72 1 ⏑ e * „„ enen Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mu. 1.60, un der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., en Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keiner Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Genrg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IV. 38. 1140. 36. Jahrgang Men— inan— Ponal 115 195 Beſchleunigte Ferkigſtellung.— Ein geſchloſſenes deutſches Waſſerſtraßennetz. Berlin, 17. Mai. Die Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Deukſchen Reich und die Durchführung des Vierſahresplanes verpflich- len zur beſchleunigken Ferkigſtellung der Waſſerſtraßenver⸗ bindung zwiſchen Khein und Donau ſowie zum Ausbau der Donau bis zur Reichsgrenze unterhalb Wiens. Die Reichs⸗ regierung hat daher ein Geſetz beſchloſſen, das beſtimmk, daß die Reichs waſſerſtraße 15 Berbindung des Kheins über den Main mit der Donau bis zum Jahre 1945 fertiggeſtellt werden ſoll. Gleichzeitig wird die Donau anſchließzend bis zur Reichsgrenze unkerhalb Wiens als Keichswaſſerſtraße ausgebaut. Die notwendigen Baumittel werden alljährlich durch den Reichshaushaltsplan bereitgeſtellt. Der vertragliche Bei⸗ ag des Landes Bayern wird auf 50 Mill. Mark be⸗ grenzt. Die Rhein-Main⸗Donau⸗AG. in München hat den Bau nach den vom Reichsverkehrsminiſter genehmigten Plänen auszuführen. Die zuſtändigen Reichsminiſter ſind ermächtigt, die lan⸗ desrechtlichen Vorſchriften des Waſſer⸗ und Enteigungs⸗ rechtes abzuändern, ſoweit ſie es zur Durchführung dieſes Geſetzes für notwendig halten. Sie regeln das Verfahren für den Ausbau und die Enteignung. Innerhalb des Landes Oeſterreich ſteht das Recht zum Ausbau und zur Enteignung dem Reiche zu. Die landesrechtlichen Vorſchriften des Waſſer⸗ und Enteig⸗ nungsrechtes bleiben aufrechterhalten; die 0 Reichsminiſter werden ermächtigt, ſie abzuändern, ſoweit ſie es zur Durchführung dieſes Geſetzes für notwendig halten. Das Geſetz trägt das Datum vom 11. Mai 1938. Der dem Geſetz zu Grunde liegende Beſchluß der Reichsregierung würde bereits am 26. März d. J. durch den Beauftragten für den Vierjahresplan, Generalfeldmar⸗ ſchall Göring, gelegentlich der in Wien erfolgten Be⸗ kanntgabe eines Programms zur wirtſchaftlichen Wiederbe⸗ lebung Oeſterreichs in Ausſicht geſtellt. Nachdem die Verbindung der großen norddeutſchen Ströme unmittelbar bevorſteht, ſoll nunmehr auch die Do⸗ nau an das deutſche Waſſerſtraßennetz angeſchloſſen wer⸗ den. Der Plan, der nichts anderes bedeutet, als die An⸗ paſſung einer ſchon vorhandenen Waſſerſtraßenverbindung an die inzwiſchen geſteigerten Verkehrsbedürfniſſe, wurde bereits vor langer Zeit aufgeſtellt. Die Ausführung litt un⸗ ter der Ungunſt der Wirtſchaftslage des erſten Jahrzehnts nach dem Kriege, ſo daß es erſt Ende des Jahres ge⸗ lingen wird, vom Rhein her mit der Großſchiffahrks⸗ ſtraße Würzburg zu erreichen. Die Bedeutung des neuen Verkehrsweges Ueber die ſtaats⸗ und wirtſchaftspolitiſche Bedeutung dieſes großen Verkehrsweges iſt nach dem Weltkrieg viel geſchrieben worden. Hauptaufgabe der Waſſerſtraßen iſt, die hochentwickelten Induſtriegebiete Deutſchlands am Nie⸗ derrhein mit Oeſterreich und den Agrar- und Rohſtofflän⸗ dern im ſüdöſtlichen Donauraum in günſtige Verkehrsbezie⸗ hungen zu bringen. Der neue Waſſerweg ſoll den Aus⸗ tauſch der Ruhrkohle und der Erze und ſonſtiger Rohſtoffe deſterreichs und der Balkanländer erleichtern und Bayern und Oeſterreich ähnliche verkehrswirtſchaftliche Standorts⸗ bedingungen bieten, wie ſie die anderen deutſchen Länder bereits beſitzen. Keine Vernachläſſigung der übrigen Pläne Bekanntlich beſtehen in Deutſchland noch eine Reihe an⸗ derer großer Waſſerſtraßenpläne, deren Ausführung zum Teil ſchon in Angriff genommen worden iſt. Dieſe ſollen, auch wenn ihre Fertigſtellung nicht 83 8 f verankert 105 keineswegs bernachläſſigt werden. In Süddeutſch⸗ d and wir 5 der Ausbau des Neckars über Stuttgart hinaus fortgeführt werden. An der obe⸗ en Donau von Ulm bis Kelheim beſteht die Ab⸗ ſicht zunächſt die dort anfallenden Waſſerkräfte auszunut⸗ zen und in Verbindung damit den Ausbau dieſer Strecke zur Groß⸗Schiffahrtsſtraße vorzubereiten, ein Plan, dem wegen der hierdurch zu erwartenden wirtſchaftlichen Er⸗ ſchließung des ſchwach beſtedelten oberen Donaugebietes be⸗ ſondere Bedeutung zukommt. Die. für eine Waſſerſtraßenverbindung vom Saargebiet zum Rhein, m ſogenannten 5 Sdar-Pfalz⸗Kanal rd in etwa Jahresfriſt abgeſchloſſen ſein. 5 g Deutſchland gba 1 ebener Zeit ein in ſi e eee 5 die 1 kbrauchergebiete des Reiches auf gro ur Maf 1 in frachkgünſtige Pe dann Pelge Die Durchſetzung der Schweizer Neutralität. a Zu Beginn der Bundesratsſitzung vom Dienstag gab Bundespräſident Baumann eine Erklärung ab, in der er der Befriedigung darüber Ausdruck gab, daß die Schweiz wren unbedingten und uneingeſchränkten Neutralitätsſtand⸗ an in Genf durchgeſetzt habe. Dieſes Ergebnis ſei von wm ganzen Land mit großer Freude zur Kenntnis genom⸗ men worden. Anſchließend dankte Bundespräſident Bau⸗ mann Bundesrat Motta für ſeine geleiſtete Arbeit. n Mittwoch, den 18. Mai 1988 Die öſterreichiſchen Bahnen Die Eingliederung in das deutſche Netz.— Dorpmüller in Wien. Vom 9. bis 16. Mai unternahm Reichsverkehrsminiſter Dr. ing. e. h. Dorpmüller eine Beſichtigungsreiſe durch das Netz der ehemaligen öſterreichiſchen Bundesbahnen, die nunmehr ein Beſtandteil der Deutſchen Reichsbahn ſind. Im Verlauf der Reiſe wurden alle Fragen eingehend beſprochen, die ſich aus der Eingliederung der Bundesbah⸗ nen in die Deutſche Reichsbahn ergeben. Es ſind große Angleichungsmaßnahmen ſowohl organiſatoriſcher wie kechniſcher, betrieblicher und verkehrlicher Ark notwendig, die allmählich von der in Wien errichteten Abwicklungs⸗ ſtelle des Reichsverkehrsminiſteriums durchgeführt werden. Der Reichsverkehrsminiſter beſichtigte ganz beſonders die⸗ jenigen Strecken und Punkte des Netzes, denen aus Grün⸗ den des Vierjahresplanes wichtige Aufgaben zufallen und deren Leiſtungsfähigkeit deshalb erhöht werden muß. In Linz nahm Reichsverkehrsminiſter Dr. Dorpmül⸗ ler an der Feier des erſten Spatenſtiches zu den Reichs⸗ werken Hermann Göring teil; in Eiſenerz und Donawitz be⸗ ſichtigte er die Anlagen und Werke der Al pinen Mon⸗ tan⸗Geſellſchaft, denen ebenfalls innerhalb des Vier⸗ jahersplanes erhöhte Aufgaben geſtellt werden. Am 16. Mai beſuchte Reichsverkehrsminiſter Dorpmüller noch eine Wie⸗ ner Lakomotivenfabrik und eine Eiſenbahn⸗ werkſtätte, ferner die zu einer großen Kundgebungs⸗ halle umgeſtaltete Bahnhofshalle des ehemaligen Nordweſt⸗ bahnhofes und ſchließlich die Reichsbahndirektion Wien. Am Dienstag hielten die Fachbearbeiter der Abwick⸗ lungsſtelle des Reichsverkehrsminiſteriums dem Reichsver⸗ kehrsminiſter einſchlägige Vorträge mit dem Ziele, für ihre Fachgebiete die organiſatoriſchen und techniſchen Un⸗ terſchiede zwiſchen dem Aufbau der ehemaligen öſterreichi⸗ 0 Bundesbahnen und der Deutſchen Reichsbahn darzu⸗ un. Wohnungsbau in Oeſterreich Der Keichsarbeitsminiſter in Wien. Reichsarbeitsminiſter Franz Seldte ſprach auf Einla⸗ dung des Oeſterreichiſchen Ingenieur⸗ und Architekten⸗Ver⸗ eins und der übrigen Spitzenverbände der Bauwirtſchaft und des Wohnungsweſens in Wien über die Siedlungs⸗ und Wohnungspolitik der Reichsregierung. Der Miniſter hob u. a. hervor, daß es gelungen ſei, den jährlichen Wohnungszugang erheblich über 300 000 zu halten. Er werde alles daranſeßen, daß dieſe Zahl auch in 1 5 0 nicht unterſchritten werde. Sei dann der zweite Vierjahresplan erfüllt, ſo werde das deutſche Siedlungs⸗ werk in einem noch weit größerem Umfange als bisher durchgeführt werden, und zwar ſolange, bis die letzte Elendswohnung verſchwunden ſei. Zum Schluß ſeines Vortrages ſtreifte der Reichsar⸗ beitsminiſter dann noch die beſonderen Aufgaben, die aus der Heimkehr Oeſterreichs ins Reich erwachſen ſeien. In Oeſterreich ſeien im Verhältnis zum Altreich noch nicht halb ſoviel neue Wohnungen und Siedlungen geſchaffen worden wie im Reich. Deshalb ſeien hier ein furchtbares Wohnungselend und eine große Wohnungsnot enlſtanden. Dieſe Zuſtände bedürften dringend der Abhilfe. Daher wür ⸗ den die im Reiche durchgeführten Maßnahmen zur Behe⸗ bung der Wohnungsnot auch für Oeſterreich ausgedehnt. Jur Beſeitigung der ſchlimmſten Elendswohnungen werde eine Sonderaktion in die Wege geleitet. Zuin Schluß ſeiner Ausführungen rief der Miniſter alle zur Mitarbeit am großen deutſchen Siedlungswerk auf. Oeſterreichiſche Nationalbank liquidiert Die Reichsbank in der zweiten Maiwoche. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 14. Mai 1938 hat ſich in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Anlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards. und Wert⸗ papieren um 43,7 Mill auf 6127,4 Mill. Mark erhöht. Nachdem bereits in de' erſten Maiwoche 36,6 v. H. von der Ultimobeanſpruchung abgedeckt waren iſt die Entlaſtung bis zum Schluß der Berichtswoche wieder auf 25,2 v. H. zurückgegangen. Dieſe Tatſache ſteht in engem Zuſammen⸗ hang mit der fortſchreitenden Uebernahme der Oeſterreichi⸗ ſchen Nationalbank, deren Liquidation jetzt im weſentlichen abgeſchloſſen iſt. Dieſe Umbildung hat die geſamte Entwick⸗ lung überdeckt. Die von der Oeſterreichiſchen Nationalbank übernommenen Gold⸗ und Deviſenbeſtände ſowie andere von der genannten Bank übernommenen Vermögenswerte ſtehen auf dem Konto„ſonſtige Aktiva“. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf 15 am 14. Mai 7766 Mill. Mark gegen 7837 Mill. Mark in der Vorwoche, 7479 Mill. Mark im Vormonat und 6534 Mill. Mark am entſprechednen Meer Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen ſind um 0,1 auf 76,3 Mill. Mark geſtiegen. Eiſenbahndurchgangsverkehr nach Oſtpreußen. Berlin, 17. Mai. Zwiſchen der deutſchen und der polni⸗ ſchen Regierung iſt auf Grund von Verhandlungen, die in freundſchaftlichem Geiſte geführt wurden, eine Pereinba⸗ rung geiroffen worden, nach der der Eiſenbahndurchgangs⸗ verkehr zwiſchen Oſtpreußen und dem übrigen Deutſchland durch das polniſche Durchgangsgebiet auch für die Jahre 1939 und 1940 aufrechterhalten wird. Der Verkehr wird ich in der bisherigen Weiſe abwickeln. Damit iſt die unbe⸗ 11— e Durchführung des Eiſenbahnverkehrs zwiſchen Oſtpreußen und dem übrigen Deutſchland auf zwei weitere Jahre ſichergeſtellt. Weg des„Hans Sch Gäſteſchar. In Oeſterreich ſelbſt ſind achttägige Fahrten mit Nr. 115 Die engliſche Kabinettsumbildung Lord Halifax bleibt Außenminiſter. London, 17. Mai. Der in allerletzter Zeit neben Lord Swinton ebenfalls ſtark umſtrittene Lord Winterton hat in den ſpäten Abendſtunden ſeinen Poſten als ſtellvertretender Luftfahrt⸗ miniſter aufgegeben. Er wird nur noch als Kanzler der Grafſchaft Lancaſter Mitglied des Kabinetts bleiben Auch Lord Weir, ein enger Mitarbeiter Lord Swintons im Nationalen Luftrat, iſt von ſeinem Poſten zurückgetreten. Die Schnelligkeit und Entſchloſſenheit, mit der Miniſter⸗ präſident Chamberlain das britiſche Kabinett umbildete, fin⸗ det in der Preſſe lebhaften Widerhall. Sämtliche Blätter be⸗ Sue die Ablöſung des bisherigen Luftfahrtminiſters Lord Swinton durch Kingsley Wood und die Tatſache, daß jetzt nur noch ſechs Lords Kabinettsmitglieder ſind. Die der Re⸗ gierung naheſtehenden Blätter ſparen nicht mit anerken⸗ nenden Worten für die Tätigkeit des früheren Luftfahrt⸗ miniſters. Die Oppoſitionspreſſe, der der Wind aus den Segeln genommen iſt, zeigt ſich durch die Verän⸗ derungen im Kabinett überraſcht und nicht ganz zufrieden. Die Labour-Oppoſition dürfte zwar zufrieden ſein, daß es einen Lord weniger in der engliſchen Regierung gebe, doch dürfte die Entkäuſchung über das Verbleiben des Außzenminiſters auf ſeinem Poſten bei ihnen vorherrſchen. Lord Halifax ſolle Chamberlain angeblich am Sonntag ſei⸗ nen Rücktritt angeboten haben. Wenn dieſer ihn nicht an⸗ genommen habe, ſo bedeute dies, daß der Miniſterpräſident ſeine bisherlge Politik nicht zu ändern gedenke. Winſton Churchill und ſeine Anhänger von der konſervativen Partei ſind ganz plötzlich von dem Keſſeltrei⸗ ben der Oppoſition gegen die Regierung abgerückt. Das geht daraus hervor, daß Churchill ſeinen Antrag auf Ein⸗ ſetzung eines Unterſuchungsausſchuſſes über die Luftrüſtung noch am Montag abend zurückgezogen hat, ſo daß die bei⸗ den Oppoſitionsparteien nunmehr allein daſtehen. Ob es unter dieſen Umſtänden überhaupt noch zu einer Unter⸗ haussusſprache über dieſes Thema kommen wird, bleibt ab⸗ zuwari⸗ Neuer„Erfolg“ der Volksfrontpolitik Frankreich muß Flugzeuge in Amerika beſtellen. Paris, 18. Mai. Wie das Luftfahrkminiſterium mitteilt, hat der Luft⸗ fahrtminiſter den Ankauf von 100 Flugzeugen in den Ver⸗ einigten Staaten angeordnet. Der erſte Abſchnitt der vom Oberſten Luftrat und dem Oberkommando der Luftwaffe vorgeſehenen Erweiterungen und Moderniſierungen der Luftflotke ſei wegen der Materialſchwierigkeiten unzurei⸗ chend geweſen. Daher ſei die Beſtellung von 100 Maſchinen in Amerika notwendig geworden. Dem zweiten Teil ſoll die franzöſiſche Induſtrie unter allen Amſtänden gerecht wer⸗ den können. Man rechnet nicht damit, noch einmal eine ähnliche Beſtellung ins Ausland vergeben zu müſſen. Zu dieſen Beſtellungen von Flugzeugen in den Ver⸗ einigten Staaten erklärt das italieniſche Blatt„Popolo di Roma“, niemand könne die Bedeutung dieſes franzöſiſchen Schrittes entgehen. Vor der Machtübernahme durch die Volksfront ſei Frankreich eines der führenden Ex⸗ portländer für Flugzeugmaterial geweſen. Nachdem die zerſetzende Wirtſchaftspolitik eine Kriſe der Technik und einen Verfall der Organiſation hervorgerufen habe, müſſe ſich Frankreich, das mit ſeinem Farman, Bleriot und De⸗ voitine zu den Pionieren des Flugzeugbaues zählte, an die Vereinigten Staaten wenden, um ſeinen dringendſten Be⸗ darf zu decken. Dies werfe ein grelles Schlaglicht auf dieſe Kriſe, die durch die ſozialen Unruhen und durch die Anſtrengungen, Sowjetſpanien mit Flugzeugmaterial zu verſorgen, verur⸗ ſacht worden ſei Der Beſchluß des franzöſiſchen Luftfahrt⸗ miniſteriums ſei die logiſche Folge einer Politik des Ver⸗ zichts und der Unordnung So ſei die franzöſiſche Luftfahrt immer mehr ins Hintertreffen geraten Nach dem Mißerfolg des Langſtreckenfluges Iſtres Damaskus— Paris, nach den empfindlichen Verluſten in Spanien, nach der faſt vollſtän⸗ digen Schließung der Auslandsmärkte ſei für Frankreich 5 anderer Weg als der jetzt eingeſchlagene möglich ge⸗ weſen Schulheimſchiff„Haus Gchemm“ auf Fahrt Bremen, 17. Mai. Der Reichswalter des NS B, Gau⸗ leiter Wächtler, verabſchiedete in Bremen das Schulheim⸗ ſchiff des RSLB„Hans Schemm'“ zu ſeiner Deutſch⸗ landfahrt 1938. Sie wird von Bremen über Münſter, Köln, Mainz, Würzburg, Nürnberg und Regensburg nach Wien führen, wo das Schiff Mitte Auguſt eintreffen dürfte. Bei der Verabſchiedung des Schulheimſchiffes, zu der ſich die geſamte Erzieherſchaft der Hanſeſtadt ſowie Forma⸗ tionen der HJ eingefunden hatten, wies Gauleiter Wächtler darauf hin daß das Schulheimſchiff„Hans Schemm“ in den beiden Jahren nach Indienſtſtellung 17000 Kilometer zu⸗ rückgelegt habe. An den Fahrten hätten ſich über 2000 Jun⸗ gen und Mädel beteiligt, die die deutſche Heimat in ihrer Vielgeſtaltigkeit und Schönheit kennengelernt hätten. Auf deutſchen Flüſſen, von Gau zu Gau, geht nun der emm“. In jedem Gau wechſelt die öſterreichiſchen Kindern vorgeſehen. Prags Antwort Verhandlungen über das Nationalitätenſtakut angekündigt. Prag, 17. Mai. Zu der amtlichen Meldung, wonach das Außenminiſte⸗ rium der britiſchen und franzöſiſchen Regierung die Ant⸗ wort der Prager Regierung auf das freundſchaftliche Ein⸗ ſchreiten der franzöſiſchen und engliſchen Geſandten vom 7. Mai notifiziert hat wird an unterrichteter Stelle noch be⸗ kanntgegeben, die Tſchechoflowakei verſtehe und begrüße das Intereſſe Englands und Frankreichs an einer Löſung der ſudetendeutſchen Frage. Die Tſchechoſlowakei wolle im Sinne der Ratſchläge der Weſtmächte alles tun, was die Gerechtigkeit fordere. 5 5 Die Antwort Prags weiſt dann auf das Nationalitäten ſtatut hin, das die Gleichſtellung aller Völker der Tſchecho⸗ ſlowakiſchen Republik durchführen wolle. Gleichzeitig wird den Regierungen Englands und Frankreichs mitgeteilt, daß über den Inhalt dieſes Stakuts nach ſeiner Jertigſtellung Verhandlungen mit den Vertretern der Nakionalitäken, ins⸗ beſondere der Deutſchen, eingeleitet würden. * Trotz ſchöner Worte neue Zwiſchenfälle. In Saaz in Weſtböhmen kam es zu bezeichnenden Zwi⸗ ſchenfällen. Organe der Staatspolizei ſchleppten einen jun⸗ gen Mann zur Wache, der vor einigen Tagen aus Ver⸗ ehen eine Fenſterſcheibe eines Geſchäfts eingedrückt hatte. Kurz darauf hörte man Schmerzensſchreie des fungen Man⸗ nes. Als er nach ſeiner Vernehmung wieder entlaſſen wurde, wurde feſtgeſtellt, daß er von den Poliziſten furcht⸗ bar verprügelt worden war. Darauf ſammelten ſich etwa 2000 Perſonen vor dem Polizeigebäude an, die ſchließlich Paſſantt werden konnten. Einige tſchechiſche und jüdiſche aſſanten weigerten ſich jedoch, den Platz zu verlaſſen und ſchufen auf dieſe Weiſe neue Zwiſchenfälle. paläſtina und die deutſchen Kolonien Aufgaben des neuen Kolonialminiſters. London, 18. Mai. Die Londoner Abendpreſſe ſtellt in ihren Kommenta⸗ ren zur Kabinettsumbildung beſonders die Ernennung des neuen Luftfahrtminiſters in den Vordergrund, weiſt aber leichzeitig auch auf die Bedeutung der Ernennung Mac⸗ onalds zum neuen Kolonialminiſter hin. So ſchreibt der „Star“, Malcolm Macdonald ſei einer der beſten Männer der Regierung, und man könne annehmen, daß ihm das Kolonialminiſterium übertragen worden ſei, damit er ſich mit der deutſchen Kolonialforderung befaſſe. „Evening Standard“ meint, Macdonald ſei weitaus beſſer für den Poſten des Kolonialminiſters geeignet als ſein Vorgänger. Er werde ſich mit zwei großen Problemen u befaſſen haben, nämlich mit Paläſting und den früheren deutschen Kolonien, die England heute verwalke. Weder Paläſtina noch die früheren deutſchen Kolonien häkten je⸗ mals, ſo meint das Blatt, England zur Verwaltung über⸗ eben werden ſollen. Engliſcherſeits ſolle man ſich dieſer Bürde ſo ſchnell wie möglich entledigen. Miniſterrat in Paris Außzenpolitiſche Fragen im Vordergrund. Paris, 18. Mai. Die franzöſiſche Regierung iſt am Dienstag unter dem Vorſitz des Staatspräſidenten zu einem Miniſterrat zuſammengetreten und hat in der Sitzung zu⸗ nächſt angeſichts des günſtigen Ergebniſſes der Rü⸗ ſtungsanleihe die ſofortige Schließung der Zeich⸗ nungsliſte beſchloſſen. e Bonnet erſtattete ſodann Bericht über die außenpolitiſche Lage, insbeſondere über die Genfer Ta⸗ gung und den Stand der franzöſiſch⸗italieniſchen Beſpre⸗ chungen. Im Anſchluß an den Miniſterrat verlautet, daß der rößte Teil der zweiſtündigen Beratungen dem Bericht des ußenminiſters Bonnet gewidmet war, der ſich mit der kürzlichen Ratstagung der Liga und den hauptſächlichen n en Fragen, beſonders mit der Tſchechoflowa⸗ kei und den franzöſiſch⸗italieniſchen Verhandlungen, befaßte. In Anbetracht deſſen, daß die Verhandlungen erſt vor drei Wochen begonnen worden ſeien, hätten ſie noch kein po⸗ ſitives Ergebnis haben können.“ In gut unterrich⸗ teten Kreiſen erklärt man weiter, daß die Rede des ita⸗ lieniſchen Regierungschef in Genua offen⸗ 5 auch vom Miniſterrat beſprochen wurde und daß er franzöſiſche Geſchäftsträger in Rom die„Ueberraſchung“ zum Ausdruck bringen werde, die die Rede des Duce in den an een politiſchen Kreiſen faite ar dh habe. eiter verlautet, daß der Miniſterrat ſich einmütig zu dem engliſchen Schritt hinſichtlich der Minderheitenfrage in der Tſchechoſlowakei beglückwünſcht habe. Die franzöſiſ 7 70 00 werde mit allen ihren Kräften das englif Kabineil unterſtützen, das 10 zurzeit bemühe, ein Kom⸗ promiß zu finden, um dieſes Problem aus dem inkernakio⸗ nalen Gebiet auszuſchalken. Frankreich braucht mehr Neger! Zum Miniſterrat und zur Berufung des Kolonialmi⸗ niſters in den ſtändigen Landesverkeidigungsausſchuß ſchreibt der„Temps“, Kolonialminiſter Mandel habe bereits in Ergänzung der vom Miniſterrat vorgeſehenen allgemei⸗ nen Maßnahmen die e von Indochina und von Weſt⸗ und Aeguatorial⸗Afrika aufgefordert, in die⸗ ſem Jahre zuſätzliche Aushebungen unter den Eingeborenen vorzuſehen, und zwar in Indochina in Höhe von 20 000 Mann und in Afrika in Höhe von 50 000 Mann. In parlamenkariſchen Kreiſen verlautet, daß Kolonial- miniſter Mandel beſchloſſen habe, in den franzöſiſchen Kolo⸗ nien, und zwar insbeſondere in Weſt⸗ und Aequakorial⸗ Afrika einen Werbefeldzug zu unternehmen, um die Be⸗ iehungen der Eingeborenen zu ie zu 1 0 Die bordnung ſoll mik erheblichen Mitteln ausgerüſtel werden und in Jenkral⸗Afrika eine rege Tätigkeit enkfalten. Drei europäiſche Probieme Im Zuſammenhang mit dem franzöſiſchen Miniſterrat, der faſt ausſchließlich der Außenpolitik gewidmet war, be⸗ faſſen 10 die Pariſer Abendzeitungen vor allem mit der literſit rung der franzöſiſch⸗italieniſchen Beſprechungen. Der außenpolitiſche Leitartikler des„Intranſigeant“ ſchreibt u dem Lagebericht Bonnets vor dem Miniſterrat: Drei Probleme beherrſchten die augenblickliche europäiſche Lage, und zwar 1 1. das Problem von geſtern: die Genfer Rats⸗ a gung, 2. das Problem von heute: die Wiederaufnahme der franzöſiſch⸗italieniſchen Beſprechungen und 3. das Problem von 5 die Lage der Tſchechoſlowakei gegenüber itſchland. Die italieniſchen Freiwilligen del Vayos Genfer Schwindel. Mailand, 17. Mai. Die Turiner„Gazetta del Popolo“ ſetzt ſich mit den unwahren Behauptungen des ſpaniſchen Bolſchewiſten del Vayo in Genf auseinander. Unter die zahlreichen Lügen, die dieſer würdige Vertreter des roten Spanien am Stammſitz der Demagogie und der ſyſtemati⸗ ſchen Lügen von ſich gegeben habe, falle auch ſeine Behaup⸗ tung, daß den 6000 Freiwilligen in der republikaniſchen Armee gut 100 000 bewaffnete Italiener gegenüberſtünden. del Vayo lüge und ſei ſich dieſer Lüge auch voll bewußt. Er wiſſe ganz genau, daß die italſeniſchen Legionäre in den Reihen Francos zu Beginn der großen Offenſive bei Tortoſa nicht mehr als 39 000 Mann zählten. Dieſe Jahl ſei durch die Verluſte der heldenhaften Diviſionen noch beträchk⸗ lich vermindert worden. Seit langen Monaten habe das fa chiſtiſche Italien weder einen Mann noch eine Kanone nach Spanien geſchickt. Dagegen hälken die Lieferungen von Menſchen und Waffen vom franzöſiſchen Gebiet nach Sowjekſapnien ununterbrochen angehalten. Vormarſch im Gudar⸗Gebirge „Trotz heftigen bolſchewiſtiſchen Widerſtandes. Bilbao, 17. Mai. Der Vormarſch der nationalen Trup⸗ 10 im Gudar⸗Gebirge geht weiter. Auf der Straße nach Mora del Rubielos konnten die Ortſchaften Valdelinares und Alcala de la Selva erobert werden. Der Feind hatte ſtarke Verluſte. Der Heeresberichterſtatter meldet, daß die Truppen des Generals Varela trotz widriger Umſtände auf einer Front von 50 Kilometer Länge gegen die gut bewaffneten Roten, die teilweiſe durch von der Madrid⸗Front heran⸗ geholte Spezialtruppen verſtärkt waren, vorrückten. Hierbei habe man feſtgeſtellt, daß einige der roten MöG⸗Abteilungen nur mit ſowjetruſſiſchen Waffen ausgerüſtet waren. Von Haus und Hof vertrieben Nach Meldungen aus Valencia iſt von den Volſchewi⸗ ſten die zwangsweiſe Räumung der Ortſchaft Mora de Ru⸗ dielos an der Teruelfront angeſichts des Vordringens der Nationaltruppen befohlen worden. Perſonen, die ſich gegen zteſen Räumungsbefehl weigern, ſollen als„Regie rungsfeinde! behandelt werden. Gleichzeitig begann die übliche Plünderung der Häuſer durch Rotmilizen. In Valencia häufen ſich die nächtlichen Schieß e⸗ reien. Allnächtlich werden auch umfangreiche Verhaftun⸗ gen vorgenommen. Mutloſigkeit bei den Noten Trotz Anhaltens des ſchlechten Wetters an der Teruel⸗ front haben die ng cen Truppen ihre Stellun⸗ gen weiter verbeſſert. Im Abſchnitt Corbalan haben die Einheiten des Generals Garcia Valino die Fühlung mit denjenigen Kräften aufgenommen, die am Montag Al⸗ cala de la Selva eroberten und jetzt nur noch zehn Kilo⸗ meter von der Stadt Mora de Rubielos entfernt ſtehen. Die nördlich davon gelegenen Ortſchaften Caſtellar und Ca⸗ bra befinden ſich im Feuerbereich der nationalen Truppen lein ſollen bereits von den Bolſchewiſten geräumt worden ein. Im Laufe der letzten Nacht krafen über 200 Aeberläu⸗ fer im nationalen Lager ein, die übereinſtimmend erklär⸗ ken, daß die Widerſtandskraft und der Kampfeifer der ro⸗ ken Truppen gebrochen ſei, da die beſten Formalſonen be⸗ reits aufgerieben ſeien und der Nachſchub über keinerlei Kriegserfahrungen verfüge. Bolſchewiſtiſches Bollwerk überrannt Wie das nationalſpaniſche Hauptquartier bekannkgibt, haben die nationalſpaniſchen Truppen im Abſchnikt Corbo⸗ lan einen völligen Sieg davongetragen. Die militäriſchen Operalionen wurden mit dem Vorfkoß auf die ſehr ſtarke bolſchewiſtiſche Stellung gleichzeitig als Flankenangriff von Teruel und von Oedrillas ausgehend durchgeführt. Nach zähem Kampf gelang die Vereinigung beider na⸗ tionalſpaniſcher Truppenkörper, die das zwiſchen ſich lie⸗ gende Gros der bolſchewiſtiſchen Verteidigungsſtellen mit Bert zehnfachen Grabenſyſtem zermalmten Die feindlichen erluſte ſind außerordentlich hoch. Sämtliche Gräben wur⸗ den mit Toten angefüllt vorgefunden, lenangaben noch nicht gemacht werden. Kein Vertrauen zur bolſchewiſtiſchen Währung. Wie aus Barcelona gemeldet wird, verhängen die Bol⸗ ſchewiſten ſchwere Strafen gegen jeden, der ſich weigert, die von dem bolſchewiſtiſchen Regime herausgegebenen Bank⸗ noten anzunehmen oder alte Geldſcheine vorzieht. jedoch können Zah⸗ 20000 Finnlandkämpfer in Helſinki Helſinki, 17. Mai. Am 20. Jahrestag des Einzuges der weißen Bauernarmee unter Feldmarſchall Baron Manner⸗ heim fand in Helſinki eine große Parade der ehemaligen Frontkämpfer, ferner der finniſchen aktiven Armee und des Schutzkorps ſtatt. Etwa 20 000 Frontkämpfer von 1918 zogen in Achterreihen an ihrem früheren Oberbefehlshaber Feldmarſchall Mannerheim vorbei. Als Gaſt der finniſchen Armee wohnte auch eine deutſche Abordnung akti⸗ ver Offiziere der Wehrmacht unter Führung von Admiral Baſtian der Feier bei. Eine etwa hundert Mann ſtarke Frontkämpferabordnung aus Schweden unter Befehl des Generals Linder und zahlreiche ſchwediſche Offiziere, die ſich 1918 freiwillig an dem Feldzug gegen die Bolſche⸗ wiſten beteiligt hatten, rief ebenfalls lebhafte Begeiſterung der Zuſchauermenge hervor. Wieder 24 Oper der Stalin⸗Juſtiz Moskau. 17. Mai. Die Taſchkenter Zeitung„Prawda Woſtoka“ meldet daß eine neue konter revolutionäre Gruppe von Funktionären der Sowjetrepublik Usbekiſtan durch das Militärtribunal abgeurteilt worden ſei. 15 Perſonen wur⸗ den zum Tode verurteilt, weil ſie ſich antibolſchewiſtiſch be⸗ tätigt und Schädlingsarbeit geleiſtet hätten. Ein weiterer umfangreicher Schauprozeß fand na einem Bericht der gelkung„Sowjetſkaja Sibir 1 Stalin (im Gebiet von Nowoſibirſk) ſtatt Dort ſtand eine Gruppe von Bergwerksingenieuren und Bergleuten vor Gericht, der in bekannter Weiſe die notoriſchen Mißſtände des N Bergbaues. vor allem zahlloſe Kataſtrophen, Verſchleiß der Grubenanlagen, Berg der Schächte, Brände uſw. als böswillige Sabotage Fur ſt gelegt wurden Die Anklage behauptete, die angeblichen Verbrecher hätten im Auftrage eines trotzkiſtiſchen Zentrums gehandelt. Das Militärtribg⸗ nal des Nowoſibirſker Gebietes verurteilte alle neun An⸗ geklagten zum Tode. Vor dem Sturm auf Hſütſchau Schanghai, 18. Mai. Der Angriff der Japaner auf die ter Hinnettung an der Funghat⸗ Bahn iſt nag den letzten hier eingetroffenen japaniſchen Frontmeldun in den nächſten Stunden zu erwarten. In der Nacht 1 die von Südweſten vorgehenden japaniſchen motoriſterten Vorhutabteilungen bis auf 20 km an Hſütſchau heran. De Objekte in ihrem Umkreis eingeſezt . 7 5 alle nur irgendwie verfügbaren Truppen herangezogen, um bei Kurzmeldungen aß Schwerer Kraftfahrzeugzuſammenſtoßz. In Rohr⸗ brunn ſtießen ein Perſonenauto aus Frankfurt und ein aug Heſſenthal ſtammender Motorradfahrer zuſammen. Dabel wurde einem auf dem Soziusſitz des Motorrades mitfah⸗ renden Mädchen der Fuß abgequetſcht. Auto und Motorrad wurden ſchwer beſchädigt. a Parkettfabrik in Flammen. In der Holz⸗ und Par⸗ kettfabrik Dills in Neuwied brach in ein Feuer aus, das ſich ſehr ſchnell weiter verbreitete und auf die Parkettfabrik überſprang. Der Feuerlöſchpoltzei ge lang es durch tatkräftigen Einſatz, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken und damit das Sägewerk zu retten, Dem Feuer ſind wertvolle Maſchinen und ein großer Tel der in der Parkettfabrik lagernden Holzbeſtände zum Opfer gefallen Der Schaden wird auf 40—50 000 Mark geſchäßt, Die Urſache des Brandes bedarf noch der Klärung. Omnibus gegen Laſtzug.— 17 Verletzte. Friedrichshafen, 17. Mai. Gegen 19 Uhr ereignete ſich am ſogen. Waſſer Bühl in der Nähe von Waſſerburg an Bodenſee ein ſchweres Autounglück. Ein mit 23 Reiſegäſten aus Thüringen beſetzter Omnibus wollte einen Laſtzug überholen. Dabei ſtieß der Omnibus mit einem zweiten Laſtzug zuſammen. Der Zuſammenprall war ſo heftig, daß der Kühler und der Motor des Omnibuſſes zertrümmert und in das Wageninnere geſchoben wurde. 17 Omnibus inſaſſen wurden verletzt, davon ſechs ſchwer. Von den übt gen Fahrgäſten hatten einige nur leichtere Verletzungen ey, litten. Sie konnten nach Hagnau, wo die Fahrgäſte zurzeit in Erholung weilen, zurückkehren. Von den ſechs Schwer verletzten ſchweben zwei in Lebensgefahr. Segelflieger erreicht 3000 Meter Höhe. Innsbruck, 17. Mai. Ein von dem Innsbrucker Segel⸗ flieger Wilfried Wiedner geſteuertes und mit einem Segel flugſchüler des Nationalſozialiſtiſchen Fliegerkorps aus Innsbruck beſetztes Segelflugzeug wurde von einem Mo⸗ torflugzeug in der Richtung Unterinntal bis in die Gegend von Schwaz auf etwa 1200 Meter hochgeſchleppt und dam losgeklinkt. Infolge des Südwindes erhielt das Segelflug⸗ zeug einen derartigen Auftrieb, daß es eine Höhe von 300) Meter und mehr erreichte. Insgeſamt wurden drei Flüge durchgeführt, die alle erfolgreich verliefen. Die Flugdauer 11 8 bei ſämtlichen Flügen jeweils über eineinhalb Stun⸗ en. Wien. In einem Feſtakt übertrug Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner die Rechte, die dem Juſtizminiſter zuſtehen, auf den Beauftragten des Reichsjuſtizminiſteriums flit Oeſterreich, Dr. Hueber. Berlin. Am Sonntag morgen um 8 Uhr werden nach einer Anſprache des Korpsführers des NSF, Generalleut⸗ 7 5 Chriſtianſen, 390 Flugzeuge zum Deutſchlandflug 1938 tarten. Danzig. Gauleiter Forſter traf am Dienstag von ſeiner Polenreiſe wieder in Danzig ein. Warſchau. Zwiſchen Ungarn und Polen wurde ein Luft⸗ fahrtabkommen geſchloſſen. Skarke Arbeitsloſigkeit in Dänemark. Der Anfang Mai gegebene Ausweis des däniſchen So tiſtiſchen Amts über die Lage auf dem däniſchen Arbeits markt, wonach im April 20.7 v. H. arbeitslos waren, wird jetzt durch eine Mitteilung des Arbeitsdirektorates ergänzt Die Geſamtzahl der Arbeitsloſen in Dänemark belief ſich Ende April auf 107814 gegen 93 512 Ende April 1937. Brekoniſche Aukonomiſten verhaftel. Die Polizei in Rennes verhaftete fünf bretoniſche Auto, nomiſten, die angeblich öffentliche Denkmäler mit Fre beſchmiert haben. Da ſich unter den Verhafteten, die ſämt⸗ lich der autonomiſtiſchen Bretoniſchen Partei angehören, auch ein Chemiker befindet, vermutet man in ihm den her⸗ ſteller der Sprengpatronen, die bei einem Anſchlag gegen ein Denkmal in Rennes gefunden wurden. Die Aufmerk⸗ ſamkeit der Polizei iſt in der ganzen Bretagne in den eh ten Wochen ſehr ſcharf, da der franzöſiſche Staatspräſident am 29. Mai nach St. Brieux reiſt, um dort mehrere e mäler einzuweihen. Man erinnert ſich bei dieſer Gelegenhe an den Anſchlag, der 1932 auf den Jug des damaligen Mi. niſterpräſidenten Herriot verübt wurde, als er ſich zur 3 Jahrfeier der Eingliederung der Bretagne nach Nantes be⸗ geben hatte. Immer neue Zwiſchenfälle in Paläſting. Der Polizeibericht vom Montag meldet wiederum 5 Reihe von Zwiſchenfällen. In der Nähe von Hebron 10 den bei einem Zuſammenſtoß ein arabiſcher Poliziſt 2 und ein weiterer Araber verwundet. Vielfach wurden Tel⸗ fonleitungen zerſtört. Bei Akko iſt eine Straßenbrücke ge, prengt worden, während bei Nablus Baumaterialien 875 brannt wurden. Schließlich iſt noch zu melden, daß bei Be ſan die Oelrohrleltung beſchädigt und das Oel angezündet worden iſt. Antergrundbahnunqück in London Zwei Züge zuſammengeſtoßen.—? Tole. London, 18. Mai. Am Dienstag vormiktag hat ſich im herzen Londons ein ſchweres e eee ereignet. In der 1 5 des Charing-Croß- Bahnhofes ſind zwei vollbeſetzte 7 5 rundbahnzüge n In aller Eile wur ettungsmannſchaften an die Unglücksſtelle entſandt. 5 her ſind rund 20 Schwerverletzte in die nächſigeleg Krankenhäuſer eingeliefert worden. n ſe Das U⸗Bahnunglück hat nach den letzten Meldungen! ben Todesopfer gefordert die genaue Zahl der Opfer ſtht bisher noch immer nicht feſt Transportminiſter Bu en zur Biſchb⸗ die Unglücksſtelle aufgeſucht, um rene Beſchleunigung der Bergungsarbeiten zu veranlaſſe 8 ——— einem Trockenraum r — EF 1 —. S S uf die nach 1 amen tierte . Die iu be⸗ 4 1 e ügbg⸗ n auf e alle eſetzt r alle m bei Rohr, in aug Dabei itfah⸗ orrad Par⸗ raum e und ei ge⸗ ſeinen 'etten, Tell Opfer chäßt te ſich q. amn äſten aſtzug veiten „ daß merk libus⸗ übri⸗ n er⸗ urzeit hwer⸗ degel⸗ degel⸗ aus Mo⸗ gend dann flug⸗ 3000 Flüge aer tun⸗ Hiſter ehen, fllt nach lleut⸗ 1935 einer Luft⸗ Badiſche Chronik IJ Weinheim.(Tod durch Ertrinken.) Am ver⸗ gangenen Sonntag ertrank im Horſt⸗Weſſel⸗Bad in Wein⸗ heim der 15jährige Bäckerlehrling Manfred Kempf aus Viernheim. Als Arſache dürfte Herzſchlag angenommen wer⸗ den. Haslach i. K.(Todesfall.) Im Alter von 82 Jahren ſtarb hier Kunſtmaler Fritz Haberſtroh. Der Verſtor⸗ dene hatte ſeine Ausbildung in München erfahren und war dann Jahrzehnte lang in Nordamerika tätig. Seit 1920 lebte er wieder in ſeiner badiſchen Heimat. Lahr.(Schwerer Sturz mit dem ta d.) In Re) ereignete ſich ein ſchwerer unfall. Als der 26jährige ledige Alois Faißt aus Steinbach⸗ Seelbach mit ſeinem Motorrad durch den Ort fuhr, geriet er aus einer noch nicht geklärten Urſache in ein Schlagloch. kam heftig Schä⸗ 0 zu Fall und erlitt einen ſchweren Motor⸗ Verkehrs⸗ nunmehr feſtſteht, der 48. Badiſche des Reiches beteiligen und Karlsruhe den Wanderpreis zu den die Pioniere eine Brücke über die beim Feſtplatz vorbei⸗ führende Brigach ſchlagen und eine Uebung damit verbinden. Ein Feuerwerk und ein Manöverball werden den Tag ab⸗ ſchließen. Der Montag iſt für Ausflüge in den Schwarzwald und Kinderbeluſtigungen freigehalten. Die Schirmherrſchaft über die Tagung hat Miniſterpräſident Köhler übernommen. Ebenſo wird auch der Führer des Waffenrings Deutſcher Pioniere, General Haeniſchen⸗Berlin, bei der Tagung an⸗ weſend ſein. Das 5. Pforzheimer Reitturnier vom 9. bis 12. Juni. () Pforzheim. Zum 5. Reitturnier vom 9. bis 12. Juni d. J. darf gemeldet werden, daß der Nennungsſchluß und ins⸗ heſondere die Qualität der Nennungen außerordentlich gut iſt. In den Springprüfungen iſt alles am Platze, was es gibt. Vertreten iſt als Spitzenreiter Rittmeiſter Kurt Haſſe, der mit Flugzeug von Warſchau zum Turnier kommt. Am Platze werden ſein die SS.⸗Reitſchule München, zum erſten⸗ mal der Springſtall der oberſten S A.⸗Führung, darunter auch das Pferd„Nera“ des Stabchefs Lutze. An weiteren Perſönlichkeiten ſind gemeldet: Lange⸗München, SA.⸗Ober⸗ ſturmführer Fangmann⸗Saarbrücken, Hauptmann Haug⸗ Mannheim, SS.⸗Sturmführer v. Zaſtrow mit verſchiedenen neuen Pferden, u. a. mit ſolchen der Prinzeſſin zur Lippe. Es arten ferner Lohof⸗München, der däniſche Oberleutnant Hau⸗ ſen⸗Moeller, Oberleutnant Hartmann und Frau mit ſämtlichen Pferden, SS.⸗Sturmführer Lothar Seyfert, Oberſtleutnant Krueger⸗Raſtatt, SA.⸗Oberſturmführer Jeniſch. Ferner ſtellt ſich das Kavallerie⸗Regiment 18 Cannſtatt, das ſportlich an erſter Stelle ſteht. Hier ſind zu nennen: Rittmeiſter Freiherr v. Lüttwitz, Oberlt. Prinz zu Wittgenſtein, Rittmeiſter v. Kroll u. a. Auch in den Dreſſur⸗Prüfungen iſt qualitativ gute Beſetzung. Eine ganze Reihe ihrer Dreſſurpferde ſtellt wieder die Kavallerieſchule Hannover. Es ſtarten Lörke, Stageck und Frau Franke, Stallmeiſter Stecken mit einer Reihe Ber⸗ Uner Dreſſurpferde, Kauffmann⸗Langenargen, Sattelmeiſter Tſchulidzew, S A.⸗Oberſturmführer Eckart mit verſchiedenen Pferden des Prinzen von Heſſen. Die Dreſſurprüfung wird dadurch intereſſant, daß auch hier wieder eine Reihe von Pfer⸗ den zuſammentreffen, die für die Olympiade 1940 auserſehen ſind. Das Amazonen⸗Springen iſt gleichfalls gut beſetzt. Zu nennen ſind Frau Hartmann-Vierling, aus der Schweiz Anne⸗ lieſe Oetkers Frau von Hartlieb mit neuen Pferden, Frl. 5 Heeren, Frl. Thyſſen, Frau Marcks u. a. Der Turnierplatz iſt neu hergerichtet, und insbeſondere ſind weitere Sitzplätze geſchaffen. 8 i 2 Freiburg.(prälat Dr. Fridolin Weiß ge⸗ ſtorben) Im 67. Lebensjahre ſtarb hier der Senior des Erzbiſchöflichen Domkapitels, Prälat und Domkapitular Geiſt⸗ licher Rat Dr. Fridolin Weiß. Der Verſtorbene ſtammte aus Ettenheim. Lörrach.(Abſchluß der D A F.⸗Studien⸗ fahrt.) Die von der Deutſchen Arbeitsfront durchgeführte Wirtſchaftskundliche Studienfahrt durch die oberbadiſchen Tertilbetriebe fand mit der Beſichtigug der Teppich und Möbelſtoff⸗ Weberei Wehr Ac. in Wehr ihren Abſchluß. Die Fahrt ging dann durch das Wieſental nach Schönau, wo an der Gedenkſtätte Albert Leo Schlageters eine kurze Zeit verweilt wurde. 5 Lörrach.(Sängertag in Lörrach.) Die Sän⸗ gervereinigung badiſcher Bäckerinnungen hält in den Tagen des 21. und 22. Mai in der Grenzstadt Lörrach ihren 13. Sängertag ab. Es nehmen die Sängerrunden von Weinheim, Durlach, Bruchſal, Freiburg, Baden⸗Baden, Heidelberg, Karls⸗ ruhe, Pforzheim und Mannheim teil. Als Gaſtverein wird der Bäckermeiſter Heſangverein von Baſel eintreffen. Feſt⸗ dirigent iſt Muſikdirektor Willy Bilz⸗Mannheim, der auch am Sonntag das große Feſtkonzert in der Feſthalle leiten wird. Nach dem Konzert findet ein Feſtakt 5 5 O Mappach b. Lörrach.(Mit dem geliehenen mieftfahrrab in den Tod.) Der in Weil beſchäftigte 18 jährige Metzgergeſelle Otto Karlin wollte ſeine in Mappach wohnenden Eltern beſuchen und benutzte hierzu ein Kleinkraft⸗ rad, das er ſich von einem Bekannten geliehen hatte. In appach angekommen, unternahm er am Abend noch eine leine Fahrt; aber bereits 100 Meter vom Elternhaus ent⸗ fernt, fuhr Karlin gegen eine Mauer. Mit einem ſchweren Schädelbruch und ſonſtigen Verletzungen blieb er tot liegen. an vermutet, daß Unkenntnis in der Bedienung der Ma⸗ ſchine das Unglück in der Hauptſache verſchuldet hat. Von der Gendarmerie wurde auf der Straße zwiſchen Win⸗ kerſpüren und Stockach ein Mann aufgefunden, der infol dues Schwächeanfalls mehrere Stunden dort gelegen hatte. der Mann befand ſich in einem völlig verwahrloſten Zu⸗ and. Es fell ſich 15 15 daß es ſich um einen 76jährigen ttler handelte, der über die Summe von 750 Mark ver⸗ gte die er bei ſich trug. Die Hälfte davon waren Fünf⸗ markſtücke, die er in einer Hoſentaſche verborgen hielt. (O) Stockach.(Hilflos auf der Landſtraße.) Zur Sammlung der Gudetendeutſchen Ein Aufruf der Heimatbundesgruppe in Mannheim. Die Bundesgruppe des Sudetendeutſchen Heimatbundes Mannheim erläßk für die Gebiete Mann heim, Wein⸗ heim, Ludwigshafen, Speyer und Franken⸗ tha! einen Aufruf zur Sammlung aller im Reich wohnenden Sudetendeutſchen, in dem es heißt: ſes grandioſe Aufbauwerk der Volksgemeinſchaft iſt national⸗ Ozialiſtiſch. Das Saarland iſt zum Reich zurückgekehrt, Deutſchöſterreich wurde in das Großdeutſche Reich einge⸗ gliedert. Das Ringen im ſudetendeutſchen Land um die deutſche Freiheit iſt mit unerhörten Opfern verbunden. Brutale Ge⸗ walt, Niederdrückung und Knebelung deutſchen Rechtsanſpru⸗ ches ſind die Loſungen dieſer letzten Wochen. Die Machtwill⸗ kür Einzelner ſetzt über drei Millionen Deutſcher ſtändig der Gefahr aus. Sudetendeutſcher im Reich, der Du im freien großen herrlichen Deutſchen Reich leben darfſt, der Du Deiner Arbeit friedlich nachgehen kannſt, wieder im Arbeitsprozeß eingeglie⸗ dert biſt, Du haſt die heilige Verpflichtung, Deinen Stam⸗ mesbrüdern beizuſtehen. Der Sudetendeutſche Heimatbund als Kampforganiſation im Ausland um das Recht der ſchwer⸗ bedrängten Heimat ſteht wahrſcheinlich ſchon in der allernäch⸗ ſten Zeit vor großen Aufgaben. Der Kampf erfordert Mittel, verlangt letzte Konſequenz. Sudetendeutſcher im Reich, ob ſchon neutralisiert oder Angehöriger des Landes Böhmen, Du gehörſt zu uns, biſt berufen, die Heimat in ihrem Aufbauwerk zu unterſtützen durch Deinen Beitritt in unſeren Heimatbund. Kein Zagen und Zögern, dies iſt nicht eines deutſchen Mannes würdig. Handeln heißt unſere Loſung! Deutſcher, komm zu uns, fördere unſer Werk! Ob Du Reichsdeutſcher oder Sudetendeutſcher biſt, bei uns biſt Du als Freund willkommen, wir alle ſind ja Deutſche! Kämp⸗ fer für unſer Deutſchtum und Volkstum. 5 . Die Bundesgruppe des Sudetendeutſchen Heimatbundes „Mannheim! hält jeden Samstagabend ab 8 Uhr Sprech⸗ abende ab im Lokal„Werderhof“, Ecke Werderſtraße. Dort wird gern jede weitere Auskunft erteilt. Ludwigshafen, Wein⸗ heim, Frankenthal und Speyer gehört zum Bezirk Mann⸗ heim. Schriftliche Anfragen oder Anmeldungen ſind an den Bundesgruppenleiter Julius Berger, Mannheim, Rheinhäu⸗ ſerſtraße Nr. 55 zu richten.“ Aus den Nachbargauen Großes Schadenfeuer in Worms Worms. In den frühen Morgenſtunden brach auf dem Gelände der früheren Keramiſchen Werke Oſtheim im Nor⸗ den von Worms in dem dork lagernden Altmaterial ein Brand aus. Die Feuerwehr wurde von der Werksleitung um 2.17 Uhr alarmiert. Die ſofork ausgerückte Löſchmann⸗ ſchaft fand die Lage derart vor, daß es empfehlenswert war, weitere Wehrleuke herbeizurufen. In angeſtrengteſter Ar⸗ beit gelang es dann, die Gefahr auf die betroffenen Ge⸗ bäudeteile zu beſchränken. Unter Einſatz von Angehörigen des in der Nähe unter⸗ gebrachten Reichsarbeitsdienſtlagers wurden größere Men⸗ gen des feuergefährlichen Materials ins Freie und aus dem Berei des Feuers gebracht, außerdem die umliegenden Gebäude vor den Folgen des ſtarken Funkenfluges geſchützt. Die Gebäude haben durch die ſich während des Brandes entwickelnde Hitze ſehr gelitten, teilweiſe ſind Mauern ſo⸗ gar eingeſtürzt, während die ſtehengebliebenen Hallen⸗ wände an einigen Stellen geriſſen zu ſein ſcheinen Die Feuerwehren und der Reichsarbeitsdienſt, die mehrere Stun⸗ den lang gemeinſam unter ſchwierigen Umſtänden arbeite⸗ ten, haben weſentlich dazu beigetragen, daß der Brand keine rößeren Ausmaße annahm. Der beizende Rauch hat den öſchmannſchaften beſonders viel zu ſchaffen gemacht. Den ganzen Tag über hat eine größere Brandwache die immer wieder auftretenden kleinen Brände niedergehalten. Wäh⸗ rend der ſtärkſten Beanſpruchung der Feuerwehr waren zwei Motorſpritzen mit zwölf Schlauchleitungen in Betrieb. Die Arbeit im Werk iſt durch den Brand weder unter⸗ brochen noch gehindert; ſie läuft im ſeitherigen Maße wei⸗ ter. Ueber die Urſache des Brandes kann Endgültiges noch nicht geſagt werden. Selbſtentzündung iſt nach den Eigen⸗ ſchaften des verbrannten Materials möglich, ſa faſt wahr⸗ ſcheinlich. Schweres Bauunglück— Ein Toter, zwei Schwerverletzle Saarwellingen. Ein ſchwerer Schickſalsſchlag hat die Fa⸗ milie des e Velten von Saarwellingen getrof⸗ fen. Drei Söhne waren an einem Bau in Püttlingen⸗Saar beſchäftigt. Am Samstag voriger Woche ſtürzte plötzlich das Gerüſt an dem Bau ein und die drei Brüder fielen in die Tiefe. Der verheiratete Sohn Theoriel Velten⸗Weisgerber war ſofort tot, die anderen zwei wurden ſchwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Der Familie wird allgemeine Teil⸗ nahme entgegengebracht. 47 Im Dienſt der Oeffentlichkeit verunglückt. Der Unfall⸗ wagen der Schutzpolizei Breslau iſt verunglückt Das Ver⸗ kehrsunfallkommando war alarmiert worden. Plötzlich kam aus einer Seitenſtraße ein Perſonenkraftwagen, der erſt hielt, als er ſich mitten auf der Fahrbahn der Hauptver⸗ kehrsſtraße befand Der Unfallwagen bog nach links aus und geriet auf den Schienenkörper der Straßenbahn. Durch die plötzliche Hemmung der Vorderräder ſtürzte der Wagen um. Sieben Polizeibeamte wurden ſchwer verletzt. Zwei von ihnen ſind im Krankenhaus geſtorben. a Anglück an der Kreuzung. An der als gefährlich be kannten 0 in Grünthal bei Alpen(Niederrhein) wurde ein dreijähriges Kind von einem Perſonenkraftwa⸗ gen erfaßt, zu Boden geſchleudert und auf der Stelle getö⸗ tet. Der Kraftwagen ſelbſt geriet ins Schleudern und fuhr gegen einen Baum. Er wurde vollſtändig zertrümmert Die „Ehefrau des Wagenlenkers wurde mit ſchweren Verletzun⸗ gen geborgen, während der Fahrer mit leichteren Ver⸗ letzungen davonkam. Ab Großfeuer im Grenzwald. In den großen Waldun⸗ gen an der deutſch⸗holländiſchen Grenze richtete ein Brand erheblichen Schaden an Das Feuer entſtand auf holländi⸗ ſchem Boden in der Nähe des Kloſters Flodrop und griff dann auf die deutſchen Grenzwälder bei Dalheim über Ne⸗ ben den Feuerwehren des ganzen benachbarten Gebietes wurden zur Bekämpfung des verheerenden Feuers auch Ar⸗ Neitad en emannſchg en hinzugezogen In fünfſtündigem 12 15 Einſatz geſang es ihnen des Feuers Herr zu wer⸗ en doch waren bereits 200 Morgen Waldbeſtand vernich⸗ tet Abends flammte das Feuer erneut auf, ſo daß nochmals ſtarke Hilfsabteilungen zum Ablöſchen werden mußten. eingeſetzt FFF Lalcale Nuud schau r Die Kaſtanien blühen! Wieviel funkelnde Lichter am Chriſtbaum flammen zur Weihnacht, Alſo ſtrahlet im Mai hell der Kaſtanienbaum. Ueber der kräftigen Säule des Stammes wölbt voll ſich die Kuppel Dunkelgrünenden Laubs, und aus dem dunklen Grün Ragen die blendenden Kerzen hervor, ein Opfer dem Frühling, Welcher ſein Weihnachtsfeſt feiert im blühenden Mai. Es iſt eigentlich widerſinnig, wenn hier der Dichter von einem Weihnachtsfeſt des Frühlings ſpricht; aber ſo ganz unrecht hat er doch nicht, denn beim Anblick der blühenden Kaſtanien hat ja ſchon mancher Naturfreund an brennende Weihnachtsbäume gedacht. Es ſind pracht⸗ volle Geſtalten, dieſe Kaſtanienbäume; breit geäſtet, ihre Kronen ein wahrer Urwald von Blättern, ſo haben ſie auf grünem Kandelaber ein Meer pyramidenförmiger Blütenſträuße aufgeſteckt— wie weiße, mit Rot verzierte Kerzen, die kein Regen löſcht, ſondern nur in noch ſchöne⸗ rem Glanze erſtrahlen läßt. Feierlich wie Altarlichter heben ſie ſich an der Außenſeite der Kronen von dem ſatt⸗ grünen Hintergrunde ab. Wie ſchnell hat doch der Lenz das Blütenwunder her⸗ vorgezaubert! Noch vor kurzen Wochen waren nur die dicken, ſaftſtrotzenden, harzglänzenden Knoſpen an den kah⸗ len Aeſten zu ſehen. Nach einem warmen Regen tauchten dann, wie von einem Zauberſtabe berührt, die Blätter aus ihren Hüllen, reckten ſich auf zum Licht, um ſich weiter⸗ hin allmählich zu ſenken und auseinanderzufalten in Sonne, Licht und Wärme. Bis der Herbſt kommen wird! Dann ſinkt ein vergilbter Blatteil nach dem anderen zu Boden, zuletzt der nackte Stiel, an deſſen Narbe ſich deut⸗ lich die Gefäßbündelſtränge abheben, ein zierliches Huf⸗ eiſen vortäuſchend. Die Roßkaſtanie, die vor allem ihrer braunen Früchte wegen von groß und klein allgemein gekannt wird, iſt urſprünglich kein deutſcher Baum. Er iſt erſt vor etwa dreihundertfünfzig Jahren zu uns gelommen. Woher? Das weiß eigentlich niemand mit Sicherheit zu ſagen. So iſt die Roßkaſtanie bei uns ein Gaſt von ungewiſſer Herkunft, der ſich aber ſchon längſt Bürgerrecht er⸗ worben hat. Sommerveranſtaltungen der Städt. Hochſchule für Muſik und Theater. Die Hochſchule hat alsbald nach Semeſterbeginn ihre Veranſtaltungen wieder aufgenommen. Neben den Vortrags⸗ abenden der Studierenden im Mauriſchen Saal, die jeweils von dem Grad ihrer Ausbildung durch die einzelnen Lehr⸗ kräfte zeugen ſollen und die übrigens jedermann zugänglich find, finden an den kommenden Samstagen, 21. und 28. Mai, wiederum 2 Konzerte der Hochſchule im Ritterſaal des Schloſſes ſtatt. Sie ſind der Neuen Italieniſchen Muſik und der Barockmuſik gewidmet. Das erſte bringt u. a. die Sonate für Violine und Klavier von Franco Alfano und die Neun Variationen für zwei Klaviere über ein Thema von Chopin von Maro Tarenghi, drei Lieder von Ilde⸗ brando Pizetti und die Kammer⸗Sinfonie von Ermanno Wolf⸗Ferrari. Die Programmfolge des zweiten Konzerts enthält ſelten gespielte Werke von Henrj Pureell, Fran⸗ ebis Couberin, Jean Philipp Rameſu und Joh. Chriſt. Bach. Außerdem gelangt die„Kaffee⸗Kantate“ von Joh. Seb. Bach erſtmals in Mannheim zur ſzeniſchen Aufführung. Soliſtin des Abends iſt die bekannte Cembaliſtin Frau Prof. Eta Harich⸗Schneider(Berlin). — Eintritt von Freiwilligen in die Kriegsmarine. Die Kriegsmarine ſtellt zur Beſetzung der Kriegsſchiffneubauten (Schlachtſchiffe, Kreuzer, Zerſtörer, U-Boote) zu Begin jeden Halbjahres Freiwillige für den Flottendienſt ein. Die Dienſt⸗ zeit beträgt viereinhalb bis fünf Jahre, für Freiwillige, die zum Unteroffizier befördert werden, 12 Jahre und mehr. Die Freiwilligen müſſen deutſche Reichsangehörige und deutſch⸗ blütig, wehrwürdig und unbeſcholten, nach marineärztlichem Urteil tauglich, unverheiratet und bei Eintritt mindeſtens 17 Jahre alt ſein. Bewerber mit handwerklicher Vorbildung (Schloſſer, Elektriker, Mechaniker, Schmiede uſw.) werden be⸗ vorzugt. Das Einſtellungsgeſuch iſt mit Freiwilligenſchein (bei ſchon Gemuſterten mit Wehrpaßauszug) und ſelbſtgeſchrie⸗ benem Lebenslauf zu richten an den 2. Admiral der Oſtſee⸗ ſtation(Einſtellung) in Kiel oder an den 2. Admiral der Nordſeeſtation(Einſtellung) in Wilhelmshaven. Näheres ent⸗ hält das„Merkblatt für den Eintritt in die Kriegsmarine“, zu beziehen durch die Wehrmeldeämter. —. Poſtreiſeſchecks im Lande Oeſterreich. Die deutſchen Poſtreiſeſchecks können nunmehr auch bei Reiſen in das Land Oeſterreich benutzt werden. Sie werden vom 16. Mai an bei allen öſterreichiſchen Poſtämtern gebührenfrei eingelöſt. — Keine ungezähnte Ausgabe der Führer⸗Marke zu 12 Npfg. Die für die Zeitungsabbildungen benutzten Lichtbilder der neuen Marke zum Geburtstag des Führers zu 12 und 38 Rpfg. mit dem Sonderſtempel von Paſewalk ſind von einer auf weißem Papier aufgeklebten Marke angefertigt worden. Dadurch iſt die Zähnung der Marke leider meiſt nur ſehr ſchwer zu erkennen. Es iſt vielfach die Meinung aufge⸗ taucht, daß von dieſer Marke noch eine ungezähnte Ausgabe erſchienen ſei. Das trifft nicht zu, es gibt nur die eine ge⸗ zähnte Ausgabe der Sondermarke. Wegen Raſſenſchande zu Zuchthaus verurteilt. Die Mannheimer Strafkammer verurteilte den jüdiſchen Ange⸗ klagten Joſef Prais aus Mannheim wegen 15 085 zu zwei Jahren ſechs Monaten Zuchthaus und i Jahren Ehrverluſt gemäß den Paragraphen 2 und 5 des Blutſchutz⸗ geſetzes. Die Anterſuchungshaft wurde dem Verurteilten nicht angerechnet. Der Staatsanwalt erachtete die Handlungen des Angeklagten als eine bewußte Auflehnung gegen die Staats⸗ geſetze. Das Polizeipräſidium hat die Einbürgerung des Prais rückgängig gemacht. In der Urteilsbegründung kommt zum Ausdruck, daß der verbrecheriſche Wille des Angeklag⸗ ten bei der Strafzumeſſung zu ſeinen Ungunſten gewertet wurde und daß die Tat als ſolche beſonders gemein war. 4 Belaſtungsverſchiebungen bei der Grundſteuer Ab 1. April 1938 wird die Grundſteuer bekanntlich nicht mehr nach den Vorſchriften der 16 verſchiedenen Landes⸗ geſetze erhoben, ſondern nach den für das Reichsgebiet ein⸗ heitlich geltenden Vorſchriften des Reichsgrundſteuergeſetzes vom 1. Dezember 1936 und der Durchführungsverordnung vom 1. Juli. Den Steuerpflichtigen gehen in Kürze die neuen Steuerbeſcheide zu. Aus dieſen ergibt ſich teils eine geringere, teils eine höhere Belaſtung gegenüber der bis⸗ herigen. Zu dieſen Belaſtungsverſchiebungen haben der Reichsminiſter der Finanzen und der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern gemeinſchaftlich wie folgt Stellung ge⸗ nommen: 1. Allgemeines; Hebeſätze. Jede Umſtellung einer Steuer führt zu Belaſtungsver⸗ ſchiebungen. Dies gilt ganz beſonders für die Grundſteuer⸗ reform. Für das Uebungsjahr 1938 darf die Gemeinde den Hebeſatz grundſätzlich nicht höher be⸗ meſſen, als zur Erreichung desjenigen Aufkommens er⸗ forderlich iſt, das bei Fortgeltung der bisherigen Vorſchrif⸗ ten in der Gemeinde erzielt werden würde. Daraus ergibt ſich, daß die Geſamtbelaſtung des Grundbeſitzes in jeder Gemeinde, d. h. auch die durchſchnittliche Belaſtung eines Grundſtücks, ſich infolge der Umſtellung nicht än⸗ dert. Wohl aber können Belaſtungsverſchiebungen beim einzelnen Grundſtück eintreten. Was ſedoch einzelne mehr u zahlen haben, haben die anderen weniger zu entrichten, a insgeſamt das bisherige Aufkommen nicht überſchritten werden darf. Sollte ſich im Laufe des Rechnungsjahres 1938 heraus⸗ ſtellen, daß das hiernach zuläſſige Aufkommen vorausſicht⸗ lich überſchritten werden wird, der Hebeſatz alſo zu hoch bemeſſen iſt, ſo muß die Gemeinde ihn nachträglich noch für dieſes Rechnungsjahr entſprechend ermäßigen. Dieſe Senkung iſt durch beſondere Vorſchriften für das Uebergangsjahr erleichtert worden. 2. Arſache der Belaſtungsverſchiebungen. Ein Teil der durch die Grundſteuerreform hervorgeru⸗ fenen Belaſtungsverſchiebungen iſt gewollt. Eines der wichtigſten Ziele des Grundſteuergeſetzes war— neben der Vereinheitlichung des Rechts—, an die Stelle der veralte⸗ ten, durch die Entwicklung überholten Vorkriegsgrundlagen der Grundſteuer die Gegenwartswerte zu ſetzen. Für Grundbeſitz, deſſen Ertrag und Wert ſich nach dem Krieg beſonders günſtig entwickelt haben, iſt wegen des Feſthaltens an den veralteten Vorkriegsgrundlagen ſeit vielen Jahren eine erheblich zu geringe Steuer entrichtet worden. Was dieſe Steuerpflichtigen bisher zu wenig gezahlt haben, haben die anderen Steuerpflichtigen mechr aufbringen müſſen. Soweit die Wirkungen des Grundſteuergeſetzes in der Beſeitigung dieſes un⸗ gerechten Maßſtabs für die Verteilung der Steuer⸗ laſt beſtehen, ſind ſie zweifellos als erwünſcht zu bezeichnen. Durch die Umſtellung der Grundſteuer ergeben ſich auch anders geartete Belaſtungsverſchiebungen. Es handelt ſich hier um Verſchiebungen, die ſich zwangsläufig aus der Tat⸗ ſache ergeben, daß an die Stelle von 16 Landesgeſetzen ein Reichsgeſetz tritt. Die landesrechtlichen Bemeſ⸗ ſungsgrundlagen(z. B. Vorkriegswerte, Vorkriegs⸗ erträge) waren völlig verſchieden; ſie ſind durch den Ein⸗ heitswert erſetzt worden. Ebenſo waren die landes⸗ rechtlichen Tarife völlig verſchieden; an ihre Stelle ſind die Steuermeßzahlen des Reichs getreten. Die Einheitswerte ſind beim land⸗ und forſtwirt⸗ ſchaftlichen rundbeſitz Ertragswerte, beim ſtädtiſchen Grundbeſitz gemeine Werte(Verkehrswerte). Sie ſind nach den Verhältniſſen vom 1. Januar 1935 ermittelt. Die Aus⸗ wirkungen, die ſich aus der Zugrundelegung dieſer Werte ür die Grundſteuer ergeben, ſind, ſoweit ſie unerwünſcht ind, durch die Steuermeßzahlen nach Möglichkeit ausge⸗ glichen worden. Die Steuermeßzahlen konnten, wenn man das Ziel der Vereinheitlichung nicht völlig aus dem Auge verlieren wollte, nur nach den Verhältniſſen im Reichsdurch⸗ ſchnitt bemeſſen werden. 3. Die Belaſtungsverſchiebungen bei der Landwirtſchaft. Bei der Landwirtſchaft iſt die Regelung der Frage von beſonderer Bedeutung, in welchem Verhältnis Groß⸗, Mit⸗ tel⸗ oder Kleinbeſitz beſteuert werden ſollen. In dieſer Be⸗ Lab dg lagen die Verhältniſſe bisher in den einzelnen ändern völlig verſchieden. Für das Reich ſind die Meßzah⸗ len auf 8 und 10 feſtgeſetzt worden. Dieſe Staffelung bedeu⸗ tet für einzelne Länder(Preußen, Heſſen) eine zu ge⸗ ringe, für andere eine zu ſtarke Entlaſtung des Kleinbe⸗ ſitzes. Für Bayern und Württemberg hätte, um das gegenwärtige Belaſtungsverhältnis aufrechtzuerhalten, die Staffelung ſogar nicht zugunſten, ſondern zuungunſten der Kleinbetriebe geſtaltet werden müſſen. Aus der Tatſache, daß die Staffelung für Preußen 7710, für das Reich 8110 beträgt, darf nicht geſchloſſen werden, daß für alle preußi⸗ ſchen Kleinbetriebe eine Belaſtungsverſchiebung in dieſem Ausmaß eintritt. Die Verlagerung wird vielmehr in allen Gemeinden verſchieden ſein. Sie hängt— abgeſehen von der Berichtigung landesrechtlicher Bewereungsfehler durch bie Einheitswerte— von der Groößenſchichtung der Betriebe innerhalb der einzelnen Gemeinde ab. In Gemeinden, in denen ſich nur Betriebe annähernd gleicher Größe be⸗ finden— im Weſten und Südweſten des Reiches beſtehen viele Gemeinden nur aus etwa gleichgroßen Klein⸗ betrieben—, tritt faſt überhaupt keine Belaſtungsverſchie⸗ bung ein. Dagegen beſteht die Möglichkeit größerer Laſten⸗ verlagerung in ſolchen Gemeinden, in denen ſich Betriebe verſchiedener Größe befinden. 4. Bei dem ſtädtiſchen Grundbeſitz. Aehnlich liegen die Verhältniſſe beim ſtädtiſchen Grund⸗ beſitz. Im weitaus größten Teil des Reichsgebiets tritt eine Mehrbelaſtung der Geſchäftshäuſer(Fabri⸗ ken, Bürohäuſer uſw.) und eine Entlaſtun gder Miet⸗ wohngrundſtücke ein. 5. Billigkeitsmaßnahmen. Alle dieſe Belaſtungsverſchiebungen ſind hiernach eine Folge der Rechtsvereinheitlichung. Sie müſſen deswegen grundſätzlich hingenommen werden. Würde man ſie im Billigkeitsweg beſeitigen, ſo würde das Ziel der Ver⸗ einheitlichung verfehlt werden. Belaſtungsverlagerungen, die in Erhöhungen beſtehen, können daher lediglich wäh⸗ rend einer kurzen Uebergangszeit, um die Steuerpflichtigen allmählich an die höhere Belaſtung heranzuführen, gemil⸗ dert werden. Dieſem Zweck dient der Abſchnitt 2 der„Richt⸗ linien für Billigkeitsmaßnahmen auf dem Gebiet der Grundſteuer“ vom 19. April 1938. Die Anfallverſicherung im Jahre 1937 Im Anſchluß an die Mitteilungen in ſeinem Geſchäfts⸗ bereich für das Jahr 1937 veröffentlicht das Reichsverſiche⸗ rungsamt nunmehr die vorläufigen Geſchäfts⸗ und Rech⸗ nungsergebniſſe für das Jahr 1937, aus denen er ichtlich iſt, wie ſich die Aufwendungen für die einzelnen Ver träger verteilen. Die geſamten Ausgaben in der Unfall verſiche⸗ rung für das Jahr 1937 belaufen ſich auf 367 Millionen Mark gegen 349 Millionen Mark im Jahre 1936. Davon entfallen rund 29 Millionen Mark auf die Zweiganſtalten, die Gemeindeunfallverſicherungsverbände und die Ausfüh⸗ rungsbehörden. Das von den Betriebsunternehmern aufzu⸗ bringende Umlageſoll beträgt für das Jahr 1937 bei den gewerblichen Berufsgenoſſenſchaften 285 991100 Mark (1936: 261 490 500 Mark), bei den landwirtſchaftlichen Be⸗ M 64 308 400 Mark(1936: 64 867 000 ark). Die Zahl der verſicherten Perſonen iſt nach den vorläufigen Angaben bei den gewerblichen Berufsgenoſſen⸗ ſchaften von 13 166 618 im Vorfahr auf 14294 627 geſtiegen. Bei den landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaften beträgt ſie etwa 13.52 Millionen. Die den gewerblichen Berufsgenoſſenſchaften für die Um⸗ lage nachgewieſenen Löhne ſind gegenüber dem Jahre 1936 um rund 2719 Millionen geſtiegen. 7 icherungs⸗ Die Kräuterapotheke Zu den älteſten Zeiten ſchon benutzte der Menſch die den verſchiedenſten Pflanzen innewohnenden Heilkräfte zur Er⸗ haltung ſeiner Geſundheit. Die Erkenntnis von der Heil⸗ kraft der Kräuter hat ſich von Generation zu Generation vererbt. Man ſieht da manche beſcheidene Pflanze, die un⸗ beachtet auf einer Wieſe, am Wegrand oder gar auf dem Acker wächſt, und als Unkraut betrachtet wird; dennoch birgt ſie einen enormen Wert an Heilkraft. Da gibt es u. a. Pfefferminze, Fenchel, Baldrian, Kamille, Salbei und Eibich. Nicht vergeſſen werden darf das Schnellkraut, eine ſchöne Heckenpflanze, die als Heil⸗ mittel gegen zahlreiche Krankheiten wirkſame Hilfe leiſtet. Weniger bekannt iſt auch das Gänfekraut, ein krie⸗ 5 155 Gewächs, deſſen Saft gegen Durchfall und innere Blutungen verwendet wird. Es würde zu weit führen, wollte man den ganzen reichen Schatz unſerer wunderkräftigen Heilkräutern aufführen. Doch ſei noch einiges geſagt über das Sammeln der Kräuter zur richtigen Zeit und das richtige Trocknen. Im Monat März iſt es die Faulbaumrinde, die geſammelt werden muß, ſie muß jedoch mindeſtens zwei Jahre lagern, ehe ſie gebraucht werden kann. Akazienblüten, Löwenzahn⸗ kraut und Kalmuswurzeln ſind im April an der Reihe, wäh⸗ rend im Mai das Einſammeln von Huflattich, Neſ⸗ ſelblüten, Stiefmütterchen, Malvenblüten, Salbeiblätter und Butterklee in Frage kommt! So geht es Monat um Monat bis Ende Oktober. Aber wer mit den Heilpflanzen nicht ganz vertraut iſt, ſollte ſich be⸗ ſtenfalls nur auf das Sammeln der bekannteſten Heilpflanzen, wie Pfefferminz, Kamillen uſw. beſchränken Eingeſammelte Kräuter oder Blüten breitet man ſofort in⸗ nerhalb der nächſten Stunden in möglichſt dünner Schicht an einem trockenen, warmen und ſchattigen Orte aus. In künſtliche Wärme oder in die Sonne dürfen die Kräuter nicht gebracht werden. Nur bei feuchter Witterung kann man bei gelinder Wärme am Ofen kurz nachtrocknen. Auch zu häufiges Wenden ſollte unterbleiben; ſind die Kräuter dann trocken genug, ſo bringt man ſie in gut ausgetrocknete Holz⸗ oder Blechkäſten, keinesfalls aber in Pappkartons. Es iſt dabei zu achten, daß der Tee nicht zerbröckelt wird. Kräu⸗ ter, Blüten, Wurzeln uſw., die flüchtige Stoffe enthalten, müſſen in luftdicht ſchließenden Gefäßen aufgehoben wer⸗ den. In den letzten Jahren hat ſich in Deutſchland erfreu⸗ licherweiſe die Anbaufläche für Heilpflanzen von 820 Hektar auf über 1300 Hektar vergrößert. Wie hoch dieſe Tatſache zu werten iſt und wie ſehr im volkswirtſchaftlichen Intereſſe das ſachgemäße Einſammeln der wild wachſenden Heilkräuter liegt, zeigt ſich allein ſchon darin, daß noch jährlich für etwa 50 Millionen Mark für die Einfuhr ſolcher Pflanzen verausgabt werden müſſen. * Wir verſtehens ja ſchon! Wirklich, Herr Doktor, wir verſtehen ohne weiteres, daß Ueberheizung und ſchlechte Lüftung geſundheitsgefährlich ſind, auch ohne Ihre„lichtvolle Ausführung“:„ſtellen zwei geſundheitliche Gefahrenmomente dar“. Herr Medizinalrat, glauben Sie uns, wir verſtehen den Satz:„Räuber und Mörder haben überernährte Schild⸗ drüſen“, auch ohne Ihre geſchwollene Erklärung:„haben hypertrophiſche Ausmaße ihrer Schilddrüſen au zuweiſen“. Herr Gerichtsprofeſſor, hierzulande verſteht jeder Volks⸗ genoſſe den Satz:„In der ganzen Art der Beweisführung gibt ſich augenfällig der Wunſch zu erkennen, die Geſchichk lichkeit dieſer kleinen Begebenheit zu retten“. Wozu alſo Ihre„tiefſchürfende“ Darſtellung:„In der ganzen Argu⸗ mentationsmethode dokumentiert ſich evident das apologe⸗ tiſche Intereſſe an der Hiſtorizität dieſer Epiſode“? Herr Kriminalkommiſſar, wenn der Dieb die Papiere ver⸗ brannt hat, ſo können unſere Gehirne das ohne Anſtren⸗ gung faſſen. Sie hätten ſich alſo nicht zu bemühen brauchen: zhat die Papiere im Wege der Verbrennung beſeitigt“.— Und wenn der Flüchtling die Aktentaſche in den Skraßen⸗ graben geworfen hat, ſo brauchen Sie dieſe einfache Mit⸗ teilung wirklich nicht aufpluſternd zu erläutern:„hat ſich der Aktentaſche durch Wurf in den Straßengraben em⸗ ledigt“. Herr Baumeiſter, wenn der Neubau an den Koſten ſchei⸗ tert, ſo kann das jedes Kind begreifen, wozu alſo Ihr Ge⸗ ſchnörkel;„ſcheitert an dem finanziellen Moment?“ Die Straßenbahn klagt über den Rückgang des Ver⸗ kehrs. Wir klagen außerdem über die umſtändliche Wieder⸗ gabe dieſes einfachen Gedankens in einem Jahresbericht: „Die Straßenbahn klagt über den Rückgang der Ve⸗ nutzungsziffer ihrer Perſonenbeförde. negsmittel.“ Zeitſchriften und Bücher. Wie erlangt man das Armenrecht? Die Vorausſetzungen und Wirkungen des Armenrechts. Von Dr. W. Spohr. Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. RM 1.25.— Die Führung eines Prozeſſes iſt immer mit Koſten verbunden. Damit aber auch Unbemittelte ihr Recht finden, iſt die Armen⸗ rechtsfrage geſetzlich geregelt und unter beſtimmten Voraus⸗ ſetzungen wird das Armenrecht den Antragſtellern bewilligt. In welchen Fällen das Armenrecht bewilligt wird oder auch verſagt werden kann, das hat der fachkundige Verfaſſer in dieſer volkstümlichen Schrift klar und leichtverſtändlic dargelegt. Dieſe Schrift, der auch Geſuche, Anträge und Eingaben beigegeben wurden, iſt daher zu empfehlen. Achtung, Luftſchutz! Morgen Donnerstag findet in der Turnhalle(18909) ab 20 Uhr eine Aufklärungsverſammlung ſtatt, bei der ſämtliche Amtsträger(Utgr.⸗Führer, Ausbilder, Sachberater, Blockwarte) und ſämtliche RLB. Hausw arte bezw. deren Stellvertreter anweſend ſein müſſen. Wo perſönliche Ein⸗ ladung nicht erfolgt iſt, gilt dieſe Notiz als Einladung. Wer nicht anweſend ſein kann, muß für Stellvertretung ſorgen. J. A.: Hörner. ECC Alice Belauntm chungen g a 5 end Min. A N 0 21 5 16 Ul die deutſche Vollkonſerve: Oeffentliche Erinnerung. Kleingärtner⸗Verein. Am Samstag, den 21., a i 5 Die 1 0 aufgeführten, aus Gartenbegehung, beginnend im Sommerdamm. Garten⸗ ee Dunk dem Monat April 1938 her⸗ wege und Gärten in Ordnung bringen.— Am Don⸗ 2 8 anter Tunke rührenden Gebühren werden bis nerstag und Freitag, 19. u. 20. Mai, von 17-19 Bratheringe päteſtens 18. Mai 1938 zur Uhr, Kaſſen⸗ und Geſchäftsſtunden im Gartenhaus in Champignontunke ahlung an die Stadtkaſſe Mann⸗ des Vereinsleiters. 5 Heringe n ile. in Pfälzer Weintuntze emeindegerichtsgebühren,. 8 einigungsamtsgebühren, Tiefbau. Junges e b 3 1 5 g 5 5 26 5 5 unke sgebühren, Sinfektions⸗ oſe 8 8 7585 Baugebühren, Orts⸗ Maädc A 3 Doſen 1.— Mk. gerichtsgebühren. von 16⸗17 Jahren 5 An dieſe Zahlungen wird erinnert. ſoſort geſucht.„ Wer nunmehr nicht bis ſpäteſtens p 21. Mai 1938 Zahlung leiſtet] Zu erfragen in der Seelachs, offen at nach den Vorſchriften der bad. Geſchüftsſt d. Bl. Helſardinen emeindebetreibungsordnung eine Sardellen uſw Ver ſäumnisgebühr in Höhe von 8 f 5 2 v. H. der Schuldigkeit zu entrichten. La f. empfiehlt Der Schuldner hat außerdem die Taufer⸗ 5 mit. 1 5 verbundene f Jak. Würthwein wangsvollſtrechung zu erwarten. ſchweine Ein ſeder hllft ſo gut er Lebensmittel, Feinkoſt. dune beſondere ahnung jedes kaufen 1 einzelnen Säumigen erfolgt nicht. an 155 9 0 1 kann i 88 Stadthaſſe. eßkircherſtr. 5 Original oſtfrieſiſche Ob Bauer oder Irbeits⸗ 5 5 f 2 Bauſtangen, Bohnenſtangen. 5 Mi ch ühe Ufmann U⸗ des oſtfrieſiſchen Zuchtvereins, Tomatenpfähle 1 frau 5»“? ſowie ſchönes trockenes Brennholz(Hartholz) s FFF eingetroffen. Johann 8 Würißwein, Kloppenheimerſtr. 37 Sind alle bel der N-S.V Stallungen des Gaſthauſes„Zum Anker“ in Ladenburg. Zum Verkauf geöffnet von 6—8 Uhr undvo nn 18 21 Uhr. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Mittwoch, 18. Mai: Nachmittags⸗Vorſtellung: NS. „Kraft durch Freude“, für Arbeitsopfer: Der G'wil⸗ ſenswurm. Volksſtück von Ludwig Anzengruber. An⸗ fang 15, Ende 17.15 Uhr.— Abends: Miete M 24 und 2. Sondermiete M 12 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 384 bis 386 und Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 433 bis 434; Euryanthe. Oper von Carl Maria von Weber. Anfang 19.30. Ende 22.30 Uhr. Donnerstag, 19. Mai: Miete D 26 und 2. Sondermiete D 13 und fur die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 133 bis 135: Zyklus zeitge⸗ nöſſiſcher Dichter und Komponiſten, 5. Abend: Det Hochverräter. Schauspiel von Curt Langenbeck. An⸗ fang 20, Ende 22 Uhr. 5 18 Freitag, 20. Mai: Miete F 25 und 1. Sondermiete F und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturge⸗ meinde Ludwigshafen, Abt. 47: Zyklus zeitgenöſſiſchet Dichter und Komponiſten, 6. Abend: Ilona. Opet von Bodo Wolf. Anfang 20, Ende nach 22.15 Uhr, Im Neuen Theater(Roſengarten): 1 Donnerstag, 19. Mai: Für die NSG.„Kraft durch Freude“ Mannheim: Die Fledermaus. Opere von Johann Strauß. Anfang 20, Ende 22.45 Ahr. Freitag, 20. Mai: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 145 bis 147, 291, 320, 330 bis 338, 348 bis 358, 361 bis 369, 391 bis 393, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillt Nr. 1 bis 700: Der G'wiſſenswurm. Volksſtil von Ludwig Anzengruber, Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Sonntag, 22. Mai: Vorſtellung für Minderbemittelte, ohne Kartenverkauf: Verſprich mir nichts. 1 die von Chaxlotte Rißmann. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. —— —— 5 f K