Ar. 121 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 25. Mai 1938 Albert Leo Schlageter Zum 15. Todeskage am 26. Mai. In der ſchlichten, dörflichen Kapelle in Schönenbuchen, nahe bei Schönau im Wieſental, hängt ein altes Wandge⸗ mälde. Eine Schlacht ſtellt es dar, die Schlacht bei Schönen⸗ buchen im Jahre 1444. Eine zur 5 9 55 ge⸗ hörende Heeresabteilung unter dem Befehl des Grafen Ar⸗ magnac, meiſt ſchlimmes Marodeurgeſindel, unternahm in dieſem Jahre einen Beuteſtreifzug in das Schönauer Tal. Dort aber ſtanden die Schönauer Schwarzwaldbauern zu kapferer Gegenwehr bereit. Mit blutigen Köpfen ſchickten ſie das franzöſiſche Raubheer wieder das Tal hinab. Die Hei⸗ mat war gerettet. Wehrhaft und hart war dieſer Bauern⸗ ſtamm, geſtählt in der Grenzwacht gegen Weſten, graniten wie der Belchen, an deſſen mächtiges Maſſiv das Schö⸗ nauer Tal ſich ſchmiegt. Aus wehrhaftem Schwarzwälder Bauerngeſchlecht einer, trat 1914 Albert Leo Schlageter in das Feldartillerieregi⸗ ment 76 in Freiburg ein. Friſch von der Schulbank weg, wenige Tage vor ſeinem 20. Geburtstag. Theologe ſollte er werden, der Schönauer Hirtenbub von einſt, der Freibur⸗ ger Primaner, der jetzt den feldgrauen Rock tragen durfte. Wo waren Horaz und Homer, die Perſerkriege? Es galt, wie einſt in der Schlacht bei Schönenbuchen, die Heimat vor den Franzoſen zu ſchützen mit Schwarzwälder Bauernkraft. Der Weltkrieg ſtählte den Jüngling zum Mann. Flandern, Arras, Champagne, Verdun, Somme, Artpis, Regonne, Scarpe, Montry, Siegfriedſtellung— Stationen des Front⸗ ſoldatenlebens. 1917. 23 Jahre alt, wird Schlageter Leut⸗ nant, zweimal wird er ſchwer verwundet, 1918 ſchmückt das EK 1 ſeine Bruſt. In die Stille der Hörſäle der Freiburger Univerſität, wo Albert Leo Schlageter als Student der Nationalökono⸗ mie ſitzt, dringt die Kunde von furchtbaren Geſchehniſſen imdeutſchen Oſte n. In Eſtland, in Litauen, im Bal⸗ tikum, wo eine tapfere deutſche Bevölkerung um ihr Da⸗ ein verzweifelt ringt. hebt der Bolſchewismus drohend ſein blutriefendes Haupt. Mochten andere in den Hörſälen ſitzen bleiben, Schlageter zog aus, aufs neue deutſche Heimat zu ſchützen, deutſche Kultur im Oſten zu verteidigen. Im Frei⸗ lorps Medem erhält er eine Batterie. Reitet mit ihr nach Kurland. In Riga wurden Deutſche zu Tode gepeitſcht. Leutnant Schlageter an der Spitze ſeiner wackeren Batterie mimmt in kühnem Handſtreich die Stadt, mit ſeinen Leu⸗ len öffnet er die Gefängniſſe, in denen die Deutſchen ge⸗ ſangen ſaßen. Im Rigaer Dom ſteht er beim Befreiungs⸗ bottesdienſt— die Volſchewiken ſind vertrieben und geſchla⸗ en. Leutnant Schlageter kämpft weiter, ſteht dort zu treuer acht, wo man ihn braucht. An der Ruhr hilft er den Bürgerkrieg niederſchlagen, den verhetzte deutſche Arbeiter entfachten. In Oberſchleſien befreite er im Kampf um die deutſche Sache 17 junge Deutſche aus dem Gefängnis in Koſel, in den Entſcheidungskämpfen am Annaberg ſteht er in der vorderſten Linie. 1923: Jahr der Entiſcheidung. Deutſchland ſchmachtet unter den mörderiſchen Bedin⸗ dungen des Diktats von Verſailles. Weil das gebrochene and mit der Lieferung von 2,5 Millionen Tonnen Kohlen, 130000 Telegraphenſtangen und 21000 Kubikmetern Holz im Rückſtand geblieben war, weil blinder Haß auf die to⸗ tale Vernichtung deutſcher Volkskraft ſann, verfügte Prä⸗ ident Poincarés am 11. Januar 1923 die Ruhrbeſetzung. Eine„Miſſion von Ingenieuren“, wie er es nannke, in Wahrheit einer der ſchwerſten Völkerrechtsbrüche, die die Weltgeſchichte kennt, eine„Miſſion“, unterſtützt von 800 000 teen und belgiſchen Soldaten, 75 Tanks und Hun⸗ erten von Flugzeugen. Für die Ruhrbevölkerung beginnt eine Zeit unſagbarer Leiden und Verfolgungen. Der Reichs⸗ tag erhob„Einſpruch“ gegen dieſes ſchreiende Unrecht— die Kommuniſten ſtimmten dagegen, 16 Sozialdemokraten enthielten ſich der Stimme! Der„paſſive Widerſtand“ wird organiſiert, die Bevölkerung legt die Arbeit nieder. Neue brutale Repreſſalien der Franzoſen ſind die Antwort. Gru⸗ ben und Banken werden beſetzt, Kohlenzüge, Schiffe und Lohngelder„beſchlagnahmt“, in unbewaffnete Demonſtra⸗ tlonsgruppen wird ohne Warnung rückſichtslos hineinge⸗ ſchoſſen. Leutnant Schlageter iſt da, wo die Not am höch⸗ ſten geſtiegen. Schlageter ruft zum aktiven Widerſtand, den Franzoſen muß gezeigt werden, daß es noch Männer in Deutſchland gibt! Albert Leo Schlageter und den Seinen Furge ein Anſchlag auf die Bahnbrücke bei Kalkum an der trecke Duisburg— Düſſeldorf. Die Schienenſtrecke wurde ablegt, hier ſollten keine Züge mit geſtohlenen deutſchen ohlen mehr nach Frankreich fahren! So ſtirbt ein deutſcher Freiheitsheld. Vier Wochen ſpäter iſt Schlageter verhaftet. Verrat aus den eigenen Reihen hat ihn den Ferne en ausgeliefert. Al⸗ bert Leo Schlageter wird zum Tode verurteilt und am 26. Mai auf der Golsheiner Heide bei Düſſeldorf erſchoſſen. Heroiſch, wie er gelebt, war ſein Tod. Aufrecht und mann⸗ haft bekannte er ſich zu ſeiner Tat mit dem rückſichtsloſen Einſatz ſeines Lebens nur darauf bedacht, ſeine Kameraden 0 ſchützen und 0 entlaſten. Der irak Staatsanwalt, er ihn zum Tode verurteilt hatte, bekannte, erſchüttert an⸗ geſichts dieſes Heldentodes:„Es iſt unmöglich, daß ein Mann ſo tapfer und ſo heldenhaft ſtirbt, wie dieſer deutſche Offizier, wenn nicht ſein Handeln, das ihn zum Tode ge⸗ führt hat, von edelſter reinſter, uneigennüßigſter Vater⸗ landsliebe diktiert iſt.“ Wie ſeine Ahnen 1444, in der Ver⸗ teidigung ſeiner Heimat für Deutſchland, iſt Albert Leo Schlageter geſtorben. Das Todesjahr Albert Leo Schlageters iſt zugleich das Geburtsjahr des neuen Deutſchland geworden. Mit dem Marſch auf die Feldherrnhalle am 9. November 1923, den ſechzehn junge Deutſche im Glauben an eine neue Idee mit dem Tode beſiegelten, begann der unaufhaltſame Sieges⸗ zug des Nationalſozialismus bis zum neuerſtandenen Drit⸗ ten Reich am 30. Januar 1933. Die Saat war aufgegangen, dem Helden wurde der ſchönſte Lohn, denn, wie das Dich⸗ terwort ſagt: Der Lohn des Helden iſt das Vaterland! Mobiliſierung der Energien Der Reichswirtiſchaftsminiſter über die Aufgaben des Handels. Berlin, 25. Mai. Auf einer aus Anlaß der Amtseinfüh⸗ rung des neuen Leiters der Reichsgruppe Handel, Dr. Franz Hayler, und der gleichzeitigen offiziellen Verabſchiedung des bisherigen Leiters, Profeſſor Dr. Karl Luer, nach Ber⸗ lin einberufenen Tagung des Deutſchen Handels hielt Reichswirtſchaftsminiſter Funk eine Anſprache über die Bedeutung und die Aufgaben des Handels in der national⸗ ſozialiſtiſchen Wirtſchaft. „Die vielumſtrittene Frage nach der Notwendigkeit des Handels“, ſo führte Reichsminiſter Funk u. a. aus,„wird für die nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsführung einfach und eindeutig dadurch beantwortet, daß die heutige Verkehrs⸗ wirtſchaft ohne Handel überhaupt nicht vorſtellbar iſt, wenn wir nicht in atabiſtiſche oder kommuniſtiſche Wirtſchafts⸗ formen verfallen wollen. Der Handel war ſtets der Pionier des wirtſchaftlichen Fortſchritts und die nationalſozialiſtiſche Wirtſchaft will die fortſchrittlichſte Wirtſchaft der Welt ſein. Kühne Initiative iſt das Lebenselement des Handels und kühne Initiative iſt auch das Lebenselement der national⸗ ſozialiſtiſchen Wirtſchaft. Ohne dieſes Element hätte ſie nie⸗ mals den einzigartigen Aufſchwung nehmen können, der heute nach 5¼ Jahren nationalſozialiſtiſcher Führung als eine nicht wegzuleugnende Tatſache in der ganzen Welt anerkannt werden muß. Allerdings iſt dieſes imponierende Ergebnis nicht deshalb eingetreten, weil der Handel eine kühne Initiative entwickelt hat, ebenſo wenig wie die Tat⸗ ſache, daß in Deutſchland eine großartige Epoche des Bauens eingeſetzt hat, etwa der Zementinduſtrie zu verdanken wäre, vielmehr ſind die Initiatipkräfte auch hier von der po⸗ litiſchen Führung, von der vom Führer ſelbſt beſtimmten Staats⸗ und Wirtſchaftspolitik ausgegangen. Die großen öffenklichen Aufträge riſſen zunächſt einmal das Steuer der Wirtſchaft von der vollkommenen Lethargie und Verödung zu einer allgemei⸗ nen Belebung und Produktionsſteigerung herum. Aber dieſe öffentlichen Aufträge wurden nicht wahllos oder un⸗ ſyſtematiſch gegeben, ſie waren vielmehr nur ein Teil eines wohldurchdachten neuen Syſtems der Wirtſchaftsführung, die alle Kräften und Energien mobiliſiert, um dem deut⸗ ſchen Volke die materielle Exiſtenz zu ſichern, es ſoweit als möglich unabhängig von ausländiſchen Einflüſſen zu machen und ſeinen Wohlſtand zu verbeſſern. Ohne die tatkräftige Einſchaltung des Handels hätten wir diefen Erfolg gar nicht erreichen können. In ſeiner mil⸗ lionenfachen Verzweigung und Mannigfaltigkeit mußte der Handel für das große Ziel, für die gewaltige Aufbauarbeit eeingeſetzt werden. Im Handel ſind die Eigenkräfte, ſind Initiative und Wille, perſönliche Leiſtung und Sachkennt⸗ nis beſonders ſtark und lebendig. Es galt, dieſe Kräfte für die neue Wirtſchaftspolitik und den Neubau der deutſchen Wirtſchaft einzuſpannen, denn die großen neuen Aufgaben chat. vor allem auch volle perſönliche Einſatzbereit⸗ aft. Die nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsführung ſtellt alſo dem Handel große und wichtige Aufgaben und verlangt von ihm letzten Einſatz aller Kräfte zur Erreichung des von der Staatsführung geſteckten Zieles. Wieweit der Handel von dieſer Aufgabe in den letzten fünf Jahren ergriffen worden iſt, beweiſt allein die Tatſache, daß die geſamten Handelsumfätze in Deutſchland von 118 Milliarden im Jahre 1932 auf 210 Milliarden im Jahre 1937 geſtiegen ſind. Die Vielzahl der Handelsbetriebe zmehr als 1,2 Millionen) und die Vielſeitigkeit der einzel⸗ nen Handelszweige erfordern auch in der Organiſation und in der Führung des Handels eine weitgehende Individuali⸗ tät und Beweglichkeit. Die atoritäre Wirtſchaftsführung, die zur Durchſetzung ihres Führungs⸗ und Organiſations⸗ prinzips und ihrer Methoden und Pläne die Produktion und den Verbrauch, die Einfuhr und die Kapitalinveſtition weitgehend beeinflußt, muß naturgemäß auch die Tätigkeit des Handels beaufſichtigen und regeln ued die nationalſozia⸗ liſtiſche Staatsführung muß auch vom Handel bedingungs⸗ los eine nationalſozialiſtiſche Haltung und Wirtſchaftsauf⸗ faſſung verlangen. Auch bei allen Handelsgeſchäften muß der Grundſatz Geltung haben, daß ein Vorgang, der der Geſamtheit ſchadet, dem Einzelnen niemals nützen kann. Aber der Staat muß ſich davor hüten, in der Führung der Wirtſchaft weiterzugehen, als es unbedingt erforderlſch iſt. Der Staat ſoll die Wirtſchaft führen, aber nicht die Wirk⸗ ſchaft verwalten. Eine verbürokratiſierte oder von öffentlichen Organen verwaltete Wirtſchaft wird niemals Höchſtleiſtungen vollbringen, weil Verantwortungsfreudig⸗ keit und Wagemut, kurzum die wertvollſten Initiativkräfte in einer ſolchen Wirtſchaft gehemmt werden. Der national⸗ ſozialiſtiſche Staat will das Gegenteil. Wir wollen keine ver⸗ beamtete, verknöcherte und verbürokratiſierte Wirtſchaft, ſondern eine lebendige, ſchaffensfreudige und wagemutige Wirtſchaft. Wir wollen in der Wirtſchaft keine Verſteine⸗ rung, ſondern ſtarkes lebendiges Wachstum. Unter ſtärkſtem Beifall der Verſammlung kündigte Reichswirtſchaftsminiſter Funk an, daß er eine Prüfung der Möglichkeiten angeordnet habe, um im Außenhandel eine Erleichterung des Geſchäfts durch eine gewiſſe Locke⸗ rung der Deviſenbeſtimmungen herbeizufüh⸗ ren, weil er der Meinung ſei, daß eine größere Freiheit in der Verwendung der Valutaguthaben im regulären Außenhandelsgeſchäft auch eine Verbeſſerung unſerer Ex⸗ portlage herbeiführen werde. Auch nach einer anderen Rich⸗ tung verſprach der Reichswirtſchaftminiſter dem Handel eine Erleichterung, indem er ankündigte, daß die Frage der Konſumvereine von ihm wieder aufgegriffen werde, mit dem Ziel einer Li⸗ quidierung der Deutſchen Großeinkaufsgeſellſchaft und der einzelnen Verbraucher⸗Genoſſenſchaften, weil dieſe Gebilde als kollektive Großbetriebe von Verbrauchern nicht den Grundſätzen der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftsführung entſprächen. Reichsminiſter Funk ging dann noch auf die beſonderen Aufgaben der Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft ein und verlangte eine ſtärkere Durchſetzung des autoritären Führungsanſpruches auch in der Wirtſchaftsorganiſation zur Erzielung von nachhaltigerer Erfolge in der deutſchen Wirtſchaft, insbeſondere im Hinblick auf die gewaltigen Lei⸗ ſtungen, die der Vierjahresplan verlange. Die Geibſtführung der Jugend Weimar, 25. Mai. Im Weimarer Nationaltheater fand in Gegenwart zahlreicher Vertreter von Partei und Staat, von Wehrmacht, Reichsarbeitsdienſt und allen Gliederun⸗ gen der Partei die Eröffnung des Reichsführerlagers durch den Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schi⸗ rach, ſtatt. Als erſter ergriff Reichsſtatthalter Sauckel das Wort, der zunächſt den Reichsjugendführer und die geſamte Füh⸗ rerſchaft der H8 begrüßte. Anſchließend ſprach der Reichsjugendführer Baldur von Schirach. Es gebe, ſo ſagte er, verſchiedene erzieheriſche Faktoren, von denen jede einzelne eine eigene und an Verantwor⸗ tung reiche Aufgabe beſitze, es gebe aber nur ein Objekt der Erziehung, nur eine Jugend, die von allen dieſen Erzie⸗ hungsmächten erzogen und geführt werde. Der Pimpf oder Hitlerjunge ſei als Schüler oder als Sohn im Elternhaus kein anderer Menſch. Aus dieſem Grunde ſei es notwendig, daß die Idee und Auffaſſung, nach der die Erziehung der Jugend des Volkes vollzogen werde, auf weite Sicht ge⸗ ſehen, bei allen Erziehungsträgern von dem gleichen Ideal erfüllt ſei. Die Selbſtführung der Jugend habe es mit ſich gebracht, daß ſie einen untrüglichen Inſtinkt für wirkliche Autorität beſitze. Mehr als 10000 HJ⸗Führer gehörten dem Lehrer⸗ ſtand an, die als Lehrer und Jugendführer gleichzeitig er⸗ lebten, wie ſtark die erzieheriſche Macht einer Gemeinſchaft von Jungen ſei, die ſich ſelbſt führe und auftauchende Feh⸗ ler in ſich ſelbſt unterdrücke. Im Laufe ſeiner Ausführungen wandte ſich Baldur von Schirach dann dem Sinn der Führerlager zu und erklärte:„Der Erfolg der HJ beſteht nicht ſo ſehr in der Zahl der von ihr erfaßten und begeiſterten Jugend, er beſteht nach meiner Auffaſſung in der Beantwortung dieſer Frage: Gelingt es uns, über dieſe begeiſterte Jugend hinaus zum erſten Male in der Geſchichte unſeres Volkes einen Stand zu begründen, der als erzieheriſche Elite unſe⸗ res Volkes jeden Einzelnen, der ihm angehört, typenmäßig derart formt und ausprägt, daß der Begriff Jugendführer in unſerem ganzen Volke und darüber hinaus in der Welt eine beſtimmte innere Auffaſſung und äußere Haltung kennzeichnet.“ Der Reichsjugendführer erklärte ſodann, daß nur die Jugendbewegung fortleben önne, die ihr Führungsprinzip aicht nur für eine, ſondern für alle Generationen lebe. Der Kreis von Menſchen, der ſich Jahr für Jahr hier in Weimar treffe, müſſe auch im äußeren Bild eine derartig ſeeliſche Geſchloſſenheit offenbaren, daß man ihn zugleich als ein Gleichnis des Glaubens und als einen Orden der Ordnung empfinde.„Wehe uns“, ſo ſchloß Baldur von Schirach, „wenn ſtattdeſſen das Lager der jungen Führer zu einer bürgerlichen Gewohnheit würde, zu einer Wiederſehens⸗ feier der zufriedenen und routinierten Erziehungstechniker, die die Probleme mit heißen, aber hohlen Köpfen alljährlich hier erörtern wollen! Seid immerhin mit anderen zufrieden, aber niemals mit Euch ſelbſt!“* handelt ſich um eine noch ſehr junge Zucht, die Zum Gaſtſpiel des Circus Krone vom 25. Mai bis 1. Juni in Mannheim. Liebevoll und geduldig probieren die Tier⸗ lehrer im Cireus Krone. Im hellen Tages, licht liegt die Mauege, einige probierende Artiſten und wir ſind die einzigen Zuſchauer⸗ Hoch wirbelt der Manegenſtaub— changez! hallt es durch den Kuppelbau und flinke, win⸗ zige Ponyhufe ſtieben durch den Sand. Arſene Cardinal probiert mit ſechs luſtigen liſtig⸗ ſchlauen Ponys. Kohlrabenſchwarz ſind ſie, nun traben ſie wieder los, zu 2, zu 8, zu 6, hinter⸗ einander, nebeneinander— change:— Pi⸗ rouette, bis es klappt. Requiſiteure tragen Betten herein, ſtellen zwei Seſſel und einen Nachttiſch dazu ins Manegen⸗ rund. Wunderlich kommt uns das vor. Das kleinſte ſchwarze Pony— Moritz wird es gerufen, iſt wohl knapp 60 Zentimeter groß— wiehert freudig los, Moritz weiß ſcheinbar, daß nun beſondere Leckereien winken. Nach einigem guten Zureden ſetzen ſich Soliman und Dieſel auf die Stühlchen. Erſtaunt und drollig blinzeln ſie in das Rund der leeren Zuſchauerſitze— nanu, arbeiten und kein Applaus? Da bleiben ſie natürlich nicht ſitzen, ſondern hauen wieder ab. Cardinal hinterher! Endlich ſitzen die Aus⸗ reißer wieder, Zucker und Mohrrüben müſſen als Erſatz für ausbleibendes Beifallsklatſchen dienen. Nico und Alex, nicht minder ſchwarze Pferdchen, ſtehen brav mit den Vorderfüßen auf den Rückenlehnen der Seſſel; jetzt ſollen ſich Muſchi und Moritz in die beiden leerſtehenden Betten legen, Sie ſollen. Sie tun's aber nicht. Was ſie nicht anſtellen, um nicht darauf lieger zu müſſen, drüber weg, drum herum, bautz liegt das Nachtkäſtel im Sand; eigentlich müßten die zwei Ponys Max und Moritz heißen. Cardinal ſchimpft und ſauſt hinterher. Endlich, Moritz iſt als Erſter die Rennerei leid geworden und legt ſich fein ins Bett hinein, er iſt müde und pennt. Nur Muſchi bockt noch immer, entweder bleibt er nicht liegen, oder er ſetzt ſich nur, oder legt ſich davor. Die wenigen Gäſte geben gut⸗ gemeinte Ratſchläge, ſchon mehr als eine halbe Stunde dauert das neckiſche Spiel zwiſchen Cardi⸗ nal und dem bockigen Pony. Moritz hat zur Be⸗ lohnung für ſein braves Schlafen Zucker und Mohrrüben bekommen, aber die letzten Stücke hat er ſchon liegen gelaſſen, Moritz iſt wirklich müde und ſchläft. Endlich bleibt auch Muſchi gefälligerweiſs in dem Bett. Nun ſollen die Pferdchen wieder aufſtehen, der bockige Muſchi iſt längſt auf und davon, die vier anderen Schornſteinfeger ſind auch abgaloppiert, doch Moritz ſchläft. Cardinal knallt mit der Peitſche, vergeblich. Eine Schelle wird geholt, ein kleiner Auguſt, nicht größer als das müde Pferdchen, klingelt ſo heftig, daß er bald die Balance verliert, Moritz iſt halt wirklich müde und ſtebt nicht auf. 5 Weßling, eine Zucht Ob es in den Vorſtellungen auch nicht Während wir noch warten, wie der Tierlehrer das kleine müde ſchwarze Pferdchen wecken wird, hat ſich Cardinal zu den wenigen Artiſten und müßigen Zuſchauern der Probe begeben. Sie alle klatſchen auf einmal feſt in die Hände. Da wurde Moritz aber ſchnell wach— in aller Schlaftrunkenheit rannte er noch eine Ehren⸗ runde in der Manege, hoch ſtiebt der Sand und dann galoppiert er mit bockigen Sprüngen ab durch die Mitte. „Haflinger⸗Hengſte“ n Geſtüt des Cireus Krone 24 Der Circus Krone hal fade zei Müſchen, in 2 uch zee Halen dee nen, wirtſchaftlich wertvollen Haflinger Pferde von denen er auch einige mitbringt. Das ſind einmal Pferde, wie wir ſie gar dicht kennen. Das Haflinger Pferd ſtammt! aus Tirol“ es um die Wende des 18. Jahrhunderts begann. Die Haflinger Pferde ſtammen aus der Kreu⸗ zung des Arabers mit dem Tiroler Bauernpferd. Wie die Kühe auf der Alm werden die Tiere bei Wind und Wetter aufgezogen. Es iſt klar, daß ihnen dabei das Klettern im Fels wie das Berg⸗ ſteigen zur Selbſtverſtändlichkeit wird. Droht beim Emporklimmen Gefahr, Uebergewicht nach hinten zu bekommen, ſo klettern die Pferde auf den Knien der Vorderbeine weiter, Dem Steil⸗ hang abwärts begegnen ſie, indem ſie ſich mit den Vorderhufen einſtemmen und auf der Hin⸗ terhand herunterrutſchen. Das ſind keine er⸗ lernten Künſte, ſondern das iſt natürliche Ver⸗ anlagung! Oeſterreich und Italien beſitzen je eine ſtattliche Anzahl dieſer Tiere in einer ſtaat⸗ lich unterſtützten Zucht, neuerdings auch Deutſch⸗ land durch die Zucht des Herrn ne. Beſon⸗ ders bevorzugt wird das Haflinger Pferd bei den Gebirgstruppen, da ſeine Vielſeitigkeit große Verwendungsmöglichkeit zuläßt. Es zieht kräf⸗ lig die ſchweren Holzfuhrwerke und den Pflug, kann ziemlich Laſten! tragen, iſt als flinkes Kutſchpferd kund auch als Reittier brauchbar: e bedarf ins Gewicht BEircus Krone iſt das ein. iner er Ark, 46 Sdreſſierte Haflinger beſitzt. K So klug die Tiere ſind, ſo bockbeinig und ſchwierig zu behandeln ſind ſie ich, zumal ihnen die Cir pas völlig antes ift. eusdreſſux etwas völ Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, landwirtſchaftliche Notierun⸗ gen, Gymnaſtik; 6.15 Wiederholung der 2. Abendnachrichten; 5.00 Frühkonzert.(bis 4.10 Nachrichten) 8 Waſſerſtand⸗ meldungen, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik; 8.30 Morgen. muſik; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuftk; 12 Mittagskon. zert; 13 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Konzert bezw. Schallplattenkonzert; 15 Sendepauſe; 16 Nachrichten, Neues vom Tage; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter Sport; 24 Nachtkonzert. l Donnerstag, 26. Mai: 6 Frühkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Bauer, Sport in Kürze Für die Fußball⸗Weltmeiſterſchaft bietet die Schweiz fol⸗ gende Spieler auf; Huber, Bizzozero, Ballabio, Minelli, Leh⸗ mann, Stelzer, Springer, Vernati, Rauch, Guinchard, Lört⸗ ſcher, Aebi, Abegglen, Walacek, Bickel, Wagner, Rupf, Kiel⸗ holz, Graſſi, Amado, Frigerio. Niederländiſch⸗Indien hat für die Fußball⸗Weltmeiſter⸗ ſchaft folgende Spieler zur Verfügung: Mo Henz, Sanniels, Hukon, Anivar, Meeng, Nawir, Talhutu, Pattiwael, Swi⸗ darmadji, Seehan, Honz Djien, Hartin, v. d. Burgh, Zomers, Tailherber, Telwe. Braſilien läßt ſich bei der Fußball⸗Weltmeiſterſchaft ver⸗ treten von: Bogagenſty, Barboſa, Kab e de 1 05 P. da Silva, Lopez, de Oliveira, L. da Silva, de 5 5 425 5 1 Nabu 8 Paegte, d D. da Guia, Santillo, hör zu, Gymnaſtik; 6.30 Kath. Morgenfeier; 9 Morgen, de Britto, M. Silveira, A. Guimaraes, R. Cunha, R. Pel-⸗ muſif, 10 Das Lied der Getreuen! 1030 Ob Regen oder Son, licciari, L. Fantoni, J. Peracio, H. de Miranda. nenſchein— heute laßt uns luſtig ſein; 12 Mittagskonzertz g 88. 14 Wir erzählen Märchen aus dem Schwarzwald; 14.30 Zut Unterhaltung; 16 Nachmittagskonzert; 17 Meiſter der Muſik; 18 Klugheit, wie man ſpricht, kommt vor Jahren nicht Heiteres und Beſinnliches aus dem Tierreich; 18.30 Wald gi Leben; 19 Nachrichten; 19.10 Schallplatten; 20 Aus Grä⸗ bern wächſt die Kraft zur Tat, Albert Leo Schlageter zum Gedenken; 20.30 Großes Unterhaltungskonzert; 22 Jeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport; 22.20 Oſtpreußen⸗ und Wehrkreis⸗ Turnier 1938 in Inſterburg; 22.30 Volks⸗ und Anterhal⸗ tungsmuſik; 24 Nachtkonzert. Freitag, 27. Mai: 10 Du biſt das Maß des Gelingens; 10.30 Im geſun⸗ den Körper wohnt ein geſunder Geiſt; 10.45 Sendepause; 18 Vom Wecken bis zum Zapfenſtreich; 19.15 Stuttgart ſpielt Sport und Spiel Der Sport am Himmelfahrtstag Mit einem umfangreichen ſportlichen Programm wartet der Himmelfahrtstag auf. Im Handball ſtehen die Gruppen⸗ Endſpiele um die deutſche Meiſterſchaft im Vordergrund der Ereigniſſe, im Fußball gibt es einige größere Spiele, in der Leichtathletik wäre der Gaukampf zwiſchen Würt⸗ temberg, Baden und Südweſt in Heilbronn zu nennen, un⸗ ſere Hockey⸗Länderelf fährt nach Budapeſt zum Kampf ge⸗ gen Ungarn, in Spa(Belgien) beginnt die internationale Motorrad⸗Dreitagefahrt, an der auch Deutſchland beteiligt ſein wird, in Baden-Baden ſteigt der a Fech⸗ terkampf und der Radſport bringt eine ganze Reihe von 8 e antaltungen. 1 5 h a Der Freiburger FC. gaſtiert am Himmelfahrtstag(26. f 8 Mai) beim FC. Waldkirch und trägt dort ein Fußball⸗ Im Fußball Freundſchaftsſpiel aus. ſteht in Süddeutſchland das Gauſpiel zwiſchen Südweſt und Der Dresdner SC. gewann das dritte Spiel auf ſeiner Württemberg, das von Nachwuchsmannſchaften beſtritten Norwegen⸗Reiſe gegen den FC. Drammen überlegen mit 4:0 und in Neuſtadt an der Weinſtraße durchgeführt wird, an(1:0) Toren. Schober(2), König und Prochazka ſchoſſen der Spitze der umfangreichen e b Im Gau oc die Tore. ember ibt es eini Tf er- PO 7 ar iin RN** N au a. 5 Sufßfahauſen. Staiger Ficker fe. eie, K den uhr and ee lingen— 1. S8 Ulm und Union Böckingen— FW Neckar- machte den Jahresabſchluß und konnte 27470 Pfund Einnah⸗ d. 5 5. men aus den Pokalſpielen verbuchen. 24370 Pfund erbrach⸗ gartach, und von den Freundſchaftsſpielen wären folgende dr piele zu erwähnen: FSV Frankfurt— Oſtmark Wien, VfR 1 e Mannheim— Wormatia Worms, Eintracht Neu-Ulm ge⸗ Dänemark hat für den Rad⸗Länderkampf in Stockholm gen AC Innsbruck.— In Paris trägt Englands Fußball⸗ am 29. Mai folgende Straßenamateure genannt: Sbrenſen, 19388 854 N elf ihren dritten Länderkampf auf dem Feſtland aus, und[Nielſen, Löwen und Chriſtianſen. Bartoskiewicz, Schmidt, auf; 20 Bowlendüfte—,„Spargelſpiten, Maienfahrk mit hei ibu gegen Frankreich. Matyſiak und Schulze 1 0 0 bekanntlich Deutſchland. 5 90 1 1 0 e in Amerika 0 Im Handballſport Blauweiß Berlin und HIK. Kopenhagen tragen am F 1 181 29 70 1 185 3 f wird die zweite Runde der Gruppen⸗Endſpiele um die Wochenende in Berlin einen Tennis⸗Klubkampf aus. W. Men⸗ 85 9 ag, 8. Mal: e deutſche Meiſterſchaft innerhalb von acht Tagen durchge⸗ zel, Beuthner, Hildebrandt und Frl. Hamel ſpielen für Ber⸗ 0 Arbeit am Staat, Sörfolge; 10.30 Sendepauſez führt. Am Himmelfahrtstag folgt eine komplette Runde.— lin, während die Gäſte u. a. Einar Ulrich, Finn Bekkevold 15 Ein wenig von dieſem I ein wenig von jenem; 18 Ton⸗ In den Gauen Südweſt und Württemberg werden einige und Frau Hollis zur Stelle haben. bericht der Woche; 19.15 Friſch geſungen und geſpielt; 20 rückſtändige Punkteſpiele der Gauklaſſe durchgeführt, außer⸗ Der Vorverkauf für den am 2. Juli auf der Dietrich⸗ Reiseführer für verliebte Leut, zwei bunte Stunden; 2230 dem gibt es in Bad Kreuznach ein Handballturnier, an dem Eckart⸗Bühne des Reichsſportfeldes ſtattfindenden Box⸗Län⸗ Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. 8 u. a. MS Darmſtadt und TSV Herrnsheim beteiligt ſind. derkampf Deutſchland— England iſt bereits eröffnet worden. Reichsſender Frankfurt: In der Leichtathletik Man erwartet 20000 Zuſchauer. Donnerstag, 26. Mai: 0 ſich lebt die Rel i e e 191 Jwſſceh„„ 6 Frühkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 305 ahrtstag bringt in Heilbronn den aukampf zwiſcher Wettet; 8.10 Kleine Morgenmuſik; 8.30 Evang. Morgenfeier: Sürth 1 8 B aden und Südweſt, an dem Vor dem Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt 9.10 Bichterſtimmen 8155 Oesterreich 920 Ehergeen Männer und Frauen beteiligt ſind. Da alle Gaue ihre be⸗ Der Skand der umfangreichen Vorbereitungen.— Staats- Ewiges Deutſchland; 10.45 Ferientage, Suite; 11 Schlagete⸗ ſten Kräfte aufgeboten haben, ſind ſpannende Kämpfe zu ſekretär Pfuydtner beſichſigf die Breslauer Neubauten. Gedenkfeier; 12 Mittagskonzert; 14 Die Plapperlieſe erzählt erwarten. i Märchen aus dem Schwarzwald; 14.30 Heitere Welt der Der Mokorſport Berlin, 24. Maf. Der Staatsſekretär des Reichs⸗ und Bühne, Schallplatten; 15.15 Maſſingen im Wieſental; 16 verzeichnet den Beginn der Internationalen Motorrad⸗ preußiſchen Miniſteriums des Innern, Pfundtner, weilte Nachmittagskonzert; als Einlage 17 bis 17.20: Sportereig⸗ Dreitagefahrt in Spa(Belgien), die als kontinentale. Vor⸗ in ſeiner Eigenſchaft als Leiter des Finanzausſchuſſes des niſſe des Tages; 18 Die Herrenpartie; 19 Zeit, Nachrichten, 8 prüfung zur berühmten Sechstagefahrt in England angeſe⸗ Deutſchen Turn: und Sportfeſtes 1938 mit den beteiligten Wetter, Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft; 19.10 Es. hen wird. Die Fahrt führt durch Belgien. Holland und Referenten in Breslau, um ſich an Ort und Stelle über den ſingt die Glocke ihr heimatlich' Lied, Hörfolge; 19.40 Sport⸗ 7 Deutſchland und die drei genannten Länder kämpfen mit Stand der Vorbereitungen des Feſtes zu unterrichten. ſpiegel des Tages; 20 Auf Regen folgt Sonnenſchein; 22 85 Nationalmannſchaften um den„Internationalen Wander⸗ Nach der Beſichtigung ſämtlicher Anlagen des Hermann[ elt, Nachrichten; 22.15 Wetter, lokale Nachrichten, Sport preis“. Deutſchlands Streitmacht beſteht aus über 100 Fah⸗ rern, unter denen ſich zahlreiche Wehrmachtsangehörige be⸗ finden.— In Süddeutſchland geben ſich die beſten Sand⸗ bahnfahrer, u. a. Europameiſter Schneeweiß(Wien), bei Göring⸗Sportfeldes, auf dem die Stadt Breslau zur Durch⸗ führung des Feſtes mit Reichsmitteln umfangreiche Neu⸗ und Erweiterungsbauten errichtet, ſchilderten die Beauf⸗ tragten des Reichsſportführers die eingehenden ſportorgani⸗ 22.20 Oſtpreußen⸗ und Wehrkreisturnier 1938; 22.30 Unter⸗ haltung und Tanz; 24 Großes Konzert. Freitag, 27. Mai: den Motorradrennen in Herxheim(Pfalz) ein Stelldichein. ſatoriſchen Vorbereitungen, die zur Durchführung des alle 9.40 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind; 10.90 e 555 Rapport 90 0 bisherigen Ausmaße ſprengenden Feſtes bereits getroffen In einem geſunden Körper wohnt ein geſunder Geiſt; 10. bringt Bahnrennen in Verlin, wo die deutsche National- ſind Die Dienſtſtellen des Staates und der Stadt berichteten Sendepause; 11.45 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, mannſchaft ſtartet, und in Bochum, wo die beſten europäi⸗ ſchen Berufsfahrer ein 75⸗km⸗Mannſchaftsrennen beſtreiten. — Im Gau Südweſt wird ein 50⸗-km⸗Vereins⸗Mann⸗ ſchaftsfahren mit Start und Ziel in Frankfurt durchgeführt, das dem verſtorbenen Carl von Opel zur Erinnerung ge⸗ widmet iſt. Die Frankfurter Vereine„Germania“ und RV 1883 gelten als die ausſichtsreichſten Bewerber. Verſchiedenes. Ein 0555 fechtſportliches Weltbad Baden ⸗ Baden in ſeinen Mauern. Die Mann⸗ chaften beſtreiten einen internationalen Degenkampf um en Wanderpreis der Bäder⸗ und Kurverwalkung, der zu⸗ letzt von den Frankfurter Fechtern gewonnen wurde. Ereignis hat das über die umfaſſenden verwaltungsmäßigen, polizeilichen und wirtſchaftlichen Maßnahmen, die zur reibungsloſen Ab⸗ wicklung des Feſtes zu kreffen ſind. Staatsſekretär Pfundt⸗ ner ſprach allen beteiligten Stellen ſeine Anerkennung für die bisher geleiſtete Arbeit aus und gab der Freude dar⸗ über Ausdruck, daß gerade Schleſiens Hauptſtadt bei ihrer großen Bedeutung für den deutſchen Oſten dazu auserſehen ſei, die würdige Stätte einer ſo gewaltigen Kundgebung der deutſchen Leibesübungen und des deutſchen Volkstums zu werden. Zu Hauſe und an der Arbeitsſtätte findeſt Du im Schutzraum Zuflucht vor Kampfſtoffen. Im Freien, auf der Straße, ſchützt Dich allein die Volks⸗ gasmaske! Am nächſten Tage ſtand nun Doris dem Hausweſen allein vor. Pünktlich um 6 Uhr weckte die Klingel des Weckers das Mädchen ſchrill aus dem Schlafe, mitten heraus aus den ſchönſten Träumen. Doris ſtand auf, machte ſich fix und fertig, reinigte einen Teil der Wohnräume. Fix ging ihr alles von der Hand und dann ging ſie daran, das Bad zu bereiten. Dann weckte ſie Udo, der ihr herzlich„Guten Mor⸗ gen“ durch die Tür wünſchte. Ahnungslos ſtieg Udo ins Bad, aber im nächſten Sie kam ſehr ſchnell und ſah ihn etwas ängſtlich an. „Die Eier...!“ ſtammelte ſie,„nicht wahr, ſie ſind wohl nicht weich genug! Aber.. ich hab ſie nicht weich bekommen! Und über eine halbe Stunde habe ich ſie kochen laſſen!“ So ernſt ſagte ſie das, ſo aufgeregt war ſie dabei, daß Udo Wendt baß erſtaunt war. Er faßte ſich mit dem Mittelfinger zwiſchen Hals und Kragen, als wenn ihm die Luft knapp würde. „Ueber eine halbe Stunde!“ ſagte er ſchließlich er⸗ ſchlagen. „Und.., tatſächlich nicht weich geworden!“ „Nein.. kein bißchen weich!“ Ganz ſtill lachte er jetzt für ſich.„Alſo hören Sie zu, Doris, in der Küche iſt doch eine Uhr! Ja? Wetter, Städtiſcher Marktbericht; 15 Kleines Konzert; 15.30 Sendepauſe; 19.10 Neue Anterhaltungsmuſik; 20.10 Volks tänze der Nationen, Schallplattenplauderei; 21 Kammermuſitz 22.20 Worüber man in Amerika ſpricht; 22.30 Tanz und Un⸗ terhaltung. Samstag, 28. Mai: 9.40 Deutſchland— Kinderland; 15 Bilderbuch der Woche; 15.15 Laßt die Schlummermützen in der Ecke ſitzen 15.30 Von Oeſterreichs Bergen bis zur grauen See; 16 Hei⸗ tere Laune— froher Klang; 18.50 Sport des Tages und für den Sonntag; 19.10 Militärkonzert; 20 Reiſeführer für verliebte Leut“, zwei bunte Stunden; 22.15 Oſtpreußen⸗ und Wehrkreisturnier 1938; 22.30 Wir tanzen in den Sonn⸗ tag. „Wirklich?“ Strahlend ſah ſie ihn an und Wendt ſtellte abermals feſt, daß ſie tatſächlich ſehr hübſche Augen hatte. „Ja! Was wünſchen Sie ſich denn?“ Doris ſah verlegen vor ſich hin.„Ach... ich weiß nicht! Ich.. ich... brauche ja... vielerlei, denn.. in Berlin iſt es eben doch anders wie bei uns zu Hauſel Aber Sie ſollen ſich keine Ausgaben machen!“ „Wir werden ſehen, Doris! Verſtehen Sie was vom Fußball?“ „Oh ja! Ich habe mal ein Spiel geſehen! Und es war garnicht ſchön! Und Vater meinte, das... das wäre nichts für mich.“ „Ja, warum denn?“ 5 „Ach, da lag doch ein Ball am Boden, und der eine Goldkehte vom Stadttheater ift eingeladen. alſo gut! Jetzt kochen Sie mir zwei weiche Eier! Aber in de i en!“ Augenblick war er wieder draußen, denn.. das Waſſer[nur drei Minuten! Und garnicht länger! Und die 80 1 1 ä 1. war ja ſiedend heiß. bringen Sie mir!“„Nein! Was er traf, das war das Schienbein von* „Donnerwetter,“ ſchimpfte er.„Was haben Sie denn Doris verzog ſich. Udo Wendt aß inzwiſchen ein einem blauen Spieler And da ſa te der ſehr unſchöne a gemacht, Doris, hat Ihnen Frau 11 25 E e und nach drei Minuten glockenpünktlich er⸗] Worte!“ 9. 40 Grad! Das ſind ja 60 mindeſtens! Wollen Sie mi ien Doris mit hochroten Wangen und präſentierte g 1; 5 e denn wie ein Kind im Bade verbrühen?“ ihm die gekochten Eier. 1 60 e ee 9 8 Doris hörte ihn wettern. Sie ſtand draußen vor der Udo kostet ſie Und war begeiſtert. Beſſer konnte„Das habe ich zu Vater auch gemeint, aber Vater Tür und ſagte zaghaft:„Aber. ich habe gemeſſen, ſie Frau Raſp nicht kochen. ſagte, das wäre ihm egal, fluchen könnte ich auch zu 8 Herr Wendt! Es waren wirklich 40 Grad! Dann habe Sehen Ste, kleine Doris! So geht es doch fein![ Hauſe hören dafür brauchten wir kein Geld ausgeben! ich nur noch heißes Waſſer zugelaſſen!“ Alſo drei Minuten und nicht länger! Udo Wendt mußte herzlich lachen. Dann wandte er 5 Ein Glück, daß jetzt drin das Waſſer ſtrömend lief,„Jawohl! Und... die harten Eier? ſich wieder an das Mädchen und ſagte nachdenklich:„Ich* das kalte natürlich, denn ſo vernahm Doris die wenigen„Die geben Sie einem Bettler... oder nein! Wenn habe immer wieder überlegt, aber ich finde keinen 2 reſpettloſen Worte Udo Wendts nicht, die mit„ſelten[er ſich den Magen dran vesdirbt, denn die liegen ja[ Kiſtenmacher, den ich je im Leben kennengelernt habe! 4 dämliches Geſchöpf!“ endeten. wie Blei drin, dann ſind wir ſchuld! Geben Sie die Sie haben keine Ahnung? Ihr Vater hat nichts Näheres a * Eier dem Nachbar. Der hat eine Kückenzucht! Die füt⸗ erzählt?“ 8 Udo hatte den Aerger überſtanden, das Bad tat ihm W mit gewiegtem Ei!“„Näheres nicht! Er hat nur immer von Ihnen ge⸗ N wohl und mit viel guter Laune ſetzte er ſich an den Jawohl, Herr Wendt! 1 ſchwärmt! Hat geſagt, daß Sie ſo ein guter Menſch ſeien Frühſtückstiſch auf der Veranda. i Doris ſtand förmlich ſtramm wie 25 Grenadier. und kennen gelernt hat er Sie wohl in Frankfurt an der 5 Sehr hübſch hatte ihn Doris hergerichtet! Ste ſchier]„Wie alt ſind Sie eigentlich, Doris? Oder. Es kann auch Küſtrin geweſen ſein!“ doch nicht gar ſo ungeſchickt zu ſein. Auch die beiden Eier ſtanden prompt wie gewünſcht auf dem Tiſch. Dazu friſcher Honig und gute Butter, alles was er gewohnt war. Als er mit dem Löffel in die flüſſige Eiermaſſe fahren wollte, da fand er, deß ſie knochenhart waren. „Doris!“ rief er. „Ich.. ich werde am nächſten Sonntag.. 22 Jahre Herr Wendt!“ f Erſtaunt ſah er ſie an. 0 „Wirklich, am Sonntag! Ausgerechnet zum Länder⸗ ſpiel! Halten Sie den Daumen, daß wir ſiegen. Dann verſpreche ich Ihnen auch, daß Sie etwas hübſches zum Geburtstag bekommen!. 5 „So! Jedenfalls hier ſtimmt was nicht! Ich kann mit ja kaum vorſtellen, daß ſich ein anderer für mich 1 gegeben hat, aber nehmen wir an, daß es der Fall in Vielleicht hat ſich einer meiner Fußballkameraden ma einen Jux gemacht! Iſt gut, Doris, wir werden Ihnen ſchon weiterhelfen!“ 5 „Ach ich bin Ihnen ja ſo dankbar!“ Ufiagzach eaehpu 4e sio ind u mei us nog epvag zoBuspobſus uur sog en eu ee uu c „eu ie een len eb e em p“ deen id ict enn„un spa cp szuugz eig“ Ueuugu nd unzeg ur og eig nic ee ungen efeid unc ei eu eie bog zog Je 1e nz mom uebusaea unenvinelec sio c ei neue beg meg u nene bunt eue ue eeesbunzcesduucd zug uellpnea save eig jean dog gpu meu aba nvusß Ipaq usspog sea Abjohedchpu goz ug u zegnag ue uspogz use ada doc zehn elsa uepoag z 800. 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Es eini —.5 2 2 SS 2 8 S= SS S S SS 3 3 8383 2 A E S . A SS A S 2 S S Si S S in dur heb geit abgab und ſchilderte, daß er derfenige ſei, der Gretel damals in das Haus des Advokaten geführt habe, wurde die Dame zugänglicher. f 10 ſind Sie der ehemalige Schneiderbub?“ fragte ie ihn. Ja, der ſei er, beſtätigte Joch ohne Scham. „Der iſt aber tot!“ Joch hatte Mühe, die alte Dame aufzuklären, und er⸗ reichte auch wirklich, daß man ihm die Namen jener Herr⸗ ſchaften in Berlin nannte. Aber ſo ganz und gar ſchien ſie dem Bericht, den Joch ihr gegeben, doch nicht zu krauen. Jedenfalls legte ſie eine beſondere Eile an den Tag, als ſie den ihr ſcheinbar unheimlichen Beſucher verabſchiedete. Gretel hielt ihn für tot. Das war aber das Schlimmſte nicht. Das Schlimmſte war, daß Gretel in Berlin nicht aufzufinden war, ja, daß ſie nicht einmal bei denen vorgeſprochen hatte, an die ſie von Halle aus verwieſen worden war. Joch begann ein verzweifeltes Suchen. Tag und Nacht war er auf den Beinen— umſonſt. Er fuhr noch einmal nach Halle, fragte in jedem Dorf, jedem Flecken, jeder Stadt, die am Wege lag, nach ihr— umſonſt. Er hetzte nach Berlin zurück, ließ das Verſchwinden des Mädchens bekanntmachen und bat inſtändig alle die, die ſie geſehen hatten, um Nachricht— umſonſt. Aus Pillau, wohin er die Schreckensbotſchaft gemeldet, traf ein Brief ein, der wieder einmal verriet, wie Bevern und ſeine Frau Anteil nahmen an ſeinem Geſchick. Trö⸗ ſtungen und Ratſchläge löſten einander ab. Das Schreiben ſchloß mit dem geheimnisvollen Satz: „Erwarte uns in Berlin, wo wir Dir Nachrichten zukom⸗ men laſſen werden, die zwar nichts an Gretels augenblick⸗ lichem Verſchwinden ändern können, aber doch für Dich ſo wichtig ſind, daß ſie keinen Aufſchub dulden.“ Joch war viel zu erregt, um ſich mit dem tieferen Sinn dieſer Worte zu beſchäftigen.„Gretel!“ ſchrie es in ihm. Er ſchlief nicht mehr und aß nur wenig. Wie wohl hatte er ausgeſehen, als er an jenem Tage Pillau verlaſſen hatte— und wie eingefallen waren heute ſeine Wangen! Dann und wann ſah es aus, als führe eine Spur end⸗ lich auf den richtigen Weg, aber immer wieder ſtand am Ende der mühſeligen Nachforſchungen das grinſende Ge⸗ ſpenſt der Enttäuſchung. Frau Margarete brach in Tränen aus, als ſie Joch wiederſah, und auch Bevern machte ein beſorgtes Geſicht. „Scheint die höchſte Zeit zu ſein, daß wir gekommen ſind,“ ſagte er.„So geht das nicht weiter. Mit Gottes Hilfe werden wir ſie finden— ſo ſicher finden, wie wir etwas anderes gefunden haben, obwohl Jahre darüber ver⸗ gehen mußten.“ Bevern ſchloß ihn in ſeine Arme. „Joch,“ flüſterte er weich,„Gott kann Wunder tun, die der Menſch nur ſchwer begreift. Und dem Himmel ſei Dank, er hat auch uns mit ſeiner Kraft geſpeiſt— er hat das Werk, das meine Frau während deiner Abweſenheit begonnen, geſegnet und ihm vollen Erfolg beſchieden.“ Ein Schrei brach von Jochs Lippen. „Herr von Bevern!“ ſtieß er zitternd hervor.„Wollen Sie damit ſagen, daß— daß...“ „Ja, es iſt gelungen, Joch.“ Bevern tauſchte einen Blick mit ſeiner Frau und fuhr leiſe fort:„Als man dich damals auf der Landſtraße fand, warſt du ein Prinz aus Nirgends⸗ land. Heute.“ „Heute?“ ſtammelte Joch. „Heute,“ lächelte Bevern bewegt,„gebührt dir ein Name von gutem Klang. Du biſt nicht mehr Der von der Land⸗ ſtraße— du biſt— doch nein,“ unterbrach er ſich,„du ſollſt die Geſchichte von vorn hören, und die ſoll ſie dir er⸗ zählen, die ſie ans Licht gebracht hat. Willſt du, Marga⸗ rete?“ Beverns Gattin ſchluchzte. Ja, ſie wollte berichten, was mer Kleinarbeit an Tatſachen zuſammengetragen hatte, aber im Augenblick war ſie viel zu bewegt, um ſprechen zu können. Sie umſchlang Joch und weinte an ſeiner Bruſt, und er, der einen Traum zu erleben glaubte, ſtand da wie verzaubert. „Joch,“ begann Frau Margarete ſchließlich,„als man dich damals auf der Landſtraße fand, war Schre liches ge⸗ ſchehen. Ein tapferer Offizier floöh mit ſeiner Familie aus Polen in die Mark Brandenburg, weil er ſich den Zorn des Polenkönigs zugezogen hatte. Zwei trunkene polniſche ſie in langer und mühſa⸗ Offigiere waren ſchuld daran; ſte hakten es gewagt, die Gattin des Deutſchen, der in polniſche Dienſte getreten war, u beläſtigen. Die Bedrängte rief um Hilfe, ihr Gatte eilte 575% und es kam zu einem Kampf, in dem die Trunke⸗ nen, raſch ernüchtert, die Angreifenden waren. Ich will es kurz machen. Die Polen fielen. Doch ob⸗ wohl der Deutſche in berechtigter Notwehr gehandelt, warf man ihn wie einen gemeinen Verbrecher ins Gefängnis, um ihn des Mordes anzuklagen. Was nützten die verzwei⸗ felten Bitten der jungen Frau, ihren Mann freizulaſſen — was ihre Tränen? Schon ſchien das Schickſal des Un⸗ glücklichen beſiegelt zu ſein, da gelang ihm in dunkler Nacht die Flucht, die gute Freunde nach beſten Kräften vorbe⸗ reitet hatten. Mit Geldmitteln reichlich verſehen, doch ſonſt all ihre Habe zurücklaſſend, entkam der Offizier mit Weib und Kind über die Grenze; doch da er ſich auch in deutſchen Landen nicht ſicher fühlte, hütete er ſich wohl, ſeinen Na⸗ men zu nennen. Nach Berlin trieb es ihn, zum Kurfür⸗ ſten, der ihm wohlgeſinnt war und von dem er Hilfe in ſei⸗ nem Kampf ums Recht erhoffte; doch unterwegs ereilte ihn ein dunkles Geſchick. Schurkiſche Wegelagerer fielen die Poſt an, mit der er reiſte. Wohl ſetzte er ſich tapfer zur Wehr, doch die Uebermacht war zu groß. Man ſchlug ihn hinterrücks nieder. Als er aus langer Ohnmacht er⸗ wachte, ſah er ſich mit ſeiner Frau in einem unbekannten Walde. Das Kind war verſchwunden, und die Schurken waren herzlos genug, der Mutter mitzuteilen, daß man es getötet habe. Ja, ſie trieben ihre Herzloſigkeit ſoweit, der vor Schmerz faſt wahnſinnig werdenden Mutter einen Sack zu zeigen, in dem ſich die Leiche des Kindes befand. Jeden⸗ falls behaupteten ſie, daß ſich das tote Kind darin befinde, und ſcharrten es vor den Augen der unglücklichen Eltern ein. Anſcheinend fürchteten die Räuber, verfolgt zu werden; denn ſie brachen bald auf und trieben das gebrochene El⸗ ternpaar tagelang durch die Wälder, um beide dann plötz⸗ lich hilflos allein zu laſſen. Längſt waren die Kräfte der jungen Frau erſchöpft. Sie brach zuſammen und verfiel in ein ſchweres Fieber. Wochenlang ſchwebte die junge Frau zwiſchen Leben und Tod, von ihrem Gatten mit hingebungsvoller Liebe gepflegt. Dann endlich wichen die Schatten des Todes, aber trotzdem verging noch geraume Zeit, ehe die ſo ſchwer Ge⸗ prüften ihre Reiſe fortſetzen konnten. Aller Mittel ent⸗ blößt, waren ſie gezwungen, zu Fuß zu wandern. Es waren fürchterliche Tage. Nach langer Irrfahrt gelangten ſie end⸗ lich ans Ziel, doch der Kurfürſt weilte in oe Des ge⸗ peinigten Vaters urſprüngliche Abſicht, den Tod ſeines Kindes an den Wegelagerern zu rächen, war im Laufe der vielen Wochen unter den anderen Aufregungen erſtickt. Zudem kamen ihm bei ruhiger Ueberlegung Bedenken. Das arme Kind war tot, vor den eigenen Augen war es ver⸗ ſcharrt worden, und niemand konnte es wieder lebendig machen. Erhob er nun laut Klage gegen die Schurken, war es unvermeidlich, daß ſein Name genannt wurde— und wer bürgte dafür, daß dieſer Umſtand den Polenkönig nicht veranlaſſen würde, die Auslieferung des„Mörders zu verlangen? Nein, nein, das Geſchehene ließ ſich nicht mehr ändern. Es mußte mit zuſammengebiſſenen Zähnen erduldet wer⸗ den. Aber was tun? Bittere Not umgab das unglückliche Paar. Da fand ſich ein guter Freund, der ihnen die Mög⸗ lichkeit gab, nach Frankreich zu reiſen. Dort wollten ſie einige Jahre verbringen, bis über die in Polen geſchehenen Dinge Gras gewachſen war. Doch Frankreich erwies ſich als ungünſtiger Boden, und da der Deutſche nicht gewillt war, franzöſiſche Dienſte anzunehmen, reiſte er mit ſeiner Frau weiter gen Süden, um ſchließlich als Offizier ins por⸗ tugieſiſche Heer einzutreten, wo er raſch avankierte. Immer blieb die tapfere junge Frau an ſeiner Seite, doch der glühende Wunſch des ſich innig liebenden Paares nach einem zweiten Kind erfüllte ſich nicht. An Ehren und Gütern reich, doch enttäuſcht kehrten beide elf fiat ſpäter in die deutſche Heimat zurück, und der Kurfürſt zögerte nicht, den Tapferen als Offizier ſeinem Heere einzuglie⸗ dern. Da jedoch ereilte ihn das Geſchick. Eine ſchwediſche Kugel zerſchmetterte ihm den rechten Arm. Er entſagte dem geliebten Beruf und zog ſich mit ſeiner Frau auf den klei⸗ nen Gutshof zurück, der ihm in Anerkennung ſeiner Ver⸗ dienſte vom Kurfürſten geſchenkt worden war. Und dort leben ſie auch heute noch.“ (Fortſetzung falgt.) Die vert „Märchen ſind nicht mehr modern!“ hat kürz⸗ lich ein amerikaniſcher Dichter erklärt und dann noch hinzugefügt:„Wenn ſte aber doch noch erzählt werden, dann ſollte man ſie wenigſtens 1 2100 Zeit anpaſſen!“ Falls e unſere ſchönen alten Märchen wirklich„moderniſiert“ werden ſollten, dürften Geſchichten dabei herauskommen, die etwa ſo ausſehen, wie die hier abgedruckte! —— Es war einmal eine Prinzeſſin, die fuhr den ganzen Tag mit ihrem 8⸗Zylinder ſpazieren, und obwohl ihr der Rönig, ihr Vater, verboten hatte, ſchnell zu fahren, brauſte ie doch immer mit 80 und 90 Sachen durch die Gegend. Die 1 war, daß allmonatlich viele, viele Rechnungen ſei⸗ tens der Bauern im Königsſchloſſe eingereicht wurden Rechnungen über überfahrene Hühner, Gänſe und Enten. Trotz aller Ermahnungen trieb es die Prinzeſſin— Magne⸗ ſia hieß ſie— immer toller, bis eines Tages der König zornig wurde, Magneſia zu ſich befahl und ihr den Führer⸗ ſchein abnahm.„Erſt wenn du gelernt haſt, zu gehorchen, Zeichnung: H. Bauer. ſollſt du wieder Auto fahren dürfen!“ rief er.„Zur Strafe wirſt du nun ein ganzes Jahr in tiefer Einſamkeit verbrin⸗ en. Dieſe Zeit ſoll für dich die Prüfung ſein. Beſtehſt du fie will ich dich hier wieder in Gnaden als meine Tochter aufnehmen. Beſtehſt du ſie nicht, wirſt du ewig als Gänſe⸗ magd leben und nie wieder Prinzeſſin ſeinl“ 1 kümmern, was er beſchloſſen hatte. Der Pilot ſagte:„Zu Befehl, Majeſtät!“, ergriff die unartige Prinzeſſin und ſchleppte ſie in das königliche zweimotorige Ganzmetallflug⸗ zeug. Schon nach vierſtündigem Flug waren ſie weit, weit von der Hauptſtadt entfernt und näherten ſich immer mehr den undurchdringlichen Wäldern, in denen böſe Menſchen und Zauberer, wilde Tiere und Aige Schlangen hauſten. Inmitten dieſer Wälder beſaß der König ein Jagdſchloß, das aber, abgeſehen von einer uralten Frau, die alles in⸗ ſtand hielt, unbewohnt war. Als das Flugzeug über dem verwilderten Park des Jagdſchloſſes kreiſte, ergriff der Pilot die empörte Prinzeſſin, band ſie an einen Fallſchirm und warf ſie über Bord. Als Magneſia glücklich den Erdboden erreichte, eilte bereits die vom König durch Rundfunk ver⸗ ſtändigte alte Frau herbei und verzauberte die Prinzeſſin eins, zwei, drei in ein Reh. 80 dir ſelbſt, was du zum Leben brauchſt!“ kicherte ſie dabei und verſchwand im Jagdſchloß des Königs. Da ſtand nun Magneſia inmitten des großen, großen Waldes und wußte nicht, was ſie beginnen ſollte. Aber da ſie bald Hunger verſpürte, ſuchte ſie ſich eine Weide und nährte ſich von Gras. In der Nacht konnte das Reh Mag⸗ neſia vor Angſt nicht ſchlafen, denn allerlei Getier ſchlich beuteluſtig umher. Aber ein ſeit langer Zeit im Walde lebender Sonderling hatte das Zauberwerk des alten Wei⸗ bes mitangeſehen, ſchlich dem Reh nach und fing es ein. „Ich weiß, wer du biſt,“ ſagte er zu der zitternden Mag⸗ neſia,„und ich werde dir deine eigentliche Geſtalt wieder⸗ geben, wenn du mir verſprichſt, mir ein Jahr als Magd in meiner Hütte zu dienen ſchene Prinzeſſin Natürlich verſprach Magneſia, alles zu tun, was der Sonderling forderte. Daraufhin ſagte der Alte:„Salem aleikum, Gummi arabicum!“ und ſchon wurde aus dem Reh wieder die Prinzeſſin Magneſia. Die Hütte des Sonderlings lag zwei Tagereiſen entfernt und Magneſia riß ſich an dem dornigen Gezweig, durch das ſie ſich kämpfen mußte, die Haut blutig. Aber in der Hütte traf ſie alles aufs beſte an: Es gab Gas und elektriſches Licht, ein Grammophon und eine Reiſeſchreibmaſchine, auf der der Alte von früh bis ſpät tippte, denn er war ein amerikaniſcher Schriftſteller, der ein Buch über die Unſterblichkeit der Maikäfer ſchrieb. Magneſia lebte als ſeine Magd, arbeitete fleißig, fand da⸗ bei aber doch noch genügend Zeit, täglich einige Romane u leſen. Auch einen Radioapparat hatte der Alte in der ütte, und ſo erfuhr Magneſia eines Tages durch den in vom Tode ihres Vaters und ferner davon, daß nun ein fremder König im Lande regiere, der der Prinzeſ⸗ ſin Magneſia bei Todesſtrafe die Rückkehr in die Hauptſtadt verbot. Magneſia war untröſtlich. Der Sonderling aber reute ſich.„Nun wirſt du mir immer als Magd dienen!“ agte er. Magneſia war entſetzt, aber ihr fehlte der Mut, urch den ſchrecklichen Wald die Flucht zu wagen, und ſo flehte ſie heimlich Tag und Nacht, daß jemand ſie erretten möge, und niemals wieder wolle ſie denn auch wieder Hüh⸗ ner und anderes Hausvieh totfahren. Da, kaum daß ſie das Gelübde getan, nahte auch ſchon der Befreier. Magneſia war gerade dabei, die Zentralheizung zu bedienen, als der Dollarmillionär James Spleenig(der eine Expedition durch die Wälder unternahm) die Hütte im Walde entdeckte, den Sonderling k. o. boxte und Magneſia mit ſich nahm. Der kühne Retter nahm die arm gewordene Prinzeſſin mit nach Amerika, wo ſie heirateten und ſehr glücklich wurden. Und wenn ſie nicht geſtorben ſind, ſo leben ſie heute noch. Eine kleine Nachſchriftt So alſo ſieht ein„modernes“ e Da 2 man nur grienen, wie? Nein, da ſind uns unſere alten deutſchen Märchen doch tauſendmal leger ,, 8 4 1 e e 4% „Pack an, Kamerad!“ Wir ſind nicht dazu da, uns gegenſeitig das Leben ſchwer zu machen, ſondern uns gegenſeitig zu helfen und zu fördern, wo es ſich nur machen läßt. Da iſt edle und echte Kameradſchaft 8 50 wo der eine für den anderen einſteht, ohne nach Lohn und Lob zu fragen. Damit ſoll nicht geſagt ſein, daß ſich der eine auf den anderen blind⸗ lings verläßt. Nein, jeder ſtehe zunächſt einmal ſelbſt ſeinen Mann und tue ſeine Pflicht bis zum letzten. Wer aber dieſe ſeine Pflicht erfüllt, hat ein Recht darauf, auf die Kameradſchaft anderer zu bauen. Pack an, Kamerad, ob du groß biſt oder klein! Bedenke, was das für ein ſtolzer und ehrenhafter Name iſt— Kamerad! Nur ganze Men⸗ ſchen können Kameraden ſein. Denn eee iſt mehr als Freundſchaft! Freundſchaft kann einmal entzwei ehen, aber Kameradſchaft niemals! Kamerad ſein heißt, Schulter an Schulter mit dem anderen zu kämpfen in guten und in ſchlechten Zeiten, ihm beizuſtehen, ihm zu helfen, ihm Freude zu machen und Verdruß fernzuhalten. Kamerad ſein heißt kreu ſein, denn unter Kameraden gibt es weder Streit noch Mißgunſt, weder Falſchheit noch Lüge. Drum: wenn du einmal Gelegenheit haſt, dein kameradſchaftliches Denken unter Beweis zu ſtellen, ſo tu's! Stehe nicht abſeits, wenn auch an dich einmal der Ruf ergeht:„Pack an, Kamerad!“ ö N 8 8 8 1 2 Sprüche zum Merken Man muß keine Jugendfehler ins Alter hineinnehmen; denn das Alter führt ſeine eigenen Mängel mit ſich. 5 5(Goethe.) nicht an einem großen Herzen. 1