1 ) 5 „ . 3 2 0 ö 5 1 * Pezugspreis: Monatlich M. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., am Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr bernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78429. ages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Deindblatt für den Stadtteil Mun. ⸗Sechenbelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keiner Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IV. 38. 1140 38. Jahrgang Keine Scheinlöſung! Jeſte Haltung Konrad Henleins.— Gegen die Vorherr⸗ ſchaft der Tſchechen. Budapeſt, 30. Mai. Konrad Henlein gewährte einem Sonderberichterſtatter des„Peſti Hirlap“ eine Unterredung, in der er noch ein⸗ mal ſeine entſchloſſene und feſte Haltung betonte. Auf eine Frage über ſeine Eindrücke auf ſeiner Londo⸗ ner Reiſe erklärte der Führer der Sudetendeutſchen, daß ſich der Engländer darüber im Klaren ſei, was eine künf⸗ ige Löſung bedeuten könne, die den Nakionalikäten die ihnen bisher vorenthaltenen Rechte geben würde.„Wer in Mitteleuropa Ordnung und Frieden will, muß vor allem jede Scheinlöſung ablehnen und alles ernſtlich wollen.“ Alle nichttſchechiſchen Nationalitäten haben heute in erſter Linie ihre berechtigten Anſprüche gegen das tſchechiſche Volk, das faktiſch im ausſchließlichen Beſitz der ſtaatlichen Macht iſt, durchzuſetzen; ſie haben alle im Sinne einer ge⸗ rechten innerpolitiſchen Geſtaltung ein Syſtem zu beſeiti⸗ gen, das den Stempel eines Prager Zentralismus und einer tſchechiſchen Vorherrſchaft trägt. Aus dieſem Grunde verden die Vertreter der Nationalitäten von Fall zu Fall mer die Form der zeitgemäßen Zuſammenarbeit finden. Der tſchechoſlowakiſche Staat iſt kein National⸗ ſtaat mit einigen unbedeutenden Minderheiten, ſondern ein Nationalitätenſtaat, in dem alle Volksgrup⸗ pen als gleichberechtigt anzuſehen ſind. Dieſe Einſtellung wäre die Vorausſetzung aller künftigen Löſungen. Meines Erachtens will man auf tſchechiſcher Seite die Unhaltbar⸗ keit der bisherigen Diskriminierung zugeben und gebraucht daher zunächſt einmal den Ausdruck Nationalſtaat oder Volksgruppe und ſpricht von Nationalitätenſchutz anſtelle von Minderheitenſchutz. Es wird darauf ankommen, ob nicht wieder eine jener Geſten vorliegt, die ſich praktiſch darin erſchöpft, daß man ein Wort für das andere gebraucht. Damit wäre der Sache natürlich nicht gedient. Die tſchechiſche Behauptung, daß eine Autonomie der Integrität der Tſchechoſlowakei widerſpreche, ſo ſtellte Henlein feſt, muß abſolut zurückgewieſen werden. Selbſt⸗ perſtändlich iſt jede Form der Autonomie, wenn ſie den Charakter einer echten Selbſtverantwortung haben ſoll, e mit dem Bruch mit der abſoluten orherrſchaft des tſchechiſchen Volkes. Darum geht es aber jetzt, nicht aber darum, die Integrität der Tſchecho⸗ lowakei ſchlechthin mit den Intereſſen unbelehrbarer tſche⸗ chiſcher Kreiſe zu identifizieren. Warum Truppenbewegungen? Auf eine Frage nach den Gründen der tſchechiſchen Truppenbewegungen erklärte Konrad Henlein, daß darüber auch in tſchechiſchen politiſchen Kreiſen die Meinungen auseinandergingen. Uns intereſſiert vor allem die Frage, ſo erklärte Konrad Henlein, ob von gewiſſen Stellen verſucht wird, mit der Armee Innenpoli⸗ tik zu machen. Inzwiſchen ſind bei beſtimmten tſchechiſchen Stellen bereits in dieſem Zuſammenhang außenpolitiſche Befürchtungen aufgetaucht. Konrad Henlein ſtellte auf Grund eigener Beobachtun⸗ gen feſt, daß es Tatſache ſei, daß ein Juſtand geſchaffen worden ſei, der im Widerſpruch zu der bis heute noch nicht geänderten Zuſage der Kegierungsſtellen ſteht, daß nur 12 ii rgang und einige Spezialtruppen einberufen wor⸗ en ſind. Am Schluß ſeines Geſpräches betonte Konrad Henlein: ich verfolge weiterhin meine Abſicht, die ich von der irſten Stunde an hegte, in der ich mich entſchloß, in die po⸗ tiſche Geſtaltung der Dinge einzugreifen: Durchſetzung und Sicherſtellung der Anſprüche der ſu⸗ detendeutſchen Volksgruppe gegenüber der Skaatsmacht und Schaffung einer gerechten innerpolitiſchen Ordnung. Ich habe keinen Grund, dieſe Einſtellung zu ändern. Meine Abſicht iſt es, die bisherige Linie feſtzuhalten und mich in en Kreis jener zu ſtellen, die an der Beſeitigung von Spannungen und Unzufriedenheit und damit an der Er⸗ haltung des Friedens arbeiten.“ Das Militär herrſcht! Mobiliſierung gegen den Willen des Miniſterpräſidenken! Die Londoner Preſſe bringt nach wie vor den Ereig⸗ niſſen in der Tſchechoſlowakei großes Intereſſe entgegen. Der konſervative„Obſerver“ läßt ſich aus Prag berichten, die Gefährlichkeit der augenblicklichen Lage beſtehe darin, daß die tſchechiſchen Truppen in den ſudetendeutſchen Ge⸗ bieten bei der Bevölkerung das Gefühl hervorriefen, ſie lebte in einem eroberten Land. Sogar in Prager Regie⸗ rungskreiſen gebe es Stimmen, die zur Vorſicht mahnten. e Erklärung Bechynes, daß die ie ehung der Suppen im Augenblick unmöglich ſei, ſei vielleicht als ein 9 gehn die Gemäßigten anzuſehen. Man ſage, daß der Chef des Generalſtabs die Mobiliſierung zwar mit Ermäch⸗ ligung 17 Staatspräſidenten, aber gegen den Rat des Mi⸗ niſterpräfidenten angeordnet habe. Nach Meinung gutunter⸗ tichteter Kreiſe ſeien ſich 5 8„Hodza und Krofta darüber klar, daß ſchleunigſt etwas geſchehen müſſe. Das Parlament und das Volk würden aber ſtark von der chauviniſtiſchen Jednota. Im übrigen ſchreibt der Berichterſtatter er habe eben eine Reiſe durch das Sudetenland gemacht und wünſche daß alle die, die behaupteten, daß dieſes unglück⸗ che Volk„die beſtbehandelte Minderheit in Europa ſei“, mit ihm nach Teplitz Schönau, Brür, Dur und Dienstag, den 31. Mai 1938 Nr. 125 Komotau hätten fahren können. In den deutſchen Städten und Dörfern riefen die tſchechiſchen Truppen Mißſtimmung und Unbehagen, wenn nicht gar eine Panik unter der fried⸗ lichen und äußerſt ſittſamen Bevölkerung hervor. Für den Reiſenden habe die Verbarrikadierung von Stra⸗ zen, Unterminierung von Brücken uſw. etwas Komi⸗ ſches. Es ſcheine, als wollten die Tſchechen in dieſer Ver⸗ faſſung einen europäiſchen Krieg abwarten. Ihre düſteren Geſichter geben ihre Ueberraſchung darüber wieder, daß kein Feind vorhanden ſei, mit dem ſie kämpfen könnten. Was aber für den Reiſenden eine Farce ſei, ſei für die Sudetendeutſchen eine ſehr ernſte Angelegenheit. Solange die Truppen nicht zurückgezogen ſeien, ſei es unmöglich, in einer ruhigen Atmoſphäre zu verhandeln. * Wie lange noch Mobiliſierung? Franzöſiſcher Journaliſt fuhr durch das kſchechiſche Heer⸗ lager— Geſperrte Straßen, Maſchinengewehrneſter, unter minierte Brücken Der Sonderberichterſtatter des„Paris Soir“, Jules Sauerwein, hat aus Prag ſeinem Blatt einen bemerkens⸗ werten Bericht über die Lage in der Tſchechoſlowakei, vor allem über die rieſigen militäriſchen Maßnahmen der Pra⸗ ger Regierung an ſämtlichen Grenzen, übermittelt. Sauerwein, dem man beſtimmt keine Voreingenommen⸗ heit zugunſten der Sudetendeutſchen vorwerfen kann, be⸗ richtet über eine Rundfahrt an die Grenzgebiete, insbeſon⸗ dere in die Umgebung von Komotau, wobei er an drei ver⸗ ſchiedenen Punkten bis an die deutſche Grenze gelangt iſt. Auf allen großen Straßen, vor allem auf der nach Chemnitz führenden Landſtraße, hat Sauerwein umgeſchla⸗ gene Bäume und beſonders hergerichtete Wegſperren ſeſt⸗ geſtellt. Rechts und links konnte er zahlreiche Unterſtände, Maſchinengewehrneſter und Sockel für Geſchütze wahrneh⸗ men. Tſchechiſche Offiziere ſah er mit Ferngläſern den Horizont abſuchen. Wiederholt wurde der Kraftwagen von Soldaten oder Polizeibeamten angehalten, und er hatte es nur ſeinen zahlreichen Ausweispapieren zu verdanken, daß er nicht feſtgenommen wurde.(J) Auf der Rſickfahrt nach Prag ſtieß er in der Nähe des kleinen Ortes Oſſek auf ein regelrechtes befeſtigtes Lager, das ganz offen vor aller Augen dalag und das bis in die kleinſten Einzelhei⸗ ten organiſiert war. Ganz in der Nähe fand eine Kirmes ſtatt. Die Kinder ſpielten nur wenige Meter von den Ma⸗ ſchinengewehren entfernt. „In anderen Gegenden“ ſo berichket Sauerwein u. a. weiker,„habe ich vollſtändig geſperrte Landſtraßen und un⸗ terminierte Brücken geſehen mit ihren bereits gelegten Zündſchnüren. Dies alles ſieht die Bevölkerung genau ſo liegen wie ich. Mir liegt es fern, dieſe Maßnahmen zu kri⸗ kiſieren, die ſich wahrſcheinlich auf allen Flanken des böh⸗ miſchen Vierecks wiederholen. Wie lange aber“, ſo fragt Sauerwein ſchließlich,„wird dieſe Mobiliſierung noch an⸗ dauern?“ Sauerwein berechnet dann die Ausgaben dieſer Mo⸗ biliſierung mit 700 Millionen Kronen. Dieſe Moblliſie⸗ rung würde, wenn ſie den ganzen Sommer andauert, die Badeorte Karlsbad und Marienbad und andere Kurorte völlig ruinieren und gleichzeitig im ſude⸗ tendeutſchen Gebiet ſtatt einer Beruhigung eine Wirt⸗ ſchaftskriſe auslöſen, ganz abgeſehen von den Rei⸗ bereien zwiſchen tſchechiſchen Soldaten und der ſudeten⸗ deutſchen Bevölkerung. Hieraus könnten, ſo folgert Sauer⸗ wein, jeden Tag Zwiſchenfälle entſtehen. Wieder ein Bekenntnis Der zweite Abſchnitt der Gemeindewahlen. Prag, 30. Mai. Nach den Ergebniſſen aus ſämklichen Wahlkreiſen Böh mens, Mährens und Schleſiens ſind bei den am 29. Mai ſtaͤttgefundenen Gemeindewahlen einſchließlich jener Orte, in denen Einheitsliſten der Sudetendeutſchen Parkei ein⸗ gebracht wurden, 307 009 deutſche Stimmen gezählt wor⸗ den. Auf die Sudetendeutſche Partei entfielen davon 282 235 oder 92.2 v. 9. der deutſchen Stimmen. Deutſche Marxiſtenſtimmen für die Tſchechen! Bei den Wahlen zu den Prager Bezirksvertretungen, die mit verhältnismäßig geringer Wahlbeteiligung durch⸗ eführt worden ſind, hat die SDP in allen Prager Bezir⸗ f n. in denen ſie kandidierte, die erwartete Stimmenzahl er⸗ rungen. Sie erhielt 10 879 Stimmen(6 Mandate). In den Bezirken, in denen der deutſch⸗demokratiſche Block, der von den Sozialdemokraten geführt wird, kandidierte, wurden 1393 Stimmen für dieſe Liſte abgegeben, dem aber ein Man⸗ dat nicht zuerkannt werden konnte, ſodaß dieſe Stimmen ſamt und ſonders den Tſchechen zufallen. Das Ergebnis der Wahl in Prag zeigt im übrigen tſchechigen Lager das gleiche Bild wie am Sonntag vorher. Zunahmen verzeichnen einerſeits die Tſchechiſchen Agrarier und— was man auf tſchechiſcher Seite als eine Vertrauens⸗ kundgebung zur Regierung erblickt— die Tſchechiſchen Volks⸗ ſozialiſten. Beſonders bedeutungsvoll aber für die Entwick⸗ lung in der tſchechiſchen Hauptſtadt muß die ſtarke Zunahme der Linksparteien beſonders der Kommuniſten er⸗ ſcheinen. Eine ſtarke 81 ff erlitten die rechtsoppoſitionelle Nationale Liga und die tſchechiſchen Faſchiſten, ebenſo die Tſchechiſche Gewerbepartei wie andere kleine Mittelgruppen. Einen empfindlichen Verluſt erlitten die demokratiſchen Par⸗ teien, der nach tſchechiſcher Meinung darauf zurückzuführen iſt, daß die Juden faſt ausſchließlich„tſchechiſch“ national wählten. 8 Rote Hochburgen erobert „Journal“ hebt in ſeiner Betrachtung über die Ergeb⸗ niſſe des Wahlſonntags in der Tſchechoſlowakei die bedeu⸗ tende Stimmenzunahme der Sudetendeutſchen Partei her⸗ vor. Anhand der Wahlſtatiſtik ſtellt das Blatt feſt, daß die Kommuniſten und Sozialdemokraten eine ſchwere Niederlage erlitten haben. Henlein habe mehr als 90 vH. der deutſchen Wählerſchaft auf ſich vereinigt. Sein Erfolg ſei noch viel deutlicher als am Sonntag vorher. Man habe einen Maſſenabzug der kommuniſtiſchen und ſozialdemokratiſchen Stimmen erlebt, die zur Sudetendeut⸗ ſchen Partei übergegangen ſeien. So habe beiſpielsweiſe Henlein im Induſtriegebiet von Reichenberg 10 zwei Drit⸗ kel der früher kommuniſtiſch ſtimmenden Wähler zu ſich aneh ieee Dieſes Phänomen ſei auch in anderen ahlgebieten zu verzeichnen, ſo in Süd⸗Mähren, wo die deukſchen Sozialdemokraten in die Reihen der Henlein⸗Par⸗ kei übergetreten ſeien. Polniſcher Wahlerfolg trotz Terror Die polniſche Preſſe feiert einmütig den Wahlerfolg, den die Polen bei den Gemeindewahlen in der Tſchechoſlo⸗ wakei davongetragen haben. Gegenüber den Parlaments⸗ wahlen im Jahre 1931 haben die Polen eine beträchtliche Zahl von Stimmen gewonnen, und das trotz des ſtarken tſchechiſchen Wahlterrors und trotz der Einberufung einer roßen Zahl von Stimmberechtigten wenige Tage vor der Wahl in das Heer. Der Terrot habe ſo große Ausmaße angenommen, daß im Kreiſe Freiſtadt die iſchechiſchen Agitakoren in einer ganzen Reihe von Ortſchaften die Aufſtellung von polni⸗ ſchen Liſten überhaupt 1 8 machten. Ohne ihre Exi⸗ ſtenz zu gefährden, hätten die Polen nicht wagen können, irgendwelche organiſatoriſche Vorarbeiten zu leiſten. Polen, die die polniſche Liſte zu unterſchreiben oder für ſie zu kandidieren wagten, ſeien von den Tſchechen mit dem Verluſt ihrer Arbeitsplätze in den Gruben, mit finanziellen Zwangsmaßnahmen und mit der Schließung der einzigen polniſchen Schule in Mähriſch⸗Oſtrau bedroht worden.„Gazeta Polſka“ ſtellt in einer Meldung feſt, daß eine ganze Reihe von Polen ſchwer mißhandelt worden iſt. Ein Pole namens Rusnok ſei mit Knüppeln und Steinen bis zur Bewußtloſigkeit geſchlagen worden. In der Meldung wird weiter darauf hingewieſen, daß das tſchechiſche Militär nur aus den Ortſchaften im polniſchen Sprachgebiet zurückgezogen worden iſt, die von der pol⸗ niſchen Grenze aus leicht überſehen werden können. Paris:„Go ſchneill wie möglich...“ Muß das ſudekendeutſche Problem gelöſt werden. Paris, 30. Mai. Der ruhige Verlauf des zweiten Wahlſonntages in der Tſchechoſlowakei wird von der geſamten Pariſer Preſſe mit Befriedigung verzeichnet. Der Wahlerfolg der Sudetendeut⸗ ſchen Partei wird als durchaus den Erwartungen gemäß ausgelegt. Der dem Quai d'Orſay naheſtehende„Petit Pa⸗ riſien“ ſchreibt u. a., die Erfolge der Henlein⸗ Anhänger ſeien beträchtlich. Der Eindruck der Enk⸗ ſpannung halte wieder an. Sowohl in Prag wie in den übrigen Hauptſtädten verfolge man aber die Entwicklung in der deutſch⸗tſchechiſchen Ausſprache mit großer Aufmerk⸗ ſamkeit. Der tſchechiſche Geſandte habe in dieſem Zuſam⸗ Nun wieder mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Fühlung genommen Die„Epoque“ ſtellt in ihrer Betrach⸗ tung des Wahlſonntags feſt, daß im ſudetendeutſchen Ge⸗ biet allgemein eine fühlbare Zunahme der Henlein⸗Anhän⸗ ger zu verzeichnen ſei. l Wenn man auch für die nahe Zukunft keine neuen Störungen zu erwarten habe, ſo bleibe immerhin das ge⸗ ſamte Problem in ſeiner Schwere beſtehen und müſſe ſo ſchnell wie möglich gelöſt werden. Das Blatt tiſcht dann abſchließend nochmals das Mär⸗ chen auf, daß England und Frankreich den Frieden ge⸗ ſichert hätten. N 8 „Makin“ meink, die internationale Lage ſcheine ſich ge ⸗ beſſert zu haben. Unter allen Umſtänden, ſo fährt das Blakk fort, dürſten die Dinge aber nicht in die Länge gezogen werden. Die Forderungen der Sudetendeutſchen hätlen be⸗ reits viel eher in Betracht gezogen werden müſſen. „Journal“ unterſtreicht in ſeinem Prager Bericht die Tatſache, daß es Henlein geglückt ſei, 90 v. H. der deutſchen Stimmen auf ſich zu vereinigen. Was die„Times“ ſagt Die Wahlen in der Tſchechoſlowakei geben den Londo⸗ ner Blättern wiederum Anlaß, ſich ausführlich mit dem tſchechoſlowakiſchen Problem zu befaſſen. Die offiziöſe„Ti⸗ mes“ ſtellt feſt, daß im Vergleich zu den Wahlen von 1935 die Sudetendeutſchen erheblich an Stimmen gewonnen hätten. In Gablonz ſei die Sudetendeutſche Partei ſogar auf 97 v. H. aller abgegebenen Stimmen gekommen. Das ſei ein erſtaunliches Ergebnis für eine Indu⸗ ſtrieſtadt. Sozialdemokraten und Kommuniſten hätten ſo⸗ gar in ihren Hochburgen ſchwere Verluſte erlitten. Auch in ihrem Leitartikel kommt die„Times“ zu dem bemerkenswerten Geſtändnis, daß hier und da die bri⸗ tiſchen Befürchtungen gegenüber Deutſchland vor einer Woche übertrieben geweſen ſein mögen, aber Deutſchland hätte immer ſo beunruhigende Methoden ſich ſein Recht zu holen... Unter dieſen Umſtänden könne man es nicht als unnatürliche Pera e anſehen, wenn die tſchechoſlowakiſche Regierung militäriſche Ver⸗ ſtärkungen in die Grenzgebiete ſchicke 1 i Das Ziel erreicht Auflöſung des Deutſchen Turnerbundes in Oeſterreich Berlin, 30. Mai. Der Deutſche Turnerbund hat, da er ſeine Hochziele, 1 des Blutes und Einheit des Volkes im Großdeutſchen Reich, verwirklicht ſieht, ſeine Selbſtauf⸗ löſung als Verband und die Eingliederung ſeiner Vereine in den Deutſchen Reichsbund für Hebbesübungen beſchloſſen. Die letzte Sitzung des Bundesturntages wurde im Gro⸗ zen Konzerthausſaal in Wien abgehalten. Bundesobmann Müller eröffnete die Feier mit dem Totengedenken. 38 Turner ſind aus den Vereinen des Turnerbundes her⸗ vorgegangen, die im Einſatz für Führer und Bewe⸗ gung ihr Leben gegeben haben. Bundesobmann Müller wies dann auf die ſchwere Arbeit hin, die der deut⸗ ſchen Turnbewegung in Oeſterreich geſtellt war und übergab dem Reichsſporkführer drei hiſtoriſche Fahnen, denen die Turner ſtets die Treue gehalten hätten und denen ſie gefolgt ſeien trotz aller Not. Anſchließend erinnerte Reichsſportführer v. Tſcham⸗ mer und Oſten daran, daß gerade in Wien ein Turner, Franz Kießling, einen mutigen und vorbildlichen Kampf für die Hochziele des deutſchen Volkes geführt habe. Als Ant⸗ wort auf ein Grußtelegramm telegraphierte der Führer: „Dem Deutſchen Turnerbund danke ich für die mir an⸗ läßlich ſeiner Ueberleitung in den Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen telegraphiſch ausgeſprochenen Grüße. Im Gedanken an die Verdienſte des Turnerbundes für das Deutſchtum und die nationalſozialiſtiſche Bewegung der Oſt⸗ mark erwidere ich ſie aufs herzlichſte.“ Leutnant Günther in der Heimat Des heldenhaften Retters Beiſetzung Innsbruck, 30. Mai. Der Sarg mit den ſterblichen Ueberreſten des durch ſeinen heldenhaften Einſatz bei der Unwetterkataſtrophe in der Steiermark ums Leben gekom⸗ menen Leutnants Wolfgang Günther vom Gebirgsartille⸗ rieregiment 79 traf in Innsbruck, der Heimat des verun⸗ glückten Offiziers, ein. Am Sonntag erfolgte in aller Stille ie Aufbahrung der Leiche in der evangeliſchen Pfarrkirche. Unter Orgelklängen wurde der Sarg, der mit der Reichs⸗ flagge bedeckt war, in die Kirche getragen und vor dem Altar aufgeſtellt. Am Spätnachmittag des Montag fand auf dem Friedhof in Mühlau, etwa eine halbe Stünde von der Kirche ent⸗ fernt, unter militäriſchen Ehren die feierliche Beiſetzung ſtolt. Apotheker und Volksgeſundheit Frankfurt a. M., 30. Mai. Auf dem 5. Deutſchen Apo⸗ thekertag erklärte Reichsapothekerführer SA⸗Brigadeführer Schmierer in ſeinem Rechenſchaftsbericht, die Geſundheits⸗ h des Reiches, zu der auch der Apotheker berufen ſei, habe drei große Aufgaben zu erfüllen: Erziehung des Volkes zur geſunden Lebensweiſe. Vorbeugung gegen Er⸗ krankungen und Heilung und Fürſorge des kranken Men⸗ ſchen. Der Apotheker habe nicht nur die Arzneimittel her⸗ zuſtellen und zu verkaufen. Er habe auch die ideelle Auf⸗ gabe, den Volksgenoſſen, der vertrauensvoll zu ihm komme, in der Erhaltung ſeiner Geſundheit weitgehend zu beraten. Dieſe neue Aufgabe des Apothekers habe ſeit dem Jahre 1933 ſelbſtverſtändlich eine Ueberbelaſtung des Berufes ge⸗ bracht und dadurch bedingt einen Mangel an Arbeitskräf⸗ ten. Auch der Apothebhrſtand habe unter ungeheurer Er⸗ werbsloſigkeit gelitten. Heute leide er an einem Mitarbei⸗ termangel. Der Reichsapothekerführer verlieh dem Apothe⸗ ker Feldhofen in Lampertheim(heſſen) die Her⸗ mann⸗Thomas⸗Medaille. Dieſe Medaille wird jährlich einem Berufskameraden in Anerkennung für wiſſenſchaftliche Leiſtungen in der Apothekerpraxis verliehen. Der Reichsinnenminiſter in Wien Berlin, 31. Mai. Reichsminiſter des Innern Dr. Frick begab ſich am Montag in Begleitung der Staatsſekretäre Pfundtner und Dr. Stuckart ſowie weiterer Mitarbeiter zur Einweiſung der neuen öſterreichiſchen Landesregierung nach Wien. Bei dieſem Anlaß wird auch eine Ausſprache mit den Gauleitern und Landeshauptleuten der Oſtmark⸗ gaue über die Durchführung der Neugliederung und Neuorganiſation der Verwaltung in den einzelnen Gauen und in der Stadt Wien ſtattfinden. *** 7 5 9 Politiſches Allerlei Rückgabe der engliſchen Befeſtigungen an Irland. Wie vom Dominienminiſterium mitgeteilt wurde, ſind die engliſch⸗iriſchen Verhandlungen über die Rückgabe der engliſchen Befeſtigungsanlagen an Irland abgeſchloſſen worden. Miniſterpräſident de Valera bezeichnete in einer Wahlrede das engliſch⸗iriſche Abkommen als einen Sieg des geſunden Menſchenverſtandes. Auf lange Sicht werde es England ebenſoviele Vorteile bringen wie Irland. Daß die ace zwiſchen Nord⸗ und Südirland eines Tages verſchwinden werde, ſei ſo ſicher wie der Sonnenaufgang. Als de Valera von der Notwendigkeit ſprach, daß Irland ſich jetzt auch ſelbſt verteidigen müſſe, wurde ein Zwiſchen⸗ ruf laut:„Es gibt nur einen Feind— das iſt England!“ de Valera antwortete:„Vielleicht, wir wiſſen es nicht. In der Zukunft wird jedenfalls jede Nation, die verſucht, uns unſeres Landes zu berauben, unſer Feind ſein!“ Noter tſchechiſcher Pöbel Kar pathendeutſche Verſammlung überfallen Preßburg, 31. Mai. Am Sonntag fand in Unterſeifen in der deutſchen Sprachinſel Zips eine Wahlverſammlung der Karpathen⸗ deutſchen Partei ſtatt. Kommuniſten verſuchten unter Füh⸗ rung von tſchechiſchen Volksſozialiſten die Verſammlung durch Abſingen der Internationale zu ſtören, wurden aber von den Ordnern der Karpathendeutſchen Partei wieder an die Luft befördert. 5 N 1 Bei dem Handgemenge erhielt ein Ordner arpa⸗ thendeukſchen Partei einen Meſſerſtich, wobei das Meſſer aber glücklicherweiſe an einer Rippe abrutſchte ſodaß die Verletzungen nur leicht ſind. In der Verſammlung erſchienen zwei Gendarmen, die nach Waffen ſuchen wollten. Da im Saal größte Ruhe Reit de und die Verſammlung nicht 5 wurde, for⸗ rte der Abgeordnete der Karpathendeutſchen Partei, Kar⸗ maſin, die Gendarmerie auf, den Saal zu verlaſſen. Dieſe gen ſich zurück, und der Regierungsvertreter unterbrach die 1 für 45 Minuten. Nach dieſer Unterbre⸗ 9072 ging die Verſammlung in vollſter Ruhe zu Ende. or der Turnhalle tobte der rote Pöbel weiter und warf Fenſterſcheiben ein, wobei ein Stein knapp neben dem Regierungsvertreter niederſauſte. Vorwärts an der Teruel⸗Front Offenſive in einer Breite von 80 km Bilbao, 30. Mai. Die nationalen Truppen ſetzten ihren Vormarſch an der Teruel-Front in einer Breite von 86 km mik gutem Erfolg fort. Sie wurden dabei unterſtützt durch eine Offenſive, die die Streitkräfte des Generals Aranda im Küftenabſchnitt unlernahmen. Südweſtlich von Teruel konnten die nationalen Truppen wieder einige Höhen erobern, durch die ſie das Vorrücken der motoriſterten Kolonnen auf der Straße nach Sagunt decken konnten. Im Abſchnitt von Villafranca del Eid er⸗ oberten die nationalen Truppen die Schlüſſelſtellung von Ares, die für den Angriff auf die Stadt Albocacer eine wichtige Rolle ſpielt. je Tiefe des Vormarſches betrug durchſchnittlich 6 km. Nach der Beſetzung der Ge⸗ N bietet das Gelände jetzt weniger Schwierig⸗ eiten. Bei dieſer Gelegenheit wird an eine Erklärung des bol⸗ ſchewiſtiſchen Anführers Miaſa erinnert, der im Februar in einer franzöſiſchen Zeitung behauptet hatte, daß der Paß von Escadon der ſich ſeit Samstag im Beſitz der nationalen Truppen befindet, die wichtigſte erteidigungs⸗ ſtellung für Valencia iſt. Es werde, ſo hatte Miaja behaup⸗ tet, den Nationalen niemals gelingen, dieſen Paß zu über⸗ ſchreiten. An der Caſtellonfront machten die nationalen Truppen bei ihrem ſiegreichen Vormarſch 625 Gefangene, während ſie an der Teruelfront 407 Bolſchewiſten gefangen⸗ nahmen. Der Heeresbericht beſtätigt ferner die Beſet⸗ ung zahlreicher Orte und die Ueberwindung der ſchwierigſten Geländehinderniſſe in dieſen Abſchnitten. Unter der Materialbeute fielen den nationalen Truppen u. a. fünf ſowjetruſſiſche Tanks, ein Panzerwagen, eine Haubitze und zwei Panzerabwehrgeſchütze in die Hände. Immer näher an Caſtellon Albocacer von zwei Seiten angegriffen An der Front zwiſchen Teruel und der Küſte iſt die nationale Front in ſtändigem Vorgehen. Die nationale Flugwaffe bombardierte im Laufe des Montag die feind⸗ lichen Stellungen, während die nationalen Jagdmaſchinen die eiligſt aus Caſtellon herankommenden Verſtärkungen angriffen. Unter den Erſatzformationen befinden ſich viele von anderen Fronten abgezogene Regimenter. Die Truppen des Generals Garcia Escames gingen über die Ortſchaft Puebla de Valverde hinaus, während ein ande⸗ rer Teil dieſer Kolonne die weiter weſtlich gelegene Ort⸗ ſchaft Mora de Rubielos beſetzte. Im Abſchnitt Mos⸗ queruela drängten die Nationalen die Roten 4 km zurück. Südlich von Villafranca del Cid beſetzte die Navarra⸗Di⸗ viſion Viſtabella, von wo aus eine direkte Straße nach Caſtellon führt. Das Städtchen Albocacer, das von den Noken wegen des dork befindlichen wichtigen Waffen⸗ und Materiallagers a0 verteidigt wird, wird jetzt von den Nationalen im Nor⸗ en und Weſten ende e Nach ſeinem Fall rückt ein Angriff auf Caſtellon in unmiktelbare Nähe. General Aranda rückt längs der Küſte vor, indem er den Feind weiter vor ſich hertreibt.— Werden beim Einkauf von Erdal jetzt gesport und zur noch besseren jaglichen Erdal Schoh- pflege verwendet.- Dann halten die Schohe länger u. bleiben länger schön! Höllenmaſchine ſtatt Geld Neuer Mord der GPU.— Das Rokterdamer Akkenkak. Warſchau, 30. Mai. „Gazetg Polſka“ meldet, daß in Rotterdam der ukrai⸗ niſche hetmann Konowalec, der Leiter der ſich auch in Po⸗ len betäligenden illegalen„Nationalen Ukrainiſchen Orga⸗ niſation“, ums Leben gekommen iſt. Konowalec habe ſich unter dem Namen Nowak in Rotterdam aufgehalten und ſei dort von einer Bombe getötet worden.. Unterdeſſen iſt es der holländiſchen Polizei gelungen, die Hintergründe dieſes Attentats völlig zu klären. Das Opfer dieſes GPll⸗Anſchlags iſt tatſächlich der Ukrainer Eugen Konowalec. Als im Jahre 1926 in Paris der da⸗ malige Führer der Ukrainer, Hetman Petljura, ermordet worden war, übernahm Konowalec deſſen Aufgaben. Ko⸗ nowalee war am 23. Mai nach Rotterdam gekommen, weil er dort von einem Landsmann namens Waluch eine grö⸗ ßere Geldſumme erhalten ſollte. Um die GPll⸗Agenten zu täuſchen, benutzte Konowalee bei ſeiner Reiſe nach Holland einen Paß, der auf den Namen Nowak ausgeſtellt war. Trotz dieſer Vorſichtsmaßnahme war er der GP in die Falle gegangen, denn Waluch war ſelbſt GPll⸗Agent. Er übergab in einem Kaffee Konowalec ein Paket, das an⸗ . Banknoten enthalten ſollte, tatſächlich aber Höllenmaſchine verbarg. Unmittelbar nach Empfang des verhängnisvollen Pakets verließ Konowalec das Kaf⸗ fee. Auf dem Coolſingel, der Hauptſtraße von Rotterdam, ereignete ſich dann wenig ſpäter die Exploſion. eber die Ermordung Konowalecs wird noch bekannt, daß zur Zeit des Mordes der ſowjetruſſiſche Dampfer„Menſchinſki“ im Hafen von Rotterdam lag. Der Dampfer war am 20. Mai aus Antwerpen mit einer Ballaſtladung eingetroffen und hat am Tage nach der Mordtat Rotterdam mit Beſtimmung Leningrad verlaſſen. Die Bermukung, daß der Mörder mit dem Dampfer „Menſchinſki“ nach Kokkerdam gekommen iſt und mit Hilfe dieſes Dampfes nach Sowſekrußland enkfloh, liegt auf der Hand. 5 e eine teilt wurden. Noch eine Höllenmaſchine Kommuniſten wollten nationalſpaniſche Schiffe verſenken. Kopenhagen, 30. Mai. In der Nacht zum 22. Mai war in dem jütiſchen Hafen Fredrikshaven von unbekannten Perſonen eine Höllenmaſchine vor dem Bug zweier für eine Reederei in San Sebaſtian erbauter Schiffe von i 900 Tonnen angebracht worden. Die Höllenmaſchine explo⸗ dierte und beſchädigte den einen Dampfer über und unter der Waſſerlinie. Da die Schotten jedoch geſchloſſen waren wurde das Sinken des Schiffes verhindert. g Der däniſchen Polizei iſt es nun gelungen, das Akkental aufzuklären. Sie verhaftete vier Kommuniſten aus Kopen hagen, von P den Anſchlag zugaben. Nachdem ſie in der Nacht die Höllenmaſchine vor dem Bug der Schiffe befeſtigt halten, ſind ſie in einem Mietsauko über Aalbor nach Kopenhagen geflüchtet. Die beiden anderen Verhafte. ken konnten der Beihilfe überführt werden. Die Hinker, gründe des Anſchlages ſind, wie einwandfrei feſtgeſtellt wurde, politiſcher Natur. Die weſteuropäiſche Gpel⸗Zentrale Eingreifen der holländiſchen Regierung gefordert Amſterdam, 31. Mai, Der GPU⸗Mord an Oberſt Konowalec in Rotterdam gibt der holländischen Preſſe Veranlaſfung, mit größtem Nachdruck ſtärkere Wachſamkeit gegen das verbrecheriſ Treiben der GPll⸗Agenten zu fordern. Das„Handelsblad“ ſtellt feſt, daß dieſer Mord keineswegs ein Ein⸗ zelfall, ſondern nur ein Glied in einer ganzen Kette ähnlicher Verbrechen des Kreml ſei. Das Blatt berichtet, daß ſeit 1923 in Holland eine Zentralſtelle der GP be⸗ ſtehe Dieſe Zentralſtelle ſei durch die ſowfetruſſiſche Abord⸗ nung bei der Haager Konferenz ins Leben gerufen wor⸗ den. In den Augen Moskaus gelte Holland als geradezu ideale Operationsbaſis für die Agenten der GPu. Wenn auch das feige Verbrechen in Rotterdam der erſte Gl. Mord ſei, der auf holländiſchem Boden verübt wurde, müſſe doch mit Sicherheit angenommen werden, daß zahl⸗ reiche GP-⸗Morde in anderen Staaten in der holländiſchen Zentrale vorbereitet worden ſind. Die Auslandsſtellen der GPu verſähen, wie die Cr⸗ F lehre, ihre Agenten beſonders häufig mit nie⸗ erländiſchen Päſſen und Ausweispapieren, die in der Fälſcherzentrale in Moskau hergeſtellt werden. De GPu betreibe in Holland umfangreiche Induſtrie⸗ u Kolonialſpionage. Jahrelang habe in dem Haag ein au geblicher Pole, der ſich Walter nannte, ungeſtraft wohnen und arbeiten können. Erſt viel ſpäter konnte feſtgeſtell werden, daß ſich hinter dieſer glänzenden geſellſchaftlichen Erſcheinung der Leiter der GPU⸗Zentrale tür Weſteuropa verbarg. Acht Jahre lang habe der Gph⸗ Agent Reis ungehindert in Holland ſein dunkles Hand⸗ werk treiben können. Die GPll habe ihre Spitzel in den holländiſchen Gewerkſchaften und Arbeitervereinen. Die letzten Ereigniſſe hätten wiederum gezeigt, daß die Erklärung Litwinow-Finkelſteins, die Sowfetunion kenne keinen perſönlichen Terror, Lüge ſei. die kommuniftiſche Internationale ſchrecke vor keinem Verbrechen zurück. die holländiſche Regierung müſſe daher alles tun, um dſeſe Gefahr vom Lande abzuwenden. Empörung in Holland Die allgemeine Empörung über den feigen Gpu⸗ Mord in Rotterdam iſt in Holland ſtändig im Wachſen be⸗ griffen. Die niederländiſche Regierung legt größten Nach- druck auf die energiſche Weiterverfolgung des GPU-Mör⸗ ders. Zu dieſem Zweck wurde der Rotterdamer Polizei vom Juſtizminiſterium ein ſehr bedeutender Geldbetrag zur Ver⸗ fügung geſtellt. Die holländiſche Zeitung„Telegraaf“ bringt den Zeit⸗ punkt der Ermordung des Oberſten Konowalec mit der augenblicklichen Entwicklung der Dinge in der Sopwſet⸗ ukraine in Zuſammenhang. Moskau fürchte heute mehr denn je einen allgemeinen Aufſtand in der Ukraine. Da⸗ her mußte Konowalec. der erbitterſte Feind der Moskauer Gewalthaber, einem Morde zum Opfer fallen. Kurzmeldungen Wilhelmshaven. Am Sonntag wurde auf dem Ehren. friedhof in Wilhelmshaven unter großer Beteiligung en Denkmal eingeweiht, das den Toten des Panzerſchiffes „Deutſchland“ gewidmet iſt. Rom. Die zum deutſchen Muſikkorpstreffen nach Rom gekommenen Muſikkorps haben Rom wieder verlaſſen. Rom. Das Wirtſchaftsabkommen zwiſchen Deutſchland und Italien wird von der geſamten römiſchen Preſſe al ein neuer eindrucksvoller Beweis der deutſch⸗italieniſchen Solidarität gewürdigt. Belgrad Der jugoſlawiſche Kriegsminiſter, General major Maritſch, iſt von ſeinem Beſuch der türkiſchen Wehr⸗ macht wieder nach Belgrad zurückgekehrt. Mittags empfing er Generalmajor Förſter, den Führer der Abordnung der deutſchen Luftwaffe, die zu einem dreitägigen Freund⸗ ſchaftsbeſuch in Belgrad eingetroffen iſt. ei Schweres Unwekter in der Tſchechoſlowakei. Ueber der Gemeinde Hartmannsgrün bei Buchau ging ein ſchwe⸗ rer Wolkenbruch nieder, der das ganze Gebiet furchtbar verwüſtete. Fünf Häuſer wurden weggeriſſen, eine Frau ertrank in den Fluten. Für mehrere Häuſer beſteht noch ernſtliche Einſturzgefahr. Der Schaden wird auf 5 bis 6 Millionen Kronen geſchätzt. f Die japaniſche Offenſive Schanghai. 31. Mai, Die japanische Offenſive ſchreitet ſyſtematiſch vorwärts. Die allgemeine Linie, die die Japa⸗ ner anſtreben, iſt die Peking— Hankau⸗Bahn zwi⸗ ſchen Hankau und Tſchengſhien, dem Knotenpunkt Peking Hankau und der Lunghal⸗Bahn. Die ſüdliche Gruppe nahm nach kurzem Kampf Pohſien, eine ummauerte Stadt, km ſüdlich von Kweitö. Von Kweitö aus drang eine Ko⸗ lonne in ſüdlicher Richtung an der Lunghai⸗Bahn auf Lan⸗ feng vor, wo ſtarke chineſiſche Kräfte konzentriert ſind. Begnadigung und heimkehr kürkiſcher Emigranten Ein am Montag veröffentlichter türkiſcher Geſetzentwurf e die Begnadigung von 150 Gegnern des kemaliſtiſchen egimes vor, die ſeinerzeit ausgebürgert wurden und im Ausland leben Sie erhalten die Erlaubnis zur Heimkehr anläßlich der Feier des 15. Jahrestages der Errichtung der Republik im Oktober. Aus dem gleichen Anlaß ſind Be⸗ e e ae zaliger Mitglieder der Oppoſition vorge⸗ n, die früher von den Unabhängigkeitsgerichten verur⸗ Edin ſchaf Am grup Klein ware geſtel raſſe kame im 9 Tiere fraue wurd das Wya! Geſat lände Züch! per; Otto fand Goeb Stän ſem ner, gteria Wilh Land wiede Stan A lich f Schli Teil, Freie Goet zu de mit mer ner 8 gehen wiede Zähr mit den 195 20. wird am Weic iken. War nten für n je plo⸗ nter ren, 2 —— 1 5 raſchten.„Ach * Aus dem badiſchen Lande. Jubiläumsausſtellung der Edinger Kleintierzüchter verbunden mit Kreistagung und Kreistüchtertreffen. Am Wochenende beging der Edingen ſein 25 jähriges Beſtehen mit einem Kamerad⸗ ſchafftsabend und einer Geflügel⸗ und Kaninchenausſtellung. Am Sonntagvormittag fanden Kreistagungen der Fach⸗ gruppen Geflügel und Kaninchen ſtatt, wobei fämtliche Kleintierzüchtervereine des Kreiſes Mannheim vertreten waren. Bei Erfüllung der zur Mitarbeit im Vierjahresplan geſtellten Aufgaben ſtehen auch weiterhin die Wirtſchafts⸗ raſſen im Vordergrund. Beide Kreisfachgruppen ſollen kameradſchaftlicher Zuſammenarbeit wirken. Die Jubiläums⸗ im großen Saal der Schloßwirtſchaft war mit etwa 300 Tieren beſchickt, außerdem mit Pelzarbeiten von Züchter⸗ frauen aus dem Kreisgebiet. Als höchſte Auszeichnungen wurden verliehen der Ehrenpreis der Reichsfachſchaft für das beſte Tier an Fritz Maurer, Edingen, für weiße Wyandottes, der Reichsfachgruppen⸗Ehrenpreis für die beſte Geſamtleiſtung an Dr. Max Schreck, Edingen, für Rhode⸗ länder und der Landesfachgruppen⸗Ehrenpreis für die beſte Züchtung an Martin Hirn, Edingen, für weſtfäliſche Krüp⸗ per; den Reichsfachsſchafts⸗Ehrenpreis für Kaninchen erhielt Otto Kling, Edingen, für Weiße Wiener. * * 0—. Reichsfeſtſpiele Heidelberg Sitzung des Kuratoriums. Unter Vorſitz von Reichskulturwalter Franz Morallex fand in Heidelberg eine Sitzung des durch Reichsminiſter Dr. Goebbels im vorigen Jahre berufenen Kuratoriums und Ständigen Beirates der Reichsfeſtſpiele Heidelberg ſtatt. Die⸗ ſem Kuratorium gehören an: Reichsſtatthalter Robert Wag⸗ ner, Miniſterpräſident Walter Köhler, Reichsdramaturg Mini⸗ ſterialdirigent Dr. Rainer Schlöſſer, Kreisleiter der NSDAP. Wilhelm Seiler, Oberbürgermeiſter Dr. Karl Neinhaus und Landeskulturwalter Adolf Schmid. Intendant Ingolf Kuntze, der auch in dieſem Jahre wieder die Geſamtleitung innehat, gab Bericht über den Stand der Vordereitungen zu den Reichsfeſtſpielen, die vom 17. Juli bis 21. Auguſt im Heidelberger Schloßhof allabend⸗ lich ſtattfinden werden. Der von Reichsdramaturg Dr. Rainer Schlöſſer vorgeſehene Spielplan umfaßt Goethes„Fauſt“ 1. Teil, Goethes„Götz von Berlichingen“, Eichendorffs„Die Freier“ und Shakeſpeares„Der Widerſpenſtigen Zähmung“. Goethes„Fauſt“ in der Inszenierung von Richard Weichert, zu der Traugott Müller die Geſamtausſtattung beſorgt, wird mit Lina Carſtens als„Marthes Schwertlein“, Maria Wim⸗ mer als„Gretchen“, Werner Krauß als„Mephiſto“ und Wer⸗ — 2— 2.—— 2— 1 ner Hinz als„Fauſt“ zum erſten Male am 17. Juli in Szene gehen und am 20., 22., 23., 29. Juli, 1., 3. und 7. Auguſt wiederholt. Die Premiere von Shakeſpeares„Der Widerſpenſtigen Zähmung“ unter der Spielleitung von Karl Heinz Stroux mit Fita Benkhoff, Berny Clairmont und Guſtav Knuth in den Hauptrollen iſt für den 18. Juli vorgeſehen und wird am 19. 21., 24., 25. 26., 27, 28., 30. Juli, 4. 11. 14. und 20. Auguſt wiederholt. Das romantiſche Luſtſpiel„Die Freier“ von Eichendorff wird aus Anlaß ſeines 150. Geburtsjahres zum erſten Male am 31. Juli gegeben. Unter der Spielleitung von Richard Weichert ſind in den Hauptrollen Berny Clairmont, Gerda Maria Terno, Paul Hoffmann, Fred Liewehr, Franz Schaf⸗ heitlin und Adolf Ziegler beſchäftigt. Weitere Aufführungen ſind vorgeſehen für den 2., 10., 18. und 17. Auguſt. Goethes„Götz von Berlichingen“ mit Heinrich George Als Spielleiter und Träger der Titelrolle wird auch in dieſem Jahre wieder den Spielplan ergänzen. Die erſte Aufführung findet am 5. Auguſt ſtatt. Weitere Aufführungen ſind auf den 6., 8., 9., 12. 15., 16., 18., 19. und 21. Auguſt gelegt worden. Zehn Jahre Badiſcher Brucknerbund Freiburg i. Br. Der Badiſche Brucknerbund, der in Frei⸗ burg ſeinen Sitz hat, begeht in dieſem Jahre das Feſt ſeines zehnjährigen Bestehens, Ans dieſem Anlaß findet am 8. Juni ein Feſtakt im Kammerſpielhaus ſtatt, bei dem der Vor⸗ sitzende, Profeſſor Dr. Grüninger⸗Weinheim, einen Vortrag hält und der von Dr. Barchet⸗Stuttgart aufgenommene Film„Anton Bruckners Einzug in der Walhalla“ vorge⸗ führt wird. Abends findet ein Feſtkonzert im Großen Hauſe ſtatt, bei dem vier Orcheſterſtücke von Bruckner ſowie ſeine 7. Sinfonie in der Urfaſſung geſpielt werden. Kleintierzüchterverein Die Feuerwehren in Baden Landesausſchußſitzung des Feuerwehrverbandes. 0) Baden-Baden. Im Rathausſaal in Baden⸗Baden fand eine außerordentlich wichtige Landesausſchußſitzung des Landesfeuerwehrverbandes Baden ſtatt, der ſämtliche 32 Kreisfeuerwehrführer beiwohnten.— Nach kurzen geſchäft⸗ lichen Mitteilungen ergriff Landesfeuerwehrführer Bürkle das Wort, um zunächſt nach dem glanzvollen Verlauf des Lan⸗ desfeuerwehrtages 1938 in Karlsruhe allen Mitwirkenden, vorab den Kreisſeuerwehrführern, für die Mitarbeit zu dan⸗ ken. Es ſei das geſteckte Ziel dieſes Feuerwehrtages, einmal in ganz anderer Form wie bisher der Oeffentlichkeit die frei⸗ willige Feuerwehr vorzuführen, vollauf erreicht worden. Er wies darauf hin, daß der nächſte Landesfeuerwehrtag wie⸗ derum in Karlsruhe ſtattfinden wird. 5 Der Landesfeuerwehrführer berichtete dann über den von General Daluege auf dem Magdeburger Feuerwehrtag be⸗ kanntgegebenen Geſetzentwurf über das neue Reichsfeuerlöſch⸗ weſen. 5 Praktiſch wird nach dieſem Geſetz für das Land Baden nur die Rechtsform der freiwilligen Feuerwehr geändert werden. Die freiwillige Feuerwehr wird nicht mehr eingetra⸗ gener Verein ſein, ſondern die Gemeinden ſind in Zukunft Laſtträgerinnen des Feuerlöſchweſens. Nach dem neuen Ge⸗ ſetz, das vorerſt nur als Entwurf vorliegt und bis zu deſſen Inkrafttreten noch geraume Zeit vergehen wird, werden die Kreisfeuerwehrführer die Vertreter des Landesfeuerwehrfüh⸗ rers in den einzelnen Kreiſen ſein. Die Aufgaben des Landes⸗ feuerwehrverbandes werden in die Hände des Staates über⸗ gehen. An der Ausübung der Tätigkeit der freiwilligen Feuerwehr des Landesverbandes wird auch nach Erlaß die⸗ ſes Geſetzes keine Aenderung eintreten. Es ſchloß ſich eine Ausſprache an, der nach einer Pauſe die erſte Vorführung des Karlsruher Landesfeuerwehrtag⸗ Filmes folgte. Aus den Nachvargauen Erſt trank man Moſt, dann ſchlug man ſich halbtok. — Marbach a. N. Einige jüngere Leute aus Marbach befanden ſich dieſer Tage abends zu Beſuch in einem Hauſe in Affalterbach. Gaſtgeber und Gäſte ſprachen gemeinſam dem Moſt ordentlich zu, bis es ſchließlich zwiſchen einem Affalterbacher und einem Marbacher, die beide ſchon in Amerika waren, zu einem erregten Wortwechſel kam, wer von ihnen ſchon in dieſer oder jener amerikaniſchen Stadt war. Vermutlich infolge des Moſtgenuſſes vermeinten beide im Recht zu ſein und im Handumdrehen war eine hand⸗ feſte Keilerei im Gange, bei der Stuhlbeine und andere Dinge nur ſo durch die Luft wirbelten. Der Streit konnte hier noch einigermaßen geſchlichtet werden. Als nun aber die Marbacher auf dem Heimweg einem der Affalterbacher auflauerten, gab es für die Affalterbacher kein Halten mehr. Der Ueberfallene holte ſeinen Bruder zu Hilfe und fuhr mit dieſem auf dem Motorrad nach. Die Schlägerei, die ſich dann zwiſchen den beiden Affalterbachern und den drei Marbachern entwickelte, endete damit, daß alle fünf Beteiligten ſich ins Krankenhaus begeben mußten. Nach Anlegung von Notverbänden wurden ſie wieder entlaſſen. Alle haben mehr oder weniger ſchwere Fleiſchwunden, einem wurde außerdem ein Arm ausgerenkt, einem anderen ins Ohr gebiſſen. 5 Saarbrücken.[(Exploſion einer Heizungsan⸗ lage). Das Bergamt Saarbrücken⸗Oſt teilt mit: Am 28. Mai kam es nachmittags gegen 17 Uhr nahe der Grube Reden in einem Hauſe, das über dem ſtillgelegten Klinken⸗ thalſchacht ſteht, zu einer Exploſion der Heizungsanlagen. Hierbei erlitt der Pächter Schönwolf leichte Verbrennungen. Vermutlich ſind Schlagwetter, mit denen nicht gerechnet werden konnte, die Exploſionsurſache. Jede Gefahr iſt jetzt beſeitigt. Die bergbehördliche Unterſuchung iſt eingeleitet. Sdarlaukern.(Schweres Motorradunglück). Der verheiratete Hüttenarbeiter Adolf Tinning aus Waller⸗ fangen befand ſich mit drei Kameraden, einem auf dem Soziusſitz und den beiden anderen im Beiwagen, mit ſeiner Maſchine auf dem Heimweg von einer Ausfahrt. Aus noch nicht geklärter Urſache kam T. zu weit auf die rechte Stra⸗ ßenſeite und rannte mit ſeiner Maſchine gegen zwei Stra⸗ ßenbäume, wobei zwei ſeiner Begleiter von der Maſchine herunterflogen. Die Maſchine prallte dann noch 0 einen dritten Baum, wobei der Führer der Maſchine ſo ſchwer verletzt wurde, daß er bereits beim Eintreffen des von einem der Mitfahrer herbeigerufenen Autos geſtorben war. Von den Mitfahrern wurde nur einer am Arm leicht ver⸗ letzt. Lolcale Ruud ocliau Maigewitter— Mairegen Im Monat Mai iſt insbeſondere nach heißen Tagen häu⸗ figer mit dem Auftreten von Gewittern zu rechnen und der Wetterdienſt hat ja auch ſchon auf die Möglichkeit örtlicher Gewitterbildungen hingewieſen. Meiſt bringen dieſe Mai⸗ gewitter ergiebige Niederſchläge und hernach merkliche Ab⸗ kühlung. Der Mairegen iſt nach volkstümlicher Auffaſſung „ein ganz beſonderer Saft“, was aus mannigfachen Bauern⸗ ſprüchlein hervorgeht, von denen die bekannteſten lauten: Wetter im Mai— bringt Früchte herbei.— Mairegen auf die Saaten, dann regnet es Dukaten.— Mal kühl und naß, füllt dem Bauer Scheune und Faß.— Mairegen in der Fruh, gibt Korn und Wein gnu.— Regen im Mai, bringt für das ganze Jahr Brot und Heu.— Wärme und Mai⸗ regen bringen Glück und Segen.— Viel Gewitter im Mai — ſingt der Bauer Juchhei. Man findet in dieſen ſoge⸗ nannten Bauernregeln nirgends ein böſes Wort über den Mairegen und er gilt bei den Bauern allgemein als ein gutes Zeichen. Der Mairegen treibt die Natur vorwärts und es wäre auch um das Wachstum nicht zum Beſten be⸗ ſtellt, wenn es an der befruchtenden Feuchtigkeit fehlen würde. Auf Maifröſte iſt der Bauer allerdings nicht gut zu ſprechen und er ſagt: Maienfröſte ſind unnütze Gäſte. Eta Harich⸗Schneider ſpielt in Mannheim. Die be⸗ kannte Berliner Cembaliſtin, Frau Prof. Eta Harich⸗Schnei⸗ der, ſpielt heute Dienstag im Ritterſaal des Schloſſes in einem Abend barocker Muſik der Mannheimer Muſikhoch⸗ ſchule. Die Künſtlerin hat bei ihrem letzten ſoliſtiſchen Auf⸗ treten in Mannheim in dem Hochſchulkonzert mit„Meiſter des Barock und Rokoko“ begeiſterten Beifall gefunden. * Vom Nationaltheater. Ernſt Cremer hat die muſika⸗ liſche Leitung von Richard Strauß' Oper„Der Roſenkavae lier“, die am heutigen Dienstag als 10. Abend des Zyklus zeitgenöſſiſcher Dichter und Komponiſten im Nationaltheater gegeben wird. Die Spielleitung hat Helmuth Ebbs.— Als nächſte Operette bereitet das Nationaltheater ein Werk des ſchleſiſchen Komponiſten Joſeph Snaga vor„Wenn Liebe be⸗ fiehlt“, das am Pfingſtſonntag, 5. Juni, im Rahmen des Zyklus zeitgenöſſiſcher Dichter und Komponiſten zum erſten⸗ male im Spielplan des Nationaltheaters erſcheint. Die muſika⸗ liſche Leitung hat Karl Klauß. Regie: Curt Becker⸗Huert. Opfer einer Unſitte. Auf der Luzenbergſtraße kam eln 16jähriger Radfahrer, der ſich an einen Straßenbahnzug anhängte und mitziehen ließ, plötzlich zu Fall und ſchlug ſich i Trittbrett des Straßenbahnwagens ſo heftig den Kon auf, daß er mit einem ſchweren Schädelbruch in das Kran⸗ kenhaus eingeliefert werden mußte. Bei dem Verunglückten beſteht Lebensgefahr. A Durch ſcheuende Pferde getötet. Auf der Gemarkung Wallſtadt verunglückte ein 69 jähriger Mann aus Heddes⸗ heim tödlich, als er die ſcheu gewordenen Pferde eines Ge⸗ ſpannes anhalten wollte. Neues vom Arbeitsbuch. Wie bekannt, findet in der Zeit vom 23.— 29. Juni ds. Irs. eine große Zählung der Arbeitsbuchinhaber im ganzen deutſchen Reich nach den verſchiedenſten Merkmalen ſtatt. Es werden z. B. die Arbeiter und Angeſtellten nach Berufsarten ausgezählt, ferner wird die Altersgliederung der Arbeiter und Angeſtellten in jeder Berufsart feſtgeſtellt, es werden weiterhin die als Landarbeiter, Bergarbeiter, Metallarbeiter, Maurer und Zimmerer außerhalb ihres eigentlichen Berufes Einſatzfähigen nach Berufsarten und Altersgruppen gezählt, die Lehrlinge werden nach Berufs⸗ arten und Altersgruppen erhoben, ferner werden die be⸗ ſchäftigten Arbeiter und Angeſtellten und die berufsfremd Beſchäftigten nach Berufsarten in der Verteilung auf die Wirtſchaftszweige feſtgeſtellt u. a. m. Die Zählung wird aufgrund der Arbeitsbuchſtatiſtik von den Arbeitsämtern durchgeführt. Als Grundlage für die Zählung werden z. Zt. in allen Arbeitsämtern die Arbeitsbuchkarten auf ihre Richtigkeit geprüft. Dazu wurden in den vergangenen Wochen an viele Betriebe und auch an Einzelperſonen Anfragen gerichtet. Es wird erwartet, daß dieſe Anfragen umgehend beantwortet werden. Es ſei bemerkt, daß die Zählung in der Hauptſache dem Vierjahresplan dient. „Das paßt ausgezeichnet!“ Liddy betrachtete das junge Mädchen, das ſuchend durch den Raum ging, mit In⸗ tereſſe. Kleines, nettes Mädel, noch ohne ausſchlagge⸗ bende ſeeliſche Entwicklung, halb Kind, halb Girl. Aber doch angenehm und pikant wirkend. Sie gefiel ihr nicht ſchlecht. „Nicht hinſchauen!“ flüſterte ſie Billy zu.„Los, unter⸗ halten Sie mich! Recht liebenswürdig, bitte!“ Billy legte los und er verdrehte die Augen, als 8 0 er eben die ſchönſte Liebeserklärung vom Stapel Iteße. Mit einem Male ſtand Mabel am Tiſch. „Billy...“ ſagte ſie mit belegter Stimme.„Rein, ſo ein Zufall!“ Und del gute Billy ſtand auf und mixte den Ueber⸗ du biſt es Mabel... das iſt wirklich ein Zufall! Darf ich dir vorſtellen.. Fräulein Liddy Kayner, meine. zukünftige Lehrmeiſterin!“ . nahm die 1 5 9 e war nicht in der Lage, zu ſprechen. Sie los Üherraſcht. Billy hatte ſie ſchön beſchwindelt! Dieſe Dame ſollte.. über die Fünfzig ſein? Das war doch ganz ausgeſchloſſen!“ c 10 1 mich, gnädiges Fräulein... ſagte die.„Ich.. ich.. ach denken Sie nur.. dieſer Billy e dieſer Schlingel will mir weismachen.. daß Sie. 5 ich wage es nicht auszuſprechen... daß Sie.. „Zweiundfünfzig Jahre alt bin!“ ſagte die Kayner ruhig und lächelte.„IJ das ſtimmt, mein Fräulein Die Zeiten ſind ja anders wie früher. Ich bin Sport⸗ lerin, habe immer vernunftgemäß gelebt und das hält jung! Sie müſſen es auch ſo machen wie ich!“ Mabel nahm Platz. Sie war einfach erſchlagen. Sie wehrte ſich dagegen, aber Liddy Kayner ſchauſpielerte ſo gut, daß ſie es glauben mußte. „Da muß ich Sie wirklich beglückwünſchen!“ g „Sagen Sie, Fräulein Kayner! Mr. Sutter hat mir viel von Ihnen erzählt!“ „Oh, das kann ſchlimm werden!“ „Nein, nichts Schlimmes, nur.. ich habe gedacht, Sie wären eigentlich noch ein Schulmädel und da ſteht mit einem Male eine reizende junge Dame vor mir.“ Mabel wurde rot vor Verlegenheit und Aerger. Wütend ſah ſie auf Billy.„Ja, das tut er immer! Am liebſten möchte er mich wie ein Schulmädel behan⸗ deln. Das iſt unerhört!“ „Nehmen Sie es nicht ſo tragiſch, Fräulein Mabel. Ich werde Mr. Sutter ſchon etwas zurechtrücken, wenn er erſt bei mir Stunde nimmt.“ „Glauben Sie denn wirklich, daß er Talent hat?“ „Talent, nein! Aber er hat einen ſo treuen Blick und damit kommt man auch auf der Bühne weit!“ „Sicher! Wenn Billy auf der Bühne lacht, dann lacht alles mit! Ich muß ja auch lachen, wenn ich ihn ſehe!“ Billy drohte ihr väterlich mit dem Finger.„Kleines Mädel... nimm dich in acht!“ Was zur Folge hatte, daß Mabel wütend wurde und ſich das kleine Mädel verbat. Liddy Kayner ſtiftete ſchließlich Frieden. Sie über⸗ nahm die Unterhaltung und Mabel konnte nach kurzer Zeit die Feſtſtellung machen, daß die„alte Dame“ wirklich ſcharmant zu plaudern wußte. „Papa,“ ſagte ſie plötzlich,„muß Sie kennenlernen.“ „Geht es denn nicht, daß Sie Billy die Stunden im Hotel geben?“ „Das ſoll mir lieb ſein! Was meinen Ste, Herr Sutter?“ „Einverſtanden! Wird gern akzeptiert! Und wenn du etwas lernen willſt, dann darfſt du meinen Stunden beiwohnen!“ „Oh danke, daran liegt mir nichts!“ entgegnete ſie ſpitz. Zwei Stunden ſpäter fiel Mr. Daniel Sutter das Meſſer aus der Hand, vor lauter Staunen. Denn Mabel ſagte:„Denk dir nur, Dady.. Billy nimmt Sprech⸗ und Geſangsunterricht bei einer Künſt⸗ lerin!“ Daniel Sutter ſah ebenſo verſtört auf ſeinen Neffen wie Jane. „Was nimmſt du?“ fragte Daniel Sutter. „Sprech⸗ und Geſangsunterricht! Wie Mabel ſagt! Iſt ſo eine Privatſache, lieber Onkel! Kenne doch eine bekannte Künſtlerin, hat mich gebeten, ihr Partner auf der Bühne zu werden! Kann doch da nicht ab⸗ ſchlagen!“ „Am Ende mußt du auch tanzen lernen?“ Billy legte das Beſteck beiſeite, denn er war mit dem Eſſen fertig, erhob ſich und nickte Jane, der Sprecherin, liebenswürdig zu. „Natürlich, Jane! Aber den Unterricht nehme ich bei einer Ballettmeiſterin! Guten Appetit noch allerſeits!“ Drei erſtarrte Geſichter ließ er zurück. Daniel Sutter war der erſte, der ſich faßte. Er ahnte, was Billy bezweckte und lachte Mabel verſchmitzt zu. „Der Junge macht ſich! Er iſt auch ſchlanker gewor⸗ den! Ich glaube, Mabel, der wird noch ein ſo hübſcher, talentierter Burſche, daß du dich ärgern wirſt, daß du ihm einmal einen Korb gegeben haſt!“ i „Aber, Dady,“ erwiderte Mabel ärgerlich,„damals war ich knapp 17 Jahre alt!“ F,Fortſetzung folgt) Bad iſcher Genoſſenſchaſtsverband Verſchmelzung des Badiſchen Reviſionsverbandes gewerblicher Genoſſenſchaften mit dem Verband der Badiſchen Kredit⸗ genoſſenſchaften. 0) Karlsruhe. Der Badiſche Reviſionsverband gewerb⸗ licher Genoſſenſchaften hielt im Karlsruher Rathaus einen „Badiſchen Genoſſenſchaftstag für Handel und Gewerbe“ ab. Geſchäftsführer Snydikus Spall erſtattete den Geſchäftsbericht. Der ſeit 1906 beſtehende Reviſionsverband hat zurzeit rund 100 Genoſſenſchaften mit 11000 Mitgliedern. 1937 wurden 93 und in dieſem Jahre bisher 43 Prüfungen durchgeführt. Die Zunahme der Mitgliederzahl ſeit den letzten Jahren ſteht eng mit Kontingentierung des Rohmaterials und der Eingliederung des Handwerks in dem Aufſtieg der Wirt⸗ ſchaft zuſammen. Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe haben ſich im einzelnen bedeutend gebeſſert, wobei ſich bei zunehmendem Amſatz die Debitoren verringert haben. Die wachſende Zahl der Genoſſenſchaften weiſt auf die zunehmende Zahlungsflüſ⸗ ſigkeit der Genoſſenſchaften hin. Die Bilanzen ſchließen durch⸗ weg mit Gewinn ab. Die Organiſation der Genoſſenſchaften der iſt ſtets heſtrebt, ihr Beſtes zur ordnungsmäßigen Geſchäfts⸗, Buch⸗ und Rechnungsführung zum Wohle der Genoſſenſchafts⸗ mitgli er einzuſetzen. zetriebe zu fördern, könne nur dann erfüllt werden, wenn ſie ſelbſt auf ſicherem Boden ſtünden und eine geſunde Wirt⸗ ſchaftspolitik, die ſich des genoſſenſchaftlichen Prüfungsweſens bediene, betrieben. Die Zuſammenarbeit mit den Kredit⸗ und Warengenoſſenſchaften müſſe gefördert werden. Wenn man in den Genoſſenſchaften ſeitens des Großhandels eine unange⸗ nehme preisregulierende Konkurrenz ſehen wolle, ſo ſei das nicht richtig. Die Genoſſenſchaften erfüllten ihre volkswirt⸗ ſchaftliche Funktion durch Beratung der Genoſſenſchaftle: über Einführung neuer Werkſtoffe, über deren zweckmäßige Verwendung und über betriebstechniſche und Wirtſchafts⸗ fragen. 5 Der Präsident der Badiſchen Handwerkskammer, Lan⸗ deshandwerksmeiſter Pg. Roth, wies auf die Notwendigkeit der Genoſſenſchaften zur Erhaltung eines ſtarken Mittelſtandes hin. Im Namen des Reichshandwerksmeiſters Überreichte Lan⸗ deshandwerksmeiſter Pg. Roth dem Verbandsdirektor Den⸗ nig das Ehrenzeichen des deutſchen Handwerks. 5 Der Vertreter des Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes überbrachte die Grüße des erkrankten Präſidenten Dr. von Renteln. Wenn heute die Verſchmelzung des Reviſionsverban⸗ des gewerblicher Genoſſenſchaften in Baden mit dem Verband der Badiſchen Kreditgenoſſenſchaften zu einem„Badiſchen Ge⸗ noſſenſchaftsverband“— mit dem Deutſchen Genoſſenſchafts⸗ verband als Spitzenverband— erxfolge, ſo werde damit ein Schlußſtrich unter die Entwicklung des Genoſſenſchaftsweſens gezogen. In den übrigen Ländern ſei der einheitliche Zuſam⸗ menſchluß bereits erfolgt. Der„Badiſche Genoſſenſchaftsver⸗ band“ wird ſeinen Sitz in Karlsruhe haben. 100 Neuordnung der ſtadkgeſchichtlichen Sammlung des Schloßmuſeums. Im Zuge der Neuordnung der Sammlun⸗ gen des ſtädtiſchen Schloßmuſeums mußte auch der Aufbau der umfangreichen ſtadtgeſchichtlichen Abteilung neu geſtal⸗ tet werden. Die wertvollen, zum Teil höchſt ſeltenen Doku⸗ mente zur geſchichtlichen Entwicklung Mannheims, die das Muſeum in großer Zahl und lückenloſer zeitlicher Folge be⸗ ſitzt, finden ſich nunmehr zu einem einheitlichen Ganzen ver⸗ einigt. Manches bemerkenswerte Portrait, mancher auf⸗ ſchlußreiche Stadtplan und die reiche Fülle bildlicher Dar⸗ ſtellungen wichtiger politiſcher und militäriſcher Ereigniſſe und kulturgeſchichtlicher Erſcheinungen, die bislang an viele Stellen in verſchiedenen Räumen zerſtreut waren, ſind bei der Neuordnung zuſammengetragen worden, um dem Be⸗ ſchauer ein möglichſt anſchauliches Geſamtbild vom Schickſal Mannheims in den drei Jahrhunderten ſeiner wechſel⸗ reichen Geſchichte zu übermitteln. —»Apfelſchorle“ iſt nicht„Apfelſaftſchorle“. Die aus Aepfeln hergeſtellten alkoholfreien und alkoholarmen Ge⸗ tränke erfreuen ſich in der warmen Jahreszeit großer Be⸗ liebtheit, aber über die richtige Bezeichnung beſteht vielfach noch Unklarheit, nicht nur beim Publikum, ſondern auch bei manchen Gaſtwirten. Die Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe veröffentlicht darum eine Klar⸗ ſtellung, in der es heißt: Nach der Neufaſſung der Norma⸗ tivbeſtinmungen für Obſtſüßmoſte, Obſtdickſäfte und Obſt⸗ getränke iſt die Bezeichnung„Apfelſaftſchorle“ nur zuläſſig für Getränke, die aus natürlichem Apfelſaft(nicht Apfel⸗ dickſaft) und kohlenſäurehaltigem Waſſer, und zwar in dem Verdünnungsverhältnis zwei Drittel Apfelſaft und ein Drit⸗ tel kohleſäurehaltiges Waſſer, hergeſtellt ſind. Unter„Apfel⸗ ſchorle“ iſt ein Getränk aus Apfelwein und kohlenfaurem Waſſer zu verſtehen. Brauſelimonade mit Geſchmackſtoffen, alſo z. B. mit Apfelaroma, ſind die aus Eſſenzen natürlicher Herkunft unter Verwendung von techniſch reinem weißem Verbrauchszucker ſowie Wein⸗, Zitronen⸗ oder Milchſäure mit kohlenſäurehaltigem Waſſer oder anderem Tafelwaſſer hergeſtellten alkoholfreien Getränke. b —. Auch Aenderung der Kündigungfriſt genehmigungs⸗ pflichtig. Die Preisſtopperordnung peil fh Kur mittelbare, ſondern auch mittelbare Mietserhöhungen. Als mittelbare Mietserhöhung gilt ſede Aenderung der Bedin⸗ gungen des Mietsvertrages, die für den Mieter eine wirt⸗ ſchaftliche Belaſtung bedeutet. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung ſtellt in einer grundſätzlichen Entſcheidung feſt, daß darnach auch eine Aenderung der vertraglich ver⸗ einbarten Kündigungsfriſt gegen den Willen des Mieters nur mit Genehmigung der Preisbehörde zuläſſig iſt, da der Mieter durch ſeinen Widerſpruch zum Ausdruck bringt, daß er an der Beibehaltung der bisherigen Vereinbarung ein wirtſchaftliches Intereſſe hat. 5 - Anterhalt für die Mutter. Der Mann iſt verpflichtet, ſeine Mutter zu unterhalten. Dieſe Unterhaltspflicht beſteht nur dann nicht. wenn bei Berückſichtigung ſeiner ſonſtigen Unterhaltspflichten nicht genügend Einkommen für den eige⸗ nen notdürftigen Unterhalt verbleibt. Die Schwiegertochter iſt zum Unterhalt der Mutter des Mannes nicht verpflichtet, jedoch wird bei den Unterhaltsverpflichtungen des Mannes in Betracht gezogen, daß ſie eigenes Einkommen hat. Dieſes gilt insbeſondere dann, wenn die Schwiegermutter aus Wohlfahrtsmitteln unterſtützt wird und der Fürſorgever⸗ band auf den Mann wegen der Auslagen zurückgreift. Marktberichte (Ohne Gewähr). Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 30. Mai. Sämtliche Notierungen unverändert. Frankfurter Getreidegroßmarkt v. 30. Mai. Weizen Feſtpreisgeb. W 13 21, We 16 21,30, W 19 21,70, W 20 24,90; Roggen Feſtpreisgeb. R 12 19, R 15 19,30, R 18 19,70, R 19 19,90; Weizenmehl, Type 812, Feſtpreisgeb. W 13 29,50, W 16 29,50, W 19 29,60, W 20 29,95; Rog⸗ genmehl, Type 1150, Feſtpreisgeb. R 12 22,45, R 15 22,80, R 18 23,30, R 19 23,50; Weizeufuttermehl 13,60; Weizen⸗ kleie Feſtpreisgeb. W 13 10,75, W 16 10,90, W 19 11,10, W' 20 11,20; Roggenkleie Feſtpreisgeb. R 12 9,95, R 185 10,15, R 18 10,40, R 19 10,50; Treber 14; Heu 5,50; Weizen⸗ und Roggenſtroh geb. 3, drahtgepr. 3,30 Mark. Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: H J., Gef. 29/171. Mittwoch, 1. Juni, antreten der Scharen Vögele, Nonnenmacher und Ding um 8 Uhr abends am HJ.⸗Heim zum Schardienſt(Heimabend).— Schar Höllſtin tritt am Donnerstag punkt 7.30 Uhr am HJ.⸗Heim zum Sport an. . Die Amtliche Bekauntmachungen der Stadt Mannheim. Kartoffelkäfer⸗Abwehr betr. Aufgrund der J. Verordnung zur Abwehr des Kartoffelkäfers iſt auf Gemartzung Mannheim lein⸗ ſchließlich Vororte) während der ganzen Dauer der Vegetationsperiode 1938(d. i. von Auflaufen der Kar⸗ toffeln bis zur Ernte) ein Kartoffelkäfer⸗Suchdienſt durchzuführen. Der Suchdienſt beginnt allgemein am Mittwoch, den 1. Juni 1938 und findet regelmäßig ſtatt: a) in Mannheim⸗Rord(Käfertal, Feudenheim, Wall⸗ ſtadt, Waldhof und Sandhofen) in 14 tägigen Zeitabſchnitten, b) in Mannheim⸗Süd(Reckarau, Rheinau, Secken⸗ heim und Friedrichsfeld) an jedem Mittwoch. Ausgefallene Suchtage(3. B. wegen ungünſtiger Witterung) werden jeweils nachgeholt. Die Rach⸗ holung ausgefallener Suchtage wird von den zu⸗ ſtändigen Vertrauensleuten angeordnet. Zur Teilnahme am Suchdienſt ſind, wie im Vor⸗ jahre, ſämtliche landwirtſchaftlichen Betriebe, ſowie alle Kärtoffelpflanzer verpflichtet. Zum Suchdienſt hat fle Betrieb bezw. jeder Pflanzer eine Perſon zu tellen. Zuwiderhandlungen werden gemäß 8 5 der I. Verordnung zur Abwehr des Kartoffelkäfers nach 8 13 des Geſetzes zum Schutze der landwirtſchaftlichen Lulturpflanzen beſtraft. Die Organiſation der Suchdienſte liegt in den Händen der Bertrauensleute, die von den Ortsbauern⸗ führern in entsprechender Weiſe unkerſtützt werden. Das Feldhutperſonal iſt zur dauernden Mitarbeit während der Suchaßtion 1938 angewieſen. Die Gemeindeſekretariate ſind verpflichtet, etwaige poſitive Fundergebniſſe ſofort telefoniſch der ſtädtiſchen Landwirtſchaftsabteilung zu melden. Mannheim, 30. Mai 1938. Der Oberbürgermeiſter. Hundeſteuer 1938. Die ſteuerpflichtigen Hunde, die innerhalb der ehe⸗ maligen Gemarkung Sechenheim gehalten werden, find in der Zeit vom 1. bis 15. Juni 1938 beim Ge⸗ meindeſekretariat mündlich oder ſchriftlich anzumelden. Ueber 3 Monate alte Hunde, die nach dem 15. Juni 1938 bis zum 31. Mai 1939 in Beſitz ge⸗ nommen oder in die Gemeinde eingebracht werden, ſind innerhalb 4 Wochen nach der Beſitzerlangung oder Einbringung, Hunde, die erſt nach Ablauf der allgemeinen Anmeldefriſt das Alter von 3 Monaten erreichen, innerhalb 4 Wochen nach dieſem Zeitpunkt unter gleichzeitiger Zahlung der Steuer beim Gemeinde⸗ ſekretariat anzumelden. Eine Anmeldung iſt nicht erforderlich, wenn der Beſitz des Hundes in der erſten Hälfte des Monats i oder vor Ablauf der vierwöchigen Friſt nach der eſitzerlangung oder Einbringung wieder aufgegeben worden iſt. Dasſelhe gilt für Hunde, deren Beſitz innerhalb 4 Wochen, nachdem ſie das Alter von 3 Monaten erreicht haben, aufgegeben wird. Für jeden über 3 Monate alten Hund hat der in der ehemaligen Gemarkung Seckenheim wohnhafte oder ſeit mindeſtens 3 Monaten ſich daſelbſt aufhaltende Beſitzer für das vom 1. Juni 1938 bis 31. Mai 1939 laufende Steuerjahr eine Hundeſteuer zu entrichten. Die Steuer iſt bei Anmeldung des Hundes in einem Betrag zu zahlen. Wer einen Forderungszettel erhalten hat, legt ihn bei der Zahlung vor. Die Steuer beträgt: ür einen Hun 18 RM 50 1225 5 54 RM. „ drei Hunde 90 RM „ jeden weiteren Hund 36 RM. mehr. Die Hundeſteuermartze koſtet 20 Pfg.; ſie darf in keinem Falle einer anderen Perſon überlaſſen werden. Hunde, die ohne gültige Steuermarke umher⸗ laufen, können eingefangen und in das Tieraſyl ge⸗ bracht werden, woſelbſt ſie nach Ablauf von 3 Tagen etötet werden oder in das Eigentum des Tieraſyls ergehen wenn ſie nicht vorher gegen Erſatz der durch das Einfangen und die Verpflegung entſtandenen Koſten wieder abgeholt werden. Die Erſatzmarke koſtet 50 Pfg. Wenn ein Hund von auswärts in den Vorort Seckenheim eingebracht worden iſt, wird die für das betreffende Steuerfahr von demſelben Beſitzer nach⸗ weislich in einer anderen Gemeinde des Reichsgebietes bezahlte Hundeſteuer auf die für Seckenheim feſt⸗ geſetzte Steuer angerechnet. Hat der Beſitzer in keiner badiſchen Gemeinde einen Aufenthalt von mindeſtens 3 Monaten, ſo iſt nur die Hälfte der Hundeſteuer zu entrichten. Die Steuer wird nur zur Hälfte erhoben: a) für je einen Hund, der vorwiegend zur Bewachung eines abgelegenen Hofgutes oder eines ähnlich ab⸗ gelegenen Wohngebäudes gehalten wird, das im Umkreis von 100 m kein anderes bewohntes Gebäude zur Rachbarſchaft hat; für einen oder mehrere Schäferhunde, die während des größten Teiles des Jahres zur Bewachung von Herden gehalten werden. Steuerfrei ſind: a) Hunde, die bei öffentlichen Behörden oder an öffentlichen Anſtalten unmittelbar zu öffentlichen Zwecken gehalten werden; b) Hunde, die von Beamten des Staats oder der Gemeinde mit Genehmigung der vorgeſetzten Be⸗ hörden zu dienſtlichen Zwecken gehalten werden; c) bande die von Blinden als Führerhunde gehalten werden. Die Steuerermäßigung für Zuchthunde und für Schutz oder Führerhunde für Taube oder Schwer⸗ hörige iſt in der Verordnung zum Vollzug des Hunde⸗ ſteuergeſetzes vom 29. Juni 1932 beſonders geregelt. Rähere Auskunft erteilt das Städtiſche Steueramt. Die Befreiung wird nur auf Antrag gewährt; eine Hundeſteuermarße muß auch in dieſen Fällen erworben werden. Die Hinterziehung der Hundeſteuer wird mit einer Geldſtrafe bis zum zwanzigfachen Betrage der hinterzogenen Steuer beſtraft. Neben der Geldſtrafe iſt die Steuer nachträglich zu entrichten. Hunde, für welche die Steuer nicht rechtzeitig bezahlt wird, können von der Steuerbehörde eingezogen werden. Geſuche um Steuerermäßigung oder Steuer⸗ befreiung ſind innerhalb der vorſtehend genannten Friſten beim Städt. Steueramt einzureichen. Die Kaſſenſtunden ſind aus dem im Rathaus ausgehängten Anſchlag zu erſehen. Mannheim, 30. Mai 1938. b — Stadtkaſſe. Reine wWaſch. fraul Ein altes Hausmittel aber, das durch ein⸗ faches Einweichen der Waͤſche uber Nacht das ruͤndliche Schmutzloͤſen beſorgt, leiſtet dieſe irbeit! e Fuͤr nur 13 Pfennig haben Sie bei 1 paket Benko 50 bis 60 Liter Einweichkraft von ſtaͤrkſter ſchmutzloͤſender Wirkung, die das umſtaͤndliche Vorwaſchen und das an⸗ ſtrengende Keiben und Buͤrſten der Waͤſche uͤber⸗ fluͤſſig macht. Ja ede 24 4— 5 7 Druckarbeiten Sraeezer des Nederbet. Monats⸗ mädchen oder Frau für/ Tag in kleine Familie ſofort geſucht. Adreſſen an die Geſchäftsſt. d. Bl. Schnell verkauft und vermietet iſt alles, was die große Oeffentlich⸗ keit wiſſen ſoll. — Der einfachſte billigſte und beſte Herzlichen Dank. Danksagung. Für die herzliche Anteilnahme beim Heimgange unseres lieben Verstorbenen sowie für die vielen Blumen- und Kranzspenden sagen wir allen unseren Herzlichen Dank auch Herrn Vikar Steigelmann fär die trostreichen Worte im Hause und am Grabe, der Schwester Emmy für die liebevolle Pflege, dem evang. Männerverein und allen, die dem lieben Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Barbara Heckmann Wtw. Mhm.-Seckenheim, 31. Mai 1938. Offenburgerstraße 37. Weg hierzu iſt das.. a Zeitungsinferal[ ß n ß 3„ on U Ting Vor den Fölertagen Mittwoch früh Schlachtfest. Von 9 Ahr ab Wellfleiſch. Hierzu ladet freundlichſt ein Georg Bauer. Wittſchaft„Pfälzer Hof . Morgen 2 Mittwoch früh Schlachtfest. Von 9 Ahr ab Wellfleiſch. Hierzu ladet freundlichſt ein daß meine so schön slän- zenden Parkett- u. Linoleum- böden neu sind, so irrst Du Dich. 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