eee eee 8 nn S ene war ſtundenlang vom nächſten Dorf N Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 4. Juni 1938 e Gedanken zum Pfingſtfeſt. Vom Frühling ſagt der Dichter die ſchönen Worte: „Die linden Lüfte ſind erwacht,/ ſie ſäuſeln und wehen Tag und Nacht/ ſie ſchaffen an allen Enden!“ Auch von dem Pfingſtfeſt wird uns erzählt, daß es von einem „Brauſen“ vom Himmel, einem Geiſteswehen, begleitet war, das alle ergriff und mitriß, die es erlebten. So wird in der feinſinnigen Erzählung„Der Tier⸗ ſchnitzer!(NS.⸗Frauenbuch) geſchildert, wie der menſchen⸗ ſcheue Schnitzer Franz, der den Schöpfer nur in ſeinen „unvernünftigen“ Kreaturen lieben und preiſen wollte, endlich doch wieder zur menſchlichen Gemeinſchaft zurück⸗ gefunden hat. Davon zeugt ſeine neueſte Arbeit.„Das waren die Hirten zu Füßen des Berges, der den Engel trug... Durch ſie ſchwoll eine einzige himmelgewendete Bewegung. In jedem gewann ſie andere Geſtalt: der eine hob Haupt und Hände zum verkündenden Engel empor, der andere hatte in einfältiger Ehrfurcht den breit⸗ krempigen Hut abgezogen. Einen weißhaarigen Alten hatte das Wunder übermannt, ſeine ſteifen Knie ſchienen zu zittern, er mußte ſich auf ſeinen Stock ſtützen. Ein anderer hielt die Hand lauſchend an die Ohrmuſchel. Den wieder hatte frommes Erſchrecken in die Knie gedrückt. Jener umſchlang in überwallender Freude ſeinen Gefährten. Alle aber fühlten ſie ein Gefühl, atmeten ſie einen Atem des Geiſteswindes, der über ſie hinwehte. Und mit einemmal erſchien der Engel auf dem Berge als der Voll⸗ bringer des Goſtesbefehles, der die Verſtreuten zum blut⸗ einigen, glaubenden Volke ſchuf.“ Hier iſt es wieder das Geiſteswehen des Pfingſt⸗ geiſtes, das das Wunder ſchafft, wie einſt. „Jener Geiſtesfrühling der erſten Pfingſten, der im Geiſteswehen und Geiſtesbrauſen einzog und mit neu⸗ ſchaffender Frühlingsgewalt alles Alte wegfegte und in Frühlingskraft neue Knoſpen und Blüten am Stamme der Menſchheit trieb, er ſchaffte ein neues Leben und eine neue Gemeinſchaft. Es gibt nichts Wunderbareres in der Menſchheitsgeſchichte als jene erſte Pfingſtgemeinde des erſten Pfingſtfeſtes, hervorgerufen durch das Wehen des Gottesgeiſtes. Etwas von ſolchem Wunder haben auch wir in unſerer Zeit erlebt. Ein neuer Geiſt hat unſer Volk durch⸗ weht mit heiligem Brauſen und hat es erweckt zu neuem Leben und zu neuer Kraft. Das iſt das Geiſterlebnis unſerer Zeit. Und wir können es uns auch nicht anders erklären, als einen Einbruch eines Gottesgeiſtes in unſere geiſtige Welt. Die Wirklichkeit des Geiſtes iſt nach der Zeit der Ungeiſtigkeit wieder wie ein erquickender Regen nach der Dürre über uns gekommen. Und daß es nicht bloß ein Rauſch oder ein Taumel geweſen iſt, ſondern daß ſchon etwas Bleibendes und Verßflichtendes daraus ge⸗ worden iſt, das ſehen wir heute ganz klar. Denn kein Volk der Welt hat ſo ſtark dies Wehen des Geiſtes verſpürt und iſt ſo ſtark von ihm angerührt worden wie unſer Volk. Jetzt wiſſen wir, daß dies„deutſche Pfingſten“ für uns nicht bloß einen äußeren Wechſel bedeutet, ſondern vielmehr eine fundamental geiſtige Sache, einen Umbruch und Durchbruch bis in die Fundamente des Lebens und der geiſtigen Haltung hinein. Und wir haben alle den Atem des Geiſteswindes geſpürt, der uns angeweht hat. Und aus dieſem Geiſteswehen, das wie Frühlings⸗ brauſen die Herzen erfüllt und beglückt hat, iſt der neue Pfingſtgeiſt mit neuſchaffender Allgewalt herausgeboren, der uns nun wieder jung und froh gemacht und uns zu einem bluteinigen, hoffnungsſtarkem Volk gewandelt hat. Geisfeswehen uns Daß er uns nicht wieder verlorengehe, ſondern wirkſam erhalten bleiben möge, das iſt unſer Pfingſt⸗ wunſch und unſere Pfingſtbitte. In dieſem Sinne bitten wir:„Komm, Heil'ger Geiſt, kehr bei uns ein!“ M. Pfingſikirchgang in Neiße⸗Neuland O. /S. Photo: Atlantic(M) eee eeremnnnmmunnnnmmnnmnmnmmmnmnmmnmmnmannnnmmunumm ee Volksbrauchtum am Pfingſtfeſt Feier der blühenden Natur— Vom alten Brauchtum der Maienzeit erfüllt— Der Sinn der Spiele und Wettkämpfe NS Es gehört zum Weſen germaniſcher Feſte, daß ſie durch ſinnbildliche Handlungen den Menſchen mit der ewi⸗ gen ſchöpferiſchen Kraft des Lebens verbinden. Alle Ge⸗ bräuche und Sitten werden ſomit zum Ausdruck eines mit der Natur und ihrem göttlichen Willen verbundenen Men⸗ ſchentums, das ſich durch ſein Leben und Schaffen einem höheren Geſetz verpflichtet fühlt. So konnte das Pfingſtfeſt als kirchliches Feſt der Ausgießung des Heiligen Geiſtes erſt lebendigen Inhalt in den Herzen e Menſchen Ft als es der Kirche gelang, altes bodenſtändiges rauchtum der Maienzeit zu übernehmen. So hat das Pfingſtfeſt allmählich einen lebendigen Inhalt erhalten, deſſen tiefſter Sinn darin liegt, daß ſich der deutſche Menſch in dieſen Tagen am engſten mit der blühenden kraftvollen und lebensfrohen Natur verbunden fühlt. Zu Pfingſten feiert die Natur ihr Hochzeitsfeſt. Alle Bäume und Sträucher haben nun ihr volles Grün ange⸗ legt, alle Blumen ſtehen in Blüte, der Sieg des Lebens iſt in Erfüllung gegangen. Darum treibt es den Menſchen 0 ins Freie, um in der Natur durch Heiterkeit und rohes Spiel den lebensſprühenden Höhepunkt des Jahres zu begehen. Die Mädchen legen helle farbenfrohe Kleider an, ſie ſchmücken die Häuſer und Wohnräume mit den jungfriſchen Reiſern der Birke, der Maibaum wird noch einmal geſchmückt und fröhliche Tanzlieder vereinen Jung und Alt. Am Pfingſtabend werden die Maifeuer entzündet, deren Flammen als Symbol des unvergänglichen Lebens in das Land hinausleuchten. Alte Frühlingsbräuche leben wie⸗ der auf. So findet ſich, beſonders in Niederbayern und Schwaben, das Spiel des„Waſſervogels“ als Sinn⸗ bild des aufbrechenden Lebens. Waſſerbräuche zu Pfingſten ſind auch in anderen Gegenden noch ſehr bekannt. In Thüringen und im Saargebiet putzen und reini⸗ gen die Mädchen den Dorfbrunnen und ſchmücken ihn mit Tannen und Birkengrün. In anderen Orten wirft man Blumenſträuße und Kränze in den Brunnen. In dieſem Brauchtum des lebenerneuernden Waſſers offenbart ſich ein uraltes Fruchtbarkeitsſymbol. Pfingſten iſt zum Feſt des jungen Ledens geworden. Darum finden wir auch die ſchon von Oſtern her bekann⸗ ten Eierbräuche in vielen Gegenden wieder. Im Rhein⸗ land ziehen die Burſchen in der Nacht vor Pfingſten ſingend durch das Dorf und fordern vor den Fenſtern der Mädchen das Pfingſtei. Dieſe Eier werden geſammelt. Am Pfingſt⸗ ſonntag backen alle Mädchen große Speckeierkuchen, die mit vielen ſcherzhaften Liedern zuſammen mit den Burſchen des Dorfes verzehrt werden. In vielen Gegenden treibt man zu Pfingſten zum er⸗ ſtenmal das Vieh auf die Weide. Dabei wird die Magd, die als erſte auf der Weide ankommt, zur„Pfingſtbraut“ gekrönt und als Pfingſtjungfer in feierlichem Zug durch das Dorf geführt. Die erſte Kuh, die auf die Weide kommt, nennt man„Pfingſtkuh“, den erſten Ochſen„Pfingſt⸗ ochſen“. Beide werden mit bunten Bändern und grünem Laub geſchmückt. Der Knecht, der als letzter ſeine Tiere auf die Weide treibt, wird wegen ſeiner Saumſeligkeit„Pfingſt⸗ hammel“ oder„Pfingſtfuchs“ genannt. Daher wetteifern die Kuhhirten untereinander, um möglichſt als erſte auf dem Platz zu ſein und als„Pfingſtkönig“ gekrönt zu werden. Aber auch das Brauchtum um den Maibaum ent⸗ faltet ſich zu Pfingſten noch einmal zu beſonderer Lebendig⸗ keit. Pfingſtſtangen werden in Oberſchleſien als Maibaum errichtet. In Thüringen holt man feierlich den Pfingſtbaum ein, um den ſich die Jugend zu fröhlichem Spiel und Tanz ſchart. Zahlreiche Maiwettkämpfe finden zu Pfingſten in allen Gegenden, am häufigſten in der Form des Wettrei⸗ tens, ihren Austrag. In Holſtein heißt dieſer Wettkampf das„Rolandsreiten“, in Braunſchweig„Fahnenreiten“ in der Kurmark„Kranzreiten“ oder„Hahnenreiten“. Dabei kommt es darauf an, daß der Reiter mit einer Reitpeitſche oder einer hölzernen Stange einen an einem Maſt aufge⸗ hängten Kranz im Vorbeireiten abnimmt. Beim„Gans⸗ reiten“ muß ein aufgehängter Hahn oder eine Gans im ſchnellen Vorbeireiten ergriffen werden. In Pommern iſt das„Tonnenreiten“ lebendig, bei dem der Reiter eine hölzerne Tonne mit einem Knüttel zertrümmern muß. Wer den letzten Reſt der Tonne abgeſchlagen hat, iſt„Ton⸗ nenkönig“. In Bayern kämpfen die Burſchen des Dorfes beim„Pfingſtochſenſtoßen“ auf einem Ochſen reitend ge⸗ geneinander. Nach den Wettkämpfen und frohen Spielen vereinigt ſich das ganze Dorf am Nachmittag und Abend zum Pfingſt⸗ tanz. In vielen Gegenden beginnt der Tanz mit einem feſtlichen Aufzug. Kinder mit Blumenkränzen im Haar er⸗ öffnen den Umzug. Die Maikrone wird von einem Sieger der Wettkämpfe getragen. Die Pfingſtkönigin ſchreitet dem Zuge voran. So geht es lachend und ſingend auf den gro⸗ ßen Feſtplatz. Dort wird die Maikrone errichtet und nun beginnt der Tanz. Zuerſt tanzt die Pfingſtkönigin mit dem Pfingſtkönig und danach alle anderen zu dem ausgelaſſe⸗ nen Spiel der Muſikanten.. f Pfingſten iſt ein Feſt des großen Gemeinſchaftserlebniſ⸗ ſes. Verbunden mit der Freude und dem Jubel über das aufſprießende, wiedererwachte Leben offenbart ſich uns in den Wettkämpfen und Spielen altüberkommenes Wiſſen um den lebenserhaltenen Wert der raſſiſchen Ausleſe und Tüchtigkeit, die ſich nur bewähren kann im Dienſt für eine rößere Gemeinſchaft. In dieſem Geiſte feiern wir auch 15 unſer deutſches Pfingſtfeſt als Symbol eines ſchöpferi⸗ ſchen und nie verſiegenden Lebenswillens. Karlheinz Rüdiger. Ne Geſchichte von der Plume Lore Von Julius Bredow. Kein Menſch konnte es ſich eigentlich erklären, aber le war nun eben da. e zuerſt entdeckt. Er war Gärtner von Beruf und hatte die richtigen Augen für ſolche Sachen. Er behauptete, das Grüne, was aus der Erde herauskäme, das wäre eine Pfingſtroſe. Er fing auch ſogleich an, ein paar Steine auf. die Seite zu räumen und mit ſeinem Spaten das Erdreich tundherum ein wenig aufzulockern. Am Abend des glei⸗ chen Tages war an der Stelle, wo dies geſchehen, eine leine Holztafel zu ſehen und mit Bleiſtift ſtand darauf ge⸗ ſchrieben:„Achtung! Eine Pfingſtroſe!l Um Schonung wird gebeten!“ Wer nun vielleicht glaubte, dieſe Tafel wäre als ein Spaß aufgefaßt und nicht ernſt genommen worden, der war nicht mit im Kriege und weiß offenbar nicht, daß da draußen in den Gräben, in denen man oft wochenlang wie in einer Verdammnis zubrachte, mit ganz anderen Werten gerechnet wurde und zuweilen die unſcheinbarſten Dinge ein Anſehen gewannen, davon ſie ſich in gewöhnlichen eiten niemals etwas hätten träumen laſſen. So war es auch mit der Pfingſtroſe. Daß man davon in der erſten Linie zwiſchen Drahtverhauen und Graben plötzlich eine Pfingſtroſe haben ſollte, das war keine kleine Entdeckung. Wie mochte dieſes Gewächs hierher gekommen ſein? Man ſaß droben auf einer Bergkuppe, auf der vor ein paar Jahren noch ein Hochwald gerauſcht hatte, man man 15 davon denken? Und weil man darüber nit Reine kommen konnte, ließ man die Sache ſchließlich auf ſich beruhen, nahm das Vorhandenſein der Pfingſtroſe als wan Leſcheni des Himmels bin und freute ſich. daß ſie da 9 Kein Mann im ganzen Abſchnitt, der an dieſer Freude nicht teilgenommen hätte. Wer immer vorbei kam, blieb eine längere und kürzere Weile ſtehen, man wollte doch ſehen, ob die Pfinaſtroſe ſeit geſtern gewachſen war. Man Der Gefreite Hans Riederer hatte was ſollte er nicht ins Später— es war inzwiſchen Mai geworden— zählte man gewiſſenhaft die Zahl der kannte jedes Blatt an ihr. Blütenköpfe, die ſie angeſetzt hatte. Dreizehn waren es. Eine ſchlimme Zahl, behaupteten die einen. Die anderen meinten, es wäre ein Zufall und hätte nichts weiter zu be⸗ ſagen. Es war nicht verwunderlich, daß die Pfingſtroſe eines Tages einen Namen hatte. Jeder Stollen, jeder Unterſtand, jedes Grabenſtück hatte einen ſolchen. Warum nicht alſo auch die Pfingſtroſe? Lore ſagte man zu ihr. Kein Menſch fragte, wer ihr den Namen gegeben. Sie war nun mehr als eine Pflanze. Der ſie anſah oder der an ſie dachte, glaubte, ein Mädchen vor Augen zu haben und ſeine Blicke färbten ſich zärtlich. Wenn ſie jetzt von ihr redeten, geſchah es anders als bisher. Man ſprach von ihr, wie man von einem ſchönen Traum ſpricht. Die Worte klangen oft weich, etwas wie Andacht ſchwang mit in dieſen Worten. Eine leiſe Scheu ſtand hinter ihnen und manches Mal miſchte ſich in ſie ein dunkler Ton von Beſorgnis. Der franzöſiſche Kanonier da drüben hinter ſeinem Geſchütz? Schon oft hatte er eine Granate ganz in die Nähe geſetzt. Oft ſchien tagelang die Sonne auf die Stellung. Die Luft zitterte, der Kürre Sand rieſelte von den Grabenwänden, die Gewehrläufe waren ganz heiß. Dann blätterten die letzten Rindenſtücke von den abgeſtorbenen Baumſtümpfen, das wenige Gras unter dem Drahtverhau wurde verſengt. Und die Pfingſt⸗ roſe verwelkte mit allen ihren Blättern. Dann ſchleppten die Soldaten in ihren Feldkeſſeln Waſſer herbei. Unten aus dem Tal mußten ſie es holen und bis ſie damit herauf⸗ kamen, war ihr Rock ganz verſchwitzt. Aber das ſollte ihnen ſchon nichts ausmachen! g Und es kam eine Zeit, da ſchritt die Lore wie ein Wunder durch alle Briefe, die die Soldaten in die Heimat ſchrieben. Die zu Hauſe lächelten vielleicht darüber, aber die da draußen ahnten das ja nicht und ſo brachten ſie das mit der Lore immer und immer wieder. Dreizehn Blüten⸗ köpfe! Sie ſeien ſchon ganz groß und rot! In einer Woche würden ſie gewiß alle aufblühen! Das würde dann ein richtiges Pfingſtfeſt werden! So war es in den Brie⸗ fen zu leſen und darüber vergaß man manches zu ſchrei⸗ ben, was vielleicht wichtiger geweſen wäre. Und dann brach wirklich das Pfingſtfeſt an. Es kam ganz ſo, wie es in den Briefen geheißen hatte: die Pfingſt⸗ roſe war voll erblüht. Sie ſtrahlte wie eine Märchenbraut. Ihr Anblick füllte alle Augen mit Glück. Der Hans Rie⸗ derer war ganz aus dem Häuschen. Er mochte heute kein Kartenſpiel in die Hand nehmen, er kam gar nicht mehr heraus aus dem Graben. Auch alle anderen waren freu⸗ dig erregt. Aber dann um die Mittagszeit, als alle bei ihren Feldkeſſeln im Unterſtand ſaßen, kamen plötzlich Granaten. Drei, vier ſchlugen in den Graben ein, riſſen den Leib der Erde auf und all der Pfingſtfriede ſchien jetzt verloren. Das war nun etwas, was man nicht erwartet hatte. Man fühlte ſich heute umwebt von jenem ewigen Geiſt, von dem man glaubte, daß er in naher Zukunft über allen Menſchenzwiſt triumphieren werde, hatte ge⸗ hofft, daß auch die da drüben das in ſich ſpüren würden, und war enttäuſcht. Dieſe Enttäuſchung ſtand mit beſon⸗ ders tiefer Schrift auf dem Geſicht des Hans Riederer und man ſah, er konnte das einfach nicht begreifen. Der Hans Riederer legte den Löffel aus der Hand, richtete ſich langſam in die Höhe und ging nach der Holz⸗ treppe, die hinaufführte. Alle wußten, was er vorhatte. Er wollte nach der Lore ſehen. Offenbar befürchtete er, es könnte ihr etwas zugeſtoßen ſein. Aber zugleich wußten ſie, daß dies in dieſem Augenblick eine Torheit war. Bleib da!, riefen ſie hinter ihm her, du wirſt ſehen, es kommt noch etwas nach! Der Hans Riederer hörte das nicht mehr. Ihm war, wie wenn er der Lore beiſtehen müßte, heute. Und der Franzoſe packte wirklich noch einmal zu. Der Hans lief gerade in die zweite Lage hinein. Eine Granate ſauſte mitten in den blühenden Pfingſtbuſch. Die ſchönen roten Roſen ſpritzten in die Luft. Der Hans Riederer fing das noch mit einem Blick auf. Aber dann war auch ſchon das Schickſal über ihm. Ein ſcharfer, ſpitzer Eiſenſplitter traf ihn mitten in das pulſende Leben. Badiſche Chronik Deutſcher Studententag in Heidelberg. Heidelberg. Der Deutſche Studententag wird vom 21. bis 25. Juni 1938 in Heidelberg abgehalten. Den Auf⸗ takt bildet am 21. Juni nachmittags ein Empfang durch den Reichsſtudentenführer im Königsſaal des Schloſſes. Flaggen⸗ hiſſung und Appell auf dem Langemarck⸗Platz werden ſich anſchließen Abends wird auf der Feierſtätte Heiliger Berg eine politiſche Kundgebung mit Sonnwendfeier veranſtaltet. Den 22. Junt leitet vormittags 8 Uhr eine Totenehrung am Mahnmal der Univerſität ein. Die Feier bringt weiter offizielle Empfänge, Fackelzug und Schloß beleuchtung. Am 23. Juni finden Einzeltagungen der Aemter der Reichs⸗ ſtudentenführung, abends 20 Uhr findet eine Kundgebung der NS. ⸗Studentenkampfhilfe ſtatt, Freitag und Samstag werden die Einzeltagungen fortgeſetzt bezw. beendet. Für den Freitag iſt die mittags vorgeſehene Volksdeutſche Kundgebung, für den Samstag die Schlußkundgebung in der Stadthalle von be⸗ ſonderem Intereſſe. Am Samstag nachmittag ſind in Mann⸗ heim die Sportſchlußwettkämpfe mit anſchließender Sieger⸗ Ehrung. Ein abendliches Schloßfeſt in Heidelberg läßt die Tagung ausklingen. Großes Intereſſe für die Raſſehundeausſtellung. () Karlsruhe. Das Intereſſe für die Raſſehundeaus⸗ ſtellung in Karlsruhe iſt außerordentlich groß, ſodaß mit einer ſtarken Beteiligung der Raſſehundebeſitzer gerechnet wer⸗ den kann. Vom Reichsernährungsminiſterium werden Staats⸗ ehrenpreiſe bewilligt. Das Badiſche Staatsminiſterium ſtellt zwei große Ehrenpreiſe zur Verfügung, die Stadt Karlsruhe mehrere Stadtehrenplaketten und beſondere Ehrenpreiſe, der Reichsverband Deutſcher Kleintierzüchter eine Anzahl Münzen, die Reichsfachgrn, e Deutſches Hundeweſen ihre großen Ehren⸗ ſchilder und Denkmünzen, die Landesfachgruppe Baden⸗Würt⸗ temberg der RD. für mehrere tauſend Mark Barpreiſe und andere große eiſe, die den Züchtern vorbehalten ſind. Zehn H J.⸗Heim⸗Grundſteinlegungen in Baden. (0. Karlsruhe. Am 12. Juni werden von Schlochau im Gebiet Kurmark der Hitler⸗Jugend aus durch den Reichs⸗ innenminiſter Dr. Frick und den Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, 150 HJ. ⸗Heime in den öſtlichen Grenzbezirken des Reiches dem Bau übergeben.— Bei dieſer Veranſtaltung, die auf alle Reichsſender übertragen wird, wer⸗ den der Reichsjugendführer und der Neichsinnenminiſter über die Bedeutung der HJ. Heimbeſchaffung ſprechen. Zur glei⸗ chen Stunde werden im ganzen Reich Grundſteinlegungen zu H. J. Heimen erfolgen. In Baden werden in folgenden Ge⸗ meinden die Grundſteinlegungen zu HJ. Heimen vorgenom⸗ men im Kreis Buchen in Adelsheim und Schweigern; im Kreis Kehl in Altenheim, Freiſtett und Urloffen; im Kreis Konſta uz in Böhringen; im Kreis Offen⸗ burg in Dundenheim, Ohlsbach und Windſchläg; im Kreis Raſtatt in Niederbühl. Der Schnee⸗ und Winterſport⸗Melbdedienſt Freiburg. Auf Einladung des Landesfremdenver⸗ kehrsverbandes Baden fand in Freiburg eine Beſprechung über die Organiſation des Schnee⸗ und Winterſport⸗Melde⸗ dienſtes ſtatt. An der unter der Leitung von Regierungsrat a. D. Graf, Kurdirektor Baden⸗Baden, als Bäderreferenten des OF V.⸗Baden ſtattgefundenen Sitzung waren Vertreter des Reichsluftfahrtminiſteriums Berlin, des Luftamtes Stutt⸗ gart, der Reichsbahndirektion Karlsruhe, des Reichsbundes für Leibesübungen ſowie der größeren Winterſportplätze des Schwarzwaldes, und Kreisleiter Kuner⸗Neuſtadt für den Hochſchwarzwald anweſend. Regierung⸗rat Dr. Pund vom Reichsluftfahrmtiniſterium gab einen Ueberblick über die Or⸗ ganisation des Wetter⸗ und Schneemeldedienſtes im geſamten Reichsgebiet, Reichsbahnoberrat Schifferdecker erläuterte den durch betriebliche und verkehrswerbende Grundſätze be⸗ dingten Meldedienſt der Reichsbahn. Direktor Rieger vom Landesfremdenverkehrsverband Baden ſchilderte die Aufgaben des Verbandes als Vermittlungsſtelle zwiſchen den Winter⸗ ſportplätzen, der Reichsbahn, dem Reichswetterdienſt, dem Rundfunk. Die Organiſation in Baden, die eine raſche und weitgehende Verbreitung der Schneeberichte verbürge, habe ſich bisher bewährt. Der Vertreter des Reichsluftamtes Stutt⸗ gart, Dr. Dinkeläcke r, olbie der Leill e! Nachwetlek⸗ dienſtes des Flughaſens Böblingen, der Vertreter des Reichs⸗ bundes für Leibesübungen, der Kreisleiter für den Hoch⸗ ſchwarzwald, ſowie Kurdirektor Graf und die verſchiedenen Vertreter der Winterſportplätze nahmen zu den einzelnen Fra⸗ gen eingehend Stellung. Die Ausſprache ließ erkennen, welch großer Wert man der Zuverläſſigkeit und Schnelligkeit der Uebermittlung, ſowie der weitgehenden Verbreitung der Schneeberichte im Intereſſe der Förderung des Winterſports beimißt (), Baden⸗Baden.(Beginn des Kurhaus⸗Er⸗ weiterungsbaues.) Zwiſchen dem von Weinbrenner er⸗ bauten Kurhaus und der Trinkhalle werden ſich die dem Kurbetrieb dienenden neuen Erweiterungsbauten erheben. In dieſen Tagen ſind die erſten Vorarbeiten in Angriff genom⸗ men worden. Die einſtige Orcheſterlaube im Kurgarten iſt bereits abgebrochen worden, eine Reihe Bäume wurde ge⸗ fällt. Hier wird die neue Trinkhalle erſtehen. Die derzeitige Trinkhalle wird äußerlich erhalten bleiben, im Innern jedoch eine ihrer zukünftigen Zweckbeſtimmung angepaßte Umgeſtal⸗ tung erfahren. (=) Aeberlingen.(Feuer auf einem Bo denſee⸗ ſchiff.) In den ſpäten Abendſtunden geriet auf der Höhe Mainau⸗-Litzelſtetten der Motor des Motorſchiffes„Bodman“ durch Fehlzündung in Brand, doch konnte das Feuer bald gelöſcht und auf den Motor beſchränkt werden. An Bord des Schiffes, das 80 Perſonen faßt, befanden ſich etwa 10 Perſonen, die auf die Notſignale der umſichtigen Schiffsbeſat⸗ zung hin von Fiſcherbooten übernommen und an Land ge⸗ bracht wurden. 5 i Starker Lufireiſeverkehr vor Pfingſten. Die Deutſche Lufthanſa meldet, wie alle anderen Ver⸗ kehrsunternehmen, eine ſtarke Zunahme ihres Verkehrs zu Pfingſten. Gegenüber dem Luftreiſeverkehr vor Pfingſten im vergangenen Jahr iſt letzt eine Zunahme von 22 v. H. feſtzuſtellen. Auf den meiſten Strecken müſſen Verdich⸗ tungsflugzeuge ein ſeſetzt werden, um den Andrang zu be⸗ wältigen. Ganz beſonders lebhaft iſt die Nachfrage nach Plätzen in den Maſchinen, die nach Wien und München liegen. Auch nach Weſtdeutſchland mußten viele Einſatz⸗ lugzeuge auf die Reiſe geſchickt werden. Unter den Aus⸗ landsſtrecken wurden die Verbindungen nach den nordi⸗ ſchen Staaten, nach England, Italien und Polen bevor⸗ zugt. .———— e—.— 2—. 5 5 Aus den Nachbargauen Willkommen beim Schifferſtadter Reltichfeſt! Schifferſtadt. Zum dritten Male feiert Schifferſtadt an Pfingſten ſein Rettichfeſt. Zwei Jahre haben genügt, um ihm einen Platz in dem Kreiſe der großen pfälziſchen Volks⸗ feſte zu ſichern. Von Jahr zu Jahr iſt die Beſucherzahl ge⸗ ſtiegen, wurde das Feſt in ſeiner Geſtaltung ausgebaut. In dieſem Jahre wird das Feſt erſtmalig mit einer hiſtori⸗ ſchen Begebenheit verknüpft. Ein alter Brauch wird mit neuem Leben erfüllt. Als bis vor etwa einem Jahrhundert der Vater Rhein vor ſeiner jetzigen Bettung faſt alljährlich die Fluren Otterſtadts überflutete, ſprang die Gemeinde Schifferſtadt mit ihren Weiden ein. Als ſymboliſierende Gegenleiſtung überreichte das jüngſte Ehepaar Otterſtadts den Gemeindevätern von Schifferſtadt alljährlich einen Karpfen. Wie dieſer Karpfen verwendet wurde, wiſſen wir nicht. Wir aber werden den Karpfen den älteſten Bürgern von Schifferſtadt am Rettichfeſt zum Schmauſe vorſetzen, willens, ihnen damit eine Ehre und Freude zu bereiten. So wird mit der Erneuerung des Brauches die alte mit der neuen Zeit verbunden. Wie Landwirtſchaftsrat Stutz⸗ mann in der zum Rettichfeſt erſchienenen Feſtſchrift aus⸗ führt, iſt der Rettich eine uralte Kulturpflanze, deren Wert ſchon im grauen Altertum bekannt war. Man findet ihn abgebildet auf altägyptiſchen Gemälden; Herodos berichtet, daß nach Inſchriften auf der Cheopspyramide die Bauar⸗ beiter große Mengen von Rettich vertilgt hätten. Karl der Große ſoll den Anbau des Rettichs beſonders gefördert ha⸗ ben. Aus deutſchen Gauen gehen ſchriftliche Erwähnungen des Rettichs bis auf das Jahr 807 zurück. A Das Dorf ohne Unkraut. Einen nachahmenswerten Ehrgeiz hat das kleine Dörflein Rödinghauſen am Wiehen⸗ gebirge. In Feldbegehungen und Ortsverſammlungen hat man die Bevölkerung zuſammengerufen, um nach einheit⸗ lichem Plan eine große Unkrautvernichtungsaktion durch⸗ zuführen. Das Dorf beteiligt ſich geſchloſſen an dieſem Ab⸗ wehrkampf. So hoffen die Rödinghäuſer, ihr Dorf zum „Dorf ohne Unkraut“ zu machen. b Von der Mähmaſchine getökel. In Aachen⸗Rothe Erde ſcheute ein vor eine Mähmaſchine geſpanntes Pferd vor einem Eiſenbahnzug. Der die Maſchine führende 30 jährige Bauernſohn geriet unter die Maſchine, die über ſeinen 175 hinwegging. Der junge Mann wurde auf der Stelle getötet. a Schiffszuſammenſtoß bei Brunsbüktelkoog. Vor der Einfahrt zur Brunsbüttelkooger Schleuſe ſind der engliſche Dampfer„Baltara“(3292 Bruttoregiſtertonnen) und der ſpaniſche Dampfer„Mar Baltior“(3100 Bruttoregiſterton⸗ nen) zuſammengeſtoßen. Das ſpaniſche Schiff ſank unmit⸗ telbar darauf. Maſten und Schornſtein ragen noch aus dem Waſſer. Von der Beſatzung werden drei Mann vermißt. Die Urſache des Zuſammenſtaßes iſt nach nicht goßlärt Viele Millionen mal 2 Pfennige werden beim Einkauf von Erdal jetzt geſpart und können zur noch beſſeren, täglichen Erdal⸗Schuhpflege verwendet werden. Dann halten die Schuhe länger und bleiben länger ſchön. Der neue Preis für die Normaldoſe iſt für ſchwarz 20 Pfg., für farbig 25 Pfg. * Frankfurt a. M.(Wegen Fälſchung im Ar⸗ beitsbuch ins Gefän gnis.) Der 32jährige Ferdi. nand B. legte dem Arbeitsamt im Januar ſein buch vor. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß er den Entlaſſungs. Arbeit. tag aus ſeiner letzten Stelle geändert hatte und daß er im Vorjahr auch eine derartige Fälſchung beging. vom Schöffengericht teilt. 0 ng. B. wurde zu vier Monaten Gefängnis verur⸗ Erdſtoß in Oſt⸗Oberſchleſien Erhebliche Gebäudeſchäden Kaktowitz, 3. Juni. Am Donnerstag früh gegen 3.6 Uhr wurde die Bevölkerung des ſüdöſtlichen Oſt⸗Oberſchle⸗ ſten durch eine ſtarke Erderſchütterung aus dem Schlaf ge⸗ weckt. Der Erdſtoß war ſo heftig, daß die im Vergbauge⸗ biet wohnende und tektoniſche Beben gewohnte Bevölkerung panikartig ins Freie flüchtete. 1 In der Umgegend von Kattowitz wurde der Erdſtoß be⸗ ſonders ſtark 51 0 Möbelſtücke wurden aus ihren Stel. lungen gerückt. Geſchirr ſtürzte in den Schränken zuſam. In Eichenau men und Bilder fielen von den Wänden. wurden ſchwere Schäden an Gebäuden angerichtet. Zwei Wohnhäuser wankten in ihren Grundmauern und in den Wänden bildeten ſich große Riſſe. 150 Bewohner verließen fluchtartig die beiden Häuſer, deren Unbewohnbarkeit ſpä⸗ ter von der behördlichen Baukommiſſion feſtgeſtellt wurde. Auch in Hohenlohe⸗Hütte wurden erhebliche Schäden feſt⸗ geſtellt. Die Urſache der Erderſchütterung iſt noch nicht ermit⸗ telt. Es wird vermutet, daß ſie auf den Einſturz abgebau⸗ ter Grubenſtrecken aus älterer Zeit zurückzuführen iſt. In 15 Jahren ein neuer Grunewald Berlin, 3. Juni. Von den großen Waldgebieten Berlins wird zunächſt der Grunewald im Laufe der nächſten 6 Jahre Ungeſtaltet Die großzügige Planung des General bauinſpektörs für die Reichshauptſtadt, Profeſſor Speer, ſieht umfaſſende Neupflanzungen für Durchſetzung des Ke 8 mit Laubbäumen vor, die Anlegung neuen anderwege über die Höhen und am Havelufer, die Scha fung von Spiel⸗ und Erholungsplätzen und eine weit beſſere Verkehrserſchließung durch neue Zubringerſtraßeg Parkplätze, Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel ähnliches. Das Waldgebiet ſelbſt bleibt dem Auto nach un vor verſchloſſen. Eine Reihe ſchwerwiegender Gründe war für die um⸗ faſſende Neugeſtaltung dieſes Gebietes maßgebend: Der vor etwa 200 Jahren als Erſatz für abgeholzten Miſchwald neuangelegte Kiefernforſt hat im Laufe der Jahrzehnte den Boden derart einſeitig beanſprucht, daß das Wachstum in den erößten Teilen des Waldes heute ſtill ſteht. Der Grunewald iſt ein ſterbender Wald. Die landſchaftlich ſchö⸗ nen Teile ſind kaum erſchloſſen, es fehlen Zuführungsſtra⸗ ßen und Parkplätze, und ſchließlich ſteht die Zahl der zweck⸗ mäßig angelegten Sport⸗, Spiel⸗ und Erholungsplätze in keinem Verhältnis zu der heute immer größer werdenden Zahl der Beſucher dieſes größten im Stadtgebiet Berlin liegenden Waldgeländes. Kreuz und Quer Geſpenſterſchlöſſer zu billigen Preiſen.— Die Geräuſche im Schrank.— Die lärmenden Juden in der Badekabine. Beſonders in Südeuropa macht ſich ſeit einiger Zeit am Grundſtücksmarkt eine ſeltſame Bewegung geltend. Man fin⸗ det dort ſehr billige Angebote für Side und Burgen in Südfrankreich., in Italien, aber auch in Belgien und in England. England hält ſogar in dieſer Richtung den Re⸗ kord. Das erklärt ſich ſehr einfach daraus, daß dort die Grundſteuern ſo hoch ſind und die Unterhaltungskoſten eines großen Hauſes derart in die Höhe ſchießen, daß ein Menſch, der nicht Millionär iſt, an einem ſolchen Schloß zu Grunde geht, auch wenn er es geſchenkt bekommt. Ein we⸗ nig anders iſt es mit den Schlöſſern und Burgen in Süd⸗ frankreich und in Italien. Die merkwürdigſte unter den italieniſchen Burgen iſt zweifellos jene, die nördlich von San Remo in der Nähe von Cunco zu finden iſt. Dieſe Burg hat den Namen Montemale erhalten, was ſoviel wie Teufelsberg heißen ſoll. Denn dieſe Burg und dieſer Berg liegen nach der Auffaſſung der Anwohner ſeit mehr als 400 Jahren unter einem Fluch. Dieſer Fluch iſt angeblich auch heute noch ſo wirkſam, daß in der Nähe dieſer Burg nichts wächſt. die Folge davon war, daß man bei einer Auktion auch zu dem Preis von enn Lire keinen Käufer finden konnte, allerdings hat die ngelegenheit inſofern einen Haken, als das ganze Gebiet unter enkmalſchutz ſteht, ſo daß es immer gut in Ordnung gehalten werden muß, es darf alſo nichts abgebrochen werden. und das Publikum ſoll jederzeit Zutritt haben. Sonſt hätte vielleicht ſchon längſt ein Amerikaner mit zu viel Dollars den Mon⸗ temale gekauft und die Ruinen über den großen Teich nach Amerika entführt. Wenn man eine ganze Burg auf der Verſteigerung nicht für zehn Lire und nachher im freien Handel nicht für 80 Lire los wird, dann muß das einen beſonderen Grund haben— auch mit dem Fluch, von dem die Legende er⸗ 9 9 Die Hiſtoriker haben ſich ſehr 5 mit der Lek⸗ üre des Montemale beſchäftigt. Kaiſer Karl V. hielt es für notwendig, den damaligen Herrn von Montemale, den ſtol⸗ en Giovanni Frederico, zu belagern. Frederico hatte mit 15 Leuten verabredet, da ſich Montemale nie ergeben werde. Ausdrücklich hatte er betont, daß dieſe Verabredung für alle Fälle 1 5— ganz gleich, was ſich ereignen ſollte. Nun aber ſpielte das ickſal dem Schloßherrn einen bö⸗ ſen Streich. Er fiel ſeinen Feinden in die Hände. Unter den Mauern der Burg wurde Geovanni von den Gegnern furchtbar gequält und auf die Folter geſpannt. Seine Leute konnten dieſe Leiden nicht länger mit anſehen und erga⸗ ben ſich. Als Frederico ſah, daß die Beſatzung ſich nicht an die frühere Abrede hielt, wurde er mit ſeinen ausgerenkten Gliedern von einem mächtigen Zorn erfaßt. Er ſprach einen Fluch aus. wonach das Land rund um die Burg eine Wüſte, eine Wildnis ſein und bleiben werde. Mehrfach machte man den Verſuch, die Gegend zu kultivieren. Aber meiſt wurden dieſe Experimente durch ſchwere Stürme, durch geaßſchläge uſw. vereitelt. Jedenfalls erzählt ſo die Le⸗ gende. In England gibt es in der Nähe von Peeblesſhire einen feſten Platz von mittlerer Größe, den man zurzeit gar um⸗ W beziehen kann. Für den Bewohner jenes feſten Hauſes, s offenbar eine zeitlang Stützpunkt 1 eine Truppenab⸗ teilung war, beſteht nur eine Verpflichtung; Der Bewohner muß nämlich immer eine friſche rote Roſe bereithalten. Denn wenn der engliſ 1 vorübergeht, dann muß er ihm dieſe Roſe überreichen. Zuletzt paſſierte König Georg V. im Juli 1923 das Haus. Damals wohnte dort ein Mr. M. G. Thornburn, der eiligſt dem König die Roſe überreichte. Er hatte Glück, denn im Juli gibt es bekanntlich Roſen. Ein Nachfolger aber findet ſich nicht ſo leicht für das Haus, denn es gehören ſchon die Künſte eines Meiſtergärtners dazu, um im kalten Winter eine rote Roſe zur Hand zu haben. In Oxfordſhire in der Nähe von Witney wurde ein al⸗ ter Beſitz zu einem billigen Preiſe verſteigert. Allerdings beſtand die Verpflichtung, daß man auch die ganzen Mö⸗ bel des Hauſes mit übernahm. Mit dieſen Möbeln hatte es eine eigenartige Bewandtnis. Die Verkäuferin. eine Mrs. Barclay, hoffte durch den Verkauf den Fluch auf jemanden anders zu verlegen, von dem ſie annahm, daß er ihr ſeit vielen Jahren anhänge. Sie hatte die Einrichtung des al⸗ ten Hauses in einem engliſchen Schloß gekauft. Schon am erſten Tage zeigte es ſich angeblich, daß in einigen Schränken merkwürdige Geriaſche laut wurden. Man hörte Stöhnen und Raſſeln mit Ketten. Wenn ſich mutige Män ner dranmachten, die Schränke aufzumachen, dann ware dieſe alten Möbel leer und tot. Aber ſobald das Licht er, loſch und alles ſtill wurde, begann wieder der Lärm, det zum Schluſſe ſo ſtark wurde, daß niemand mehr als Diener bei Mrs., Barcley tätig ſein wollte. Sie fand keine Köchin mehr, kein Stubenmädchen. Alle hatten Angſt vor den Gei⸗ ſtern im Schrank. Sie hofft nun, von dieſen Geſpenſtern zu billigſten Preiſen befreit zu werden. Einen anderen Lärm, der plötzlich aus einer für leer gehaltenen Badekabine eines polniſchen Dampfers drang und ſich zunächſt auch recht geſpenſterhaft anhörte, konne man bald aufklären. Auf den beiden polniſchen Perſonen⸗ dampfern„Batory“ und„Pilſudſki“. man nämlich einem umfangreichen Menſchenſchmuggel auf die Spur gekommen. und zwar wurden vorwiegend junge Juden, die ſich der Militärdienſtpflicht in Polen entziehen wollten, ohne Paß und Viſum nach Amerika gebracht. Auf dem Dampfer „Batory“ war der iche dene dieſes„blinden“ Paſ⸗ agierdienſtes ein jüdiſches Mitglied der Kapelle namen ſrael e Er hatte, wie ſich jetzt herausſtellte, keine muſikaliſche Vorbildung, weshalb der Kapellmeiſter ihn auch nur an der Trommel beſchäftigte. Dafür verſtand er ſich aber umſo beſſer auf ſeine dunklen Geſchäfte. In Warſchau unterhielt er einen Stab von Agenten, die ihm die Schwarzfahrer beſorgten und nach Gdingen ſchafften. Mit Hilfe eines Paſſterſcheins, der zur Beſichtigung des Schiffes berechtigte, wurden die Leute dann an Deck ile bracht, um unauffällig in den Unterkünften der Muſiker oder in ſelten benutzten Badekabinen verſteckt zu werden In Newyork wurde dieſe Geheimfracht mit Erlaubnisſchei⸗ nen an Land geſetzt, die die amerikaniſchen Behörden 1 Angehörige der Schiffsbeſatzung 2 705 tellt hatten. Eine ſolche Ueberfahrt koſtete 3000 bis 5000 Zloty. Nach den bis⸗ herigen Ermittlungen muß der Schmuggel bereits ſeit über einem Jahr in 7 Stil betrieben worden ſein. Die An⸗ gelegenheit wurde dadurch aufgedeckt, daß drei Juden, die in einer Badekabine untergebracht waren, in heftigen Streit gerieten. Der Lärm erregte die Aufmerkſamkeit eines ge⸗ rade vorübergehenden Off iers, und die e ent⸗ üllte den ganzen Schwindel. Außer dem„Muſiker“ müſ⸗ 15 nach der ganzen Art des Schmuggels auch noch 4 Schiffsangeſteſtte daran beteiligt geweſen ſein. Zunächſt wurde jedenfalls mit Grundhand auch ein Steward ver⸗ haftet. Die drei blinden Paſſagiere wurden ebenfalls feſt⸗ genommen, in Newyork aber, im Einvernehmen mit der polniſchen Konſularbehörde, gegen eine Kaution, die von 8 jüdiſchen Organifation geſtellt wurde, auf freien Fuß geſetzt. ö 5 . e Udo wollte wütend werden, aber dann beſann er ſich.„So, iſt das wirklich der Fall?“ Otto lenkte ein.„Ganz ſo ſchlimm iſts ja nicht, wie ichs machte, aber daß du in die Jane total verſchoſſen biſt, das ſieht ein Blinder!“ 5 „Sie gefällt mir!“ „Du, die wäre mir zu nobel!“ „Du biſt mehr für Dienſtmädchen?“ Otto nickte ſchmunzelnd.„Bin ich! Oder für Töchter von een Jemüſehändler! Bin ich! Weiſte, mit die feinen Damens, da biſte meiſtens ſchief dran! Een guten Rat für zwee, guck ſie dir genau an! Ein hüb⸗ ſches Mädel iſt ſie! Aber... ob die ſo richtig herzlich jut zu einem Manne ſein kann, nee, nee, ick denke, die hat das kalte Blut von dem Amerikaner, der die Li⸗ zenzen von dir haben will! Nicht für ungut, mein Junge!“ Und draußen war er, den Freund etwas nachdenklich zurücklaſſend. Jane eine kühle Natur? So taxierte ſie Otto ein, der Freund, der klare Augen hatte. Er überlegte. Hatte Otto recht? Wars nur ein ſchönes Bild, das es ihm angetan hatte? Nein, nein, hier irrte ſich Otto beſtimmt! Ein ſcharfes Klingeln riß ihn aus dem Nachdenken. Er nahm den Hörer ab und meldete ſich. Erfreut hörte er Janes Stimme. „Ja, ich bins... Wendt! Was gibt es Schönes, Miß Jane?“ „Oh, nicht viel, aber vielleicht intereſſiert es Sie! Die Norweger treffen heute ein!“ „Ah... auch Ihr Freund Sörrenſen?“ „Ja! Mein Freund Sörrenſen iſt auch dabei! Warum betonen Sie das ſo beſonders?“ „Ach nur ſo?“ „Sind Sie eiferſüchtig?“ Udo horchte auf, als das kokette Lachen an ſein Ohr klang. War das Jane, die jetzt ſprach?“ „Eiferſüchtig? Wie kommen Sie darauf, Miß Jane? Erſtens... habe ich keinerlei Rechte auf Sie, vielleicht nicht weniger wie Ihr Freund Sörrenſen... und zwei⸗ tens iſt Eiferſucht lächerlich!“ „Lächerlich! Das ſagen Sie als Mann!“ „Eben als Mann, Miß Jane...! Auf welchem Bahn⸗ hof kommen die Norweger denn an?“ Er drängte das Geſpräch kurzerhand auf eine andere Linie. „Auf keinem Bahnhof! Sie kommen in einem eigenen Omnibus! Sie ſind bis Trelleborg gefahren und haben ſich von dort mit der Fähre überſetzen laſſen und ſind nun mit dem Omnibus auf der Fahrt nach Berlin! Gegen 7 Uhr werden ſie hier ſein. Sie nehmen Quar⸗ tier im Fürſtenhof! Darf ich Sie heute abend gegen 9 Uhr dort erwarten?“ „Gut, ich werde kommen!“ Die Vorforganiſtin Eine Pfingſtgeſchichte von Marie Brigitte horn Da ſtand er nun, die Hände in den Hoſentaſchen, wie er das immer gerne tat, an den Pfoſten der Wirtshaus⸗ tür gelehnt, und ſah hinaus auf den dämmrig werdenden Marktplatz des kleinen Dorfes. Die Schatten des Abends huſchten über die holprigen katzenköpfigen Steine, über den Hund, der faul nach einer noch umherſummenden Fliege ſchnappte, und über die Stille der Häuſer. Es war ſo ruhig hier, und Vincent war ſo weit fort von der großen Stadt— morgen war Pfingſten, und vor ihm lagen ſchöne freie Tage, die er in dieſer Einſamkeit und Stille ſo recht genießen wollte. 1 5 5 In dem gegenüberliegenden Haus ſtieß jemand die Fenſter auf. Man hörte deutlich den leiſe quietſchenden Laut— ſo ruhig war es hier. Und ein Mädchen ſah hin⸗ aus.„Ja, ja“, ſagte es ins Zimmer zurück,„ich gehe noch ein wenig üben.“ 5 „Aber gelt, du bleibſt nicht zu lange“, erwiderte eine Männerſtimme— es mochte der Vater ſein. Das Mädchen war blond und hübſch und jung und gehörte mit dem vollen Haar und den luſtigen Augen ſo ganz in dieſe Umgebung— zu dem Marktplatz und dem emſig und un⸗ entwegt plätſchernden Brunnen. Jetzt ſah es den Lauſchenden an, ſah einen halb lachen⸗ den Blick und das offene„Du gefällſt mir“ darin. Das Mädchen runzelte die hübſche Stirn, ſah Vincent ſtrafend an und wandte ſich wieder ins Zimmer. Ruck— und der Vorhang ſchwang ſich vors Fenſter. Donnerwetter!, dachte Vincent und nahm vor Ueber⸗ raſchung die Hände aus den Taſchen, ſo war das ja nun gar nicht gemeint, teures Fräulein]! Halb lachend, halb ärgerlich betrat er das Gaſthaus. Dazu mußte er alſo hier⸗ her fahren, in dieſen kleinen Ort, um ſich klarmachen zu laſſen, daß man junge Damen nicht einfach anſtarrt. Er ſetzte ſich an einen der knarrenden Tiſche neben dem Ausſchank. Vincent war noch dabei, ſich energiſch einen Narren zu ſchelten, als die Tür aufging und— das Mädchen, das er im Fenſterrahmen geſehen, herein⸗ kam. Obgleich ſie ihm jetzt nur noch hübſcher erſchien als vorhin, ſollte die junge Dame ſich doch ja nicht etwa ein⸗ bilden, daß er ſie nun weiterhin betrachten würde. Nein — das hatte ſie ſich ein für allemal verſcherzt. Vincent ſah ſtarr geradeaus, was ihn freilich nicht hinderte, unver⸗ froren zuzuhören, was ſie dem Wirt zu ſagen hatte. „Iſt der Junge noch nicht da?“ fragte ſte. Nein, der Junge war nicht da. Ob er nun nicht bald käme? Es ſchien ihr viel an dem„Jungen“ zu liegen; denn ſie war ſichtlich ungeduldig. RNetn, der Junge käme heute nicht, der ſei heute zu ſeiner Tante gefahren, und da werde er wohl über Nacht bleiben, weil der Weg gar zu weit ſei zum Nachhauſe⸗ kommen. Ja, aber ſie müſſe doch unbedingt noch üben Das große Präludium für den morgigen Feſtgottesdienſt ver⸗ lange viel Arbeit. Deshalb. „Ich freue mich! Auf Wiederſehen, Mr. Wendt!“ Nachdenklich legte er den Hörer auf. So recht freute er ſich nicht über das Zuſammentreffen mit Jane. Ja, wenn dieſer verflixte Sörrenſen nicht dageweſen wäre Im Felde, beim Fußballkampf war er ſein Gegner Würde er auch ſonſt ſein Gegner ſein?“ ** „Doris“ Abends gegen 8 Uhr rief Udo laut nach dem Mäd⸗ chen, aber niemand zeigte ſich. Da lief er ſelber nach der Küche und ſtaunte nicht ſchlecht, denn er fand Doris auf dem Stuhle ſchlafend ſitzen. Das Originelle aber war, daß ſie eine Zieh⸗ harmonika auf dem Schoß hielt und daß ihr Köpfchen ſchlafend auf ihr lag!“ „Doris!“ Da erwachte ſie und ſah ihn ängſtlich an. „Was machen Sie denn da? Spielen Sie das In⸗ ſtrument?“ 5„Ja, ein wenig! Manchmal ſinge ich auch ein bißchen azu.“ „Allewetter, Sie haben ja Talente! Na, da ſpielen Sie mal was? Aber bitte nicht: Eine Seefahrt die iſt luſtig! Die kann ich nämlich nicht mehr hören!“ „Ich auch nicht! Aber... einen Jodler!“ „Wenn Sie das können?“ „Ach ja!“ ſagte ſie glücklich und ſah ihn froh an. „Muſik haben wir zu Hauſe immer gemacht! Vater hat auch gut geſpielt! Und Ihr Lieblingslied hat er auch immer geſpielt!“ „Mein Lieblingslied?“ Udo ſchüttelte erſtaunt den Kopf.„Aber ich habe ja gar kein Lieblingslied!“ „Doch! Vater hats doch geſpielt!“ „Alſo ſchön, dann ſpielen Sie mal mein Lieblings⸗ lied.“ Und Doris begann. Schon nach den erſten Tönen, die ſie dem Inſtrument entlockte, erkannte er, daß ſie es ausgezeichnet beherrſchte. Und dann begann ſein Lieblingslied. Und Udo er⸗ blaßte, denn das Mädchen ſang: „Mariechen ſaß weinend im Garten. im Graſe lag ſpielend ihr Kind, mit ſeinen goldblonden Locken ſpielte der Frühlingswind!“ Doris ſang mit Schmelz und Begeiſterung, ſie hatte eine hübſche Stimme. 5 Er ließ ſie zu Ende ſpielen und dann ſagte er ſtöhnend:„Das.. ſoll mein Lieblingslied ſein? Nie⸗ mals im Leben..!“ „Aber es iſt doch ein wundervolles Lied?“ fragte ſie treuherzig. „Ein.. furcht.. furchtbar ſtimmte er ihr ſeufzend zu. „Was iſt denn nun aus dem Mariechen geworden?“ Er hätte die Frage nicht tun ſollen, denn jetzt mußte er das ganze Lied mit allen Verſen über ſich ergehen laſſen. Aber ſchließlich hatte es auch ein Ende und ehe Doris ergreifendes Lied!“ Der Wirt, der es wie viele Einwohner wohl über⸗ haupt etwas merkwürdig fand, daß ſeit neueſtem ein weibliches Weſen an der Orgel ſaß, brummelte etwas vor ſich hin, ihre Nervoſität rührte ihn nicht im geringſten. Ob nicht ein anderer den Blasbalg treten könnte?— Ja, ja, natürlich, aber wer? Es ſei doch niemand da. Zu ſeiner eigenen Verblüffung ſtand plötzlich Vincent neben ihr und meinte, er könne ja den Blasbalg treten, wenn ſie ihn für begabt genug halte. Sie hatte ihn wohl bisher nicht geſehen; denn nun war ſie es, die ihn an⸗ ſtarrte. Vor Ueberraſchung ließ ſie ſogar den Mund ein wenig aufſtehen, was ihr gar nicht ſchlecht zu Geſicht ſtand — wenigſtens fand Vincent das, und er hätte es ihr gern geſagt. Wenn er auch nicht erwartet hatte, daß ſie be⸗ geiſtert über ſeine Hilfe ſei, ſo war er doch verblüfft, daß ſie, nachdem die erſte Ueberraſchung überwunden war, nur ſagte:„Gut, kommen Sie!“——— Durch die offenen Fenſter ſeines Zimmers drangen gedämpfte Stimmen über den Platz, und Vincent fühlte ſich auf einmal ſo ſeltſam glücklich in dieſem Frieden, in dieſer Stille. Er konnte gar nicht begreifen, daß nicht auch ſie von dieſer herrlichen Stimmung ergriffen wurde und ſich derartig widerſpenſtig gab. Er wär nicht Vincent geweſen, wenn er ihr das nicht geſagt hätte. Aber da ſtanden ſie ſchon vor der Tür der alten Dorf⸗ kirche. Schweigend ſtiegen die beiden jungen Menſchen die ſchmale Treppe zur Empore hinauf, ſchweigend ſetzte ſie ſich und ſtellte Noten auf das Pult, während Vincent den Blasbalg trat— auf und ab, bis der kleine primitive Holzzeiger oben ſtand. Und dann immer wieder— auf und ab— auf und ab. Indes ſie ein großes Bachſches Präludium in ſeinem feierlichen, frohen, frommen Ernſt ſpielte, glitt Vincents Blick über ihr zartes ernſtes Profil hinweg in das dunkle Kirchenſchiff, über die leeren Bänke hin zum Gebettiſch, auf den der Mond durch bunt auf⸗ glitzernde Scheiben ſein mildes Licht warf. Viel Zeit war verſtrichen, als die Orgel ſchwieg, und nun erſt wandte ſie ſich mit einem Lächeln ihrem Helfer zu. Donnerwetterl, dachte Vincent, ſieh einer an, ſie kann einen ja direkt anlächeln, und da er keineswegs nachtragend war, lächelte er ſtrahlend zurück. Das aber erwies ſich als ein kleiner Fehler; denn nun bemühte ſie ſich ſofort wieder um einen ſtrengen und würdigen, dem frommen Raum entſprechenden Geſichtsausdruck, der gar nicht zu ihren luſtigen Augen paſſen wollte. „Anderthalb Stunden“, ſtellte ſie dann ſehr ſachlich feſt und ſchaute dabei auf die Uhr.„Sie bekommen alſo fünfundvierzig Pfennige!“ Peng. Man kann nicht ſagen, daß Vincent ein ſehr geiſtreiches Geſicht zu dieſer Eröffnung machte. „Der Junge erhält dreißig Pfennige die Stunde“, fühlte ſie ſich ſchließlich doch verpflichtet, erklärend hinzu⸗ zufügen, während ſie aus ihrem Täſchchen fünfundvierzig deutſche Reichspfennige herauspraktizierte. Ich kann mich ja täuſchen, dachte Vincent, aber ich glaube doch, daß ſie eben ganz perfide und ſchadenfroh gegrinſt hat. Nun, mein Fräulein, was dem einen recht iſt abermals muſikaliſche Anwandlungen bekam, ſagte er ſchnell:„Können Sie eine Krawatte binden?“ 3 ſtand auf, ſetzte die Harmonika weg und nickte eifrig. „O ja, ich habe Vater auch immer die Krawatte bin⸗ den müſſen!“ „Dann probieren Sie das Ding einmal!“ Und ſiehe da, Doris erwies ſich als ſo geſchickt, daß ihr Udo einen Klaps auf die Wange gab. „Fein, ſehr fein haben Sie das gemacht! Sie haben geſchickte Hände!“ lobte er und Doris wurde rot. „Ach, es iſt... bloß... weil ich Vater ſo oft die Krawatte umbinden mußte. Er hatte ſo talkſche Finger. Aber... fein haben Sie ſich gemacht! Sie gehen wohl aus?“ „Ja! Ins Fürſten⸗Hotel! Dort treffen die Norweger ein, gegen die ich am Sonntag mitſpiele!“ „Ach! Und da ſehen Sie wohl auch die ſchöne junge Dame wieder, die mit ihrer Schweſter hier war?“ Udo ſah ſie erſtaunt an und mußte dann lachen. „Intereſſiert Sie das, Doris?“ Mit wichtiger Miene nickte ſie.„Ja.. ich glaube Das habe ich mal in einem Roman geleſen! Sowas geht nicht gut aus!“ „Ach! Udos Laune wurde immer beſſer.„Was iſt denn da in dem bewußten Roman paſſiert?“ „Er hat ſie geheiratet!“ entgegnete das Mädchen tief⸗ ernſt. Iſt denn das ſo traurig?“ „Ach ja, denn er wurde ſobo unglücklich! Er war ein Deutſcher und ſie... ſie.. ich glaube, ſie ſtammte aus Amerika!“ „Ach nee!“ „Er hatte ſie furchtbar lieb und darum war er auch unvernünftig! Statt ſich ein Mädchen aus ſeinem Lande zu nehmen, nahm er eine Fremde! Und das war nicht gut!“ „Ach was, Doris! Und fetzt haben Sie wohl Angſt, daß es mir genau ſo gehen könnte? Nein, nein, iſt nicht! Oder gefällt Ihnen Jane nicht?“ Fragend ſah er ſie dabei an. „Ich weiß nicht!“ Doris zuckte die Achſeln.„Ich würde mir keine aus Amerika nehmen! Das iſt doch ſo unbequem! Wenn die dann mal die Mutter beſuchen will, dann hat ſie ſovo eine lange Reiſe und dann ſind Sie allein!“ „Alſo... Sie raten mir ab?“ fragt Udo beluſtigt. „Aber ganz und gar, Herr Wendt! Sie brauchen doch nicht ſo weit zu ſchauen! Ein ſo ſtattlicher Mann wie Sie, der bekommt doch die allerſchönſte Frau aus dem Lande, die Sie dann ganz anders lieb hat. Die Frau .. nein, die hat kein Herz!“ Jetzt wurde Udo ärgerlich. „Aber nun ſeien Sie ſchon ſtill, Sie kleines Dumm⸗ chen! Das verſtehen Sie nicht!“ „.. das verſtehe ich nicht!“ wiederholte Doris ge⸗ horſam und verlegen. Fortſetzung folgt. Von Wilhelm Lennemann. Sonne glüht und quillt am Himmelsrand, Well auf Welle fließt ins flache Land: Geiſt der Pfingſten, der aus Not und Nacht Wunder uns und Gnade hat gebracht. Und ich wandre durch das heilge Licht; Meine Seele kennt den Alltag nicht; Meine Seele iſt der Wunder all bereit Und voll ſonntagstiefer Seligkeit. Sonne ſprüht und flammt um Buſch und Baum; Meine Sehnſucht iſt kein irrer Traum;. Flammt und iſt der Morgenſonne gleich, 35 Macht mich ihres Geiſtes ſtark und reich. Brüder, die ihr euch dem Tag verſchließt, Kommt herfür, daß euch der Morgen grüßt; Laßt den dunklen Zweifel und den Zwiſt, Seht, wie nahe euch der Himmel iſt. Schließt die Kette, daß in Einigkeit Wir erfüllt vom Geiſt der neuen Zeit, Hebt die Hand zum Schwur ins Morgenrott Liebe heißt die Loſung, Friede das Gebot! ie eee „Wird Nachtarbeit denn wirklich nicht beſſer bezahlt?“ Er lachte.„Aber vielleicht geſtatten Sie, daß ich Sie an⸗ geſichts dieſes tollen zuſätzlichen Einkommens zu einem Glas Bier einlade?“ Vincent ſprach das ſo hin. Er wußte, ſie würde ab⸗ lehnen. Indeſſen erwiderte ſie, ohne mit einer Wimper zu zucken:„Sehr liebenswürdig von Ihnen! Nach der Arbeit trinke ich gern noch einen Schluck.“ Vincent ſtrahlte Nach Jahren fragte Vincent ſeine Frau:„Sag mal, Maria, was haſt du dir damals eigentlich gedacht, auf dem Marktplatz und in der Kirche und ſpäter beim Bier?“ „Damals? Ach, weißt du, das iſt lange her... Ich glaube, ich habe gedacht, es iſt ein hübſcher Junge.. Dafür bekam Maria mit Recht einen Kuß. Aber hätte ſte— der Wahrheit entſprechend— antworten ſollen: „Gar nichts!“?— 2— 5 ebe be nd S 9 Auch i Spo 1 der 775 in die drit- i e 5 7 t progra hen Jal Or d als einzi la n ace 1 rſchau ga röß Zm Schwi 1 5 Fußball. bed greiche 5 Über di ht ſtill 5 eres Erei immen elbſt e ſportli all⸗Wel 2911595 und die Pfi iſt es nkreich eignis reid die In iche Gelmee Er ae wo auch in d in W der Au in 19 8 8 ute 1 8 1 9 5 Sport ten 1 80 Gau Schw uppertal e e ebenſo i fe t 112 5 Auf. 55 gane b 1 e portart wie m Mester ſchaften o„ wol größere t den B 5— B 1 aten wenge n be 90 deem Gr. waaenfeg d 0 untes uß bal! ſich d Im Fug ger Bade GE n Frank oßfl tung d aumei Li Ein eh Di All weil hi 1 Fußb e ee 0— ugt urch ieiſterſcha zille, k ehemali ie K erlei eine 5975 e lt 1 8 Int al! ig 8 8 8 an ag Ma geführt ſohez. eine ch 5 92055 1 1 85 4 1 0 ſtä utſchla i ſt e tereſſe ar. 19. n ö 5 were 2. Ja iſcher Fli rzen. n e ee 3 a„ gau Pfingſten ntlicher iusſichtsr Sams wohl runde f Herzen ite. Di„gedrun avor riege b tarcel Bai ban en Tſchar ſüdd Arkicgte stag mit 5 1 8 geheil ſtecken 35 Kug' gen, oh igetrag 15 eine ailleul j 1 ſchen ſt w mme deut n Nati t der S em Ji t w Bai gel w hne daf zen. Ei f. Sue geholt dem wird auß rpokal⸗ ſche atione r Schw 7 ich T ar, al lleul ee aß ſie ſpä ine K uftka piel Von JV Saa erdem und A n Ga en als Ge 97 jet für 2 23 J ſſen V e weit 1 779 tr en i den ſü rbrücke noch ei ufſti buen gi eg⸗ Aer igt we ag i Jahre Verle er un entfe war ee 1 e ee Ha e 1 e 9 9 1 5 S 191 Die Aer Ger butgenauf erganſal ensgef Baden 5 190 S 1 gart 5 ders di Fr ffenb sſpiel 1 Aerzte wehrkl ufnal Ils unt fahr f daß er pVg. S tag) VfR ha BS die B e un bach n um di zte erklä igel hme de unter ſchweb 5 er et ßes 81 Sand. Voun Manr SC Berli egeg d ſch a 5 ach⸗ Flie je Ku lärten in unmi des 53 ſucht w te. 8 off Intereſſ hofen 9 Fell heim derlin S nunge fts⸗ es egerglü gel zi ſic b tittelb 1 e burde ſt als 9 i glb ae ee g s auch la e 5 1 die mannſ er turni in di(einge er FB(alle gut g iu. Baille Operati eſes Or and ce 1 0., ae 8 3 gehen„Il ſo e g ereini 4.—6 Jin Pf wied 99 Ei und J ie. e nichts rtraut ehmen iſt da nigt. Juni for er 865 gro⸗ Eitr. ver. hts paſſie ſeine 7 5 Bi Meunihei Zm 5 ue deen de gen he 515 1 Geldb lie ait t. U anne reigni andba n ren mit d ing, i ar mi rbeite 5—.— ner BC 2 5 heim 1 8 8 5a ll ugend⸗ Da dem F. in de it ſeir er einer örſe— S5„22 den de as ei 5 F*. Fuß r Drã 2 N i 850 n wen daran Keil 2 ge S ichegen aner an bn l iſchen 0 e e 1 81 995 5 11 ſchunde mit was 5 987 Fhenen, Atlant umeiſte In Neckar Sg 5955 bd urnier zman haut auf i e Jarderol Na. 5 g 8 855 zung erf 5 5 8 wi Si e d erob ch d 5 gibt 18, BfR Ma 1 9 Fra Diiſſeldorf 3 K n beugu uf und 4 win und w ilberf en Bli E, ſti er a es wi M nd di ukfur orf. 6 dunſtfli Scher eine ing. D 1 e wollte ſi uchs ick; eß er e adi 1 Fe d l„ r en A bene a nier„ eim itionell 50 1 5 es ba n denen di af von He monn raße ſtel Läch. ſehr zr mit aie aus bücken uf. gun und 5 en Pfi 2*——ꝛ— die V t Ha e zu d aie ver ellte geln„liſpe eine 8 Sch Da— 9 g weiſt eng eke l„In der Joe Lo Welt 17 8 e 1 55 gehe ae e 2 5„ i i f e 1 Sd te. 5 f en Ver⸗ bicnal 1 5 der Leich 5 a 1 8 e e 9 rahlt gu bein ebase fiße 90 te zen it 6 555 hren Grö N ichta r Pfi ed chmeli im Sck üchti e in d erte ſich ſ e e“er ſche Bor ih au e ſowi en Feſt Größe nul ni thletik fingſtt N Schr htige V chlage 5 der S ich ſch etwas erkundi gehör rtemo r Por 7 9 Wan 0 dee aun 1 ee pergewi eranſtal ich Sch löden eilerrung Jagen, ver 1 nate, das 9 Ausland tart N an n f an iſterſcha Jaco icht zwi ber des meli ine w Kerls lettur Am an ver ſich jammert das 4 in B ſtar Wi nhei g beſi igrei 3e In fts bs zwiſch es W̃᷑ ing k Nü E 8, d ig h ander ſchli e erte 5 elfaſt rlen Deulſch Leichtart ſiten( ch wie i 5 8 skamp„hatte es ber 0 eltmeiſ. F der aas And e 10 5 1. 2 N i eutſch eichta und B ediglich in de dem Kan S e der fes im es verſt oe Lo neiſterſchaf wa die hübſ it nack us p ſchri Mor doch 9. Dol⸗ iſt da e nur 1 ad Kr die Na⸗ nach Kampf chmelin amerika Welte Aren ans 1110 hafts⸗ 0 ee Aten, Schult ieb die Ge ſe 9 lieb a dagege ure- 1 e. Geſchi 11111 5 ie Geschicht er. 4 . 75 5 Im eim Inte Nür eU z Kad der„Newy 1 zu le niſchen rgewicht aus Anl Max„D nds e ecchichte ilterr ankenl geſchich er ſich bur r die Piingf 95 Waff ternati nberg. ach Ka Preſſe erk 1 5 9715 E Preſſe erne aß des 525 ſa pfing 8 gab es vierzi oſer H te eines 7 Ahe beta ee ſerſport e ift i men laff e auf den! das 1 1 zun die Ga bie 5 9 8 öflicheet e b res! egatt eb. G Feſt Nach geber uß u laſſen ſtron e beid n Ka f ionnai rtemon es e Ga die Hä zonder ar ſch eit große! ekannt au gef en in roß ber Nach de 1 ber und g und e Bo mpf tmeri ie i onnai ware ttin Hälfte rhonor henkte finden 2 di Hana Bea hat M e 9 9 Varnen No rilaniſche Ze 0, un e des Verluſt 8 kon Alſchen Neter sländiſche an d au. 2 chtung 5„ 1 ßen J 5 ele R 5 ſche Zei Bade r zeh r nicht ahlend Verlustes 5 egatte a in Oibend Nidere fi rer, haben der e Jacob der ntereſſe itungen 1 Zeitunge ſtube 7 Ick vierzig Geſt es. 7 wartet ü 5 ende iß uderer ch ein Magd für 250 900 5 Wh eh zu schlief 9e, za dem gen die gefunden 1 Hoe Büt t t d 0 gde⸗ 50 600 1 here W e de Geſ den.“ 5 77 5 9. J 5 die Fei Der M le denen ganze 0 139 1 n 0 5 daß er igen 1 5 em 0 Eine Baby 1 eſchichte.—— 155 Porte 15 urchgefü achten it okorf ſte de Die e W hre es der gengebr n Kampf Belt in Frage, di Wär erzäh Gri ſchied Veiel 1 1 15179 50 i„ re cen d 1 1 ſich im 0 eren 900 eb,„Wa, cin die die j er geſucht 1 55 e e zwei dus Kam e die R perten e Kampf„Was kö iſchen! 1 8 . g der 6988 101 etero großen gen g ampf b h die 1 700„Reporte auf ab heute f pf wir ei önnen Zeitu de lürzlic Ehe i roße ird unter f Be Ereigni 1 Henner lere große laß ter ange ogeſet ſeien ſten Finmal wir n 1718 lebhe ich in paare i der gibt 5 Gren nter ſt zergrin gniſſen 9 1 ok jüdife heute Nachfr für B gennelbe Aus fir Mögli ausg tit uns haft erö der 8 de Sch auch 15 8 Im zpreis 95 1 be 9 erfäl frage. di gichterſtc ſod f den, ei ichkeit gehen 1 ſeren k rörter Familie gan .. N Jahr die d erſtat aß ſind, k. einer iten, hi woll lein t. Es nilienbei zen und W Frank eine ga Rad on Bel ernatio⸗ 5 Die 7 verur en, vo reiſe werde der Sck ter Fä kom rein hierar en?“ N en Ki iſt di eila 05 1 1 Rei Nr W verſuch ericht 1 1 0 Schmeli a1 Fällen(Fan da gehend if ein Nachd e Fr 95 Fre 5 M 9 v5 95 hten M erſtat n Beten herei(Famili 2 Blat; Betre 5 572 1 age Fre wir a Oe on B über de da atter d rein ark, d rebun⸗ ei in aus tilien latt etrach iediget ie v wen 965 ga ge n ſheleronn Afinffe l 5 der groben aner 3 den ard en e e f deutſches e das L lugſpo ler, Elberfeld Art gab Se. gegen N rikaniſch 95 5 värteri inen een dan 55 Fir jahr mi 1 0 1 10 5 8 1510 ich 8e nde e 11 1 45 ewegen gen Zei. 95 gib deren A ſcheiden zahl 555 ſchl tet 9 a tei in di nnen L 5 en grö hmelin chlagen N N n, ſeine tunge gert der A Frau tes i uswe den vo loſen 0 „den Si jor S teilnim ieſem ondo abe L rößten g nur i will er R eilen. 6 Anſicht geringes bwe en un in Er g, wi n vor 05 9 1 6 e wiede Inſel Ma aalen f ao e 11 1115 den ee ene berelis* branche 1 werbe an Pfi wieri r au ind ſt ein nm uen ich mi al r Lauf 0 zurück ing ſei⸗ Or bare Ab! 0 i ufſichtig tern die klei ein ſtatt Pfingſten die ch dies ellte ſtarkes al mei ſollte. Es de entſchei ufbah„Ich bin chaltende rganiſ Abhilfe zu le digen, doch eine Kin Organi Bu a n die Prüfu mal wi im V Vi einen al Es i n glei idend n liefe ſicher en kuſſio iſation“ fe zu ſ nz En doch paar S inder gani⸗ Ler alli ing. jede or⸗ iel alte ſt ja chen E beſt 4 da wü n b n“, di ſchaff gla rei Stur wa 8 Nannh e Wa der en en 1 url W 10 wee 0. fene e e a N dell⸗ 8 ein e R ichti erob de noch nicht da Si gr lärt fa 18 f nderi nick eder⸗ 9 Pfi elme Flug⸗ t, ſel Traini eport g wa ern daß ich einm 8 ſei 2e hab otesk 38 N 1 an d rin de cht aus Jel ngſtſ⸗ Im r The anal eine 55 Anse Joe e e 3 e beiſpie 5 er epa 5 5— miete 3 Nation aterſch Bode al Schm utigen Boutto cheinend ouis i ie, Frau usgehen Ae achtun unlich 527875 9525 wär poniſt 13. 8 5. Juni altheate au n ſchicke eling b denn n Lake will ſich ſeinen 9 7 8 95 nicht ſe ein 1 ſie elche 1 hr Liebe 18 1 9 Mi 8 e, prahlen e An e 3 Shepa habe erk⸗ a b 8 s zeit jete B de. in d d b 8 r Ne gliſch umt i ie Ki il en einzi ar mach gelt fang e befi bend): itgenöſſi 26 er 7 ehau ufgen ger ſtreb ben B in d ind twed gesm anget 55 Bl 20 fieh)* ſſiſche und Run ptete“ ommen tebt wer Ie Anki Nabe n d al roffe 5 ping be 100. an An. Rundf 2 i e e 80 g ſt m n). 30 U on IJ ale: om⸗ u it zu der Woe di ndern. uch d zum di müſſe ie N miete ont a hr.(Ei oſeph S We 3 nt⸗P Ki och Mie 818 ent Ausdr Umf n. All Leu Anfa H 13: g, 6. Juni intauf nag 1 eden Re ro Kinder e zuſa glichkei l Ane n 2 jede n 1 Juni: ch von a. An⸗ M Werk ichsſen Sd r ſein mm eit z eine H r bemi daß des d nen 9 20 ie 3: Mi Gut gen orgenli tag wi ider S Mime zu n men au u geb Haus nittel an den , e 66 ee 1 e 0 en e 1 C 13 1 7 Jus r.(Ein; Oper von S eldu htonzer 15 Wi etter, land 5„ohne ir ns ei eiſten 99171 15 15 5 int r vo onder ngen, W 2 Biede„ landwi rogra n So inmal i Die Nen für die Mi auſch v n Mo 7 Wette bis 7 rholun wirtſch mm⸗N Rei rge um i in e 25 und 0 Sue W 6 Fri ee Notſeun⸗ eichsſender Fr 1 5 1 1 1 n 1 5 0 2 1 2 Nn de igs hafen Abt, 124 bis 1 1. Son n Wee gem Gnmnalir⸗ g n. We 6 Haf Pfingſtj ankfurt ſſeh Mi 89 Per 515 41 58 de dale 1 Le Wenn d, 15 5 aleerlande⸗ Motten gkegtenzert agſtſonntag 6. M.: 125 95 Gobſc and ichte bis 47 und K ultur⸗ Rei der Se ge G nzert; 8 ni: Dauer Guten 9 Zeit, 5. J 85 c 1 ch. An ete Fe nd ultur eines Ke 1 beseelt d Wa 1% 5 9.10 e Juni: und 13.. Juni fang 20 eld h Kom 1 bis 97 5 dem apite 0.30 F durch 7 8.30 ſerſtands ag; Ei nd; 11 0 Je rgen li aſſerſta Da O o leſpeare Kö ni i: Miete Ende err. Schau ten 92: zum gelben 5 der 3 Frohe 1 Chorge meldu Kaſpe inlage 88 Bu ſtliche 0 S ndsmeld 1 nner 5 Anfane Rich M 2 22.15 uſpi(14 w Sonn agen; eit; 1 iſen; Hände ſang; ungen, 16 rlſtunde 3: R unter M or onne; ungen; ; 6 U piel 5 ald; tagnachmi 14.30 3.15 1 12 Tat. 9 M Nachmi 1 1 eich elodi genmuſik; 8.30 en; 8 de 1 885 9 0 111 und 2 hr. von deutſe 19 N nachmit 30 Muſi Mitt Mitt t, M bb. mitta 4.30 Babe dienk. ust, Vert 1 5 1 b 13 un uni: Ende 2 ce S eutſchen achrich tag; ſit agsto Akon; 13 1 agsko e orſof 1. 10. 0 5 5 Mi hauſpi ondermi richten Ber hten; 1 18 Voltem K nzert; onzert; Zei utſchla nzert; muſik; bewerb 2 Muſi Ewi A Nahe; ür„Miete 22.45 5 5 5 rmiete Pfi„We ge; 20 1191 olks affee 14 9 8 La it, N 5 Einl 15.15 erb in uſik wiges uc 2 Lud die NS A 26 hr. on Sha. Tüngſteß tter; Große O Gro muſik ſtunde; Hoch au 2 ndwirt achrich— G age 17 Etw der Rhön Mit⸗ dere 1 20 efieh wigs G. und. ae 7 22.20 s Ope ßglock aus dem 16 M f O Gr ſchaft; ten roßbri bis as fũ Rhön; and reita„Ende It. O hafen 5 2. S ſik; yturnier i 95 reften ner, v m S uſil ter oßes Op. 19 10 Wette ritanni 17.15: r die F 14 5 d 1 8 7550. 402 45 onder 24 Nach ttonge ee e 1 g der 5 1 ere„ Eonben 18 55 ra 15 multurgemei uni: Fü 22.30 Uhr. 2, 438: Freude“, chtkon ruchſal; vom 22 Zeit Trier: Nachri konze glock e S Häuten Kra 5 0. 3 Jose Saga. 515 e 15 22 30 dans ma., 4 75 d, 10 Gru 0„ra a. An⸗ ſit; 10 Morg 8 W ag, 6 ade id 85 Sport; Inter achrichten e 175 E E 6 bis 6 360 Abt. 1 ft dur Neues O M ſtik; 8 aſserſtaubsn 5 gs un 6 0 22.3 rnation ten 2 Berge 5 e e 8. ge e 6 13 dab f e e d 5 00 Se Kaffeeſtünde n Ac ent, rgenfe kb ilde mer 1 g und Te 50 5 a re 5 ni 1. 1 618 529 chacht nde 1 gskon Stü 5, Markt⸗ 55 U Morgen al 58 eit, W Juni: anz: hätt 9 8 für unt: Mi 5 Anfan 9 Rich bis 400 Sport el 18 N Nei. le 5 0 Mo lage nſer genfei wäre 5 aſſe 5 den e 5 L 1 13 r Kal ier; 9 ns E rſta meinde Mann Sch G 2 9 19.30 ard III. keyt 19.2 ahoi 1 Fro hinaus; rgen-. Fi bi enderbi 110 e tandsme laſſ 8 f. 6„En 11 eyturni 20 Hörbe frö e Muſi Volk he Pfing 11.1 Für 8 13 rbild: Kam lſtim lduß 510 . Ae Ludwi heim, Ab„Kraft und 2 de 22.45 liches er in B örberich hliche ik am N smuſik; ugſtf 15 Schall unſere 10: R 25 Ju 5 imerm men; 8 ngen; 8 Mu i bend etgr t. 151 durch F Sonde n Nach Konze ruchſal hte vom Donau achmit 15 1 tärm platten; Kinder; eichsm ni; 12 Sa 10 30 Rö 7205 ſeli — 1 Der e Abt. 4 bis 1 reude“ rmiete N richte rt; an 19.3 Int fahrt; tag; 1 fil 19 uſik; 17 15.3 11 14.3 odellwe chlo 30 Bl ömiſch⸗ 4. a N 1 1 Die 25 bi 52% Kultu achtk n, We ſchl.: 30 V ernation 19 9 8 Ul. Zeit, 17 30 Pfi 30 Da ttbe ßkon asmufi ug — Anfa Ros ichte bis 4 und Nau onzert tter, S Des olkstü ional Nachri mer La eit, N Bode fingſt 5 Stü werb 7 uk der 5 na enkaua und 29, 43 tu 5 Spo Walen en Pfi„ nſeetr i in d als Ein- fin! Zm N 19.30 avali Kon 5 bi rge⸗ 2 zers e Inte rtſchaf richten achte che in 1 der Rho 0 ng ſt a euen Ende ter. e 5 436: Sti 18 A 30 N Zaube ſik; 2 Hok⸗ des rnatio t; 19 0 e Deut lach Ti hön; Pfit Scha ſonnt Theater etwa per ſten 8 timme: uf da Die acht⸗ rflöte; 0 Ta nale R 10 Mei r n; 18 ſchland; iſch 11. uſpi 1 5 23 von Ni(15. e: ß ni nsta und 22 Jeit ten; ges; u ein So 15 1 8 ſel 22.30 ſpiel 1 8. Iumte im Roſen Uhr. Richard 1 7 0 20 19.45 51 1 9, 7. Juni Tanzwruſt eit 8 20 ale Herz nderwelt Fußpval Mib⸗ 75 gü. d b bea. 1 e„.„ 1 oma Ana 8 gskonzert. 0 Poli aul i 1 19.1 Tan 18 ale N ngſtkon 5 e die Fre Anfan ert:. 8 oli. Stuttga ahoi 15 3 10 37 24 N achrich zert: 22 5 Spor 19.30 1 5 9 20 Mot Zei 945 fro zauber 1880 5555 Di achtm N porkſpie 25 „Ende ral. 18 N eitungs weilt hliche D der 15 5 enst ufit. 22.15 it, N 900 Fre . gegen 5 Mitt ſchauz e, Hö onau⸗ Heut' fi ein ſe; 15 ag, 7. Ju Spo achrich⸗ und 8 Scha 1 Lieder woch, 8 22.35 rfolge; 5 di Lied ane Juni: rt; 22.30 nd 2 tel weg und„ 8. 3 8 U. 7 2¹ ltti chest ir mei auf mie 25 Leb abend 22.30 von Chöre uni: nterhal⸗ ſche ag, hei ein H den 1 ei 5 e ee e 7 50 5— 90 5 7 7 2 5 g 10 4 2 ban dhe u 5 5 M l 51 zert hrt 9.45 9.15 de ndep Mitt te Tanz Fr 4 rm — 8 rt; 20 B Al Se r Wꝭ᷑̃ aufe; woch rhaltun muſik; ankfurter — 1 unter Tang g e 9 5 15 18 8. Ju: und 2 Po⸗ M 4 8 15 geh dee e Elfri als portfe erte MI Rund des De um friede; f blof lt ütze. tſch„ ſü 5 3 20 land: chi ilder. 5 7 22.30 bild: 50 7 19 ckſal; all — g 5 Zwi 10 Feie 15.30 e Anter 1 ſche Fe f —— 8 0 Deut nprogr ierabend oll sto iſches amm; 21 8 5 nzert. urn ⸗ und er 2 7 N eee ed N eier i Sea A 1938 „Pfingſten, das liebliche Feſt, war ge⸗ kommen; es grünten und blühten Feld und Wald; auf Hügeln und Höhen, in Büſchen und Hecken übten ein fröhliches Lied die neu ermunterten Vögel. Jede Wieſe ſproßte von Blumen in duftenden Gründen. Feſtlich heiter glänzte der Him⸗ mel und farbig die Erde.“ So preiſt in unvergänglichen Worten der Dichter im„Reineke Fuchs“ die ewige Schönheit dieſes Feſtes der Freude. Denn alles in dieſen Tagen iſt Freude. Freude predigt die leuchtende Sonne, Freude leuchtet aus dem friſchen Grün der Blätter und Baumkronen, dem Blau der Fliederdolden, Freude ſingen Amſel und Fink, Freude iſt jeder Atem und Puls⸗ ſchlag der Natur. Ein Brauſen und Sum⸗ men von tauſend Stimmen liegt in der warmen Luft, ein Zirpen und Pfeifen tönt wie verborgene Feſtmuſik aus Baum und Buſch,„an ihren bunten Liedern klettert die Lerche ſelig in die Luft, ein Jubelchor von Sängern ſchmettert im Walde voller Blüt' und Duft“. Voll bunter Freude iſt die Feldwieſe, die ihr Feſtgewand angelegt hat. Viel farbfreudige und kunſtreiche Ge⸗ wänder, behängt mit taufriſchem Perlen⸗ ſchmuck, in dem der feſtliche Tag ſich ſpie⸗ gelt. Und würziger Duft ſteigt aus den Blumenkelchen und Blütenhälſen wie ein freudiges Dankopfer zum Himmel empor. Denn„der Lenz hat Roſen angezündet an Leuchtern von Smaragd im Dom, und jede Seele ſchwillt und mündet hinüber in den Opferſtrom“. Freude, tauſendfache, jubelnde Freude erfüllt alle Weſen und Geſchöpfe im großen Tempel der Natur. Die Freude feiert ihr hohes Feſt. So iſt Pfingſten ſchon äußerlich das freudigſte Feſt im Jahr. Die helle Freude ſteht ihm auf dem Geſicht geſchrieben. Ein Meer von Licht und Leben und Liebe hat der Schöpfer über ſeine Erde ausgegoſſen und alle ihre Geſchöpfe, und alles atmet Dank und Freude. Und auch ſeinen Menſchenkindern will der gütige Schöpfer die Seele füllen mit neuem Lebensmut und neuer Lebensfreude. Auch in der Menſchenſeele tiefſtem Wun⸗ dergarten will es lenzen unter der Inein⸗ anderflut von Himmliſchem und Irdi⸗ ſchem, von Natur und Geiſt, wenn die Kraft aus der Höhe ausgegoſſen iſt über Wald, über Berg und Tal. Unausſprech⸗ liche Freude erfüllt die Menſchenbruſt, wenn draußen alles ſo prächtig iſt, wenn alles lacht und lockt zu Freude und Luſt. Und wenn das Menſchenherz tauſend Tore hätte, dann müßten ſie heute aufgetan wer⸗ den, um die Fülle der Freude hineinzu⸗ laſſen. Heute ſollen ſie einmal aus der Mutter Erde kriſtallgrünen Schalen frohes, a ſeliges Vergeſſen, ewige Geſundheit trinken—„trinkt Augen, was die Wimper hält, vom gold'nen Ueberfluß der Welt“. Auch hier feiert die Freude ihr hohes Feſt! Das iſt das Wunderbarſte und Herrlichſte, was dieſe Pfingſttage bieten, die Freude! Helle, klingende, ſingende, ſelige Freude! In allem Leid und in aller Mühe des All⸗ tags, im Kämpfen und im Ruhen hungert und dürſtet unſer Herz nach der Freude. Freude iſt ewige Jugend, Freude iſt unvergängliche Schönheit, Freude iſt unzerſtör⸗ bares Leben, Freude iſt alles, was unſer Herz braucht. Freude iſt Lebensfaktor und Lebensbedürfnis, Lebenskraft und Lebenswert für uns, Freude iſt der Ozon für unſer Leben. Jeder Menſch hat ein Verlangen nach Freude und ein Anrecht auf Freude. Sie iſt gleich unentbehrlich für die äußere wie für die innere Geſundheit und das ſeeliſche Leben. Ohne Freude kann kein Menſch beſtehen, auch der ärmſte nicht. 5 5 Darum geht die uralte Sehnſucht gerade jetzt mit Macht durch die Herzen, die Sehnſucht nach mehr Freude, als ſie das Leben gewöhnlich ſeinen Kindern bietet. Nicht bloß Freude für wenige vom Glück Bevorzugte, ſondern für alle Menſchenkinder. Denn Freude iſt von Gott für alle gewollt und gegeben, wie die Sonne für alle da ſein ſoll und wie der gütige Gott ſie ſcheinen läßt„über Böſe und Gute, über Gerechte und Ungerechte“. So groß ſoll der Strom und der Segen der Freude ſein. Mehr Freude — ——————— —— —— ,. 5 5 2 22 — Zeichnung: Grunwald— M. hinein in unſer ganzes Leben! Damit es hell und froh werde wie der Frühlingstag draußen. Damit das Leben wieder einen frohen Sinn bekomme, ohne den alle Dinge, auch die heißbegehrten, grau und gleichgültig werden. Und dieſer frohe Sinn kommt allein aus der Freude, der ewig ſtrahlenden Freude. Dann iſt alle Müdigkeit und Mattigkeit fortgeweht, dann iſt unſer Leben wie in einem Kraftſtrom eingeſchaltet, der es mit neuer Kraft erfüllt, daß es glänzt und leuchtet. Wir kommen aus einer langen, freudearmen Zeit. Wir und unſer ganzes deutſches Volk. Wir haben die Kraft und Schönheit der Freude erſt wieder neu kennen und ſchätzen lernen müſſen. Nun lieben wir ſie doppelt heiß, weil wir wiſſen, wie es ohne Freude iſt. Mit dop⸗ pelt heißem Verlangen greifen wir nach der Freude. Mehr Freude— das iſt die Loſung und die Sehnſucht, die uns alle erfüllt. Darum entzückt und beglückt uns doppelt die⸗ ſes Freudenfeſt der Natur, das ſie uns bietet. Mehr Freude!— das iſt die erſte und wichtigſte Forderung un⸗ ſerer Zeit und für unſer Volk. Wahre, echte und tiefe Freude, die ſtandhält in den ſchweren An ſorderungen un⸗ ſerer Tage, die nicht nur ein augenblick cher Rauſch iſt, ſondern die die Herzen durchſonnt und durchwärmt wie die Frühlingsſonne die Erde. Und nun kommt Pfingſten! Ueber aller Schönheit und den Menſchheit wollen wir nicht vergeſſen, daß gerade dieſes Hochfeſt der Natur ſich im Pfingſtfeſt noch einen andern, tiefern Sinn gegeben hat, und daß hinter all jener äußerlichen Freude noch eine andere grö⸗ ßere Freude ſteht: die heilige Pfingſt⸗ freude! Was iſt es um dieſe Pfingſtfreude? Wenn man alle die ſcheinbar ſo verworre⸗ nen und undurchſichtigen Bilder der Dar⸗ ſtellung jenes erſtmaligen Pfingſtereig⸗ niſſes zuſammenſchaut, ſo ſtellt ſich doch ein Geſamteindruck ganz klar und deutlich heraus: jene erſten Menſchen, die den Pfingſtgeiſt erlebten, ſind den andern auf⸗ gefallen durch eine ſtrahlende Freudigkeit, durch eine unbändige Freude, die den an⸗ dern ein unverſtändliches Rätſel war. Sie müſſen einen Freudenrauſch, einen Freu⸗ dentaumel erlebt haben, wie ihn der Dich⸗ ter in dem bekannten Lied an die Freude mit den Worten ſchildert...„wir betreten feuertrunken, Himmliſche, dein Heilig⸗ tum“. So war damals Pfingſten der große Einbruch der Freude in das irdiſche Alltagsleben, der Einbruch einer über⸗ irdiſchen Freude in dieſe irdiſche Welt. Ein freudiger Geiſt, der jene erſten Pfingſtmenſchen, denen er gegeben wurde, mit unverwüſtlicher Kraft zum Leben und Wirken erfüllt hat, und wie er zu Zeiten immer wieder über Menſchen und Völker gekommen iſt. So ſtrömt auch jetzt wieder in die Freudenhymnen der Natur dieſe höhere, geiſtige Freude. So wie uns der Früh⸗ ling anweht als eine wundervolle, unbe⸗ ſchreibliche, aber tiefbeglückende Tatſache, ſo werden auch wir von der Wirklichkeit Gottes und des Geiſtes als einer bis da⸗ hin ungeahnten, beglückenden Wirklichkeit angeweht. Und das ſollte uns Grund ge⸗ nug zur Freude ſein, daß ſo etwas über⸗ haupt da iſt inmitten dieſer trotz aller äußeren Fröhlichkeit doch von Wolken und Weh bedeckten Welt. Ein heiliges Glück, das unſere Freude ſein will! Dieſer wahre, echte, freudige Pfingſt⸗ geiſt hat ſchon oft genug niedergeſchlagene, verzagte und verzweifelte Menſchen zu neuer Freude und Tatkraft erhoben und zerbrochenen Herzen wieder Mut und Troſt geſchenkt. Was iſt ſelbſt alles Blühen und Leuchten da draußen gegen eine ſolche, herrliche, unbegreiflich große Gotteskraft wie die Pfingſtfreude? Darum wollen wir halten das Feſt der Freude! „Ein neuer Geiſt hat das deutſche Volk erfüllt, hat es erweckt zu neuem Leben und ihm die Kraft geſchenkt zu Werken der Arbeit und zu Leiſtungen auf allen Ge⸗ bieten einer neuen Volksgeſtaltung, die bewunderungswürdig ſind“, wie unſer Führer und Reichskanzler mit Dank gegen Gott bekennen konnte. Und wir können es nicht anders erklären als einen Einbruch des Gottesgeiſtes in unſern Geiſt, ein Her⸗ abkommen der großen, ſtarken Freude in unſern Alltag. Fürwahr auch ein Pfingſtwunder, wenn auch anderer Art als einſt, aber doch ein Geiſtes⸗ und Freudenſturm, der das ganze Volk ergriffen und zuſammengeführt hat zu einer noch nie erlebten Einheit und Einigkeit. Ja, ein Sturm der Freude, der noch nicht zu Ende iſt, der weiterwirkt in der Welt mit ſeinen ſtillen und ſtarken Kräften. Darum wollen wir aus diesmal dankbar halten das Feſt der Freude. Denn darauf kommt es letzlich doch an, daß wir unſere Herzen und Seelen füllen laſſen mit der Freude, die wir uns felbſt nicht geben können. Und wenn das Wunder auch heute nicht mehr vom Himmel fällt, ſo wird es doch treuer Arbeit und treuem Glauben auch heute noch geſchenkt, und es iſt dann ebenſo groß und ſchön als wie am erſten Tag! Darum laßt uns Pfingſten halten aus ganzem Herzen, das Feſt der Freude! Dann ſteht auch unſere Seele da im heiligen Maienſchmuck des Geiftes und der Freude. Einer Freude, die auch mit dem ſcheidenden Kraft 10e nicht ver⸗ welken kann, ſondern die bleibt in der Kraft ihrer Geiſtig⸗ keit und Göttlichkeit. Freude der Natur und der ſich an ihr und mit ihr freuen⸗ Marquardt. 5 C e ere 8 3—— 3* 5 —. ̃———. ²˙ ꝛ—...... ³˙ͤiv 2222 ̃7⅛—u3̃— 8 Ein Pfingſterlebnis von Joſef Peter Kiendl. Wie einen lieblichen, regenduftigen Geſchmack ſpür' ich's auf der Zunge, wenn ich das Wörtlein„Léanyka“ vor mich hinklingen laſſe! Mit einem Schlücklein Wein begann mein einſtiges Erleben mit„Léanyka“ ja auch.— Eines Tages flatterte ein frühlingsluſtiger Wind über meine Wanderſtraße, ein weiß geſtrichener, luſtiger Donaudampfer ſchaukelte an einem Kati. Mitten im früh⸗ lingsſtarken Strom lag eine Inſel, die den luſtigen Mäd⸗ chennamen„Margarete“ im Stadtplan aufwies. Ueber jener Stadt grüßte ein wuchtiger Schloßberg hin über wirklich ſchöne Straßenpartien. Und ſo wäre jene Stadt damals durchweg ſchön geweſen, wenn nicht plötzlich und ganz leiſe ein drückendes graues Vorſtadtviertel in mei⸗ nem Erleben durchquert worden wäre. Vielleicht war die damalige friedloſe Zeit viel ſchuld daran, weil ich von jenem unerwarteten, drückenden Grau überraſcht ward, in jenen Tagen, wo ich mein Herz in heimatſehnſüchtiger Raſtloſigkeit durch fremde Länder trug, um einen Frieden zu finden, den meine damalige Kriegs⸗ jugend erſehnt hatte. Alſo erlebte ich jene ferne Stadt und am Rande jener Stadt wieder einmal das tiefe Sehnen nach der Heimat. Und Pfingſten ſtand vor der Tür, und ich ſtand vor einem offenen Garten. Dahinter duckte ſich ein ſo richtig heimatſeliges Bauerngärtlein mit allem erſten Sprießen auf Strauchwerk, Raſendecklein und Sandpfädchen. Ein frühlingsfriſches Abendlüftlein kicherte drüberweg, und die Abendſonne lag auf einer grauen, geduckten Haus⸗ wand am Ende des verſteckten Gärtleins. Auf einem baſtgeflochtenen Stuhl ſaß ein junges Mädchen, neben ihm auf einem Holzklotz ſaß ein groß⸗ vateralter Mann. Der ſchenkte aus einem kleinen Stein⸗ krug in ein lichtſprühendes Trinkglas Wein. Das reichte er in einer ſeltſamen Sorglichkeit dem ſitzenden Mädchen, und da bemerkte ich, daß das Mädchen, wie eine Blinde, ahnend nach dem Weinglas griff. Der Alte hatte weder mein Kommen bemerkt noch kümmerte er ſich um das ein⸗ dringliche Fragen des Mädchens, deſſen Worte ich gar 1 im ſprudelnden Klang jener fremden Landes⸗ prache. Der Alte griff hinter den Holzklotz und holte eine Geige hervor. Die ſtimmte er wie ein alter Dorfkantor; der Fiedelbogen tänzelte über eine Geige, die ſang, wie eben nur eine Zigeunergeige ſingen kann. Das nußbraune, verwitterte Geſicht vom Alten konnte ich von meinem heimlichen Standplatz aus in all meiner gebannten Ver⸗ wunderung deutlich überdenken. Es war ein lebens⸗ gütiges Altmännerantlitz, die nußbraune, faltige, runz⸗ liche Haut, graubuſchige Augenbrauen, darunter blinzelnde Augenlider, hinter denen noch feurige Menſchenaugen funkeln mußten. Der Alte ſpielte, perlte Melodien in jenen Abend, wie ſie nur ein alter Meiſter ſchenken konnte— einem ahnungsloſen, ſehnſüchtigen, raſtloſen Menſchen⸗ 1 0 0 Und ein ſolches lauſchte in jenen wunderfernen end. Beſchquer, daß hier eine Blinde lauſchte Ihr Hag 5 tete wie der Wein im Glaſe, das ihre lauſchenden Händ hielten Mit einem Male bewegte ſich ihr rührender Mund und ſang— ſang, wie nur ein liedfrohes Kind ſingen kann in aller Herzenslieblichkeit ſeines Jungſeins. Es war ein frohes, jubelndes Liedlein, das in jener leidenſchaftlichen Landesſprache ausklang. Und aus ſolchem fremden Klang heraus verſtand ich wohl den Sinn des Liedes. Es konnte nur ein Lied ſein in Jugendluſt und Lenzjubel. Die Geige des Alten jubilierte mit, aber es klang dunkler, tiefer, bedachtſamer. Und der Alte ſpielte und ſpielte, und das blinde Mädchen ſang und 1— und ich lauſchte, er⸗ ſchüttert von Heimatferne und Heimatnähe. Und mit einem Male ſprang der Fiedelbogen ins Leere einer jäh abgebrochenen Melodie. Das letzte Lied⸗ wort aus dem Mädchenmund flog in den Abend wie ein aufgeſcheuchter Vogel. Das Lied nahm ein zu frühes Ende. In meinem Staunen bemerkte mich der Alte, der mich alſo anredete:„Jo, napot— Uran!“(„Guten Tag, Herr!“) Zuerſt in der Landesſprache, und als er meine Landfremd⸗ heit ahnte und meine Landesangehörigkeit aus meinem gleichzeitig gebotenen Gruß:„Grüß Gott!“ erriet, ſprach er weiter in meiner Mutterſprache, mit dem Beiklang, wie er in den Donauländern heimiſch geworden iſt: „Sie haben unſer Abendlied gehört? Meine Enkelin Aranka hat eine liedſchöne Stimme, die zu meiner Zi⸗ geunergeige gut paßt. Als wir noch weit unten am Bala⸗ tonſee wohnten, hat's aber beſſer geklungen. Das macht wohl die Luft hier, die ſchwächt einen Klang, der an die Pußta gewöhnt iſt... und ſeitdem die kleine verwaiſte Aranka Gottes Licht nicht mehr ſchauen darf, mußten wir in die große Stadt ziehen. Die heißen Quellen von Buda ſollen Heilung bringen, deshalb wohnen wir hier— in der großen Stadt!“ Und dann wurde der Alte ganz geſprächig und er⸗ zählte mir in landesüblicher Lebhaftigkeit die ganze Lei⸗ densgeſchichte ſeiner Enkelin Aranka. Die hatte vor wenigen Jahren eine hitzige Kopfkrankheit überſtanden und dabei das Augenlicht verloren. Ein Sommergaſt, unten am Balatonſee, im Dorfe des alten Weinwirtes, Orany Elet— ein bekannter Budapeſter Augenarzt— veranlaßte den Alten, dorthin zu überſtedeln. Und er tat's, erwarb eine kleine Vorſtadtſchenke, gab der ſpielbegeiſter⸗ ten Vorſtadtjugend Geigenunterricht, beſuchte zweimal wöchentlich den Augenarzt am Apponyi⸗Platz und die heißen Quellen auf der Margareteninſel und wartete, wenn auch nicht auf eine wunderbare Heilung, ſo doch auf eine mögliche Beſſerung ſeiner erblindeten elternloſen Enkelin. Das dauerte aber ſchon ſo lange— jenes Hoffen—, daß Aranka dabei heranreifte zu einem bald ſechzehnjäh⸗ rigen Mädchen. Und am Pfingtage feiere ſie ihren Ge⸗ burtstag, und das ſei wohl ſchon in einer Woche. Das blinde Mädchen Aranka ſaß vor uns, hörte zu und lächelte und nippte von ihrem Weinglas. Ich ſah auf das Spiel ihrer Hände, zwiſchen denen der Weinkelch funkelte, und der Alte mißdeutete jenes mein Schauen, als ob ich von dem Wein begehrte, und gaſtfreundſchaftlich bot er mir den Steinkrug, holte aus dem geduckten Gartenhäus⸗ chen ein paar Weingläſer. Und dann ſtießen wir drei— der Alte, die lächelnde Blinde und ich— die klingenden Glaskelche zuſammen. Und es ward ein gaſtlicher Abend. Eine Woche lang war ich Gaſt bei Orany Elek, dem alten Weinwirt in der Budaer Vorſtadt. Eine Wunder— woche lang hörte ich eine Zigeunergeige ſingen und ein des Mädchen lan und ſchlürfte golddunklen ſüßen Wein. Und dann kam der Pfingſtſonnabend und mein Abſchied weil ich am Pfingſtſonntag der gaſtfreund⸗ lichen Donauſtadt Lebewohl ſagen mußte, weil hinter der Margareteninſel ein Dampfer meiner wartete, der zum „Eiſernen Tor“ lockte. An jenem Pfingſtvorabend ſaßen wir drei Glücklichen ein letztes Mal im verſteckten Wein⸗ gärtlein. Alles war war immer, nur ſchöner, wehmutsleis ſchöner. Und es roch nach Frühling und Hoffnung. 8 Der Alte und ich, der junge Wanderburſch, legten einen Armvoll Blumen auf ihren Schoß. Der alte Elek ſang ſeine heimlichſte Großvaterliebe im Geigenſpiel hinaus in jenen Abend. Aranka, die blinde Enkelin, bat um einen Zweig von einem Gartenſtrauch, und den Wunſch erfüllten wir ihr beide; der Alte und ich, der junge Wanderburſch, legten einen Armvoll Blumen auf ihren Schoß, auf dem ihre lauſchenden Hände ruhten. Und Aranka freute ſich und ſtreichelte die Blumen zärtlich. Und dann ging der Abend zur Neige. Der Alte hatte ein Windlicht angeſteckt, und der Lichtſchein hüpfte um die Weingläſer, ſpiegelte ſich im glattfunkelnden Holz der liedermüden Geige, ſprühte im goldſeidigen Haar der Blinden, zitterte über zärtlich lauſchende Mädchenhände, die ſamtige Lenzzweiglein ſtreichelten.„Morgen iſt Pfingſten!. Und Aranka wird eine„Kiſaßzony(junge Dame) und Sie, junger Freund, ſehen Orſova und die weite Donau— und die weite Pußta— und vergeſſen nicht den alten Elek und ſeine Aranka!“ Das waren ſo beinah wortgetreu unſere Abſchieds⸗ worte. Vergeſſen habe ich die beiden lieben Menſchen nie! — Schön waren die Pfingſtvorabende im Vorſtadtgärt⸗ chen, ſchön wie jene Lieder, denen ich damals lauſchen durfte— ſüß wie der Wein, den wir andächtig geſchlürft in jenen Feierabendſtunden. Gehört habe ich nie wieder etwas von den trotzdem nie Vergeſſenen. Ich weiß ihre lieben Namen und weiß noch ſogar den Namen der Wein⸗ ſorte, die wir drei Glücklichen duftend rochen und ſchlürf⸗ ten. Jener märchengoldene Wein hieß„Leanyka“ und dieſer klangvolle Name bedeutet:„Junges— ſüßes— Mädchen!“— Leguvkg! Zwei Hüßliche und Pfingſten Skizze von Irmgard Spangenberg. Am Sonnabend vor Pfingſten bekam Annemarie einen Brief. Von einem Unbekannten. Aber einen Brief, der ihr die Ruhe nahm, der ſie erregte, beſchwingt machte; der ſie jäh herausholte aus allem, was bisher ihr ſtilles, ein. töniges Leben ausgemacht hatte. Ein Fremder ſchrieb ay ſie, ein Mann, von deſſen Daſein ſie bis heute nichtz wußte. Er bat, ſie kennenlernen zu dürfen, ſich mit ihm zu treffen, um dann vielleicht, ach, ganz vielleicht nur, mit ihm zuſammen einen Pfingſtausflug zu machen, wenn es nicht gar zu vermeſſen ſei von ihm! Zuerſt erſchrak Annemarie, wurde langſam rot vor ſich ſelbſt, dann legte ſie ſtill den Brief vor ſich auf den Tiſch und gab der großen, hellen Freude Raum. Ein Un⸗ bekannter begehrte, ſie kennenzulernen, dachte an ſie— das gab es auch in ihrem einſamen, hoffnungsloſen Leben Ach, ſie wußte ja, daß ſie häßlich war, reizlos und alltags⸗ grau. Mit ſeltſam beflügelten Gang ſchritt ſie durch die Straßen, hätte am liebſten jedem freundlich zugenickt: was glaubſt du? Ich auch, ich auch! Wie ein froher Singſang ging es neben ihr her: du auch, du auch! Und dann ſtand ſie wirklich am verabredeten Platz, und der Traum ſchickte ſich an, Wahrheit zu werden, Ein junger Mann kam auf ſie zu, hielt das Zeichen, den kleinen Primelſtrauß in der Hand. Sie ſah gar nicht, daß er häßlich war wie ſie, ſie ſah nur mit wildem Herz⸗ klopfen, daß einer vor ihr ſtand und ſie freundlich an⸗ lächelte. Sie hörte kaum, was er ſprach, alles war freund⸗ licher Aufruhr in ihr und Verlegenheit. Wie glücklich er ſei, ſie kennenzulernen, und woher ſie ihn denn kenne, und wie er ſich über ihren Brief gefreut habe! Brief? Da wurde ſie wach. Sie hatte doch gar keinen Brief geſchrieben! Keinen? Ja— aber wie denn—? „Alſo Sie nicht?“„Nein, nicht. Und Sie?“„Auch nicht.“ Einen Augenblick ſahen ſie beide ſtarr auf die Bogen, die in den Händen leiſe kniſterten, dann ſahen ſie ſich a „Man hat uns zum Narren gehabt! Irgendeiner hat une das angetan—“ Sie flüchteten, heiß vor Scham, von dieſem Platz ihret Niederlage. Der junge Mann zog Annemarie in eine kleine freundliche Konditorei. Haſtig ſchloß ſie hinter ſich die Tür und wagte erſt aufzuſehen, als ſie ſich am Tiſch gegenüber ſaßen. Da ſah er, daß ſie Tränen in den Augen hatte, er wollte etwas Tröſtliches ſagen, aber er fand keine Worte. „Ein böſer Streich“, fagte er leiſe. „Ein grauſamer, wenn man ſo häßlich iſt wie ich!“ Er beugte ſich weit über den Tiſch.„Und ich? Sehen Sie mich an: können Sie ſich etwas Häßlicheres denken als mich?“ Da ſahen ſie ſich an und lächelten beide.„Aber nichts Gütigeres als Sie, das iſt gewiß!“ ſagte Annemarie,„es iſt ſo freundlich von Ihnen, daß Sie es mir leicht machen wollen!“ Und wieder ſtanden dicke Tränen in ihren Augen. „Ich kann Sie nicht traurig ſehen,“ ſagte er und legte ſeine zuverläſſige Hand auf die ihre,„lachen Sie doch! Lachen Sie über mich häßlichen Kerl, der ſo kühn war, zu glauben— ach Unſinn: lachen Sie über meine ſchiefe Naſe und meine großen Ohren, ulkig, wie?“ Sie lachte wirklich.„Und mein ſpitzes Kinn“, ſagte 52 um es ihm gleichzutun,„und meine häßlichen, fahlen aare—“ „— und mein magerer langer Hals—“ „— und meine grauen winzigen Augen—“ Jeder wußte immer noch etwas zu finden, was ganz gewiß häßlicher war als beim anderen, und ſie wurden ganz vergnügt und zuverſichtlich bei dieſem abſonderlichen 1 Daß ſie einander gefielen, wußten ſie trotz allem ängſt! Natürlich mußte der alberne Briefſchreiber geſtraft werden. Am beſten ſo: er hatte das Böſe gewollt und ſollte nun das Beſte und Schönſte mit ſeinem Streich an⸗ gerichtet haben. Wenn das nicht Strafe war! Natürlich gingen ſie nun Pfingſten zuſammen aus, nun gerade. Sie lachten und empfanden plötzlich ihre Häßlichleit als den köſtlichſten Witz: zwei Häßliche, da konnte keiner dem anderen Vorwürfe machen, zum Totlachen, und eifer⸗ ſüchtig brauchte auch keiner zu ſein! Nein, war das ein ulkiger Streich geweſen, ſo was! Dem Kerl wollten ſie es aber geben, dreifach und geſalzen, ſolche Strafe, die ließ man ſich gefallen! Sie laßen längſt Hand in Hand, aus dem Tüßchen Kaffee war ſchon ein Abendeſſen geworden, ſie merkten vor lauter Glück nicht, wie die Stunden verrannen, und als ſie ſich endlich trennten, taten ſie es nur, um am Pfingſtmorgen friſch zu ſein zu dem löſtlichſten, herrlichſten, kaum zu er⸗ wartenden Pfingſtausflug! Scheunen wegſchwemmte. Unwetterverwüſtungen im Egerland. Eine Aufnahme aus dem ſudetendeutſchen Ort Hartmannsgrün bei Karlsbad. Der kleine Ortsbach verwandelte ſich raſch in einen reißenden Strom, der vier Häuſer zerſtörte und elf Weltbild(M). Der deutſche Plänen von avillon für die 21. Internati gi rwſefer Erg dg, 1 55 d dige Siflte fiir die We fee Der neue deutſche Pavillon auf der Biennale in Venedig. Weltbild(W. . usſtellung in Venedig iſt nach den aller worde 9 8 b 11 erke der Wen bietet jetzt eine en einen , der ez der , ein- eb an nichtz t ihm r, mit un ez t vor Ff den 1 Un⸗ das eben? ltags⸗ ch die was r: du deten rden. ichen, nicht, Herz⸗ ) an⸗ eund⸗ ich er und einen (6. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Helga und Walter Helldorf ſind Gaſt des Amtsrats auf Marienſee. Im Gegenſatz zu Rolitten iſt Marienſee trotz der Rückſchläge eine Muſterwirtſchafſt. Der Amtsrat als alter Nachbar des Barons kennt die Lage auf Rokitten und weihr Helldorf ein. Das Schloß iſt nur noch Faſſade, und die Wirtſchaft iſt ſo belaſtet, daß der Amtsrat nicht verſteht, wo der Baron den Mut hernimmt, das Gut über⸗ haupt zum Verkauf zu ſtellen. Er bedauert, mitanſehen zu müſſen, wie das Erbe Helgas, deren Tüchtigkeit er lobt, in alle Winde verſtreut worden iſt Der Amtsrat kann jedoch über die zweite Ehe und den Mord wenig aus eigener Kenntnis ſagen. Als ſich der Baron zum zweiten Male verheiratete, zog er ſich von Rokitten zurück. Am Abend fährt Helga im Boot über den See. Dr. Helldorf rudert ſie in die Nacht. f Es war eine Nacht voll ſehnſüchtiger Süßigkeit, wie ſie nur junge Menſchen ganz zu empfinden vermögen. In einem ungeheuren Bogen ſpannte ſich die weiße Bahn der Milchſtraße durch das lichte Blau des Himmels und verſank fern drüben im Umkreis des ſchlafenden Landes. Zuweilen ſprang ein Fiſch, ein Bläßhuhn ſchrie. Wie ein ungeheurer Blumenkorb ſchwamm die Inſel „ verzaubert auf den ſchwarzſtrömenden Fluten. Da ließ Walter auf einmal die Ruder ruhen und ſchaute aufmerkſam in die mondhelle Dunkelheit. „Iſt die Inſel eigentlich bewohnt?“ fragte er.„Ich meinte, da eben Licht zu ſehen.“ Helga wandte den Kopf und ſchaute gleichfalls ſcharf hinüber, das Herz klopfte ihr plötzlich ſchneller, einen Augenblick dachte ſie daran, Walter von der Entdeckung zu berichten, die ſie mit Ilſe gemacht hatte, doch ein ſelt⸗ ſames Gefühl ſchloß ihr wieder den Mund. „Ich ſehe nichts“, ſagte ſie endlich.„Das Mondlicht wird Sie getäuſcht haben.“ Mit einem ſehnſüchtigen Blick umfaßte Walter das ſchmale Geſicht der Sprecherin, das der Mond mit einer hellen Silberkante umrandete. „Iſt es nicht wie ein Märchen heut?“ ſagte er, auf den gläſernen Spiegel des Sees deutend, den zuweilen ein feiner Wellenſchleier überhuſchte, als rieſele ein Fieber⸗ ſchauer über einen weißen Leib. Helga lächelte. „Der See iſt nicht immer ſo harmlos. Er hat manch⸗ mal ſeine Launen. Bei den Fiſchern geht die Sage, auf ſeinem Grund ſäße ein Hahn. Der kommt gelegentlich herauf, rot und zornig, und ſchlägt das Waſſer mit den Flügeln. Das deutet dann auf Sturm. Wer da mit ſeinem Boot unterwegs iſt, kann ſein Teſtament machen. In jedem Jahr ertrinken im See ein halbes Dutzend Menſchen.“ Die Zeit verwehte, die Minuten rannen. Eine Turmuhr dröhnte, aus fernen Uferdörfern klang Hundegebell. Als ſie jetzt in Rokitten an Land gingen, ſtanden die Seenebel auf den Parkwieſen bereits wie eine weiße, mil⸗ chige Wand. Dahinter die düſtere Maſſe des alten Schloſſes, ſchwarz, drohend, wie ein vorweltliches Rieſentier. Mit einem forſchenden Blick ſah Walter zu ſeiner ragenden Höhe empor. Narrte ihn heute Nacht denn überall ein Spuk? Auch in den Fenſtern des verbotenen Zimmers glaubte er in dieſem Augenblick einen flüchtigen Lichtblitz aufzucken zu ſehen.——— In tiefen Gedanken kam er nach einem herzlichen Ab⸗ ſchied von Helga zu ſeiner Wohnung hinauf. 5 Er fühlte ſich nach dem langen, heißen Tag ehrlich müde, doch trotz ſeiner körperlichen Erſchöpfung vermochte er nicht einzuſchlafen. Eine quälende Unruhe war auf einmal in ſeinem Blut, als ob ſich jemand heimlich zu ihm eingeſchlichen habe und ſich nun mit ihm in einem Raum befände. Und jetzt glaubte er, draußen auf dem Korridor leiſe, ſchleichende Schritte zu hören und ein kurzes, keuchendes Atmen, wie wenn ein Menſch eine ſchwere Laſt einen Berg heraufzuſchleppen ſuche. Da ſchlug es vom Schloßturm 1 Uhr, und es war ihm, als ob der Klöppel der Uhr durch die Zimmerdecke hindurchſchlüge. i Mit einem jähen Ruck fuhr er aus ſeinem Bett auf und öffnete vorſichtig ſeine Zimmertür.„„ Der Korridor lag einſam und verlaſſen wie ein düſte⸗ rer Tunnel im Grabesſchweigen der Nacht. 5 Schon meinte er, ſich getäuſcht zu haben, als plötzlich fla Ende des langgeſtreckten Ganges ein Zündholz auf⸗ ammte. Der Schatten einer männlichen Geſtalt erſchien in dem matten Lichtkreis einer Kerze. 5 Jetzt erhob der geheimnisvolle Mann die Kerze hoch gegen das Fenſter und bewegte ſich langſam im Kreiſe. i Dann war das Licht wieder erloſchen und alles ſtill und dunkel wie zuvor.——— 5 Walter hatte ſeine Tür geräuſchlos wieder zugezogen und horchte von neuem, alle ſeine Sinne waren auf das Aeußerſte geſpannt. 25 Jetzt kamen die ſchleichenden Schritte langſam näher und hielten plötzlich vor ſeiner Türſchwelle. Walter reckte 89 kampfbereit höher, das Herz ſchlug ihm bis in den Hals. Eine Gewißheit war in ihm, daß der Mann an der n Seite 2 Tür auch ihn in dieſem Augenblick be⸗ auſchte. Alles in ihm drängte danach, die trennende Tür un⸗ vermittelt aufzureißen und jenen zu fragen, Au 85 in 900 was dies nächtliche Spionieren eigentlich zu bedeu⸗ en habe. Doch ehe er noch zu einem letzten Entſchluß gekommen war, entfernten ſich die Schritte wieder und verloren ſich in der Richtung des Treppenhauſes. ——ͤꝛ ͤ ꝛꝛu—— OV Offenbar verließ der Mann mitten in der Nacht noch einmal das Schloß. Einen Augenblick ſchwankte Walter, ob er ihm heimlich nachgehen ſolle, dann aber verſchloß und verriegelte er ſorgfältig ſeine Tür und unterſuchte beim Schein einer elektriſchen Taſchenlampe ſeinen Koffer. Sein Inhalt war anſcheinend unberührt, Wäſche und Krawatten lagen noch genau ſo, wie er ſie hineingelegt hatte, auch ſeine Dokumentenmappe befand ſich an der ge⸗ wohnten Stelle. Dagegen ſchien ihm die pedantiſche Ordnung ſeines Schreibtiſches irgendwie verändert. Walter überlegte. Hatte das Mädchen beim Aufräumen dieſe Störung verurſacht oder war jemand nachmittags während ſeiner Abweſenheit in ſeinem Zimmer gewefſen und hatte es durchſucht? Der Kopf ſchmerzte ihm plötzlich zum Zerſpringen unter dem Anſturm der drängenden Gedanken. Auf einmal erkannte er wieder mit blitzartiger Klar⸗ heit, mit welch einem gefährlichen Gegner er es zu tun hatte, der auch vor dem Aeußerſten nicht zurückſchrecken würde, wenn es galt, ſeine dunklen Pläne durchzuführen. Das Blut brauſte ihm in den Ohren, ſeine Schläfen brannten, und ein grauenhaftes Gefühl beſchlich ihn, als wimmle es ringsum von höhniſchen Geſichtern, als reckten ſich aus den ſtummen Wänden nach ihm hundert entſetz⸗ liche Arme. Dann aber hatte er ſeine rebelliſchen Nerven wieder in der Gewalt. 5 Zeichnung: Drewitz— M. Der Schatten einer männlichen Geſtalt erſchien in dem matten Lichtkreis einer Kerze. Jetzt erhob der geheim⸗ nisvolle Mann die Kerze hoch gegen das Fenſter und bewegte ſich langſam im Kreiſe. Mit einem ingrimmigen Lächeln nahm er ſeinen Revolver, den er nach alter Gewohnheit auf Reiſen ſtets mit ſich führte, aus dem Koffer und legte ihn griffbereit neben ſich auf die Nachttiſchplatte. Und fünf Minuten ſpäter verkündeten ſeine ruhigen, tiefen Atemzüge, daß er feſt eingeſchlafen war. VIII. Als Walter am anderen Morgen zur Terraſſe her⸗ unterkam, traf er dort nur den Diener des Barons, der gerade friſche Blumen auf den Kaffeetiſch ſtellte und ihm meldete, daß die Herrſchaften bitten ließen, ſie heute von der Teilnahme am Frühſtück zu entſchuldigen, der Herr Baron fühle ſich nicht wohl, und das gnädige Fräulein ſei um den Herrn Vater beſchäftigt. Auf Walters beſorgte Frage nach dem Befinden des Schloßherrn hatte der alte Mann nur ein Achſelzucken und die mürriſche Antwort, der Herr Baron habe ſo ſeine Tage, an denen er am liebſten für ſich allein ſei und nie⸗ mand zu ſehen und zu ſprechen wünſche. 5 Sein ganzes Benehmen war ſo ablehnend, faſt feind⸗ lich, daß Walter auf weitere Erkundigungen verzichtete und gleich nach dem Frühſtück in den Park hinabging. Der Himmel ſtand hoch und blau, und die alten Buchen rauſchten leiſe in den großen Morgenfrieden. Zuweilen trat die graue Maſſe des Schloſſes ernſt und wuchtig zwiſchen den hohen Bäumen hervor. An einem kleinen Gartenhäuschen lag ein einſamer Pfau gemächlich in der Sonne ausgeſtreckt. Walter ſchaute in die Ferne des Sees hinaus, von dem es zuweilen wie ein einziges tiefes Atemholen voll Duft und Friſche herüberſchwoll. Es war alles ſo licht und klar um ihn her, ſo voll Sommerluſt und Sommerfrieden, und doch wollte ihn die quälende Vorſtellung nicht verlaſſen, daß dunkle Mächte am Werk ſeien, Schuld und Verderben in die klingende Helle dieſes lieblichen Idylls hineinzutragen. Was hatte jenes ſeltſame Nachtgeſicht zu bedeuten gehabt, das er geſtern erlebt und die Zahl der Geheimniſſe dieſes verwunſchenen Schloſſes um ein weiteres vermehrt tte.. 5 5 Seit faſt einer Woche weilte er nun ſchon in Rokitten, ohne mit ſeiner eigentlichen Aufgabe auch nur um einen Schritt vorwärts gekommen zu ſein; ja, er war ſich im Gegenteil völlig darüber im klaren, daß ſich der Knoten, den er zu entwirren unternommen, almählich immer ver⸗ wickelter, unlösbarer erwieſen batte. „%„ Und mitten in dieſer ganzen Verwirrung ſtand ſeine tiefe Neigung zu Helga, die ihn in ſtändiger Spannung hielt und all ſeine Gedanken immer wieder zu der Geliebten zwang; indes ſie ſelbſt mit der Sicherheit ihres reinen Herzens ruhig und unbefangen ihren Weg ging ohne eine Ahnung dieſer drohenden Kataſtrophe. Da knirſchte ein leichter, raſcher Schritt über den Kies des Parkweges. „Hallo, Herr Dr. Helldorf!“ Helga ſtand vor ihm, ſchlank und ſonnenübergoſſen in einem ſchlichten weißen Leinenkleid, und ihre jungen Augen ſahen ihm bis ins Herz. „Der alte Chriſtian ſagte mir, daß Sie in den Park gegangen ſeien. Da wollte ich mich Ihnen noch ein bißchen anſchließen, ehe ich mit dieſem neuen Mr. Wight die Be⸗ ſuchstour durch das Schloß machen muß.“ Walter hielt noch immer ihre kleine braune Hand, wie ein feiner Schleier lag es über ſeinen Augen. Er war ſehr niedergeſchlagen, ſeitdem er gehört hatte, daß Mr. Wight Helga mit Geſchenken überhäufte. „Wie geht es Ihrem Herrn Vater?“ fragte er endlich, ſich zuſammennehmend.„Chriſtian war vorhin zu mir etwas ungnädig. Ich habe ſein Gebrumm nicht ganz ver⸗ ſtanden.“ Helga lachte. „Das dürfen Sie nicht ſo tragiſch nehmen. Die alten Herren ſind hier alle ein wenig ſonderbar. Und Vater iſt dazu ein kranker Mann. Er hat es wieder einmal mit dem Herzen. In ein paar Stunden iſt er wieder ganz der alte.“ Sie hatte ſich bei den letzten Worten unbefangen in den Arm ihres Begleiters gehängt und führte ihn in eine Seitenallee. In einem ſchmalen Durchſchau ſchimmerte der weiße Saum des Badeſtrandes auf; ein luftiger Gitterſteg war zu dem ſchmucken, hölzernen Badehäuschen weit ins Waſſer hinausgebaut. Dann wich der Park auf einmal wie ein Vorhang auseinander, und die hohen, ſteifen Heckenwände eines Roſengartens zackten in den ſeidenen Junihimmel. Wie ein einziges großes Blumenbeet liefen die langen Spalierwege durcheinander, als erwarteten ſie die Hoch⸗ zeitskutſche einer Prinzeſſin, und darüber flammte das Wunder des Roſenblühens in dem zitternden heißen Som⸗ merduft, gewebt aus Sonnenhelle und Roſenatem. Hinter dem Spitzenſchleier eines kunſtvoll geſchmiede⸗ ten Gitters erhob ſich ein mächtiger Findlingsblock, von bunten Schlingroſenteppichen halb überwuchert. Eine ſchmale Platte war aus der granitnen Vorder⸗ fläche ausgemeißelt; mattgetönte Goldbuchſtaben ſchim⸗ merten in dem klaren Licht der Sonne. Unwillkürlich war Walter ſtehengeblieben. „Marie Louiſe Baronin Lohna geb. de Vermont“ las er halblaut. „Geb. am 15. V. 19. in Juan les Pins. Geſt. am 28. IV. 19.. in Rokitten.“ Helga ſah ſeinen fragenden Blick. „Es iſt ein Denkſtein für meine Stiefmutter. Hier war ihr Lieblingsplatz. Auch Vater läßt ſich an ſchönen Tagen gern hierherfahren.“——— Dann ſaßen ſie eine Weile ganz ſtill auf einer kleinen Birkenbank. „Da haben Sie den Schlußakt eines Dramas, das Ihnen wohl auch nicht mehr unbekannt iſt“, nahm Helga endlich wieder das Wort.„Sechs Jahre ſind nun ſchon darüber hingegangen, und doch lebt es im Gedächtnis der Gegend noch wie am erſten Tage.“ Walter ſah nachdenklich durch der Rauch ſeiner Zigarette. „Ich habe geſtern mit Herrn Amtsrat Nadensleben von der Verſtorbenen gesprochen.“ Helga blickte ruhig vor ſich hin. „Ja, Vater hatte die große Tochter für die erſte Zeit in Marienſee verſteckt, als er die junge Frau nach Rokitten brachte. Eines Tages ließ er mich aber dann doch zur Vorſtellung nach Rokitten herüberkommen, und ſpäter wurde ich noch einmal zum Kaffee geladen. Meine Stief⸗ mutter war nach meinen damaligen Begriffen wunder⸗ ſchön, ſehr ſchlank und tiefbrünett mit ganz großen dunk⸗ len Augen. Ein ausgeſprochen ausländiſcher Typ, wie ich ihn jetzt beurteile.“ „Wiſſen Sie eigentlich irgend etwas über ihre Ver⸗ gangenheit?“ „Nein, darüber ſchwebt ein gewiſſes Dunkel. Vater hat nie darüber geſprochen, und ich habe ebenſo nie danach gefragt. Im Grunde weiß ich über die Tote nur das, was auf dem Stein ſteht, wann ſie geboren iſt, und daß ſie aus Juan les Pins ſtammt. Das iſt ein ganz kleines Neſt an der Riviera, das jetzt ein beliebter Badeort ge⸗ worden ſein ſoll. Ilſe und ich haben es erſt nach langem Suchen in Onkel Radenslebens großem Andreeſchen Atlas entdeckt. Wir fanden das damals alles natürlich höchſt romantiſch und ahnten nicht, in welche Tragödie dieſe Ro⸗ mantik ſchon nach ein paar Wochen ala ſollte.“ „Ich ſtelle mir vor, daß Sie das Ereignis furchtbar ſchwer getroffen haben muß.“ Helga hob die Schultern. „Wenn ich ehrlich ſein ſoll, nicht allzu ſehr. Der Mord als ſolcher hat mich allerdings aufs höchſte entſetzt, dagegen beſtand ja zwiſchen der Ermordeten und mir noch gar kein innerliches Verhältnis. Ihr Tod hat mich daher im Grunde nur wenig berührt, während er meinem Vater ſehr nahe gegangen ift Aber gerade dieſe Gedanken habe ich, 1e t vielleicht verſtehen werden, im Andenken an meine Mutter immer inſtinktiv von mir e e „Wie hatte ſich denn die Verſtorbene perfönlich zu Ihnen geſtellt? Verzeihen Sie, wenn ich Ihnen vielleicht indiskret erſcheine, aber alles, was Sie mir erzählen, iſt mir pſychologiſch höchſt intereſſant.“ 155 Helga krauſte nachdenklich die Stirn. (Fortſetzung folot“ Schachaufgabe. „ 5 e e. ee 5 4. 5 ,, 2, 7 1111818 B V d 8— 8 1 h Weiß zieht und ſetzt mit dem dritten Zuge matt. Verſchmelzungsaufgabe. Aus den unter a und b aufgeführten Wörtern ſollen durch Verſchmelzung neue Wörter gebildet werden, die die unter e aufgeführte Bedeutung haben. Sind dieſe ge⸗ funden, ſo ergeben die Anfangsbuchſtaben einen chriſt⸗ lichen Gedenktag. : b: C2 Eiſen Thor Zierpflanze. Ina Lumme Männlicher Perſonenname. Arm Keil Andere Bezeichnung für Wunder. Aken Rom Feines Gebäck. Elm Ente Grundſtoff. Leni Toga And. Bezeichnung f. Geſandtſchaft. Feuer Trieb Seeräuber. Mut Taler Geſchichtperiode. Haue Kredit Topfpflanze. Stier Vers Ausgedienter Soldat. Note Nute Germaniſcher Volksſtamm Such' deutſche Orte. Brot⸗Top, Alge⸗Staub, Lena⸗Tau, Mus⸗Ode, Beſen⸗ Lei, Star⸗Tat, Dorf⸗Reh, Bein⸗Engel, Heil⸗Lumme, Rees⸗ Zimt, Live⸗Tell, Chor⸗Lear. Die vorſtehenden Wortpaare ſollen durch Verſetzen der Buchſtaben und Verſchmelzen in je einen deutſchen Ortsnamen umgewandelt werden. Die Anfangsbuchſtaben ergeben miteinander verbunden eine zu Pfingſten gehörige Erſcheinung. Verſteckte Silben. Begutachtung Wetterau Vaterland Arzneimittel Viel⸗ liebchen Vorfreude Modezeitung. Jedem der vorſtehenden ſieben Wörter entnehme man eine Silbe. Dieſe Silben ſtelle man dann, ohne die Reihenfolge zu ändern, zu fünf Wörtern zuſammen. Sie ſprechen eine Hoffnung für die Pfingſtfeiertage aus. Silbenwechſelrätſel. Kredit— Manko— Selma— Vater— Koller— Erfolg — Handkuß— Nute— Schalter— Arbeit— Raſur— Markus— Aufruhr— Zeiſig— Garbe— Kiſſen. . Die zweite Silbe vorſtehender 16 Wörter ſoll durch eine der nachfolgenden erſetzt werden. Die dann entſtehen⸗ den neuen Wörter ergeben in ihren Schlußzeichen, zuſam⸗ mengefügt, eine andere Bezeichnung für Pfingſten.— aus be del fold jah ke korb lauf le li mei met na rac ſall ters. Silbenrätſel. Aus den 46 Silben: be— cy— dam— de— de— de— di— dol— e— ein— en— en— en— ent— gra— grab— hoch— hor — i— ka— ke— kirch— lan— lar— lu— ma na— nan— nar— ne— ne— neb— nit— nung— pe— qua— ro— rot— ſatz— ſche— ſe— ſpruch— ter — u— vi— zer ſind 18 Wörter mit folgender Bedeutung zu bilden: 1. Stadt in Holland, 2. Schlachtort in Sachſen, 3. Stadt in Holland, 4. Salatpflanze, 5. Waffenrock, 6. Baldriange⸗ wächs, 7. Stern erſter Größe, 8. Geſtein, 9. Militäriſche Handlung, 10. Futterpflanze, 11. Amerikaniſche Münzein⸗ heit, 12. Deutſcher Dramendichter, 13. Fluß in Weſtfalen, 14. Andere Bezeichnung für Februar, 15. Rechtsbehelf, 16. Hottentottenſches Hirtenvolk, 17. Stadt in Frankreich, 18. Indianerſtamm. Wurden die Wörter richtig gebildet, ſo ergeben dieſe in ihren Anfangsbuchſtaben und den vierten Buchſtaben, beidemal von oben nach unten geleſen, ein Sprichwort. Auflöſungen aus voriger Nummer: Kreuzworträtſel: Waagerecht: 5. Landkarte, 7. Dekan, 8. Rubel, 10. Lille, 12. Schan, 13. Main, 14. Atem, 16. Naſe, 17. Euler, 19. Hanoi, 20. Euter, 21. Ma⸗ rienbad. Senkrecht: 1. Anden, 2. Adel, 3. Saal, 4. Arnim, 5. Leuchtturm, 6. Ellipſoid, 9. Baſel, 11. Laban, 15. Meere, 16. Narbe, 18. Ruin, 19. Henz. Einfügerätſel: Biber, Leiſte, Krater, Kante, Paſte, Weſten, Leiter, Urian, Gans.— Bernſtein. Umſtellrätſel: 1. Galerie— G, 2. Landrat E, 3. Ariadne— O, 4. Diſtanz— R, 5. Imkerei— G, 6. Okarina— IJ, 7. Leopard— N. 8. Ekraſit— E. Gladiole, Georgine. Wie können Sie ſtärker bräunen? Indem Sie Ihre Haut durch Nivea Creme oder Ol auf das Sonnenbad vorbereiten und damit die natürliche Widerſtandsfähigkeit Ihrer Haut ſtärken. Kopfwechſelrätſel: 1. Elſter, 2. Roſt, 3. Dan⸗ ton, 4. Belt, 5. Eilſen, 6. Eſche, 7. Rippe, 8. Eleve.— Erdbeere. Silbenrätſel: 1. Iſlam, 2. Madeira, 3. Riemen, 4. Arrac, 5. Utah, 6. Straße, 7. Cavour, 8. Hoſpiz, 9. Emu, 10. Stativ, 11. Altai, 12. Gazelle, 13. Takel.— Im Rauſche ſagt mancher zu viel. Nun ratet: Mann— Tell— Mantel— Telman. Die ver... Eiferſucht Jan Kramorß in Srmſchitz bei Olmütz liebte ein Mädchen. Es ſchenkte ſeiner ſtürmiſchen Werbung kein Gehör. Das brachte den verliebten Jan Kramorß außer ſich. Sicherlich ſteckte ein Mann dahinter! Dieſen Rivalen mußte er ausfindig machen! Wie konnte er das beſſer als durch ſtändige Beobachtung der angebeteten Schönen. Alſo ſtellte er ſich auf die Lauer. Wiederholt ging das Mädchen des Abends an ſeinem Verſteck vorbei, einen Brief in der Hand, der in den nächſten Poſtbriefkaſten geworfen wurde. Ein Brief! An wen konnte er ſonſt ſein als an den Schurken, der ihm im Wege ſtand. Dieſen Brief mußte er beſitzen, um ſeinem Todfeind entgegen⸗ treten zu können. Eines Abends brachte das Mädchen wieder einen Brief vorbei. Er wartete, bis der Brief in dem Poſtkaſten verſchwunden war, und begann dann ſein Werk. Mit Schraubenſchlüſſel und Meißel rückte er dem Briefkaſten zuleibe. Nach einer Stunde hatte er ihn ab⸗ montiert. Er ſchleppte ihn nach Hauſe, ſchlug ihn mit dem Hammer in Stücke. Und nun hielt er den Brief in den Händen] Aber welche Enttäuſchung: Der Brief war an die Tante der Schönen gerichtet! 8 5 5 al, Zeichnung: Frank— M. „Ende gut, alles gut!“ Onkel: Fritzchen, wir wollen Pferdchen ſpielen!“ Fritzchen erſtaunt: „Komm, „Was haſt du denn gegen Autos? („Luſtige Blätter.“) 5 Schneider:„Herr Süffel, Sie ſind mir vom vorigen Jahr immer noch einen Rock ſchuldig.“ Student Süffel(auf ſeinen abgetragenen Rock zeigend):„Dieſe Schuld iſt, wie Sie ſehen, bereits ah⸗ getragen.“ 5 „Was raten Sie mir, gnädiges Fräulein? Welche von den beiden ſoll ich heiraten? Emma iſt die Hübſchere und Lena die Klügere. Entſcheide ich mich nun für Schön⸗ heit oder für Verſtand?“ „Wenn ich Ihnen raten ſoll: Verzichten Sie auf beides, und heiraten Sie lieber eine Frau, die ſo iſt wie Sie.“ ** Bei Bumkes iſt Geſellſchaft. Einige Damen ſind ſehr ausgelaſſen und machen ſich über Profeſſor X., der gerade ein Werk über Geflügel ſchreibt, luſtig. „Na, lieber Herr Profeſſor, wie weit ſind Sie dem ſchon mit Ihrem epochemachenden Werk gekommen?“ Der Profeſſor ſieht ſie lächelnd an:„Sehen Sie „ich bin gerade vor den Gänſen ſtehen⸗ ſagte er lächelnd: geblieben!“ 0 „Emil, früher haſt du mir jeden Wunſch von den Augen abgeleſen.“ „Ich kann eben nicht dafür, daß ich von Jahr zu Jahr kurzſichtiger werde!“ 21. Von einer Reiſe ſchickte ein Viehhändler folgendes Telegramm nach Hauſe:„Da der Zug heute abend um neun Uhr keine Ochſen befördert, komme ich erſt morgen früh heim!“ 1 „Wie konnten Sie es wagen, ihren Willen zu küſſen?“ „Sie ließ durchblicken, daß es entweder gegen ihren Willen oder gar nicht zu geſchehen habe.“ meine Tochter gegen Kürzungsrätſel. In den Wörtern: Tafel Kermes Motette Genuß He⸗ lena Glauben Roſine Achſe Bohne Siegel Pepſin Lefze Seife Tannin Magnat Kieſel Kantine Forum Granat Geheiß Baron Atlas ſtreiche man je zwei nebeneinander ſtehende Buchſtaben, ſo daß neue Wörter, und zwar wie⸗ derum Hauptwörter in die Erſcheinung treten. Die erſten Buchſtaben dieſer Buchſtabenpaare ergeben dann, reiht man dieſe aneinander, einen Wunſch für die Leſer. Humor „Dreimal hat er mich hintereinander geküßt.“ „Warum haſt du dir das nicht ſchon beim erſtenmal verbeten?“ „Ich wollte bloß ſehen, wie weit der Menſch eigentlich ſeine Frechheit treibt!“ OHLrar bel Zugluft Wind Ohrleſden zum BADEN schaf- durchl. Ohrpfropfe AKUSTIK A“ oder oft wenigſtens ſo zu beſſern, daß die Knfalle weſentlich 17 9 0 in Aol. bog. 30 u. 90 3 erzten anerkannſes Mittel gegen Er⸗ krankungen der 8(alſo auch Kehlkopf⸗, Luftröhren⸗, Bron⸗ phoscalin“. s wirkt nämlich nicht nur ſchleimlöſend, auswurffördernd und fe ebener — ondern vermag das Gewebe der Atmungsſchleimhaut widerſtands⸗ fähiger und weniger relzempfindlich zu machen, und das iſt aus⸗ chlaggebend; das hat dem„Silphoscalin“ ſeinen großen Ruf ein⸗ getragen.— Achten Sie beim Einkauf auf den Namen„Silphos⸗ calin“ und kaufen Sie leine Nachahmungen.— Packung mit 80 Tabletten RM. 2.57 in allen Apothelen, wo nicht, dann Roſen⸗ Apotheke, München.— Verlangen Sie von der Hersteller firma Carl Bühler, Konstanz, kostenlose und unverbindliche Zu- S/ 22 5 7. Rll. nat S ee Aue 5 42— 8 tau, 3 es riſtste er. 3 mütter „ e verſchichung moſgens und abends fürderſt Du 8 e durch deinen Chlorodont mitgliebs⸗ verhütet Zahnstein-Ansat beitrag 8 f jur N80. Ein geſundes hohes Alter erreichen, iſt ein Wunſch, den wohl jeder hegt, der einmal die Fünfzig überſchritten hat. Die Kräfte laſſen allmählich nach, der Körper iſt ganz all⸗ emein weniger widerſtandsfähig gegen unerwartete Angriffe häufig zeigen ſich auch Beſchwerden an einzelnen Organen. Sei es, daß die Herzkräfte nachlaſſen, die Arterien ſchwächer werden oder die Verdauungsorgane nicht mehr ſo widerſtandsfähig ſind. Viele warten nun, bis einzelne Krankheitserſcheinungen in ſchmerzhafter Form auftreten. Beſſer iſt es, bei den erſten An⸗ zeichen mit der Abwehr zu beginnen, den Ge amtorganismus widerſtandsfähig zu erhalten. Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt iſt ein ausgezeichnetes, vielſeitig wirkendes Mittel zu dieſem Zweck und ſollte deshalb in keiner Hausapotheke fehlen. Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt erhalten Sie bei Ihrem Apotheker oder Drogiſten in Flaſchen zu RM. 0,90, 1,65 und 2,80, Nur echt in der blauen Packung mit den drei Nonnen: niemals loſe. Poss enges LLL ermann danke's 1 L 7 9 2 2 2 20 Ine 170 Wieder derste 8 om mers wefd 8155. earen gie netürichè W ſontef nige Br Pruckreus 7 Selferbe wieder! Einf. Anweng. Drole Siei ſeh clas Helle Flüssigkelt. absol. unschsdl. Bel FHsör- u. Perfumgeschstten od. direkt restlos beseffigi parſſſmerſg- Fahr ferworn besve do vſjn N 7 FUr Mk. 2 10. er num in Abotberent Onlios 710 Billige aber gute Uhren m. Garantie. Beiddichtgefall. Umtausch od. Geld zurũck. Nr. 3 Herrentaschen- Ankerwerk. vernickelt, 0 10 Nr. 4. Vereilbert. Ovalbũgel. 2 vergold. Kopfschmer Ze beseitih ander. M. 2.30. Nr. 5. Besser. Werk, 8 gs re e ee flache Form, M. 3.40. Nr. 6. Sprung- ein Kopischmesz Hirgen Werven, schaſfenheſt und Blutbewegung zusammen: so kommt es, daß die Ursachen selbst nicht im Kopf zu liegen brauchen. Sie haben es viellelcht schon an einem einfachen Fel beobachten kõnnen, welche Zusammenhöngse beispielsweſse zwischen dem Verdauungs- system und den Kopfschmerzen bestehen Gerade weill der Kopfschmerz an seineg verzweigten Wurzeln angepackt werden muß. deswegen sind die bekanntenspalt-Jabletieg geschatten worden. Spalt-Tabletten sid Sin Kombinationspraparat das auch dle spastischen Ursachen der Kopfschmetzen M.- 70. Kapsel M.-. 23.„ berampft— und 2w,/ar in elner dem Koe Nr.elz, Monogramm dusagenden harmlosen Form, Es ist elf Slegelring für Damen Y, under, dag die guten Erfencungen me 2 oder Herren, vergol- 8 Spolt-Tabietten zu elner sich täglich stel. det, emechl. Monogramm NA. 1. 10 f gerndeg Seſiedmeſf gefühm beben 4 Nr. 514. e 8 hte, Bequemſichkeit Wird übrigens ſede M. 1.30. Nr. 2803. Slegelring, mo- Zwanziger-Packung eine kleine Flachdosé derne Form, 1.40. Trau- N delgegsben, in def Sſe 4 Tabletten für alle ring, Donple. M. b 8 Falfe- immer in der fasche bel sich tragef Doublé-Ring mit Simili, M.-80.— Als Rüngm- paplerstreft. einsend.& erg. geg. Nachn. qahresversand 80 000 Uhren, 20 000 Ringe. Katalog mit ca. 600 Biidern gratis r Dto,, ſür Damen, kleine Form, mit Rips- band, M. 4.—. Nr. 99. Dto., Golddoublé, 5 Jahre Gar. f. Gehause, fürDamen, mit Ripsband, M. 5.90. ür Herren, viereckige Form, M. 5. 90. Nr. 642. Lischuhr, moderne Form. 8-Tage-Werk, Eiche pol., M. 8.—. n Nr. 146 l. Geschnitrte Kickucksuhr, / istündlich Kuckuck rufend, M. 2.50. Meckeruhr, genau gehend, M. 1.60. Nickelkette- 25. Doppelkette, vergold., connen preis: 10 stück 59 Pig., 20 stück 1.09 RN, 60 Stück 2, 71 RN. Zu Haben in all, Apotheke eee Zum Wochenende“ und Zum Zeitvertretb- Nr. 23 erſcheinen ale Beilage 54A 1. Bi. 38: Uber 620 000. Pl.⸗Nr. 8.— Für die auf diefer Seite erſcheinendes Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuſtändig. Verantwortlich die Schriftleitung Kurt Winkler für Anzeigenteſl Carl Görg. Verlag Sonntags blatt Deutſcher Provinz⸗Verleger, ſämtl. in Berlin SW, Lindenſtr FPALMOIIVE-SEILEE 2 57 — Irrer Mit deut 05 a e Ordi lerve ſie a kolbe Hirſe 5 päke wahr 1 iſch 15 dor S 9 teiln, ſung ſchloſ Kom! 1 Ueb anra von 2 Zeit chiſch mit 6 ein.“ men, lung wurd gierur ler don uv