Aodofiat aun„dit. 5011ta 8g 8 48 21 8861 Seingspreis: Monatlich Mä. 1.20, durch die Poſt Mt. 1.60, n der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Perufprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 2 Tages · und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und gebung. Deb ndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Sechenbelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keiner Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. V. 38. 1140 35. Jahrgang Freitag den 10. Juni 1938 Nr. 133 Auftakt zur Kdß⸗Reichstagung Teilnehmer aus aller Welt.— Dr. Leys Empfang in Hamburg. Hamburg, 9. Juni. Die Vorbereitungen für die große Reichstagung der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ in Hamburg ſind beendet. Za iche Teilnehmer und Ehrenaäſte aus dem In⸗ und Ausland ſind bereits in der KdF⸗Stadt eingetrof⸗ fen. Am Donnerstag nachmittag iſt auch der Schöpfer des „Kraft durch Freude“ ⸗Werkes, Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, von der Ordensburg Vogelſang kommend, mit dem Flugzeug in Hamburg angekommen. Er wurde auf dem Flugplatz von Reichsſtatthalter Gauleiter Kaufmann, Gauobmann der DAß Habedank und deren Mitarbeitern ſowie Ehrenformationen begrüßt. Hauptamtsleiter Claus Selzner und Dr. Lafferentz mel⸗ deten dem Reichsorganiſationsleiter den Abſchluß der Vor⸗ arbeiten für die heute beginnende Reichstagung. Begeiſterte Ausländer Die ausländiſchen Teilnehmer und Gäſte auf der Reichs⸗ tagung der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, die größtenteils auf dem Ko ⸗Schiff„Wilhelm Guſtloff“ woh⸗ nen, äußern ſich in Worten der Begeiſterung über ihre er⸗ ſten Eindrücke in der KdF⸗Stadt. dem Urlaubsgäſte⸗Schiff und über ihre Aufnahme in Hamburg. „Ein Sieg des Leiſtungsprinzips!“ Der frühere griechiſche Kultusminiſter Profeſſor Nico Louvaris aus Athen erklärte bei einer Unterredung u. a.: „Meine griechiſchen Freunde und ich 1 auf dieſem wun⸗ derſchönen Schff nicht zum erſten Mal in Deutſchland, aber immer wieder überraſcht ſind wir von der liebenswürdigen Aufnahme. Deutſchland iſt ein gaſtliches Land. Die Reichs⸗ tagung iſt ein Sieg des Leiſtungsprinzips, es kommen 12 die Erfahrungen der letzten Jahre zugut. Ich habe die Hoff⸗ nung, daß es möglich iſt, die arbeitenden Menſchen der Welt noch näher an die Kultur zu bringen. Ich bin der Meinung, daß das auch das wirkſamſte Mittel gegen den Bolſchewismus iſt.“ „Ich bin über die Aufnahme begeiſtert!“ Der Direktor des großen Stockholmer Blattes„Nya Dagligt Allehanda“, Spen Laftman, äußert ſich wie folgt: „Ich bin begeiſtert darüber, wie man uns des mal wieder in Deutſchland aufgenommen hat. Ich weiß das beſonders zu ſchätzen, weil meine 30jährige Tätigkeit als führender Sportsmann in Schweden mich überall in der Welt herum⸗ gebracht hat. Ich habe in den vielen Jahren auch mit den deutſchen Sportverbänden zuſammengearbeitet, jetzt mit dem Reichsbund für Leibesübungen. 7 werde hier auf der Reichstagung in Hamburg und anſchließend in Rom ver⸗ ſuchen, die Beziehungen zwiſchen der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ und mit dem Internationalen Jen⸗ tral⸗Büro„Freude und Arbeit“ zu vertiefen. Sagen ſie den deutſchen Volksgenoſſen, daß wir uns ſehr wohl fühlen in ihrem Lande und daß es uns beſondere Freude macht. zu ſehen, wie die Geſichter der deutſchen Menſchen immer froher werden.“ „Das haben wir nicht erwartel.“ Die einfache Arbeiterfrau aus Mittelfrankreich, die eben⸗ falls als Gaſt nach Hamburg gekommen iſt, erzählt:„Ich bin eine einfache Arbeiterfrau aus dem Weingebiet Frank⸗ reichs. Das große Glück hat es mir ermöglicht, an dieſer wundervollen Reiſe teilzunehmen. Ich wünſchte, mein Mann könnte dabei ſein. Wenn wir heimkommen, werden wir monatelang noch erzählen, wieviel Schönes wir geſehen und erlebt haben. Ich bin ſchon jetzt der Meinung: das haben wir alle nicht erwartet.“ Zur Cöſung der Wohnungsfrage Bildung der Arbeitsgemeinſchaft für Wohnungsweſen bei der Reichsarbeitskammer. Reichsleiter Dr. Ley gibt bekannt:„Die Bildung einer wirklichen Volks⸗ und Leſſtungsgemeinſchaft verlangt, daß die Betreuung des deutſchen ſchaffenden Menſchen nicht nur an der Arbeitsſtätte und in der Freizeit, ſondern ſchon am Beginn ſeiner Beziehungen zur Volks⸗ und Leiſtungs⸗ gemeinſchaft einſetzt: bei ſeinem Leben in der Wohnung. — Infolge dieſer hervorragenden politiſchen Bedeutung der Wohnung kann die Ordnung des Wohnungsweſens nicht einzelnen Intereſſentengruppen überlaſſen werden. Ich habe deshalb die Bildung der Arbeitsgemeinſchaft ür der bei den Arbeitskammern veranlaßt. egen der Bedeutung, die der Löſung der Wohnungsfrage für die beſte Sozial⸗ und Gemeinſchaftsordnung zukommt, habe ich die Arbeitsgemeinſchaft für Wohnungsweſen in der Reichsarbeitskammer verankert.. Das Fiel iſt die Haus⸗ und Wohnungsgemeinſchaft ne⸗ ben der Betriebsgemeinſchaft als Garant für die Verwirk⸗ lichung der Leiſtungs⸗ und Volksgemeinſchaft. In einem Kommentar der DAF. Amt Soziale Selbſt⸗ verantwortung, wird dazu erläuternd u. a. ausgeführt: Unmö lich kann es ein Nebeneinander von ſchönen Ar⸗ beitsſtätten und ſchlechten und ungeſunden Wohnſtätten auf die Dauer geben. Das Haus iſt die Stätte, an der ſich das Jamienſeben, die Keimzelle geſunder Volkskraft, entfaltet. n der Reichsarbeitskammer wurde am 1. Mai 1938 die Arbeitsgemeinſchaft für Wohnungsweſen gebildet, deren ufgabe es iſt, Fragen von grundſätzlicher Bedeutung durch Sachverſtändige aus allen Kreiſen des öffentlichen Lebens eingehend zu unterſuchen und auf die wohnungs⸗ politiſche Entwicklung Einfluß zu nehmen. Empfänge bei Adolf Hitler Die neuernannten Geſandten von Guatemala und der Schweiz beim Führer und Keichskanzler. Berlin, 9. Juni. Der Führer und Reichskanzler empfing unter dem üblichen Zeremoniell im„Hauſe des Reichspräſiden⸗ ten“ die neuernannten Geſandten von Guatemala und der Schweiz zur Entgegennahme ihrer Beglaubigungs⸗ ſchreiben und der Abberufungsſchreiben ihrer Vorgänger. An den Empfängen, die in Gegenwart des Reichsmini⸗ ſters des Auswärtigen von Ribbentrop ſtattfanden, nah⸗ men die Miniſterialdirektoren der Präſidialkanzlei Dr. Doehle und die Herren der Umgebung Adolf Hitlers teil. Als erſter wurde der Geſandte von Guatemala, Dr. Man⸗ rique Rios, empfangen, der in ſeiner Anſprache auf die freundſchaftlichen, kulturellen und wirtſchaftlichen Be⸗ ziehungen zwiſchen beiden Ländern hinwies. Der Führer und Reichskanzler gab bei der Erwiderung ſeiner Genug⸗ tuung darüber Ausdruck, daß der neue Geſandte dieſe be⸗ ſtehenden guten Beziehungen fördern wolle, und ſagte ihm hierbei die Unterſtützung des Reiches zu. Hieran ſchloß ſich der Empfang des neuen ſchweizeri⸗ ſchen Geſandten, Dr. Fröhlicher, der in ſeiner An⸗ ſprache auf die fahrhundertealte, nie getrübte Freundſchaft der beiden ſprach⸗ und kulturverwandten Länder, ebenſo auf die allgemein anerkannte Neutralität der Schweiz hinwies. Er verſprach, dieſe Freundſchaft zu pflegen. Der Führer und Reichskanzler hob in ſeiner Erwiderungsan⸗ ſprache hervor, daß das Deutſche Reich in gleicher Weiſe wie die Schweiz dieſen freundnachbarlichen Beziehungen das größte Gewicht beimißt, und wies auf die hohe Bedeu⸗ tung hin, die der überlieferten Neutralitätspolitik der Schweiz zukomme. Nach den Empfängen verbrachte der Führer und Reichs⸗ kanzler mit jedem Geſandten eine Zeitlang in freundlicher Unterhaltung und ſchritt nach deren Abfahrt die im Ehren⸗ hof aufgeſtellte Ehrenwache ab, wobei er von den zahlrei⸗ chen Zuſchauern, die ſich in der Wilhelmſtraße verſammelt hatten, mit ſtürmiſchen Heilrufen begrüßt wurde. Die Theaterfeſtwoche in Wien Starkes Inkereſſe im ganzen Reich. Wien, 10. Juni. In einer Preſſekonferenz im Reichs⸗ propagandaamt Wien wurde das umfangreiche Veranſtal⸗ tungsprogramm für die Reichstheaterfeſtwoche in Wien bekanntgegeben. Die Veranſtaltung, die am 12. Juni be⸗ ginnt und im ganzen Reich ein äußerſt großes Intereſſe findet, wird die größte ihrer Art ſein. Die einzelnen Ar⸗ beitstagungen werden einen Großteil der deutſchen Thea⸗ terdirektoren und Verleger ſowie zahlreiche Bühnenautoren und darſtellende Künſtler als Teilnehmer ſehen. Im Mittel⸗ punkt des Programms ſteht eine große programmatiſche Rede des Reichsminiſters Dr. Goebbels, die auf alle deutſchen Sender übertragen werden wird. Im weiteren Verlauf der Reichstheaterfeſtwoche wird u. a. eine Reihe von Arbeitsſitzungen der Fachſchaft„Bühne“, der Bühnen⸗ autoren und Verleger, der Bühnenverleger ſowie der Ver⸗ ſorgungsanſtalt deutſcher Bühnenſchaffenden ſtattfinden. An Feſtlichkeiten ſind ein Empfang im Rathaus, eine Einladung der Tagungsteilnehmer auf den Kahlenberg durch die Gemeinde Wien und ein Konzert im Schloß Schönbrunn vorgeſehen. Falſche Informationen Scharfe Stellungnahme des„Slowak“ gegen das Tſchecho⸗ ſlowakiſche Preßbüro und den Prager Rundfunk. Gegenüber irreführenden Wiedergaben von Preſſeunter⸗ redungen anläßlich der Anweſenheit der flowakiſchen Ab⸗ ordnung aus Amerika bei der großen Kundgebung in Preßburg am Pfingſtſonntag ſtellt der„Slowak“, das Blatt des Slowakenführer Hlinka, u. a. folgendes feſt: „Anſtelle längerer Reden erklären wir: Das Tſchechoſlo⸗ wakiſche Preßbüro und der Prager Rundfunk benehmen ſich gegenüber unſerer Pfingſtkundgebung in Preßburg ass igeunerhafteſten. Sie ſenden die unwahre Nachricht in den Aether, daß unſere Manifeſtation in Preßburg nur 18 000 Teilnehmer aufgewieſen habe. Das Tſchechoflowakiſche Preßbüro und der Prager Rundfunk haben mit dleſem Faktum ordentliche Leute verleumdet. Man muß alles, was das Tſchechoſlowakiſche Preßbüro und der Prager Rund⸗ funk bringen, mit größter Reſerve aufnehmen. Genau ſo muß man auch die Preſſeunterredungen mit der Agence Havas und dem Vertreter der engliſchen Zeitung„News Chronicle“ betrachten. Wir werden nach Erhalt des Origi⸗ nals des franzöſiſchen und engliſchen Textes noch einmal auf die Angelegenheit zurückkommen. Zur Verteidigung des jetzigen liberaliſtiſchen Syſtems ſetzt man Lügennachrichten und falſche Informationen in die Welt. Die Zeit wird am beſten beweiſen, daß ſie dem Regime nicht mithelfen kön⸗ nen, im Gegenteil, ſie untergraben das Vertrauen zu ihm zu Hauſe und in der ganzen Welt.“ Lage der Rotſpanier gilt als ausſichtslos Rom, 10. Juni. Ueber eine Unterredung des franzöſi⸗ ſchen Botſchafters in Barcelona, Labonne, mit Außenmini⸗ ſter Bonnet erklärt der Pariſer Vertreter der Stefani, daß man in dortigen diplomatiſchen Kreiſen der Anſicht ſei, Labonne habe ein peſſimiſtiſches Bild von der militäriſchen Lage der Roten entworfen, deren Widerſtand von Tag zu Tag trotz des ungeheuren Nachſchubs aus Sowjetrußland im Schwinden begriffen ſei. Agenzia Neues Leben Oeſterreichiſchen Land (Die Arbeit beginnt) Die vergangenen Tage haben jedem Deutſchen ge⸗ zeigt, wie energiſch unſere Regierung die wirtſchaftliche Neuordnung in Heſterreich in die Hände nimmt und dieſes Problem nach der praktiſchen Seite der Arbeitsbeſchaffung hin anfaßt. Daß dies nach ſo kurzer Zeit überhaupt ſchon möglich iſt, iſt vielleicht der beſte Beweis für die innere Zuſammengehörigkeit Oeſterreichs und des urſprünglichen Reiches. Seit der Wiedervereinigung ſind erſt wenige Wochen vergangen und heute wird ſchon Großdeutſchland als Selbſtverſtändlichkeit allgemein empfunden. Dies iſt aber nur deshalb möglich, weil im völkiſchen Bewußtſein unſere Oſtmark Oeſterreich immer deutſches Land geblieben war und durch die Wiedervereinigung mit den anderen deutſchen Stammländern iſt nur ein annormaler politi⸗ ſcher Zuſtand beſeitigt worden. In den vergangenen Monaten wurden die dringend⸗ ſten politiſchen und verwaltungsmäßigen Angleichsmaß⸗ nahmen durchgeführt und ſeit dem 10. Mai beginnt unſere nationalſozialiſtiſche Regierung mit der praktiſchen Aufbauarbeit auf breiteſter Grundlage. Am 13. Mai be⸗ gann der Bau der Reichswerke Hermann Göring in Linz, womit der Grundſtein zu einem der größten Induſtriewerke Europas gelegt iſt. Am 16. Mai wurde das Tauernkraft⸗ werk, das größte Waſſerkraftwerk Deutſchlands, begonnen und Generalfeldmarſchall Göring vollzog den erſten Spa⸗ tenſtich. Gleichzeitig wurde das Rhein⸗Main⸗Donaugeſetz von der Reichsregierung bekannt gegeben, das in wenigen Jahren die größte Waſſerſtraße Europas ſchaffen ſoll und durch eine Verbindung zwiſchen dem Bheinſtrome über Main zur Donau ganz beſondere Wichtigkeit für die ver⸗ kehrswirtſchaftliche Erſchließung Oeſterreichs hat. Am 18. Mai trat das Reichsnährſtandsgeſetz auch in Leſterreich in Kraft. Ein Drittel der Bevölkerung der deutſchen Oſt⸗ mark arbeitet in der Land- und Forſtwirtſchaft. Mit der Inkraftſetzung des Reichsnährſtandsgeſetzes in Oeſterreich wurden auch großzügige Maßnahmen zur landwirtſchaft⸗ lichen Ertragsſteigerung mit umfaſſenden Reichsbeihilfen für Waſſerbau und Landeskultur ſowie Großarbeitseinſatz des Beichsarbeitsdienſtes für dieſe Ziele ergriffen. Mit dieſen großen Aufgaben, an deren Ausführung unſere Reichsregierung jetzt geht, ſind die weſentlichſten Punkte der Bedeutung der öſterreichiſchen Wirtſchaft für den großdeutſchen Raum umriſſen: 1. Erweiterung unſerer großdeutſchen Grundlagen zur Vohſtoff⸗, Energie- und Ernährungswirtſchaft inner⸗ halb des Vierjahresplanes. 2. Beſſerung der Verhältniſſe in der Landwirtſchaft in Oeſterreich, was äußerſt dringend notwendig war. Durch die Nachkriegswirtſchaft war die Verſchuldung der Land⸗ und Forſtwirtſchaft auf 1,5 Milliarden Schilling 1 Williarde Reichsmark geſtiegen. Die Zwangsverſteigerungen erfuhren jährlich weitere Zu⸗ nahmen und das bodenſtändige Bauerntum wurde immer mehr durch den jüdiſchen Großgrundbeſitz verdrängt. Dazu kam dann noch, daß der Lebens⸗ mittelverbrauch in Oeſterreich durch das ſtändig ſinkende Einkommen der Bevölkerung immer mehr zurückging, wodurch die Landwirtſchaft natürlich auch größten Schaden leiden mußte. Das Schuſchnigg⸗ Regime ſchloß hieraus die Folgerung einer Erzeu⸗ gungseinſchränkung zur Angleichung an den Bedarf, So ſollten z. B. 10 Prozent des Beſtandes an Wilch⸗ kühen abgeſchafft werden. Die ergriffenen Maßnah⸗ men bedeuten eine Schwenkung um 180 Grad im Sinne höchſter Ertragsſteigerung, entſprechend dem mit Sicherheit zu erwartenden Verbrauchsanſtieg durch die kommende Vollbeſchäftigung der öſterreichiſchen Volksgenoſſen und dem ſich daraus ergebenden er⸗ höhten Geſamteinkommen. Zahlreiche Hilfsmaßnah⸗ men ſind hierzu nötig: Verbilligung der wichtigſten Betriebsmittel wie Dünger, Landmaſchinen etc., Ent⸗ ſchuldungsmaßnahmen und fachliche Schulung des Landvolkes im Sinne notwendiger Betriebsſteigerung. Alles in allem, muß aber eines vermieden werden HOeſter⸗ reich darf keine Hoffnung auf Neichshilfe hegen ohne eigene größte Kraftanſtrengung und Großdeutſchland ſoll keine übertriebenen Erwartungen hegen auf eine uferloſe Zu⸗ fuhr öſterreichiſcher Ueberſchüſſe ins alte Reich. Unſere Oſt⸗ mark Heſterreich iſt im Großdeutſchen Reich eingegliedert und wird alles tun, um ſich aus eigener Kraft in die Front des nationalſozialiſtiſchen Großdeutſchlands einzureihen u. ſo erreichen, daß es ohne irgendwelche Zuſchüſſe künftig aus eigener Arbeit ſich im Rahmen Großdeutſchlands er⸗ nähren wird. Darüber hinaus wird es die Ueberſchüſſe ſeiner Wirtſchaft den übrigen Teilen Großdeutſchlands zur Verfügung ſtellen. Erfolg deutſcher Luftfahrt Neuer Höhenrekord des„Großen Deſſauer“. Berlin, 10. Juni. Nachdem die deutſche Luftfahrt erſt in den Mice mit ihren beiden Rekordflügen— dem Geſchwindigkeitsre⸗ kord des Heinkel-Flugzeuges unter Führung von General⸗ major Udet und den Höhenrekord des Auers, Fig eee mit der Beſatzung Kindermann, Wendel, Hokopf— die Welt überraſcht hat, konnke ſie Mittwoch bereits einen wei⸗ keren ſtolzen Erfolg buchen. Das gleiche Flugzeug, das am Samsfag vergangener Woche mit 5000 kg Nutzlaſt eine Rekordhöhe von 9312 Metern erreicht hatle, ein viermoko⸗ riges Junkers- Flugzeug vom Typ„Der große Deſſauer“, ſtellte mit 10 ooo n kg Nutzlaſt einen neuen Höhenrekord von 7242 Metern auf. Am Mittwoch morgen gegen 8 Uhr war das mit vier Daimler⸗Benz⸗Motoren ausgerüſtete Junkers⸗Flugzeug mit der Beſatzung Flugkapitän Kindermann und Dipl Ing. Ho⸗ topf vom Werksflugplatz der Junkerswerke in Deſſau zu ſeinem Rekordflug geſtartet. Die nach den beſtehenden in⸗ ternationalen Vorſchriften vorgenommene Auswertung der Barographen, die inzwiſchen abgeſchloſſen wurde. ergab eine Höhe von 7242 Metern, welche die Maſchine mit einer plombierten Nutzlaſt von 10 000 kg erflogen hatte. Damit iſt der beſtehende Rekord um über 200 Meter über⸗ boten worden. Auch dieſer Rekord wurde durch den Aero⸗ club von Deutſchland der FA zur offiziellen Anerkennung angemeldet. Feſtſitzung der Goethe⸗Geſellſchaft Anſprache Caroſſas— Neugruppierung des Vorſtandes Weimar, 9. Juni. In der feſtlichen Sitzung der Goethe⸗ Geſellſchaft ſprach vor erwartungsvoll geſpanntem Hauſe im Deutſchen Nationaltheater Hans Caroſſa über die Wirkungen Goethes in der Gegenwart. Muſik aus Opern⸗ werken Glucks umrahmte die Sitzung, in der Profeſſor Pe⸗ terſen auch Gelegenheit nahm, die Neugruppierung des Vor⸗ ſtandes bekanntzugeben. Er ſelbſt hat nach elfjähriger vor⸗ bildlicher Präſidentſchaft das Präſidentenamt aus Geſund⸗ heits⸗ und beruflichen Gründen niedergelegt. Sein Nach⸗ folger iſt der Verleger des Inſelverlages, Profeſſor Anton Kippenberg⸗Leipzig. Zum erſten Vizepräſidenten wurde Profeſſor Hans Wahl⸗Weimar, zum zweiten Vizepräſiden⸗ ten Profeſſor Eduard Spranger⸗Berlin gewählt. Politiſches Allerlei Reichs finanzverwaltung und Steuerzahler. In Anweſenheit von Staatsſekretär Reinhardt fand am Mittwoch in Stettin die feierliche Einführung des Ober⸗ finanzpräſidenten Pommen, Pg. Mann, ſtatt. Staatsſekre⸗ tär Reinhardt machte dabei grundſätzliche Ausführungen über die Aufgaben der Reichsfinanzverwaltung. Er ging U. d. auf die Betriebsprüfun gen der Reichsver⸗ waltung ein und kündigte ihren„weiteren Ausbau zum Zweck ener engeren Zuſammenarbeit zwiſchen der Reichs⸗ finanzpräſidenten Pommern, Pg. Mann, ſtatt. Staatsſekre⸗ andere Staaten es bequemer fänden, ihre Steuern zu er⸗ höhen, ſei die Reichsverwaltung bemüht, ihren Etat ſo zu geſtalten, daß im Rahmen der beſtehenden Geſetze alle dem Staat zufallenden Abgaben erfaßt würden, ſo daß keine Mark verloren gehe. Tſchechen gegen polniſche Pfadfinder. Die Polniſche Telegraphen⸗Agentur meldet aus Mä h⸗ riſch⸗Oſtrau von einem Zuſammenſtoß zwiſchen Polen und Tſchechen, der ſich am 2. Pfingſtfeiertag in dem Berg⸗ dorf Karpentna zugetragen hat. Als polniſche Pfadfinder in dem von Polen bewohnten Dorf polniſche Lieder ſan⸗ gen, ſeien ſie von Tſchechen beleidigt worden. Daraufhin ſei es zu einer Schlägerei gekommen, in deren Verlauf meh⸗ rere Perſonen verletzt worden ſeien. Mexikaniſche Truppen im Kampf mik Banditen. Außer der Bekämpfung des Cedillo⸗Aufſtandes macht auch die Unterdrückung des Bandenunweſens der mexikani⸗ ſchen Regierung ſtark zu ſchaffen. So mußten in den letzten Tagen Bundestruppen mehrfach gegen Banditenſcharen eingeſetzt werden, die die nach den Vereinigten Staaten führenden Eiſenbahnlinien beunruhigten. Nach mehr⸗ tägiger Verfolgung wurde eine Bande in der Nähe von Atotoniledo im Staat Guanajuato aufgerieben. Eine andere Bande, die zwiſchen Nopala und Puntal einen Zug beſchoſ⸗ ſen hatte, wurde zerſtreut. Berner Waffenſchmuggelprozeß Die Zuſtände an der Pyrenäengrenze Bern, 9. Juni. Im Berner Waffenſchmuggelprozeß, der wegen der großen Zahl der in ihn verwickelten Perſonen— 22 Angeklagte, darunter 3 Spanier, ſtehen vor Gericht— und wegen der Menge der beſchlagnahmten bzw. bereits nach Spanien verſchobenen Waffen ſtarkes Aufſehen erregt, machte der Staatsanwalt intereſſante Ausführungen über die Zuſtände an der franzöſiſch⸗rotſpaniſchen Grenze. In ſeiner Anklagerede ſtellte der Staatsanwalt zunächſt feſt, daß die geſchmuggelten Waffen ſämtlich nach Perpignan und Narbonne gegangen ſeien, alſo nach Städten, die ſich in der Nähe der franzöſiſch⸗rotſpaniſchen Grenze befinden; Narbonne ſei außerdem der Wahlkreis Leon Blums, wo ſich nicht nur Flüchtlinge, ſondern auch Spione und Funktio⸗ näre aus Spanien aufhielten. Die Angeklagten hätten ge⸗ wußt, daß die Waffen nach Rotſpanien gingen. Sie ſeien ſämtlich zu beſtrafen. Auch die Spanier, die die Gaſtfreund⸗ ſchaft der Schweiz genöſſen, ſtänden unter ſchweizeriſchem Geſetz. Der Staatsanwalt ſtellte dann die Strafanträge, die bis zu fünf Monate Gefängnis vorſehen. Die Chaco⸗Konferenz ergebnislos? Paraguay und Bolivien von neuem kriegsbereit. Buenos Aires, 9. Juni. Die Zuſammenkunft der neu⸗ tralen Delegierten der Chaco⸗Konferenz mit der Delegation Paraguays am Mittwoch iſt anſcheinend ergebnislos ver⸗ laufen. Es wurde kein Bericht über die Beſprechungen aus⸗ gegeben und auch keine neue Sitzung anberaumt. Angeblich ſoll die paraguayaniſche Delegation ihre Regierung in Aſuncion nochmals um Anweiſungen erſucht haben. Die Antwort ſtehe noch aus. Das endgültige Scheitern der Kon⸗ ferenz wird in unterrichteten Kreiſen als wahrſcheinlich be⸗ trachtet. Man verweiſt auch darauf, daß ſowohl Paraguay wie Bolivien gegenwärtig ſtärker gerüſtet ſeien als zur Zeit des Chaco⸗Krieges. Nach Meldungen aus Aſuncion wird dort der ehemalige Kommandeur des paraguayaniſchen Heeres im Chaco⸗Feld⸗ zug, General Eſtigarribia, erwartet, der als Botſchafter Paraguays in Waſhington tätig iſt. Keine Luſtpatrouille geplant Eine engliſche Richkigſtellung. London, 10. Juni. An zuſtändiger engliſcher Stelle wurde erklärt, daß die Berichte, denen zufolge England an die Schaffung einer Luftpatrouille zur Verhinderung der Bombardierung briti⸗ ſcher Schiffe denke, gegenwärtig jeder Grundlage entbehr⸗ ten. Man äußert ſich in London nicht darüber, mit welchen Maßnahmen ſich die engliſche Regierung beſchäftigt. um der beiſchedigung britiſcher Schiffe in ſpaniſchen Häfen vorzu⸗ eugen. Außenminiſter Lord Halifax, der die Frage mit ſeinen Sachverſtändigen weiter prüft, hat, wie von gutunterrich⸗ teter Seite verlautet, ein langes Telefongeſpräch mit Mini⸗ ſterpräſident Chamberlain gehabt, der ſeine Pfingſtferien in Hampſhire verbringt. In dem Geſpräch ſöll zwiſchen den beiden Staatsmännern die jüngſte Entwicklung eingehend beſprochen worden ſein. Pikrinſäureexploſion an der Grenze Ein Greis von den Gasſchwaden überraſchf. Paris, 9. Juni. Wie Havas meldet, explodierten infolge der außergewöhnlichen Hitze auf dem Bahnhof Pierrefitte im Departement Obere Pyrenäen 100 auf einem Güterwa⸗ en befindliche Flaſchen mit Pikrinſäure. Die Bahnange⸗ tellten und arbeiter ſowie die Bewohner der anliegenden Häuſer flüchteten panikartig vor den ausſtrömenden gifti⸗ gen Gaſen. Ein 72jahriger Mann, der in ſeinem Haus von den Gasſchwaden überraſcht wurde, kam ums Leben. Im Anſchluß an dieſen Bericht wirft das Deutſche Nach⸗ richtenbüro die Frage auf, was die Pikrinſäure, die be⸗ kannklich in erſter Linie zur Füllung von Granaken Ver⸗ wendung findet, auf dem kleinen Pyrenäenbahnhof Pierre⸗ fitte zu ſuchen habe. Man enkſinne ſich einer kürzlichen Meldung der„Ackion Francaiſe“ aus der ſüdfranzöſiſchen Stadt Tarbes, daß von dork aus käglich zahlreiche Muni⸗ tion durch das Aure⸗Tal in den Abſchnikt von Bielſa an die 43. rofſpaniſche„Diviſion“ geliefert worden ſei und denke ferner an den merkwürdigen Aufruf des„Populaire“, dieſe 43. Diviſion zu„adopkieren“. Schiffe durch Bomben getroffen Luftangriffe auf engliſche und franzöſiſche Dampfer. London, 9. Juni. Die Londoner Zeitungen berichten von einem neuer⸗ lichen Luftangriff auf ein engliſches Schiff im Hafen von Caſtellon nördlich von Valencia. Darnach ſoll der eng⸗ liſche Dampfer„Iſidora“ von einer Luftbombe getroffen worden ſein, die den Maſchinenraum zerſtörte. Perſonen ſind hierbei nicht verletzt worden. Der britiſche Zerſtörer „Vanoc“, der Alicante anlief, iſt noch am gleichen Abend aus dem Hafen ausgelaufen. Nach einer Reutermeldung iſt der franzöſiſche Dampfer „Brisbane“ in der Nähe des Hafens von Denig ebenfalls von Brandbomben getroffen worden. Das Schiff ſoll um Mitternacht noch gebrannt haben. Der an Bord des Schif⸗ fes befindliche englische Nichteinmiſchungs⸗Beobachter Jo⸗ nes ſei zugleich mit fünf Mitgliedern der Beſatzung getötet worden. Geuſationsprozeß in London Lord Nuffields Entführung vor Gericht London die b die Entführung des bekam field verſucht zu haben. ſie Lord Nuffield aus 1 1 SS Juni. In Oxford Perücken Schnurrbärte und Boldzahnimitationen beſorgt. Dieſe Geſchichte begegnet in der Londoner Oeffentlichkeit falſche größtem Intereſſe. Die Zeitungen melden den Prozeßbeginn in Rieſenüberſchriften. Die Anteilnahme der dHeffentlichkeit iſt umſo verſtändlicher, als Lord Nuffield nicht nur zu den reichſten Leuten des Landes zählt, ſondern auch es der be⸗ kannteſten Perſönlichkeiten des öffentlichen Leb iſt. Der Giſtmordprozeß in Lüttich Witwe Becker legt ſich aufs Leugnen.— Rieſige Schulden der Angeklagten. Im Giftmordprozeß von Lüttich, der unter gewaltigem Publikumsandrang fortgeſetzt wird, würde ein eingehendes Verhör der Witwe Becker vorge⸗ nommen. Die Angeklagte, die alle Fragen mit größter Ge⸗ ſchicklichkeit beantwortet und für alle Beſchuldigungen eine Ausrede findet, wird u. a. darüber vernommen, wie ſie in den Beſitz der großen Menge des von ihr benutzten Giftes gelangt iſt. Ihre Behauptungen, das Präparat gegen ihre Herzbeſchwerden von einem Arzt verſchrieben und von einem Apotheker ausgehändigt bekommen zu haben, wer⸗ den vom Gericht widerlegt. Eine gewiſſe Frau Daumens, der die Angeklagte einen Teil des Giftes gegeben haben will, konnte trotz aller polizeilichen Nachforſchungen weder in Belgien noch in Holland ermittelt werden. Im weiteren Verlaufe des Verhörs kommt der erſte Mordfall, der Tod der 48jährigen Frau Gaſtadot im März 1933 zur Sprache Dabei zeigt ſich, daß eines der Beweisſtücke aus den Gerichtsakten ſpurlos verſchwunden iſt. Der Mann des Opfers, ein Angehöriger der Lütticher Geheimpolizei, lebte längere Zeit in enger Freundſchaft mit der Witwe Becker, die dann eines Tages die Beziehun⸗ gen zu ihm abbrach und heute behauptet, daß dieſer aus Rache für das abgebrochene Liebesverhältnis ſie angezeigt habe. Die Zeugenaussagen haben ergeben, daß die Witwe Becker ein ſehr liederliches Leben geführt hat und hohe Schulden machte. Im Jahre 1935 hatte ſie bei verſchiedenen Leuten Schulden über 400000 Franken. Die Anklage ſagt bekanntlich, daß die Witwe ihre Opfer umgebracht habe, um ſich in den Beſitz von Geldmitteln und Wertſtücken zu ſetzen. Brüſſel, 9. Juni. A νν S cανν= 2 che ſchnell, und als die Flaſche zu beſtellte er eine neue. Er verſtand von Sörrenſen trank Ende war, Wein nichts. Ein vernünftiger Weintrinker hätte ſich in ſeiner Lage einen leichten ſpritzigen Moſel beſtellt, aber Sörrenſen wollte einen roten Wein und er wollte einen guten Wein und Preiſe ein. So trank er einen ſchweren Burgunder, den er voll⸗ kommen ungewohnt war. Der Trainer der Mannſchaft hatte ihm Vorwürfe machen wollen, aber er tat es nicht, ſondern nahm ſich Sörrenſen vor. „Mein Junge,“ ſagte er,„trink heute ruhig deinen Wein! Wir haben ja noch eine Reihe Tage Zeit bis zum Spiel! Aber das verſprichſt du mir: die letzten drei Tage vor dem Spiel.“ „Aber Ingles!“ entgegnete Sörrenſen unwirſch.„Du kennſt mich doch! Ich trinke wenig! Heute mal! Das iſt eine Ausnahme! Ich habe mich geärgert... Von morgen ab gilt dein Kommando wieder!“ „Einverſtanden! Wer hat dich denn geärgert?“ „Dieſer Wendt! Du kennſt ihn, den Rechtsaußen, der mein ſpezieller Gegner im Länderkampf ſein wird!“ „Ah... ich verſtehe! Rivale in deinen Bewerbungen um Miß Sutter!“ „Ja!“ „Haſt du wirklich ernſte Abſichten, heiraten?“ „Ja! Habe ich! Iſt ſie nicht ſchön?“ „Ja, das iſt ſie ſchon, aber. ich weiß auch, daß du an deine Heimat gebunden biſt! Schon durch die Be⸗ ſitzungen und Geſchäfte deines Vaters!“ 3 taxierte ihn nur nach dem Miß Sutter zu —„ 5— „Oh, Miß Jane würde nach Oslo überfiedeln!“ ſagte Sörrenſen ſchnell.„Ich habe mal auf den Buſch geklopft und da hat ſie es mir geſagt!“ „Dann wünſche ich dir Hals⸗ und Beinbruch, mein Junge!“ * Es kam in dieſer Nacht noch zu einer ſcharfen Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen Zendt und dem angetrunkenen Sörrenſen, der nicht viel vertragen konnte. Im kleinen Geſellſchaftszimmer ſtießen die beiden Männer zuſammen. Sörrenſen hatte Wendt in der Bar mit Vorwürfen überſchüttet. Wendt ſah, daß er nicht ganz nüchtern war und ergriff ihn am Arm. „Kommen Sie hinüber! Was Sie mir zu ſagen haben, das brauchen nicht andere hören!“ ſagte er ruhig und Sörrenſen folgte ihm auch willig. Als ſie eben allein waren, legte er abermals los. Wendt verſtand kein Wort, denn Sörrenſen bediente ſich des Norwegiſchen und ſprach ſeine Mutterſprache zudem ſo ſchnell, daß es unmöglich war, etwas zu ver⸗ ſtehen. „Mr. Sörrenſen,“ ſagte Udo ruhig, ſich der eng⸗ liſchen Sprache beds:: ad,„ich verſtehe kein Wort! Bitte ſprechen Sie langſam und engliſch, damit ich Ihnen antworten kann.“ Seine Ruhe wirkte. Sörrenſen nahm ſich zuſammen. „Ich will nicht, daß Sie daß... ich ich liebe .. Jane! Und Sie ſollen Jane in Ruhe laſſen!“ „Sie haben kein Recht, ſo zu ſprechen! Jane hat über ihr Herz zu beſtimmen!“ „Sie... lieben Jane?“ Wendt. f „Sie ſollen Jane in Ruhe laſſen!“ „Das tut mir leid! Ich.. werbe um Jane, wie Sie! Die Entſcheidung liegt bei ihr!“ Plötzlich öffnete ſich die Tür und Jane erſchien. Mabel hatte ſie benachrichtiat. Sörrenſen ſah angſtvoll auf Sie kam näher und atmete auf, denn die beiden Männer ſchienen ganz ruhig zu ſein. „Ich bin froh!“ ſagte ſie lächelnd.„Mabel ſagte mir, daß ſich die Herren gezankt hätten!“ „Männer zanken ſich nicht, die ſtreiten höchſtenz miteinander!“ gab Udo ruhig zurück.„Aber es iſt gut, daß Sie kommen, Miß Jane! Sie haben in dieſer Schickſalsſtunde das Wort!“ „Ich?“ i „Ja! Mr. Sörrenſen.. und ich.. wir.. lieben Siel Wir haben uns darüber ausgeſprochen und ſind uns übereingekommen, Sie zu bitten, ſich zu entſcheiden!“ Jane kämpfte um ihre Faſſung.„Wie ſoll ich das verſtehen?“ Udo behielt ſeine heitere Ruhe.„Als gemeinſame Werbung zweier junger Männer, von denen jeder den Wunſch hat, Sie heimzuführen! Entſcheiden Sie ſich wem wollen Sie Ihre Hand geben?“ a Jane bezwang mühſam die Aufregung. Dann blickte ſie in das trotzige Geſicht Sörrenſens und in die klaren, charaktervollen Züge Udo Wendts. Und dann lächelte ſie wie Mona Liſa. „Dem Sieger ſoll meine Hand gehören!“ ſagte ſie ſchnell und reckte ſich. „Dem Sieger!“ ſagten beide Männer überraſcht. „Ja! Dem Sieger! Dem Manne, der in dem Kampf am kommenden Sonntag der Beſſere iſt, dem will ich angehören!“ f Die beiden Männer ſahen ſich an. Ich kann nicht anders entſcheiden!“ fuhr Jane fort. „Sie Mr. Sörrenſen.. Sie Mr. Wendt.. find beide Männer, die die beſte Frau wert ſind. Ich wüßte nicht, wie ich wählen ſollte.“ In Sörrenſens Augen flammte es übermächtig auf. Er ergriff Janes Hand und rief heiſer:„Ich werde Sie mir erkämpfen, Jane!“ „Oder ich!“ entgegnete udo ruhig.. nim natic juge! mit oder der im dieſe Entſe Juge ſein, hierb junge gerad noch des Raun was könne zu f Weſe. Grun und unſer Uns Baun forme nicht Schul Die 6 faſſen wurde ſchaff natio keines ſollen Jugen große Sie s und Wolf ſo ſck Schup eine ö ge n. Karl nach gefun lehtzu haber ſchlag . ſikf vom Reich Minif ſten nehm Prof hard huliez 0 Bod bock boot Schw ſchließ der 9 er ſic Aus dem badiſchen Lande. Oen ſpäteren Generationen erbaut 1 Das Heim der Hitlerjugend ſoll Ewigkeitsbeſtand haben. Am 12. Juni werden bekanntlich im ganzen Reich 150 HJ⸗Heime durch den Reichsjugendführer ihrer Be⸗ ſtimmung übergeben. Auch in Baden erfolgt die Grundſtein⸗ legung zu 10 HJ⸗Heimen, während weitere Bauten in Die Forderung des Reichsjugendführers 1937„Schafft uns Heime!“ verhallte nicht ungehört. nimmt Geſtaltung an im Dienſte der Erziehung unſerer nationalſozialiſtiſchen Jugend heute und in aller Ewigkeit. Man hat vielfach nicht verſtanden, warum die Hitler⸗ jugend nicht mit alten Gebäuden, mit leerſtehenden Schulen, mit Gemeindehäuſern, Gaſtwirtſchaften uſw. zufrieden iſt, oder warum z. B. die Räume für die Jungen und Mädel der Gemeinde nicht im Dachgeſchoß des Spritzenhauſes oder im Keller der Schule liegen ſollen. Grundſfätzlichkeit dieſer Forderung verlangt eine klare Stellungnahme und Entſcheidung. Jede Weltanſchauung hat ſich bisher ihrer Art gemäße Jugenderziehung wollen, ſo muß diefe auch wirklich total ſein, d. h. ſich auf alle Lebensgebiete erſtrecken. Wir wollen hierbei nicht vergeſſen, welch gewaltigen Einfluß auf den jungen, alſo wachſenden und ſich entwickelnden Menſchen gerade der Raum hat. Warum ſtehen wir denn heute noch bewundernd und ergriffen in den gewaltigen Domen des Mittelalters? Weil der dort geſchaffene und geſtaltete Raum uns packt und uns etwas ſpüren läßt von dem, wir nicht ſehen, ſondern nur glauben und fühlen nen. So iſt es auch der Sinn unſeres Bauens, Räume zu ſchaffen, die Ausdruck unſerer Haltung und unſeres Peſens ſind. So wird auch durch dieſe Feierräume, deren Grundſteine am 12. Juni gelegt werden, die Tiefe der Idee und des Glaubens ziehen. Hier ſoll den Generationen nach unſerer Zeit das Bild des Mannes lebendig werden, der uns heute Inhalt unſeres Schaffens iſt. Bauwerke geſchaffen. Ebenſo ſchufen ſich die Erziehungs⸗ formen jeder Zeit ihre Räume. Die Kirche an ſich iſt heute nicht denkbar ohne ihre äußere Erſcheinungsform, die Schule kann ſich niemand ohne Schulgebäude vorſtellen. Die Erziehungsaufgabe dee Hitlerjugend iſt nun derart um⸗ faſſend und vielſeitig, daß es zur dringenden Notwendigkeit wurde, ſowohl neuartige als auch zweckmäßige Räume zu schaffen. Unſere Heime, die wir jetzt in den erſten Jahren des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland bauen, können daher keineswegs als reine Zweckbauten angeſehen werden. Sie ſollen von nun an Generation um Generation der deutſchen Jugend als die Stätte dienen, in der ſie zuerſt an die große Idee des Nationalſozialismus herangeführt wird. Sie ſollen vor allem aber auch Zeugen ſein für die Kraft und den Glauben der erſten Jahrgänge der Jugend Adolf Hitlers. Dies iſt aber nicht zu erreichen durch den Umbau noch ſo ſchöner alter Gebäude, vielweniger durch Ausbau von Schuppen und Scheunen. Eine neue Idee fordert hier eine neue ihr arteigene Form. Wenn wir eine totale 8 Pforzheim.(Seinen Verletzun gen erle⸗ 0 gen.) Wie kurz berichtet, wurde der Kraftwagenhändler Kar! Volz aus Huchenfeld bei Pforzheim auf der Straße nach Hamberg mit einem lehensgefährlichen Schädelbruch auf⸗ gefunden. Der Verunglückte iſt nunmehr ſeinen ſchweren Ver⸗ lehtzungen erlegen, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu gaben. Die Leiche wurde von der Staatsanwaltſchaft be⸗ ſchlagnahmt. () Donaueſchingen.(das Oberrheiniſche Mu⸗ ſikfeſt.) Zum Oberrheiniſchen Muſikfeſt, das in den Tagen vom 10. bis 12. Juni in Donaueſchingen ſtattfindet, haben Reichsſtatthalter und Gauleiter Robert Wagner und Kultus- miniſter Dr. Wacker ihr Erſcheinen zugeſagt. Von Komponi⸗ ſen und bekannten Muſikſchriftſtellern werden am Feſt teil⸗ nehmen: Prof. Julius Weismann, Prof. Franz Philipp, Prof. Wilhelm Maler, Helmut Degen, Gerhard Maaß, Eber⸗ hard Ludwig Wittmer, Albert Moeſchinger⸗Baſel, Dr. Cher⸗ huliez⸗Zürich, Dr. Walter Dirks⸗Frankfurt. N (—) Konſtanz.(Rehbock durchſchwimmt den Bodenſee.) Dieſer Tage ſtürzte im Freibad Horn ein Reh⸗ god in den Bodenſee und ſchwamm, wie von einem Ruder⸗ boot aus beobachtet wurde, bis etwa 200 Meter vor das Schweizer Ufer. Dort drehte das Tier wieder um und erreichte ſchließlich frierend und ſchlotternd das Land. Willig ließ ſich der Rehbock von den herbeigekommenen Menſchen halten, bis er ſich von ſeiner Müdigkeit erholt hatte. Zehn Jahre Badiſcher Brucknerbund Freiburg. Der Badiſche Brucknerbund beging den Tag eines 10jährigen Beſtehens am 8. Juni in Freiburg, wo er nen Sitz hat. Bei einem Feſtaktk im Kleinen Haus der Städtiſchen Bühnen hieß Bürgermeiſter Dr. Hofner die Brucknerfreunde im Namen der Stadt willkommen. Anter ihnen befand ſich auch Profeſſor Trittinger, der Leiter des Brudnerfeſtes 1939 in Linz a. D., der zugleich als Vertreter des Gauleiters des Gaues Oberdonau anweſend war. Der Zedner gab einen Nückblick auf das Wachſen der Bruckner⸗ bewegung und gedachte dabei des Brucknerfeſtes 1935 in Frei⸗ gurg, wo zum erſten Male ſämtliche ſymphoniſchen Werke Brudners dargeboten wurden. Dieſes Feſt habe eine ſtarle Aisſtrahlung nach dem Ausland gehabt und insbeſondere das Brucknerfeſt in Zürich 1936 ſei auf dieſe Anregung zurückzu⸗ führen geweſen. Inzwiſchen iſt Bruckner dank der Initiative Führers in die Walhalla bei Regensburg eingezogen. Der Vorſitzende der Ortsgruppe Freiburg, Profeſſor Zöllner, ſprach für den Vorſtand des Brucknerbundes. Den Jeſtvortrag hielt der Vorſitzende des Badiſchen Bruchner⸗ bundes Profeſſor Dr. Grüninger ⸗ Weinheim. Er ſchil⸗ derte die Eindrücke, die er von Jugend auf von Bruckners Muſik empfing und erläuterte die Geſchichte des Bundes. Allein in Baden ſind im Laufe der zehn Jahre ſechs Bruck⸗ nerfeſte geweſen, einſchließlich des Fülten das im Herbſt in annheim noch ſtattfindet. So entſtand eine große Ge⸗ meinde, die ſich aber nicht abſchließen will, ſondern jeden will⸗ Sie 8 Die zommen heißt, der zur Verlebendigung der Brucknerbewe⸗ gung beach, oder 5 Weg zu dem Meiſter findet. Sein a ſoll Kulturgut des Volkes werden, weil es uns ſtarke feliſche Werte vermittelt; es offenbart ſich in ihm, was deut⸗ ſcer Geiſt zu ſchaffen vermag. f Der Feſtakt wurde geſchloſſen mit dem Adagio aus 17 5 Streichquintett von Bruckner, das die Kammermuſilkverein gung des Städtiſchen Orcheſters spielte. Am Abend fand im Großen Haus der Städtiſchen Bühnen ein Feſtlonzert ſtatt, dem unter Leitung von Generalmuſikdirektor Vondenho der Orcheſtertücke don Brucker und die 5. Symphonie in * Arfaſſung aufgeführt wurden. 5 a unzähligen Gemeinden bereits in ihrer Planung feſtliegen. am Neujahrstag 1 — Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Gegen einen Straßenbaum ge⸗ rannt.) Gegen 1 Uhr nachts fuhr ein Kraftwagenführer aus Ludwigshafen⸗O ggersheim auf der Straße von Max⸗ ecsheim gegen einen Straßenbaum. Der Per⸗ jonenkraftwagen wurde dabei vollſtändig zertrümmert und in das Ackerfeld geſchleudert. Der Kraftfahrer blieb mit ſchwe⸗ ren Verletzungen am Kopfe, an der rechten Bruſtſeite, am rechten Knie und an der linken Hand unter den Trümmern liegen. Er wurde von der Sanitätskolonne der Berufsfeuer⸗ wehr in das Städtiſche Krankenhaus nach Ludwigshafen ver⸗ bracht. Germersheim.(Tod durch Abſtur z). Am Mittwoch vormittag verunglückte der 31jährige Elektromeiſter Franz Mayer auf der Arbeitsſtelle im Reichsbahngelände durch Abſturz tödlich. Der Verunglückte war jung verheiratet. Pirmaſens.(Die Abſchaffung der Straßen⸗ bahn.) Bekanntlich hat die Stadt Pirmaſens vor einiger Zeit die ſpätere Beſeitigung der ſtädtiſchen Straßenbahn und ihre Erſetzung durch elektriſche Oberleitungs⸗Omnibuſſe be⸗ ſchloſſen. Vexſchiedene Straßenbahnerweiterungen in 1 dein Verkehr nicht erſchloſſene Stadtteile ſind aufgrund dleſeg Beſchluſſes bereits fallen gelaſſen worden. Nun beginnen im Stadtbereich die erſten Arbeiten. Es werden die filr di⸗ Omnibuſſe notwendigen Oberleitungen gelegt. Der Elektro⸗ oberleitungs⸗ Omnibusverkehr wird vor allem die Stadtrand⸗ ſtedlun. und die Außenteile des Stadtgebietes an dieſe heran⸗ rücken. Bis 1. Februar 1939 ſollen ſämtliche Vorarbeiten be⸗ endet und die erſten Omnibuſſe geliefert ſein, ſodaß zu dieſem Zeitpunkt der Verkehr aufgenommen werden kann. Bergzabern.(Aus dem fahrenden Zug 9** [prungen). Der zehnjährige Sohn des Kaminkehrermei⸗ ſters Roſſel von hier verunglückte ſchwer, als er aus den! Zug Bergzabern—Winden ſprang. Er hatte eine Karte nack Kapellen gelöſt und wollte dort ausſteigen. Da der Zug 155 nicht hielt, ſprang er kurzerhand ab. Dabei fiel er ſo unglück⸗ lich, daß ex mit einem ſchweren Schädelbruch und anderen ſchweren Verletzungen liegen blieb. Er wurde ins Kranken⸗ haus Landau verbracht. Laſtkraftwagen gegen Reiſeomnibus Homburg. Durch den bodenloſen Leichtſinn eines Laſt⸗ kraftwagenfahrers wurde zwiſchen Homburg und Limbach in der Kurve ein ſchwerer Verkehrsunfall verurſacht. Die dortige Brücke über die Blies kann wegen Umbauarbeiten nur als Einbahnſtraße benutzt werden. Der aus Saar⸗ brücken ſtammende Laſtwagen wollte einen mit 26 Perſo⸗ nen beſetzten Reiſeomnibus aus Grünſtadt überholen und riß dabei dem Omnibus die ganze rechte Seite auf. Von den vier verletzten Inſaſſen mußte eine Frau in das Hombur⸗ ger Landeskrankenhaus eingeliefert werden Der Laſtkraft⸗ wagen wurde beſchlagnahmt. In den Straßengraben gefahren Stambach(bei Pirmaſens). Auf dem Stambacher Werk geriet ein in Richtung Pirmaſens fahrender Laſtwagen beim Ausweichen vor einem entgegenkommenden Laſtzug ſo weit von der Straße ab, daß der Wagen gegen einen Baum rannte und böllig zertrümmert wurde. Der Führer des Wagens, der in den 30er Jahren ſtehende Wilhelm Wein⸗ gart aus Webenheim und ſein Beifahrer Robert 1 aus Ludwigshafen flogen durch die Windſchutzſcheibe au die Straße. Zwei Bäckergeſellen, und zwar Paul Fickert und Max Weixeldorf aus Mannheim, die unterwegs aufgeſtie⸗ gen waren, fielen in den Straßengraben. Der Fahrer Wein⸗ gart erlitt Prellungen und Quetſchungen, außerdem wurde ihm der kleine Finger der rechten Hand abgeriſſen. Robert Ludwig zog ſich ſchwere Geſichtsverletzungen und Stau⸗ chungen im Genick zu. Fickert wurde mit einer ſchweren Ge⸗ hirnerſchütterung und Weixeldorf mit äußeren Verletzungen und Verletzungen im Kreuz aufgefunden. Sämtliche Ver⸗ letzte wurden ins Zweibrücker Krankenhaus eingeliefert. Drei kleine Kinder verloren den Ernährer. — Kemmeten, Kr. Oehringen. In ſpäter Nachtſtunde waren zwei junge Burſchen aus Künzelsau in angetrunkenem Zuſtande nach Kemmeten gekommen, um hier noch ein Mäd⸗ chen zu beſuchen. Dabei machten ſie ſich vor dem Hauſe des Bauern Fr. Abel in lärmender Weiſe bemerkbar. Abel gin auf die Straße, um die Burſchen zurechtzuweiſen. Dab wurde er von einem der beiden Störenfriede niedergeſtochen. Der ſchweren Verletzung, einem Lungenſtich, iſt Abel erlegen. Der Mann ſtand erſt im 30. Lebensjahr und hinterläßt eine Frau und drei kleine Kinder. Chronik der ſchweren Anfälle — Balingen. Auf der Straßenkreuzung der Reichsſtraße 27 mit der Balinger Ausfallſtraße nach Ebingen ſtieß ein aus Schopfheim in Baden ſtammendes Motorrad mit einem Perſonenkraftwagen aus Tieringen zufſammen. Der Zuſam⸗ menprall war ſo heftig, daß der 25jährige Lenket des Mo⸗ torrads auf der Stelle tot war. Die AUnterſuchung der Schuldfrage ergab, daß der Motorradfahrer zu raſch gefah⸗ ren war, während oer Kraftwagenlenker das Vorfahrtsrecht des Motorradlers nicht beachtet hatte. 5 — Ludwigsburg. Früh gegen 8 Uhr ereignete ſich bei der Ortskrankenkaſſe Ludwigsburg ſchon wieder ein Verkehrs⸗ unfall, bei dem ein Motorradfahrer aus Kopenweiler ſchwer verletzt wurde; dieſer überquerte die Kreuzung bei der Orts⸗ krankenkaſſe mit ziemlicher Geschwindigkeit und bemerkte zu ſpät, daß ſich von der Abelſtraße her ein Perſonenkraftwagen näherte. Ein Zuſammenſtoß ließ ſich nicht mehr vermeiden. Die Unterſuchung im Kreiskrankenhaus ergab, daß der Ver⸗ unglückte ſchwere Schnittwunden und eine Gehirnerſchütterung davongetragen hat. — Engelsbrand, Kr. Neuenbürg. Das Pferd eines Fuhr⸗ unternehmers ſcheute plötzlich und ging mit dem Wagen durch Ein zweijahriges Kind, das auf der Straße ſpielte, wurde von dem Gefährt überrannt. Mit ſchweren inneren Ver⸗ letzungen mußte es ins Krankenhaus übergeführt werden. — Baanong. Der 40jährige Rangieraufſeher Leonhard Reuther, der vor einigen Tagen von einem Güterzug über⸗ fahren und ſchwer verletzt worden war, iſt nunmehr im Krankenhaus geſtorben. Er hinterläßt eine Frau und ſechs Kinder. Durch ſchwere Verbrennung den Tod gefunden. — Bad mergentheim. In der Küche eines hieſigen Sanatoriums war die 26jährige Luiſe Dürr aus Elpersheim damit beſchäftigt, Geflügel über einer amme an⸗ dorf nach Oe S zubraten. Dabei fiel der Behälter mu. dem Spiritus um. Die ſich raſch ausbreitenden Flammen ergriffen das Mäd⸗ chen, das als lebendige Fackel ins Freie ſtürzte und in ſeiner Todesangſt laut um Hilfe rief. Obwohl es ſich ſofort im Graſe wälzte um die Flammen zu erſticken, mußte es mit lebensgefährlichen Verkrennungen am ganzen Körper in das Krankenhaus eingelieſer! werde, Dart ilt es inzwiſchen unter furchtharen Schmerzen geſtorben. 8 5 nungsgemäß auszuweiſen. Nueudcliau Aufruf der Kreisfrauenſchaftsleiterin, Pgn. Luiſe Drös, Mannheim. Fünf Jahre nationalſozialiſtiſche Führung und Er⸗ ziehung haben im Verein mit der Werbetätigkeit des RSB und der Aufklärungsarbeit der Preſſe es fertig gebracht, daß mit wenigen Ausnahmen wohl das ganze deutſche Volk die Ziele des RB kennt und ſie unterſtützt. Jede Volksgenoſſin möge für ſich und ihre Angehörigen die Beſchaffung der Volksgasmaske VM37 ſich ernſtlich an⸗ gelegen ſein laſſen und auch dieſes Opfer freudig auf ſich nehmen. Nur VM 37 bietet im Ernſtfall vollen Schutz. Von allen Frauen der NS⸗Frauenſchaft des Kreiſes Mannheim erwarte ich, daß ſie ihre Pflicht tun, indem ſie auch hier den anderen Volksgenoſſinnen mit gutem Beiſpiel vorangehen. Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei NoS⸗Frauenſchaft, Kreisleitung Mannheim. Ausſtellung„Koſtbarkeiten des Kupferſtichkabinetts“ in der Städt. Kunſthalle. Die Ausſtellung„Koſtbarkeiten des Kupferſtichkabinetts“, die von mehr als 5000 Volksgenoſſen beſucht wurde, iſt nur noch bis einſchließlich Sonntag,, den 12. Juni, geöffnet. Da eine nochmalige Verlängecung ausgeſchloſſen iſt, bietet ſich alſo die letzte Gelegenheit, einen umfaſſenden Ueber⸗ blick über die Vielſeitigkeit des Kupferſtichkabinetts zu ge⸗ winnen. Am Samstag, den 11. Juni, 15.30 und Sonntag, den 12. Juni, 11 Uhr, finden letzten Führungen ſtatt. Vom Mittwoch, den 15. Juni ab, werden die Schätze Kupferſtichkabinetts im Leſeſaal(Eingang Roonſtraße gegen⸗ über dem Gymnaſium) während der Oeffnungszeiten der Bibliothek(Dienstag bis Freitag von 1013, 1517, und 19.30— 21.30 Uhr; Samstag von 10—13 und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—13 Uhr) der allgemeinen Benutzung zugänglich ſein. des „ i Malionaltheater Mannheim. Am Samstag zum Ge⸗ burtstag von Richard Strauß und zugleich als letzter(15. Abend) des Zyklus“ zeitgenöſſiſcher Dichter und Komponiſten „Der Roſenkavalier“. Muſikaliſche Leitung: Ernſt Cremer; Regie: Helmuth Ebbs.— Am Sonntag, 12. Juni, wird die erfolgreiche Operette„Wenn Liebe befiehlt“ von Joſeph Snaga unter der muſikaliſchen Leitung von Karl Klauß und i der Regie von Curt Becker⸗Huert im Nationaltheater wie⸗ derholt.— Im Neven Theater im Roſengarten wird Lup⸗ wig Thoma's Komödie„Moral“ in der Inszenierung von Rudolf Hammacher gegeben. * —. Religiöſes Bekenntnis und Standes amk. Das neue Familiengeſetz beſtimmt u. a.:„Das religiöſe Bekenntnis wird, ſoweit eine rechtliche Zugehörigkeit zu einer Relj⸗ gionsgeſellſchaft oder Weltanf auungsgemeinſchaft beſteht, nach dieſer Zugehörigkeit bezeichnet. Perſonen, die einer Re⸗ ligionsgeſellſchaft oder Weltanſchauungsgemeinſchaft nicht angehören, können in den Perſonenſtandsbüchern nur als oltgläubig oder glaubenslos bezeichnet werden. Der Wech⸗ 0 des religiöſen Bekenntniſſes kann bei Perſonen, die einer teligionsgeſellſchaft oder Weltanſchauungsgemeinſchaft an⸗ gehört haben, nur ae werden, wenn der Austritt aus der Religionsgeſellſchaft oder Weltanſchauungsgemein⸗ ſchaft nachgewieſen wird. Ebenſo kann der Eintritt in die Religionsgeſellſchaft oder Weltanſchauungsgemeinſchaft nur eingetragen werden, wenn der Eintritt nachgewieſen wird. Die frühere Zugehörigkeit zu einer jüdiſchen Religionsge⸗ meinſchaft wird vermerkt.“ — Abfindung bei militäriſchen Uebungen. Vom 1. April 1938 ab erhalten die zur Ableiſtung von Uebungen einbe⸗ rufenen Unteroffiziere und Mannſchaften des Beurlaubten⸗ ſtandes, ſoweit ſie zum Frontdienſt(Waffendienſt) einbe⸗ rufen ſind, einen beſonderen Zuſchuß von täglich 9.25 Mark; ausgenommen hiervon ſind die zur Ergänzungs⸗ grund⸗ und zur Ergänzungsfach⸗ oder ſonderausbildung einberufenen Kurzdienenden. Werden die Einberufenen in 1 Reſerpe⸗ uſw. Verbänden zuſammengefaßt, ſe ind hiervon 0.15 Mark zur 1 e der rmachts⸗ verpflegung einzubehalten und den erpflegungsmitteln des Verbandes zuzuführen. Der Reſt iſt bar guszuzahlen. Erfolgt die Beorderung zur aktiven Truppe, ſo wird der ganze Betrag in bar ausgezahlt. — Die Anzeige eines Sterbefalles. eines Sterbefalles ſoll der Anzeigende nach Möglichkeit die Geburtsurkunde des Verſtorbenen, und falls er ver⸗ heiratet war, auch ſeine Heiratsurkunde vorlegen, Bei der Anzeige Ausweis beim Kauf parteiamtl. Gegenſtände. In den Kreiſen der Verbraucherſchaft herrſcht noch viel⸗ fach Unklarheit darüber, unter welchen Vorausſetzungen der Einzelhandel parteiamtliche Gegenſtände verkaufen darf, da in ſolchen Fällen, in denen ſich der betreffende Kauf⸗ mann an die beſtehenden Richtlinien hält, häufig der Vorwurf einer kleinlichen Auslegung eventuell vorhandener Anordnungen erhoben wird. Daß ein ſolcher Vorwurf durchaus ungerechtfertigt iſt, ergibt ſich aus der ſchon ſeit einigen Jahren beſtehenden Anordnung der Reichs⸗ zeugmeiſterei München, die folgenden Wortlaut hat: Die Abgabe parteiamtlicher Gegenſtände darf nur dann erfolgen, wenn der Käufer durch Vorzeigen eines Ausweises beſtätigt, daß er als Mitglied der NSDAP oder einer ihrer Glie⸗ derungen bezugsberechtigt iſt. Dieſer Ausweis iſt von den Käufern in allen Fällen vor Abgabe parteiamtlicher Gegen⸗ ſtände zu verlangen. Die Angehörige der Gliederungen der NSDAP ſind angewieſen, ihre Zugehörigkeitsausweiſe beim Kauf parteiamtlicher Gegenſtände vorzuzeigen. Wer nicht als Mitglied einer Gliederung der NS DA ſich aus⸗ weiſen kann, darf parteiamtliche Gegenſtände nicht erwerben. Da die Innehaltung dieſer Anordnung von Seiten der Reichszeugmeiſterei ſtreng nachgeprüft wird, muß der Jach⸗ einzelhandel ſelbſtverſtändlich auch die Verbraucherſchaft bitten, ſich beim Einkauf parteiamtlicher Gegenſtände ord⸗ Gedenktage: 1 1. Juni. a 1847 Der engliſche Seefahrer John Franklin auf einer Po⸗ larforſchungsreiſe geſtorben. 1859 Der öſterreichiſche Staatsmann Wenzel Fürſt von Metternich geſtorben. n 1864 Der Komponist Richard Strauß in München geboren 1916(bis 7. Auguſt) Beginn der Schlacht an der Strypa in Oſtgalizien. N Freiwillige für die Fliegertruppe Das Luftwaffengruppenkommando z gibt bekannt, daß im Frühjahr 1939 Einſtellungen von Freiwilligen bei der Fliegertruppe und bei der Luftnachrichtentruppe erfolgen. Einſtellungsgeſuche ſind zu richten an: a) für die Fliegertruppe: Fliegererſatzabtei⸗ lung 15 Neubiberg bei München, Fliegererſatzabteilung 25 Kaufbeuren im Allgäu. b) für die Luftnachrichtentruppe: Luftnach⸗ richtenabteilung 1/15 München, Luftnachrichtenerſatzabtei⸗ lung 2/15 Augsburg/ Pferſee. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Annahme für die Frühjahrseinſtellung 1939 bereits zum 5. 7. 1938 abgeſchloſſen wird und nach dieſem Zeitpunkt eingehende Meldungen nicht mehr berückſichtigt werden können. Für die Freiwilligenmeldung kommen in erſter Linie Angehörige einſchlägiger motortechniſcher Berufe in Frage wie Motorſchloſſer, Maſchinenſchloſſer, Klempner, Elektriker, Metaller, Flugzeugtiſchler, Flugzeughandwerker und ähn⸗ liche Berufe. Reichsbank im Zeichen des Feſtes Berlin. Der Reichsbankausweis vom 7. Juni 1938 weiſt einen Rückgang der geſamten Kapitalanlage um nur 85,5 auf 6665,4 Millionen Mark aus, ſodaß von der Ultimo⸗ ſpitze lediglich 10,3 v abgebaut werden konnten. Dieſe ge⸗ ringen Rückflüſſe ſind auf den ſtärkeren Geldbedarf zum Pfingſtfeſt zurückzuführen, zumal der vergangene Samstag Bankfeiertag war. Daneben dürften auch bereits Vorberel⸗ tungen auf den bevorſtehenden Steuertermin eine Rolle ge⸗ ſpielt haben. Im einzelnen haben in der Berichtswoche die Beſtände an Handelswechſeln und ⸗ſchecks um 66,5 auf 5765,9 Millionen Mark, an Lombardforderungen um 2,5 auf 54.3 Millionen Mark und an Reichsſchatzwechſeln um 16,7 auf 0,9 Millionen Mark abgenommen, diejenigen an deckungsfähigen Wertpapieren um 0,1 auf 544,6 Millionen Mark zugenommen. Die Beſtände an ſonſtigen Wertpapieren ſtellen ſich bei einer geringen Abnahme auf 299,7 Millionen Mark. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſam⸗ men ſind 133,3 Millionen aus dem Verkehr zurückgefloſſen. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 19,7 auf 1643, Millionen Mark zu. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf wird zum Ende der erſten Juniwoche mit 8169 Millionen Mark ausgewieſen gegen 8282 Millionen Mark in der Vor⸗ woche, 7837 Millionen Mark zum gleichen Vormonatster⸗ min und 6641 Millionen Mark zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Die Steigerung der IPgfigen Aktiven um 68,9 auf 1269,6 Millionen Mark iſt mit dem Rückfluß von Ren⸗ tenbankſcheinen, der Inanſpruchnahme des Betriebskredits des Reiches und noch ausſtehenden Abrechnungen in Zuſam⸗ menhang mit dem Coupon⸗Termin vom Ende Mai zu er⸗ klären. Die Zunahme der Giroguthaben um 89.6 auf 1110, Millionen Mark entfällt ausſchließlich auf die privaten Ren⸗ ten. Die Deckungsbeſtände der Reichsbank zeigen eine Er⸗ höhung um 0,2 auf rund 76,3 Millionen Mark. Bauſteine für volksdeutſche Kultur im Ausland Anläßlich der vom Volksbund für das Deutſchtum im Ausland in der Zeit vom 13. bis 23. Juni wieder durchgeführ⸗ ten Schulſammlung wendet ſich der ſtellvertretende Bundes⸗ leiter des VDA. Behaghel mit einem Aufruf an die Oeffent⸗ lichkeit. Darin erklärt er, daß die Spenden, die an dieſen Sammeltagen dem VDA. zufließen, Bauſteine ſein ſollen für, die Aufrechterhaltung und den Ausbau der volksdeutſchen Kul⸗ tureinrichtungen, vor allem der Schulen und des Vereins⸗ weſens unſerer Deutſchen fremder Staatszugehörigkeit in aller Welt. Die Sammelblocks des VDA. in den Schulen und in den Familien ſeien ein Mahnzeichen, die Verbundenheit mit den Kindern draußen zu zeigen.— Der Gauleiter und Reichs⸗ walter des NS.⸗Lehrerbundes, Wächtler, wendet ſich in einem beſonderen Aufruf an die Erzieherſchaft mit der Mahnung, daß ſie durch ihre Hingabe den Erfolg der Sammlung ſichern möge. Im letzten Augenblick gibt es keine Volksgasmaske! rechtzeitig beſorgen! Kauft Amtswaltern! Man ſie bei muß ſie den NSV⸗ Sport und Spiel 40 Jahre Seckenheimer Fußball. Zum Abſchluß der Jubiläumsfeierlichkeiten ſteigt am Samstag abend noch ein Spiel von ganz beſonderer Be⸗ deutung. Wie ſchon das Feſtprogramm erkenntlich machte, wurde die Ligamannſchaft des Vs Neckarau verpflichtet. Die was gegen derart ſtarke Mannſchaften erzielt werden kann. Die gegen derart ſtarke Mannſchaften erzielt werden kann. Die Vfes Neckarau wurde verpflichtet, die komplette Ligamann⸗ ſchaft zu entſenden. Die vorliegende Beſtätigung meldet folgende Beſetzung: Dieringer Gönner Größle Striehl Wenzelburger Schmitt Lutz Hack Heſſenauer Wahl Klamm Seckenheim wird auch mit ſeiner beſten Beſetzung ins Spiel gehen. Walz iſt wieder kampffähig und ſomit ſpielen die Hieſigen in folgender Aufſtellung: Wohlfahrt Pfliegensdörfer Feuerſtein Würthwein Walz Gropp Hennestal Seitz Umminger Janſon Lang Erſatz: Wolf und Röſch. Glück auf zu dieſem großen Kampf. ch P. S. Heute abend ſpielen die beiden Jugendmann⸗ ſchaften gegen VfL Neckarau. Spielbeginn jeweils 6.30 Uhr. Deutſchland—Gchweiz 2:4(2:1) Deutſchland im Wiederholungsſpiel zur Fußballweltmeiſter ſchaft in Paris ausgeſchieden. Auch der zweite Kampf zwiſchen Deutſchland und der Schweiz als Wiederholungsſpiel im Rahmen der dritken Jußball-Welkmeiſterſchaft nahm in Paris vor etwa 30 000 Juſchauern einen hochdramaliſchen Verlauf. Nachdem die deukſche Mannſchafk bis zur Halbzeit mit 2:1 überlegen ge⸗ weſen war, mußle ſie ſich mit einem Geſamkergebnis von 2:4 geſchlagen geben. Die beiden Mannſchaften. ſich unter dem chwediſchen Schiedsrichter Eklind wie folgt: eutſchland: Raftl Janes— Streitle Kupfer— Goldbrunner— Skoumal Lehner. Strob— Hahnemann— Szepan— Neumer 5 3 Aer— Salacek— Nickel— Abegglen— Amado Lörtſcher— Vernati— Springer Lehmann— Minelli . Huber Schweiz: Entgegen der Aufſtellung vom letzten Samstag hatte Deutſchland die Spieler Schmaus, Mock, den verletzten Kit⸗ zinger, weiter Gelleſch, Gauchel, und den geſperrter Peſſer durch Streitle, Goldbrunner, Skoumal, Stroh. Szepan und Neumer erſetzt. Hahnemann hatte den Poſten des Halblin⸗ ken mit dem des Sturmführers vertauſcht. Die Schweiz hatte dagegen an ihrer Standard⸗Aufſtellung feſtgehalten. Ueber dem Spielfeld lag eine drückende Hitze. Die achte Minute brachte das erſte Tor für Deutſchland. Szepan ſetzte einen ſteil durchgeſpielten Ball nach, der Schweizer Torhüter ſprang in den Schuß, Szepan und Huber ſtürzten und der abſpringende Ball kam zu Lehner, deſſen Flanke Hahnemann kurz entſchloſſen ins Tor lenkte. Die Schweizer reklamierten zwar abſeits, da Szepan näher am Tor lag als Huber. Eklind vertrat aber die Anſicht, daß der deutſche Spielführer nicht in das Spiel eingegriffen hatte. Einige weitere gefährliche Angriffe auf das Sch 1 0 Tor wehrten Huber und Minelli gemeinſam ab. In der 20. Minute fiel das zweite Tor für Deukſchland. Szepan gab einen Freiſtoß wunderbar zum Linksaußen Neumer, der Wiener täuſchte den angreifenden Springer und ſchoß ſcharf gegen den rechten Pfoſten. Der zurück. ſpringende Ball ſprang vom Bein des linken Lörtſcher un⸗ glücklich ins eigene Tor. In der 26. Minute gab es hoch⸗ dramatiſche Szenen vor dem deutſchen Tor. Die 41. Mi⸗ nute brachte dann das 2:1. Bei einem Schweizer Angriff gab Abegglen den Ball zu dem freiſtehenden Walacek und der Halblinke ſchoß aus 8 m Entfernung unhaltbar ein. Kurz vor Schluß der erſten Halbzeit gab es hart vor dem deutſchen Tor einen Zuſammenſtoß zwiſchen Aebi und Goldbrunner, bei dem beide verletzt liegen blieben. Das Spiel wurde einige Minuten unterbrochen, Goldbrunner ſpielte dann hinkend weiter, während Aebi herausgeſchafft werden mußte. Kurz darauf war Pauſe— unter ohren⸗ betäubendem Pfeifkonzert des Publikums. Die Schweizer begannen die zweite Halbzeit mit zehn Mann, denn die Verletzung von Aebi mußte in der Ka⸗ bine noch behandelt werden. In den erſten zehn Minuten hatte Deutſchland etwas mehr vom Spiel, dann aber be⸗ gannen die Schweizer mit ſehr ſchnellen Angriffen. In der fünfzehnten Minute fiel der Ausgleich. Ein hoher Schuß von Trello Abegglen wurde von Raftl zu⸗ rückgefauſtet, aber der Rechtsaußen Bickel nahm den Ball auf und ſetzte ihn ins Netz. Die Schweizer Schlachten⸗ bummler feuerten ihre Mannſchaft nun mit Begeiſterung an. Wenige Minuten ſpäter hatte Amado eine große Chance, die er aber knapp verſchoß. Auch die deutſche Mannſchaft nahm jetzt eine Umſtellung vor, Hahnemann ging auf Rechtsaußen, Lehner auf Halbrechts und Stroh nahm den Poſten des Mittelſtürmers ein. Aber die deutſche Mannſchaft ſollte keinen Zuſammenhang mehr finden. In der 25. Minute hatten die Schweizer dann die Führung erkämpft. Amado hatte den Ball ſchön zugeſpielt erhalten und gab ihn ſchnell an Trello Abegglen weiter, der aus 5 Meter Entfernung unhaltbar einſchoß. Die deutſche Mannſchaſt zerfiel nun immer mehr. In der 30. Minute hieß er be⸗ reits 4:2 für die Schweiz. Wieder einmal kam ein ſchar⸗ fer Schuß auf das deutſche Tor, Janes konnte zwar noch einmal mit dem Kopf abwehren, aber Aebi gab den Ball ſofort wieder zur Mitte, wo Abegglen aus 16 m ſchoß und Aebi den Ball mit dem Fuß ſo ablenkte, daß er im Netz landete. Mit dieſer 4:2⸗Führung hatten die Schweizer ein leichtes Spiel. In der letzten Viertelſtunde nahmen ſie noch Trello Abegglen in die Verteidigung zurück, ſo daß der deutſche Angriff die Schweizer Hintermannſchaft nicht mehr überwinden konnte. Marktberichte (Ohne Gewähr). Mau. er Schweinemarkt v. 9. Juni. Auftrieb und Preiſe: 181 Läufer, 33 bis 42, 420 Ferkel, bis ſechs Wochen 22 bis 24, über ſechs Wochen 25 bis 32 Mark. Marktver⸗ lauf ruhig. Mannheimer Wochenmarkt v. 9. Juni. Vom Statiſtl⸗ ſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 Kilo in Rpfg. ermittelt: Kartoffeln 4,6 bis 5, neue, ausl. 12 bis 16, Salatkartoffeln 7; Wirſing 8 bis 10; Weißkraut 10 bis 18; Blumenkohl, St. 10 bis 70; Karotten, Bſchl. 12 bis 15; Rote Rüben 8 bis 10; Spinat 10 bis 15; Mangold 8 bis 10; Zwiebeln 16; Grüne Bohnen 30 bis 130; Grüne Erbſen 32 bis 50; Spargeln 20 bis 55; Kopfſalat, St. 5 bis 15; Oberkohlraben, St. 4 bis 12; Rhabarber 10 bis 16; Tomaten 30 bis 80; Radieschen, Bſchl. 5 bis 6; Rettich, St. 7 bis 12; Meerrettich, St. 10 bis 50; Schlangengurken, St. 30 bis 60; Suppengrünes, Bſchl. 5 bis 7; Peterſilie, Schnittlauch, je Bſchl. 5 bis 6; Zitronen, St. 5 bis 10 Bananen, St. 5 bis 15; Markenbutter 160; Landbutter 140 bis 142; Meißer Käſe 25 bis 30; Eier, St. 10,75 bis 12,30. Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 9. Juni. Sämtliche Notierungen unverändert. Die durch verſpätete Reuzu⸗ teilung von Pachtland in der Feld⸗ bereinigung vielfach eingetretene An⸗ derung in der Geſamtgröße der ſelbſt⸗ bewirtſchafteten Flächen der einzelnen Betriebe iſt ſeitens der Betriebsleiter durch gewiſſenhafte Angaben zu er⸗ Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Bodenbenutzungserhebung 1938 betr. Zur Durchführung der Boden⸗ benutzungserhebung 1938 werden die Betriebsleiter der landw. Betriebe, der Fuhrhaltereien mit Landwirt- ſchaft und der Erwerbsgartenbaube⸗ triebe aufgefordert, ſich zu nachſtehen⸗ den Terminen aufden Gemeindeſekre⸗ tariaten der zuſtändigen Vororte ein⸗ zufinden: Käfertal am 15. und 16. Juni 1938 während den üblichen Dienſtſtunden,(von 7—12½ und 14½ 18 Uhr); Reckarau am 14. Juni 1938 in den üblichen Dienſtſtunden; Rheinau am 14. Juni 1938 in den üblichen Dienſtſtunden; Feudenheim am 14. Juni 1988 in den üblichen Dienſtſtunden; Sandhofen am 17., 18. u. 20. Juni 1938 in den üblichen Dienſtſtunden i Seckenheim am 15., 16. u. 17. uni 1938 in den üblichen lenſtſtunden; Friedrichsfeld am 13. Juni 38 in den üblichen Dienſtſtunden; Wallſtadt am 13. Juni 1988 in den üblichen Dienſtſtunden. Die Betriebsleiter in Mannheim Stadt melden ſich auf der Städt. Landwirtſchafts⸗Abteilung, Rathaus NI, Zimmer 53 am 13. Juni 1938 während der üblichen Dienſtſtunden. gänzen. Jeder Betriebsleiter hat ſich genaueſtens zu unterrichten über: 1. den neueſten Stand der Geſamt⸗ größe(genaue Flächenangabe) des von ihm bewirtſchafteten Be⸗ triebes einſchließlich Hofreite; 2. den flächenmäßigen Anteil der Kulturarten an der Geſamtfläche (Acker, Wieſe, Weide, Baum⸗ ſchule, Wald, Hofreite uſw. in ar); 3. den flächenmäßigen Anbau von Getreide, Hackfrüchten, Handels⸗ gewächſen, Futterpflanzen, Ge⸗ müſen und Gartengewächſen. Es wird den Betriebsleitern empfohlen, ſich nach den oben auf⸗ gezählten Punkten ſchriftliche Auf⸗ zeichnungen für die Befragung zu machen, da ſie für die Richtigkeit ihrer Angaben den Fragebogen un⸗ terſchreiben müſſen. Wer die Auskunft ganz oder teilweiſe verweigert oder unrichtige der macht, wird auf Grund der Verordnung über Auskunftspflicht vom 13. Juli 1923(BGBl. J, S. 723/724) mit Gefängnis bis zu 1 Jahr und mit Geldſtrafe oder einer dieſer Strafen beſtraft. Mannheim, den 8. Juni 1938. Der Oberbürgermeiſter. heute Trübnerſtr. 21 friſche Röſtung,(1. Treppe) 125 gr Pfg. von 5 an. geſucht. 250 fr 38 Pig. Jak. Würthwein Miſchkaffee mit 20% reinem Schulfr., tüchtiges Mädchen tagsüber für ſofort in kleinen gepflegt. Haushalt 8 5 nach Neuoſtheim, I Telefon 41720. Taglohn-Zettel für Bauhandwerker (nach vorgeschrieb. Bohnenkaffee wulx rarrsctt filly Fritsch, Olga Tschechowa in dem fesselnden Kriminellen Abenkeuer-Film: Sgewitter flug nach dem Roman in der Berliner Illustrierten. Vorher ein Bomben Lustspiel: Achlung Kurve/ sowie Ufa-Tonwoche. Beginn je abends 8.30 Uhr. Nur 3 Tage! in Lebensmittel, städt. Muster) nis n Kaffeeröſterei. zu haben in der 5 ö 60 p ÿ eclatbote-Druckerel a 10 BBEV’f 2* 8 Wir drucken Läufer⸗ 7 10 4 If f f Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ ſchweine 7 N berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie 80110 Pfd.) alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, eingetroffen. Sonntag, 12. Juni, ab 7.30 Uhr abend Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatlung. 0 A 2 e Ludwig Volz, Hauptſtraße 173 Junge, graue Tanz Musil 8 2 Natze Nechar Bote:— ue Es ladet freundlichst ein Albert Maas, — geinen 8 Ahne 3 m Scheuern gibts gar vielerlei. e TA extraſein doppelflaſche: 30 pf. ATA normalſlaſche: 17 pf. AfA grob pahet: 12 pf. Trunſte raf ½ Flaſche für 150 Liter& 5.40. Jakob Würtbhwein, Lebensmtitel. Hauptſtr. 169. Schnell verkauft, N schnell vermietet zur Bereitung Werdet ist alles, was die große Oeffentlichlel eines vorzüglich. Haustrunks, Nlitglied wissen soll.— Der einfachste, billigste der und beste Wegweiser hierzu ist des eitumqs · Inserai 1 Palast. 85 ſam Fer mit fall On! rief du rief and nen bev ſcho von von geh mir mich Sti aud Höt auf Sch die zu für, i von hrten fiel zußen inger trück⸗ 9 un⸗ och⸗ Mi⸗ igriff und ein. dem und Das inner chafft hren⸗ zehn Ka⸗ iuten r be⸗ l zu⸗ Ball hten⸗ rung jroße itſche nann Stroh itſche In gab ſteter ſchaft be⸗ char⸗ noch Ball und Netz ein noch de mehr Ausguß den Draht aus dem Hals, „Neckar⸗Bote“. 1938 „Hallo, wie geht's?“—„Danke, es geht.“—„Na, dann geht's ja.“—„Ja, es geht. Und wie geht's dir?“— „Mir geht's auch. Ich gehe in Urlaub.“—„Du Aas!— dann geht es dir ja überhaupt viel beſſer als mir.“ Der Geſprächsteilnehmer, der ſich zu dieſer heftigen Ausdrucksweiſe hatte hinreißen laſſen, war ich; der andere, der„Urlauber“, war mein Freund— wenigſtens hatte ich ihn bis jetzt dafür gehalten. Deshalb ſagte ich zu ihm, als er auf meinen Ausruf nur mit einem ſchäbigen Grin⸗ ſen antwortete:„— Ja, Menſchenskind!— warum er⸗ zählſt du mir denn das erſt jetzt? Hätteſt du doch ruhig eher verkünden können! Dann wäre ich doch vielleicht mit dir gegangen, und wir hätten unſere Ferien gemeinſam verlebt—“ Auf dieſe freundſchaftliche Regung, die aus jedem meiner Worte ſprach, erwiderte er voll Hohn:„Ferien— gemeinſam—? Sag' mal: hältſt du mich eigentlich wirk⸗ lich für ſo dämlich, oder tuſt du bloß ſo?— Ferien— mit dir— mit irgend jemandem, mit dem man im Alltag zu⸗ ſammen iſt. Ach, biſt ja... Das iſt ja gerade der Sinn der Ferien: daß man Urlaub nimmt vom Alltag und da⸗ mit von allem, was dazu gehört. Und du gehörſt eben⸗ falls dazu!— Mahlzeit! Ich eſſe im Speiſewagen. Grüß' Onkel Otto in der Stammkneipe.“ Ich ſah ihm nach.„Flegel“, murmelte ich. Dann rief ich plötzlich:„Aber ſo ſag' doch wenigſtens, wohin du fährſt!“ Er drehte ſich um, machte mir einen Vogel zu und rief:„Damit du mir nachreiſt und vielleicht auch noch die anderen auf mich hetzt— ſo ſiehſt du aus! Ich will kei⸗ nem von euch begegnen. Lebt wohl!— Ich lebe wohler.“ „Daß dich die Geier freſſen! Da.. du. Aber bevor ich noch das rechte Wort gefunden hatte, war er ſchon mit Winke⸗Winke um die Ecke. Wutſchnaubend ſtand ich allein. von Drohungen angeſpornt, nach Hauſe. Völlig erſchöpft von der Prügelei, die ich in Gedanken mit dem Flugel gehabt hatte, warf ich mich aufs Bett. Ruhe! ſchrie es in mir, Ruhe! Und ich begann, meinen Zorn zu bändigen. Da klingelte das Telephon. Ich ſtand auf und meldete mich.„Ich möchte gern Herrn Meyer ſprechen“, ſagte die. Stimme. „Wenn Sie Herrn Meyer ſprechen wollen, müſſen Sie auch bei Herrn Meyer anrufen“, ſagte ich und knallte den Hörer auf. Dann legte ich mich wieder hin. Jetzt klingelte es an der Wohnungstür. Ich ſtand auf und öffnete: es war meine Wirtin— ſie hatte ihre Schlüſſel vergeſſen. Sie ging in die Küche und machte die Aufwäſche. Weil ſie vergeſſen hatte, die Küchentür zu ſchließen, war ich gewiſſermaßen akuſtiſcher Zeuge da⸗ für, daß ſie jede Taſſe zweimal und gründlich ſpülte. Als ſie mit der Aufwäſche fertig war und ich mich von Morpheus gerade umarmen laſſen wollte, klopfte ſie an meine Tür, trat ein und ſagte: der Ausguß ſei ver⸗ ſtopft; ob ich ihn wohl wieder ſauber„prokeln“ könne?— den mir bekannten Draht habe ſie ſchon bereitgelegt. In dieſem Augenblick bat ich meinen Freund um Ver⸗ zeihung, und während ich mich prokelnd um den Ausguß bemühte, ſagte ich zu meiner Wirtin:„Er hat recht.“ „Was meinen Sie damit? Das verſtehe 15 a „Um ſo beſſer verſtehe ich es jetzt“, ſagte ich, zog dem ö 9 e e ließ Waſſer laufen, und er ſchluckte es wieder. 5 „Beſten Dank auch“, ſagte meine Wirtin. g f „Alle Urſache“, erwiderte ich, ging in mein Zimmer und fertigte eine Liſte an mit der Ueberſchrift: Wem ich während meines Urlaubs nicht begegnen möchte 5 5 Die Liſte begann mit dem Namen meiner Wirtin. Dann kam eine ganze Reihe anderer Familiennamen, dann Vornamen, im Anſchluß daran die Reihe der Namenloſen. Von den Namenloſen wußte ich nur ihren Beruf: Zahn⸗ arzt, Klavierſtimmer.. Als ich bei der ſechſten Schreibmaſchinenſeite das Ge⸗ fühl hatte, jetzt neige ſich die Liſte langſam ihrem Ende zu, fiel mir plötzlich ein, daß ich die beiden wichtigſten Per⸗ ſonen überhaupt vergeſſen hatte: Lieſelotte und mich. Ja⸗ wohl: auch mir ſelbſt möchte ich während meiner Ferien 355 begegnen!— ich hänge mir ja ſooo zum Halſe eraus. Morgens, wenn ich aufgeſtanden bin und im Spiegel mein Geſicht ſehe, geht's ſchon los mit dem Aerger: nur noch wenige Haare habe ich— aber die paar Dinger tun ſich in der Nacht, wenn ich nicht auf 1 aufpaſſen und ſie mit der Bürſte wieder in die Knie zwingen kann, ſo wich⸗ tig, daß ich von meinem eigenen Kopf morgens den Ein⸗ druck habe: er ſei ein. in den man Schnitt⸗ lauch gepflanzt habe. Und wenn ich dann noch ſehe daß meine Naſe immer noch ſchief im Geſicht ſitzt, zwölf Jahre Dann trabte ich, Der Abſchied— leicht gemacht nun ſchon, ſeit meiner erſten Boxſtunde, und ich weiß, morgen und übermorgen ſitzt ſie auch noch ſchief und ſelbſt ein noch ſo gezwirbelter Schnurrbart wird ſie nicht wieder geradebiegen oder wenigſtens ſo tun, als ob, dann ſtecke ich mir vor Wut und, um der guten Dinge drei ſein zu laſſen, auch noch die Zunge aus und bin ganz und gar nicht mit mir zufrieden. Ach, könnte ich doch auch von meiner Viſage einmal Urlaub nehmen! Und von mir ſelbſt! Von meinem inne⸗ ren und äußeren Menſchen! Vielleicht iſt es ſogar mög⸗ lich:— Ich nehme einfach keinen Spiegel mit, wenn ich in die Sommerfriſche fahre, und miete ein Zimmer nur unter der Bedingung, daß ſämtliche Spiegel entfernt werden— dann muß ich, ſchon um nicht aus Verſehen Selbſtmord zu begehen, das Raſieren ſein laſſen: mir wächſt ein Voll⸗ bart heran, und ich bin ein anderer Menſch. Urlaub vom Raſieren, von der Weckuhr, vom Tele⸗ phon, vom Autobus und von der Straßenbahn, von allen Dingen, die einen Zweck haben— zwecklos ſollen die Dinge ſein, mit denen ich mich während meiner Ferien beſchäftige: wenn ich an die See reiſe, lege ich mich mit dem Bauch auf den Sand, ſchaufle völlig ſinnlos ein arm⸗ tiefes Loch mit der Hand und ein zweites daneben, ſtecke beide Arme hinein und buddle„unterirdiſch“ einen Tun⸗ nel und bin ſtolz, wenn ich mir dort unten mit der Rech⸗ ten die Linke ſchütteln kann, und wenn bei dem Geſchüttel der Tunnel einſtürzt, bin ich nicht traurig, ſondern hänge meinen Bart in die Grube und freue mich darüber. Ja, und deshalb möchte ich Lieſelotte während meines Urlaubs nicht begegnen. Sie ſagt, ſie liebe mich ſo, wie ich ſei— nun, und in der Sommerfriſche möchte ich doch gerade ganz jemand anders ſein. Iſt ja möglich, daß Jauch ſie an meinem Bart Wohlgefallen finden würde— aber: ich würde dann denken, daß er ihr nur deshalb wohlgefieke, weil ſie mich vorm Spiegel bewahren wolle, und dann würde ich mich doch raſieren, ihr zuliebe, mir zum Ekel— ich würde die ſchiefe Naſe wieder ſehen, würde mich ärgern, Lieſelotte würde den Aerger zu fühlen be⸗ kommen, dann würde ſie ſich ärgern, würde, um mich zu ärgern, ſagen: ſchade, der Bart ſei ſo ſchön geweſen kurz und gut: dann wäre der Bart ab, und die Ferien wären keine Ferien. Alſo: möchte ich auch Lieſelotte nicht begegnen. Und auch Briefe möchte ich nicht bekommen. Denn, wenn ich gar nicht weiß, was während meiner Abweſen⸗ heit zu Hauſe geſchieht, dann werde ich neugierig und freue mich von Tag zu Tag mehr auf meine Rückkehr. Lieſelotte wird mich von der Bahn abholen, auf meinem Schreibtiſch wird ein Stapel Briefe auf mich war⸗ ten, meine Wirtin wird mich vielleicht ſchon in den erſten zehn Minuten bitten, mit dem bekannten Draht im Aus⸗ guß„rumzuprokeln“, und ich werde es dann auf einmal gern tun, und ich werde mich freuen, daß der Autobus noch fährt und die Straßenbahn, daß meine Weckuhr wie⸗ der tickt, und wenn das Telephon klingelt und nach Herrn Meyer fragt, werde ich ſagen, daß ich es noch immer nicht bin, daß ich noch immer ich bin, oder vielmehr: jetzt wie⸗ der— aber erholt, braun gebrannt und voller Freude darauf, alle, denen ich während meines Urlaubs nicht be⸗ gegnen wollte, wiederzuſehen— auch meine Naſe. Die wird ſich dann, rot vor Sonnenbrand, wahrſcheinlich ge⸗ rade„pellen“— und das werde ich ihr wahrſcheinlich ſchon gleich wieder übelnehmen. Dann beginnt die Jahres⸗ karuſſellfahrt von neuem. Immer einſteigen, einmal im Jahr wird ausgeſtiegen. Der Noſenſtrauß kine Jommergeſchichte von Georg. Pijet Als die Sonne eine letzte rote Brücke über das Meer ſchlug, lief Gerda über die Düne. Andächtig beobachtete ſie, wie die dünnen Pfeiler der Brücke brachen, der end⸗ loſe Steg ſich verengte und verblaßte und das Grau des Meeres über ihn hinweglangte und den letzten Glanz vom Himmel wiſchte. Nun erſt lief ſie zum Kurhaus hinüber. Geigen ſummten. Es war wie das Rauſchen des Meeres, das aus Muſcheln drang. Man konnte ſeine Augen ſchlie⸗ ßen und ſtill dahintreiben. Verwirrt ſteuerte Gerda durch den Saal. „Gerda!“ Heinz ſtand vor ihr. Sein Geſicht leuchtete auf. Gerda hängte ſich zitternd in ſeinen Arm.„Gefällt es dir?“ fragte er, während ſie über das Parkett dahin⸗ glitten. Die Frage ſchloß ihr die Augen. Nein, ſie mochte kein Wort ſagen. Nichts denken. Nur die Geigen fühlen und dieſes wunderbare Wiegen wie unter endloſem Him⸗ mel dahin Auch am Tiſch ſchwieg ſie, ſo viele Mühe Heinz ſich auch gab, von ihr das Große und Glückliche zu erfahren, das ihn aus ihren großen Augen anſah und ſich zärtlich in ſeine beiden Hände legte. Feſt umſchloß er es— wiſ⸗ ſend um ſeinen Beſitz. Ein duftender Roſenhügel ſchob ſich an ihren Tiſch heran.„Roſen gefällig?“ flüſterte eine Mädelſtimme. Gerda ſchaute betört in den Duft hinein. Ihre Naſen⸗ flügel bebten vor ſüßer Erregung. „Danke!“ verneinte Heinz kühl. Seine Blicke über⸗ ſprangen den Blumenkorb, als bemerkte er den Duft gar nicht. Berührte ihn nicht der ſüße Atem der Blumen? Ein feiner Hauch war über dem Tiſch zurückgeblieben— ein feiner Duft im Mädelgeſicht. Und eine ſtumme Frage auf ihren Lippen: Weshalb hat er es nur getan? Liebte er keine Blumen? Hatte er niemals die Blumen in ihrem Zimmer bemerkt? Auf einmal mochte ſie nicht mehr tanzen. Heinz war erſtaunt, als ſie ſich haſtig von ihm verabſchiedete und ins Dunkel hineinlief. Der Lichtſchein der erleuchteten Fenſter gab ihr für ein paar Schritte das Geleit. Erſt in der Dunkelheit ſchrttt ſie langſamer. Je mehr der Wind ihr den Hauch der Muſik aus den Ohren nahm, um ſo mehr verblaßten auch der Saal mit ſeinen Men⸗ ſchen und das Geſicht dieſes Mannes vor ihr. Gerda kuſchelte ſich oben auf der Düne in das Gras hinein und tat ſinnend ihre Hände ineinander. Das war wie ein ſtilles Finden in ſich. Ein Auskuhen. Weshalb hat er mir keine Roſen geſchenkt? fuhr es ihr von neuem durch den Kopf. Immer wieder. Sie kam nicht um dieſe Frage. Und wenn ich ihn darum gebeten hätte, beſtimmt— den ganzen Korb hätte er mir gekauft. Wenn ich ihn darum gebeten hätte! 5 Gerda zwang ſich zu einem Lachen, das ihre Gedan⸗ ken zerſtreuen ſollte, aber ſie erſchrak davor. Bevor ſie ſich jedoch weiterem Nachdenken darüber hingab, erklang aus der Tiefe der Düne eine Männerſtimme:„So fröh⸗ lich kann ein Menſch ſein?“ Der ruhige und tiefe Ton der Worte zwang das Mädchen auf feinen Platz. Die Geſtalt eines hochgewachſenen, weißgekleideten Mannes erhob ſich aus dem Sande.„Wie jung Sie ſind!“ Es klang ſehr verwundert. „Sind Sie das nicht?“ fragte Gerda beklommen. „Ja und nein. Jugend iſt Tanz, Geſellſchaft, Men⸗ ſchen— ein ſchöner Rauſch von Minuten. Nicht wahr?“ „Vielleicht—“ erwiderte ſie zaghaft. Sie beobachten ſich im Dunkel, umtaſten mit ihren Blicken die Umriſſe und Linien ihrer Körper. Er iſt ein paar Jahre älter als Heinz. Vielleicht an die Dreißig heran. „Ich denke anders“, nahm er das Geſpräch wieder auf.„Jugend iſt kein Geſchenk, das wir verſpielen kön⸗ nen, ſondern ein Beſitz, den man verteidigen muß. Ju⸗ gend iſt eine Kraft, die uns und die Welt erneuert. Un⸗ ſere Jugend ſoll bis zum letzten Tag unſeres Lebens währen. Deshalb flüchten wir uns hierher, um aus⸗ zuruhen, Kraft zu ſammeln, unſere Jugend aufzufriſchen, zu ſtärken, Glück zu ſchöpfen und Widerſtand gegen das Leben. Uns ſelbſt zu finden! Das iſt das wertvollſte. Uns ſelbſt! Verſtehen Sie das?“ „O ja, recht gut. Vorhin erſt, da— Gerda unter— brach ihre ſtürmiſche Erregung. Ihre Sti eme zerbröckelte. Sie ſchämte ſich vor dem Fremden. „Sprechen Sie nur weiter!“ ermunterte er ſie. Sie zitterte. Geigengeſumm und Rauſchen wogten durch ihren Kopf. Heinz's Geſicht ſchwang darin auf und nieder. „Ich weiß nicht—“ löſte es ſich ſcheu von ihren Lippen. „Aber ich weiß!“ betonte er leiſe.„Sie haben in der Düne gelegen oder draußen im Watt und kleine Luft⸗ ſchlöſſer erbaut und wieder eingeriſſen, ſich ſchrecklich ein⸗ ſam und furchtbar reich gefühlt. Geträumt, was das Himmelsblau aushielt. Vielleicht eine Träne verloren—“ „Eine Träne?“ unterbrach ſie ihn erſchrocken. „Nicht? Ich dachte— eine glückliche Träne zwar. Dann eine Lausbüberet ausgeheckt. Das tut man immer.“ Sie lachte hell auf.„Woher wiſſen Sie das alles?“ „Weil's mir ſelbſt ſo erging. Da redet man ſich eben ſo vieles mehr vom Herzen herunter, wenn man allein iſt. —. Aber Sie wollen nach Hauſe. Ich will Sie ein Stück bringen. Dann können wir noch plaudern.“ Er trat ne⸗ ben ſie. Nun konnte ſie deutlich ſein Geſicht ſehen. Es war tief gebräunt mit vielen ernſten Linien kreuz und quer— nicht ſo glatt und unbeſchrieben wie das von Heinz. Was für ein Kind doch Heinz daneben iſt! dachte Gerda und: Ob der Fremde auch lachen kann? „Gehen Sie morgen wieder hinaus?“ fragte er ſie plötzlich. „Ja, ins Watt. Dort.“ Ihr Finger zeigte weit übers Meer. Er blickte ihm nach. Plötzlich zuckte er zuſammen. „Ach, entſchuldigen Sie. Einen Augenblick hatte ich im Sinn, Ihnen dort draußen zu begegnen; aber es iſt wohl beſſer, wenn jeder ſeiner Wege geht. Finden Sie das nicht auch?“ Er muſterte ſie von der Seite Gerda ſchwieg. Sie hatte wohl keine Meinung. Ihr war es wohl auch ganz gleich, ob er morgen kam oder fortblieb. „Vielleicht, daß wir uns zufällig treffen?“ flüſterte er. Sie mußte darüber lächeln und ſchaute zu Boden. Viel⸗ leicht—“ betonte ſie noch leiſer wie für ſich. Er berührte verſehentlich ihre Hand. Eumgek, Zeichnung: Grunwald— M. Hinter ſeinem Rücken hervor holte er einen Strauß Roſen und reichte ihn Gerda „Vielleicht will es der Zufall!“ ſetzte er fröhlich hinzu. Er lachte ſogar. Ihre Augen ruhten feſt auf ſeinem Ge⸗ ſicht. Dann verabſchiedete er ſich. Seine leuchtende Geſtalt flirrte noch eine Weile vor ihr her über die Düne. Mit glühendem Geſicht fiel Gerda ins Bett. Es war eine Nacht voller Träume.— Am nächſten Morgen hatte Gerda es ſehr eilig, ins Watt hinauszukommen. Ein Singen hüpfte mit ihr, aus warmem Schlaf geboren. Sie lachte über das Abenteuer. Ob er überhaupt kam, dieſer Fremde? Und was Heinz dazu ſagen würde! Vielleicht eine Eiferſuchtsſzene? Sie * einfach darü weigen, brav ſchweigen. Sie te ja nicht einmal den Namen des Mannes.„Herr Fremder!“ würde ſie ichn begrüßen. Zu komiſch war das. Wie er ſich wohl heute in der Sonne ausnehmen würde? Vor ihr erhob ſich ein weißer Punkt. Erſchrocken blieb das Mädel ſtehen. Daß er ſchon da war, verwirrte ſie ein menig. Schon ſtand er ihr gegenüber. Sein Haar war ihm ins Geſicht geweht.„Der Zufall hat es alſo doch gefügt“, betonte er langgedehnt. „Der Zufall—“ wiederholte Gerda ebenfalls mit he⸗ ſonderer Betonung. Darüber mußten ſie beide heraus platzen. Er ſchob ihr ſeine Hand hin. Willig ſchlug ſi ein, feſt und hart wie ein guter Kamerad. Sie faßten Mut zueinander und muſterten ſich von neuem. Unbe. kümmert ließ ſich Gerda ins Geſicht ſchauen.„Der Zufal hat es nicht ausgehalten“, korrigierte er lachend. Hinter ſeinem Rücken hervor holte er einen Strauß Roſen und reichte ihn Gerda. Sie errötete darüber. Ganz tief und dunkel erglühte ſie und bemühte ſich lebhaft, es nun doc etwas vor dem Manne zu verſtecken, aber es gelang iht nicht. Ganz nahe aneinandergerückt ſpürten ſie ſich. Sie wollte davonſtürmen und dableiben, ſich verſtecken und ihn küſſen, den Mann vor ihr. i Er betrachtete ſie lange.„Es iſt ſonderbar: Genan ſo habe ich Sie die ganze Nacht vor mir geſehen. Sie gaben mir ein anderes Geſicht. Ich weiß nicht, wie ich ez ausdrücken ſoll. Zwei Geſichter ſind in mir— das Ihle und das meine. Bisher glaubte ich an meine Macht, ay meine eigene Jugend. Aber ſie braucht einen Menſchen der ſie auffüllt. Und den Zufall—“ Er beendete ſeine Worte mit einem witzigen Schnörkel und freute ſich dez Lächelns, das er damit auf Gerdas Geſicht hervorrief. „Alſo ein glatter Geſinnungswechſel!“ drohte ſie lachend. 8 b „Das iſt es wohl!“ geſtand er vergnügt ein.„Für einen Mann ſehr ſchlimm. Das ſchließt auf keinen ſtand⸗ haften Charakter.“ Sie lachten beide darüber.„Bei einer Frau wäre es zu entſchuldigen. Etwa bei Ihnen. Nicht wahr, Sie haben doch auch von heute zu morgen Ihle Geſinnung ein wenig umgekrempelt? Warum wohl?“ Sie war heftig überraſcht und verſuchte, ſich ſeinen Blicken zu entziehen.„Es iſt ganz einfach. Vielleicht ent⸗ täuſcht es Sie. Ich weiß nicht—“ ſtotterte ſie. „Bisher hat mich nichts an Ihnen enttäuſcht“, ge⸗ ſtand er feſt. „Nichts?“ Sie hob ihren Kopf und muſterte ſein Ge⸗ ſicht.„Der Roſenſtrauß!“ flüſterte ſie ſo leiſe, wie ein Tropfen fällt. Und ſie nahm dabei keinen Blick von dem Manne. Sie fühlte ſeine Haare über ihre Zulſe ſtreicheg, Wie ein leichter Wind war es über dem Watt. Duft bon Roſen ſchwebte darin.— 3. Spargelfeſt in Lampertheim Die größte Riedgemeinde, Lampertheim, begeht in dez Zeit vom 11. bis 16. Juni ihr 5. Spargelfeſt. In kurzer Zeit hat die größte ſpargelbauende Gemeinde es verſtanden ein Feſt aufzuziehen, das ſeinesgleichen ſucht. Mit jedem Jaht wurde der zum Spargelſeſt nun einmal gehörende Feſtzug ei weitert, ſodaß in dieſem Jahre ein Höhepunkt hierin zu er⸗ warten iſt. Das Motto des diesmaligen Zuges heißt:„Lam, pertheim und der Vierjahresplan“!„ e 2 l 8 1 i Am Samstag, 11. Juni, beginnt das Feſt duth einen feierlichen Einzug der Ehrenformationen, der Ausſchüſſe und Spargelfahnen unter den Klängen der Militärkapelle det 1155er, danach Volksfeſt im Spargeldorf. Der Hauptfeſttag iſt Sonntag, 12. Juni. Um 14.30 Uhr ſetzt ſich der 3 Kilo⸗ meter lange Feſtzug in Bewegung, der ſich aus mehr alz 50 Gruppen zuſammenſetzt. Der von Muſikkapellen reich durchſetzte Zug wird mit ſeinen originellen Einfällen in dieſen Jahre beſonders großen Beifall finden. Eine zweckentſpr⸗ chende Umſtellung und Erweiterung des Spargeldorfes mit rieſigem Zelt, in dem für jeden Geſchmack vorgeſorgt it, wird außerdem einen angenehmen Aufenthalt bieten. Auch die Lampertheimer Gaſtſtätten ſind auf Maſſenbetrieb einge⸗ ſtellt, und überall wird das köſtliche Lampertheimer Jung⸗ ſpargeleſſen zu mäßigen Preiſen verabreicht. Nachtverbin⸗ dungen der Reichsbahn ermöglichen es jedem auswärtigen Beſucher, nach allen Richtungen heimzufahren. N Generalfeldmarſchall Göring beſucht die Internationale Handwerksausſtellung. Die Kundgebung der Slowakiſchen Volkspartei in Pretz rs kn. eee 28 N a burg. 0 ee 5 S el eee Bei der großen Kundgebung der Slowakischen Volkspartei in Preßburg, in der Pater Hlinka vor 100 000 Slowaken die Autonomie für das flowakiſche Volk forderte, wurde dieſe Vergrößerung des Pittburger Vertrages gezeigt. 5 Generalfeldmarſchall Göring, der der. een Handwerksausſtellung einen Beſuch 5 abſtattete, prüft bei den japaniſchen Bogenmachern die Sehnen eines Bogens. Weltbild(Mm). So 0 8 8 mit be. heraus, g lug ſe faßten Unbe⸗ Zufall Hinter en und ief und in doch Genau n. Sie nchen, e ſeine ich des ief. te ſie „Für ſtand⸗ i einer Nicht Ihte 127 ſeinen ht ent⸗ 0 „ ge⸗ in Ge⸗ ie ein n dem eichen. ft bon u der kurzer anden Jaht ug el⸗ zu er⸗ Lam⸗ ſagte Ilſe in einer arbeitet es ganz auf 7 5 e e e,. (7. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzühlt: Als Helldorf und Helga in Rolitten an Land gehen und dem Schloſſe zuſchreiten, glaubt Helldorf, in den Fenſtern des verbotenen Zimmers einen Lichkblitz zu bemerken. Er ſteht unter einem unerklärlichen Zwang und kann nicht einſchlafen. Im Korridor hört er ſchleichende Schritte, und als er in den dunklen Gang tritt, ſieht er am Ende ein Zündholz auf⸗ blitzen, deren Schein einen Mann erkennen läßt. Der Mann verſchwindet über die Treppen. Am nächſten Tage gibt er ſich Rechenſchaft darüber, daß er bereits eine Woche in Rolit⸗ ten weilt, ohne daß er mit ſeiner eigentlichen Aufgabe vor⸗ wärtsgekommen iſt. Wohl aber iſt er ſich jetzt über die Ge⸗ fühle zu Helga im klaren. Er liebt ſie. Helga führt ihn durch den Park vor eine Steinplatte, den Denkſtein, den Baron Lohna für ſeine zweite Frau errichten ließ. Helga erzählt ihm die Geſchichte der kurzen Ehe und des Todes der Frau. „Soweit ich mich nach einer ſo langen Zeit noch er⸗ innern kann, war ſie ſehr lieb zu mir. Sie gab ſich alle Mühe, mich für ſich zu gewinnen. Beſonders als ich zum Nachmittagskaffee in Rokitten war. Da war ich nämlich mit ihr allein, denn der Vater war verreiſt, und ich ahnte nicht, daß in der Nacht darauf das Schreckliche geſchehen würde. Sie ſchenkte mir damals einen ſchönen Seidenſtoff zu einem Sommerkleid und eine Photographie in großer Toilette, die ich in meiner kindlichen Naivität ſelbſtver⸗ ſtändlich ſehr bewunderte. Als ich ſchon halb zur Tür hin⸗ aus war, rief ſie mich noch einmal zurück und fragte mich, ob ich nicht für einige Zeit etwas aufheben wollte, und gab mir ein verſiegeltes Päckchen mit Briefen. Ich habe über dieſe immerhin ſonderbare Bitte zu zener Zeit nicht weiter nachgedacht und die Sachen ſpäter tief in meinem Schreibtiſch verkramt, weil ich die Erinnerung an den furchtbaren Vorfall möglichſt in mir auslöſchen wollte. Nur das Bild iſt mir neulich wieder einmal in die Hände gefallen, als ich bei einem Beſuch Ilſes nach einem Brief ſuchte, und wir haben noch ſehr darüber gelacht. Vor allem über die Friſur und den Hut.“ Walter warf ſeinen Zigarettenreſt ins Gras. „Eine Dame mit einem ſechs Jahre alten Hut ſieht Aus wie ihre eigene Großmutter.“ „Könnte ich dies wunderbare Bild übrigens nicht auch einmal ſehen?“ ſchloß er dann in einem jäh auf⸗ blitzenden Gedanken. „Aber gern, Herr Doktor, ich will es Ihnen ſogar ſchenken, wenn Sie beſonderen Wert darauf legen.“ „Verſtehen Sie mich nicht falſch, Fräulein Helga! Ich wünſche, mir das Bild nur für ein paar Tage auszu⸗ leihen, und zwar zu einem beſonderen Zweck, über den ich heute noch nicht ſprechen möchte. Später werden Sie mich aber vielleicht um ſo beſſer verſtehen.“ Sie ſah ihn erſtaunt an.„Das klingt ja ganz ge⸗ heimnisvoll, Herr Doktor. Doch ich glaube, meine Zeit iſt um. Herr Wight erwartet mich um zehn Uhr. Und je pünktlicher ich bin, um ſo eher iſt dieſer Schmerz über⸗ standen. Wenn Sie mich zum Schloß zurückbegleiten wol⸗ len, kann ich Ihnen das Bild ja gleich aushändigen!“ Walter erhob ſich; ein unbeſtimmtes Gefühl war plötz⸗ lich in ihm, daß mit dieſem Bild ein Anfang gemacht, ein erſter Faden geknüpft war, an dem er ſich aus dem Rokit⸗ dener Labyrinth langſam heraustaſten konnte. „Gibt es nachmittags auf dem Gut wohl eine Fahr⸗ gelegenheit?“ fragte er dann.„Ich möchte gern einmal zur Stadt.“ Helga nickte. g „Das trifft ſich ſehr gut. Ich habe heute das gleiche Ziel. Ilſe will zur Schneiderin, und wir haben uns auf fünf Uhr in die Konditorei von Molkentin verabredet. Wenn Sie ſich uns anſchließen wollen, ſind Sie freund⸗ lichſt eingeladen.“ Walter war ſchon am frühen Nachmittag mit Helga nach Münſterberg gekommen, die in der Stadt allerlei wirtſchaftliche Beſorgungen erledigen wolltee. Walter hatte den Reſt des Vormittags noch in eifriger Arbeit an ſeinem Schreibtiſch zugebracht. g Das Bild der ermordeten Baronin war ihm Anlaß zu einem umfangreichen Brief geworden, den er unter einer Deckadreſſe nach Königsberg aufgegeben und der größeren Sicherheit halber in Münſterberg ſelbſt zur Poſt gebracht hatte; zugleich damit hatte er ein Ferngeſpräch geführt, deſſen ungewöhnliche Dauer von über einer Vier⸗ telſtunde das achtungsvolle Staunen der Schalterbeamten erregt hatte. 5 i Jetzt ſaß er auf dem gemütlichen Eckſofa der„Blauen Stube“, dem Molkentinſchen Honoratiorenzimmer, und ließ ſeine Blicke geruhſam in dem behaglichen Raum her⸗ umgehen. i f Durch das offene Fenſter kam der linde Sommerwind und ſchmeichelte um den gemütlichen blauen Kachelofen und die zinnernen Leuchter und geſchliffenen Glasſchalen auf der nußbaumenen Anrichte, die ihren blankpolierten Bauch wie ein Wahrzeichen der guten alten Biedermeier⸗ zeit ſatt und zufrieden vorwölbte.. 8 Da klang ein Autoruf vom Markt herein, und ein Ser Mercedes mit Helga und Ilſe Radensleben am Steuer hielt vor der Konditorei. Walter ging den jungen Mädchen bis in den Laden entgegen und beſtellte Kaffee mit Erdbeerkuchen und Schlagſahne in großen Gebinden. Bald brach der Kaffeetiſch unter der Maſſe der ſüßen Herrlichkeiten, die dicke Frau Molkentin brachte einen großen Roſenſtrauß und ſtellte das Radio an. „So, das hätte wieder einmal fabelhaft geſchmeckt“, 0 Gefechtspauſe und ließ die letzten Kuchenreſte ihres Tellers hinter ihren blinkenden Zahn⸗ reihen verſchwinden.„Bei Ihnen lade ich mich öfters zum Kaffee ein Or. Helldorf. Uebrigens, Helga, mein neues Kleid wird 8 Die Kilian hat doch allerhand los. Sie igur mit den 155 Aermeln.— ſchötze, Ilſe Peters wird platzen, wenn„ r 9 8 der Faſtnog 8 uren Die Dame, erſter Art grober An 5 „Wer iſt denn dies Fräulein Ilſe Peters?“ fragte Walter und beſtellte eine Auflage Schmandtörtchen. „Ilſe Peters—? Hörſt du, Helga?“ Uebermütig mit dem Finger drohend:„Sie Caſanova, ſitzen mit zwei der entzückendſten Mädchen zuſammen und fragen nach frem⸗ den Frauen?“ „Fräulein Peters“, ſchloß ſie, ſich dann würdevoll zu⸗ rückſetzend,„iſt die Tochter aus der Schwanen⸗Apotheke drüben neben dem Weißen Löwen! Im Privatleben iſt ſie, unter uns geſagt, eine ſelten dämliche Pute, die ſchon mehrfach, allerdings ohne Erfolg, verſucht hat, mir meinen kleinen Referendar auszuſpannen.“ Walter ſenkte beſchämt den Kopf. „Ich bewundere die Sachlichkeit Ihrer Ausdrucks⸗ weiſe, Fräulein Ilſe“, ſagte er, ſein Zigarettenetui ziehend. „Sie rauchen doch, meine Gnädige?“ „Na ob! Nicht zu knapp! Sie ſtellen wirklich manch⸗ mal geiſtreiche Fragen. Aber nun zur Sache! Was fangen wir mit dieſem angebrochenen Nachmittag in unſerer Haupt⸗ und Reſidenzſtadt an?“ „Münſterberg bietet heute zwei Senſationen“, ſagte Helga, die während der kleinen Redeſchlacht den Anzeigen⸗ teil des Tageblattes ſtudiert hatte.„Im Apolloſaal läuft ein neuer Film, Das verwunſchene Schloß, und das Schützenhaus kündigt eine italieniſche Nacht an mit einer Militärkapelle aus Allenſtein.“ „Könnten wir nicht beide Genüſſe miteinander ver⸗ einigen?“ ſchlug Walter vor.„Erſt Kino und dann eine kleine Bowle im Schützenhaus.“ „Sie haben ja allerhand vor“, bewunderte Ilſe. „Aber beides iſt, für mich wenigſtens, ausgeſchloſſen. Da kriegt Großvater ja Zuſtände. Er wollte mich ſchon nicht allein mit dem Auto fortlaſſen. Es ſoll ſich wieder aller⸗ hand fremdes Geſindel in der Gegend herumtreiben.“ „Sehen Sie, Fräulein Helga“, warf Walter ein,„da habe ich mich wahrſcheinlich doch nicht getäuſcht, als ich geſtern nacht auf der Inſel Licht zu ſehen glaubte.“ e E 8 Zeichnung: Drewitz— M. Verworrener Stimmenlärm drang zu ihm heraus, ein tiefer Baß ſprach erregt und laut, eine harte Fauſt ſchmetterte zuweilen wuchtig auf eine Tiſchplatte. Ilſe berichtete kurz und ſachlich über ihr neuliches Badeerlebnis. „Es wohnt da wieder irgend jemand auf der Inſel“, ſchloß ſie.„Aber das iſt kein Landſtreicher oder ſonſt ein Unterweltsmenſch, ſondern ein Mann von Kultur. Er hat einen hochvornehmen Koffer mit einem Dutzend inter⸗ nationaler Hotelſchilder beklebt.“ Walter horchte auf. Allerlei ſeltſame Gedankenver⸗ bindungen ſchoſſen ihm durch den Kopf. „Was wollen wir alſo eigentlich im Apolloſaal“, ſagte er,„wo wir unſer Kino ſozuſagen im Hauſe haben: Der Mann auf der Inſel mit dem reizenden neuen Filmſtern Ilſe Radensleben.“ 5 Doch Helga widerſprach einer ſo ſcherzhaften Auf⸗ faſſung des aufregenden Erlebniſſes. 1 „Ich glaube, dahinter ſteckt ein tieferes Geheimnis“, ſagte ſie.„Ich habe das ſo im Gefühl. Mir wurde auf einmal ſo bange in der ſchrecklichen Hütte, wie ich's nie⸗ mandem ſagen kann.“ Eeine Stunde ſpäter brachen„die drei Getreuen“, wie Elſe die kleine Geſellſchaft getauft hatte, in die Wochen⸗ ſchau des Apolloſgales ein. i Man hatte ſich nach einigem Hin und Her doch auf einen Kinobeſuch geeinigt. Wie im Traum fuhr Helga nach Schluß der Vorſtel⸗ lung mit Walter durch die ſinkende Sommernacht, noch ganz erfüllt von dem erſchütternden Schickſal des geſpen⸗ ſtiſchen Greiſes, der in manchen Augenblicken für ſie das Geſicht des Vaters getragen hatte.. Daheim empfing ſie Chriſtian mit der Meldung, daß in dem Befinden des Herrn Barons während der Abend⸗ flunden plötzlich wieder eine Verſchlimmerung eingetreten 5 und daß er das gnädige Fräulein noch einmal zu ſich bitten laſſe FFF ˙—·—————— Walter verabſchiedete ſich von ihr mit ein paar herz⸗ air bedanernden Worten und ſaß dann noch lange auf dem nab eine Wohnung. Die Ereigniſſe des Tages ſchwangen noch in ſtarkem Wellengang in ſeiner Seele nach. Je öfter und länger er mit Helga zuſammen war, um ſo tiefer empfand er die ſüße Gewalt ihres Weſens, daß es ihn manchmal dünkte, als müßte er in dieſem großen Glücksgefühl ganz allein mit ihr ſein in einer Welt, in der nur ſie für ihn blühende Wirklichkeit war. Da zuckte in der Ferne des Sees ein flüchtiger Licht⸗ ſchimmer auf, nicht größer als ein feiner Punkt und doch deutlich ſichtbar auf dem ſchwarzen Grund der nächtlichen Finſternis. Walter fuhr empor und holte vom Schreibtiſch ſein ſcharfes Glas. Jetzt ſah er das Licht deutlicher. Es war kein Poſitionslicht eines Bootes, ſondern es bewegte ſich auf der Inſel, als ob eine Laterne hin und her geſchwenkt würde, dann ſchwand es anſcheinend mehr ins Innere hinein und erloſch ganz plötzlich. Walter ſtutzte. Die ſeltſame Erſcheinung der vergan⸗ genen Nacht ſtand plötzlich wieder faſt greifbar deutlich vor ihm. Gab es einen Zuſammenhang zwiſchen dieſen beiden Lichtſignalen, wenn man ſie als ſolche anſehen wollte, und war auf der Inſel vielleicht der Sitz jener dunklen Macht, deren geheimnisvolles Walten auch Helga ſchon in der Unſchuld ihres Herzens unbewußt geahnt hatte? Mit raſchem Entſchluß nahm er ſeinen Revolver aus dem Nachttiſch und ſchlich ſich über die Terraſſe in den Park hinab. Der Mond war noch nicht herausgekommen, aber das klare Sternenlicht gab ſeinen ſcharfen Jäger⸗ augen eine ſo gute Sicht, daß er die Umriſſe der einzelnen Gegenſtände faſt ebenſo deutlich wie am Tage unterſchei⸗ den konnte. Unten am Anlegeplatz des Parkes fehlte Helgas Boot, dagegen ſchaukelte ein anderes am Ende des Badeſteges, und ein Ruderpaar lehnte wie eine ſtumme Aufforderung an der Tür des Badehäuschens. Ohne ſich zu beſinnen, ſprang er hinein und ſteuerte in der Deckung der Ufer⸗ waldung auf die dunkle Maſſe der Inſel zu. Zuweilen ſtrich eine Eule in geiſterhaftem Flug vor⸗ bei und baumte irgendwo im Altholz auf. 8 Jetzt blinkte auf der Inſel von neuem ein Licht auf und ſtand wie ein Wegweiſer in der pfadloſen Waſſerweite⸗ Walter legte ſich ſchärfer in die Riemen und ſpähte nach einer Landungsſtelle. Ein dichtes Gebüſch, das ſich mit feinen ausgewaſchenen Wurzelknorren weit in das Waſſer hineinkniete, ſchien ihm einen natürlichen Hafen zu bilden, der zugleich auch gegen plötzliche Ueberraſchun⸗ gen gut geſichert war. a Den ſteuerte er vorſichtig an und befeſtigte die Kette an einem alten Weidenſtumpf. Rings um ihn her wogten und wallten waſſergetränkte Dünſte. Als er aus dem Boot ſtieg, verſank er knöcheltief in zähem Schlamm. Scharfkantige Aeſte ſchlugen ihm ins Geſicht, ein Wirrſal von Schilf und Schlinggewächſen machte ihm die erſten Schritte faſt zur Unmöglichkeit. Dann aber fühlte er endlich feſteren Boden unter den Füßen. Und plötzlich wuchs ein niedriger Dachgiebel faſt unmittelbar vor ihm aus der nebligen Finſternis auf, daß er um ein Haar mit dem Kopf gegen das tief herab⸗ hängende Rohrdach angerannt wäre. 5 5 Ein matterhelltes Fenſterquadrat ſtand in einer nied⸗ rigen Hüttenwand. Verworrener Stimmenlärm drang zu ihm heraus; ein tiefer Baß ſprach erregt und laut, eine harte Fauſt ſchmetterte zuweilen wuchtig auf eine Tiſchplatte. Unwillkürlich beugte ſich Walter weiter vor und ſuchte, einen Blick in den Hüttenraum zu gewinnen. Doch ein ungewöhnlich breiter Männerrücken nahm faſt den ganzen Fenſterausſchnitt ein, und weiter hinten lag alles in ver⸗ ſchwommenem Dunkel. Da ſtand der Mann am Fenſter unvermittelt auf, und ſchwere Schritte klangen über den Hüttenboden. Mit Blitzesſchnelle wich Walter hinter einen Buſch zurück und griff nach ſeinem Revolver. Im nächſten Augenblick flog die Hüttentür auf, und die Schattengeſtalten zweier Männer tappten dem hohen Röhricht des Ufers zu. Der Streit zwiſchen ihnen ſchien noch immer nicht beigelegt zu ſein. „Hüte dich, mein Junge“, klang der Baß von vorhin jetzt drohend durch das nächtliche Schweigen.„Zwiſchen uns gilt immer noch das alte Geſetz: Auge um Auge, Zahn um Zahn! Verſuchſt du, mich zu betrügen, ſo haſt du dir die Folgen ſelbſt zuzuſchreiben.“ Bald danach klang das Rucken eines Ruders, und der rieſige Mann kam allein zurück. Man hörte ihn noch eine Weile in der Hütter herumrumoren. Dann erloſch das Licht, und alles war wieder dunkel und ſtill. Mit verhaltenem Atem wartete Walter, bis das letzte Geräuſch im Hütteninnern verſtummt war. Dann ſchob er ſeinen Revolver wieder in die Taſche und taſtete ſich über die Moderplanken des Uferſumpfes vorſichtig bis zu ſeinem Boot. In dieſem Augenblick trat der Mond groß und klar über die hohe Wand des Marienſeer Forſtes und ließ die dunkle Fläche des Sees in mattem Silber aufſchimmern, als ſei am Himmel auf einmal eine ungeheure Fackel ent⸗ zündet worden. 5 Mit einer halblauten Verwünſchung bog Walter das Gebüſch zurück, dieſe theaterhafte Mondbeleuchtung hatte ihm gerade noch gefehlt. Doch ſo weit das Auge reichte, war der See bis in die fernſten Buchten einſam und leer, und das Boot mit dem geheimnisvollen Inſelgaſt war nirgends zu erblicken. Trotzdem wartete er geduldig noch lange Zeit und hielt ſich bei der Rückfahrt wieder möglichſt in dem tief⸗ ſchwarzen Schlagſchatten des Ufers. f Als er dann am Rolittener Badeſteg anlegte, ſtand der Mond bereits hoch am Himmel und goß faſt Tages⸗ helle um das kleine Badehäuschen. Gleich grellen Blutlachen lagen die roten Blüten der das Gitter umrankenden Geranien auf dem hellen Bret⸗ terboden. Unwillkürlich ſchauerte Walter leiſe zuſammen. Wie ein geſpenſtiſcher Schatten trat auf einmal das Bild einet toten Frau vor ſein Auge. (Fortſetzuv⸗ folgt.) 0 Defizitaufgabe. 1 2 3 4 5 6 a ca— co— de— ens— for— har— hu— krit— 750 mi— nie— nie— phor— riſt— ſa— ſa— ſe— ſee 55 7 ſi— ther. ö W 9 Vorſtehende 20 Silben ſind die erſten und dritten An 1 9 10 Silben von zehn Wörtern mit gleicher Mittelſilbe. Wie 1 1 heißt dieſe und wie heißen die Wörter? dar. 0 12 Logogriph. Ber 11 Mit„a“ in der zweiten ſchießt es,. 14 Und jedermann genießt es; 9 f Es wird geſchoſſen mit„u“. 5 5 N l Err dies Rätſe du! 22 Bedeutung der einzelnen Wörter: Von links nach„%%% rechts: 1. großer Tintenfiſch, 4. Teil der Sahara, 7. Ne⸗ Auszieh⸗Rätſel. benfluß der oberen 3 8. alte lateiniſche Bibelüber⸗ In den ſieben Wörtern: Plädoyer, Neffe, Hürde Rie⸗ ſezung, d. polnischer Verwaltungsbeamter 12. Stoffe ſelfeld, Kommentar, Unterrock, Beiſein ſind bis auf je wechſelorgan, 13. Speicheranlage, 14. Stadt am Perſiſchen drei Buchſtaben— einmal ſind es deren vier— alle Meerbuſen, 15. deutſcher Strom.— Von oben nach unten: übrigen zu ſtreichen. Dieſe ſechsmal drei Buchſtaben und 1.5 eingedeichtes Land, 2. niſchenartiger Kirchenraum, einmal vier reihe man alsdann aneinander. Sie ergeben 3. Haustier, 4. japaniſcher Staatsmann(4), 5. Verkehrs⸗ eine gern geübte Beſchäftigung, 5 weg, 6. kleines Raubtier, 8. Inſelbewohner, 10. Papagei, 8 5 8 5 11. chemiſcher Grundſtoff. Beſuchskarten⸗Rätſel.. Gleichklang. 8 Franz Stulberg. Fre Es ſind neun Wörter zu ſuchen, von denen ein jedes Was iſt der Mann und wo wohnt er? N öffn Doppelten Sinn hat. Hat man dieſe gefunden, ergeben 8. N 155 deren Anfangsbuchſtaben, aneinandergereiht, eine Gefühls⸗ Ein icdleale, Jcknelloerband! Sl N 10 5 regung für etwas Bevorſtehendes. Die Wörter haben fol⸗ 5 8 5 5 5 8 1 ende Bedeutune 1 1. Großer Bund— Bedeckung einer Einfsch und schnell laggt er sich anlegen, sitzt Zeichnung; O. Werner— M ſym 9 5555 1 5 Nor 5 Verrat fest und schũtzt vor Verunreinigung. Sehen Sie mal da drüben den Schornſteinf der Pro Wunde. 2. Flüſſigkeitsmaß— Verwandter. 3. Lauter Un⸗„ e. den Schornſteinſeger, der 9 fug— Fluß im Harz. 4. Berufsgebiet— Unterabteilung iſt doch mindeſtens 70 Jahre! 1 3. B. in einem Schrank. 5. Ausſchußware— Spiel im Schlüchtermeiſter:„Ja, ja— Rauchfleiſch hält ſich Skat. 6. Kleines Stück— Geweihzacken. 7. Richterſpruch lange!“ ieß Z. Feſte Meinung. 8. Halbſchlaf— Volkstümliche Bezeich«UP. 5. a 1 1 nung für Glück. 9. Heideblume— Weiblicher Perſonen⸗ 55 8 a 5 Der Lehrer erklärt den Fiſchfang:„Wer von euch', ö 4 name. Auflöſungen aus voriger Nummer: fragt er die Klaſſe,„kann mir ſagen, woraus ein Fiſch⸗ ö Wet Zweiſilbige Scharade. Schach aufgabe: 1. Sf5—e3, Sge es, 2. Db netz gemacht wird?“ fan 8 8 8 2 e* 2 rg& 7 15 7 N In die Erſte eilt das Ganze, 5 997 K e 855 o 5. Lfé Neꝛ, Peter weiß es: hem Durſtgepeinigt, pfeilgeſchwind; 8. 555 h 8 1 58 3. Se3— 91„Aus einem Haufen kleiner Löcher, die mit Stricken geſte Fordert gegen Eins die Zweite S, L oder B zieht, 2. Td6—c6 ff, Tg bs, 3. Ses—g1 zuſammengebunder ſind.“ 18 Se 18* f oder Se7—gö matt. Wenn 1 1. T beliebig; 2. Ses zuſammeng 5 2 — Hei, wie's durch die Kehle rinnt! n. 88 F des Silbenrätſel—g94 oder Td6 gc matt.— 0 .. 1 8. 5 Verſchmelzungsaufgabe: Hortenſie, Imma⸗ 8 f er fle— ge— i— iſ ke— ker 2 kus lam nuel, Mirakel, Makrone, Element, Legation, Freibeuter, 7 11 55 loh— me— pau— tis— zir. 2 Altertum, Heidekraut, Reſerviſt, Teutonen.— Himmel⸗ heit 1 den vorſtehenden 14 8 ſind ſieben N fahrt. herrlich erfrischend, verhindert den 8 Naben. a a ene eee Such deu ſche Orte.: Bottrop Lanbegaſt Alte⸗ Ansatz des gefürchteten Zehnsteins. ſchri en, e 8 n zer n nau Uſedom Eisleben Raſtatt Herford Ingeleben Muell⸗ 8 2 Tube 40 7 ine Tak 2 men Großhandelsmarkt ergeben. Die zuſammengeſetzten Sil⸗ heim Meſeritz Eltville 20 ah 1 Himmel. 55 TCC eic ben haben folgende Bedeutung: 1. Seebad auf Rügen,„ Sil 8 555 5. iel Im Schuhaeſchaf e 2. Gebäudeteil, 3. Religionsbekenntnis, 4. Schlaginſtru⸗ Verſteckte Silben: Gut Wetter mit vie Im Schuhgeſchüft. 5 310 8 5 0 5 5 0= 3 Do o Stiofo 110 0 0 14. ment, 5. Schauſtätte für artiſtiſche Vorführungen, 6. Tetl Freude. 4 8 5 2 linke Stiefel. drückt N 5 des Auges, 7. Stadt in Schweden. Silbenwechſelrätſel: Krefeld Manna Sel⸗„Oh, das gibt ſich, wenn Sie erſt etwas gegangen ö 6 8 ters Vaſall Kolli Erbe Handkorb Nudel Schalmei Arrac ſind!“ 5 8 perl Anagramm; Rajah Marke Auflauf Zeile Garaus Kismet.— Das lieb⸗„Dagegen iſt der rechte aber zu groß! g ten Drei und elf, doch nicht addiert, liche Feſt.„So, der läuft noch ein, wenn das Leder erſt mal ſem Sondern richtig permuttert(umſtellt) 8 naß geworden iſt!“ f lein Und daraus ein Wort gemacht: N 5 triel Das iſt's, was in Blütenpracht„Dieſe Frau hat mich um mein Vermögen gebracht!“ Spo Neu der holde Lenz uns bringt,„Und mich um meinen Verſtand!“ tell! Wo auch Vögleins Lied erklingt.„Na, dann biſt du ja billiger dabei weggekommen!“ plan 0 Erdkundliches Umſtellrätſel. 5 ̃ 5 5 0 an Name— Drake, Trias— Tank, Lima— Lerſe, Ungar— Berg, 865. denn nun eigentlich die Hauptſchuld bei 555 Tours Lohn, Zar— Kuchen, Undine Ger, Erlau— Sand. Kürzungsrätſel: fe rm ot en he la in eh hn 10 i? b 8 1 5 85 10 1 1 5 55 0 5 Der* Herr Ri r, der or rie Die Wortgruppen ſind derart zu verſchmelzen, daß eg pf fz if ni gn ſe ti fo an he ro tl.— Froehliche Pfingſt⸗ 15 ien ee Herr Richter, der hat immer Frie wag man je neunbuchſtabige Wörter nachſtehender Bedeutung ahrt. 3 5 gen erhält, deren Anfangsbuchſtaben, in der angegebenen Silbenrätſel: 1. Enſchede, 2. Hochkirch, 3. Rot⸗ a 2 5 5 1 5 5 1 8 0 5 5 r sgeſehe 2 fr 3 Retgenfolge gelelen. eine, Statt in Syrien ſtennen. terdam, 4. Enpſpie, 5, Ulanka, E Narde 7, Beneb, E. Gra- ertgtende Brant nach der Sragnſehen, Mama?“ fragte bie“ dt 1. Europäiſcher Staat, 2. Südpolargebiet, 3. ſüdfranzö⸗[ nit, 9. Entſatz, 10. Luzerne, 11. Dollar, 12. Grabbe, 13. En⸗ Nur znerſt⸗ flüsterte die Milter A Büchen; Spo ſiſche Hafenſtadt, 4. Stadt in Oſtpreußen, 5. Stadt in der netze, 14. Hornung, 15. Einſpruch, 16. Namacua. 17. 5 5 far n d Fah Schweiz, 6. rheiniſcher Badeort, 7. mit Krefeld vereinigte Naney, 18. Frokeſe.— Ehre und Geld gehen nicht in den- a geſagt hatte,. 5 8. befr Stadt, 8. weſtfäliſche Landſchaft. ſelben Sack!— Schluß des redaktionellen Teils.— 1015 wer 0 0— daß ſich viele zu einem Bündnis zuſammengeſunden S 2 den Ein Plan geſchmiedet 3 haben. Mit welchem Erfolg, zeigt die vor kurzem in dem eit 15 a ren Laff . Da macht ſich einer den Plan, für ſein Alter und die Zukunft Jahresgbſchluß der„Allianz“ erſchienene Statiſtik. Heute be⸗ 5 Aus ſeiner Familie vorzuſorgen. Er entſchließt ſich, zu ſparen, einen läuft ſich die Sparſumme derjenigen, die eine Lebens⸗ an Gliederreißen gelitten. Teilbetrag ſeines Einkommens auf die„hohe Kante“ zu legen. verſicherun bei der„Allianz“ abgeſchloſſen haben, in Das iſt vortrefflich. Allein, es gibt keine Garantie da⸗ Großdeutſchland auf 4.2 Milliarden RM Das iſt eine gewal⸗„sch hütte nie gedacht, daß ich die Schmerzen je verlieren würbe.“ hieß für, daß einem jeden dieſer Plan gelingt. Irgendeine Ueber⸗ tige Summe. Sie hat ſchon eine mächtige Anziehungskraft, Frau K. Becker, Witwe, Waldenb 1. Schlesien, Ln 1 ib land raſchung, ein Unglück, eine Krankheit— oder gar frühzeitiger[die„Allianz“, in der aus einem Rieſenkapital bei ſedem Ver⸗ FWG denburg t. Schleſien, Lützowplatz l. ſchre an Tod können ihn junichte machen. Man kann eben nicht über ſicherungsfall die Gelder zur Hilfsleiſtung jederzeit bereit. uns am 11.8. 1938:„Seit 15 Jahren faſt litt ich an ene imm den Tod hinaus ſparen. Nur in einem einzigen Fall iſt das ſtehen und bei der 1937 wiederum 99 Prozent des Ueber“ Nachts fürchtete ich mich ſchon ins Bett zu gehen, ich konnte 111 Prei möglich. Wenn man ſich mit anderen zu einer Spargemein⸗ ſchuſſes aus den mit Anſpruch auf Gewinnbeteiligung abge⸗ liegen und nicht gehen. Es kam ſo weit, daß ich meine Arbeit nich 7 ſchaft zuſammentut. Das iſt im Grunde der einfache und groß. ſchloſſenen Verſicherungen der Gewinnreſerve der Verſicherten mehr machen konnte. Ich hatte furchtbare Schmerzen. Mein Leiden„Kr artige Gedanke der Lebensverſicherung. Was einem allein] überwieſen wurden. Das ſchafft Vertrauen, und ſo iſt es nicht! wurde als Ischias feſtgeſtellt und als chroniſch bezeichnet. Ich habe DA nicht immer glück, das gelingt einer„Allianz“ von vielen erſtaunlich, daß bei der en der Lebensverſicherungs⸗. alles berſucht, konnte aber nichts fin⸗ der So iſt es kein Zufall. daß die größte deutſche Verſiche⸗ neuzugang im Jahre 1937 die ſtattliche Verſicherungsſumme von den, was mir die Schmerzen vertrieb. könn rungsgeſellſchaft dieſen Namen krägt, der zum Ausdruck bringt, 557 Millionen NN aufweiſt. Durch eine Apotheke wurde ich auf Dr . 8— 8 Togal aufmerkſam und mit großem weiſ 505 1 8 5 Sommersprossen Vertrauen kaufte ich es mir. Es N ſtif 0 ſsstige Hocre. Pickel, Worzen 1 lange, ehe es anſchlug, denn mein reich Huttetmaſe entfernen Sie Leiden waren zu tief gewurzelt. Aber 5 Tano ff e fe als ich das 8. große Glas faſt ver⸗ 5 2 J braucht hatte, wurde ich Hilfe gewahr. beit 1 8 55 3 Paket 4.90 RN] Nun, nachdem ich 12 große Gläſer der ohne 0.* b Auskunft kostenl. N 2 ene 1 e sere e e 2 5 2 5 8— 80 0 sind Warnzeichen be gi onen den Hadrausfalls. ö lichem Dank berichte ich Ihnen dieſes. Trilysin mit dem neuen Wirkstoff nehmen. 15 2 N Wer e Ich bin nun 70 Jahre alt und 1 5 5 eln tt 2 1 i i Flasche z u R M 1.82 und 3.04 liche Weise schlank bleſbon kenn. Die. Dragees mnellgen ieee. led dae anzu- een 205 ieee Arbe Tf., 21 ieren würde. Nhe ſtänt dem Pssen g werden. erzichen den 00 arne ogal hat Unzähligen, die von Rheu⸗ ne istalli 297 Anfrage gern ausführſioh und kostenlos. Hin üe en i 1 Je dena lag r. ma, Gicht, Ischias, Hexenſchuß ſobie mitt 8 base. Jie ocensc den., ae de en n bete aden 2& lte 8e eh ens Nerben- und Kopfſchmerzen geplagt wurden, raſche Hilfe gebracht. ken, Que lit 3 E Resletcreme EE Seer N 11 2 von den quälenden Schmerzen und wirkt günſtig 75 arbe e Frau Ida Müller„Golden 1 e Ausſcheidung von Krankheitsſtoffen und Stoffwechſelgiften. 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