1 1 rn ere eee Seungspreis Monatfich Mk. 1.40, durch die Poſt Mn. 1.60, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe- Die 22 mmm breite Millimeterzeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berkandblatt für den Sabttell Mhm.⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keiner Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Genarg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IV. 38. 1140. ene Dienstag, den 24. Mai 1938 line Rlürung unumgänglich Konrad Henlein bei Hodza— Prags Verankworkung Neue Grenzzwiſchenfälle Prag, 23. Mai. Konrad Henlein traf am Montag vormittag in Aſch ein und begab ſich von dort aus ſofort nach Prag. Zwei Stunden nach ſeiner Ankunft in der Hauptſtadt ſuchte er den tſchechoſlowakiſchen Miniſterpräſidenten Dr. Hodza auf deſſen Einladung zu einer Beſprechung auf. Ueber dieſe Beſprechung wird die Sudetendeutſche Partei noch einen Bericht folgen laſſen. leber die Vorgänge, die dieſer Beſprechung vorher⸗ gegangen waren, hatte das Preſſeamt der Sudeten⸗ deutſchen Partei u. a. mitgeteilt: „Der Politiſche Ausſchuß der Hauptleitung der Sdp ſezte auch am Sonntag ſeine Arbeiten fort und nahm die Berichte der einzelnen Parteiamtswalter aus allen Gebie⸗ ten entgegen. Das Bild, das ſich auf Grund dieſer Berichte ergibt, läßt keinen Zweifel darüber, daß die Aufklärung und Begründung der Vorgänge der letzten Tage, wie ſie der Niniſterpräſident und der amtliche Bericht am Vortage ge⸗ geben hat, in keiner Weiſe ausreicht, um die aus dem deut⸗ ſchen Siedlungsgebiet mitgeteilten Maßnahmen im Rah⸗ men der geltenden Geſetze als begründet erſcheinen zu laſ⸗ ſen. Es fehlen weſentliche geſetzmäßige Handlungen der Re⸗ gerung und des Staatspräſidenten, die den getroffenen 1 und den tatſächlichen Vorgängen vorausgehen mußten. Angeſichts der Nachrichten aus der ſudetendeutſchen Heimat muß der Politiſche Ausſchuß darauf beharren, daß im ſudetendeutſchen Gebiet bereits ein Zuſtand eingetre⸗ ten iſt, der weder durch Leugnung der Tatſachen noch durch Beſchönigungen als normaler Verfaſſungszuſtand be⸗ zeichnet werden kann. Verhandlungen erſcheinen der deut⸗ ſchen Bevölkerung ſinn⸗ und zwecklos, ſolange nicht von der Regierung eine Atmoſphäre geſchaffen wird, die eine vernünftige und dauernde Klärung geſtattet. Der Po⸗ liiſche Ausſchuß ſtellt gleichzeitig feſt, daß die Geſchehniſſe der letzten zwei Tage 1 darüber aufkommen laſſen, ob die Schaffung einer ſolchen Atmoſphäre noch in gewiſſen iſchechiſchen Kreiſen gewünſcht wird.“ Zu dem Beſuch Henleins bei Hodza 10 der Sudetendeutſchen Partei mit: „Konrad henlein hat heute dem lſchechoflowakiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten Dr. Hodza auf deſſen Einladung ins Kolowrat-Palais einen Beſuch abgeſtattet. Hiermit haben die informatſven Beſprechungen mit Dr. Hodza begonnen, die zunächſt der Klärung und Beruhigung der poliliſchen Lage dienen ſollen.“ Neue Grenzverletzung bei Linz Linz, 23. Mai. An der deutſch⸗tſchechiſchen Grenze wur⸗ den am Montag morgen nördlich von Linz in Alrichsber 8 und Hohenfurth die Grenzbrücken, die zur Hälfte dem Rei 7 9 85 von kſchechiſchen Zoldaten, die dabei auch den deuk⸗ chen Teil der Brücke und damit deukſches Gebiet bekraten, mit Stroh umwickelt und mit Benzin übergoſſen. Beim herannahen deukſcher Grenzorgane zogen ſich die Soldalen wieder auf kſchechiſches Gebiet zurück. Der Grenzzwiſchenfan an der Thaya Eine amtliche Prager Darſtellung Das tſchechoflowakiſche Preß⸗Büro meldet: Das Deutſche Nachrichtenbürs verbreitete am Sonntag ſpätnachts die Mel⸗ dung von einem Zwiſchenfall an der tſchechoſlowakiſch⸗deut⸗ ſchen Grenze in Südmähren, wonach tſchechoſlowakiſche Sol⸗ daten peng einer Brücke über die Thaya verſucht haben ſollen. Zu dieſer Nachricht bemerkt das tſchechoflowa⸗ uche 5 auf Grund einer amtlichen Unterſuchung olgendes: Tſchechoſlowakiſche Soldaten haben tatſächlich verſucht, am 929 über die Brücke auf 26 Gebiet hinüberzu⸗ ehen, keineswegs aber in der Abſicht, die Brücke in die ft zu ſprengen. Als ſie die deutſchen Zollwachtleute er⸗ blickten, flüchteten ſie. Ein Soldat ließ ſeine Kappe auf deurſchem Gebiet zurück. Die tſchechoſlowakiſchen Militärbehörden haben die An⸗ ſiedenbeit ſogleich nach Bekanntwerden dem Miniſterium ür auswärtige Angelegenheiten mitgeteilt und dieſen Ueber⸗ kiff untergeordneter 1 0 verurteilt. Der Miniſter des eußeren Br. Krafta hat ſich noch am Sonntag vormittag bei dem deutſchen 5 Eiſenlohr eneſchuldigt, bevor noch der deutſche Geſandte von dieſem unliebſamen Zwi⸗ chenfall informiert war. Eine merkwürdige„Aebung“ Der Prager Berichterſtatter der Agentur Havas berichtet lber den Eu des deutſchen Geſandten Eiſen⸗ ohr durch den Außenminſſter Krofta und das Bedauern, das letzterer im Namen der tſchechoſlowakiſchen Regierung über den Grenzzwiſchenfall bei Miſtelbach ausgeſprochen abe. Der Berichterſtatter ſtellt dieſen Zwiſchenfall dann olgendermaßen dar: Tſchechiſche Soldaten ſeien bei einer zon der tſchechiſchen Militärbehörde angeordneten„Uebung über die deutſche Grenze gegangen und dabei bis dicht an 1 Brücke von Bernhardstal gekommen. Als ſie von einer utſchen Patrouille bemerkt wurden, hätten ſie die Flucht Gf en. Hierauf habe Außenminiſter Krofta den deutſchen 1 ſandten zu ſich gebeten, ihn von dem Zwiſchenfall unter⸗ nchtet und gleichzeitig das Bedauern der tſchechoflowakiſchen gierung ausgeſprochen. teilte die Preſſe⸗ in ſpäter Abendſtunde England möchte begütigen Reuter und Preß Aſſociation zur Lage London, 23. Mai. Die allgemeine aus dem tſchechiſchen Problem entſtandene Lage wird in London, wie der diplo⸗ matiſche Korreſpondent von Reuter ſchreibt, als äußerſt ver⸗ worren angeſehen. Ueber Zwiſchenfälle an der tſchechiſchen Grenze ſowie über Truppenbewegungen habe es eine Menge widerſprechender Meldungen gegeben. Aus den in London eingegangenen Berichten könne man unmöglich den wahren Sachverhalt mit Sicherheit feſtſtellen. Englands Aufgabe ſehe man darin, den Verſuch zu ma⸗ chen, eine vernünftigere Atmoſphäre zu ſchaffen, in der Ver⸗ handlungen zwiſchen Henlein und der tſchechiſchen Regie⸗ rung ſtattfinden könnten. Die britiſche Regierung werde ihren ganzen Einfluß aufwenden, die Lage in dieſer Rich⸗ tung zu beſſern. In Prag ſei die britiſche Diplomatie be⸗ müht, klarzumachen, wie wichtig es ſei, Zwiſchenfälle zu vermeiden, und die tſchechiſche Regierung zu dem 1 zu bringen, auf dem Wege der Herbeiführung einer wirk⸗ lichen Bereinigung fortzufahren. Der diplomatiſche Korreſpondent von Preß Aſſociation bringt ſein Bedauern darüber zum Ausdruck, daß die Er⸗ ſchießung der beiden Deutſchen bei Eger die Bemühungen um eine Entſpannung erſchwert habe. Hinzu kämen dann die ſich mehrenden Berichte über tſchechiſche Uebergriffe. Der Korreſpondent befürchtet, daß dieſe Zwiſchenfälle die deutſche öffentlichef Meinung reizen. Ruhige Auffaſſung in Paris Paris, 23. Mai. In franzöſiſchen politiſchen Kreiſen ſtellt man eine gewiſſe Entſpannung der Lage feſt. Man betont jedoch, daß dieſe Lage nach wie vor eine ununterbro⸗ chene Aufmerkſamkelt erfordere. Beſonders erwähnt man die diplomatiſchen Bemühungen der Weſtmächte in Prag. Man will übrigens wiſſen, daß in Prag neue Schritte unternommen würden, um der tſchechoflowakiſchen Regie⸗ rung den Rat zu geben,„den Sudetendeutſchen ſo raſch wie möglich weiteſtgehende Genugtuung zu verſchaffen“. In der Pariſer Preſſe ſpiegelt ſich gleichzeitig die diplomatiſche Akti⸗ vität wider, die ſowohl im Quai d'Orſay als auch im Foreign Office herrſcht. Die franzöſiſche Nachrichtenagentur Havas gibt den aus der Ache hoo einlaufenden Wahlergebniſſen breiten Raum und verzeichnet die Erfolge der Sudetendeutſchen Partei. Aus London meldet Havas im Zuſammenhang mit dem engliſchen Kabinettsrat, die britiſche Regierung fahre fort, in Prag die tſchechoſlowakiſche Regierung darauf auf⸗ merkſam zu machen, wie wichtig es ſei, Zwiſchenfälle zu ver⸗ meiden und die Verhandlungen fortzuſetzen. Truppenentſendung der Mächte erwogen? „Exzelſior“ gibt als einzige franzöſiſche Zeitung ein an⸗ geblich in London umlaufendes Gerücht wieder, wonach der Vorſchlag gemacht worden ſei, für die Dauer der Wahl⸗ periode internationale Streitkräfte in die Tſchechoſlowakei zu entſenden, wie dies während der Abſtimmung im Saar⸗ gebiet der Fall geweſen ſei. Dieſer Vorſchlag ſei während der engliſchen Kabinettsſitzung geprüft worden und habe allgemeines Intereſſe gefunden. Allerdings werde man ſich erſt nach Rückſprache mit Paris enger damit befaſſen zön⸗ en polens Proteſtſchritt in Prag Warſchau, 23. Mai. Eine Antwort der Prager Regie⸗ rung auf den polniſchen Schritt wegen der tſchechiſchen Truppenzuſammenziehungen an der polniſchen Grenze liegt bisher nicht vor. Hingegen verlautet aus gutinformierter Quelle, daß im Verlauf des heutigen Tages die tſchechiſchen Truppen wieder von der polniſchen Grenze in das Innere des Landes zurückgezogen worden ſeien. In polniſchen politiſchen Kreiſen wird trotzdem die Lage in der Tſchechoſlowakei weiterhin als erſt angeſehen. Es wird gleichzeitig hervorgehoben, die Vorfälle der letzten Tage müßten als Anzeichen für eine weitere innere Zer⸗ ſetzung des Staates angeſehen werden. Kein außenpolitiſcher Bericht Kroftas Wie das Tſchechoſlowakiſche Preßbüro mitteilt, wird der Bericht zur außenpolitiſchen Lage, den der Miniſter für auswärtige Angelegenheiten am Dienstag in beiden Außen⸗ ausſchüſſen der Nationalverſammlung halten ſollte, nicht erſtattet werden. Die Auffaſſung in Budapeſt Budapeſt, 24 Mai. Die Budapeſter Preſſe ſtellt eine ruhigere Beurteilung der Lage in der Tſchechoſlowakei in den europäiſchen Hauptſtädten feſt, erklärt jedoch, daß vor⸗ läufig Anzeichen einer allgemeinen Entſpannung noch nicht bemerkbar ſeien. Der Wunſch und die Hoffnung auf eine Beruhigung der heute noch als ernſt empfundenen Lage kommt allgemein zum Ausdruck.— Der fe mn Lloyd“ ſagt, in den europäiſchen Haupt⸗ 89 ho 1 man, daß die Fäden der Verhandlungen zwi⸗ en den ſudetendeutſchen Führern und dem Miniſterprä⸗ ſidenten Hodza nicht durch neue Zwiſchenfälle abgeriſſen werden. Die Einberufung der Reſerve und der Erſatzreſerve mit den Mannſchaften der Spezialtruppen ſtoße auch bei den Regierungsparteien auf Kritik. Auch aus deren Reihen border der Rücktritt des tſchechiſchen Generalſtabschefs ge⸗ ordert. Das Regierungsblatt„Eſti Ujſag“ wirft die Frage auf, ob nach den Ereigniſſen der letzten Tage anzunehmen ſei, daß in gewiſſen ſſchechiſchen Kreiſen überhaupt der Wunſch 15255 einer allgemeinen Entſpannung der Atmoſphäre be⸗ ſtehe. — Nr. 120 —... Der große Wahlerfolg der GOp Die Wahlergebniſſe der Gemeinden des ſudetendeutſchen Gebietes zeigen übereinſtimmend das Bild eines eindrucks⸗ vollen Wahlerfolgs der Sudetendeutſchen Partei. In vielen Fällen hat die ſudetendeutſche Liſte ſogar mehr als 90 v aller abgegebenen Stimmen auf ſich vereint, in anderen Ge⸗ 1 wurde überhaupt nur eine deutſche Liſte aufge⸗ ellt. Brüx: Die Sudetendeutſche Partei erhielt mit 10 671 Stimmen(26 Mandate) 94,9 vH der deutſchen Stimmen, weiter erhielten die deutſchen Sozialdemokraten 572 Stim⸗ men(ein Mandat), die Kommuniſten 716(zwei Mandate). die Tſchechen 4985(zwölf Mandate), die Juden 374(ein Mandat). Oberleutensdorf: Sudetendeutſche Partei 4311 Stimmen(25 Mandate), das ſind 90 v der deutſchen Stimmen, deutſche Sozialdemokraten 482(drei), Kommuni⸗ ſten 380(zwei), Tſchechen 1178(ſechs). Görkau: Sudetendeutſche Partei 3634, das ſind 95,5 vH der deutſchen Stimmen, Sozialdemokraten und Kom⸗ muniſten gekoppelt 160, Tſchechen 327 Stimmen. Auſſig: Abgegeben wurden für die Sudetendeutſche Partei 19 847 Stimmen(29 Mandate), d. h. 87 oh aller deutſchen Stimmen, für die Sozialdemokraten 3032 Stim⸗ men(vier Mandate), für die Kommuniſten 1338 Stimmen Gwei Mandate), für die Tſchechen 4464 Stimmen(ſechs Mandate) und für die Juden 588 Stimmen(ein Mandaß). Böhmiſch⸗Leipa: 9056 gültige Stimmen, 6247 Stimmen entfielen auf die Sudetendeutſche Partei gegen⸗ über den Parlamentswahlen mit 5576(25 Mandate), alſo 94 oh aller gültigen deutſchen Stimmen; auf die Sozial⸗ demokraten 386 Stimmen(ein Mandat), auf die Kommu⸗ niſten 389(zwei Mandate), auf die tſchechiſchen Parteien 1986(acht Mandate). Tetſchen an der Elbe: 8851 gültige Stimmen, 6704 entfielen auf die Sudetendeutſche Partei(28 Mandate), alſo 91 oh der deutſchen Stimmen, auf die Sozialdemokraten 671(zwei Mandate), auf die tſchechiſchen Parteien 1476 (ſechs Mandate). Mähriſch⸗Sternberg: 8398 abgegebene gültige Stimmen; Sudetendeutſche Partei 6266(27 Mandate), 81,5 vH, Sozialdemokraten und Kommuniſten(Volksfrontliſte) ale(ſechs Mandate), tſchechiſche Liſten 707(drei Man⸗ ate). Dux zeigte gegenüber den früheren Ergebniſſen einen ſtarken Linksruck, doch wurde die Sudetendeutſche Partei mit 3669 Stimmen(16 Mandate) die ſtärkſte Partei und vereinigte 87 ph der deutſchen Stimmen auf ſich. Die deut⸗ ſchen Sozialdemokraten erhielten 540 Stimmen(2), Kom⸗ muniſten 713(3) Tſchechen 3449(15). * Die erſte der drei Etappen der Gemeindewahlen im Tſchechoſlowakiſchen Sprachgebiet iſt abgeſchloſſen. Aus den bisher vorliegenden Ergebniſſen, die größeren deutſchen Ge⸗ meinden umfaſſend, die am Sonntag zur Wahlurne ſchrit⸗ ten, ſei folgende Ueberſicht gegeben: In 33 Gemeinden er⸗ hielt die Sudetendeutſche Partei 84 132 Stimmen. Auf die Sozialdemokraten entfielen 10 868 Stimmen. Dieſes Ergeb⸗ nis bedeutet ein Stimmenverhältnis von durchſchnittlich 88,56 vc aller deutſchen Stimmen für die Sudetendeutſche Partei, ein wahrhaft glänzendes Ergebnis angeſichts der herrſchenden ſchwierigen Lage. Es bedeutet dies gegenüber den in dieſen Gemeinden bei den Parlamentswahlen im Jahre 1935 für die Sudetendeutſche Partei gezählten 58 221 Stimmen einen weiteren Zuwachs von nicht weniger als 44,5 vH. In den erwähnten 33 deutſchen Gemeinden wur⸗ den außerdem noch 4266 kommuniſtiſche und 17 892 tſchechi⸗ ſche Minderheitsſtimmen gezählt. Es iſt ein Beweis, daß das Gebiet trotz aller Tſchechiſierungsverſuche deutſch ge⸗ blieben iſt. Die Wahl iſt aber auch ein ſtolzer Beweis für die Volkstreue der Sudetendeutſchen, die gewiß in der Welt⸗ öffentlichkeit, vor allen Dingen im geſamten deutſchen Ge⸗ biet, ihr gebührendes Echo finden wird. Zu dieſem Wahlergebnis ſchreibt die ſudetendeutſche „Zeit“ unter der Ueberſchrift„Ueber 90 vH für Konrad Henlein“:„Alle Wahlergebniſſe ſprechen von einem unge⸗ heueren Zuwachs der Sudetendeutſchen Partei, der die kühnſten Erwartungen übertraf. Der Geſamtdurchſchnitt für die SDP ergibt über 90 vH. Das Sudetendeutſchtum 11 jedem, Einzelnen wie nie zuvor Selbſtbeſchränkung und iſziplin auferlegt und in mutiger und mannhafter Weiſe ür den Gedanken der Einigung eine neue Schlacht ge⸗ chlagen, einen neuen überwältigenden Sieg errungen. Die⸗ es Teilergebnis der kaum 200 Städte und Gemeinden, die ja nur einen Bruchteil jener darſtellen, die noch vor dem Wahlgang ſtehen, läßt ſo Schlußfolgerungen zu: einmal, daß in den Tagen ſchwerſter Nervenbelaſtung die Einheit des Sudetendeutſchtums 4 daſteht, daß dieſes Sudetendeutſchtum willens iſt, ſeinen Rechtskampf auch auf dem Gebiet der Gemeindeſelbſtverwaltung weiter durchzu⸗ führen; zweitens, daß die Volksgruppe eine Diſziplin⸗ und Gefolgſchaftstreue bewieſen hat, die in der 5 bewegten Ge⸗ ſchichte der Sudetenländer und ſeiner deutſchen Bewohner wohl ohne Beiſpiel iſt. Der erſte Wahlſonntag beweiſt, daß im Sudetendeutſch⸗ tum der Gedanke der Gemeinſchaft in den letzten Tagen nur noch feſter und härter geworden iſt. Man mag Kund⸗ gebungen von der Größe und Geſchloſſenheit des 1. Mai vom ſchulrechneriſchen Standpunkt als einen vorübergehen⸗ den„ anſehen, man mag die Anſicht ver⸗ treten, auch Aufmärſche oder Verſammlungen unter den gleichen ſeeliſchen Vorausſetzungen zuſtandekommen. Für die nüchternen Zahlen, die allerorts die ee ſäre errechnen, gilt das alles unter keinen Umſtänden. Die Zahlen und Herzen haben geſprochen.“ Chamberlain vor dem Anterhaus Erklärung über die kſchechoſlowakiſche Frage. London, 24. Mai. Auf eine Anfrage über die Tſchecho⸗ ſlowakei gab Premierminiſter Chamberlain im Un⸗ terhaus eine Ueberſicht über die Ereigniſſe der letzten Tage, „die eine Tendenz aufwieſen, wonach die Lage hinſichtlich der deutſchen Minderheit in der Tſchechoflowakei vielleicht in eine gefährliche Phaſe eintreten würde.“ Chamberlain erklärte u. a.: „Am 19. Mai begannen ſich Gerüchte über deutſche Truppenbewegungen in Richtung auf die tſchechoflowakiſche Grenze zu verbreiten. Die deutſche Regierung unterrichtete den britiſchen Botſchafter, daß die Gerüchte in keiner Weiſe begründet waren, und ſie gab der tſchechoſlowakiſchen Re⸗ gierung eine gleiche Verſicherung. Am 20. Mai kam es zu einer Anzahl ſchenfälle in der Tſchechoflowakei. Am Morgen des 21. Mai gab die tſchechoſlowakiſche Re⸗ gierung zu verſtehen, daß ſie einen Jahrgang aufrufe, um ihn auszubilden und um die Ordnung in den Grenzgebieten aufrecht zu erhalten. Am gleichen Tage ereignete ſich ein bedauerlicher Zwi⸗ ſchenfall, bei dem zwei Sudetendeutſche ihr Leben in der Nähe der Grenez verloren Der volle Tatbeſtand dieſes Zwi⸗ ſchenfalles iſt noch nicht völlig klar. Der tſchechoflowakiſche Außenminiſter hat die deutſche Regierung über dieſen Zwi⸗ ſchenfall unterrichtet und teilte ihr mit, daß diſziplinariſche Maßnahmen gegen die Verantwortlichen ergriffen wurden. Am gleichen Tage erhielt der britiſche Botſchafter in Berlin eine weitere Zuſicherung der deutſchen Regierung, wonach die Gerüchte über deutſche Truppenbewegungen gänzlich unbegründet ſeien. Der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter teilte dem briti⸗ ſchen Geſandten in Prag mit, daß Henlein eine Einladung überſandt worden ſei, über das Nationalitätenſtatut zu ver⸗ handeln, das am 19. Mai von der tſchechoſlowakiſchen Re⸗ gierung gebilligt worden war. Aber am gleichen Tage wurde in der ſudetendeutſchen Preſſe angekündigt, das politiſche Komitee der Sudetendeut⸗ ſchen Partei habe beſchloſſen, den tſchechoſlowakiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten davon zu unterrichten, daß die Partei nicht in der Lage ſei, das Nationalitätenſtatut zu erörtern, ſo⸗ lange nicht Frieden und Ordnung in den ſudetendeutſchen Gebieten und vor allem die konſtitutionellen Rechte der Freiheit der Meinung, der Preſſe und der Verſammlung garantiert ſeien. Die britiſche Regierung hat bei der tſchecho⸗ flowakiſchen Regierung Vorſtellungen erhoben, wonach es notwendig ſei, jene Vorſichtsmaßnahme zu ergreifen, damit Zwiſchenfälle vermieden würden, und wonach jede mögliche Einſchränkung gemacht werden müſſe, um eine vollſtändige und dauernde Regelung durch Verhandlungen mit den Ver⸗ tretern der Sudetendeutſchen Partei zu erreichen. Hierbei hat ſich die britiſche Regierung der vollen Unterſtützung der franzöſiſchen Regierung erfreut. Die tſchechoſlowakiſche Regierung hat auf dieſe Vorſtel⸗ lungen geantwortet, ſie ſei feſt entſchloſſen, eine baldige und vollſtändige Löſung zu ſuchen. Die britiſche Regierung hat bei der deutſchen Regierung Vorſtellungen erhoben, in denen ſie auf die dringende Wich⸗ tigkeit hingewieſen hat, daß eine Regelung erreicht wird, wenn der europäiſche 0 erhalten werden ſoll, und ſie hat ihrem ernſten Wunſch Ausdruck gegeben, daß die deutſche Regierung mit ihr zur Erleichterung eines Abkom⸗ mens zuſammenarbeiten möge Die britiſche Regierung hat zur gleichen Zeit die deutſche Regierung von dem Ratſchlag unterrichtet, den ſie in Prag gegeben hat. Der deutſche Außenminiſter erklärte, daß er die Anſtrengungen willkom⸗ men heiße, die von der britiſchen Regierung gemacht wür⸗ den, und daß die deutſche Regierung voll ihren Wunſch teile, daß die Verhandlungen ihren Fortgang nehmen möchten.“ Politiſches Allerlei Begnadigungsaktion in Litauen. Der litauiſche Staatspräſident hat die letzten ſechs Ver⸗ urteilten aus dem großen Memelprozeß des Jahres 1935 begnadigt. Es handelt ſich um die vier zum Tode verurteil⸗ ten und ſpäter zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigten Memeler: Walter Preiß, Ewald Boll, Emil Lepa und Hein⸗ rich Wannagut und ferner um die zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilten Brüder Johann und Ernſt Wallat. Die Gefangenen ſind bereits in Freiheit geſetzt. Der li⸗ tauiſche Staatspräſident hat ferner 12 litauiſche Bauern be⸗ fliadigt; die wegen politiſcher Ausſchreitungen in Süd⸗ itauen zu längeren Zuchthausſtrafen verurteilt worden waren. ſchwerer Zwi⸗ Die Aufſtandsbewegung in Mexiko Eine amtliche Meldung aus Mexiko beſagt, daß mexi⸗ kaniſches Militge das Landgut des aufſtändiſchen Gene⸗ rals und Bauernführers Cedillo in Las Palomas in 215 enommen habe. Damit glaubt man, die Erhebung erdroſ⸗ felt zu haben, wobei man in Regierungskreiſen noch be⸗ tont, daß Cedillo über wenig Kriegsmaterial und nur noch tauſend Kämpfer verfügen ſoll. Die Erhebung dürfte daher in Bälde zuſammenbrechen. Man nimmt an, daß die Ar⸗ beiterſchaft ſich auf die Seite des Staatspräſidenten Carde⸗ nas ſtellen wird Die Verkehrsſtraßen in Mexiko ſowie die telegraphiſchen Verbindungen ſind völlig in den Händen der Regierung. Zwiſchenfall im Chileniſchen Kongreß. Der chileniſche Staatspräſident Aleſſandri eröffnete zum letzten Male während ſeiner Regierungsperiode den Kon⸗ reß. Die Eröffnung fand mit dem üblichen Zeremoniell in Mibdeſenheit des Diplomatiſchen Korps ſtatt. Nach Eröff⸗ nung der Sitzung kam es zu wüſten Szenen ſeitens der Marxiſten, nachdem der Stagtspräſident die Verleſung einer Proteſterklärung der Marxiſten gegen angeblich die Wahl⸗ freiheit einſchränkende Maßnahmen des Staatspräſidenten verweigert hatte. Mitten im Lärm feuerte ein Abgeordneter einen Revoloerſchuß ab, der jedoch niemand verletzte. Nach⸗ dem die Tumultſzenen beendet waren, legte Staatspräſident Aleſſandri einen Rechenſchaftsbericht über ſeine Regierungs⸗ periode ab. Ruſt im Wiener Unterrichtsminiſterium. Wien, 24. Mai. Aus Anlaß der Anweſenheit des Reichs⸗ erziehungsminiſters Ruſt fanden im öſterreichiſchen Unter⸗ richtsminiſterium eingehende Beratungen ſtatt, an denen außer den Sachbearbeitern des Reichserziehungsminiſters auch der öſterreichiſche Unterrichtsminiſter Dr. Menghin mit ſeinen Referenten, ſowie die Vorſitzenden der Landesſchul⸗ räte für Wien und Heſterreich teilnahmen. Hochwaſſer in der Steiermark Ueberſchwemmungskataſtrophe in Oeſterreich a Graz, 23. Mai. Durch die raſche Schneeſchmelze und die Regenfälle der letzten Tage ſind in der Steiermark und Teilen Kärntens, beſonders im oberen Gurktal, ſchwere Ueberſchwemmungen eingetreten, die erhebliche Schäden angerichtet haben. Lei⸗ der iſt auch eine Anzahl von Menſchenleben zu beklagen. Das Hochwaſſer in der Steiermark übertrifft in ſeinen Aus⸗ wirkungen alle Ueberſchwemmungen der letzten Jahrzehnke. Das geſamkte Mur-Tal iſt überſchwemmk. Der Bahnverkehr wurde an mehreren Stellen unter⸗ bunden, konnte aber teilweiſe durch Umſteigen und Weiter⸗ beförderung der Fahrgäſte mit Autobuſſen aufrechterhal⸗ ten werden. Eine Reihe von Mur⸗Brücken wurde wegge⸗ riſſen. Auch an den Nebenflüſſen und den Bächen wurden von den entfeſſelten Fluten die Brücken und Stege fortge⸗ ſchwemmt. Die Mur, deren Waſſerſtand am Sonntag in Graz 4,20 m über normal betrug, führt Brückenreſte, Strauchwerk und Baumſtämme mit ſich, die von den Holz⸗ lagerplätzen fortgeſchwemmt wurden. Der Straßenverkehr von Graz nach Norden iſt völlig lahmgelegt. In Frohn⸗ leiten ſind mehrere Häuſer eingeſtürzt. 27 Perſonen wurden in einem ul ige eingeſchloſſen. In Türrach im oberen Mur⸗Tal ftürzte ein Haus ein, wobei ein mit Rettungsarbeiten beſchäftigter Mann erkrank. Auch im Kankenbach, der in die Mur einmündet, iſt ein Mann von den Fluten mitgeriſſen worden und ertrunken. Ein ergänzender Bericht verzeichnet vier weilere To⸗ des fälle. In Leoben erreichte bie Mur einen noch mie dagewe⸗ ſenen Höchſtſtand von 4,40 m. Ueber die ganze Murſchleife in Leoben bis nach Judendorf und Mühltag müſſen alle dem Murufer nahen Wohnſtätten geräumt werden. Auch das Leobener Elektrizitätswerk war überflutet. So war die Stadt ſtundenlang ohne Licht. Die größten Verwüſtungen perurſachte die Naturkataſtrophe im Bezirk Knittel ⸗ feld. Die Bahnſtrecke zwiſchen St. Lorenzen und Knittel⸗ feld iſt in einer Länge von zwei Kilometer völlig vermurt. In Landſchach und Maßweg wurden mehrere Häuſer und Wirtſchaftsgebäude fortgeriſſen. In der Stadt Knittelfeld ſelbſt fließt ein Teil des Dingering⸗Baches, der alle Dämme durchbrochen hat, durch die Marktgaſſe, und aus der Reichsſtraße iſt ein reißender Fluß geworden. Im Bezirk Murau bilden der Katſchbach und die Tur⸗ rach die größte Gefahr. Auch in Ennstal gibt es überall vermurte Bahn⸗ dämme, zerſtörte Straßen und weggeriſſene Brücken. Dane⸗ ben ſind Zehntauſende von Kubikmeter Holz verloren, das von den Fluten fortgeſchwemmt wurde. In den Nachtſtunden des Sonntags trat endlich das langerſehnte Sinken des Waſſerſtandes ein. Tauſende Män⸗ ner waren am Werk, um ſich an den Rettungs- und Sicher⸗ heitsarbeiten zu beteiligen. Die Feuerwehr hat Ueber⸗ menſchliches geleiſtet. Abteilungen der Wehrmacht, Polizei und Gendarmerie ſtanden ununterbrochen im Dienſt, und auch die Formationen der Partei hatten ſich in den Dienſt des Rettungswerkes geſtellt. Gauleiter und Landeshauptmann Ingenieur Helfrich be⸗ gab ſich in das Ueberſchwemmungsgebiet der Oberſteier⸗ mark und forderte die Kreisleiter der NSDAP auf, zuſam⸗ men mit den Bezirkshauptmannſchaften überall dort, wo Militär noch nicht eingeſetzt werden konnte, die Selbſthilfe zu organiſieren. Gauleiter Bürckel hat den Einſatz aller Mittel zur Lin⸗ derung der dringendſten Not angeordnet. Für die durch das Unglück ſchwer betroffene Bevölkerung hat er 100 000 Mark ur Verfügung geſtellt. Zur Unterſtützung der Lebens⸗ und gen hat Gauleiter Bürckel den Hilfszug „Bayern“ angefordert. Reichsinnenminiſter Dr. Frick traf, von Kärnten kom⸗ mend, in Graz ein. Der Miniſter hat ſich auch kurze Zeit in Voitsberg aufgehalten und die dortigen Hochwaſſerſchä⸗ den in Augenſchein genommen In der Nähe von Voits⸗ berg mußten die Wagen durch ein Laſtauto des Straßen⸗ bauamtes eine Strecke weit durch überflutetes Gebiet ge⸗ zogen werden. Vor dem Park⸗Hotel in Graz war eine Ehrenhundertſchaft der Schutzpolizei aufgeſtellt. Die Schäden im oberen Gurktal Wie aus Klagenfurt gemeldet wird, iſt auch der ſonſt harmloſe Gurkfluß in Kärnten infolge des wolken⸗ bruchartigen Regens, der während eines hefkigen Gewitlers am Jamslag im oberen Gurktal niederging, zu einem alles niederreißenden Strom geworden. Die Waſſer über⸗ ſchwemmken das ganze Tal. In den reißenden Fluten trieben Baumſtämme und los⸗ geriſſene Sträucher. Auch der Schwang⸗Bach trat über die Ufer. Durch ſofortigen Einſatz von Militär und Sa an den bedrohten Stellen konnte aber die größte Gefahr gebannt werden. Die Brücken über den Fluß wurden teilweiſe abge⸗ tragen, um zu verhindern, daß die Pfoſten und Stämme 10 den Hochwaſſerfluten als Rammblöcke mitgeführt wür⸗ en. In Gniesau ſtürzte der 17jährige SA⸗Mann Drage bei den Rettungsarbeiten ins Waſſer und konnte nicht mehr gerettet werden. Auch in Himmelberg ſtürzte ein Mann in den Hochwaſſer führenden Tiebel⸗Bach und ertrank. Die Straße dort iſt größtenteils unpaſſierbar. Die Wälder und Wieſen ſind weit im ganzen Tal überſchwemmt. Der an⸗ gerichtete Schaden iſt bisher 1 nicht abzuſehen. In den übrigen Tälern des Landes hat das Hochwaſſer nur geringen Schaden angerichtet. * Schwere Anwetter an der Adria Nach einem e Bericht aus Belgrad iſt Jugoſlawien über das Wochenende erneut von ſchweren Unweitern heimgeſucht worden, unker denen diesmal vor allem das Gebiel der oberen Adria mit ſeinen zahlreichen Badeor ten q leiden hakte. Ueber die Schäden läßt ſi noch kein endgültiger Ueberblick gewinnen. Der Austen verkehr mußte vorübergehend eingeſtellt werden. Wirbelſturm über Venedig Ein heftiger Wirbelſturm hat in der Stadt und Provinz Venedig große Verheerungen angerichtet. In der Ort⸗ ſchaft ine den wurde durch den Sturm ein Teil der 1 9 und eine Wand der Pfarrkirche zerſtört. In der Lagune kenterte ein Fiſcherboot, 3 konnte die fünf Mann ſtarke Beſatzung gerettet werden. Auf dem Lido wurden Bäume entwurzelt und Schornſteine zertrümmert. Feierſtunde auf dem Annaberg Ehrenmal für die„Soldalen ohne Befehl“ 2 St. Annaberg, 23. Mai. Die Einweihung des vom Volks, bund Deutſche Kriegsgräberfürſorge auf dem hiſtorſſchen Boden des Annaberges in Oberſchleſien für alle deutſchen Freikorps errichteten Ehrengeländes geſtaltete ſich zu einer erhebenden Ehrung der„Soldaten ohne Befehl“. Wohl 25 000 Volksgenoſſen waren zu einer ergreifenden Feier⸗ ſtunde vereint. Auch amtliche Vertreter der Kriegsgräber⸗ fürſorge aus Italien, England und Frankreich wohnten der Feier bei. Nachdem Gauleiter und Oberpräſident Joſef Wagner einen Kranz niedergelegt hatte, gedachte der Bundesführer des VD, Dr. Eulen. in einer Anſprache der Toten und übermittelte die Grüße Adolf Hitlers. Miniſterialrat Springorum übernahm dann im Namen des Reichsinnen⸗ miniſters das Ehrenmal in die Obhut des Reiches. Eröffnung der Reichsmuſiktage Repräſenkakives Feſt der Muſikſchaffenden Düſſeldorf, 23. Mai. Die Reichsmuſiktage, die unter der Schirmherrſchaft von Reichsminiſter Dr. Goebbels ſtehen, wurden in Düſſeldorf feierlich eröffnet. Nach dem Willen des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda iſt durch die Einrichtung der alljährlich wieder⸗ kehrenden Reichsmuſiktage nun auch für die Muſik im Drit⸗ ten Reich ein repräſentatives Feſt der Volksgemeinſchaft geſchaffen worden. In der ſtädtiſchen Tonhalle hatten ſich zur Eröffnungs⸗ feier viele Ehrengäſte aus dem ganzen Reich eingefunden. Als Vertreter des Präſidenten der Reichskulturkammer Reichsminiſter Dr. Goebbels war Staatsſekretär Hanke mi dem Leiter der Abteilung Muſik im Reichspropaganda⸗ miniſterium, Generalintendant Dr. Drewes, erſchienen. Reichsſteuereinnahmen im April Mehraufkommen von 107 Millionen Mark. Berlin, 24. Mai. Nach Mitteilung des Reichsfinanzmini⸗ ſteriums betrugen die Einnahmen des Reiches an Beſtz⸗ und Verkehrsſteuern im Monat April 1938 631.4 Millionen Mark gegen 560,5 Millionen Mark im April des Vorjfah⸗ res, an Zöllen und Verbrauchsſteuern 386.6(350.1), zuſam⸗ men alſo 1 018,0(910,6) Millionen Mark. Laufende Zah⸗ lungen und Vorauszahlungen waren im April 1938 bei den meiſten Abgabenarten nach den gleichen Vorſchriften wie im April 1937 fällig. Es ergibt ſich, daß im April 1938 ge⸗ genüber 1937 an Beſitz und Verkehrsſteuern 70,9 Millionen Mark mehr und an Zöllen und Verbrauchſteuern 36.5 Mil⸗ lionen Mark mehr, insgeſamt alſo 107.4 Millionen Mark mehr aufgekommen ſind. Kurzmeldungen Königsberg. Der Beſuch des italieniſchen Staatsſekre⸗ tärs Taſſinari in Oſtpreußen fand auf der Marienburg einen herzlichen Abſchluß. Paris. Im Rahmen der franzöſiſchen Flottenmanöver im Mittelmeer ſind ein Torpedojäger und eine U⸗Boot⸗ Flottille aus dem Hafen von Ajaccio(Korſika) ausgelaufen, um ſich an die tuneſiſche Küſte zu begeben. Bukareſt. In Conſtanza iſt der türkiſche Kreuzer„Ham diye“ zu einem viertägigen Beſuch eingetroffen; an Bord N befinden ſich 35 Seekadetten und 50 Marine⸗ ſchüler. England lagert Gefrierfleiſch ein. London, 24. Mai. Wie der„Daily Telegraph“ meldet, will die Regierung in den nächſten Monaten 250 000 Ton⸗ nen Gefrierfleiſch, alſo den geſamten Bedarf Englands für 11 5 Monate, ankaufen und in Kühlhäuſer legen. Es handell ich nicht um importiertes Fleiſch. Die Vorräte können für die Dauer von vier Jahren gelagert werden. Zu ihrer Auf⸗ nahme ſtehen etwa 10 000 Kubikmeter Kühlräume zur Ver, fügung, die 1918 errichtet wurden und jährlich faſt 100 000 Pfund Unterhaltungskoſten erfordern. Britiſche Diplomaten verließen Barcelona. Paris, 24. Mai. In Marſeille traf, von Barcelona kom⸗ mend, der engliſche Kreuzer„Suſſex“ ein. An Bord befan⸗ den 99 u. a. der britiſche Generalkonſul in Barcelona, She⸗ erd, ſowie ein Attachee der engliſchen Botſchaft in Rot⸗ panien. Die beiden haben ſich nach London begeben. Franzöſiſche Truppenverſtärkungen im Sandſchak Von der türkiſch⸗ſyriſchen Grenze laufen beunruhigende Nachrichten ein. So wird gemeldet, daß fen e Quar⸗ tiermacher in den Grenzdörfern eingetroffen ſind, um für größere Truppenkontingente Platz vorzubereiten. 99• tag lich kommt es zu Zwiſchenfällen. Eine franzöſiſche Pionier⸗ abteilung hat die Eiſenbahnbrücken im 5 zwiſchen Syrien und der Türkei zur Sprengung vorbereitet. Flugzeugunfall in Braſilien. a Santos, 24. Mai. Beim Start in Santos(Braſilien) ver⸗ unglückte ein denten cen der Syndicato Condor Lt Von den an Bord des Flugzeuges befindlichen 15 1 konnten 13 gerettet werden. Die Maſchine führte ferner d 515 Argentinien und Chile beſtimmten Luftpoſtſendungen, ie Deutſchland am 19. ds. Mts. verkaſſen haben, mit 0 Die Poſt konnte größtenteils geborgen werden und wurde durch ein Erſatzflugzeug weitergeleitet. Engliſcher Dampfer vor Chile aufgelaufen. a Santiago de Chile, 24 Mai. Der 5600 Tonnen große engliſche Frachtdampfer„Harmantes“ lief im meter deen an der ſüdchileniſchen Küſte bei San Pedro auf ene auf. Das Schiff iſt ſtark beſchädigt und wird vom aldie überflutet. Da außerdem ſtarker Seegang iſt, verließ Mannſchaft den Dampfer, der aller Wahrſcheinlichkeit nach verloren iſt. Nach der Schlacht von Hfütſchau * f%% . ks. hen hen ner 00 lere ber⸗ der ner rer und lrat en⸗ ini⸗ ſitz⸗ nen ah⸗ um⸗ ah⸗ den wie ge⸗ nen dil⸗ ark Badiſche Chronik Badens gewerbliche Genoſſenſchaften. Der Reviſionsverband gewerbliche Genoſſenſchaften in Baden hält am 29. Mai in Karl 1. sruhe im Bürgerſaal des Rathauſes n diesjährigen Verbandstag ab. Seit Grü dung des Verbandes im Jahre 1906 hatte ſich dieſer in 50 nunmehr 32jährigen Tätigkeit zur Aufgabe D Se 95 gemacht, die hilfe im Handwerk und Gewerbe in Baden in deren Genoſſenſchaften beſtens zu fördern. Die Zahl der im Verband zuſammengeſchloſſenen Genoſſenſchaf— len beträgt 98 mit über 10 000 Mitgliedern. Die Genoſſen⸗ ſchaften verteilen ſich auf folgende Handwerks⸗ und Gewerbe⸗ zweige: 25 Bäcker und Konditoren, 10 Metzger, 10 Schuh⸗ macher, 1 Schneider, 4 Friſeure, 5 Holzbearbeitung 3 Satt⸗ ler und Tapeziere, 5 Metallgewerbe, 5 Bauhaupt⸗ und Bau⸗ nebengewerbe, 6 Handel, 12 verſchiedener Art und 12 Lan⸗ deslieferungsgenoſſenſchaften. Die diesjährige Tagung erhält eine beſondere Bedeutung dadurch, daß der Präſident des Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes, Pg. Dr. von Renteln ſeine Teilnahme zugeſagt hat und der Präſident der Badi⸗ ſchen Handwerkskammer, Landeshandwerksmeiſter Pg. Robert Roth, auf dieſer Tagung über aktuelle Fragen des Hand⸗ werks ſprechen wird. Eine große Anzahl Handwerksmeiſter aus dem ganzen Land wird an der Veranſtaltung teilnehmen. Ui Seidelberg.(Komponiſt Richard Gompfge⸗ ſtorben.) Hier iſt im Alter von 76 Jahren der Komponiſt Richard Gompf geſtorben, der zahlreiche Lieder komponierte, die beſonders als Männerchöre Eingang in die Literatur gefunden haben. Auch auf dem Deutſchen Sängerbundes⸗ ſeſt ſind verſchiedene ſeiner Chöre geſungen worden. Ebenſo verſuchte Gompf ſich mit Erfolg auf dem Gebiet des Sing⸗ ſpiels, wobei ihn ein feiner künſtleriſcher Geſchmack auszeich⸗ nete. Richard Gompf ſtammte aus Staufenberg bei Gie⸗ ßen, wo er als Lehrersſohn geboren wurde. Seine muſika⸗ liſche Ausbildung hatte er in München als Meiſterſchüler Rheinbergers beendet. [] Heidelberg.(Auto gegen Kleinbahn— Vier Verletzte). Gegen 11 Uhr abends verunglückte an der Bergſtraße zwiſchen Leutershauſen und Groß⸗ ſachſen ein von der Schloßbeleuchtung zurückkehrender Perſonenkraftwagen dadurch, daß er mit einem neben der Landſtraße fahrenden Zug der OEG zuſammenſtieß. Alle vier Inſaſſen des Autos wurden ſchwer verletzt. Drei von ihnen, und zwar die 25 Jahre alte Irene Reitermann aus Sulzbach, der 29jährige Hans Joſt aus Birkenau und der ebenfalls in Birkenau wohnhafte 19jährige Hans Seſt, wur⸗ den in die Klinik nach Heidelberg transportiert. Es handelt ſich in allen Fällen um ſchwere Kopf⸗ und Beinverletzun⸗ gen, doch hofft man, die Verunglückten dem Leben erhalten zu können. Der vierte Verletzte kam nach Weinheim ins Krankenhaus. Der Zug mußte bis zur einwandfreien Klä⸗ rung des Unglücksherganges an der Unfallſtelle halten. Der Verkehr wurde durch Kraftwigen aufrechterhalten. () Pforzheim.(Laſtauto abgeſtürzt.— Ein Toter, ein Verletzter.) Früh 6 Uhr kam auf der Reichsſtraße Wilferdingen— Pforzheim ein Fernlaſtzug, mit Blech beladen, von der Fahrbahn ab und ſtürzte die 6— 7 Meter hohe Böſchung hinunter. Das Fahrzeug überſchlug ſic, Der Fahrer Martin Peter aus Pfrondorf bei Tübingen erlitt einen Oberſchenkelbruch, dem Beifahrer Müller, der ſich in der Schlafkabine befand, wurde der Bruſtkorb eingedrückt. Er war ſofort tot. Freiburg.(Tödlicher Sturz aus dem Fen⸗ ſter.) Hier ſtürzte ſich ein in den 50er Jahren ſtehender Mann aus ſeiner im zweiten Stock befindlichen Wohnung auf die Straße und blieb auf dem Gehweg mit zertrümmer⸗ tem Schädel tot liegen. Man nimmt an, daß ein Nerven⸗ leiden den Mann zu der Tat getrieben hat. Waldshut.(Zuchthaus für Hochſtapler.) We⸗ gen Betrugs hatte ſich der Gewohnheitsverbrecher Karl An⸗ gerer aus Heilbronn vor der Großen Strafkammer zu ver⸗ antworten. Durch Darlegung falſcher Vermögens⸗ und Be⸗ kufsverhältniſſe hatte es dieſer typiſche Hochſtapler immer wieder verſtanden, einfache Leute zur Hergabe von Geld und Sachwerten zu bewegen und ſich auf dieſe Weiſe durchs Leben zu ſchlagen. Er wurde zu einer Zuchthausſtrafe von zweieinhalb Jahren und 900 Mark Geldſtrafe verurteilt. Außerdem wurden dem Angeklagten die bürgerlichen Ehren⸗ kechte auf drei Jahre aberkannt. O Hauſen i. W.(Einer der zwölf„alte Manne“ geſtorben.) Wenige Tage nach dem Hebelmähli iſt hier Schneidermeiſter Karl Friedrich Metzger,„Düßli⸗Schniider genannt, im Alter von 83 Jahren geſtorben. Er war der zweitälteſte der Ehrengäſte vom Hebelmähli. An ſeine Stelle rückt nun Wilhelm Greiner zu den zwölf„alte Manne auf. (—) Stockach.(Erſchoſſen aufgefunden) In der Nachbargemeinde Kettenacker wurde die ſchulentlaſſene Tochter Katharina des Mitbürgers Anton Schmid morgens neben ihrem Bett erſchoſſen aufgefunden. Die Anterſuchung iſt eingeleitet. () Donaueſchingen.(Kind tödlich überfahren.) Ein vierjähriges Kind, das in Hüfingen bei ſeinen Großeltern zu Beſuch weilte, ſprang, als es ſeine Mutter an der Bahn abholen wollte, einem Radfahrer in das Rad. Es wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß es im Krankenhaus Donau⸗ eſchingen ſtarb. 1 (O) Donaueſchingen.(Pon einer Kuh ſchwer ver⸗ letzt.) Ein. Unfall ereignete ſich dieſer Tage in Zimmern. Als der Landwirt Richard Hienerwadel eine Kuh, die ſich losgeriſſen hatte, wieder anbinden wollte, ſchlitzte hm dieſe mit einem Horn den Bauch auf. Der Verunglückte konnte ſich noch ſelbſt in ſeine Wohnung begeben, mußte dann uber ſofort in das Krankenhaus gebracht werden, wo er in ſehr ernſtem Zustande darniederliegt. Aus den Nachbargauen Frankenthal.(Gegen Baum gerannt), Ein ſchwe⸗ rer Verkehrsunfall ereignete ſich auf der Straße Franken⸗ thal—Edigheim. Ein unbeladener Laſtkraftwagen fuhr in Richtung Edigheim auf der regennaſſen und ſchlüpfrigen Straße, als er— vermutlich infolge zu hoher Geſchwindig⸗ keit— aus der Fahrbahn geriet, auf einen an der linken Straßenſeite ſtehenden Baum aufrannte und vollſtändig gerſchellte. Fahrer und Beifahrer mußten mit erheblichen Verletzungen ins Krankenhaus Frankenthal eingeliefert werden. Saarbrücken.(Vermißt). Der Polizeipräſident in Saarbrücken teilt mit: Seit Mittwoch, 18. Mai, wird der Schüler Hellmuth Schieber, geb. 9. September 1928 in St. Ingbert, daſelbſt bei den Eltern, Neugaſſe 17 wohn⸗ haft, vermißt. Er hat ſich heimlich aus der elterlichen Woh⸗ nung entfernt und ſcheint ſich bettelnd und vagabundierend N Am Freitag wurde er in Saarbrücken ge⸗ ehen. Merzig.(Kind totgefahren). In Losheim ereig⸗ nete ſich auf der Provinzialſtraße ein Unfall, dem ein junges Menſchenleben zum Opfer fiel. Ein mit Langholz beladener Pferdewagen befuhr die Straße, als ein zweijähriges Kind plötzlich hineinlief. Das Hinterrad erfaßte das Kind und zerquetſchte ihm den Kopf, ſodaß der Tod auf der Stelle eintrat. — Immenſtadt.(Greiſin mit Motorrad abge⸗ ſtür zt.) Als Frau Wiedemann von Oberſtaufen gegen Buflings fuhr, wobei ihre 79 Jahre alte Mutter als Bei⸗ fahrerin mit auf dem Motorrad ſaß, verlor die Fahrerin plötzlich die Herrſchaft über das Kraftrad, das ein Eiſen⸗ geländer durchbrach und die 12 Meter hohe Böſchung hin⸗ abſtürzte. Infolge des Sturzes erlitt die Greiſin einen Oberſchenkelbruch, während die Fahrerin ſelbſt nur unbe⸗ deutende Schürfungen ſich zuzog. Das Motorrad wurde vollkommen zertrümmert. — Winterlingen Kr. Balingen.(Auto gegen Mo⸗ torrad.) Als der in Ebingen in Arbeit ſtehende Fried⸗ rich Herrmann abends mit ſeinem Motorrad nach Haufe fuhr, ſtieß er mit ſeinem Fahrzeug gegen ein Ebinger Per⸗ ſonenauto, das er überholen wollte Herrmann wurde vom Rad geſchleudert und erlitt ſtarke Verletzungen. — Tübingen.(Fernlaſtzug Böſchung hinab⸗ geſtürzt.) Wie aus Pforzheim gemeldet wird, kam früh 6 Uhr auf der Reichsſtraße 10 Wilferdingen— Pforzheim ein Fernlaſtzug aus Pfrondorf bei Tübingen von der Fahr⸗ bahn ab und ſtürzte die 6—7 Meter tiefe Böſchung hinab. Das ſchwere Fahrzeug überſchlug ſich. Der Fahrer Mar⸗ tin Peter erlitt einen Oberſchenkelbruch und mußte dem Städtiſchen Krankenhaus Pforzheim zugeführt werden. Dem Beifahrer Müller, der ſich in der Schlafkabine befand, wurde der Bruſtkorb eingedrückt. Er war ſofort tot. Das Fahrzeug wurde ſchwer beſchädigt. — Eſchach Kr. Gaildorf,(Blitztötet drei Kühe.) Der Blitz ſchlug in das Anweſen des Zimmermeiſters Karl Joos in Seifertshofen. Der Blitz erſchlug drei Kühe, zün⸗ dete aber nicht. Der Gebäudeſchaden iſt nicht groß. Der Ver⸗ luſt der Kühe wiegt um ſo ſchwerer, als zwei der Tiere trächtig waren. — Hippetsweiler.(Kind läuft in ein Auto). Ein zweieinhalb Jahre altes Kind ſprang in dem Augenblick über die Straße, in dem ein Kraftwagen ſich näherte. Ob⸗ wohl der Kraftwagenlenker ſofort bremſte, konnte er es nicht verhindern, daß die Räder über das Kind hinweg⸗ ingen. Mit ſchweren Verletzungen wurde es in das Kran⸗ enhaus nach Sigmaringen gebracht. * Hersfeld.(Dreiſter Aeberfall eines Ju⸗ gendlichen.) Eine junge Frau, die auf einem Waldweg in der Umgebung einen Spaziergang machte, wurde plötzlich von einem jungen Burſchen angefallen, der auf ſie einſchlug. Als der Frau die Handtaſche entfiel, riß der Täter ſie an ſich und flüchtete. Die junge Frau war aber ſo geiſtesgegenwär⸗ tig, ſich die Mütze des Diebes anzueignen; auch hatte ſie ſich ſein Ausſehen eingeprägt. Auf Grund dieſer genauen An⸗ aben gelang es der Polizei ſehr ſchnell, den Täter zu faſſen. Auf der Polizei gab das hoffnungsvolle Bürſchchen an, da er ſich für Pfingſten einen neuen Schlips habe kaufen un auf dieſe Weiſe das Geld beſchaffen wollen. A Bäcker- und Elektromeiſter. Eine gewiß ſeltene Tat⸗ boche wird aus einem Dorfe des Bayeriſchen Waldes gemel⸗ et: Der Bäckermeiſter Jakob Lenz in Kreuzberg legte 1929 die Meiſterprüfung im Bäckerhandwerk mit„Ausgezeich⸗ net“ ab. Nunmehr beſtand er die Meiſterprüfung im Elek⸗ trohandwerk ebenfalls mit beſtem Erfolg. Auf der Flucht ergriffen Weimar, 23. Mai. Die ſtaatliche Kriminalpolizei, Kri⸗ minalpolizeiſtelle Weimar, teilt mit:„Der flüchtige Mörder Bargatzky, geboren am 10. 11. 1901 in Mülheim(Ruhr), iſt am 22. Mai 1938 in Stendal feſtgenommen worden. Der zweite flüchtige Verbrecher, Peter Forſter, geboren am 15. 3. 1911 in Gailsheim, iſt noch nicht feſtgenommen worden. Die beiden hatten ſich bereits am 15. Mai auf ihrer Flucht getrennt. An alle Volksgenoſſen ergeht nochmals die drin⸗ gende Bitte, bei der Fahndung nach dem flüchtigen Peter Forſter mitzuwirken und ſachdienliche Wahrnehmungen der nächſten Polizei⸗ oder Gendarmerieſtelle mitzuteilen.“ Wie das Deutſche Nachrichtenbüro dazu von der Krimi⸗ nalpolizei Magdeburg noch erfährt, führte Bargatzky ein Fahrrad mit ſich, das er unterwegs an ſich genommen hatte. Bei dem Verſuch, auch das Fahrrad ſicher zu verbergen, kam er aus ſeinem Verſteck, einem Brennofen einer Sten⸗ daler Hegele hervor und wurde dabei von dem Betriebs⸗ leiter des Werkes entdeckt. Dieſer verſtändigte ſofort die Polizei, die den Verdächtigen feſtnahm. Lalcale Nuud schau Der Arbanstag Ein volkstümlicher Maitag, der mit beſonderer Feier in den deutſchen Weinlanden begangen wird, iſt der 25. Mai. der Urbanstag. Um dieſe Zeit ſteht der Wein ſtrich⸗ weiſe ſchon in Blüte, und da veranſtaltet das Winzervolk im Frankenland Vittgottesdienſte, damit der Wein⸗ heilige an dieſem für den Weinbau ſchickſalhaften Tage für Sonnenſchein ſorgen ſoll. Beſonders in Nürnberg, der Stadt der zünftigen Feſtzüge, war die Feier des Urbanstages bis ins vorige Jahrhundert von volkstümlicher Beliebtheit. In einem Bilde aus dem 16. Jahnhundert, das im„Handbuch der deutſchen Volkskunde“ enthalten iſt, ſchildert Dr. Spa⸗ mer einen Nürnberger„Urbansumritt“. Der Weinheilige zu Pferde mit der Mitra und einem mit Reben und Wein⸗ trauben bemalten Biſchofsmantel angetan, hält in der er⸗ obenen Rechten einen Doppelbecher; Spielleute leiten den Zug ein, ein dem Heiligen folgender Mann trägt ein Netz mit Weinflaſchen. Nach einer in Sebaſtian Franks Welt⸗ buch übergegangenen Beſchreibung eines Urbansumzuges aus dem Fränkiſchen richteten die Winzer am Urbanstag auf dem Markt oder einem anderen öffentlichen Platz einen Tiſch auf, den ſie mit Flaggen, Laubwerk, Blumen und Kräutern ſowie einem Standbild des Heiligen ſchmückten. Wenn am Urbanstag die Sonne ſchien, ſo bekränzten die Winzer das Heiligenbild reichlich mit Reben und taten ihm alle Ehre an, wenn aber der Tag verregnete, ſo warfen ſie das Urbansbild vom Tiſch in den Kot und übergoſſen es mit Waſſereimern. In Nürnberg wurde beim Urbansum⸗ zug, wenn die Feier verregnete, der Repräſentant des Weinheiligen in einen der Lorenzkirche gegenüber befindli⸗ chen Waſſertrog geworfen. In den alemanniſchen Landen wurde der Ur⸗ banstag ähnlich wie im Frankenland begangen. Allmählich wanderten die Urbansfeiern in den Bereich der karnevalt⸗ ſtiſchen Veranſtaltungen und kindlicher Bettel⸗ und Spiel⸗ umzüge ab, indem die Kinder der Weingärtner mit ihrer rebengeſchmückten Puppe, dem„Urbe“, vor den Häuſern bettelten und bei ſchlechtem Wetter den„Urbe“ in den Marktbrunnen warfen, damit er Waſſer ſtatt Wein ſaufe. Wie St. Urbanus, der Biſchof von Langres an der Marne, zum Weinheiligen wurde, iſt unaufgeklärt; übrig geblieben iſt im Volksmund die Redensart, daß man ſich vom vielen Trinken das Podraga, die St. Urbans⸗Plag, zuzog. 1 Geſchloſſen ſind die Dienſträume des Städtiſchen Ver⸗ meſſungs⸗ und Liegenſchaftsamts am Mittwoch, den 25. Mai. — Wegen des Himmelfahrtstages am Donnerstag, den 26. Mai, wird der Hauptmarkt G 1 auf Mittwoch, 25. Mai, vorverlegt. * Erfolg der Schachfreunde Seckenheim⸗ Ilvesheim. Am vergangenen Sonntag hatten die Schachfreunde Seckenheim in ihrem Vereinslokal den Schachklub Pfingſt⸗ berg zu einem Bezirksmannſchaftskampf zu Gaſt. An 10 Brettern entwickelten ſich ſehr intereſſante Kämpfe. Das Endreſultat war für Seckenheim ſehr günſtig; die Ein⸗ heimiſchen konnten 7:2 gewinnen, während eine Hängepartie noch ausſteht. Bisher konnte Seckenheim die Bezirks⸗Mann⸗ ſchaftskämpfe zu ſeinen Gunſten entſcheiden. * — Wirlſchaftswerbung durch Laukſprecherwagen. Eine Reihe von Gemeinden iſt dazu übergegangen, für den Be⸗ trieb von Lautſprecherwagen Vergnügungsſteuer zu erhe⸗ ben. Die Vorführungen der Lautſprecherwagen ſind inſo⸗ weti nicht als Vergnügungen anzuſehen, als ſie nur wer⸗ ben und nicht der Unterhaltung und Ergötzung dienen. Auch die Einſchaltung einzelner d b agen dne den Werbevorträgen zur Anlockung des Publi⸗ ums wird der Lautſprecherwerbung im allgemeinen noch nicht den Charakter einer Vergnügung verleihen. Eine Vergnügungsſteuerpflicht iſt daher in derartigen Fällen nicht gegeben. Anter Alkoholeinfluß. Am Sonntag früh 3.40 Uhr fuhr in der Mannheimer Straße der 25jährige Maler Karl Rueck aus Weinheim mit ſeinem Kraftwagen auf das Zwei⸗ ſpänner⸗Pferdefuhrwerk des Landwirts Heinrich Rihm aus Mannheim⸗Käfertal auf. Durch den Anprall wurden die In⸗ ſaſſen des Kraftwagens gegen die Windſchutzſcheibe geſchleu⸗ dert und trugen Schnittwunden im Geſicht davon. Die Ver⸗ unglückten wurden mit dem Sanitätskraftwagen nach dem Krankenhaus gebracht, wo ſie zunächſt verbleiben mußten. Das Sattelpferd wurde ſchwer verletzt. Im Schlacht⸗ und Viehhof mußte das Tier getötet werden. Der Perſonen⸗ kraftwagen wurde ſtark beſchädigt. Die Schuld an dem Zu⸗ ſammenſtoß trifft den Führer des Kraftwagens, da er unter Alkoholeinfluß ſtand. Der Füßhrerſchein wurde ihm ſofort abgenommen. Rueck iſt nicht verſichert. Gedenktage 2 4. Mai. 1543 Der Aſtronom Nikolaus Kopernikus in Frauenburg in Oſtpreußen. i g 1699 Der preußiſche Reitergeneral Hans Joachim v. Zieten in Wuſtrau bei Neuruppin geboren. 5 1848 Die Dichterin Annette enen v. Droſte⸗Hülshoff auf Schloß Meersburg am Bodenſee geſtorben. 1872 Der Maler Julius Ritter Schnorr v. Carolsfeld in Dresden geſtorben. Sonnenaufgang 4.18 Mondaufgang 1.37 Sonnenuntergang 20.25 Monduntergang 14.02 ½ l milch— 75 g Zuchet und nalushag. 1 Päckchen Dt. Oetker's Puddingpuloer 7 8 1 2 De Oetlee/ 8 6 Eßl. Waſſer zum Antühren 5. 8 Die milch bringt man mit dem Zucker zum fochen, gibt das mit kigelb und aſſer bergulclte Puddingpulder unter Hühten hinein und läßt noch einige Male aufkochen.. Der Quark wied durch ein feines Zieb geſteichen, mit der ſuülch glatt gerühtt und mit dem Bachöl und dem faſt eckalteten Pudding gut vermengt. zum Schluſſ wird der ſteif geſchlagene kierſchnee untetgezogen.. Die Früchte füllt man in eine Glasſchale oder in Gläſer, füllt den gem darüber und ſtellt un kalt. Die Speiſe muß friſch gegeſſen werden. ſoſchn 1 FFF Quark-Hfrem mit Trüchten 5 J 11— 250 f Quark 203 kfil. milch a Vanille-Geſchmack einige Tropfen Dr. Oetzer's Backöl Zitrone 500 g eingemachte oder cohe Früchte Bitte aueſchneiden! Luſtſchutz tut Not! Selbſtſchutz aber iſt höchſte nationale Pflicht. Ganz eindringlich konnten wir am letzten Donnerstag abend in der hieſigen Turnhalle nochmals Warnrufe ver⸗ nehmen anläßlich eines großen Werbe⸗Abends, dem die Parole:„Volksgasmaske für Seckenheim“ zu Grunde lag. Der Werbeabend war von den Amtsträger des ROB. und ſämtlichen Luftſchutzhauswarte unſeres Reviers beſucht. Kamerad Wilhelm Möll als Reviergruppenführer konnte neben dieſen auch den Ortsgruppenleiter der Hauptſtadt Mannheim, LS.⸗Hauptführer Baumann, begrüßen. Als erſter Redner ſprach LS.⸗Lehrer Georg Hörner über die neue Volksgasmaske, welche in den nächſten Tagen durch die Or⸗ gane der NSW. in unſerem Stadtteil angeboten werden ſoll. In klar verſtändlichen Worten führte er die dringliche Notwendigkeit vor Augen, daß der Erwerb der Volks⸗ gasmaske eine unbedingte Notwendigkeit geworden ſei. Der zweite Redner, LS.⸗Lehrer Schüßler, erklärte die neue Volksgasmaske im allgemeinen, er zeigte praktiſch die leichte Handhabung bezw. die kinderleichten Griffe, die vor dem Gebrauch notwendig ſind. Als dritter Redner ſprach OS.⸗ Führer Baumann über den Selbſtſchutz unſeres Volkes. Eindringlich war ſein Appell an alle. Er erwartet, daß der Stadtteil Seckenheim in dieſer Hinſicht als Muſter⸗Revier⸗ gruppe aus dieſer Gasmaskenſchlacht hervorgehe. Wie ſchon aus früheren Veröffentlichungen zu erſehen, ſei die An⸗ ſchaffung einer Gasmaske jedem Volksgenoſſen möglich durch eine ſoziale Staffelung: Volksgenoſſen mit ſicherem Ein⸗ kommen und Vermögen bezahlen für die Maske RM 5.—, dann folgt die Staffelung auf RM 3.— bezw. auf 50 Pfg. Jede Verdienſtſpanne falle weg, weil die Masken vom Staat direkt an die Volksgenoſſen abgegeben würden. Wir wollen nicht hoffen, daß es notwendig wird, den Selbſtſchutz gegen einen Luftangriff aufzunehmen. Aber was dann, wenn wirklich einmal ein Ernſtfall eintreten würde? Dann würde es zu ſpät ſein, nach der rettenden Gasmaske zu ſpringen, dann würde unſer Leben weniger wiegen als die RM 5.—, die zur Anſchaffung der Maske notwendig ſind. Wenn nun in den nächſten Tagen die NSV. und die VM denken: Die Volksgasmaske gewährt uns im Ernſtfall ſicheren Schutz vor allen chemiſchen Kampfſtoffen⸗ kommt 37 anbietet, dann wollen wir an den Satz Kreistag der NSDAp in Mannheim Hervorragende ſporkliche Beranſtaltungen am Samstag. Mannheim, 24. Mai. Im Rahmen des Kreistages werden am Samstag, den 28. Mai, im Stadion Sportvorführungen gezeigt, die bei der Mannheimer Bevölkerung großen Anklang finden dürf⸗ ten. Sämtliche Formationen und Einheiten ſind vertreten, ſo daß die„Speiſekarte“ recht bunt ausſehen wird. Die ſportlichen Darbietungen, die ſich von 15 bis 18 Uhr ab⸗ wickeln werden, ſehen folgendes Programm vor: 1. Teil: 1. 10mal 75 Meter⸗Staffel des Jungvolks. 1 M. Alarmlauf(SA,/ NS, NSßK, Schutzpolizei, je ann). 3. Hindernislauf 400 Meter(SA, /, NS, NS, Schutzpolizei(je 1 Mannſchaft, beſtehend aus einem Führer mit neun Mann, feldmarſchmäßig ohne Gewehr, Geſamt⸗ gewicht der Ausrüſtung 10 Kiloß. 4 Meldehundelauf der SA⸗Standarte 171. 5. Rundgewichts⸗Gymnaſtik, ausgeführt vom/ Sturm 5 und 8 der 32. ½ Standarte. 6. Kampfballſpiel SA— komb. Mannſchaft Schutzpolizei⸗ 5, Mannſchaftsſtärke 30 Mann. 7. NSKK⸗Quadrillenfahren und Fuchsjagd. 1 95 Kunſtflüge über dem Stadion, ausgeführt vom NS⸗ K. 2. Teil: 9. Lebender Raſen: 100 Hitlerfungen beim Boxtraining. Keulenübungen, ausgeführt von 200 Turnerinnen des DL Tiſchſprnigen der HJ. DR⸗Geräte⸗Kunſtturnen. 10. 10mal ¼⸗Runden⸗Staffel über 250 Meter(Sa, 75. NS, NSF, Schutzpolizei, Wehrmacht, Werkſcharen, DR“(je 1 Mann). 11. Frauen aus dem Betriebsſport. 12. Amal 400 Meter⸗Staffel der SA,, NSKK, NS- Fͤ, Schutzpolizei, Wehmacht, DR(je 1 Mann). 13. Handball⸗Wettſpiel SA— Wehrmacht. 14. Zzmal 1000 Meter⸗Staffel. Die Teilnehmer werden noch bekanntgegeben. Die Plaketten zum Kreistag und die Geſamtprogramme werden durch die Ortsgruppen der NSDAP vertrieben. Eintrittskarten für die ſportlichen Veranſtaltungen werden zum Preis von 20 Pfennig von den Kdßß⸗Warten und Be⸗ triebsſportwarten abgeſetzt; ſie ſind auch zu haben bei den KdF⸗Vorverkaufsſtellen und den Blockhelfern(Hausleitern) der Partei. Die Karten haben ſowohl Gültigkeit für Sitz⸗ wie auch Stehplätze. Badener im Reich reiſen in die Heimat. Patenkinder beſuchen ihre Patenſtädte. Der Verkehrsverein Karlsruhe betreut bekanntlich die Badener allüberall im Reich und darüber hinaus, die im Ausland lebenden Badener und zwar in der Form der „Arbeitsgemeinſchaft der Badener aller Welt“, die im Jahre 1930 ins Leben gerufen wurde und ſeitdem im Zeichen der Heimatpflege, der Heimatliebe und des landsmannſchaft⸗ lichen Gedankens wertvolle Aufbauarbeit im Dienſt der deutſchen Kultur und Wirtſchaft geleiſtet hat. Ueber 50 Badner Vereine im Reich und ebenſoviele Badener Vereine im Ausland find in dieſer Arbeitsgemeinſchaft zuſammen⸗ geſchloſſen, die ein lebendiges Bindeglied bildet zwiſchen der alten badiſchen Heimat und den Wohnſitzen der Badener draußen im Reich und im Ausland. Dieſe Verbindung mit der Heimat zu pflegen und wachzuerhalten, ge⸗ hört zu den vornehmſten Aufgaben unſerer Badener Vereine in aller Welt und um dieſe Verbundenheit noch enger und noch reger zu geſtalten, wurde die Einrichtung der Patenſtädte geſchaffen, die überall, wo Badner wohnen, großen Anklang gefunden hat. Faſt jeder Sitz eines Badener Vereins in Deutſchland hat ſich eine badiſche Stadt als Patenſtadt erkoren; ſo iſt Karlsruhe Patenſtadt der Badener Vereine von Eſſen, Koblenz und München und mit Karls⸗ ruhe⸗Durlach auch von Tübingen, Bremen hat Ettlingen zur Patenſtadt, Mannheim iſt die Patenſtadt Kölns, Hei⸗ delberg die Düſſeldorfs, Pforzheim die Hannovers und Nürnbergs, Leipzig hat Offenburg als Patenſtadt, die Ba⸗ dener Berlins und Hamburgs haben Freiburg als Paten⸗ ſtadt auserkoren, Baden-Baden iſt Pate für Wiesbaden und Bremerhaven⸗Weſermünde uff. Für die Mitglieder der Ba⸗ dener Vereine im Reich iſt es zum ſchönen und gerngeübten Brauch geworden, auf der Reiſe nach der badiſchen Heimat vor allem auch der jeweiligen Patenſtadt einen Beſuch ab⸗ zuſtatten, dadurch alte Bande neu zu knüpfen und die Verbindung mit der Heimat beſonders innig und perſönlich zu geſtalten. So bilden die Badener Vereine und mit ihnen die„Arbeitsgemeinſchaft der Badener aller Welt“ im Frem⸗ denverkehr Badens einen wertvollen Faktor. Auch in dieſem Sommer werden wieder eine Reihe von Badener Vereinen in die badiſche Heimat reiſen und ihre Patenſtädte aufſuchen. So wird der Verein der Badener in Koblenz am Pfingſtſonntag in ſeiner Patenſtadt Karls⸗ ruhe eintreffen und hier im Stadtgarten Aufenthalt nehmen, um ſpäter nach Ettenheim weiterzufahren, wo ein Beſuch des dortigen Männergeſangvereins erwidert wird. Anläß⸗ lich ſeines 50 jährigen Beſtehens wird im Juni der Verein der Badener in Augsburg ſeiner Patenſtadt Müllheim einen Beſuch abſtatten und dabei auch für einen Tag in Karlsruhe ankehren. Der Verein der Badener von Ham⸗ burg, Altona und Umgebung beabſichtigt in der Zeit vom 16.— 24. Juni eine Reiſe durch Baden zu unternehmen, dabei ſeine Patenſtadt Freiburg zu beſuchen und auch in Karlsruhe Station zu machen. Aehnliche Projekte ſchweben noch. Die badiſche Heimat wird ſich freuen, ihre Landsleute wieder einmal bei ſich zu ſehen zu Tagen der Erholung im herrlichen badiſchen Sommer und der Verkehrsverein Karlsruhe wird die Mitglieder unſerer Badener Vereine bei ihrem Beſuch in der Gauhauptſtadt auf alle Weiſe be⸗ treuen und ihnen die Schönheiten Karlsruhs zeigen, damit unſere badiſchen Landsleute recht viel frohe und bleibende Eindrücke von ihrer Reiſe mit nachhauſe nehmen. Mit Ko. zur Internationalen Handwerker ⸗Ausſtellung. Nur noch kurze Zeit trennt uns von der Internationa⸗ len Handwerker⸗Ausſtellung in Berlin, die in den Tagen vom 28. Mai bis 10. Juli durchgeführt wird. Däniſche Silberſchmiede, ungariſche Holzſchnitzer, lettiſche Weber, jugo⸗ ſlaviſche Handwerker uſw. zeigen dort ihr Können. U. a. iſt auch eine badiſche Goldſchmiede im Betrieb zu ſehen. Da ſind ſchweizer Bauernſtuben, Erzeugniſſe ägyptiſcher Amulettenmacher, aztekiſche Steinſchliffarbeiten, peruaniſche Federkleider und unzählige ebenſo intereſſante wie lehr⸗ reiche Dinge zu ſehen. Außerdem erwartet ein einzigartiges buntes Programm die Ausſtellungsbeſucher. In der Deutſch⸗ landhalle findet aus Anlaß der Ausſtellung ein großes Feſtſpiel ſtatt. Rund 20 internationale Fachkongreſſe, auf denen die beſten Fachleute aus aller Welt über wichtige Berufsfragen ſprechen, werden durchgeführt. 1 Die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ führt 965 reits am 27. Mai, abends, einen Sonderzug nach Berlin. Der Preis beträgt für die Fahrt und zwei 8 tungen mit Frühſtück insgeſamt nur 24,50 RM. Kein Handwerker ſollte ſich dieſe einmalige Gel die Vielſeitigkeit des handwerklichen Schaffens zu ſehen und darüber hinaus die gaſtliche Hauptſtadt des Groß⸗ deutſchen Reiches kennenzulernen, entgehen laſſen. Auch für alle übrigen Volksgenoſſen empfiehlt ſich die eilnahme an dieſer Kd§.⸗Fahrt. Anmeldungen nimmt jede Kreis⸗ und Ortsdienſtſtelle von Kd. entgegen. Uebernach⸗ egenheit, T 2 Ferienſonderzüge 1938 Zum erſten Mal auch nach Oeſterreich. Die verbilligten Ferienſonderzüge, die ſeit Jahren jedes⸗ mal bei Beginn der Sommerferien von der Reichsbahn ge⸗ fahren werden, bieten den Arlaubsreiſenden weſentliche Vor⸗ teile. In dieſem Jahr verkehren erſtmals Ferienſonderzüge auch aus dem Altreich nach Oeſterreich und innerhalb Oeſterreichs. Dieſe Züge nach Oeſterreich werden vielen eine im Preiſe erſchwingliche Ferienfahrt in die herrliche Alpen⸗ welt ermöglichen, die jetzt zum Reiche gehört. Die Fahrpreis⸗ ermäßigung beträgt 40 Prozent, im Verkehr mit Oſtpreußen ſogar 60 Prozent. Die Ferienſonderzugkarten ſind ſomit er⸗ heblich billiger als die Urlaubskarten. Die gleiche Ermäßi⸗ gung wie für den Ferienſonderzug ſelbſt wird auch für eine Anfahrtsſtrecke von 100 km bis zu dem Bahnhof gewährt, in dem der Reiſende in den Ferienſonderzug einſteigt, und entſprechend in gleicher Weiſe auf dem Rückweg. Bei wei⸗ teren Entfernungen wird die Ermäßigung für 100 km in den Fahrpreis eingerechnet. Die Ferienſonderzüge werden beſchleunigt— möglichſt bis zu den Zielorten— durchgeführt. Die Einſteigezeiten ſind günſtig gewählt. Als beſonders angenehm wird die vor⸗ herige Sicherung eines Sitzplatzes in einem Nichtraucher⸗ oder Raucherabteil empfunden. Eine Gebühr wird dafür nicht er⸗ hoben. Zur weiteren Bequemlichkeit werden die Abteile ſchon für Geſellſchaften von ſechs Perſonen ab bereitgeſtellt. Zu⸗ ſammenfahrende Reiſende können alſo auf Wunſch in einem für ſie freigehaltenen Abteil befördert werden. Sammelkar⸗ ten ermöglichen den Antritt der Rückfahrt von verſchiedenen Zielbahnhöfen aus. So ſind z. B. in die Sammelkarte nach Oberſtaufen od. Pfronten⸗Steinbach od. Füſſen od. Grieſen od. Oberammergau od. Mittenwald od. Kufſtein od. Ruhpolding die Zielorte in Tirol nach Reutte i. T., Leermoos und Ehrwald Zugſpitzbf. aufgenommen. Es empfiehlt ſich, die Ferienſonderzugkarten rechtzei⸗ tig zu beſtellen, da bei der lebhaften Nachfrage nur dann mit der Zuteilung der Karten gerechnet werden kann. Ueber⸗ ſichtsheftchen, die alle Einzelheiten enthalten, ſind von Anfang Juni ab bei allen Fahrkartenausgaben koſtenlos zu erhalten. Aus Baden verkehren folgende Ferienſonderzüge: Mannheim und Karlsruhe nach Innsbruck am 27/28. Juli 1938, Mannheim und Karlsruhe nach München am 28.29. Juli 1938, Baſel DRB. und Konſtanz nach Berlin am 28/29. Juli 1938. Fahr⸗ plan und Fahrpreiſe ſind aus den Aushängen an den Bahn⸗ höfen erſichtlich. Die erforderliche Beſtellkarte, wie auch eine Ueberſicht der Ferienſonderzüge iſt bei den Fahrkartenaus⸗ gaben koſtenlos erhältlich. S A.⸗Sportabzeichengemeinſchaften im ganzen Land. Alle wollen das SA⸗Sportabzeichen erwerben. Der Appell zum Erwerb des SA⸗Sportabzeichens hat ein über Erwarten gutes Echo gefunden. Ueberall im Land, in allen Bereichen der SA⸗Standarten, laufen täglich An⸗ meldungen zur Teilnahme an den Sportabzeichengemein⸗ ſchaften bei den Dienſtſtellen ein. Es iſt erfreulich, feſt⸗ zuſtellen, wie tief der Gedanke des SA⸗Sportabzeichens in allen Schichten der Bevölkerung Wurzel gefaßt hat. Bekanntlich kann jeder deutſche Mann, der keiner Glie⸗ derung der Partei oder dem Reichsarbeitsdienſt angehört, nach Vollendung des 18. Lebensjahres das SA⸗Sporkabzei⸗ chen erwerben. Dem Antrag, der bei der örtlichen SA⸗ Dienſtſtelle abzugeben iſt, muß lediglich ein polizeiliches Leumundszeugnis, der Nachweis der Reichsangehörigkeit und eine Erklärung über ariſche Abſtammung beigefügt ſein. Wer in dieſem Jahr noch das SA ⸗Sportabzeichen er⸗ werben will, hat jetzt noch eine kurze Zeit zur Verfügung, ſeine Anmeldung abzugeben. Viele Sportabzeichengemein⸗ ſchaften haben mit ihren Vorbereitungen bereits begonnenz die meiſten werden in kurzem mit der viermonatigen Aus⸗ Berſammlungs⸗ Kalender. Fußballvereinigung. Heute abend 8.15 Uhr Besprechung der Jugend und Jungliga wegen den Spielen in Weinheim an Chriſti⸗Himmelfahrt im Lokal.— Die erſte und zweite Mannſchaft ſpielen in Wiesloch. Wer mitfahren will, muß ſich beim Vereinsführer, Herrn Herdt, melden. Fahrpreis Hin⸗ und Rückfahrt RM 1.20. Aus parteſamtlichen Mitteilungen entnommen: 5., Gef. 29/171, Mittwoch, 25. Mai, halb 8 Uhr abends, am HJ.⸗Heim antreten ſämtlicher aktiven Hitlerjungen des Standortes Seckenheim⸗Ilvesheim zur Werbeaktion und Propagandamarſch ſowde zur Beſichtigung. Turnerbund„Jahn“, E. B., Mhm.⸗Seckenheim. Am 26, Mai(Chriſti⸗Himmelfahrt) findet unſer Mereins⸗ Ausflug f— nach Altenbach ſtatt. Abfahrt mit dem Omnibus ab Rathaus Seckenheim für jüngere Teilnehmer um 8 Uhr, für ältere Teilnehmer um 9 Uhr. Wanderung ab Schriesheim über Urſebach nach Altenbach(Dauer ca eineinhalb bis zwei Stunden). Dortſelbſt im Gaſthaus„Zum Löwen“ gemüt⸗ liches Beiſammenſein mit Tanz. Fahrpreis 1.20 RM. Eſſen 1.— RM. Rückfahrt um 19 und 20.30 uhr. Es wird gebeten, ſich in die aufliegenden Liſten beim Vereinsführer und im„Kaiſerhof“ einzuzeichnen. Der Ausflug findet bei jeder Witterung ſtatt. Unſere Mitglieder mit Angehörigen und Freunden find zur fröhlichen Wanderfahrt herzlich eingeladen. Der Vereinsführer. Gammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft. Die verbilligten ö 2 Furbenringe 5 ſind eingetroffen und können bei uns bezogen werden. 8 Stundenfran oder 73 Mädchen für 3 Stunden täglich(morgens) ſofort geſucht. Lutz, Schwindſtraße 9 (am Flugplatz). HA Freuden gehört ein schönes Heim. Behandeln Sie da- her Ihre Holzböden mit KINESSA-Holzbalsam. Sie bekommen Nahrung, wun⸗ deryollen Glanz und schöne Farbe in einem Arbeitsgang. Stark begangene Steller frischt man einfach mit etwas Holzbalsam auf und bildungszeit beginnen. Kaffee 8 85 heute friſch vom Röſter, 125 ᷑r von 35 Pfg. an. . Mischkafiee (20%)), 250 fr 38 Pfg.] Jakob Würthwein, Lebensmittel— Kaffeeröſtere:! Wirtschaft„prinz Max' 5 5 Morgen ee Mittwoch früh Iſt's möglich, liebe Blumen- Schlachtfest, 3 vaſe: Dein baßticher graugrüner Anſatz iſt ja ganz verſchwunden! Prachtvoll ſiehſt du aus! Von 9 Ahr ab Wie du blinkſt! Wie du ſtrahlſt! Und du doch nicht Wellfleiſch. minder, Goldfiſchglas l So blitzblank warſt du ja noch nie! 5 1 5 Siſche ſich 1 Hierzu ladet freundlichſt ein tummeln's für uns et ne⸗ J Nees, Midge eme weten? Ernſt Wolf Wtw. Sunderte Dinge im Haushalt ver⸗ 5— langen nach Il Friſchel Für wenig Geld kann man ſie haben. Taglohl- hat so immer schöne, par 2 1d da ſtel tor pisglich en: A doll dein heiter fein! .. ein guter 6 der Griff nach ini! Kettähnliche Tettel Böden mit Srl werden schnell 170 0(aach f vorgeschrieb. ee städt. Muster) HOLZ BALSA M. für germania-Drogerie Bauhandwerker Fr. Wagner Nachf., Inh. WII h. Höllstin. Neckar-Drogerle Walter Horuung. zu haben in der Neckarbote-Druckere] Druchkarbeiten 55 l mi Gatrantiem elk Jetzt auch B. extra vers. in Iube 1275 Saag Wenne deen 755 25 sschleunigte Wirkung dus Sinn 80, 1.35. 22 Germania- Dbrog. Holistin. für Handel, Gewerbe, Industrie werden in jeder Ausführung schnellstens angefertigt in der Neckar Bote · Druckerei. A S=