Nr. 128 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Freitag, 3 Juni 1938 — Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen Man konnte dieſer Tage ſich wieder einmal von der un⸗ geheuren Gefahr überzeugen, die eine undiſzipli⸗ nierte, ſenſationslüſterne Preſſe für den Frieden der Welt bedeutet. Brachte da ein in weiteſten Kreiſen völlig unbekanntes Londoner Sonntagsblättchen ein angebliches Interview mit dem Führer und Reichskanzler und ſofort ſtellte ſich heraus, daß dieſes famoſe„Interview“ ein aufgelegter Schwindel war. Zunächſt mußte man an⸗ nehmen, die Schriftleitung des Blättchens habe die ganze Geſchichte einfach erfunden, wohl in der Abſicht, einmal von ſich reden zu machen, ohne daß ſie ſich darum kümmerte, welches politiſche Unheil ſie mit ihrem Elaborat anrichten könne. In Wirklichkeit aber iſt die Sache noch weit ſchlim⸗ mer. Das Blatt— es iſt der„Sunday Graphic“, deſſen Name aus dieſem höchſt unrühmlichen Anlaß wohl zum erſten Mal über ſeinen ſicherlich nicht allzu großen Leſer⸗ kreis hinausdrang— hat nämlich Aeußerungen, die der Führer im Jahre 1935 gegenüber ausländiſchen Preſſever⸗ tretern geſprächsweiſe getan hat, wieder hervorgeholt, aus dem Zuſammenhange geriſſen und daraus ein neues, aktu⸗ elles„Interview“ gemacht. Daß vor drei Jahren die poli⸗ tiſche Lage Europas ganz anders war als heute und daß es daher eine grobe Fälſchung iſt, wenn man von Aeußerun⸗ gen eines Staatsmannes und Staatsoberhaupts aus jener Zeit behauptet, ſie ſeien heute, alſo in der Zeit der Tſche⸗ chenkriſe, des Spanienkonflikts und der politiſchen Achſe Ber⸗ lin—Rom abgegeben worden, liegt auf der Hand. Das iſt politiſche Giftmiſcherei übelſter Sorte, über die die eng⸗ liſchen Behörden nicht einfach dadurch hinwegkommen. daß ſie erklären, ſie hätten kein Recht und keine Mittel, ihre Preſſe zu kontrollieren. Nein, es liegt Syſtem in dieſer an⸗ geblichen„Freiheit“ der Preſſe. Vor ein paar Tagen hat beiſpielsweiſe ein anderes engliſches Blatt ebenfalls ein ge⸗ fälſchtes Interview veröffentlicht, nämlich ein angebliches Geſpräch mit Konrad Henlein. Solange man mit 8 5 Methoden in der„hohen“ Politik nicht Schluß macht, iſt nicht daran zu denken. daß die Beziehungen der Groß⸗ mächte auf die Baſis des gegenſeitigen Vertrauens geſtellt werden können, das nötig iſt, wenn Europa zur Ruhe kom⸗ men ſoll. Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland hat ſeine Preſſepolitik längſt in Ordnung gebracht. Auch in der ita⸗ lieniſchen Preſſe herrſcht unbedingte Diſziplin— fehlt den Weſtmächten der gute Wille, es den beiden autoritär regier⸗ ten Staaten in dieſer Sache gleichzutun? Faſt möchte man es glauben. Dann aber müßte man ſich draußen auch darüber klar ſein, daß wir den Verſicherungen, wie ſehr es dieſen Staaten um die Erhaltung des Friedens zu tun ſei, nicht unter allen Umſtänden und nicht ohne weiteres Glauben ſchenken können. * Da wir gerade von e een es hat in der engliſchen Oeffentlichkeit grape ufſehen erregt, daß der engliſche Wehrminiſter im Unterhaus eine Erklärung abgab, aus der man ſchließen mußte, daß im Falle eines Krieges in England die allgemeine Wehrpflicht, die be⸗ kanntlich im Frieden dort nicht he automatiſch r führt würde. Premierminiſter Chamberlain hat dieſe Er⸗ klärung etwas abgeſchwächt, indem er ſie dahin erläuterte, daß ein ſolcher Plan in ſeinen Grundzügen ſchon ſeit 1922 vorhanden ſei, daß er aber im Kriegsfalle nicht automatiſch in Kraft trete, ſondern erſt dann, wenn er vom Parlament, dem er vorgelegt werden müſſe, genehmigt werde. Wir in Deutſchland haben volles Verſtändnis dafür, wenn Eng⸗ land die ihm für einen etwaigen Krieg erforderlich ſchei⸗ nenden Maßnahmen trifft. Auch wir ſchützen ja unſere Grenze durch eine ſtarke Wehrmacht. Aber es will uns doch ſcheinen, als ob man in England augenblicklich zu einſeitig „militariſtiſch“— um einmal dieſes Schlagwort zu ge⸗ brauchen— denke. Gewiß iſt es das gute Recht, ja ſogar die Pflicht einer Großmacht, auch für einen Kriegsfall Vor⸗ ſorge zu treffen, daneben aber iſt es auch Pflicht der Re⸗ gierungen, ſich für die Erhaltung des Friedens einzuſetzen, us England hören wir aber nur immer wieder, wie auf allen Gebieten gerüſtet wird. Noch liegt indes keine authentiſche Erklärung der engliſchen Regierung zu dem großen konſtruktiven Friedensplan vor, den der Führer und Reichskanzler ſchon vor Jahr und Tag angeregt hat. Und man hat ſich in London auch noch immer nicht dazu auf⸗ gerafft, die Friedensſtörer in Prag einmal gehörig zur Ordnung zu rufen. a * Damit ſind wir bei der Tſchechoſlowakei ange⸗ langt, wo mittlerweile die Gemeindewahlen des zweiten Abſchnitts durchgeführt worden ſind.(Wir wieſen ſchon in unſerer vorigen Wochenbetrachtung darauf hin, daß in drei Abſchnitten gewählt wird; der Reſt der fetzt 100 ausſte⸗ henden Gemeinden kommt am 12. Juni an die Reihe) Auch der zweite Wahltag brachte der Sudetendeutſchen Partei Konrad Henleins einen überwältigenden Sieg. Es gab Orte, in denen die deutſchen Stimmen zu hundert Prozent der Sudetendeutſchen Partei zufielen; im Durchſchnitt haben über 90 vom Hundert der Deutſchen für die Liſten der SD geſtimmt. Es iſt alſo gar kein Zweifel mehr erlaubt, daß die Sudetendeutſche Partei die rechtmäßige Vertreterin aller Sudetendeutſchen iſt. Prag hat daraus noch immer nicht die richtigen Konſequenzen gezogen. Zwar hat man während der Wahl ein paar Aeußerungen gehört, die eini⸗ germaßen verſöhnlich klangen, aber noch hat die tſchecho⸗ lowakiſche Regierung die Mobiliſierung eimes großen Teils der Armee nicht aufgehoben und noch gleicht Deutſch⸗ Böhmen einem großen Kriegslager. Daß in einer ſolchen Atmoſphäre keine Verſtändigung möglich iſt, iſt ganz ſelbſt⸗ verſtändlich. Es muß im Gegenteil immer wieder zu Zwi⸗ ſchenfällen kommen die die Spannung noch verſchärfen. So hat neuerdings bei Eger ein betrunkener tſchechiſcher Feld⸗ webel zwei fudetendeutſche Ziviliſten in einem Wirtslokal ohne jeden Grund mit ſeinem Dienſtrevolver angeſchoſſen und ſchwer verletzt; ein reichsdeutſcher Preſſevertreter der zufällig Augenzeuge der tſchechiſchen Bluttat war; wurde durch die Polizei lange verhört. in ſeinem Hotel feſtge⸗ halten und an der Forkſetzung ſeiner Reiſe gehindert. Offen⸗ bar wollte man auf dieſe plumpe Manier verſuchen, einen ugenzeugenbericht über den empörenden Vorfall zurück⸗ och Angeſichts dieſer neueſten Skandale wäre es öchſte Zeit, daß, wie Reichsminiſter Dr. Goebhels am 5 gangenen Sonntag in ſeiner Deſſauer Rede forderte, 1 Weſtmächte endlich einmal Prag zurechtweiſen würden In Prag(und nebenbei bemerkt: in Moskau!) ſitzen die eh friede des europäiſchen Friedens Die italieniſche Preſſe ſieh die Lage durchaus richtig, wenn ſie Prag vor einer 191 9 ſchleppungstaktik und vor neuen Provokationen warnt. Und nun zurück nach Deutſchland! Das deutſche Volk freut ſich darauf, die bea eee in Ruhe und Frieden zu verleben, obwohl uns das von der Umwelt nicht gerade leicht gemacht wird. Deutſchland wird auch im Som⸗ mer eine Reihe von glanzvollen kulturellen Veranſtaltungen erleben. Um nur einiges zu nen⸗ nen: da iſt die Reichstheaterfeſtwoche in Wien, da ſind die Salzburger, Bayreuther Heidelberger und Frankfurter Feſt⸗ ſpiele, da iſt der Tag der Deutſchen Kunſt in München und da ſind noch viele andere Feſtwochen in größeren und klei⸗ neren Städten und Gemeinden aller deukſchen Gaue. Auch dieſe kulturellen Veranſtaltungen ſind Markſteine des Wie⸗ deraufbaues. Denn es hat vor der Machtübernahme auf kulturellem Gebiet in Deutſchland genau ſo troſtlos ausge⸗ ſehen, wie auf allen übrigen Gebieten. Daß es auch hierin aufwärts und vorwärts gegangen iſt, darf uns mit beſon⸗ derer Freude und mit beſonderem Stolz erfüllen! Der Blutor den Großer Kampforden der Bewegung. Berlin, 3. Juni. Der Führer hat, wie die NSK meldet, folgende Anordnung erlaſſen: „Im Kampf um das Großdeutſche Reich wurden Hun⸗ derte ermordet, viele Tauſende verletzt und in die Kerker geworfen. Dieſe mukigſten, opferbereiteſten und kapferſten Männer der Bewegung ſollen für immer unſeren Nach⸗ kommen leuchtendes Vorbild ſein. Um dem auch ſichtbarlich Ausdruck zu geben, verfüge ich: 1. Der bisher für die aktive Teilnahme am Novem⸗ ber 1923 verliehene Blutorden wird nunmehr auch an ſolche Parteigenoſſen verliehen, die im alten Reich und in den öſterreichiſchen Gauen im Kampf für die Bewegung a) zum Tode verurteilt, dann zu lebenslänglichem Kerker begnadigt wurden, b) Freiheits⸗ bezw. Kerker⸗ ſtrafen(auch in öſterreichiſchen Anhaltelagern) von min⸗ deſtens einem Jahr verbüßt haben, c) beſonders ſchwer verletzt wurden. 2. Der Blutorden bleibt nach dem Tode des Trägers in Familienbeſitz. 3. Der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP iſt für die Be⸗ arbeitung aller Blutordensangelegenheiten zuſtändig. Die Verleihung des Blutordens erfolgt durch mich auf Antrag des Reichsſchatzmeiſters.“ Der Reichsparteitag 1938 Im Zeichen der Oſtmark Nürnberg, 3. Juni. Unter Vorſitz von Hauptdienſtleiter Staatsrat Schmeer hat im Hotel„Deutſcher Hof“ in Nürn⸗ berg— wie die RS meldet— eine Vorbeſprechung der Organiſationsleitung der Reichsparteitage ſtattgefunden, an der Vertreter der Partei, ihrer Gliederungen, der Wehrmacht und der Behörden teilnahmen. Hauptdienſtlei⸗ ter Schmeer teilte mit, daß der offizielle Beginn der Vor⸗ bereitungsarbeiten für den diesjährigen auf den 1. Juli feſtgeſetzt worden iſt. Ganz beſonders ſteht der diesjährige Aufmarſch der Partei im Zeichen der heimgekehrten Oſtmark. Zum erſten Male können die Männer und Frauen Oeſterreichs keilneh⸗ men, ohne krennende Grenzen überſchreilen zu müſſen. Gewaltiger Baueinſatz in Berlin Arbeitsbeginn an 11 Großbauſtellen. Berlin, 3. Juni. Die Durchführungsarbeiten zur bauli⸗ chen Neugeſtaltung Berlins, die mit dem Bau der Oſt⸗ Weſt⸗Achſe, mit dem Beginn des Neubaues der Wehrtech⸗ niſchen Fakultät im Bereich der neuen Hochſchulſtadt, mit kanzlei und dem Abbau der Siegesſäule bereits in vollem Gang ſind, werden nun durch die gleichzeitige Inangriff⸗ nahme einer Anzahl größter Einzelarbeiten um ein Viel⸗ faches erweitert. Nachdem der Generalbauinſpektor für die Reichshaupt⸗ ſtadt, Profeſſor Speer, die Pläne für die Umgeſtaltung Berlins grundſätzlich auch im einzelnen abſchließend feſt⸗ gelegt hat und die beteiligten Behörden die notwendigen Vorbereitungen getroffen haben, können nunmehr die Ar⸗ beiten an der neuen Nord⸗Süd⸗Straße, der Neu⸗ bau des we een e und der Bau neuer Untergrundbahnen und Waſſerſtraßen begonnen werden. Der Generalbauinſpektor hat als Termin für den gleich⸗ eitigen Beginn dieſer ſämtlichen, für die baulichen Zukunft Berlins wichtigen Durchführungsarbeiten den 14. Juni 19388 feſtgeſetzt. Ein feierlicher Rahmen wird an dieſem Tage den Beginn der Arbeiten an 11 verſchiedenen Groß⸗ bauſtellen zuſammenfaſſen, in deren Mittelpunkt die Auf⸗ nahme der Arbeit an der Nord⸗Süd⸗Achſe ſtehen wird. Das neue Verwaltungsgebäude des Deutſchen Ge⸗ meindetages, zu dem am 14. Juni im Rahmen des Beginns der elf großen Bauvorhaben an der Oſt⸗Weſt⸗ Achſe in Charlottenburg der Grundſtein gelegt werden ſoll, wird bei einer Frontlänge von 260 m ein repräſentativer Monumentalbau werden. Das Haus wird neben 3000 Büroräumen einen großen Saal für 600 Perſonen und mehrere kleine Sitzüngsſäle umfaſſen⸗ Reichsparteitag Der zweite monumentale Neubau an der anderen, nord⸗ ſüdlichen Achſe Berlins, deſſen Grundſteinlegung am glaf⸗ chen Tag erfolgen wird, iſt das Haus des deutſchen Fremdenverkehrs. Es wird unweit des Potsdamer Platzes 125 dem großen Rundplatz errichtet, auf dem die Nord⸗Süd⸗Achſe die Potsdamer Straße kreuzt. Als reprä⸗ ſentatives Haus der Gaſtlichkeſt, das die politiſche, die wirtſchaftliche und die kulturelle Bedeutung des deut⸗ ſchen Fremdenverkehrs ſymbolhaft unterſtreichen ſoll, wird es Höchſtmaße architektoniſcher Geſtaltung mit künſtleriſcher Aeſthetik in ſchönſter Vollendung vereinen. Deutſchland iſt das erſte Land, das der Gaſtlichkeit einen Palaſt errichtet. Reichsautobahn⸗Neiſeruf Großartige e— Jeder Kraftfahrer auf der Strecke kelefoniſch zu erreichen Zu Beginn der diesjährigen Hauptreiſezeit wird dem Kraftverkehr auf den Reichsautobahnen eine weitere An⸗ nehmlichkeit geboren. Am erſten Pfingſtfeiertag wird der Reichsautobahn-Reiſeruf eröffnet, eine Einrichtung, die es geſtattet, jeden Kraftfahrer während der Fahrt über die Reichsautobahn fernmündlich zu erreichen. Die Benachrich⸗ tigung erfolgt durch die Reichsautobahn⸗Tankſtellen, die in regelmäßigem Abſtand entlang der im Betrieb befindlichen, insgeſamt über 2000 km langen Reichsautobahnſtrecken an⸗ geordnet ſind. Der Reichsautobahn-Reiſeruf wird mit Hilfe des bekann⸗ ten Voranmeldungs⸗ oder V-Geſpräches durchgeführt, das beim Fernamt der Reichspoſt nach einer der Reichsauto⸗ bahntankſtellen anzumelden iſt. Der Anmelder hat hierbei Vor⸗ und Zunamen und Wohnort des gewünſchten Ver⸗ kehrsteilnehmers anzugeben und gleichzeitig die Weitergabe ſeiner eigenen Rufnummer zu beantragen. Die angerufene Tankſtelle ſtellt ſofort im mittleren Grünſtreifen der Reichsautobahn beſondere Ruftafeln auf und vermittelt, ſobald ſich der Verkehrsteilnehmer gemeldet hat, das Geſpräch. Außerdem teilt ſie die Anmeldung des V-Ge⸗ ſprächs und die ihr übermittelten Angaben des Namens des verlangten Verkehrsteilnehmers und der Rufnummer des Anmelders fernmündlich den in jeder Fahrtrichtung nächſtfolgenden Reichsautobahn⸗Tankſtellen mit, die ihrerſeits gleichfalls Ruftafeln aufſtellen und das Geſpräch vermitteln. Mit Rückſicht auf die erforderliche Zeitſpanne für die Herſtellung der telefoniſchen Verbindungen und die Kenn⸗ . und Aufſtellung der Ruftafeln iſt vom Anmelder es V-Geſprächs eine Reichsautobahn⸗Tankſtelle auszuwäh⸗ len. die der gewünſchte Verkehrsteilnehmer vorausſichtlich 30 Minuten nachder Anmeldung oder ſpäter erreichen wird. Den Geſprächsteilnehmern entſtehen über die üblichen Fernſprechgebühren hinaus keine beſonderen Koſten. Das „Gespräch wird an der vom Anmelder angerufenen Tank⸗ ſtelle zu Laſten des Anmelders geführt. An den zuſätzlich benachrichtigten benachbarten Tankanlagen leitet der Tank⸗ wart ein neues Geſpräch mit dem Anmelder ein. Die Ge⸗ bühr iſt in dieſem Falle vom Verkehrsteilnehmer zu zahlen, es ſei denn, daß er das Geſpräch als R⸗Geſpräch(„Geſpräch mit Rückanmeldung“) nach den gültigen Beſtimmungen der Deutſchen Reichspoſt aufgibt. Mit der Poſtkutſche Die erſten Skrecken im Auguſt in Bekrieb. Vor einiger Zeit hatte Reichspoſtminiſter Dr.⸗Ing. e. h. Ohneſorge die Abſicht geäußert, daß er die Romantik der Poſtkutſche nicht ausſterben laſſen wolle, um die Erinne⸗ rung an die Hare Entwicklung und die Blütezeit der Perſonenbeförderung über Land durch die Poſt vor der Einführung der Eiſenbahn und des Kraftwagens wachzu⸗ halten. Durch landſchaftlich ſchöne Gegenden ſollen daher auch in Zukunft wieder Perſonenpoſten mit Pferdebeſpan⸗ nung fahren. Hierfür ſind u. a, folgende Gegenden im alten Reichs⸗ gebiet in Ausſicht genommen: das Glatzer Bergland, der Thüringer Wald, die Lüneburger Heide, der Schwarz wald, das bayeriſche Alpengebiet, das Ruppiner Land in der Mark. Die Höhe der Fahrtgebühren ſteht noch nicht feſt, ſie werden ſich aber in mäßigen, für jeden Bezieher erſchwinglichen Grenzen halten. Vorausſichtlich im Auguſt ds. Js. werden die bei⸗ den erſten Pferdeperſonenpoſten in Betrieb genommen. 13 weitere Perſonenpoſten ſind für ſpäter vor⸗ geſehen. Die Poſtkutſchen die vorausſichtlich vierſpännig gefahren werden, bieten neun Reiſenden Platz. Form, Ein⸗ richtung und Ausſtattung werden den heutigen Beguem⸗ lichkeitsforderungen entſprechen. 5. Ein Bildwerk Heinrich Hoffmanns Berlin, 3. Juni. Der Reichsbildberichterſtatter der NSDAP, Heinrich Hoffmann, hat ſoeben im Eigenverlag ſein neueſtes Bildwerk„Hitler in Italien“ herausgegeben, das in eindrucksvollen Aufnahmen die Erinnerung an die unvergeßlichen Tage des Führerbeſuches in Italien feſthält. ier entſteht das ſtolze erk der Volkswagen⸗ fabrik. Das Lied der Arbeit er⸗ füllt die Bauplätze von Fallersleben. Schon Ende 1939 ſollen von hier aus die erſten KdF.⸗Wagen ihren Weg ins Reich an⸗ treten. Bis dahin iſt ein ungeheures Stück Arbeit . leiſten, von der unſer ild einen kleinen Aus⸗ ſchnitt zeigt. Laſtkähne haben Baukies auf dem Mittellandkanal herbei⸗ geſchafft, der mit Hilfe von Kränen verladen wird. Weltbild(Mp. — 3 2* Mutloſigkeit— ſeeliſches Laſter Dieſen Tagesbefehl ſollte man ſich ſchon frühmorgens geben, damit man hell und klar in die kommenden Stun⸗ den hineinſieht, denn der Frohſinn iſt aufbauende Lebens⸗ kraft, die das Leben vertieft. Griesgrämigkeit und Nörgel⸗ ſucht aber führen uns früher oder ſpäter zu innerer Ver⸗ armung— alle ſeeliſchen und geiſtigen Werte gehen an ſchlechter Laune zugrunde. Der ärmſte Menſch iſt derjenige, der nicht mehr lachen kann und der ſich nicht mehr freuen kann. In tiefem Leid gehören wir alle vorübergehend zu dieſen Aermſten der Armen, aber wir müſſen uns herausarbeiten aus eſer jämmerlichen Einſtellung zu Welt und Leben, wir 0 müſſen ſchwimmen gegen den Strom von Kummer und Sorgen, denn Mutloſigkeit iſt ein ſeeliſches Laſter, dem wir uns nicht hingeben dürfen. Wir wollen nicht verſinken. Wir recken uns hoch in den Schultern empor und rich⸗ ten den Kopf in die Höhe— wir wollen unſer Lachen nicht verlernen trotz allem, was uns heute vielleicht bedrückt. Ein helles, trutziges, herzhaftes Lachen hat etwas unendlich Be⸗ freiendes, es hat eine ſtarke heilſame Wirkung. Es ſchenkt uns neue Kraft und Friſche, wenn es das rechte, von Her⸗ zen kommende Lachen iſt. Um recht zu lachen, muß man ſich freuen, denn Freude und Lachen gehen Hand in Hand. Die Freude aber iſt kein Kind der Einſamkeit, deshalb müſſen wir zu den Menſchen gehen, wenn wir ſie finden wollen. Dort dürfen wir nun aber nicht mit mürriſchem Geſicht hinkommen und brum⸗ men: wo ſteckt denn nun eure vielgelobte Freude'?, ich ſehe ſie nicht, die Menſchen ſind langweilig—— Wie man in den Wald hineinruft, ſo ſchallt es wider. Schau ſie freundlich an, die Leute, zu denen du gehſt, ſage ihnen gute Worte, und du wirſt ſehen, wie raſch die Freude kommt. Setz kein ſpöttiſch überlegenes Geſicht auf, ſondern bringe Licht in den Alltag durch Liebenswürdigkeit. Sie koſtet nichts und macht andere froh, und wenn die andern hf ſind, dann ſchenken ſie dir die Freude, die du ſuchen gehſt. Es gibt Menſchen, die gleich beim Eintreten eine helle, reine Atmoſphäre mitbringen und eine warme, frohe Stimmung verbreiten nur durch ihre Gegenwart— es ſind oft ganz einfache Menſchen, aber ihre innere Klarheit, ihr Bereitſein zur Freude, ihr fröhliches Herz, das ihnen aus den Augen leuchtet, vergolden uns die Stunden, die ſie uns ſchenken. Sie haben liebevolles Verſtändnis für uns, und ihre gefeſtigte, in ſich geſchloſſene Perſönlichkeit ſtrahlt jene e Harmonie aus, die auf uns ſo beruhigend wirkt. Sie ſind die Könige des Lebens. Wir begegnen ihnen nicht allzuoft, aber wenn wir ihnen begegnen, ſo wollen wir ſie fröhlich grüßen und von ihnen lernen, wie ſie das Leben meiſtern, wie ſie die Freundlichkeit zu ihrem Diener machen, der immer bereitſteht. Willſt du glücklich ſein im Leben, Trage bei zu anderer Glück, Denn die Freude, die wir geben Kehrt ins eigne Herz zurück. Es kommt auf Rleinigneiten an Was wollen die Männer ſehen? Es kommt auch auf die kleinen Aeußerlichleiten bei einer Frau an, wenn wir heute einmal auf eine Schilde⸗ rung ihrer ſeeliſchen und ſonſtigen Werte verzichten wol⸗ len, die der Mann ebenfalls beachtet und ſchätzt. Gehen wir einmal von der Beziehung zwiſchen„Unbekannt“ und „Unbekannt“ aus: Ein Mann und eine Frau begegnen einander auf der Straße und gehen vorüber, ohne ſich zu kennen. Ein flüchtiger Blick ſtreift die Frau. Was fällt dem Mann an der Frau auf? Worauf richtet er ſeinen Blick? Was iſt ihm wichtig bei dem erſten Geſamteindruch einer Frau? Acht Männer beantworten die Frage nach dieſem flüchtigen Eindruck von Aeußerlichkeiten. Das Ergebnis iſt nicht überraſchend. Wir Frauen beklagten es wohl manchmal mit Recht, daß„er“ nicht ſieht, was man trägt. Er kann ein Komplet nicht von einem Sportrock und einen Jumper nicht von einem Abendkaſack unterſcheiden. Otto blieb über Mittag bei Udo und blieb mit ihm zuſammen. Mit einem gelinden Grauſen ſah Udo dem Mittageſſen entgegen. Aber er wurde diesmal ange⸗ nehm enttäuſcht. Zuerſt gab es eine Eierſuppe mit Büchſenſpargel, die ausgezeichnet ſchmeckte und dann einen Maſtkalb⸗ braten mit Sahnenſauee, der gleichfalls ganz vorzüg⸗ lich war. Otto beſonders war ganz begeiſtert von dem Eſſen und dies übertrug ſich auch auf Doris. Als ſie nach dem Eſſen den Tiſch abräumte, machte er ihr ein Kompliment. „Kochen können Sie, Fräulein Doris,“ ſagte er freundlich.„Der Mann, der Sie einmal heiratet, iſt tatſächlich zu beneiden.“ „Ach, Herr Boller,“ ſagte ſie,“„aber Her Wendt iſt garnicht ſo zufrieden mit meiner Kochkunſt.“ Udo wehrte ab und ſagte: „Aber Doris, wer ſagt denn das? Geſtern ging das Eſſen ſchon. Vorgeſtern war es ſehr ſchlecht, aber wenn Sie ſo weiter machen wie heute, werden Sie keinen Tadel mehr von mir hören!“ i „O, dann werde ich mir weiter alle Mühe geben,“ ſagte das Mädel ſchnell. Als Doris mit dem Geſchirr verſchwunden war, ſagte Boller: „Ein hübſches Mädel!“ „Kann ich nicht finden,“ entgegnete Wendt mißmutig. „Na, na, wo haſt du denn deine Augen? Bildhübſche Augen hat ſie.“ „—— Er weiß oft nicht, ob wir ein ſtrahlendes das reichlich „Neues“ oder „Mitgenommene“ von vor zwei Jahren tra⸗ Aber trotzdem redet er oft viel und laut von„gepfleg Was ſieht er alſo? Von den acht Männern erklärten vier, daß das Schuh⸗ werk den gepflegten Eindruck der Frau beſtimme. Schief⸗ getretene Abſätze, ſtumpfes, verſchmutztes Oberleder, ſchlechte Form, ausgetretene Seiten— dazu natürlich ver⸗ drehte Strümpfe mit einem nichtpaſſenden Stopf über dem Schuhrand damit ſpricht die Frau, nach Anſicht der vier Männer ſelbſt das Todesurteil ihres guten Ge⸗ ſchmackes und ihres Sinnes für ordentliches Ausſehen. Als zweitwichtigſtes gilt: Was unter dem Hut her⸗ vorkommt. Eine ungepflegte Haartracht kann durch dey hübſcheſten Hut nicht aufgehoben werden, ſagen die Her⸗ ren der Schöpfung. Dieſe abſcheulichen, kurzen geraden Strähnen, die hinten herausſtehen, die ausgegangenen Wellen über der Stirn, ſchlechtgeſchnittene Kanten und nachläſſig ſelbſtgebrannte Löckchen, die ſich langſam auf— löſen— eine ſolche Frau kommt als Frau überhaupt nich in Betracht. Und gerade ſolche Frauen kaufen ſich die teuerſten Hüte und wiſſen nicht, daß eine einfache Mütze auf glänzendem aber glattgelegtem Haar viel anziehender iſt— ſagen die Männer. An dritter Stelle: Die meiſten Männer mögen die moderne Farbfreudigkeit nicht. Sie bewundern die Vor⸗ nehmheit eines farblich abgeſtimmten Anzugs mit über⸗ einſtimmenden Kleinigkeiten— Handſchuhen, Handtaſche, Hut und Schuhen. Was aber nicht hindert, daß eine ge⸗ ſchmackvolle Farbe, ein Federchen am Hut, eine Verzie⸗ rung am Jackenaufſchlag, eine hübſche Blume guten Ein⸗ druck noch unterſtreichen. Und dann: es kommt auf die Haltung an. Alle ſind ſich darin einig, daß der Gang einer Frau und ihre Hal⸗ tung, wenn ſie ſich unbeobachtet glaubt, ein entſcheidendes Kennzeichen ihrer Seele darſtellen. Eine aufrechte ſtraffe Haltung, ein leichter Gang vermitteln dieſen Eindruck von junger zuverſichtlicher Friſche und innerer Würde, die der Mann an der Frau beſonders ſchätzt. Das ſind einige Indiskretionen, die zu denken geben ſollen. Wir ziehen uns zwar nicht für die Herren der Schöpfung an, denn ſie verſtehen nicht viel davon, aber es iſt doch nett, wenn man auch ihnen gefällt, Sommerliche Schuhe handgearbeitet In der Regel müſſen unſere Füße im Sommer am meiſter unter der Hitze leiden. Denn noch bis vor kurzem machte man in der Fußbekleidung zwiſchen Sommer und Winter nur geringe Unterſchiede. In dem feſten Leder, in einengenden Spangen und hohen Abſätzen zu gehen, war aber gewiß kein Vergnügen und für die Geſundheit der Füße auch keineswegs zuträglich. Die Mode dieſes Jahres hat uns neben mancherlei phantaſievollen Stoff⸗ ſchuhen— Leinen, Kordel, bunter Kattun— auch einen ganz beſonders hübſchen Einfall geſchenkt: gehäkelte Schuhe! Die Frau kann ſich alſo zum erſtenmal ihre Schuhe ſelbſt herſtellen, und da die Schuhe mit der Leich⸗ tigkeit und Kleidſamkeit auch die kleine Handarbeit ver⸗ binden, werden ſich gewiß viele Freundinnen dieſer Mode finden. Man hälelt einen Hacken mit zwei Streifen zum Binden ſowie ein halbmondförmiges Vorderblatt— bei Garten⸗ oder Strandſandalen beſchränkt man ſich nur auf kreuzweiſe Streifen— und arbeitet dieſe Teile auf vor⸗ handene Sohlen auf oder läßt ſie vom Schuhmacher auf neue Unterteile ſetzen. Als Material verwendet man un⸗ gebleichtes Leinengarn, oder man färbt ſich ein entſprechen⸗ des Garn zum Kleide paſſend ein. Eſſen Sie gern Spargel? Zubereitung in abwechſlungsreicher Form Es gibt ſicherlich wenig Menſchen, die Spargel nicht gerne eſſen, hat er doch nicht umſonſt den Titel„König der Gemüſe“. Kein Frühjahrsgemüſe wird ſo als Delikateſſe geſchätzt wie er. Die blaulila Köpfe werden von den mei⸗ ſten Hausfrauen als nicht gleichwertig betrachtet, obwohl das meiſt ein Vorurteil iſt. Ein Strahl Sonne genügt oft, um das Spargelköpfchen zu färben. Das Spargelſchälen iſt nicht ganz einfach und erfordert etwas Geſchicklichkeit und Mühe. Man ſchält ihn vom Kopfe an, d. h. etwa zwei Zentimeter unterhalb des Kopfes und führt das Meſſer zu ſeinem Ende. Die holzi⸗ gen Stellen und das Ende ſind abzuſchneiden. Die Spar⸗ gen. ten“ und„gutangezogenen“ Frauen ——..————— g 1 ſchon ſein, aber die Friſur und der Auf⸗ 1 11 „Stimmt ſchon, aber das ſind doch ſchließlich Dinge, die ſich beſeitigen laſſen würden. Du mußt ihr ſagen, daß ſie zu einem Friſeur gehen ſoll und dann kaufſt du ihr noch ein neues Kleid.“ „Biſt du denn verrückt geworden? Ich ſoll Doris ein Kleid kaufen?! Sie iſt doch ſchließlich ein anſtän⸗ ſtändiges Mädchen, die ſich nicht von einem Manne Kleider ſchenken läßt.“ Otto räuſperte ſich verlegen und wehrte ab. „Du biſt furchtbar empfindlich und nimmſt alles zu tragiſch. Was iſt denn dabei, wenn du dem Mädel ein⸗ mal unter die Arme greifſt und ihr ein Fähnchen ſchenkſt? Du kannſt ihr ja ſagen, daß es ſpottbillig iſt und ziehſt ihr einen Taler vom Lohne ab. „Das tue ich nicht. Sie iſt ja ohnehin nur noch ein paar Tage hier und wird dann wo anders dienen, wenn Frau Raſp zurück iſt.“ „Schade, ſehr ſchade, die gefällt mir!“ „Ach, das ſoll wohl Nelly Nummer zwei werden?“ „cee, das habe ich nicht geſagt. Mußt du denn immer gleich an eine Liebelei denken, wenn ich von einem Menſchen ſage, daß er mir gefällt?“ „Bei dir muß man doch darauf gefaßt ſein, daß du dich ſchleunigſt, um dich zu tröſten, wieder ver⸗ liebſt!“ 5 „Aber... das... das geht doch nicht!“ ſtotterte Boller verlegen.„Ueberlege doch, was würde Nelly denken!“ „Ich denke, ihr ſeid auseinander?“ „Na ja... man kann aber doch nicht wiſſen.“ „Ob du zur Vernunft kommſt?“ neckte Udo weiter. „Nee, ob die Nelly einlenkt!“ „Du, die hat einen Dickkopf!“ i—— ———— —.. gelſchalen eignen ſich als Suppenwürze. Man wäſcht ſie ſauber, trocknet ſie und bewahrt ſie in Leinenbeuteln auf Die Kochdauer des Spargels richtet ſich nach ſeiner Stärke, im allgemeinen rechnet man 20 Minuten Kochdauer. 8 Spargel kann man in der abwechſlungsreichſten Form wenngleich Spargelverehrer ihn am 11 Hier Spargelzeit der auf den Tiſch geben, liebſten in Stangenform mit zerlaſſener Butter eſſen. ſeien einige Anregungen gegeben, die zur Hausfrau willkommen ſein werden. 2 2—— Spargel mit Schinkenröllchen. Spargel in Eierkuchentaſchen. Der friſch⸗ gekochte Stangenſpargel wird mit Eierkuchen umwickelt und dick mit geriebenem Parmeſankäſe beſtreut. Hierzu gibt man Butterſoße. Dieſes Gericht iſt nicht nur wohl⸗ ſchmeckend, ſondern auch ſehr nahrhaft und erübrigt jede Fleiſchbeilage. Als Vorgericht eignet ſich eine Kombination von Spargel und Tomaten beſonders gut. Schönen, möglichſt großen Tomaten ſchneidet man den Deckel ab, höhlt ſie aus und füllt ſie mit Gemüſeſalat. Man belegt ſie mit hart⸗ gekochten Eierſcheiben und marinierten Spargelköpfen, Das Ganze ruht auf friſchen grünen Salatköpfen. Feſtliche Spargelplatte. Friſcher Stangen⸗ ſpargel wird wie üblich gekocht und mit gehackter Peter- ſilie und Semmelbröſeln beſtreut. Halbweich⸗ oder hart⸗ gekochte Möveneier ſind eine Frühjahrsdelikateſſe, die in Verbindung mit Spargel beſonders gut mundet. Rohe Schinkenröllchen erhöhen den Reiz, das Ganze bildet ein Hauptgericht am erſten Pfingſtfeiertag. Man reicht zer⸗ laſſene Butter dazu. Stangenſpargel mit Morchelgemüſe Beide Gemüſe werden ſauber verputzt und getrennt in Salzwaſſer gar gekocht. Neue Peterſilienſchwenkkartoffeln, dazu zerlaſſene Butter, ſchmecken hierzu beſonders gut. Gebackener Spargel mit Kopfſalat. Man kocht Brechſpargel nicht zu weich und wälzt die Stückchen in geſchlagenem Ei und Semmelbröſeln. In kochendem But⸗ terfett bäckt man ſie goldgelb. Junger Kopfſalat iſt beſon, ders delikat hierzu. E. Schoepke. Kleine Küchengeheimniſſe Markſuppe. Das Mark hat viele Liebhaber, doch verſtehen es viele Frauen nicht recht zu bereiten; außerdem iſt es kräftige und geſunde Speiſe. Das Mark wird aus den Knochen herausgelöſt, dann in gleichmäßige Stücke geſchnitten, die man mit ein wenig Waſſer und Salz zum Kochen bringt, bis das Mark ganz klar iſt. Dann wird das Mark heraus⸗ genommen, die Brühe mit Waſſer und Brühwürfel auf⸗ gegoſſen, nun läßt man kleine Sternchennudeln darin aus⸗ quellen und gibt, wenn die Suppe fertig iſt, das Mark hinein, ehe man aufträgt. Markbrötchen. Markklößchen ſind für Brühſuppe beſonders am Sonntag zu emp⸗ fehlen Man läßt das Mark zergehen und verrührt es mit 150 Gramm Semelmehl, dann rührt man ein Ei darunter, klein gehackte Peterſilie ode Schnittlauch und würzt mit etwas Salz, einer Priſe Zucker und Muskat.— Man formt ganz kleine Klöße, die man kurz in der Suppe lang⸗ ſam kochen läßt. „Als ob ich den nicht kenne!“ entgegnete Boller ruhig. „Darum gehts ja boch! Die Nelly iſt ſonſt in tipptopper Kerl, aber der Dickkopp... nee, nee, det wäre nich jut! Und drum is die Gelegenheit nicht ſchlecht, daß wir uns mal gekriegt haben!“ i Er atmete ſichtlich auf, denn es war ihm gelungen, ſich langſam wieder ins Hochdeutſche zurückzufinden, nur wenn er erregt und beſonders für etwas entflammt war, dann berlinerte er. „Du willſt ſie alſo erziehen?“ „Und ob ich das will! Ich muß ſogar! Und wenn ich ſie dabei verliere, dann iſts immer noch beſſer, als wenn ich ſie mit dem Dickkopp kriege. Zwei harte Steine mahlen nicht! Da hat Vater recht! Der hat nämlich ſeine Erfahrungen hinter ſich!“ „War er auch ein Dickkopp?“ „Ja! Er... und Mutter auch! Aber ſie haben ſich ganz ſchön zurechtgefunden!“ „Und wer hat nun den Dickkopp behalten?“ „Mutter!“ ſagte Otto ſchmunzelnd.„Ja, ja, der alte Herr hat ſich ſehr geſträubt, aber Mutter hatte die beſſeren Nerven und drum zwang ſie ihn! Meine Mut⸗ ter iſt aber ſchlau, ſie läßts den Vater nicht ſo merken, aber unter dem Pantoffel iſt er doch!“ „Wie alle verliebten Männer!“ ſchloß ſich Udo an. Wenn Männer verliebt ſind, dann verkaufen ſie ihre Freiheit nicht für ein Linſengericht, nein, ſie geben ſie viel billiger weg... mit einem Kuß iſt alles abgetan!“ „Na, wenn du ſo klug biſt, dann wirſt du deine Ame⸗ rikanerin rechtzeitig drannehmen!“ Udo wurde rot.„Meine... Amerikanerin?“ „Aber Menſch, jetzt tue nur nicht ſo! Dabei machſt du Stielaugen und wirkſt wie ein richtiger Seladon!“ Irres: — P deutſ. daran Y bog Ge 0 gilt Und der u erken ſie m oder dadu⸗ arbei Geiſt. Deutſ Ziel, die u erſten haber deutſe keit, durch hinein ſchlag war! aber ſchent das heran der d des p zerſtö 5 beſche des 2 Wille retten kannt dem d