Sangspreis: Monatlich Mk. 1.40, burch die Paſt Mk. 160, ein der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 0 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr bernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗ Konto: Karlstuhe 78.439. 8 5 5 Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Sa belatt für den Stabtteil Mhm.Secherhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keiner Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Gearg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. V. 38. 1140 8 38. Je 34 14 Grund ſtein zum neuen Berlin Adolf Hitler beginnt ein ſtädtebauliches Werk von monuu⸗ mentaler Größe— Arbeitsbeginn an 16 Bauſtellen Berlin, 14. Juni. Mit der Grundſteinlegung zum„Haus des Deut⸗ ſchen Fremdenverkehrs“ am Runden Platz, dem Schluß⸗ punkt der neuerſtehenden Nord⸗Süd⸗Achſe mit der al⸗ ten Potsdamerſtraße, gab der Baumeiſter Groß⸗ deutſchlands, Adolf Hitler, in den Mittagsſtunden des 14. Juni den Auftakt zu der größten ſtädtebaulichen Neugeſtaltung der Geſchichte. An 16 großen Bauſtellen wurde auf ſein Geheiß und nach den Plänen ſeines Beauftragten, Architekt Profeſſor Speer, ein Werk in Angriff genommen, das nicht weni⸗ ger als die völlige Wandlung der Millionenſtadt im Geiſte nakionalſozialiſtiſcher Baugeſinnung bedeutet, eine Wand⸗ lung, die ſich bei der ungeheuren politiſchen, wirkſchaftli⸗ chen, kulturellen und verkehrstechniſchen Entwicklung der Reichshauptſtadt im Dritten Reich zwangsläufig ergab. Dabei iſt nach dem Willen des Führers keine Leilöſung eplant, ſondern eine für die Jahrhunderke beſtimmte enk⸗ ſheidende Neugeſtaltung in Angriff genommen worden, die der Hauptſtadt Großdeutſchlands ein völlig neues Geſicht geben wird. hafen und nicht zuletzt das Während der Führer in dem feierlichen Staatsakt den Grundſtein zum erſten Monumentalbau an der Nord⸗Süd⸗ Achſe legte, vollzog Reichsminiſter Dr. Frick mti Reichs⸗ leiter Fiehler den gleichen Akt beim„Haus des Deut⸗ ſchen Gemeindetages“ an der Oſt⸗Weſt⸗Achſe, Reichsminiſter Dr. Dorpmüller am Königsplatz. wo neben dem gewaltigen Spreedurchſtich zugleich die U⸗ und S-⸗Bahn⸗Verbindungen zwiſchen den kommenden Großbahnhöfen Nord und Süd in Angriff genommen wer⸗ den. Der Oberbürgermeiſter und Stadtpräſident Dr. Li p⸗ pert hob die Arbeiten an der Kreuzung der beiden Achſen im Tiergarten aus der Taufe, und ganz in der Nähe begannen auch die Umbauten an der Siegesallee. Außer am Königsplatz begann die Deutſche Reichsvahn noch ſieben weitere Großbauten, darunter den neuen Bahnhof Süd, die Verkehrsſchiebebahnhöfe Groß⸗ beeren und Wuhlheide, die Ausbeſſerungswerke Marien⸗ felde und Schöneweide, die Ortsgüteranlage Lichtenrade und die Verſuchsanſtalt Lichterfelde⸗Süd, während die Berliner Verkehrsgeſellſchaft ebenfalls mit den Ausſchach⸗ tungsarbeiten am Südpunkt des U⸗Bahnnetzes einſetzte. Die ganze Größe der Umgeſtaltung aber offenbart ſich erſt, wenn man die bereits begonnenen Arbei⸗ ten an der Oſt⸗ und Weſt⸗Achſe, die Schaffung der neuen Hoch cu d den rieſigen neuen Flug⸗ Wohnungsbaupro⸗ gramm, das allein für 1938 nicht weniger als 30 000 neue Wohnungen vorſieht, einbezieht. 5 Berlin, das ſchon immer den ſchmückenden Ehrentitel einer Arbeitsſtadt krug, iſt zu einem einzigen Arbeitsplatz eworden. In wenigen Jahren aber wird aus dem harken hylhmus Großdeukſchlands würdige Haupkſtadt erſtanden ſein, die auch in ihrer äußeren Geſtalt ein Ebenbild unſerer großen Zeit und ein„ſteinernes Dokument nationalſozia⸗ liſtiſchen Geſtaltungswillens und politiſcher Größe“ iſt. Feſtakt am Runden Platz Im Mittelpunkt der Feiern an dieſem geſchichtlichen Tag der Reichshauptſtadt ſteht der Runde Platz an der Nord⸗Süd⸗Achſe mit der Potsdamerſtraße. Kurz vor 12 Uhr erklingt der Präſentiermarſch, und die Heilrufe künden die Ankunft des Führers, der die Front der Ehrenformationen abſchreitet. Die Standarte des Führers neben dem Rednerpult ſteigt empor. Der Mu⸗ itzug der SA⸗Standarte„Feldherrnhalle“ intoniert den Badenweiler Marſch, während unter toſenden Heilrufen der Führer langſam durch die freigehaltene Gaſſe den Platz der Grundſteinlegung betritt. Mädchen der Trachtengruppen überreichen ihm Blumenangebinde, für die der Führer mit freundlichem Händedruck dankt. Auf der Ehrentribüne wird der Führer von dem Präſidenten des Reichsfremdenver⸗ kehrsverbandes, Staatsminiſter a. D. Eſſer, begrüßt, der dann an das Mikrophon tritt. „Während faſt überall auf dem Erdenrund“, ſo ſagte er u. a,„Unfrieden und Unruhen Schaffenswillen und Ar⸗ beitsfreudigkeit unterbinden, ſchafft und arbeitet das natio⸗ nalſozialiſtiſche Deutſchland in Ruhe und Frieden, freut ſich aber auch dieſes Deutſchland und ruft die Welt zu ſich zu Gaſte mit der Parole:„Reiſt in das glückliche, reiſt in das fröhliche Deutſchland! i Mein Führer, ich melde Ihnen: Es iſt alles zur a Grundſteinlegung bereit.“ Mit Beifall wird die Meldung des Präſidenten des Reichsfremdenverkehrsverbandes, die dieſer zugleich auch für den Generalbauinſpektor Profeſſor Speer erſtattet hat, aufgenommen. Anſprache Or. Goebbels' Und Beifall unterſtreicht auch die mitreißenden Ausfüh⸗ rungen, die der Berliner Gauleiter Dr. Goebbels zu die⸗ em gewaltigen Bauprojekt, das in dieſer Stunde zur Tat t. wird, mach a 9 Dr. Goebbels führte u. a. aus: Heute ſetzt eine neue Phaſe in der durch Sie, mein Führer, vorgezeichneten archi⸗ tektoniſchen Entwicklung Berlins ein. Sie wollen den Grundſtein legen zum„Haus des deutſchen Fremdenver⸗ kehrs“ und daͤmit den Beginn des erſten großen Mittwoch, den 15 Juni 1988 Nr. 137 Monumentalbaues in der einzigartigen baulichen Umwandlung der Reichshauptſtadt proklamieren. Damit iſt die weitere architektoniſche Entwicklung Berlins in ein ganz neues und entſcheidendes Stadium getreten. Es beginnt für die Keichshauptſtadt mit dem heutigen Tage der wichligſte Bauabſchnitt in der durch den National⸗ ſozialismus beſtimmten Bauperiode. Beſtimmend für Sie und damit für uns alle war die Ueberzeugung, daß die Reichshauptſtadt von heute immer noch in ihrer Anlage auf den ſtädtebaulichen Grundlagen aus der Zeit vor hundert Jahren beruht, daß aber jetzt der Zeitpunkt gekommen iſt, durch ein großzügiges und umfaſſendes Neubauprogramm das Bild der Reichs⸗ hauptſtadt ihrem Charakter, ihrer Größe, ihrem Rang und ihrer viereinhalb Millionen umfaſſenden Volkszahl anzu⸗ paſſen. Berlin ſoll, das iſt Ihr feſter Wille, die wirkliche Haupt⸗ ſtadt des Reiches werden, ein politiſches und wirtſchaftli⸗ ches Kraftzentrum ohnegleichen, das auch in ſeiner Architek⸗ tur die Größe unſerer Zeit und die Monumentalität unſe⸗ rer geſchichtlichen Entwicklung plaſtiſch zum Ausdruck bringt. Es unterlag von Anfang an keinem Zweifel, daß mit den alten Methoden grundſätzlich Neues hier nicht geſchaffen werden konnte. Die planvolle Geſtaltung des Stadtbildes von Berlin erforderte die Aufſtellung eines neuen Geſamtprojektes. Im Neubau der Reichskanzlei in der Voßſtraße, in der Ausgeſtaltuag der Oſt⸗Weſt⸗Achſe, im neuen Flughafen Tempelhof, in der Verlegung der Siegesſäule, in der Pla⸗ nung der Univerſitätsſtadt, des Wehrtechniſchen Inſtituts im Rahmen der Hochſchule und eines großzügigen Woh⸗ nungsbauprogramms von 30 000 Wohnungen allein im Jahre 1938 künden ſich die erſten Anzeichen der baulichen Umgeſtaltun Berlins an. Ihre Krönung aber erfährt ſie durch die Zuſammenfaſſung und Vollendung der einzelnen Baumaßnahmen der Nord⸗Süd⸗Achſe. Am heutigen Tage wird mit dieſem Werk begonnen. An ſechzehn verſchiedenen Stellen ſetzt die Arbeit ein. Noch gar nicht überſehbar iſt die Bedeutung der Nord-Süd⸗Achſe im neuen Geſamtbild Berlins. Denn dieſe entſcheidende Straßenachſe ſoll der Ausgangspunkt und Grundgedanke der von Ihnen, mein Führer, geplanten Neugeſtaltung Berlins ſein. Hier ſoll die Zuſammenfaſſung der auf das ganze Stadtgebiet verſtreuten Bahnhöfe erfolgen. Hier ergibt ſich eine natürliche Ordnung des in ungeahntem Ausmaße anſteigenden Kraftverkehrs. Hier ſoll die Einfüh⸗ rung der Reichsautobahnen in die Nord⸗Süd⸗ Achſe, der Bau der Ueber⸗ und Unterführung am Kreu⸗ zungspunkt der beiden Achſen, die Einbeziehung des Flugweſens, die weiträumige Geſtaltung der geſamten Verkehrstaumes und die gänzlich neuartige Leitung der Binnenſchiffahrt durch die Reichshauptſtadt er⸗ folgen. Aber nicht nur für das Wirtſchafts⸗ und Verkehrsleben, auch für das politiſche Leben wird die neue Nord⸗Süd⸗ Achſe von entſcheidender Bedeutung ſein. Auf ihr ſoll ſich einmal die monumentale Volkshalle als Wahrzeichen der Reichshauptſtadt erheben. Hier ſoll ein würdiger Ver⸗ ſammlungsplatz für eine Million Volksgenoſſen ent⸗ ſtehen. Hier werden einmal die neuen Miniſterge⸗ bäude errichtet werden, und hier mitten im Brennpunkt des reichshauptſtädtiſchen Verkehrs ſoll ſich auch das „Haus des deutſchen Fremdenverkehrs“ befinden, zu dem Sie, mein Führer, am heutigen Tage den Grundſtein legen wollen. Die Länge der Front dieſes Hauſes am Runden Platz wird 105 Meter, an der Rück⸗ ſeite 200 Meter, ſeine Höhe 24 Meter betragen. Das„Haus des deutſchen Fremdenverkehrs“ ſoll eine große Ta⸗ gungshalle mit Feſträumen und Gaſtſtätten umſchlie⸗ ßen, einen weiträumigen Parkplatz im Innern des Hauſes beherbergen und eine gänzlich neuartige Zuführung der Beſuchermaſſen zum Kongreßſaal bewerkſtelligen. Wenn ich Sie, mein Führer, nun bitte, die Grundſtein⸗ legung dieſes Monumentalbaues zu vollziehen, ſo ſind wir alle dabei in tiefſter Seele ergriffen und bewegt. Ein wah⸗ res Werk des Nationalſozialismus ſoll hier begonnen wer⸗ den, würdig unſerer Zeit in der Großzügigkeit der Anlage und in der Klarheit der Durchführung. Dieſe Stadt oll dem baulichen Chaos entriſſen und endlich eine wahre Hauptſtadt des Deutſchen Reiches werden. Mögen Sie und wir alle noch die Vollendung dieſes monumentalen Projektes erleben, und möge es Ihnen, mein Führer, dann noch vom Schickſal gegeben ſein, in einem neuen und größeren Berlin das neue und größere Deutſch⸗ land einer glücklichen geſchichtlichen Zukunft entgegenzu⸗ fun Der Führer ſpricht Der Führer dankt dem Berliner Gauleiter und tritt dann, von erneuten Heil⸗Rufen empfangen, an das Red⸗ nerpult, um mit ſeiner meiſterlichen Wortkunſt vor den Augen aller das Bild der zukünftigen Hauptſtadt Groß⸗ deutſchlands wundervoll plaſtiſch erſtehen zu laſſen. In ſeiner kurzen Anſprache betonte der Führer ein⸗ leitend, daß mit der Grundſteinlegung zum Bau des Hau⸗ es des Deutſchen Fremdenverkehrs zugleich der Grund⸗ tein zum erſten Bauwerk an der künftig größten Straße er Reichshauptſtadt gelegt werde. Die Planung dieſer Straße ſei das Ergebnis vieler und e Ueberlegungen. Der Verkehr der Reichs⸗ hauptſtadt werde ſich in den kommenden es daher nicht vermindern, ſondern fortgeſetzt ſteigern. Es ſei daher nicht zweckmäßig, die Regelung dieſes Verkehrs auf eine Zeit zu verſchieben, in der vermutlich eine praktiſche Löſung nur⸗ mehr unter größten Anſtrengungen gelingen könne. gr Wir wollen jetzt, in einer Zeit, da es leichter möglich iſt, dafür ſorgen, daß ſpäter einmal die Stadt Berlin von jenen Verkehrsſchwierigkeiten verſchont bleibt, die wir in anderen Millionenſtädten heute faſt überall beobachten kön⸗ nen! Und die Nachwelt wird das, was heute vielleicht nicht Alle verſtehen, dann einmal als einen ſegensreichen Entſchluß empfinden und ſeine Durchführung als ein gro⸗ ßes Glück anſehen! „Wir wollen in das willkürliche Bauen auch eine plan⸗ volle Ordnung hineinbringen! Alle dieſe Bauten, die auch ſonſt errichtet würden, werden nunmehr planmäßiger ge⸗ ordnet und richtiger gelegt. Und ebenſo werden viele an⸗ dere Gebäude, deren Bau man immer wieder hinausſchob, letzt dazu beitragen, dieſen Straßen ein großzügiges Aus⸗ ſehen zu geben“. Der Führer wies in dieſem Zuſammenhang darauf hin, daß beiſpielsweiſe Berlin wohl als die einzige Hauptſtadt der ganzen Welt bis heute noch keinen Juſtizpalaſt beſitze. In etwa 30 Privathäuſern, zerſtreut in der ganzen Stadt, friſte zurzeit die Oberſte Juſtizbehörde des Deutſchen Reiches als Untermieter ihr Daſein. Das ſei unerträglich für eine ſolche Stadt und eine Schande für das Reich, die nicht länger geduldet werden könne. Es werde alſo auch ein Juſtizpalaſt in Berlin errichtet werden.„Dazu kommt noch die Notwendigkeit, große neue Wohngebiete zu ſchaffen und ſie in eine richtige Verbindung zu den Schnellbahnen zu bringen, die in die Stadt hineinführen. Zum erſten Male ſeit 150 Jahren iſt damit wieder das Bild der Stadt Berlin in eine planmäßige Ordnung ge⸗ bracht worden! So iſt es auch für mich ein ſtolzer Tag, daß ich heute den Grundſtein legen kann zu dem erſten Gebäude im Innern der Stadt, das ſeine Exiſtenz dieſer neuen Pla⸗ nung verdankt. Das Haus des Deutſchen Fremdenverkehrs kann mit Recht die Reihe der neuen Bauwerke im Innern von Berlin eröffnen. Denn alles, was wir bauen, wird insgeſamt dazu führen, daß in der Zukunft ein uner⸗ meßlicher Zuſtrom von Fremden nach Deutſch⸗ land kommen wird. Was wir heute im Reich Großes ſchaf⸗ fen, macht ſich letzten Endes aber auch dadurch bezahlt, daß Deutſchland immer mehr zu jenem großen Reife⸗ land wird. das uns vorſchwebt.“ Nachdem der Führer unter ſtürmiſchen, minutenlangen Beifallskundgebungen ſeine Anſprache geſchloſſen hakte, nahm er mif folgenden Worten die Grundſteinlegung vor: „Ich lege den Grundſtein zum Neubau des Hauſes des Fremdenverkehrs in Berlin und befehle damit zu⸗ gleich den Beginn der Arbeit des Umbaues von Groß⸗ Berlin!“ Im gleichen Augenblick ſtoßen die Arbeitsmänner auf dem Platz die Spaten in die Erde, rollen Laſtwagen auf den Platz, raſſeln die Transportbänder. Wie an dieſer Stelle, ſo erklingt an allen 16 Bauſtellen das erhebende Lied der Arbeit mit dem Dröhnen der Dampframmen, dem Dröhnen der Preßlufthämmer, dem Lärm der Bag⸗ ger und dem Surren der Transportbänder. „Das Sieg⸗Heil, das Staatsminiſter a. D. Eſſer auf den Führer ausbringt, findet ein jubelndes Echo, und die Lie⸗ der der Nation beenden die denkwürdige Stunde. An den übrigen Bauplätzen Das Haus des Deutſchen Gemeindetags. Im gleichen 1 in dem der Führer am Run⸗ den Platz die Grun Fe ee zum Hauſe des Deutſchen Fremdenverkehrs 1 egannen auch an den übrigen 15 Großbauſtellen die Arbeiten. So gab eine Feierſtunde, in deren Rahmen Reichsinnenminiſter Dr. Frick und der Präſident des Deutſchen Gemeindetages, Reichsleiter Ober⸗ bürgermeiſter Fiehler, ſprachen, den Auftakt zur Schaf⸗ fung des neuen Verwaltungsgebäudes des Deutſchen Ge⸗ meindetages. Das Verwaltungsgebäude des Deutſchen Gemeindeta⸗ es in der Nähe des Bahnhofs Tiergarten wird bei einer Frontlänge von 260 m neben Buben und kleinen Sitzungs⸗ ſälen nicht weniger als 300 Büroräume beſitzen und ein lebendiges Zentrum der deutſchen Selbſtverwaltung von 57000 deutſchen Gemeinden und Gemeindeverbänden brin⸗ gen. Zuſammen mit Oberbürgermeiſter Fiehler und dem Ge⸗ ſchäftsführenden Präſidenten des Deutſchen Gemeindetages, Jeſerich, begab ſich Reichsinnenminiſter Dr. Frick an den Grundſtein, um die drei ſymboliſchen Hammer⸗ ſchläge zu vollziehen. Gieben Bauſtellen der Reichsbahn Eine Feier auf dem Königsplatz bildet den Auftakt für den Beginn zu ſieben großen Bauvorhaben der Reichsbahn in den 5 eden Stadtteilen, vornehm⸗ lich im Süden Berlins. Zur gleichen Zeit waren auch dort die Abordnungen der Reichsbahn⸗Neübauämter, der Fir⸗ men und der Arbeiter auf geſchmückten Feſtplätzen ange⸗ treten, um nach den e der eber der Neu⸗ bauämter aus dem Lautſprecher die Uebertragung der Feierlichkeiten am Runden Platz und am Königsplatz zu vernehmen. 1 Anſprache Dorpmüllers Auf dem Königsplatz, wo die bekannte Siegesſäule der Neugeſtaltung weichen muß, hielt Reichsverkehrsminiſter Dr. Dorpmüller eine Anſprache, in der er u. a. ausführte: „Mit dem heutigen für die Geſchichte des Verkehrswe⸗ ſens der Reichshauptſtadt denkwürdigen Tag wird eine Entwicklung für die Verkehrswege der Hauptſtadt des Dritten Reiches eingeleitet, wie ſie in ihrer Großzügigkeit und umfaſſenden Projektierung ſicher beiſpiellos iſt bei großen Weltſtädten. In unmittelbarer Nähe dieſer Stelle beginnen die Bauarbeiten für den Ausbau und Umbau der Waſſerſtraßen und faſt der geſamten Reichsbahn⸗ anlagen der Reichshauptſtadt. Der nunmehr beginnende Ausbau auch der Berliner Gewäſſer mit neuen und erweiterten Fahrwaſſerſtrecken und neuen großen Schleuſen wird den neuen Waſſerverkehrs⸗ aufgaben Berlins Rechnung tragen. Die großen Schiffseinheiten Weſtdeutſchlands von 1000 Tonnen Ladefähigkeit werden ſicheren Zugang zu den Brennpunk⸗ ten des Berliner Waſſerverkehrs finden, und den kleine⸗ ren Schiffstypen wird in ſtärkerem Umfange als bisher die Möglichkeit geboten werden, ſich der Berliner Gewäſſer mit ihren mannigfachen Umſchlagsgelegenheiten zu bedienen. Die Waſſerflächen der Spree werden in Zukunft auch ein weſentliches Element des Stadtbildes ſein. Die großen Pläne des Führers ſehen neue Waſſerflä⸗ chen in reicher Gliederung vor, die in engem Zuſammen⸗ hang mit der Spree ſtehen.“ Der Miniſter gab dann einen Ueberblick über die ſieben großen Neubauvorhaben der Reichsbahnbaudirektion Ber⸗ lin und ſchloß mit den Worten: „So mögen nach dieſer denkwürdigen Feier die Ram⸗ men und Bagger nunmehr beginnen, auf daß in wenigen Jahren die Anlagen der Berliner Waſſerſtraßen und die der Reichsbahn in vollendeter Form als Sinnbilder deuk⸗ ſcher Technik und deukſchen Schaffens erſtehen!“ Das Werk hat begonnen Dann iſt der große Augenblick des Arbeitsbeginns ge⸗ kommen. Der Führer hat das Zeichen gegeben, fauchend und ziſchend beginnen auch hier am Königsplatz die Greifbagger zu ſurren und den Sand in die Laſtwagen zu verladen, von denen die erſten ſchon nach wenigen Minu⸗ ten die Fahrt zum Spreeufer antraten. Unter ohrenbetäu⸗ bendem Gedröhn bohren die 70 Preßlufthämmer den Aſphalt auf. Einige Arbeiter vollziehen ſymboliſch Spaten⸗ ſtiche. Dazwiſchen aber mengt ſich, alles übertönend, das Heulen der Sirenen, eine gewaltige und einzigartige Sin⸗ fonie der Arbeit. Das große Werk der Erneuerung der Reichshauptſtadt hat begonnen. Der Fehler von 1919 Erkennkniſſe der„Times“ London, 14. Juni. Die„Times“ befaßt ſich erneut in ihrem Leitartikel mit der ſudetendeutſchen Frage. Dieſer Aufſatz iſt bemerkens⸗ wert durch die Offenheit, mit der das engliſche Blatt die in der Vergangenheit gemachten Fehler zugibt. Eingangs ſagt das Blatt, es ſei ſelbſtverſtändlich weſentlich, daß eine vernünftige Löſung mittels friedlicher Methoden gefunden werde. Es würde für die Kunſt der europäiſchen Staats⸗ männer einen Bankerott bedeuten, wenn dieſe Zukunfts⸗ frage von über drei Millionen Sudetendeutſchen einen Kon⸗ tinent in einen alles zerſtörenden Krieg hineintreiben würde. Die einzig wirklich wichtige Frage aber ſei die, ob die Sudetendeufſchen dort bleiben wollten, wo ſie ſeien, oder ob ſie es wünſchken, irgendwo anders hinzugehören. Eg ſei einer der Fehler der Friedensverträge geweſen, daß, obſchon der Grundſatz der Selbſtbeſtimmung damals in Paris anerkannt wurde, die Deutſchen in Böhmen und ihre Arkgenoſſen in Oeſterreich niemals nach ihren Münſchen befragt worden ſeien. Es bleibe alſo übrig, den Jehler von 1919 wieder gutzumachen und den Sudetendeutſchen zu ge⸗ ſtatten, auf friedlichem Wege ihre eigenen Anſichten bezüg⸗ lich ihrer Zukunft zum Ausdruck zu bringen. Selbſtbeſtimmung ſei ein Grundſatz, den die Staats⸗ männer, die die Friedensverträge gemacht hätten, unter⸗ ſtützt hätten, ſowie ebenfalls die Genfer Liga, und jetzt ver⸗ langten die Reichsdeutſchen die Selbſtbeſtimmung für ihre Stammesgenoſſen in der Tſchechoſlowakei. Alle beteiligten Länder ſeien mitverantwortlich für die augenblickliche Sack⸗ gaſſe und alle von ihnen ſollten ſich daher jetzt zuſammen⸗ tun, um irgendeine Löſung zu finden, die nur dauerhaft ſein könne, wenn ſie mit den Wünſchen der betroffenen Be⸗ völkerung übereinſtimme. Aus den Wahlergebniſſen, ſo betont das Blatt dann, gehe klar hervor, daß mindeſtens 90 vh der deutſchen Be⸗ wohner der tſchechoflowakiſchen Republik Henlein als ihren Nate betrachten. Henlein könne ſetzt ſagen, daß er im amen der Sudekendeutſchen ſprechen könne. England verweigert Anleihe Aus Prag wird gemeldet, daß die tſchechoſlowakiſche Regierung Großbritannien in der letzten Woche um die Gewährung einer Anleihe, die für die Aufrüſtung der Tſchechoſlowakei 8 ſei, gebeten habe. Der tſchecho⸗ ſlowakiſche Geſandte in ondon, Maſaryk, habe indeſſen Fellen Prag mitgeteilt, daß die entſcheidenden britiſchen stellen ihm geantwortet haben, daß die Erteilung irgend⸗ einer Anleihe abhängig gemacht wird von der Forderung, die Ruhe und Ordnung im Innern des Landes, beſonders in den Städten der Volksgruppen einſchließlich der Slowa⸗ kei, wieder herzuſtellen Dieſe Antwort Großbritanniens be in Prag einen großen Eindruck gemacht. Die tſchechi⸗ chen Regierungskreiſe folgern aus ihr, daß die 985 roß⸗ lowakei in der internationalen Politik nicht mit britannien rechnen könne. „Auf eigene Gefahr!“ Warnung Chamberlains an die Schiffahrk. London, 15. Juni. Premierminiſter Chamberlain gab am Dienstag im Unterhaus die mit Spannung erwartete Erklärung der bri⸗ tiſchen Regierung zu den mehrfachen Bombenangriffen durch Flugzeuge auf britiſche Handelsſchiffe in ſowjetſpani⸗ ſchen Häfen ag 8 Der Able Scharte en e 5 Schutz für die Schiffahrt in ſpaniſchen Hoheits 15 rann werden könnte, es ſei denn, daß England bereit ei, aktiv an den Feindſeligkeiten teilzunehmen. Nach An⸗ 155 der Regierung liege aber keine Berechtigung dafür vor, einen derartigen Kurs zu empfehlen, der ſehr ſchnell eine Ausdehnung des Konflikts weit über ſeine gegenwärtigen Grenzen hinaus zur Folge haben könnte. 5 Die Regierung müſſe daher die Warnung wiederholen, die ſie bereits am 28. und 29. November v. J. der Schiff⸗ fahrt gegeben habe. Die Regierung wolle weiterhin Schiffe auf hoher See ſchützen. Schiffe aber, die Häfen anliefen, lie⸗ fen jederzeit Gefahrt, ſen militäriſcher Angriffe zu ſein, und käten das infolgedeſſen auf eigene Gefahr. „Vorbildlicher Kleinbetrieb“ Neues Leiſtungsabzeichen geſtiftet Berlin, 15. Juni. Der Reichsorganiſationsleiter und Leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. R. Ley, hal laut NSß ein Leiſtungsab⸗ zeichen„Vorbildlicher Kleinbetrieb“, das im Rahmen des Leiſtungskampfes der deutſchen Betriebe verliehen wird, geſchaffen. Die Anordnung hat folgenden Worklauk: Der erſte„Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe“ hat gezeigt, daß nicht nur der finanziell ſtarke Betrieb, ſondern auch der finanziell ſchwächere Betrieb jeden geeigneten Weg zur Förderung der Gemeinſchaft geht. Eine große Anzahl kleinerer Betriebe hat in Anerkennung ihrer her⸗ vorragenden Leiſtungen vom Führer perſönlich die Aus⸗ e„Nationalſozialiſtiſcher Muſterbetrieb“ erhalten. as Leiſtungsabzeichen„Vorbildlicher Kleinbetrieb“ ſoll dazu dienen, all die Kleinbetriebe, die heute ſchon dieſe höchſte Auszeichnung der ſchaffenden Gemeinſchaft anſtre⸗ ben, aufs höchſte anzuſpornen. Um den Beſonderheiten der Klein⸗ und Kleinſtbetriebe Rechnung zu tragen und eine Belohnung für ihr beſonders hoch zu wertendes Mitkämpfertum im Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe zu ſchaffen, hat der Reichsorganiſations⸗ leiter das Abzeichen„Vorbildlicher Kleinbetrieb“ geſchaffen. Dieſes Leiſtungsabzeichen, das für den Kleinbetrieb ein Meilenſtein auf dem Wege zum„NS⸗Muſterbetrieb“ bedeu⸗ tet, wird weiteren Zehntauſenden von Kleinbetrieben An⸗ ſporn zum Mitmarſchieren im Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe geben. Die Einnahme von Caſtellon Die Stierkampfareng als Bollwerk. Bilbao, 14. Juni. Die nationalſpaniſchen Truppen haben die Stadt Ca⸗ ſtellon erobert. Zu der Einnahme Caſtellons werden fol⸗ gende Einzelheiten gemeldet: Die nationalſpaniſchen Galicien⸗Diviſionen umgingen Caſtellon, um aus ſüdlicher Richtung den Angriff auf die Stadt zu unternehmen. Im ſüdlichen Stadtviertel verteidig⸗ ten ſich die Bolſchewiſten hartnäckig in der Kaſerne„San Franzisco“, die nach erbittertem Kampf unter dem Ein⸗ ſatz von Kampfwagen geſtürmt wurde. Der Feind zog ſich darauf in die Stierkampfarenga zurück, die als neues Bollwerk den Vormarſch der eingedrunge⸗ nen nationalen Diviſionen aufhalten ſollte. Schon während dieſer Kämpfe wurden von der Zivilbevölkerung in den an⸗ deren Stadtteilen weiße Fahnen gezeigt. Der Vormarſch geht weiter Auf der geſamten Front zwiſchen Teruel und Caſtellon ſetzten die nationalen Truppen am Dienstag ihren Vor⸗ marſch fort. Die Heeresgruppe des Generals Aranda rückte nach der Einnahme Caſtellons nach dem Süden vor, beſetzte die Ortſchaft Almazora und erreichte die Höhen vor dem Mijares⸗Fluß, deſſen Südufer von den Vol⸗ ſchewiſten zu einer Verteidigungsſtellung ausgebaut worden iſt. Es verlautet, daß in dieſem Abſchnitt allein 50 000 Sowjetſpanier konzentriert ſein ſollen. Die Gruppe des Generals Varela an der Teruel⸗ front nahm ihren e wieder auf und umging die Ortſchaft Mora de Rubielos. An der Pyrenäenfront drangen nationale Truppen in Stellungen ein, die von der 43. ſowjetſpaniſchen Diviſion verteidigt wurden. Die Opera⸗ tionen in dieſem Gebiet werden jedoch durch Schneefälle beeinträchtigt. Nach dem Einzug der nationalen Truppen in das er⸗ oberte Caſtellon lebte in den Straßen dieſer Stadt Freude und Begeiſterung über die Befreiung von der Bolſchewi⸗ ſtenherrſchaft auf. An vielen Häuſern wehten die Fahnen oder rot⸗gelb⸗rote Wimpel, die von den unaufhörlich vor⸗ überziehenden Menſchenmaſſen mit erhobenen Armen ge⸗ grüßt wurden. Ueberall hörte man Heil⸗Rufe auf Franco. Noch am gleichen Abend trafen Lebensmitteltrans⸗ porte des ſozialen Hilfswerkes der Falange ein, die in muſtergültiger Ordnung an die notleidende Bevölkerung nach ſo vielen Entbehrungen verteilt wurden. In allen Städten Nationalſpaniens wurde die Er⸗ oberung Caſtellons gegen 24 Uhr durch den Rundfunk be⸗ kanntgegeben. Auch hier konnte man überall trotz der vor⸗ gerückten Stunde große Menſchenmaſſen beobachten, die Umzüge auf den Straßen bildeten und unter Ab⸗ fingen der Nationalhymnen und Hoch⸗Rufen auf Franco ihrer Begeiſterung Ausdruck gaben. Luftangriff auf Valencia Die nationalſpaniſche Luftflotte hat im Morgengrauen des Dienstag die Hafenanlagen von Valencia bom⸗ bardiert und ſchweren Sachſchaden verurſacht. Zahlreiche Lagerſchuppen gerieten in Brand. Um 11 Uhr vormittags haben fünf nationalſpaniſche Flugzeuge erneut Valencia überflogen und zahlreiche Bomben auf die Befeſti⸗ gungen bei den Vororten Cabanal de Grao und Can⸗ tarranas abgeworfen. Noch 60 Kilometer bis Valencia Nachdem es den nationalen Truppen gelang, die Haupt⸗ tadt der gleichnamigen Provinz Caſtellon zu erobern, be⸗ inden ſich nunmehr von 50 Provinzen Spaniens 37 im Be⸗ itz der warme Bewegung. Außer der Hauptſtadt e mit etwa 50 000 Einwohnern ſind bereits zwei Drittel dieſer Provinz in den Händen der nationalen Trup⸗ pen. Gleichzeitig wurden mit den letzten militäriſchen Ope⸗ rationen die Fronten um 60 km verkürzt. Bei dem ch nicht beſetzten Teil der Provinz Caſtellon handelt es f vorwiegend um ebenes Gelände, während das Gebirge faſt völlig erobert werden konnte. Die Länge der national⸗ ſpaniſchen Mittelmeerküſte an dieſem Abſchnitt beträgt nunmehr über 100 km Es kann alſo von keinem Korridor mehr die Rede ſein. Beſonders wertvoll aber er⸗ ſcheinen für Nationalſpanjen die Mittelmeerhäfen Vinaroz Und Caſtellon als Baſis für den 1 Kampf gegen die bolſchewiſtiſche Piratenſchiffahrt. Auch der nunmehr im nationalen 8 befindliche Flughafen ſüdlich von erte der den Bolſchewiſten bisher als Baſis für Waſ⸗ er bude diente, iſt für das nationale Spanien von gro⸗ er Bedeutung. — Die nördlich von Caſtellon operierende An⸗ griffsſäule des Generals Aranda konnte bei ihrem Vor⸗ marſch auf Caſtellon bis auf vier Kilomeler heranrücken und den Badeort Benicaſſim und die Bergwerke von Mi⸗ nas Piedras beſetzen. An der Teruelfront erreichten die Truppen des Generals Varela die Hänge von Buitre nördlich von Alben⸗ toſa. An der Pyrenäenfront im Abſchnitt Bielſa er⸗ oberte die Navarra⸗Diviſion die Ortſchaft Hoſpital. Unter der umfangreichen Kriegsbeute, die bei Caſtellon den nationalen Truppen in die Hände fielen, erſcheinen 20 Geſchütze ſehr bemerkenswert, deren in Spanien nicht gebräuchliches Kaliber die Ausmaße der ausländiſchen Waffenlieferungen nach Sowjetſpanien wiederum beweiſen. Laut Rundfunkmeldungen aus dem ſowjetſpaniſchen Gebiet wurden verſchiedene hohe rote Komman⸗ deure der bolſchewiſtiſchen Levante⸗Armee in Zuſammen⸗ hang mit dem Zuſammenbruch des Widerſtandes an der Caſtellonfront abgeſetzt und teilweiſe verhaftet Es kündigen ſich alſo auch hier die Moskauer Methoden in der„Maßregelung der Schuldigen“ mit ihrem ungehemm⸗ ten Blutterror an. Aufforderung Francos. Zu der Einnahme der Stadt Caſtellon berichtet der Frontberichterſtatter des nationalen Hauptquartiers über die erneute Aufforderung des Generals Franco zur frei⸗ willigen Uebergabe. General Franco weiſt auf dieſen neuen draſtiſchen Erfolg ſeiner Waffen hin and for⸗ dert die ſpaniſchen und ſonſtigen Frontkämpfer des ſow⸗ jetſpaniſchen Gebietes auf, die Ausſichtsloſigkeit ihres Widerſtandes einzuſehen. Es heißt in der Aufforderung weiter, daß die nationalſpaniſchen Behörden für die roten Frontkämpfer Straffreiheit gewähren würden, da ſie einzig und allein den friedlichen Aufbau eines neuen Spanien als ihr großes Ziel verfolgen. Panik in Valencia „Männer, Greiſe, Kinder, Frauen an die Fronk!“ In politiſchen Kreiſen Valencias herrſcht offenkundig angeſichts der fortſchreitenden nationalen Offenſive Panik⸗ ſtimmung. Der Anführer der Volksfront richtete über den Rundfunk einen Appell an die„Kämpfer an der Front und im Hinterlandel“, in dem er wörtlich ſagte: „Die Stunde iſt für uns alle außeror den tlich ernſt. Wir können nicht leugnen, daß der feindliche Vor⸗ marſch ſehr ſchnell vor ſich geht. Es iſt unbedingt er⸗ forderlich, daß die Frontſoldaten ihre Stellungen nicht ver⸗ laſſen und dem Feinde den Weg nur über ihre Leichen frei⸗ eben Valencia iſt in Gefahr! Männer, Greiſe, Kinder, Frauen— ihr alle müßt mitkämpfen an der Front oder im Hinterland. Ihr müßt mehr Vertrauen haben als zuvor, andernfalls gehen wir dem sicheren Unter⸗ gang entgegen!“ Die bewaffneten Patrouillen in Valencia erhielten ſtrenge Anweiſung, jeden Verſuch einer Kundgebung zu⸗ gunſten eines Waffenſtillſtands oder jede Sympathiebezeu⸗ gung für die nationalen Truppen im Keime zu erſticken. Hilferufe Gowjetſpaniens An„befreundete Nationen“ 3 Barcelona, 15. Juni Der rotſpaniſche„Außenminiſter“ del Vayo halte eine dreiſtündige Anterredung mit den Botſchaftern Mexikos und Sowjetrußlands. Wie verlautet, verwies del Vayo auf die ſchwierige Lage Sowjetſpanjens und forderte ſtärkere Anterſtützung von den beiden Ländern. Er habe darauf aufmerkſam gemacht, daß ohne ſchnellſte, umfaſſende und katkräftige Anterſtützung ſeitens„befreundeter Nationen“ Sowjelſpanien ſeinem Ende enkgegengehe. Alle Sender der Roten verſuchen noch immer den Ver⸗ luſt Caſtellons zu verheimlichen. In den amtlichen Be⸗ kanntmachungen wird mit keiner Silbe die Niederlage er⸗ wähnt und der Eindruck erweckt, als ſei Caſtellon noch im⸗ mer in den Händen der Bolſchewiſten. Verzweiflungstat der Chineſen Flutkataſtrophe im Hoangho⸗Tal herbeigeführt.— Hunderk⸗ kauſende ertrunken. Schanghai, 15. Juni. Der Gelbe Fuß hat in die Kampfhandlungen in Mit⸗ kelching eingegriffen, wo eine Ueberſchwemmungskataſtrophe unvorſtellbaren Ausmaßes die Kriegshandlungen in den Hintergrund kreten läßt. zwiſchen Kaifeng und Tſchengſchau ſind die Süddeiche des Gelben Fluſſes an 15 Skellen ge. brochen. Aus Lücken, die bereits bis 150 m klaffen, wälzl ſich eine 15 m hohe Flutwelle mit 4 km Skundengeſchwin⸗ digkeit von Norden her über die Provinz Honan, in bisher bereits über 100 000 Menſchen ertrunken ſind. Alle verzweifelten Verſuche der japaniſchen Pioniere. mit Hilfe der Landeseinwohner den Fluß u bändigen, ſind hoffnungslos geſcheitert. Zaulreiche chineſiſche Vanden grif⸗ 3 die Rettungstrupps an, um die Kataſtrophe zu be⸗ chleunigen, die unzweifelhaft in voller Abſicht von der chineſiſchen Heeres leitung zur Abwehr des japaniſchen Vorſtoßes auf Hankau verurſacht worden iſt. Die Ueberſchwemmungen werden die b der Operationen ſtark behindern. Der Eingriff der Naturgewal⸗ ten in den großen Krieg auf dem Höhepunkt der Entſchei⸗ dung kann eine ganz neue Lage ſchaffen. 5 In anz Mittelchina dauern die eber Regengüſſe noch weiter an und eine Beſſerung iſt noch nicht zu erwarten. g e 9 Schwere Unwelker in Oberitalien. Mailand, 15. Juni. Nach den außerordentlich heißen Tagen der vergangenen Woche wurde die 1 Tiefebene von 8 Gewittern heimgeſucht, die große fur e anrichteten und auch mehrere Todesopfer ge⸗ fordert haben. Ein Wolkenbru“ erurſachte in San Gio⸗ vanni Illarions(Venetien) den S urz zweier Brücken. In den Bergen gingen vielfach Steinla⸗ winen nieder, durch die der Straßenverkehr ſtellenweiſe unterbrochen wurde, In einer Ortſchaft Venetiens ſtürzte ein Mann in die Wildwaſſer eines hoch angeſchwol⸗ lenen Fluſſes und ertrank. Auch in Alperone wurde ein Mann vom Hochwaſſer fortgeſchwemmt. In Mogliano a e a den S eee witter utz geſucht e, vo m er 9 Hagelſchläge haben 8 roßen Schaden in der Gand. wirtſchaft angerichtet. Die Seen ſind überall um 10 bis 15 Im oberen Oſf penſi karge in ſe Platz Höfn die den Ein könne er tr karſte fähris in ei feſtig. abget trom: bel se ſchein ſeine . ze! 1. Agne Hochz beſtel Jahr ſtums ſich a und rad. ee en. herrſchte den ganzen Montag Nestes Schneetreiben. 4 25 3 rung Schw for de. Einſt! 3 Erſcht ſteil mitſa Tiefe. fo g Schul D Fache jäh rie ab. 2 Leder dem geben einge! wegw Tagu Arbei 2 8 3 A 45 — * „ Badiſche Chronik Heidelberg.(Tödlicher Jag dunfall.) Der penſionierte Förſter Jakob Höfner aus Bammental bei Nek⸗ kargemünd war mit einem Neckargemünder Jäger zuſammen in ſein Jagdrevier gegangen. Als beide auf einem Hochſitz Platz genommen hatten, entlud ſich plötzlich das Jagdgewehr Höfners, und die ganze Schrotladung ging dem Manne in die Bruſt Höfner konnte den Hinzukommenden ſelbſt noch den Hergang des Unglücks berichten, ſtarb aber bald darauf. Ein ſpäter herbeigeeilter Arzt hatte ihn nicht mehr retten können. Der Verunglückte war 66 Jahre alt. Heidelberg.(Im Wirbel des Stauwehrs ertrunken.) Bei Reparaturarbeiten am Stauwehr Nek⸗ karſteinach ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall. Der 40⸗ jährige verheiratete Peter Schmich aus Eppelheim wollte in einem Nachen ſitzend, an einem Wehrpfeiler eine Leine be⸗ feſtigen. Durch die ſtarke Strömung wurde der Nachen jedoch abgetrieben und mit Schmich zuſammen über die hohe Wehr⸗ trommel hinweggeriſſen. Schmich wurde in dem ſtarken Wir⸗ bel ſofort mit hinabgeriſſen und kam nicht wieder zum Vor⸗ ſchein. Erſt nach längerem Suchen durch einen Taucher konnte ſeine Leiche geborgen werden. ) Selmsheim b. Bruchſal.(Diamantene Hoch⸗ zeit.) Die Eheleute Landwirt Michael Maier und Marg. Agneſe geb. Bucher konnten das ſeltene Feſt der Diamantenen Hochzeit feiern. Beide ſtehen im Alter von 83 Jahren und beſtellen noch immer ihren Acker. Maier verſieht ſeit 60 Jahren den Poſten als Güteraufſeher der früheren Gymna⸗ flumsſtiftung Bruchſal(Domäneamt Karlsruhe); er betätigt ſich außerdem 50 Jahre als Rechner der ländl. Kreditkaſſe und 20 Jahre lang als Gemeinderat. imc 2 c 2 Einſturzunglück im Gchwarzwald Drei Arbeiter erdrückt. Freiburg, 15. Juni. Bei den Arbeiten zur Verbreite⸗ rung der Reichsſtraße Zell im Wieſental— Schönau im Schwarzwald, die den Bau einer größeren Stützmauer er⸗ forderlich macht, ereignete ſich am Dienstag ein ſchweres Einſturzunglück. 5 Jufolge der Regenfälle der letzten Tage und durch die Erſchütterung der ſtark befahrenen Stra ze, deren Rand ſteil in die Baugrube abfällt, lockerten ich die Erdmaſſen mikfamt einem großen Baumſtumpf und ſtürzten in die Tiefe. Drei Arbeſter wurden erdrückt und konnten nur noch ol geborgen werden. Ein vierker, der ſchon bis an die Schulter verſchüttet r, konnte ſich noch befreien. Tagung des Lederhandels in Freiburg i. Br. Die Fachabteilung Leder und Schuhbedarfsartikel der Fachgruppe Bekleidung, Textil und Leder hält ihre dies⸗ jährige Tagung am 25. und 26. Juni in Freiburg i. Br. ab. Der Tagung werden auch Vertreter des öſterreichiſchen Lederhandels beiwohnen, ferner ſind Delegationen aus dem Ausland zu erwarten Die Tagung wird Gelegenheit geben, die vielfachen Probleme des deutſchen Lederhandels eingehend zu erörtern und die Richtlinien zu beſtimmen, die cbegweiſend für die Zukunft ſein ſollen. Die anläßlich diefer Tagung vorgeſehenen Fachreferate ſind die folgenden: 1. Arbeitstagung:„Geſchäftslage und Struktur des Leder⸗ handels“,„Lederpreisverordnung und die Aufgaben der Fachabteilung im Rahmen des Vierjahresplanes“,„Die Arbeitstagung: Lage im öſterreichiſchen Lederhandel“. 2. „Lieferungs⸗ und Zahlungsbedingungen, Theorie und Pra⸗ is“,„Zuſammenarbeit mit anderen Berufsgruppen, Hand⸗ werk, Großhandel und Induſtrie“,„Die Materialverſor⸗ gung im Lederhandel“, Arbeitsbericht der Fachabteilung. Tagung der Kupferſchmiede von Baden und Saarpfalz Oppenau(Kr. Offenburg). Am letzten Sonntag tagten in Oppenau die Kupferſchmiede von Baden und Saarpfalz. Reichsfachgruppenleiter Schempp⸗Lahr ſprach in grundle⸗ de Ausführungen über die Lage des Kupferſchmiede⸗ andwerks und die Möglichkeiten, ſich auf andere Materia⸗ lien und Arbeitstechniken umzuſtellen, da aus Gründen der Deviſenerſparnis für viele Arbeiten Kupfer heute nicht ver⸗ wendet werden darf. Als Vertreter der Badiſchen Hand⸗ werkskammer nahm Syndikus Spall an der Tagung teil, die mit einem Sieg⸗Heil auf den Führer geſchloſſen wurde. Schwerer Motorradunfall.— Ein Todesopfer. () Freiſtett b. Kehl. Der in den 30er Jahren ſtehende Motorradfahrer Karl Schmidt von Freiſtett, der ſich in kur⸗ zur Zeit verheiraten wollte, iſt an der Straßenkreuzung Neumühle— Auenheim mit dem Radfahrer Ludwig Groß⸗ holz, aus Auenheim zuſammengeſtoßen und hat dabei ſo ſchwere Verletzungen erlitten, daß er nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb. Großholz iſt ſchwer verletzt. Notbrücken infolge Hochwaſſers eingedrückt. () Pforzheim. An den Bauſtellen der Reichsautobahn Eutingen und Niefern wurden am Dienstag zwei Notbrücken durch die Waſſer⸗ und Holzmaſſen der durch die letzten ſtar⸗ ken Regenfälle hoch angeſchwollenen und Treibholz führenden Enz eingedrückt. Mehrere Arbeiter fielen ins Waſſer. Teil⸗ weiſe konnten ſie ſelbſt wieder das Ufer gewinnen, während andere gerettet wurden. Vier von ihnen mußten mit ſtarken Verletzungen ins Pforzheimer Krankenhaus gebracht werden. Aus den Nachbargauen — Ludwigsburg.(Kind vom Laſtauto über⸗ fahren) Als die drei Jahre alte Eliſabeth Lämmer⸗ meier ſich mit einigen Spielkameradinnen in der Talſtraße aufhielt, wurde das Kind von einem Stuttgarter Laſtkraft⸗ wagen erfaßt und überfahren. Das Mädchen erlag bald darauf den erlittenen ſchweren Verletzungen. Der Unfall iſt darauf zurückzuführen, daß das Kind verſucht hatte, we⸗ nige Meter vor dem Laſtkraftwagen die Straße zu über⸗ queren. Der Vorfall ſtellt wiederum eine Mahnung an alle Eltern dar, kleine Kinder nicht unbeaufſichtigt auf die Straße zu laſſen. Badeanſtalten losgeriſſen.— Brücke zerſtörk. Stuttgart, 15. Juni. Infolge der über Württemberg niedergegangenen ſtarken Regenfälle iſt der Neckar erheb⸗ lich geſtiegen. Die reißenden Fluten haben die in der Nähe der Untertürkheimer Brücke bei Stuttgart verankerten Holzkonſtruktionen des Militärſchwimmbades losgeriſſen und etwa 500 m fortgeführt, wo ſie am Wehr des Elektrizitäts⸗ werkes hängen blieb. Am Dienstag riſſen die Waſſermaſſen in Sontheim bei Heilbronn den Badeſteg des Freibades weg und trie⸗ ben ihn flußabwärts. Der Steg ſtieß mit ſolcher Wucht ge⸗ gen eine für den Bau der zweiten Heilbronner Neckarbrücke errichtete Transportbrücke, daß das Mittelſtück die⸗ ſer Brücke zerſtört wurde. Nach Anſicht der zuſtändigen Stellen iſt mit einem weiteren Steigen des Neckars und ſeiner Zuflüſſe zu rechnen. In vielen Fällen iſt das Waſſer in die Keller der Häuſer eingedrungen. . Schwenningen.(der Tod in der Kirche.) Wäh⸗ rend des Hauptgbttesdienſtes in der katholiſchen Stadt⸗ pfarrkirche ſank plötzlich ein 78 Jahre alter Mann, ohne einen Laut von ſich zu geben, in ſich zuſammen. Der Mann wurde in den nahen Kindergarten verbracht, wo der Arzt nur noch den Tod feſtſtellen konnte. Ein Schlaganfall hatte dem Leben des Greiſes ein raſches Ende bereitet. Fruͤnkfurt a. M.(Vor den Augen ſeines Kin⸗ des er trunken). Abends ertrank beim Baden im Main bei Höchſt der 36jährige Chriſtian Keßler vor den Augen ſeines am Ufer bei den Kleidern ſitzenden etwa ſiebenjäh⸗ rigen Kindes Keßler hatte den Fluß an einer zum Baden nicht freigegebenen Stelle durchſchwommen, verſank jedoch bei der Rückkehr in den Fluten. Seine Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Limburg.(Er nahm jedes Hindernis) Ein junger Mann aus Dorndorf fuhr mit einem Lieferwagen durch Frickhofen und rannte zunächſt am Ortseingang einen Maſt der elektriſchen Leitung glatt um, ſo daß ein Teil der Gemeinde am Abend ohne Licht war. Eine kurze Strecke weiter rempelte er einen Hydranten an, der ſchief gedrückt wurde, wodurch die Waſſerverſorgung ebenfalls beeinträch⸗ tigt war. Während der Maſt nachgegeben hatte, brachte der Hydrant das Fahrzeug jedoch zum Stehen und der allzu temperatmentvolle Fahrer mußte feſtſtellen, daß außer den im Dorf angerichteten Schäden auch ſein Fahrzeug ziem⸗ lich ramponkert war. f ib Nächtliche Schießerei. Nachts gegen 2 Uhr fand in Eſſen⸗Borbeck eine Schlägerei ſtatt, in deren Verlauf der Beteiligte Hans Fegers von Theodor Börger durch einen Bauchſchuß tödlich verletzt worden iſt. Aus ganz gering⸗ fügigem Anlaß war es zu Auseinanderſetzungen gekom⸗ men, wobei Börger von Feger mehrere Fußtritte vor den Leib und Fauſtſchläge ins Geſicht erhielt. Um ſich den An⸗ greifer vom Leibe zu halten, will Börger in der Notwehr von ſeiner Schußwaffe, zu deren Führung er berechtigt war, Gebrauch gemacht haben. Der Täter wurde feſtge⸗ nommen. ab Pferdefuhrwerk vom Zug erfaßt. Auf der Strecke Fröndenberg—Unna wurde das Pferdefuhrwerk einer Brotfabrik in Unna auf dem Ueberweg an der Kreuzung der Kreisſtraße Fröndenberg—Langſchede von einem Per⸗ ſonenzug erfaßt. Hierbei wurden die beiden Pferde getötet. Der Fuhrwerkslenker und ein im erſten Wagen des Per⸗ ſonenzuges ſitzender Soldat kamen mit leichten Kopfver⸗ letzungen davon. Oberrheiniſches Muſikfeſt Die Veranſtaltungen in Donaueſchingen. (—) Donaueſchingen. In Anweſenheit des badiſchen Kul⸗ tusminiſters Pg. Dr. Wacker, des badiſchen Kulturwalters Gaupropagandaleiter Pg. Schmid, zahlreicher hoher Regie⸗ tungsvertreter, vieler bekannter Perſönlichkeiten des Geiſtes⸗ lebens, ſowie einer großen Zahl von Gäſten aus unſerer badi⸗ ſchen Heimat und den Nachbargauen, aus der nahen Schweiz und dem Elſaß, wurde das Oberrheiniſche Muſikfeſt 1938 mit einem großen Konzert eröffnet.. Im Pech empfing die Donauquellenſtadt die Mit⸗ mirkenden und Beſucher der bedeutſamen Muſiktage. Die neu⸗ geſtaltete Städtiſche Feſthalle, ausgeſchmückt mit Palmen und Lorbeerbäumen, bot für ihren Auftakt einen würdigen Raum. Im„Triumphalen Präludium“ von Ottmar Schoeck fand die feſtlich gehobene Stimmung ihren klingenden Ausdruck. Mit e Beifall wurden die einzelnen Werke unterbrochen, die ö Uraufführung der Serenade für Streichorcheſter von Helmut Degen, der der Komponiſt ſelbſt beiwohnte, die Sinfonitta von Eberhard Ludwig Wittmer, die ebenfalls in Anweſenheit ihres Schöpfers zu Gehör kam, Franz Philipps Lieder aus dem Kriege für Bariton mit Orcheſter, prächtig geſungen von Prof. Johannes Willy⸗Karlsruhe, die ebenfalls bei dieſem Konzerk ihre Uraufführung erlebten. Die Badiſche Staats⸗ kapelle Karlsruhe, die unter der ausgezeichneten Leitung ihres Geperalmufikdirektors Joſeph Keilberth dieſes erſte Kon⸗ 8 mufikaliſchen Feſttage an der Doönauquelle beſtritt, atte einen großen Tag. N Mit dankbarer Zuſtimmung begrüßten die Gäſte die Un⸗ barbres der Konzertreihe durch eine Veranſtaltung von * bei—— Almuth Wintelmant, die Ballettmeiſterin des Badiſchen Staatstheaters, und einige olokräfte im, Muſeum zeitgenöſ⸗ ſche Klaviermuſik im Kunſttanz 0 5 25 Der zweite Tag des Muſikfeſtes erhielt durch die An⸗ weſenheit des Peiteſtarcbalters Robert Wagner. des Kultus⸗ miniſters Dr. Wacker, des Landeskulturwalters Schmid, des Gebietsführers Friedhelm Kemper, des Fürſten und des Prin⸗ zen Max zu Fürſtenberg ſowie zahlreicher hoher Vertreter von Partei und Staat, die dem Konzert der Schweizer Gäſte beiwohnten, ſeine beſondere Bedeutung. Der Tag fand in einem Staatsempfang im Fürſtlich⸗Fürſtenbergiſchen Mu⸗ ſeumsgebäude ſeinen feſtlichen Ausklang. La ſerva padrona(Die Magd als Herrin). Die für 18. Juni vorgeſehene Aufführung der Opern⸗ ſchule mußte auf Mittwoch, den 22. Juni, abends 8 Uhr, verlegt werden. Mit„La ſerva padrona“ oder„Die Magd als Herrin bringt die Opernſchule der Städt. Hochſchule für Muſik und Theater in Mannheim ein Opernſtück aus den Anfängen des 18. Jahrhunderts, das ſpäter ſchlechthin Vorbild für die komiſche Oper wurde. Obwohl„La ſerva padrona“ ein in ſich geſchloſſenes zweiaktiges Werk iſt, nennt ſie der Komponiſt, Giovanni Battiſta, noch„Intermezzi“ in An⸗ lehnung an die Urſprungsform dieſer Art. Denn dieſe Art von Buffo⸗Opern waren früher keine ſelbſtändigen Muſik⸗ werke, ſondern wurden in der ſogenannten„opera ſerig“ während deren Pauſen als Zwiſchenſpiele zur Unterhaltung der Zuhörer vorgetragen. Zu Pergoleſis Zeit ging man jedoch ſchon dazu über, dieſe Stücke als ſelbſtändige Kom⸗ poſition aufzuführen. Pergoleſi entſtammt aus der bekannten neapolitaniſchen Schule, die in der für ſie äußerſt charakteriſtiſchen Weiſe einen volksliedhaften Stil mit einem Virtuoſentum im Geſang verbindet, bei allem Virtuoſentum jedoch echte Volkskunſt verkörpert. Der von Pergoleſi geſchaffene Stil der heiteren Oper war richtungsweiſend für das ſpätere Opernſchaffen und beeinflußte auch das des unvergänglichen Meiſters Wolfgang Amadeus Mozart.— Der Oper„La ſerva Padrona“ gehen zwei heitere Schubertſzenen voraus. Für die Veranſtaltung ſind Karten bei den bekannten Vor⸗ verkaufsſtellen und im Sekretariat der Hochſchule A 1, 3 zu haben. Lolcale Nuudocliau Hochwaſſer im Juni. Rhein und Neckar führen ſeit geſtern gewaltige Waſſermaſſen zu Tal. Insbeſonders der Neckar iſt binnen 24 Stunden 3 m geſtiegen. Das raſche Anwachſen des Waſſers iſt auf die ſtarken wolkenbruch⸗ artigen Niederſchläge im Ober⸗ und mittleren Neckarlauf zurückzuführen. In Plochingen iſt geſtern in wenigen Stun⸗ den der Neckar zu einem reißenden Strome geworden. Da bereits mit der Heuernte begonnen, führt der Neckar ſehr viel Heu zu Tal. Die Schiffahrt mußte geſtern noch ein⸗ geſtellt werden. Die Hochwaſſerwelle hat bereits heute Nacht Seckenheim erreicht und beſpült die Hochwaſſerſchutzmauern Die Sportplätze im Wörtel ſind wieder einmal überflutet. * Schachfreunde Seckenheim Ilvesheim. Einen weiteren Erfolg konnten am vergangenen Sonntag die Schachfreunde Seckenheim Ilvesheim in Waldhof erringen. Sie hatten im Mannſchaftsturnier ihrer Gruppe gegen Waldhof II zu ſpielen und konnten das Turnierſpiel mit 6,5 gegen 3.5 Punkten gewinnen. Die Schachfreunde Seckenheim Ilvesheim, die ſich bei dem Turnier in Klaſſe B(Gruppe II) beteiligen, konnten bisher ſämtliche Spiele erfolgreich be⸗ enden und ſtehen an der Spitze der Gruppe. Da nur noch Turniere gegen zwei Vereine auszutragen ſind, iſt ihnen in ihrer Gruppe der erſte Platz nicht mehr ſtreitig zu machen. Es iſt dies ein erfreulicher Erfolg für den noch jungen Verein, der von eifriger Arbeit zeugt. —„DRP. angemeldet“ Die Verlautbarung des Werbe⸗ rats der deutſchen Wirtſchaft, die ſich mit der Frage der Zuläſſigkeit der Werbung mit dem Hinweis„DRP. ange⸗ meldet“ und ähnlichen Hinweiſen befaßt, wird jetzt dahin ergänzt, daß die Bezeichnung„DRP. angemeldet“ dann ver⸗ wendet werden darf, wenn das Reichspatentamt gemäß § 30 des Patentgeſetzes die Bekanntmachung der Anmeldung beſchloſſen hat. Im übrigen wird Werbungtreibenden, die vor dem 15. März 1938 hergeſtellte nach der jetzigen Faſ⸗ ſung der Verlautbarung unzuläſſige Werbeſachen beſißen, zu deren Aufbruch allgemein eine Aufbrauchsfriſt bis zum 1. Oktober 1938 bewilligt. * 1 Hauptmann(E) Schmitt 1 Nach kurzer ſchwerer Krankheit ſtarb der im Stabe der 33. Diviſion dienſttuende Hauptmann(E) Hermann Schmitt, der die Bearbeitung der perſönlichen Angelegenheiten der Unteroffiziere und Mann⸗ ſchaften der Djviſion innehatte. Mit militäriſchen Ehren wurde dieſer verdiente Offizier zur letzten Ruhe geleitet. Nach der Einſegnung durch den evangeliſchen Standortgeiſtlichen ſprach Diviſionskommandeur Generalmajor Ritter von Speck, der die militäriſchen Eigenſchaften des Offiziers und ſeine be⸗ reits in den Kriegsjahren bewährte Kameradſchaft hervor⸗ hob. Nach den Kranzniederlegungen ging unter dem von dem Muſikkorps des Pionierbataillons 33 geſpielten Lied vom guten Kameraden der Sarg in die Tiefe des Flammen⸗ grabes und drei Salven der von dem Inf.⸗Regt. 110 ge⸗ ſtellten Ehrenkompanie bildeten den Ausklang der Trauer⸗ feier. — Der Name des unehelichen Kindes. Die Erklärung, durch die der Ehemann der Mutter eines unehelichen Kin⸗ des dieſem ſeinen Namen erteilt, ſowie die Einwilligungs⸗ erklärungen der Mutter und des Kindes können außer von den Gerichten, den Notaren und den vom Landesſugend⸗ amt ermächtigten Mitgliedern und Beamten beglaubigt werden. Einer Beglaubigung durch den Standesbeamten ſteht es gleich, wenn der Standesbeamte über die Erklä⸗ rung eine von ihm und dem Erklärenden zu unterſchrei⸗ bende Urkunde aufnimmt. Zur Entgegennahme der Erklä⸗ rungen iſt der Standesbeamte zuſtändig, in deſſen Ge⸗ burtenbuch(Geburtsregiſter) die Geburt des Kindes beur⸗ kundet iſt. Iſt die Geburt nicht in einem deutſchen Gebur⸗ tenbuch(Geburtsregiſter) beurkundet, ſo iſt der Standes⸗ beamte des Standesamts J in Berlin zuſtändig. — Tätlichkeiten gegenüber Gefolgſchaftsangehörigen. In einem Urteil des e e e iſt entſchieden worden: Betriebsführer und Betriebsaufſichtsperſonen un⸗ terliegen empfindlicher ehrengerichtlicher Beſtrafung, wenn ie ſich Tätlichkeiten gegenüber Gefolgſchaftsangehörigen zu⸗ chulden kommen 1715 Leichte Erregbarkeit des Ange⸗ klagten ſchließt die ehrengerichtliche Beſtrafung jedenfalls dann nicht aus, wenn es ſich nicht um einen einmaligen Vorfall, ſondern um wiederholte ſchwere Verſtöße gegen die ſoziale Ehre der Gefolgſchaftsangehörigen gehandelt hat. 1 Aus dem Gerichtssaal Mannheim. Die Große Strafkammer verurteilte den 1904 in Würzburg geborenen Paul Rauſch wegen ſchwerer und einfacher Diebſtähle, begangen in 24 Einzel⸗ 1 unter den Vorausſetzungen des verſchärften Rück⸗ alls zu zehn Jahren Zuchthaus, zu zehn Jahren Ehrverluſt und ordnete die Sicherungsverwahrung an. 1 hat be⸗ reits 22 Gefängnis⸗ und Zuchthausſtrafen hinter ſich, dar⸗ unter u. a. auch kleine Haftſtrafen. Sein geile f und ſein Wandertrieb unterſtützten das verbrecheriſche Wollen, und ſo folgten Straftaten auf Straftaten in den Jahren 1937 und 1938. Die Stadt Solingen beehrte dieſer 5 brecher dreimal mit ſeinem Aufenthalt. Er verübte Ein⸗ ſteigediebſtähle, ſtahl aus Stahlwarenfabriken 31 300 Ra⸗ ſierklingen, 80 Dutzend, und ein andermal 2000 Taſchen⸗ meſſer. Das Diebesgut wurde in Stuttgart, Frank⸗ furt, Heidelberg, Köln und Elberfeld 1. Schleuderpreiſen abgeſetzt. In Ulm ſuchte er auf dem Gü⸗ terbahnhof einen mit Möbeln angefüllten Waggon auf, ſtahl, was ihm in die Finger kam, lud das Diebesgut auf einen„geliehenen“ Handwagen und 7 die 40 Woll⸗ decken, Kleider und Wäſcheſtücke 50 Kilometer weit in Richtung Augsburg. Seine Spezialität war die Beraubung von Zigarettenautomaten. In Mainz war ihm die Po⸗ lizei hart auf den Ferſen, aber im letzten Augenblick ent⸗ wich der 88 und fuhr nach Mannheim, wo er ſich in den S⸗Quadraten einmietete und die Vermieterin um 200 Mark Bargeld, ein Sparkaſſenbuch über 5600 Mark und Kriegsauszeichnungen beſtahl. Von Frankfurt aus ſandte er der nel Frau das Sparkaſſenbuch und die Kriegsauszeichnungen mit der Poſt zurück. Bei dieſem Diebſtahl fiel dem Angeklagten auch viel Schmuck in die ände, den er gegen geringen Erlös verſchleuderte. Von öln aus gelangte der Angeklagte dann mit Fernlaſtzügen nach Bremen und Bremerhaven. Kiel und Hamburg. Er hatte die Frechheit, in 1 Städten zwei⸗ und drei⸗ mal Einbrüche zu verüben, oft am hellen Tage. An 1 nacht 1938 landete R. wieder in Mannheim, wo er end⸗ lich verhaftet werden konnte. 5 Zum Großflugtag am 19. Juni in Mannheim Die 3 fjüngſten Fallſchirmabſpringer der Welt. Es klingt vielleicht etwas überheblich, wenn man von den jüngſten Fallſchirmpiloten der Welt ſpricht, aber es entſpricht durchaus den Tatſachen: Bei dem am 19. Juni 1938 auf dem Flugplatz Mannheim⸗Neuoſtheim ſtattfindenden Großflugtag der Gruppe 16(Südweſt) des Nationalſozialiſtiſchen Flieger⸗ korps wirken die jüngſten Fallſchirmpiloten der Welt mit. Heinſtein Zahn Münz Der jüngſte iſt der 16 Jahre alte Hitlerjunge Horſt Heinſtein(Heidelberg), während der Hitlerjunge Reinhold Münz(Eſchelbach) 17 Jahre alt iſt. Zu dieſen beiden Jüngſten geſellt ſich der knapp 18 Jahre alte HJ ⸗Schar⸗ führer Walter Zahn(Heidelberg), der ſchon viele Ab⸗ ſprünge hinter ſich hat und der ſchon große Erfolge für ſich verbuchen konnte. Die Fallſchirmabſprünge erfolgen in etwa 600 Meter Höhe aus Motorflugzeugen, und zwar werden zugleich fünf Fallſchirmpiloten„ausſteigen“. Nach drei Sekunden freiem Fall öffnen die Fallſchirmſpringer ihre Fallſchirme, um dann langſam zur Erde zu gleiten. Zum Einſatz ge⸗ langen nur manuelle Schirme, alſo Fallſchirme, die wäh⸗ rend des freien Falls von den Fallſchirmpiloten ſelbſt geöffnet werden müſſen. Weitere Abſprünge erfolgen in größerer Höhe aus dem WMotorflugzeug, wobei der freie Fall über 15 Se⸗ kunden beträgt. Wenn nach Ablauf der 15 Sekunden nach Abſprung vom Flugzeug der Fallſchirmpilot ſeinen Schirm öffnet, hat er eine Fallgeſchwindigkeit von etwa 200 Klm. Die Fallſchirmabſprünge ſollen keinesfalls als Vor⸗ führung waghalſiger Akrobatik gewertet werden. Die Pi⸗ loten wollen lediglich dem Laien die Entwicklung des Fallſchirms vor Augen führen und ihm zeigen, wie ſicher heute dieſes Rettungsgerät der Luft iſt. Ausſcheidungskämpfe der Gruppe Kurpfalz. NSG. Die Ausſcheidungskämpfe der Gruppe Kurpfalz für die am 15. bis 17. 7. in Berlin ſtattfindenden Reichs⸗ weltkämpfe der SA. finden am 26. Juni in ſechs Städten des Gruppengebietes ſtatt. Die wehrſportlichen Mannſchafts⸗ kämpfe im Dienſtanzug, beſtehend aus Wehrmannſchafts⸗ kampf, Radfahrſtreife, Mannſchafts⸗Orientierungslauf, wer⸗ den in Heidelberg ausgetragen. Die wehrſportlichen Kämpfe in Sportkleidung, wie Deutſcher Wehrwettkampf, Mannſchaftsfünfkampf, 20 mal eine halbe Runde Hindernis⸗ ſtaffel, Deutſcher Wehrkampf, 400⸗m⸗ Hindernislauf, 3000⸗m⸗ Hindernislauf, Handgranatenweitwurf finden in Saar⸗ brücken ſtatt. In Mainz treffen ſich die Leichtathleten zu den Entſcheidungen im 100⸗, 200, 400⸗, 1500⸗, 3000⸗ und 10 000⸗-m⸗Lauf, 110 und 400 m Hürden, Weitſprung, Hochſprung, Kugelſtoßen, Steinſtoßen, Diskuswerfen, Ham⸗ merwerfen, Schleuderball, Speerwerfen und der 4 mal 400⸗ und 4 mal 100⸗m⸗Staffel. ie Schwimmer ringen in Darmſtadt um die Entſcheidung; Boren, Gewichtheben und Ringen finden in Mannheim ſtatt und in Offen⸗ bach kreuzen die Fechter die Klingen. In allen Städten wer⸗ den ſpannende Kämpfe zu ſehen ſein, denn jeder SA.⸗Mann wird ſeine Ehre dareinſetzen, den Sieg an die Fahne ſeiner Einheit zu heften und damit Vertreter der Gruppe Kurpfalz bei den Reichswettkämpfen zu werden. *. Reichswettkämpfe der SA Von SA-Brigadeführer Graf Pückler, Leiter des Weltkampfſtabes. Die Reichswektkämpfe der SA ſind aus dem Gedanken⸗ gut einer neuen, weltanſchaulichen Erziehung unſeres ge⸗ ſamten Volkes geboren. Nach dem Willen des Führers ſchickt ſich die SA heute an, ihr Bekenntnis zum Wehyrgeiſt, zum Wehrwillen und zur Erhaltung der Wehrhaftigkeit und der Wehrkraft in die Tat umzuſetzen. Ein ſtarker Geiſt, ein tiefer Glaube und ein ſtahlharter Körper, das iſt es, was den echten deutſchen Mann ausmacht. Die SA will durch die körperliche Leibeserziehung ihre Männer zur kämpferiſchen Haltung und zu einem der Ge⸗ meinſchaft dienenden Einſatz bringen. Dieſes Ziel bedingt neue Formen. Aus dem Begriff„Wehrſport“ haben ſie ſich herausgebildet. Die Uebungen erfordern ganze Kerle. Aus⸗ dauer, Mut, Gewandheit, kämpferiſcher Geiſt— das ſind die Vorausſetzungen, die jeder in ſich tragen muß, will er den Anforderungen gerecht werden Hier gibt es ein„Ich kann nicht!“, hier gibt es kein„Unmöglich!“ Der eiſerne Wille, aufgebaut auf der Freiwilligkeit, ſchafft alles! Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der Manns chafts⸗ kampf einen ganz beſonders breiten Raum im Sport⸗ programm der SA einnimmt. Es ſoll ja gerade erreicht werden, daß jeder ſich als Glied der Gemeinſchaft fühlt und ſein Handeln nur von dem einen Gedanken beſeelt iſt: „Was ich tue, tue ich nicht für mich, ſondern das chaffe ich für alle, für Volk und Vaterland!“ In allen Arten der S Ertüchtigung und darüber hinaus in jedem SA⸗Dienſt kommt der ureigenſte Grundſatz der SA zum Ausdruck: wir arbeiten an uns, um der Gemeinſchaft zu dienen. Durch Beiſpiel werden die Lauen, die Müden und Be⸗ guemen aufgerüttelt; ſie werden davon überzeugt, daß je⸗ der einzelne Volksgenoſſe die Pflicht gegenüber ſeinem Volke hat, alles zu tun, um ſeinen Körper geſund zu er⸗ halten. Bis hinein ins hohe Alter ſoll der deutſche Mann ſeinen Körper einſatzbereit halten. Wenn heute der Soldat ſeine Wehrdienſtzeit beendet hat, ſo iſt damit der Dienſt, den Volk und Vaterland verlangen, noch lange nicht erfüllt. Das Leben liegt ja erſt vor ihm! Jetzt beginnt wie⸗ der die Arbeit der Sturmabteilungen. Sie formen den jun⸗ gen Menſchen weiter, erhalten ſeine Einſatzbereitſchaft und Einſatzkraft und ſtärken ſie. Die SA erzieht den deutſchen Menſchen zur Kameradſchaft, macht ihn hart und mutig, richtet ihn weltanſchaulich und charakterlich aus und ent⸗ wickelt ſo in unſerem Volke alle Tugenden, ohne die ein Staat ſich aufgeben müßte. Gelingt es der SA, den Gleich⸗ klang von Geiſt und Körper, von Weltanſchauung und Wehrkraft zu ſchaffen, dann iſt das Ziel erreicht: Das ewige deutſche Volk! Die Reichswettkämpfe der SA, die zum erſten Male im Jahre 1937 in Berlin durchgeführt wurden, waren in Aaf⸗ bau und Durchführung ſchon mehr als nur eine sportliche Veranſtaltung; ſie waren eine gewaltige Kundgebung, daß der alte SA⸗Geiſt der Kampfzeit noch immer lebt, und daß die SA ſich auch ihrer neuen, vom Führer geſtellten Auf⸗ gabe, der körperlichen Ertüchtigung des deutſchen Volkes, mit ungebrochener Kraft widmen will und widmen wird. In den Tagen vom 15. bis 17. Juli 19388 tritt wieder Deutſchlands SA auf dem Reichsſportfeld zu Ber⸗ lin an. Es ſind die Kämpfer des Vorjahres, vermehrt um neue Kräfte, die binnen Jahresfriſt ihr Können, ihre Lei⸗ ſtung erwieſen haben, vermehrt ferner um die Kameraden der deutſchen Ofſtmark, die im Vorjahre noch Jurch aufer⸗ zwungene Grenzen von uns getrennt waren. Wir freuen uns, die in ſchweren Kampffahren erhärteten öſterreichiſchen SA-⸗Kameraden im frohen, freien, mannhaften Wettſtreit mit allen Gauen des alten Reiches zu ſehen. Die Reichswettkämpfe 1937 wieſen neue Wege zu Wehe⸗ ——— Die port uno Weyrtraft. Oie Voltsgenoſſen, die in den Tagen vom 15. bis 17. Juli das weite Rund des Olympig⸗Sta⸗ dions und all' die Plätze des Reichsſportfeldes füllen wer⸗ den, ſollen ſich ſelbſt ein Urteil darüber bilden, was die ſtille Breitenarbeit der SA in Jahresfriſt geleiſtet hat, was unſere Wehrſportler, unſere Reiter, unſere Schwimmer unſere Athleten und unſere Spielmannſchaften leiſten. Vor 75 Jahren Betriebsübergabe. Mit der Inbetriebnahme der Bahn Waldshut—Konſtanz war die große Verkehrsader vollendet, die, in Mannheim Heid 5 beginnend, nach Heidelberg führte und das Land in der Längsrichtung di)t, um ſich ſchließlich in Baſel oſtwärts zu wenden und in Konſtanz zu endigen. War es ſchon nicht leicht geweſen, bei Bahnbauten unter den deutſchen Einzel⸗ ſtaaten zu einer alle Teile befriedigenden Löſung zu gelan⸗ gen, ſo mußten ſich bei dieſer Strecke, die teilweiſe durch ſchwei⸗ zeriſches Gebiet führt, erſt recht die Schwierigkeiten häufen. Insbeſondere mußten zuſätzliche Verhandlungen über pentransporte geführt werden. Durch den Abſchluß des Staatsvertrags mit der Schweiz vom 27. Juli 1852 und jenem mit der Regierung des Kantons Baſel⸗Stadt vom 19. Februar 1853 war zunächſt einmal der Bahnbau bis Waldshut geſichert. Am 4. Februar 1856 erfolgte die In⸗ betriebnahme der Strecke Baſel— Säckingen und am 30. Oktober desſelben Jahres jene der Strecke Säckingen Walds⸗ hut. : Die Trup⸗ Fortführung ſchien zunächſt an der Haltung der Schweiz zu ſcheitern, ſodaß Baden bereits eine Amgehung des Schaffhauſener Gebiets ins Auge faßte. Am 26. Auguſt 1857 gelang es aber dann doch, einen Vertrag abzuſchließen, der die Fortführung der Bahn bis Konſtanz ermöglichte. Am 7. März erfolgte dann die Veröffentlichung des von den Landſtänden bereits genehmigten Eiſenbahngeſetzes. Schon im folgenden Jahre, am 18. Auguſt 1859, konnte die Walds⸗ huter Brücke dem Verkehr übergeben werden, mit ihr die Bahn von Waldshut nach Turgi, wodurch die Verbindung der bad. Bahn mit den Städten Zürich, Romanshorn, Chur und Bern hergeſtellt war. Am 30. Dezember 1888 wurde dann auch mit dem Kanton Schaffhausen ein Vertrag abge⸗ ſchloſſen. Nachdem die letzten Schwierigkeiten hinweggeräumt waren, konnte mit dem Bau des Schlußſtückes begonnen wer⸗ den. Am 15. Juni 1863 wurde es dem Betrieb übergeben. Baden hatte damit eine Hauptbahn von 414 km Länge durch das Land gebaut. Der Bahnbau von Baſel bis Kon⸗ ſtanz hatte 26 Millionen Mark verſchlungen. Insgeſamt hatte Baden bis zu dieſem Zeitpunkt rund 130 Millionen Mark für ſein Eiſenbahnnetz ausgegeben, eine Leiſtung, die ſich angeſichts des kleinen Landes ſehen laſſen konnte, die aber durchaus keine Fehlſpekulation war, wie die ſpätere Entwicklung gezeigt hat. 140 Lokomotiven, 553 Perſonenwagen und 2163 Güter⸗ wagen befuhren eine Streckenlänge von 560 km, deren Haupt⸗ anteil, wie man ſieht, auf die„Hauptbahn“ Mannheim— Heidelberg— Karlsruhe— Freiburg— Konſtanz entfiel. Die Tatſache, daß die Bahn im Schlußſtück auch ſchweizeriſches Gebiet benützte, blieb freilich ein Uebelſtand und konnte im Kriegsfall für Deutſchland unangenehme Folgen haben. Aus dieſen Erwägungen heraus, wurden dann ſpäter Bahnen ge⸗ baut, die das ſchweizeriſche Gebiet umgingen. Der Weltkrieg hat dann gezeigt, daß dieſe Vorausſicht wohl am Platze war. . 6 Förderung der Kaninchenzucht. (), Durlach. Die Landesfachgruppe Baden der Kanin⸗ chenzüchter hielt ihre aus dem ganzen Lande ſehr gut beſuchte fünfte Jahrestagung ab. Nach Begrüßungsworten des Lan⸗ desfachſchaftsleiters Petri⸗Neuſtadt überbrachte Dr. Benz vom Badiſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium die Grüße und beſten Wünſche des badiſchen Wirtſchaftsminiſters Köhler, um anſchließend auf die große Bedeutung der Kaninchenzucht im Vierjahresplan hinzuweiſen und die Förderungsmaßnah⸗ men durch die Regierungsſtellen zu unterſtreichen. Der Ver⸗ treter der Reichsfachgruppe beim Reichswirtſchaftsminiſterium Berlin, Petzold, ſtreifte in ſeinen Ausführungen das Einſt und Jetzt in der Kaninchenzucht. Die ſeit 1933 vorgetrie⸗ bene Arbeit beſchränkt ſich im allgemeinen auf vier als gut befundene Sorten. Von Reichswegen wurden erhebliche Mit⸗ tel für die Kaninchenzucht und zweckmäßige Stallbauten zur Verfügung geſtellt. Das Hauptaugenmerk gilt der Zucht von Angorahäſinnen, den Spenderinnen einer ſehr feinen Wolle bei einer viermaligen Schur im Jahre. Die Tagung brachte eine eingehende Ausſprache und zahlreiche Anregun⸗ gen. Die Kreisgruppe Karlsruhe ſtellte bei dieſer Gelegen⸗ heit männliche Zuchttiere aus, durchweg vortreffliches Material. Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadttäaſſe Mannheim werden fällig ſpäteſtens um: 15. Juni 1938: die Gebäude⸗ ſonderſteuer und Grundſteuer, Rate für Juni 1938. 15. Juni 1938: die Hundeſteuer Beſtellungen auf zum Abholen an entgegengenommen. der Bahn, Gammel ⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftlichen Ein⸗ und Verhaufsgenoſſenſchaft. Dingerfedern, werden Tomatenpfähle eingetroffen. im Lager Bauſtangen, Bohnenſtangen ſowie ſchönes trockenes Brennh olz Gartholz) Johann 8 Würtßmein, Kloppenheimerſtr. 37 für 1938. 20. Juni 1938: die Gemeinde⸗ bierſteuer für Mai 1938. 20. Juni 1938: die Gemeinde⸗ getränkeſteuer für Mai 1938. 20. Juni 1938: die bis dahin fällig werdende Bergnügungsſteuer 20. Juni 1938: die auf Grund von Stundungen und Forderungs⸗ Kleineres Wohn⸗ haus (Finfamilienhaus) 7750 it Garten etteln bis dahin fällig werdenden* 1 Sie dungen und Säumnis⸗ oder Grundſtück zußgleg 1 1 zu kaufen 14 Tage nach Zuſtellung des For⸗ derungszettels das Handels⸗ und geſucht. Billiges Tochterzimmer elfenbein, da kleine Transportſchäden, für 120.— RM. Heh. Baumann& Co. Mannheim Verkaufshäuſer: T 1, 7—8. Nenmt Rinder Gewerbeſchulgeld für das 1. Drittel] Zu erfragen in der 1988. Geſchüftsſt. d. Bl. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht Schulentlaſſenes, Stück 18 Pfg. See et e I 1155 kinderliebes Große, zurte Matjes⸗Filet 1 1 21 bianf der Falte Slück 18 Pig eſetzes mit dem auf des Fällig⸗ 105 5 Lalstages ein einmaliger Zuſchlag Mädchen Deutſche Galzheringe Koh. des dichhundigen Steuer. geſucht* H. de. be verwirkt. 0 evtl. auch zum Bismarckheringe, Rollmops Der Schuldner hat außerdem die Landjahr). Stück 10 und 12 Pfg. mit hohen Koſten verbundene n zu erwarten. ne beſondere Mahnung jedes u erfragen in der eſchäftsſt. d. Bl. Friſch eingetroffen: ff. Matjes⸗Heringe Jake Würthwein, Lebensmittel— Feinkoſt. De e einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Taglohn-Lette Stadtkaſſe. für Bauhandwerker zu haben in der Neckarbote- Druckerei. 2 W, US Hinderlandberſchicku Verſammlungs⸗ Kalender. FußballvereinigQung. Morgen abend Training für alle Aktiven; anſchließend Spielerverſammlung. Turnerbund„Jahn“, E. B., Mhm.⸗Seckenheim Heute Mittwoch, abends 8.30 Uhr, Versummlung für alle aktiven Mitglieder(Turner, Turnerinnen, Sportler, Spieler uſw) im„Kaiſerhof“ betr. Kreisfeſt und Breslau, ſowie Werbeturnen am 26. Juni. Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: Gef. 29/171. Heute Mittwoch Antreten der Ge⸗ folgſchaft zu den Sportwettkämpfen innerhalb der Scharen(Mannſchaftskämpfe) um 7.30 Uhr am H⸗ Heim im HJ.⸗Sport. 98., 3 Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Mittwoch, 15. Juni: Miete M 27 und 1. Sondermiels M 14 25 für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur- gemeinde Mannheim, Abt. 145 bis 147 und Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 403: Thors Gaſt. Schauspiel von Otto Erler. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Donnerstag, 16. Juni: Miete D 28 und 2. Sondermiete D 14 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, 1 gemeinde Ludwigshafen, Abt. 101 bis 102: Wen Liebe befiehlt. Operette von Joſeph Snaga. Am fang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. 1 0 Freitag, 17. Juni: Miete F 28 und 2. Son ermiete 1 F 14 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, es gemeinde Mannheim, Abt. 564 bis 570: Der 320 rewitſch. Operette von Franz Lehar. Anfang —— benſä Entm Mo? deutſ. 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