Nee ere dee eee rr e e Dengsprets, Monatlich Mu. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.69, 1 der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Tertteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 3. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr beruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗ Konto: Katls ruhe 78432. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. ündblatt für den Stadtteil Mbm.⸗Sechenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsftöbrungen uſw. berechtigen zu keiner Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Geara Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. V. 38. 1140 Der Führer in Steitin Stettin, 13. Juni. Annähernd 500 000 Menſchen hatten ſich am Sonntag aus allen Kreiſen des weiten Pommerngaues zum dies⸗ jährigen Gautreffen in Stettin verſammelt. Mittags ſprach auf einer machtvollen Kundgebung auf der Quiſtorp⸗Aue der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß. Um 13.30 Uhr traf dann der Führer ein, der ſich unter dem Jubel der Be⸗ völkerung zum Landeshaus begab, wo ihm der Ehrenbür⸗ gerbrief der Stadt Stettin überreicht wurde. Später erfolgte der Vorbeimarſch der Formationen vor dem Führer. So geſtaltete ſich der Schlußappell der getreuen Pommern zu einer machtvollen Kundgebung vorbehaltloſer Einſatzbereit⸗ ſchaft, zu einem unvergeßlichen Gemeinſchaftserlebnis über⸗ ſtrömender und dankbarer Freude. Schon dem Stellvertreter des Führers wurde bei ſei⸗ nem Eintreffen von der Bevölkerung ein jubelnder Emp⸗ fang zuteil. Brauſende Heilrufe tönten auf, als Rudolf Heß in Begleitung von Gauleiter Schwede⸗Koburg und dem geſamten Gauſtab erſchien und unter ſchmetternden Marſch⸗ klängen die Front der Ehrenformationen der Wehrmacht abſchritt. Nach dem Fahneneinmarſch eröffnete der Gauleiter die Großkundgebung mit herzlichen Worten des Willkommens für den Stellvertreter des Führers. Sodann nahm, ſtür⸗ miſch begrüßt, Rudolf Heß das Wort. 8 Er betonte einleitend, es ſei beſonders für diejenigen Deutſchen, die noch die furchtbare Erinnerung an die Zei⸗ ten mit ſich tragen, da der Haß die Deutſchen trennte, im⸗ mer von neuem ein gewaltiges Erlebnis, die Gemeinſchaft zu ſehen und zu empfinden, in der Adolf Hitler das deut⸗ ſche Volk geeint hat. Führer, wir ſtehen zu Dir, wie Du zu uns geſtanden und immer wieder zu uns ſtehſt. Deine Treue zu Deinem Volk erwidern wir in Treue zu Dit! (Stürmiſcher Beifall). Wer in der übrigen Welt daran gweifelt, möge ſich zwiſchen uns ſtellen; er wird genug ge⸗ ſehen und gehört haben, wenn der Führer kommt. Bei uns blitzen keine Bajonette, wenn Tauſende beiein⸗ ander ſtehen. Bei uns fuchteln keine wildgewordenen Gen⸗ darmen mit Säbeln und Piſtolen. Wir brauchen nicht Pul⸗ ver und Blei, um ein Volk zu regieren.(Begeiſterte Zu⸗ ſtimmung der Maſſen.) Wir ſtehen zum Führer, ſawohl, um ihn zu ſchützen; aber um ihn zu ſchützen, daß er von Zehnkauſenden nicht erdrückt wird; wir ſtehen Hand in Hand um ihn als eine lebende Mauer der Liebe. „Der Führer iſt der erſte Volksgenoſſe unter ſeinen Volksgenoſſen, und noch nie wurde ein Deutſcher von ſei⸗ nen Deutſchen ſo geliebt wie dieſer Führer. Der Führer, wenn immer er etwas Neues plant, wenn er über neuen Entwürfen gebeugt ſteht und den Ausbau und Umbau feſt⸗ legt, z. B. von Berlin, München, Hamburg, Nürnberg, Köln und für viele andere deutſche Städte, dann denkt er oft voraus an die Zeiten der Vollendung ſeiner Pläne, und erfreut ſich dann an dem, was er im Geiſte erſtehen ſieht als Ergebnis des friedlichen Schaffens des deutſchen Vol⸗ kes. Wie armſelig ſind die menſchen draußen in der übri⸗ gen Welt, die glauben, daß dieſer Mann, deſſen Sinnen und Handeln ſo ſtark eingeſtellt iſt auf Großtaten der Kul⸗ kur, der ktunſt, des Bauwillens ſeines Volkes, daß dieſer Mann im Innern trachten könnte auf Krieg und Zer⸗ ſtörung. Er kennt den Krieg; er weiß, daß er das Ende all ſeiner friedlichen Pläne bedeuten würde. Er weiß noch mehr, daß ein europäiſcher Krieg das Ende der Kultur Europas bedeutete. „Ich wünſchte“, ſo rief Rudolf Heß ſeinen Volksgenoſſen wiederum unter begeiſtertem Beifall zu,„alle, die auf ver⸗ antwortlichem Poſten anderer Völker ſtehen, würden den Krieg ebenſo gut wie er kennen und wären ſich ebenſo ſehr bewußt, was ein Krieg für das Schickſal Europas bedeutet. Adolf Hitler war und iſt Soldat, Marſchierer, Kämpfer. Hätte jeder maßgebende Mann der anderen europäiſchen Völker den gleichen Weg des letzten männlichen Einſatzes zurückgelegt, wüßten ſie es alle aus eigener Erfahrung, was das Wort„Krieg“ und das Wort„Tod“ bedeuten, dann könnten ſich nicht Ereigniſſe abgeſpielt haben an un⸗ ſerer Grenze, wie wir ſie in den letzten Wochen erlebten.“ „Nur dank der Lüge von Verſailles“. Kaum je ſei ſo leichtfertig mit dem Schickſal der Völker feapielt worden wie in dieſen letzten Wochen, in dieſen ezten Wochen, in deren ereignisreichem Mittelpunkt ein Sſaat ſtand der als ſolcher nur dank der 195 von Ver⸗ ſailles beſteht und der dank dieſer Lüge die Welt in Auf⸗ kegung zu verſetzen vermag, ein Staat, in den Verſailles willkürlich eine Reihe ſtarker und W Minderheiten e hat. Allein faſt 3.5 Millionen unſerer deutſchen Volksgenoſſen müſſen dort leben! „Dieſen Minderheiten“, fuhr der Stellvertreter des Führers fort,„werden ihre Rechte immer weiter genom⸗ men, werden ihre Lebensmöglichkeiten immer mehr zer⸗ ſtört. Einſt erhielten ſie feierliche Verſprechungen wie Selbſtbeſtimmungsrecht und Selbſtverwaltung. Dieſe feier⸗ lichen Verſprechungen wurden gebrochen.(Zehntausende brechen in Pfuirufe aus.) Montag, den 13 Juni 1938 Die tſchechoſlowakiſchen Herausforderungen Der gegenwärtige Zuſtand des Daſeins der Minder⸗ heiten iſt ein Hohn auf die einſtigen Verſprechungen. Immer furchtbarer werden die Minderheiten entrechtet, berroriſiert und mißhandelt. Immer wieder werden Angehörige nichttſche⸗ chiſchen Volkstums liedergeſchlagen, niedergeknüppelt und nie⸗ dergeſchoſſen, nur deshalb, weil ſie eben licht Tſchechen ſind. Klar und deutlich zeigt ſich vor aller Augen: 1. Dieſer Staat iſt offenſichtlich nicht in der Lage, Ruhe und Ordnung innerhalb ſeiner Grenzen zu halten, iſt nicht in der Lage, das Leben ſeiner Bürger zu ſchützen. (Minutenlange leidenſchaftliche Zuſtimmung). 2. Dieſer Staat iſt zum Gefahrenherd für den Frieden Europas geworden! Es heißt, den Frieden Europas bedro⸗ hen, weun man plötzlich mobil macht— mobil macht, ohne den geringſten Grund! Aber dieſer Staat mobiliſiert nicht nur; ſchlagaetig habe an der Grenze dieſes Staates zu ſeinen Nachbarn ein Zuſtand eingeſetzt, der praktiſch eine Art Kriegszuſtand ſei. Eine Provokation des Nachbarn ſei der anderen gefolgt. Als dieſer trotz allem nicht reggterte, wurden Kriegsflug⸗ zeuge über die Grenzen geſchickt: ein unverantwortliches Spiel, . in der Geſchichte der Kulturnationen nicht ſeinesgleichen gibt. 2 Begründung für dieſes ganze furchtbare, gefähr⸗ liche Tun ſei ſchließlich der erſtaunten Umwelt bekannt⸗ gegeben Herüchtweiſe“ habe verlautet, deutſche worden: Truppen bewegten ſich in Richtung auf die Grenze. Ein nicht nachgeprüftes, völlig unwahres Gerücht genüge alſo, mit einem grauenhaften Krieg zu ſpielen. „Niemandem als dem Führer, ſeinen ſo guten Nerven und ſeiner grenzenloſen Friedensliebe hat es Europa und die Welt zu verdanken, daß dieſes Spiel nicht zur Kataſtrophe führte“, ſtellte Rudolf Heß unter anhaltendem Beifall feſt. „Dieſes Spiel iſt freilich der Beweis, daß andere nicht ſo gute Nerven haben! And das iſt auch kein Wunder! Denn zu guten Nerven gehört ein gutes Gewiſſen. Ein ſchlechtes Gewiſſen ruiniert aber auf die Dauer die Nerven. And woher ſoll bei der Fülle gebrochener Ver⸗ ſprechungen, nichterfüllter Verträge und nicht eingelöſter Worte ein gutes Gewiſſen kommen?“ An die Adreſſe anderer Staaten Zu verwundern ſei nur, daß in ihrer Angſt wahrſchein⸗ lich wahnſinnig Gewordene nicht ſchleunigſt zur Raiſon ge⸗ bracht werden durch Staaten, die Einfluß auf ſie haben. Statt deſſen hätten wir erlebt, daß jedenfalls in der Oeffentlichkeit durch einen großen Teil der Rundfunkſender, durch Preſſe verlautbarungen uſw. eine Flut von Verleumdungen und Verdrehungen der Tatſachen ſich ergoſſen hat gegen denjenigen, der die Nerven behielt und dem es allein zu danken iſt, daß Europa nicht in Flammen ſteht. (Anhaltende Zustimmung). Die Welt habe allen Grund, aus der vorbildlichen Disziplin der Deutſchen in Böhmen ſelbſt und der beſonnenen Haltung ihrer Führung Anerken⸗ nung zu zollen, umſo mehr Anerkennung zu zollen, je mehr ſie provoziert wurden, je mehr ſie ſchikaniert wurden, je mehr gemordet wird!„Wen ſollte es wundern“, fuhr der Stell⸗ vertreter des Führers fort, „daß unſere Herzen mit denen der Sudetendeutſchen ſchlagen?“ (Die Maſſen grüßen die Sudetendeutſchen mit minutenlan⸗ gen Heilrufen). Wir wiſſen heute alle um den Kampf des Deutſchtums in den ſudetendeutſchen Ländern, der faſt ſo⸗ lange ſchon währt, wie Deutſche dort wohnen. Immer ſind aus dieſem Kampf harte und entſchloſſene Männer als vor⸗ bildliche Deutſche hervorgegangen, und je härter die Schläge geweſen ſind, die fremdes Volkstum auf dieſe Deutſchen nie⸗ derſauſen ließ, umſo härter wurden die Schädel. Ja, unter dieſen Schlägen entſtand die eherne Geſchloſſenheit der deut⸗ ſchen Volksgruppen im Staat der Tſchechen, einig, hart und der gerechten Sache bewußt. Niemals wird dieſes deutſche Volkstum durch Schikanen zerſtört, durch Terror zermürbt werden. Allein auf ſich ge⸗ ſtellt, unter eigener Führung kämpft es um die Rechte der Selbſtbeſtimmung! Im Bewußtſein eigenen Rechts, im Bewußtſein, damit aber auch für die Rechte der andern Minderheiten zu ſtrei⸗ ten, geht das Sudetendeutſchtum ſeinen Weg! Und es iſt unſer heißer Wunſch, daß endlich, endlich für dieſes Volks⸗ tum die Tage der Opfer vorbei ſein, daß die Zeiten anbre⸗ chen mögen, wert dieſer Opfer.(Jeder dieſer Sätze wurde von ſtürmiſchen Zuſtimmungskundgebungen unterbrochen). „Gelten ſo blindlings gelogen“ Meine Volksgenoſſen! Wir können es getroſt einer ſpäteren Geſchichtsſchreibung überlaſſen, ſo führte Heß weiter aus, das endgültige Urteil zu fällen, wer in dieſen Tagen das Verdienſt um die Rettung des Frie⸗ dens hatte und wer ſich bemüht hat, den Frieden zu bre⸗ chen. Wir können aber inzwiſchen ſchon für uns feſtſtellen: Selten noch iſt in der Weltöffentlichkeit ſo blind⸗ lings gelogen worden, zugleich aber auch ſo lenden⸗ lahm dementiert worden, ſelten noch hat man ſich ſo be⸗ müht, die wahren Tatſachen zu verwiſchen, wie in den ver⸗ gangenen Wochen.— Selten noch— und das will etwas heißen! Als ſich aber herausſtellte, daß Deutſchland auf die Pro⸗ vokationen wirklich nicht reagiert, da wollten plötzlich drau⸗ ßen alle die Friedensengel geweſen ſein, ja, es be⸗ gann ſogar ein großes Gerauſche unter den Friedens⸗ engeln, wer denn der größte Friedensengel geweſen ſei, wer eigentlich wirklich den Frieden gerettet hätte!(Stür⸗ miſche Heiterkeit.) Freilich: Dieſes Verdrehen der Tat⸗ ſachen, dieſes dreiſte Lügen, dieſes Verſchieben der Verant⸗ wortung wäre die einzige Möglichkeit geweſen, einen ſchließlich doch ausbrechenden Krieg vor den eigenen Völ⸗ kern zu rechtfertigen. Denn die Völker wollen ſo wenig wie je den Krieg. Und die Verantwortlichen wiſſen ſehr wohl, daß die Völker ihn nur dann auf ſich nehmen, wenn der Gegner als der Schuldige und der Krieg als unvermeidbar hingeſtellt wird. Der vergangene Krieg iſt allzuſehr in aller Erinne⸗ rung, als daß die Völker zugeben würden, daß ein neuer leichtfertig vom Zaune gebrochen wird. Vor allem, es le⸗ ben noch zu viel Frontſoldaten in den Völkern, und die Frontſoldaten in aller Welt wollen den Frieden. (Begeiſterter Beifall.) Wie aber auch die andere Welt ſich zu den Kriegshetzern ſtellen mag, ünſere Antwort lautet: Deutſchlands Wehrmacht iſt ſtärker denn ſe! Und weniger denn je iſt der Verſuch eines Angriffs auf Deutſchland ein militäriſcher Spaziergang. Einiger denn je ſteht das deutſche Volk hinter ſeiner Wehrmacht und hinter ſeinem Führer; noch nie war das Bewußtſein des deutſchen Volkes ſo ſtark, das Recht auf ſeiner Seite zu haben. Es weiß zugleich, daß in diefer Welt Recht nur Geltung hat, wenn es geſchützt wird durch die Macht. Wir warnen die übrige Welt davor, Deutſchlands Friedensliebe für Schwäche zu halten. Wer glaubt, auf dieſe Friedensliebe hin auf die Dauer fündigen zu können, der kennt das deutſche Volk nicht. Er würde eines Tages ein furchtbares Erwachen erleben, wenn ſeine Provokation zum Erfolge geführt hätte. Der Stellvertreter des Führers ſchloß ſeine Rede mit der Betonung, Deutſchland ſtehe heute als ruhiger Pol inmitten ſo vieler nervöſer Erſcheinungen Flucht. Das Deutſchland Adolf Hitlers ſtehe feſt und werde ſtehen, getragen von nationalem Stolz und von der ſozialiſtiſchen Gemeinſchaft. „Jür dieſes Deutſchland dienen wir dem Führer und gehorchen ihm blind, weil wir wiſſen, daß er die Ver⸗ körperung dieſes Deutſchland iſt.“ Das Sieg⸗Heil auf den Führer und Reich und die Na⸗ n bildeten den Abſchluß der machtvollen Kund⸗ gebung. Um 13.30 Uhr traf auf dem prächtig geſchmückten Haupt⸗ bahnhof der Sonderzug des Führers ein. Vom Stellvertre⸗ ter des Führers, Rüdolf Heß, und Gauleiter Schwede⸗Ko⸗ burg empfangen, ſchritt der Führer die Front der Ehref⸗ formationen der Wehrmacht, Polizei,/ und SA ab. Eine Welle der Begeiſterung brandete empor, als der Führer den weiten Bahnhofsvorplatz betrat, und verdichtete ſich auf der Fahrt durch die Stadt zu einem Jubelorkan ohne⸗ gleichen. Helle Fanfarenklänge der Hitlerjugend kündeten die Ankunft des Führers vor dem Landeshaus. Gauleiter Schwede⸗Koburg erſtattete dem Führer Meldung. „Der pommerſche Bauer“, ſo betonte er dabei,„einſt in ſeiner äußerſten Exiſtenz bedroht und immer der Gefahr des Vertriebenwerdens ausgeſetzt, iſt nun durch Ihre ent⸗ ſchloſſene Tat, mein Führer, wieder geſichert auf ſeinem Hof.“ Ueberreichung des Ehrenbürgerbriefes. „Nach einem umfaſſenden Rechenſchaftsbericht des Gau⸗ leiters über den allgemeinen wirtſchaftlichen, kulturellen und ſozialen Aufſtieg Pommerns entbat Oberbürgermeiſter Faber den Willkommensgruß ſeiner Stadt. Aus dem ſter⸗ benden Stettin ſei heute wieder ein aufblühendes Gemein⸗ weſen geworden. Dann überreichte der Oberbürgermeiſter dem Führer den künſtleriſch ausgeſtalteten Ehrenbürger brief, ein Meiſterwerk pommerſcher Handwerksarbeit, den der Führer mit herzlichen Worten des Dankes entgegen⸗ nahm. Vorbeimarſch der 60 000. Weit öffnet ſich der Blick von der hochragenden Hafen⸗ terraſſe mit dem mächtigen, im Schmuck rieſiger Haken⸗ kreuzbanner prangenden Muſeumsbau auf die Oder bis hinüber zum Freihafen. Von hier aus nimmt der Führer den Vorbeimarſch der 60 000 politiſchen Soldaten des Gaues Pommern ab Faſt eine Stunde dauerte er und ge⸗ ne ſich für alle Teilnehmer zu einem mitreißenden Er⸗ ebnis. Anſere ſchönſte Aufgabe Der Führer antwortete auf die Begrüßung durch den Gauleiter und den Oberbürgermeiſter mit einer kurzen An⸗ ſprache, in der er ſeiner Freude über die im Gau Pommern während der letzten a geleiſtete Aufbauarbeit Ausdruck gab. Mit herzlichen Worten würdigte der Führer dabei das Wirken des Gauleiters Schwede. Alle Erfolge, die er ſelbſt in dieſen fünfeinhalb Jahren habe erzielen koͤnnen— ſo be⸗ tonte der Führer— ſeien nur möglich geweſen, weil hinter ihm in der Nationalſozialiſtiſchen Partei dieſe beſte Führer⸗ ausleſe der Nation ſtehe. Deshalb ſei auch die Perſon des Führers ebenſowenig von ſeiner Bewegung zu trennen wis ein Feldherr von ſeiner Armee. 5 Nr. 135 8—.—— ——— ene dts see. n.—— ———— —.— f—————— ä ä—rð13——— e——5— ů— 5 1 Der Führer bezeichnete es als das große Ziel der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung, die ganze Kraft des Volkes zu⸗ ſammenzufaſſen und nacheinander für die einzelnen großen Aufgaben einzusetzen. Jedes deutſche Land und jeder deutſche Gau ſeien in ihrem Blühen und Gedeihen gebunden an die Geſamtgröße des Reiches. Noch ſeien nicht alle Aufgaben gelöſt, die wir uns einſt ſtellten. Je mehr Deutſchland ſich feſtige und in wirtſchaftlicher und ſozialer Hinſicht aufzublühen beginne, umſo klare erkenne es erſt all das, was noch zu tun übrig bleibe. „Und wir ſind darüber glücklich!“— ſo rief der Führer aus.„Wir ſind nun einmal Tatmenſchen und werden es ewig bleiben! Wir werden deshalb glücklich ſein über jede ſich uns ftellende neue Aufgabe!“ Der Führer gab in eindrucksvollen Worten ſeiner Ueber⸗ zeugung Ausdruck, daß wir auch alle die Arbeiten, die wir heute im Großen im Reich und im Einzelnen in den Gauen erſt in Umriſſen vor uns ſehen, in der Zukunft löſen würden: „Wir werden in derſelben Richtung weiter fortfahren wie bisher: in der Stärkung des Bauernſtandes, in der Feſtigung unſerer nationalen Wirtſchaft und vor allem im Ausbau unſerer ſozialen Gen haft! Denn alle unſere gro⸗ ßen Leiſtungen find nur denkbar geweſen durch das Ver⸗ trauen der breiten Maſſe unſeres Volkes, in erſter Linie des deutſchen Arbeiters. Für ihn zu ſorgen, ihn vollkommen her⸗ auszulöſen aus der verderblichen Ideologie, die ihn zum Teil noch vor wenigen Jahren beherrſchte, darin ſehen wir unſere ſchönſte Aufgabe! Ich gehe heute mit einem Gefühl vollſter Befriedigung in die einzelnen deutſchen Gaue. Es iſt überall dasſelbe Bild eines großen, gewaltigen Emporſtrebens. Immer mehr bin ich dabei von der Erkenntnis durchdrungen, wie notwendig es iſt, zwei Säulen im Staat unerſchütterlich feſt zu machen: auf der einen Seite die ewige, politiſch tragende National⸗ Partei und auf der anderen Seite die dozialiſtiſe 8 ehrmacht. In eben dem Maße, in dem deutſche W dieſe beiden Säulen ſich vereinen und die Träger des ganzen deutſchen Schickſals werden, wird die deutſche Nation beruhigt in die Zukunft blicken können!“ Ne Tschechei Europas Brandherd Der Terror der Tſchechen wütet weiter. Die letzten Gemeindewahlen in der Tſchechoſlowakei am Sonntag hatten den tſchecho⸗ ſlowakiſchen Brandherd wieder ſtark in den Vordergrund des politiſchen Intereſſes Europas gerückt. Beſonders die ſchweren Zwiſchenfälle in der Tſchechei zeigen immer wieder, daß von Prag aus Europa ein Konflikt größten Ausmaßes droht, wenn die Prager Regierung nicht end⸗ lich zur Beſinnung kommt und energiſch gegen die tſche⸗ chiſchen Provokateure und die tſchechiſche Soldateska durchgreift. Tſchechen⸗Korporal droht Arbeitern mit Erſchießen In Schreckenſtein bei Auſſig tat ſich in den letz⸗ ten Tagen wiederholt der tſchechiſche Korporal Koula, Kommandant der Auſſiger Brückenwache, durch brutales Auftreten gegenüber ſudetendeutſchen Arbeitern und jun⸗ gen Sudetendeutſchen hervor. Korporal Koula marſchierte u. a. mit mehreren Sol⸗ daten durch Schreckenſtein. Plötzlich ließ er die Soldaten gegen ſudetendeutſche Arbeiter Front machen, die ein⸗ ander mit erhobener Hand grüßten. Er gab den Befehl, die Gewehre ſchußfertig zu machen und ließ ſie gegen die Arbeiter in Anſchlag bringen. Nur der Beſonnenheit eines Sudetendeutſchen iſt es zu verdanken, daß unab⸗ ſehbare Folgen verhindert wurden. Vorher hatte derſelbe Korporal, als er mit derſelben Abteilung nach Schreckenſtein marſchierte, mit vorgehal⸗ tenem Revolver zwei Sudetendeutſche, die ſich ebenfalls mit erhobener Hand grüßten, angehalten und mit Fuß⸗ tritten mißhandelt. Einigen Arbeitern, die den Bedroh⸗ ten zu Hilfe eilen wollten, ſtellte ſich ein Soldat der Ab⸗ teilung Koulas mit ſchußbereitem Gewehr entgegen. Aber nicht nur an ſudetendeutſchen Arbeitern kühlte der Tſchechen⸗Korporal ſein Mütchen, ſondern er vergriff ſich auch an ſudetendeutſchen Jugendlichen. So bearbeitete er einen jungen Mann, der mit erhobener Hand einen Kameraden grüßte, mit Fauſtſchlägen und würgte ihn. Ein paar Tage vorher hatte Koula einen Fleiſchermei⸗ ſter aus Schreckenſtein auf das roheſte mißhandelt. Dieſe unerhörten Ausſchreitungen und Uebergriffe des Tſchechen⸗-Korporals Koula haben die Bevölkerung Auſſigs und Schreckenſteins ſtark erregt. Ihre Empörung wird noch dadurch geſteigert, daß Anzeigen bei den tſche⸗ chiſchen Behörden über dieſe Vorfälle bisher völlig wir⸗ kungslos geblieben ſind. Erſchütternde Liſte uner hörter Gewaltakte Von den vielen Gewaltakten, die ſich in der Tſchechei ereigneten, ſeien weiter die folgenden erwähnt: Von den vielen Gewaltakten, die ſich in der Tſchechei er⸗ eigneten, ſeien weiter die folgenden erwähnt: In Haslau, Bezirk Aſch, hat die tſchechiſche Polizei unter Androhung des ſofortigen Waffepgebrauchs verboten, ſich der Staatsgrenze zu nähern, nach Einbruch der Dunkelheit die Straße zu betreten, unter freiem Himmel Feuer zu ent⸗ zünden ſowie die Wohnungen nach Einbruch der Dunkelheit u beleuchten.— Der Bäckergehilfe A. L. in der Gemeinde Bottſchalking begrüßte einen Bekannten mit dem Deut⸗ chen Gruß. Ein Zollbeamter, der dies bemerkte, erklärte ihm araufhin, er werde ihn im Wiederholungsfalle rückſichtslos niederſchießen. 13 jähriger Schüler mißhandelt Der 15jährige Schüler E. wurde am 23. Mai in der Nähe von Jaktar, Bezirk Troppau, von einem Soldaten angehal⸗ ten, auf die Wache geführt und dort mit den Fäuſten und mit Lederzeug geſchlagen. Ein Soldat ſetzte ihm den Revolver zu⸗ nächſt an den Leib und ließ ihn dann an der Mündung riechen. Während des Schlagens umpwickelten die Soldaten den Kopf des E. mit Decken, und einer bemerkte dazu:„Damit er nicht ſchreit!“ Schließlich wurde ihm geſagt, er möge noch ein paar andere Schüler zur Wache ſchicken, die Soldaten hätten nichts zu tun und langweilten ſich. Nachts veranſtaltete eine Militärpatrouille in der Bezirks⸗ ſtelle der SDP. in Tuſchkau eine Durchſuchung. Der füh⸗ rende Korporalaſpirant gebrauchte hierbei wiederholt Aus⸗ drücke wie„Deutſche Schweine, geht zu Hitler!“ Als er darauf aufmerkſam gemacht wurde, daß Hodſcha Konrad Henlein habe zu ſich bitten laſſen, um mit ihm zu verhandeln, antwortete er:„Das weiß ich, aber das iſt mir gleich. Henlein iſt ein Schwein wie ihr Deutſchen alle!“ Der Handſchuhmachergehilfe A. G. aus Platten wurde wegen des Deutſchen Grußes von einem dienſttuenden Sthahe ſchen Stgatspoliziſten in Uniform zunächſt auf offener Straße, dann in der Wachſtube verſchiedentlich körperlich gezüchtigt. Hierbei äußerte der dienſttuende Stabswachtmeiſter, es komme jetzt nicht mehr darauf an, ob ein Sudetendeutſcher mehr oder weniger niedergeſchoſſen werde. Das Ehepaar F. und M. L. ſowie Herr F. T. wurden auf einem Spaziergang in der Nähe von Znaim von einem Militärpoſten angehalten. Hierbei wurde Frau L. von dem die Viſitierung durchführenden Soldaten in ſchamlofeſter Weiſe betaſtet. Der Ehemann L. wandte ſich deswegen empört an den dabeiſtehenden Offizier, der jedoch die Handlungsweiſe des Soldaten als durchaus richtig bezeichnete und die Angabe ſeines Namens verweigerte. Tſchechiſche Kommuniſten überfallen Amtswalter In San dau bei Böhmiſch⸗Leipa wurde der Amtswalter der SDP. Guſtav Reichelt beim Verteilen von Einladungen zu einer Wahlverſammlung der SDP. von dem tſchechiſchen Kommuniſten Sligure ohne jeden Grund überfallen und nie⸗ dergeſchlagen. Als ſich Reichelt wieder erheben wollte, wurde er von dem hinzugeeilten tſchechiſchen Kommuniſten Kotte mit einer Hacke angegriffen. Reichelt erlitt ſchwere Verletzungen und einen Bruch des rechten Unterarms. Auf ſeine Hilferufe eilten Fußgänger herbei und brachten ihn ins Krankenhaus. Daß die ſyſtematiſche Unterdrückung des Sudeten⸗ deutſchtums durch tſchechiſches Militär und Polizei mit geradezu ſadiſtiſchen Mitteln fortgeſetzt wird, will man natürlich in Prag nicht wahrhaben. Und doch bringt jeder Tag neue Beweiſe für die ſchändlichen Uebergriffe der tſchechiſchen„Ordnungshüter“. Die an⸗ geführten Fälle, die ſich ſämtlich auf eingehend nachge⸗ prüfte Augenzeugenberichte ſtützen, bedürfen keiner weite⸗ ren Kommentierung. Sie enthüllen in erſchreckender Weiſe die Wahrheit über das ſchändliche tſchechiſche 5 in dem angeblich„ruhigen“ ſudetendeutſchen Gebiet. Terror auch im polniſchen Siedlungsgebiet Die polniſche Preſſe berichtet in großer Auf⸗ machung und an Hand zahlreicher Einzelheiten über den Terror, der auf die polniſche Bevölkerung von ſeiten der Tſchechen unmittelbar vor den letzten Gemeindewahlen angewandt wurde. Die Polniſche Telegraphen⸗Agentur ſchildert eingehend, zu welchen unglaublichen Methoden auf tſchechiſcher Seite Zuflucht genommen wurde, nur um im polniſchen Siedlungsgebiet Stimmen für die tſche⸗ chiſchen Liſten zu erpreſſen. Beſonders ſtark ſei der tſchechiſche Druck in Frei⸗ ſtad t. Der tſchechiſche Spitzenkandidat— es handelt ſich um den Direktor der Kranlenkaſſe— verſuchte dadurch Anhänger zu ködern, daß er an Perſonen, die ihn in dienſtlichen Angelegenheiten aufſuchen, Zucker und Geld verteilte; er verſprach, bei den Behörden ein gutes Wort einzulegen, A Strafminderungen einzutreten, Erleichte⸗ rungen zu verſchaffen uſw., alles ſelbſtverſtändlich unter der Vorausſetzung, daß für die tſchechiſchen Liſten ge⸗ ſtimmt wird. In den Bergdörfern der Karpaten ſeien es die tſchechiſchen Lehrer, die dieſe üblen Methoden begeiſtert mitmachten. Sie erzählten den Kindern, daß nur darum Not im Hauſe ſei und Vater keine Arbeit habe, weil die Eltern für die polniſchen Liſten ſtim⸗ men.(ö) In dem einen polniſchen Dorf habe der Lehrer Strümpfe und Mützen an die Kinder verteilt und ihnen weitere Geſchenke verſprochen, wenn ihre Eltern für die tſchechiſchen Kandidaten ſtimmen. Auch von der National⸗ garde würden die Polen mit Terrormaßnahmen bedroht, wenn ſie es wagen ſollten, ihre Stimmen für die polni⸗ ſchen Liſten abzugeben. Klares Bekenntnis zu Henlein Bereits vor dem Wahlgang in 903 Gemeinden hundert⸗ prozentiger Sieg der Sdp. a Am Sonntag waren in etwa 1800 ſudeten⸗ deutſchen Gemeinden Wahlen ausgeſchrieben. In 903, alſo faſt der Hälfte dieſer Gemeinden, waren Ein⸗ heitsliſten der Sudetendeutſchen Partei eingebracht wor⸗ den. Die Sudetendeutſche Partei beherrſchte alſo bereits vor der Wahl in mehr als 50 v. H. der Gemeinden die Gemeindevertretung. Anaufhaltſamer Vormarſch Nur noch 10 Kilometer vor Caſtellon. Bilbao 13. Juni. An der Caſtellon⸗Front ſetzten krotz des ſtürmiſchen Wetters die nationalen Truppen mit unbeſchreiblicher Wucht ihren Vormarſch auf Caſtellon fork. Im Küſtenab⸗ ſchnitt konnte dank der ſeit einigen Tagen eingeleiteten Operationen die wichtige Stadt Albocacer beſetzt werden. Von hier aus wurde die geſamte feindliche Front zwiſchen Albocacer und der Küſte aufgerollt. Die RNolen ergriffen panikarlig die Flucht, während die nationalen Angriffs⸗ fäulen auf beiden Hauptſtraßen, die vom Norden parallel der Küſte nach Caſtellon führen, unaufhaltſam vorſtoßen. Die Ortſchaften Villanueva de Alcolea und Torreblanca vor Caſtellon wurden beſetzt. Die bei dieſem gewaltigen Vorſtoß aufgerollte rote Front ſtellte die Hauptverteidi⸗ gung Caſtellons dar, die nach Ausſagen des roken Regie⸗ i und Kriegsminiſters Negrin uneinnehmbar ſein ollte. Weſtlich von Caſtellon rückte eine weitere nationale An⸗ riffsſäule unter General Garcia Valimo vor, beſetzte das Borriol⸗Gebirge und erreichte die von Norden kommende Straße bei der Ortſchaft Borriol, die ſchon vorher unter nationalem Feuer lag. Die nationalen Truppen ſind an dieſer Stelle nur noch 10 Kilometer von Caſtel⸗ lo n entfernt. Allgemein hat man den Eindruck, daß dieſer Vormarſch einen der größten nationalen Kriegser⸗ folge darſtellt. In wenigen Stunden iſt der geſamte Ver⸗ teidigungsgürtel um Caſtellon ins Wanken geraten. Der in wilder Flucht zurückflutende Feind hat u. a. drei Batte⸗ rien 10.5 em Geſchütze und zwei Panzerabwehrkanonen zu⸗ rückgelaſſen. Eine nationale Kolonne machte allein über 500 Gefangene, Aus taktiſchen Gründen iſt der vorliegende nationalſpa⸗ niſche Heeresbericht außerordentlich zurückhaltend, ſo daß fuß der Umfang und ebenſo die Bedeutung der durchge⸗ führten Operationen nur ahnen läßt. An der Front von Teruel haben die nationalen Truppen ihren Vormarſch trotz ſchwerſter Behinderung durch ſehr ungünſtiges Wetter weiter fortgeſetzt. An der Front von Caſtellon wurde die Offenſive weitergeführt. In Gewaltmärſchen beſetzten die Nationalen eine Reihe von Ortſchaften und Poſitionen von entſcheidender Bedeutung. Während des Freitag und im Laufe des Samstag wurden über 3000 Gefangene gemacht. Im Abſchnitt Einca an der Pyrenäenfront wur⸗ den die Kämpfe durch ſtarken Nebel ſehr erſchwert. Trotz⸗ dem wurde auch hier der Gegner von den nationalen Trup⸗ pen zurückgedrängt. U Erdbeben in Belgien Drei Tote und zahlreiche Verletzte.— Panik in den Straßen Brüſſels. Brüſſel, 13. Juni. Weite Teile Belgiens wurden am Samskag durch ein Erdbeben erſchültert, das etwa eine halbe Minute an- dauerte. In mehreren Stadtteilen Brüſſels ſtürzten Schorn⸗ ſteine von den Häuſern auf die Straßen. In vielen Häu⸗ ſern bildeten ſich Riſſe in den Wänden. Ein Haus in der Brüſſeler Vorſtadt Cherbeck ſtürzte völlig ein. Auch meh⸗ rere Fabrikſchornſteine brachen zuſammen. Zahlreiche Te, lefonverbindungen und Gasleitungen wurden zerſtört. Der Einwohner Brüſſels bemächkigte ſich eine Panik, und ſie eilten bei den erſten Erdſtößen zu Tauſenden auf die Stra- ßen. Es werden mehrere Verletzte gemeldet. Auch aus der Provinz werden größere Schäden gemel⸗ det. Im Obſervatorium von Uccles wurden durch das Be⸗ ben alle Apparate außer Betrieb geſetzt. Nach den bisher vorliegenden Meldungen hat das Erd. beben in Belgien mindeſtens drei Todesopfer und zahlreiche Verletzte gefordert. In Gent wurden zwei Arbeiker von her⸗ abfallenden Steinen ſchwer verletzt. Einer von ihnen ſtarb kurz darauf. In Cruxshautem wurde ein Mann auf einer Bauſtelle durch eine einſtürzende Mauer erſchlagen. In Mont. St. Amand warf ſich ein durch das Erdbeben ſeeliſch erſchütterter Mann unter einen Kraftwagen und wurde auf der Stelle getötet. In Kortryk wurde ein Mann, der aus dem Fenſter ſchaute, auf die Skraße geſchleuderk und ſchwer verletzt. Hier wurden ganze Dächer durch die Er⸗ kerung abgedeckt und die Straßen mik Dachziegeln überſät. In dem berühmten Beginenhof wurden beinahe alle Häuſer ſtark beſchädigt. In Gent ſtürzte ein faſt drei Zent⸗ ner ſchweres Steinkreuz von der Faſſade der Joſephskirche auf die Straße, allerdings ohne jemanden zu verletzen. Gefährliches Großfeuer in Genk. Durch das Erdbeben entſtanden auch mehrere Großfeuer, die ſchweren Schaden anrichteten. In Gent wurde ein großer Teil einer Fabrik, in der durch die Erd⸗ ſtöße ein Kurzſchluß ausgelöſt worden war, völlig einge⸗ äſchert. In den Bergwerksgebieten verurſachte das Beben keinerlei Unfälle. Die Bergleute betonten, daß ſie ſelbſt in den tiefſten Schächten keine Stöße verſpürten. . 3 Neuer Erdſtoß in Belgien Brüſſel, 13. Juni. In Belgien iſt kurz nach 14 Uhr erneut ein Beben verſpürt worden. Nach den Feſtſtellungen der Erdbeben⸗ warte von Brüſſel befindet ſich das Epizentrum dieſes Erd⸗ bebens etwa 60 km weſtlich von Brüſſel in Richtung der Nordſee. Man vermutet, daß auch die erſten beiden Beben vom Mittag ihr Epizentrum in Belgien hatten. Die Polizei in Brüſſel traf ſofort beſondere Sicherheits⸗ maßnahmen und entfernte das Publikum von allen Gebäuden, die einzuſtürzen drohten. Auch in Lüttich wurde das Beben ſehr ſtark verſpürt. In mehreren Häuſern fie⸗ len Bilder und Spiegel von den Wänden. Auch in der Paſſage des Juſtizpalaſtes von Gent bildete ſich ein gro⸗ ßer Riß. Aus vielen Städten wird berichtet, daß die Bewohner in eine Panik gerieten und fluchtartig die Häuſer und Ge⸗ ſchäfte verließen. In Brügge mußten mehrere Straßen von der Polizei geſperrt werden, da zahlreiche Schornſteine und Mauerſtücke hergbgeſtürzt kamen. Von einem alten Tor⸗ bogen fiel ein großer Stein unter die Paſſanten, verletzte aber niemanden. Auch in England London, 13. Juni. Die Erdſtöße, die am Samstag in ganz Europa feſtgeſtellt wurden, haben ſich auch in Eng⸗ land bemerkbar gemacht. Wie aus den nunmehr aus dem ganzen Lande eingelaufenen Nachrichten hervorgeht, wur⸗ den in zahlreichen Orten Erſchütterungen, die 30 Sekunden bis ſechs Minuten anhielten, verſpürt. Auch Frankreich ſtark betroffen Paris, 13. Juni. Das Erdbeben, das in Brüſſel verzeichnet wurde, iſt auch in Paris, Lille, Compiegne, Dünkirchen und anderen nord⸗ franzöſiſchen Städten regiſtriert worden. Vor allem im Nor⸗ den der franzöſiſchen Hauptſtadt wurde es von den Bewoh⸗ nern der höheren Häuſer beſonders deutlich verſpürt. In Lille ſind an einigen Häuſern Riſſe zu verzeichnen. Ganz beſondets ſtark wurde das Erdbeben jedoch in Roubaix verſpürt, Die Häuſer zitterten, ſo oft ein ſchwerer Laſtwagen durch die Straßen fuhr. Die Fußgänger auf den Straßen hat⸗ ten den Eindruck, als ob ſie plotzlich den Kontakt mit dem feſten Boden verloren hätten. Alles ſtüͤrzte erſchreckt auf die Straßen. Zahlreiche elektriſche Uhren blie⸗ ben ſtehen, und auch der Rundfunk ſetzte aus. In verſchie⸗ denen Stadtteilen ſtürzten die Schornſteine ein. In Tourcoing bemächtigte ſich der Bevölkerung eine Panik. Die Kirche der Stadt, in der gerade eine Hochzeit ſtattfand, war im Augenblick leer, ebenſo wie die Kaffeehäuſer, die um die Mittagszeit gewöhnlich ſtark beſucht ſind. In den Wohn⸗ häuſern wurden die Einwohner z. T. zu Boden ge⸗ ſchleudert, Möbel wurden von der Stelle gerückt oder ſtürzten ſogar um. Etwa 20 Schornſteine ſind eingeſtürzt. Zahlreiche Perſonen ſollen leichter verletzt worden ſein. Erdſtöße auch in Weſtdeutſchland Köln, 13. Juni. Am Samstag mittag um 12.01 Uhr ſtellte die Erdbebenwarte in Aachen zwei Erdſtöße feſt, die beſonders im Aachener Gebiet und im angrenzenden hollän⸗ diſchen Grenzbezirk verhältnismäßig ſtark auftraten. Soweit bisher feſtſteht, ſind größere Schäden nicht aufgetreten, wenn ſich auch in vielen Wohnungen Gegenſtände verrückten. Ebenſo wurden in Köln dieſe zwei Erdſtöße wahrgenommen, die jeweils etwa eine Sekunde dauerten. Beſonders in den hö ren Stockwerken der Häuſer wirkten ſich dieſe Erdſtöße aus, indem ſogar ſchwerere Möbelſtücke von der Stelle geſchoben wurden. Auch die Bilder an der Wand veränderten ihre Lage. Gleiche Meldungen liegen aus Wuppertal, Kre⸗ feld und Düſſeldorf ſowie darüber hinaus aus dem ganzen weſtdeutſchen Gebiet vor. Auch in Württemberg aufgezeichnet. Stuttgart, 13. Juni. Am Samstag wurde um die Mittagsſtunde an den württembergiſchen Erdbebenwarten Stuttgart, Ravensburg und Meßſtetten ein ſtärkeres Nah⸗ beben aufgezeichnet, deſſen Herd in nordweſtlicher chen von Stuttgart rund 400 km entfernt, alſo in Belgien liegt. Kurz nach 14.15 Uhr wurde noch ein ſchwaches Nachbeben von demſelben Herd aufgezeichnet. n Badiſche Chronik Beſichtigungsreiſe des Reichskriegerführers. Vom 25. bis 28. Juni 1938 wird der Reichskrieger⸗ führer SS.⸗ Gruppenführer Generalmajor a. D. Reinhard, die Gliederungen des NS. ⸗Reichskriegerbundes im Bereich der Gauinſpektion Baden beſichtigen. Die im NS.⸗Reichskrieger⸗ bund zuſamme ſſenen badiſchen Kriegerkameradſchaften werden nach j A. vorgeſehenen R Die Reiſe kirch, M berg nac und? Appell antreten. fzell, Stockach, Meß⸗ euſtadt, Villingen, Tri⸗ gl. Karlsruhe, Heidelberg findet. Der 2 lch ichskrie⸗ 2 Ur — 4* Wagner, verbunde; Heidelberg.(Raſſenſchrank erbrochen.) In der Nacht wurde in Heidelberg ein Kaſſenſchrankeinbruch ver⸗ übt, bei dem die Täter etwa 2000 Mark in Papiergeld er⸗ beuteten. Die Täter benutzten vermutlich einen Ford⸗Wagen, Kennzeichen 1 3 48 413. Sie wurden von Polizeibeamten verfolgt, einer von ihnen wurde vermutlich durch Schüſſe verletzt. Bei der Flucht verlor einer der Täter den Hut mit der Firmenbezeichnung Erich Hauſen, Köln a. R Freiburg.(Badiſche Reit⸗ und Fahrſchule.) Das Land Baden hatte bis jetzt keine eigene Reit⸗ und Fahrſchule, in der der junge Reiter⸗ und Fahrernachwuchs jachgemäß ausgebildet werden konnte. Nunmehr iſt es den Bemühungen des„Vereins zur Hebung des Pferdeſports e. V.“ in Freiburg gelungen, unter Mitwirkung des Reichs⸗ beauftragten für den Dienſt am Pferde, des Generals Adam, und des Reichsbeauftragten im Gau Baden, des Herrn Dr. Hauſamen, in Freiburg eine Badiſche Reit⸗ und Fahrſchule zu gründen, die am 1. Juli mit ihren Kurſen beginnt. Franzöſiſche Pferde in Baden⸗Baden. Beim Nennungsſchluß für die drei Hauptprüfungen der Internationalen Rennwoche in Baden-Baden konnte ein ausgezeichnetes Meldeergebnis feſtgeſtellt werden. Die deutſchen Ställe haben zahlreiche Unterſchriften gegeben. Allein bei der Nennungsſtelle in Paris ſind 23 Pferde ein⸗ geſchrieben worden. Das Hauptereignis der Woche, der mit 50 000 Mark ausgeſtattete Große Preis von Baden am 26. Auguſt weiſt 36 Unterſchriften auf, darunter vom vor⸗ jährigen Derbyſieger Abendfrieden, Trollius, Elritzling, Blaſius, Iniga Iſolani; in Paris nannten der Vorſahrs⸗ ſieger Dadji, ferner Atys und Heſtia u. a.— Das Zukunfts⸗ rennen, die bekannte Zweijährigen⸗Prüfung am 23. Auguſt, erhielt 49 Nennungen, 41 in Berlin, 8 Pferde in Paris. Aus den Nachbargauen * FJrankfurt a. M.(Aus Gutmütigkeit unter⸗ ſchrieben) Das Schöffengericht verhandelte wegen Be⸗ trugs und Urkundenfälſchung gegen den in den 30er Jah⸗ ren ſtehenden Karl Heidecke, der ſich allerlei ſtrafbare Dinge geleiſtet hatte, die zu ſeiner Verhaftung führten. Er war 1936 für eine Buchhandlung tätig und veranlaßte, als die Geſchäfte ſchlecht gingen, ſeine Vermieterin, eine in dürf⸗ tigen Verhältniſſen lebende Frau, eine Buchbeſtellung über 200 Mark aufzugeben. Er ſagte der Frau, daß die Bücher 95 ihn beſtimmt ſeien und daß er ſie auch bezahlen werde. Die Frau unterſchrieb den ihr vorgelegten Beſtellzettel, las 5 dabei aber nicht ordentlich und überſah die Höhe der eſtellung. Die beſtellten Bücher waren von H. in Beſitz genommen und verkauft worden. Die Buchhandlung zahlte hm eine Proviſion von 70 Mark aus und iſt nun, da die Bücher von keiner Seite bezahlt wurden, um dieſe und die Wücher geſchädigt. Die arme Witwe wird zivilrechtlich in Anſpruch genommen, ſo daß ſie ihre Unachtſamkeit, den Beſtellſchein nicht geleſen zu haben, ſchwer büßen muß. In einem andern Fall hatte der Angeklagte einer Firma einen lingierten Auftrag eingereicht und es bleibt rätſelhaft, wie die Firma, ohne ſich zu erkundigen, dazu kam, ihm ſchnell⸗ ſtens 100 Mark Propiſion zu zahlen. Zuſammen mit einem horbeſtraften auswärts abgeurteilten Freund fingierte der Angeklagte eine Nähmaſchinenbeſtellung über 466 Mark. Der nicht zahlungsfähige Freund bildete den Beſteller. Die Haup je war, daß man ſchnell zu einer Proviſion kam, de man auch erhielt. Der Angeklagte erhielt für die Schwindeleien zehn Monate Gefängnis. Pirmaſens.(Jugendliche vermißt.) Seit 1. Juni wird hier die 15 Jahre alte Elfriede Hoffmann vermißt. Sie hat ſich an dieſem Tage von zu Hauſe entfernt und kehrte nicht mehr zurück. Wie der Kriminalpolizei mitge⸗ teilt wurde, kann angenommen werden, daß ſie von je⸗ mand zwangsweiſe zurückgehalten und verſteckt wird. Die Polizei iſt dabei, dieſe geheimnisvolle Angelegenheit auf⸗ zuklären. Großkarlbach.(In der Scheuer abgeſtürzt!) Einen ſchweren Unfall erlitt der in den 60er Jahren ſtehende Landwirt David Ittel, der ſo unglücklich in ſeiner Scheuer abſtürzte, daß er ſich ſchwere innere Verletzungen zuzog. Im Krankenhaus Frankenthal liegt er in ernſtem Zuſtand darnieder. Deutſchlands größte Roſenſchau. In dem Roſenbauerndorf Steinfurth bei Bad Nauheim werden gegenwärtig die Vorbe⸗ reitungen zu einer großen Roſenſchau getroffen, die von Kd in Verbindung mit der Sondergruppe„Roſen“ im Reichs⸗ nährſtand veranſtaltet wird. Die Schau wird in ihrer Art die größte ſein, die man bisher in Deutſchland zeigt. Die ſchön⸗ ſten und edelſten Züchtungen der Blumenkönigin und zahlreiche Neuheiten ſollen gezeigt werden. — Waſſerburg am Bodenſee. Der 26jährige Valentin Müller aus Kadelshoſen, Bezirksamt Neu⸗Alm, und die 19⸗ Ein kühler Juni⸗Sonntag. überaus heißen Tagen bereitete der Nach kühler Meeresluft am Wochenende der ſubtropiſchen Wit⸗ Einbruch terung ein raſches Ende. Regenſchauer brachten in der Nacht zum Sonntag einen empfindlichen Temperaturrück⸗ gang und der Sonntag machte ebenfalls kein freundliches Geſicht. Schirm und Regenmantel waren die Ausrüſtungs⸗ gegenſtände des Tages. Trotz der unfreundlichen Witterung war im allgemeinen ein ziemlicher Reiſe⸗ und Wander⸗ betrieb. An den Ufern des Rheins und Neckars entlang ſah man viele Zelte und die Badegäſte dieſer Zeltbewohner dürften trotz der„Abkühlung“ reichlich auf ihre Rechnung gekommen ſein. Auch der Zugverkehr war trotz des nicht einladenden Wetters recht lebhaft, lediglich der nahe Aus⸗ flugsverkehr war etwas beeinträchtigt. Kdß⸗Züge ſowie Geſellſchaftsſonderzüge fuhren nach dem Odenwald und Schwarzwald. Von der Wehrmacht und dem Arbeitsdienſt ſah man die Urlauber, die ihren Pfingſturlaub beendet haben, wieder mit ihren Koffern in ihre Garniſon zurückkehren. Das Wochenende brachte für unſere einheimiſchen Fuß⸗ baller den Ausklang ihrer Jubiläumsveranſtaltungen. Nicht weniger als 1000 Zuſchauer verfolgten das intereſſante Treffen Seckenheim— Neckarau am Samstag abend und das Unentſchieden zeigte den Kräfteausgleich beidee Mann⸗ ſchaften und damit den Höhepunkt der ſportlichen Jubi⸗ läumsveranſtaltungen. Der Tbd.„Jahn“ veranſtaltete geſtern Nachmittag im Wörtel leichthletiſche Klubkämpfe. Ueberaus gute Leiſtungen und ein guter Beſuch, das war der Erfolg des Tages. Der Sterbekaſſenverein„Einigkeit“ tagte geſtern zu einer außerordentlichen Generalverſammlung in der Wirt⸗ ſchaft„Zur Pfalz“, in der im Vordergrund die Neufaſſung der Satzungen ſtand. 2 40 jähriges Jubiläum des Tv. 1898 Mhm.⸗Seckenheim. Einen erfolgverſprechenden Auftakt für die Geſtaltung und Durchführung des 40 jährigen Vereinsjubiläums ergab die am Samstag abend in der Turnhalle ſtattgefundene Mitgliederverſammlung. Der Vereinsführer Hetzel erklärte, daß die Vereinsleitung im Vertrauen auf die tatkräftige Mitarbeit aller Vereinsmitglieder ſowie des allezeit ge⸗ zeigten Intereſſes des Großteils der hieſigen Einwohnerſchaft am Turnverein ſich entſchloſſen habe, das Feſt in einer der Würde und Bedeutung, der vom Verein geleiſteten 40 jährigen Arbeit entſprechenden Weiſe durchzuführen. Einen Ueberblick über die bereits getroffenen Vorbereitungen und die Aufgaben der gebildeten Ausſchüſſe gab anſchlteßend Gg. Volz. Darnach findet das Feſt am 13., 14. und 15. Das Hauptgeſtüt Graditz nannte allein acht Zweijährige und die Geſtüte Erlenhof und Waldfried je ſechs.— Freiburg.(Der Reichsſtudentenführer ſprach.) Anläßlich des Freiburger Studententages ſprach der Reichsſtudentenführer Scheel in einer öffentlichen Ver⸗ ſammlung. Zum erſtenmal, ſo führte er aus, begingen Alt⸗ herrentum und Jungkameraden einen gemeinſamen Studen⸗ tentag, der in Zukunft zu einer dauernden Einrichtung am Schluß des Sommerſemeſters werden ſoll und den Ausdruck des Sieges der nationalſozialiſtiſchen Revolution im Studen⸗ tentum bezeugt. Dr. Scheel zeigte noch einmal die Kriſe auf, die vor kurzem noch das Akademikertum beherrſchte und aus der innerhalb von zwei Jahren der NS.⸗Studentenbund als geſunder Sproß der Bewegung erwuchs. Die ſtudentiſche Einheit muß gegen alle ihre Feinde immer wieder heraus⸗ Auguſt ſtatt. Eingeleitet wird es am Samstag, 13. Auguſt, 5 ends ihr mit Staffelläufen quer durch Seckenheim Ochſenreiter, die beide in Waſſerburg bedienſtet waren, unter⸗. 8 5 5 ee ard e 85 55 75 le 91 N e g be 1 2 050 75 denen ſich um 8 Uhr ein Feſtabend im Saale der Turnhalle ſchenfahrt auf eit Bödele denden e 1 anſchließt. Sonntag, 14. Auguſt, 55 8 5 e 9 3 Ee Nach Alte auf den Spielplätzen im Wörtel in Geräte⸗ un eicht⸗ 1 10 5 915 1 e e der athletiſchen Uebungen, wie ſie beim Deutſchen Turn⸗ und 0 1 2 ee a E 5 5 U⸗ S e, Les Fr 9 f 8 Fo ü an⸗ ten wurde keine Spur entdeckt. Vermutlich iſt der Kahn beim e 155 119 85 e eee eee Sezen 7110 Platzwechſel umgekippt. Da beide des Schwimme nkundi ſchließend die allgemeinen Feſtübungen(die Breslauer) für e 1 1 untundig] Männer und Frauen, dann Handballſpiele, Sondervorfüh⸗ waren, vermutet man, daß ſie ertrunken ſind. rungen und Spiele. Abends im Saale der Turnhalle Feſt⸗ „Sie wurden ſoeben phokographierk“. ball und auf dem für dieſen Zweck überdachten Uebungs⸗ Darmſtadt. In den erſten Monaten dieſes Jahres ſtellte platz Unterhaltungsabend mit künſtleriſchen und sportlichen ſich hier ein Mann von 30 Jahren mit einem Photoappa⸗ Darbietungen. Montags, 15. Auguſt, am Spät⸗Nachmittag rat auf der Straße auf, tat, als ob er„knipſe“ und er⸗ Kinder ⸗und Volksbeluſtigungen, Handballſpiele im Wörtel 3 7 1 f 5 5 2 len Räumen der Turnhalle und auf dem klärte dann mit ſchwungvoller Verbeugung de 0 und ab 8 Uhr in allen? 5 ö ee e r Verbeugung den angeblich anſchließenden Platz„Bunter Abend“. Hieraus kann man jährige aus Wildberg, Gde. Weißenberg, ſtammende Elſe geſtellt werden. Dieſem Zweck dienen auch die Studententage. Dr. Scheel ſchilderte dann ſein eigenes Suchen nach dem neuen ſtudentiſchen Lebensziel, das entgegen der Erwartung Vieler zum Erfolg führte. Im Rahmen dieſes Zieles liegt auch der weitere Schritt, das Studium von der finanziellen Lei⸗ ſtungsfähigkeit unabhängig zu machen. Vorausſichtlich im nächſten Jahre würden bereits 600 Kameraden aus minder⸗ bemittelten Kreiſen auf den Univerſitäten einziehen. Mehr als 80 Prozent der Studentenſchaft ſtehen in der Kamerad⸗ ſchaft und werden durch praktiſchen Einſaß dem Verſtändnis für die großen völkiſchen Aufgaben nähergebracht. Es wird dafür geſorgt werden, daß in Zukunft für Jämmerlinge und Kaffeehausgänger ein Platz auf den Hochſchulen nicht mehr vorhanden iſt. Nach den Worten des Führers hat der Stu⸗ dent die Vergangenheit verloren, aber die Zukunft nunmehr gewonnen. Das Eſſen ſchmeckte wundervoll. Doris erwies ſich als eine ausgezeichnete Köchin. Sie ſaßen zuſammen wie zwei Kinder und plauderten vergnügt miteinander. Da klingelte es. Doris erhob ſich ſchnell, um öffnen zu gehen. Zu ihrem Erſtaunen ſtand Miß Jane draußen mit einem baumlangen blonden Menſchen. Doris knickſte. Sie ſpürte, wie erſtaunt ſie Jane an⸗ ſah und bat ſie, einzutreten. „Ich werde Herrn Wendt Beſcheid ſagen!“ ſprach ſie und öffnete die Tür zum Wohnzimmer. Eigentlich war Wendt von der Störung nicht erbaut. Es war ſo gemütlich geweſen, früh hatte er ſich recht⸗ ſchaffen anſtrengen müſſen und nun wollte er noch ein wenig Sieſta halten.. Aber er erhob ſich, zog das elegante Rauchjackett über und ging, ſeine Gäſte zu begrüßen. Jane ſah gut aus wie immer, während man Sörren⸗ ſen die ſchlechte Nacht deutlich anſah. „Schlecht geſchlafen, Mr. Sörrenſen?“ fragte Udo lachend.„Einen kleinen Kater? Das gibt ſich!“ Verlegen nickte der blonde Junge und dann ſah er wieder anbetend zu Jane hin. „Wir wollen eine Autotour machen, Mr. Wendt! Sörrenſen kommt mit und ich hoffe, daß auch Sie mit von der Partie ſind!“ Udo lächelte und meinte:„Sie ſind ſtreng neutral, äußerſt gewiſſenhaft, Miß Jane! Das erkenne ich an! Sie wollen vor dem Sonntag, vor der Entſcheidung keinen bevorzugen. aber. 1“ konterfeiten Vorübergehenden, ſie ſeien ſoeben photogra⸗ phiert worden, die Bilder werde er ihnen ſchicken, wenn ſie eine Anzahlung machten. Einmal gelang es ihm hier ſogar, Leute zu finden, die ſich zu einer„Gruppenauf⸗ nahme“ zuſammenſtellten und ſie im Voraus bezahlten. Dafür bekamen ſie weder den Mann noch die— nicht ge⸗ machten— Bilder zu Geſicht. Der„Photograph“ arbeitete nämlich mit einem Apparat, der völlig unbrauchbar ge⸗ worden war. Auch in Wiesbaden hatte, wie ſich heraus⸗ ſtellte, der Schwindler den gleichen Erfolg. In beiden Städten zuſammen glückte es ihm in mehr als 30 Fällen, ſich auf dieſe Weiſe 140 bis 150 Mark zu ergaunern. Als ihm auch in Wiesbaden der Boden unter den Füßen zu heiß geworden war, wandte er ſich nach Bingen Dort end⸗ lich ſchnappte ihn ſein Geſchick in Geſtal holloen Bäk⸗ kerlehrlings 15 Ste wurden unterbrochen, denn es klopfte und Doris trat ein, ſchön, jung wie Line Maienblüte. „Haben Sie Wünſche, Herr Wendt?“ „Kaffee! Unſere Gäſte trinken eine Taſſe Ihres guten Kaffee beſtimmt gern mit! Und etwas Gebäck bitte!“ Doris knickſte und verſchwand. Janes Augen ließen Doris erſt los, als ſie durch die Tür verſchwunden war. „Was haben Sie für ein hübſches Girl im Haus?“ fragte ſie erſtaunt.„Bildhübſch iſt das Mädel!“ „Die kennen Sie doch, das iſt die Doris, die Ihnen das erſte Mal geöffnet hat! Die Tochter meines Freun⸗ des Kiſtenmacher!“ „Das iſt dieſelbe? Aber die hat ſich verändert!“ „Ja, eine gute Friſur, anſtändig, ſchick gekleidet, das macht viel aus. Ich habe ſelbſt geſtaunt, was für ein hübſcher Kerl daraus geworden iſt.“ Jane ſah ihn nachdenklich an. Sie ſpürte die Herz⸗ lichkeit, mit der er über Doris ſprach, ſo ſehr er ſich auch bemühte, ruhig und unintereſſiert zu ſein. „Lieber Freund, das Mädel iſt ſo hübſch, ich glaube. Sie haben eine Gefahr im Haufe!“ Udo lauſchte!„Ach... wirklich? Glauben Sie? Ich kann Sie beruhigen! Wenn meine gute Frau Raſp wieder da iſt, dann wird ſie eine andere Stellung an⸗ nehmen. Das iſt ſchon beſtimmt. Und ſolange ſie in meinem Hauſe weilt, iſt ſie immer vor allem ſicher!“ Das Lachen auf ſeinem Geſicht verſtärkte ſich. „Oder glauben Sie, daß ich die Jane gegen die Doris eintauſchen könnte?“ „Nein..“ entgegnete ſie nachdenklich. Das glaube ich nicht!“ Dann tranken Sie, nachdem ſie noch über alles mög⸗ liche geſchwatzt hatten, den guten Kaffee, der Doris wieder ſo vorzüglich geraten war. Das Telefon klingelte, als ſich Wendt eben für die Ausfahrt zurechtmachen wollte. Udo meldete ſich und entnehmen, daß die Feier ein Feſt der Allgemeinheit und in der geſchilderten Weiſe durchgeführt wird. ſicher für alle etwas bietet und bringt. Daß es das nötige Intereſſe finden wird, darf beſtimmt angenommen werden, da es ſeit Jahren wieder die erſte größere turnſportliche Ver⸗ anſtaltung in Seckenheim iſt. * Oeffentliche Studienaufführung der Opernſchule. Am Samstag, den 18. Juni, führt die Städt. Hochſchule für Muſik und Theater eine öffentliche Studienaufführung ihrer Opernſchule durch. Zur Fufführung gelangen die komiſche heitere zweiaktige Oper„La ſerva padrona“ von G. Per⸗ goleſi und zwei heitere Einakter„Der Hochzeiksbraten“ und„Die Advokaten“ von Franz Schubert in der Bearbei⸗ tung von Hermann Kundigraber. ſagte dann, als er den Hörer aufgelegt hatte:„Schade, nun muß ich Ihnen doch einen Korb geben, Miß Jane. Eben ruft mich der Trainer an, daß heute nachmittag eine Mannſchaftsbeſprechung ſtattfindet und daß man mich zum Spielführer ernannt hat. Nehmen Sie es mir daher nicht übel, aber ich kann leider nicht mitfahren.“ „Schade“, entgegnete Jane ſchmollend.„Dann muß ich mit Knud allein fahren!“ „Dagegen wird nichts zu machen ſein!“ „Sie geſtatten es alſo! Ich muß doch Ihre Einwilli⸗ gung haben, denn zu 50 Prozent bin ich doch Ihre Braut!“ „Sehr nett geſagt! Alſo gut, ich geſtatte es! Und ich wünſche viel Vergnügen!“ „Kommt der W dem Herzen?“ fragte Sör⸗ renſen, der ſich ſehr freute. „Zu fünfzig Prozent!“ gab Udo trocken zurück. * Als Udo wieder allein war, da dachte er darüber nach, wie ſehr ſich doch Jane verändert hatte. Im An⸗ fang ſchätzte er ſie als eine herbe, tiefveranlagte Natur ein, die ſie aber nicht war. Ihre Züge waren nicht ſo weich, ſo puppenhaft niedlich, wie die Mabels, ihr Geſicht hatte einen herben Zug, und das wußte ſie. Ergo paßte ſie ſich ihm an, ohne aber auf die Dauer ihre wahre Natur zu verbergen. 5 5 Vielleicht war ſie auch nur ein American Girl, mit allen guten und ſchlechten Seiten, die eben einem Girl drüben anhaften. Und wenn er am Sonntag Sörrenſen bezwang, dann hatte er ein Recht auf ihre Hand. Wars der Preis wirklich wert, daß man alles dafür einſetzte? i Udo Wendt wagte nicht, dieſe Gewiſſensfrage 158 weiteres zu bejahen. 8 N* che Aufgabe Auf der Kontinentalen i i a Reklamekongr and haupt taltet wi Au fang ſeiner Rede gab Rei Ausdruck, die Grüße tteln zu können. Er usländiſchen i den der ſten r Beratun⸗ über den Wert gen aq Dann ſprach der N iſte 1 der J ganda und legte dar, daß der verächtliche Klang, einſt 1 Worte topaganda“ anhaftete, aus den Ze 5 ſeinen prung genommen habe, da unter dieſem tze ügenfeldzüge, ſyſtematiſche Brunnenver⸗ chtslofe Diffamierung von Millionenvölkern Worte Greuelhe giftung und ri betrieben wurde. Propaganda⸗ Erziehungsarbeit ilich Mut dazu gehört, ſo fuhr der Miniſter t, das gleiche Wort„Propaganda“ als ſittliche Auf⸗ gabe auf das Banner einer neuen Bewegung zu ſchreiben, die ein tief daniederliegendes Volk aufrichten und zu neuen Zielen führen ſollte. 1 e der Propaganda verſtünden wir Verkündung voll⸗ ganda ſei für uns n Meinung, nicht rgen, ſondern nach unſerem Willen für Jahr⸗ Generationen. utet Propaganda für andere verſteckte Wühlarbeit und lichtſcheue Betriebſamkeit politiſcher Haſardeure ſo be⸗ ſchließe dieſes Wort für uns in ſich feſtliche Repräſentation des neuen Staates und der Partei wie auch Betreuung der Kulturgüter der Nation. Durch Propaganda laſſe die national⸗ ſozialiſtiſche Staatsführung das Volk teilnehmen am politi⸗ ſchen Geſchehen, vermittle ſie das Verſtändnis für werdende und gewordene Geſetze, wecke ſein ſoziales Gewiſſen und halte es ſtändig wach Brücken zu anderen Völkern Im folgenden gab der Miniſter eine Erklärung dafür, warum die nattonalſozialiſtiſche Regierung mit ſo lebhafter hme die internationalen Kongreſſe in den Grenzen 5 verfolge. Man wiſſe, daß auf jedem ſolcher Kon⸗ greſſe die Elite eines Berufsſtandes verſammelt ſei. Es ſei unſer Beſtreben, die Erörterung der verſchiedenen Probleme für den Bereich des geiſtigen Lebens unſerer gefamten Nation fruchtbar zu machen. Darüber hinaus aber ſeien wir beſtrebt, mit jedem Kongreß, der in unſerem Reiche tage, Brücken zu ſchlagen zu anderen Völkern. Dieſer Wunſch ſei deswegen ſo lebhaft, weil es immer beſondere und hochwertige Menſchen ſeien aus anderen Völkern und Nationen, die ſich zu derarti⸗ gen internationalen Beratungen zufammenſchlöſſen. Arbeit zur Befriedung der Völker Uebergehend zu den beſonderen Fachfragen, die den Re⸗ klamekongreß beſchäftigt haben, legte der Miniſter dar, daß die Grundelemente der politiſchen Propaganda auch im weſent⸗ lichen Beſtandteil der Wirtſchaftswerbung ſeien. Beider Grund⸗ element ſei: Wahrheit der Argumentation und Klar⸗ heit der vorgetragenen Gedankengänge. Anſchließend wür⸗ digte der Minfſter die Bemühungen der einzelnen Staatsfüh⸗ rungen um die Lauterkeit des kaufmänniſchen Handelns und die Erfüllung der Wirtſchaft mit dem Gedanken einer ſaubeten Händlungsgeſinnung. Am Schluß ſeiner Rede ſtellte der Miniſter die weit über den eigenen Bedarf hinausgehende Bedeutung der Arbeit des Reklamefachmannes heraus. Es greife dieſer Beruf ein, ſo er⸗ klärte Dr. Goebbels, in die Bildung der öffentlichen Meinung eines jeden Landes. Millionen von Druckſachen, Proſpekten und Annoncen. Filme und Rundfunkſendungen würden auf dem Gebiete kaufmänniſcher und geſchäftlicher Werbung ge⸗ formt und verbreitet. Die Reklamefachleute ſollten dieſe wich⸗ tigen Beeinfluſſungsmittel der Oeffentlichkeit nutzen zum 9 ihrer eigenen Nationen, aber auch zur Befriedung der Völ er. ziehungsarbeit, Formung der öffentlich für heut und zehnte und fi N Aufruf des Kreisobmannes der DAc., Kreiswaltung Mannheim, Pg. Schnerr. Die z. Zt. zur Ausgabe gelangende Volksgasmaske dient als Schutzmittel der breiten Maſſe des Volkes, das im Ernſtfalle nicht entbehrt werden kann. Die deutſche ſtegierung hat es ſich angelegen ſein laſſen, den Küuf dieſer Volksgasmaske jedem deutſchen Volksgenoſſen zu er⸗ möglichen, durch eine äußerſt niedrige Preisſeſtſetzung, Ge⸗ rade hier in Mannheim, als der Stadt einer blühenden Induſtrie, die eine Zuſammenballung von zehntauſenden ſchaffender Volksgenoſſen mit ſich bringt, muß es ſich jeder einzelne zur Pflicht machen, die Volksgasmaske für ſeine Familie anzuſchaffen. Ich bitte die der Deutſchen Arbeitsfront angehörigen Schaffenden des Kreiſes Mannheim, hier mit gutem Bei⸗ ſpiel voranzugehen und ſolange es noch Zeit iſt, ſich die Volksgasmaske zu beſchaffen. Der Beſitz der Volksgasmaske bringt jedem Volksgenoſſen die ruhige Sicherheit, die er braucht, wenn einmal eine ungewöhnliche Lage den veſt⸗ loſen Einſatz jedes einzelnen erfordert. Heil Hitler! gez.: Schnerr. U Die Luftſchutz⸗Werbewoche in Mannheim. Wie im ganzen Reich findet auch in Mannheim in der Zeit vom 13. bis 18. Juni eine Luftſchutzwerbewoche ſtatt, die ſich in Mann⸗ heim auf zwei größere Veranſtaltungen konzentriert. Am 5 19, 14. Juni, wird i Rathausſaal ein Appell weiblichen Amtsträger durchgeführt, bei dem z“ durch Rednerinnen 5 ſchen Roten Kreu⸗ Mittwoch iſt als Luftſchutz⸗ an dieſem Tag der Luft⸗ usdruck finden. Probe⸗ im Adolf⸗Hitler⸗ ßer Aufmarſch der n Meßplatz ſtatt, wo nſprachen des Reichs⸗ es Reichsluftſchutzbundes Führer der H J., des es verſchiedene Vorführungen zu teichsluftſchutzbundes hervorheben man ſehen, werden. Der Mannheimer rkt. Nach den Wohnungsma ſtellungen des Statiſtiſchen Ati Mannheim Reinzugang an Wohnungen i tat Mai N 98 (Zugang durch Neubau 81, durch Umbau 3, Abgang dure Umbau und Abbruch 33) Von den neu geſchaffenen Woh⸗ nungen ſind 67 Wohnungen mit 1—3 Zimmern, 14 Woh⸗ nungen mit über 3—6 Zimmern und 3 Wohnungen mit 7 bezw. mehr Zimmern. Es wurden 33 neue Wohngebäude von vrivaten Bauhe ellt, darunter ſind 16. Klein⸗ häuſer mit 1— 2 Vollgeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. Für 4 Neubauten, die zuſammen 10 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſtenbeihilfe bewilligt. Eine durch Umbau entſtandene Wohnung wurde mit Reichszuſchuß erſtellt. Halte feſt an deiner Berufung O In ein feſſelndes Buch vertieft, ſitze ich in meinem gemütlichen Stübchen, das ich im Hauſe meines Bruders bewohne. Plötzlich werde ich durch eine ziemlich lebhafte Unterhaltung im Nebenzimmer in meiner beſchaulichen Ruhe geſtört.„Niemals werde ich meine Einwilligung zu dieſer Idee geben! Heirate, dann kannſt du als Frau und Mutter deine Liebe Mann und Kindern ſchenken und, wenn es nottut— ſie auch pflegen!“— Aha, wieder der alte Streit!— Meine Nichte Annemarie will Schweſter werden und mein Bruder will es nicht erlauben. Mein Lebensſchickſal gibt mir in dieſem Fall ein gewiſſes Recht, mich einzumiſchen. Ich öffne die Tür zum Nebenzimmer. „Gut, daß du kommſt, Tante Lies, hilf mir bitte, daß Vater endlich einſieht, daß„Schweſter⸗ſein“ einer der ſchönſten Frauenberufe iſt, und daß ich mich innerlich ſo dazu geſchaffen fühle, daß ich dieſen Beruf ergreifen ni u ß.“ „Ich bitte dich, unterſtütze das Mädel nicht etwa noch in einer Idee, die unſer Vater dir ja leider vergeblich allszureden verſuchte...“ „Ja, weil für ihn der Schweſternberuf gleichbedeu⸗ tend war mit„Nonne⸗ſein“. Du weißt aber auch, daß unſer Vater ſeine Anſicht durch eigene Erfahrung ſehr bald änderte; damals als er die Schweſtern in ihrer echt fraulichen Arbeit ſah und er ihre charakterlichen Werte während ihrer hilfreichen Tätigkeit ſchätzen lernte. Du haſt kein Recht, die deiner Tochter angeborenen Fähig⸗ keiten für dieſen Beruf verkümmern zu laſſen oder ſie zu einer anderen Tätigkeit, die ihr nicht liegen würde, zu zwingen. Heiraten kann ſie als Schweſter ebenſo gut wie als Bürobeamtin oder Haustochter, und heiratet ſie nicht, ſo iſt gerade dieſe Aebeit ein Feld, auf dem ſie ihre mütterliche Veranlagung voll auswerten kann. Iſt es nicht herrlich, in die leuchtenden Augen einer Mutter zu ſehen, wenn man ihr das Kind wieder geſund zurück⸗ geben kann? Und die Pflege Erwachſener erſchöpft ſich durchaus nicht immer in körperlichem Heilen, ſondern iſt ebenſo oft Liebesarbeit an der ſeeliſchen Geſundung des Kranken. Ein Händedruck oder gar Freudentränen beim Abſchied wiegen viele Stunden der Anſpannungen am Krankenbett auf und bringen ſoviel Freude und innere Befriedigung wie wohl kein anderer Frauenberuf. Das alles erzayle ich dir aus eigener Erfahrung. und eins darfſt du auch nicht vergeſſen: Eltern dürfen heute nicht mehr ſo egoiſtiſch ſein und ihre Kinder nur für ſich haben wollen. Jeder junge, deutſche Menſch hat die Pflicht, all ſeine Fähigkeiten und Kenntniſſe in den Dienſt am Volksganzen zu ſtellen. Sy ſind auch die Arbeitsgebiete der Schweſter im Gegenſuatz zu früher viel umfaſſender und vielſeitiger geworden. Nicht nur in der Krankenhaus⸗, Anſtalts⸗ und Klinikarbeit oder in der Privatpflege beſteht heute die Tätigkeit der Schweſter, ſondern auf ſchlechthin allen Gebieten, die der Volksgeſundheit dienen, findet die junge Schweſter nach ihrer Ausbildung ein reiches Tätigkeitsfeld. Die Geſundheit aber iſt das höchſte Gut eines Volkes! Wenn alle Eltern dächten wie du, lieber Bruder, dann gäbe es eines Tages überhaupt keine Schwe⸗ ſtern mehr. Widerſetzt du dich den Bitten deiner Tochter weiterhin, verſündigſt du dich außer an deinem Kind, dem du damit vielleicht den beglückenden Lebensinhalt nimmſt, gleichzeitig am Wohle des Volkes, dem dadurch wieder eine 1 an ſeiner Geſundung und Erſtarkung verloren geht.“— betrug der N er Nichte wurde erfüllt. Ver⸗ nünftige Ueb nen Bruder ſchließlich nach⸗ geben. Jetzt hſte Vater und zugleich der merad die aus dem lebhaften Ge⸗ stauſch Wie werde ich altaliſch? Immer wieder entdeckt die Wiſſenſchaft neue Tat⸗ ſachen auf Gebieten, die man für längſt genügend erforſcht hält. Wer hätte z. B. daran gedacht, daß die körperliche Leiſtungsfähigkeit des Menſchen weſentlich von dem Ge⸗ halt an ſauren oder alkaliſchen Beſtandteilen im Orga⸗ nismus abhängig iſt! Der„ſaure“ Menſch leiſtet weniger! Mit dieſen Wor⸗ ten läßt ſich das neueſte Forſchungsergebnis deutſcher Phyſiologen am beſten kennzeichnen. Es wurde ſogar feſt⸗ geſtellt, daß die Erſchöpfung bei körperlicher Arbeit eine Art von Säurevergiftung darſtellt. Wie nun„Forſchun⸗ gen und Fortſchritte“ berichten, wurde der Organismus mehrerer Perſonen durch Einnehmen geeigneter Mittel in einen alkaliſchen Zuſtand, d. h. alſo in das Gegenteil des ſauren verſetzt. 10 Verſuchsperſonen konnten ihre Arbeit bedeutend länger ausführen, wenn ihr Körper baſiſch gemacht worden war: ein Läufer konnte einen Dauerlauf von 20 Minuten auf 42 Minuten ſteigern und ein Radfahrer ſeine Durchſchnittsleiſtung von 10 auf 15 Minuten vermehren. Wie werde ich alkaliſch? könnte man nach dieſen be⸗ merkenswerten Verſuchen fragen. Nach der Anſicht von Profeſſor Dr. med. Dennig, Univerſität Berlin, iſt die Alkaloſe unſeres Körpers durch Einnahme eines in der Medizin läugſt bekannten Gemiſchs aus doppelkohlen⸗ ſaurem Natrium und zitronenſaurem Natrium zu errei⸗ chen. Die verblüffende Wirkung der Leiſtungsſteigerung beruht darauf, daß durch die Anhäufung dieſer baſiſchen Stoffe im Körper die während jeder Arbeit entſtehenden Säuren ſchnell neutraliſiert werden. Es kommt daher nicht mehr zu einem Ueberteß an ſauren Stoffen, die vorſchnell Erſchöpfung des Menſchen erzeugen. Weiterhin wird durch die Abſtumpfung der Säure infolge der Ein⸗ nahme alkaliſcher Stoffe wahrſcheinlich auch Gehirn und Muskulatur geſchont, ſo daß die Erſchöpfung ſpäter als ſonſt eintritt. Allerdings vergeht bis zur Wirkung län⸗ gere Zeit; erſt zwei Tage nach der Einnahme beſitzt der Körper das leiſtungsſteigernde Uebergewicht an alkaliſchen Stoffen. Durch Gegenmaßnahmen im Körper wird die Wirkung dann aber auch bald wieder herabgeſetzt. Man kann den Vorgang jedoch nach einigen Tagen wiederholen. Intereſſant iſt in dieſem Rahmen die Feſtſtellung Profeſſor Dennigs, daß ſehr gut trainierte Sportler ſich in einer gewiſſen Weiſe in dem beſchriebenen alkaliſchen Zuſtand befinden. Mit der künſtlichen Analyſe ahmen wir alſo bei weniger oder gar nicht geübten Perſonen dieſen Zuſtand der höchſttrainierten Sportsleute nach. Man kann auch durch einſeitige Ernährung ein Uebergewicht an Alkalien erzwingen. Es iſt dazu notwendig, auf Fleiſch, Brot und alle Mehlſpeiſen zu verzichten und dafür Milch, beſtimmte Gemüſe und Sojamehl auf den Speiſezettel zu ſetzen. Es iſt zu erwarten, daß durch weitere Forſchungen die an ſich ſehr verwickelten Zuſammenhänge im menſch⸗ lichen Körper weiter bekannt werden. Vielleicht iſt es dann möglich, daß, ohne jede Schädigung nach genauer Vor⸗ ſchrift, jeder die an ſich völlig harmloſen, oben genannten baſiſchen Salze einnimmt, um für Sport und auch Beruf die Leiſtungsmöglichkeiten ſeines Körpers in vollem Um⸗ fange ausnutzen zu können. Hühnerei im Gewicht von 250 Gramm. Ein Rekord⸗Ei wurde in Cedarhurſt(USel.) von einem Huhn gelegt, das auß dieſe Weiſe ſein Leben gerettet hat. Das Huhn war ſchon zum Tode im Suppentopf verurteilt worden, weil es ſeit drei Wochen kein einziges Ei geliefert hatte. Kurz vor der Voll⸗ ſtreckung des Urteils verkündete es durch triumphierendes Gackern die Aufhebung des Legeſtreiks. Das Ei entſpricht der langen Vorbereitungszeit, es wiegt nämlich nicht weniger als 250 Gramm. Zur Erklärung dieſes Rekordgewichts muß aller⸗ dings bemerkt werden, daß es ſich eigentlich um zwei Eier handelt, die in Form einer Semmel zuſammengewachſen ſind⸗ Bücherſchau. Wie ſchreibe ich meine Briefe? Von Dipl.⸗Handels⸗ lehrer Ph. Schaſſet. Verlag. Stollfuß, Bonn. RM. 1,25. Das vorliegende vollſtändig neubearbeitete Bändchen aus der Sammlung„Hilf dir ſelbſt!“ will allen denen, die bisher keine Gelegenheit hatten, ſich eingehender mit dem Brief⸗ wechſel zu befaſſen, die Möglichkeit geben, dieſes zu erlernen. Klare, zuverläſſige Anleitungen, überſichtliche Be ſpiele bon Briefen, Geſuchen, Eingaben und ſonſtigen Schriftſtücken, wie ſie im täglichen Verkehr des Erwerbslebens vorkommen, alles iſt in dieſem Bändchen berückſichtigt. Alte gegen die Sprachlehre verſtoßende, oft zopfartig anmutende Rede⸗ wendungen ſind vermieden worden. Handwerker, Gewerbe⸗ treibenden und allen jungen Menſchen, die ſich im Brief⸗ wechſel vervollkommnen wollen, iſt dieſe Schrift zu empfohlen. Es ſei darauf hingewieſen, daß in der Sammlung zu gleichem Preiſe eine weitere Schrift unter dem Titel„Der kaufmänniſche Briefwechſel“ erſchienen iſt. Fur die uns anlä hlicb unserer TDermàblung erwiesenen Qufinefſesamſeiten danſten wir herzlichst Aar Gabmiti u. Hau geb. Nudlolpbi. NMhpm-Geckenbeim, 13. Juni 1938. 3 2 2 4 Mon. 5 14 4 Zicklein zu verkaufen. G erfragen in der eſchäftsft. d. Bl. 1 Reue engliſche Maljes⸗Heringe Stück 18 Pfg. Neue italienische Werdet Kartoffeln Mitglied ½% kę 13 Pfg. der Jakob Würthwein, M. S. V. Lebensmittel— Feinkoſt. bnoss-Flbefne Das größte fliegerische Ereignis Südwestdeufschlands. 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Juni, antreten der Ge⸗ folgſchaft zu den Sportwettkämpfen innerhalb der Scharen(Mannſchaftskämpfe) um 7.30 Uhr am Hse⸗ Heim im HJ.⸗Sport. 1 Wir dlrucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatiung. Neckar- Bote- Druckerei IE 82 2 9 ſche Gen die! dieſe liche Dari verg arbe ler den gang mag wirt ache dung 2 gung des Notr inne! zeich! noſſe löſt entſp tigke nicht tenſit ſchaft ländl res letzte Jahr D ten l geſar lione liard D noſſen ſchlac Marl Molk genof Geno ernäl der Ortsſ einen nomx G noſſen von Abſa Umfa Geno zahle D Da h ſchlac genof könne ten, Rur nutze! ehr komn ſchlac ausm eee Gene eine in a Udet