i ſbvash ss nonog e uvavg gin udo dae each dee e hee e ee eee gun gvbqv us Bezugspreis: Monatlich Mh. 1.40, durch die Poſt Mz. 1.80, iu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., in Textteil 20 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr beruſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe 78439. . für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Berkandblatt für den Siabtteil Mhm.⸗Secken helm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keiner Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Gearg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IV. 38. 1140. 88. Jahrgang 77 y . 6 4 e enzverletzungen Tſchechiſche Flieger über deutſchem Gebiet Tſchechiſche Militärflieger überflogen die Reichs⸗ renze bei Schirnding, ferner bei Zittau, bei inter Hermsdorf in der Nähe von Bad Schan⸗ dau und ſchließlich erſchien ein Flieger über Klingen⸗ thal im Vogtland. Im deutſchen Grenzgebiet, das von Militär völlig entblößt iſt, weil ſich in den Grenzſtädten leine deutſchen Garniſonen befinden, iſt die Bevölkerung durch die täglichen tſchechiſchen Provokationen, insbeſon⸗ dere durch die umfangreichen militäriſchen Vorgänge jen⸗ ſeits der Grenze, außerordentlich beunruhigt und erregt. Zu den Grenzverletzungen durch Militärflieger wird im einzelnen gemeldet: Am Dienstag überflog bei Eger in einer Höhe von etwa 80 bis 100 Metern bei guter Sicht ein lſchechiſches Militärflugzeug, das mit zwei Piloten beſetzt und mit einem Maſchinengewehr bewaffnet war, die deutſche Grenze bei Schirnding, das etwa 3 Kilometer bon der Grenze entfernt liegt. Der Doppeldecker kreuzte über Schirnding und wandte ſich dann nach Süden. Kurze geit darauf erſchien das Flugzeug über dem Ort Wald⸗ ſaſſen, der etwa 7 Kilometer von der Grenze entfernt liegt. Auch hier flog die Maſchine ſehr niedrig, und die Inſaſſen waren offenbar mit genauen Geländefeſtſtellungen be⸗ ſchäftigt. Ein Verfliegen iſt ausgeſchloſſen, da die Grenz⸗ berhältniſſe hier ſehr überſichtlich und klar ſind. Südweſtlich von Zittau überflog ein tſchechiſches Militärflugzeug, ebenfalls mit einem Maſchinengewehr gusgerüſtet, aus der Gegend von Warnsdorf in Böhmen lommend, die deutſche Reichsgrenze am Galgenberg und dann den Ort Groß⸗Schönau. Das Flugzeug kehrte ſchließ⸗ ſich nach Böhmen zurück. Bei Hinter⸗ Hermsdorf in der Nähe von Bad Schandau im Elbſandſteingebirge überflog ebenfalls ein tſchechiſches Militärflugzeug etwa 20 Minuten lang deut⸗ ſches Gebiet und den deutſchen Ort. Dieſes Ueberfliegen tand offenbar in enger Verbindung mit umfangreichen militäriſchen Uebungen, die die Tſchechen am Durchbruch des Elbſandſteingebirges unmittelbar an der deutſchen Grenze abhielten. Ueber Klingenthal im Vogtland erſchien aus ſüdweſtlicher Richtung ein tſchechiſches Militärflugzeug. Es beſchrieb über der Stadt Klingenthal ganz niedrig einige Kreiſe und flog dann in Richtung auf den ſudeten⸗ deutſchen Ort Graslitz weiter. Das ganze ſudetendeutſche Grenzgebiet iſt mit Truppen überfüllt. Oft kommen große Truppenabteilun⸗ hen bis auf wenige Meter an die Grenze heran. Die Anlage von Befeſtigungswerken unmittelbar an der Grenze auf ſudetendeutſchem Gebiet trägt ebenfalls nicht zur Beruhi⸗ gung der Bevölkerung bei, zumal auf deutſcher Seite ähn⸗ liche Vorbereitungen nicht getroffen worden ſind. Deichbauſtellen photographiert Nach Mitteilung der Zollwache und der Grenzpoſten in Jedenſpeigen nordöſtlich von Wien an der March hat am 24. 5. um 9.30 Uhr morgens ein tſchechiſches Militär⸗ flugzeug, und zwar ein einmotoriger mit einem Maſchinen⸗ gewehr ausgerüſteter Doppeldecker in etwa 200 Meter Höhe die Grenze überflogen, die hier auf viele Kilometer hin durch das breite Flußbett der March gebildet wird und unverkennbar iſt. In der Nähe von Jedenſpeigen wer; den augenblicklich auf reichsdeutſchem Gebiet Deichbauten vorgenommen, um die Niederung vor den dauernden leberſchwemmungen durch die March zu ſchützen. Das Flugzeug kreiſte ſehr niedrig über den Bauſtellen, und die Inſaſſen photographierten die Bauſtellen. Das Flug⸗ ug kehrte dann über den Fluß auf tſchechiſches Gebiet zurück. Es trug die Kennzeichen„Bel“. Proteſt der Reichsregierung Der Reichsaußenminiſter hat den deutſchen Geſandten in Prag angewieſen, gegen die neuen Grenzverletzungen 1 tſchechiſche Militärflugzeuge ſcharfen Proteſt zu er⸗ eben. *. In den Gehirnen gewiſſer Politiker muß es in dieſen Tagen wirr ausſehen. Nicht weniger wirr allerdings in den Gehirnen der internationalen Preſſehetzer, die ſich offenbar darin zu übertreffen ſuchen, die Unruhe, die dank der unleidlichen Vorkommniſſe in der Tſchechei ſchon groß genug iſt, zu erhöhen und von Tag zu Tag zu komplizie⸗ zen. Statt einmal in Ruhe und Einſicht die Dinge zurück⸗ zuführen auf die Urſachen, und dann daraus die un⸗ umgänglichen Folgen zu rekonſtruieren, n man n jenen Kreiſen, durch die fortgeſetzte Wiederholung mehr als genugſam zurückgewieſener Lügenmeldungen größere rungen erzielen zu können. Während von den Preſſebüros der Weſtmächte Mel⸗ dungen über Meldungen in die geſpannt horchende Welt hinausflattern, während man überall zu verſichern ſucht, aß man den alleinigen oder doch wenigſtens größten An⸗ tei an der Sicherung des europäiſchen Friedens habe, überfliegt ein tſchechiſches Flugzeug nach dem anderen die Grenze Deutſchlands] Ein bezeichnenderes Licht kann doch wahrlich kaum auf die Kreiſe geworfen werden, die ſich für die im„Mittelpunkt imperialiſtiſcher deutſcher Gelüſte legende Tſchechei“ in die Schanze ſchlagen zu müſſen glau⸗ 1 Leider iſt nicht anzunehmen, daß man ſich in den detussmäßigen Kreiſen der Friedensſtörer von den Plloten der Tſchechen, die da über deutſchen Landen kreuzen, Be⸗ nichte über die Zuſtände in Deutſchlands Grenzmark geben 1 Freitag, den 27. Mai 1938 laſſen wird. Man würde aus dieſen Berichten entnehmen können, daß die Straßen an der Grenze keineswegs ver⸗ ſtopft ſind von aufmarſchierenden Kolonnen, daß es auf der deutſchen Seite weder Schützengräben noch Maſchinen⸗ gewehrneſter gibt, daß wir auch keinerlei Flughäfen noch Truppenübungsplätze angelegt haben. Sollten die tſchechiſchen Flugzeuge die Aufgabe zu löſen haben, ſich über die wahren Verhältni ſſe in der Grenzmark zu orientieren, ſo würde gegen ihr Kommen nichts einzuwenden ſein. Wir wiſſen aber, daß ſie mit ganz anderen Abſichten erſcheinen, daß ſie nichts anderes ſind als die bewußt ausgeſchickten Boten eines Staates, dem es nach allem, was man in den letzten Wochen erlebte, keineswegs darauf ankommt, den Frie⸗ den zu ſichern, ſondern der durchaus die Abſicht hat, ſich als„agent provocateur“ eines un verantwortlichen Kriegsklüngels in Europa zu betätigen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ein Staat, der auf Ehre und internationalen Anſtand ſieht, mit Mißbehagen das Treiben der genannten Kreiſe einerſeits und die provoka⸗ toriſche Tätigkeit militäriſcher Verbände andererſeits an⸗ ſehen wird. Auch die deutſche Regierung wird andere Sei⸗ ten aufziehen, um den Brandlegern Europas ſchleunigſt und gründlich die Exploſivſtoffe aus der Hand zu ſchla⸗ gen, die ja— man denke an Serajewo— allzu leicht Unheil anrichten können. Ein ſcharfer und deut⸗ licher Proleſt der deutſchen Regierung iſt bereits in Prag überreicht worden. Er wird hoffentlich ſeine Wir⸗ kung nicht verfehlen! Für die Friedensexperten an Seine und Themſe eröffnen ſich danach jedenfalls die allerſchön⸗ ſten Ausſichten. Sie können bei dieſer Gelegenheit bewei⸗ ſen, daß ſie es mit ihrer Aufgabe, im Intereſſe des Frie⸗ dens für das Recht einzutreten, ernſt nehmen. Das wäre jedenfalls lohnender als die Verbreitung poli⸗ tiſcher Witze von einem türkiſchen Diplomaten, der an⸗ geblich in Paris ſeiner Hochachtung über die ausgezeich⸗ nete Zuſammenarbeit der Weſtmächte Ausdruck verlieh, während er ſich in Wirklichkeit— aber davon ſchreibt die franzöſiſche Preſſe natürlich nichts— über franzöſiſche Uebergriffe im Sandſchak beſchwerte! Schüſſe auf Gudetendeutſche Tſchechiſche Soldaten verurſachen neuen Zwiſchenfall. In der Tſchechoflowakei iſt es erneut zu einem Zwiſchenfall gekommen, der— wie in zahlloſen anderen Fällen— von tſchechiſchen Soldaten verſchuldet worden iſt und der ſchwere Folgen hätte haben können. In Elbogen befanden ſich drei Ordner der Sudeten⸗ deutſchen Partei, die in der Bezirksſtelle Dienſt verſehen hatten, auf dem Heimwege. Um etwa Uhr näherten ſie ſich der Johannesbrücke. Kurz bevor ſie die Brücke betra⸗ ten, bemerkten ſie einige Soldaten, die offenbar die Brücke bewachten. In der nächtlichen Stille wurde plötzlich das Repetie⸗ ren eines Gewehrs hörbar, ohne daß vorher von den Soldaten ein Zuruf erfolgt wäre. Die drei Ordner mach⸗ ten daraufhin kehrt und begaben ſich in ſchneller Gangart wieder in die Stadt zurück. Der Soldat, der repetiert hatte, ſandte ihnen dabei drei bis vier Schüſſe nach, die glück⸗ licherweiſe ihr Ziel verfehlten, Die Enſchläge der Geſchoſſe ſind noch an den Mauern erkenntlich. Die drei Ordner begaben ſich ſofort auf die Bezirks⸗ leitung, die unverzüglich den Vorfall bei der Polizei mel⸗ dete. Ferner wurde noch in der Nacht der Kreisleiter Abgeordneter Wollner in Karlsbad verſtändigt. Nach Tagesanbruch erhob die Bezirksleitung der SDP. Proteſt bei der tſchechiſchen Bezirksbehörde. Der Proteſt wurde dort in der üblichen Weiſe lediglich„zur Kenntnis ge⸗ nommen.“ Tſchechiſche MG.⸗Neſter und Schützengräben Die Prager Korreſpondenten der polniſchen Blätter weiſen weiter auf die ſtarken militäriſchen Vorbereitungen der Tſchechen längs der deutſchen Grenze hin. Der Auto⸗ mobil und Fußgängerverkehr über die Grenze in dem öſterreichiſchen Teil des Reiches ſei, ſo meldet das Regie⸗ rungsblatt„Kurjer Czerwony“, vollkommen geſperrt. Selbſt tſchechoſlowakiſche Staatsbürger, die ſich außer Lan⸗ des befünden und in die Tſchechoflowalei zurückkehren wol⸗ len, würden nicht in das Land hineingelaſſen. Ein großer Teil der Straßen ſei weiterhin durch Barrikaden geſperrt. In der Ortſchaft Grund, die zum Teil auf deutſchem, zum Teil auf tſchechoſlowakiſchem Ge⸗ biet liegt, ſchalteten die Tſchechen den elektriſchen Strom aus, ſo daß der deutſche Teil der Stadt einſchließlich des Bahnhofs ohne Lichtverſorgung ſei. Der Miniſter für Lan⸗ desverteidigung habe die Trauertag des Egerlandes Zehntausende ehren die Token des 21. Mai. Eger, 26. Mai. Der Begrübnistag der beiden e des 21. Mai, der Egerländer Bauern Hoffmann aus Ponsau und Böhm aus Ober⸗Lohma, geſtaltete ſich zu einem Trauer⸗ kag für das ganze Egerland und weit darüber hinaus. Zu ehnkauſenden waren die Trauergäſte, die auch von ferner 5 gekommen waren, erſchienen, um den beiden Token die ehe Ehre zu erweiſen. Die Einſegnung der beiden Toten erfolgte auf dem Egerer Friedhof. Von dort bewegte ſich dann der Trauer⸗ zug durch die Straßen der Stadt, die reichen Trauerſchmuck angelegt hatten, zum e von Eger. Ein Chor der Egerer Geſangvereine ſang den Choral„Ein Volk“. Dann Nr. 122 ſprach der Fi 5785 nator 9. des ſudetendeutſchen Bauernſtandes, Se⸗ dann im Namen der Hauptleitung der rtei Abg. K. H. Frank und anſchlie⸗ i„Alle drei nahmen in ergrei⸗ en von den Toten Abſchied. Als erſter Redner trat Senator Pfrogner vor die toter Kameraden hin, ihnen den Abſchiedsgruß des ſudeten⸗ deutſchen Bauerntums zuzurufen.„Erſchüttert ſtehen wir,“ ſo ſagte er,„vor Euren Särgen. Stumm trauert das ganze Sudetendeutſchtum um Euch. Heute weiß die ganze Welt, daß nicht Ihr zwei Egerländer Bauern es geweſen ſeid, die die Ruhe und die Ordnung unſerer Heimat geſtört haben. Mitten im Schaffen im Kampf um die Lebensrechte unſeres Volkes ſeid Ihr Euren Familien entriſſen worden. Bald wird die Jugend den Pflug und das Schwert in ihre Fäuſte nehmen und es ſo führen, wie Ihr es Euer Leben lang getan habt Und ſo werdet Ihr in Ihrem Blut, das Euer Blut iſt, unter uns bleiben und unſterblich ſein. Euer Blutopfer wird uns eine bleibende Mahnung und eine ewige Verpflichtung ſein, alles einzuſetzen, wie Ihr es getan habt.“ Nach ihm nahm der Abg. Frank das Wort:„Wieder⸗ um haben deutſche Männer für unſere nationalſozialiſtiſche Idee ihr Leben auf den Opfertiſch unſerer Schickſalsgemein⸗ ſchaft gelegt. Es iſt niemals eine große Idee dieſer Welt⸗ geſchichte zur Tatſache geworden wenn nicht Menſchen be⸗ reit wacen, für ſie zu ſterben.“ Frank ſchloß ſeine Rede mit 12 Wendung:„Deutſchland muß leben, auch wenn wir te cben. Dann als letzter, trat Konrad Henlein, der Führer des Sudetende ib Toten ge⸗ wandt, ſagte er:„Ich komme zu Euch, um im Namen aller Kameraden und Kameradinnen und im Namen des Sude⸗ tendeutſchtums Euch unſere letzten Hrüße zu übermitteln. Euch traf das tödliche Blei. Erſchüttert und zutiefſt aufge⸗ rüttelt ſind wir und ſind alle Deutſchen, wo immer ſie le⸗ ben. Euer Opfer ſoll uns eine ſtete und ſtille Mahnung ſein. So nehmen wir von Euch Toten Abſchied.“ Zum Gruß ſenkten ſich die Fahnen der Partei. Sodann legten Oberſt Touſſaint und Major Möricke im Auftrage des Führers und Reichskanzlers Kränze Adolf Hitlers an den Sär⸗ gen der beiden Toten nieder. Mit dem Lied vom guten Kame⸗ raden fand die Trauerfeier auf dem Marktplatz in Eger ihr Ende. Der Ordnungsdienſt war in der Stadt von den Ordnern der Sudetendeutſchen Partei durchgeführt worden, ſodaß ſich neue Zwiſchenfälle nicht ereignen konnten. Die Lage war in den erſten Morgenſtunden allerdings noch zweifelhaft, weil plötzlich eine ſtarke Abteilung tſchechiſcher Gendarmerie, die auf rund 1000 Mann geſchätzt wurde, durch die Stadt mar⸗ ſchierte. Die Gendarmerie wurde aber dann, ebenſo wie das Militär, in den Kaſernen zurückgehalten. Die Ordner der SDP. bewieſen auch in dieſem Falle, daß ſie ihrer Aufgabe vollſtändig gewachſen waren. Zu den Feierlichkeiten waren 39 Berichterſtatter von auswärts— unter ihnen Ward Price von der Daily Mail — eingetroffen. Sie hatten Gelegenheit, die beherrſchte Hal⸗ tung der Sudetendeutſchen, von denen über 10 000 in Eger zuſammengeſtrömt waren, zu beobachten. Die Empörung wegen des Todes der ſchuldloſen Opfer war einer feierlich ernſten Stimmung gewichen. Nach der Trauerfeier wurden die Särge in die 8 und 10 km entfernten Heimatorte der Toten geleitet. Auf der ganzen Strecke bildete wiederum eine vieltauſendköpfige Men⸗ ſchenmenge Spalier, die die ſchuldloſen Opfer feierlichſt grüßte. * Anderer Ton aus London Die ebenſo klare wie energiſche deutſche Zurückweiſung der in England während der letzten Tage verfolgten Methode, die Vorgänge in Sudetendeutſchland zu kom⸗ mentieren, hat ihre Wirkung nicht verfehlt. Zumindeſt iſt erreicht, daß die engliſchen Zeitungen ſich zur Veröffent⸗ lichung der deutſchen Nachrichten entſchloſſen, daß die Sicherung und Erhaltung des europäiſchen Friedens kei⸗ neswegs ein Verdienſt der engliſchen Regierung ſei, ſon⸗ dern daß allein der Verzicht Deutſchlands auf militäriſche oder ähnliche Maßnahmen zu einer gewiſſen Beruhigung geführt hat.„Daily Telegrapph' ſtellt ſogar feſt, daß man der Verbreitung von Lügen über Deutſchland freien Lauf gelaſſen, daß man der Oeffentlichkeit die Provo⸗ kationen der Tſchechen vorenthalten und zudem das amtliche Dementi Deutſchlands über angebliche Truppen⸗ bewegungen nicht anerkannt habe. Reuter ſchreibt zum Verhältnis Berlin Prag, daß man in London bei einem Rückblick auf die Ereigniſſe während des Wochenendes „das Nachlaſſen der Spannung nicht nur auf die Haltung einer einzelnen Macht zurückführe, ſondern vor allem auf die allgemeine Zurückhaltung, die überall an den Tag gelegt worden ſei. Ward Price, der Berichterſtatter der„Daily Mail“, nimmt in einem Prager Bericht in ſehr ein⸗ drucksvoller Form Stellung gegen die Haltung, die die Tſchechen gegenüber den deutſchen Gruppen an den Tag legen. a 4 2 Sehr beachtenswert iſt die Stellungnahme des „Vingtieme Siècle“ in Brüſſel. Dort wird die Ziehung der Grenzen der Tſchechoſlowakei, wie ſie vor 20 Jahren vorgenommen wurde, als„unglaublich phantaſtiſch“ bezeichnet. Innerhalb der verfloſſenen 20 Jahre habe Prag es nicht verſtanden, die Deutſchen zu Bürgern des tſchechiſchen Staates zu machen, es gehe in einem Augenblick an die Löſung der Ane Pro⸗ bleme, in dem Deutſchland ſich mit Energie aus den Trüm⸗ mern erhoben und zu einem begehrenswerten Anziehungs⸗ punkt für alle Deutſchen geworden ſei. 8 Das größte Autowerk der Welt 20 000 nahmen am Staatsakt bei Fallersleben keil.— Dag Trägerin des Volkswagenwerks.— Drei Typen des Volks⸗ wagens. Jallersleben, 27. Mai. In einem feſtlichen Akt legte Adolf Hitler vor 70 000 Volksgenoſſen aus allen Teilen des Reiches auf dem Werkplatz bei Fallersleben den Grundſtein zum größten Kraftwagenwerk, dem Volkswagenwerk. Im Rahmen des Skaatsaktes gab Reichsamtsleifer Dr. Lafferentz, der Geſchäfktsführer der Geſellſchaft zur Vorbereitung des Volks⸗ wagens, dann Einzelheiten über die drei Typen des Volks⸗ wagens, die bereits ihre Leiſtung erprobt haben, bekannk. In unmiltelbarer Nähe von Fallersleben iſt nun das größte Kraftwagenwerk der Welt, deſſen Trägerin die Deutſche Arbeitsfront iſt, in Angriff genommen worden. Das Gelände des Volkswagenwerkes zieht ſich in einer 2 km langen Front nördlich des Mittellandkanals entlang. Es beginnt im Oſten unmittelbar hinter dem Dorf Sandkamp und erſtreckt ſich faſt bis nach Vorsfelde, während es im Nor⸗ den in etwa 1 km Tiefe von der Zufahrtsſtraße aus Rich⸗ tung Hamburg zur Reichsautobahn begrenzt wird. Ein eigener Hafen wird das Werk auf dem Waſ⸗ ſerwege mit dem ganzen Reich verbinden. Im Weſten wer⸗ den die eigentlichen Induſtrieanlagen, die Werks⸗ und Mo⸗ torenhallen in einer in der Welt bisher nicht erreichten Größe erſtehen. Daran ſchließt ſich das Verwaltungsgebäude mit dem etwa 80 Meter hohen Turmbau an und in der Richtung auf das Dorf Sandkamp die Anlagen, die der Betreuung der in dieſem Werk ſchaffenden Volksgenoſſen dienen, während landeinwärts ein Hotel für die Käufer des Volkswagens, die Wagenlagerhallen mit eigenem Verſandbahnhof und weiteren Lagern, eine große Einfahrbahn und ein werkseigenes Kran⸗ kenhaus erſtehen. Um dieſes Werk herum aber endlich wird die neue Stadt wachſen, in deren Siedlungsgebiet 28 Gemeinden einbezogen werden. Jenſeits des Kanals iſt bereits das Vorwerk zum Volkswagenwerk in Angriff genommen. In dieſem Werk erhalten die Arbeiter des Volkswagenwerkes ihre fachliche Ausbildung, ſodaß, wenn das Werk fertiggeſtellt iſt, zugleich auch die hochqualifizierten Facharbeiter zur Verfügung ſtehen. Zugleich wird im Vorwerk die Ausbildung der Lehrlinge vorgenommen. Zwiſchen dem Vorwerk und der Fabrik wird auf dem Gut Mörſe ein landwirtſchaftliches Muſtergut für die Volkswagenfabrik geſchaffen. Bei ſchönſtem Frühſommerwetter hatte ſich der Auf⸗ marſch der 50 000 Volksgenoſſen, die mit Sonderzügen aus allen Teilen des Reiches nach Fallersleben gekommen waren, und der der Bevölkerung des Braunſchweiger Landes voll⸗ zogen. Auf dem Bahnhof Fallersleben begrüßten den Führer und Reichskanzler der Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, der Oberpräſident Stabschef der SA. Lutze, der Reichsführer SS. Himmler, Reichsminiſter Kerrl, der Gauleiter des Gaues Oſt⸗Hannover Telſchow, SS.⸗Obergruppenführer Sepp Diet⸗ rich, der Konſtrukteur des Volkswagens Ingenieur Dr. Porſche und der Geſchäftsführer der Geſellſchaft zur Vorbereitung des Volkswagens Dr. Lafferentz. In der Begleitung Adolf Hit⸗ lers bofanden ſich die Reichsleiter Roſenberg, Dr. Dietrich, der langjährige autofachliche Berater des Führers Direktor Werlin, SS.⸗Gruppenführer Schaub und RS. Brigade⸗ führer Bormann ſowie die Adjutanten der Wehrmacht. Wenige Minuten vor 13 Uhr wurde jenſeits des Mit⸗ telland⸗Kanals die Wagenkolonne Adolf Hitlers ſichtbar. Kommandoworte ertönten, der Präſentiermarſch erklang. Langſam ſchritt der Führer und Reichskanzler die Front der Ehrenformationen ab. Vor der Ehrentribüne überreichte ihm ein junges Mädchen ein Blumengebinde. Als er auf der Ehrentribüne die Ehrengäſte, unter ihnen den Reichsleiter Bouhler, den NSgK.⸗Führer Hühnlein, den Chef des Ober⸗ kommandos der Wehrmacht General der Artillerie Keitel, Miniſterialdirektor Schmeer und zahlreiche Gauleiter aus dem Reich, begrüßte, verſtärkte ſich der Begrüßungsſturm. Immer wieder erneuerten ſich die Huldigungen, und es dauerte geraume Zeit, bis Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley das Wort ergreifen konnte: Mein Führer! Was hier begonnen wird, dieſes Werk und alles, was daraus werden wird, das iſt allein und ur⸗ ſächlich Ihr Werk, mein Führer. Sie haben uns durch Ihre große Idee und Ihren großen Glauben gelehrt, daß der e nur durch Arbeit weiterentwickeln kann, daß nicht Worte und Phraſen Sozialismus bedeuten, ſondern Taten, und daß der Menſch nur das verleben und verbrau⸗ chen kann, was erarbeitet worden iſt. Mein Führer! Sie haben uns weiter gelehrt, daß alle Roßen Werke nur durch die Gemeinſchaft gebaut werden önnen. So iſt das alles geworden, was in fünf Jahren 11115 9 und Ihrer Führung hinter uns liegt. Dieſes erk des Volkswagens iſt eines Ihrer Lieblingswerke. Wir wiſſen es, wie Sie bereits vor der 1 5 ſich mit dem Gedanken getragen haben, dem deutſchen Volk dereinſt ein billiges und gutes Fahrzeug zu geben, und Sie haben immer wieder mitgefördert, mit hilfen und haben den Er⸗ findern und allen Menſchen, die daran gearbeitet haben, im⸗ mer wieder neue Kraft gegeben. . wird nun der Grundſtein 35 dieſem gewaltigen Werk gelegt werden. Alles das 5 hr Werk. mein Füh⸗ rer, und ſo danke ich Ihnen zuerſt. Und mit dieſem Dank. den ich Ihnen bringe, mein Führer, verknüpfe ich den Dank an den Erfinder dieſes Volkswagens Dr. Porſche und den Dank an alle Mitarbeiter, die Architekten, die dieſes Werk entworfen haben, und die Ingenieure und Organiſatoren und an all die Arbeiter, die bereits nun ſchon ſeit faſt einem halben Jahr hieran arbeiten.“ Reichs amtsleiter Dr. Lafferentz führte dann aus:„Mein Führer! Im Frühjahr 1937 haben Sie dem Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley den Auftrag er⸗ teilt, die ganze Kraft der Deutſchen Arbeitsfront für die Verwirklichung des Volkswagens einzuſetzen. Zur Durch⸗ führung dieſer Aufgaben gründete der Reichsorganiſations⸗ leiter die Geſellſchaft zur Förderung des deutſchen Volks⸗ wagens und ordnete an, daß dieſer Geſellſchaft zur Finan⸗ zierung der Sofortmaßnahmen ein Betrag von 50 Millionen Mark anzuweiſen ſei. Als erſtes haben wir dem Konſtrukteur Dr. Porſche die denkbar größten Möglichkeiten gegeben, damit er eine Konſtruktion von höchſter Qualität vollenden und ſie in einem beiſpielloſen Verfahren erproben konnte. Um eine vollkommene Gewißheit in der praktiſchen Be⸗ währung zu erreichen, wurde eine Vorſerie von 30 Volks⸗ wagen erbaut, die im Laufe des Jahres 1937 in jeder Hinſicht den ſchwerſten Anforderungen unterworfen wurde. Bis zum heutigen Tage haben die Wagen etwa zwei Millionen Kilo⸗ meter zurückgelegt, darunter einige Wagen über 100 000 Kilo⸗ meter, die ohne ſonderliche Reparaturen vollwertig weiter⸗ fahren. Eine weitere Vorſerie von 40. Volkswagen iſt im Bau. rſte Zeugen haben wir heute hier drei Exemplare auf⸗ f har einen offenen, eine Limouſine und eine Cabrio⸗Limouſine. Dieſe Als 0 5 f 8 leichen Tung Modelle des gleichen Typs ſtellen die endgült werden ſoll. Der Volk und 420 m 650 kg ſch — orm dar, in denen künftig produziert U te 0 ſchwingachſen ausgerüſtet d breit und fahrbereit — Mo 0 8 Be der, denn er ſenſationell erwerben. hinaus noch zu erleichtern, werden Jahreshälfte ein neuartiges Spar⸗ ben Rauf eginn der ate wird 5 Mark wöchentlich betrag s en. Die Verf und zwar Kasko und Haftpflicht— zirka 1 Mark wi Dieſe erſtellung des Abſatzes für die Rieſenproduktion darf den agen nicht verten und ſtellt damit eine der eigenartigſten und ſchwerſten Aufgeben dar, die nur von der Deutſchen Arbeitsfront durchgeführt werden kann. Das Problem iſt durch Einſatz der NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ als gelöſt zu betrachten. Es wird eine der wichtigſten Aufgaben ſein, auf neuem Wege eine Senkung der Anterhaltungskoſten zu ermöglichen. Auf den wichtigſten Gebieten iſt bereits— im Projekt iſt das genau errechnet— ein ungewöhnlicher Erfolg aufzuweiſen, ſo z. B. auf dem Gebiet des Garagen⸗ und Erſatzteilweſens ſowie der Verſicherung. Wir werden dieſen Weg fortſetzen und ihn bis zum Einſatz der Großpro⸗ duktion völlig geebnet haben. Neben dieſen Arbeiten läuft ſeit dem Frühjahr 1937 die Planung des techniſchen Produktionsprozeſſes. Die beſten techniſchen Köpfe haben an dieſem Problem mitgearbeitet, bis nach monatelanger Arbeit der genaue Maſchinenplan fer⸗ tigſtand und in Auftrag gegeben werden konnte. Als nächſte Etappe wurde drei bewährten Architekten die Aufgabe der räumlichen Ausgeſtaltung übertragen. Die Arbeiten ſind ſo⸗ weit gediehen, daß wir die Gliederung des Werkes, die ein⸗ zelnen Hallen und den Hafen bereits erkennen können. Dort drüben wird unſere neue Stadt erbaut, die in der erſten Aus⸗ bauſtufe eine Einwohnerzahl von etwa 30 000, im Vollausbau etwa 60 000 Einwohner umfaſſen wird. Das ſchöne wald⸗ grüne Gelände bietet Gelegenheit zu hervorragender ſtädte⸗ baulicher Entfaltung, ſodaß hier eine Stadt entſteht, die zu den ſchönſten der ganzen Welt gezählt wird.“ Dann trat, von erneutem Jubel überſchüttet, der Führer und Reichskanzler an das Mikrofon. Rede des Führers und Reichskanzlers In ſeiner Anſprache zur Grundſteinlegung führte Adolf Hitler u. a. aus: „Als die nationalſozialiſtiſche Bewegung im Jahre 1933 zur Macht kam, erſchien mir ein Gebiet beſonders geeignet, um auf ihm den Kampf gegen die Erwerbsloſigkeit auͤfzu⸗ nehmen: Das Problem der Motoriſierung. Hier war das deutſche Volk am meiſten zurückgeblieben. Gemeſſen an den Produktionsziffern nicht nur etwa Amerikas, ſondern auch anderer europäiſcher Länder war die deutſche Kraftwagen⸗ erzeugung geradezu lächerlich gering geworden: Knapp 46 000 Perſonenwagen in einem Jahr! Das entſprach nicht im entfernteſten den Verkehrsbedürſniſſen des deutſchen Volkes. Es iſt verſtändlich, daß daher in einer Zeit, in der faſt ſieben Millionen Erwerbsloſe unſer Leben belaſteten, gerade auf dieſem Gebiet ſofort Wandel geſchaffen werden mußte. Als erſter Schritt zur Motoriſierung galt dabei die Los⸗ löſung von der früheren Auffaſſung, daß das Kraftfahrzeug ein Luxusartikel ſei. Natürlich, wenn in einem Lande nur zwei⸗, drei⸗ oder vierhunderttauſend Kraftfahrzeuge laufen, krifft dies zu. Im deutſchen Volk iſt der Bedarf aber nicht für zwei⸗ bis dreihunderttauſend, ſondern für ſechs oder 1 Millionen Kraftwagen vorhanden! Entſcheidend iſt da⸗ daß Anſchaffungs⸗ und Erhaltungskoſten dieſes ei nur, modernen Verkehrsmittels mit den Einkommensverhältniſ⸗ ſen des Volkes in eine Uebereinſtimmung gebracht werden! Man hielt mir damals entgegen: Das iſt nicht möglich! Darauf kann ich nur eine Antwort geben:„Was in anderen Ländern möglich iſt, wird auch in Deutſchland möglich ſein!“ Das Wort„unmöglich“ haſſe ich; es iſt zu allen Zei⸗ ten das Kennzeichen feiger Menſchen geweſen, die es nicht wagten, große Entſchlüſſe zu verwirklichen. Der Kraftwagen muß alſo zu einem Volksverkehrsmit⸗ tel werden. Da dieſes Ziel mit den Preislagen der bisheri⸗ gen Wagen nicht erreicht werden konnte, war ich ſchon vor der Machtübernahme entſchloſſen, in dem Augenblick, in dem uns die Regierung zufallen würde, ſofort mit den Vorar⸗ beiten für die Produktion eines Wagens zu beginnen. deſ⸗ ſen Preis es ihm ermöglicht, ein wirkliches Verkehrsmittel breiteſter Maſſen zu werden. Damit erſt hört dann der Kraftwagen auf, ein klaſſentrennendes Mittel zu ſein. Und noch ein weiterer Grund war es, der mich veran⸗ laßte, der Motoriſierung mein beſonderes Augenmerk zuzu⸗ wenden. Wenn das deutſche Volk alles das, was es an Löhnen für ſeine Arbeit erhält, nur in Lebensmitteln anle⸗ gen wollte, die wir mit unſeren 140 Menſchen auf einen Quadratkilometer nicht unbegrenzt produzieren können, dann müßte dies zu einer Kataſtrophe führen. Deshalb iſt es notwendig, daß wir die Kaufkraft in andere Richtungen hinlenken. Das ſind Probleme, über die ſich allerdings unſere früheren Nationalökonomen den Kopf nicht zerbrochen haben. Wir aber müſſen dieſe Gegebenheiten begreifen und die daraus entſtehenden Aufgaben löſen. Und unter die vielen anderen derartigen Maßnahmen, die dazu dienen. der Kaufkraft des deutſchen Volkes ein gleichwertiges Kaufobjekt zu ſichern, wird auch der Volkswagen eingereiht! Hier werden jä rlich Hunderte von Millionen Mark ihre Anlage finden; und die Erfüllung dieſer Bedürfniſſe können wir befriedigen aus unſerer Arbeit und unſeren eigenen Rohſtoffen, aus unſeren Erzen, aus unſerer 1 55 uſw. Die Bedeutung dieſes Werkes in ſeiner weiteren Aus⸗ wirkung wird heute noch von den wenigſten erkannt. Der Volkswagen wird für die übrige Automobilerzeugung keine Konkurrenz ſein. Denn wer dieſen Wägen käuft Unid kepzg Mercedes, der tut es nicht, weil er etwa ein Feind Daimler⸗Fabrik iſt, ſondern weil er ſich z. B. einen Meret des nicht kaufen kann. Es ſind fahr einfache, nüchterne Er⸗ wägungen, die die Menſchen zwingen, ſich den billigen Pro⸗ dukken zuzuwenden. Wem es möglich iſt, ſich das Teuere 80 kaufen, der tut es ohnehin. Die breite Maſſe aber kann e nicht! Für dieſe breite Maſſe nun iſt dieſer Wagen geſchaf fen worden. Ihrem Verkehrsbedürfnis ſoll er entſprechen und ihr ſoll er Freude bereiten. 5 Ich glaube, dieſer Wagen kann daher auch nur einen einzigen Namen bekommen, den ich ihm bereits heute ge⸗ ben will. Er ſoll den Namen der Organisation kragen, die ſich am meiſten bemüht, die breiteſten Maſſen unſeres Vol⸗ kes mit Freude und damit mit Kraft zu erfüllen: Er ſoll „id J. Bagen“ heißen. Wenn wir dieſes gewaltigſte deutſche Automobilwerk er⸗ richten, dann ſoll mit ihm zugleich auch eine vorbildliche deutſche Arbeiterſtadt entſtehen. Sie ſoll eine Lehrſtätte ſo⸗ wohl der Stadtbaukunſt wie der ſozialen Siedlung werden. Wir wollen damit zeigen, wie der Nationalſozialismus ſolche Probleme ieht, wie er ſie anpackt und wie er ſie löſt. So möchte ich an dieſer Stelle auch den Männern dan⸗ ben, die im die Vorarbeiten und damit um das Gelin⸗ gen di erkes bemühten: An der Spitze dem Manne der Aute linduſtrie, der, ſeit vielen Jahren an meiner Seite ſtehend, meine Gedanken überall zu vertreten und da⸗ mit zu verwirklichen ſich bemühte, unſerem alten Parteige⸗ noſſen Jakob Werlin. Und weiter jenen Herren, die dieſez Werk nun mit ihm zur praktiſchen Ausführung bringen: un⸗ ſerem großen Idealiſten Parteigenoſſen Ley, dem genialen Konſtrukteur Porſche und endlich Herrn Lafferentz. So ſchreite ich zur Grundſteinlegung eines Werkes, von dem i überzeugt bin, daß es ein Symbol der nationalſozialiſtiſchen deutſchen Volksgemeinſchaft ſein wird. N 6.. N Neuer deutſcher Proteſt in Prag Tſchechiſche Verſprechungen. Wie bereits berichtet, hat der deutſche Geſandte in Prag Dr. Eiſenlohr am 24. Mai bei Außenminiſter Dr. Krofta ge⸗ gen Grenzzwiſchenfälle Proteſt eingelegt. Am 25. Mai wurde ein neuer Proteſtſchritt des Prager deutſchen Geſandten im Miniſterium für Auswärtige Angelegenheiten unternom⸗ men, da ſich neue Grenzzwiſchenfälle ereignet hatten. Auch diesmal wurde dem deutſchen Geſandten mit dem Ausdruck des Bedauerns für das Vorgefallene verſichert, daß ſeitens der tſchechoſlowakiſchen Behörden alles Notwendige veran⸗ laßt werde, um derartige Vorfälle in Zukunft zu vermeiden. Ueber den neuen deutſchen Proteſtſchritt berichtet das tſchechoſlowakiſche Preßbüro: Der Geſandte des Deutſchen Reiches in Prag, Dr. Eiſenlohr, iſt im Miniſterium für Auswärtige Angelegenheiten in einigen Fällen betreffend die Ueberſchreitung reſp. Ueberfliegung der tſchechoſlowakiſch⸗ deutſchen Grenze eingeſchritten. Alle dieſe Fälle ſind Gegen⸗ ſtand der Unterſuchung der tſchechoſlowakiſchen Behörden. Die Militärverwaltung hat in dem Beſtreben, eventuellen Mißverſtändniſſen ähnlicher Art vorzubeugen, jedoch ſchon jetzt den übenden Militäreinheiten den Befehl gegeben, in dem Fliegen tſchechoflowakiſcher Militärflugzeuge in einer 5 km breiten tſchechoflowakiſchen Zone längs der Grenze verboten wird. Moskau treibt weiter Obſtruktion Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes. London, 27. Mai. Der Hauptausſchuß des Nichteinmi⸗ ſchungsausſchuſſes trat am Donnerstag vormittag zuſam⸗ men und tagte bis in die ſpäten Abendſtunden. In der Sit⸗ zung wurden eine Reihe von Vorſchlägen zu dem engliſchen Plan auf Abberufung der Freiwilligen aus Spanien von ſämtlichen Mächten mit Ausnahme Sowjetrußländs ange⸗ nommen, deſſen Vertreter erneut Obſtruktion trieb. Er er⸗ klärte, er könne der vom Ausſchuß beſchloſſenen Einteilung der Freiwilligen in beſtimmte Kategorien nicht zuſtimmen und widerſetzte ſich ferner der Wiedererrichtung der Land⸗ kontrolle. Dagegen ſtimmte er der vom Ausſchuß beſchloſſe⸗ nen Formulierung für die Frage zu, wann Kriegführenden⸗ rechte den beiden Parteien in Spanien gewährt werden ſollen. Lord Plymouth richtete daher am Schluß der Sit⸗ zung an den Vertreter der Sowjetunion den dringenden Appell, ſeine Regierung zur Annahme des britiſchen Pla nes zu bewegen. 8 Kabinett Konde umgebildet euer Außenminiſter und Kriegsminiſter. Tokio, 27. Mai. Die ſeit längerer Zeit angekündigte Ambildung des Kabinetts Konoe wurde am Donnerstag offiziell bekanntgegeben. Außenminiſter Hirota wurde erſetzt durch General Agaki, Kriegsminiſter Sugiyama durch Ge⸗ neral Itagaki, Erziehungsminiſter Kido durch General Aral, Finanzminiſter Kaya und Handelsminiſter Poſhino durch den Gouverneur der Bank von Japan, Ikeda, der beide Mini⸗ ſterien übernimmt. e Die Ambildung des Kabinetts bedeutet die Einleitung einer entſchloſſenen Durchführung des China⸗Konflikts und aller mit dem Konflikt zuſammenhängenden äußeren und inneren Angelegenheiten, insbeſondere die ſtrengſte Durchfüh⸗ rung des Generalmobiliſierungsgeſetzes, und der gegenüber China durchzuführenden militäriſchen, politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Ziele. Es wird hervorgehoben, daß durch die Umbildung des Kabinetts die Durchführunge iner einheitlichen Führung der Staatsgeſchäfte auf militäriſchem, politiſchem und wirtſchaft⸗ lichem Gebiet nunmehr garantiert iſt. Als wichtigſte Verände⸗ rung wird die Erſetzung des Außenminiſters Hirota dur General Ugaki bezeichnet. Die Ernennung General Itagalis zum Kriegsminiſter bedeutet ein militäriſches Programm. der neue Kriegsminiſter beſitzt in hohem Maß das Vertrauen der Armee. Die Ernennung Ikedas iſt ebenfalls von Bedeutung; Ikeda ſteht in engſter Verbindung zu Armeekreiſen. 3 = e Si Se — Badiſche Chronik Miniſter Reinthaller ſpricht in Mannheim. [U Mannheim. Wie die Kreisleitung der NSDAP mit⸗ teilt, wird bei einer Großkundgebung im Rahmen des Kreista tag mittag 13 lühr im S loßhof der öſterreick N für Land⸗ und Forſtwirtſcha Anton Reinthe n Eberbach.(60 jähriges Arbeits jubiläum.) Am 27. Mai kann der Arbeiter Konrad Oes auf eine 60⸗ jährige Tätigkeit bei der Roßhaarſpinnerei Maier u Sig⸗ mund zurückblicken. Der Jubilar, der dieſes ganz ungewöhn⸗ liche Arbeitsjubiläum feiern kann, ſteht im 73. Lebensjahr. [ Buchen.(Den Verletzungen erlegen.) In Hainſtadt kam vor etwa acht Tagen der ſieben Jahre alte Sohn des Schäfers Valentin Münch unter eine Ackerwalze. Der Knabe iſt den dabei erlittenen ſchweren Verletzungen inzwiſchen erlegen.. (). Graben bei Karlsruhe.(Neue Markt halle) Am Sonntag, dem 29. Mai, wird in der Gemeinde Graben eine neue Markthalle ihrer Beſtimmung übergeben, die durch die dortige bäuerliche Ein⸗ und Verkaufsgenoſſen⸗ ſchaft zuſammen mit dem früheren Gemüſebauverein und der Tabakfachſchaft Graben als Werk vorbildlicher genoſſen⸗ ſchaftl Zuſammenarbeit erſtellt wurde. Die neue Gra⸗ bener Markthalle, ein ſchmucker Zweckbau in der Mitte des Dorfes, dient der regelmäßigen Abnahme von Spargeln Erdbeeren, Beerenobſt ſowie allen anderen Obſt⸗ und Ge⸗ müſeſorten und der Verwiegung des Tabaks. Ihrer Anlage nach kann ſie auch als Gemeinſchaftsraum zur Abhaltung von Verſammlungen uſw. dienen. Ihre Geſtaltung iſt Aus⸗ druck bäuerlichen Gemeinſchaftsſinnes. 5 Mukter ging mit zwei Kindern in den Tod () Kheinfelden. Ende voriger Woche wurden am Rechen des Kraftwerkes die Leichen von zwei Kindern geländet Zu⸗ nächſt wurde ein Mädchen von eineinhalb Jahren und ein Knabe von ſechs Jahren aus dem Waſſer gezogen. Wie da⸗ zu noch bekannt wird, iſt im Bezirk Beuggen eine Mutter mit ihren zwei Kindern in den Rhein gegangen, um dort den Tod zu ſuchen, den ſie dann auch alle drei gefunden haben. Die Leiche der Mutter iſt noch im Laufe der Nacht angetrie⸗ ben worden und konnte ebenfalls geborgen werden. Es handelt ſich um eine Frau Simon aus Beuggen, die in einem Zuſtand nervöſer Ueberreizung— es ſoll ſich, wie verlautet, um eine Auseinanderſetzung mit Nachbarn gehandelt haben — den furchtbaren Entſchluͤß gefaßt hat. Die Familie lebte in durchaus geordneten Verhältniſſen. Der Mann iſt in einem Rheinfeldener Induſtrieunternehmen beſchäftigt. Y Pforzheim.(Ehepaar am gleichen Tage ge⸗ ſtorben.) Dieſer Tage iſt die 74jährige Ehefrau Anna Hiller geb. Stumpf geſtorben. Wenige Stunden ſpäter fate ihr der Gatte, der 80 Jahre alte Karl Hillar, im Tode nach. Gernsbach.(Schweres Verkehrsunglück). Bei dem Verſuch, auf die alte Murgbrücke einzubiegen, verlor der Fahrer eines Laſtkraftwagens aus dem Rheinland die Herrſchaft über ſein Fahrzeug. Dieſes geriet auf den Gehweg und erfaßte die zwölfjährige Schülerin Berta Bachmann, die ſo ſchwer verletzt würde, daß der Tod auf der Stelle ein⸗ trat. Die Mutter des ſo jäh ums Leben gekommenen Kin⸗ des und ein zweites Mädchen wurden ebenfalls zu Boden geworfen und leichter verletzt. Starke Geuchenausbreilung Einbruch in das oberbadiſche Zuchtgebiet ) Karlsruhe. In der Zeit vom 18. bis 24. Mai erfuhr die Seuche eine ganz gewaltige Ausbreitung, und zwar er⸗ faßte ſie zehn Gemeinden neu und dreizehn Gemeinden zum wiederholten Male. Als Geſamtergebnis ſind am 24. Mai 1938 134 verſeuchte Gemeinden und Vororte Badens feſtzu⸗ ſtellen. Beſonders ſorgenvoll muß das Uebergreifen der Maul⸗ und Klauenſeuche auf das oberbadiſche Zuchtgebiet angeſehen werden. Die vergangenen vierzehn Tage beweiſen, daß das Ende der Maul⸗ und Klauenſeuche überhaupt noch nicht abgeſehen werden kann. Es iſt vielmehr noch mit er⸗ 0 Gefahren und weſentlichen Verluſten zu rechnen. rößte Vorſicht und ſorgfältigſte Anwendung aller Desin⸗ fektionsmaßnahmen iſt daher die Mindeſtforderung, die an jeden Viehbeſitzer geſtellt werden muß. No Scu-W-3⁴G 2 25 8 An dieſem Tage geſchiehts, daß Otto Boller trüben Sinnes über den Fahrdamm läuft und auf der anderen Seite mit einer Dame zuſammenſtößt. a Als er aufblickt, erkennt er, daß es Nelly iſt. Verlegen ſchauen ſich die beiden an, dann ſpricht Nelly böſe:„Ach... du biſt es!“ 8 „Wie du ſiehſt, ja! Gut unterhalten am Sonntag?“ „O danke ſehr! So gut wie du! Hatteſt ja ſo eine kleine Dollarprinzeſſin im Arm!“ „Ach... und du? Tuſt mit ſo einem Mondſchein⸗ fritzen ſchön!“ g i „Mondſcheinfritzen? Das war der Sohn des Gemüſe⸗ händlers Hohlbaum.“ a „Gemüſehändler... ja, ſo ſah der Emil auch aus! Eine Reklamefigur für ein Haarwuchsmittel!“ Da wird Nelly wütend und ſie fährt ihn mit flam⸗ menden Augen an:„Halt den Mund, du Apollo mit dem großen Schnabel!“ 5 „Sekt hat der feine Burſche beſtellt! Hat wohl Pinke⸗ Pinke! Na, da kann er ſchon ohne Haare ſein, Geld tröſtet über alles!“ „Du ſollſt dich was ſchämen!“ ſtößt Nelly heftig heraus.„Mir machſt du Vorwürfe! Und du... du Wüſtling! Ich habe ganz deutlich geſehen, wie eng du mit der Amerikanerin getanzt haſt! Du... das ſage ich dir, ich pfeife auf den Emil ohne Haare! Den will mir Vater aufdrängen, aber ich will ihn nicht! Ich pfeife aber auch auf den Otto, der ohne zu fragen ein anſtändiges junges Mädchen, das noch den Eltern ge⸗ horchen muß, ohne Prüfung verurteilt! Das tut kein rechter Mann! So, nun weißt du alles! Ich verzichte! Der Kreistag in Mannheim. Der Fremde, der Mannheim aus früheren Erinnerun⸗ gen nur als die Stadt der Fabriken kennt, wird umſo angenehmer überraſcht ſein, wenn er heute etwa auf der Reichsautobahn von Heidelberg in die Stadt hineinkommt. Die Einfahrt, bekanntlich eine der ſchönſten an den Straßen Adolf Hitlers, repräſentiert das Geſicht des neuen Mann⸗ heims. Hier werden auch die geplanten neuen Bauwerke der Partei und des Staates entſtehen. Sie bilden das Gegenſtück zu den monumentalen Bauten der Vergangen⸗ heit, die nach Beſeitigung mancher ſpäter hinzugefügten Stilwidrigkeiten der Umgebung in ihrer urſprünglichen Schönheit hervortreten. Die Stadt der Arbeit führt in unſeren Tagen noch ein anderes bedeutendes Erbe weiter: dem großen Ruf des alten Theaters und der Muſik. Und die Partei läßt durch Kd. und Volksbildungswerk die Arbeiterſchaft an dem künſtleriſchen Erleben teilnehmen. Das Nationaltheater hat in einem Jahr allein 30 Veranſtaltungen mit Arbeiter⸗ publikum durchgeführt. Ferner werden große Volkskonzerte veranſtaltet. Auf den erſten Blick tritt die vege Siedlungstätigkeit der letzten Jahre in Erſcheinung. Den ſtärkſten Eindruck gewinnt man vielleicht aus dem Flugzeug. Um den dunklen Kern der alten Stadt legt ſich ein in Wälder und Grün⸗ fflächen eingebetteter Ring von lichten Siedlungen. Partei geht mit ihrer Siedlungstätigkeit mehr und mehr auf das Land hinaus. Beſonderen Erwähnung verdient die Ausarbeitung eines Bebauungsplans der Stadtgemeinde Hockenheim, wo zurzeit die bekannte Rennſtrecke ausgebaut wird. Die neuen Siedlungen werden nicht zuſammenhanglos irgendwo an den Rand hinausgeſchoben, ſondern bilden ſtädtebaulich die Brücke zwiſchen Arbeiter⸗ und bäuerlicher Bevölkerung. Den Anregungen der letzten Kreisleitertagung in Baden⸗Baden folgend, geht der Kreis Mannheim daran in einigen Landgemeinden Muſterſiedlungen zu errichten, und zwar zunächſt bei Weinheim und Schwetzingen in je 0 7 NI Die einer Landgemeinde. Es ſollen alle Vorbedingungen: Wohn⸗ verhältniſſe, Bodenpreiſe, Menſchenauswahl, ſorgfältig prüft und beſtimmte Siedlungstypen entwickelt werden. Kreisleiter Schneider ſprach bei unſerem Beſuch mit lebhafter Freude von dem vorzüglichen Vertrauensverhältnis zwiſchen Partei und allen Kreiſen der Bevölkerung. Wenn man ſich erinnert, daß bei der Wahl am 6. November 1932 Mannheim noch 36 000 Kommuniſten und 34 000 Sozial⸗ demokraten, zuſammen etwa doppelt ſoviel als die NSDAP., zählte, wird beſonders deutlich, welcher Wandel ſich hier vollzogen hat. Am„Kreistag wird die Partei mit ihren Gliederungen und angeſchloſſenen Verbänden angeſichts der großen Maſ⸗ ſen, die ſie erfaßt, mit vielen großen Einzelaktionen auf⸗ ge⸗ treten. Verſchiedene Aemter veranſtalten Ausſtellungen. U. a. wird die Freimaurerloge, die auf der Ortenauer Leiſtungsſchau ſchon einen äußerſt ſtarken Beſuch verzeich⸗ nete, gezeigt. Die Arbeitstagungen haben bereits am Montag be⸗ gonnen. Sie werden durch Führungen in großen Betrieben ergänzt, um den Unterſchied des organiſatoriſchen Aufbaues in der Wirtſchaft und in der Partei deutlich zu machen. Am Mittwoch iſt ein politiſcher Vortragsabend mit Fritz Kaiſer, München, dem früheren Hauptſchriftleiter des„Ale⸗ manne!“. Der Donnerstag führte mit Kd. die Politiſchen Leiter von Weinheim nach Schwetzingen und die Schwetzinger nach Weinheim. Mannheims Politiſche Leiter fuhren nach Schwetzingen und Weinheim. Am Freitag ſpricht der Stell⸗ vertretende Gauleiter Röhn auf der Führertagung. Am Samstag werden in pauſenloſer Folge die ſport⸗ lichen Veranſtaltungen, darunter der traditionelle Staffel⸗ lauf„Rund um den Friedrichsplatz“ durchgeführt. Der Deutſchlandmeiſter Lochner vom NSF K. unternimmt einen Ballonaufſtieg. Abends wird im Nationaltheater„Thors Gaſt“ gegeben. Zur gleichen Zeit veranſtaltet Kd. im Nibelungenſgal einen des Varietes. Sonntagvormittag erfolgt der Appell der Politiſchen Leiter durch den Stellvrectretenden Gauleiter Röhn. Um 13 Uhr iſt die Großkundgebung im Schloßhof. Um 15 Uhr erfolgt am Waſſerturm die Siegerehrung aus dem Reichs⸗ ſportwettkampf der HJ Der Tag bringt eine Wiederholung des Feſtſpielabends im Nibelungenſaal. Den Ausklang des Kreistages bildet ein großes Feuerwerk am Friedrichsplatz. Spielabend mit erſtklaſſigen Kräften Und ehe er noch etwas ſagen kann, iſt ſie wie der Wind über die Straße. Otto will ihr nach, aber da er⸗ ſcheint das rote Licht. „Na, dann nicht!“ brummt Otto wütend. Die Worte ſeines Mädels haben ihn ſchwer getroffen. Er iſt eine empfindliche Natur. Mag ſchon ſein, daß er Nelly unrecht getan hat, aber... was hat er denn ge⸗ tan? Einmal mit der kleinen feſchen Amerikanerin ge⸗ tanzt! Das iſt alles! Und dafür ſoll er ſich ablappen laſſen wie ein Schuljunge! Nee, nee, das gibts bei Otto nicht! Ausgeſchloſſen! Unter den Pantoffel würde er ja mit der Nelly kommen! Und wirklich... ein gutes Wort.. ein einziges gutes Wort hätte wieder eine Brücke bauen können. „Was haben Sie mit Mabel, Mr. Wendt?“ Udo ſieht ſich erſtaunt um und blickt in das dicke; Geſicht Billys. Lachend erhebt er ſich und tritt auf ihn zu. „Ich habe Sie garnicht gehört, Mr. Billy,“ ſpricht er und ſchüttelt ihm lachend die Hand.„Was ich mit Mabel habe? Sie meinen doch Miß Mabel Sutter? Ganz ein⸗ fach, nichts, aber auch garnichts!“ „Oh.. die Teufelin!“ ſtößt Billy erleichtert hervor. „Was gibt es denn, lieber Freund? Ich habe immer gedacht, Sie machen ſich auch nichts aus Miß Mabel!“ „N hts aus Mabel machen? Oh... ſie iſt das Licht meines Lebens, meine Hoffnung, mein alles!“ „Nun ſchlägts aber Dreizehn!“ ſagt Wendt verdutzt. „Und da behandeln Sie das Mädel ſo grob?“ „Ich muß es doch! Das.. das iſt gewiſſermaßen eine Kur für Mabel! Mein Freund hat mir geſagt.. be⸗ handele Sie wie ein dummes Kind! Setz dich in Szene, laſſe ſie glauben, daß ſich alle Schönheiten der Erde um dich reißen, tue ihr nie den Willen, ſei alles, nur Der geſtrige Himmelfahrtstag, jeher für Vereine und Geſellſchaften Aus⸗ ein der von flugstag iſt und auch ſonſt gern von Ausflüglern, da er in den Wonnemonat Mai fällt, als Wandertag benutzt wird, war am Vormittag nicht gerade einladend und mancher, der am frühen Morgen das Fenſter öffnete und den Regen⸗ ſchauer erblickte, kroch wieder unter die warme Decke. So war auch hier der Ausflugsverkehr in den Morgenſtunden recht zaghaft und nur unſere Turn⸗ und Sportvereine, die nicht Wind und Wetter ſcheuen, hatten ſich vollzählig zu ihren Wanderungen eingefunden. Unſere 98er Turner mach⸗ ten von Heidelberg aus nach Waldhilsbach eine Familien⸗ wanderung. Statt der Schweißtropfen gab es Regentropfen, jedoch der Nachmittag machte alles wieder gut.— Tbd.„Jahn“ machte ſeinen Vereinsausflug nach Altenbach. In dem freundlichen Odenwalddörfchen wurde am Nach⸗ mittag tüchtig das Tanzbein geſchwungen. Unſere Fuß⸗ ballanhänger, die bei ihrem Start nach Wiesloch gleich tüchtig naß wurden, ließen ſich jedoch nicht verdrießen und der ſchöne Nachmittag entlohnte auch ſie. Der Männer⸗ geſangverein machte eine Tour in den hinteren Odenwald. Unter Sang und Klang marſchierten die frohen Sänger von Kreidach aus über die Tromm nach Zotzenbach. In den Nachmittagsſtunden traf überraſchend Wetter⸗ beſſerung ein und die Sonne zerriß den Wolkenſchleier. Noch wollte man dem Wetter nicht trauen und wer ſich, wenn auch mit dem Regenſchirm bewaffnet, doch noch zu einem Spaziergang entſchloß, hatte das nicht zu bereuen; ſelten klar und durchſichtig war die Atmosphäre und gerne ließ man ſich die wärmenden Strahlen der Frühlingsſonne gefallen. So kamen wenigſtens auch die Ausflügler am Nachmittag durch das ſchöne Wetter noch auf ihre Rechnung. Unſere Bauern wünſchen gutes Wetter an Chriſti Himmelfahrt. Der Bauernſpruch ſagt nämlich: An Himmel⸗ fahrt Regen, kommt dem Heu ungelegen oder Himmelfahrt regnet dem Vieh den Hunger in den Barren. Unſer Wetter⸗ gott meint es aber heute gut und heute, am ſogenannten Schauerfreitag, lacht uns eine goldene Maienſonne ent⸗ gegen, die uns die letzten unfreundliche Tage leicht ver⸗ geſſen läßt. 5 Der i Verkehrsunfälle. Im Stadtgebiet ereigneten ſich fünf Verkehrsunfälle, wobei eine Perſon verletzt, 8 Kraftfahr⸗ zeuge und ein Fahrrad beſchädigt wurden. Sämtliche Ver⸗ kehrsunfälle ſind auf Nichtbeachten der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen.— Bei der Verkehrsüberwachung wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrs⸗ ordnung 96 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 18 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine aus⸗ N weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwie⸗ en. * Ilvesheim. Der Kleintierzuchtverein 1908 Ilvesheim wird vom 6.—8. Auguſt ſein 30 jähriges Beſtehen, ver⸗ bunden mit Jungtierſchau, feiern. Schon öfters hat der Verein durch Ausſtellungen die Beſucher erfreut, aber dies⸗ mal, im Zeichen des zweiten Vierjahresplanes, wird der Verein eine erhöhte Kraftanſtrengung zeigen und außer⸗ ordentliches bieten. Der Veranſtaltung iſt außerdem noch die Kreisgruppentagung für Geflügel und Kaninchen ange⸗ ſchloſſen. Die verehrlichen Vereine, ſowie Freunde und Gönner ſeien jetzt ſchön aufmerkſam gemacht und gebeten, auf dieſen Tag Rückſicht nehmen zu wollen. Achtung, Luftſchutz! Alle Luftſchutzhauswarte und deren Stellvertreter, die noch keine Fachausbildung oder überhaupt noch keine Aus⸗ bildung erhalten haben(Kurſe vor dem 1. 4. 1936 ſind ungültig) müſſen ſich Montag(30. 5.), Dienstag(31. 5.) und Donnerstag(2. 6.) auf der hieſigen RB.⸗Geſchäfts⸗ ſtelle, Staufenerſtraße 13, jeweils von 20— 21.30 Uhr an⸗ melden. Die Anmeldung kann auch ſchriftlich erfolgen mit Angabe von Namen, Wohnung, Geburtstag und-ort und Beruf. Wer beſondere Wünſche bezüglich der Kurſe hat, erſcheint am beſten perſönlich. J. A.: Hörner. Die Reviergruppe 16 Mhm.⸗Seckenheim hat in der Staufenerſtraße 13 eine Geſchäftsſtelle eingerichtet. Alle Luftſchutzangelegenheiten ſind nunmehr dort zu erledigen. Die Dienſtſtunden finden ſtatt an jedem Montag und Don⸗ nerstag von 20— 21.30 Uhr. kein Kavalier, ſei kalt wie eine Hundeſchnauze und du wirſt ſie gewinnen!“ Udo Wendt war ehrlich überraſcht. Dieſes immerhin riskante Mittel wandte alſo der Dicke an. „Alſo, Sie lieben Mabel, Mr. Billy!“ Der Dicke verdrehte die Augen und nickte dann kraurig, als beſtätige er eben ſein Todesurteil. „Haben Sie ſchon einmal um Mabel angehalten?“ 2 11 4 „Ich habe einen Korb bekommen, einen. Waſch⸗ korb... keinen Blumenkorb! Mabel hat mich ausge⸗ lacht!“ „Eigentlich verſtehe ich das nicht,“ lächelte Wendt. „Wenn man Sie ſo anſchaut, ganz abgeſehen davon, daß Sie auch für Mabel eine ſogenannte gute Partie ſind, ſo muß man ſagen, daß Sie auch ſonſt ein ganz netter junger Mann ſind!“ „Ich war damals 50 Pfund ſchwerer! Jetzt habe ich nur 190 Pfund!“ „Und wollen Sie die nicht noch etwas vermindern?“ „O ja! Am liebſten möchte ich ſchlank ſein, aber. do iſt keine Ausſicht!“ „Schlankheit allein machts nicht! Bleiben Sie ruhig ein vollſchlanker funger Mann, aber bringen Sie noch 20 Pfund herunter! Das Herz iſt doch geſund, wie? Na alſo, drei Dampfbäder ſchaffen das! Dann ſind es 170 Pfund und Sie ſehen geradezu ſtattlich aus!“ „Sie wollen mich zum beſten halten, Mr. Wendt!“ ſagte Billy mit ſanftem Vorwurf. „Ich denke nicht daran! Sie ſind doch mindeſtens 1,76 groß! Na alſo! Bei dieſer Größe ſind 170 Pfund ſchon richtig. Dann wirken Sie nicht mehr dick.“ „Das mache ich! Und... Sie ſagen Mabel nichts?“ (Fortſetzung folgt * * 5 7 2 dieſe die Angriffe abwehren, da die 07⸗Stürmer zu lang⸗ Vorkampf ſiegte auch diesmal wieder der badiſche Meiſter. Der Sport am Himmelfahrtstag ſam waren. Das längſt verdiente Ehrentor für 07 konnte der ſich mit dem verdienten 13:3(8:1)⸗Sieg bereits die Grup⸗ f 5 5 8 dann Stapf einſchießen, während Ilvesheim durch O. penmeiſterſchaft ſicherte, daran ändert auch die ausſtehende im Schwarz, der wohl als der beſte Spieler bei dieſem Treffen[ Begegnung nichts mehr. Der Sieg war ſelbſt in dieſer Hoͤhe Einheimiſcher Sport angeſprochen werden kann, noch weitere 2 Tore erringen vollkommen verdient. 5 Waldhof war techniſch und taktiſch Il konnte. klar überlegen und ließ dem württembergiſchen Meiſter deine Fußball. Ilvesheim war zwar die beſſere Mannſchaft und ſiegte] Chance. Es begann für die Gaſtgeber vielverſprechend. Hör⸗ Wiesloch— Seckenheim 0:2 verdient, doch hätten die Platzherren 1—2 Tore mehr] ner warf das Führungstor. Kemeter, Herzog, Lang, Heiſec Ein hartes, aber immer faires Treffen wußten ſich erzielen dürfen. 5 1 5 5 85 e e neee r e Na beide Mannſchaften zu liefern. Das Reſultat zeigt das r eee Wuhe. ee Tor für Urach, dann l 8 e Z 7391 waren wieder Lang, Kemeter und Lang an der Reihe. Nach richtige Kräfteverhältnis. Seckenheim verſuchte es mit 3 Auswahlſpiele dem Höſchle für Urgch noch ein drittes Tor erzielt hatte Jungligaſpieler, die faſt reſtlos eingeſchlagen haben. Röſch, Neuſtadt: Südweſt— Württemberg(Nachwuchs) 075 ſtellten Rutſchmann und Herzog das Endergebnis her. 5000 Wolf und Umminger zeigten wirklich ſchöne Leiſtungen. Süddeulſche Tſchammerpokalſpiele Rene 2 Als Mannſchaft bot Seckenheim die geſchloſſene Leiſtung. 6 Bad 8* 1e 1 Zuſchauer. Wohlfahrt hatte einen ſeiner beſten Tage. Bühler fügte 2 55 3 i a 8 5 i ſich gut in den Rahmen, wenn er auch nicht an die Klaſſe FV. Lahr— Phönix Karlsruhe 8 Brindl Schnellſter im Herrheimer Sandbahn⸗Rennen. von Pfliegensdörſer herankam. Feuerſtein dirigierte in der Gau Württemberg: Auch die 14. Herrheimer Sandbahn⸗Rennen am Him. Läuferreihe mit ſeinen beiden Aſſiſtenten Bauder und Röſch Sfr. Tübingen— VfR. Schwenningen 128 melfahrtstage in der Ritter⸗von⸗Epp⸗Kampfbahn wurden wie; ſehr gut. Der Sturm zeigte ſchöne Kombinationszüge— FV. Zuffenhauſen— Stuttgarter Kickers 0·1 der zu einem großartigen Erfolg, denn nicht weniger alz N VV)%%%%%%%/ ᷣ( FC. Eislingen— 1. SSV. Ulm 14 25 000 Zuſchauer hatten ſich zu dieſer traditionellen Veran⸗ * Wieslochs e 1 9 5 5 8 8 1 5 Gau Bayern: ſtaltung eingefunden. Einige geringfügige Stürze im erſten 5 e i. TSV. 1860 München— Verſ.⸗Kammer München 3:2 Rennen konnten der ſportlichen Ausbeute der Veranſtaltung Wr der linke Deckungsmann 1 85 beſte. Der Sturm hat gute g Aufſtiegſpiele keinen Abbruch tun. Schnellſter Ausweisfahrer war der Ber⸗ Einzelſpieler aber keine geſchloſſene Leiſtung. Gau Baden: liner Drößler mit 73,96 km⸗Std. und bei den Lizenzfahrern Walz und Umminger waren die Torſchützen und das SC. Freiburg— FV. Offenburg 110 holte Brindl(Pankofen) mit 85,68 km⸗Std. die höchſte Ge⸗ in vollendeter Manier. Die ca. 400 Zuſchauer ſahen ein Freundſchaftsſpiele: ſchwindigkeit heraus. Der Bahnrekord konnte diesmal nicht ſchönes, ſchnelles, wenn auch manchmal etwas hartes Spiel. FSV. Frankfurt— Scl. Oſtmark Wien 818 verbeſſert werden, obwohl Brindl mit ſeinem Rundenrekord 4 5 5 5 VfR. Mannheim— Wormatia Worms 8·8 von 88,15 dicht an die 88,49 km⸗Std. von Gunzenhauſer Ilvesheim beſiegt 02 Mannheim. FC. Waldkirch— Freiburger Fc. 210 herankam. . e N c 1 8 SpVg. 07 Mannheim— Alemannia Ilvesheim 114(012) e e eee 1 a 5 5 Einen ſchönen Erfolg konnten die Alemannen am 88. Bafertheim— VfB. Mühlburg 14 Krimme(Frieſenheim) gewann das Goldene Nad von geſtrigen Tage in Mannheim erzielen und damit die Nieder⸗ VfB. Großauheim— Sfr. Frankfurt 2•3 Mannheim. 5. lage beim Vorſpiel wieder ausgleichen. Edelſtahlwerke Krefeld— Vienng Wien 3˙4 Die Mannheimer Radrennen auf der Phönir⸗Bahn am Kurz nach Beginn des Spieles gelang es den Gäſten, Vfe. Köln 99— Wacker Wien 4.3 Himmelfahrtstage erfuhren in ihrem Hauptwettbewerb, dem durch Kraft das erſte Tor zu erzielen. Ilvesheim war in der 8 Goldenen Rad von Mannheim, dadurch eine Einſchränkung, erſte Spielhälfte die überlege Mannſchaft; 07 konnte fich Handball daß der Stuttgarter Pokalverteidiger Weimer nicht am Stat nicht durchſetzen. Eine gute Torchance für Mannheim vber⸗ Meiſterſchafts⸗Endſpiele erſchien. Weiß(Frieſenheim) ſah ſchon als der ſichere Sieger eitelte der aufmerkſame Torhüter der Gäſte. Bald darauf Waldhof Gruppenſieger.— SB. Urach a Waldhof 3.13 aus, als er ſtark nachließ und ſeinem Klubkameraden Krimmz brach O. Schwarz durch und es gelang ihm, das zweite Torr 3 n N 3 2 8 den Sieg überlaſſen mußte. Das 150⸗Runden⸗Mannſchafts⸗ für Ilvesheim zu ſchießen.— In der zweiten Halbzeit Im kleinen Dettinger Stadion ſtanden ſich die Handball⸗ fahren gewannen die Stuttgarter Plappert⸗Weiſchedel vot kamen die Platzherren ſtark auf, hatten aber wenig Glück.] mannschaften des SV. Urach und SV. Waldhof im Rück⸗ Wachold⸗Martin(Wien⸗Singen), die eine Zeitlang allein ge⸗ Sie waren im Feld den Gäſten zwar überlegen, doch konnten] kampf zu den Handball⸗Gruppenſpielen gegenüber. Wie im führt hatten. Taglohn- Zettel— 5 für f 7 Bauhandwerker (nach vorgeschrieb. städt. Muster) zu haben in der Meckarbote-Druokeref Preiswerte 0 0— nen Strassenanzug- die Konſerven: 0 Herrenkleidung ist un- Junge Schnittbohnen f gezwungener, farbiger 1 Kg-Doſe 48 Pfg. und„ li c 8 jugendlicher ge Junge Brechbohnen 5 5 Re- D 25 worden. 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N 9— 3. werden in jeder Ausführung fell Mannheim N 1, 5 dzeite Str. 8 angefertigt in der 150 N ö Druckerei 5 NH. 1 8 duch Werdet Mitglied des„neckar⸗Bote⸗— nr ee 900 der N SV. 2 c N MANN 29 ö 1 1 f 8 1 Ms N Jvertreter: Hans Striegel, Ilvesheim, Scheffelstraße offer CCC wen Annabella in dem neuen Farben- Großfilm 72 an d 1¹¹ 9 en dl. 2 Finleg⸗ 5 2 + 2 2— f Aaeunerprin zess n Zu dem morgen Samstag, 28. Mal, abends 8.30 Uhr, Sbh ole 85 a im Gaſthaus„Zum Löwen“ ſtattfindenden 8 15 zu verkaufen, Staufenerſtr. II. pfer Wir machen speziell daraui auf- Anterhaltungs⸗Abend 5 merksam, daß es sich um den einzigen iſt die geſamte Landjugend, ſowie die Landfrauen herzlichſt Jeder 155 Farbenfilm in diesem Jahre handelt. eingeladen. 8 g dure 8 lrei f. juge art. Heute Frei tag bis Montag, Zahlreichen Beſuch erwartet Der Ortsjugendwart Hun ud je abends 8.30 Uhr. . eine Dumme: den ſie ee Wes wollen, wird ab? J lehr Dallas. Reklame, die treibende Kraft,„ 16 die immer wieder Amſatz ſchafft! Mannheim, emen„ 2 1 nend aaaeaepſeſacdaceceacceeſſeſecſſeſeſeſſſeſſſſaſe T 4, Nr. 1938 5 Aufnahme: Perckhammer— W. Uaioed Heu clas Alo Wenn wir von unſerem Freund, dem Auto, ſprechen, dann gilt es, erſt einen grundſätzlichen Irrtum richtigzu⸗ ſtlellen. Wer in Staub und Dreck durch die Gegend ſauſt, nichts hört und nichts ſieht, über gute und ſchlechte Stra⸗ den jagt, durch die herrlichſte Landſchaft dahinſtürmt, ohne auch nur die Augen für dieſe Herrlichkeit offen zu haben und ohne jeden Genuß fährt— der macht beſtenfalls eine Fahrt mit dem Kraftfahrzeug. Man ſoll nicht lachen, es gibt auch heute, im Zeitalter der Motoriſierung Leute genug, die dieſe falſche und törichte Einſtellung zum Auto beben und damit ſich und das Auto in Mißkredit ringen. Jeder Menſch reiſt ſo, wie er es verdient. Wer kein offenes Auge für die Natur und ihre Schönheiten hat, wem die alten Städte nur dazu gut genug ſind,„da⸗ geweſen zu ſein“, wem eine Reiſe überhaupt nur dazu ent, um Anſichtskarten aus möglichſt weit entfernten Orten zu ſchreiben, der ſoll ruhig zu Hauſe bleiben oder D fahren, wohin und wann er will: er ſoll aber nicht eine der ſchönſten Arten zu reiſen in Mißkredit bringen, die Fahrt mit dem Kraftfahrzeug, und er ſoll nicht unſe⸗ ten Freund bloßſtellen, das Auto. Daß es kein hundert⸗ ſerdiger Maybach und kein großer Kompreſſorwagen zu ſein braucht, mit dem wir unſere Fahrten ins Land unter⸗ nehmen, kann niemand beſſer beurteilen als derjenige, 97 mit Kleinwagen und Kleinſtwagen kreuz und quer urch deutſches Land gefahren iſt. Fern von der Schiene, von Bahnhof und Fahrplan, und vor allen Dingen fern von den Großſtädten, führt anne ſolche Fahrt mit dem Auto auf ſelbſtgewählten egen durchs Land, immer möglichſt abſeits vom Ver⸗ ehr und immer möglicht durch ſchöne Landſchaften, die es eigentlich überall gibt, und die zu ſuchen, man ſich nur die Mühe machen muß. So eine Fahrt kann lang fein, aber ſie muß es nicht unbedingt, denn das Schöne liegt ja nicht immer und nur in der Ferne. Allerdings muß man in ſeiner Freude Maßhalten und Beſcheidenheit üben und rechtzeitig umkehren. Denn nur, wer ſich zu viel vornimmt, der muß jagen und raſen, wer ſich die Sache richtig einteilt, hat immer Zeit und wird niemals unſeren Freund, das Auto, bloßſtellen und niemals das ſchöne Autowandern und»reiſen in Mißkredit bringen. Es gibt tatſächlich nichts Schöneres, als durch das Land zu fahren. Dann„reiſt“ man auch im Auto, aber man genießt dieſe Reiſe und hat Freude am Auto. Dieſer Genuß wird dem Schienenreiſenden ewig verſchloſſen blei⸗ ben und niemals dem Wanderer in ſeiner ganzen Tiefe offenbar werden. Iſt es nicht herrlich, daß unſer Freund Auto ſtillhält, wo es ſchön iſt, und uns weiterfahren läßt, ſobald es langweilig wird, daß er zu verweilen erlaubt, wo liebliche Landſchaft oder mächtige, alte Bauwerke locken, und zu flüchten, wo neuzeitlicher Betrieb ſich auf⸗ getan hat, daß wir unter luftigem Zelt kampieren dürfen, wo es geht Dem Autoreiſenden bieten ſich unzählige Gelegenhei⸗ ten, das Vaterland bis in ſeine verſteckteſten Winkel wirk⸗ lich kennenzulernen, er muß ſich nur frei machen von dem Glauben, daß man durch Staub und Dreck jagen müſſe, irgendwohin und möglichſt weit, daß man ſeine Nervoſi⸗ tät abreagieren dürfe, indem man mit„hundert Sachen“ die Straßen unſicher macht und unſeren guten Freund mißhandelt. Das läßt jedes Verſtändnis für dieſes Ge⸗ ſchenk des 20. Jahrhunderts vermiſſen und hat mit Auto⸗ reiſen gar nichts zu tun. ten wir, und da iſt unſer Freund— das Auto— gerne dabei. N Wie man es richtig macht, ſag⸗ . el Als ich mich verheiratete, ſchenkte mir eine Tante eine weiße Alabaſterſchale. Die Schale war älter als 50 Jahre und entſprach gar nicht dem Geſchmack der Zeit. Mein Mann machte bald die üblichen Bemerkungen über das „gute Stück“. Er konnte keinen Gefallen daran finden: „Möchte wiſſen, was wir mit dem Ding anfangen ſollen! Es verſchandelt uns die gute Stube“, grollte er. Ich hatte nämlich der Schale einen Ehrenplatz in der guten Stube gegeben. Das geſchah nicht ohne Grund. Von dieſer Schale hatte mir meine Mutter oft erzählt. Als ihre Mutter dem Großvater das Jawort gegeben, ſchenkte er ſeiner Braut die Alabaſterſchale. Damals war es ein teures Stück und ein ſchönes dazu. Aber nicht nur das allein. Ich wußte, daß der Großvater, ſonſt ſo ſparſam, ſich das Brautgeſchenk etwas hatte koſten laſſen und die Groß⸗ mutter immer wieder an ihre ſchöne Brautzeit und ihre glückliche Ehe durch die Schale erinnert wurde. Den Großvater habe ich nicht einmal gekannt, aber ich konnte mich erinnern, wie die Großmutter, als ſie ihren Mann ſchon längſt begraben hatte, glücklich vor der Schale ſitzen konnte: ſie war wieder mit ihm zuſammen, erlebte das Glück ihrer Ehe von neuem. Vielleicht war es nicht nur Pietät, was mir das Geſchenk ſo wertvoll machte, vielleicht auch etwas Aberglaube... Die Schale als Talisman— aber darüber habe ich nicht nachgedacht. Jedenfalls ließ ich meinen Mann ſpotten und grollen, ſie blieb mir das liebſte Stück. Ich lehnte auch Kompromiſſe ab und verteidigte den Ehrenplatz, als der Vorſchlag kam, S. Ding irae iu ei Wi u vergraben. Noch heute ſteht die Alabaſterſchale, und ſie ſchaft gefunden. Die Schale war für mich die Anregung, unter den Verwandten nach alten Familienandenken zu forſchen. Sie ſollte Geſellſchaft haben. Viel Erfolg hatte ich zu⸗ nächſt nicht, aber ich mußte Spott über mich ergehen laſſen. Dann fand ich auf dem Boden eines Bauernhauſes, das einem Vetter gehört, einen alten Scherenſchnitt und eine Doſe aus Horn, ſchön geſchnitzt. Ich durfte ſie behalten. Wo ich zu Beſuch erſchien, wurden die Böden und Kiſten durchſucht, und manches Stück fiel mir in die Hände. Nur ſelten hatte es durch das Material oder die Arbeit be⸗ ſonderen Wert, immer war es mir wertvoll als eine Er⸗ innerung an die Familie, die Vorfahren. Mann, und ſpäter die Kinder, haben zuerſt lauten Proteſt gegen dieſe „Verirrung“ erhoben. Aber heute ſind ſie auf die ſchöne Sammlung ſo ſtolz wie ich, und mein Mann, es muß geſagt werden, hat ſich nicht nur als der Klügere erwieſen, ſondern ſammelt ſchon ſeit Jahren genau das gleiche„un⸗ nütze Zeug“. Bei dem Sammeln iſt es nämlich nicht geblieben. Es befriedigte mich nicht mehr zu wiſſen, daß dieſe Uhr vom Großvater des Vaters ſtammte, jene Porzellanſchale von der Tante Auguſte geerbt war, ſondern ich wollte wiſſen, wer der Urgroßvater, in welchen Grad die Tante Auguſte einzureihen war. Was erſt Neugier, wurde ſpäter ſinn⸗ volles Forſchen, und ſo blieb es nicht bei der Suche nach unnützen Dingen, ſondern nebenher ging eine wichtige Familienforſchung. Auch damit konnte ich zuerſt niemand begeiſtern,„weil wir dadurch das ſchöne Geld nicht wie⸗ derkriegen“, aber als dann ein Vorfahr nach dem anderen auftauchte, als ein Zweig nach dem anderen aus dem Stamm herauswuchs, als aus den alten Chroniken und Büchern und aufgefundenen Briefen die Menſchen meines Blutes in mehr oder weniger ſcharf gezeichneten Bildern erkennbar wurden, da hatten Vettern und Baſen an dieſem Unſinn Gefallen gefunden, und mein Mann begann für ſeine Familie die mühſame Arbeit. Ahnentafeln entſtan⸗ den vor Jahren; die Kinder nehmen das heute ſo hin. Neulich ſtand ich mit meinem Mann vor unſerer Sammlung und kramte in den Stücken.„Na, Alter“, neckte ich ihn,„möchteſt du noch wiſſen, was du mit dem Ding anfangen ſollſt?“. Er knurrte:„Schön ſtehenlaſſen und ſamt den ande⸗ ren Dingen unſeren Kindern vermachen, damit ſie alles in Ehren halten. Mir ſind die Dinge lieb geworden, als Spielerei zuerſt, dann als Andenken, und heute ſind ſie mir mehr. Sie verbinden mich mit der Vergangenheit und erinnern mich daran, daß ich Glied bin in einer Ge⸗ ſchlechterkette.“ So iſt es! Die Alabaſterſchale wurde einſt gehütet aus Pietät und weil ich mir davon Glück verſprach. Sie war mir lieb, wie mir andere Dinge lieb wurden. Weil ich ſie beſitzen durfte, aber auch, weil ſie mir etwas zu ſagen hatte. Wie viele ſolcher Dinge ſtehen um uns und werden gehütet, ohne daß wir etwas anderes damit anzufangen wiſſen, als ſie zu beſitzen. Erſt wenn wir uns ihnen ver⸗ pflichtet fühlen, hat der Beſitz einen tieferen Sinn. Selbſt dann, wenn es nur eine weiße Alabaſterſchale iſt. Eva Schwand. Eine küclitige ſuugqe Dame Von Bodo M. Vogel. Als die Sirene der„Schan⸗Yu“ zum zweiten Male das Abfahrtsſignal gab, drängten die Hafenaufſeher die chineſiſchen Paſſagiere auf das Schiff. An Deck ſtanden ſchon Matroſen bereit, um den Landungsſteg wegzuneh⸗ men, ſobald der letzte Mann paſſiert war. Zwei Männer, ein hagerer, lang aufgeſchoſſener Burſche und ein kleiner rundlicher Mann, ſtanden dicht am Landungsſteg und warteten. Der Hagere trug einen klei⸗ nen Koffer und ſchaute ſich in Hafenrichtung um. Dann gab er ſeinem Gefährten einen Rippenſtoß.„Die Luft iſt rein! Komm, Charlie!“ Sie miſchten ſich unter die letzten Chineſen und gingen an Bord.„Bin geſpannt, was der Kapitän ſagen wird.“ Kapitän James Rowles lehnte breit und gemächlich an der Brüſtung und ſah zu, wie die chineſiſche Völker⸗ wanderung hereinſtrömte. Der Hagere kam als erſter die Treppe herauf und begrüßte ihn. „Well, da ſeid ihr ja wieder“, ſagte der Kapitän, ohne die chineſiſchen Paſſagiere auf dem Vorderdeck aus den Augen zu laſſen.„Habe euch heranſchleichen geſehen! Bis wohin habe ich die Ehre eurer Anweſenheit, Gentlemen?“ „Bis nach Singapore“, erwiderte der Hagere, hinter dem jetzt der rundliche Mann ſchnaufend auftauchte. „Nehme an, Kapitän, daß Sie keine unnötigen Fragen an uns ſtellen..“ „Werde mich hüten“, antwortete der Kapitän.„Geht mich ja auch weiter nichts an, was ihr ausgefreſſen habt, Gentlemen...“ „Kapitän, Kapitän, was für Worte“, proteſtierte der Dicke.„Wir haben einen Transport durchzuführen...“ „Kann ich mir denken, was das für ein Transport iſt“, ſchmunzelte der Kapitän mit einem Blick auf den kleinen Koffer, den der Hagere feſt in der Hand hielt. „Die„Pelican Finance Corporation hat ausgerechnet euch beide, Gentlemen, mit dem Transport der Kaſſe nach Sin⸗ gapore beauftragt!“ „Die Leute munkeln was von Rieſenunterſchlagun⸗ gen“, brummte der Hagere,„aber...“„Aber das iſt alles erlogen“, fuhr der dicke Mann fort. Kapitän Rowles lächelte und meinte nur:„Sagen Sie mir lieber, unter welchem Namen Sie zu reiſen ge⸗ denken, Gentlemen.“ „Ich, wie immer, als Major Walter Sinclair“, er⸗ widerte der Hagere,„und der Herr dort iſt mein Partner, der ehrenwerte Charles Snail.“ „Freut mich, die Bekanntſchaft zu erneuern! Seien Sie bitte ſo gut, Major, Ihren ehrenwerten Teilhaber zu benachrichtigen, daß ſeine vollſchlanke Geſtalt kein Schmuck für die Kommandobrücke iſt.“ „Charlie“, ſagte Sinclair zu ſeinem Gefährten,„ver⸗ ſchwinde.“ Charlie duckte ſich und ging ſo weit zurück, daß man ihn vom Hafen aus nicht mehr ſehen konnte. Uebrigens dampfte die„Schan⸗Yu“ auch gleich ab.„Wie wäre es mit einem Begrüßungstrunk, Kapitän“, meinte Major Sinclair. Der Kapitän klingelt und ließ etwas bringen.„Aber nur ein Gläschen, Gentlemen“, ſagte er,„mehr nicht. Wir haben nämlich eine Dame an Bord.“ „Alle Wetter!“ rief Sinclair.„Iſt ſie jung, hübſch, blond oder dunkel?“ „In der Liſte ſteht: Miß Barbara Lorenz, Sekretärin. Fährt nach Singapore“, erklärte der Kapitän.„Soweit ich mir nach dem erſten Augenſchein ein Urteil erlauben kann, iſt ſie ziemlich jung, hübſch und blond. Sie iſt eine Dame, Gentlemen.“ „Wie intereſſant! Wann werden Sie uns mit ihr bekannt machen, Kapitän?“—„Sobald Sie Ihren Smo⸗ king angezogen haben.“ Die Beſchreibung des Kapitäns von Fräulein Bar⸗ bara Lorenz entſprach den Tatſachen. Sie war jung, hübſch, blond, ſehr liebenswürdig und gut gekleidet. Ohne Zweifel war ſie eine intereſſante Perſönlichkeit. Zehn Minuten nach der Vorſtellung war ſie mit dem hageren Major Sinclair in ein tiefgründiges Geſpräch verwickelt. Während des ganzen Nachmittags lagen die drei weißen Paſſagiere der„Schan⸗Yu“ auf ihren Liegeſtühlen an Deck und plauderten. Major Sinclair erzählte, daß er Minen⸗Proſpektor ſei. Der dicke Miſter Snail wäre ſein Geologe. Sie erzählte, daß ſie in Singapore eine Stellung beim Tropeninſtitut antrete. Nach dem Abendeſſen wurde dann erörtert, wie man die junge Dame unterhalten könnte.„Wie wäre es mit einer kleinen Partie Bridge“, regte der Kapitän an. „Ich ziehe Poker vor“, meinte Fräulein Barbara Lorenz.„Oder kennen Sie dieſes Spiel nicht?“ „Spielen Sie Poker, Miſter Snail?“ wiederholte der Kapitän.„Habe ſchon davon gehört“, murmelte der. „Schlage vor: ein Dollar Höchſteinſatz“, meinte Sin⸗ clair.„Sind Sie damit einverſtanden, Fräulein Lorenz?“ Sie ſchüttelte den Kopf.„Ich ſpiele eigentlich nie um Geld“, erklärte ſie.„Aber, wenn ich es tue, dann muß es ſich auch lohnen. Sagen wir: Mindeſteinſatz ein Dollar und Höchſteinſatz unbegrenzt— ſonſt fange ich nicht an.“ Major Sinclair miſchte mit ſauerſüßem Lächeln die Karten.„Sie übernehmen wohl die Bank, Miß Lorenz“, ſagte der Kapitän. — 2 2 2, 5 60 1 0 Sie ſtarrten die Chineſin entgeiſtert an; ſie riß ihre Kopf⸗ bedeckung weg...„Fräulein Lorenz..“ Es war ein ziemlich dramatiſch Rowles ſpielte in ſeiner ruhigen, kaltblütigen Art und kam immer ohne Verluſt heraus. Sinclair und Snail wollten ſich als Kavaliere zeigen und ſpielten ehrlich. Er⸗ gebnis: vor Fräulein Barbara Lorenz häuften ſich die Spielmarken. Auf einmal ſchaute ſie nach der Uhr und rief:„Jetzt iſt es genug, meine Herren!“ Sie zählte lächelnd ihre Marken.„Ich bekomme 175 Dollar von Ihnen, Major. Und Sie, Miſter Snail, haben genau vierhundert zu zah⸗ len. Wollen Sie hier das Scheinchen unterſchreiben?“ „Warum nicht?“ ſagte Sinclair.„Auszahlung erfolgt morgen früh.“ i „Einverſtanden“, ſchnarrte Snail. net zur gleichen Stunde.“ „So ettig iſt es nicht“, verſicherte Fräulein Barbara Lorenz.„Aber, wenn man es ſchriftlich abmacht, kann ſpäter kein Irrtum vorkommen.“ Sie reichte ihnen Bleiſtift und zwei Bogen aus ihrem Notizblock. Sie unterſchrieben die Schuldſcheine, Fräulein Barbara Lorenz ſteckte ſie in ihre Handtaſche, erhob ſich und ſagte freundlich gute Nacht. Die Herren waren allein.„Eine ſehr, ſehr tüchtige junge Dame“, meinte Sinclair. Der Kapitän nickte. „Stimmt, Gentlemen. Sie beſitzt nämlich jetzt nicht nur es Spiel. Kapitän l „Meine Bank öff⸗ Ihre Schriftproben, ſondern auch Ihre Fingerabdrücke. „Wa—— was?“ ſchrie Miſter Snail.„Man ſoll bez der Hergabe ſolcher Unterſchriften vorſichtig ſein“, bemerkte der Kapitän. Beim Frühſtück am anderen Morgen legte Sinelair einen Stoß Geldſcheine neben den Teller von Fräul Barbara Lorenz.„Da iſt das Geld“, ſagte er. geben Sie mir die Schuldſcheine zurück.“ „Warum ſo eilig?“ erwiderte ſie, die Banknoten zur Seite ſchiebend.„Wir ſpielen doch heute abend wieder Vielleicht können Sie den Betrag zurückgewinnen!“ f Dieſe Vorausſage erfüllte ſich nicht. Sinclair und Snail ſtrengten ſich mächtig an, aber ein paar hundert Dollar verſchwanden doch wieder in der Handtaſche von Miß Lorenz.„Vielleicht haben Sie morgen mehr Glück ſagte ſie mit unergründlichem Lächeln.: „Charles“, ſagte Sinclair zu ſeinem Gefährten, die Sache geht mir allmählich auf die Nerven. Uebermorgen kommen wir in Singapore an. Wir können die Schuld⸗ ſcheine unter Umſtänden gar nicht mehr zurückgewinnen. Geh mal in ihre Kabine und nimm ihr die Schuldſcheine weg. Ich werde mich unterdeſſen mit ihr beſchäftigen“ Snail kam mit finſteren Geſicht zurück.„Walter ſagte er,„ich habe die ganze Kabine durchſucht und die Scheine nicht gefunden. Dafür habe ich eine Entdeckun gemacht. Sie iſt Privatdetektivin und ſteht im Dieunſt der Pelican⸗Corporation:...“ Tags darauf erklärte Kapitän Rowles beim Mittag⸗ eſſen, daß ein Taifun zu erwarten wäre. Eine halbe Stunde ſpäter ſtampfte die„Schan⸗Yu“ mühſam durch die gefährlich hohe See. „Charlie“, ſagte Sinclair zu Mr. Snail,„ich glaube, das arme Mädel iſt jetzt allein in ihrer Kabine.“ „Dann wollen wir gleich mal hingehen“, erwiderte Mr. Snail.„Hoffentlich paſſiert ihr nichts.“ Schwere Sturzwellen ſchlugen über die Reling, während die beiden lach der Kabine gingen. Pudelnaß kamen ſie an, und Sinclair hämmerte an der Tür. Was iſt denn?“ rief Miß Barbaxa Lorenz.„Sie möchten in den Salon kommen“, ſchrie Sinclair.„Hier unten iſt es nicht ſicher genug.“ Die Tür öffnete ſich, und Fräulein Barbara Lorenz erſchien. Im gleichen Augenblick packten zwei hagere Arme zu. Eine Sturzwelle ergriff Miß Lorenz und ſchwemmte ſie weg. Als das Unwetter vorüber war, erſchien der Kapitän in tropfendem Oelzeug.„Gut überſtanden, Gentlemen?“ fragte er.„Wo ſteckt denn Fräulein Lorenz?“ „Wahrſcheinlich noch in ihrer Kabine“, meinte M.. Snail. Der Kapitän ſchüttelte den Kopf.„Da muß ich gleich mal nachſehen“, erklärte er. Ein paar Minuten ſpäter kam er zurück.„Sie iſt nicht da“, erklärte er.„Die Kabine iſt leer.“ Die„Schan⸗Yu“ lief gegen zwei Uhr nachmittags am nächſten Tage in Singapore ein. Der Kapitän ſtand neben dem Lotſen auf der Brücke und war unabkömmlich, Vor der Landungsbrücke ſtanden zwei Chineſinnen mit dem Rücken nach dem Schiff und ſprachen mit einem Polizeioffizier, der von vier Hafenſchutzleuten begleitet war. Sinclair und Snail wollten unauffällig vorbei, aber da wandte ſich die eine Chineſin um und ſagte:„Guten Tag, Herr Major! Guten Tag, Miſter Snail!“ Sie ſtarrten die Chineſin entgeiſtert an; ſie riß ihre Kopfbedeckung weg, und blonde Locken kamen zum Vor⸗ ſchein.„Fräulein Lorenz...“ ſtammelte Sinclair. „Frohes Wiederſehen, nicht wahr!“ lachte ſie.„Sie müſſen ſchon entſchuldigen, Gentlemen, daß ich geſtern unſern Spielabend verpaßt habe und Ihnen keine Re⸗ vanche geben konnte. Aber als ich Sie geſtern ſo plötzlich verlaſſen mußte, wurde ich zum Glück auf das Vorderdeck geworfen, und Kapitän Rowles riet mir, mich ſo lange bei den Chineſen zu verſtecken.“ Sie wandte ſich an den Polizeioffizier.„Das ſind die zwei Bankdefraudanten“, ſagte ſie.„Ich denke, eine kleine Kofferviſitation dürfte nichts ſchaden...“ ein „Nun —. 775 N 72 4c. H. 3 82 8 n eee, e . .„, bel. e 3 8 Ke ee, ee, 1 * 2 858 8 2 b Von links: .. i„„ 2 ., 8 8. e„ Zum 20. Jahrestag der Schlacht bei Reims und Soſſſons 8g. Rainer(Gau Salzburg); Pg. Eigruber(Gau Oberdonau); Pg. Globotſchnigg(Gau Wien); P . g Uiberreither(Gau Steiermark): Pg. Dr. Jury(Gau Nieder 5 7. 70 6 fx; eee e, e, eee, ,. * 5 e, eee e ,, i e, ,, 1 0 5 5 1 N 8 2 andes Weltbild⸗Glieſe(M). 8 Die Gauleiter im Lande Oeſterreich vom Führer ernannt. 5 f Hochwaſſer in der Steiermark. In Frohnleiten bei Graz hat das Hochwaſſer der Mur, verurſacht durch raſche Schnee⸗ ſchmelze und anhaltende Regenfälle, beſonders ſchweren Schaden angerichtet. Weltbild(M). Weltbild(M) g. Klausner(Gau Kärnten): Pg. Hofer(Gau Tirol) Pg. donau). 88. —1 „ S ier 2 „die orgen huld⸗ nnen, heine gen.“ ltere, d die ckung t dek halbe h die aube, renz gere und itän en?“ Mr. b ich uten „Die am eben lich, nnen nem eitet aber uten ihte Vor⸗ „Sie ſtern Re⸗ blich deck inge die eine e⸗ 7 ö 5 e e 76. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Der Fremde ſtellt ſich als Privatdetektiv vor. Er will von dem Hausmeiſter Einzelheiten über den Mord an der Baronin wiſſen, die ihm der Hausmeiſter nicht geben kann. Angeblich kommt es ihm vor allem darauf an, den Tatort zu unterſuchen. Der Hausmeiſter läßt ſich bereden und führt den Fremden durch die Gänge des Schloſſes in das Schlaf⸗ zimmer. Er findet einen Raum, der noch deutlich alle Zeichen der Umgebung einer verwöhnten Frau verrät. Während der Hausmeiſter die Vorgänge erklärt, hört der Fremde plötzlich Geräuſche im Gang. Er ſchiebt den Riegel vor die Tür. Einige Sekunden ſpäter wird die Klinke heruntergedrückt. Der Hausmeiſter will nicht länger bleiben. Er geht mit dem Fremden aus dem Schloß. Als er den Schlüſſel zurückver⸗ langt, verſchwindet der Mann hohnlachend mit dem Schlüſſel im Park. VII. In der lichten Dämmerung des Marienſeer Garten⸗ ſaals prangte der feſtlich gedeckte Kaffeetiſch. Eine große Schale mit Roſen erhob ſich in der Mitte des ſchimmernden Damaſttuches, und zierliche Aſparagus⸗ ranken liefen in kunſtvollen Verſchlingungen um den dick⸗ bepuderten Ring eines ſtattlichen Napfkuchens. Draußen brütete die ſchwere Nachmittagsglut im Wirtſchaftshof, aber in dem anmutigen, ein wenig alt⸗ väterlichen Raum mit den hohen Fenſtern und Türen und den zierlichen Gipsroſen an den nachgedunkelten weißen Wänden herrſchte eine freundliche Kühle, ſo daß ſich Wal⸗ ter in dem Marienſeer Gutshaus ſofort heimiſch gefühlt hatte. Er war gleich nach dem Mittageſſen im Ruderboot über den See gekommen und von den jungen Mädchen am Anlegeſteig eingeholt worden. Jetzt ſaß er auf dem Ehrenplatz des zartgeblümten Biedermeierſofas neben der dicken luſtigen Großmama Radensleben, die mit hausfraulicher Beſorgnis darüber wachte, daß ihr Gaſt dem vortrefflichen Kaffee und Kuchen auch alle Ehre antat. „Ich bitte, allerſeits den Kuchen mit Verſtand zu eſſen“, mahnte die ausgelaſſene Ilſe und ſäbelte ſich ſelbſt eine große Scheibe ab.„Helga und ich haben den halben Vormittag in der Küche geſtanden und Teig gerührt. Ach Gott, die Männer wiſſen ja gar nicht, wie wir Frauen uns dauernd für ſie hinopfern.“ „Na, na, Ilschen, du biſt ja trotzdem noch immer ganz ſchön beiſammen“, meinte der Amtsrat mit gutmütigem Spott und ſtrich ſich ſeinen ſchlohweißen, bis in die Augen wuchernden Wontansbart; er war vom Kaffee bereits zum Kognak übergegangen, und ſein dröhnendes Lachen klang allmählich immer lauter und unbekümmerter in dem herrenhaftes Bewußtſein eines ſchuldenfreien Beſitzes von tauſend Morgen oſtpreußiſchen Klaſſebodens. „Seien Sie noch einmal herzlichſt für Ihren freund⸗ lichen Beſuch bedankt, mein verehrter Herr Doktor“, wandte er ſich dann liebenswürdig zu Walter hinüber. „Vielleicht haben Sie neben Ihren künſtleriſchen auch landwirtſchaftliche Intereſſen. Ich würde dann ſpäter gern einmal mit Ihnen einen Gang über den Gutshof machen.“ „Nein, Großpapa, Herr Dr. Helldorf iſt heute zu uns gekommen“, rief Ilſe dazwiſchen.„Wenn du ihn erſt einmal mit Beſchlag belegt haſt, kriegen wir ihn vor Mitternacht nicht mehr zu ſehen.“ „Ruhig, du Küken“, donnerte der alte Herr.„Wider⸗ ſprich deinem ehrwürdigen Ahnherrn nicht. Hole uns lieber etwas zu rauchen!“ „Küken— Ph—“ Mit einem entrüſteten Ruck warf die Kleine den blonden Kopf zurück. „Ich habe bisher hier nur Damen geſehen. Aber, du wirſt ja nie ein feiner Mann werden, Großpapa.“ Der Amtsrat ſchlug ſich lachend auf die Knie.„Da ſehen Sie dies junge Gemüſe, lieber Doktor. Frech wie Oskar, und ſo was will womöglich ſchon heiraten.“ „Das ſowieſo“, war die kampfluſtige Entgegnung. „In ſpäteſtens zwei Jahren haſt du das Vergnügen, Urgroßvater zu ſein. Komm, Helga, wir wollen dem Tyrannen ſeine Zigarren beſorgen. Hier wird man ja doch nicht gewürdigt.“ 5 „Du, dieſer Dr. Helldorf iſt ja fabelhaft“, ſagte ſie dann aufgeregt, als ſie mit der Freundin in dem amts⸗ rätlichen Arbeitszimmer am Zigarrenſchränkchen ſtanden. „Der ſollte doch unbedingt zum Film gehen. Mit dieſem Geſicht und dieſer Figur. Glaubſt du, daß er gemerkt hat, daß ich mir extra für ihn mein neues Weißes ange⸗ zogen habe? Ach, Männer merken ja ſo etwas nie, und dann hat er ja auch nur Augen für dich. Du, wie er dicht immer anſieht. Ich gehe jede Wette ein, er iſt bis ber die Ohren in dich verliebt.“ 5 5 Wie eine heiße Flamme ſchoß es Helga ins Geſicht. Rede doch nicht ſolchen Unſinn“, wehrte ſie faſt heftig ab.„Immer haſt du es gleich mit der Liebe!“ „Na, ſoll ich etwa nicht, du Schaf! Sie iſt doch unſere einzige Abwechflung hier außer dem Kino in Münſter⸗ berg. Ich ſage ja, wir verſchimmeln hier noch richtig, und draußen in der Welt gibt es die entzückendſten Män⸗ ner. Aber gelt, Helga, mein kleiner Münſterberger Refe⸗ rendar eſt auch ganz nett. Sag mir doch auch mak Was Liebes, du Eiszapfen. Hoffentlich bleibt dein Doktor noch recht lange in Rokitten, daß man ihn hier bald mal wieder herholen kann.“— 5 Walter hatte morgens in Marienſee angerufen, wann dort wohl ſein nachbarlicher Antrittsbeſuch genehm ſein würde, und war von Ilſe, die ihn am Apparat ge⸗ sprochen hatte, ſofort für den Nachmittag zum Kaffee eisseladen worden. 8 Auf einmal hatte ihn eine große Sehnſucht nach Helga Aberfallen daß er den ganzen Vormittag plan⸗ und ziel⸗ ds in Schloß und Park herumgeirrt war und den Augen⸗ dee laum mehr zu erwarten vermocht hatte, daß er ſich Bout ſetzen und zu ihr hinüberfahren konnte. Die Aufforderung des Amtsrates, ihn nach dem Lufee durch die Wirtſchaft zu begleiten, hatte ihm im —— erſten Augenblick daher einen kleinen Stich gegeben, weil ſte für ihn eine vorausſichtlich längere Trennung von Helga bedeutete; als er dann aber mit ſeinem Führer auf dem Gutshof ſtand, regte ſich doch ſein Intereſſe an dem Anblick des mächtigen Geviertes von Ställen und Scheunen, deren gediegene Bauart auf den erſten Blick den gutfundierten Wohlſtand des Beſitzers verriet. Ueberall herrſchte peinlichſte Ordnung und Sauber⸗ keit, man fühlte, daß das Auge des Herrn hier auch über der geringſten Kleinigkeit wachte. „Der Hof iſt 1914 von den Ruſſen zum größten Teil verwüſtet und niedergebrannt worden“, ſagte der Amts⸗ rat, als ſie jetzt aus dem blitzblanken Backſteinbau des Herrſchaftsſtalles wieder auf den ſonnenflimmernden Hof hinaustraten.„Nur das Gutshaus iſt im ganzen von die⸗ ſen Horden verſchont worden, weil da ein Bataillonsſtab im Quartier lag; ähnlich iſt es ja auch in Rokitten gegan⸗ gen, das irgendein Großfürſt bereits als ſpäteren Som⸗ merſitz ins Auge gefaßt hatte. Es hat mich viel Zeit und Geld gekoſtet, bis ich den Betrieb hier wieder in Gang gebracht und neuzeitlich geſtaltet habe. Aber es war ja ſchon immer mein Ehrgeiz, aus Marienſee ein Muſtergut zu machen, und ich denke, daß es mir einigermaßen ge⸗ lungen iſt!“ Walter nickte zuſtimmend. „Sie können ſtolz ſein auf das, was Sie hier geſchaf⸗ fen haben, Herr Amtsrat. Gerade wo Sie auf dem äußer⸗ ſten Vorpoſten im Grenzland des Deutſchtums ſtehen.“ Ein trüber Schatten glitt über das Geſicht des alten Herrn. „An zweihundert Jahre hat meine Familie ſchon auf dieſem Grund und Boden geſeſſen. Und nun werde ich der Letzte meines Namens ſein, der einmal in Marienſeer 1 2 e Zeichnung: Drewitz— M. „Ja, mit Marienſee iſt es ſtändig bergauf gegangen“, nahm der Amtsrat jetzt das Wort,„und der Varon von Lohna ſteht vor dem Reſt.“ Erde ſchlafen wird. Denn ich habe zwei Söhne im Krieg verloren, und der dritte iſt mit meiner Schwiegertochter bei einem Eiſenbahnunglück ums Leben gekommen. So iſt uns nur unſere Ilſe geblieben. Aber ich will Sie jetzt den jungen Damen nicht länger entziehen“, ſagte er, als ſie durch den kleinen Gutspark wieder zum Hauſe zurückkamen.„Man hat Sie ſicherlich ſchon ſehr vermißt, und Ilſe zürnt mir in allen Tonarten.“ „Heda, Antje“, rief er ein dralles Mädchen an, das im Gartenſaal gerade den Kaffeetiſch abdeckte.„Wo ſind wohl die jungen Damen zu finden?“ „Die Fräuleins haben ſich noch mal aufs Waſſer ge⸗ macht“, meldete die Kleine im reinſten Oftpreußiſch.„Und haben ſagen laſſen, ſie wären erſt zum Abendbrot wieder zu rück.“ Der Amtsrat lachte. „Das iſt Ilſes Geſchoß. Da müſſen Sie ſich ſchon noch ein Weilchen mit meiner Geſellſchaft begnügen, mein lieber Herr Doktor. Ich laſſe uns einen leichten Moſel kaltſtellen, und wir rauchen zuſammen noch eine Zigarre, bis die holde Weiblichkeit geruht, wieder in die Erſchei⸗ nung zu treten!“—— Dann ſaßen ſie im Arbeitszimmer des Amtsrats, einem ſchönen holzgetäfelten Raum mit altersdunklen Oelbildern und zahlloſen Geweihen und Rehgehören an den Wänden. Ein Zug traulicher Gemütlichkeit lag trotz dem ſtren⸗ gen Arbeitscharakter über dem weiten Gemach, in deſſen kühldunklem Luftton noch die Nachmittagszigarre des Hausherrn leiſe nachdämmerte.——— „Ja, mit Marienſee iſt es ſtändig bergauf gegangen“, nahm der Amtsrat jetzt das Wort, als beendete er eine lange Gedankenreihe.„Und der Baron von Lohna ſteht vor dem Reſt. Dabei war Rotitten früher der ſtolzeſte Beſitz im ganzen Kreis, und der alte Lohna, erit dem ich viele Jahre nahe befreundet geweſen bin. ein ausgezeich⸗ neter Landwirt, der ſeinem Sohn dus ſchöne Gut vollkom⸗ men ſchuldenfrei hinterlaſſen gat. Und jetzt iſt das Schloß nur noch Faſſade und die Wirtſchaft ſo belaſtet, daß ich nicht verſtehe, wo der Baron eigentlich den Mut hernimmt, Rokitten überhaupt noi zum Verkauf zu ſtellen. Auch bei einem Luxuspreis, wie er ihn ſich imer noch einbil⸗ den ſoll, würde für ihn kaum noch ſo viel herausſprin⸗ gen, daß er ſelbſt irgendwo in einem kleinen Badeort ein kümmerliches Leben friſten könnte. Und die arme Helga würde natürlich vollkommen leer ausgehen.“ „Wie hoch iſt das Gut wohl insgeſamt belaſtet?“ „Die genaue Höhe kenne ich nicht. Aber ich ſchätze, daß erſt einmal 750 000 Mark Hypothekenſchulden her⸗ unter müſſen, ehe man wieder einigermaßen vernünftig wirtſchaften könnte. In letzter Zeit hat der Baron die Zinſen nur noch aus dem allmählichen Ausverkauf ſeiner Kunſtſchätze beſtreiten können; ſo ſoll er noch vor zwei Jahren für einen alten Holländer hundert Mille bar auf den Tiſch erhalten haben. Aber neuerdings hat ſich da, wie es heißt, der Provinzialkonſervator ins Mittel gelegt; ganz abgeſehen davon, daß die Käufer auf dem Kunſtmarkt auch nur noch recht ſpärlich geſät ſind.“ „Es iſt eigentlich nicht richtig, daß ich Ihnen das alles erzähle“, fuhr er nach einer kurzen Pauſe fort,„denn Sie ſind ſchließlich Gaſt des Barons, und es iſt nicht meine Art, jemand hinter ſeinem Rücken ſchlecht zu machen. Aber ſchließlich pfeifen es ja ſchon die Spatzen von den Dächern, wie es um Rolitten ſteht, daß ſich Lohna nur noch durch den Vollſtreckungsſchutz halten kann. Perſönlich iſt er ja ein bezaubernd liebenswürdiger Menſch, aber dabei eine richtige Abenteurernatur und ein Spieler dazu. Und für dieſen Kavalierstyp hat unſere verdammt nüchterne Zeit nichts mehr übrig. Schon als blutjunger Leutnant hat er in Berlin auf dem grünen Raſen Unſummen verwettet. Solange der alte Herr lebte, hielt er ihn ja noch einiger⸗ maßen an der Kandare. Gleich nach deſſen Tod aber ging ein tolles Leben an, vor allem, als bald danach auch Helgas Mutter ſtarb. Da iſt das ganze große Familien⸗ vermögen in wenigen Jahren weggeſchmolzen, wie der Schnee in der Sonne und das Gut mit Hypotheken be⸗ packt worden, ſolange die Banken nur noch einen Pfennig hergaben. Ich perſönlich bin ſchon ſehr lange nicht mehr nach Rokitten gekommen, denn es juckt mich geradezu in den Fingern, wenn ich ſehe, wie das Erbe Helgas in alte Winde verſtreut worden iſt. Gewiß, der Baron iſt ſchwer krank, man muß ihn, rein menſchlich genommen, bemit⸗ leiden. Aber er iſt außerdem ein Mann, vor dem ich auch nicht einen Funken Achtung mehr habe.“ „Haben Sie eigentlich ſeine zweite Frau gekannt?“ fragte Walter nach einem längeren Schweigen. „Nur ganz flüchtig. Ich war zufällig auf dem Mün⸗ ſterberger Bahnhof, als ſie mit dem Baron von der Hoch⸗ zeitsreiſe zurücklam, und habe dabei ein paar oberfläch⸗ liche Worte mit ihr gewechſelt. Sie war eine ſehr hübſche Frau, was man heutzutage wohl mondän nennt. Nicht mehr ganz jung, etwa Anfang dreißig. Die Nachbarſchaft war natürlich auf den fremden Vogel mehr als geſpannt. Aber ehe der neugebackene Ehemann dazu kam, ſie geſell⸗ ſchaftlich einzuführen, iſt ſie einem tragiſchen Schickſal an⸗ heimgefallen, von dem ſie ſicherlich auch ſchon gehört haben werden. Denn es iſt in hieſiger Gegend noch immer ein beliebter Geſprächsſtoff.“ Walter nickte. „Herr Pfarrer Hagedorn hat mir einiges darüber er⸗ zählt. Hat Fräulein Helga dieſe Kataſtrophe damals übri⸗ gens miterlebt? Ich habe mit ihr noch nie darüber ge⸗ ſprochen.“ Der Amtsrat zerteilte mit einer großen Handbewe⸗ gung die Rauchfahnen ſeiner Zigarre. „Gott ſei Dank, nein, wenigſtens nicht aus unmittel⸗ barer Nähe. Lohna hatte mich gebeten, Helga, die zu jener Zeit noch nicht vierzehn Jahre zählte, für ein paar Wochen zu uns nach Marienſee zu nehmen, bis der erſte Honig⸗ mond der Neuvermählten etwas abgeklungen ſein würde. Bald danach kam dann ſein unglücklicher Sturz mit dem Pferde, und ſeitdem hat die Kleine mit dem kranken Vater in dem alten Kaſten von Schloß eine Reihe recht einſamer Jahre verlebt. Dabei iſt ſie durchaus ein Mädel, das in die Welt paßt und mit offenen Augen und der ſchönen Beſtimmtheit der heutigen Jugend durchs Leben geht. Dazu eine ausgezeichnete Reiterin und waidgerechte Jäge⸗ rin, die ſchwer darunter leidet, daß die Rolittener Jagd ſchon ſeit Jahren an einen Königsberger Großſchlächter verpachtet iſt. Auch in der Landwirtſchaft hat ſie ſich bei Lohnas altem ehrlichen Oberinſpektor Reimann tüchtig umgetan und kennt die unhaltbaren Zuſtände in Rokitten ganz genau. Und das laſtet wohl insgeheim ſehr ſchwer auf ihr. Denn ſie hängt mit ihrem ganzen Herzen an ihrer ſchönen Heimat.“ Der Mond ſtand ſchon ziemlich hoch über den dunklen Kaſtanienmauern des Gutsparks, als Helga und Walter, von Ilſe geleitet, zu dem Marienſeer Bootshafen hinab⸗ gingen. Die Frau Amtsrat hatte zu Ehren des Berliner Gaſtes alle Minen ihrer Speiſekammer ſpringen laſſen und ein leckeres Stilleben ländlicher Köſtlichkeiten auf der kleinen Abendtafel im Gartenſaal aufgebaut. Nach Tiſch hatte der Hausherr dann zu einer Erd⸗ beerbowle gebeten, und die jungen Mädchen hatten bunte band in die alten Blutbuchen an der Parkterraſſe ge⸗ ängt. Die ſternklare Feierlichkeit der hellen Nacht, der Rauſch von Jugend und Wein hatten ſehr bald eine romantiſch⸗luſtige Stimmung geſchaffen, und nur Ilſe hatte ſich nicht darein zu ſchicken vermocht, daß Helga noch in vorgerückter Abendſtunde telephoniſch nach Rokitten zu⸗ rückberufen worden war; der neue Käufer wünſche, am andern Morgen das Schloß zu beſichtigen, und der Vater laſſe bitten, daß Helga, wie ſtets in ſolchen Fällen, die Führung übernehmen möchte. „Du kannſt dich nächſtens als vereidigte Fremdenfüh⸗ rerin beim Gemeinderat eintragen laſſen“, ſchalt ſie. „Immer, wenn's beſonders nett iſt, kommt etwas dazwi⸗ ſchen. auß d. Sie nur gut auf, Herr Doktor, daß die Kleine auf dem Waſſer keine Dummheiten macht. Auf Ihnen laſtet heute eine große Verantwortung!“——— Walter griff zu den Rudern, und bald trieb das leichte Boot auf der Höhe des Sees. Fortſetzung folgt.) Kreuzworträtſel. 5 N 6. 7 2 2 V 75 7 13 . 2 0 7 2 7 2 12 Waagerecht: 5. geographiſches Werk, 7. Univerſi⸗ tätsbeamter, 8. europäiſche Währung, 10. Hauptſtadt des franzöſiſchen Departements Nord, 12. die Ureinwohner im nordöſtlichen Hinterindien, 13. Nebenfluß des Rheins, 14. Hauch, 16. Sinnesorgan, 17. f bekannter Mathematiker und Phyſiker, 19. Hauptſtadt von Franzöſiſch⸗Tongkling, 20. tieriſcher Körperteil, 21. Stadt und Bad in Böhmen. — Senkrecht: 1. Gebirge in Amerika, 2. Stand, 3. großer Raum, 4. Heerführer(1914/18), 5. Schiffahrtskenn⸗ zeichen, 6. geometriſcher Körper, 9. Stadt in der Schweiz, 11. Schöpfer einer Tanzſchule, 15. Gewäſſer(Mehrzahl), 16. Wundmal, 18. Untergang, Verfall, 19. berühmter Eiſenbahningenieur, geſt. 1860.(ch= Wein Buchſtabe.) Einfügrätſel. Bier— Liſte— Kater— Kate— Pate— Weſen— Liter— Uran— Gas. In jedes der vorſtehenden Wörter iſt ein Buchſtabe einzufügen, ſo daß neue ſinnvolle Wörter entſtehen. Die eingefügten Buchſtaben nennen, der Reihe nach geleſen, einen Schmuckſtoff. Umſtellrätſel. Egge— Lira, Tand— Lear, Odin— Aera, Rand— Sitz, Keim— Gier, Aino— Irak, Oper— Land, Reis— Akte. Die vorſtehenden Wortgruppen ſind ſo zu verſchmel⸗ zen, daß je ein ſiebenbuchſtabiges Wort nachſtehender Be⸗ deutung entſteht und je ein Buchſtabe übrigbleibt. Die Anfangsbuchſtaben der gefundenen Wörter und die übrig⸗ bleibenden Buchſtaben nennen, in der angegebenen Reihen⸗ folge geleſen, je eine Gartenblume. 1. Kunſtſammlung, 2. Verwaltungsbeamter, 3. griechiſche weibliche Sagenge⸗ ſtalt, 4. Entfernung, 5. Bienenzucht, 6. Blasinſtrument, 7. Raubtier, 8. Sprengſtoff. Jeitoertreib Kopfwechſelrätſel. Alſter— Poſt— Kanton— Zelt— Pilſen— Aſche— Sippe— Kleve. Die vorſtehenden Wörter ſind durch Aenderung des erſten Buchſtabens in Wörter anderer Bedeutung zu ver⸗ wandeln. Die Anfangsbuchſtaben der neuen Wörter nen⸗ nen, in der angegebenen Reihenfolge geleſen, eine Garten⸗ frucht. Silbenrätſel. al— ar— ca— dei— e ga— ho— i iſ kel — lam— le— ma— men— mu— ra— rac— rie— ſpiz— ſta— ſtra— ße— ta— ta— tah— tiv— u vour— zel. Aus vorſtehenden 29 Silben ſind 13 Wörter mit fol⸗ gender Bedeutung zu bilden: 1. Religionsbekenntnis, 2. portugieſiſche Inſel, 3. Lederſtreifen, 4. alkoholiſches Getränk, 5. nordamerikaniſcher Staat, 6. Weg, 7. italieni⸗ ſcher Staatsmann, 8. Pilgerherberge, 9. Straußenvogel, 10. Geſtell, 11. Gebirge in Mittelaſien, 12. Antilopenart, 13. Teil des Schiffes. Sind die Wörter richtig gebildet, ergeben Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, beidemal von oben nach unten geleſen, ein Sprichwort. Nun ratet. Zeig' ſtets dich als erſte frank und frei, Ein Vorbild mag dir die zweite ſein; Streichſt du den Schluß von eins und zwei, Hüllt dich das Ganze erwärmend ein. Haſt du's noch nicht? Will helfen dir aus: Lies mal das Ganze, die erſte zuletzt— Flugs wird ein Dichter der Neuzeit daraus! Haſt du es jetzt? 8 1 Blanckertz 2. tragen die l/ Hochprägung Auflöſungen aus voriger Nummer: Schachaufgabe: 1. Te2—el, f6—5, 2. Dh2—dꝰ, Ke eb oder fa, 3. Ses—g4 oder fi matt. a) 2. f f5— 4, 3. Dd2— d5 matt. b) 11.„6 eß, 2. Dh2—ez, Ked—d4 oder fa, 3. De2—c4 oder g4 matt.) 1. 5 Ked— da, 2. Ses—f5, Kda—cg oder ds, 3. Te1—es oder Dhz—az matt. Bruchſtückaufgabe: Jod Ohm Hub Aar Nab Nut— Sau Ern Bug Arg Sou Top Jon Axt Nix— Bor Alb Cis Hus.— Johann Sebaſtian Bach. Rätſel: Ei. Silbenrätſel: 1. Wachtel. 2. Oberhof, 3. Welſch⸗ kohl, 4. Orchidee, 5. Roſtwurſt, 6. Treſeburg, 7. Energie, 8. Schweſter, 9. Emilie, 10. Landsknecht, 11. Tyrann, 12. Eſche, 13. Nienburg, 14. Holland.—„Wo Worte ſelten, haben ſie Gewicht!“ Koppelrätſel: Schallm) Ei Magdla)Lena Musi) Kant Gaslkt) Rolle Wein(r) Anke Alk(a) Zar Mailn) Au Back ()Orb.— Maitrank. Rätſel: Der Schlüſſel. Verſchmilz die Wörter: Diogenes Europq Raimund Faultier Lafette Intereſſe Erneſtine Diſtelfink Erzieher Reſeda.— Der Flieder. — Querelastisch= zeitwarts cle nba Dos ist det besondete Vorzug dieses prekiiscfen N Schnelverbendes. Deshalb kern er àllen Bewe⸗ gungen folgen, ohne zu zerren oder zu behindern. Humor Der Schlächter hatte die Schlackwurſt eingepackt und fragte höflich:„Haben Sie ſonſt noch etwas auf dem Herzen, meine Dame?“ „Ja— es ſtimmt— zwei Pfund Schweinefett!“ „— aber ich bitte Sie, mein Herr, dieſer Kleinwagen iſt für Sie beſtimmt das Richtige— oder ſitzen Sie etwa nicht bequem drin?“ „Das ſchon, die Tür geht auch zu— bloß die Beine kriege ich nicht aus dem Motor raus!“ 25 „Ich höre, Sie haben eine Treibjagd mitgemacht. Hatten Sie Weidmannsheil?“ „Wenigſtens nicht ganz das Gegenteil. Ich wurde nur ein einziges Mal für einen Haſen gehalten, und der Mann ſchoß ſchlecht.“ Seit ihrer Verheiratung ſtritten ſie ſich darüber, ob ſie ſich ein Auto oder ein Motorrad anſchaffen wollten.„Na“, fragte eines Tages ein Freund den Mann,„habt ihr euch endlich über das Fahrzeug entſchieden?“ „Glänzend“, lächelte der andere,„wir haben einen Kinderwagen gekauft!“ Zeichnung: Frank— M. Der Autoſchlächter. „Wenn man bedenkt, daß ſowas mal 100 Kilometer in der Stunde gemacht hat!“ „Det is wie mitin Haſenrücken, Herr, der looft voch nich mehr!“ Schluß des redaktionellen Teiles. Zeitgemäße Nezepte Süßſpeiſen ſind bei Erwachſenen und Kindern gleich⸗ mäßig beliebt. Beſonders im Frühjahr iſt ein leichterer Einſchlag, vor allem Obſtſpeiſen, bei den Mahlzeiten an⸗ genehm. Neben den erfriſchenden Standſpeiſen an war⸗ men Tagen kann das Fruchtmus als Füllung für allerlei warme und kalte Gebäcke, Omeletts und Aufläufe dienen. Flammeri von Grieß oder Kartoffel⸗ mehl. Auf 1 Liter Milch ungefähr 150 Gramm Grieß oder 100 Gramm Stärkemehl, 2 bis 4 Eier. Eine reich⸗ liche Schicht mit Apfelſaft, Apfelwein oder einer anderen Flüſſigkeit, verdünnte Vierfruchtmarmelade in eine Glas⸗ ſchüſſel geben und die fertige Speiſe darüber füllen. Er⸗ kaltet, verziert man mit unverdünnter Marmelade. Roter Schaumpudding. 7 Liter roter Frucht⸗ ſeh aus der gemiſchten, verbilligten Marmelade, die in r guter Qualität zu kaufen iſt. 50 bis 60 Gramm Kar⸗ toffelmehl, Zucker nach Geſchmack, 3 bis 4 Eiweiß(Reſte⸗ verwertung). Das Kartoffelmehl in dem Fruchtſaft auf⸗ gekocht und noch heiß mit dem ſteifgeſchlagenen Eiſchnee gemiſcht. In eine mit kaltem Waſſer ausgeſpülte Form 5 und mit Marmelade oder Gelee verzieren. Auch elee gibt es in verſchiedenen Sorten„verbilligt“, z. B. Apfelnachpreßgelee, Apfel⸗ und Erdbeerſaft oder Apfel⸗ und Himbeerſaft gemiſcht. Auch als Brotaufſtrich zu Toaſt oder Knäkebrot ſchmeckt die verbilligte Marmelade vorzüglich, ſie iſt ja unter Zuſchüſſen des Reiches aus 50 Prozent Edelfrüchten und 50 Prozent Zucker zubereitet. Alſo ein vollwertiger Erſatz für Friſchobſt bei den Mahlzeiten, die mit Süß⸗ ſpeiſen aufwarten; ebenſo läßt ſie ſich zur Streckung von riſchobſt vorteilhaft gebrauchen, ſo als„Müsli“⸗Ein⸗ age, für den, der Rohkoſt zum erſten Frühſtück liebt, oder beim Obſtſalat, mit einem Eiſchnee verſchlagen, als „Schaumkrönung“. Kalte und warme Obſtſuppen. Fertige Friſchobſtmarmelade des vorigen Jahres, die wir als „verbilligte“ kennen und ſchätzen, miſchen wir Stunden vor dem Verzehr mit irgendeiner Flüſſigkeit, geben Zitro⸗ nenſchale, hellen Zimt und ein paar Tropfen Säure dazu. Ein Schuß Rotwein würzt und gibt eine tiefrote Farbe. Mit Sago, Kartoffelmehl oder Grieß wird die Suppe ge⸗ dickt. Wer eine glatte Suppe wünſcht, gibt die Frucht⸗ Bildgteit nach einmaligem Aufkochen— jedoch bevor das indemittel dazu kommt— durch ein Sieb; Zucker na Geſchmack. 8 5 Geſchäftsberichte anders geſehen Die meiſten Zeitungsleſer verfolgen den Inhalt„ihrer“ Zeitung mit Sorgfalt und innerer Aufgeſchloſſenheit. Sie wol⸗ len unterrichtet ſein, was drinnen und draußen vor ſich geht, oder wollen ſich ein Urteil bilden über das, was geſchieht. Nur der volkswirtſchaftliche Teil bleibt den meiſten von ihnen ein Buch mit ſieben Siegeln. Was hier niedergeſchrieben ſteht, das intereſſiert ſie nicht— ſo ſagen ſie. Oder ſie behaupten, davon 1 Fear ſie nichts. Eine Frage: Iſt heute nicht ein jeder in die große natio⸗ nale Wirtſchaft eingeſpannt, dient nicht jeder Handgriff jedes ſchaffenden Deutſchen, jede produktive Ueberlegung des ein⸗ zelnen der Durchführung des Vierjahresplans? Will oder darf da noch jemand behaupten, er verſtünde von wirtſchaft⸗ lichen Dingen nichts oder es intereſſiert ihn nicht? Gewiß, Geſchäftsberichte ſind in der Regel eine trockene Zahlenange⸗ legenheit. Wenn man ſie ſich aber mit Aufmerkſamkeit ihrem inneren Werte und ihrer Aufgabenherkunft nach betrachtet, dann verſteht man, daß ſich hinter dieſen einzelnen trockenen Zahlen bedeutſame Wirtſchaftsvorgänge verbergen, die jeden einzelnen angehen. Soeben ſind z. B. die Geſchäftsberichte des Allianz⸗Kon⸗ 1 bekanntgegeben worden. In den Jahreszahlen für 1937 ieſer größten deutſchen Verſicherungsgeſellſchaft ſpiegeln ſich 0 die wirtſchaftlichen, ſozialen, alſo die Auſhmen tegen des deutſchen Volkes, eindeutig wider. Nicht das iſt das Weſent⸗ liche, daß beiſpielsweiſe in dem Geſchäftsbericht der Allianz verzeichnet ſteht, die Aufwendungen für Schäden zeigen eine Steigerung von 85,6 Millionen auf 103,9 Millionen, bzw. det Lebensverſicherungsneuzugang weiſt die ſtattliche Summe von 557 Millionen Mark aus. Vielmehr wird der wirtſchaftlich oder ſozial intereſſierte Menſch aus dieſen Zahlen feſtſtellen, daß ſich in der Ziffer der Schadenſteigerung ein erhöhtes Wirt ſchaftstempo ausdrückt, und daß der Neuzugang bon Lebens⸗ verſicherungen auf eine erfreuliche Steigerung des deutſchen Volkseinkommens ſchließen läßt. Dem Verſicherten ſelbſt abet iſt die Angabe des Geſchäftsberichts wichtig, daß bei der Allianz und Stuttgarter Lebensverſicherungsbank wiederum 99 Prozent des Ueberſchuſſes aus den mit Anſpruch auf Ge⸗ winnbeteiligung abgeſchloſſenen Verſicherungen, der Gewinn; reſerve der Verſicherten, überwieſen werden. Wenn ſchließlich der Geſchäftsbericht feſtſtellt, daß der Beſtand an Lebensver⸗ ſicherungsſumme der Allianz in Großdeutſchland 4,2 Milliar⸗ den beträgt, dann 100 dieſe gewaltige Summe den Spar⸗ willen des deutſchen Volkes. Da die Spargelder nicht un⸗ produktiv in den Stahlkammern der Kapitalkonzerne ruhen, ſondern in Form von Reichsanleihen, Reichsſchatzanweiſim⸗ gen, von Hypotheken uſw. dem Staats⸗ und Volkswohl(Vier⸗ jahresplan, Kleinwohnungsbau uſw.) dienen, ſo vermitteln ſolche 1 en e einen lehrreichen Einblick in das Leben und Weben der deutſchen Wirtſchaft. Sommersprossen lestige dere. Pickel, Warzen. Muttermale entfernen Sio schmerzlos und schnell durch Lamoda. Hilft auch nen. sonst Geld zurüde Ober 10 000 Best, des Empfängers. Pakel 1.90 RN ohne Forto. Fehlor angeben] Auskunft kostenlos Fr. Kirchmayer, Berghausen 5 77, Baden Kl. Nuten Kampf . 2 dem 1 Onites 710 Verderb Millionen Hausfrauen legen Eier in Garantol ein. Die Eier bleiben rein im Geschmack. Das Eiweiß trennt sich leicht vom Dotter und kann zu festem Schnee ge- schlagen werden. Beutel für 120 Eier 45 Pfg. 7 22 kent 1 benbtzen. 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