F S e A 8 483 d KN r d n Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mü. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe- Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., an Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte r. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages imd Nugeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berbündblatt für den Stadtteil Mm. ⸗Sechen helm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keiner Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hürdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IV. 38. 1140. 88. Jahrgang Die große Schlacht in China Nirgends haben ſich die Stärkeverhältniſſe und techni⸗ ſchen Veränderungen ſo ungeheuer gewandelt wie in der Kriegführung. Erſt unſer Zeitalter kennt die Maſſenheere. Die Kriegsforſchung glaubt zu wiſſen, daß die Feldzüge des Altertums kein auch nur annähernd ſo großes Maſſenauf⸗ ebot kannten, wie es in den Kriegen der Gegenwart in Bewegung geſetzt wird. Und wenn die Perſer auch nach der Legende geſagt haben, daß ihre Pfeile die Sonne verfin⸗ ſtern würden, ſo meint man doch, daß ihre Heere nicht viel ſtärker geweſen ſeien, als ein heutiges Armeekorps. Oder man leſe die Truppenziffer nach, mit der Friedrich der Zweite ſeine Schlachten ſchlug. Selbſt in den wichtigſten Kampfhandlungen ſtanden ihm kaum 100 Geſchütze zur Ver⸗ fügung. Das alles hat ſich jetzt grundlegend verändert, und lrozdem gibt es Geſetze in der Kriegführung, die heute noch die gleiche Gültigkeit beanſpruchen wie vor zweitauſend Jahren. Dazu gehört der Umfaſſungsgedanke wie er von Hannibal gegen die Römer bei Cannae im Jahre 216 b. Chr. durchgeführt wurde. Wie auch die Waffen wechſel⸗ len und ſo ſehr auch die Armeen wuchſen, der Gedanke, die gegneriſche Armee an ihren Flügeln zu überflügeln und ſie im Rücken zu faſſen, iſt heute wie vor zweitauſend Jahren das erſtrebenswerteſte Ziel des Feldherrn. Während des Weltkrieges iſt dieſer Gedanke, dem Graf Schlieffen in allen ſeinen Mobilmachungsplänen huldigte, niemals reſtlos ver⸗ wirklicht worden. Freilich hat Schlieffen auch gelehrt, daß, wer umfaßt, leicht ſelber umfaßt werden kann. Das gilt beſonders heute wo die Heere weit auseinandergezogen ſind, und die Feld⸗ herren nicht mehr mit dem Einſatz ihrer geſamten Streit⸗ ktäfte eine beſtimmte Schlacht ſchlagen. Jetzt hören wir wieder aus dem Fernen Oſten, daß die alte Kriegslehre von der Einkreiſung von den Japanern bei Sutſchau ver⸗ ſucht wird. Faſt vier Monate hat ſich an dieſem Eiſenbahn⸗ knotenpunkt der Widerſtand der Chineſen gehalten. Der Marſchall Tſchiangkaiſchek legte auf den Beſitz dieſer Stadt um ſo größeren Wert, weil ſich hier die Lunghai⸗Bahn und die Bahnlinie Nanking Tientſin kreuzen. Die Lunghai⸗ Bahn war im Rücken der Chineſen von hohem ſtrategiſchen Vert. Sie konnten hier Truppen und Material nach allen gefährdeten Punkten der Front hin verſchieben, während die Japaner nur über Bahnlinien in nordſüdlicher Richtung hinter ihrer Front verfügten. Zuerſt galt der Widerſtand des Marſchalls der japaniſchen Nordarmee, die von Peking und von der Provinz Schantung her vorrückte. Die Nanking⸗ Armee der Japaner ſetzte ſich nur langſam in Bewegung, aber es war von vornherein klar, daß ſie im Falle ihrer Vereinigung mit den von Norden her ſich vorkämpfenden japaniſchen Truppen die chineſiſche Verteidigungsſtellung umklammern mußten. Ein wirklicher Erfolg Tſchiangkai⸗ ſcheks konnte— ſpweit wir die Dinge von hier aus über⸗ haupt beurteilen können— nur erzielt werden, wenn er die Japaner im Norden entſcheidend ſchlug, ehe vom Oſten her die japaniſchen Nanking⸗Truppen anlangten. Daran aber war wohl überhaupt zu keinem Zeitpunkt zu denken. Die chineſiſchen Erfolge lagen im weſentlichen im Wider⸗ ſtande gegen die japaniſchen Angriffe. Hier haben ſie ſich mehr als drei Monate tapfer gewehrt. Bedeutet die Wi⸗ derſtandskraft der Chineſen die große Ueber⸗ kaſchung, ſo iſt doch die militäriſche Schulung des chineſiſchen Soldaten noch nicht ſoweit gediehen, daß der Marſchall mit ihm Angriffsſchlachten ſchlagen kann. Nun aber, wo die Ja⸗ paner vom Süden und Oſter her Sutſchau umfaſſen und dom Norden her die Lunghai⸗Bahn an mehreren Stellen durchſtoßen worden iſt, fragt man ſich: Was beabſichtigt Ichiangkaiſchek, daß er bei Sutſchau, das inzwiſchen in die Hand der Japaner gefallen iſt, bis jetzt ſtehen blieb? Er wäre ſehr wohl in der Lage geweſen, auf der noch intakten Lunghai⸗Bahn ſeine Hauptkräfte nach Weſten ab⸗ zutransportieren, um mit einer großen intakten Armee ſich weſtwärts zu halten. Das wäre gewiß eine Gefährdung der neuen Hauptſtadt Hankau geweſen. Aber gerade die Ge⸗ chichte dieſes Krieges lehrt, daß der Beſitz von Städten und Hauptſtädten von minderem Belang iſt. Entſcheidend iſt der Beſitz einer intakten Armee. Jetzt ſcheint es ſo, als ob Tſchiangkaiſchek alles an die Behauptung der Sutſchau⸗ Stellung ſetzt, felbſt auf die Gefahr hin, daß einige hundert⸗ nuſend Mann ſeiner Armee umzingelt werden. Man kann nicht annehmen, daß der gewiegte Stratege die Situation verkannt hat. Die Japaner haben allerdings ihre Umflüg⸗ 1 ungen hauptſächlich durch Verwendung von mo⸗ toriſſerten Truppen durchführen können, denen die Chineſen nichts Gleichwertiges entgegenzuſtellen haben. Auch in der uuktiſchen Verwendung der Luftſtreitkräfte ſind ihnen die Japaner über, zweifellos auch bedeutend in der Zahl der Lamſtagkeuce⸗ 8 Nun ſpitzt ſich die große Schlacht in China zu einem dra⸗ matiſchen Schlußakt 45 5 Raum, der von den Japanern umfaßt iſt, iſt allerdings ſo groß, daß man von einer Ver⸗ nichtung durch einkreiſendes Artilleriefeuer noch längſt nicht ſpreche sring enthält zabl⸗ 5 E ce e dene e hineſen noch viel retten 99 allerdings weniger an Material als an Menſchen. er Einſatz der japaniſchen Flugwaffe muß ſich in dem flaßen eſſel täglich 1 geſtalten. Man ſieht auc 1 25 die hneſiſchen räfte, die etwa vom Süden her mi 155 Baſis Hankau, die ſapaniſchen Umfaſſer umfaſſen könn⸗ ban, Der Verteidiger von Sutſchau war Tchiangkaiſcheks voter Unterführer, der General Li Tſchung⸗Men. Ihm war ter allem die erfolgreiche Abwehr nach Norden hin zu dan⸗ Su Nach japaniſcher Darſtellung ſollen nach dem Fall von Fl chan 200 000 Mann der chineſiſchen Truppen eingekreiſt ben. Noch beinen ſich die Dinge jedoch im Fluß zu befin⸗ handlobne daß freilich am Ausgang dieſer großen Kampf⸗ ndlungen an ſich noch ein Zweifel beſtünde. Samstag, den 21. Mai 1938 Wieder ſchwere Aebergriffe Neue Ausſchreitungen in Prag Nach einer Wahlkundgebung im Deutſchen Haus. Prag, 20. Mai. Im Anſchluß an eine Wahlkundgebung der Sudetendeutſchen Partei im Deutſchen Haus zu Prag kam es um Mitternacht zu tſchechiſchen Ausſchreitungen ge⸗ gen Sudetendeutſche. Die Abgeordneten der Sudetendeut⸗ ſchen Partei Kundt und Neuwirth verſuchten wiederholt, die Polizei zum Einſchreiten zu veranlaſſen. Dabei kamen die Abgeordneten ſelbſt in ernſte Gefahr, denn ſie wurden aus der Menge heraus tätlich angegriffen. Dem Landes⸗ ausſchußbeiſitzer Keil wurden bei der Abfahrt die Fenſter ſeines Kraftwagens zertrümmert. Erſt nach Eintreffen einer Polizeiverſtärkung konnte der Mob abgedrängt wer⸗ den. Gegen 2 Uhr nachts zogen 200 Anhänger der Tſche⸗ chiſch⸗Nationalen Vereinigung über den Graben zum Wen⸗ zelsplatz, wo ſie aufreizende Sprechchöre wie„Henlein ge⸗ hört nach Pankraz“(ins Prager Gefängnis) ausſtießen. Beim Wenzelsplatz ſtellte ſich Polizei den Kundgebern ent⸗ gegen und zerſtreute ſie zum Teil unter Anwendung des Gummiknüppels. 3 Tſchechiſche Gendarmen gegen Sudetendeutſche. In der ſudetendeutſchen Induſtrieſtadt Chodau bei Karlsbad kam es heute zu ſchweren Zuſammenſtößen zwi⸗ ſchen Gendarmen und der deutſchen Bevölkerung. Tſchechi⸗ ſche Gendarmen aus Chodau hatten am Tage vorher zwei junge deutſche Turner verhaftet, weil ſie deutſche Heimat⸗ lieder geſungen hatten. Eine Abordnung der deutſchen Ein⸗ wohnerſchaft von Chodau erſchien morgens beim Gendarme⸗ riekommando, um die Freilaſſung der beiden Turner zu er⸗ wirken. Die Abordnung wurde von den Gendarmen in brüsker Art zurückgewieſen, bedroht und zum Verlaſſen des Gebäudes gezwungen. Der Bevölkerung bemächtigte ſich daraufhin eine ungeheure Erregung. Die tſchechiſche Gen⸗ darmerie aging mit der Schußwaffe und gezogenem Säbel vor. Als ein Gendarm auf die Straßenpaſſanten zu ſchie⸗ ßen begann und 75 die anderen Gedarmen ihre Gewehre und Revolver ſchußbereit machten, erreichte die Erregung ihren Höhepunkt. Die Kaufleute von Chodau ſchloſſen ent⸗ ſetzt ihre Geſchäfte und ließen die Rolläden herunter. In den Betrieben wurde die Arbeit eingeſtellt, und es ſammel⸗ ten ſich große Gruppen empörter Einwohner in den Stra⸗ ßen der rein deutſchen Stadt. i Die Tatſache von der Terroriſierung der Einwohner von Chodau durch tſchechiſche Gendarmen löſte auch in den Nachbarorten Neuſattel und Falkenau große Empörung aus. Die Bevölkerung ſchloß ſich ebenfalls der Aktion der deutſchen Einwohnerſchaft von Chodau an und legte die Arbeit nieder. Den Amtswaltern und Ordnern der Sude⸗ tendeutſchen Partei gelang es ſchließlich, die 11 15 zu be⸗ ruhigen und zur Räumung der Straßen zu veranlaſſen. Auch in Brünn Störungsverſuche. Im Deutſchen Haus in Brünn fand eine Verſammlung der SDP ſtatt, die planmäßigen Störungsverſuchen ausge⸗ ſetzt war. Eine ſtarke von Kommuniſten und Sozialdemo⸗ kraten durchſetzte Menge drang nach Verſammlungsbeginn gegen das Haus vor und beſchädigte die Eingangstür mit Steinwürfen. Gleichzeitig verſuchte eine Gruppe in den Garten vorzudringen, wurde jedoch von der Polizei abge⸗ drängt. Gegen Schluß der Verſammlung rotteten ſich dieſe Elemente in der Nähe des Deutſchen Hauſes erneut zu⸗ ſammen. Polizei zog einen Kordon und drängte ſie zurück. Angeſichts dieſer Lage blieben die Verſammlungsteilneh⸗ mer zunächſt im Deutſchen Haus Als nach einiger Zeit ein Teil von ihnen das Haus zu verlaſſen verſuchte, durchbra⸗ chen die Terroriſten den Polizeikordon und ſchlugen auf die Mitglieder der SDP mit Stöcken und Stangen ein. Schließlich mußten zweſ Kompanien Gendarmerie zur Räumung des Platzes eingeſetzt werden. Gudetendeutſche Feſtſtellungen Das Preſſeamt der Sudetendeutſchen Partei teilt mit: „Auf Grund der Nachrichten über die agteihe fue Aus⸗ reitungen in Prag, Brünn und einer Reihe ſudetendeut⸗ 115 Städte iſt der Politiſche Ausſchuß der Hauptleitung er Sudetendeutſchen Partei zu einer außerordentlichen Sitzung zuſammengetreten. 5 Die Vertreter der Organiſationsgliederungen der Su⸗ detendeutſchen Partei berichteten über die Lage im ſude⸗ tendeutſchen Siedlungsgebiet. Die Zuſammenfaſſung der Berichte ergibt, daß Sozlaliſten und Kommuniſten und tſche⸗ chiſche Elemente ſich verbinden und das Sudetendeutſchtum auf das. te provozieren und angreifen, ſo daß fel Sicherheit und Leben des einzelnen Sudetendeutſchen 99 ſind. Im Beſonderen wurde Bericht erſtattet über ie Vorfälle in den Wählerverſammlungen der Sudeten⸗ deutſchen Partei in Prag und Brünn. Es wurden Proto⸗ kolle vorgelegt, die bewe enz daß eine aufgehetzte Menge in Prag und Brünn geradezu eine Menſchenfagd auf Deutſche veranſtaltet, daß die Sicherheitsorgane ihre Pflicht nicht erfüllen und es ſelbſt parlamentariſchen Vertretern unmöglich ge⸗ macht wurde, ſich der Angefallenen anzunehmen. Ungehin⸗ dert kann die Ipr er 2 chen und kommuniſtiſchen Partei mit. e gegen 95 Deutſchtum, gegen die Sudetendeutf artei und Kon⸗ rad Henlein agitieren. Unterſtützt wird dieſe Agitation na⸗ hezu von der geſamten tſchechiſchen ar während es ſu⸗ detendeutſchen Zeitungen von der Zenſur unmöglich ge⸗ macht wird, Darſtellungen über die Vorfälle und das Vor⸗ gehen der Sicherheitsorgane zu veröffentlichen und den wahren Sachverhalt aufzuzeigen. N ahlpropaganda der Tſchechen der marxiſti⸗ Nr. 118 Der Politiſche Ausſchuß ſtellt feſt, daß bereits nach den erſten Vorfällen der Miniſterpräſident Dr. Hodza von einer parlamentariſchen Abordnung der Sudetendeutſchen Partei mündlich und ſchriftlich auf den Ernſt der Lage und dier Folgen einer planmäßigen Wühlarbeit gegen das Sude⸗ tendeutſchtum aufmerkſam gemacht wurde. Ueberdies ſind die vor Monaten mit Miniſterpräſident Hodza geführten Beſprechungen unter der Vorausſetzung eingeleitet wor⸗ den, daß ſeitens der Regierung und der ſtaatlichen Behör⸗ den Maßnahmen ergriffen werden, die 1. die volle ſtaats⸗ bürgerliche Freiheit des Sudetendeutſchtums garantieren und 2. einen Zuſtand herbeiführen, der es ermöglicht, daß die ſudetendeutſche Abordgung als Gleiche unter Gleichen die Verhandlungen begiauen kann. Demgegenüber ſtellt der Politiſche Ausſchuß feſt, daß Regierung und Behörden dieſe Vorausſetzungen nicht ge⸗ ſchaffen haben. Er hal daher beſchloſſen, dem Miniſterpräſi⸗ denten Dr. Hodza mitzuteilen, daß die Sudetendeutſche Par⸗ kei nicht in der Lage wäre, die Beſprechungen über das Nationalitätenſtatuk der Regierung aufzunehmen, ſolange nicht die Kuhe und Ordnung im ſudetendenſchen Gebiet und überall die primitivſten verfaſſungsmäßigen Rechte der Meinungs-, Preſſe-, Berſammlungs- und Koalitionsfreiheit des Sudetendeutſchtums gerantierk ſind. 5 8 Landesausſchußmitglied Dr. Hubert Preibſch und die Brünner Abgeordneten und Senatoren der SDP haben beim Landeshauptmann Dr. Czerny vorgeſprochen und dar⸗ auf hingewieſen, daß erhöhter Schutz der deutſchen Ge⸗ bäude in Brünn, vor allen Dingen des Deutſchen Hauſes, der deutſchen Techniſchen Hochſchule und des Deutſchen Theaters nötig 5 England verſucht zu vermitteln Reynauds Beſuch in London. London, 20. Mai. Der franzöſiſche Juſtizminiſter Paul Reynaud traf zu einem zweitägigen Aufenthalt in der engliſchen Hauptſtadt ein. Reynaud hatte bereits eine Beſprechung mit Lord Halifax, in deren Verlauf er den derzeitigen Stand der franzöſiſch⸗italieniſchen Verhandlungen und Frankreichs Stellungnahme zu der jüngſten Entwicklung der Lage in Spanien erläuterte. „Die Ausſichten für eine Entſpannung zwiſchen Frank⸗ reich und Italien werden von der Londoner Preſſe in etwas hoffnungsvollerem Licht geſehen. Man hofft, daß der Nicht⸗ einmiſchungsausſchuß, der in der kommenden Woche zuſam⸗ mentreten ſoll, eine Beſprechung der britiſchen Freiwilligen⸗ formel zuwege bringen wird. Das engliſche Beſtreben geht dahin, eine Uebereinſtimmung zwiſchen Frankreich und Ita⸗ lien über eine Formel für die Zurückziehung der Freiwil⸗ ligen zu erzielen. Die britiſche Regierung bietet anſcheinend ihren ganzen Einfluß in Rom und Paris auf, um zu ver⸗ mitteln, da man der Anſicht iſt, daß ein Zuſammenbruch der franzöſiſch⸗italieniſchen Verhandlungen ein ernſthafter Rückſchlag für die Befriedungspolitik der britiſchen Regie⸗ rung ſein würde. Nom erwartet eine franzöſiſche Geſte Kom, 20. Mai. Zu den Warnungen, die Daladier an die Verbreiter beunruhigender Gerüchte gerichtet hat, meint„Tevere“ daß die von unverantwortlichen Kreiſen ausgehende Alarmſtimmung auch in der franzöſiſchen Re⸗ gierung ſchon ihr Gegenſtück habe. Der franzöſiſche Re⸗ gierungschef habe in en nichts weniger als ruhigen Er⸗ klärungen im weſentlichen betont, daß Frankreich imſtande ſei, bei jeder Gelegenheit auch allein die Unverletzlichkeit ſei⸗ ner Grenzen zu garantieren. Es bedürfe nicht vieler Aus⸗ legungen, um zu verſtehen, daß man in Frankreich mit der Möglichkeit einer Iſolierung rechne. Mit anderen Worten bedeute dies, daß die auf der engen Entente mit England beruhende franzöſiſche Politik nicht über jede Diskuſſion er⸗ haben ſei. Die Erklärungen Daladiers, die kaltes Blut und eine Eintracht verlangten, ſeien das Spiegelbild der in der Regierung vorhandenen Gegenſätze. Es ſei nur zu hoffen, daß es der unverantwortlichen wie der„offiziellen“ Alarm⸗ ſtimmung nicht gelingen möge, Frankreich zu unbedachten Schritten hinzureißen, die von den auf ihre eigene Sicher⸗ heit bedachten Mächten nicht geduldet werden könnten. Zur Charakteriſierung der Stimmung in Paris läßt ſich Agenzia Stefani aus der franzöſiſchen Hauptſtadt be⸗ richten:„Das politiſche Barometer zeigt am. vor⸗ mittag eine geringfügige, wenn auch deutliche Tendenz zur Beſſerung in Bezug auf die Auslegungen, die man hinſicht⸗ lich der in den franzöſiſch⸗italieniſchen Beſprechungen einge⸗ tretenen Pauſe ſowie im Hinblick auf eine neue Einſtellung in Ausſicht ſtelle, die die Regelung der Belieferung der Rot⸗ ſvanier erfahren ſolle. Man verſichert, daß ſich die franzöſiſche Regierung zur praktiſchen Verwirklichung der von Miniſterpräſident Dala⸗ gier erwähnten Aufrichtigkeit vorbereite, endlich eine Geſte * machen, und zwar jene, den täglich frei nach Sowjet⸗ panien gerichteten Durchgangsverkehr zu unterbrechen, um ſowohl möglichen Anklagen in der nächſten Sitzung des Nichteinmiſchungsgusſchufſes vorzubeugen— die dieſe in nicht geringe Verlegenheit bringen würde— als auch um etwaige entſprechende Initiativen zugunſten der National- ſpanier abzuwenden. Man fügt hinzu, daß eine derartige Geſte zweifellos die Lage wiederherſtellen würde, und daß alle jene allmählich die Dringlichkeit dieſes Vorgehens einzuſehen beginnen, die nicht nur wahrhaft um das Preſtige und die Sicherheit des Landes beſorgt ſind, ſondern auch um die Solidarität, die es heute oder morgen nötig haben könnte.“ ——— 5 — Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Tatkraft und Tempo, mit denen der wirtſchaftliche Neuaufbau der Oſtmark in Angriff genommen wurde und durchgeführt werden wird, entſprechen ganz dem, was wir in dieſer Beziehung von der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung innerhalb der alten Reichsgrenzen ſchon ſeit der Machtübernahme gewohnt ſind Erſt zwei Monate ſind vergangen, ſeit unſere heutige Oſtmark wieder ein Beſtand⸗ teil des Reiches wurde und ſchon ſind auf den verſchieden⸗ ſten Gebieten Aufbauarbeiten nicht etwa nur geplant, ſon⸗ dern bereits in vollem Gange. Eines der größten Unterneh⸗ mungen dieſer Art iſt das Tauernkraftwerk, zu dem Gene⸗ ralfeldmarſchall Göring dieſer Tage den erſten Spatenſtich getan hat. Ein paar Zahlen mögen die gewaltige Bedeu⸗ tung gerade dieſes Werks veranſchaulichen: der Bau gibt 10 000 Arbeitern auf fünf Jahre hinaus Beſchäftigung; die Hohen Tauern ſind, nach vorläufiger Schätzung, imſtande, durch ihre Waſſerkräfte 10 Milliarden Kilowattſtunden elektriſchen Strom jährlich aufzubringen— das iſt ein Viertel des Geſamtſtromverbrauchs Deutſchlands, der etwa 40 Milliarden Kilowattſtunden beträgt. Man ſieht, es iſt in der Tat ein gewaltiges Werk, das in der neuen deut⸗ ſchen Oſtmark ſoeben begonnen worben iſt. Anderes kommt hinzu, ſo e oeſchleunigte Fertigſtellung der Waſſerſtraßen⸗ verbindung Rhein—Main— Donau, die fetzt ebenfalls in Angriff genommen worden iſt und die bis zum Jahre 1945 durchgeführt ſein wird. In nicht zu ferner Zeit werden alſo Kohlen und Erze vom Rhein auf großen Frachtſchiffen nach der Donau transportiert, andererſeits werden landwirt⸗ schaftliche Erzeugniſſe und Holz aus der Oſtmark, Getreide und Oel vom Balkan nach dem induſtriellen Weſten beför⸗ dert werden. Die Hermann⸗Göring⸗Werke in Linz erhalten dann eine Schiffahrtsverbindung direkt in die wirtſchaft⸗ liche Herzkammer des Reiches. Das ſind nur einige— aller⸗ dings beſonders große und bedeutungsvolle— Bauten und Maßnahmen, durch die die Oſtmark wirtſchaftlich mit dem übrigen Reichsgebiet verklammert werden wird. Nebenher geht die allgemeinpolitiſche und die kulturpolitiſche Zuſam⸗ menführung, die ebenfalls ſchon ſehr breit gediehen iſt. Wie Überall, macht der nationalſozialiſtiſche Staat auch auf die⸗ ſen Gebieten ganze Arbeit. Anderwärts wird geredet, im eutſchland Adolf Hitlers aber gehandelt! Alſo Taten, nicht Worte! Auch die Schaffung der Achſe Berlin— Rom war eine ſolche Tat, an deren Zuſtandekommen aber ſelbſtverſtändlich auch die andere autoritäre Großmacht Europas, das faſchiſtiſche Italien, mitbeteiligt war. Daß die deutſch⸗italieniſche Freundſchaft ein unter allen Umſtänden ernſt zu nehmender Faktor für die europäiſche Politik geworden iſt, wollten gewiſſe Kreiſe in Frankreich immer noch nicht glauben. Auch nicht nach dem glänzenden Verlaufe der Italienfahrt Adolf Hitlers. Deshalb hat Muſſolini in ſeiner Genueſer Rede noch einmal darüber geſprochen und zwar ſo klar und ſo eindeutig, daß den Leu⸗ ken, die immer noch glaubten, im Trüben fiſchen zu kön⸗ nen, die Luſt dazu gründlich vergangen iſt. Der Duce hat ſich nochmals feierlich zur italieniſch⸗deutſchen Freundſchaft ekannt und hat hinzugefügt, daß die beiden autoritären Staaten auch zuſammen marſchieren würden, wenn es etwa den demokratiſchen Mächten einfallen ſollte, aus doktrinären Gründen einen Krieg zu provozieren. Muſſolini hat dann weiterhin auf die große Bedeutung des Spanienkonflikts 557 die europäiſche Politik hingewieſen und hat ganz offen davon gesprochen, daß man in Frankreich den Sieg des roten Spanien wünſche. Dieſe Aeußerung des italieniſchen Regierungschefs hat in Frankreich verſchnupft, obwohl ſie doch Awelſelle vollkommen richtig iſt. Gerade in den letzten Tagen iſt die franzöſtſch⸗ſpaniſche Grenze wieder ſehr un⸗ dicht geweſen: Kriegsmaterial iſt in Maſſen über dieſe Grenze aus Frankreich zu den Roten in Spanien verſchoben worden. And das, obwohl es jedem vernünftigen Menſchen klar iſt, daß der Endſieg dem nationalen Spanien des Ge⸗ nerals Franco gehören wird und daß daran auch die Un⸗ terſtützung der Roten durch Frankreich nichts mehr ändern kann. Aber da Frankreich offiziell an der Nichteinmiſchungs⸗ politik Auer dem Spanienkonflikt i e ee hat, hal man es Muſſolini übel genommen, daß er ſich erlaubte, die Dinge beim rechten Namen zu nennen. Wem es aber ernſt iſt mit der wirklichen Befriedung Europas, kann ſich nur darüber freuen, daß zu den neuen außenpolitiſchen Metho⸗ den der autoritären Staaten die Offenheit gehört, die an die Stelle der früheren Diplomatie getreten iſt, für die die Sprache bekanntlich nur ein Mittel war, um die Gedanken u verbergen. Wir ſind dieſe Offenheit von den außenpoltti⸗ 19 55 Reden unſeres Führers her gewohnt und begrüßen es, daß auch Muſſolinf die Lage ſo geſchildert hat, wie ſie iſt. Wenn Frankreich daran keine Freude empfindet, kön⸗ nen wir ihm nicht helfen. Schuld daran iſt nämlich die eigene franzöſiſche Außenpolitik, die die Zeichen der Zeit nicht erkannte und die ſich mit ihrer ſtändigen Rückſicht⸗ nahme auf die ſtark kommuniſtiſch beeinflußte„Volksfront“. Die franzöſiſche Politik hat in der letzten Zeit überhaupl auch ſonſt noch allerlei Enttäuſchungen erlebt. So hat die Genfer Ratstagung mit einem völligen Fiasko ge⸗ endet, denn es ſtellte ſich heraus, daß die Zeiten endgültig vorbei ſind in denen ſich die noch in der Genfer Liga ver⸗ bliebenen Mächte einfach von Frankreich am Gängelband . laſſen. Die Schweiz hat verlangt und erreicht, daß 10 die Genfer Liga die völlige Neutralität wieder zurück⸗ bt, nachdem dieſer Staat erkannt hatte, daß ſeine hiſtori⸗ f e neutrale Stellung in Europa durch das ſogenannte zkollektive“ Syſtem in ſchwerſte Gefahren hineingeſteuert iſt. Daß auch die Abeſſinſendebatte in der Ratstagung aus⸗ gehen werde wie das berühmte Hornberger Schießen, war vorauszuſehen, und Frankreich hatte ſich deshalb ſchon von vornherein zu dem Standpunkt Englands bekannt, das den Antrag 10 1 und mit ihm durchdrang, es möge jedem ein⸗ elnen Staat die Entſcheidung überlaſſen bleiben, wie er ſcch zur Frage der. Anerkennung des italieniſchen Impe⸗ riums ſtellen will. Daß Chile ſeinen Austritt aus der Gen⸗ fer Entente angemeldet hat, bedeutet eine weitere Schwä⸗ oll des Bundes und damit eine neue Niederlage für die olitik jener Staaten, die in ihm noch immer ein brauch⸗ bares Werkzeug der Außenpolitik ſieht! Aber auch in der franzöſiſchen Innenpolitik fehlt es nicht an Enttäuſchungen. Die Streiks und die Unzufriedenheit dauern fort. Und es iſt bezeichnend, daß die franzöſiſche Regierung jetzt hundert eiedene zur Verſtärkung ihrer Luftrüſtung in Amerika eſtellen mußte, weil die franzöſiſche 0 außerſtande iſt, dieſe Flugzeuge kurzfriſtig zu liefern. In dieſem Zuſammenhange ſei noch erwähnt, daß die franzö⸗ ſiſche Regierung in ihren Kolonien einen Rekrutierungsfeld⸗ 2 unter den ide Herr beabſichtigt, um auf diels Weise das franzöſiſche Heer zu verſtärken⸗ Flugzeuginduſtrie erzürnte italieniſche Politiſches Allerlei Sammlung für das Richard⸗Wagner⸗Nationaldenkmal. Auf Anregung des Präſidenten der Reichstheaterkam⸗ mer, des Vorſitzenden des Deutſchen Gemeindetages und des Oberbürgermeiſters der Reichsmeſſeſtadt Leipzig findet mit Genehmigung des Reichsminiſters des Innern an al⸗ len deutſchen Opernhühnen des alten Reichsgebietes (ohne Oeſterreich) am Sonntag, den 22. Mai, anläßlich des 125. Geburtstages Richard Wagners eine Geldſpenden⸗ ſammlung ſtatt für das ſeiner Vollendung entgegengehende Richard⸗Wagner⸗Nationaldenkmal in Leipzig, zu dem Hit⸗ ler vor vier Jahren den Grundſtein gelegt hat. Durch dieſe Veranſtaltung ſoll das Richard⸗Wagner⸗Nationaldenkmal zu einer Sache der Nation gemacht werden und ein einmüti⸗ ges Bekenntnis zu Deutſchlands großem Muſiker und Dich⸗ ter ſein. Agrarpolitiſche Juſammenarbeit. Zu Ehren des italieniſchen Staatsſekretärs Profeſſor Taſſinari und ſeiner Gattin gab der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft einen Empfang. Reichsmi⸗ niſter Darré gab in ſeiner Begrüßungsanſprache ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß Taſſinari ſeiner Einladung. nach Deutſchland zu kommen gefolgt ſei. Taſſinari verſt⸗ cherte in ſeiner Erwiderung, er ſei ſicher, daß die Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen Deutſchland und Italien auch auf agrar⸗ politiſchem Gebiet ſich immer enger geſtalten werde. Neue Strafverfahrensordnung in Beratung. Vom 17. bis 19 Maj ſetzte der Ausſchuß für Strafpro⸗ zeßrecht der Akademie für Deutſchen Recht in Stuttgart unter Vorſitz von Prof. Dr. Schoetenſack⸗Würzburg die zweite Leſung eines Entwurfes der Strafverfahrensordnung fort. Bei dieſer Gelegenheit wurden vordrineſiche Fragen der Angleichung des Rechtszuſtandes im Lande Oeſterreich an das nationalſozialiſtiſche deutſche Recht auf dem Gebiet des Strafverfahrensrechts beraten. Das Ziel der nationalen Einigung in Polen. 8 gung In Warſchau tagte zum erſten Male der neugeſchaffene „Oberſte Rat des Lagers der nationalen Einigung“. In Anweſenheit des Miniſterpräſidenten General Skladkowſkis hielt der Chef des Lagers. General Skwarczynſki, eine Rede, in der u. a. ſagte, die Bemühungen zur Zuſammen⸗ faſſung der Nation ſtießen auf ſehr ſtarke Hinderniſſe durch die Sonderintereſſen einzelner Gruppen. Es ſei nicht rich⸗ tig, die Nation nach altem Brauch in eine Linke und eine Rechte zu teilen, denn dieſe alten politiſchen Formen ſeien überlebt. Das Bewußtſein ſei heute allgemein, daß der Staatspräſident volle Autorität beſitzen, die Armee als Ga⸗ rantin der Kraft und der Wehrfähigkeit des Staates mit größter Fürſorge umgeben werden müſſe und daß die Außenpolitik unter keinen Umſtänden Gegenſtand der poli⸗ tiſchen Auseinanderſetzung werden dürfe. Der Wektlauf um die Höchſttonnage. Der Marinekorreſpondent des„Daily Telegraph“ hält es für ſehr wahrſcheinlich, daß die zwei Schlachtſchiffe des Programms 1938, die im Herbſt auf Kiel gelegt würden, die 35 000⸗To⸗Grenze weit Überſchreiten würden. Nach An⸗ ſicht der engliſchen Sachverſtändigen würde eine Erhöhung der Tonnage um 7000 To allen Erforderniſſen entſprechen. Da man im Augenblick keine kleineren Schiffe als die von anderen Mächten geplanten bauen könne, ſo würden die Neubauten 40 000 To überſchreiten, vielleicht würde man ſogar 45 000⸗To⸗Schiffe bauen. Türkiſche Proteſtnoten nach Paris und Genf. Der türkiſche Staatspräſident iſt in Begleitung einiger Abgeordneter im Sonderzug nach der am Mittelmeer ge⸗ legenen Hafenſtadt Merſin abgereiſt. Er wird einige Zeit in den ſüdlichen Grenzgebieten der Türkei verbringen. Die Reiſe Atakürks iſt bemerkenswert, weil ſie die aus Syrien ſtammenden franzöſiſchen Meldungen von einer erneuten ſchweren Erkrankung des Staatspräſidenten zu widerlegen ſcheint Die Lage im Sandſchakgebiet wird in türkiſchen Kreiſen als ernſt beurteilt. Es verlautet, daß die türkiſche Regierung nach Genf und nach Paris Proteſtnoten gerich⸗ tet hat, in denen„gegen die Behinderung der Wahlen und gegen die ſtändigen Mißhandlungen des türkiſchen Volks⸗ teiles im Sandſchakgebiet“ Verwahrung eingelegt wird. Ein neuer Appell Nothermeres England ſoll Deutſchland die Hand reichen. London, 20. Mai. Lord Rothermere befaßt ſich in der Daily Mail“ abermals mit dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland. Wiederum ſetzt er ſich für eine Verſtändigung wiſchen Deutſchland und England ein. Einleitend führt Rothermere Schuſchnigg als Beiſpiel dafür an, daß außen⸗ politiſche Fragen nicht immer leicht zu verſtehen ſeien. Sechs bis ſieben Jahre lang habe das engliſche Außenamt die Be⸗ deutung Muſſolinis auch nicht verſtehen können. Man habe ihn in England V als Witz angeſehen, den eine f evölkerung jederzeit beſeitigen könne. Eine ebenſo falſche Vorſtellung 175 man von Hitler ge⸗ habt. Die engliſchen Diplomaten hätten es offenſichtlich nicht aſſen können, daß hinter dieſen beiden nationalen Per⸗ önlichkeiten eine Volksmacht und eine Energie ſtehe, die ein engliſcher Premierminiſter, wenn Überhaupt, dann nur ſelten gehabt habe. Rothermere befaßt ſich dann nochmals mit der Per⸗ önlichkeit Hitlers. Er ſchreibt:„Hitler nennt ſich mit Stolz Mann des Volkes. Trotzdem habe ſch nach jedem Zuſam⸗ mentreffen mit ihm den Eindruck gehabt, daß er ein gro⸗ ßer Gentleman iſt. Jeder Gaſt fühlt ſich ſofort wohl. Selbſt wenn man nur fünf Minuten mit ihm zuſammen iſt. hat man das Gefühl, ihn ſchon lange zu kennen. Seine Höflich⸗ keit iſt kaum zu beſchreiben. Männer und 1 ſind glei⸗ chermaßen von ſeinem ſteten und entwaffnenden Lächeln gefangen.“ Lord Rothermere ſtellt weiter feſt:„Hitlers Politik iſt die des Erfolges ohne Blutvergießen Er hat die Macht in Deutſchland, einem Lande von 68 Millionen Menſchen. mit nur geringen Verluſten an Menſchenleben erreicht. Oeſter⸗ reich wurde ohne einen einzigen uß in das Reich ein⸗ gegliedert Ich erſuche alle meine Landsleute, einzeln und 5 chloſſen, ihren Einfluß dahin einzuſetzen, einen Um⸗ chwung in der Stimmung und Auffaſſung herbeizuführen, der die größte Seemacht der Welt in die Lage verſetzt, der größten Landmacht die Hand zu reichen.“ Rothermere tritt dann nochmals dafür ein, daß den ungariſchen Anſprüchen. der 55 Gerechtigkeit widerfahre. Auf gland habe die Tatſache Eindruck gemacht, daß es in der Tſchechoſlowakei mehr Deutſche als Iren in Südirland gebe, dem England doch auch Selbſtregierung zugeſtanden habe. „Eine Flut von Kriegsmaterial“ Die Waffenlieferungen für Rolſpanſen. In mehreren Berichten beſtätigt die„Times“ die Tat ſache, daß die Kriegsmateriallieferungen über die franzöſt⸗ ſche Grenze in letzter Zeit erheblich zugenommen haben Das Blatt ſchreibt z. B. in einem Pariſer Bericht es dürf. ten wenig Zweifel darüber vorhanden ſein, daß die Ma⸗ teriallieferungen nach Rotſpanien im Tranſitwege über A vom Ausland her erheblich zugenommen hätten lis Grund hierfür gibt das Blatt an, daß eine Verminde. rung der Kontrolle auf franzöſiſcher Seite eingeſetzt habe. In einem längeren Bericht aus Henda ye erklärt das Blatt, daß eine lebhafte Tätigkeit längs der franzöſiſch⸗ kata. laniſchen Grenze eingeſetzt habe.„Nach einer Flaute von einigen Wochen im Frühſahr iſt eine ſtändige Flut von Kriegsmaterial das für die rotſpaniſche Armee in Spanien beſtimmt iſt, herübergekommen. Es umfaßt außer Feldge⸗ ſchützen und Luftabwehrgeſchützen Flugzeuge, die auf etwa 200 geſchätzt werden Nach zuverläſſigen Informationen ſei ein großer Teil der Waffen und Munition, die auf rotſpani⸗ ſcher Seite hereinkomme, franzöſiſcher Herſtellung. Ein an⸗ derer Teil werde von den franzöſiſchen Grenzbehörden bei der Einfuhr nach Frankreich verſiegelt und verlaſſe das Land in dem gleichen Zuſtande. Viele der Geſchütze 2 aus„Mitteleuropa“ zu ſtammen, während eine Anzahl von Flugzeugen trotz der nationalen Blockade über den Aden tiſchen Ozean gekommen ſei. Der nationale Heeresbericht. Salamanca, 20. Mai. Der nationale Heeresbericht ſpricht von ſchwerem Unwetter. das mit heftigen Schneeſtürmen verbunden war, und beſtätigt ferner die Einnahme der Ortſchaft Villafranco del Cid ſowie der um⸗ liegenden Stellungen, wobei der Feind erhebliche Verluſte erlitten habe und über 100 Gefangene gemacht worden ſeien. Drei Flugzeuge ſeien abgeſchoſſen worden. Nationale Flieger bombardierten milttäriſche Ziele der Stadt Caſtel⸗ lon. Der Kriegsberichterſtatter des nationalen Hauptquar⸗ tiers hatte eine Unterredung mit dem Befehlshaber an der Teruel⸗Front, General Varela, der ſich überaus zuverſicht⸗ lich äußerte Das ſchlechte Wetter ſei zwar nicht gerade ſehr erwünſcht, aber die Tage geringerer Kampftätigkeit würden auf nationaler Seite zur Vorbereitung neuer Operationen ausgenützt, während die Roten denen es an Anführern mangele, ſich auf eine geiſtloſe Verteidigung beſchränkten. Kurzmeldungen Ehrenpreis für die Handwerkerausſtellung. Berlin, 21. Mai. Für die vom 28. Mai bis 10. Juli in Berlin veranſtaltete Erſte Internationale Handwerkeraus⸗ ſtellung, an der außer Deutſchland 33 fremde Staaten be⸗ teiligt ſind, haben der Führer und Reichskanzler und Mu ſolini wertvolle Ehrenpreiſe geſtiftet. Die Ausſtellung wird in Zuſammenarbeit mit der Internationalen Handwerks⸗ Zentrale(CIA) in Rom von dem deutſchen Handwerk in der DA und dem Reichsſtand des deutſchen Handwerks gemeinſam mit dem Ausſtellungs⸗ und Meſſeamt der Stadt Berlin veranſtaltet. Wien. Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin von Kroſigk iſt nach Beendigung der Beſprechungen mit den öſterreichiſchen Regierungsſtellen am Freitag von Wien ab⸗ gereiſt. Budapeſt. Reichsverweſer v. Horthy hat auf Vorſchlag des Finanzminiſters den Generaldirektor der Ungariſchen Nationalbank Dr. Leopold Baranyai an Stelle des zum Miniſterpräſidenten ernannten bisherigen Notenbankpräſt⸗ denten Imredy zum Präſidenten der Ungariſchen National⸗ bank ernannt. Moskau. Die Kiewer Radioſtation, die bisher die Be⸗ Bed„Koſſior⸗Sender“ trug, hat ſeit neueſtem dieſe Zezeichnung, die eine Ehrung des bisherigen Vizepräſiden⸗ ten des Volkskommiſſarenrats Koſſior darſtellt, abgelegt; dieſe Umbenennung dürfte eine Beſtätigung für die Ver⸗ haftung Koſſiors ſein. Unglück beim Ueberholen.— Vier Tote. Poſen, 21. Mai. In den Abendſtunden kam es in der Nähe von Poſen zu einem folgenſchweren Kraftwagenun⸗ fall. Ein 5 ſtreifte beim Aeberholen eine mit Skroh beladene Fuhre und wurde dadurch zur Seife geriſſen. Der Chauffeur verlor die Gewalt über die Steue⸗ rung und der Wagen raſte gegen einen Chauſſeebaum. Aus dem völlig zertrümmerken Auto wurden die Leichen der vier Inſaſſen geborgen. Wie feſtgeſtellt wurde, hatle der Kraftwagen verſucht, die breitbeladene Fuhre mit 120 km Geſchwindigkeit zu überholen. Erdbeben auf Celebes Jahlreiche Häuſer eingeſtürzt. Amſterdam, 20. Mai. Wie aus Dongala(Celebes) ge⸗ meldet wird, wurden dort in der Nacht zum Freitag etwa 20 Erdſtöße verſpürt. In Dongala und in den umliegen⸗ den Orkſchaften ſtürzten 60 häuſer ein. Vielfach bildelen ſich breite Erdriſſe und Spalten. In Mamboro wurden 17 Gehöfte durch eine Flukwelle vernichtet. f Flugzeugabſturz bei Archangelſk Moskau, 21 Mai. Das Sowjetflugzeug„N 212. das von den im Nördlichen Eismeer gelegenen Kaiſer⸗Franz: Joſefs⸗Inſeln auf das Fee zurückfliegen wollte, iſt in der Nähe bon Archangelfk sade Motordefektes abgeſtürzt. An Bord des Flugzeuges befanden ſich 16 Perſonen, unter ihnen der Rekordflieger Babuſchkin. Bei dem Unglück a⸗ men pier Perſonen, unter ihnen auch Babuſchkin. ums Le⸗ ben. Die übrigen Inſaſſen konnten mit ſchweren Verletzun⸗ gen geborgen werden. Die engliſchen Paläſtinakruppen verlegen ihre Standorke in i das Aufftandsgebiel. Jeruſalem, 21. Mai. Im Zuge der Taktik⸗Aenderung der britiſchen Truppen in Paläſting, die bisher am Ran der Gebirge gelegenen Truppen-Standorte in das Gebiet, wo große Zerſtörungen an Straßen und Siedlungen an der Tagesordnung ſind zu verlegen, würden nach 1 amtlichen Bericht am Freitag zahlreiche Deren des bergigen Aufſtandsgebietes beſetzt. Die Berichte 18 5 angebliche Verhängung des Kriegsrechtes in jenen Gegen⸗ den werden dementiert. Ader. Per Chileniſcher Hochſeeſchlepper un el 1115 Hochſeeſchlepper„Foca“ iſt nahe der Küſte der 965 wi 0 unte: gegangen. 18 von 20 Perſonen ertranken. 5 5 iſt auf die ſchwere Ladung zurückzuführen. ee Sia . g SS 5d n * * S F 0 Badiſche Chronik Ein Fernbeben aufgezeichnet. () Karlsruhe, 20. Mai Die Seismographen des Natur⸗ wiſſenſchaftlichen Vereins im Geodätiſchen Inſtitut der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe verzeichneten am Donners⸗ tag abend ein ſtarkes Fernbeben. Der erſte Einſatz erfolgte um 18,27.09 Uhr, während die zweite Vorläuferwelle uͤm 18,36,22 Uhr eintraf. Aus der Differenz errechnet ſich eine Herdentfernung von ungefähr 8900 km. Um 20,33 Uhr ka⸗ men die Seismographen wieder zum Stillſtand. U Eberbach.(Aufgeklärter Unfall.) Dieſer Tage wurde berichtet, daß der Schloſſerlehrling Alois Steck aus Oberdielbach tödlich verunglückt iſt. Der Sachverhalt iſt jetzt aufgeklärt. Der junge Mann iſt auf der Fahrt geſtürzt und hat ſich einen Schädelbruch zugezogen. Dabei bildete ſich ein Blutgerinnſel, das den Tod herbefführte. Die Meldung, daß ein Auto die Urſache des Unglücks geweſen ſei und daß ſogar Fahrerflucht vorliege, iſt unzutreffend. Der badiſche Innenminiſter in Mainfranken. In dieſen Tagen bereiſte der badiſche Innenminiſter Pflaumer mit den einſchlägigen Sachreferenten ſeines Mini⸗ ſteriums den Gau Mainfranken, um ſich über den„Dr. Hell⸗ muth⸗Plan“ zu unterrichten und die in ſeinem Rahmen er⸗ stellten Siedlungen zu beſichtigen. Der Miniſter beſichtigte die NSKOV.⸗Sie lung in Brückenau, die Neubauernſtellen in Weißenbach, Roßbach und Einraffshof, die im Zuſammen⸗ hang mit dem Dr. Hellmuth⸗Plan von der Reichsumſied⸗ lungs⸗Geſellſchaft errichtet wurden. Dann ging die Fahrt zu den Siedlungen in Kiſſungen, Gerolzhofen, Haßfurt und Eltmann, über die ſich der Gaſt ſehr anerkennend äußerte. In Schweinfurt wurden das von Oberbürgermeiſter Pöl durchgeführte S edlungswerk, die Großſiedlung und die Volks⸗ wohnungen beſichtigt. Babiſcher Rebſchutzdienſt Aeſcherich und Kräuſelkrankheit. Freiburg. Das Staatliche Weinbauinſtitut in Frei⸗ burg teilt mit:„Die Zeit für die Bekämpfung des Oidium Aeſcherich) iſt überall dort gekommen, wo die erſten Blättchen entfaltet ſind. In unſerem Gebiet wird dies nächſte Woche allgemein der Fall ſein. Das Schwefeln gegen den Schädling muß vorbeugend erfolgen, alſo auch dann, wenn die weißgrauen Ueberzüge des Pilzes noch nicht feſtzuſtellen ſind. Beſonders wichtig iſt das frühzeitige Schwefeln in dump⸗ fen Lagen, in denen der Pilz erfahrungsgemäß ſtets am früheſten und am ſtärkſten auftritt. Wird die Bekämpfung erſt dann ausgeführt, wenn ſich der Pilz ſchon zeigt, ſo iſt es oft unmöglich, die weitere Ausbreitung der Krankheit zu ver⸗ ein. Schwefel iſt am wirkſamſten bei warmem Wetter. Uf tau⸗ oder regenfeuchte Stöcke oder gar bei Regenwetter darf nicht geſchwefelt werden. Der Schwefel ſoll die grünen Rebteile nur hauchdünn bedecken. An die Bekämpfung der Krä uſelkrankheit wird loch einmal erinnert. Sie muß mit Nikotinſpritzmitteln oder Chryſanthol durchgeführt werden. Es iſt in dieſem Jahre be⸗ 155 wichtig, die wenigen Triebe geſund zu erhalten, weil e uns das Tragholz für das nächſte Jahr liefern. Neue Schnellverbindung im Bodenſeeverkehr. In dem Schiffsverkehr der Linie Konſtanz— Schaff⸗ haufe n, die den Anterſee und die anſchließende Strom⸗ ſtrecke des Hochrheins befährt, ergeben ſich in Verbindung mit den neuen Schnellkurſen der Oberſeeſchiffahrt zwiſchen Bregenz und Konſtanz in der Zeit vom 25. Juni bis 11. September erhebliche Verbeſſerungen. Hier wird der Vor⸗ mittagseilkurs der Schweizer Linie in Konſtanz mit dem Reichsbahnſchnellkurs zuſammengeſchloſfen, ſodaß ſich eine Schnellverbindung über die ganze rund 100 Kilometer lange Waſſerfahrt Bregenz— Lindau— Friedrichshafen— Kon⸗ ſtanz— Reichenau— Stein am Rhein— Schaffhauſen er⸗ gibt. Der Schweizer Kurs wird in dem genannten Zeit⸗ abſchnitt ſtatt 10.15 Uhr ab Konſtanz ſchon 9.30 Uhr gefahren und nimmt den 9.10 Uhr von Bregenz kommen⸗ Lörrach.(Das Schickſal zweier Vermißter.) Seit dem 3. bezw. dem 4. Mai wurden zwei hieſige Einwoh⸗ ner als vermißt gemeldet. Bei dem einen, dem 67jährigen alleinſtehenden Korbmacher Moß, wurde angenommen, daß er ſich ein Leid zugetan hat, zumal er in letzter Zeit ſehr hwermütig geworden war. Nun wurde ſeine Leiche aus dem Weiler Rheinhafen geländet. Er hatte den Tod im Rhein ge⸗ ſucht und ſich, um nicht an der Oberfläche zu treiben, ein ſchwe⸗ zes Eiſenſtück um den Leib gebunden. Die Leiche hatte ſich am Anker eines Schiffes verfangen und kam ans Tageslicht, als das betreffende Schiff zur Ausfahrt den Anker lichtete. der ſeit dem 4. Mai vermißte 37jährige ledige Weber Mich, der franzöſiſcher Staatsangehöriger iſt, befindet ſich nach einer dieſer Tage eingegangenen Mitteilung der fran⸗ zöſiſchen Behörden in einem Militärgefängnis. Er war vor einiger Zeit wegen Fahnenflucht in Abweſenheit zu einem Jahr Feſtung verurteilt worden. Das Urteil wurde ihm nach Lörrach zugeſtellt. Nun hat M. offenbar Gewiſſensbiſſe be⸗ 9 225 und ſich freiwillig den franzöſiſchen Militärbehörden geſtellt. Aus den Nachbargauen Biernheim.(Schwere Ddiphtherie⸗Epidemte- Drei 0 d 284 f le). Die in Viernheim ſeit längerer Zeit karſchende Diptherie⸗Epidemie hat in den letzten Tagen dr Todesopfer gefordert. drei Kinder, zwei Buben im Alter von fünf 300 und ein achtjähriges Mädchen, erlagen der gefährlichen Krankheit. 1 Lauterbach.(Die Kuh auf dem Dach h 1295 Ta trieb ein Bauer in Heblos zum erſtenmal ſeine Kühe in die bei ſeinem Hof gelegene Koppel. Dabei ſprang eine Kuh von einer Hochfahrt aus über ein eineinhalb Meter hohes Ge⸗ länder auf einen über vier Meter hohen Geräteſchuppen. 15 hilfsbereite Männer zur Stelle waren, um Maßnahmen r den„Abſtieg“ zu treffen, hatte die Kuh bereits viele Zie⸗ gel zertreten; dabei verlor ſie das Gleichgewicht, wälzte ſich pom Dache und ſtürzte ab. Jur Verwünderung der Zu⸗ ſchauer Haun die Kuh wieder auf die Beine; ſie hatte nur einige Hautverletzungen davongetragen. unt Ludwigsburg.(Un beleuchteter Laſtzug ver⸗ chuldet Todesopfer.) Der 31jährige Dip. cheodor Stöckle aus Neckarſulm fuhr kurz nach 22 Uhr auf auen in der Vorderen Schloßſtraße in Ludwigsburg parken⸗ den Laſtzug und erlitt dabei den Tod. Wie ſich heraus⸗ ſtelte, war der aus Baden ſtammende Laſtzug unbeleuchtet 5 ſtand außerdem ziemlich weit von der nächſten Straßen⸗ leuchtung entfernt. Ihren 80. Geburtstag feiert heute Frau Suſanna Söllner geb Bühler, Freiburgerſtraße 35. Vom Ober⸗ bürgermeiſter der Stadt Mannheim ging ihr ein Glück⸗ wunſchſchreiben ſowie ein Geſchenk zu. kind unſere beſten Wünſche. * Dem Geburtstags⸗ Das Wetter am Wochenende. Vom Nordweſten her iſt kalte Meeresluft nach Deutſchland eingedrungen, die auch bei uns beträchtlichen Temperaturrückgang gebracht hat. Vom Südweſten ſtößt gleichzeitig aufheiternde Warmluft vor, welche vor allem in Süddeutſchland zu verbreiteten Niederſchlägen führte. Wir müſſen daher noch über das Wochenende hinaus mit der wechſelvollen Witterung rechnen und nachts wird es friſch ſein. * Neue italjeniſche Muſik im Ritterſaal des Mannheimer Schloſſes. Bei dem am Samstag, 21. Mai, ſtattfindenden Abend im Ritterſaal des Schloſſes wird die hieſige faſchiſtiſche Ortsgruppe geſchloſſen teilnehmen. Die Vortragsfolge wird von erſten Lehrkräften der Anſtalt wie: Richard Laugs, Friedrich Schery, Anny König⸗Bomatſch, Max Kergl, Carl Müller, Ernſt Höniſch, Martin Schulze, Max Fühler, Julius Frank, Paul Blöcher, Otto Lenzer, Otto Kramer, Max Flechſig, Clarie Diochon, Adalbert Skoeie und Sigfrid Franz beſtritten. Das Programm enthält Werke von: Franeo Alfano, Ildebrando Pizetti, Mario Tarenghi, Ermannd Wolf⸗Ferrari. Die künſtleriſche Geſamtleiſtung hat Herr Direktor Rasberger. Für den Abend herrſcht lebhaftes In⸗ tereſſe. Karten ſind in den Muſikalienhandlungen und im Sekretariat der Hochſchule A, 1, 3, erhältlich. * Italieniſche Abendmuſik der Hochſchule für Muſik und Theater. In dem unter Leitung von Direktor Chlodwig Rgsberger heute Samstag, 21. Mai, im Ritterſaal des Mannheimer Schloſſes ſtattfindenden Konzert wird Anny König⸗Bomatſch italieniſche Weder von Ildebrando Pizzetti ſingen; Claire Diochon und Richard Laugs werden eine Sonate für Violine und Klavier von Franco Alfano ſpielen und Martin Schulze und Sigfrid Franz die neun Varia⸗ tionen für zwei Klaviere von Mario Tarenghi vortragen. Den Abſchluß des Konzerts bildet die Kammer⸗Sinfonie von Ermänno Wolf⸗Ferrari. Bei ihr wirken mit die Herren Konzertmeiſter Max Kergl und Carl Müller ſowie Fried⸗ rich Schery und die erſten Bläſerlehrer der Anſtalt.— Karten ſind im Vorverkauf und an der Abendkaſſe zu haben. *. Aus der Mannheimer Kunſthalle. Durch die Ausſtellung „Koſtbarkeiten des Kupferſtichkabinetts“ findet am Sonntag, 22. Mai, 11 Uhr, wieder eine Führung bei freiem Ein⸗ tritt ſtatt. * I Durch ſcheuendes Pferd verletzt. Ein Mann aus Ner⸗ karau fuhr mit einem einſpännigen Pferdefuhrwerk durch die Bunſenſtraße in Richtung Hindenburg⸗Brücke. Hierbei ſcheute das Pferd vor einer rangierenden Lokomotive und ſtürzte mit dem Wagen und dem Führer den nördlichen Neckar⸗ damm hinunter auf das Neckarvorland. Der Führer kam hierbei unter den Wagen zu liegen und zog ſich eine Gehirn⸗ erſchütterung und innere Verletzungen zu. — 1— A Todesſturz vom Dachfirſt. In der Nähe von Wechin⸗ gen(Schwaben) brach ein Waldbrand aus. Der Bauer Jo⸗ hann Beck wollte vom Stadelfirſt aus den Brand beohach⸗ ten. Dabei ſtürzte er herab und mußte mit ſchweren Ver⸗ letzungen ins Nördlinger Krankenhaus übergeführt werden, wo er bald darauf geſtorben iſt. a Unaufgeklärtes Bergunglück. Der 22 Jahre alte Han⸗ delsangeſtellte Franz Greinbeck aus Wien und ſeine Schwe⸗ ſter befanden ſich auf dem Abſtieg bei Admont, als ihnen mehrere im Aufſtieg begriffene Bergſteiger entgegenkamen. Nach Angabe der Schweſter ſollen dieſe Touriſten ſchlecht ausgewichen ſein, ſo daß Franz Greinbeck abgedrängt wurde, abſtürzte und hierbei den Tod fand. Die Bergſteiger hätten jede Hilfeleiſtung verſagt und ihren Weg fortgeſetzt. Ar Verhängnisvoller Klimmzug. In Hüttenbach(Bayern) wurde der Lehrling Willy Horn in der Werkſtätte erhängt aufgefunden. Der Junge hatte ſich wahrſcheinlich an einer an der Decke befeſtigten Eiſenſtange im Klimmzug hochge⸗ ogen und war dabei unglücklicherweiſe mit dem Kopf in 515 ken, der das Ende der Stange bildet, hängen geblie⸗ r konnte ſich nicht mehr befreien und mußte er⸗ ben ſticken. i i a Nach dem Genuß von Sauerampfer geſtorben. Im Krankenhaus Mühldorf(Bayern) ſtarb ein ſechsjähriges Mädchen, das auf einer Wieſe Sauerampfer gepflückt und gegeſſen hatte. Der Arzt konnte einwandfrei feſtſtellen, daß der Tod auf den Genuß dieſer Pflanze zurückzuführen war, die immer noch in weiten Kreiſen als genießbar und unge⸗ fährlich angeſehen wird. f I Seit dem Oſtermontag ſpurlos verſchwunden. Am Oſtermontag fuhr der 45 Jahre alte Sebaſtian Kollmanns⸗ berger von Mühldorf mit ſeinem Fahrrad in die Ortſchaft Gumattenkirchen bei Mühldorf. Im dortigen Gaſthaus ver⸗ weilte er bis 11 Uhr nachs. Dann machte er ſich auf den Heimweg. Er kam ſedoch nicht mehr nach Haufe. Als man cle Nachſchau hielt fand man am Hartmehringerberg n der Nähe von Gumattenkirchen den Hut Kollmannsber⸗ gers. Ebenſo konnten an dieſer Stelle Blutſpuren feſtgeſtellt werden und ſchließlich fand man noch einen ausgebrochenen Zahn. Man nimmt an, daß Kollmannsberger ermordet und eine Leiche beiſeite geſchafft wurde. 5 a Air Regiſterballon ſieigt 25 000 meter hoch. Ein Regiſter⸗ balton, beſtehend aus vier Ballonhüllen und einem Appa⸗ zal, iſt im Dettinger Oeſch bei Ehingen a. D. glücklich gelan⸗ dei. Der Ortsbauernführer benachrichtigte ſofort Profeſſor Regener⸗ Friedrichshafen, unter deſſen Leitung die Bergung ſachmänniſch vorgenommen wurde Alle Inſtrumente waren tadellos in Ordnung. Der Ballon hatte eine Höhe von 25 000 Meler erreicht. At Ueber Nacht das Augenlicht verloren. Der 76 Jahre alte Landwirt Hermann Farſen in Dabringhauſen⸗Käfring⸗ hauſen ging abends nach getaner Arbeit in Feld und Gar⸗ ten geſund und munter zu Bett Am nächſten Morgen ſprach er ſeine Verwunderung darüber aus. daß es nicht hell werde, obgleich es bereits heller Tag war Als die be⸗ ſtürzten Angehörigen einen Arzt herbeiholten, ſtellte dieſer feſt, daß bei dem Greis völlige Erblindung eingetreten war. Aus dem Vereinsleben. Tbd.„Jahn“. Nach der erfolgreichen Durchführung ſeines großen Frühjahrsſchauturnens konzentriert ſich die Hauptarbeit des Vereins auf das große Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau, das er mit 32 Teilnehmern be⸗ ſuchen wird. Das Probeturnen zu den Einzelwettkämpfen in Breslau haben folgende 15 Turner und Turnerinnen des Vereins beſtanden: Leichtathletikt Günther Herre, Willi Häußler, Hch. Schreck, Bruno Schmich, Arthur Scherer. Geräteturnen: Peter Koger, Auguſt Keller, Karl Kreutzer, Lieſel Hauck, Käthe Bauſch, Beti Bauſch, Hildegard Paul. HJ.⸗Kämpfe: Hermann Gund, Alb. Bühler, Alb. Wolf. Außerdem wird der Verein dort eine Muſterriege der Turner und Turnerinnen ſtellen. Zur erfolgreichen Werbung für die bis jetzt größte Turn⸗ und Sportſchau in Breslau hat der Verein auf Sonntag, den 19. Juni, eine turne⸗ riſche Breslau⸗Werbeveranſtaltung in ſeinem Vereinslokal „Zum Kaiſerhof“ geplant. Zur Vorwärtsentwicklung der Leichtathletik im Verein ſind für die nächſte Zeit verſchiedene Mannſchaftskämpfe geplant. Auch wird ſich der Verein bei dem Lauf„Rund um den Friedrichsplatz“ beteiligen. Die Handballabteilung hat noch 2 Verbandsſpiele zu erledigen, die ſich bei dauern⸗ der Terminnot in die Länge ziehen. Die Fauſtballabteilung wird mit 2 Mannſchaften in dieſem Jahre in die Verbands⸗ runde eingreifen. An Chriſti⸗Himmelfahrt führt der Verein ſeinen tra⸗ ditionsgemäßen Vereinsausflug durch, der in dieſem Jahre nach einer Fahrt mit Omnibuſſen bis Schriesheim mit einer eineinhalb bis 2 ſtündigen Fußwanderung über Urſe⸗ bach nach Altenbach geht. Näheres ſiehe Inſerat. Zu dem Gauvergleichskampf der Jugend Württemberg Baden, der am vergangenen Sonntag in der Hochſchul⸗ kampfbahn in Karlsruhe durchgeführt wurde, war auch der Jugendturner Arthur Scherer vom Tbd.„Jahn“ be⸗ rufen. Mit der hervorragenden Leiſtung von 3.20 m beim Stabhochſprung vertrat er dabei die Farben Badens mit beſtem Erfolg. Zur letzten Vorprobe für Breslau findet am 3. Juli im Stadion in Mannheim ein großes Turn⸗ und Sport⸗ treffen des Kreiſes 3 Mannheim ſtatt. Auch hierbei wird der Verein in größtmöglichſter Stärke mitwirken. * Filmſchau. Der neue Luis Trenker⸗Film„Der Berg ruft“ iſt eine grandioſe und aufrüttelnde Symphonie der Kameradſchaft. Luis Trenker iſt mit dieſem Film zu ſeiner großen Tra⸗ dition zurückgekehrt.„Der Berg ruft“ hat aber nichts mit dem alten Matterhornſtummfilm zu tun. Trenker hat hier einen völlig neuen Film geſchaffen, mit einer ganz anderen Handlung, ſtärkeren Konflikten und mit einem Ende, das ſeine Filmſchöpfung hoch über alle bisherigen Bergfilme hinaushebt. Herrliche Bergaufnahmen wurden auf dem Gipfel des Matterhorns, dem Gigant unter den Gi⸗ ganten, dem Berg der tauſend Abſtürze, gemacht. Wer bezwingt ihn? Wer kämpft mit ihm? Wer opfert ſich für die Wiſſenſchaft? Wer hißt als erſter die Flagge auf dem unerreichbaren Gipfel? Wer läßt ſich verhöhnen und verſpotten, nur das eine Ziel vor den Augen, den brennenden Ehrgeiz im Herzen, ein Einſamer in der Menge, ein Held und Kamerad?— Die Antwort gibt der Film: Er iſt ungewöhnlich in ſeinen Ausmaßen. Zäh und verbiſſen kämpfen zwei Männer um den Sieg, wachſen zuſammen zu einer unverbrüchlichen Seilkameradſchaft, verbünden ſich gegen eine kleinliche und gehäſſige Welt von Feinden, um nach einem unheilvollen Mißverſtändnis, das die Bande der Freundſchaft zerſchneidet, von neuem den Wert und die Größe ihrer männlichen Grundſätze zu erkennen. Luis Trenker vollbrachte als Regiſſeur und Hauptdarſteller eine Meiſterleiſtung und niemand ſollte ſich dieſen Film ent⸗ gehen laſſen. — Arbeitsfreie Zeiten für Jugendliche. Zu dem neuen Jugendſchutzgeſez wird von zuſtändiger Stelle mitgeteilt: Die den Jugendlichen zwiſchen den einzelnen Schichten zu ge⸗ währende arbeitsfreie Zeit iſt im Geſetz gegenüber der jet⸗ zigen Regelung um eine Stunde auf zwölf Stunden verlän⸗ gert worden. Jedoch mußte in Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften und in Bäckereien und Konditoreien für Jugendliche über 16 Jahren eine Verkürzung auf zehn Stunden zugelaſſen wer⸗ den, wobei zu berücksichtigen iſt, daß in dieſen Gewerbezwei⸗ gen einerſeits für die Jugendlichen bisher erheblich kürzere Ruhezeiten vorgeſchrieben waren und anderſeits die tägliche Arbeitszeit zwangsläufig durch längere Pauſen unterbrochen wird. Die Sonderregelung iſt, auch abgeſehen von der Eigenart dieſer Gewerbezweige, zur ordnungsmäßigen Aus⸗ bildung der Jugendlichen erforderlich. — Rückerſtattung von Invaliden Verſicherungsbeiträ⸗ gen. Die Beſtimmung, daß eine Invalidenverſicherte die Hälfte der Invalidenbeiträge im Falle der Heirat erſtattel erhält, iſt mit Wirkung vom 1. Januar 1938 in Kraft ge⸗ treten. Die Beitragserſtattung kommt alſo nur bei Eheſchlie⸗ 5 in Betracht, die nach dem 31. Dezember 1937 erfolgt ind. Wild verſchleppt nicht Maul- und Klauenſeuche Schlachthofdirektor Univerſitätsprofeſſor Dr. Stroh, Augsburg, kommt auf Grund ſeiner langjährigen Erfahrun⸗ en zu der beſtimmten Feſtſtellung. daß das Wild für die beben der Maul⸗ und Klauenſeuche praktiſch keine Rolle ſpielen kann. Auch das freilebende Wild kann zwar einmal an Maul⸗ und Klauenſeuche erkranken, doch zählen Fälle dieſer Art erwieſenermaßen 50 den größten Selten⸗ heiten. Das Wild erkrankt an Maut⸗ und Klauenſeuche un⸗ efähr ebenſo ſelten oder noch ſeltener als auch der Menſch. ehauptungen, die darüber hinausgehen, entbehren einer ſachlichen Grundlage. Faſſe dich kurz! An allen Telephonzellen ſteht die innige Bitte: Faſſe dich kurz!— aber die wenigſten Menſchen kehren ſich an dieſen bittenten Aufruf— ſie ſchwatzen und ſchwatzen—. Klar, daß man ſeine Beſprechungen erledigen muß, doch hat man vier oder fünf Geſpräche hintereinander oder will man ſich Aden nabbeln mit einer geliebten Freundin oder fo— dänn affe man eilige Leute erſt mal vor. 5 Warten müſſen iſt immer grauſam— vielleicht will jemand den Arzt anrufen oder ein Amt, es iſt rückſichts⸗ voll, ihm dann den Vortritt zu laſſen, dieſe kleine Freund⸗ lichkeit kann ein Volksgenoſſe vom anderen erwarten. Auch unſere Berichte, Briefe, unſere Erzählungen zallten wir kurz faſſen, ein langes Geklön iſt den meiſten Menſchen langweilig und beſonders im Geſchäftsverlehr Ainderlich. Auch bei Bittgeſuchen, Stellengeſuchen und nicht zuletzt bei Vorträgen iſt es dringend anzuraten, ſich kurz zu faſſen, wenn man Eindruck machen 3 ill. .— Klein— aber gefährlich. 31,5 Millionen Nachkommen in einem Sommer. Die Gefährlichkeit des Kartoffelkäſers. Seit vor einigen Jahren Frankreich und Belgien vom Kartoffelkäfer heimgeſucht und die Ernten ſchwer beeinträch⸗ tigt wurden, weil dieſer gefährliche Schädling nicht recht⸗ zeitig genug entdeckt und bekämpft werden konnte, iſt auch Deutſchland jetzt ſtändig von dieſer Gefahr bedroht. Die Gefahr iſt umſo größer, als der Kartoffelkäfer im vorigen Jahr bereits in einigen Gemeinden des äußerſten Weſtens aufgetreten iſt. Dank der Achtſamkeit der Bevölkerung und der Maß⸗ nahmen des in den bedrohten Gebieten vom Reichsnährſtand eingerichteten Abwehrdienſtes konnte eine weitere Aus⸗ breitung und dadurch eine Beeinträchtigung unſerer Kar⸗ tofſelernte verhütet werden. Wer weiß, was die Kartoffel für unſere Volksernährung bedeutet, wird auch verſtehen, daß die Bekämpfung des Kartoffelkäfers und die Befolgung der Verordnungen des Reichsernährungsminiſters bezüg⸗ lich ſeiner Abwehr eine nationale Pflicht darſtellen. Jedes Auftreten des Schädlings, der ſich durch ſeine ſchwarzen Streifen auf gelbem Grund von dem gepunkteten Marien⸗ käfer unterſcheidet, iſt ſofort der Ortspolizeibehörde zu melden. Da der Kartoffelkäfer ſich mit Beginn der kalten Witterung in den Boden vergräbt, wo er 7 bis 8 Monate bleibt, iſt jetzt beſondere Aufmerkſamkeit von nöten, denn in warmen Tagen kehrt er wieder an die Oberfläche zurück. Drei Umſtände ſind es, die den Kartoffelkäfer ſo ge⸗ fährlich werden laſſen: Seine große Fruchtbarkeit, ſeine Gefräßigkeit und ſeine Einſchleppbarkeit. Man hat aus⸗ gerechnet, daß ein einziges Kartoffelkäfer⸗Weibchen im Laufe eines Sommers 31,5 Millionen Nachkommen erzeugen kann. Bisher iſt es in Deutſchland durch Achtbarkeit und Pflicht⸗ bewußtſein des Landvolkes gelungen, den Angriff des ge⸗ fährlichſten Feindes unſerer Volksernährung zurückzuſchla⸗ gen. Da einzelne Käfer aber, wie man in Amerika beobachtet hat, 18 Monate in der Erde verſteckt leben, kann man erſt nach 2 Jahren mit voller Gewißheit ſagen, daß die Ausrottung reſtlos geglückt iſt. Deshalb iſt auch in dem Befallsgebiet des Vorjahres, das durch einen Schutzgürtel von 10 km erweitert worden iſt, vom Reichsernährungs⸗ miniſter als vorbeugende Maßnahme eine Beſpritzung aller mit Kartoffeln bebauter Grundſtücke angeordnet. Wer den Fund eines Kartoffelkäfers verſchweigt, macht ſich nicht nur ſtrafbar, ſondern verſündigt ſich auch am geſamten deutſchen Volke, dem die große Arbeit und Anſtrengung zur Sicherung unſerer Volksernährung gilt. G. E. D. Schutz den öffentlichen Anpflanzungen und der Vogelwelt in der Maikäfer⸗Flugzeit. Nachdem die Maikäfer in größerer Anzahl zu fliegen begonnen haben, kann man auch wieder die Jugend be⸗ obachten, wie ſie ſich in den Abendſtunden, mit Schachteln und Büchſen bewaffnet, dem Vergnügen der Maikäferjagd hingibt. Solange ſich dieſes Treiben innerhalb der Stadt und in einem gemäßigten Rahmen bewegt, wird niemand den Jungens ihre Freude dämpfen wollen. Leider aber treiben ſie ſich in den ſpäten Abendſtunden in den Park⸗ anlagen umher, um dort Maikäfer zu fangen. Sie bedenken dabei nicht, daß durch das Umherſtreifen in den Baum⸗ und Gebüſchbeſtänden und durch das Schütteln nicht nur Pflanzen beſchädigt, ſondern auch brütende Singvögel von den Neſtern geſcheucht werden und manche Brut dadurch zu Grunde gerichtet wird. In beſonders hohem Maße werden dadurch niedrig niſtende Singvögel wie Rotkehlchen, Grasmücken und die glücklicherweiſe noch häufig bei uns vorkommenden Nachtigall betroffen. Den Singvögeln muß aber im Hinblick auf ihre volkswirtſchaftlich nutzbringende Tätigkeit bei der Schädlings⸗ und Inſektenbekämpfung jeder nur erdenkliche Schutz zuteil werden. Es ergeht daher an die Eltern die eindringliche Mahnung, ihre Kinder auf die Notwendigkeit des Vogelſchutzes hinzuweiſen und ihnen beim Einfangen der ſchädlichen Maikäfer ein rückſichtsvolles und bedachtſames Vorgehen gegen die Vogelwelt ans Herz zu legen. Gedenktage: 2 1. Mai. 1471 Albrecht Dürer in Nürnberg geboren. 1506 Chriſtoph Kolumbus in Valladolid geſtorben. 1527 König Philipp II. von Spanien in Valladolid geb. 1817 Der Philoſoph i Lotze in Bautzen geboren. 1921 Deutſcher Selbſtſchutz unter Führung von Hauptmann Römer ſtürmt den Annabera in Schlesien. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Sountag Rogata. 10 Uhr Hauptgottesdienſt. Pfarrer Haas. 12.30 Uhr Kindergottesdienſt. Vikar Steigelmann. 1 Uhr Chriſtenlehre für die männliche Jugend. Vikar Stei 1414.30 Uhr Bücherausgabe. e e Montag 18 Uhr: Männl. Gemeindejugend. Montag 20 Uhr: Weibl. Gemeindejugend J. Dienstag 19.30 Uhr: Nähabend des Frauenbundes Mittwoch: Kirchenchorprobe. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Bittſonntag. Samstag: 2—4, 5— 7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 6.30 Uhr Beicht.— 7 Uhr Frühmeſſe mit Monats⸗ kommunion der Jungfrauen. 8.30 Uhr Kindergottesdienſt 9.40 Uhr Hauptgottesdienſt, anſchließend Chriſtenlehrg für die Jungmänner. 2 Uhr Andacht zur Erlangung des Segens der Feld⸗ früchte. 7.30 Uhr Maiandacht mit feierlicher Aufnahme in dit Jungfrauen⸗ Kongregation. Montag: 7 Uhr Seelengottesdienſt. Dienstag: 5.30 Uhr Gemeinſchaftsmeſſe. 7. Uhr Seelengottesdienſt.— 8 Uhr Maiandacht. Mittwoch: 6.15 Uhr hl. Meſſe.— 7 Uhr Schülergottesdienſt. 5— 7 Uhr Beichtgelegenheit und von 8 Uhr an. Chriſti⸗ Himmelfahrt. Donnerstag: 7 Uhr Frühmeſſe.— 8.30 Uhr Kindergottesdienst 9.40 Uhr Hauptgottesdienſt mit Bitt⸗ und Flurgebete Freitag: 6.15 Uhr hl. Meſſe.— 7 Uhr Schülergottesdienſt. 8 Uhr Maiandacht. 8.30 Uhr Abendgottesdienſt für Männer und Jung⸗ männer. Samstag: 7 Uhr hl. Meſſe. 9.30 Uhr Hochzeitsamt der Brautleute Huber⸗Walz. [Verſammlungs⸗ Kalender. g Sievertaſel. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Sängerbund. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Männergeſangverein 1861. Umſtändehalber findet unſere nächſte Probe morgen Sonntag nachm. 1 Uhr ſtatt.— Am Donnerstag, 26. Mai(Himmelfahrtstag), findet unſer diesjähriger Familienausflug ſtatt. Abfahrt 7 Uhr ab Ladenburg nach Kreidach. Von hier Wan⸗ derung über die Tromm nach Zotzenbach. Der Fahr⸗ Fur dle uns anläßlich unserer TDermãblung erwiesenen AJulimerſcsam- ellen danſten wir berelichst mil Moblſart u. Teal. Muym-Gectenbeim, 2. Mat 1938. preis beträgt für Erwachſene RM 1.20 und für Kinder bis zum 10. Lebensjahre RM 0.60. Anmeldungen ſowie die Bezahlung des Fahrgeldes müſſen bis ſpä⸗ teſtens Dienstag, 24. Mai, beim Vereinsführer er⸗ folgen. Der Fahrpreis kann auch morgen in der Probe bezahlt werden. Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: Sturm 13/171. Achtung! S A.⸗Sportabzei⸗ chen be werber! Der S A.⸗Sturm 13/(171 beginnt am 1. 6. 38 mit einem neuen Kurſus zum Erwerb des SA⸗ Sportabzeichens. Anmeldungen nimmt die Dienſt⸗ ſtelle des SA.⸗Sturmes 13/171 Mannheim⸗Seckenheim, Freiburgerſtraße 3, während den Dienſtſtunden Mon⸗ EA., Main-Neckarbahn Friedrichsfeld Morgen Sonntag Abend TANZ wozu freundlichst einladet Koch, Leinenartige Noppenstoffe N für das flotte Spoftkleld Mingſten i m neuen ANleiò Mattcrépe- Streifen apdfte Farbstellungen, für poftt- liche Kleldet und Blusen Mtr. 3.25, 1.95 Mur. 2.15. 1.75 Maſchinon aller Syſteme ab ½8 Uhr Modische Leinenstoffe Mattcréepe-Druck ce. 95 em werden repariert. Räheres Zürn, „Bad. Hof“ oder Tel. 23498 14 cm breit, sparte Farben, für Kostüme und kleider Nit. 6.35, 4.65, 2.90 Drelt, entzückende Dessins, für eleg.Sommerłleider u. Komplet; Mir. 3.50, 2.90, 2.35 Familie Jak. Koch. tags— Freitags 20—21 Uhr ſchriftlich oder mündlich entgegen. Weißling, Sturmführer. Nec, Motorſtum 21/ M 153. Zum Sandbahn⸗ Motorrad⸗Rennen in Herxheim am 26. Mai (Himmelfahrtstag) geben wir eine Anzahl verbilligte Eintrittskarten im Vorverkauf ab und dieſe ſind er⸗ hältlich bei Albert Rieſenacker, Kloppenheimerſtr. 34. Turnverein 98, e. B., Mhm.⸗Seckenheim. Unſere Familien- Wanderung am Himmelfahrtstag führt nach Waldhilsbach über Ehren⸗ friedhof, 3 Eichen. Wanderung 2— 2 einhalb Stunden. Nur ſchattige Waldwege. Wer Mittageſſen wünſcht zu RM 1.— muß dies bis Sonntag, 22. Mai, bei Gg. Schmitthäuſer oder in den Uebungsſtunden melden. Fahrgeld(40 Pfg.) muß ſpäteſtens Montag abend bezahlt ſein. Turnerbund„Jahn“, E. B., Mhm.⸗Seckenheim. Am 26. Mai(Chriſti⸗Himmelfahrt) findet unſer Vereins⸗Ausflug mach Altenbach ſtatt. Abfahrt mit dem Omnibus ab Rathaus Seckenheim für jüngere Teilnehmer um 8 Uhr, für ältere Teilnehmer um 9 Uhr. Wanderung ab Schriesheim über Urſebach nach Altenbach(Dauer ca eineinhalb bis zwei Stunden). Dortſelbſt im Gaſthaus„Zum Löwen“ gemüt⸗ liches Beiſammenſein mit Tanz. Fahrpreis 1.20 RM. Eſſen 1.— RM. Rückfahrt um 19 und 20.30 Uhr. Es wird gebeten, ſich in die aufliegenden Liſten beim Vereinsführer und im„Kaiſerhof“ einzuzeichnen. Der Ausflug findet bei jeder Witterung ſtatt. Unſere Mitglieder mit Angehörigen und Freunden find zur fröhlichen Wanderfahrt herzlich eingeladen. Der Vereinsführer. Jeden Samstag Mittag n Y T ſteht ein Transport Sind Sachen für Dieh ſchwarz⸗ und rotbunter i cnbar Und steh'n herum schon Jahr und Jahr, Gib eine„Kleine“ heut' noch auf Und morgen kommt es zum Verkauf! eee eee e Milchkühe Leiſtungstiere) aus ſeuchenfreiem ebiet, ſchuzgefnpft, zum Verkauf e Friedrich Wiegand, Viernheim(Heſſen) Weinheimerſtr. 14./ Telefon 182 Jacken-piqué eee eee, cs, 95 cm breit, bedruckt und bestlckt, frei z ende Dessins tr. 7.65, 5.10, 4.65 0 N EI 9 EN PLANNCEN Legen 052 Teer dada Spitzen-Georgette 150 em br., moderne Farbtöne für elegante Kleider u. Komplets Wet. 7.75, 6.50, 4.75 eeememoommmmmm zu Al Schulentlaſſ. Junge für Landwirtſchaft geſucht. Kloppenh.-Str. 24. 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