Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., zun Textteil 20 mm breit 18 Pfg. Rachlüäſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tbes⸗un Anzeigenblatt für Man Seckenheim und Umgebung. Bertin bblatt für den Stadtteil Müm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keiner Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Gegra Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IV. 38. 1140. —— 38. Jahrgang Jell a. See, 16. Mai. Generalfeldmarſchall Göring hat am Montag im Kapru⸗ ner⸗Tal den erſten Spatenſtich zu dem gewaltigſten Kraft- werk des Reiches, dem Tauernkraftwerk, vollzogen. Der Generalfeldmarſchall hat damit das Verſprechen eingelöſt, das er auf der gewaltigen Kundgebung am 2. April auf dem Salzburger Reſidenzplatz gegeben hal: Die reichen Schätze des Landes Salzburg, die Waſſerkräfte ſeiner gi⸗ gantiſchen Bergwelt, zu heben. Der Plan eines Tauernkraftwerkes wurde ſchon viele Jahre erwogen, doch es blieb bei dem Plan, der auf echt demokratiſche Weiſe umkämpft, zerpflückt und zerredet wurde. Indeſſen rückte die Verwirklichung in immer wei⸗ tere Ferne, bis der Nationalſozialismus zur Macht kam, bis Hermann Göring in ſchlichten Worten ſagte:„Ein Tauernkraftwerk wird gebaut!!“ Und nun iſt Hermann Göring da. Mit dem Spaten in der Hand be⸗ ginnt er die Arbeit zu dieſem gigantiſchen Werk. Sieben Wochen vom Plan zur Tat! Die zahlloſen Wäſſer, die aus den ewigen Gletſchern der Tauernrieſen über hohe Wände ſtürzen und als reißende Bäche zu Tal brauſen, werden im Tauernkraftwerk gebän⸗ digt, hre gewaltige Energie wird zuſammengeballt und in Form von Elektrizität weit ins Reich geleitet werden. Heute noch unüberſehbar iſt die dadurch ermöglichte Entwicklung der Wirtſchaft, und Salzburg iſt ſtolz darauf, daß es mit den ungeheuren Kraftquellen ſeiner Berge dem Reiche ſeine ſchönſte Gabe bringen darf. Strahlend wölbt ſich ein tiefblauer Himmel über den Bergrieſen des Pinzgaues. Zell am See, dieſes reizende Schmuckkäſtchen des Salzburger Landes, hat ſein ſchönſtes Feſtkleid angelegt. Aus den entlegendſten Hochtälern und us den höchſten Siedlungen und Berghängen ſind die Bergbauern angerückt. Um halb 11 Uhr trifft der Sonder⸗ zug des Generalfeldmarſchalls Göring unter Muſikklän⸗ gen der Saalfeldener Reichsbahnkapelle im Bahnhof Zell am See ein. Nach kurzen Begrüßungsworten des Reichs⸗ ſtatthalters Seyß⸗Inguart und des Gauleiters, In⸗ genieur Winterſteiger, fährt der Generalfeldmarſchall mit ſeinem Gefolge im Kraftwagen zum Bauplatz ab. Der Platz, an dem das künftige Betriebsgebäude des Tauernwerkes erſtehen wird, befindet ſich etwa 600 Meter weſtlich des herrlich gelegenen Ortes Kaprun am rechten Hang des weiten oberen Salzbachtales. Die Bauſtelle iſt von zahlreichen Hakenkreuzfahnen umſäumt, und eine große Menſchenmenge— an 3000 Köpfe— harrt hier ſeit Stun⸗ den, um den Mann zu ſehen, zu grüßen und ihm zu dan⸗ ken, der dieſes gigantiſche Werk auf ihrer heimatlichen Scholle erſtehen läßt. Jäger, Holzknechte, Gruppen mit Fah⸗ nen in Trachten, kurz das ganze wetterfeſte Volk des Pinz⸗ gaues. Die Zeller Trachtenmuſik verkürzt den Harrenden das Warten. An der Berglehne iſt eine kleine Rednerkanzel aufgebaut. Unmittelbar auf dieſe Rednerkanzel zu läuft eine Fahnenſtraße: es iſt die Spur der künftigen Druckrohrlei⸗ kung. Sie wird in einer der Zentralen unten auf dem heu⸗ tigen Bauplatz einmünden, die die geſamten Waſſerkräfte des Kapruner Tales ſammeln und ſie dann weiter gleich den anderen Zentralen der großen Sammelſchiene zuleiten wird. um 11 Uhr geht Bewegung durch die Maſſen. Die Kraftwagenkolonne des Generalfeldmarſchalls Göring naht heran. Unter den brauſenden Wagen der Menge entſteigt Hermann Göring dem Wagen. Er begrüßt acht Par⸗ teigenoſſen, die vom Syſtem Schuſchnigg zum Tode verur⸗ teil worden waren, und begibt ſich hierauf zur Redner⸗ tribüne. Dann ergreift Gauleiter Winterſteiger das Work. Er begrüßt den Generalfeldmarſchall und dankt ihm dafür, daß er dieſem Tage durch ſeine Anweſenheit eine beſondere Weihe gegeben hat. Staatsſekretär a. D Trendelenburg begrüßt Hermann Göring im Namen der Reichseigenen Induſtrieunternehmung AG Wien. Erſter Spatenſtich durch Göring Hierauf tritt Generalfeldmarſchall Göring unter dem dubel der Menge ans Mikrophon. „In meiner Wiener Rede 5 5 o erklärte ex,„be⸗ reits von dem Bau des 170500 2 Wa der kuftrerdes in den Tauern geſprochen. Die Bebenlung des W für den wirtſchaftlichen Aufbau der Oſtmark iſt im Vier⸗ ahresplan bereits beſonders unterſtrichen. Die Sünden des Syſtems, das alles vernachläſſigte, ſind deshalb um ſo ver⸗ werflicher, weil das Land reich iſt an wertvollen ten und es nur der Tatkraft bedarf, um dieſe zu heben. Es iſt aber nicht damit getan, vom grünen Tiſch aus 000 reden. Entſcheidend iſt die Tat, hinter der der unerſchütterliche Ausdruck der Kraft des ganzen Volkes ſteht, dem die He⸗ bung dieſer Schätze allein zugute kommt. Bei den Schätzen des Landes handelt es ſich in der Hauptſache um drei Dinge: die Bodenſchätze, die in Erzen aller Art in den ergen liegen, den Holzreichtum und die weiße Kohle durch die Waſſerkräfte. Run erweckt das große Reich auch die Oſtmark wirt⸗ ſchaftlich mit ſeiner kraftvollen Energie und enkflammt das ganze Volk, mit Hand anzulegen an dem Werke. Wir wollen nichts Kleines ſchaffen, h mit ganzer Kraft an die Arbeit gehen, um elwas einzigartiges 19 ein dem ſtol · en Bolte Würdiges zu ſchaffen. So wird auch hier die arke Sinſonje der Arbeit brauſen und jedermann ſagen: Hier ſteht Deulſchland. Hier ſchmiedet das kraftvolle Reich eine Zukunft! dus Jauerukraftwert begonnen Dienstag, den 17. Mai 1938 Dieſes Werk wird Wohlſtand in Eure Täler brin⸗ gen, aber auch manche Unbequemlichkeiten. Das müßt Ihr in Kauf nehmen und Gemütlichkeit auf einige Jahre zurück⸗ ſtellen. Jetzt heißt es, in die Fäuſteſpucken und ar⸗ beiten! Wer das große Elend der Oſtmark geſehen hat, der begreift eines: Nur wer hart anpackt und ſchuftet, kann eines Tages eine beſſere Zukunft erwarten. Von nichts kommt nichts. Die meiſten von Euch wiſſen, was harte Arbeit heißt, vor allem Ihr Bergbauern. Was würde aus den Bergbauern, wenn ſie nicht Tag für Tag unermüdlich ar⸗ beiteten, um ihr kärgliches Gebiet zu bearbeiten! Alle die bisher arbeitslos waren, müſſen ſich danach ſehnen, jetzt ihre Kraft anſpannen zu können. Arbeitsloſigkeit iſt Müßiggang, Müßiggang aber bedeutet Untergang. Wir wollen aber nicht untergehen, ſondern aufwärtsſtreben. Für jeden Mann und jede Frau gibt es nur eine Parole: An die Arbeit! Vorwärks und aufwärks! Wir wollen ein gewaltiges Volk, eine mächtige Nation ſein. Wir ſagen es allen, beſonders deutlich aber jenen, die es nicht gern hören wollen: Deutſchland über alles. Das Werk wird nicht geſchaffen und vollendet durch Reden und Feſte, ſondern nur harte Arbeit allein führt zum Er⸗ folg. Gewiß wir feiern die Feſte gern wie ſie fallen, zuerſt aber muß der Dreck weggeſchafft werden. Ich werde dafür ſorgen, daß dieſe hier von Gott ſo herrlich geſtaltete Natur nacht verunſtaltet wird. Berge und Waſſer haben wir genug. Jetzt gilt es, dieſe Kräfte zu ſammeln. So wird entſtehen hier ein Werk, auf das die deutſche Nation ſtolz ſein kann und auf das Ihr Euch freuen ſollt als ein Symbol der Kraft, ein Werk der Schönheit und des Segens für Euch und Eure Kinder. Die Täler, die zu den ärmſten gehörten, werden aufblühen. Nicht ein Wohl⸗ leben, ſondern ein anſtändiges und menſchenwürdiges Le⸗ ben ſoll dem deutſchen Menſchen auch hier geſchaffen wer⸗ den. Arbeit und Freude ſollt Ihr erhalten. In dieſem Sinne gebe ich jetzt den Befehl zum Beginn der Arbeit. Hier ſon die Kraft zum Segen Deutſchlands zum Durch⸗ bruch kommen. Von dieſer Stunde an ſoll die Arbeit nicht mehr ruhen, bis das Werk vollendet iſt.“ Nach Beendigung ſeiner mit Jubel aufgenommenen Ausführungen ſchritt der Generalfeldmarſchall zu dem Bauplatz hinunter. Die Böller krachten, die Sirenen heul⸗ ten, die Feldbahn fuhr vor. Nun griff der Generalfeldmarſchall nach dem Spaten und begann die Arbeit. Ein brauſendes Sieg⸗Heil auf den Führer, das Gauleiter Winterſteiger ausgebracht hatte, und die Lieder der Nation beendeten eindrucksvoll den Baugebinn des großen Tauern⸗ kraftwerkes. Im Anſchluß an dieſe Feierlichkeit fuhr Hermann Gö⸗ ring mit ſeiner Begleitung auf die Glocknerſtraße bis zu dem Parkplatz Hochmais. Nach der Rückkehr des General⸗ feldmarſchalls nach Zell am See wurde ihm von dem Bürgermeiſter Dr. Lippert im Namen des Pinzgaues und ſeiner ſchmucken Hauptſtadt eine prachtvolle Minera⸗ lienfammlung überreicht. Ein neuer Jeitabſchnitt Rom, 17. Mai. Der ee der„Tribuna“ beſpricht ie Rede Muſſolinis in Genug und hebt als beſonders bedeutſam hervor, die Worte des italieniſchen Regierungschefs hätten eindeutig gezeigt, daß man in einen neuen Zeitabſchnitt der S eingetreten ſei. ie Zeiten, in denen ein Briand ruhig in Genf den Unfehlbaren ſpielte oder Eden alles in 1 ſetzte, um die Mitgliedsſtaaten gegen das faſchiſtiſche Italien aufzu⸗ hetzen, ſeien für immer vorbei. Der aus Verſailles hervorgegangene Zeitabſchnitt ſei durch die Einkreiſung Deutſchlands, die Niederhaltung Italiens als eine Macht zweiten Ranges ſowie durch das Gerede von einer kollekti⸗ ven Sicherheit im 1 des Status quo charakteriſiert ge⸗ weſen. Sie diente der Aufrechterhaltung der kontinentalen Hegemonie Frankreichs und der Weltherrſchaft Englands. Der neue Zeitabſchnitt, der ſich immer mehr abzeichne und entwickele, erhalte ſeine Prägung durch die Befreiung und Vergrößerung Deukſchlands und die Steigerung Ika⸗ liens zu imperialer Macht, durch die Achſe Rom— Berlin und den Juſammenbruch Genfs. Das Bewußtſein, daß das Syſtem von Verſailles endgültig überholt ſei und man vor einem neuen Syſtem ſtehe, das die erhöhte Macht Italiens und Deutſchlands und ihre enge politif Solidarität zur Grundlage habe, breche ſich bei allen Völkern Europas im⸗ mer mehr Bahn. 5 Das italieniſch⸗engliſche Abkommen ſei dafür ein beredtes Anzeichen, denn es ſei auf Grund der ſtill⸗ ſchweigenden Anerkennung dieſer veränderten Lage zuſtande⸗ gekommen. Nur Frankreich halte immer 11 85 den alten Stellungen feſt und glaube, in dem ſpaniſ flikt eine letzte Chance für ſeinen Widerſtand gefunden zu haben. Es werde ſich aber 11 entſcheiden müſſen, entwe⸗ der in das neue Europa zurückzukehren oder ſich von ihm loszulöſen und die Verantwortung für ſeine vollkommene Hingabe an den Bolſchewismus zu übernehmen. Dies ſei der tiefe Sinn der Rede des Duce, die vor al⸗ lem als Friedensbotſchaft an alle Völker und gleichzeitig als eine mannhafte Verteidigung der Rechte der gemeinſamen europäiſchen Kultur gegenüber allen ſenilen Anbetern der demagogiſchen Plutokratie und den hochfliegenden Plänen des Bolſchewismus gewertet werden müſſe. 5 F Nr. 114 4 9 9 2 Die Pfiffe in Genua. Das Erſtaunen in Paris iſt unbegründet. Rom, 16. Mai. Arrer Die Auffaſſung, daß die Beziehungen zwiſchen der de⸗ mokratiſch⸗freimaureriſchen Republik und dem faſchiſtiſchen Imperium bloß der Gegenſtand eines einfachen diplomati⸗ ſchen Protokolls zu werden brauchten, um auch ſchon in Ordnung gebracht zu ſein, habe in der franzöſiſchen Preſſe leider immer mehr um ſich gegriffen. Man habe der Oef⸗ fentlich vorgetäuſcht, daß einfach die Ankunft eines franzöſt⸗ ſchen Botſchafters in Rom genügen würde, um alle Pro⸗ bleme zu löſen, die beide Länder voneinander getrennt und ſie auf entgegengesetzte Barrikaden geführt hätten. Muſſolini habe in ſeiner Rede dieſe verſtändnisloſe und hochmütige Auffaſſung abgelehnt. Das Volk aber habe ſie zuſammen mit der anti⸗italieniſchen Politik, die Frankreich ſeit 20 Jahren verfolge, ausgepfiffen. Frankreich ſei nicht nur Italien immer feindſelig gegenübergeſtanden, ſondern habe auch verſucht, Italien zu täuſchen. Schon der Verſuch, den italieniſch⸗franzöſiſchen Gegenſatz auf leere diplomatiſche Formeln zu ſtellen, ſei beleidigend und verlange eine ener⸗ giſche Antwort. Auch das Mittagsblatt„Giornale d'Italia“ hält die Ba gewiſſer Kreiſe in Frankreich, die geglaubt hätten, Italien ſei glücklich, der erſten kaum geflüſterten 51 Frankreichs folgen zu können, für ungerechtfer⸗ igt. .— ö Störungsfeuer der Sowjetfreunde Sie wollen franzöſiſch⸗ italieniſche Annäherung verhindern. 5 Paris, 16. Mai. „Der rechtsgerichkete„Jour“ beſchäftigt ſich mit den fran⸗ n e Verhandlungen. Dabei enkhülll das zakt, wie Herriot, Mandel, Maſſigli, Comer und andere mehr oder weniger große Sowſeifreunde vom Beginn der franzöſiſch-italieniſchen Verhandlungen an gegen den fran⸗ zöſiſchen Miniſterpräſidenten Daladier gearbeſtet haben. Im einzelnen berichtet der„Jour“ darüber: Die Ueber⸗ nahme der Miniſterpröſidentſchaft durch Daladier am 11. April ſei in Rom als Garantie für eine Entſpan⸗ nung zwiſchen Frankreich und Italien aufgenommen wor⸗ den. Am 15 April ſei das engliſch⸗italieniſche Abkommen in Rom zuſtande gekommen Man habe nun mit Recht anneh⸗ men können, daß in der Woche nach Oſtern, alſo bis zum 24. April, der neue franzöſiſche Botſchafter für Rom ausge⸗ ſucht wurde, der dann noch vor dem Beſuch Hitlers in Ita⸗ lien ſeinen Poſten hätte antreten können. Flandin, für den ſich Daladier und Bonnet entſchieden hätten, ſei auch bereit geweſen, für eine beſtimmte Zeit den Poſten in Rom zu übernehmen Vor der endgültigen Bindung Flandin ge⸗ genüber habe Daladier jedoch den Vorſitzenden der franzö⸗ ſiſchen Sozialdemokraten, Blum, und den radikalſozialen Kammerpräſidenten Herriot fragen wollen. Blum habe gegen die Entſendung des ehemaligen Miniſterpräſidenten nichts 12 e e gehabt. Ganz anders aber Herriot. Die⸗ ſer habe ſich nicht etwa gegen Flandin perſönlich, ſondern überhaupt gegen eine Wiederaufnahme normaler diploma⸗ tiſcher Beziehungen zwiſchen Frankreich und Italien ge⸗ wandt, ſolange nicht die Genfer Liga zur Frage der Aner⸗ kennung der Eroberung Abeſſiniens durch Italien befragt worden wäre. Herriot habe ſeine Ablehnung mit ſeltener Energie ver⸗ treten. In dieſem Augenblick ſei dann die Gruppe der offi⸗ ziellen franzöſiſchen Sowjetfreunde, nämlich die Miniſter Mandel und Reynaud, ſowie leitende Perſönlichkeiten des Quai d'Orſay wie Leger, Maſſigli und Comer aufgetaucht, die einer Verſtändigung mit Italien bürokratiſche Barrika⸗ den entgegenſetzten. Die hohen Beamten des Quai d Orſay hätten alle frühe⸗ ren Zwiſchenfälle zwiſchen Frankreich und Italien aus den Archiven herausgeſucht und ihre vorherige Regelung ver⸗ langt. Dem franzöſiſchen Geſchäftsträger in Rom, 15 habe man eine unangenehme Aufgabe geſtellt. Er habe da⸗ gegen proteſtiert und auch aus dieſem Grunde ſeine Reiſe nach Paris unternommen, doch habe man nicht auf ihn ge⸗ hörk. Kolonjalminiſter Mande ſuche alle nur denkbaren Hinderniſſe auf den Weg einer franzöſiſch⸗italſeniſchen Ver⸗ ſtändigung zu werfen. 0 Er verlange ſogar, daß die Kontrolle an der franzöſiſch⸗ ſpaniſchen Grenze folange abgelehnt werde, als noch ein ein⸗ ziger italieniſcher Freiwilliger in Spanien ſei. Nach Anſicht Mandels müſſe der Krieg in Spanien möglichſt in die Länge g ezogen werden. Er glaube nämlich, daß, je länger der Krieg dauere, deſto mehr die faſchiſtiſche Macht geſchwächt würde. Auf dieſe Art ſei alſo die franzöſiſch⸗ſta force o dan dem Krieg in Spanien und der „ paniſchen Freundſchaft geohfert wor⸗ 5 de ö Am Schluß ſeiner Enthüllungen prangert das Blatt einen gewiſſen Montel aus Narbonne als Hauptnu 1 nieß er der liche dae ae en Beziehungen an. Die⸗ ſer Mann ſtreiche durch ſeine Waffen⸗ und Munitionsliefe⸗ rungen, die er in aller Stille nach Barcelona katige, un ſchätzbare Gewinne ein.. Politiſches Allerlei Warum dieſe Nadelſtiche? Deutſche Veranſtaltung in Kattowitz verhindert. Kattowitz, 16. Mai Die Jungdeutſche Partei für Polen hatte das Deutſchtum Oſtoberſchleſiens eingeladen, mit ihr am Sonntag wieder in einer öffentlichen Großkundgebung den„Tag der deutſchen Arbeit“ zu feiern. Als Schauplatz dieſer Feſtkundgebung auf der Senator Wiesner ſprechen ſollte, war das große Sportſtadion des 1. FC Kattowitz auserſehen. Nachdem die entſprechende Genehmigung der Polizeibehörde vorlag, wurden alle Vorbereitungen getrof⸗ fen, um das Stadion zu einer würdigen Feierſtunde auszu⸗ geſtalten. Am Samstag nachmittag ſchaltete ſich jedoch die Verwaltung der Intereſſengemeinſchaft(früher Kattowitzer Aktien⸗Geſellſchaft und Vereinigte Königs⸗ und Laurahütte) ein, die ſich jetzt in polniſchem Staatsbeſitz befindet, und verhinderte die Durchführung dieſer von dem oſtoberſchleſi⸗ ſchen Deutſchtum ſeit einer Reihe von Jahren durchgeführten Veranſtaltung. Die polniſche der das Gr f. Geſellſchaft drohte dem 1. FJC Kalkowitz, kück des Sportplatzes auf Grund eines Ver⸗ trages von der Intereſſe einſchaft bis zum Jahre 1952 gepachtet hat, Iwangsmaßnahmen an, u. a. die ſoforkige Wegnahme des Platzes, falls der Club das Stadion zu znichtſportlichen“ Veranſtaltungen abgeben werde. Dieſe Mitteilung, die über einen polniſchen Rechtsanwalt geleitet wurde, ſtützt ſich auf eine einſeitige Auslegung des Pacht- vertrages. Um den unter Opfern der deutſchen Volksgruppe errichteten Platz nicht zu gefährden, hat ſich das Deulſchtum gezwungen geſehen, dem von der Intereſſen-Gemeinſchaft ausgeübten Druck nachzugeben und die Veranſtaltung vor⸗ läufig abzuſagen. l Die Schweiz blieb feſt Unbedingte Neutralität gegenüber Genf. Genf, 16. Mai. Die eindeutige Beantworkung der Frage einer unbe⸗ dingten Neutralität der Schweiz gegenüber der Genfer Liga, die nach einigem hin und her ganz im Sinne der Schweiz ausgefallen iſt, wurde in den offiziellen Schweizer Kreiſen mit ſtarker Genugtuung aufgenommen. Die Schweiz hat mit Erfolg alle Leiſtungen, die über den bisherigen Vertragszuſtand hinausgehen ſollten, abge⸗ lehnt. Die Weſtmächte und vor allem Litwinow⸗Finkelſtein hatten urſprünglich verlangt, die Schweiz ſolle ſich„ver⸗ flichten“, der Liga im Frieden wie im Krieg unter allen Umftänden volle Freiheit zu gewähren. Die Verhandlungen geſtalteten ſich zeitweiſe ſo ſchwierig, daß noch am Freitag abend mit dem Nichtzuſtandekommen einer Entſchließung gerechnet werden mußte. In dieſem Fall war die Schweiz, wie man hört, entſchloſſen die Lage durch eine einſei⸗ tige Erklärung zu klären. Die Anklage gegen Todreanu. Am Montag wurde die endgültige Anklageſchrift gegen den Leiter der aufgelöſten Eiſernen Garde, Codreanu, ver⸗ öffentlicht. Die Anklage lautet auf Hochverrat wegen un⸗ rechtmäßigen Beſitzes vertraulicher Staatsdokumente, auf Vergehen gegen die Sicherheit des Staates, begangen durch Begehungen zu internationalen und ausländiſchen Organi⸗ ſationen, und Amel auf verſuchten Aufruhr, begangen durch die bewaffnete und militärähnliche Organiſation der Bevölkerung. Der Prozeß gegen Codreanu vor dem Militär⸗ gericht des Bukareſter 2. Armeekorps dürfte bereits in den nächſten Tagen beginnen. Codreanu büßt gegenwärtig eine Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten ab, die ihm wegen Be⸗ leidigung eines Miniſters auferlegt worden war. 23 Araber und ein Soldat gefallen. Bei dem ſchweren Zuſammenſtoß in Nordpaläſtina zwi⸗ ſchen Freiſchärlern und britiſchen Truppen, wobei die Flug⸗ zeuge und Panzerwagen eingeſetzt wurden, ſind, wie eine amtliche Darſtellung beſagt, auf arabiſcher Seite 23 Perſo⸗ nen ums Leben gekommen. Ein bei dem Kampf verwunde⸗ ter britiſcher Soldat iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Revolte eines mexikaniſchen Generals? Aſſociated Preß meldet aus San Luis Potoſi in Me⸗ N daß die mexikaniſche Bundesregierung Cardenas einen Aufſtand des mexikaniſchen Generals Cedillo befürchte. San Luis Potoſi befinde ſich im Ausnahmezuſtand. Auf den Dä⸗ chern der Kirchen und auf den öffentlichen Plätzen ſeien Maſchinengewehre und Geſchütze aufgeſtellt. Militär pa⸗ trouilliere durch die Straßen. 0 MNT ScH WAG 9 Das liebenswürdige Geſicht des Kellners war wäh⸗ rend der Worte Nieſes immer mehr zu Eis erſtarrr. „Bedauere, mein Herr,“ ſprach er äußerſt reſerviert, „das kann ich Ihnen nicht bringen. Hier iſt Wein⸗ zwang.“ „So, det hat mir nu noch gerade gefehlt!“ brach Herr Nieſe los.„Det is ja die reenſte Räuberhöhle, in die wir da jeraten ſin. Ick laſſe mir nich neppen, vaſtehn Se! Weinz ang! Det kenn ick! Det ſin Jeſchäfte von wejen: huhu! Nee, mein Lieber, da ſtoßen Se ſich bei mir die Stiftzähne ein!“ „Jetzt ſchweig aber, Vater!“ ſagte Nelly zornig. Emil Hohlmann kam ein erleuchtender Gedanke. „Bringen Sie eine Flaſche Sekt auf meine Koſten, Herr Ober!“ ſprach er feierlich. „Sehr wohl, mein Herr!“ Der Kellner entſchwebte, indeß Nelly Herrn Hohlmann dankbar anlächelte. Otto ſchlürfte im Tangoſchritt mit der blonden Mabel durch den Saal. Plötzlich wurden ſeine Augen ganz groß und rund. Da drüben ſaß doch Nelly! Und ihre Eltern! Und wer war denn der Kerl? Natürlich, das war doch der windige Emil Hohlmann! Und wie ſie ihn anlächelte Jetzt dreh mir aber mal een anderer det Gramophon uff! dachte Otto in wütender Erbitterung. Mir läßt ſie ſagen, det ſie mit ihren Eltern in een Zitherkonzert muß und dabei ſitzt ſie hier und macht Emil Hohlmann schöne Oden!“ „Ja, was iſt denn mit Ihnen los, Mr. Wendt?“ fragte Mabel etwas verdrießlich.„Sie kommen doch plötzlich ganz aus dem Takt!“ Miniſterwechſel in England Luftfahrt- und Kolonjalminiſter ausgeſchieden. London, 17. Mai. Der ſeit einigen Tagen angekündigte Miniſterwechſel im britiſchen Kabinett wurde am Montag abend amtlich bekanntgegeben. Danach ſind der Luftfahrtminiſter Lord Swinton und der bisherige Kolonialminiſter Herlech(Ormsby⸗ Gore) zurückgetreten. Zum Luftfahrtminiſter iſt der bishe⸗ rige Geſundheitsminiſter Sir Kingsley ⸗Wood er⸗ nannt worden. Das Kolonialminiſterium übernimmt der bisherige Dominionminiſter Malcolm Macdonald. Zum Dominionminiſter iſt Lord Stanley ernannt worden, zum Geſundheitsminiſter Elliot(bisher Staatsſek⸗ retär für Schottland). Ferner ſind eine Reihe von klein e⸗ ren Umbeſetzungen erfolgt. „Eines der größten Probleme“ Nach Henleins Beſuch in London. London, 16. Mai. Die ſudetendeutſche Frage und der Londoner Beſuch Konrad Henleins werden in der Preſſe ſtark beachtet. Die konſervative„Sunday Times“ weiß zu berichten, daß Hen⸗ lein eine Unterredung mit Sir Robert Vanſittart, dem diplomatiſchen Verater der Regierung, gehabt hat. Henlein habe den Eindruck erweckt, daß er vor allen Din⸗ gen auf der Autonomie beſtehe. Wie auch immer das Er⸗ gebnis der Beſprechungen ſei, Henlein werde aus ihnen bei den kommenden Kommunalwahlen Nutzen haben. „Obſerver“ erklärt, die ſudetendeutſche Frage ſei keines⸗ wegs nur eine Minderheitenfrage. Die Polen und magya⸗ ren ſeien Minderheiten, die Sudelendeutſchen dagegen ſtell⸗ ten eines der größten Probleme der hohen Diplomatie dar. Die Tſchechoſlowakei habe nur eine Wahl: Sie ſtehe vor der Frage, ob ſie Auflöſung oder Föderalismus wählen wolle. Prags Antwort an London An zuſtändiger Stelle wurde am Montag mitgeteilt, daß die tſchechoflowakiſche Regierung dem britiſchen Ge⸗ ſandten in Prag die Antwort der Tſchechoſlowakei auf die Vorſtellungen der britiſchen Regierung in der ſudetendeut⸗ ſchen Frage überreicht hat. Ueber den Inhalt der tſchecho⸗ ſlowakiſchen Note wurde keine Mitteilung gemacht. Aufruf und Zeitungen beſchlagnahmk. Prag, 16. Mai. Das Prager Innenminiſterium beſchlag⸗ nahmte den Aufruf des Stabschefs des neuen ſudetendeut⸗ ſchen Verbandes„Freiwilliger Deutſcher Schutzdienſt Auch das Blatt Konrad Henleins, die„Rundſchau“, und das ſudetendeutſche Tagblatt„Die Zeit“ verfielen ebenfalls der Beſchlagnahme. Neuer Appell der Araberkönige Aenderung der Lage in Paläſtina verlangt. Jeruſalem, 17. Mai. Wie die Araberzeitung„Addifaa“ meldet, haben die drei Könige der Araberſtaaten Jemen, Saudien und Irak erneut Denkſchriften an die Londoner Regierung gerichtet, in denen eine unmittelbare Aenderung der Lage in Paläſtina verlangt wird. Das Blatt„Addifaa“ fügt hinzu, daß die Lage aller drei arabiſchen Könige kritiſch geworden ſei, nachdem ſie bereits im Jahre 1936 den von arabiſcher Seite ausgerufe⸗ nen Generalſtreik auf eigene Verantwortung abge⸗ blaſen und Einſicht verſprochen hatten. 5 Rom. Außenminiſter Graf Ciano hat den Geſandten von Peru in Rom empfangen, der ihm mitteilte, daß ſeine Regierung ihn als bei Seiner Majeſtät dem König von Italien und Kaiſer von Aethiopien beglaubigt anſehe. Kairo. Wie aus Bagdad gemeldet wird, wurde nach längeren Verhandlungen ein Handelsvertrag mit Meiſt⸗ begünſtigungsklauſeln zwiſchen Aegypten und dem Irak ab⸗ geſchloſſen. Haro. Der augenblicklich in Paris weilende ägyptiſche Botſchafter in London, Hafez Afifi Paſcha, lehnte das tele⸗ ſoniſche Angebot des Miniſterpräſidenten, das Finanzmini⸗ ſterium zu übernehmen, ab. 20 Millionen Unterſtützungsempfänger in USA. Laut Mitteilung des ſozialen Sicherheitsamtes betru⸗ gen die von der amerikaniſchen Bundesregierung, den taaten und den Gemeinden getragenen Koſten für die Ar⸗ beitsloſen⸗Unterſtüzung im März d. J. 234 800 Dollar. Dies iſt ein Mehr von 8 v. H. gegenüber dem Monat Fe⸗ bruar. Ueber 20 Millionen Perſonen bezogen in den Ver⸗ einigten Staaten öffentliche Unterſtützungen in irgendeiner Form. „Takt? Ach ſo... ja, natürlich!“ ſagte Otto ganz durcheinander und riß ſich zuſammen. Det mich die Nelly ſo belügt und hintergeht, is ein⸗ fach'ne Jemeinheit! dachte Otto mit Kummer und Zorn im Herzen, während er mit Mabel den Tanz abſol⸗ vierte. Aber nu ſoll ſe Oogen machen! Und in ſeiner Verzweiflung begann Otto unver⸗ mittelt, der blonden Mabel verliebte Blicke zuzuwerfen. Und Mabel, froh darüber, ein Flirtobjekt gefunden zu haben, das ſie wiederum gegen Billy ausſpielen konnte, wurde einfach bezaubernd kokett. * Vater Nieſe erſpähte den mit Mabel tanzenden Otto. „Na, nu gucke mal, Nelly,“ ſagte er hämiſch,„wer det dort is! Der ſaubere Herr Otto Boller mit ſo'nem geſchminkten Dämchen. Und ſo'n Kerl, ſo'n Schürzen⸗ jäger is dir hinterher! Aber damit iſts ja nu aus!“ Nelly hob erſchrocken den Kopf und ſah Otto, der eben vorüber tanzte und mit einem äußerſt kühlen Kopfnicken grüßte. „So'ne Frechheet!“ brummte Herr Nieſe.„Doch noch zu grüßen!“ Der Tanz war gerade zu Ende. Otto brachte Mabel an den Tiſch und ſetzte ſich, wie es den Anſchein hatte, ziemlich vergnügt zu ihr. In Nelly ſtieg eine grenzenloſe Empörung auf. So! dachte ſie. Mich glaubt er mit den Eltern im Zitherkonzert und er macht einen Sauſer! Und dabei behauptet er immer, er liebe mich. Eine andere hat er noch nebenbei. Nein, das verzeihe ich ihm nie! Nelly kämpfte die aufſteigenden Zornestränen zu⸗ rück. Als die Kapelle wieder einſetzte, ſagte ſie zu Emil:„Wollen wir zuſammen tanzen, Herr Hohl⸗ mann?“ Emil bejahte glücklich und walzte mit ihr los. „Jottſeidank,“ ſagte Herr Nieſe zu ſeiner Frau,„bei Nelly ſcheint es jeſchnappt zu ham!“ Er rieb ſich ver⸗ Fortſchritte bei Teruel Auf die Straße Teruel Sagunto zu. Bilbao, 17. Mai. Infolge der ungünſtigen Witterun war es am Montag unmöglich, umfaſſende perationen af der Kampffront bei Teruel durchzuführen. Einzelvorſtöße in kleinerem Ausmaß wurden jedoch erfolgreich unternommen Der bedeutendſte Fortſchritt wurde nach Süden in der Richtung auf das Städtchen Mora de Rubielos gemacht. Die nationalen Truppen nähern ſich bereits der Haupf⸗ ſtraße Teruel— Sagunto. Auch im Abſchnikt Corbalan ſind bedeutende Forkſchritte zu verzeichnen. Dieſes von den Bol. ſchewiſten bisher zäh verteidigke Dorf befindet ſich nunmehr unbeſtritten im Beſitze der Nationalen. Negrins Enttäuſchung Ruf an die franzöſiſchen Bolſchewiſtenfreunde. Nach einer Meldung aus Barcelona iſt dort der diplo⸗ matiſche Vertreter der Bolſchewiſten in Paris eingetroffen, um ſeinen Oberhäuptling Negrin über die Einſtellung der franzöſiſchen Regierung zum Spanienproblem zu unterrich⸗ ten. Bei dieſer Gelegenheit ſoll Negrin die tiefſte Enttäu⸗ ſchung der ſpaniſchen Bolſchewiſten über die Haltung der franzöſiſchen Abordnung in Genf geäußert haben. Die fran⸗ zöſiſche Volksfront müſſe angehalten werden,„durch ver⸗ ſtärkte Kriegsmateriallieferung über die Pyrenäengrenze die Schwäche ihrer Regierung wieder gut zu machen.“ Chineſiſche Hauptmacht eingeſchloſſen? Die Japaner an der Lunghai⸗Bahn. Schanghai, 16. Mai. Aus den über die Kämpfe um die Lunghai⸗Bahn vorliegenden Berichten ergibt ſich, daß die von Süden aus vorgeſtoßene fliegende motoriſierte Kolonne der Japaner die Lunghai⸗Bahn an drei Stellen weſtlich von Sütſchau erreicht hat und daß es ihr gelungen iſt, die Bahn an dieſer Stelle zu zerſtören. Die von Norden und Süden vordringenden japaniſchen Hauptſtreitkräfte kamen beider⸗ ſeits der Bahn bereits bis auf wenige Kilometer an Tang⸗ ſchan heran, das 80 km weſtlich von Sütſchau liegt. Die Bereinigung der beiden von Norden und Süden vorgehenden japaniſchen Angriffsflügel weſtlich von Süt⸗ ſchau iſt bei Jangtſi erfolgt. Dadorch iſt der bei Sütſchau ſtehenden chineſiſchen Hauptmacht der Rückzug nach Weſten verlegt. Allerdings gab der japaniſche Sprecher zu, daß der 400 km lange japaniſche Einkreiſungsring viel Lücken auf⸗ weiſt, ſo daß die umſtellten Chineſen unter Umſtänden doch noch eine genügende Durchbruchsmöglichkeit finden. Auch die Chineſen ſehen die Lage als er nſt an, doch noch nicht als verzweifelt und führen, geſtützt auf ihre guten Weſt⸗Oſt⸗Querverbindungen, Verſtärkungen in den Rücken der auf Sütſchau angeſetzten Japaner. Daher finden im Augenblick noch heftige und erbitterte Kämpfe in der Gegend von Mentſcheng und Hofei ſtatt. Kurzmeldungen Düſſeldorf. Nach der Einweihung der neuen Landes⸗ gruppenluftſchutzſchule in Bad Godesberg veranſtaltete die zandesgruppe Rheinland des Reichsluftſchutzbundes auf dem Maifeld in Düſſeldorf einen Appell von faſt 40 000 Amtsträgern des Reichsluftſchutzbundes. Reichstheaterfeſtwoche in Wien. Bertin, 17. Mai. Die Fünfte Reichstheaterfeſtwoche wird nach Entſcheidung von Reichsminiſter Dr. Goebbels als erſte Reichstheaterfeſtwoche im Großdeutſchen Reich in der Zeit vom 12. bis 19 Juni in Wien ſtattfinden. Die Reichs⸗ Theaterfeſtroche in Wien erhält ihre beſondere Bedeutung dadurch, daß zum erſten Male nicht nur die örtlichen Büh⸗ nen beteiligt ſein werden, ſondern daß auch die erſten Büh⸗ nen der Reichshauptſtadt mit geſchloſſenen Enſemble⸗Gaſt⸗ ſpielen daran teilnehmen. Großer Hotelbrand in Amerika 24 Toke, 22 Vermißzte. Aklankta(Georgia), 17. Mai. In den frühen Morgen⸗ ſtunden brach im hieſigen Hotel„Terminal“ ein Großfeuer aus. Die mit raſender Schnelligkeit um ſich greifenden Flammen wurden durch ſtarken Wind noch angefacht. Bisher ſind 24 Leichen geborgen worden. 22 Perſonen werden noch vermißt, während 12 ſchwerverletzt ins Kran- kenhaus kransportiert wurden. Die Rektungsarbeiten wer den durch Rauch und aer ae ſtark behinderl. Die Arſache des Feuers iſt noch unbekannt. gnügt die Hände.„Weeſte, Mutta, ſo'n reichen Schwie⸗ gerſohn wie der junge Hohlmann, det war ſchon immer mein Traum!“ 22 Die Stimmung an dem Tiſche der Sutters war plöz⸗ lich von einer verkrampften Fröhlichkeit. Otto kochte innerlich vor Wut über Nelly, die ſich auf der anderen Seite des Saales direkt augenfällig dem ſtrahlenden Emil Hohlmann widmete. Billy Sutter behielt nur mühſam ſein gemachtes Lächeln bei, als er ſah, wie offenkundig Mabel nunmehr mit dem Freunde des Ingenieurs zu flirten begann. Udo hin⸗ gegen war in eine elegiſche Stimmung geraten, die er durch eine zerſtreute Luſtigkeit zu verbergen ver⸗ ſuchte. Er hatte noch verſchiedene Male mit der braun⸗ lockigen Mabel getanzt, und immer wieder hatte jene angefangen, von ihrem Freund Knut Sörrenſen zu erzählen, auf deſſen Kommen ſie ſich ſo freue. Endlich gab der alte Sutter das Signal zum Auf⸗ bruch. Er nahm Udo noch das Verſprechen ab, daß dieſer pünktlich um vier Uhr am Nachmittag des ande⸗ ren Tages wegen der Verhandlungen über die Lizenzen im Hotel erſcheinen möchte. „Wiſſen Sie, Mr. Wendt,“ ſagte Jane, die draußen als letzte in das Sutterſche Auto einſtieg,„ich werde Sie morgen im Verlaufe des Vormittags mit meiner Schweſter einmal in Ihrer Werkſtatt beſuchen. Ich bin nämlich mächtig geſpannt darauf, wie es bei einem Er⸗ finder ſo ausſieht.“ Udo verſicherte, daß er ſich mächtig auf dieſen Be⸗ ſuch freue, und dann fuhren die Sutters davon. „Det mich die Nelly ſo hintergeht,“ brummte Otto trübſinnig, als er mit Udo dem gemeinſamen Heim zufuhr,„is einfach ine Jemeinheit. Aber von mir kriegt ſie noch wat zu hör'n!“ „Laß mich in Frieden!“ ſagte Udo ziemlich grob, denn er hatte im Augenblick an Knut Sörrenſen ge⸗ dacht. ee e eee S — 2 oe e Ke E Z HOS As 8 r Badiſche Chronik Feſtabend im Schloß zu Schwetzingen Ul Schwetzingen. Der badiſche Miniſterpräſident Walter Köhler hatte eine Reihe von Einladungen zu einer feſtlichen Aufführung in dem vor etwa Jahresfriſt wiederhergeſtellten Theater des Schwetzinger Schloſſes ergehen laſſen. In dem zeizvollen Rokokotheater ſah man neben dem Miniſterprä⸗ denten den Miniſter Dr. Schmitthenner, den ſtellvertretenden Gauleiter Röhn und zahlreiche Vertreter der Partei, des Staates, der Wehrmacht, der Induſtrie, ſowie aus Kunſt und Wiſſenſchaft. Zur Aufführung gelangte zunächſt eine Tanz⸗ komödie„Die Wohlgelaunten“ mit der Muſik von Domenico Scarlatti, eines der berühmteſten Klavierſpieler um die Wende von 1700, und darauf die von dem verſtorbenen Karlsruher Mozartforſcher Anton Rudolph mit neuem Text verſehene Mozart⸗Oper„Zaide“, ein ſeiner Muſik wegen mit Recht der Vergeſſenheit entriſſenes Werkchen, das in ſeinem ſpie⸗ leriſchen Ernſt, ſeiner muſikaliſchen Grazie ſo ausgezeichnet in den Rahmen des Schwetzinger Theaterchens paßt. Die Wie⸗ dergabe wurde von Kräften des Nationaltheaters Mann⸗ heim beſtritten. Am Pult Generalmuſikdirektor Karl Elmen⸗ dorff, unter deſſen Führung das Mannheimer Opernorcheſter delikat ſpielte. Auf der Bühne erſte Kräfte der Oper und die Tanzgruppe des Nationaltheaters, die ſich des lebhaften Beifalls erfreuen durften. In der Pauſe hatten die Gäſte Gelegenheit, ſich in dem durch Boden beleuchtung und Lam⸗ pions in zauberhafte Stimmung getauchten Schloßgarten und in dem neuen Theaterkaffee zu ergehen, deſſen geſamte Einrichtung gleichfalls im Stile des 18. Jahrhunderts ge⸗ halten und das nunmehr die Herſtellung dieſes Schloßflügels vornehm und ſehenswert abſchließt. Für die Oeffentlichkeit findet demnächſt eine Wiederholung der Aufführungen ſtatt. * Mosbach.(Geiſteskranker Brandſtifter.) Die Große Strafkammer hat die Unterbringung des Brand⸗ ſtifters von Oſterhurken in einer Heil⸗ und Pflegeanſtalt an⸗ geordnet.— In der Nacht auf 3. April d. J. ſetzte der 27⸗ jährige Albert Hermann Volk aus Oſterburken das elterliche Anweſen in Brand. Das Feuer breitete ſich derart raſch aus, daß ſchließlich vier Scheuern und vier Wohnhäuſer ein Raub der Flammen wurden. Das Gericht legte dem Arteilsſpruch das Gutachten des Sachverſtändigen zugrunde, das den Täter als einen Schwachſinnigen bezeichnete, der für ſeine Hand⸗ kungsweiſe nicht verantwortlich gemacht werden kann. () Pforzheim.(15 000 Mark ergaunert.) Vor dem Schöffengericht ſtand der dojährige vorbeſtrafte Georg Molz aus Pforzheim, der ſich mit Erfindungen von Metall⸗ köpfen beſchäftigte und auf Zeitungsinſerate hin einer gan⸗ zen Reihe von Intereſſenten vorſpiegelte, daß ſeine Erfin⸗ dung ein Schlager für die ganze Welt bedeute. Meiſt waren es Volksgenoſſen, die auf den Schwindel hereinfielen, Inter⸗ eſſeneinlagen bis zur Höhe von 400 Mark zu geben, für die der Angeklagte ſeinerſeits ſich wiederum verpflichtete, Maſchi⸗ nen und Werkzeuge anzuſchaffen, um die Erfindungen aus⸗ werten zu können. Statt deſſen hat Molz das Geld für ſei⸗ nen eigenen Lebensunterhalt verwendet. Seine Behauptung, daß ſeine Erfindungen patentiert ſeien, ſtellte ſich als unwahr heraus, wie er denn auch bei den Verhandlungen mit ſeinen Geldgebern nur mit ſchwindelhaften Angaben diente. Im Laufe der Jahre hatte er ungefähr 15000 Mark auf betrü⸗ geriſche Weiſe in ſeine Taſche geſteckt und die Illuſion ſeiner Opfer, daß ſie durch Hergabe ihrer Gelder in Arbeit und Brot kämen, zerſtört. Von dem hergegebenen Gelde haben die Betrogenen nichts mehr geſehen. Das Schöffengericht ahndete die gemeine Geſinnung des Beſchuldigten mit einer Gefängnis⸗ 71 0 von einem Jahr neun Monaten. Der Anklagevertreter hatte zwei Jahre Zuchthaus beantragt. Der Froſtſchaden im Obſtbau Oberbadens. Lörrach. Die durch die wärmere Witterung nun ſchnel⸗ ler fortgeſchrittene Entwicklung der Obſtbäume läßt nun jetzt erſt den ganzen Umfang des Schadens erkennen, den der Froſt im vergangenen Monat verurſacht hat. Nach den Feſt⸗ ſtellungen, die vom Obſtbauinſpektor für den Kreis Lörrach gemacht wurden, iſt die Kirſchenernte innerhalb des Kreiſes Lörrach zu 98 Prozent vernichtet, dasſelbe trifft auch für Pfirſiche zu. Eine Ausnahme machen die Sauerkirſchen, die nur wenig gelitten haben. Weſentlich beſſer iſt die Lage beim Steinobſt. Es gibt hier noch Orte, wo die Frühzwetſch⸗ genernte immer noch 20 bis 30 Prozent betragen wird, bei den Spätzwetſchgen 60 bis 70 Prozent. Stark gelitten haben auch die Birnen. Am beſten ſieht die Lage noch bei den Aepfeln aus, wo die zu erwartende Ernte 30 bis 60 Prozent betragen dürfte. Zuſammenfaſſend wird feſtgeſtellt, daß die am tiefſten gelegenen Gebiete von Krozingen aufwärts über Müllheim bis nach Weil am ſchwerſten betroffen worden ſind. In der geſamten Rheinebene beträgt der Schaden teilweiſe 90 bis 100 Prozent. Dieſe Schadenhöhe ſetzt 950 auch weiter fort durch das Wieſental bis nach Zell. Beſſer ſind die Höhenzüge weggekommen. Schach⸗Wettkampf Baden— Elſaß in Straßburg „Schachfreunde Seckenheim⸗ Ilvesheim“ beteiligten ſich mit ſieben Mann. Einen glänzenden Verlauf nahm am 15. Mai in Straßburg der Schachwettkampf Nordbaden— Elſaß, der von den deutſchen Spielern mit 24,5: 13,5 gewonnen wurde. Zu dieſem Erfolg hatten vom hieſigen Schachklub die Herren Joh und Walter mit je 1 Punkt und die Herren Freynick und Wagner mit je einem halben Punkt bei⸗ getragen. Dr. Müller, Ilvesheim, der Führer der badiſchen Mannſchaft, wurde mit der ſilbernen Ehrennadel des Schach⸗ verbands ausgezeichnet. Der liebenswürdige Empfang ſeitens der Straßburger Gaſtgeber, die Beſichtigung des Münſters und der alten Stadtteile, das Feſteſſen in der Aubette, die offiziellen Reden der Delegierten der franzöſiſchen und der elſäſſiſchen Schachliga und zahlreiche Teinkſprüche in deut⸗ r und franzöſiſcher Sprache bildelen den geſellſchaftlichen Rahmen zu dem großen ſchachſportlichen Ereignis, das in der Preſſe und im Radio die gebührende Beachtung gefunden hatte. Ein fröhlicher Bummel durch das nächtliche Straßburg beendete die ſchön verlaufene Veranſtaltung. Das Rückſpiel wird in Mannheim ſtattfinden. Aus den Nachbargauen Bergrutſch im Moſelkal. Kochem, 16. Mai. In dem Weinort Valvig ereignete ſich ein ſchwerer Bergrutſch. In der Gemarkung Valviger Herrenberg kamen von einem Felſen, der mitten in den Weinbergen liegt, mächtige Blöcke ins Rutſchen und ſtürz⸗ ten in das Moſeltal. Da es ſich um Felsblöcke von über hundert Zentner Gewicht handelte, wurde in den Weinber⸗ gen beträchtlicher Schaden angerichtet. Das Geländer der Moſelſtraße wurde in einer Breite von über hundert Me⸗ tern umgeriſſen. Der Verkehr auf der Moſelſtraße mußte vorübergehend geſperrt werden. Ab Bei lebendigem Leib verbrannt. In Siebers(Allgäu) war die 26 Jahre alte Sofie Haas von Oberried vor dem Haus am Waſchkeſſel beſchäftigt, als plötzlich aus dem Feuerloch eine Flamme ſchlug und die Kleider des Mäd⸗ chens in Brand ſetzte. Die Unglückliche wälzte ſich am Bo⸗ den, erlitt aber am ganzen Körper ſo gräßliche Verbren⸗ nungen, daß ſie ihren ſchweren Brandwunden erlag. i Im Führerhaus des Laſtwagens eingeklemmt. In der Nacht war ein Fuhrunternehmer aus Islarn damit be⸗ ſchäftigt, zwei ſchwere Granitblöcke an eine Bauſtelle zu fahren. Der Laſtkraftwagen fuhr gegen einen Baum und durch den Anprall wurden die Granitblöcke gegen das Füh⸗ rerhaus geworfen. Die darin befindlichen Perſonen wurden eingeklemmt und einem von ihnen, einem Arbeiter aus Is⸗ larn, der Bruſtkorb eingedrückt. Er war auf der Stelle tot. Der Beifahrer erlitt ſchwere Verletzungen. Zwei weitere Ar⸗ beiter wurden leicht verletzt. Ab Neuer norwegiſcher Paſſagierdampfer aus deutſcher Werft. Der auf der Weſerwerft in Bremen für die Norwe⸗ iſch⸗Amerikaniſche Schiffahrtsgeſellſchaft erbaute neue Paſ⸗ agierdampfer„Oslofjord“ legte am Kai in Oslo unter den Klängen der norwegiſchen und der deutſchen Nationalhym⸗ nen an. Eine vieltauſendköpfige Menge bereitete dem ſtatt⸗ lichen neuen Schiff einen begeiſterten Empfang. Reichsſtatt⸗ halter und Gauleiter Roewer, der die Fahrt als Gaſt der Reederei mitmachte, wurde von einem Vertreter des deut⸗ ſchen Geſandten begrüßt. A Drei D⸗Zugwagen entgleiſt. Bei der Durchfahrt des Bahnhofes Hannover⸗-Herrenhauſen entgleiſten infolge Gleisverwerfung die letzten drei Wagen eines D⸗Zuges Hamburg— Hannover— Frankfurt a. M. Die beiden Wa⸗ en am Schluß des Zuges ſtürzten dabei um. Sechs Rei⸗ ſende wurden verletzt, darunter eine Frau aus Bamberg erheblich. Vier der Verletzten konnten ſedoch ihre Fahrt fortſetzen. 5 5 Deuiſche Grönlandexpedition Auf den Spuren Alfred Wegeners. Berlin, 17. Mai. Am Montag nachmittag wurde die neue deutſche Grönlandexpedition, deren Teilnehmer Berg⸗ ingenieur„ rdemerten als Leiter, der Arzt Dr. Mager⸗ ſtaedt und der Student der Naturwiſſenſchaften Aude pe ſind, von Generalforſtmeiſter Staatsſekretär Alpers vor ihrer Abreiſe nach Kopenhagen und Grönland empfangen und mit den beſten Wünſchen für Erfolg und Geſundheit der Teilnehmer verabſchiedet. Die Expedition wird von der Hermann⸗Göring⸗Stif⸗ tung„Reichsjägerhof“ entſandt, um in ſechs bis ſieben Mo⸗ naten während der günſtigſten Jahreszeit in Grönland tier⸗ und pflanzenkundliche ſowie geographiſche und meteo⸗ rologiſche Forſchungen durchzuführen. Sie nimmt nach acht⸗ r Unterbrechung die Ziele der Alfred⸗Wegener⸗Expe⸗ dition wieder auf, der Bergingenieur Herdemerten ſeiner⸗ zeit ſelbſt angehört hat. Kämperiſche Erziehung Ruſt vor öſterreichiſchen Sporklehrern. Neuſtrelitz, 17. Mai. In der Führerſchule des Berliner Hochſchulinſtituts für- Leibesübungen in Neuſtrelitz eröff⸗ nete am Montag Reichserziehungsmintſter Ruſt einen Lehr⸗ gang öſterreichiſcher Turn⸗ und Sportlehrer der Volks- und Höheren Schulen. a In ſeiner richtungweiſenden Rede betonte der Miniſter, daß der Leibeserzieher die Aufgabe habe, den kämpferiſchen Charakter der Jugend zu fördern und wachzuhalten. Es gebe in der Welt ein unabänderliches Geſetz. und das baue 50 auf dem Kampf auf. Es gelte daher, bereits in der ugend dieſe kämpferiſche Einſtellung, dieſe Einſatzbereit⸗ ſchaft und Härte gegen ſich ſelbſt wachzurufen und damit das junge Geſchlecht vorzubereiten für ſeinen Eintritt in die große völkiſche Gemeinſchaft. „Es gibt nichts Höheres,“ ſo führte der Miniſter u. a. aus,„für das wir uns einzuſetzen haben, als für die völ⸗ kiſche Subſtanz. Die Jugend muß frühzeitig in dieſe Ge⸗ meinſchaft hineinwachſen, muß im Sinne der Blutsgemein⸗ ſchaft erzogen werden, um ſo zu erkennen, daß der Ewig⸗ beitswert allein in der Gemeinſchaft liegt. Es gibt heute keine Auseinanderſetzungen mehr zwiſchen wiſßen ſchafthcher und leibeserzieheriſcher Seite, es giht heute keine Aufſpal⸗ tung mehr von Körper und Geiſt. Wir ſehen heute nur den ganzen Menſchen. Auf ihn kommt es an. . Lolcale Nuud schau „ Vier Verkehrsunfälle. Auf dem Kaiſerring kam ein Perſonenkraftwagen auf der naſſen Fahrbahn ins Schleudern und fuhr gegen einen Baum. Der Führer des Perſonen⸗ kraftwagens erlitt einen Unterſchenkelbruch und Hautabſchür⸗ fungen im Geſicht. Ein im Wagen mitfahrender Mann erlitt ebenfalls Schnittwunden am Kopfe. Bei drei weiteren Ver⸗ kehrsunfällen wurden ſechs Perſonen verletzt und fünf Kraft⸗ fahrzeuge beſchädigt. Eröffnung der Strandbadſaiſon. Zum vergangenen Wochenende wurde offiziell die diesjährige Badeſaiſon des Mannheimer Strandbades eröffnet. Polizei⸗, Sanitäts⸗ und Fahrradwachen ſowie alle ſonſtigen zum Badebetrieb gehöri⸗ gen Einrichtungen wurden erſtmalig eingeſetzt. Man zählte rund 6000 Badegäſte, von denen allein 3800 mit Fahrrädern gekommen waren. In 14 leichten Unfällen mußten die Sani⸗ tätswachen Hilfe leiſten. * — Amneſtie bei Urteilsverkündung. Der Reichsjuſtiz⸗ miniſter hat angeordnet: In denjenigen Fällen, in denen das Urteil ſofort mit der Verkündung rechtskräftig wird und in denen die Vorausſetzungen des bedingten Erlaſſes zwei⸗ felsfrei gegeben ſind, iſt nichts dagegen zu erinnern, wenn der Vorſitzende des Gerichts ſogleich bei Urteilsverkündung den Verurteilten dabon in Kenntnis ſetzt, daß die Strafe kraft Geſetzes bedingt erlaſſen ſei. Eine ſolche Eröffnung wird jedoch regelmäßig zu unterbleiben haben, wenn die Bildung einer Geſamtſtrafe mit einer nicht unter das Straf⸗ freiheitsgeſetz fallenden Strafe in Frage kommt. Ein Aus⸗ ſpruch über die bedingte Ausſetzung in der Urteilsformel iſt nicht zuläſſig. 172 2 82 585 2 8 ee Neue italieniſche Muſik im Ritterſaal des Schloſſes. Die Hochſchule für Mufik und Theater veranſtaltet am Samstag, den 21. Mai, einen Abend mit Werken lebender italieniſcher Tonſetzer. Ausführende ſind die erſten Lehr⸗ kräfte der Anſtalt. Die künſtleriſche Leitung liegt in Händen von Direktor Rasberger. Der Abend dient in erſter Linie der Pflege der kulturellen Beziehungen zwiſchen Italien und Deutſchland. Der Kartenverkauf hat in den Muſfikalien⸗ handlungen und im Sekretariat der Hochſchule bereits be⸗ gonnen. Umbau des Wehrmachtfürſorge⸗ und Verſorgungsweſens. Die bisherigen Verſorgungsabteilungen bei den Wehr⸗ bezirkskommandos Wiesbaden, Koblenz l und Mannheim J werden mit dem 31. 5. 38 aufgelöſt. Ihre Aufgaben übernehmen mit dem 1. 6. 38 die Wehrmachtsfürſorge⸗ und Verſorgungsämter Wiesbaden, Koblenz und Kaiſerslautern, die der Wehrkreis⸗Fürſorge und Verſorgungsabteilung beim Wehrkreiskommando XII in Wiesbaden unmittelbar unterſtehen. Territorial erfaſſen: Amt Wiesbaden die Wehrbezirke: Wiesbaden, Mainz, Darmſtadt, Worms, Mannheim I u. II, Ludwigshafen, Heidelberg, Speyer. Amt Koblenz die Wehrbezirke: Limburg, u. II, Trier I u. II, Bad Kreuznach. Amt Kaiſerslautern die Wehrbezirke: Kaiſerslautern, Zweibrücken, Saarbrücken, Saarlautern, St. Wendel. Die ehem. Angehörigen der neuen Wehrmacht und ihre Hinterbliebenen müſſen ſich alſo vom 1. Juni 1938 ab in allen Fürſorge⸗ und Verſorgungsangelegenheiten an das für ihren Wohnort zuſtändige Amt wenden, ſoweit ſie nicht den nächſten Wehrmachtsfürſorgeoffizier in Anſpruch nehmen wollen. Wehrmachtsfürſorgeoffiziere außerhalb der Standorte der Aemter befinden ſich vom 1. 6. 38 ab in folgenden Standorten: Mainz, Darmſtadt, Mannheim, Heidelberg, Landau, Trier, Zweibrücken, Saarlautern. Vom 1. 7. 38 ab außerdem in den Speyer, Idar⸗Oberſtein, Saarbrücken und St. * Freiballon⸗Zielwettfahrt „Baden⸗Pfalz“ kam dem Ziel am nächſten. Mannheim. Die Standarte 80 der Gruppe 16 des Nationalſozialiſtiſchen Fliegerkorps führte vom Flughafen Mannheim⸗Neuoſtheim aus eine Freiballon⸗Zielwettfahrt durch, an der ſich außer dem in Mannheim ſtationierten Bal⸗ lon„Baden⸗Pfalz“ noch die Ballone„Nürnberg“ aus Nürn⸗ berg,„Alfred Hildebrandt“ aus Frankfurt a. M.,„No Motta“ und„Stragula 2“ aus Stuttgart beteiligten. Bei ſchönſtem Wetter wurde in der Frühe des Sonntags mit der Füllung der Ballone begonnen, die durch eine fünffache Ver⸗ teilungsleitung zu gleicher Zeit mit Leuchtgas gefüllt werden konnten. Zuerſt kam„Stragula 2“ vom Boden ab, dicht gefolgt von„Baden⸗Pfalz“ und„Alfred Hildebrandt“.„No Motta“ und„Nürnberg“ mußten neu abgewogen werden und mußten auch viel Sandſackballaſt zurücklaſſen, um den nötigen Auftrieb zu bekommen. Nachdem aber einmal der Korb vom Boden freigekommen war, gewannen ſämtliche Ballone raſch an Höhe. Das Ziel war kurz vor der Abfahrt von der Sportlei⸗ tung feſtgelegt und den Ballonführern in verſchloſſenem Um⸗ ſchlag mitgegeben worden. Erſt nach dem Start des letzten Ballons durfte Kenntnis von dem Ziel genommen werden, das 65 Kilometer Luftlinie von Mannheim entfernt lag. Im Speſſart an einer Straßenkreuzung in der Nähe von Schmachtenberg ſollten die Ballone landen. Durch Boden⸗ wind über den Waldungen der Rheinebene, durch den Stau längs des Odenwaldes und durch Mittagsböen war es un⸗ möglich, das Ziel zu erreichen. Der Ballon. unter Ballonführer Schoener landete am nächſten am Ziel bei Billings(31,7 km vom Ziel entfernt). Zweiter wurde „Stragula 2“ mit 33,2 km vom Ziel entfernt. An dritter Stelle lag„No Motta“(34,3 km vom Ziel). i 1 Koblenz IL Stand orten: Wendel. — Kleine Verbraucherfibel. Wenn von Verbrauchslen⸗ kung die Rede iſt, meinen manche Hausfrauen noch, man wolle ſie am Kochherd ſchulmeiſtern. Dabei kann davon nicht die Rede ſein.„Die kleine Verbraucherfibel“, die der Reichs⸗ ſender Stuttgart regelmäßig am Mittwoch von 19.05 bis 19.15 Uhr ſendet, beweiſt dies auch dann, wenn ſie einmal 11 gegen Spätzle und Seefiſch gegen Schweinebraten ausſpielt.. 15! ⁵ͤ. jò e e. ᷣ——.———— cher Chlor n d 8 t beſeitigt den Jahnbelag 0 ä 0 1 ind hält den ftem rein Wai brände Deſſau, 16. Mai. In einer Schonung unweit des Par⸗ kes Königendorf entſtand ein Waldbrand, der mit unheim⸗ licher Schnelligkeit um ſich griff. Ungefähr 50 ha wertvoll⸗ ſter Baumbeſtand fielen dem Brand, der ſeit Jahrzehnten der zweitgrößte in den anhaltiſchen Fortbeſtänden iſt, zum Opfer. Mannſchaften der Wehrmacht und des Arbeitsdien⸗ ſtes ſowie die Deſſauer Feuerlöſchpolizei und zahlreiche Hilfsmannſchaften wurden zur Bekämpfung des Feuers ein⸗ geſetzt. Durch den Wind begünſtigt, ſprangen die Flammen von einem Jagen auf den anderen über. Bald ſtanden hohe Kiefern und zweihundertjährige Eichen in Brand. Zahl⸗ reiche alte Eichen mußten von Pionkeren umgelegt werden, um ein Weitergreifen des Feuers zu verhindern. Die Ent⸗ ſtehung des Brandes wird in Zuſammenhang gebracht mit einer künſtlichen Beſtäubung der Waldfläche durch Chemi⸗ kalien, um das wuchernde Riedgras zu vernichten, das, vollkommen abgeſtorben, dem Feuer natürlich reiche Nah⸗ rung bot. Rathenow, 16. Mai. In der Heide zwiſchen Klietz und Schollene brach ein Brand aus, bei dem etwa 1000 Mor⸗ gen Wald vernichtet wurden. Die Wehrmacht, die Luft⸗ waffe und der Reichsarbeitsdienſt wurden zur Unterſtützung der Feuerwehr herangezogen. Erſt nach zehnſtündigem Kampf konnte den Flammen Einhalt geboten werden. Vor zehn Jahren iſt das gleiche Waldgebiet bereits einmal von einem Brand heimgeſucht worden. Damals waren 10 000 Morgen in Flammen aufgegangen. Waldbrand an der holländiſchen Grenze. München⸗Gladbach, 16. Mai In den großen Waldun⸗ gen an der deutſch⸗holländiſchen Grenze richtete ein Brand erheblichen Schaden an. Das Feuer entſtand auf holländi⸗ ſchem Boden in der Nähe des Kloſters Flodrop und griff dann auf die deutſchen Grenzwälder bei Dalheim über. Zur Bekämpfung wurden auch Arbeitsdienſtmann⸗ ſchaften hinzugezogen. In fünfſtündigem hartem Einſatz ge⸗ lang es ihnen, des Feuers Herr zu werden, doch ſind 200 Morgen Waldbeſtand vernichtet worden. 12000 Morgen in Flammen Großer Brand im Rehberger Moor. Nienburg a. d. Weſer, 16. Mai. Seit einigen Tagen wü⸗ tet rechts der Hauptverkehrsſtraße Bremen— Nienburg— Hannover im Rehburger Moor ein gewaltiger Brand. Das Feuer, das zunächſt nur eine bleine Fläche be⸗ troffen hatte, fraß ſich in dem ausgetrockneten ode mit Wilideseile weiter, und ergriff wertvollen Waldbeſta id, ohne daß die Feuerwehr es hindern konnte. Nachdem am Freitag abend der Brand eingeſchrankt zu ſein ſchien, entfachte er ſich am Samstag und Sonntag erneul mit großer Jeftigkeit und ergriff wiederum neue Flächen. Zeitweilig geriet auch das Dorf Brokeloh in Be⸗ drängnis. Das Feuer hakte ſich bereils bis auf zwei Kilo⸗ meter an die Häuſer herangefreſſen. Wie am Montag mit⸗ kag gemeldet wird, iſt der Brand eingedämmt. Als es den vereinten Anſtrengungen der Feuerwehr⸗ männer und der geſamten Einwohnerſchaft der umliegenden Dörfer nicht mehr gelang, das weitere Vordringen der Flammen 9 verhindern, wurden Arbeitsmänner. Solda⸗ ten und SA⸗Männer zur Hilfeleiſtung heran ezogen. Au⸗ genblicklich richten ſich die Bemühungen darauf, den Brandherd auszuſchlagen, da nur ſo ein völliges Niederrin⸗ gen der Feuersbrunſt, die ſich auf eine Län ge von 15 Und auf eine Breite von 6 Kilometer erſtreckt, mög⸗ lich iſt. NSW und NS⸗Frauenſchaft ſorgen für die Verpflegung der mehr als 3000 Helfer, die unermüdlich und unter Einſaß ihres Lebens tätig find. Du follſt vorbild fein, beweiſe es durch dein Opfer für die ns. Der Wald proteſtiert Aufruf an alle, die ihn beſuchen. Der Wald hatte zu einer Proteſtverſammlung eingela⸗ den, und ſämtliche Bäume waren erſchienen. Dicke Eichen und Buchen, ſchlanke hochgewachſene Kiefern, zarte Birken, Erlenfräulein, rundliche Tannen und Fichten. „Meine Damen und Herren,“ rief die rieſige uralte Eiche, die den Vorſitz führte,„ſie alle wiſſen, was uns hier zuſammenführt. Ehe wir aber darauf zu ſprechen kommen, will ich ganz kurz auf unſere Bedeutung für das Land ein⸗ gehen. Der Menſch kennt ſie ſo gut wie wir! Er weiß, daß wir die Lunge des Landes ſind, daß wir die Menge der Niederſchläge regeln, Sturm und Wind abfangen, mit einem Wort, über das Klima entſcheiden! Vernichtet man uns, ſo droht Verſteppung und Verſandung, wie wir ſie augenblicklich in weiten Teilen Amerikas ſehen, es droht die Kargheit der Adria⸗Inſeln, auf denen einſt die Republik Venedig den Wald ſchlug, ohne ihn wieder aufzuforſten. Wir ſind nach Kohle und Eiſen der Wien Rohſtoff un⸗ ſeres Landes! Wir liefern Brennholz, Bauholz, Grubenholz, Zelluloſe, Schleifholz und vieles andere und geben Hundert⸗ tauſenden von Menſchen Arbeit und Brot! Sollte man da nicht denken, daß der Menſch, für den wir ſo wertvoll und wichtig ſind, uns pflegte und ſchonte?“ Die Eiche ſchwieg, unterbrochen durch das unwillige Murmeln. das ſich bei dieſen Worten rings im Kreiſe er⸗ hob.„Meine Damen und Herren,“ rief ſie mit erhobener Stimme,„wir ſind hier zuſammengekommen, um gegen den Leichtſinn und Unverſtand zu proteſtieren, mit denen der Menſch unſeren Beſtand bedroht, wenn er im Sommer gedankenlos und unvorſichtig das Verbot des Rauchens und Abkochens im Wald übertritt und dadurch in wenigen Stunden vernichtet, was zu ſeinem eigenen Nutzen in Jahr⸗ zehnten gewachſen iſt! Richten wir einen Aufruf an alle, die uns in dieſem Sommer beſuchen werden, um Erholung und Erquickung bei uns zu ſuchen:„Menſchen, ſchützt euren Wald!“ Freiwillige für die Luftwaffe Das Reichsluftfahrtminiſterium gibt bekannt: 1. Im Frühjahr 1939 werden bei der Fliegertruppe und der Luftnachrichtentruppe Freiwillige eingeſtellt. Den Be⸗ werhern wird angeraten, ſich ſofort bei einer Fliegererſatz⸗ abteilung, einer Abteilung oder einer Kompanie der Luft⸗ nachrichtentruppe zu melden. Bei ſpäter eingehenden Geſu⸗ chen beſteht die Gefahr, daß das Annahmeoberfahren bis zum Meldeſchluß nicht mehr durchgeführt werden kann.— Aus⸗ kunft über die Bedingungen und über den voryer abzulei⸗ ſtenden Arbeitsdienſt erteilen die genannten Truppenteile, die Wehrbezirkskommandos und die Wehrmeldeämter. Das „Merkblatt für den Eintritt als Freiwilliger in die Luft⸗ waffe“ wird durch die angegebenen Dienſtſtellen an die Be⸗ werber auf Anforderung ausgehändigt. 2. Einſtellungsgeſuche bei anderen militäriſchen Dienſt⸗ ſtellen ſind zwecklos. Sie verzögern nur die Bearbeitung zum Nachteil des Bewerbers. 3. Bei der Flakartillerie und beim Regiment„General Göring“ werden im Frühjahr 1939 keine Freiwilligen ein⸗ geſtellt. 4. Der Zeitpunkt für die Meldungen von 1 für die Herbſteinſtellungen 1939 bei Fliegertruppe, Flak artillerie, Luftnachrichtentruppe und Regiment„General Göring“ wird noch durch Preſſe und Rundfunk bekannt⸗ gegeben. * — Gerichts vollzieher mit Schußwaffen. Die Gerichts⸗ vollzieher und Vollzugsbeamten der Juſtizverwaltung kön⸗ nen ermächtigt werden, während der Ausübung des Dien⸗ ſtes, auf Dienſtgängen und auf Dienſtreiſen eine Schuß⸗ waffe zu führen. Die Ermächtigung ſoll nur erteilt werden, wenn der dem einzelnen Beamten zugewieſene Bezirk eine beſondere Gefährdung des Beamten und der ſeiner Obhut anvertrauten Vermögenswerte mit ſich bringt. Dabei wird es ſich vornehmlich um ſolche Bezirke handeln, in denen der Beamte ausgedehnte und einſame Wege zurü zulegen hat oder in denen erfahrungsgemäß mit beſonderer Gefährdung zu rechnen iſt. Die Erteilung der Ermächtigung ſetzt ferner voraus, daß der Beamte mit dem Gebrauch und der Be⸗ handlung einer Schußwaffe hinreichend vertraut iſt. — Kein Anfug mit der bäuerlichen Trachk! Die Wieder⸗ belebung des alten bäuerlichen Trachtenlebens hat Zu Miß⸗ ſtänden geführt, gegen die die parteiamtliche„NS⸗Land⸗ poſt“ Stellung nimmt. Der Bauer habe keinerlei Verſtänd⸗ nis dafür, wenn heute irgendein Volksgenoſſe in Berlin oder ſonſtwo ſich berufen fühle, das Volkstum ſeiner Hei⸗ matlandſchaft auf dem Aſphalt dadurch zu vertreten, daß er die Bauerntracht anlegt und bei offiziellen Anläſſen und Aufmärſchen als„Trachtenträger“ teilnimmt. Selbſtver⸗ ſtändlich erſcheine der Bauer zum Erntedankfeſt auf dem Bückeberg in ſeiner noch lebendigen Feſttracht. Ebenſo ng⸗ türlich ſei es, wenn Abordnungen von deutſchen Dörfern in ihren lebendigen Trachten am 1. Mai an den ſtädtiſchen Feſtzügen teilnähmen. Bei allen übrigen Anläſſen und Um⸗ zügen ſollten Bauern in Tracht nur dann erſcheinen und mitmachen, wenn es ſich um heimatgebundene Feſte han⸗ dele. Buntes Allerlei 2, Millionen Kaſtanjenbäume. Im Rahmen des Vierjahresplanes wurde eine Zählung der Roßkaſtanienbäume im geſamten Reichsgebiet durchgeführt. Die Zählung ergab einen Ge⸗ ſamtbeſtand von 2,7 Millionen fruchttragenden Kaſtanien⸗ bäumen. Die geringe Dichte iſt darauf zurückzuführen, daß die Kaſtanie als Nutzholzträger kaum, als Frucht⸗ träger bisher auch nur wenig in Frage kam. Der Dichte nach findet ſich ein ſtarker Beſtand mit 20 Bäumen je qkm in Schaumburg⸗Lippe. Das Doppelte des Reichsdurchſchnitts weiſt das Land Sachſen auf. Die Tatſache, daß es ſich bei der Kaſtanie mehr um einen ſchattenſpendenden Schmuck⸗ baum handelt, zeigt ſich auch in den Standorten; drei Vier⸗ tel des Beſtandes finden ſich an Verkehrswegen oder in der Nähe von Wohnungen. Der größte Teil des Kaſtanienbe⸗ ſtandes beſteht aus alten volltragenden Bäumen. Der Schlagbaum wird zum Denkmal. Im Gaſthaus„Zollhäusl“ in Freilaſſing an der ehemall⸗ gen deutſch⸗öſterreichiſchen Grenze fand ein Abſchiedsabend der deutſchen und öſterreichiſchen Zollbeamten ſtatt, an der ſich die Beamten der beiden aufgehobenen Zollämter nebſt ihren Vorſtänden beteiligten. Als Wahrzeichen dieſes Abends ſchwebte über den Teilnehmern der nach dem Anſchluß Oeſter⸗ reichs an Deutſchland entfernte Schlagbaum der Grenze. Kein Schlagbaum wird mehr Deutſchland und Oeſterreich tren⸗ nen, das ausgediente Symhol einer Grenze wird zum Mu⸗ ſeumsſtück werden. Als dauernde Erinnerung an den großen Tag, da Oeſterreich zu Deutſchland kam, wird der Schlag⸗ baum von Freilaſſing im Grenzgaſthof„Zollhäusl“, für jeden ſichtbar, einen Ehrenplatz erhalten. erſtmalig Marktberichte Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 16. Mai. Sämtliche Notierungen unverändert. Frankfurter Getreidegroßmarkt v. 16. Mai. Weizen Feſtpreisgeb. W 13 21, W' 16 21,30, W 19 21,70, W 20 2190; Roggen Feſtpreisgeb. R 12 19, R 15 19,30, R 18 19,70, R 18 18,90; Weizenmehl, Type 812, Feſtpreisgeh. W 13 29,50, W 16 29,60, W 19 29,60, W 20 29,95; Rog⸗ genmehl, Type 1150, Feſtpreisgeb. R 12 22,45, R 15 22,80, R 18 23,30, R 19 23,50; Weizenfuttermehl 13,60; Weizen⸗ kleie Feſtpreisgeb. W 13 10,75, W 16 10,90, Wü 19 14,10, W'ü 20 11,20; Roggenkleie Feſtpreisgeb. R 12 9,95, R 15 10,15, R 18 10,40, R 19 10,50; Treber 14; Heu 5,50) Wei⸗ zen⸗ und Roggenſtroh geb. 3, drahtgepr. 3,30 Mark. Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher An- teilnahme beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen sagen wir hiermit unseren innigsten Dank. Die trauernden Hinterbliebenen: Adam Straub nebst Kinder und Angehörige. Mhm.-Seckenheim, 17. Mai 1938 Turnerbund, Jahn“, C. B., hm. Sedenbeim Am 26. Mai(Chriſti⸗Himmelfahrt) findet unſer 2*. fl Nereins⸗Ausflug nach Altenbach ſtatt. Abfahrt per Omnibus morgens 8 und 9 Uhr. Rückfahrt 19 und 20.30 Uhr. Fahrpreis RM 1.20 pro Perſon. Anmeldungen müſſen ſofort bis ſpäteſtens Donnerstag abend beim Vereinsführer oder im„Kaiſerhof“ gemacht werden. Die Wanderung erfolgt gemeinſam ab Schriesheim. Der Vereinsfühver. Turnverein 98, e. V., Mhm.⸗Seckenheim. Unſere SJamilien⸗ Wanderung am Himmelfahrtstag führt nach Waldhilsbach über Ehren⸗ friedhof, 3 Eichen. Wanderung 2— 2 einhalb Stunden. Nur ſchattige Waldwege. Wer Mittageſſen wünſcht zu RM 1.— muß dies bis Sonntag, 22. Mai, bei Gg. Schmitthäuſer oder in den Uebungsſtunden melden. Fahrgeld(40 Pfg.) muß ſpäteſtens Montag abend bezahlt ſein. 5 1 Werden schnellstens angefertigt in Dr u ckarb eiten der Druckerei des Neckar- Bote. 9 N Kräftiges Mädchen für die Küche ſofort geſucht. Heinrich Lauz⸗ Krankenhaus Mannheim. .— Bei nervoͤſen mal Herz⸗ und Magenbeſchwerden Herzklopfen, Appetitloſigkeit, Kopfſchmerzen oder Schlafloſigkeit ſollten Sie ein eine Kur mit Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt machen. 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Dann braucht man die Waͤſche nicht umſtäaͤndlich ang enommen. alf dem Reibebrett/ vorzuwaſchen“, denn 18 Ii Jenko beſorgt das Schmutz opere I8ſen allein Burch Ein⸗ Werdet weichen uͤber Nacht. Nitgled ger N. S. V. —e c— ————— erer 2 8 SS ———— 1 . 0 b. ſt de 0 di