nn. Nr. 12 3 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag. 28. Ma i 1938 F Weltausſtellung des Handwerks Ein Kundgang durch die 14 Hallen. Berlin, 28. Mai. Ueber 1000 Preſſevertreter aus dem In⸗ und Ausland beſichtigten die Internationale Hand⸗ werksausſtellung, die im Schmuck der Fahnen von 27 Na⸗ tionen prangt. Im Ehrenraum der Haupthalle begrüßte Direktor Wiſchek die Gäſte im Namen des Oberbürger⸗ meiſters der Reichshauptſtadt und wies in ſeiner Anſprache insbeſondere auf das ſtändige ſteigende Intereſſe des Aus⸗ landes an den Berliner Ausſtellungen hin. So hätten ſich 1937 unter den insgeſamt 4 020 000 Ausſtellungsbeſuchern etwa 350 000 Ausländer befunden. Der Leiter des deutſchen Handwirk in der DAF, Paul Walter, ſprach der Preſſe ſeinen Dank für ihre Unter⸗ ſtützung bei der Vorbereitung dieſes Werkes aus und be⸗ tonte, daß dieſe Ausſtellung in der Geſchichte des deutſchen Handwerks die erſte ſei, die einen umfaſſenden Einblick in die hidwerkliche Tätigkeit aller Länder gebe. Sie ſolle den Beweis erbringen, daß das Handwerk keine überlebte In⸗ ſtitution ſei. Ein anſchließender Rundgang zeigte die gewaltige Fülle des Materials, das die„Erſte Internationale Handwerks⸗ Ausſtellung Berlin 1938“ in 14 Hallen und 4 Umgängen bietet. Einige beſondere Blickpunkte ſeien nachſtehend her⸗ ausgegriffen. Der Mitteltrakt des Maſurenbaues umſchließt den kurmhohen Raum der Ehrenhalle, die die handwerklichen Spitzenleiſtungen der geſamten Schau umſchließt. Von Heimat und Volksverbundenheit ſprechen die zahlreichen Ehrenpreiſe, die von der Regie⸗ rungen, Hauptſtädten oder Handwerksorganiſationen der beteiligten Länder geſtiftet wurden, und die hier beſichtigt werden können. In der kulturhiſtoriſchen Abteilung zeigt der Reichs⸗ bund für deutſche Vorgeſchichte handwerkliche Leiſtungen der früheuropäiſchen Zeit. Dinge, die noch nicht auf einer Ausſtellung gezeigt wurden, ſind zu ſehen. Die nächſten Abteilungen ſind den Themen„Die edle Form im Hand⸗ werk“,„Das Handwerk im Märchen“ gewidmet. Eine Rie⸗ ſenkarte gibt einen geſchloſſenen Ueberblick über die Städtegründung des alten deutſchen Handwerks im Oſtraum Europas. die große„Lebensuhr des Handwerks“ ſchildert in Geſtalt ener alten aſtronomiſchen Uhr ſinnfällig den Ablauf eines Handwerkerdaſeins vor fünf oder ſechs Jahrhunderten. Und wieder eine neue überraſchende Sonderſchau: Das Hand⸗ werk als Erfinder, als Wegbereiter unſerer modernen Technik! Hier ſieht man u. a. das„Nürnberger Ei“, die erſte Taſchenuhr, weiter, wenn man es ſo nennen will, das erſte„Auto“, ein anno 1649 von dem Nürnberger Zir⸗ kelſchmied Hans Hautſch genial erſonnenes Fahrzeug. Hellas und Rom zeigen die handwerklichen Höchſtlei⸗ ſtungen des klaſſiſchen Altertums.— In dem japaniſchen Raum ſind gleichfalls Koſtbarkeiten ausgeſtellt, die zum Teil noch nie gezeigt worden ſind; aus dem Privatbeſitz des Kaiſers von Japan und aus dem Kaiſerlichen Meſum in Tokio wurden ſie nach Berlin gebracht. Wir ſehen weiter die indianiſchen Hoch⸗ kulturen Amerikas, des alten Mexiko und Perus. Babylon bau der Halle 3 hat das engliſche Handwerk mit Be⸗ ſchlag belegt. Im Funkturmgarten ſind eigens für die Internationale Handwerksausſtellung je vier neue Hallen und Umgänge errichtet worden, die der deutſchen Werkſtättenſchau ein vorbildliches Quartier geben.— Halle 7 gibt in einer Son⸗ derſchau des Staatlichen Muſeums für deutſche Volkskunde in Berlin Aufſchluß über die bäuerliche Handwerkskunſt. — Auf der Galerie der Halle 2 findet man als erſte Son⸗ derſchau die Reichsſiegerarbeiten aus dem deutſchen Hand⸗ 79 5 und aus dem Reichsberufswettkampf Die Sonderabteilung„Rohſtoffe und Hilfsmaſchinen“ sch eine ſtattliche und eindrucksvolle Reihe der neuen deut⸗ chen Roh⸗ und Werkſtoffe, die deutſcher Erfindungsgeiſt auch dem Handwerk zur Verfügung geſtellt hat, und die ſich faſt alle Handwerkszweige in ihrem ureigenen Intereſſe bereits zunutze demacht haben. „Glasgitler' kadett neue Stoffe Ein Beſuch bei dem Träger des Hermann⸗Göring⸗Preiſes. Drei Ehrungen auf einmal kann der Mechaniker⸗ und Optikermeiſter Max Schulze verzeichnen. Ihm wurde das Gaudiplom für hervorragende Leiſtungen verliehen, in Frankfurt a. M. wurde er Reichsſieger des Handwerkerwettkampfes, und als höchſte Aus⸗ zeichnung erhielt er den Preis des Generalfeld⸗ marſchalls Hermann Göring für die beſte Leiſtung im Sinne des Vierjahresplanes. Das unendlich Kleine wird zum Schlüſſel der Welt des Großen. Mit dieſem Satz iſt die Bedeutung einer zähen, forſchenden und geſtaltenden Arbeit umriſſen, die in dem ſtillen Haus Schildhornſtraße 1 in Berlin-Steglitz von Meiſter Schulze und ſeinen Mitarbeitern geleiſtet wird. Das unendlich Kleine muß erforſcht werden, damit Großes aus neuen bisher unbekannten Stoffen geſtaltet werden kann. Nach dieſer Erkenntnis erſcheint es nicht mehr wie im erſten Augenblick verwunderlich, daß gerade ein Mechaniker⸗ und Optikermeiſter die hohe Aus⸗ zeichnung für die beſte Leiſtung zur Förderung des Vier⸗ jahresplanes erhalten konnte. An den meiſten Türen des zur Werkſtatt umgebauten Wohnhanſes ſteht:„Bitte nicht ſtören!“ Ablenkung, laute Geſpräche und„Gemütlichkeit“ ſind hier bei der Arbei! höchſt unerwünſcht. Anders iſt es nach dem Tagewerk. Da verſteht man es, gerade in dieſem Hauſe ſehr gut, gemein⸗ ſam fröhlich zu ſein. Aber nicht nur Ruhe iſt hier die Vorbedingung für die ſchöpferiſche Arbeit. Ueberall trifft man auf Temperaturregler und Feuchtigkeitsmeſſer in den Zimmern. Temperatur⸗ und Feuchtigkeitsgehalt der Luft müſſen nämlich genau konſtant bleiben, da ſchon die leiſeſte Veränderung die mit höchſter Präziſion arbeiten⸗ den Apparate beeinfluſſen würde. Mit einer gewiſſen Feierlichkeit führt Meiſter Schulze den Beſucher in einen Raum, in dem die Ruhe durch ein leichtes Summen unter⸗ brochen wird. Unter einer Glasvitrine arbeitet auto⸗ matiſch, wie von fremder Hand gelenkt, die Maſchine, die den Hermann⸗Göring⸗Preis erhielt. Wir ſtehen vor dem Ergebnis einer dreizehnjährigen raſtloſen Arbeit! Die Unterſtützung finden würde. Bei der mediziniſchen Wiſſenſchaft baut ſich auf dieſem Syſtem vor allen Dingen die Möglichkeit einer genauen Beſtimmung der Blut⸗ zuſammenſetzung auf. Die mit den Glasgittern verſehenen Glasplatten erhalten eine beſondere Zähleinteilung und geben dann als„Blutkörperzählkammern“ dem Arzt die Möglichkeit, unter dem Mikroſkop genau auszuzählen, wieviel rote und wieviel weiße Blutkörperchen das Blut des Patienten enthält. Die richtige und frühzeitige Krank⸗ heitserkennung iſt dadurch in vielen Fällen überhaupt erſt gewährleiſtet. Man müßte ein Buch ſchreiben, wollte man die Ein⸗ ſatzfähigkeit der Glasgitter erſchöpfend behandeln. Einige Gebiete ſeien noch geſtreift. Dank der Entwicklung der Glasgitter kann man von einer„Photographie von mor⸗ gen“ ſprechen. Es können jetzt Aufnahmen auf ſpektral⸗ analytiſchem Wege gemacht werden, die früher unmöglich waren. Noch nicht abſehbare Möglichkeiten ergeben ſich für die Fernphotographie, die Dunkelphotographie und die Mikrophotographie. Meiſter Schulze hat auch Kreisgitter konſtruiert, die in erſter Linie von der Reichsrundfunkgeſellſchaft bei Experimenten zur Umwandlung von Farbe in Töne ver⸗ wandt werden. Schließlich ſind die Glasgitter auch für die Aſtronomie von hohem Wert. Durch ſpektrale Unter⸗ ſuchung des infraroten Anteiles im Sternenlicht war es möglich, manche unbekannte Elemente und chemiſche Ver⸗ bindungen in der Atmoſphäre einzelner Himmelskörper nachzuweiſen. Wurde bis jetzt von dem raſtloſen Arbeiter und Er⸗ finder Max Schulze geſprochen, ſo muß auch noch ein Wort über den Betriebsführer Max Schulze geſagt wer⸗ den. Denn nicht nur techniſche Höchſtleiſtungen gehen aus der Werkſtatt des Meiſtererfinders hervor, auch in der Betreuung der Gefolgſchaft und in der Nachwuchsaus⸗ bildung hat er Vorbildliches geleiſtet. Jeder Raum des Hauſes wurde glänzend ausgenutzt, um hervorragende Gemeinſchaftseinrichtungen zu ſchaffen. Nur einige ſeien erwähnt, ſo das mit allen Schikanen ausgeſtattete Bad, in dem ſelbſt die Höhenſonne nicht fehlt und der„Sport⸗ platz“, der auf einem Dachgarten eingerichtet wurde. Ein Gefolgſchaftsheim bietet den Gewerbegehilfinnen ohne irgendwelche Koſten eine moderne und ſchöne Wohnung. Siedlungsfreudige Betriebsangehörige haben das not⸗ wendige Eigenkapital als Betriebsdarlehen ohne jegliche Zinsberechnung und mit ſehr langfriſtig angeſetzter Amor⸗ tiſation erhalten. Der Geiſt, der in dieſem Betrieb herrſcht, hat jeden einzelnen der'Gefolgſchaft ſo erfaßt, daß alle mit ihrem Betriebsführer gern und freudig gleich einer großen Familie an dem gemeinſamen Werk ſchaffen. Sie wiſſen alle, daß der„Chef“ ſich aus eigener Kraft aus kleinſten Verhältniſſen heraus emporgearbeitet hat. Seinen Lebensweg kann man im Aufgang des Hauſes im wahr⸗ ſten Sinne des Wortes ableſen. Die einzelnen Etappen ſeines Lebens ſind nämlich hier von der Gefolgſchaft zur Begrüßung des heimkehrenden Reichsſiegers verzeichnet worden. Die einzelnen Tafeln verkünden:„1900 Lehrling; 1904 Geſelle; 1911 Ingenieur; 1922 Betriebsführer; 1925 Mechaniker⸗ und Optikermeiſter; 1932- 18 Gefolgſchafts⸗ mitglieder; 1937- 38 Gefolgſchaftsmitglieder; 1938 Reichsſieger und Träger des Hermann⸗Göring⸗Preiſes.“ Max Schulze hat die Volksſchule beſucht, und alles, was er heute kann— er beherrſcht auch mehrere Sprachen perfekt— hat er ſich als Autodidakt erarbeitet. Er kennt auch jetzt keinen„Wohlſtand“ für ſich. Alles erarbeitete Geld fließt dem Betrieb wieder zu, und ſtatt des„raſſigen Privatwagens“ für ſich ſelbſt baute er ſeiner Gefolgſchaft das Gemeinſchaftsbad. So iſt dieſer Menſch zum Vorbild des ſchöpferiſchen Betriebsführers geworden. e Erſte Zwiſchenwertung Deutſchlandflug nach vier Tagen.. Sammelpunkt für alle Teilnehmer am Deutſchlandflug 1938 war am Mittwochnachmittag der Reichsſportflughafen Rangsdorf, der in einer Pünktlichkeitsprüfung angeflogen wer⸗ den mußte. Vier Wettbewerbstage waren damit beendet, eine Fülle von Aufgaben während dieſer Zeit gelöſt. Am Himmelfahrtstag folgte dann noch die Geſchicklichkeitsprüfung für die einzelnen Flugzeuge, womit die Reihe der Einzel⸗ wertungen abgeſchloſſen war. Nun haben die Verbände in geſchloſſener Formation ihre Aufgaben zu erfüllen. Die Deutſchlandflugleitung konnte nach Abſchluß der vier erſten Tage bereits eine Zwiſchenwertung bekanntgeben, bei der das richtige Einſetzen der Flugzeuge durch den Ver⸗ bandsführer zu den im Wettbewerb geſtellten Aufgaben— 150 bezw. 300 Gutpunkte— noch nicht berückſichtigt ſind. Die Teilwertung ſetzt ſich zuſammen aus: a) Gutpunkte für Verbandsfliegen(Pünktlichkeit im Streckenflug), b) Gut⸗ punkte für angeflogene Wertungsplätze, c) Gutpunkte für Löſen der Orteraufgaben, d) Pünktlichkeit im Einzelflug. An der Spitze der Zwiſchenwertung liegt die Kette Z 7 von der BVL. mit Verbandsführer Fach in Kl. 25⸗Maſchinen mit 1002 Gutpunkten vor der Kette M8 des Kommandos der Fliegerſchule Quakenbrück(Spt. Gerken) FW. 44 mit 1000 Punkten. Zielabwurf und Hindernislandung. Der Reichsſportflughafen Rangsdorf zeigte in den frühen Morgenſtunden des Himmelfahrtstages ein geradezu phan⸗ taſtiſches Bild. In Reih und Glied ausgerichtet lagen 369 Flugzeuge verankert, bereit am fünften Wettbewerbstage zur Prüfung der Geſchicklichkeit der Beſatzungen zu ſtarten. Pünkt⸗ lich um 7 Uhr flog Kette für Kette, insgeſamt etwa 230 Flugzeuge nach den Flugplätzen in Oranjenburg und Schönfeld, ab. Der Reſt verblieb in Rangsdorf, um hier nacheinander die vorgeſchriebenen Aufgaben in Angriff zu nehmen. In Zeitabſtänden von wenigen Minuten erhob ſich ein Flugzeug nach dem anderen, um zunächſt nach einer Ehrenrunde als erſte Geſchicklichkeitsprüfung den Zielabwurf auszuführen. Ein Meldebeutel mußte beim Ueberfliegen des Feldes in einen Kreis von 10 Meter Durchmeſſer abgeworfen werden, eine Aufgabe des Orters, die 15 Gutpunkte einbrachte, wenn das Ziel wirklich getroffen wurde. Faſt alle Teilnehmer kamen zu Punkten. Sodann mußte kurz vor der Landung ein 1,50 Meter hohes Hindernis genommen werden. In herr⸗ lichem Gleitflug kamen die Maſchinen angeſchwebt, nahmen im Sprung die Hürde, um dann ſchnell aufzusetzen, denn für jeden Meter, den das Flugzeug näher als 200 m vom Hin⸗ dernis zum Stehen kam, wurden 0,5 Gutpunkte erteilt. Zu⸗ letzt landete die Kette des Korpsführers Chriſtianſen, der für die Leiſtungen mit feiner ſchmiſſigen Maſchine rieſigen Beifall erhielt. 5 zeigt ſeine uralten Wunder vollendeter Töpferkultur. Den Wettkampfarbeit hieß„Herſtellung von Glasgittern zur ite Hauptanziehungspunkt der ägyptiſchen Abteilung bildet Beugung des Lichtes für Spektroſkope und Spektro⸗ das älteſte Bett der Welt, das ſchätzungsweiſe 4500 Jahre graphen.“ „5 Dieſe Maſchine hier erzeugt die„Glasgitter“. Sie iſt 5 Im Mittelteil der Halle ſind die edelſten Meiſterarbei⸗ mit ſolcher Kunſtfertigleit geſchaffen worden, daß ſie 1000 „J bn des alten deutſchen Handwerks zur Schau geſtellt. Der feinſte Linien in gleichem Abſtand auf eine Glasplatte j.— Beſucher wendet ſich nun vom Einſt zum Heute. Er beginnt] einzeichnet, die damit das„Glasgitter“ erhält. Man rech⸗ die Wanderung durch die internationale Länderſchau der net hier mit Zahlenwerten, die in ihrer Winzigkeit für * Handwerks⸗Ausſtellung. Als erſte Nation grüßt Ungarn den Laien kaum vorſtellbar ſind, die dem Fachmann jedoch , den Beſucher. Die Tſchechoſlowake'! zeigt kulturhiſto⸗ zu durchaus gebräuchlichen Begriffen wurden. Eine Vor⸗ 0 riſches Gut ihrer berühmteſten Handwerkszweige. Das ſu⸗ ſtellung von der„Breite“ dieſer Linien erhält man, wenn 4 detendeutſche Handwerk iſt mit wundervoll geſchliffenen man in 750facher Vergrößerung den Nachweis erhält, daß 8. SGläſern und hervorragenden Setinguterzeugniſſen auf dem[2 dieſer hauchdünnen, im Mikroskop aber vollkommen * Plan erſchienen. Die Polen haben ihren Ausſtellungs⸗ klaren Linien in den„Umfang“ eines Menſchenhaares —! daum ganz beſonders reich ausgeſtattet. Belgien hat hineinpaſſen. Welche Beharrlichkeit war notwendig, um Werkſtätten aufgebaut, in denen Buchbinder arbeiten, in[ das zu erreichen! Allein eine Spindel dieſer Maſchine zu denen Spitzenklöppler aus Brügge, Kupferſchmiede aus korrigieren, hat mehrere Jahre in Anſpruch genommen. 92 Dinant und die berühmten Pfeifenmacher aus Gand am[ Meiſter Schulze erzählt denn auch ſelbſt, daß er täglich Werk ſind. Im allergrößten Umfang hat Italien die nur einige Stunden für den Schlaf übrig hat. 2 Ausſtellung beſchickt Rund 10 Werkſtätten geben Bericht Worin beſteht nun der Wert dieſer Arbeit für das 12 von dem handwerklichen Schaffen des faſchiſtiſchen Italien. Wohl der Menſchen und im beſonderen für den Vier⸗ ue Außerordentlich umfangreiches Material hat Frank⸗ jahresplan des deutſchen Volkes? G. reich für die Ausſtellung geliefert. Es hat Schauobiekte Es gibt kaum einen Zweig der forſchenden Wiſſen⸗ tien. aus mehr als 50 Handwerkszweigen aufgebaut. Den Rund⸗ ſchaft, der durch die Glasgitter nicht eine hervorragende ng. — 5 1 0 5 0 n Roths N 5 5 louis“ in Abendvorſtellungen übernommen werden. Heute 05 5 Das Oetigheimer Volksſchauſpiel liegt ſchon feſt, daß der Türkenlouis alle zwei Jahre als f Der Spielplan im Hebbeljahr 1938. Badiſches Heimatſpiel aufgeführt werden wird. tet Die Oetigheimer Ueberlieferung hat in unſerer Zeit eine[ Heuer wird außerdem als Abendvorſtellung„Warbeck“, noch weitere und tiefere Wirkungsmöglichkeit gefunden als[ erſtmals in en e a unſeres alemanniſchen ö ehedem. Dies liegt darin begründet, daß man heute wieder[ Dichters Hermann Burte mae er ferner wird man— beſtrebt iſt, die Werte unſeres geiſtigen und kulturellen[ebenfalls als Abendvorſtellung„Der Reiter“ von Zer⸗ feen Beſitzes dem Volksganzen zuzuführen, und weiterhin iſt kaulen wiederſehen, und, dann neueinſtudiert die„Jung⸗ rkhuf durch die Zuſammenarbeit mit der NScg„Kraft durch[frau von Orleans“. 5 Freude“ eine zahlenmäßig ganz imponierende Beſucherzahl So überzeugt uns dieſer erweiterte Spielplan davon, 8 eſichert worden. Ausgenommen zweier Sonntage ſind daß Hetigheim mit Fug und Recht den Titel des Volks⸗ 0, fa ſchon— vierzehn Tage vor Beginn der Spielzeit!— ſchauſpiels am Oberrhein in Anspruch nehmen darf; auch ämtliche Vorſtellungen des Sommers durch KdF⸗Züge ge⸗ die innere Ausrichtung zielt dahin, ſie will vor allem den 162 ichert, die diesmal ebenſo aus dem Oberland, wie aus den[lebendigen Gegenwartswert der deutſchen Klaſ⸗ 27 nterland nach Oetigheim kommen. So iſt dies Schauſpie⸗fiker dokumentieren, und auch in„Agnes Bernauer“ wird Ib lerdorf, das übrigens den ehrenvollen Titel eines Muſter⸗] über den Anlaß des Hebbeljahres hinaus zum Ausdruck I dorfes trägt, auf dem beſten Wege, das Volkstheater am[ kommen, daß für die dichteriſche Potenz eine zeitliche Be⸗ 7 5 rrhein zu werden, dies ebenſo aus der Verpflichtung[ grenzung nicht beſteht, und daß ſeine Werte über Staat zur heimiſchen Landſchaft heraus, wie aus Verpflichtung[ und Volk heute dieſelbe Gültigkeit haben, als zu 05 einer Ueberlieferung als größte und älteſte ſüdweſt⸗ jener Zeit, da ſie geſchrieben wurden. eutſche Heimatbühne. Seit etwa zehn Tagen haben die Proben in Oetigheim Das letzte Jahr brachte bekanntlich neben der ſchön in.] begonnen. Im ſchön gelegenen, von Bäumen überſchatteten genierten„Jungfrau von Orleans“ auch Zerkaulens„Rei-] Bühnengelände iſt es wieder lebendig geworden, Handwer⸗ ter“. In der diesjährigen Spielzeit wird der Spielplan noch J ker ſind ebenfalls bei der Arbeit, im Spielfeld dieſe und erheblich erweitert werden. Die künſtleriſche Geſamtleitung jene erforderliche Umgeſtaltung vorzunehmen, ſo zum Bei⸗ iegt nach wie vor in Händen des hochverdienten Gründers iel die Anlage einer mittelalterlichen Stadt. In der Ko⸗ des Volksſchauſpiels, Joſef Saier. Ihm zur Hand geht ſtümwerkſtatt iſt Hochbetrieb. Hier iſt man unter der Lei⸗ als Spielleiter und Dramaturg Wilhelm Maria Mund, tung Erich Schülers, der die Geſamtbühnenausſtattung be⸗ der ja im Vorjahr ſolch anerkennenswerte und erſprießliche treut, fleißig am Werk, die Schönheit der von ihm entwor⸗ künſtleriſche Arbeit leiſtet. Neben den wohlbekannten Kräf⸗ fenen Koſtüme pfleglich zu geſtalten. aus Hetigheimer Laienſpielerkreiſen und anderen Be⸗ Am Pfingſtmontag findet die Premiere ſtatt. Die in⸗ pfledanſtellen iſt eine größere Anzahl neuer Kräfte ver tereſſante Inſzenierung der„Agnes Bernauer“ durch Joſef pflichtet worden, die bei namhaften deutſchen Bühnen enga- Saler und W. Mund im deligheimer anſchaulich ſchildern⸗ iert ſind.. den Stil wird ohne jeden Zweifel dazu angetan ſein, die Das 1 1938 ſtellt ſeine Aufgaben! Und ſo ſteht] dichteriſchen Werte dieſes Werkes eindrucksvoll geſtaltet zu als Hauptſtück„Agnes Bernauer auf dem Spiel⸗ übermitteln. 8 eker 1 Rundgang durch die Ausſtellung der NS⸗Frauenſchaft auf den Kreistagen. Ins Auge fällt die Abteilung Volkswirtſchaft—Haus⸗ wirtſchaft. Hier ſehen wir an einfachen, den Jahreszeiten angepaßten Speiſen die Bedeutung der richtigen Verbrauchs⸗ lenkung vor allem auch durch die Verwendung bodenſtän⸗ diger Erzeugniſſe. Eine vorbildlich eingerichtete Speiſe⸗ kammer regt zur Nachahmung an und ermahnt uns er⸗ neut, nichts verderben zu laſſen. Was alles aus Altmaterial hergeſtellt werden kann, das immer wieder achtlos weg⸗ geworfen wird, zeigt uns eine beſondere Koje. Hier ſehen wir ſtaunend, was alles aus Knochen, Lumpen, Alteiſen und Papier an neuen, lebenswichtigen Produkten entſteht. Die anſchauliche Darſtellung vom Werdegang der Zellwolle überzeugt auch die letzte Zweiflerin, daß es ſich hier nicht um Erſatzſtoffe, ſondern um die Herſtellung hochwertiger Neuſtoffe handelt. Reizende Spielſachen, die von den Kindergruppen der NS.⸗Frauenſchaft angefertigt wurden, geben uns einen Be⸗ griff von der Geſchicklichkeit unſerer Kleinſten, aber auch von der fleißigen Arbeit, die in den zahlreichen örtlichen Gruppen jahrein, jahraus geleiſtet wird. Wenn die kleinen Arbeiten der Kindergruppen der Ausdruck frohen Spieles bedeuten, ſo erzählen die Arbeiten der Jugendgruppen von ernſtem Wollen. Nicht nur im Denken wollen wir National- ſozialiſten ſein, nein, unſer Aeußeres, unſer Heim und alle Dinge, die uns umgeben, ſollen der Ausdruck unſeres Fühlens ſein. Von gleichen Gedankengängen getragen iſt die Kleider⸗ ſchau zuſammengeſtellt, die der Ausſtellung angeſchloſſen iſt. Der Reichsmütterdienſt gibt eine bildliche Darſtellung über ſein Aufgabegebiet im Reiche der Haushalts⸗ und Geſundheitsführung, der Säuglingspflege und Erziehungs⸗ lehre. Innerhalb der Abteilung Reichsmütterdienſt zeigt das Sachgebiet Sippenforſchung in anſchaulicher Weiſe, wie man eine Sippentafel anlegt und wie notwendig es auch für die Frau iſt nach ihren Ahnen zu forſchen.— Die Abteilung Grenzland— Ausland veranſchaulicht in Karten Bildern ihr Arbeitsgebiet. Wir erfahren hier von der vielſeitigen Be⸗ treuung und Aufklärung der deutſchen Menſchen im Grenz⸗ und Auslandsgebiet. Beſonders eindrucksvoll iſt die Bücherſchau, die die Abteilung Preſſe⸗Propaganda überſichtlich vor uns auf⸗ gebaut hat. ö Viel Kraft, Freude und Anſporn zu neuem Schaffen gibt uns dieſe Ausſtellung. Möchten doch alle Frauen Badens die Möglichkeit finden ſie zu beſuchen! Zeht ihn genau an! Prüft den Auserwählten auf das Herz Als die Prinzeſſinnen der Märchenzeit ſich einen Mann ſuchten, machten ſie ihre Entſcheidung von Prüfun⸗ gen und Proben abhängig. Da waren ſeltſame Leiſtun⸗ gen vorgeſchrieben, Kraft⸗ und Geiſtesproben und die ſo beliebten drei Fragen. Solche Prinzeſſinnen leben heule nicht mehr, und die angehenden Frauen von heute werden nicht geneigt ſein, ein hochnotpeinliches Verhör mit dem Auserwählten anzuſtellen. Aber ſo ganz unmerklich ſoll⸗ ten ſie ihn ſchon auf Herz und Nieren prüfen, beſonders allerdings auf das Herz Wie iſt das beiſpielsweiſe mit Kindern. Spricht er geringſchätzig von den„Bälgern“, ohne daß dieſes eine recht durchſichtige Tarnkappe ſeiner verſchwiegenen Freude an den kleinen Lebeweſen iſt? Oder weiß er mit den Vier⸗ und Fünfjährigen, die vielleicht einmal zufällig in ſeiner Gegenwart zu Beſuch kommen, vernünftig, luſtig und unbekümmert umzugehen? Man wird da allerhand Ueberraſchungen erleben. 5 Gehen die Tiere gern zu ihm, laſſen ſich Hunde und Katzen von ihm ſtreicheln? Hat er eine gütige Hand für alles, was da wächſt und blüht, und ſei es auch nur im Blumenkaſten? Bedeutet ihm ein Spaziergang mehr als eine Zigarette, und greift er hilfreich zu, wenn eine Krea⸗ tur leidet? Vorſicht mit Männern, die von der„Ungeſchicklichkeit ihrer Hand“ ſprechen. Sie führen dafür zwar eine ver⸗ feinerte Geiſtigkeit an, aber trotzdem— Vorſicht! Es iſt meiſt nicht viel los mit einem Mann, der es nicht ver⸗ ſteht, einen Nagel einzuſchlagen, der nicht Freude hat an den tauſend kleinen Baſteleien, die ein Heim ſpäter ein⸗ mal perſönlicher und wärmer geſtalten können Und wie iſt es mit dem berühmten„Kind im Mann“? Laßt doch einmal ſo von ungefähr ein kleines Spielzeug herumliegen. Ein Pferdchen auf winzigen Rädern, ein blechernes Spielzeug, wenige Pfennige wert. Ein rechter Mann, der ja noch bis ins hohe Alter ein ganzer Junge bleiben ſoll, wird ſich ſofort mit Begeiſterung darauf ſtürzen, nichts von„kindiſcher Albernheit“ daran finden, 55 Ding auseinandernehmen und vergnügt wie ein Kind ein. Mit guten Kindern wiſſen wir Frauen doch recht ge⸗ ſchickt umzugehen. Nicht wahr! Schüchterne Kinder Schüchterne Kinder werden furchtſam und befangen, wenn ſie in neue Verhältniſſe kommen. Da ſie fortwäh⸗ rend fürchten, ſich unpaſſend zu benehmen oder fehlerhaft zu reden, ſind ſie unſicher in ihrem Weſen. Das liegt hauptſächlich am Wollen. Iſt der erſte Widerſtand hier gebrochen, dann zeigt ſich der Schüchterne von ganz ande⸗ rer Seite. So iſt Schüchternheit noch keineswegs gleich⸗ zuſetzen mit Feigheit. Man findet ſie häufig bei Kindern, die in der Einſamkeit erzogen ſind und die wenig mit anderen Kindern in Berührung kamen. Deshalb ſind Landkinder häufig ſchüchtern gegenüber den Kindern der Stadt. Aber auch Kränklichkeit und körperliche Gebrechen tragen hierzu bei. So ſind mit Sprachfehlern behaftete Kinder meiſt ſchüchtern. Schüchterne müſſen vor allem zum Selbſtvertrauen und zu einer berechtigten Dreiſtigkeit ge⸗ führt werden. Das iſt freilich nicht leicht. Hier gilt es, mit Freundlichkeit und Milde entgegenzukommen. Man zeige dem Kinde, wie unbegründet ſeine Schüchternheit iſt, indem man darauf aufmen am macht, wie auch andere Menſchen, mit denen wir zu tun haben, ihre Schwächen und Fehler haben. Hausſchädling— Holzweſpe Ein leider wenig bekannter, dennoch gefährlicher Haus⸗ ſchädling iſt die Holzweſpe, ein Hautflügler, der zu den Forſtinſekten gezählt wird. Das Inſekt, das bisher in zwei Arten, einer ſtahlblau gefärbten und einer tief⸗ ſchwarzen, 27 bis 30 Millimeter lang, bekannt iſt, kommt faſt nur in lebenden Kiefern⸗ oder Fichtenſtämmen vor. So bohrt z. B. das Weibchen der etwa 4 Zentimeter lan⸗ gen Rieſenholzweſpe, das an der Legeröhre des Hinter⸗ teiles zu erkennen iſt, Kanäle in den lebenden Stamm, um hierin ſeine Eier ablegen zu können. Nach einiger Zeit entwickeln ſich aus den Eiern kleine Larven, welche bereits über gutes Freßwerkzeug verfügen, mit deſſen Hilfe Kanäle von der Lagerſtätte des Eies aus nach allen Rich⸗ tungen hin, gerade oder gewunden, hergeſtellt werden. Die anfangs winzigen Kanäle nehmen mit zunehmender Entwicklung der Larve immer größeren Umfang an, bis dieſe am Ende des Larvenzuſtandes gegen die Stamm⸗ außenſeite abbiegt, um ſich dort zu verpuppen. Nun kommt es nicht ſelten vor, daß die Holzweſpe in friſch geſchnittenes Balkenholz oder ſonſtwie vor Beendi⸗ gung ihrer Entwicklungszeit, die mindeſtens zwei Jahre beträgt, in Neubauten eingeſchleppt wird. Nach Ablauf ihrer Entwicklungszeit bohrt ſie ſich dann aus Balken⸗ oder Fußbodenlagerhölzern durch den Fußboden, durch Lino⸗ leumteppiche, Wandbeſpannungen uſw. heraus und landet ſo unter Hinterlaſſung kreisrunder Löcher von etwa 4 bis 6 Millimeter Durchmeſſer in menſchliche Wohnungen oder wohin ſie ſonſt verſchleppt wurde, um von dort aus durchs Fenſter ins Freie zu gelangen. Bei Auftreten der Holzweſpe empfiehlt es ſich, mit Ueberlegung zu handeln und erforderlichenfalls einen tüchtigen Sachverſtändigen zu Rate zu ziehen, da der Laie leicht zu Verwechſelungen neigt. Die Bekämpfung der an und für ſich harmloſen Holzweſpe im großen iſt zwecklos. Es empfiehlt ſich aber, die Tiere beim Sicht⸗ barwerden zu töten, um ſo ihrer Vermehrung entgegen⸗ zutreten. Die hinterlaſſenen Bohrlöcher können verkittet und geſtrichen werden. Fiſch— kühl und friſch Das Meer mit ſeinem großen Fiſchreichtum iſt die einzigſte Kolonie, die Deutſchland verblieben iſt. Miniſter⸗ präſident Göring hat den Befehl gegeben, dieſe Kolonie durch verſtärkten Einſatz der Fiſchereiflotte auszunutzen. Die deutſche Seefiſcherzeugung ſoll innerhalb von vier Jahren verdoppelt werden, d. h. von 500 000 Tonnen auf eine Million Tonnen geſteigert werden. Die Durchführung dieſer Aufgaben iſt für die deutſche Ernährungswirtſchaft, die zur Zeit ihren Fleiſchbedarf nur zu 94 v, H. aus eigener Produktion zu decken vermag, von größter Wichtigkeit. Sie wird auch den einzelnen Teil⸗ gebieten der Fiſchwirtſchaft bedeutſame Umſtellungen brin⸗ gen, ſetzt doch die Erreichung des geſtellten Zieles unbe⸗ dingt eine geregelte Fiſchmarktordnung voraus, um den Verbrauch der Fiſche im gleichen Maße wie die Fiſch⸗ erzeugung zu ſteigern. Im Jahre 1933 betrug der Ver⸗ brauch je Kopf der Bevölkerung 8,9 Kilogramm, er hat ſich bis 1936 auf 12 Kilogramm erhöht. Der Fiſchreichtum der von unſeren Schiffseinheiten erreichbaren Meere iſt jedoch groß genug, um einen Mangel an Anlieferungen nicht auflommen zu laſſen. Das vergangene Jahr hat ſogar gezeigt, daß ſich der Fiſchverbrauch nicht ſo ſtark geſteigert hat wie die Fangergebniſſe. Die Steigerung des Fiſchvervrauchs um nur 0,4 Ktiogramm im reicht bei weitem nicht aus. Man darf nicht verkennen, daß die Wirkung ſelbſt de beſten Werbemaßnahmen ſich nicht voll auswirken 10 wenn die Vorausſetzung, die für die Hausfrau entſchei⸗ dend iſt, nämlich die Stetigkeit der Fiſchpreiſe, nicht ge⸗ geben iſt. Nur hierdurch wird ſich eine ſichere breitere Ausweitung des Fiſchverzehrs, die, wie das Beiſpiel anderer Länder zeigt, durchaus möglich iſt, erreichen laſſen Der„Je⸗Kopf⸗Verbrauch“ an Seefiſchen beträgt in Eng. lang 25 Kilogramm, in Japan 50 Kilogramm, in Deutſch⸗ lang dagegen nur 12,4 Kilogromm. Eine andere Frage, die gerade die Hausfrau als Ver⸗ braucherin ſtark intereſſiert, müſſen wir in der Vorrats⸗ haltung der Fiſchwirtſchaft ſehen. Selbſtverſtändlich wird die Hochſeefiſcherei durch weitere Techniſierung und Ratio⸗ naliſierung und unter Heranziehung aller modernen Ver⸗ fahren der Hausfrau in dieſen Wünſchen entgegenzukom⸗ men ſuchen. So iſt es heute ſchon durch Herſtellung einer ſtapelfähigen Gefrierfiſchware an Bord der deutſchen Dampfer möglich, den eingefrorenen Fiſch zu jeder ge⸗ wünſchten Zeit und an jedem gewünſchten Ort zum Ver⸗ kauf zu bringen. Wir können unbedingt ſicher ſein, daß der Seefiſch durch eine beſchleunigte Kühlkette, ſelbſt in den größten Hitzetagen, unverſehrt in unſeren Haushalt gelangt. Im Fiſchdampfer wird das Fiſchgut durch große Mengen Eis in den Vorratsräumen kühl aufbewahrt. Der Dampfer löſcht den Fang bei den Auktionshallen der Fiſchereihäfen nur des Nachts. Schon am frühen Morgen werden die Kiſten von je 60 Kilogramm Inhalt verſteigert, nachdem ſie die veterinärpolizeiliche Unterſuchung durch die ſtaat⸗ liche Lebensmittelkontrolle durchgemacht haben. Der Groß⸗ handel an der Küſte verpackt das Fiſchfleiſch unter reich⸗ licher Beigabe von Eis und verſendet es ſofort in den modernen Kühlwagen der Reichsbahn, die beſondere An⸗ ſchlußgleiſe zu den Fiſchereihäfen haben. Nach wenigen Stunden ſind die Fiſche am Großmarkt. Hier ſetzt ſich die Kühlkette fort, denn Groß⸗ und Kleinhandel ſorgen für eine reichliche Eisverpackung, ſo daß auch das wärmſte Wetter dem Fiſchfleiſch laum etwas anhaben kann. Leider klafft beim Verbraucher, alſo im Einzelhaus⸗ halt, meiſt noch eine große Lücke, denn hier iſt der größte Anteil des Verderbs feſtzuſtellen. Die Gründe ſind darin zu ſuchen, daß einmal in den meiſten Häuſern der Groß⸗ ſtädte keine geeigneten kühlen Vorratskammern vorhanden ſind, zum anderen die Anſchaffungskoſten für einen Kühl⸗ ſchrank noch derartig hoch ſind, daß er nur in 1 v. H. Haus⸗ haltungen zu finden iſt. Nach den Mitteilungen des vom Reichs wirtſchafts⸗ miniſter im Einvernehmen mit dem Reichskommiſſar für die Preisbildung mit der Prüfung der Frage des Volks kühlſchrankes Beauftragten iſt man eifrig mit der Löſung dieſes Problems beſchäftigt, doch ſcheint feſtzuſtehen, daß die Herſtellung eines Volkskühlſchrankes unter 100 Nel. zur Zeit nicht möglich erſcheint. Die Hausfrauen müſſen daher bis zum Erſcheinen eines preiswerten Kühlſchrankes alle verfügbaren Mittel aufwenden, um ſich ihrerſeits er⸗ folgreich gegen den Verderb des Fiſches zu wehren. Porbſe Geräte aller Art, Kunſt⸗ und Trockeneis, vor allen Dingen Feuchtigkeit zu Kühlzwecken, gehört zu den alterprobten Hausmitteln. Gerade im Sommer ſoll uns der große ge⸗ ſundheitliche Wert des Fiſchgerichtes, ſeine große Be⸗ kömmlichkeit und die Möglichkeit der ſchnellen Herſtellung zugute kommen. H. Caefſar⸗Wetgel. Jayre 1937 Ehrenſache-den Janker! Bunte Strickſachen nach Tiroler Art und neue Hüte. Der echte Tiroler„Janker“ hat ſich ſchon in den ver⸗ gangenen Jahren wachſender Beliebtheit erfreut, doch iſt es in dieſem Frühjahr und Sommer geradezu„Ehren⸗ ſache“, ihn zu tragen! Wir beziehen ihn nicht direkt aus den Bergen, wir arbeiten ihn vielmehr ſelbft unter An⸗ wendung von hübſcher Wolle, Genauigkeit und viel Phan⸗ taſie. Denn es bleibt ja nicht allein bei der Form der Strickjacken und Weſten und dem beſtenfalls beſcheidenen bunten Rändchen, das die Sennerin trägt, wir betonen den Stil noch durch Verwendung bunter, alpiner Motive. Der Schnitt der Strick- und Häkelweſten wird am beſten in Papier von einer gut paſſenden Bluſe abgenom⸗ men, die Einzelteile der Strickarbeit dann danach ange⸗ fertigt und zuſammengefügt. Die Strick⸗ und Hälelart kann grob und einfach ſein— linke und rechte Maſchen in ſchmalen oder breiten Strei⸗ fenmuſtern oder auch Zopfmu⸗ ſter— die Knopflöcher werden gleich eingearbeitet. Des guten an⸗ ſchmiegenden Sitzes wegen wird das Gür⸗ telteil nicht all⸗ zu ſchmal, zwei links, zwei rechts geſtrickt. Als Knöpfe wählen wir farbige Lederknöpfe oder auch Holzknöpfe in Naturfarbe, die entweder einfach belaſſen oder zierlich bunt bemalt werden. Am Hals ziehen wir eine bunte, gedrehte Schnur mit Quaſten durch, die in den Farben der geſtickten Motive gehalten iſt. Sehr hübſch und wirkungsvoll ſind einfache, große Kreuzſtiche, die am Schulterteil und oberen Aermel ange⸗ bracht werden, wie unſere Abbildung zeigt. Man kann auch ſehr bunte Blümchen in Schlingſtich oder grobem Flachſtich auf die fertige Weſte ſticken und die Schnur in zwei flammend roten Herzen enden laſſen. Wichtig iſt bei all dieſen reizvollen Handarbeiten, daß man zum Sticken nicht wahllos Woll⸗ oder Garnreſte verwendet, ſondern ſtreng auf Waſch⸗ und Lichtechtheit der Garne achtet, denn unſere Arbeiten ſollen ja nicht nur hübſch, ſondern auch praktiſch ſein! Auch die Schuhe und weißen Knieſtrümpfe ſollen zünftig ſein. Auf einen breiten, ſelbſtgemachten Gürtel kann man bunte Blumen ziehen. Ein wenig an den Berghut der Tirolerin erinnert auch der neue, ſtrenge ſchwarze Tageshut mit dem glatten, aufgeſchlagenen Rand. Er iſt aus glänzendem Stroh und wird faſt gerade aufgeſetzt, mit einem bunten Band oder einer Schnur belebt, zuweilen unter dem Kinn mit kleiner Schleife gebunden und gelegentlich auch mit einem fri⸗ ſchen Wieſenſträußchen geſchmückt. Der ſportliche Hut ſtellt noch immer eine, wenn auch ſehr phantaſievolle Abwandlung des Herrenhutes dar, mit hohem, abge⸗ ſchrägtem Kopf, ins Geſicht gezoge⸗ ner Krempe und im Nacken weit hinunterreichendem Rand. Die⸗ ſer ſportliche Hut wird paſ⸗ ſend zum jeweiligen Anzug mit mehrfarbigem, gedrehtem W Band oder mit Bändern in Strei⸗ 1* fenmuſterung garniert.— Der ele⸗ 8 gante Hut für Nachmittag und Abend 2 iſt zur Freude der Frauen wieder groß, 8 tit breitem Rand und flachem Kopf. Man trägt ihn nicht nur weiß, ſondern auch in allen hellen Paſtelltönen wie coſa, gelb, lavendelblau und lindgrün. Die Blüten, die ihn ſchmücken, werden an der Stirnſeite oder unter dem Rand hinten ſeitlich getragen. Sehr reizend, jugendlich und kleidſam wirkt die neue Mode, von den frohen Som⸗ merhüten ein⸗ oder mehrfarbig ſchattiert. Für jugendliche Geſichter, die gern die Stirn frei tragen, finden wir eine Unzahl hübſcher Formen von Hüten, runde Kinderhütchen, die faſt ganz auf dem Hinter⸗ kopf getragen werden, kleine Holländerkäppchen aus leich⸗ tem Strohgeflecht, Kappen, die nur aus Blütenſternen zu⸗ ſammengeſetzt zu ſein ſcheinen und turbanartige Hütchen mit amüſanten Tüllgeſtecken. Vielſeitig und mannigfaltig wie nur je ſtellt ſich uns die Sommermode vor. Jede Frau kann das Kleidſame für ihren Typ, das Paſſende für ihren Geldbeutel finden. Text und Zeichnungen: Hildegard Müller. Rennen Sie dleſe Berichte? Man ſoll einmal etwas anderes kochen, wenn es immer gut ſchmecken ſoll. Hier ſind einige Vorſchläge: Kalbsleber auf Wildleberart. 500 Gramm Kalbs⸗ leber werden in Scheiben geſchnitten, mit Salz, Pfeſſe, and wenig Zitronenſaft beträufelt. In einer Pfanne wir eine große, in Scheiben geſchnittene Zwiebel angeröſtet, die in Mehl gewendete Leber ſchnell auf beiden Seiten ge⸗ braten, aus der Pfanne genommen und auf erwärmter Schüſſel heißgehalten. Die Tunke wird mit einer halhen Taſſe ſaure Sahne, einem Teelöffel Senf, einigen Tropfen Zitronenſaft aufgekocht und die Leberſcheiben recht heiß angerichtet. Kräuteromelett. Als Kräuter bevorzugt man Kerbel, Schnittlauch, Peterſiie und ein wenig Eſtragen. dt feingewiegten Kräuter werden mit den Eiern verquir 1 and mit ſehr wenig oder ohne Mehl auf heißer Pfann gebacken. Doch ſind auch ungefüßte Eierkuchen, deren Teig mit Kräutern vermengt iſt, oder die mit eine Kräuterbutter beſtrichen ſind. ſehr ſchmackhaft. 0 1937 t der ann, ſchei⸗ ge⸗ itere ſpiel iſſen, Eng⸗ itſch⸗ Ver⸗ rats⸗ wird atio⸗ Ver⸗ kom⸗ einer ſchen ge⸗ Ver⸗ fiſc ten Im Eis ipfer äfen die dem taat⸗ roß⸗ eich⸗ den An⸗ igen die für inſte aus⸗ ößte arin roß⸗ iden ühl⸗ aus⸗ Ifts⸗ für lks⸗ ung daß M. ſſen kes er⸗ röſe gen ten ge⸗ Be⸗ ung Wort! „Nicht ein Ich will Sie ſogar unterſtützen! Mabel muß vor Eiferſucht berſten! Hören Sie gut zu! Ich kenne die bekannte Operettenſängerin Liddy Kayner. Das iſt ein bildhübſches munteres Mädchen, das einen Vorzug hat... es beſitzt Humor! Sie werden jetzt alſo der Verehrer dieſes ſcharmanten Mädchens werden! Ich werden dafür ſorgen, daß Fräulein Kayner Ihnen ein Rendezvous gibt und Ihre Aufgabe muß es ſein, Miß Mabel dieſes ſo nebenher zu verzapfen! Ganz unauf⸗ fällig, verſtanden?“ „Großartig, Mr. Freund!“ „Alſo, ich unterhalte mich jetzt telephoniſch mit meiner Jugendbekannten, wir haben uns ſchon als Kinder ge⸗ kannt und bitte Sie um einige Minuten Geduld.“ Billy hörte Wendt ſprechen und lachen, hin und wieder klang ganz ſchwach eine melodiſche Frauenſtimme an ſein Ohr. Schließlich legte Udo den Hörer ſchmunzelnd auf und ſagte luſtig zu dem geſpannten Billy:„Alſo heute, punkt ſechs Uhr, erſtes Rendezvous im Eden⸗Pavillon!“ „Wonderfull!“ „Hier iſt ein Bild der Dame! Schauen Sie es ſich genau an! Zum Ueberfluß ſei Ihnen noch geſagt, daß die betreffende Dame ein kleines Nelkenſträußchen in der Hand trägt! Alſo... Hals⸗ und Beinbruch, Mr. Billy!“ Billy, Seligkeit im Herzen, hatte jetzt Eile, ſich zu verabſchieden und Udo ſah ihm lachend nach. * Wendt! Sie ſind wirklich ein Mittageſſen! Doris kocht zum erſten Male! Eine mächtige Suppenterrine trägt ſie auf und ſtellt ſie ſtolz auf den Tiſch. Einen Teller, das Beſteck und die Serviette bringt ſie dann. Mißtrauiſch beäugte Udo die Terrine. Was mag da drin ſein? 5 „Was haben Sie denn gekocht, Doris?“ Ueber das ganze Geſicht ſtrahlend, ſpricht das Mäd⸗ chen:„Vaters Leibgericht, Herr Wendt! Saure Flecke mit Kartoffelſtückchen!“ Udo ſchnappt nach Luft. Das hat ihm gerade noch gefehlt. Ausgerechnet ſaure Flecke! Noch nie in ſeinem Leben hat er ſie gegeſſen, hat immer einen Wider⸗ willen dagegen gehabt. Er möchte losziehen, möchte ſchimpfen, aber es tut ihm leid, denn das Mädchen macht ſo ein ſtolz⸗frohes Geſicht, und er bringts nicht fertig, ſie zu enttäuſchen. Er nickt ihr freundlich zu— es kommt etwas ver⸗ krampft heraus— und Doris entſchwebt in einer Wolke von Stolz. Udo tut einen abgrundtiefen Seufzer. Dann ſchöpft er den Teller mäßig voll, läßt den Löffel ein wenig klappern und dann will er es wegſchütten. Aber unwillkürlich denkt er daran, das Eſſen doch einmal zu koſten. Hm... ſchmeckt eigentlich nicht übel! Man könnte am Ende! Aber nein, lieber nicht! Und ſo wandert der Inhalt des Tellers durchs Fen⸗ ſter auf ein Roſenbeet. Dann klingelt er. Der Magen knurrt ihm, aber er ſagt trotzdem liebenswürdig zu Doris: „Bringen Sie ſich einen Teller mit, Doris! Sie können aleich hier miteſſen! Doris ſcheint tödlich erſchrocken zu ſein, ſie ſchüttelt den Kopf und ſagt ängſtlich:„Aber... das ſchickt ſich doch nicht!“ Udo lacht ſie aus.„Warum denn nicht? Aha... ich ahne! Ich ſolls eſſen und Sie machen ſich nichts draus!“ „Oh... das iſt nicht wahr!“ ſpricht Doris ſchnell.„Ich eſſe es leidenſchaftlich gern!“ Nach wenigen Augenblicken ſitzt ſie ihm gegenüber und nimmt ſich den Teller mäßig voll. „Aber von dem bißchen werden Sie ja nicht ſatt!“ ſagt er mit einer kleinen Bosheit und ſchöpft ihr noch einen Schwapp drauf, daß ſie ganz große ängſtliche Augen bekommt. Aber dann greift ſie reſolut zur Kelle und ſagt munter:„Und Sie können doch von dem bißchen, was Sie gegeſſen haben, auch nicht ſatt ſein!“ Und ehe er ſichs verſehen hat, da iſt ſein Teller wieder gefüllt. Sein Geſicht iſt jetzt eine Studie, er möchte wütend werden, möchte ſchimpfen, aber... nein, das kann er nicht. Sie ſchaut ihn zu treuherzig an. Und ſo ißt er tapfer los. Und Doris tut das gleiche. Udo ſcheint, als wenn ſie die Zähne hebt, ſie würgt das Eſſen förmlich hinunter. Er ißt auch und da er ſeinen Spaß hat, und da zu⸗ dem auch ein kräftiger Hunger ihn in den Krallen hatte, ſo ißt er mühelos den Teller leer. Dann ſchaut er hinüber zu Doris und ſtaunt! Auch ſie hat abgegeſſen und wie es⸗ſcheint mit beſtem Appetit. Und das Tollſte iſt, auch ihm hats großartig geſchmeckt. Das iſt doch nicht zu glauben, er hat ſaure Flecke gegeſſen! Wenn das Frau Raſp hört, dann ſchlägt ſie die Hände über dem Kopf zuſammen. Ja, er hat erſt richtig Appetit bekommen. „Sehen Sie, was es ausmacht, daß Sie mir Geſell⸗ ſchaft leiſten!“ ſpricht er freundlich.„Jetzt habe ich erſt Appetit bekommen! Und eſſe noch einen Teller! Mein Kompliment, kochen können Sie gut!“ Schwapp.. da hat ſie auch noch einmal den Teller voll. Aber diesmal macht ſie keine großen runden Augen, ſondern ſie nickt ihm dankend zu. Und man ſoll es nicht glauben! Die Terrine wird leer Ausgezeichnet hat es geſchmeckt. Das iſt Udo Wendt zwar unfaßbar, aber es iſt einmal ſo. „Schade... das wird wohl das einzige Mal geweſen ſein, daß ich Flecke gegeſſen habe. Frau Raſp hat einen Widerwillen dagegen. Aber es kommt ſicher darauf an, wie man ſie zubereitet! So würzig und weich gekocht, ſäuerlich dazu, ſchmecken ſie ausgezeichnet.“ Doris ſtrahlt bei ſeinem Lob über das ganze Geſicht. „Ich geb mir alle Mühe, weil ich Ihnen ſo dankbar bin, Herr Wendt! So ſehr dankbar!“ „Na, na, ſo viel Grund zur Dankbarkeit haben Sie nicht! Sie arbeiten ja auch! Vielleicht entſinne ich mich doch noch auf einen Kiſtenmacher!“ Der Leſer kann ſich vorſtellen, daß ſich Billy ſo ſchön als möglich machte, um Eindruck zu ſchinden. Erſt wollte er den Sportanzug zur Bekleidung ſeines Korpus verwenden, dann aber dachte er daran, daß der Eden⸗Pavillon eine verdammt noble Sache ſei und daß ſchwarz ſchlank mache. Ergo holt er alſo den dunklen Sakkbanzug aus dem Schrank und als er dann vor dem Spiegel ſteht, ſchweißgebadet, denn er hat inzwiſchen auch die Kra⸗ watte angelegt, da findet er ſich eigentlich garnicht mehr dick. Er hat auch nicht unrecht! Billy ſieht wirklich ganz ſcharmant aus. Er hat ein volles, immer lachendes Ge⸗ ſicht und treue Augen. Als er in das Veſtibül herunterkommt, um dort Mabel zu ſuchen, da ſteht ſie auch ſchon vor ihm. Erſtaunt ſieht ihn das Mädel an. „Haſt du dich aber fein gemacht!“ Billy bezwingt eine Verlegenheit und ſagt mit ge⸗ ſpielter Gleichgültigkeit:„Ja, habe'ne kleine Sache vor! Nette Stadt dieſes Berlin! Höfliche Männer und ſcharmante Frauen!“ „Du willſt doch nicht ſagen, daß du ein Rendezvous haſt, daß du dich mit einem Sweetheart triffſt?“ „Der Kavalier genießt und ſchweigt!“ ſpricht Billy großartig. Das Wort hat er einmal aufgeſchnappt und es hat ihm außerordentlich imponiert. Mabel ſcheint nervös zu werden. Billy ſtellt es zu ſeiner Freude feſt und in gönnerhaftem, väterlichen Tone ſpricht er:„Aber damit du um mein Seelenheil nicht beſorgt biſt, ſage ich dir, daß ich eine ſehr ſchar⸗ mante Dame treffe, aber ſie hat bereits die Fünfzig überſchritten!“ „Oh... iſt das möglich?“ „Ja... ſie iſt vom Theater! Sie. ſie hat „ na was hat ſie denn gleich.. ach ſo ſchule!“ „Was? Eine Sprechſchule?“ „O ves! Man kann bei ihr richtig ſprechen und ſingen lernen! In ſieben Sprachen! Jawohl, in ſieben Sprachen, ſogar in Latein!“ „Und ſingen willſt du auch lernen? Aber warum denn?“ „Das darf ich dir ja eigentlich nicht ſagen, aber du kannſt doch ſchweigen! Alſo höre! Auf den Wunſch einer ſcharmanten, alleinſtehenden Dame, die eine be⸗ rühmte Künſtlerin iſt, bilde ich mich aus! Ich ſoll ihr Partner werden! Sie ſagt, ich habe eine prächtige Stimm-“ „Prächtige Stimme! Dabei denkt knarrt, wenn du den Mund auftuſt!“ Billy verbarg die Wut hinter einem überlegenen Lächeln. „Das ſcheint dir nur ſol Es läßt ſich da allerhand tun!“ „Aha... und jetzt willſt du zum Unterricht?“ „Der geht erſt los! Jetzt will ich ſie erſt einmal ken⸗ nenlernen. Mr. Wendt hat es vermittelt, er ſagt, es ſei eine ſehr ſcharmante Dame, die trotz ihrer 52 aus⸗ ſchaue wie 26 Jahre! Alſo ſei mir nicht böſe, wenn ich dich jetzt etwas ohne Aufſicht laſſe... aber ich muß fort!“ Er nickte ihr mit aller ihm zu Gebote ſtehenden Freundlichkeit zu und verließ das Hotel. Ganz langſam tat er es, denn er bemerkte, daß ihm Mabel folgte. Und als er in das Auto ſtieg, da ſprach er ſchön klar und deutlich, damit es Mabel ja genau hören konnte:„Nach dem Eden⸗Pavillon!“ Mabel hörte es nicht, aber ſie ließ es ſich von dem Liftboy ſagen. eine eine Sprech⸗ man, eine Tür 2 Aꝓꝓqqd/;ʒÿ&/ꝑ.ꝗ!!! ꝰ² yyy: et Kreuz und Quer Der Lappenpapa aus— Halberſtadt.— Darf man in ſeiner Wohnung ein Kamel halten?— Kätſelhafter Spuk im Haushalt. Vor einiger Zeit erregte eine Karawane Aufſehen, die aus dem hohen Norden nach Stockholm kam und im König⸗ lichen Tiergarten Biwak bezog. Es war eine Lappenfamilie mit vielen Kindern und noch mehr Renntieren, die vor den Toren der Stadt ihr Zelt aufſchlug, die neugierigen Stock⸗ holmer zu Fahrten in der Akja, dem bootähnlichen Renn⸗ lierſchlitten, einlud und aus Renntierknochen verfertigte Brieföffner zum Kauf anbot. Nicht gering war das Erſtau⸗ nen, als bekannt wurde, daß der Lappenpapa zwar vom nördlichen Polarkreis kam, in Wirklichkeit jedoch aus— Halberſtadt am Harz ſtammte. Was ihn bewogen hatte, während der erſten Kriegsjahre nach Lappland zu gehen, dort eine wohlhabende Tochter des Landes zu heiraten und omade zu werden, darüber war nichts von ihm zu er⸗ fahren. Das Merkwürdigſte an der Sache war vielleicht, daß er nicht nur ſeine Vergangenheit vergeſſen zu haben ſchien, ſondern im Ausſehen, im Gang und der Sprache von einem Lappen nicht zu unterſcheiden war. Er hatte vom Rauch der Kata die gefurchte pergamentartige Haut und die hohe piepſende Stimme ſowie die typiſche vornübergeneigte Hal⸗ tung bekommen. Trotzdem wunderten ſich die Stockholmer ein wenig darüber, daß ihnen das Volk im Land der Mit⸗ ternachtsſonne durch einen Lappen aus Halberſtadt präſen⸗ tiert wurde. Nicht mit Renntieren nach Stockholm, aber mit einem Kamel war ein braver tuneſiſcher Kameltreiber nach Paris gekommen. Während der Pariſer Weltausſtellung hatte ſich Ben Moktar— ſo hieß er— in dem Parterregeſchoß eines alten Hauſes in der Rue des Feuillantines, gar nicht ſo weit vom Luxembourg⸗Palais, wo die würdigen Herren des franzöſiſchen Senats tagen, eine beſcheidene Wohnung gemietet. Sein braves Höckertier hat im Laufe der Aus⸗ ſtellungmonate viele Hunderte, vielleicht Tauſende von un⸗ ternehmenden Provinzlern und entzückten Kindern auf ſei⸗ nen Rücken genommen und ſie durch die orientaliſchen Wunderbauten getragen. Im ſonnigen Sommer und Herhſt konnte Ben Moktar das geliebte Kamel ruhig abends in den offenen Stall führen, den die fürſorgliche Ausſtellungs⸗ leitung zur Unterbringung der Dromedare, Ponys uſw. vorbereitet hatte. Aber dann begann das rauhe Europa dem Kinde des warmen Südens ein ſehr unfreundliches Geſicht 15 f 155 der 5 1 5 5 8 2 ns, die de äubi oſſe und Kamele 1 Herz kegt, fürchtete ar die Veſundheit ſeines Brotverdie⸗ ners. Er überlegte nicht lange, ſondern nahm das Kamel am Halfterband, marſchierte, unbekümmert um Autoge⸗ brauſe und Erſtaunen der Paſſanten, den weiten Weg bis ins 5. Arrondiſſement und führte das Tier in ſein eigenes Zimmer, wo er ihm eine Strohſchütte unterlegte. Nun iſt ein Kamel zwar kein reißendes Tier, ſondern ein ſehr nützliches Weſen, aber— es verbreitet nun einmal keinen angenehm zu nennenden Duft und pflegt außerdem die Morgenröte mit ſehr wenig melodiſchen Grunz⸗ und Brummtönen zu be⸗ grüßen. Kein Wunder alſo, daß die übrigen Hausbewohner über dieſen neuen Mieter wenig entzückt waren, und daß die Beſchwerden bei dem Beſitzer nur ſo hagelten. Nachdem das Einſchreiten des zunächſt beauftragten Hausverwalters an der unerſchütterlichen Ruhe des Orientalen völlig ge⸗ ſcheitert waren, ging der Herr Eigentümer ſelbſt zum ent⸗ ſcheidenden Angriff vor. Ben Moktar aber zog nur ſeinen Mietsvertrag heraus und las in— wenn auch gebrochenem, ſo doch durchaus verſtändlichem— Franzöſiſch jenen Abſatz vor, in dem den Mietern ausdrücklich verboten wird, Hunde, Katzen oder Vögel zu halten. Von Kamelen war darin mit keinem Wort die Rede, wobei nebenbei bemerkt ſei, daß trotz dieſer drakoniſchen Beſtimmung aller Pariſer Normalmietverträge ungefähr in jeder Wohnung die Vo⸗ gelkäfige vor den 5 hängen, ſchwarze Katzengeſichter Fina e und luſtiges Hundegebell aus allen Türen dringt! Der Hausbeſitzer beruhigte ſich dabei aber nicht, vor allem, weil er ſich ſchaudernd erinnerte, daß Ben Moktar ſich in einer Sonderklauſel das Mietsrecht auf die Wohnung im Falle der Wiedereröffnung der Weltausſtellung auch für das nächſte Jahr vorbehalten hatte. Er ging alſo vor den Kadi, aber die Verhandlung mußte zunächſt vertagt wer⸗ den, da der Tuneſier gemeinſam mit dem beſchuldigten Ka⸗ mel unterdeſſen unter die Palmen ſeiner ſonnigen Heimat e br, iſt, um dort die während der Ausſtellung ver⸗ ienten Francs zu verzehren. Bei dem langſamen Trott des Amtsſchimmels iſt anzunehmen, daß der Streitfall frühe⸗ 5 nächſtes Jahr um dieſe Zeit entſchieden ſein wird, ſo aß Beſitzer und Bewohner des Hauſes in der Rue des Feuillantines jetzt inſtändigſt darum beten, daß die Aus⸗ ſtellung entweder nicht mehr geöffnet wird oder daß wenig⸗ — 5 gutes Wetter herrſchen möge, damit Ben Moktar ſeine 5 1 nicht wieder in einen Kamelſtall umzuwandeln raucht. Immerhin iſt es doch noch beſſer, ein Kamel in der Woh⸗ nung zu haben als ein„Geſpenſt“ oder einen Dieb. wie es da in einer Gerichtsverhandlung in Berlin offenbar wurde. Eine der Hausfrauen, die als Zeuginnen erſchienen waren, faßte es etwa in die Worte zuſammen:„Ja, und wenn Hertha vierzehn Tage im Hauſe war, begann es einfach— man hatte den Eindruck— zu ſpuken. Man ſuchte die ſil⸗ berne Auflegegabel, die noch vor wenigen Stunden dage⸗ weſen war. Jetzt aber war ſie verſchwunden. Die Gabel mußte doch da ſein! Die Wohnung wurde auf den Kopf ge⸗ ſtellt, die Gabel aber war und blieb weg. Es war rätſel⸗ haft oder man hatte gerade ein neues Buch gekauft und darin geleſen. Man hatte es mit einem Buchzeichen ver⸗ ſehen weggelegt. Man wollte ſpäter weiterleſen. Weg war das Buch, einfach wie in die Erde geſunken. Es gab natür⸗ lich viel Aerger im Haus, denn Sie wiſſen ja, Herr Rat, wie die Hausheren ſind. Die geben doch vor allem uns Hausfrauen die Schuld an allem. Man macht uns unſere Unordnung zum Vorwurf. Damals z. B., als mein Mann abends ausgehen wollte und er den Schrank aufmachte und — ſtellen Sie ſich bitte vor, was man zu hören bekam, als er ſeinen ganzen Smoking nicht fand. Eine Lodderei, ſo hieß es, herrſche hier in dem verdammten Haus. Ja, und in Wirklichkeit hatte alles die Hertha beiſeite gebracht. Aber wer wollte das ahnen, und wir kamen alle erſt viel ſpäter darauf, weil ſie auch gar nicht nach ſo etwas ausſieht!“— Nein, dieſes Fräulein Hertha ſah in der Tat nicht darnach aus. Im Gegenteil, ſie war anzuſchauen wie die vierſchrö⸗ tige Biederkeit in Perſon. Dazu war ſie auch in ihrer Ar⸗ beit wirklich perlenhaft und prima, und wenn etwas fehlte, 910 ſie ſuchen mit der Energie, die ſie auch ſonſt beim eppichklopfen oder Schrubben bewies. Es war„eigent⸗ lich mehr Zufall“, ſo erklärte eine andere Zeugin, daß ſie eines Tages, als Hertha einholen war, in die Taſche der Schürze faßte, die Hertha vor ihrem Ausgang in der Küche abgehängt hatte.„Ja, und da habe ich mich vor Erſtaunen gleich auf den Küchenſtuhl hinſeßen müſſen. Denn was hatte ich in meiner Hand? Sechs von meinen ſilbernen Kaffee⸗ löffeln!“ Nun ging man forſchenderweiſe weiter vor. Man unterſuchte z. B. in der Abweſenheit Herthas deren Koffer, und man fand Kaffeelöffel und Eßlöffel und Bücher und Ringe und allerlei Zierat, ſogar Kleidungsſtücke. Aller⸗ dings trug von den ſilbernen Geräten nichts das Mono⸗ gramm der Familie, bei der Hertha gerade in Stellung war. Auch ſonſt fand man keine der verſchwundenen Sachen in ihrem Koffer. Neue Rätſel! Man wußte ja damals nichts von dem Trick des Mädchens, das die derzeitig geſtohlenen Gegenſtände ſtets zunächſt beim Bräutigam in Sicherheit brachte und erſt ſpäter wieder an ſich nahm, wenn es in eine neue Stellung kam. Und es war eigentlich nichts Rät⸗ ſelhaftes und Geſpenſtiſches an dieſem Vorgang, ſondern das gute Fräulein Hertha ſammelte auf ſolch äußerſt prak⸗ tiſche und bequeme Weiſe nur ihre Ausſteuer zuſammen, da es demnächſt zu heiraten gedachte, und ſie ſtellte ja nun mit ihren gefüllten Koffern auch ſchon eine recht gute Partie dar. Jetzt vor Gericht wollte ſie alles geſchenkt bekommen haben. Dem widerſprachen aber die als Zeuginnen erſchie⸗ nenen Hausfrauen energiſch, und Fräulein Hertha erhielt ſechs Monate Gefängnis. 5 Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball. Seckenheim iſt für morgen nach Ladenburg verpflichtet und wird dort vor einer großen Aufgabe ſtehen. Ladenburg gilt heute als eine der ſpielſtärkſten Mannſchaften der ſpielſtärkſten Mannſchaften der Kreisklaſſe J. Für Secken⸗ heim iſt der Gang um ſo ſchwerer, als Walz, Gropp und Wohlfahrt nicht mit von der Partie ſein werden, da dieſe 3 Spieler in der Stadtmannſchaft aufgeſtellt ſind, die aus Anlaß des Kreisparteitages in Heidelberg ſpielen. Gute Erfolge! ch Mannheimer Amaleurboxer in Straßburg. Mannheims Amateurboxer haben eine Einladung be⸗ kommen, am 12. Juni in Straßburg mit ihrer Staffel einen Städtekampf gegen Straßburg zu beſtreiten. Die Mannhei⸗ mer Amateure werden dieſer Einladung Folge leiſten und in Straßburg mit folgender Mannſchaft an den Start gehen: Fliegengewicht: Geißler; Bantam: Stetter; Feder: Hoffmann; Leicht: Piotrowjky; Welter: Wurth; Mittel: Schloteki; Halbſchwer: Bolz; Schwer: Wagner— Am 3. Juni wird außerdem die Boxſtaffel von Sparta Wien in Karlsruhe gegen eine verſtärkte Staffel der badiſchen Hauptſtadt antreten, wobei in der Wiener Staffel u. a. auch der Zweite bei den deutſchen Meiſterſchaften im Feder⸗ gewicht, Jaro, ſtarten wird. Auswärtiger Sport Wenn auch der Himmelfahrtstag eine ganze Reihe von Veranſtaltungen vorwegnahm, ſo bleibt für den Sonntag vor Pfingſten doch noch ein umfangreiches und vielgeſtaltiges Sportprogramm zurück. Die Fußballer haben ihr Ereignis in der Vorſchlußrunde zur Deutſchen Meiſterſchaft, die in Köln die beiden weſtdeutſchen„Sterne“ Schalke und Fortung Düſ⸗ ſeldorf und in Dresden die„Nordländer“ Hannover 96 und den Hamburger SV. zuſammenführt. Im Handball finden die Gruppen⸗Endſpiele nach ſcharfer Punktefagd ihren Ab⸗ ſchluß. Aus dem übrigen Geſchehen ragen die vier Davis⸗ pokalſpiele mit dem Treffen Deutſchland— Ungarn in Buda⸗ peſt heraus. 1 8 Im Fußball iſt natürlich die Meiſterſchafts⸗Vorſchlußrun de der Gegenſtand allgemeiner Aufmerkſamkeit. Im Köln⸗Müngers⸗ dorfer Stadion kommt es zum Kampf der weſtdeutſchen Grö⸗ ßen Schalke 04 und Fortung Düſſeldorf, beides Mannſchaften, die auch in dieſem Jahre würdig genug wären, den Titel des Meiſters zu tragen. Im Dresdner Oſtragehege ſtreiten ſich der Hamburger SV. und Hannover 96 um den Eintritt ims Endſpiel. In ſämtlichen ſüddeutſchen Gauen gibt es dazu wieder Spiele um den Tſchammerpokal, ihre Zahl iſt allerdings diesmal beſchränkt. Zur Belebung des Pro⸗ gramms tragen wieder die Aufſtiegſpiele bei, die jetzt in ihr entſcheidendes Stadium treten und in abſehbarer Zeit die erſten endgültigen Gauliga⸗Neulinge herausbringen werden. In großer Zahl erſcheinen die Freundſchaftsſpiele auf dem Programm. Im Handball erleben die in den letzten Tagen ſtark„beſchleunigten“ End⸗ ſpiele zur deutſchen Meiſterſchaft ihren Abſchluß. Am Sonntag abend werden wir auch die Mannſchaften kennen, die ſich in der Vorſchlußrunde bekämpfen. Noch einige Meiſterſchafts⸗ ſpiele ſind in den ſüddeutſchen Gauen Südweſt und Württem⸗ berg rückſtändig. Der Gau Südweſt ſetzt ſeine Ausſcheidungs⸗ ſpiele für das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau fort. Hockey. Die junge Hockey⸗Elf Deutſchlands trägt, vom Länder⸗ kampf gegen Ungarn aus Budapeſt kommend, am Wochen⸗ ende in Wien ein Auswahlſpiel gegen die frühere öſterreichiſche Nationalmannſchaft aus. Zahlreiche Freundſchafts⸗ und Mei⸗ ſterſchaftsſpiele runden das Programm auch diesmal ab. Leichtathletik. Immer mehr gewinnt das Leichtathletik⸗Geſchehen an Umfang. Beſondere Ereigniſſe fehlen allerdings noch. Deutſch⸗ lands Geher haben in Leipzig einen harten Strauß mit den ſchwediſchen Vertretern zu beſtehen, nationale Sportfeſte ſtei⸗ gen in Forſt(mit Rekordmann Rudolf Harbig), Aachen(mit dem holländiſchen Sprinter Oſendarp), Ottenau(mit den badiſchen Spitzenkönnern Scheuring und Neckermann) und Wien(mit dem erſten Gepäckmarſch der SA.). Olympiaſieger Wöllke und Schaumburg ſind die Anziehungspunkte beim Polizeiſportfeſt in Hannover. Waſſerſport. Auch der Ruderſport iſt nach langer Winterzeit endgül⸗ tig erwacht, um ſeine Exiſtenz mit aller Kraft nachzuweiſen. Von den Ruderregatten des letzten Sonntags vor Pfingſten erwähnen wir die Veranſtaltungen in Dresden, Mülheim⸗ Ruhr und Amſterdam. Eine Langſtrecken⸗Kanuregatta führt von Speyer nach Ludwigshafen. Der TV. Cannſtatt führt einen gauoffenen Schwimmer⸗Staffeltag durch. Das „Gauoffene“ in Limburg⸗Lahn und der Beſuch Tiroler Schwimmerinnen in München verdienen weiterhin Erwähnung. Motorſport. Ueber 100 deutſche Fahrer nehmen an der 1. Internatio⸗ nalen Motorrad⸗Dreitagefahrt, die über deutſches, hollän⸗ diſches und beigiſches Gebiet führt, teil. Auch die Holländer und Belgier haben für die Fahrt, deren Start und Ziel in Spa liegt, eine ſtarke Streitmacht aufgeboten. Turnen. Nach den Ausſcheidungskämpfen in den einzelnen Gauen verſammeln ſich die beſten deutſchen Turnerinnen am Wochen⸗ ende in Wittenberg, um ihre neue Meiſterin im Achtkampf zu ermitteln. München hat wieder einmal das bekannte Tauben⸗ berg⸗Turnfeſt in ſeinen Mauern. Ringen. Eiche Sandhofen und der RTSV. Neuaubing tragen ihren Rückkampf zur Deutſchen Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ringen bereits am Samstag in Mannheim aus. Verſchiedenes. Einen Querſchnitt durch die ſportliche Arbeit der SA. wird man beim zweiten Hallenkampftag der SA.⸗Gruppe Heſſen in Frankfurt a. M. erleben. Beim Internationalen Baskettballturnier in Darmſtadt tritt der TV. 48 Kreuznach als Vertreter Weſtdeutſchlands gegen eine Auswahl des Elſaß an. Die Reichswettkämpfe der HJ. werden im ganzen Reichs⸗ Hebiet nachgeholt, dazu n die Prüfungen des BoW. 7 7 P Gchloßgemächer und Minnegaͤrten Von Hermann Ulbrich⸗ Hannibal Es liegt im Wunder des Lebens begründet, daß die Vergangenheit nirgends ſo urſprünglich überliefert iſt wie auf den Burgen und in den Schlöſſern, in denen Amor den Bogen beſonders ſtark ſpannte und nicht nur feſte Mauern durchſchoß, ſondern auch dicke Geſetzbücher durchlöcherte, wie an den Stätten, wo Frau Venus ihr Zauberreich entfaltete und als Königin herrſchte, ſo wie ſie auf dem Engelsbrun⸗ nen in Wertheim dargeſtellt iſt, mit dem Pfeil in der einen und dem geknickten Männerherzen in der anderen Hand. Wo Eros mit geſchwungener Fackel in den romantiſchen Gemächern wandelte und wo verſchwiegene Lauben das Ge⸗ heimnis ſeliger Stunden hüteten, ſchwebt die Glut heimlicher Leidenſchaften aus früheren Zeiten noch heute in den Lüften. Man müßte kein Menſch ſein, um nicht zu bemerken, daß in den Gärten und Parkanlagen dieſer Burgen und Schlöſ⸗ ſer die Roſen herrlicher und duftreicher blühen, und die Nachtigallen heller und ſchöner ſchlagen als anderswo Das trifft in außergewöhnlichem Maße für die trutzige Burg Goſeck über der Saale zu, die im 11. Jahr⸗ hundert von dem kaiſerlichen Statthalter Pfalzgraf Friedrich von Goſeck und ſeiner temperamentvollen Gemah⸗ lin Adelheid von Stade bewohnt wurde. Die lebenſprühende Adelheid, deren weißblondes Haar ein Volkslied befingt, gab dem Landgrafen Ludwig von Thüringen, dem Er⸗ bauer der Wartburg, in dem verträumten Minnegarten auf Goſeck Gelegenheit, heimlich ſeine Liebesluſt zu ſtillen, wenn die frommen Brüder des Burgkloſters ihren Chorgeſang ſummten, und die ſternenklare Nacht auf das Thüringer Land hinabſah. Obwohl Friedrich nichts von den Abwegen ſeiner Gemahlin ahnte, nahm die leidenſchaftliche Liebe zwi⸗ ſchen Ludwig und Adelheid ein trauriges Ende. In einer Fehde, die die Herrin von Goſeck zwiſchen beiden Männern herbeigeführt hatte, um von ihrem Gemahl erlöſt zu ſein, ſank der Pfalzgraf unter dem Spieß des Thüringer Land⸗ grafen tot zuſammen. Ludwig wurde auf Befehl des Erz⸗ biſchofs Adalbert von Bremen, des Bruders des Erſtochenen, verhafteb und auf die Burg Giebichſtein gebracht. Er be⸗ freite ſich aber durch einen kühnen Sprung, der ihm den Beinamen„der Springer“ eintrug, aus der Gefangenſchaft und ſühnte ſeine Schuld durch die Stiftung des Kloſters Reinhardsbrunn. Faſt neun Jahrhunderte ſind ſeit den Lie⸗ besnächten vergangen, aber auf der Burg Goſeck erzählt das zierliche Winzerhäuschen im Minnegarten noch von den ärtlichen Stunden, die den beiden flammenden Herzen dort ſchawden Aus dem 13. Jahrhundert iſt auf der kleinen Burg Caub im Rhein ein Liebesabenteuer in Erinnerung ge⸗ blieben, deſſen Folgen ſogar von politiſcher Bedeutung wa⸗ ren. Der Pfalzgraf hatte ſeine Tochter Agnes auf die In⸗ ſelbaſtei geſchickt, um ſie unerwünſchten Freiern zu entzie⸗ hen; er hatte aber die Rechnung ohne den draufgängeriſchen Otto von Wittelsbach gemacht, deſſen Liebesfeuer ſelbſt die Rheinfluten nicht löſchen konnten. Der junge Freier ſtieg auf einer Strickleiter in die Kammer der hübſchen Pfalz⸗ grafentochter, ohne daß Schloßhauptmann, Torwart, Hof meiſterin und Zofe etwas merkten. Eines Nacht aber wur⸗ den ſeine Beſuche doch entdeckt und dem Pfalzgrafen gemel⸗ delt, der ſich an den Erzbiſchof in Mainz um Rat in der Angelegenheit wandte. Der Erzbiſchof hatte Verſtändnis für junge Herzen, ſchickte dem Piaget einen Prieſter und ließ den Bund zwiſchen Otto und Agnes beim nächſten Lie⸗ besabenteuer gleich in der Burg ſegnen. Der Pfalzgraf ſtellte allerdings die Bedingung, daß das zu erwartende Enkelkind in dem Liebeskämmerlein das Licht der Welt er⸗ blicken müßte. Das armſelige Mauerloch gibt heute noch als„Winkel der Wonne“ von dem Ereignis Kunde, durch 55 die Wittelsbacher das Erbrecht auf die Rheinpfalz er⸗ ielten. In den beiden folgenden Jahrhunderten erſtrahlten die Burgen Gutenſtein, Coburg Vohburg und Ranis im Glanz der Venus. Auf Gutenſtein, hoch über dem Rhein, feierte Ludwig der Bayer mit der verführeri⸗ ſchen Ghiſelaine von Caub bacchantiſche Liebesmahle, bei denen die Frauen mit Weinlaub und Reben bekränzt waren. Während der tapfere Schweppermann aus ſeinem Gefolge zwei Rieſenſtiefel Wein austrank, leerte Ludwig mit der 2 koketten Ghrſelaine in vollen Zügen den Liebesbecher zu d ſpäter ein bitterer Werinuts tropfen fiel. Er eule 5 Nr Gifttrank, den Violante, die Münchner Rivalin Ghiſelamen für die Herrin auf Gutenſtein gebraut hatte. Die 1 Mauern der Feſte Coburg berichten von der Liebe des allen Berthold von Henneberg zu ſeiner jugendlichen Vorleserin Johanng. Sie ſteigerte ſich zu raſender Eiferſucht als Id. hanna ihre Gunſt auch noch dem Junber Balthaſar 50 biſchöflichen Hof zu Bamberg ſchenkte, der ſo verliebt 1 5 daß er ſich maskiert ins Schloß wagte. Später vernahmen die Coburger Mauern noch das Liebesgeflüſter der fürſt⸗ lichen Gattin Johann Kaſimirs„Aennchen mit der Biber⸗ mütze“, die die Unruhe ihres Herzens durch lebenslängliche Haft im oberſten Geſchoß der Burg büßte. Im Schloß Voh⸗ burg an der Donau verlebte Albrecht von Wittelsbach mit der bezaubernden Augsburger Baderstochter Agnes Ber⸗ nauer nach heimlicher Eheſchließung den Liebesfrühling, der mit der ergreifendſten Liebestragödie der deutſchen Ge⸗ ſchichte ſeinen Abſchluß fand. Die Burg Ranis in Thüringen erinnert an die mannstolle verwitwete Katharina von Brandenſtein, deren ſeidene Strumpfbänder die Inſchrift trugen„Wer mich liebt, den lieb ich wieder“. Ihre verlieb⸗ ten Augen veranlaßten Wilhelm den Tapferen, den Sohn des Kurfürſten Friedrich des Streitbaren, ſeine aus könig⸗ lichem Hauſe ſtammende Gemahlin in die Verbannung zu ſchicken und ihr ſein Schloß zu öffnen. Er erhielt die Strafe als er Katharina nach dem Tode ſeiner Gemahlin heiratete; denn in der Ehe ward aus der ſchwärmeriſchen Geliebten ein herrſchſüchtiges Weib. Zwei romanhafte Liebesgeſchichten ſchrieb Amor im 17. Jahrhundert auf der Burg Rheinfels, oberhalb von St. Goar am Rhein, und auf der Burg Runkel an der Lahn in das große Wunderbuch des Lebens. Auf der Feſte Rheinfels, die heute eine der ſchönſten rheiniſchen Burg⸗ ruinen iſt, verliebte ſich der galante Landgraf Ernſt von Heſ⸗ ſen in Chriſtel Dürnitzell, die blutjunge Tochter ſeines Kor⸗ porals. Da ſeine Zudringlichkeiten von dem graziöſen Back⸗ fiſch mit einer Ohrfeige quittiert wurden, entſchloß er ſich noch mit 67 Jahren, das 17jährige Mädchen zu heiraten. Auf der Burg Runkel führte Amor in anmutigem Verſteck⸗ ſpiel den Erbgrafen von Runkel mit Gertraude Regenbogen, der Tochter e Stabstrompeters, zum ehelichen Bund zuſammen. Das 18. Jahrhundert umſchließt die„galante Zeit“, in der die Liebesabenteuer kaum noch Abenteuer waren. In Schwedt an der Oder, in Würzburg mit Veitshöch⸗ heim und in Karlsruhe hat ſie einige ihrer bekannte⸗ ſten Denkmäler. Der tolle Markgraf von Schwedt, der nachts auf einem Brett von einem Eckfenſter ins andere wandelte, verwirrt mit ſeinem Andenken noch heute die Gemüter. In der fürſtbiſchöflichen Reſidenz zu Würzburg und dem Sommerſchloß in Veitshöchheim umgarnte Frau Venus ſo⸗ gar einen geiſtlichen Hirten. Der geniale venezianiſche Maler Tiepolo hat aus Rache dafür, daß ihn ſeine Geliebte mit dem Biſchof betrog, die beiden Untreuen in einer Liebes⸗ ſzene in einem Freskengemälde feſtgehalten. Dem Park in Veitshöchheim verleiht der Gegenſatz des dem Leben ent⸗ ſagenden Ordenskleides zu den ſüßen, lebensbeglückenden Liebeserinnerungen einen hinreißenden Zauber. Poeſievolle Standbilder erhöhen die Stimmung des entzückenden Para⸗ dieſes. In Karlsruhe hat ſich aus einem verträumten Lie⸗ besſchlößchen ſogar eine Großſtadt entwickelt. Der badiſche Markgraf Karl Wilhelm zog ſich aus ſeiner Reſidenz Dur⸗ lach dorthin zurück, um mit hundertundſechzig galanten Gartenmägdelein, die ſeidene Huſarenuniform trugen, ein orientaliſches Paradies zu gründen. Einen romantiſchen Ausklang des 19. Jahrhunderts ſtel⸗ len die beiden von Fürſt Pückler geſchaffenen Parks in Muskau und Branitz dar. In dem Rauſchen ihrer Bäume raunt es von ſeltſamen Liebesabenteuern. In dem Muskauer Park liegt die ſchöne Abeſſinierin Machbuba he⸗ graben, die der Fürſt als zwölfjähriges Mädchen auf dem Sklavenmarkt in Chartum kaufte, während in dem Park zu Branitz ein roſenumſponnener Tempel an die berühmte ſchöne Sängerin Henriette Sonntag erinnert, deren Wahl wiſchen einem jungen Grafen und einem alten Fürſten avon Kunde gibt, daß der unſchätzbarſte Vorzug für die Liebe die blühende Jugend iſt. RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuktgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, landwirtſchaftliche Notie⸗ rungen, Gymnaſtik; 6.15 Wiederholung der zweiten Abend⸗ nachrichten; 6.30 Frühkonzert(7—7.10 Nachrichten); 8 Waſ⸗ ſerſtandsmeldungen, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik: 8.30 Morgenmuſik; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.15 Mit⸗ tagskonzert; 14 Konzert bezw. Schallplattenkonzert; 15 Sendepauſe; 16 Nachrichten, Neues vom Tage; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonnkag, 29. Mai. 6 Frühkonzert; 7 Kurkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Bauer hör zu, Gymnaſtik; 8.30 Evang. Morgen⸗ feier; 9 Morgenmuſik; 10 Morgenfeier der SA; 10.30 Mai⸗ ſang im Odenwald: 11.15 Frohe Weiſen, Schallplatten; 12 Mittagskonzert; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 14 Der Schlüſſel, luſtiges Kaſperlſpiel; 14.30 Muſik zur Kaffeeſtunde; 15.30 Chorgeſang; 16 Nachmit⸗ tagskonzert; 18 Das Hornberger Schießen; 19 Nachrichten, Sport; 19.30 Bunte Auswahl für Jedermann; 20 Bunter Abend; 21 Konzert; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Oſtpreußen⸗ und Wehrkreisturnier 1938; 22.40 Un⸗ terhaltungs⸗ und Tanzmuſik; 24 Nachtkonzert. Montag, 30. Mai: 10 Beſuch bei Hagenbeck; 10.30 Sendepauſe; 18 Die Welt des Lichts, Hörfolge; 19.15 Fröhliches Allerlei; 20 24 Stun⸗ den Bedenkzeit, heiteres Spiel; 21 Tanz und Unterhaltung: 22.30 Nachtmuſik und Tanz. Dienstag, 31. Mai: 10„S. M. S. Wiesbaden“, Hörſpiel; 10.30 Sendepauſe; 18 Die Frau im deutſchen Volkslied; 19.15 Wer kann's am beſten?, Schallplatten; 19.40 Walfang unter deutſcher Flagge; 20 Wie es euch gefällt; 21 Alles tanzt mit; 22.20 Politiſche Zeitungsſchau: 22.35 Unterhaltungskonzert. Mittwoch, 1. Juni:. 10 Geſellige Muſik; 10.30 Sendepauſe; 18 Das deutſche Lied; 19.15 Bremsklötze weg, von deutſchem Fliegergeiſt; 19.45 Nur ein Viertelſtündchen; 20 Unterhaltungskonzert; 20.55 Schaltpauſe; 21 Stunde der jungen Nation; 21.30 Pied 22.30 Portugieſiſche Muſik; 23 Aus der Stadt der ieder. Reichsſender Frankfurt a. M.: Sonntag, 29. Mai: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter; 8.10 Guten Morgen, liebe Sonnel, Schallplatten; 8.30 Römiſch⸗katholiſche Morgenfeier; 9.10 Das Volk als Lebensſtrom; 9.30 Chorgeſang; 10.30 Das Lied der Ge⸗ treuen, Morgenfeier; 10.30 Deutſche Meiſter; 11 Feierſtunde auf der Steckelburg zum 450. Geburtstag Ullrichs von Hul⸗ ten; 12 Mittagskonzert; 14 Für unſere Kinder; 14.30 Uns gehört der Sonntag; 15 Unterhaltungskonzert mit Berichten vom Eintreffen der Deutſchland⸗Flieger am Ziel in Aſpernz 17 Nachmittagskonzert; 18 Heimat und Volkstum, Hörfolge; 18.30 Klingendes Kunterbunt; 19 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft; 19.10 Spork⸗ ereigniſſe des Sonntags; 19.35 Feſtaufführung anläßlich de⸗ 125. Geburtstages von Richard Wagner: Lohengrin, roman⸗ tiſche Oper; 20 Das Ergebnis des Deutſchlandfluges 19367 28.05 Davispokalſpiel Deutſchland— Ungarn; 28.15 Wit bitten zum Tanz; 24 Nachtmuſik. Montag, 30. Mai: 9.50 Mädels in der Tabakfabrik; 15 Für unſere Kinder 15.30 Sendepauſe; 19.10 Kleine Operettenrevue; 20 24 Stun⸗ den Bedenkzeit, heiteres Spiel; 21 Tanz und Unterhaltung 22.15 Kamerad, wo biſt du?; 22.45 Nacht⸗ und Tanzmufl. Dienstag, 31. Mai: 11.40 Wirtſchaft unter der Zeitlupe; 15 Lieder vom Bodenſee; 15.30 Sendepause; 18.30 Abſchied vom Mai; 19.10 Anſere Marine; 20 Aus Gorch Focks Tagebuch; 20.20 Kon⸗ zert; 21.20 Wer andern eine Grube gräbt...) 40 heiten Minuten; 22.20 Politiſche Zeitungsſchau; 22.35 Tanz⸗ und Unterhaltungsmuſik. f Mittwoch, 1. Juni: 5 105 Bilderbuch der Woche; 15.15 Fiedelhänschen, geig einmal; 15.30 Sendepause; 18.45 Fliegen des Deutschland 19.10 Virtuoſe Muſik; 20 Griechiſch⸗italieniſcher Abend; 22.30 Unterhaltung und Tanz. —— Die Volksgasmaske gewährt uns im Ernſtfall ſicheren Schutz vor allen chemiſchen Kampfſtoffen. A1 Hauſe und an 125 e b 1 5 4 + Offen. uf 255 Silas cut di a die Volks gas maske! 44 eller