38. Jahrgang Bezugspreis; Monatlich Mu. 1.20, durch die Poſt Mk 1.60, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr beruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Derne blatt für den Stadtteil Mbm.⸗Sechenhelm. Tages- und Auzeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keiner Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. V. 38. 1140 Mittwoch, den 8 Juni 1988 Die Bomben von Cerbere Eine nationalſpaniſche Erklärung.— Inſpektionsreiſe Daladiers. Paris, 7. Juni. Nach einer Havasmeldung hat der nationalſpantſche Sender Salamanca eine amtliche Bekanntmachung des Ge⸗ neralſtabs des Großen Hauptquartiers veröffentlicht, in der es heißt:„Bezugnehmend auf die in der franzöſiſchen Preſſe veröffentlichten Nachrichten über die neuen Angriffe auf franzöſiſches Gebiet von nationalſpaniſchen Flugzeugen bekräftigt der Generalſtab in der allerkategoriſchſten Form, daß unſere Flugzeuge ſich der ſpaniſch⸗franzöſiſchen Grenze überhaupt nicht genähert haben. Alle Operationen, an de⸗ nen unſere Flugzeuge teilgenommen haben, haben ſich auf der Parallele von Barcelona abgeſpielt, über 100 Kilometer von der Grenzlinie entfernt. Es handelt ſich um ein neues Manöver der marxiſtiſchen Häuptlinge. Heute müſſen wir darauf hinweiſen, daß bereits andere Angriffe von den Ro⸗ ten gegen franzöſiſche Schiffe vorbereitet werden mit Hilfe non Flugzeugen, die mit den nationalen Farben bemalt ſind zu dem Zweck, die Regierung irrezuführen und den europäiſchen Krieg zu entfeſſeln.“ Das Hauptthema der Pariſer Blätter bilden die Ueber⸗ lteagna franzöſiſchen Gebietes und die Bombenwürfe in er Nähe von Ax⸗les⸗Thermes. Die Mehrzahl der Blätter bringt an hervorragender Stelle die oben wiedergegebenen Erklärungen des nationalſpaniſchen Rundfunkſenders Sala⸗ manca.„Matin“ berichtet, daß Miniſterpräſident Dala⸗ dier über zwei Stunden die Sprengtrichter, die durch die Exploſion der abgeworfenen Flugzeugbomben entſtanden ſind, beſichtigt habe. Am Montagabend habe Daladier in der räfektur von Foix eine längere Unterredung mit dem zu⸗ ſelungen e Militärbefehlshaber über die Auf⸗ tellung von Flaks an der Pyrenäengrenze gehabt. In Ax⸗ les⸗Thermes ſeien bereits Abteilungen des 14. Infanterie⸗ regiments und Flaks eingetroffen. Heute früh werde der Miniſterpräſident ſeine Beſichtigungsreiſe fortſetzen. „Jour“ unterſtreicht, daß die Flugzeuge in Richtung Barcelona 8 ſeien.„Journal“ befaßt ſich mit den erſten Ergebniſſen der Unterſuchung. Zahlreiche Augen⸗ zeugen hätten berichtet, daß die Flugzeuge die charakteri⸗ fiſchen Formen der rotſpaniſchen Maſchinen aufgewieſen hätten. Die Grenzüberwachung würde auch durch franzö⸗ ſiſche Jagdgeſchwader verſtärkt werden, die den Befehl er⸗ alten würden, gegebenenfalls die Verfolgung ſpaniſcher lugzeuge beim Ueberfliegen franzöſiſchen Gebiets aufzu⸗ nehmen. „Action Francaiſe“ fordert klare Anweiſungen des Kriegsminiſters an die franzöſiſchen Flieger, nicht nur auf die Luftplraten Jagd zu machen, ſondern ſie gegebenenfalls bis zu ihren Landeplätzen zu verfolgen. Das Blatt zweifelt nicht daran, daß die Bombenabwürfe auf franzöſiſches Ge⸗ biet am Pfingſtſonntag ebenſo wie die vom Himmelfahrts⸗ tag in Cerberes das Werk ſowjetſpaniſcher Flugzeuge ſeien.„Petit Pariſien“ ſtellt feſt, daß es ſich um einen re⸗ gelrechten Erkundungsflug von mehr als zweiſtündiger Dauer gehandelt habe. Barcelona ſchürt das Feuer Der rotſpaniſche Sender Barcelona läßt unter Beru⸗ fu auf die Fliegerzwiſchenfälle an der Pyrenäengrenze nichts unverſucht, um zu einem Krieg zu hetzen. Der Spre⸗ cher wiederholt immer wieder. daß nunmehr die Situation unhaltbar geworden und für Frankreich jetzt die Zeit ge⸗ kommen ſei. Taten ſprechen zu laſſen. Im übrigen will der rotſpaniſche Sender wiſſen, daß der kommende 12. Juni„von hiſtoriſcher Bedeutung“ ſein werde. Ueberdies wird bekannt, daß die rotſpaniſche Agitationszentrale ihren Agenten im Auslande Anweiſung erteilt hätte, ſofort eine rege Agitation zu entwickeln, ſobald Nachrichten über die Bombardierungen bekannt werden, und keine Gelegenheit zu verſäumen, Frankreich gegen Franco feindlich zu ſtim⸗ men. Die Rotſpanier haben eine Abordnung der franzöſiſchen Marxiſten⸗Gewerkſchaft C. G. T. zu einem Beſuch eingela⸗ den als Dankesbeweis für die Unterſtützung, die die fran⸗ zöſiſchen Marxiſten Barcelona zukommen ließen. Dieſer „Dankesbeweis“ gilt vor allem der Verpflegung einer rot⸗ ſpaniſchen Diviſion, die in den Pyrenäen völlig abgeſchnit⸗ ten worden iſt und ſich nur dank der über die franzöſiſche Grenze kommenden Unterſtützung ſeitens der Marxiſten halten kann. Volksfront und Kabinett Daladier Blum vor dem Sozialdemokratiſchen Parteitag Paris, 7. Juni. Leon Blum holte vor dem Sozialdemo⸗ kratiſchen Landesparteitag ſeine Rede nach, die am Tag zu⸗ vor wegen mehrerer een dee ſchließlich wegen der Unterbrechung der elektriſchen Stromzu uhr verſchoben wor⸗ war. Eingangs gab der ehemalige iniſterpräſident zu, daß ſeine Partei von einem 0 fa en Unbehagen 5 5 en ſei. Der Grund dafür liege nicht in einem ißerfolg. 1 erläuterte ſeine Regierungstätigkeit auf innen⸗ wie au außenpolitiſchem Gebiet. Er kam 1 auf die Gee de in Spanien zu ſprechen, Seine Regierung habe„ſtets 15 Nichteinmiſchungspolltik“ verfolgt. Nun hätten 85 15 5 paniſch⸗franzöſiſchen Grenze ernſte Zwiſ enf offt ereignet. Die einzige Antwort hierauf könne in der iellen Wiederherſtellung der franzöſiſchen Handlungs⸗ fr ejheit beſtehen. Zu der Frage, wie ein Krieg vermieden werden kann, ſagte Blum: Wenn er heute die Irrtümer des Ver⸗ ſailler Vertrages anprangere, ſo entwickele er ein Thema, das allen durchaus vertraut ſei. Er glaube, daß viele Schwierigkeiten vermieden worden wären, wenn die Ini⸗ tiative einer Reviſion der Verträge rechtzeitig von den Sie⸗ gerſtaaten ergriffen worden wäre. Im weiteren Verlauf richtete er jedoch heftige Angriffe gegen die autoritä⸗ ren Mächte. Von der jetzigen Regierung forderte Blum, ſie müſſe heute dieſelbe ſein wie 1914, d. h. zwiſchen Lon⸗ don und Moskau vermitteln, um vertrauensvollere und engere Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern herzu⸗ ſtellen. Zur Verhinderung des Krieges„müſſe man in ge⸗ wiſſen Augenblicken die Gefahr, ihn auszulöſen, auf ſich nehmen“. Auf die innenpolitiſche Entwicklung eingehend, bezeich⸗ nete Blum es als unmöglich, ein ausgeſprochenes Volks⸗ frontkabinett zu bilden. Die Erfahrung habe Heleht, daß das Zuſammenarbeiten kommuniſtiſcher und radikalſozialer Miniſter in ein und demſelben Kabinett unmöglich ſei. Daraus ſei zu folgern, daß die Partei— von außerge⸗ wöhnlichen Umſtänden abgeſehen— ſich damit abfinden müſſe, daß die Regierungsführung in anderen Händen liege, ſelbſt wenn ſie dies nicht abſolut befriedige. Dem Kabinett Daladier ſtellte Blum das Zeugnis aus, daß es ſich an⸗ ſtrenge, die Wirtſchaft anzukurbeln und daß es keinen Ver⸗ rat an republikaniſchen Einrichtungen gebe. Auch in außen⸗ politiſcher Beziehung liege es im Intereſſe der Volksfront, wenn die Regierung Daladier weiter beſtehe. * Oatadier beſichtigt die Flugabwehr Miniſterpräſident Daladier ſetzte den Dienstag über ſeine Inſpektionsreiſe im franzöſiſch⸗ſpaniſchen Grenzgebiet weiter fort. In Banyuls⸗ſur⸗Mer ließ ſich Miniſterpräſident Daladier die Flugabwehr vorführen und zeigte ſich über die getroffenen Maßnahmen befriedigt. Anſchließend beſichtigte er die Luftverteidigungseinrichtungen von Cerbere und wies bei dieſer Gelegenheit darauf hin, daß die bereits beſtehen⸗ de Luftabwehr durch Jagdgeſchwader ergänzt werden wür⸗ de, die Kontrollflüge an der Grenze enklang unternehmen werden. Wie der Bürgermeiſter von Cerbere mitteilte, be⸗ laufe ſich der Schaden der letzten Bombardierung auf rund 400 000 Francs. „Zu ſpät“— klagt Lloyd George London, 7. Juni. Lloyd George ſprach in Stafford, wo⸗ bei er nicht nur wieder Anſchuldigungen gegen die autori⸗ tären Staaten richtete, ſondern auch die engliſche Regierung erneut ſcharf angriff. 1932, ſo erklärte er u. a., hätten Deutſchland und Italien vorgeſchlagen, auf alle Bomben⸗ flugzeuge, Unterſeeboote und Tanks zu verzichten, die Ton⸗ nage der Schlachtſchiffe herabzuſetzen und die ſchwere Ar⸗ tillerie abzuſchaffen. Hätte England dieſe Vorſchläge ange⸗ nommen, brauche es jetzt nicht zwei Milliarden Pfund für die Aufrüſtung auszugeben Damals habe die britiſche Re⸗ gierung geſchwankt und gezögert und ſchließlich vorgeſchla⸗ gen, die ganze Angelegenheit um vier Jahre zu verſchie⸗ ben. Damals habe Deutſchland eine demokratiſche Regie⸗ rung gehabt und die Nazis ſeien noch in der Minderheit eweſen. Man habe aber das deutſche Volk aufgereizt und ie Deutſchen hätten ſich geſagt: Die anderen wollen nur aufrüſten, um uns niederzuhalten. Dadurch ſei der Stolz dieſer großen Nation wachgerufen worden und Deutſchland ſei aus der Genfer Entente ausgetreten. Die rotſpaniſchen Verluſte Schwere Opfer der Offenſive in Katalonien. Salamanca, 7. Juni. Wie der nationale Heeresbericht meldet, herrſchte an allen Fronten Ruhe.— Im Laufe des Monats Mai wurden von den Nationalen 70 Städte und Dörfer ſowie 4500 Quadratkilometer Land erobert. Nach einer Meldung der rechtsſtehenden franzöſiſchen Zeitung„Jour“ gehen die Anſtrengungen der Roten dahin, die im Segre⸗Gebiet liegenden Elektrizitätswerke wiederzu⸗ erobern, da dieſe für die Stromlieferungen an die Kriegs⸗ materialfabriken in Katalonien unerſätzlich ſeien. Die roten Angriffe ſeien zuſammengebrochen und mehrere rote Bri⸗ gaden ſeien ſchon aufgerieben worden. Um Rotſpanien müſſe es äußerſt ſchlecht ſtehen, da der Barcelona⸗Ausſchuß eine mehr als 12ſtündige Dauerſitzung abgehalten habe⸗ Francos Anerkennung durch die Tſchechoflowakei. Die Tatſache, daß die Tſchechoſlowakei mit National⸗ ſpanien diplomatiſche Beziehungen aufgenommen hat, iſt von der Sowjetunion, die Prag ſonſt jede gewünſchte Rückenſtärkung gewährt, nicht ohne Verſtimmung aufge⸗ nommen worden. Man iſt in Moskau peinlich davon be⸗ rührt. daß ausgerechnet dieſer Bundesgenoſſe Franco aner⸗ kennt. Das„Journal de Moscou“ gibt dem„fortgeſetzten Druck der britiſchen Diplomatie“ die Schuld. Nr. 131 Gelbſt Kranke werden beſchimpft Neuer Uebergriff kſchechiſchen Militärs. Prag, 8. Juni Wie erſt jetzt bekannt wird, hat ſich am Pfangſtſamstag in Turnau an der Straße zwiſchen Rei⸗ chenberg und Trautenau ein bezeichnender Vorfall zugetra⸗ gen. Ein Reichenberger deutſcher Einwohner wollte ſeine Nichte, die im Krüppelheim in Reichenberg in Behandlung geweſen war und noch ein Bein im Gipsverband hatte, nach Jungbuch bei Trautenau ſchaffen. Beim Umſteigen in der Station Turnau wollten beiden den Warteſaal des Bahn⸗ hofs betreten, was ihnen aber verweigert wurde, weil ſich dort die Bahnhofswache eingerichtet hatte. Der Komman⸗ dant der Wache, nach Ausſagen des Reichenberger Einwoh⸗ ners offenbar angeheitert beſchimpfte die Beiden in wüſter Weiſe. Hierauf wurden zwei Mann der Bahnhofswache mit aufgepflanztem Bajonett dazu beſtimmt, den Deutſchen, dem man inzwiſchen die weißen Strümpfe heruntergeriſſen hatte, mit ſeiner kranken Nichte auf die Gendarmerieſtation zu führen, was großes Aufſehen in den Straßen der Stadt hervorrief. Die beiden Deutſchen waren auf dieſem Wege üblen Schimpfereien tſchechiſcher Paſſanten ausgeſetzt. Be⸗ merkt muß werden, daß der Wachkommandant die egleit⸗ ſoldaten ausdrücklich gefragt hatte, ob ſie ſcharfe Patronen bei ſich hätten, was von ihnen bejaht wurde. Auf der Gen⸗ darmerieſtation wurde ein Protokoll aufgenommen, wor⸗ auf die Deutſchen wieder entlaſſen wurden. Die Sudetendeutſche Partei hat bei den Stellen Beſchwerde wegen dieſes neuen tſchechiſchen Militärs eingelegt. Wie ferner aus Paſſau gemeldet wird, begab ſich der deutſche Pfarrer Pius Fiſcher von Obermoldau im 501 merwald mit einem Begleiter nach Eleonorenhain, um dokt einen Sterbenden zu verſehen. An der Kleidung und der mitgeführten Taſche war klar zu erkennen, daß es ſich um einen Pfarrer handelte, der auf einem Verſehgang war. Trotzdem wurde der Geiſtliche kurz vor dem Ort auf kurze Entfernung von ſechs tſchechiſchen Soldaten angerufen, und, da er mit ſeinem Motorrad nicht ſo ſchnell 1 konnte, ſamt der mitgeführten kirchlichen Geräte von der Maſchine reh und zu Boden geworfen. Der Pfarrer erlitt mehrere Verletzungen. Trotzdem wurde er in dieſem Zuſtand zur Gendarmerie geſchleppk. Erſt durch die Gendarmerie wurde dem Pfarrer, nachdem ihm nokdürftige Hilfe zuteil geworden war, der Gang zu dem Sterbenden erlaubt. Der Pfarrer begab ſich ſpäter zum Arzt, um ſich ein Zeugnis über ſeine Verletzungen ausſtellen zu laſſen. Der Arzt war jedoch inzwiſchen von der Gendarmerie angeru⸗ fen worden, die ihm bedeutete, daß er kein Zeugnis aus⸗ ſtellen dürfe. 5 Die Forderungen der Glowaken Autonomie unter allen Umſtänden. Die geſamte Londoner Preſſe berichtet in großer Auf⸗ machung über den in Preßburg eröffneten Slowakenkon⸗ greß und die Autonomieforderung der Slowaken. Der Pra⸗ ger Korreſpondent der„Times“ unterſtreicht die entſchie⸗ denen Forderungen der Slowaken und ihr unerſchütterli⸗ ches Beſtehen auf der Erfüllung des Pittsburger Abkom⸗ mens dem Buchſtaben und dem Geiſt nach. Auch der Prager Korreſpondent des„Daily Telegraph“ weiſt in ſeinem Be⸗ richt auf den einmütigen Beſchluß des fſlowakiſchen Partei⸗ ausſchuſſes hin, im Parlament ein flowakiſches Autonomie⸗ geſetz einzubringen. Der marxiſtiſche„Daily Herald“ ſpricht von 100 000 Menſchen, die am Sonntag durch die Straßen von Preß⸗ burg marſchiert ſeien. Pater Hlinka habe einem Vertreter der Britiſh United Preß erklärt, daß die Autonomie unter allen Umſtänden das Ziel der Slowaken ſei, ſelbſt, wenn 5 den Anſchluß an Polen oder Deutſchland bedeute. Die iberale„News Chronicle“ ſchreibt, die Forderungen der Slowaken bedeuteten Waſſer auf die Mühle der Deutſchen. Der„Daily Expreß“ berichtet in großer Aufmachung von der begeiſterten Stimmung der hunderttauſend in Preß⸗ burg aufmarſchierten Slowaken und bezeichnet die Demon⸗ ſtration als ein außergewöhnliches Ereignis. Lebhafter Widerhall in Polen Die flowakiſchen Kundgebungen in Preßburg finden in der polniſchen Preſſe lebhaften Widerhall. Die Blätter un⸗ terſtreichen beſonders, daß 120 000 Slowaken geſchloſſen den Schwur abgelegt hätten, im Kampf um ihre nationalen Rechte niemals nachzulaſſen. Die Haltung der Slowaken, die— ſo betont„Dziennik Narodowy“— im Rahmen der tſchechoſlowakiſchen Republik verbleiben wollten, aber den in Prag geſchmiedeten Begriff des tſchechoflowakiſchen Vol⸗ kes ablehnten, auf ihrer nationalen Solidarität fußten und eine territoriale Autonomie für ſich beanſpruchen, werde in hohem Maße die künftige Struktur der tſchechoflowakiſchen Republik beſtimmen. e Im Zeichen der ſudetendeutſchen Einheit Während der Pfingſttage haben ſich weiter der ſudeten⸗ deutſchen Volksgemeinſchaft eingegliedert: der e der deutſchen Ingenieure, der e diesjährige Vollver⸗ ſammlung in Troppau abhielt, der Genoſſenſchaftsverband der Kredftgenoſſenſchaften. der in über 800 Genoſſenſchaften über 200 000 Mitglieder umfaßt, ferner der Deutſche Lan⸗ des⸗Lehrerverein in Reichenberg, deſſen Hauptausſchuß in Auſſig den Beſchluß Laßee⸗ der 9 chen Erzieher⸗ ſchaft und damit der Volksgemeinſchaft beizutreten. 5 zuſtändigen Uebergriffs des Gchulung im Beirieb Nass Wenn durch das Geſetz zur Ordnung der nationa⸗ len Arbeit der Betriebsführer zum Offizier der Arbeit be⸗ fördert wird, ſo liegt der Vergleich nahe, Obmann und Ver⸗ trauensmänner des Betriebes als Unteroffizierkorps zu be⸗ zeichnen. In der Armee bilden Offtzier⸗ und Unterofftziers⸗ korps das Rückgrat jeder Formation. In der Formation der Arbeit, dem Betriebe, muß das gleiche gelten. Jeder Offizier der Armee hat den geſunden Ehrgeiz, innerhalb der von ihm geführten Formation das beſte Unteroffizierkorps zu haben, Wer als Betriebsführer nicht den parallel ge⸗ lagerten Ehrgeiz beſitzt,der hat nicht begriffen, daß der Tikel„Offizier“ verpflichtet. Während in der Armee die umfaſſende Ausbildung des Unteroffizierkorps für den verantwortlichen Offizier eine Selbſtverſtändlichkeit war und iſt, war bis vor fünf Jahren jeder Verſuch eines Betriebsführers, etwas Aehnliches an⸗ zuſtreben— eine glatte Unmöglichkeit. Wenigſtens in den Augen der bis dahin die Macht ausübenden ſogenannten Wirtſchaftskapitäne theoretiſcher und praktiſcher Prägung. Schulung der Obmänner und Vertrauensleute! Man muß ſich den Sinn dieſes kurzen Satzes einmal genau über⸗ legen, um ermeſſen zu können, wie ſehr ſich das Arbeits⸗ leben des deutſchen ſchaffenden Volkes in ſeiner ganzen Struktur ſeit fünf Jahren verändert hat! Den„Arbeiter“ ſchulen? Wozu ſchulen? Man ließ den Arbeiter abſichtlich in tiefſter Unwiſſenheit; denn der Pro⸗ fit gedeiht nur auf dem liebevoll gepflegten Boden der Vol!'sverdummung! Die Zeiten haben ſich zum Leidweſen dieſer Jünger des Eigennutzes gründlich gewandelt. Die Schulungsbeauftrag⸗ ten der DAF ſorgen dafür, daß dem deutſchen ſchaffenden Menſchen ein anſehnliches Licht aufgeht. Und wir ſind ſtolz darauf, daß die deutſchen Betriebsführer die Aufgaben eines Offiziers erfaßt haben; ſie begnügen ſich nicht mit der Me oder kreisweiſe durchgeführten Schulungsarbeit der DAF. ſondern ſie bemühen ſich, durch innerbetriebliche Kurſe die Ziele der DAF zu fördern. Und ſiehe da: die Weisheit der oben erwähnten„Wirtſchaftskapitäne“ erweiſt ſich als brüchig; denn die verantwortungsbewußten Betriebsführer haben erkannt, daß der Nutzen der Allgemeinheit— und damit ihr eigener— nur wächſt, je gründlicher Unwiſſen⸗ heit und Teilnahmsloſigkeit bekämpft werden. Vor kurzem hat eine der größten Firmen der Holz⸗ induſtrie die Obmänner ihrer 23 deutſchen Betriebe zu einem zwölfſtündigen Schulungskurſus einberufen. Man kann nicht ſagen, daß der Arbeitsplan für dieſe zwölf Tage zu klein 50 0 wäre. Aber erfreulicherweiſe muß man bekennen, aß die Aufnahmefähigkeit und der Wiſſenshunger der Ob⸗ männer und Vertrauensmänner richtig eing hätzt worden war: ein glänzendes Zeugnis für die Intelligenz des deut⸗ ſchen Arbeiters! Die Vortragsthemen lagen ſowohl auf fachlichem, als auch— und zwar in der Hauptſache— auf weltpolitiſchem, ozialpolitiſchem, arbeitswiſſenſchaftlichem und volkswirt⸗ chaftlichem Gebiet. Man macht ſich am beſten ein Bild über die Vielſeitigkeit des Unterrichtes, wenn man die Aufſtel⸗ lung der Vortragsthemen betrachtet: „Die Betriebsgemeinſchaft als Grundlage der Volks⸗ gemeinſchaft“,„Das. Geſetz zur Ordnung der nationalen rbeit“,„Die Aufgaben der Vertrauensmänner im Be⸗ triebe“,„Der Zellenobhmann— Die Werkſchar“,„Der deut⸗ ſche Wald, ſeine Erträgniſſe und ſeine Verwendung“,„All⸗ gemeine Einführung in die Maſchinenlehre der Holzindu⸗ trie“,„Was iſt nationalſozialiſtiſche Sozialpolitik“(Grund⸗ füge)„Das Werden der nationalſozialiſtiſchen Sozial⸗ politik“,„Die h der nationalſozialiſtiſchen So⸗ zialpolitik im Betriebe“,„Das Verhalten des Zellenobman⸗ nes in der Unfallverhütung“,„Die Bedeutung der Arbeits⸗ leiſtung im wirtſchaftlichen Aufbau“,„Die Bedeutung der nationalſozialiſtiſchen e e e„Die Markkord⸗ nung auf dem Gebiete der Forſt⸗ und Holzwirtſchaft“,„Die Preſſearbeit bei der DA“,„Verſorgung der Holzwirtſchaft mit Auslandsholz“,„Wie Großdeutſchland wurde“. Man wird zugeben müſſen: allerhand! Und erfreulicher⸗ weiſe kann feſtgeftellt werden, daß gerade die Vielſeitigkeit und die Vielzahl der ee e Probleme auf die Teil⸗ nehmer den denkbar beſten Einfluß ausübten: es wurde während der Vorträge fleißig notiert und nach dem Vor⸗ trag noch fleißiger gefragt! Natürlich beſchränkte ſich der Kurſus nicht darauf, nur e Wiſſen zu vermitteln. In beſonders angeſetzten rbeitsgemeinſchaften wurden innerbetriebliche Fragen be⸗ ſpröchen, die nun einmal in jedem Werk anders gelagert find. Hierbei waren Betriebsſport, Schönheit der Arbeit und Feierabendgeſtaltung die beliebteſten Themen. Nebenbei geſagt: die Familien der Schulungsteilnehmer erhielten für die Dauer der Schulung nicht etwa einen ver⸗ minderten Pauſchalbetrag, ſondern den vollen Akkord⸗ oder Schichtlohn nach Maßgabe des Einkommens der letzten Wo⸗ chen. Die Unterkunft und Verpflegung der Teilnehmer ſelbſt war ſo geregelt, daß man vy zufrfedene Geſichter ſah. Helen Erholungsurlaub“: ſo lautete das allgemeine rteil. In den nächſten Monaten will die Firma ihre 23 Be⸗ triebsleiter einer gleichen Schulung unter den gleichen Ver⸗ hältniſſen unterziehen. Alſo: 5 Uhr Wecken, Sport, Unter⸗ richt und ſo weiter— ſiehe oben—. Als Ideallöſung ſchwebt dem Sozialreferenten des Unternehmens eine wei⸗ tere gemeinſame Schulung der Obmänner und Betriebs⸗ leiter vor. Wir können uns denken, daß durch eine ſolche Schulung des Unteroffizierkorps im Betriebe jene echte Gemeinſchaft verwirklicht wird wie ſie vergleichsweiſe die Kompanie dar⸗ ſtellt: ſtatt geführt, richtig eingeſetzt und gerecht e Kurzmeldungen „Berlin. In Zusammenarbeit init der großen amerika⸗ niſchen Kabel- und Funkgeſellſchaft All Amerſca in New⸗ gork hat die Reichspoſt unmittelbare Funkverbindungen von Berlin aus mit Bogota in Kolumbien und mit Lima in Peru aufgenommen. London. Auf Jamaica kam es an verſchiedenen Stellen zu Zwiſchenfällen zwiſchen Polizei und Streikenden, wobei es insgeſamt fünf Schwerverletzte gab. Vaſhington. Die Regierungsausgaben ſeit Beginn des Rechnungsſahres am 85 Juli 1937 überſchritten nach dem Hie Schatzamtsgusweis am 3. Juni 1938 7000 Millionen ollar; das Defizit beläuft ſich auf 1499 Millionen Dollar. Rio de Janeiro. Wie die Zeitung„Eſtado de Bahia“ meldet, wurde ein wegen Sabotage an Erdölbohrarbeiten Angeklagter verhaftet. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß der Verhaftete mit Komplizen nordamerikaniſcher Nationalität zuſammenarbeitete. Höhere Reichsſteuereinnahmen Ein Spiegelbild des Wirtſchaftsgufſchwungs. 5 Die Einnahmen des Reichs an Steuern, Zöllen und an⸗ deren Abgaben betragen laut Mitteilung des Reichsfinanz⸗ miniſteriums im Rechnungsjahr 1937 insgeſamt 13 964,3 Mill Reichsmark gegenüber 11 492,4 Mill. RM. im Rechnungsjahr 1936. Dabei kamen an Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern 9822,6(i. V. 839,2) und an Zöllen und Verbrauchsſteuern 414,(3653, 2) Mill. RM auf. Bei den Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern, die für das Rechnungsjahr 1937 ein Mehr von 1983,4 Mill. RM gegenüber dem Rechnungsjahr 1936 aufweiſen, haben ſich beſonders gut entwickelt die Einkommenſteuer, die Körper⸗ ſchaftsſteuer, die Umſatzſteuer und die Beförderungsſteuer, das ſind die für die Beurteilung der Wirtſchaftsentwicklung wich⸗ tigſten Steuern Dem Sondervermögen für Eheſtandsdarlehen und Kinderbeihilfen ſind im Rechnungsjahr 1937 aus der Einkommenſteuer 50 Mill. RM. mehr zugeführt worden als im Rechnungsjahr 1936. Zur Sicherſtellung des Geldbedarfs für die Reichsautobahnen ſind aus den Zöllen, der Mineralölſteuer, der Beförderungsſteuer und der Umſatzſteuer 75 Mill. RM. mehr ausgeſondert worden als im Rechnungs⸗ jahr 1936 Maſſenverkehr in der Oſtmark Kekordbeſuch in Tirol und Salzkammergut 5 Innsbruck, 7. Juni. Der Ausflugsverkehr am diesjäh⸗ rigen Pfingſtfeſt in Tirol erreichte ein bisher unbekanntes Ausmaß. Von Freitag bis Montag ſind allein im Inns⸗ brucker Hauptbahnhof 77000 Reiſende angekommen und abgefahren, doppelt ſo viel als im vergangenen Jahre. Be⸗ ſonders ſtark gegenüber dem Vorjahre war auch der Ver⸗ kehr auf den Bergbahnen. So beförderte die Nordketten⸗ bahn viermal ſo viele Volksgenoſſen als vorige Pfingſten. Auch die Patſcherkofel⸗Bahn beförderte mehrere hundert Perſonen mehr, ebenſo die Stubaital⸗Bahn. In Innsbruck wurden an einer Stelle in einer einzigen Stunde 7000 Kraftwagen gezählt. An verkehrsreichen Plätzen mußte der NSKK⸗Verkehrsdienſt zur Regelung des Verkehrs eingeſetzt werden. Auch in Salzburg war zu Pfingſten ein Verkehr wie noch nie. Beſonders freudig wurden die 1000 Kd ⸗Fahrer aus den verſchiedenſten Gauen des Altreiches begrüßt, und die SA⸗Kameraden aus Berlin und Wien, die der Salz⸗ burger Sͤa einen Beſuch abſtatteten. Trotz neuer Schnee⸗ fälle konnte die Großglockner⸗Hochalpenſtraße unter äußerſter Kraftanſtrengung aller verfügbaren Ar⸗ beitskräfte und unter Einſatz des Alpen⸗Jäger⸗Bataillons 3 aus 218 1 vom Schnee ſoweit geräumt werden, daß ſie während der Pfingſtfeiertage befahren werden konnte. Der Pfingſtſonntag brachte einen Verkehr, wie er bisher noch nicht erlebt worden iſt. 1533 Kraftfahrzeuge wurden auf den beiden Zugangsſtellen Fuſch und Heiligenblut gezählt gegenüber 600 an dem bisher verkehrsreichſten Sonntag im Auͤguſt 1936. Das Hotel auf der Franz⸗Joſeph⸗Höhe hatte noch nie ſo viele Beſucher aufzuweiſen wie am Pfingſt⸗ ſonntag. Ebenſo ſtark war der Beſuch in allen anderen Gaſtſtätten im Bereich der Glocknerſtraße. Am Pfingſtmon⸗ tag war der Verkehr wegen des trüben Wetters etwas ſchwächer, doch zählte man immer noch 621 Kraftwagen, 14 Autobuſſe und 201 Krafträder. Erfreulicherweiſe hat ſich nicht ein einziger Unfall ereignet. Neues aus aller Welt Vizeadmiral Godo über ſeine Deulſchlandreiſe Vizeadmiral Godo ſtattete Fürſt Konde Bericht ab über die Eindrücke ſeiner Deutſchlandreiſe. In einer Preſſe⸗ erklärung betonte er, ſeiner Anſicht nach müſſe die Außen⸗ politik Japans unabhängiger und poſitiver geführt werden. Er ſei feſt überzeugt, daß das Antikominterndreieck die ein⸗ zig ſtabiliſterende Kraft nicht nur im Fernen Oſten, ſondern auch in Europa ſei, deshalb ſollte es mit allen Mitteln ge⸗ ſtärkt werden. A Schwerer Autozuſammenſtoß. Bei Burghauſen ſtieß auf der Straße nach Braunau ein Burghauſer Kraftwagen mit einem Auto aus Wörishofen zuſammen. Dabei wurde der Architekt Karl Fehr ſo ſchwer verletzt, daß er ſtarb. Außerdem gab es einen Schwer⸗ und zwei Leichtverletzte. 3 Tödlicher Abſturz. In der Nähe der Waldgaſtſtätte Buchenhain bei Kullach ſtürzte ein 55fähriger Waſchmeiſter aus München beim Spazierengehen über einen Abhang und erlitt einen ſchweren Schädelbruch. Beim Eintreffen des Roten Kreuzes war er bereits verſchieden. i Tödlſcher Sturz vom Wagen. Der 74jährige Lohn⸗ kuticher Michail Wolfrum in Bad Kiſſingen war bei'inem Zuſammenſtoß ſeines Einſpänners mit einem Auto kopf⸗ Über vom Wagen geſtürzt und hatte einen Schädelbruch er⸗ litten. Er iſt nunmehr ſeinen Verletzungen erlegen. Der Grabſtein fiel um. Auf dem Friedhof verun⸗ glückt iſt der 65 Jahre alte Steinmetzmeiſter Hermann Preisegger in Füſſen. Der Mann war mit dem Aufrichten eines drei Zentner ſchweren Grabſteines beſchäftigt. Dabei fiel der Grabſtein um und ſchlug ihm den linken Unter⸗ ſchenkel ab. Im Krankenhaus Füſſen iſt der Mann ge⸗ i ſtorben. Laſtauto vom Eitzug zertrümmert Drei Todesopfer. Kaſſel, 7. Juni. Wie die Reichsbahndirektlon mitteilt wurde auf der Strecke Treyſa—Neuſtadt im Kreiſe Mar. burg auf einem beſchrankten Ueberweg auf Haltepunkt Biera ein Laſtauto dus Arnsheim vom Eilzug 71 über. jahren und zertrümmert. Drei Perſonen wurden getötet. Die Staatsanwaltſchaft hat die Anterſuchung eingeleitet. Kleinbahnunglück bei Aachen.— Sechs Schwerverletzte. Aachen, 7. Juni Ein Kleinbaßnunglück trug ſich in den Abendſtunden am Eingang der Ortſchaft Haaren zu. Bei einem Kleinbahnzug, der in Richtung Aachen fuhr, ber- ſagte die Bremſe, ſo daß der Zug den Kaninsberg hinunter⸗ raſte und in einer Weiche aus den Schienen ſprang. Er prallte gegen einen Eiſenmaſt, der das Dach des Triebwa⸗ gens zertrümmerte. Zahlreiche Inſaſſen wurden verletzt. Soweit bis fetzt feſtſteht, ſind ſechs Perſonen ſchwer verletzt worden. ab Jugführer abgeſtürzt und getötet. Bei der Durch⸗ fahrt eines Güterzuges im Bahnhof Kitzingen ſtürzte am 2 der Zugführer ab, wurde vom Zug erfaßt und ge⸗ ötet. Britiſches Militärflugzeug im ſüdafrikaniſchen Dſchungel abgeſtürzt London, 8. Juni. Ein Militärflugzeug, das am Montag drei Mitglieder einer Boxermannſchaft der britiſchen Luft⸗ waffe von Rhodeſien nach Pretoria bringen ſollte, ſtürzte ab und blieb ſeitdem verſchollen. In der Nähe der Abſturz⸗ ſtelle liegende Flugſtationen nahmen ſofort die Suche auf und konnten feſtſtellen, daß es in den Dſchungel geſtürzt iſt. Bisher fand ſich keine Möglichkeit, in die Nähe des Flug⸗ zeuges zu gelangen Man befürchtet aber, daß die Inſaſſen tot ſind, denn die über der Unfallſtelle kreuzenden Flieger konnten keine Lebenszeichen mehr feſtſtellen Bulkanausbruch auf den Philippinen Blitzſchlag in eine Hochzeitsfeier. Manila, 7. Juni. Bei einem Ausbruch des 2530 Meter hohen Vulkans Mayon in der Provinz Albay, der von Erdſtößen begleitet war, wurden zahlreiche in der Nach⸗ barſchaft liegenden Orte von glühendem Aſchenregen über⸗ ſchüttet. Die Bevölkerung floh ſchreckerfüllt, Militär und Polizei ſind zur Hilfeleiſtung aufgeboten worden. In Malamee in der Provinz La Union ſchlug der Bliß in ein Haus, in dem gerade eine Hochzeit gefeiert wurde. Ueber 20 Hoch ilsgäſte wurden getötet und zahlreiche an⸗ dere verletzt. 3 0 Großer Giſtmordprozeß in Lüttich Eine Frau unker der Anklage des ſechzehnfachen Mordes und Mordverſuchs. Brüſſel, 8. Juni. Ein großer Giftmordproe⸗⸗ begann im Gerichtsſaal des hiſtoriſchen Biſchofspalaſtes von Lüttich Die 59 jährige Marie Petitjean, verwitwete Becker, iſt ange. klagt, in den Jahren 1933 bis 1936 nicht weniger als elf Perſonen durch Gift ermordet zu haben. Jerner werden ihr fünf Mordverſuche. zahlreiche Fälſchungen, darunker eine Teſtamenksfälſchung und Diebſtähle zur Laſt gelegt. Eine gewaltige Menſchenmenge hatte ſich zu Beginn des Prozeſſes in der Umgebung des Gerichtsſaales angeſam⸗ melt. Aus zahlreichen Ländern ſind Sonderberichterſtatter eingetroffen. Annähernd 300 Zeugen ſind aufgeboten worden, um im Verlauf der Verhandlung, die ſich voraus⸗ ſichtlich auf mehrere Wochen erſtrecken wird, auszuſagen. Das Unterſuchungsverfahren, das unmittelbar nach der Verhaftung der Witwe Becker im Herbſt 1936 eingeleitet worden war, hat über eineinhalb Jahre gedauert, da ſich bei den Nachforſchungen über die einzelnen Todesfälle ene e Schwierigkeiten und Verwicklungen erga⸗ en. Zu Beginn des Prozeſſes wurde der umfangreiche An⸗ klageakt verleſen, aus dem ſich bemerkenswerte Einzelheiten über die Vergangenheit der Witwe Becker ergeben. Die Angeklagte, die in beſcheidenen Verhältniſſen lebte, hatte ſich demnach in allen Fällen vermögenden älteren Frauen in Lüttich genähert und deren Vertrauen gewonnen. Sie wird angeklagt, dieſe Frauen aus Habſucht und Geldgier durch Gift umgebracht zu haben. Zahlreiche Wertſtücke, dar⸗ unter Diamanten, die im Gerichtsſaal ausgeſtellt ſind, ſo⸗ wie hohe Geldbeträge aus dem Beſitz der Opfer wurden nach deren Tod bei der Witwe Becker nen Ferner wurde feſtgeſtellt, daß ſie in zwei Jahren 200 Gramm Fin⸗ gerhutgift(Digitalin) verbraucht hatte, wovon bereits eine geringe Menge tödlich wirken kann. Die Angeklagte hat bisher die ihr zur Laſt gelegten Mordtaten hartnäckig ge⸗ leugnet. Die Beweisführung wird dadurch erſchwert, daß 5 ärztliche Unterſuchung der Opfer in keinem Fall einwandfrel die Verwendung von Fingerhutgift ergeben hat. Es konnte lediglich feſtgeſtelt werden, daß alle Opfer unter ähnlichen M Vergiftungserſcheinungen des Magens geſtorben ind Die erſten italieniſchen Arbeiterurlauber c . eingetrof⸗ en. Auf dem Adolf⸗Hitler⸗ Platz in der Stadt der Reichsparteitage wer⸗ den die erſten Deutſch⸗ landfahrer der italie⸗ niſchen Freizeitorgani⸗ ſation Inden be⸗ grüßt. Insgeſamt wer⸗ den 30 000 italieniſche Arbeiter Deutſchland beſuchen. „ Weltbild(M). lige! etwe tel⸗ Jug Ver im d Unt obe! walt nach geſte öffn Lied führ pun Nie! und ihr nen dam übel chen ihne und Ter Heit Nan gen hat dieſe Teil Bre 50 eine! Jah Ang und Kr rige in fand zwi dem ſchei befa und anfe fahr dein Lan recht glüd ſt u nete wag geri hine und zung Muß un des find mitt „Bl des: Badiſche Chronik Weihe von S J.⸗Fahnen suf dem Heiligen Berg. 4 Heidelberg. Auf der herrlichen Feierſtätte des Hei⸗ ligen Berges fand en chebenge Feier ſtatt, die Weihe von etwa 400 Fahnen der Hitler⸗Jugend und Jungvolk aus Mit⸗ tel und Nordbaden. Mehrere tauſend Angehörige der Hitler⸗ Jugend und viele Beſucher aus der Stadt hatten ſich mit den Vertretern der Bewegung dort oben zuſammengefunden, um im dämmernden Abend dieſe begeiſternde Stunde mitzuerleben. Unter Vorantritt von Militärmuſik zogen die Fahnen von oben her im Lichte der Fackeln und Scheinwerfer in das ge⸗ waltige Halbrund der Feierſtätte ein und reihten ſich an bis nach unten hin, wo auf dem Mittelplatz die Gebietsfahne auf⸗ geſtellt war. Fanfarenklänge und Worte von Sprechern er⸗ öffneten die Feier. Gemeinſam fang die Verſammlung das Lied„Freiheit iſt das Feuer“, und dann hielt Obergebiets⸗ führer Friedhelm Kemper die Weiherede, in deren Mittel⸗ punkt er den Gedanken ſtellte, daß nun nach den Zeiten des Niederganges wieder die Fahne das Symbol der Ehre ſei, und zwar in der Geſtalt die Adolf Hitler als unſer Führer ihr gab. Anſchließend erfolgte die eigentliche Weihe der Fah⸗ nen durch Berührung mit der Gebietsfahne, die einſt in Pots⸗ dam an der Gruft Friedrichs des Großen der Hitler⸗Jugend übergeben worden war. Nach Gelöbnis und Handſchlag ſpra⸗ chen die Fahnenträger den Eid nach, den der Gebietsführer ihnen vorſprach. Wieder erklang die Stimme eines Sprechers, und wie ein Schwur ſchloß dabei das Sieg⸗Heil auf den Füh⸗ rer und die nationalen Lieder die Feier ab. I Seidelberg.(Heidelberg wächſt.) Im neuen e iduſtriegelände, das nach dem Kriege am loſſen wurde, ſeit der erſten gerin⸗ aber keinen weiteren Zuwachs erhalten hatte, hat ſich neuerdings Induſtrie um Plätze beworben. Die erſte dieſer neuen hat jetzt durch eine Feier ihren erſten Teilbau in Betrieb genommen. Es handelt ſich um die Firma Firmen Bremsbau Auguſt Grau, die erſtmals eine Werkhalle für 50 bis 55 Arbeiter am Dienstag in Benutzung nahm und einen weiteren Bau ſogleich beginnt, ſodaß ſie nach einem Beſchäftigung geben kann. Angefertigt werde und Anhänger. () Bruchſal.(Tot auf dem Trittbrett der Kraftdroſchke.) Von einem jähen Tode iſt der 68jäh⸗ rige Kraftdroſchkenfahrer Wilhelm Heinzmann aus Bruchſal in der Nacht ereilt worden. Ein heimkehrender Radfahrer fand den Kraftwagen des Verſtorbenen auf der Landſtraße zwiſchen Zeutern und Stettfeld vor. Heinzmann ſaß tot auf dem Trittbrett, den Kopf in beide Hände geſtützt. Wahr⸗ scheinlich hat Heinzmann, von einem plötzlichen Unwohlſein befallen, den Kraftwagen auf den Straßenrand geſteuert und ſich dann auf das Trittbrett geſetzt, wo ihn ein Schlag⸗ anfall ereilte. Heinzmann war der ſiebtälteſte Kraftdroſchken⸗ fahrer De nds. () Iffezheim.(Unachtſamer Fußgänger.) Auf dem Heimweg von den Feldarbeiten beachtete der 77jährige Landwirt Nikolaus Huber einen Perſonenkraftwagen nicht itig und lief direkt in den Wagen hinein. Der Verun⸗ glückte erlitt einen Schädelbruch. Triberg i. Schw.(Auto in die Gutach ge⸗ ſtürz tt.— Eine Tote.) Ein tödlicher Autounfall ereig⸗ nete ſich abends bei Gremmelsbach. Als ein Perſonenkraft⸗ wagen einem Laſtwagen in der Kurve ausweichen wollte, geriet er über die Straßenböſchung und ſtürzte die Gutach hinab. Die am Steuer ſitzende Frau ertrank in dem Bach und die beiden anderen Inſaſſen erlitten ſo ſchwere Verlet⸗ zungen daß ſie ins Krankenhaus Triberg gebracht werden mußten. Das Perſonenauto war aus Pforzheim. Villingen.(Landesverbandstage der Haus⸗ und Grundbeſitzerverein e.) Der diesjährige Lan⸗ desverbandstag der Bad. Haus⸗ und Grundbeſitzervereine ſindet am 25. und 26. Juni in Villingen ſtatt. Am Nach⸗ mittag des 25. Juni iſt die Landesausſchußſitzung in der „Blume⸗Poſt“, und am Vormittag des 26. Juni die Lan⸗ desverſammlung im Saal des„Waldſchlößle“. Furchtbare Familientragödie am Bodenſee. (—) Aeberlingen. Eine ſchreckliche Familientragödie er⸗ eignete ſich am Pfingſtmontag in dem bei Owingen ge⸗ legenel. Hohreuther Hof. Der Beſitzer des Hofes, der 39⸗ jährige Landwirt und Geologe Dr. Erich Fokert, wurde mit ſeinem anderthalbjährigen Kind erſchoſſen aufgefunden, während ein dreieinhalbjähriges Kind, das ebenfalls ſchwere Schußverletzungen aufwies, noch ſchwache Lebenszeichen von ſich gab. Man glaubt jedoch nicht, daß das Kind mit dem Leben davonkommt. Was den Mann zu dieſer furchtbaren Tat getrieben hat, ſteht bis icht noch nicht feſt. Flugtage in Baden Veranſtaltet vom NSF K. und 5 0 8 Das Nationalſozialiſtiſche Fliegerkorps un 5 führig Sportamt der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ haben eine eng? Zusammenarbeit zur gemeinſamen Durchführung flugſporklicher Veranſtaltungen beſchloſſen. Dieſe Zuſammen⸗ arbeit iſt deshalb beſonders erfreulich, weil ſie Gewähr dafür bietet, daß bei der en e 9 5 11 gra, möglichen Zahl von Volksgenoſſen Gelegenheit d, Mage Veranſecl dige zu beſuchen. Das NSF. hat die große Aufgabe zu erfüllen, den deutſchen Fliegernachwuchs zu ſchulen und den Gedanken für den Flugsport. gen in das ganze Volk. Am den fliegeriſchen Gedanken in Volke wachzuhalten und zu vertiefen, werden im ganzen Gau⸗ gebie! Flugtene an folgenden Orten e ißhrf Am 19. Juni: Großflugtag auf dem Flughafen Mann⸗ heim⸗Neuoſtheim unter Beteiligung aus dem geſam⸗ ten Bereich der NSF.⸗Standarte 607 am 28. Juni: Groß⸗ flugtag auf dem Flughafen Karlsruhe(für den. Bereich des NSS. Sturmes 6⸗80 Karlsruhe); am 10. Juli: Volks⸗ 10 auf dem Fluggelände Bruderhof bei Singen a. H. für den Bereich des NSF.⸗Sturmes 8⸗32 Singen); am 24. Juli: Großflugtag auf dem Fluggelände bei Emmen dingen(für den Bereich des NSF K.⸗Sturmes 4⸗82 Frei⸗ burg i. Br.); am 21. Auguſt: Doppelveranſtaltung: 1. Volks⸗ ſen verſchiedener Art für Kraftwagen Jahr etwa 150 0 1 flugtag auf dem Fluggelände bei Bruchſal(für den Be⸗ reich des NSF K.⸗Sturmes 5⸗80 1 2. u ee auf dem Fluggelände Buchenfeld bei Pforzheim(für den Bereich des NSF K. Sturmes 8⸗80 Pforzheim); am 28. August: Großflugtag auf der Kloſterwieſe in Baden⸗ Baden anläßlich der„Großen Woche“(für den Bereich des NSF K.⸗Sturmes 1⸗82 Raſtatt); am 18. September: Großflugkag auf dem Flughafen Konſtanz am Boden⸗ ſee(für den Bereich des NSF K. Sturmes 9⸗32 Konſtanz). Veorgeſehen ſind zunächſt Maſſenvorführungen, Kunſt⸗, Segel⸗ und Modellflüge ſowie Ballonſtarts. Aus den Nachbargauen l Kavalleriſtentag in Ludwigshafen. Ludwigshafen. Ludwigshafen ſtand über die Pfingſt⸗ feiertage im Zeichen der bayeriſchen Kavallerie. Schon am Samstag trafen aus allen Teilen die ehemaligen Reiter ein. Es wurden Stunden des Wiederſehens und der Kameradſchaft gefeiert Eine Gefallenen⸗Ehrung auf dem Hauptfriedhof, bei der Oberſtleutnant Willmer einen Kranz niederlegte, leitete den Kavalleriſtentag offiziell ein. Bei den verſchie denen Tagungen wurde die Eingliederung des Waffenrings der bayeriſchen Kavallerie in den Meichskriegerbund beſchloſſen. Am Abend fand in der großen Halle im Hindenburg⸗Park ein Kameradſchaftsabend ſtatt. Die Feſtrede hielt General Gehhardt. Dann ſprachen noch Oberſtleutnant Willmer und Kreisführer Müller vom Reichskriegerbund. Im Mit⸗ telpunkt des ſtand der große Aufmarſch der Kaval⸗ leriſten, alten Uniformen ein beſonderes Ge⸗ präge er Feſtzug wirkten auch die verſchiedenen Kamera ten des Reichskriegerbundes, Kolonialkrieger⸗ bund, RSKOV., eine Ehrenabordnung des Traditionsregi⸗ ments 17(Bamberg) und eine Abteilung des Art⸗Regts. 33 Ludwigshafen, die ſpäter auch Reiterſpiele vorführte, mit. Der Pfingſtmontag war mit einer Rheinfahrt ausgefüllt. Ludwigshafen.(Tödlicher Zuſammenſtoß.) In der Frankenthalerſtraße fuhr ein Händler aus Oggersheim einen vor ihm herfahrenden Radfahrer an, als dieſer plötzlich nach links ausbiegen wollte. Durch den Anſtoß verlor er die Herrſchaft über ſein Fahrzeug und fuhr einen entgegen⸗ kommenden 20 jährigen Arbeiter an, der einen Handwagen in Richtung Oggersheim ſchob. Der Radfahrer und der Hand⸗ wagenlenker wurden ſchwer verletzt in das Städtiſche Kran⸗ kenhaus eingeliefert. Der Radfahrer iſt kurz nach der Ein⸗ lieferung geſtorben. Freiſpruch im Ludwigshafener Bauunglücksprozeß. Anfangs Mai 1937 ließ die Firma Giulini in Ludwigs⸗ hafen in ihrem Werk Umbauarbeiten vornehmen, wobei Holzträger durch eine Eiſenträgerkonſtruktion erſetzt werden ſollten. Mit dieſen Arbeiten waren zwei Baufirmen beauf⸗ tragt worden. Beim Abtransport eines großen Bohrers ſtürzte ein Mauerſtück ein, wobei zwei Arbeiter erſchlagen wurden; ſie waren auf der Stelle tot. Wegen fahrläſſiger Tötung hatte ſich der verheiratete 61 Jahre alte Ober⸗ ingenieur Robert Geiler aus Ludwigshafen am 10. Febr. vor dem Schöffengericht Ludwigshafen zu verantworten. Er wurde damals an Stelle einer verwirkten Gefängnis⸗ ſtrafe von zwei Monaten zur Geldſtrafe von 600 Mark ver⸗ urteilt. Dieſes Urteil focht er durch Berufung zum Land⸗ gericht Frankenthal an. Dieſe Verhandlung wurde mit einem großen Zeugen⸗ und Sachverſtändigenaufgebot durchgeführt. Der Angeklagte machte geltend, er ſei nicht der verantwortliche Bauleiter geweſen. Someit er der Mit⸗ telsmann zwiſchen ſeiner Firma, die als Bauleiterin in Frage komme, und den beiden Baufirmen geweſen ſei, habe er alles getan, was zum Schutze der heſchäftigten Arbeiter notwendig geweſen ſei. Er habe das Urteil deswegen an⸗ gefochten, weil er ſich unſchuldig fühle. Nach eingehender Verhandlung wurde der Angeklagte Geiler freigeſprochen. Es wurde wohl feſtgeſtellt, daß er der verantwortliche Bau⸗ leiter geweſen ſei, aber der bedauerliche Unfall, der zwei Menſchenleben forderte, ſej nicht vorauszuſehen geweſen, zumindeſt nicht für Oberingenieur Geiler, nachdem ſelbſt ie Fachleute nicht an den Einſturz der Mauer glaubten. Motorrad vom Zug erfaßt.— Ein Toter, ein Schwer⸗ verletzter. — Straßdorf, Kr. Schwäb.⸗Gmünd. Der 44jährige Maſchiniſt Eugen Hahn aus Schwäb.⸗Gmünd und der eben⸗ falls dort wohnhafte 23jährige Silberſchmied Fritz Greiner wollten mit ihrem Motorrad noch kurz vor einem daherkom⸗ menden Zug einen ſchienengleichen Bahnübergang durchfahren. Es war jedoch bereits zu ſpät, und das Motorrad wurde von dem heranbrauſenden Zug erfaßt. Dabei wurde Hahn auf der Stelle getötet, während Greiner in bewußtloſem Zuſtand und mit ſchweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Der Lenker des Motorrads war Fritz Grei⸗ ner, der ſchon vor einigen Jahren einen ſchweren Motorrad⸗ unfall hatte und dem damals ein Fuß abgenommen werden mußte. Seit dieſem Unfall fuhr er ſein Fahrzeug mit einer Protheſe. Der Lokomotivführer des Zuges bekundet, daß er das vorſchriftsmäßige Läutezeichen vor der Straßenüberfahrt gegeben habe und darüber hinaus mit mäßiger Geſchwindig⸗ keit gefahren ſei. Die Maſchine habe den Uebergang ſchon zur Hälfte überfahren gehabt, als das Kraftrad heranſauſte und in der dritten Achſe der Lokomotive hängen blieb. d bringt Eilzug zum Stehen. — Stuttgart. Am Pfingſtſonntag iſt der Eilzug Tutt⸗ lingen— Stuttgart(Stuttgart⸗Hauptbahnhof an 8.40 Uhr) zwiſchen den Bahnhöfen Herrenberg und Nufringen dadurch jählings zum Halten gebracht worden, daß ein Kind die Not⸗ bremſe gezogen has. Infolgedeſſen iſt die dem Zug bei⸗ gegebene Schublokomotive, die ſich einen Augenblick vor an der für ihr Zurückbleiben vorgeſehenen Stelle bereits vom Zug getrennt hatte, auf den Schlußwagen des Zugs aufge⸗ ſtoßen Einige Reiſende wurden infolge des Aufſtoßes leicht verletzt. Sonntags durch die An dem b Zwei Tote beim Ausflug Münſtereifel, 7. Juni. Einen furchtbaren Abſchluß fand ein Pfingſtausflug, den der 29jährige K We Grashoff und die 20jährige Mathilde Thome, beide aus Köln, mit dem Motorrad in die Eifel unternahmen. In der Nähe von Mün⸗ ſtereifel wollte der Motorradfahrer auf der Reichsſtraße aus einer Kette dicht aufeinanderfolgender Fahrzeuge ausbiegen, um die vorfahrenden Wagen zu überholen. Dabei ſtieß das Motorrad mit einem aus der Gegenrichtung kommenden Perſonenkraftwagen zuſammen. Der Anprall war derart ſtark, daß das mitfahrende Mädchen über den Perſonen⸗ kraftwagen und einen Anhänger hinweg auf die Straße ge⸗ ſchleudert wurde. Die Verletzungen waren ſo ſchwer, daß auf dem Transport zum e der Tod eintrat. Der Motorradfahrer war auf der Stelle tot. Zwei Tote bei einem Zuſammenſtoßz Obernburg, 7. Juni. Abends ereignete ſich etwa 1 km außerhalb Obernburgs ein ſchweres Verkehrsunglück, dem zwei Menſchenleben zum Opfer fielen. Ein Kraftwagen, in dem eine Familie aus Trier einen Ming un⸗ ternommen hatte, fuhr in der Nähe der Mümlingbrücke auf einen Motorradfahrer auf, der mit ſeiner Frau auf dem Soziusſitz dem Auto entgegenkam. Der Anprall war ſo hef⸗ tig, daß der Motorradfaß et der 31jährige Benno Heidecker aus Darmſtadt, ſofort tot war; ſeine Frau wurde ſo 1 verletzt, daß ſie kurz darauf ebenfalls verſchied Von en Inſaſſen des Kraftwagens der Trierer Familie wur⸗ den Vater und Sohn verhaftet Lolcale Nuudocliau 9 N** Land in der Juniſonne Nun lohnt ſich's zum Wanderſtab zu greifen! Jeder Tag offenbart draußen in der weiten Natur eine Fülle von Reizen und Anblicken. Es liegt der Glanz der Sonne über dieſen Fluren und Auen über den Wäldern, über den in Grün verſteckt liegenden Dörfern und den ſilbernen Bächen. Zeitlos ſcheint die Sonne über ihnen zu verweilen. Der Wanderer und der Fahrer werden unwillkürlich von der Stille und Geruhſamkeit eingeſponnen, die aus der Weite der Landſchaft quillt. Es neigen ſich ihnen Gärten und Bäume zu oft ſchlägt eine Dorfglocke mit nachdenklich frem⸗ dem Klang. Der Bauer und ſeine Helfer werkeln auf den Feldern, über deren grünen und braunen Farben die Lieder der Lerche erklingen. Und abſeits der großen Verkehrsſtraßen entdeckt man noch ſo oft ein Reſtchen jener romantiſchen und beſchaulichen Zeit, die heute längſt verklungen iſt. Da ſitzt unter dem Lin⸗ denbaum noch der Greis und die Dorfjugend, flachsköpfige Kinder, ſpielt um ihn herum im Sande. Der Schäfer zieht mit ſeiner Herde auf die Weide und ſein Blick wändert mit den Wolken am blauen Firmament. Gänſe und Enten ſind wie helle Tupfen am Teich, Schwalben ſegeln die Dorfſtraße auf und nieder, die Hühner gackern und ſchlafend rekelt ſich der Hofhund vor ſeiner Hütte. Iſt es nicht dieſelbe Sonne noch, die auch damals ſchien, als unſere Vorfahren Hirten und Ackerbauern waren? Erſte badiſche Gemeinſchafts⸗Lehrwerkſtatt in Mannheim. Vorbildliche Ausbildungsſtätte für 100 Lehrlinge. Mitte dieſes Monats wird in Mannheim die erſte badiſche Gemeinſchaftswerkſtatt errichtet, die den daran be⸗ teiligten kleinen und mittleren Betrieben ermöglicht, ihren Lehrlingen eine ausgezeichnete zweijährige Lehre in einer beſonders für ſie eingerichteten Ausbildungsſtätte zu bieten. Die Vorteile der betriebseigenen Lehrwerkſtatt, die natur⸗ notwendig dem größeren Betrieb vorbehalten iſt, kommen ſo auch für die Ausbildung des Facharbeiternachwuchſes dieſer für unſere Volkswirtſchaft nicht minder wichtigen Produktionsſtätten zugute. Träger der Gemeinſchaftslehrwerkſtatt iſt die Deutſche Arbeitsfront. Ausgebildet werden je 100 Lehrlinge, und zwar Metal werkec, alſo Schloſſee, Deher, Weckzeugmacher uſw., die Metallfirmen, Betrieben der Fachabteilungen Nahrung und Genuß, Textil, Chemie und Energie⸗Verkehrs⸗ Verwaltung angehören. Trotz gemeinſamer Ausbildung kann alſo der Einſatz in den verſchiedenartigſten Betrieben er⸗ folgen, zumal durch die ausgezeichnete Organiſation und Arbeitsweiſe der Lehrwerkſtatt die arbeitsmäßige Verbindung mit dem Betrieb ſtets aufrechterhalten wird. Durch Zah⸗ lung eines einmaligen Gründungsbeitrages erwirbt ſich der Betrieb einen dauernden Ausbildungsplatz. In den erſten 4 Monaten zahlt der Betrieb einen Monatsbetrag, da die Lehrlinge in dieſer Zeit wie üblich erſt an den Werkſtoff herangeführt werden und unproduktive Arbeiten verrichten. Vom fünften Monat an arbeitet die Gemeinſchaftslehrwerk⸗ ſtatt wirtſchaftlich. Die Betriebe, die Lehrlinge in der Ausbildung haben, geben lediglich Aufträge an die Werk⸗ ſtatt, ſo daß die Lehrlinge langfſam in die rauhe Wirklichkeit hineinwachſen, ſich in Arbeitsweiſe und Tempo an die in der Produktion gegebenen Bedingungen gewöhnen können. Nach zweijähriger Ausbi.dungszeit verlaſſen die Lehrlinge die Gemeinſchaftslehrwerkſtatt, um den Reſt der Lehrzeit in ihren Betrieben zu abſolvieven. Aufruf. des Herrn Oberbürgermeiſters der Hauptſtadt Mannheim. Krieg iſt furchtbar! Am furchtbarſten trifft er ein nicht vorbereitetes Volk. Der Friedensplan der deutſchen Reichsregierung vom 1. April 1936, der das Verbot bes Abwurfs von Kampfſtoffbomben vorſah, wurde nicht ver⸗ wirklicht. Darum ſuchen wir heute Schutz vor dieſer Gefahr. Die Gefahr iſt groß, ſie wird klein und kleiner, je mehr Volksgenoſſen im Beſitz der Volksgasmaske„VM 37“ ſind. Jeder kann und jeder muß ſie erwerben zu ſeinem eigenen Schutz. Heil Hitler! gez.: Renninger „Der Kurfürſt und der Zwiebelkuchen“, ein heiteres Spiel des Ladenburger Heimatdichters Cornel Serr, das bekanntlich beim vorjährigen Ilvesheimer Inſelfeſt ſeine Uraufführung erlebte, wird als Hörſpiel vom Rundfunk übertragen. Die Uebertragung erfolgt durch den Reichs⸗ ſender Saarbrücken am kommenden Donnerstag, dem 9 Juni, in der Zeit von 18 bis 18.30 Uhr. — Schlüſſelgewalt endet bei einem Drittel des Monats. einkommens. Ueber die Grenzen der Schlüſſelgewalt der Ehefrau äußert ſich das Landgericht Hamburg gelegentlich eines intereſſanten Einzelfalles, wo die Ehefrau eines An⸗ geſtellten, der ein monatliches Nettoeinkommen von 217,85 Mark hat, und hiervon ſeine Frau nebſt Kind unterhalten muß, an der Wohnungstür einen Staubſauger für 75 Mk. gekauft hatte. Die Zahlung ſollte in Monatsraten von 5 Mark erfolgen. Der Angeſtellte verweigerte die Erfüllung des Kaufvertrages Er drang mit ſeiner Anſchauung, daß hier eine Ueberſchreitung der Schlüſſelgewalt der Ehefrau vorliege, durch. Das Landgericht(Jur. Wochenſchrift 38/ 1334) ſtellt feſt, daß die Agſchaſſe von Haushaltsgeräten an und für ſich in den Rahmen der Schlüſſelgewalt falle. Wenn aber der Wert des anzuſchaffenden Gegenſtandes ein Drittel des Monatseinkommens des Ehemannes erreiche, ſo verſage die Annahmbarkeit der Schlüſſelgewalt. — Bedarf an Bibliokhekaren. Der Ausbau des öffent⸗ lichen Büchereiweſens ruft einen wachſenden Bedarf an fachlich vorgebildeten Bibliothekaren und Bibliothekarinnen hervor, die die ſtaatliche Prüfung für den 90 an volks⸗ tümlichen Büchereien abgelegt haben. Am 1. Oktober d. Z. beginnen an den Büchereiſchulen in Berlin, Köln und Leip⸗ zig neue zweijährige Ausbildungslehrgänge, die mit der ge⸗ nannten Prüfung ihren Abſchluß finden. Bewerber und Bewerberinnen erhalten nähere ite durch das Staat⸗ liche Prüfungsamt für das Volksbüchereiweſen, Berlin W'ß 50, Regensburgerſtraße 25. Sie ſollen in der Regel das 25. Lebensjahr noch nicht überſchritten haben, falls nicht ein e akademiſches Studium nachgewieſen wird. 3 1 8 Sport und Spiel 40 Jahre Seckenheimer Fußball. Der im Rahmen der Jubiläumsveranſtaltung aufgezo⸗ gene„Tag der Alten“ nahm, wie nicht anders zu erwarten war, einen glänzenden Verlauf. Die wieder aktiv gewordenen „Alten Herren“ ſtrengten ſich an und ſo manche Handlung erinnerte an das früher gezeigte Können. Mit Stolz darf man auf dieſen Tag zurückblicken. Es war eine Freude, feſtſtellen zu können, daß alles bei der Sache war. Von morgens früh bis zum ſpäten Abend ſtarteten die einzelnen Altersmannſchaften mit militäriſcher Pünktlichkeit. Es ſpielten: 9 Uhr: Alters mannſchaft 8— Rheinau 14. Die Gäſtemannſchaft zeigte die geſchloſſene Geſamt⸗ leiſtung, was nicht wunderlich ſein konnte, da dieſe Leute Sonntag für Sonntag Spiele austragen— alſo immer im Training ſtehen. 10.30 Uhr: Altersmannſchaft 7 Weinheim 2:4. Die erſte Halbzeit war Seckenheim tonangebend und lag auch verdient mit 1:0 in Führung. Nach der Pauſe traten Ermüdungserſcheinungen auf, die dem Gegner Ge⸗ legenheit gegeben haben, das Endergebnis zu ſeinen Gunſten umzuſtellen. Alters mannſchaft 6— Edingen 1:3 Die Paarung dieſer beiden war zu ungleich. Die Seckenheimer Beſetzung hatte gegen die ſehr gut ſpielenden Edinger nichts zu beſtellen und mußte das ganze Augen⸗ merk auf eine zuverläſſige Abwehr beſchränken. Trotzdem war das Spielgeſchehen nie einſeitig und darf man das Ganze als gut bewerten. Altersmannſchafſt 5— Ladenburg 2:1 Dieſes Spiel dürfte, als Fußballſpiel bewertet, als das ſchönſte Treffen des Tages anzuſehen ſein. Es wurden wirklich ſchöne Leiſtungen gezeigt, die zufriedenſtellen konn⸗ ten, wenn man ſich überhaupt erlaubt, an ſolchen Spielen eine Kritik anlegen zu dürfen. Altersmannſchaft 4 Stadtſportverein 1:3 Die den Seckenheimern als Gegner ſervierte Mannſchaft war an Jahren gemeſſen zu jung. Trotz dieſes Umſtandes ſtemmten ſich die„Blau⸗Weißen“ mit Macht gegen eine allzu hohe Niederlage. Altersmannſchaft 3— Friedrichsfeld 2:3 Die einheimiſche Mannſchaft ſpielte geſtützt auf einige gute Spieler früherer Zeiten ein ſchönes Spiel. Wenn es nur zu einer knappen Niederlage reichte, dann einzig und allein aus dem Grunde, weil die Gegner⸗ mannſchaft ſtark mit jungem Spielermaterial durchſetzt war. Gründungsmannſchaft— A. H.⸗Mannſchaft 2:2 (Altersmannſchaft 1)(Altersmannſchaft 2) Dieſes Spiel war der Höhepunkt des Tages. Es wird auch wohl nur eine einmalige Erſcheinung ſein, eine Alters⸗ mannſchaft auf dem Sportplatz zu bringen, wie dies eine große Zuſchauerzahl zu ſehen in der Lage. Man muß es den Spielern der Gründungsmannſchaft hoch anerkennen, daß ſie ſich nochmals dem Verein aktiv zur Verfügung geſtellt haben. Es war verwunderlich, feſtzuſtellen, mit welcher Eleganz noch die einzelnen Spielphaſen ausgeführt wurden, wie überhaupt die körperliche Verfaſſung der Grün⸗ dungsmannſchaft eine ſehr gute war. Wenn man die Spiel⸗ handlungen aufmerkſam verfolgt hat, dann wurde man gleich gewahr, daß es einmal Sportler waren, die das Fußballſpiel beherrſchten. Durch dieſes Spiel hat die ſo glänzend verlaufene Jubiläumsfeier einen vorbildlichen Abſchluß gefunden. Möge dem alten Pionier auch weiterhin ein ſteter aber ſicherer Aufſtieg beſchieden ſein. ch Gaumeiſterſchaſten im Kraſtſport Aus Anlaß ſeines 25jährigen Beſtehens war dem Ath⸗ letik⸗Sportverein Lahr vom Fachamt Schderathletik die Durchführung der badiſchen Gaumeiſterſchaften im Kraftſport übertragen worden. Rund 700 Teilnehmer aus den badiſchen Bezirken hatten ſich zu dieſen Kämpfen eingefunden. Die Er⸗ gehniſſe: 5. Gewichtheben(Olympiſcher Dreikampf: beidarmig Reißen, Drücken und Stoßen): Bantamgewicht: 1. Jung(Ger⸗ mania Karlsruhe) 225 kg, 2. Meier(& SV. Kuhbach) 225 kg, 3. Becher(TV. Zell a. H.) 215 kg; Feder: 1. Bürk(K SB. Kuhbach) 247,5 kg, 2. Zech(Vf. Neckarau) 245 kg, 3. Barth(Germania Karlsruhe) 230 kg; Leicht: 1. Stippig (ASV. Offenburg) 275 kg, 2. Meier(Bf. Neckarau) 272,5 kg, 3. Adelmann(KSV. Kuhbach) 262,5 kg; Mittel: 1. Hais(ASV. Waldkirch) 295 kg, 2. Roßnagel(Bf. Nek⸗ karau) 277,5 kg, 3. Kellmeier(TV. Singen) 275 Eg Schwer: 1. Jägle(KSV. Kuhbach) 325 kg, 2. R. Spöri (SV. Kollmarsreute) 300 kg, 3. F. Spöri(SV. Kollmars⸗ reute) 282,5 kg. Altersklaſſen(freigewählter Dreikampf) über 40 Jahre: Leichte Klaſſe: 1. Pfaff(K SV. Kuhbach) 159 Punkte, 2. Melcher(TV. Baden⸗Baden) 124 P.; Schwere Klaſſe: 1. Oeſterlin(Germania Karlsruhe) 219 P., 2. Klein (ASV. Freiburg) 162 P.; Aelteſte Klaſſe: 1. Schlechte(84 Mannheim) 102 P., 2. Huber(PSV. Karlsruhe) 93 P. Raſenkraftſport: Dreikampf(Hammerwerfen, Ge⸗ wichtwerfen, Steinſtoßen): Feder: 1. Maas(TV. 46 Mann⸗ heim) 184,5 P., 2. Diſch(Tgd. 78 Heidelberg) 173 P., 3. Herrmann(Germ. Karlsruhe) 160 P.; Leicht: 1. Burkhart (Germ. Karlsruhe) 178 PP., 2. Böffert(SV. Dillſtein) 176 P., 3. Siedler(1. AK. Pforzheim) 170 P.; Mittel: 1. Lichtenberg(RAD. Pforzheim) 210 P., 2. Größle(TV. 46 Mannheim) 195 P., 3. Wacker(ASV. Lahr) 188 P.; Schwer: 1. Jägle(KSV. Kuhbach) 208,5 P., 2. Müller (Germ. Karlsruhe) 195 P., 3. F. Spöri(SV. Kollmars⸗ reute) 169 P.; Leichte Altersklaſſe: 1. Schmidt(Germ. Karls⸗ ruhe) 163,5 P., 2. Haas(PSV. Karlsruhe) 90,5 P.; Schwere Altersklaſſe: 1. Oeſterlin(Germ. Karlsruhe) 169 P., 2. Henke(K SV. Rheinfelden) 129 P. 5 5 Mannſchaftskämpfe: Rundgewichtsriege: 1. ASV. Freiburg 445 P.; Tauziehen: Leicht: 1. KSV. Marken, 2. SV. Kollmarsreute; Mittel: 1. KSV. Rheinfelden, 2. KSV. Marken; Schwer: 1. SV. Kollmarsreute. 5 Kunſtkraftſport: Einergruppe 1. Mühlig(Caro⸗ lus Karlsruhe), 2. Reinhardt(Rheinfelden); Zweiergruppe: Reichsbahn⸗TuS V. Offenburg. 8. Ringen(Altersklaſſe) Leicht: 1. Pfaff(St. Georgen); Schwer: Hock(Freiburg); über 40 Jahre: Schwer: Steiert Lahr). a 22 zweite Tag der badiſchen Kraftſportmeiſterſchaf⸗ ten war ausſchließlich den Ringern vorbehalten. In den verſchiedenen Klaſſen erſchienen rund 150 Ringer am Start. Ergebniſſe: 5——— Bantam: Gaumeiſter Glaſer(84 Mannheim), 2. Kurz (Ketſch), 3. Wöhrle(Gottmadingen); Feder: Gaumeiſter Jenne(Karlsruhe), 2. Uhrig(Feudenheim), 3. Wolber(Koll nau); Leicht: Gaumeiſter Brunner(Feudenheim), 2. Lautß (Feudenheim), 3. Kaſper(Hornberg); Welter: Gaumeiſtet Benzinger(Feudenheim), 2. Eppel(Ketſch), 3. Schwind(Horn⸗ berg); Mittel: Gaumeiſter Kornmaier(Hornberg), 2. Gehrig (Baden-Baden), 3. Stratz(Gutach); Halbſchwer: Gaumeß ſter H. Rupp(Sandhofen), 2. Groß(Wieſenthal), 3. Maler (Wieſenthal); Schwer: Gaumeiſter Wild(Dillſtein), 2. Rudolf (86 Mannheim), 3. Wiedmaier(Urloffen). Die Fettverbilligungsſcheine Berlin, 8. Juni. Die von der Reichsregierung für Ver⸗ billigung der Speiſefette für die minderbemittelte Bevpöl⸗ kerung und zur Sicherung des Bezugs von Konſummargarine etroffenen Maßnahmen werden für die Monate Juli, uguſt und September im bisherigen Umfang fortgeführt. Die niche verbrauchten Verbilligungsſcheine ſind nach den bisherigen Beſtimmungen bis zum 5. bzw. 10. Oktober d. J zurückzugeben. Faſt alles mit Sondertarifen! Feſtſtellung der Reichsbahn Die Tendenz zur verſtärkten Beförderung von Perſonen mit Sondertarifen hielt im Jahre 1937 an. Der Anteil det mit Fahrpreisermäßigung beförderten Perſonen am Ge⸗ ſamtverkehr erhöhte ſich von 84,1 vH im Jahre 1936 auf 85,9 vH im Jahre 1937. Während mit Sondertarifen 15 v mehr Perſonen befördert wurden als im Jahre 1936 wur⸗ den zu Regeltarifen 1 vH weniger Perſonen befördert. Die ſeit 1929 anhaltende Einſchränkung der Perſonenbeförderung zu Regeltarifen hatte zur Folge, daß im Jahre 1937 nut 14 vH der Fahrgäſte ohne Fahrpreisermäßigung fuhren ge⸗ gen noch 30 vH im Jahre 1929. Das Vordringen des Per⸗ ſonenverkehrs mit Fahrpreisermäßigung kommt noch ſtär⸗ ker bei den perſonenkilometriſchen Leiſtungen zum Aus⸗ druck, da die Sondertarife ſich vielfach erſt bei weiten Rei⸗ ſen voll auswirken; während die Zahl den zu Sonder⸗ tarifen fahrenden Perſonen im Jahre 1937 13 vc mehr aus⸗ machte als im Jahre 1929, nahmen die perſonenkilometri⸗ ſchen Leiſtungen bei den Fahrten G Sondertarifen um 72 d zu. Trotzdem nahmen die Geſamteinnahmen aus dem Perſonenverkehr ſtärker zu als in den beiden Vor⸗ jahren. Marktbericht. Mannheimer Großviehmarkt v. 7. Juni. Am Mann⸗ heimer Großviehmarkt waren folgende Tiere zum Verkauf aufgetrieben: 34 Ochſen, 77 Bullen, 195 Kühe, 120 Rinder, zuſammen 426 Stück Großvieh; gegenüber der Vorwoche mit 394 Tieren ein Mehr von 32 Stück. Bei einer unveränder⸗ ten Höchſtnotiz erfolgte die Zukeilung kontingentgemäß für Ochſen 42 bis 45, Bullen 40 bis 43, Kühe 40 bis 43, Rinder 41 bis 44 Rpfg. Der Kälbermarkt war mit 464(Vorwoche 1143) Tieren beſchickt. Der Markt nahm infolge des gerif⸗ gen Auftriebs einen flotten Verlauf. Auch hier erfolgte die Zuteilung kontingentgemäß bei einer unveränderten Höchſt⸗ notiz von 60 bis 65, Doppellender 66 bis 80 Rpfg. Schafe waren 4 Stück aufgetrieben. Am Schweinemarkt waren 1631 (Vorwoche 3323) Tiere aufgetrieben. Die Zuteilung an die Bezugsberechtigten erfolgte kontingentgemäß bei einer un⸗ veränderten Höchſtnotiz, von 57 Rpfg. Reichsſchlachtungen von Vertragsſchweinen wurden nicht vorgenommen. Muſterung 1938 für das Stadtgebiet Mannheim mit Vororten. Bekanntmachung des Polizeipräſidenten. Auf Grund des Wehrgeſetzes vom 21. Mai 1935 und des Reichsarbeitsdienſtgeſetzes vom 26. Juni 1935, ſowie der Verordnung über die Muſterung und Aushebung vom 17. April 1937 werden jährlich vom Oberkommando Wehrmacht im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern die wehrpflichtigen Geburtsjahrgänge beſtimmt, welche zur Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht herangezogen werden, vorher die Arbeitsdienſtpflicht zu erfüllen haben und deshalb der Erfaſſung, Muſterung und Ausdehnung unterliegen. Die Wehrpflichtigen dieſer Geburtsjahrgänge heißen im Sinne dieſer Verordnung„Dienſtpflichtige“. Zur Muſterung in der Zeit vom 20. Juni bis 5. Auguſt 1938 haben zu erſcheinen: 1. Der Geburtsjahrgang 1918, 2. vom Geburtsjahr⸗ gang 1919 die vom 1. Januar bis 31. Auguſt Geborenen. Vom Erſcheinen zur Muſterung befreit ſind diejenigen Dienſtpflichtigen der Jahrgänge 1918 und 1919, welche a) von einem Wehrmachtsteil oder der ScS⸗Verfügungstruppe zum Herbſt 1938 bezw. zum April 1939(Luftwaffe) an⸗ genommen ſind und bis dahin ihrer Arbeitsdienſtpflicht genügt haben und b) z. Zt. in der Wehrmacht oder Ss⸗ Verfügungstruppe aktiv dienen. 3. Die Dienſtpflichtigen der Jahrgänge 1914, 1915, 1916 und 1917, welche aus häuslichen, wirtſchaftlichen, beruflichen oder geſundleitlichen Gründen bis zur Muſterung 1938 zurückgeſtellt waren. Darunter fallen auch ſolche Dienſtpflichtige des Jahrgangs 1914 und 1915, welche bei der Muſterung 1937 den Ent⸗ ſcheid:„Geſtellung zur Aushebung 1938“ erhalten haben. Die Dienſtpflichtigen ſind verpflichtet, ſich an dem im nachgenannten Muſterungsplan angegebenen Ort und zu der dort angegebenen Zeit zu ſtellen. Die Dienſtpflichtigen haben zur Muſterung bezw. Aus⸗ hebung die üblichen Papiere mitzubringen und ſich auch den bekannten Anordnungen, die für Muſterung und Aus⸗ hebung feſtgelegt ſind, zu fügen und pünktlich zu den nachſtehenden Terminen zu erſcheinen. Muſterungsplan: Jahrgang 1918 Montag, 20. Juni 38 A Böe Dienstag, 21. Juni 38 Bid Dz Mittwoch, 22. Juni 38 E= Freitag, 24. Juni 38 G, H— Har Montag, 27. Juni 38 Has— 3 Dienstag, 28. Juni 38—Kös Mittwoch, 29. Juni 38 183 Freitag, 1. Juli 38 M= N Montag, 4. Juli 38 OR und S Sed Dienstag, 5. Juli 38 See Schm Mittwoch, 6. Juli 38 Schn Sto Freitag, 8. Juli 38 Str Wal Montag, 11. Juli 38 Wam—3 ———— Jahrgang 1919 Dienstag, 12. Juli 38 A— Boh Mittwoch, 13. Juli 38 Boi Fi Donnerstag, 14. Juli 38 Montag, 18. Juli 38 Dienstag, 19. Juli 38 Fl Gum Gun Nes such Grfrischung! Mhm.-Seckenheim Achernerstraße 31. Zschule Hammer Mittwoch, 20. Juli 38 ee e Kursbeginn; Freitag, 22. Juli 38 Mi—Re Himbeersyrup am 9. und 13. Juni. Montag, 25. Juli 38 Rh. Schl 1. Flaschen, 450 gr 80 abends 8.30 Uhr. Dienstag, 26. Juli 38 Schm. St 1. 9000 gr 1.40 4 Anmeldungen Mittwoch, 27. Juli 38 T. Weg Mineralwasser Odenwaldsprude! erbeten Freitag, 29. Juli 38 Wei 3 Literfl. 18 3 O. Gl.. 1 Muſterungsort: Ballhaus beim Schloß. Citronade, Orangeade 1¹ 1 W 605 Ur Muſterungsbeginn: 7.30 Uhr vormittags. Citronen findenden Aus fu 9119 Zurückgeſtellte. Köstlien erfrischend schmeckt bunkt Wirtschaft Zur Linde“. 5 Seckenheim) ladet freundl. ein. 9 5 38, Jahrg. 1914 A Wermuth- Schorle 1 Nontag, 1. Auguſt 38 9 1945 8 5 N Fahrgeld von 60 4 bis spätestens Jahrg. 3 30 Freitag abgeben. Dienstag, 2. Auguſt 38, Jahrg. 1915 93 5 de Mittwoch, 3. Auguſt 38, Jahrg. 1916 A—3 wel gutethatene E Donnerstag, 4. Auguſt 38, Jahrg. 1917 AK Wermuthwein 3 Freitag, 5. Auguſt 38, Jahrg. 1917—3 e 40 0 Beftstellen Feinſter bayr. Sofern nicht ſchon eine Aushebung zum aktiven Wehr⸗ 3 4 dienſtüäm unmittelbaren Anſchluß an die Muſterung der bis⸗ Wermuthweſd, deutscher 5 e Oahſenmanl⸗ 5 her Zurückgeſtellten der Jahrgänge 1914 bis 1917 erfolgt, Litern 90 l. 5 8 1 Halat i findet die diesjährige Aushebung für die Jahrgänge 1916 Obstweln, offen, Liter 26 6 5(eisgebühlh und 1917, ſoweit ſte ihrer Arbeitsdienſtpflicht genügt haben,. 1 Räheres 9 nach Abſchluß dieſer Muſterung ſtatt, worüber noch eine. 8 Süäckingerſtr. 23. Doſe f beſondere Bekanntmachung erfolgt. Der Polizeipräſident. 1 5— 48 und 63 3 8 Gl. 2 5 8 Traubensaft, gaturr., unvergoren Läufer⸗ Jul. Würthweis f . VBerſammlungs⸗ Kalender. Litertl. 1.10 4 O. Gl. ſchwein Lebenemie, Fixella Pudding, Feinhoſt. Fußballvereinigung. Das Spiel der B-Jugend fällt heute versch. Sorten. Btl. 6 4 leg. 1 0 6 abend wegen des HJ.⸗Dienſtes aus.— Der Sport Fixella Pudding u kaufen geſucht 5 0 (Hemde) müſſen bis heute abend im Lokal abgegeben„Schokolade“, Btl. 7, 5 geſucht.— b werden. Speisereis 500 Er 18, Hauptſtr. 21, e e a. OEG.⸗Bahnhof Schlacht⸗ 70 5 f Turnverein 98, e B., Mhm.⸗Seckenheim. 5. Kähchen ſchwein Einladung. 8 OE 73(ca. 2 Str. ſchwer) 1 2 5 e—(grau⸗weiß) kaufen. Samstag, den 11. Juni 1938, um 8.30 Uhr, in der 8 e zu ver z dee Abzugeben Siedlung/ K Mitglieder⸗Verſammlung. Haubeftrabe 00 Ounenneg 1. Tagesordnung: 40 jähriges Vereinsjubiläum. 5 1 Vollzähliges Erſcheinen aller Mitglieder dringend er⸗ 5„Kraft durch Freude 8 5 1 ünf Der Vereinsführer. Die Amtswalter der NSG.„Kraft durch Freude ver⸗ e. kaufen Eintrittskarten zu 30 Pfg. zu dem am 19. Juni 9 Bauſtangen, Bohnenſtangen Gummi⸗ Haupiſtraße. roßſtugkag. Worverkaufsſtelle Friſeur Bol 8 f aße. 1 Tomatenpfähle ſtempel Der Frauenſportkurs macht am Sonntag, den 12. 6 1 liefert in jeder Juni, ſeinen Ausflug, bei dem vorausſichtlich auch Gelegen⸗ d ſowie ſchönes trockenes Brennho 3 Gartholz) Ausführung heit zum Schwimmen mit der Sportlehrerin bende eingetroffen. Oruckerei wird. Alle Kd. ⸗Sportlerinnen erſcheinen heute 1 des 7.45 Uhr zur Uebungsſtunde und Anmeldung. Bekannte l Johann 8 ürihwein, Kloppenheimerſtr. 37] Reckarbote ſind zur Teilnahme am Ausflug eingeladen.