lb ab unn 80 15 8 8 8 2 8 2 8 — 1 „Doeg bind Hdd uon 490 e e ere 8 61 228 4 an . Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Dages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Müm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keiner Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Genra Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IV. 38. 1140. 38. Jahrgang Freitag, den 13 Mai 1938 Nr. 111 Die Bolſchewiſten hetzen, Haile Selaſſie droht. Halifax anerkennt die Tatſache. Genf, 12. Mai. Die erſte Sitzung des Rates der Genfer Liga wurde von dem Vertreter der Bolſchewiſtenhäuptlinge in Barcelona, del Vayo, dazu benutzt, mit großem Wortſchwall und einer wahren Lügenflut erneut gegen das Nichteinmiſchungs⸗ yſtem zu„proteſtieren“ und übelſte Hetze zu treiben. Del 9350 ließ es dabei nicht an unverſchämten Anſpielun⸗ gen auf Lord Halifax fehlen. Der engliſche Außenminiſter Lord Halifax er⸗ klärte, er hätte zu gewiſſen Ausführungen ſeines Vorred⸗ ners„nachdrückliche Bemerkungen“ zu machen, wolle ſich aber auf eine Darlegung der grundſätzlichen Politik Eng⸗ lands in der ſpaniſchen Frage beſchränken. Halifax legte darauf noch einmal die Grundgedanken der Nichteinmiſchung dar und erklärte, das Hauptziel, die Erhaltung des Frie⸗ dens ſei erreicht worden. Der franzöſiſche Außenminiſter Bonnet ſprach von dle e für die ſpaniſche Demokratie“ hm aber in der Sache den glei kt ei ie Land Halfaß ch gleichen Standpunkt ein wie Daß Litwinow⸗Finkelſtein del Vayo eifrig ſe⸗ kundierte, konnte nicht wunder nehmen. Er benutzte wieder⸗ um die Genfer Rednertribüne zu einer wüſten bolſchewiſti⸗ ſchen Agitationsrede und erklärte dann weiter. die Nicht⸗ einmiſchung ſei ſchon„von Anfang an verfehlt geweſen“. Als del Bayo verſuchte, die Debatte in die Länge zu ziehen, erklärte der poluiſche Vertreter Komarnicki, daß ſich Polen jeder neuen Aktion der Liga in der ſpaniſchen An⸗ 650 widerſetze. Dieſe Ausſprache könne in keiner eiſe der Befriedung dienen. Englands Rea por itik Der Rat der Genfer Liga begann dann am Donnerstag vormittag in Gegenwart Haile Selaſſies, der am Ratstiſch Platz genommen hatte, die Ausſprache über den engliſchen Antrag,„die Folgerungen aus der geſam⸗ ten Lage in Abeſſinien“ zu prüfen. Zuerſt ſprach der engliſche Außenminiſter Lord Hali⸗ a x. Er erinnerte unter Hinweis auf die Genfer Entſchlie⸗ ung vom 4. Juli 1936 daran, daß die Ligamitglieder keine ausdrückliche Verpflichtung zur Nichtanerkennung hinſicht⸗ lich Aethiopiens übernommen hätten. Die Lage ſei alſo ſo, daß die Ligamitglieder ohne unloyal zu ſein, handeln könn⸗ ten, und zwar zu einer ihnen geeignet erſcheinenden Zeit. Die britiſche Regierung hoffe, daß andere Ratsmitglieder ihre Meinung hinſichtlich Aethiopiens teilen werden, wonach die Frage der Anerkennung der italieniſchen Stellung in Aethſopien ſo geartet ſei, daß ſedes Ligamitglied das Recht habe, für ſich ſelbſt unter Berückſichtigung einer eigenen Lage und Verpflichtungen zu entſcheiden. Die britiſche Regierung wünſche keineswegs, ſich in die freie Entſcheidung der Staaten in dieſer Angelegeaheit einzu⸗ miſchen. Nach Anſicht der engliſchen Regierung ſtänden im Falle Aethiopien zwei Ideale in Konflikt miteinander: einerſeits das Ideal der unerſchütterlichen und praktiſchen Ergebenheit an einen höheren Zweck, andererſeits das Ideal einer praktiſchen Sicherung für den Frieden. Von beiden ſei unzweifelhaft der Friede das ſtärkere Ziel. Die wohlüberlegte Anſicht der britiſchen Regierung ſei es, daß die italieniſche Herrſchaft über ganz Aethiopien eine vollendete Tatſache geworden ſei. Dieſe Tatſache müſſe früher oder ſpäter anerkannt werden, es ſei denn, man wäre bereit ſie mit Gewalt zu ändern, oder man wolle ewig in einer unwirklichen Welt leben. Obwohl die britiſche Regierung dieſe Anſicht vertrete, gebe ſie in keiner Weiſe die Grundſätze des Ligapaktes auf. Sich mit müßigem Lamentieren über die Ver⸗ gangenheit aufzuhalten, bringe keinen Nutzen. Die Aufbau⸗ willſgen ſollten vielmehr ihre Bemühungen auf die Ge⸗ ſtaltung der Zukunft richten. Sollte man ſich wei⸗ gern, den Tatſachen ins Auge zu ſehen, ſo würde nichts ge⸗ wonnen, aber viel verloren. Möge die Genfer Liga auch r ſein, ihre Ziele ſeien noch größer und das größte die⸗ er Ziele der Friede. Der Friede ſetze aber voraus, daß Völ⸗ ker und Einzelmenſchen völlig frei ſeien von allem, was der vollkommenen Harmonie unter ihnen ſchaden könne. i Haile Selaſſie ließ dann durch einen Vertreter eine Erklärung verleſen, in der die engliſchen Argumente lebhaft, wenn auch mit gro⸗ ßer Zurückhaltung gegenüber der britiſchen Regierung be⸗ ſtritten werden. Er ließ zum Schluß erklären, der Krieg gegen Italien werde weitergehen. Der franzöſiſche Außenminiſter Bonnet ſchloß ſich dem engliſchen Vorgehen in vollem Umfange an, da, wie er ſagte, Frankreich in Europa eine Atmoſphäre des ertrauens und der internationalen Zuſammenarbeit her⸗ zuſtellen wünſche. Gleichzeitig betonte Bonnet, daß Frank⸗ reich dem Ideal der Liga treu bleibe. f Litwinow⸗Finkelſtein äußerte ſich ſehr reſig⸗ niert. Die Sowjetunion ſei bereit, das Problem allein im in⸗ ternationalen Intereſſe unter dem Geſichtspunkt der kollek⸗ 1 1 Sicherheit und der Unteilbarkeit des Friedens zu en. Genfer Aethiopien Komödie Zuſtimmung zum engliſchen Standpunkt In der Nachmittagsſitzung wurde die Ausſprache über die„Folgerungen aus der Lage in Abeſſinien“ fortgeſetzt. Der rumäniſche Außenminiſter unterſtützte nach⸗ drücklichſt die realiſtiſche Politik Englands und Frankreichs. Befriedung und Entſpannung zwiſchen den europäiſchen Nationen chen das Hauptziel. Zuerſt müſſe der Friede und erſt dann die Genfer Inſtitution gerettet werden. Der polniſche Vertreter betonte, daß der Ausgang der Ausſprache nicht im geringſten die Haltung Polens in der vorliegenden Frage beeinfluſſen werde. In dieſer Ange⸗ legenheit habe die polniſche Regierung ſouverän zu entſchei⸗ den, wie ſie es bereits getan habe. Der ſchwediſche Außenminiſter verwies darauf, daß ſeine Regierung die britiſche Initiative begrüßt habe. Er teilte dann mit, daß der ſchwediſche Geſandte in dieſen Ta⸗ gen in Rom ſeine Tätigkeit aufnehmen werde. Der belgiſche Vertreter erinnerte daran, daß Bel⸗ gien ſeine diplomatiſchen Beziehungen zu Italien kürzlich normaliſjert habe und den Wunſch anderer Länder verſtehe, das Problem gleichfalls zu löſen. Der„Genfer Kadaver“ Paris, 12. Mai. In den Kommentaren der Preſſe kommt erneut die beträchtliche Enttäuſchung der franzöſi⸗ ſchen Oeffentlichkeit darüber zum Ausdruck, daß in Genf nicht alles ſo glatt vonſtatten geht, wie man es ſich gedacht hatte. Ein Teil der Blätter wendet ſich dabei ſcharf gegen das Intrigenſpiel Moskaus und ſeiner Genoſſen, und über die Genfer Einrichtung werden in einigen Blättern Urteile gefällt, wie man ſie bisher noch niemals oder nur ſelten in den Blättern des demokratiſchen Frankreich leſen konnte. Der„Matin“ bringt eine fantaſievolle Gloſſe mit der Folgerung: Man habe alles zu gleicher Zeit anpacken wol⸗ len, ohne irgendetwas zu löſen. Der Genfer Verein ſei lot, aber der ktadaver faſelf noch, ja mehr als das, er beginne zu ſtinken. Dies ſei ja auch unausbleiblich geweſen, nachdem man Sowjetrußland an ſein Lager herangelaſſen habe. Je früher man dieſen Kadaver in den Sarg lege, um ſo beſſer ſei es für die internationale Hygiene. Jinkelſtein ſpielt um ſeinen Kopf Der„Jour“ ſpricht von einer„ernſten Offenſive Moskaus“, die das Ziel habe, wieder einmal den Frie⸗ den zu ſtören. Litwinow⸗Finkelſtein ſpiele um ſeinen Kopf. Einen üblen Eindruck von der Genfer Komödie hat auch der Sonderberichterſtatter des„Petit Journal“. Er nennt die Genfer Organiſation ein„Königreich der Mond⸗ ſüchtigen und Papageien“. Das Erſcheinen des Negus ſei ein trauriges Schauſpiel. Man dürfe nicht vergeſſen, daß Haile Selaſſie nur ein Bandenchef und Thron⸗ räuber ſei, der ſeine Truppen im Stiche gelaſſen habe, als er an ihrer Spitze vor dem Feinde ſtand. Der„Klatſch der alten Dame“. Der Leitartikler des rechtsgerichteten„Intranſigeant“ befaßt ſich unter der Ueberſchrift„Der Klatſch der alten Dame“ mit der Genfer Liga. Was könne die Genfer Liga heute ſchon aufbauen? Ueberhaupt nichts. Wozu ſei dieſer Genfer Krüppel denn noch von Nutzen? Zu nichts! Er könne nur Schaden anrichten.„Dieſe alte Dame, die Rechtsprofeſſoren um ſich ſammelt, unterhält nur noch einen Salon für Klatſch und Albernheiten, die Ver⸗ wirrung anrichten.“ Man könne dieſe Altersſchwächen be⸗ dauern, denn der Traum von der Brüderlichkeit aller Na⸗ tionen habe früher alle Herzen hoch ſchlagen laſſen. Heute ſei dieſer Traum verſunken, und in Genf ſelbſt liege man ſich nur noch in den Haaren. „Haile Selaſſies Anweſenheit lächerlich“ Rom, 12. Mai. Die letzten Verſuche des Antifaſchismus in Genf, die endgültige Liquidierung der abeſſiniſchen Frage u hintertreiben, beunruhigte, wie„Tevere“ erklärt, nur die fran pc Rechtspreſſe, die bereits geglaubt habe, nach der Anerkennung des Imperiums der Achſe Rom— Berlin einen tödlichen Stoß verſetzen zu können und Italien endgültig ins franzöſiſche Fahrwaſſer gelockt zu haben, nicht aber Italien, wo man die Anweſenheit Haile Selaſſies reichlich lächerlich finde. Del Vayo und ſein Schirmherr und Vor⸗ mend Litwinom hätten durch den engliſchen Außenminiſter Lord Halifax eine Lektion erhalten. Frankreich und Italien Kein baldiger Abſchluß der Beſprechungen. a Paris, 12. Mai. Die Blätter 1 allgemein die Wiederaufnahme franzöſiſch⸗italieniſcher Beſprechungen und tragen in dieſem Saen einen deutlich betonten Optimismus zur Schau. Obwohl über die Unterhaltung zwiſchen Graf Ciano und dem franzöſiſchen Geſchäftsträger in Rom keine Ver⸗ lautbarung ausgegeben worden iſt, ſprechen die hieſigen W von einem„günſtigen Fortſchritt“ der Verhand⸗ ungen. i Allgemein verkritt man aber doch die Anſicht, daß die 2 9955 lungen nicht ſehr ſchnell zum Abſchluß gelangen würden. Wiriſchaft dient dem Volk Berlin, 12. Mai. Auf dem Feſtbankett in den Kroll⸗ ſälen, mit dem der Allgemeine Deutſche Bankiertag ſeinen Abſchluß fand, hielt Reichswirtſchaftsminiſter Funk eine Anſprache, in der er die neue Stellung und die neuen Auf⸗ gaben des Bankiers im nationalſozialiſtiſchen Staat be⸗ handelte. Der Nationalſozialismus hat, ſo führte der Mini⸗ ſter u. a. aus, das deutſche Volk nicht nur zu einem neuen politiſchen Ideal erzogen, ſondern auch zu einem neuen Wirtſchaftsdenken. Auch für dieſes iſt der Ausgangspunkt die Volksgemeinſchaft. Die Erkenntnis, daß eine Handlung, die der Geſamtheit ſchädlich iſt, für den Einzelnen niemals nützlich ſein kann, war der überwundenen Epoche fremd. Das rein privatwirtſchaftliche Denken führte zu einem Wirtſchaftsegoismus. Die Wirtſchaft war volksfremd ge⸗ worden. Und als ſich die Folgen einer falſchen Wirtſchafts⸗ politik in Not und Elend, Arbeitsloſigkeit und Verfall be⸗ merkbar machten, da ſah das Volk im Wirtſchaftler, beſon⸗ ders im Bankier, ſeinen Feind. Hier hat die nationalſozialiſtiſche Erziehungs- und Auf⸗ bauarbeit Wandel geſchaffen. Der Wirtſchaftler und alſo auch der Bankier ſind wieder in die Volksgemeinſchaft zu⸗ rückgeführt worden. Dieſe Umſtellung war beim Bankge⸗ werbe beſonders ſchwierig, weil hier die Zerſetzung und der Verfall beſonders ſtark waren. Wie wir ſehen, geht es unter einer ſolchen Wirkſchafts⸗ führung dem Volk gut. Der Unternehmer verdienk, der Ar⸗ beiter verdient, die Lebenshaltung ſteigt. Wir haben unſere deutſche Wirtſchaft auf den Stand der vollen Beſchäfligung gebracht, und wir wollen unſere Wirkſchaft ſo ſtark und kri⸗ 1185 mochen, daß dieſer Juftand zu einem Dauerzuftand wird. Einigung des Altherrentums Mit einem Aufruf der Führer der waffenſtudentiſchen Altherrenverbände und einer Anordnung des Stellvertreters des Führers hat die Einigung des Deutſchen Altherrentums der deutſchen Studenten ihren Abſchluß gefunden. Nachdem damit durch Reichsſtudentenführer Dr. Scheel die Einigung des Deutſchen Altherrentums erfolgt iſt, hat— wie die NSK. meldet— der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, folgende Anordnung erlaſſen: 1. Die Altherrenverbände der ehemaligen waffenſtuden⸗ tiſchen Verbände haben ſich in Erkenntnis der großen ge⸗ ſchichtlichen Zeit freiwillig aufgelöſt und ihre Ueberführung in die NS.⸗Studentenkampfhilfe beſchloſſen. 2. Der Leiter der NS.⸗Studentenkampfhilfe, Gauleiter und Staatsminiſter Adolf Wagner, hat mich nach dieſer vollzogenen Einigung des Altherrentums gebeten, die Füh⸗ rung des deutſchen Studententums und Altherrentums in meine Hand zu legen. Ich danke dem Parteigenoſſen Adolf Wagner für ſeine Mitarbeit in den Jahren der Einigung des deutſchen Altakademikers und entlaſte ihn von ſeinem Amt als Leiter der NS.⸗Studentenkampfhilfe. 3. Ich ernenne den Reichsſtudentenführer Pg. Dr. G. A. Scheel zum Führer des„NS.⸗Altherrenbundes der deut⸗ ſchen Studenten“. 4. Zur Beratung in allen Altherrenfragen ſteht dem Reichsſtudentenführer ein„Führungskreis des NS.⸗Altherren⸗ bundes der deutſchen Studenten“ zur Seite. Die Berufung der Mitglieder des Führungskreiſes nimmt der Reichsſtuden⸗ tenführer in ſeiner Eigenſchaft als Führer des NS.⸗Alther⸗ renbundes der deutſchen Studenten mit meiner Genehmigung vor. 5. Die NS⸗Studentenkampfhilfe führt in Zukunft die Be⸗ zeichnung„NS.⸗Altherrenbund der deutſchen Studenten“. * Gauleiter Forſter in Polen Beſuch bei Außenminiſter Beck Danzig, 12. Mai. Gauleiter Forſter, der ſich in Beglei⸗ tung des Gauamtsleiters Dr. Schimmel, Dr. Großmann. Dr. Fuchs und anderer Herren auf einer Reiſe durch Polen befindet, beſuchte in Warſchau den polniſchen Außenmini⸗ ſter Beck und hatte mit ihm eine einſtündige Unterredung. Dieſe Unterredung hatte ebenſo wie der ganze etwa zehn⸗ tägige Aufenthalt des Gauleiters Forſter in Polen völlig privaten und inoffiziellen Charakter und dient dem Zweck, ein perſönliches Sichkennenlernen zu ermöglichen. Die Erforſchung des Ozeans Berlin, 11. Mai. Das Vermeſſungs⸗ und Forſchungs⸗ ſchiff„Meteor“ hat in der Zeit vom Februar bis Mai die ihm zugewieſene Arbeit in den Gewäſſern des nordatlanti⸗ ſchen Ozeans zwiſchen den Kanariſchen und Kapverdiſchen Inſeln einerſeits und Weſtindien andererſeits auf drei gro⸗ ßen Profilen erledigt. Neben einer großen Anzahl von ozeanographiſchen Stationen ſind auch zwei Ankerſtationen ausgeführt worden, die wieder für die Fragen der Gezeiten 1 Atlantiſchen Ozeans von großer Bedeutung ſein wer⸗ n. Das Forſchungsſchiff„Meteor“ hat voriges Jahr in der Zeit vom März bis Mai in dem Gebiet zwiſchen den Kap⸗ verdiſchen und Kanariſchen Inſeln ozeanographiſch gearbei⸗ tet, ſechs Profile ausgeführt und eine Anzahl von Stationen auf dem Schelf erledigt, die zu Stationen mit Wiederho⸗ lungsſerien bis zu 60 ausgebaut wurden Die Bearbeitung des wiſſenſchaftlichen Materials dieſer Stationen hat inter⸗ eſſante Ergebniſſe gebracht Insbeſondere bei den Wieder⸗ holungsſerien ſind einzelne wichtige Tatſachen aufgedeckt worden, daß es ſich als notwendig erwieſen hat, einzelne dieſer Stationen zu wiederholen, um an Hand eines grö⸗ 1 Beobachtungsmaterials dieſe Erſcheinungen zu ver⸗ olaen 5 Deutſchland und Mandͤſchukuo Sofortige Aufnahme diplomatiſcher Beziehungen Berlin, 12. Mai. In Ausführung der Erklärung des Führers und Reichs⸗ kanzlers in ſeiner Reichstagsrede vom 20. Februar ds. Is., daß Deutſchland Mandſchukuo anerkennen werde, wurde am 12. ds. Mits im Auswärtigen Amt durch den Staats⸗ ſekretär Freiherrn von Weizſäcker und dem Handelskom⸗ miſſar von Mandſchukuo, Hiyoſhi Kato, ein Vertrag unter⸗ zeichnet. Der Vertrag beſtimmi die ſoforkige Aufnahme diploma⸗ liſcher und konſulariſcher Beziehungen zwiſchen den beiden Staaten und ſieht ferner den baldigen Beginn von Ver⸗ handlungen über einen Konſular-, Handels- und Schiff⸗ fahrtsvertrag vor. Geſchenk des Duce an Göring Berlin, 13. Mai Miniſterpräſident Generalfeldmar⸗ ſchall Hermann Göring har im vergangenen Jahr die Große Italieniſche Kunſtausſtellung in der Akademie der Künſte zu Berlin eröffnet. Bei der Beſichtigung der Aus⸗ ſtellung hatte er ſich beſonders anerkennend über einige Werke der italteniſchen Bildhauerkunft geäußert. Der Duce, dem die anerkennenden Worte des Generalfeldmarſchalls durch den italieniſchen Juſtizminiſter Solmi mitgeteilt wor⸗ den waren, beauftragte den italieniſchen Miniſter, General⸗ feldmarſchall Göring eine Bronzefigur des italieniſchen Künſtlers Antonio Maraini zum Geſchenk zu machen. Die Figur ſtellt in heroiſcher Poſe einen knieenden Krieger mit Schild und Schwert dar. Anerwünſchte Emigranten Belgien verſchärft Grenzkontrolle. Brüſſel, 13. Mai. Wie das belgiſche Juſtizminiſterium mitteilt, haben die Regierungen Frankreichs, Hollands und Belgiens ſehr ſcharfe Maßnahmen hinſichtlich der Zulaſſung von Emigran⸗ ten angekündigt. Es habe ſich nunmehr ergeben, daß Aus⸗ länder, die infolge der kürzlichen politiſchen Ereigniſſc ihr Land verlaſſen, ſich mit Vorliebe nach Belgien begeben und verſuchen würden, heimlich die Grenze zu überſchreiten. Der belgiſche Juſtizminiſter hat aus dieſem Anlaß eine Berſchärfung der Grenzkonkrolle angeordnet. Belrächtliche Gendarmerieabteilungen ſind zur Verſtärkung der Grenzen eingeſetzt worden. um eine Grenzüberwachung bei Tag und Nacht mittels Patrouillen durchzuführen. Alle Perſonen, die auf ungeſetzliche Weiſe verſuchen, in Belgien einzudringen, werden mit Gewalt zurückgewieſen werden. Das Staatsbegräbnis für Goga Bukareſt, 13. Mai. Das Staatsbegräbnis für den Staatsmann und Dichter Octavian Goga fand am Donners⸗ tag ſtatt. Der Trauerfeier im rumäniſchen Athenäum wohn⸗ ten neben der Familie der König, der Patriarch, die Kronräte, die Regierung, das diplomatiſche Korps und die Freunde des Verſtorbenen bei. Das Philharmoniſche Orche⸗ ſter eröffnete die Feier mit dem Trauermarſch aus der „Götterdämmerung!. Patriarch Miron nahm mit zahlrei⸗ chen Geiſtlichen die kirchlichen Handlungen vor. Reden wur⸗ den auf Wunſch des Verſtorbenen nicht gehalten. Militär marſchierte an der Spitze und am Ende des langen Trauer⸗ zuges zum Friedhof. In der Mitte des Zuges ſchritten Bauern aus Gogas Heimat. Für die Reichsregierung hat der deutſche Geſand Dr. Fabricius einen Kranz niedergelegt. Das Beileid und ein Kranz Alfred Roſenbergs wurden von Stabsamts⸗ leiter Schliekedanz überbracht. Auch die Volksgemeinſchaft der Deutſchen in Rumänien legte an der Bahre einen Kranz nieder. Nach dem Putſchverſuch Verhaftungen in Braſilien Paris, 12. Mai. Nach einer Meldung aus Rio de Janeiro ſind im Zuſammenhang mit der revolutionären Bewegung mehrere Offiziere des Heeres und der Kriegsflotte verhaf⸗ tet worden. Darunter befinden ſich General Klinge 755 der im Jahre 1932 den Militäraufſtand in Sao Paulo lei⸗ tete, und der Integraliſtenführer Barſoſa Lim a. Bei einem anderen Integraliſtenführer fand die Polizei große Mengen Waffen und Munition. Bei den Zuſammenſtößen vor dem gab es elf Tote und zwanzig Verletzte. Präſidentenpalaſt MNTOoN SchWAG 9 n 1 2 „Ehe ich Ihnen die Gurgel aus dem Halſe reiße“, ziſchte Wunkerſtone,„ſoll dieſer ehrenwerte Ingenieur wiſſen, daß Sie Ihre zwei unſchuldigen Kindlein ver⸗ hungern ließen, und daß Sie Ihre ſanftmütige Gattin mit Vitriol vergifteten. Auch daß Ihr Großonkel wegen vierfachen Raubmordes auf dem elektriſchen Stuhle endete, auch dieſe Tatſache will ich dem wackeren jungen Manne hier nicht vorenthalten.“ „Mr. Wendt“, ſprach ziemlich gefaßt der Vernichter ſeiner unſchuldigen Kindlein und ſeiner ſanftmütigen Gattin,„Kapitän Wunkerſtone hat im vergangenen Monat die Irrenanſtalt verlaſſen, in der er zwölf Jahre verweilte. Dies dürfte wohl alles beſagen. Er⸗ ſuchen Sie ihn, fortzugehen, damit wir beide endlich mit den Verhandlungen beginnen können.“ „Ich bin erſtaunt“, murmelte Kapitän Wunkerſtone vernehmlich,„warum ich dieſem Bebberton noch nicht den Schädel vom Rumpfe geriſſen habe.“ „Nun laſſen Sie mich auch mal reden!“ bat Udo lachend, dem die erfundenen gegenſeitigen Bezich⸗ tigungen der beiden Konkurrenten höchlichſt amüſierten. „Ich muß Ihnen ſagen, daß ich augenblicklich mit keinem von Ihnen wegen der Lizenzen verhandeln kann, da ich bis morgen abend einer anderen Firma darauf eine Option gegeben habe.“ „Teufel!“ ſagte Mr. Bebberton. „Verflucht!“ ſprach Kapitän Wunkerſtone. „Und wer iſt die Firma?“ fragten ſie wie aus einem Munde. „Daniel Sutter, New Pork!“ verſetzte Udo grinſend. Die beiden Vertreter fuhren von ihren Stühlen hoch. 1 45 1 107 13 f Neuer nationalſpaniſcher Geländegewinn 600 Quadratkilometer.— Vorſtöße bis 10 km Tiefe. Salamanca, 12. Mai. Die Beſſerung des Wetters ausnutzend, haben die na⸗ tionalſpaniſchen Truppen ihren Vormarſch fortgeſetzt. Eine Ausbuchtung der feindlichen Stellungen wurde eingedrückt und dabei beträchtliche Beute gemacht. Oeſtlich Aliaga ſind die Nationalen hierbei 10 km tief vorgeſtoßen und haben die Ortſchaft Villarluengo, 5 km vor dem bedeutenden Kreu⸗ zungspunkt Cantavieja, beſetzt. Bei einem Vorſtoß weſtlich Morella eroberten ſie den Abhang San Chriſtobal der Höhe 1401 und die Ortſchaften Mirambel und Seſurce del Cid. Die Gruppe des Generals Garcia Valino beſetzte die wichtige Ortſchaft Igleſuela del Cid. Damit ſind alle Ver⸗ bindungen der Bolſchewiſten zwiſchen Albocacer und Te⸗ ruel unterbrochen. Im Alfambra⸗Abſchnitt drangen die Nationa⸗ len bei einem Vorſtoß ebenfalls 10 km tief vor. Der Heeresbericht aus Salamanca meldet, daß es den nationalen Truppen wiederum gelungen iſt, zahlreiche Ort⸗ ſchaften an der Grenze der Provinzen Teruel und Caſtellon von den bolſchewiſtiſchen Horden zu befreien. Der Vor⸗ marſch konnte über ſämtliche eroberten Ortſchaften hinaus fortgeſetzt werden. Große Waffen⸗ und Munitionslagerplätze der Rotſpanier wurden erobert. Der Kriegsberichterſtatter teilt hierzu mit, daß das Ziel der Operationen die Vereinigung der Streitkräfte der Generale Varela und Garcia Valino geweſen iſt. Trotz An⸗ dauern des ſchlechten und unſichkigen Wetters wurde das Ankernehmen zu einem vollen Erfolg und durch die Beſet⸗ zung wichtiger Ortſchaften eine empfindliche Niederlage des Jeindes. Die Länge der Kampffront betrug mehr als 50 m. Das geſtern eroberte Gebiet beträgt 600 Quadrakkilo⸗ meter Die Trümmer Belchites als Nationaldenkmal General Franco hat angeordnet, daß auf den Trüm⸗ mern von Belchite, das dem Anſturm der Bolſchewiſten ſo heldenhaften Widerſtand leiſtete, eine neue, ſchönere Stadt erſtehen ſoll. Die Ruinen des alten, von den Bolſchewiſten zerſtörten Belchite bleiben als Nationaldenkmal erhalten, während die neue Stadt unmittelbar daneben erſtehen wird. Portugal erkennt Franco an Salamanca, 12. Mai. Der Delegierte Portugals bei der Regierung in Burgos, Teotonio Pereira, überreichte dem Außenminiſter Jordana ein Schreiben ſeiner Regierung, das die Anerkennung der Regierung Franco als einzige Regierung Spaniens enthielt. Die roten Mulzen flohen Die Beſſerung des Wetters erlaubte eine Fortſetzung der Operationen im Alfambra⸗Abſchnitt, die gemeinſchaftlich von den Kolonnen der Generäle Varelg und Garcia Valino durchgeführt werden. Seit den erſten Morgenſtunden des Donnerstag belegte die nationale Artillerie die feindlichen Widerſtandszentren mit ſchwerem Feuer aller Kaliber, deſſen Wirkung durch den Einſatz der Luftwaffe noch verſtärkt wurde. Durch dieſes Trommelfeuer wurden die Verteibigungsſtellungen völlig zerſtört, und eine Reihe von feindlichen Munitions⸗ lagern flog dabei in die Luft. Nachdem das Feuer genü⸗ end gewirkt hatte, nahmen die erſte Navarra⸗Diviſion und ie ſpaniſche Legion unter Valino eine Reihe von Höhen⸗ zügen und Ortſchaften. Die 15 000 roten Milizen, die ihre Stellungen hier un⸗ ter allen Amſtänden halten ſollten, wurden ſchließlich, nach⸗ dem ſie erſt noch eine Zeillang Widerſtand geleiſtet hakten, ur Flucht gezwungen Bei der nun einſetzenden Maſſen⸗ flucht nahmen die nakionalen Jagdflugzeuge die Verfol⸗ gung auf. Dieſe Operationen erhielten ihre beſondere Be⸗ deukung dadurch, daß es gelang, mehrere 2000 Meter hohe Berggipfel in Beſitz zu nehmen, die weithin die roten Stel. lungen und auch die Anfahrtsſtraßen im Hinterland be⸗ herrſchen. Der öſtlich von Teruel operierenden kaſtiliſchen Armee war an dieſem Tage ebenfalls ein ſtärkerer Erfolg beſchie⸗ den, ſodaß eine Vereinigung mit General Valino in Kürze zu erwarten iſt. Mexiko. Vor dem erſten Diſtriktsrichter in Verwaltungs⸗ 1570 begann in erſter Inſtanz der Termin über den Ein⸗ pruch von 17 ausländiſchen Oelgeſellſchaften wegen des Enteignungsdekrets Der Vertreter des Staates beantragte Ablehnung des Einſpruches. keuchte Wunkerſtone wütend. „Sutter hat noch nicht abgeſchloſſen“, gab Bebber⸗ ton zu bedenken.„Mr. Wendt, ich werde mir erlauben, Sie übermorgen früh wieder aufzuſuchen.“ „Und ich werde mich zu der gleichen Zeit einfinden, verehrungswürdiger Mr. Wendt“, ſagte Kapitän Wun⸗ kerſtone. Er wandte ſich an Bebberton:„Denken Sie an unſere Abmachungen! Gemeinſam werden wir bei dieſem wackeren jungen Manne hier vorſprechen. Er wird ſich zwiſchen unſeren beiden Firmen zu entſcheiden haben. Verſuchen Sie nicht, hinter meinem Rücken zu handeln. Ich werde Sie nicht aus den Augen laſſen!“ „Dasſelbe werde ich tun!“ ſagte Lloyd Bebberton, worauf ſich die beiden feindlichen Brüder von dem lachenden Ingenieur verabſchiedeten. Wenige Minuten nach dem Weggang der Amerikaner erſchien Otto Boller, und Udo klärte ihn lachend über den Beſuch der neuen Intereſſenten für ſeine Erfin⸗ dung auf. „Det is knorke“, ſagte Otto und rieb ſich die Hände. „Det ſind zwee neue Eiſen im Feuer, die wir jejen Sutter ausſpielen könn, wenn der nich uff unſere Be⸗ dingungen einjeht, wie wir ſie ausjearbeitet haben. Aber nu will ich in mein Smoking huppen, ick muß doch die Nelly noch abholen.“ Otto betrat die Gaſtwirtſchaft„Zum ſchwarzen Roß“, wo er und ſein Freund Üdo täglich zu Mittag zu eſſen pflegten. „Ick trink ne Molle, Juſtav“, ſagte er zu dem Wirt, der ein ehemaliger Ringkämpfer von gewichtigem Aus⸗ ſehen war.„Is meine Puppe, die Nelly, noch nich hierjeweſen?“ ſetzte er hinzu, indem er ſich ſuchend in der Gaſtſtube umſah. Guſtav Pieſecke ſchenkte bedächtig das Glas voll, ſtrich elegant den Schaum glatt und ſchob das Bier ſeinem Stammgaſt hin. „Jetzt iſt uns der geriſſene Fuchs zuvorgekommen!“ Neue Kampfzonen in China Amoy vollkommen beſetzt 1 Tokio, 12. Mal. ie japaniſche Regierung unterrichtete die diplomalif Vertreter der fremden Mächte in China, daß die Räunhen neuer Kampfzonen in den Provinzen Kigngtſu. Honan und Anhwei durch die Staatsbürger dieſer Mächte notwendi ſei, weil in nächſter Jeit mit ſchweren Kämpfen im Lung⸗ hai-Abſchnitt zu rechnen ſein dürfte. Die Landungstruppen der japaniſchen Marine haben am Donnerstag die Beſetzung der Inſel Amoy vollendet Teile der britiſchen Oſtaſienflotte, darunter das Flagg. ſchiff„Cumberland“, ſind in der letzten Nacht in Richtung Amoy aus Hongkong ausgelaufen. Ein amerikanj⸗ ſcher Zerſtörer iſt zum Schutze der ausländiſchen Nieder⸗ laſſung auf der Kulagſu⸗Inſel eingetroffen, während der Kreuzer„Marblehead“ am Freitag erwartet wird. Die In⸗ ſel Kulagſu liegt in unmittelbarer Nähe von Amoy. f Die Schlacht um die Lunghai⸗Bahn 85 7 Schanghai, 13. Mal. Die große Schlacht um den Beſitz der Lunghai⸗Ba die nach japaniſcher Auffaſſung die Entſcheidung des r geß e 5 1 Stärke auf der amtken, langausgedehnten Fronk nördlich u üdli Bahn weiter. e ee Während die Japaner im Norden erfolgrei ö 1 J in 1 greich weit nach Süden vordringen, iſt ihr Vormarſch südlich 18 Bahn bei Mentſcheng zum Stehen gekommen, da die Chine⸗ ſen gegen den hier kämpfenden linken japaniſchen Flügel ſtarke Gegenangriffe machen. Ein zäher chineſiſcher Wider, ſtand macht ſich auch öſtlich davon an der Pengpu⸗Sutſchau⸗ Bahn. bemerkbar. Von 14 chineſiſchen Bombenflugzeugen die hier in den Kampf eingriffen, wurden 7 abgeſchoſſen. An den übrigen Abſchnitten der lan en Front ſind il⸗ gefechte im Gange. 5 1 Kurzmeldungen Brüſſel. Die belgiſche Kammer ſprach am Mittwoch abend mit knapper Mehrheit der Regierung Janſon das Vertrauen aus. Gegen Mitternacht wurde abgeſtimmt: 101 Stimmen für die enthielten ſich der Stimme. Das Vertrauensvotum iſt an gewiſſe Vorausſetzungen geknüpft. 0 Paris. Dem„Journal“ zufolge beabſichtigt die fram zöſiſche Regierung, Anfang nächſter Woche die ſchon vor einiger Zeit angekündige einer Höhe von 5 bis 8 Milliarden Franken aufzulegen. Paris. Die ordentlichen und außerordentlichen Hause haltsmittel, die Frankreich im Laufe des Jahres 1938 für ſeine Kriegsmarine aufwendet, werden alles in allem über 5,7 Milliarden Franken betragen. So lautet die Schluß⸗ folgerung, die der franzöſiſche Kriegsmarineminiſter in Preſſeerklärungen über die franzöſiſchen Kriegsmarine⸗ rüſtungen abgab. Prag. Wie den„Sudetendeutſchen Preſſebriefen“ aus Aſch berichtet wird, iſt Konrad Henlein auf Einladung ſei⸗ 125 engliſchen Freunde zum Wochenende nach London ge⸗ ahren. s Warſchau. Das Lemberger Bezirksgericht ſchloß einen Prozeß gegen 20 Kommuniſten ab, die zu Zuchthausſtrafen zwiſchen 10 und 2 Jahren verurteilt wurden. Es iſt auch hier wieder bezeichnend, daß 17 von den Verurteilten Juden ſind. Marſchau. Ganz Polen ſtand am Donnerstag, dem drit⸗ ten Jahrestag des Todes Marſchall Pilſudſkis, im Zeichen 155 Trauer über den Verluſt des Schöpfers des neuen olen. Budapeſt. Der Oberbefehlshaber der deutſchen Kriegs⸗ marine, Generaladmiral Raeder, iſt zu einem zweitägigen Veſuch in Budapeſt eingetroffen. Er wurde vom Reichsver⸗ weſer in Privataudienz empfangen. Athen. Im Athener Außenamt wurde durch den deut⸗ ſchen Geſandten Prinz Erbach und den Generaldirektor des Außenamts, Delmouzos, ein Rechtshilfeabkommen zwiſchen dem Deutſchen Reich und dem Königreich Griechenland un⸗ terzeichnet.— Waſhington. Das Abgeordnetenhaus nahm das neue 1 e das jährlich etwa 5330 Millionen Dollar brin⸗ gen ſoll, an. „Die Nelly is noch nich hier jeweſen“, begann er dann in ſeiner ſchleppenden Art.„Aber anjerufen hat ſe. Ick ſoll dir ſachen, det ſie mit ihren Eltern in een Zitherkonzert muß. Sie kann heute abend mit dir des⸗ halb nich ausjehen.“ „Wat...? Na ja!“ Otto nahm das Glas vom Munde. „Det war ja vorauszuſehen, Ick hab mich nämlich heute mit dem ollen Nieſe jehabt und deswejen wird er der Nelly das Nachtzeichen abjenommen haben. Er will mir mit dem Mächen auseinanderbringen. Aber ich wer ihm eens huſten! Morjen abend hol ick die Nelly ſowieſo vom Büro ab, und dann werden wir weiter⸗ ſehen. Aerjerlich is es aber doch, wo wir heute abend jerade mit ſo'in amerikaniſchen Radiofritzen ins„Ti⸗ voli“ wollten. Jib mir noch een Kümmel, Juſtap, denn muß ick aber abhaun. Udo muß jeden Oogenblic mit unſere Nuckelpinne anjedonnert komm.“ 8 Da hupte es auch ſchon draußen. Raſch trank Otte den Kümmel aus, drückte dem grinſenden Wirt deſſen klobige Hand und verließ das Lokal. „Eſſig is es!“ ſagte er, als er neben Udo im Auti ſaß, die Nelly kann nich mitkomm, weil ſie mit ihren Eltern in irgend ſo'n duſſliges Zitherkonzert muß. Det olle Nieſe hat beſtimmt jeahnt, daß ich mit Nelly aus jehen wollte, und da hat er mit dem Zitherkonzert nen Riegel vorjeſchoben.“ „Ja, wer lieben will, muß auch leiden können,“ lachte Udo, während der kleine Wagen dem Inneren Berlins zuraſte.„und überdies wird Herr Nieſe es dir und mir niemals verzeihen, daß wir ihn ſeinerzeit bei der Verſteigerung des Werkſtattſchuppens überboten, 1191 5 ſich als Niederlage für ſeine Gemüſe einrichten wollte.“ „Seinen Iroll fejen uns wird er wohl beiraben müſſen, wenn ick erſt mal ſein Schwiejerſohn bin, ſagte Otto, und er lachte zuverſichtlich. (Fortſetzung folgt.) Regierung, 76 dagegen. Acht Abgeordnete Landesverteidigungsanleihe in GS SAS SSS Dee 8 Badiſche Chronik Die Froſtſchäden an der Bergſtraße. Die Fröſte der vergangenen Nächte haben, wie wie⸗ derholt berichtet wurde manchen Schaden in den Obſt⸗ und Weingärten angerichtet. Aber die Natur ſorgt für Aus⸗ leich, und ſo iſt der Peſſimismus durchaus nicht in dem Maße gerechtfertigt, wie er vielfach anzutreffen iſt. Die Kirſchen und das andere frühe Steinobſt haben an der Bergſtraße allerdings gelitten, aber andererſeits wurde die Entwicklung des übrigen Steinobſtes verlangſamt. Es zeigt jetzt bei der verſpäteten Entfaltung recht ſchöne Blüten, um die die Bienen ſchwärmen, ſo daß mit einer normalen Be⸗ fruchtung gerechnet werden kann, die eine noch beachtliche Ernte erwarten läßt. Auch bei den ſpäter blühenden Bir⸗ nen⸗ und Aepfelſorten wird noch manches zu erwarten ſein, während Johannis⸗ und Stachelbeeren ebenſo an manchen Stellen die Heidelbeeren, doch recht mitgenommen zu ſein ſcheinen. Vielleicht bringen aber die jetzigen warmen Tage noch manchen Trieb zur Entfaltung und ſpäter zum Aus⸗ reifen. Neue leichte Zunahme der Seuche in Baden. Seit dem 3. Mai 1938 hat die Maul- und Klauenſeuche in Baden wieder leicht zugenommen. Bis zum Abend des 10. Mai konnten 16 Gemeinden und Vororte gezählt werden, in denen die Seuche neu bezw. wieder ausgebrochen iſt. Unter ihnen befinden ſich ſechs Gemeinden, in die zum erſtenmal das Seuchengeſpenſt einzog. Erloſchen iſt die Seuche in 11 Gemeinden. Die Zunahme der befallenden Gemeinden beträgt alſo 5. Somit waren am Abend des 10. Mai 119 Gemein⸗ den und Vororte des badiſchen Landes verſeucht. Erneut geht der Ruf an das geſamte Landvolk, durch Zurückhaltung und Vorſichtsmaßnahmen alles zu tun, um dieſe ſchleichende Aufwärtsentwicklung der Seuche zum Stillſtand zu bringen. Buchen.(Weihe des „Odenwald⸗Oberſchule“.) Hier fand die feierliche Uebergabe des Schülerheims der Odenwald⸗Oberſchule an die Schulleitung ſtatt. Durch verſtändnisvolle Anterſtützung der beteiligten Miniſterien iſt es nach langwierigen Verhandlun⸗ gen gelungen, die Verlegung der Aufbauoberrealſchule Tau⸗ berbiſchofsheim nach Buchen zu erreichen. Vorausſetzung hier⸗ für war, daß dem Kultusminiſterium ein geeignetes Schüler⸗ heim und die für den Schulbetrieb notwendigen Anterrichts⸗ täume zur Verfügung geſtellt werden mußten. In Vertre⸗ tung des Miniſters für Kultus und Unterricht beglückwünſchte Miniſterialdireltor Dr. Frank Stadt⸗ und Schulleitung zu dem ſchönen Gebäude. Uebergehend auf die Verwaltungs⸗ reform der badiſchen Unterrichtsanſtalten betonte der Red⸗ ner, das Beſtreben der Regierung gehe dahin, die höheren Schulen auch auf das flache Land zu verteilen, um auch der ländlichen Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, ohne allzu großen Koſtenaufwand eine höhere Schule zu beſuchen. () Pforzheim.(Veruntreuung öffentlicher Gelder.) Die Große Strafkammer verurteilte den ver⸗ heirateten 37jährigen Emil Sonnet in Pforzheim wegen Un⸗ terſchlagung öffentlicher Gelder in Höhe von 7600 Mark zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Jahren ſowie Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die gleiche Dauer. (—) Konſtanz.(Zuchthaus und Sicherun gs⸗ verwahrung.) Der vielfach vorbeſtrafte 45jährige ledige Max Joa aus München, der durch fortgeſetzte Diebſtähle das Land unſicher machte, erhielt neuerdings von der Gro⸗ zen Strafkammer Konſtanz drei Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt. Außerdem wurde die Sicherungsverwah⸗ rung angeordnet. () Pforzheim.(Mißlungene Zeitungsgrün⸗ dung.) Der 38jährige verheiratete Ernſt Meiſter aus Pforz⸗ heim betätigte ſich im Dezember 1933 als Mitarbeiter an einer kirchlichen Tageszeitung„Eccleſia“. Weil nun das Be⸗ ttiebskapital fehlte, ſuchte Meiſter einen Geldgeber und fand dieſen in der Perſon eines guten Freundes, der ſeinerſeits wieder die Summe von 10 000 Mark als Vermittler von einer Fabrikanten⸗Witwe in Stuttgart beſorgte. In einem Expoſe ſchilderte Meiſter die Ausſichten des Zeitungsunterneh⸗ mens in den roſigſten Farben. Die behördlichen Schwierigkei⸗ ten gegenüber dem Weitererſcheinen der Zeitung verſchwieg Meiſter vor der Hergabe des Geldes und erreichte damit das Zuſtandekommen eines Darlehensvertrages auf die vorge⸗ nannte Summe. Das Geld ging faſt reſtlos für Druckkoſten und Propagandaweſen auf. Am 23. April 1934 wurde das endgültige Verbot der Zeitung ausgeſprochen. Meiſter, der nzwiſchen eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr drei Mona⸗ den erhalten hat, weil er als früherer Rechner der katholiſchen Kirchenſteuerkaſſe Unterſchlagungen und Buchfälſchungen be⸗ ging, ſtand jetzt wegen Betrugs vor der Großen Strafkam⸗ mer. Das Urteil lautete auf ein Jahr ſechs Monate Gefäng⸗ ns. Dieſe Strafe wurde mit der am 27. Juli v. J. erkann⸗ ten Zuchthausſtrafe in eine ſolche von zwei Jahren zuſam⸗ Mengezogen. — Schülerheims der Aus den Nachbargauen 45 Exploſionsunglück. In einem chemiſchen Laboratorium 11 München⸗Trudering entſtand bei dem Verſuch, einen Benzingaskocher in Betrieb zu ſetzen, eine Exploſion, wobei der Inhaber und ein Mitarbeiter Verbrennungen im Ge⸗ ſicht und an den Händen erlitten haben. Der auf das Labo⸗ ratorium übergreifende Brand konnte noch vor dem Ein⸗ treffen der Feuerwehr von den Verletzten ſelbſt gelöſcht werden. Die Verletzungen des Inhabers ſind leichterer Na⸗ tur, während der Gehilfe in das Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Die Urſache iſt offenbar auf unſachgemäße Bedienung zurückzuführen 8. Großfeuer in Wuppertal. In der Reichsbahn⸗Signal⸗ Felegrafenwerkſtätte Wuppertal in der Wolkenburgſtraße in Wuppertal⸗Elberfeld brach kurz nach 20 Uhr Feuer aus. Die Gebäude der Abteilungen Verwaltung und Telegra⸗ fenwerkſtätten ſind vollkommen ausgebrannt. Vom Schaden betroffen wurden hauptſächlich die Werkſtätten für Fern⸗ meldeanlagen ſowie Vorratsgeräte und Büroeinrichtungen. Das Vorgehen der Feuerwehr wurde erſchwert durch ver⸗ ſchiedentlich eintretende Exploſionen von Tropan und die einſtürzenden Decken und Hachteile. Glücklicherweiſe wurden bei dieſen Zwiſchenfälle keinerlei Perſonen verletzt. Die Ab⸗ löſchungsarbeiten zogen ſich bis nach Mitternacht hin. Eine ſtarke Brandwache wurde noch bis zum nächſten Vormittag zurückgelaſſen. Der Zugverkehr erlitt durch das Großfeuer keine Beeinträchtigung. Wie die Feuerlöſchpolizei noch mit⸗ teilt, iſt der Brand anſcheinend in einem Bodenraum über einem Büroraum entſtanden. A Baude durch Feuer zerſtört. Die Baude auf der Vogelkoppe bei Waldenburg, ein bekanntes Ausflugsziel, iſt in der Nacht durch ein Großfeuer gänzlich zerſtört worden. Der Schaden iſt ſehr groß. Nur dem Umſtand, daß völlige Windſtille herrſchte, iſt es zu verdanken, daß nicht noch ein Waldbrand entſtanden iſt. b Aufführung des Himalaja-Films vor Konrad Hen. lein. Konrad Henlein wohnte nach den offiziellen Feierlich⸗ keiten anläßlich ſeines 40. Geburtstages im Lichtſpielhaus Ach einer ihm zu Ehren veranſtalteten Feſtvorſtellung des Films von der deutſchen Nanga⸗Parbak⸗Expedition 1937 Kampf um den Himalaja“ bei. Nach der Vorführung gab Konrad Henlein ſeiner tiefen Ergriffenheit Ausdruck. . Aeberfall auf eine Bauersfrau. In dem Dorfe Bödexen am Köterberg ſpielte ſich dieſer Tage eine ſchwere Bluttat ab. Die Ehefrau eines dort anſäſſigen Müllers und Landwirts wollte in den aufſuchen, als ihr auf der Tenne der 17jährige Landwirt⸗ ſchaftsgehilfe junge Burſche „bis ſie bewußtlos und blutüberſtrömt zu⸗ ſammenbrach. Als der Täter ſah, was er angerichtet hatte, machte er durch einen Revolverſchuß ſeinem Leben ein Ende. Die Frau kam ſpäter wieder zur Beſinnung und hatte ſoviel Kraft, ſich zu einer benachbarten Gaſtwirtſchaft zu ſchleppen. Von hier aus wurde ſie mit ſchweren Schädel⸗ verletzungen ins Krankenhaus nach Höxter gebracht. Deukſches Schiff rettet franzöſiſche Militärflieger Hamburg, 12. Mai. Das Motorſchiff„Leverkuſen“ der Hamburg⸗Amerika⸗Linie konnte am Donnerstag vier fran⸗ zſiſche Militärflieger aus Seenot retten. Nach einem Funkſpruch von Bord des im Oſtaſiendienſt der Hapag ſtehenden Schiffes, das ſich auf der Fahrt von Genua nach Caſablanca befindet, gelang es, die vierköpfige Beſatzung des etwa 90 km ſüdöſtlich von Nizza abgeſtürzlen franzöſiſchen Militärflugzeuges„Bloch 200 Nr. 68“ zu bergen. Nordlicht geſichtet Bergedorf, 12. Mai. Das Nordlicht, das in der Nacht zum Donnerstag in Schleſien geſichtet wurde, konnte auch auf der Hamburger Sternwarte beobachtet werden. Die Er⸗ ſcheinung war bei faſt wolkenloſem durch den Mond hell⸗ erleuchteten Himmel ungefähr 0.30 Uhr bis 1.30 Uhr zu ſehen. Um etwa 0.45 Uhr erfolgte innerhalb weniger Mi⸗ nuten eine Teilung der Erſcheinung in zwei Gruppen von roter Färbung, die im Nordweſten und Nordoſten lagen. Aus beiden Gruppen ſchoſſen zahlreiche Strahlen von in⸗ tenſiver grüner Färbung hervor, die bisweilen über den Zenit hinausreichten. Um dieſe Zeit war auch die Nordlicht⸗ krone gut erkennbar Breslau, 12. Mai. In der Nacht zum Donnerstag war in Breslau zwiſchen 0.50 und 1 Uhr am Himmel aus nord⸗ Rordweſtlicher und nordöſtlicher Richtung das wunderbare Schauſpiel eines Nordlichtes zu beobachten. Wie erinner⸗ lich, wurde ein Nordlicht bereits am 22. Februar dieſes Jahres an vielen Orten Deutſchlands geſehen. Wien, 12. Mai. Das in Hamburg und in Schleſien be⸗ obachtete Nordlicht machte ſich auch in Oeſterreich bemerkbar. Doch war es im Gegenſatz zur Nordlichterſcheinung im Februar dieſes Jahres in Wien nur recht ſchwach und nicht länger als 10 Minuten zu ſehen. Stärker krat dieſe Him⸗ melserſcheinung in Oberöſterreich auf.* Das Hebeimähn in Hauſen Ein Feſt der Dorfgemeinſchaft. 2 Hauſen. Nirgends offenbart ſich ſchöner und eindring⸗ licher die Gemeinſchaft des Blutes und der Sprache, die alle Alemannen über die trennenden Landesgrenzen hinweg mit⸗ weg miteinander verbindet, als beim Hebelmähli, das alter Ueberlieferung gemäß ſeit bald 80 Jahren am Geburtstag Johann Peter Hebels in deſſen Heimalgemeinde Haufen i. W. begangen wird. Im Laufe der Jahre iſt dieſes Hebelmähli A einem regelrechten Heimatfeſt geworden, an dem die ganze Dorfgemeinſchaft freudigen Herzens Anteil nimmt. Ein herrlicher Maitag, wie er ſo recht zum Hebelfeſt ge⸗ hört, breitete ſeinen Glanz über das im grünen Tal liegende teich geſchmückte Dörfchen aus. Böllerſchüſſe kündigten das Eintreffen des Baſler Zuges mit den auswärtigen Gäſten an, darunter den Herren der Baller Hebelſtiftung. Unter Vorantritt der Hebelmuſit, der die 12 alten Mannen mit der alten Fahne folgten, ging es durch das Dorf, vorbei an ebels Elternhaus, zur Feſthalle. Von den Gäſten und der Einwohnerſchaft von Hauſen war die Feſthalle bald gefüllt, und Bürgermeiſter Hauſer entbot in ſeiner ihm eigenen ur⸗ wuͤchſigen, humorvollen Art allen den Willkommensgruß, üüsbeſondere aber den Herren der Bafler Hebellommiſſion, der es ja eigentlich zu verdanken ſei, daß dieſes Hebelfeſt bis auf den heukigen Tag getreu nach dem letzten Willen Hebels gangen werden könne. Er begrüßte den Hebelpreisträger pon 1936, Dr. Hermann Burke, und übermittelte die beſten Münſche des Dichters Huggenberger, des Hebel; preisträgers vom Jahre 1937, der diesmal am Erſcheinen verhindert war. Im Auftrage des Präſidenten der Baſler Hebelſtiftung, Profeſſor Ali elt 5 Jenny⸗Baſel die Feſt⸗ anſprache, in der er ein anſchauliches Bild von dem Weſen und Charakter des großen Alemannen Hebel gab, deſſen drei hervorſtechendſte Züge, Heimatliebe, Liebe und Verſtändnis für das Volt ſowie herzinnige ſchlichte Frömmigkeit er be⸗ ſonders herausſtellte. Zwei jungen Mädchen und zwei Buben wurden, nachdem ſie Hebel'ſche Gedichte vorgetragen hatten, Hebelbüchlein überreicht. Auch das Brautgeſchenk konnte diesmal verteilt werden. Bürgermeiſter Hauſer konnte anſchließend aus den Mitteln der Hauſener Hebelſtiftung ſechs Lehrlinge mit Geldgeſchenken bedenken, die freude⸗ ſtrahlend in Empfang genommen wurden. Nach dem Teſtament Johann Peter Hebels ſollen an ſei⸗ nem Geburtstage die 12 Aelteſten des Dorfes mit Speiſe und Trank bewirtet werden. Auch diesmal waren ſie wieder beim Hebelmähli beiſammen, und keiner von ihnen, die im vorigen Jahr zuſammenſaßen, fehlte. Der älteſte von ihnen, der 87jährige Auguſt Glatt, erinnert ſich noch recht gut der großen„Zentral⸗Hebelfeier“ im Jahre 1860, von der das Hebelfeſt ſeinen Ausgang nahm. r„füngſte“ zählt gerade 70 Jahre, zuſammen bringen es die 12 Mannen auf 905 Jahre. Im Namen der Baſler Hebelkommiſſion ſprach hier der Baſelbieter Mundartdichter Traugott Meyer. Er rich⸗ tete einen beſonderen Gruß an die alten Mannen und legte dar, welch unzerreißbare Fäden auch heute noch durch den Geiſt und das Werk Johann Peter Hebels jenſeits des Rheins ge⸗ knüpft ſind. Rektor Seith⸗Lörrach lenkte die Aufmerk⸗ ſamkeit der Hebelfreunde auf das demnächſt erſcheinende Markgräfler Jahrbuch, das einen Querſchnitt in Wort, Bild und Zeichnung des Landes bringen wird, wäh⸗ rend der Lörracher Kunſtmaler Adolf Glattacker der Hebelgemeinde und den alemanniſchen Landsleuten ſein dem⸗ nächſt erſcheinendes Bildwerk zu Johann Peter Hebels wun⸗ dervollem Gedicht„Die Wieſe“ ankündigte. Opfertag für das deutſche Jugendherbergswerk. Wie alljährlich, ſo findet auch in dieſem Jahre wieder ein Reichsopfertag für das deutſche Jugendherbergswerk ſtatt. Durch eine Sammlung im ganzen deutſchen Reiche ſollen Mittel zuſammengetragen werden zum Ausbau der beſtehenden und zur Errichtung neuer Jugendherbergen, die ganz im Dienſt unſerer heranwachſenden Jugend ſtehen und die es ihr ermöglichen, auf ihren Fahrten mit wenig Mitteln unſer großes ſchönes Vaterland kennen zu lernen. Die HJ. von Seckenheim rüſtet ſich ſchon ſeit Tagen für den Großeinſatz zur Sammlung für die deutſchen Jugend⸗ herbergen. Auch die Schuljugend ſoll ſich in den Dienſt der guten Sache ſtellen und wird ſich auch laut Genehmigung des Herrn Badiſchen Miniſters des Kultus und Unter⸗ richts an der Sammlung beteiligen und zwar wie im Vorjahre mit Sammelheften. Dieſe tragen einen Stempel des Schulamts. Nehmt die Sammlerinnen und Sammler, die in den nächſten Tagen bei euch vorſprechen, freundlichſt auf und gebt ihnen eine Geldſpende. Jeder Betrag, ſei er auch noch ſo klein, wird dankend entgegengenommen. Auch eure Jugend wird es euch danken. Da. VBerufserziehung! Maſchinenſchreib⸗ und Kurzſchriftkurſe! Es iſt geplant, in Seckenheim Kurſe zum Erlernen von Maſchinenſchreiben und Kurzſchrift für Anfänger und Fort⸗ geſchrittene durchzuführen. Dieſe Kurſe, die in den nächſten Tagen beginnen, werden unter günſtigen Bedingungen in der Seckenheim⸗Schule durchgeführt. Intereſſenten wollen ſich am Montag abend 8 Uhr auf der Geſchäftsſtelle der DA, Freiburgerſtraße, melden. Dort werden auch nähere Auskünfte gegeben. Eine totale Mondfinſternis wird ſich morgen abend abſpielen. Wir in Mitteleuropa werden zwar wenig davon merken, hauptſächlich Amerika und Auſtralien kommen dafür in Frage. Ebenſo die totale Sonnenfinſternis am Ende des Maimonats wird ſich ſicht⸗ bar in den fernen Erdteilen abſpielen. Zwei tödliche Verkehrsunfälle. In der Gartenſtadt Waldhof ſtieß ein auswärtiger Perſonenkraftwagen mit einem Radfahrer zuſammen, wobei letzterer ſchwere Schädelverletzun⸗ gen erlitt, an denen er bald nach der Einlieferung im Städt. Krankenhaus verſtarb. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. — Am 11. Mai verſtarb im Städt. Krankenhaus ein 65⸗ jähriger Landwirt und Fuhrunternehmer aus Friedrichsfeld an den Folgen eines Unfalls, den er am 9. Mai im Schulhof in Friedrichsfeld erlitten hatte. Der Verunglückte geriet da⸗ durch unter ſein eigenes mit Erde beladenes Fuhrwerk, daß an einer etwas abſchüſſigen Stelle das Pferd unruhig wurde und zur Seite ſprang. Ein Nad ging über den Verunglückten weg, wodurch dieſer ſchwere innere Verletzungen erlitt.— Bei weiteren ſechs Verkehrsunfällen wurden zwei Perſonen ver⸗ letzt, fünf Kraftfahrzeuge und zwei Fahrräder beſchädigt.— Bei Verkehrskontrollen wurden wegen verſchiedener Aeber⸗ tretungen der Straßenverkehrsordnung 41 Perſonen gebüh⸗ renpflichtig verwarnt, und an ſechs Kraftfahrzeughalter wur⸗ den rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. U Aus der Arbeit des Nationaltheaters. Einen„Zyklus zeitgenöſſiſcher Dichter und Komponiſten“ beginnt das Na⸗ tionaltheater mit der Erſtaufführung von Curt Langenbecks Schauſpiel„Der Hochverräter“ am Freitag, 13. Mai. Er ſoll einen Querſchnitt durch die Arbeit des Nationaltheaters geben, ſoweit ſie Werke zeitgenöſſiſcher Autoren betrifft. Erlers Schauſpiel„Thors Gaſt“ erſcheint zum erſtenmal am Sams⸗ tag, 28. Mai. Die Oper bringt neben bekannten Aufführun⸗ gen wie Norbert Schultzes„Schwarzer Peter“ und dem „Muſikaliſchen Komödienabend“, Bodo Wolfs„Ilona“, Joſef Snagas Operette„Wenn Liebe befiehlt“(zum erſtenmal) und Richard Strauß' klaſſiſches Werk„Der Roſenkavalier“ in neuer Inſzenierung. Die Wiederholung dieſer Oper am 75. Geburtstag des Komponiſten(11. Juni) wird den Abſchluß des Zyklus bilden.— Am kommenden Samstag ſpielt das Nationaltheater im Schwetzinger Schloßtheater Mozarts „Zaide“, eine zweiaktige Oper und das Tanzſpiel„Die Wohl⸗ gelaunten“. Die muſikaliſche Leitung liegt in den Händen von Generalmuſikdirektor Elmendorff. Jugendſchutzkammer Mannheim Mannheim. Zu ſpät hat der 38jährige verheiratete Valentin Weiher aus Mannheim eingeſehen, welch ſchweres Verbrechen er begangen hat. Nach ſeinen eigenen glaubwür⸗ digen Schilderungen hat er in Abweſenheit ſeiner Frau, die ich einige Wochen auswärts zur Kur aufhielt, mit ſeiner 17. jährigen leiblichen Tochter verbrecheriſche Beziehungen unter⸗ halten. Die von der Anklagebehörde angenommenen acht fortgeſetzten Handlungen wurden auch vom Beſchuldigten ein⸗ geräumt. Die Jugendſchutzktammer verhängte über den An⸗ geklagten eineſnhalb Jahre Zuchthaus unter An⸗ rechnung der Unterſuchungshaft in Höhe von zwei Monaten. In der Erziehungsanſtalt Weinheim wurde der 26jährige Willy Hagmann aus Kuchen(Kr. Geislingen) als Erzieher und Aufſeher beſchäftigt. Dieſe Stellung mißbrauchte der Angeklagte in ſchnöder Weiſe. Er benützte viele Gelegenheiten, ihm anvertraute Zöglinge zu mißbrauchen. Der Angeklagte mußte unter dem Druck der Beweisaufnahme ſeine Berz chen zugeben. Die Frage der Erziehereigenſchaften wurde vom Gericht bejaht und H. zu eineinhalb Jahren Ge⸗ fängnis verurteilt. Fünf Wochen Anterſuchungshaft wur⸗ den angerechne 7 Der 45jährige verheiratete Angeklagte Kurt Heinze aus Neuhausen verfällt immer wieder in das Laſter, ſich auf fentlichen Straßen und Plätzen in Gegenwart von Kin⸗ dern ſchamlos zu benehmen. Der Angeklagte wurde gemäß Paragraph 183 zu ſechs Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt und Haftfortdauer angeordnet. Mangels Beweiſes freigeſprochen wurde der Ange⸗ klagte H. M., der beſchuldigt war, ſich an einem ſechsjährigen Mädchen vergangen zu haben. In der Hauptverhandlung wurden einige Widerſprüche zwiſchen den Kinderausſagen 1d denen der Mutter feſtgeſtellt, ſodaß deren Vereidigung unter⸗ blieb. Trotz erheblicher Verdachtsmomente mußte alſo ein Freiſpruch mangels Beweiſes erfolgen. Die erſten Vauten zur Bau⸗ und Siedlungs⸗Ausſtellung. Der Reichsarbeitsdienſt hat mit den Vermeſſungen begonnen. Die Vorarbeiten für die Deutſche Bau⸗ und Siedlungs⸗ Ausſtellung, die vom 3.—9. Oktober ds. Irs. auf dem geſamten Gelände der Meſſe⸗ und Ausſtellungs⸗Geſellſchaft in Frankfurt a. M. ſtattfindet, ſind nun ſoweit gediehen, daß vom Stadium des Planens bereits zur praktiſchen Ausführung der Pläne übergegangen wird. Da bei einer ſo großen Ausſtellung, wie ſie die Deutſche Bau⸗ und Sied⸗ lungs⸗Ausſtellung darſtellt, ſehr umfangreiche Bauten er⸗ richtet werden müſſen, z. B. eine Siedlungsſtraße und ein vollſtändig ausgebautes Arbeitsdienſtlager, nehmen die tech⸗ niſchen Vorbereitungen Monate in Anſpruch. fort nach Abſchluß des Reichshandwerkertages hat der Reichsarbeits⸗ dienſt auf dem Feſthallengelände die Vermeſſungen für das Arbeitsdienſtlager begonnen. Es wird 10 Baracken, genau erbaut und eingerichtet nach dem Typ des in der Praxis gebräuchlichen Arbeitsdienſtlagers, umfaſſen. Waſchräume, Umkleideräume, Gemeinſchaftsräume, Wohn⸗ und Schlaf⸗ räume werden getreu nach den in der Praxis in Betrieb befindlichen Lagern ausgeſtattet und eingerichtet. Bereits in der kommenden Woche wird eine größere Abteilung des Arbeitsdienſtes mit den eigentlichen Bauarbeiten beginnen. Jahrestagung der Bergwacht Schwarzwald. Am Samstag⸗Sonntag, 14.15. Mai, hält die Deutſche Bergwacht, Abteilung Schwarzwald, in Offenburg(Ho⸗ tel Ries) ihre diesjährige Hauptverſammlung ab. Schon da⸗ durch, daß ſie die erſte unter der neuen Karlsruher Führung und die fünfzehnte ſeit Beſtehen der Abteilung Schwarzwald iſt, kommt ihr eine beſondere Bedeutung zu. Der Samstag⸗ abend wird einer Führerbeſprechung mit anſchließendem kame⸗ radſchaftlichem Zuſammenſein gehören. Der Sonntag bringt neben dem umfaſſenden Tätigkeitsbericht u. a. drei Vorträge fachwiſſenſchaftlicher Redner der badiſchen Regierung über Naturſchutz, Landſchaftsſchutz, Forſtſchuz. Für den Nachmit⸗ tag iſt eine forſtbotaniſche Waldbegehung unter fachkundiger Führung vorgeſehen. Sämtliche 16 badiſchen Ortsgruppen werden vertreten ſein, ebenſo die Bergwachtführung in Mün⸗ chen, die benachbarte Abteilung Württemberg und die zu⸗ ſtändigen Behörden. Ein Krieg um die Kartoffel. Einladend dampfend, weiß und mehlig ſteht ſie auf dem Tiſch. Guten Appetit! Wir füllen ſie gedankenlos auf unſeren Teller und wiſſen garnicht, wie ſehr ſie uns ans Herz gewachſen iſt, und wie viel wir ihr in den knapp 250 Jahren der Wirkſamkeit in unſerem Vaterlande ver⸗ danken, unſerer anſpruchsloſen Freundin, der Kartoffel! Vor mancher Hungersnot hat ſie unſere Voreltern bewahrt, hat beſtimmt leichte Böden erſt richtig anbaufähig gemacht und faſt allen Landwirtſchaften eine Ertragsſteigerung er⸗ möglicht; Menſch und Vieh hat ſie geſättigt und ſich neben⸗ bei noch ihre Stellung in der Induſtrie erobert. Und was wäre wohl aus uns während des Krieges ohne ſie geworden? Deutſchland ſteht an der Spitze der kartoffelbauenden Länder; wie kein zweites hat es ſeine Ernährung auf die Kartoffel eingeſtellt. Dieſe iſt kein kleines, nebenſächliches Räd⸗ chen in unſerem Wirtſchaftsgetriebe, ſondern ein lebens⸗ wichtiges Schwungrad. Aber es geht ihr wie den beſten und fähigſten Menſchen, die in der Stille ihre Pflicht tun: Man redet nicht von ihnen und hält ihre außerordentlichen Leiſtungen für ſelbſtverſtändlich. Erſt wenn ſie eines Tages nicht mehr da ſind, bemerkt man, was man an ihnen verloren hat. Mit der Kartoffel könnte uns leicht etwas ähnliches zuſtoßen. Iſt doch einer ihrer Erzfeinde im Anmarſch! Mit einer beiſpielloſen Zähigkeit hat ſich ein ungebetener Gaſt aus Amerika, der Kartoffelkäfer, in weniger als fünfzehn Jahren von der franzöſiſchen Weſtküſte bis zur deutſchen Grenze vorgearbeitet. Ganz Frankreich iſt rettunglos von ihm verſeucht. Die Gefahr für unſere Kartoffeläcker iſt rieſengroß. Jedes einzelne Kartoffelkäferweibchen kann in einem Sommer eine Nachkommenſchaft von 31 Millionen Käfern ſtellen. Es iſt klar, daß dieſe gewaltigen Nachwuchs⸗ maſſen immer wieder nach neuen Nahrungsfeldern zu ge⸗ langen trachten. Der Einbruch Käfers in Deutſchland wäre ein nationales Unglück, da er durch dann notwendig werdende ſtändige Spritzen der Felder und die unausbleibliche Ver⸗ ringerung der Ernte ein Anſteigen der Kartoffel⸗Preiſe nach ſich ziehen müßte. E85 An alle Volksgenoſſen ergeht daher der Ruf: Achtet auf den Kartoffel⸗Käfer und meldet ſein Auftauchen ſofort der Polizei! Er iſt durch die zehn ſchwarzen Längsſtreifen auf der gelben Flügeldecke überhaupt nicht zu verkennen. Jeder, der Kartoffelland beſitzt, muß ſich verpflichtet fühlen es mindeſtens einmal in der Woche nach dem gefährlichen Burſchen abzuſuchen. G. R. Mannheimer Schweinemarkt v. 12. Mai. Auftrieb und Preiſe: 279 Läufer, 31 bis 40; 580 Ferkel, bis ſechs Wochen 22 bis 26, über ſechs Wochen 26 bis 32 Mark. Marktver⸗ lauf: lebhaft. Mannheimer Wochenmarkt v. 12. Mai. Vom Statiſti⸗ ſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 Kilo in Rpfg. ermittelt: Kartoffeln 4,6 bis 5, neue, ausl. 18 bis 20, Salatkartoffeln 7; Wirſing 16 bis 20; Weißkraut 18; Rotkraut 25; Gelbe Rüben 14 bis 15; Rote Rüben 7 bis, 10; Spinat 6 bis 12; Mangold 10 bis 18; Zwiebeln 14 bis 16; Spargeln 30 bis 60; Kopfſalat, St. 5 bis 205 Lattich 30; Rhabarber 12 bis 18; Radieschen, Bſchl. 4 bis Rettich,. 10 bis 35; Meerrettich, St. 10 bis 50; Schlangengurken, St. 25 bis 70. 355 Bücherſchau. Acht Tage koſtenlos zur 15. Großen Deutſchen Rund⸗ funkausſtellung nach Berlin! Es werden die erſten Rundfunk⸗ Teilnehmer aller Gaue geſucht. Näheres mit Meldebogen veröffentlicht die ſoeben erſchienene Nr. 20 der„Funk⸗ Illuſtrierten“ in Stuttgart. In dieſer Nummer ſind auch Bilder vom bewaffneten Italien veröffentlicht, wie es der Führer ſah. Der reichhaltige Bild⸗ und Funkbericht zeichnet dieſe Zeitſchrift beſonders aus. Der überſichtliche Programm⸗ teil bringt außer allen deutſchen Reichsſendern die deutſchen Kurzwellenſender vertreten. Nebenbei ſind die Bezieher der„Funk⸗Illuſtrier⸗ ten“ noch gegen Unfall verſichert und die Höhe der Aus⸗ zahlungen hat 120000 Reichsmark ſchon überſchritten.— Der Verlag Wilhelm Herget in Stuttgart verſendet auf Wunſch gern Probenummern dieſer bodenſtändigen Rund⸗ funkzeitung. Tabalpflanzerfachſchaft Mannheim⸗Seckenheim. Im Laufe des nächſten Montag und Dienstag müſſen die Tabakfluranmel⸗ dungen während der üblichen Geſchäftsſtun⸗ den auf dem Rathaus hier abgeholt werden. Dieſelben ſind alsdann ausgefüllt am Don⸗ nerstag, 19., Freitag, 20. oder Samstag, 21. wieder dort abzugeben. Gammel ⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft. Sämtliche Kontingentbrieſe ſind bis ſpä⸗ teſtens morgen abend zwecks Weiterleitung an die Kreisbauernſchaft in unſerm Lager ab zuliefern. öchlog⸗Auiriichafl. 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Da leg ich mich irgendwo auf die Südſeite und ſchmore in den Gräſern, wie einſt im Mai. Und ihr denkt den ganzen Tag brav an mich.“ Mein Wunſch wurde mit großer Empörung aufge⸗ nommen.— Zwar der Hanſemann, dieſer Verbrecher, äußerte mit ſeiner bekannten Diplomatie: Oh ja, das könne er wohl verſtehen, das ſei ein begreiflicher Wunſch(er zählt acht Jahre, der Strick). Der Papi ſprach ſeine Gedanken laut aus; er iſt Stirn⸗ arbeiter. Was das denn für ein Muttertag wäre, an dem die Mutter nicht da wäre? Wer zu feiern wäre, hätte ſich feiern zu laſſen. Alleinſein mit Schmorbad in Grä⸗ ſern könne man alle Tage(So??—), jedenfalls immer mal wieder zu anderer Zeit. Jedoch morgen ſei es die Pflicht der Mutter, die Ehrungen perſönlich entgegenzu⸗ lehmen. Und Malu, die Kleinſte von uns, obſchon ein Jahr älter als Hanſemann— alſo ihr traten vor Zorn die Augen hervor. Schon vierzehn Tage würden ſie in der Schule und auch daheim die Gaben bereiten— und was wäre das für eine Mutter, die am Muttertag fort wäre. Pfui.(Sie drohte zu weinen.) Papi und Malu halten immer zuſammen, nämlich, ſie brauchen mich beide am nötigſten. Und mein Wunſch war natürlich ein Frevel, ich ſehe es ein Seit vierzehn Tagen ſind ſie am Vorbe⸗ keiten, Hänschen und Malu. Alſo— ich werde mich feiern laſſen, und es iſt ja auch wirklich ſchön. Ich habe ſchließlich die beiden Ran⸗ gen einſt auf die Welt gebracht. Und es iſt wirklich wahr, daß ſie mich alle drei von Herzen verehren. Ja, es iſt eigentlich wundervoll, ſo glücklich zu ſein. Jede Feier muß organiſiert werden. In dieſem Fach it Papi unbegabt. Alſo muß ich auch meine eigene Feier organiſieren. Den Kuchen mit Schokoladenguß(Hans zuliebe) und Aufſchrift„Für unſere Mami“(Malu und Papi werden ihn hauptſächlich aufeſſen) hab ich ſchon geſtern gebacken. Es handelt ſich jetzt um Blumen, zu deren Einkauf mein Gatte nicht recht geeignet iſt: er ſbürde viel zuviel ausgeben, und das für Blumen, die ſchon am Montag verwelkt ſind. Ich muß was kaufen, das billig iſt, praktiſch und haltbar und ſchön natürlich denn es iſt ja für mich. Ich kaufe nach langem Suchen eine tüchtige, haltbare Geranie im Topf und verſtecke 1 5 ſage dem Papi heimlich, wo er ſie morgen ſuchen A An jedem Morgen bin ich die Erſte. Heut muß ich liegenbleiben— und nicht nur das... Ich muß ſchla⸗ ſen, bis man mich weckt. Es iſt eine Qual. Und da hör ich dann alles. Wuchtend auf Fußſpitzen ſchleicht der Papi umher und weckt die Kinder. Sie flüſtern, man hört es bis auf die Straße. Malu weint. Sie hat das, woran ſie vierzehn Tage arbeitete, über Nacht zu gut berſteckt, es iſt weg. Der Hans verhöhnt ſie, der Papi donnert dazwiſchen. Malu ſitzt jetzt— ich höre 8 im Nachthemdchen drüben, mit Schere und Buntſtiften, und macht etwas Neues. Der Hans hilft ihr dabei. Der Papi wuchtet auf Fußſpitzen durch die Wohnung, jetzt llappert er in der Küche; er will Kakao kochen. Mein Gott, was nimmt er für einen Topf? Er findet die Milch nicht— ſteht doch vor dem Fenſter. Nun deckt er den Tiſch. Merkt er denn nicht, daß die 15 Spitzbuben jetzt am Kleiderſchrank ſind? Sie ſuchen, e flüſtern mit Donnerſtimme— aha, der junge Mann holt ſich den Matroſenanzug, die weiße Bluſe; er wird e ſich überziehen und ſich nicht jämmen. Und was macht alu? Soll ich mich freuen, daß die„Ueberraſchung“ für die ſie zwei Wochen brauchte, nun bereits fertig iſt⸗ ch, viel wichtiger iſt mir ihr Eifer, ich ahne ihn ſchon: ſie grapſcht ſich jetzt eiligſt das neue Kleidchen, das ihr die Oma für Pfingſten geſchneidert hat— das will ſie heut bereits einweihen— es iſt ja noch viel zu kühl. Und datürlich dazu die ſchneeweißen Söckchen, das ſeidene, von er Omg heimlich geſtiftete Unterröckchen, ja ja, ich ſeh es direkt durch die Wand: den dünnſten Schlüpfer, den e nur finden kann! Na warte, mein Fräulein ch liege mäuschenſtill und bereite mich auf meine Ehrun⸗ gen vor.) 0 Da ſchlängelt ſich was zu meiner Naſe hin— hm tenzlich. Aber merkt er das denn gar nicht: der halbe doleo läuft ſchon über die Gasflamme.(Ich preſſe ie Lippen zuſammen.) Nun hat er's gerochen, er wuchtet An Mutters Hand Aufnahme: Päßler/ Mauritius— M. n . 5 2 2 9 S* auf Fußſpitzen hinaus in die Küche und rennt dort um⸗ her, er ſucht nach dem Aufwaſchtuch— Pſt— ich hör' ſie anſchleichen. Ich drücke die Augen feſt zu und lächle im Schlaf.„Mami“ flüſtert jemand. Das iſt der Hanſemann.„Mami“ ſchrillt die Malu. „Hm— hm“, räuſpert er. Und dann brüllen ſie alle drei wie die Indianer. Ich blicke erſtaunt umher. ſpannt, nämlich auf Papis Regie. Und richtig, es iſt gar keine Regie. Auch keine gelernten Gedichte. Ich ſoll ein⸗ fach aufſtehen, ich ſoll den Bademantel anziehen,— nein, ich ſoll mich richtig anziehen, das ſchöne Schwarze, will Hanſemann— nein, das braune Koſtüm, fordert Malu. Aber der Papi iſt auch nur im Bademantel.— Der Frühſtückstiſch. Gepflücktes in Vaſen. Der Ge⸗ ranientopf. Der Kakao. Der Kuchen mit Schokoladen⸗ guß. Der Hanſemann, die Malu, der Papi— und eure Mutter was nun? Ich ſchweige feierlich. Ich muß mich ſetzen. Auf meinem Teller liegen die Ueberraſchun⸗ gen. Hans hat ein kringliges Herz gemalt, aus grünen und roten Kringeln:„Der lieben Mutter“, und mitten ein Loch hindurch für ein blaues Bändchen.„Das haſt du ſchön gemacht, Hanſemann!“ f „Hm“, ſagt der Papi, er beginnt zu frühſtücken Die Malu ſitzt ſteif im dünnen Pfingſtkleid und rührt ſich nicht; ſie ſtellt die Augen. Sie hat eine Landſchaft gemalt, und darauf einen Pfahl mit Schild, auf dem Schild eben⸗ falls ein Herz, blutrot, und herum zwei Vergißmeinnicht, und darunter„Muttertag“, und oben die Sonne und einen Zug Vögel, und vor dem Muttertagsplakat ſteht ſie ſelbſt und verweiſt auf die Inſchrift. Nun bin ich wirklich ge⸗ „Und da hab ich noch hinſchreiben wollen: Eine mil⸗ lionmal wünſch ich dir, was du nur haben willſt!“„Danke ſchön“, hauche ich. Und ſo ging alles ſchön, und das Früh⸗ ſtück ſchmeckte. Nur der Kakao reichte nicht. Und der ganze Tag lief ſo ſchön, ſo wunderlich ſchön ſeine Stunden ab. Wir waren immer zuſammen, wir aßen zu Mittag, wir gingen ſpazieren, wir hörten Radio, wir aßen zu Abend— und den ganzen Tag durfte nie⸗ mand ein heftiges Wort zu mir ſagen, und ich alſo auch nicht zu ihnen. Wir wußten ſelbſt nicht, wie glücklich wir waren. Ja, es war anſtrengend. Ich war weitaus die meiſte Zeit etwas elegiſch. Ich überlegte mir, wie das ſo iſt, wenn man die Mutter feierte. Ich war die Gefeierte, ich hätte gerne gewußt, wie die ſich das„Herz einer Mut⸗ ter?“ vorſtellen. Der Papi, der macht ein Geſicht wie in der Kirche. Und abends, als es dann dunkel wurde, als Papi las und die Kinder ſich in den Schlaf ſchwatzten— da packte es mich. Da zog ich mich heimlich um, ich ſchlüpfte in meinen Trainingsanzug, ich ſtahl in der Küche ein Küchenmeſſer und ſchlich vors Haus. An unſer Garten⸗ tor grenzt die Gartenmauer des Nachbarn. Aus Nach⸗ bars Garten quellen die fetten Zweige des Rotdornbau⸗ mes. Ich kletterte auf die Mauer und klaute Zweige des Rotdorns. Niemand erwiſchte mich.— Dann ſprang ich kühn von der Mauer und raffte die Beute zuſammen, es war ungehörig viel, viel mehr als in früheren Jahren zu dieſer Zeit Und darum war mir jetzt wohl wie einem Backfiſch, Ich ſollte mich ſchämen. Ich ſchäme mich nicht. Dieſen Sommer werde ich dreißig Jahre. Der Weiſe und das Weib Eine Geſchichte von Carl Stephenſon. In einer Höhle am Titicacaſee, deſſen Waſſer be- kanntlich ſo klar iſt, daß man ſogar alle Charakterfehler der darin Badenden deutlich ſehen kann— weswegen ihn auch niemand zum Baden benutzt— hauſte ein Einſiedler. Er war unendlich weiſe. Nicht nur die ſcheinbaren Rätſel unſeres irdiſchen Seins, ſondern auch die Dinge, die vor und nach unſerem Erdentraum liegen, waren ihm offen⸗ bar geworden. Einſt einer der angeſehenſten Männer des Landes, reich an Gütern wie an körperlichen Vorzügen, hatte ihn nach einem tollen Leben der Verſchwendung Ekel vor der Art ſeines Daſeins erfaßt. Er beſchloß, den Weg der Einkehr und Läuterung zu betreten. So ließ er ſich von einem Tiſchler ein Brett mit extra⸗ ſpitzen Nägeln ſpicken, erſtand einen Ballen Stacheldraht und einige Kilogramm Pfeffer und begab ſich damit in den Wald. Er ſtellte ſich auf ein Bein und begann, ſich um ſeine Achſe zu drehen, ruhelos, ohne Unterbrechung bis zum Abend. Dann legte er ſich auf das Nagelbrett zur Ruhe, deckte ſich mit dem Stacheldraht zu und beſtreute zwecks Beſchleunigung der Läuterung ſeine Wunden mit Pfeffer. Der erſte Morgenſtrahl aber ſah ihn ſchon wieder im eifrigen Drehen. So trieb er es zehn Jahre lang, ſtreifte alle irdiſchen Schlacken von ſich ab und vertiefte ſich immer mehr in die Gründe und Geheimniſſe der Schöpfung. Aus allen Teilen des Landes kamen die Leute, um ihn zu ſehen. Er wurde die wertvollſte Attraktion des Fremdenverkehrs. So vergingen zehn Jahre. Dann gab es nichts mehr, was dem Büßer nicht klar geworden wäre. So brach er ſeine Tätigkeit ab, zog ſich in jene Höhle zu⸗ rück und ging daran, ſein Wiſſen der mit Blindheit ge⸗ ſchlagenen Menſchheit dienſtbar zu machen. Von überall⸗ 1511 kamen die Leute zu ihm, um ſich Rat und Hilfe zu holen. Er ſaß in ſeiner Höhle, ein Bild ehrfurchtgebietender Abkehr von allen irdiſchen Schwächen. Haar und Bart hingen ihm bis zu den Knien herab, die Fingernägel waren ſo lang geworden, daß er ſich, ohne ſich zu bücken, auf der Zehe kratzen konnte, und an den Fußnägeln pflegte er die Früchte des Waldes zum Dörren anzuſtecken. Sein Körper war mit einer dicken Schmutzkruſte bedeckt, die ihn wärmte und alle Kleidun überflüſſig machte. So ab⸗ geklärt war er. Nun lebte in einer Stadt ein Mann, der ſich mit ſeiner Frau nur ſchlecht verſtehen konnte. Da er geiſtig zu arbeiten hatte— er war angeſehener Profeſſor der Chemie—, brachten ihn die ewige Ruheloſigkeit und die Unmöglichkeit, zu poſitiver Arbeit zu kommen, zur Ver⸗ zweiflung. Er wollte durch wiſſenſchaftliche Publikationen ſein kärgliches Gehalt, von dem am Nachmittag des Mo⸗ natserſten nur noch einige Kupfermünzen vorhanden waren, erhöhen. Da ihn aber ſein Weib nicht eine Sekunde lang mit Vorwürfen über ſein geringes Einkommen ver⸗ ſchonte, kam er nie dazu, ſeine Arbeiten zu vollenden. Da erinnerte er ſich des weiſen Einſiedlers und begab ſich zu ihm, um Rat und Hilfe zu erbitten. Der Weiſe hörte ihn mit gütigem Lächeln an und ſprach:„Vielartig ſind die chemiſchen Elemente auf Erden. Du kannſt Tauſende von Kombinationen finden, wenn du immer zwei verſchiedene von ihnen in ein Gefäß gibſt. Doch nur ſelten wirſt du ſehen, daß ſich die beiden orga⸗ niſch verbinden. Sie bleiben unverändert nebeneinander liegen oder ſchaden und vernichten ſich ſogar durch ihre Nähe. So iſt es auch in der Ehe. Wenn du dich mit deiner Gattin nicht verträgſt, eile aufs Scheidungsamt. Denn was Gott trennt, das ſoll der Menſch nicht zuſammen⸗ halten.“ „Nicht doch“, ſagte der Mann,„ich will es vorläufig noch ohne Scheidung verſuchen.“ „Ich ſehe“, ſagte der Weiſe,„du hängſt ſehr an irdiſchen Bindungen. Verſuche es und drehe dich nur einen Monat lang auf einem Fuß um deine Achſe.“ „Danke“, ſagte der Mann.„Zur Rotationsmaſchine habe ich kein Talent. Möchteſt du nicht lieber ſo gut ſein und mit meiner Frau reden? Dein Wort iſt klärend wie das Waſſer des Titicacaſees. Du wirſt imſtande ſein, ihren Geiſt zu erleuchten.“ „Nichts leichter als das“, ſagte der Weiſe.„Ich will dir gern helfen. Ich habe erſt unlängſt der Kuh eines armen Mannes das Rechnen beigebracht, um dem Beſitzer die Verdienſtmöglichkeit einer Zirkustournee zu verſchaf⸗ fen. Ich werde auch deine Frau zur Vernunft bringen können.“ Der Mann brachte alſo ſein Weib in die Höhle des Einſiedlers. Er hatte ihr natürlich nicht den Zweck der Reiſe verraten, ſondern erklärt, der Weiſe habe ſo viel Gutes und Schönes von ihr gehört, daß er ſie kennen⸗ lernen möchte. Derlei glaubte die Frau gern. Der Weiſe begrüßte die Frau und ſagte:„Ich habe viel von deiner Klugheit gehört. Ich liebe es, mit ge⸗ ſcheiten Menſchen zu disputieren. Dein Mann wird dich bei mir laſſen und dich abends abholen. Seine Gegenwart würde unſer weiſes Geſpräch ſtören.“ „Eben!“ ſagte die Frau und ſah den Gatten ungedul⸗ dig an.„Geh ſchon!“ Gehorſam entfernte ſich der Mann und freute ſich, daß von nun ab das Verhalten des Weibes einſichts⸗ und liebevoller ſein würde. „Wie hübſch Sie es hier haben“, ſagte die Frau und ließ ſich holdſelig lächelnd auf einen Stein nieder.„Wie originell! Es muß wunderbar ſein, ſo in der Natur zu leben!“ „Nur fur den, der alle irdiſchen Schlacken abgeſtreift hat“, ſagte der Weiſe und pflückte einige Dörräpfel von ſeinem Zehennagel.„Du würdeſt dich bald zurückſehnen nach deinem Heim, nach deinem guten Mann.“ „Ach!“ ſagte die Frau.„Meinen Sie? Ich würde es hier reizend finden. Nur einen Dauerbrandofen für den Winter und natürlich einen Spiegel müßte man an⸗ ſchaffen.“ „Irdiſcher Tand!“ ſagte der Weiſe. deshalb deinen Mann und den Heim nicht, weil ſicher zu beſitzen glaubſt. Wenn du mit deinem harmoniſch—“ „Sind Sie wirklich ſchon fünfzehn Jahre hier Höhle? So lange? Und ganz allein?“ „Du ſchätzt nur du ſie Mann in der „Gott ſei Dank!“ ſagte der Weiſe.„Um aber auf dei⸗ nen Mann zurückzukommen— 45 I e Zeichnung: Grunwald— M. Auf einem Stein ſaß ein anſehnlicher Mann in den beſten Jahren, raſiert, friſiert und gewaſchen, mit einem hübſch geflochtenen Blätterſchurz bekleidet. „Sie müſſen einmal ſehr hübſch geweſen ſein“, be⸗ merkte die Frau nachdenklich.„Ohne den garſtigen Bart wären Sie ſogar heute noch recht nett.“ „Ich habe alle irdiſchen Eitelkeiten über Bord ge— worfen. Aber ich leſe in deiner Seele Groll gegen deinen Mann. Du meinſt, er biete dir zu wenig.“ „Was heißt: zu wenig? Ueberhaupt nichts! Ich hun⸗ gere, muß das Nötigſte entbehren, mich abraclern, werde alt und häßlich—“ „Na, na, das iſt übertrieben“, ſagte der Einſiedler in gütigem Ton. Die Frau ſah ihn mit kokettem Lächeln an: „Finden Sie? Ich bin alſo nicht häßlich? Aber was nützt das! Mein Mann bemerkt ja gar nicht, wie ich ausſehe.“ „Weil du ihn durch deine Vorwürfe nicht dazu kom⸗ men läßt. Wenn er für dich arbeiten ſoll, muß er dazu Ruhe haben.“ „Er iſt aber verpflichtet, für mich zu arbeiten! Und ſoll ich vielleicht ruhig verhungern?“ „Höre, meine Tochter“, ſagte der Weiſe geduldig,„es gibt nur zwei Möalichkeiten: Dein Mann hat Ruhe und kann verdienen, oder er hat keine Ruhe und verdient nichts. Ein Ding kann nicht gleichzeitig ſchwarz und weiß ſein.“ „Aber es kann rot ſein“, ſagte die Frau. ſoll es nicht rot ſein!“ „Gewiß“, ſagte der Weiſe mit engelhafter Sanftmut „Wenn wir aber annehmen, es gäbe nur zwei Farben: Schwarz und Weiß—“ ö 5 „Wozu ſollen wir das annehmen!“ ſagte die Frau empört.„Kein Rot! Wo mir doch Rot ſo gut zu Geſicht ſteht. Immer nur ſchwarze und weiße Kleider— ſchrech⸗ lich! Und ſoll ich vielleicht mit ſchwarzen Lippen herum⸗ rennen? Oder mit weißen?“ „Laſſen wir die Farben“, ſagte der Weiſe.„Nehmen wir ein anderes Beiſpiel. Stelle dir vor, du willſt eine Reiſe machen. Du ſpannſt dein Pferd vor den Wagen hängſt ihm aber an jeden Fuß ein ſchweres Gewicht. Wie willſt du dann ans Ziel kommen?“ „Mit einem Auto natürlich!“ ſagte die Frau.„Wer wird heutzutage noch mit einem Pferd reiſen!“ Der Weiſe fühlte, wie ſich die Schmutzkruſte an ſeiner Stirn zu lockern begann und dicke Schweißtropfen durch⸗ ſickerten. Aber er ließ nicht nach.„Gut“, ſagte er,„bleiben wir beim Automobil. Du willſt natürlich vorwärts kom⸗ men. Du ſchalteſt alſo die Geſchwindigkeit ein, ziehſt aher gleichzeitig alle Bremſen an. Glaubſt du, daß der Wagen dann fahren wird?“ f „Was geht mich das an!“ rief die Frau. der Chauffeur?“—— Hoffnungsvoll betrat der Gatte am Abend die Höhle. In einer Ecke ſaß, in Schweiß gebadet, ein gebrochener Mann, der Einſiedler. Als er den Gatten der Frau er⸗ blickte, neigte er ſich zu Boden und ſprach:„Verzeih mir, daß ich in voreiliger Verblendung gemeint habe, einer „Warum „Bin ich Frau innerhalb ſo kurzer Friſt das Geheimnis der Logik entſchleiern zu können. Laſſe deine Frau dreimal drei Tage bei mir, und ich will ihren Geiſt erleuchten.“ Der Mann ging von dannen. Der Weiſe bereitete den Weib ein Lager von Moos und Blättern, ſetzte ſich vor die Höhle, betrachtete die leuchtenden Sterne und dachte über die Seltſamkeit des weiblichen Gehirns nach. Dreimal drei Tage waren vergangen, und der Gatte kehrte zurück, um ſein Weib, erleuchtet, wie er hoffte, zu⸗ rückzunehmen. Er betrat die Höhle, aber vergebens ſah er ſich nach dem Einſiedler um. Dagegen ſaß auf einem Stein ein anſehnlicher Mann in den beſten Jahren, raſiert, friſiert und gewaſchen, mit einem hübſch geflochtenen Blät⸗ terſchurz bekleidet. Verblüfft blieb der Beſucher ſtehen. Da erhob ſich der Mann im Blätterſchurz und ſprach: „Staune nicht, mein Freund. Ich bin der Einſiedler das heißt— ich war es. Aber deine Frau, die noch viel weiſer iſt als ich, hat mir die Augen geöffnet und mit offenbart, daß all mein Wiſſen Stückwerk iſt, und daß ich mich auf einem Ireweg befunden habe. Da ich aber, wie du weißt, jeden Weg der Erleuchtung, wenn ich ihn ein⸗ mal gewählt habe, gründlich gehen will, ſo hat ſich deine Frau entſchloſſen, mir ihre Weisheit auch weiterhin dienſt⸗ har zu machen und bei mir zu bleiben.“ Giftige Pflanzen Die Freude an der Natur iſt auch den Kindern nicht unbekannt, ſie fühlen ſich glücklich im Freien und haben tell an allem Schönen. Aber in ihrer unſchuldigen Freude an den Blumen und Blättern ſtecken die Kleinen oft auch die Stengel und Blätter jener Pflanzen in den Mund, die nicht frei von Giftſtoffen ſind und dem kindlichen Organismus ſchweren Schaden zufügen können. Bekannt iſt die Giftigkeit des Maiglöckchens und des Goldregens durch dieſe beiden Frühjahrsblüher können ſchwere Vergiftungserſcheinungen ausgelöſt werden, des halb ſind die Kinder vor dieſen Pflanzen zu warnen, vor allem leide man nicht, daß die Blüten, Blätter oder Sten⸗ gel in den Mund geſteckt werden. Auch die ſchlimme Wir⸗ kung des Schierlings iſt bekannnt, er iſt giftig, und die Kinder ſollen vor ſeiner Wirkung gewarnt werden. Eben⸗ 15 iſt der Fingerhut mit einem W 5 80 f durch⸗ etzt, das in der Medizin von. e Wirkung iſt; aber in Kinderhand und durch achtloſes In⸗den⸗Mund⸗ Nehmen kann großer Schaden an Geſundheit der Kinder angerichtet werden In ſpäterer Jahreszeit iſt vor der Toll⸗ kirſche zu warnen die im Walde oft mit anderen Früchten verwechſelt wird. Auch die Primel iſt nicht ungefährlich, die lapaniſche und chineſiſche Primel, die als Topfpflanzen bei uns ſich Nie Beliebtheit erfreuen, tragen an der Un⸗ terſeite der Blätter Drüſenhaare, die einen Giftſtoff enthal⸗ ten, der ſchon beim bloßen Abpflücken ſchädigend wirkt und ſchon nach Stunden einen üblen Hautausſchlag erzeugen kann; auch ernſte Krankheiten. die mit Fieber verbunden ſind, wurden durch Berührung von unde ſchon hervor⸗ gerufen Es iſt im Intereſſe 5 Geſundheit unſerer Kin⸗ der darauf zu achten, daß man ſich die Unſitte abgewöhnt, Blumen in den Mund zu ſtecken und an Grashalmen oder Blumenſtengeln herumzukauen. Nur dann kann man es den Kindern ſelbſt auch verbieten. * 8 55 05 8 8 1 Jubel um Führer und Duee in Flo Links: renz. Weltbild M; Ein Rieſenfeuerwerk beim Einzug des Führers in die Reichshauplftadt. Rechts: ueber der Siegesſäule wölbt ſich der Lichtdom. 2 1 1 ——— o T e K 2 rere 8 . Neri K e, 1 S (3. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Helga iſt mit ihrer Freundin Ilſe über den See ge⸗ rudert, um am Ufer der Inſel zu baden. Helga iſt nieder⸗ geſchlagen, weil der Vater das Schloß ſamt den Ländereien verkaufen will. Sie weiß, daß die finanzielle Lage auf Rokitten mehr als ſchlecht iſt. Almoſen will ſie von nie⸗ mandem annehmen, erklärt ſie, ſie will ſich ihr Brot ver⸗ dienen. Helga bewundert ihren Vater, daß er trotz allem gleichmütig bleibt; aber er lebt in der Illuſion, ein reicher Mann zu ſein. Helga und Ilſe betreten eine auf der Inſel gelegene Fiſcherhütte. Zu ihrem Schrecken ſtellen ſie feſt, daß die ſonſt leere Hütte ungebetene Gäſte beherbergen muß. Aber weil ſie fürchten, daß ihnen das Baden verboten wer⸗ den könnte, beſchließen ſie, von ihrer Entdeckung nichts zu verraten. Der Baron hat den Beſuch eines Amerikaners. Wight kommt als Käufer des ganzen Beſitztums. „Zuerſt hat mich ein Berliner Grundſtücksmakler auf Ihr Gut aufmerkſam gemacht“, ſagte er dann ein wenig zögernd.„Ich weiß nicht, ob Sie es ihm an die Hand gegeben haben.“ 5 Der Baron ſchüttelte verwundert den Kopf. 0 daß ich wüßte. Aber das beſagt ſchließlich nichts.“ Herr Wight ſchenkte ſich eine neue Taſſe Tee ein und beobachtete intereſſiert die Auflöſung der Zuckerſtückchen. Der Baron tupfte ſich mit dem Taſchentuch über die Stirn, auf der ein paar kleine Schweißtropfen perlten; er blickte ſeinen Gaſt an. Das unangenehme Gefühl konnte er nicht loswerden, daß dieſer ſmarte Amerikaner, der offenbar ganz planmäßig mit vorſichtiger Aufklärung und nach einer feſten Abſicht arbeitete, über all ſeine Ver⸗ hältniſſe bis in die kleinſten Einzelheiten unterrichtet war. „Dann iſt Ihnen wohl auch meine Preisforderung bekannt?“ fragte er, nunmehr feſt entſchloſſen, die Unter⸗ haltung rückſichtslos in ein rein geſchäftliches Fahrwaſſer zu ſteuern. Herr Wight neigte ſein wohlgeſcheiteltes Haupt. „Sie ſind, wenn ich recht unterrichtet bin, mit Ihrer Forderung allmählich auf eine runde Million Mark her⸗ untergegangen. Das iſt nach ſachverſtändigem Urteil bei der Größe und Bodenbeſchaffenheit Rokittens kein über⸗ mäßiger Preis. Allerdings iſt die hypothekariſche Be⸗ 9 5 von beinahe achtmalhunderttauſend Mark ſehr hoch.“ Der Baron hatte den Kopf tief auf die Bruſt geſenkt;: unter ſeinen buſchigen Brauen ſchoß zuweilen ein beob⸗ achtender Blick auf das undurchdringliche Geſicht ſeines Gegenübers; er dünkte ſich in dieſem Augenblick faſt wie ein Schuljunge, der vor einem geſtrengen Lehrer im Examen ſitzt. „Ich darf Sie wohl darauf aufmerkſam machen“, ſagte er endlich mit Anſtrengung,„daß Sie im Fall eines Kau⸗ fes auch ſehr erhebliche Kunſtwerte miterwerben, die allein ſchon die hypothekariſche Belaſtung zu einem großen Teil wettmachen dürften.“ Herr Wight entblößte ein wenig die Oberlippe über ſeinem tadelloſen weißen Gebiß und erweckte damit die Illuſion eines Lächelns. „Auch das iſt mir nicht unbekannt, verehrter Herr Baron. Leider vermag ich aber Ihren Standpunkt, bei dem wohl allerlei Familientraditionen mitſprechen, nicht ganz zu dem meinen zu machen. Der Markt für Kunſt⸗ werke iſt augenblicklich leider ſchwach. Objekte, für die moch vor zwei Jahren bedenkenlos Hunderttauſende an⸗ gelegt wurden, ſind heute kaum noch für den zehnten Teil an den Mann zu bringen. Doch ich beabſichtige nicht, Ihnen hier ein volkswirt⸗ ſchaftliches Kolleg zu halten. Wir wollten ja über den Verkauf von Rokitten ſprechen, und da möchte ich Ihnen zunächſt einmal klarlegen, warum ich mich als Amerikaner überhaupt ſo ſehr auf ein oſtpreußiſches Gut verſteife. Die Sache liegt an ſich ſehr einfach. Mein Vater ſtammt näm⸗ lich aus Königsberg. Er hieß urſprünglich Weiß und ging ſchon als ganz junger Menſch nach den Staaten. Da iſt er dann in vier arbeitsreichen Jahrzehnten allmählich zu einem Mr. Wight und einem reichen Mann geworden, der einen Teil des amerikaniſchen Baumwollmarktes kon⸗ trolliert.“ Er hielt ſekundenlang inne wie ein Schauſpieler, der durch eine Pauſe die Wirkung ſeiner Worte zu verſtärken ſucht; ein Sonnenſtrahl huſchte in dieſem Augenblick über ſein auffallend blaſſes Geſicht, daß es in der hellen Be⸗ leuchtung auf einmal um viele Jahre gealter ſchien. „Als Oſtpreuße“, fuhr er dann mit ſeiner ruhigen, leidenſchaftsloſen Stimme fort,„wünſcht mein Vater nun, für ſeine alte Heimat eine wohltätige Stiftung zu machen. Und zwar denkt er daran, ein Heim für erholungsbedürf⸗ tige Königsberger Kinder auf einem hübſch gelegenen Gut mit Wald und Waſſer zu ſchaffen. Unter dieſen Um⸗ ſtänden dürfte ſicher kein Bedenken gegen einen Verkauf eines Gutes beſtehen. Er iſt bereit, eine einmalige große Summe für den Ankauf herzugeben und ſpäter auch lau⸗ fende Zuſchüſſe zu leiſten, falls ſolche notwendig ſein ſollten. Im Prinzip wünſcht er allerdings, daß das Heim ſich aus den Erträgniſſen des Gutes nach Möglichkeit ſelbſt erhalten ſoll, weil nach ſeinen geſchäftlichen Erfahrungen dann erheblich rationeller gewirtſchaftet wird. Ich bin daher genötigt, bei einem Kauf auch auf die Rentabilität des Objektes zu achten.“. Der Baron ſtützte ſich ſchwer auf die Armlehnen ſeines Stuhls. a „Wenn ich Sie alſo richtig verſtanden habe“, ſagte er ann mit einem Anflug von Galgenhumor,„ſuchen Sie ein Gut, das große landſchaftliche Vorzüge mit einem bohen Ertragswert verbindet. Das heißt, die Braut ſoll ſchön und reich ſein, was ja auch zuweilen vorkommt.“ Der Amerikaner lachte ein lautloſes Lachen. „Das ſind haargenau meine Wünſche, Herr Baron. Ich glaube, daß wir beide ſehr raſch zu einer Verſtändi⸗ gung gelangen werden Entſpricht Rokilten meinen Richtlinien, ſo bin ich Käufer und zahle auch ſofort bar aus. Nur müſſen Sie mir eine ausreichende Prüfungs⸗ faſt grauſamem Ausdruck begegnet zu ſein; in der ge⸗ OV, A zeit bewilligen. Denn mein Vater iſt ein ſchon etwas ſchwieriger alter Herr, der jede Sache genau unter die Lupe nimmt und ſich nur langſam entſchließt.“ Der Baron atmete erleichtert auf. Die Spannung, die ſeine Nerven bis zum Zerreißen geſtrafft hatte, löſte ſich. i„Verfügen Sie über mein Haus, als wenn es bereits das Ihre wäre“, ſagte er.„Ich würde mich ſehr freuen, Sie noch recht lange als Gaſt bei mir zu ſehen.“ Walter hatte den ganzen Vormittag rauchend und leſend in der Schloßbibliothek zugebracht und dann nach Tiſch eine weite Wanderung durch die Umgebung Rokit⸗ tens unternommen. Mit ſinkender Sonne erſt kam er zum Schloß zurück und erfuhr hier von dem Diener des Barons, daß am Nachmittag ein weiterer Gaſt eingetroffen ſei, ein Herr aus Amerika, der das dem ſeinen gegenüberliegende Zim⸗ mer bezogen habe. Walter hatte gerade noch ſo viel Zeit, ſeinen äußeren Menſchen etwas herzurichten, als ihn der Gong bereits zum Abendeſſen rief. Unten in der Halle traf er den Baron in lebhafteſtem Geſpräch mit einem Herrn in elegantem Abendanzug, der ihm als Mr. James Wight aus Chicago vorgeſtellt wurde. Walter verneigte ſich mit kühler Höflichkeit und wechſelte mit dem Amerikaner ein paar verbindliche Redensarten. Dann wurde die Tür des Speiſezimmers ausein⸗ andergeſchoben, und der Diener meldete, daß angerich⸗ tet ſei. Man gruppierte ſich zu beiden Seiten des Haus⸗ herrn, der ſchon zum erſten Gang Sekt befahl und ſofort zwei, drei Glas des eiskalten Getränkes herabſtürzte. Er war ſichtlich in glänzender, faſt ausgelaſſener Stimmung, daß Walter in ihm den gebrochenen, kranken Menſchen vom vergangenen Abend kaum wiedererkannte. Das Geſpräch, das ſich anfangs ausſchließlich um den Gutskauf gedreht hatte, wandte ſich ſehr bald allgemeine⸗ ren Dingen zu. Zeichnung: Drewitz— M. Im nächſten Augenblick trat ein rieſiger, ſportlich gekleide⸗ ter Herr in Breeches und Wickelgamaſchen über die Schwelle und ſchaute forſchend in die freundliche Helle des kleinen Wohnzimmers. Herr Wight, der mehrere Winter an der Riviera ver⸗ lebt hatte, ſchwärmte von deren Wundern und fand in dem Hausherrn, der vor ſeiner Erkrankung gleichfalls häufiger Gaſt der Badeorte an der Mittelmeerküſte ge⸗ weſen war, einen begeiſterten Zuhörer. Der Amerikaner, der ſich als ein Mann von vollende⸗ ten Umgangsformen und großer Welt⸗ und Menſchen⸗ kenntnis erwies, erzählte von ſeinen Reiſen, die ihn durch drei Erdteile geführt hatten, ſo daß Walter ſich nur hier und da mit einer gelegentlichen Bemerkung an der Unter⸗ haltung beteiligte, dafür aber das Weſen und Gebaren des Sprechers um ſo aufmerkſamer beobachtete. Noch niemals glaubte er, einem Geſicht von ſo hartem, dämpften Beleuchtung der Halle wars es ihm mit ſeinen ſcharfkantigen Zügen noch auffallend jugendlich erſchienen, jetzt jedoch verriet ihm das an den Schläfen bereits leicht ergraute Haar und ein Netz feinſter Krähenfüße um die ſteinkalten Augen, daß Herr Wight bereits weſentlich älter ſein mußte, als der ganze Typus ſeiner Erſcheinung auf den erſten Blick vermuten ließ. Ein Glück, daß Helga heute nicht daheim war; er fühlte unwillkürlich, daß er es kaum ertragen haben würde, ſie dem faden Geſchwätz dieſes blaſierten Lebemannes aus⸗ geliefert zu ſehen, für den offenbar nur Rivierahotels und Luxuszüge exiſtierten. e N Als der Baron ſpäter die Tafel aufhob und die Herren einlud, in der milden Nacht mit ihm auf der Terraſſe noch einen Cocktail zu nehmen, bat Helldorf, ſich ſchon jetzt zu⸗ rückziehen zu dürfen, du er noch einen wichtigen Brief zu ſchreiben habe, der unbedingt ſchon in der Morgenfrühe des nächſten Tages mit dem Molkereifuhrwerk des Gutes zur Münſterberger Poſt mitgehen müſſe. Oben in ſeinem Zimmer ſaß er danach noch lange eifrig arbeitend an ſeinem Schreibtiſch. Er hatte ein umfangreiches Aktenſtück aus ſeinem Kof⸗ fer genommen und überlas ſorgfältig Seite für Seite, zu⸗ weilen Photographien und Briefe vergleichend oder kurze Notizen machend. Dann lehnte er ſich weit in ſeinem Seſſel zurück und lauſchte auf das feine Singen der Grillen, die unter ihm auf den ſamtenen Parkwieſen luſtvoll ihre Geigen ſtrichen. Auf einmal war er mit all ſeinen Gedanken wieder bei Helga, um deren Erbgut jene beiden jetzt vielleicht noch auf der Terraſſe feilſchten. Er ſprang plötzlich auf und wanderte ruhelos im Zimmer umher, als ob er auf dieſe Weiſe ſein Blut zur Ruhe zwingen könnte. Doch immer ging ihm Helga zur Seite, er ſah ihr feines Geſicht mit den großen dunklen Augen, er hörte ihre Stimme, die zuweilen ſo herb und hoffnungslos ge⸗ klungen hatte, er fühlte ihre Jugend, die ſo friſch, ſo früh⸗ lingshaft war wie das Leben ſelbſt. Der Wächter kam mit blinkender Laterne vorbei, ſein ſchwerer Schritt verhallte langſam in der Ferne des Guts⸗ hofes. Und groß und ſchweigend ſah die uralte, ewig rätſel⸗ volle Einſamkeit der Nacht wieder auf die ſchlummernde Erde herab——— VI. Der alte Hausmeiſter Schumann hatte gerade ſeine gewohnte abendliche Runde durch das Schloß beendet und ſeine Wohnung in einem Anbau des linken Seitenflügels aufgeſucht, als er plötzlich ein vorſichtiges Klopfen an der zum Park führenden Haustür zu hören meinte. Auch Harras, ſein altdeutſcher Schäferhund, ein ge⸗ waltiges Tier, groß und zottig wie ein Bär, erhob wit⸗ ternd den mächtigen Kopf. Wer konnte zu dieſer ſpäten Stunde noch Einlaß be⸗ gehren? Die Frau war nachmittags ins nächſte Kirchdorf ge⸗ fahren; ſo war er ganz allein im Haus und hatte nur wenig Luſt, ſich in der behaglichen Ruhe ſeines Ohren⸗ ſtuhles ſtören zu laſſen. Erſt als das Klopfen immer dringlicher wurde, legte er ſeine Zeitung beiſeite und ſchlürfte auf Filzſchuhen zur Haustür. „Wer iſt da?“ fragte er ärgerlich⸗ängſtlich in die nächt⸗ liche Stille hinaus. Harras war ihm nachgekommen und ſchob ſeine buſchige Schnauze, als ob er ihm ſeine ſchützende Gegen⸗ wart erkennbar machen wollte, mit leiſem Knurren in die rechte Hand. „Gut Freund“, klang es gedämpft zurück.„Machen 5 ruhig auf, ich komme in einer wichtigen Angelegen⸗ heit.“ Der alte Mann ſtand ein paar Sekunden überlegend, dann aber entſchloß er ſich doch, die Sicherheitskette zu löſen und die Tür zu öffnen. Im nächſten Augenblick trat ein rieſiger, ſportlich ge⸗ kleideter Herr in Breeches und Wickelgamaſchen über die Schwelle und ſchaute forſchend in die freundliche Helle des kleinen Wohnzimmers. „Guten Abend“, ſagte er mit einem fremdländiſchen Akzent.„Entſchuldigen Sie die ſpäte Störung. Aber Sie ſollen ſofort erfahren, warum ich Ihnen ſo bei Nacht und Nebel ins Haus ſchneie.“ „Sie geſtatten doch, daß ich mich ſetze“, ſchloß er, ſich ungeniert auf einem Stuhl an dem runden Mitteltiſch niederlaſſend. Ganz wie bei Muttern! Da, ſtecken Sie ſich erſt einmal eine Zigarre an. Wir wollen zuſammen eine Friedenspfeife rauchen, dabei plaudert es ſich beſſer.“ Herr Schumann hatte unterdeſſen den noch immer feindlich knurrenden Hund mit ein paar guten Worten zur Ruhe gebracht und nahm dann zögernd dem Fremden gegenüber Platz. Noch niemals glaubte er, einen Mann von ſo gewal⸗ tigem Körperbau geſehen zu haben; ein buntfarbiger Pul⸗ lover umſpannte die mächtig gewölbte Bruſt und ließ die urkräftige Muskulatur der Oberarme bei jeder Bewegung in dicken Wülſten aus dem wolligen Gewebe heraus⸗ ſpringen. Das Geſicht wies mit ſeinen auffallend breiten Backen⸗ knochen auf einen flawiſchen Urſprung hin, das Haar war kurz geſchnitten und wuchs mit einer rötlich⸗blonden Igeltolle in die niedrige Stirn hinein; darunter ſaßen zwei liſtig verſchlagene Augen in den merkwürdig kleinen Augenhöhlen wie in engen Spalten. „Sie ſind ſchon lange im Schloß, hab ich mir ſagen laſſen“, eröffnete der Fremde die Unterhaltung, als die Zigarren brannten.„Sozuſagen ein altes Inventarſtück.“ Herr Schumann nickte. „Ich gehe ins 69. und bin mit 21 Jahren bei dem ſeligen Herrn Vater des Herrn Barons eingetreten. Spä⸗ ter habe ich dann die Hausmeiſterſtelle erhalten.“ „Na, und ſind Sie zufrieden? Kommen Sie mit Lohn und Brot zurecht?“ Ein Achſelzucken war die Antwort. „Gott, man hat ſo gerade ſein knappes Leben, denn das Erſparte hat ja die Inflation weggefreſſen. Und dann hab ich noch eine verwitwete Tochter in Königsberg mit zwei Enkelkindern, wo ich auch immer wieder geben muß. Für mich und die Frau würde es ja reichen, ſolange ich hier meinen Poſten habe. Aber es heißt doch, der Herr wolle verkaufen. Und ob ein neuer Beſitzer uns alte Leute behält, iſt doch ſehr die Frage.“ Der Fremde ſog nachdenklich an ſeiner Zigarre. „Es iſt alſo unſicher“, ſagte er,„und es wäre für Sie ſehr wichtig, wenn Sie ſich wieder mal einen kleinen Not⸗ groſchen anlegen könnten. Wollen Sie ſich tauſend Mark verdienen?“ fragte er dann plötzlich wie aus einem Hinter⸗ halt heraus. 1 f Der alte Mann rückte ängſtlich auf ſeinem Stuhl hin und her. „Mein lieber Herr, das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen. Sie kommen mitten in der Nacht zu mir und bieten mir ein ſo großes Stück Geld. Tauſend Mark! Wiſſen Sie denn, was das für unſereins bedeutet? Die Sache muß doch irgendeinen Haken haben.“ (Fortſetzung foſan um Zeitoertreib Kreusworträtſel. Nee * 5 6 7 8 0 12 4— 10 17 5 8 2¹ 5 2 27 9 30 82 5⁵ 85 Waagerecht: 1. Hausteil, 6. engliſcher Titel, 9. Waſſerpflanze, 10. Waſſerfahrzeug, 11. Riechſtoff, 12. arabiſcher Gruß, 13. Berg in Tirol, 15. Tanzſchritt, 16. Brennſtoff, 19. Flächenmaß, 20. Geſichtsteile, 21. Sonnen⸗ gott, 23. Getränk, 25. Fluß in Bayern, 27. Säugetier, 29. Kirchenbrauch, 30. Anruf, 31. deutſcher Strom, 33. Shakeſpearedarſteller, 34. Eingang, 35. ſüdeuropäiſches Gaſthaus.— Senkrecht: 1. Stadt an der Oder, 2. Ausweis, 3. Schwimmvögel, 4. Stacheltier, 5. Tier⸗ produkt, 6. Zuſpeiſe, 7. Frauenname, 8. geiſtiges Getränk, 10. Vorgebirge, 14. Körperorgan, 16. Beſitz, 17. Gewäſſer, 18. Schießbedarf, 22. Längenmaß, 24. alte Silbermünze, 25. Sandanſchwemmungen, 26. Stadt der Schweiz, 27. Schiffahrtszeichen, 28. Schwung, 29. Farbe, 32. Fluß in Kurland.(ch= ein Buchſtabe.) Silbenrätſel. a— au— el— er— es— ge— ge— gra— hit— in — in— kor— me— na— na— ne— ne— neun nu— or— ra— ſel— ſter— te— te— te— ten— tro — ur— ve— vi— ze— zi. Aus den vorſtehenden 33 Silben ſind 13 Wörter zu bilden, deren Anfangs⸗ und vorletzte Buchſtaben, beidemal von oben nach unten geleſen, einen Ausſpruch des Füh⸗ rers ergeben. 1. Geſchoß, 2. Wickenart, 3. Himmelskörper, 4. weiblicher Vorname, 5. Fluß in Oſtpreußen, 6. Stadt in Paläſtina, 7. Fiſch, 8. weiblicher Vorname, 9. Dreſch⸗ boden, 10. Südfrucht, 11. Hafenſtadt in Italien, 12. mili⸗ täriſche Begleitung, 13. große Wärme. Silbenergänzung. mä— ma— mi— a— ner— kra— dek. Werden vorſtehende Silben, die die Mittelſilben drei⸗ ſilbiger Wörter ſind, durch eine der nachfolgenden am Anfang und zum Schluß ergänzt, ſo entſtehen Wörter, die in ihren Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, verbindet man dieſe, ein beliebtes Waldpflänzchen nennen. Die Silben Rätſel. In dreien Lauten nenn' ich dir Des Lebens wunderbarſte Zier, Des Frühlings Stirn, des Herzens Luſt, Erlöſung der gequälten Bruſt. Das ſchönſte Grün in Wald und Flur, Das Blüh'n der herrlichen Natur, Der Liebe und der Wonne Feſt, Geſang und Sonn' und milden Weſt, Das Jubeln, das Jauchzen von groß und klein.— Wie mögen wohl die drei Laute ſein? e Silbenwechſel. Geſte Bismarck Teller Wandel Herzog Milde Wermut Chorin Dextrin Java Muskat Beton Dollart Topas Sterke Schakal Gardiſt Turnier. In den vorſtehenden Wörtern iſt die letzte Silbe zu ſtreichen und eine der nachfolgenden vorn anzuſetzen. Die Anfangsbuchſtaben dieſer neuen Wörter ergeben dann, miteinander verbunden, drei gefürchtete Kalendertage im Mai.— di dog eſe ed ei er gee hu i i in in ing lot na rei ſo. Der rätſelhafte Ausſpruch. uruſtllrhslchktwrddslbnsglckdrwhrſtnörwſngfndn Die vorſtehenden Mitlauter ſollen durch Einfügen von Selbſtlautern zu einem Ausſpruch von Kotzebue umge⸗ wandelt werden. Wie lautet der Ausſpruch? agen die Auflöſungen aus voriger Nummer: 3 82,. — Schach aufgabe: 1. Se de, Sc des, Kd es oder anders, 3. Teß eh,—c4 oder S matt. A„Sg e6, 2. Te5—d5 F, Keß ds, 3. e2—e4 e„ Efö—e7 oder—d8, 2. Sd2—bs 5, Kd ea, 3. Teß Ke5 matt. Auf 1. 1. Teß N eß u, und 3. La7* c5 matt. Silbenrätſel: 1. Defizit, 2. Jrawadi, 3. Erd⸗ kunde, 4. Vegeſack, 5. Orcheſter, 6. Roſette, 7. Salzſchlirf, 8. Ingatorp, 9. Cholera, 10. Hammerfeſt, 11. Themſe, 12. Ingwer, 13. Salzach, 14. Teneriffa, 15. Ducherow, 16. Itzehoe.—„Die Vorſicht iſt die wahre Tapferkeit!“ Literariſches Verſteckrätſel: Ernſt Moritz Arndt. Zickzack: Zeche, Breve, Imme, Inlett, Droſſel, Nixe, Ralle, Gobi, Urbin.— Zeit der jungen Liebe. Logogriph: Meter, Meteor. Gleichklang: 1. Becken, 2. Akkord, 3. Umſchlag, 4. Marſch, 5. Blech, 6. Lahn, 7. Umzug, 8. Eingang, 9. Takt, 10. Ende.— Baumbluete. anders. 2. Auslaſſungs aufgabe: Malſſche, Ralchhe, Oeſch)r, Non(n)e, Muſle), Bule)hne, Ti(g)er, Pollhhen, Ll(oheſer, Hole)lle, O(c)ker, Bar(k), Bale) ke, Uch)r, Manle)ge, Maln)ko.— Schneegloeckchen. lauten: ad dem di do ei ein ker lei ment ne now ral ro ſa. Rätſel: Der Maikäfer Müde Füße ſtechen ud brennen! Kräftigung und Schmerzlinderung durch dieſes Bad! Müde und geſchwollen drohen Ihre Füße den Oſenſt 7 verſagen. Sie ſtechen und brennen, ſie ſchwitzen übermäßig, ſie ſind entzündet, ſie werden von Schwlelen und Hornhaut geplagt! Ein einfaches und billiges Mittel wird Ihnen ſchnelle Linderung bringen, wie es ſchon Tauſenden geholfen hat. Kaufen Sſe in der nächſten Apotheke oder Drogerie Saltrat Rodell. Löſen Sie 2—3 Eßlöffel davon in einer Schüſſel mit 2 bis 3 Liter heißem Waſſer auf, bis ein miſchiges Bad entſteht. Tauchen Sie in dieſes Bad 10 20 Minuten lang Ihre ſchmerzenden Füße, und Sie werden bald eine wohltuende Linderung verſpüren. Das Stechen und Brennen geht zurück, Schwlelen und Hornhaut werden erweicht, die Schwellungen verſchwinden mehr und mehr, tief dringt das Bad in die Poren der Haut ein. 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Saufaus iſt eine Woche lang auf dem Brocken ge⸗ weſen.„Wundervoll war's“, ſagt er,„faſt jeden Morgen habe ich den herrlichen Sonnenaufgang erlebt.“ „Nanu“, fragt Merkauf,„im Brockenhotel iſt doch um ein Uhr Polizeiſtunde?“ *. „Nanu, ſo eilig? Wohin willſt du denn?“ 5 „Nach Hauſe, ich ſetze mich auf meinen Balkon und trinke fünf Flaſchen Bier!“ „Fünf Flaſchen? Haſt du denn ſo viel Durſt?“ „Das nicht, aber ſo viel Bier!“ 1 Erſter Profeſſor:„Wie kannſt du dich nur ſo ruhig bei Gardinenpredigten deiner Frau verhalten?“ Zweiter Profeſſor:„Ich amüſiere mich damit, indem ich ſie immer ins Griechiſche überſetze.“ f . den Horniebel iſt ein wenig eingebildet. „Wenn ich meinen Badeanzug anziehe,“ renommiert er,„und gehe am Strand ſpazieren, dann lachen mich— ich kann wirklich nicht dafür— alle Frauen an.“ „Das iſt noch gar nichts“, ſagt Merkauf,„wenn ich meinen Badeanzug anziehe, lachen ſogar die Männer.“ f 35 22ů Normal- Flasche Flasche F P A , , 5 Niere und Blase 2 UR HAUS-TRINKKUR. bei Nieren-, Blesen- und Stoflwechselleiden SCHLEIE N Rheuma- Sicht⸗Nerven- Frauen bel Herz-, Orusen-Exkrankungen- Basedow Nerven-, Blut., Rh f eld he Zum Wochenende“ und Zum Zeitvertreib! Nr. 20 erſcheinen als Beilage. DA 1. BI. 58: über 620 000. PI. ⸗Nr. 3.— Für die auf diefer Seite erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuſtändig. Verantwortlich für die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg Verlag Sonntags⸗ blatt Deutſcher Provins⸗Verleger, ſämtl. in Berlin SWö6s, indenſtr 1/02 Hauuummammammunmenmbe Birken wasser Reslerereme — 12138 Quel 8 = gn SS 1