten Reichsdienſtſtellen in Zuſammenarbeit geſtanden. Die Hitler⸗Jugend iſt aber nicht nur am Zu⸗ ſtandekommen des Geſetzes mitbeteiligt geweſen, ſondern wird auch an ſeinem weiteren Ausbau eingeſchaltet bleiben. Ausführungsbeſtimmungen und Uebergangsvorſchriften können nur unter Beteiligung des Reichsjugendführers des Deutſchen Reiches erlaſſen werden. * Vergünſtigung für Kinderreiche Befreiung von der Krankenſcheingebühr. Der Reichs⸗ und Preußiſche Arbeitsminiſter hat be⸗ ſtimmt, daß deutſche kinderreiche Verſicherte, deren Fami⸗ lien als geordnet anzuſehen ſind, von der Verpflichtung, für den Krankenſchein und das Arzneiverord⸗ nungsblatt eine Gebühr zu entrichten, vollkommen befreit werden. Die Befreiung von der Krankenſchez bühr gilt auch für die Familienhilfe Für das Argen. ordnungsblatt iſt bei der Inanſpruchnahme von Familien. hilfe ſchon nach geltendem Recht keine Gebühr zu zahlen 5 Als kinderreich im Sinne der neuen Beſtimmun Verſicherte, die mindeſtens vier, Witwen, die Minde drei leibliche eheliche oder für ehelich erklärte Kinder haben oder gehabt haben Hiernach ſind Verſicherte auch dann noch als kinderreich anzuſehen, wenn einzelne Kinder bereits er⸗ wachſen oder geſtorben ſind. Vorausſetzung iſt jedoch, daß zu dem Haushalt des Verſicherten mehr als zwei unterhalts⸗ berechtigte Kinder gehören, für die nach den Vorſchriften 0 der Reichsverſicherungsordnung Familienhilfe gewährt 5 wird. 5 5 ö Vom Mannheimer Wohnungsmarkt. Nach den Feſt⸗ f ſtellungen des Statiſtiſchen Amtes Mannheim betrug der 0 Reinzugang an Wohnungen im Monat April 1938 142 (Zugang durch Neubau 139, durch Umbau 3). Von den neu geſchaffenen Wohnungen find 126 Wohnungen mit 1—3 Zimmern und 16 Wohnungen mit über 3—6 Zimmern. Es wurden 32 neue Wohngebäude von privaten Bau⸗. herrn, 16 von einer gemeinnützigen Baugeſellſchaft erſtellt, 0 darunter ſind 27 Kleinhäuſer mit 1— 2 Vollgeſchoſſen und 0 höchſtens 4 Wohnungen. Am 15. Mai Schluß⸗Sonntag 6 der Mannheimer Pferderennen. Dem großartigen Verlauf der zwei erſten Renntage 5 wird auch der Abſchluß am bevorſtehenden Sonntag nicht nachſtehen. Er wird durch die Einfügung von 2 Amateur⸗ reiten, die hauptſächlich durch Offiziere der Wehrmacht be⸗ ſtritten werden, ferner durch den Amazonen⸗Preis, ein 1800 Meter langes Flachrennen für lizenzierte Renn⸗ reiterinnen, ein abwechflungsreiches Programm borſetzen. Das Hauptrennen des Schlußtages, der„Preis der Stadt Mannheim“, vereinigt für die 4000 Meter lange Diſtanz noch 11 Pferde, darunter große Klaſſe wie Mattiaeum, Ohio, Seni, Feldpoſt, Mark Aurel, Agnus, Walthari und Frieſenhof. Dieſes ſchwere, mit 10 000 Mk. Geldpreiſen ausgeſtattete Jagdrennen wird von Berufsreitern beſtritten, deren beſte Vertreter im Sattel ſein werden. Dieſen iſt auch der„Preis des Mannheimer Flughafens“ mit 5000 Mk. Geldpreiſen vorbehalten, zu deſſen vorausſichtlicher Beſetzung mit 9 Pferden aus dem Rheinland die Spitzen⸗ pferde Ausgleichs Paſubio, Palaſtherold und Pan⸗ heros verladen werden ſollen. Die beiden Amateurreiten, nämlich das Auguſt Röchling⸗Rennen über 3400 Meter hat noch 8 Bewerber, das Rhein⸗Neckar⸗Jagdrennen über ö 3700 Meter noch 14 Startberechtigte. Im Damen⸗Flach⸗ rennen ſtehen noch 16 Bewerber und auch die beiden anderen Rennen des Rahmenprogramms vereinigen noch je ein Dutzend Pferde. Im Abſchiedsrennen, zu dem ſtarten wird, was noch Beine hat, ſind ſogar 20 Startberechtigte gewahrt worden. 22 18 Max Schmeling in Newyork Boykott— die beſte Propaganda. Anläßlich der Ankunft Max Schmelings brachte eine der führenden Newyorker Zeitungen einen aufſehenerregenden Leitartikel, in dem ſie ſich mit aller Schärfe gegen die Ver⸗ ſuche gewiſſer Kreiſe wendet, den Schmeling— Louis⸗ Kampf am 22. Juni zu boykottieren. Die fruchtloſen Be⸗ mühungen der Antinazi⸗Liga werden darin als albern hin⸗ geſtellt, und das ungewollte Ergebnis ſei eine noch größere Anteilnahme der Boxſportfreunde, die allein dem Veran⸗ ſtalter zugute käme. Zu der Zeit, als in den Newyorker Kinos bereits der Film von der Ankunft Schmelings in USA vorgeführt wurde, iſt zwiſchen Newyork und Chikago ein heißer Streit um die Durchführung entbrannt. Chikago hat alle Wirt⸗ ſchaftskräfte mobiliſtert, um den großen Kampf auf dem 130 000 Perſonen faſſenden Soldiers Field veranſtalten zu können. Vertragsgemäß muß Mike Jacobs ſich bis zum 13. Mai entſcheiden, ob Chikago oder Newyork Schauplatz der Weltmeiſterſchaft am 22. Juni ſein wird. Auf jeden Fall ſcheint Newyork durchaus noch nicht ganz ſicher zu ſein. . 5 Verwandten, Freunden und Bekannten die mutter, Schwester, Schwägerin und Tante geb. Gruber nahezu 52 Jahren sanft entschlafen ist. 0 93 Mhm.-Seckenheim, N 12. Mai 1938 — —— daß meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Groß- Frau Ratharina Straub gestern Vormittag nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von Die trauernden Hinterbliebenen: Adam Straub nebst Kinder und Angehörige. Die Beerdigung findet am Freitag, den 13. Mai nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhause, Freiburgerstraße 65 aus statt. „ATT ATTTDT—— v ä B „ . ——— 5 traurige Nachricht, [Verſammlungs⸗Kalender. 1 Fußballvereinigung. Heute abend Training ſämtl. Mann⸗ ſchaften; anſchließend Spielerverſammlung. un aer! Kreme- Schokolade Alle ——ů— ——.—....———T—————————————— — 3— K ochuß Reparaluren 0 fachmännisch —— schnell N preiswert 5 0 Machen Sie einen Versuch, es ist Ihr Vorteil Theodor Igeurer, Zähringerstr. 69 Das Haus der guten Schuhe. . 100-gr-Tafel 20 Buttertrüffel- Schokolade 100-gr-Tafel 300 Alma-Milch-Nuß-Schokol. 100-gr-Tafel 30 0 Karina- Schokolade 5 100-gr-Tafel 30 u. 35 0 Lohmanns Schokolade 100-gr-Tafel 360 Schokolade, Geschenk- pack. m. Bandverzierg. Packung 0.90 u. 1.20 Würziger Der Hauptmann atmete auf. Fürs erſte ging die Ge⸗ ein Genuß! Heute frisch vom Röster. J. Würthwein Lebensmittel, Kaffeerösterei. Pralinen, offen a 125 gr 20 u. 250 f Pralinen —— „ — — 2 Inserieren bringt Gewinn! —— —— —— S Wenn Mill onen AH loben, ſollten Eie es auch erproben E Heute friſchgebraunten Otsbauernſchaft, Mhm.⸗Hechenheim. Die Eberhaltung und der Farrenſtall iſt ab heute wieder geöffnet. Kühen, die zum Farren gebracht werden, müſſen die Klauen geſchuſtten und dieſelben friſch mit Holzteer geteert haben. ſieorg Röſor. Der Ortsbauernſchafts führer. —.—— ..————————— Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtattung. Weckuaur-Bete- Druckerei Eearton 50, 75 c u. 1.00 Weinbrandbohnen. 85 12⁵ gr 450 Keks-„Feinschmecker- b topf“ 250⸗gr-Topf 50% Feinkostkeks 425·gr-Beutel 70 Knusper-Mischung 5 25 500 gr- Dose 1.00 1 5 Kaffee Pee- Kakao Deutscher Wermutwein Uiterflasche o. Gl. 1.00 8 Süd weine Liköre HA braucht jede Hausfrau bei der Pflege der Holzböden und Dielen. KINE SSA. Holzbalsam, der in das Holz eindringt, ist der rich- tige Helfer. Die Böden be- kommen in einem Arbeits- gang Nahrung, Hochglanz u, schöne Farbe l(eichengelb. mahagoni oder nußbraun) Germania- Drogerie Fr. Wagner Nachf., Inh. Wilh. Höllstin. Neckar-Drogerſe Walter Hornung. genblick ſprechen, Herr Kom⸗ Weinbrände 5 Schwarzwaldgeist Flasche o. Gl. Z. 40 u. 4.50 Schwarzw. Himbeergeist Flasche o. Gl. 2. 70 U. 5.10 3 Prozent Rabatt! „Darf ich Sie einen Au 5 uupzeq Ich Sou pour uecphvabo so! 100 Ujempzgs sbiqpub sog ava usbpanlnzz Uegsgna sn qun mogegav yuglzock konv eanng eig gun naqveeg eng 100 Bunßnaeluz ae 100 bone uohoa ue pied epa dcn aue uueg eigna pu Age sed lpabczo s 120 goa pggnojd Luvb se awan Ginusble ae eg eee ee eee een ei chu uch uv gg uc ian 5 ep uu een ene einc ou cu unueſpgz aan! abo melelg uz 4 bülunulea cou usuejog 4 Baegsblugp fapz Aacnvchipreufacacß ze u usſechlspocue nz gun jzaqog pin -bnenè ebzuueſg 9 aun zabzß 88 igel Gee ee c dete neun azuuelcth 88 Jap zd 4e sgesleg 10 ⸗p 1 u eee buellock ace a ehe bug mo he uncusſog udien dick oneu aufe 0 ⸗ eckt Nase Gi emo gun usllpizeqn pod pon une wut u wehe ᷣ e e eee Spazoſtz seg ale dcn -n eee ee ͤ n eſpch usgunſ g seg „ ang uocpl eignu. aun qy age uc ene eden e e anden“ „ usbacut uo Span uezuugz d dfenpzleb esckoz touls bungenlsnzz di sun eil goa euugvulnzz dc holulch Aennbz meg udoa jpnesus of qe apm uejnpad obiqpub spe eie usch en eee eie peo; sog un i ejguve 8 lu die uefbocd ueber znvavg gaegz eis uus uh! ⸗zdluv udabg eickoß aud agen ueugc ueſscpgun ag“ ne uduelc g utegel ichiu uvut gun ao anch Zczlae izelgosbun j⸗Jnlsniz ue pnzlnocpe sog gog uunzod anu 1d bulß 5 :uleu agvcteg O som dig une ueigoilada uhu gun usumoſne ola eig uszpesl jeg aun jpuolgegz „eboninpz ane seid u uepzn vpe un. wied uespnles utwpasgunm meſeig gun usppplreumz gun ognunewmwmng mu eu usbunl aufe sang sog ve uso e uso ene“ ockuie uuvmpaemoz ned ne uelnzc ei onuan dun ppanzmaun uszusjogz ee „eqn“ Suede eue eue wee auen emoflegsnr sog ueognocoe un unusjog eipeque sbaegsbiugßy bun; -qupgosog uezulgnaeg gun uegoab aeufe ug ꝙæpnv aig 80 4 eng o enoh pn usqeg un nuol ae ea gun baegs bn „ui enz bu geſuigß uebuvb ueufe usgnezchlc Luv u ee eee eee een eee, eee uica shlugz uozugazebun seg banqzebufz sn ſeusutene uud uehpohuze age mo gun uequsqocigoc seg ue ui een ech ee eee hegte uolaegz auf Zee eee ehe ben eee eee inen eee zeunu Geoid ci dee eee eee eg am ei Ind zd dc one er hn eee eulvz⸗ Aeli ene eee de eh eden en uten — uepug uaufel aspg ape 026 Hut quvcnchhhue gun usul uebuapasenzz usbulucl us zog gun uezuupzegz uach mut neigt eig eaemaanſteckmeaz ac sue beuleg gun gesplqnz wine auvnch dig qpaeg use uda brusqm ue Luvb uo uelloinesnvasg adi e ue un neuen eue en eic ius uzeiz Luvb ue ban eu sn ſeug uten unuezog ego qob uuvg gun menen ene eee en ene gun ͤuebun uus) oc sp uegaecm ne fgelebqv aeg pvacklsnv lung usg ee dee endeanea gun ne eee eeuc nv gun useuupzaz uda apps deuvb due qupi zerc gag! une elocß pu usbdavoch an begß deusbogövch jun ecgehnf ae ue dn gun Legung eue eeuc aun deg⸗aenpzcß od obus geg uv uvu apc puggigz eva aeufeg ne uescpulckkeaang aun uebunz zone zeznof ada ud ac ehuaeus ep aeszeaig 86109 „old seno age bi de god pijquobnzz Uteſleig ui elaeg ae eee ee une ee en e ee een o „ uam Une feind a un Zegpu ze eſpnz oli uehell „effet cpu seid Aue eee duc mehanpgupgeg 20 objoſug nag uo e een eee en np uzeg uo utceuaca anu ichiu Grein aan gate ushgcz usg inv gun uaeg ee ee we ee ee daelaond daequv uohy; b eee hne sog Seelen sed ue ue uv dnun pa vc gusbebuun zd 20 elde aeg uteuse sn ullebuligz ape guzel apa icpreheig eignm uangg mobs 50 Geoid gg moj ol Laech sog bnzcpf unueſpg; sjogz nene enen bee gephleg nezung Ale ee er decem 210 enen ed eqn nenne egoab 150 3h cke eee un eins uylbuv nes gun„ser eng ue ne quputeiu inv uspnvag aug“:anu ef i eig u! 0 nee uu ogpich on an nen luhvu fe 177 eine mee e ee un ulznd dag uegvuznelbe eule le een eee eee cee h 2 nent een ee en nid 50 dun she ng 8425 zu neuen eule ogick g eig Uleuigog— egunzec eqijpg dule inv ol anu— egeimeß jvulute uuteg agu unusjogz 80 Aug uepppg ueschen uleg Inv Ueppg wengi eq nescplae deen wee i beegz ebnete ue of anu sd neee eee ech een eee eee 00% ape zegpu qusbebiun dig lign each uehlpnchan ueufe ui 40 Aus Jlecppieb uss Aspen ue zeuel aipbagvog anz une ehe Inv unvaqlen:usbnvufeflunegz usb 10 qapleß spin Oou zue ue einen ol auen eh eee eg uebiure ada ustigg aca deſunusaigg mueg Inv Susnnes zich! ese) neee ee desc eſech le id bag dae, er een ee eue eee ee eee. aof ueſpogz gun uaunpat un ze; Ueneg uscpfeagnzluse mu buvbun gun gulec zug ae Gfolzeszipcploch uin Gjolae Sptplec ie eee eee ape n 8 nee eee eee de e en eehte ehen eleie I enden eee ehen de een Aleuse gun ognuiasmuna usnvaß aeuſe inn nozlech obig pur ee eh ee we een enen bebe einge zom gun puane dagvg apock une bor oc epplanf eule! ap og jpunech leute aug ue ppang a0 gun 1 agenlun selei henna del dune meg Ind uch uu unge uobaegß aegseo d aun geckvaloch ueg u zom e gun ehe bee ee eee en eeuc ane bang ⸗aabli zog ogggasbpg aeg Inv deu ⸗ueanſoſcz ane usgeb „5 Hunbeauzz olg oſdg unuejog ungut ozuugz uecppumu uenagolsnoelaß) apbof dec„ueuſed“ Inv unhide uegoab znv uvm gog udzuvgiea ne ſunloſzn schligneachſe sog anu schu avm unge usggg ada defuguschgg uv sc pio use ſpnv ugegquel benen ub femmockljebec guss anu schu banqzebuſz un uebozuvjchlgc ueufel segn goleg a onpluscd„einde“ gun eugbie uicht ueschvag sog Aba uehvleb golpg usg u sn elnvch uda iu duc sog ius Seebeuede seg bug geſugagebun sjv gun 0 ebe ee dene en eee ene eee 0 u wee eee eee die en en e ec ⸗neaun zun! ufe jpuiuſe unu uoqog usch sopup zg desuung padde doA S z2 048 (Jbjoz vunge nos) uguufqobnepnane mecreass eie een eee eee en deen ung 2% nac eee e eee ee een eh ebe ae e een echt ehe eee lee ehe e eee bg Suelelasges je uehpgeß Jog an uc uvul oog usg zo ne cpi uca jnvg ueuſe auge ueſſoy ueno legen ang bi de e eee eee eee dannen uch an ich ⸗obcbvu uicht beben en nee een eee unzrechq z, a0 geld ue z aeg uvjes ufneg; nu— tgque eee eee bungen ou n os apigeb sola egqusgopburz eie Gi oog eee en ue een eue ere and Pozg usbunuggouz uebugu en Solsſpngzcklasgim van gun ne pn unebenen eee cue meg oh udumuoſne gunzaß used uuvundnoch ꝛc uz og „uuvuncknoch noch uolllan dee eee eee e ec ee gu g“ „ cen cube e“ „susuugz udapzz nequsbejebuzz slele zagzhebun mat uteg u uinozz usuze oi usqocz Aefnaasaqpoc ure nb 4a I eee e eee n eee ee unge! eee ebenen eee ede een egen ⸗obng olgg udg ur cpi 4s eiguom„Auvulzanvez noc“ nan dug ua 49 zo uuvg'ne og a ao pug uepgeaeh neue pozg 5 eee eee. mega ga ebe ueusqunſebregeigz used an! ug ee nan eiqnlech en pech zu dgichkupz Uagaegz cdu e bee zun noch uda ganezoqve dig os se sjo ahpg usgeleb sjpiuvg de using nene usbnzz usqjeſeig udabcn en 1% e ee een ee eee ce ene uaeaeg, a0 eg needed ushocpſasa sio dd va usahpg us hv un awan usa e og geg endgu een e ebueutuohne sen oz cpu de einn ee ene e ͤ Ueaagz 400 zien enen end ee en e e ehe eee eee dun Bununduun aebzuu ur pog Jun uaeaegz usguvz obuvg og cphbgu cen; aim uueg se ir d jmunc un noch zehund— wog“ „ugegegz uda ocz“ ind uegus hene nedancebile! gun mozlle ainpfang ane din Smeicpend ned Ind aneng aun pn ucda sbinpaneqn uzeguoh Daimzsinabur igel fu 405 uupg dupa gun uv uebnzz ueuellnobln oe sn ugea ee eee een eee ee üeuedunze bee ez; dapqasque ee eee unc une deen ez e eee bo ugsgec ono uteſeig un geg usbulach ne zoübeg uoncpu us und ur Invabg oil epic aun und udo ng gujeſpga 4 dg of geigk og need neue ou uuvm zacknoc ed eigene diquegef inegnp nezue boch un ce eleg oi apm ueumozebne uebesm sspeng udca ic: 80 eich e ehe eee een een e eee che „ice“ ed an 8 munen a0 sno ssuupzaß uebunl sause zockagy 10 gap!— neut noob guvgz egusbeheqnuebeß dig ue use meuze u zom uuvulſcknoch aeg— Pppuvg Spiejch Jeu Icio su Jong reprepan juu uuvuncktnoch meg sid N And aufe eu eee ber nee ez eue ee mee nr aeg a sn zan genug ane dic dun enen ene usd uuvuncknoch tog Gijnuupu appog umd uolgypdae nd nvusb Bupbaech ug ao equpzlun ichn iche aezpc und „ ee e eee e e ec een nao Sog g gelcpe Sul jollnjp usbupf ueg eig ub n sio usch 5 neue ud chu Sau zemun abc sige ei eq uelle ⸗zoa nd ao usch usqeol 4d gjec aeqphpmbun udieg uddc ophufeck eig n einne aun szapchaca uohelndum pi dug e uta oc uebaoſeq ne iſqjef oneg 400 usulleg sb neee abc uuvuncdn och nee ae meebfegzeg age de ao uso uszezjeg buog) udg en 51 uehhvg uelfoiplebuv ease Dee ene Sou i eg aeg e euren ee aezuic ae uegupgz used uda zeuupzcc aeg once 0 uejpog ſckung zo jpogeq uslehluseſg usuezenebsnv i ple uc ae ehen ee egen eee sebuvc ueigog „uebubr suse ohen sige eig zo ugselun] zeununzg de anus„egen eue ua ene ug“ usgecpled sicplu unc euuo; ego gag uiegoab uda i eſueuingoc eig Jog sn ae en dehnen e e eee ee ec en e od did Bui glas sang Inv sjaungv uuvuncknoch ae „ie nag mei eie nabe nden uechoackleß pzc F 8 Je use usscpan! zog ne euch sog ug ua ehen ehangz uss bes ee e eee ee eee e he zi v eue eee eee head ne sad udo neee e een eee eee gcpileg uteusef uda sgi en den een heebuvun sio 05 uesuuvgzqun sed Hungers eg uc gr uin zd ua ueickongs ape e ci enn uupuncknocg a„Ioan neu ⸗ufqheb nog mu scplang aeg gog ueſqnvißb un Reg“ „eee len e e nee du“ „ une ungen de mee need nne eee e e aur„ue ne zins uu ne eibubeg ach“ ie enen me en en inec 50 „eb ee een weed neupfedeg aegsbdvaflnzz neue b ee en e me ese uz; ie aan 10 dio„Zuuv udo uud ue jpg und a0“ ug Jango nog 55 uauie piu bungueing aeg nu se qo sin usgang Ipieb n eee ee nee eee e ee en ee og unu an dann mou eie eden neee une dusgenund so agent due u engejogh aeg uo Sbiugz age sd bunbiqincz die pang aba N 10 C 31496 Glepfeg neee ae sid ne anu uicvu zug Suasaeg; guugz usulgeu Sue ehen en eue ede anhang ee ug, Jaupfeß goes suf aan nee ang ub eg e „e ueunzoc spd gun“ . unh uvm eib! getunt aeuung ur den er e eee egg eas; aanzae senezgz jelcß Hung esu uuvuncdnoch und ehe ee uebunk sed ene ze ub usa sI Hinlusqpsenpu se cane agnihgcpogz z ug 8 zi uneins doch usdus ue un sino usbogz l „uvguvmumoß mec zegog ic apc cos“ „eee ne ende ie; snppang og gvleg 1 2 ijonda jcu uupzez usg unn zo uunzogß“ pnane que bmg uleageg; quod„usgi ne neun een e ee een en eee een eu“ 0 5 7775 pu jebnz ouse ung ie eee enen ee eee gun uelloz ns usngcpang ci ecplangz 80 oil omebiem unc e een een lee ee ehe eee ce ee aa Ciel ue une lee en eee, „ee le n een ben“ „eh uc vun uhu bn noc ane usſogß sobnapueßse Ace ee ben eee een en en e ee ene uelpenqcpang bun echarz eig e siv Inv uch Inas ug e eee eee eee run eee ec „us uf gnu acplangz z zog fönehebun nie apqufsch ee we ee eee eee ee ben bee eee ue„eue ee een en een un“ „aa szuqupfloch use 2 eie ee e ben een enceeeneen de nne“ aedg ad duenne e ebene„zam zespaggaspoch ule uuvzcß dea gog uellim uueg dic udo ragogz“ ind dolphin Uteg 12 lola„gesboaza vc ang“ a eqaeg usbogz Fh „unhensnurz uehcasuenvanea u sgundag ab „e eee e eee de eh lee ee; ⸗ubzea obpgztz seh uupz usqog unz ng se nm uten u una zum gogo“ neeceaea ase obunl ldd ſeia ubuntu ee eee eee eg“ „zung ne sich f oog unepadapoch ns“ „ia a— age uod udn! ozuuvu zespzzegz a— zuvaquvunmog ze uogaogz“ uegebaenec doo gun diamgebun unea n eee„ung more ne plunmpmeh ususe zg“ „lava og ici FF dase uelppun Lang s nian cr unu uuf— uscphuezcß uobunl chen use— jopgaea uscpſuezcg ueuse jpg uv — ueg ele sb anmnee svanſs Püupu ih 8e— unu aq unge ehen eee en abet e“ Udabm uud spvaccg ing opufc obücpich gun ound agel agg u! gun app zqpges uenlanang uneg usgeſeig usquen n ue eee en e e eee eule 4% pꝓpnaquich uteg gejun Luvbb pou gupzl ic)„ oing“ „cuvquvut ⸗Uu¹man ech uso puquebnzz ueuse die n ab“, 77 A e ee II Nun aber kam das Aergfſte: als Valentin nun nach drei Tagen durch die Bahnſperre auf ſeinen Perron ging, ſah dem anderen Bahnſteig gerade einem an⸗ menden n er Haſt ſtürmte er ihr war nichts mehr von Eliſabeth blieb es Jahr um Jahr, Sommer um Sommer. Nur ihr Bild hatte Va⸗ lentin in ſe f hinüber gerettet und mehrere Kopien, ſogar E ach anfertigen laſſen, die er mit der Unterſchrift„Die 5 Unbekannte“ allenthalben in ſeinen Lokalen— und er hatte es auf viele Winterſport⸗ Gaſtſtätten in ſeiner Heimat gebracht— aufhing.—— * So ging die Zeit hin. Jahr um Jahr. Winter um Win⸗ ter. Eines Wintertages Glanz fällt an einem ſchönen Mor⸗ gen in Valentin Niemeneits Büro gerade auf das Bild Eliſabeths... Und wieder kommt Valentin die Abſicht, er wolle ſie noch einmal ſuchen. Es iſt noch immer etwas tief drinnen im Herzen, jawohl, ſo ein ureingeſeſſener Oſtpreuße kann ein Herz haben, das pumpert und pumpert. Da geht plötzlich die Tür auf und ein baumlanger Her⸗ kules ſteht mit einem Begleiter in Valentins Raum, der ſchon einige eingerahmte Kopien der„ſchönen Unbekannten“ unter dem Arm trägt, ohne viel zu fragen das„Bildnis Eliſabeth“ von der Wand abhängt, es ebenfalls ſeinem Begleiter gibt und nur ſagt: „Der Spaß iſt zu Ende, Herr Niemeneit, übrigens, geſtatten Sie, wir haben uns ſchon öfter die Hand gedrückt. Ich war ſchon einmal Ihr Wintergaſt, und Sie haben mir Oft genug die ſchöne Geſchichte von der„ſchönen Unbe⸗ annten“ erzählt... Sie werden ſie jetzt niemanden mehr Erzählen, denn erſtens habe ich Ih re Eliſabeth geheira⸗ let, und zweitens ſpielt ſie gerade in dieſem Koſtüm, Herr Miemeneit, die Rolle des Maſurenmädels in meinem neuen und gleichnamigen Film. Auch das Bildrecht iſt auf mich iibergegangen. Sie werden wohl nichts dagegen einzuwen⸗ den haben, daß ich all dieſe in Ihrem Auftrage herge⸗ ltellten Kopien der„ſchönen Unbekannten“, der Dame Ihrer tillen Verehrung, zurückgebe. Doch: Sie ſollen nicht ganz ohne Erſatz bleiben. Ich hänge deshalb an dieſelbe Stelle das Bildnis der Dame Eliſabeth als Maſurenmädel im leichnamigen Film. Auf Wiederſehen, 1555 Valentin Miemeneit...“ Dann klappte die Türe, und Herr Valentin Niemeneit herſank in ſeinem modernen Polſterſtuhl wie in einer Ver⸗ ſenkung. Alles, alles war für ihn begraben. Aber auch jede, jawohl, jede Regung für ſeine herzloſe Eliſabeth. Und ſo etwas hatte er 1 wenn auch ſtillſchweigend, nicht nur verehrt, ſondern geliebt.———. —— Die Belagerung Mannheims 1294/95. Bekanntlich begannen die Franzoſen die Belagerung der Feſtung Mannheim Ende 1794; die Stadt wurde im September 1795 durch der Miniſter von Oberndorff über⸗ geben. Allerdings waren nicht lange im Beſitze der Stadt, denn die Oeſterreicher unter Wurmſer eroberten ſie wieder im Dezember des gleichen Jahres. Im Januar 1794 forderten die Franzoſen unter Ge⸗ neral La Hoche zur Uebergabe der Feſtung auf und drohten bei Nichterfüllung ihrer Forderungen, die Stadt zu ver⸗ wüſten. Das Hauptquartier der Franzoſen befand ſich in Oggersheim. In den von ihnen beſetzten Ortſchaften nahmen ſie den Einwohnern alles weg, Vieh, Kleider, Tuche, Betten, Silber und Goldwaren, ja auch die Kirchenglocken wurden von ihnen weggeführt. In einem Brief des kurpfälziſchen Geheimrats Freiherr von Babo heißt es, daß die Leute nichts mehr hatten„als den Erdboden zum Liegen und die Augen zum Weinen“. Die Uebergabe der Feſtung, die innerhalb einer Stunde verlangt wurde, wurde vom Gou⸗ verneur abgelehnt. Die darauf folgende heftige Beſchießung forderte zahlreiche Tote und Verwundete, viele Gebäude wurden beſchädigt. Aber auch die Beſatzung ſelbſt forderte von den Einwohnern große Ausgaben, da die Soldaten in Bürgerquartieren lagen.— Gouverneur der Feſtung war Belderbuſch. Im September 1795 zogen die Oeſterreicher ab und Mannheim wurde, wie bereits angeführt, durch den Miniſter Graf von Oberndorff den Franzoſen übergeben. Im Dezem⸗ ber erfolgte die Wiedereroberung der Stadt durch die Oeſterreicher, die unter dem Befehl des Generals von Wurm⸗ ſer ſtanden. Die Beſchießung der Stadt durch die öſterreichiſchen Truppen war ſehr ſtark, der Schaden war groß. Beſonders die Umgebung des Paradeplatzes wurde ſtark in Mit⸗ leidenſchaft gezogen. Freiherr von Babo gab in verſchiedenen Schreiben Kenntnis von den Schäden, die er erlitten hatte, beliefen ſich bei dem allerdings in Mannheim ſehr be⸗ güterten Manne auf tauſende von Gulden. Außerdem mußte er der kaiſerlichen Regierung 15000 Gulden Kriegskontri⸗ bution bezahlen. Er ſchrieb:„... da ich keine 300 fl und von Güthern und Capitalien ſchon zwei Jahre nichts eingehen und über 5000 fl Bargeld⸗Auslagen und gewiß über 7000 fl an Verluſt auf den Güthern ſeit dem 1. Dezember 1792 erlitten. So werden die Pfältzer von Feind⸗ Freunden und ihren eigenen Landes⸗Obrigkeiten und Mit⸗ inwohnern hergenommen.“ Der Miniſter wurde von den Oeſterreichern gefangen geſetzt. Die Beſchreibungen über die Zerſtörungen in Mannheim und von den Leiden der Ein⸗ wohnerſchaft bezeichnete von Babo als„gar zu ſchwache Schilderungen“. Dem Miniſter war vorgeworfen worden, die Stadt übereilt den Franzoſen übergeben zu haben, was aber gerade von Babo nicht gelten ließ, der energiſch für ihn eintrat. Auf Befehl des Kaiſers wurde der Miniſter bald wieder frei gelaſſen. Aber auch die Oeſterreicher gingen in Mannheim rück⸗ ſichtslos vor, was politiſche Gründe hatte. Am Wiener Hof hatte man den Kurfürſten Carl Theodor in dem irrigen Verdacht, mit Frankreich geheime Abmachungen getroffen, zum mindeſten den Verſuch dazu gemacht zu haben. Daraus reſultieren größtenteils die rückfichtsloſen Zerſtörungen in Mannheim und die Schickanen gegenüber der Bevölkerung. Der Verdacht gegen den Kurfürſten war aber in keiner Weiſe begründet und vollkommen haltlos. Lange Jahre waren nötig, um die Wunden der von Freund und Feind geſchlagenen Stadt zu heilen, es bedurfte zäheſter Arbeit der geprüften Bevölkerung, um wieder ge⸗ ordnete Verhältniſſe zu ſchaffen. Zur Erlnnerung. Sjilbenfries. 7.— 8. Silbenrätſel 9.—10. Nichtsnutz, Müßiggänger. Der kurzen„Eins⸗zwei“ ſteten Lauf Hält keines Menſchen Hand je auf; 11.—12. wildwachſendes. Roſengewächs Am Morgen jung, am Abend alt, Entſchwinden ſie uns allzu bald, Und jeder, der zur Neige geht, Die drei Mittelſilben nennen, anein andergereiht, eine zweckmäßige Räum Iſt ſchon für immerdar verweht. lichkeit. Doch haſt du, was in all den Jahren Jedes Feld erhält eine Silbe. Man Auflöſung aus letzter Nummer: An Glück und Leid dir widerfahren, bilde ſenkrecht im Zickzack Wörter fol⸗ flöſung dieß In einem„Drei“ hübſch aufgeſchrieben, gender Bedeutung: So iſt für immer es geblieben. Dann bringt dir längſt entſchwund'nes Das„Eins⸗zmoi⸗drei“ aufs non“ zurück! 1.— 2. Sprachrohr [Glück 3.— 4. verſchmitzte Opernfigur 5— 6 Wortſchmall Drei deutſche 1 Furcht, 2. Pfand, 3. Thales, 4. Korſo, 5 Glaube, 6. Senat, 7. Marabu, 8. Nadir 9. Knebel, 10. Titan, 11. Idylle Uhland. Arndt. Hebbel. —— — 0 ae e Rome gs Oe. Zeif des Gossen Kurtönsten, (22. Fortſetzung.) An dem Tage aber, an dem Joch ſchwediſchen Boden ver⸗ ließ, ſandte er an Miß Larſen einen Brief, in dem er ihr alles enthüllte. Nichts verſchwieg er— angefangen bei der Schurkerei, die Evelyne Summer auf der„Santa Anna“ an ihm begangen, und aufhörend mit der belauſchten Un⸗ terredung zwiſchen Summer und ihr, der Empfängerin. „Wir ſind quitt,“ ſchloß er.„Nie wird ſich Summers Hoff⸗ nung erfüllen, und nie ſollen auch Sie Gelegenheit finden, das zu tun, was Sie in deutſchen Landen planten. Dafür wird der ſorgen, den Sie zu Ihrem willenloſen Werkzeug machen wollten. Leben Sie wohl!“ Und zum erſten Male nach langer Zeit, ſetzte er nicht John Wiggins, ſondern Joch Wigand als Unterſchrift darunter. Im Hafen lag ein Schiff nach Lübeck zur Ausfahrt be⸗ reit. Er beſtieg es, und Tränen der Freude ſtanden in ſei⸗ nen Augen, als es mit geblähten Segeln ins Oſtmeer hin⸗ ausfuhr— der Heimat entgegen!——— * So einen großen Tag hatte Berlin lange nicht erlebt! Unüberſehbare Menſchenmaſſen umſäumten Straßen und Plätze. An den Fenſtern der Häuſer drängten ſich die Bürger mit ihren Familien, und wo es ſich nur machen ließ, hatten kunſtfertige Hände für Girlanden⸗ und Blu⸗ menſchmuck geſorgt. Des Kurfürſten Grenadiere waren nur unter Aufbietung größter Mühe imſtande, die Abſperrung, die von der Nauener Heerſtraße bis zum Schloſſe währte, aufrechtzuerhalten. Die ganze Stadt ſchien außer Rand und Band zu ſein. Auch Klaus von Bevern war nach Berlin geeilt, um Zeuge des zuvor in deutſchen Landen nie geſchauten Er⸗ lebniſſes zu werden, und wenn er etwas bedauerte, ſo war das nur der Umſtand, daß er ſeine Frau hatte in Pillau zurücklaſſen müſſen, da ſie noch immer an den Folgen einer ſchweren Erkältung litt. Wo ſich Bevern ſehen ließ, umbrauſten ihn Hochrufe. Oh, die Berliner entſannen ſich noch gut genug ſeiner Kaperfahrt und der Taler, die er dem Kurfürſten heimge⸗ bracht hatte. Bevern verſuchte vergebens, ſich den ſich immer wieder⸗ holenden Huldigungen zu entziehen Der Wagen, in den er flüchtete, als ihn ein paar ganz Begeiſterte auf die Schul⸗ tern heben und im Triumph davonſchleppen wollten, blieb ſchon nach wenigen Metern in den Menſchenmaſſen ſtecken. Bevern war der Verzweiflung nahe. Er wurde im Schloß erwartet, war beſonders vom Kurfürſten aufgefordert worden, anläßlich dieſes Tages, an dem auch er ſeinen An⸗ teil hatte, im Thronſaal zu erſcheinen. Auf Umwegen gelang es ihm dann ſchließlich doch, ans Ziel zu kommen, aber keineswegs zu früh; denn der Feſt⸗ zug, um deſſenwillen die Stadt heute ein ſo ganz anderes Geſicht zeigte, bewegte ſich bereits die Straße herauf. , hon BFE OFHLNMA 25 (Nachdruck verboten.) Schmetternde Fanfaren kündeten das nahende Ereignis. Hinter den Muſikanten marſchierte mit dröhnendem Schritt eine Kompanie ſtrammer Grenadiere. Und dann Nein, das hatte Berlin wahrhaftig noch nicht geſehen! Drei Mohrenknaben tauchten auf, die halb erſchreckt, halb beglückt in das brauſende Meer von Menſchen ſtarrten. Sie bildeten aber nur den Vortrupp einer noch viel ſeltſame⸗ ren Gruppe, die aus ſechs herkuliſch gebauten Negern be⸗ ſtand. Während vier davon einen rieſigen Baldachin tru⸗ gen, unter dem ein einzelner, prunkbehangener, grinſender und nach allen Seiten winkender Neger ſchritt, hielten die beiden anderen große, ſeltſam geformte Fächer in den ſchwarzen Händen, mit denen ſie ihrem Gebieter Luft zu⸗ fächelten. Das war alſo der Negerfürſt von der Goldküſte, der ge⸗ kommen war, dem Kufürſten, ſeinem Herrn, zu huldigen. Wie die Berliner ihn anſtarrten! Wie ſie ihn ſchier mit Blicken verſchlangen! Wie ſie dann zu brüllen und zu ſchreien anfingen und vor Vergnügen in die Hände klatſch⸗ ten! Wie war doch gleich der Name dieſes afrikaniſchen Fürſten? Jakamakatamuno? Nein... Janakakatoruno auch nicht, nein, nein, wer, zum Kuckuck kann auch ſolche Namen behalten? Mit„Ja—“ ging's los. Aber die Ber⸗ liner waren ſchon damals praktiſche Leute, die ſich zu hel⸗ fen wußten. Jalakakamimikalaka.. Quatſch mit Soße .. Jahnke hieß er, jawoll, da zerbrach man ſich doch wenigſtens nicht die Zunge! 15 „Jahnke!“ Einer brüllte es.„Hoch, Jahnke!“ Und der Name zündete wie ein Funke.„Jahnke! Jahnke!“— „Jahnke, warum haſt du dich ſo ſchwarz geärgert?“— „Jahnke, Goldſtück, wo haſt du denn nur 12 55 geſteckt?“ Ein Lärm war das, das die Fenſterſcheiben zitterten und die Ohren ſchmerzten. Zurufe, Scherzworte, Hochrufe— das alles ballte ſich zuſammen zu einer Melodie, wie ſie gleich gewaltig und zwingend nur das Volk erſinnt, wenn es mit ganzem Herzen dabei iſt. Was verſtand Jahnke ſchon von alledem, was ihm von allen Seiten entgegenſchallte? Kein einziges Sterbenswort! Und doch fühlte er, daß ſich alle, die da ſtanden, ſehr freu⸗ ten, daß er gekommen war. Er ſah in lachende Geſichter — und wußte, was ihm da zugebrüllt wurde! Und weil er es wußte, wurde er von Augenblick zu Augenblick frei⸗ gebiger mit ſeinen Dankesbezeigungen, fuchtelte und winkte immer lebhafter mit den Armen und machte kleine hop⸗ ſende Schritte dabei, wie es eben an der Goldküſte üblich iſt, wenn der König ſich freut Ach, es war einfach unbeſchreiblich herrlich! In Berlin ſprach man aber noch von Jahnke, als der längſt wieder heimgereiſt war in ſeine afrikaniſche Heimat. Bevern wurde von einem jungen Leutnant angehal⸗ ten, als er das Schloß nach der Feier wieder verließ.