ge 2 f Wezugspreis; Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mz. 1.69, der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., iu Textteil 20 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliste Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Pernſprecher Nr. 47216. Voſtſcheck⸗Konts: Karlsruhe 78439. 38. Jahrgang ieg iſt ein neuer Kriegfüh⸗ be Fluß, der mit ſeinen gen darüber geſtritten worden, ob die Chineſen die Dämme Zwiſchen Jangtſe und Hoangho liegen jedenfalls augen⸗ blicklich die Entſcheidungen für die nächſten Wochen und Monate. Die Japaner haben ihre Seeſtreitkräfte benutzt, um einen Vorſtoß auf dem Jangtſe zu machen. Strittig iſt, wie weit ſie dabei gekommen ſind und welche Erfolge ſie wirklich errungen haben. Das ſapaniſche Marſchziel iſt nach wie vor Hankau. Ob und wann diefes Ziel aber erreicht werden wird, läßt ſich nicht vorherſagen. Soviel aber iſt ſicher, daß ſelbſt eine Aufgabe von Hankau durch die Eh e⸗ ſen keinerlei Kriegsentſcheidung bringt. Neuerdings ſind nun aber Tatſachen bekanntgeworden, die auch der japaniſchen Heeresleitung ernſte Sor⸗ gen bereiten. Es hat ſich nämlich herausgeſtellt, daß in dem rieſigen, weiten Gebiet, das im Rücken der japani⸗ ſchen Armee liegt, ſtarke chineſiſche Banden einen ſehr wirk⸗ amen Guerillakrieg eröffnet haben und führen. Noch in den letzten Wochen iſt ſelbſt in der Nähe von Schanghai Gefechtslärm gehört worden, und die Japaner haben ſogar mehrfach Artillerie einſetzen müſſen Nach Berichten reiſen⸗ der Engländer in der„Times“ ſind große Strecken des Ge⸗ bietes im Rücken der Japaner von chineſiſchen Tru p⸗ pen beſetzt, und die Japaner haben ſich vielfach nur dar⸗ auf beſchränken können, die Hauptſtraßen und Haupteiſen⸗ bahnen zu beſetzen und zu ſichern. Das zeigt das Kriegs⸗ bild in einem ſehr veränderten Lichte, und es iſt gar kein Zweifel, daß die japaniſche Heeresleitung ſolche Zuſtände auf die Dauer nicht zulaſſen kann und daß ſie ſicherlich nicht geringe Kräfte freimachen muß, um dieſen Feind im Rücken zu beſeitigen. Erſt neuerdings wieder verſicherte Außenminiſter Gene⸗ ral Ugaki vor der Auslandspreſſe, daß Japan feſt ent⸗ ſchloſſen ſei, den Konflikt mit China„bis zum Ende durch⸗ zukämpfen“, Die japaniſche Nation ſammle heute ihre ge⸗ amten Kräfte zu einer erfolgreichen Beendigung der Feind⸗ ſeligkeiten. Auf Fragen der Preſſevertreter erklärte Gene⸗ ral Ugaki, daß die engliſch⸗japaniſchen Beziehungen gegen⸗ wärtig nicht ſehr erfreulich ſeien. Er hoffe, daß es möglich ſein würde, ſie in Zukunft zu verbeſſern und freundlicher zu geſtalten. Weiter wurde die Frage angeſchnitten, ob Ja⸗ pan nach wie vor zu der Erklärung vom 16. Januar ſtände, d. h., ob es auch weiterhin entſchloſſen ſei, alle Verhand⸗ lungen mit Tſchiangkaiſchek abzulehnen. Der Außenmini⸗ ſter erklärte noch einmal, daß die japaniſche Regierung kei⸗ nerlei territoriale Abſichten in China verfolge. Ueber alle chineſiſchen Angelegenheiten, wie die Umbildung Chinas, die Einfetzung einer neuen Regierung oder aber die Ver⸗ einigung der zurzeit führenden Regierungen müſſe das chineſiſche Volk ganz allein entſcheiden. Von franzöſiſcher Seite wurde der Außenminiſter dann nach ſeiner Haltung gefragt, die er gegenüber den Angriffen der ſapaniſchen Freſſe einnehme. Die japaniſche Preſſe behaupte, daß Frankreich ſowohl durch Waffenlieferungen als auch durch Eiſenbahnbauten und Geheimverträge China unterſtütze und ſomit eine unfreundliche Haltung gegenüber Japan zinnehme. In ſeiner Stellungnahme ſagte General Ugaki, daß ſich die Nachrichten von einer Unterſtützung Chinas 1975 rankreich trotz aller Dementis hartnäckig behaup⸗ eten. „Auf dem Gebiet der Kriegsmateriallieferungen mögen ich überhaupt manche undurchſichtigen Dinge abſpielen und man kann ſich beſonders, wenn man auf der anderen Seite „B. von amerikaniſchen Rüſtungsaufträgen für apan hört, nicht des Eindrucks erwehren, daß die gleichen Kapitalgruppen, die im Weltkrieg im Trüben gefiſcht haben, auch hier wieder am Werke ſind. Alles in allem hat der bisherige Verlauf der Auseinanderſetzung im Fernen Oſten ſchon manche Ueberraſchungen gebracht, und wir mögen dielleicht noch weiterer gewärtig ſein. 8 Zwei Provinzen in höchſter Gefahr Schanghai, 17. Juni. In den nächſten 48 Stunden muß es ſich enkſcheiden, ob ſch das 90 9 des Gelben Fluſſes durch die große Seenkette mit dem Jangtſehochwaſſer vereinigt. Dieſe Ver- einigung würde die Provinzen Honan und Anhwei in ein eer verwandeln und 30 Millionen Menſchen einem 75 ten Tode ausliefern. die Japaner erklären, wenn der Gelbe luß infolge der kagelangen KRegengüſſe in den e Stunden weiter ſteige, würde alle Menſchenkraft nich ausreichen, um die größte Flutkakaſtrophe der Geſchichte zu verhindern. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keiner Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich Hoangho und gebung. 5 die F ebenſo für die Anzeigen 5. 1120 a inheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A„ 38. 114 Budgtatt für den Stabttell Mien.-Sechen eim.„ N Samstag, den 18. Juni 1988 Nr. 140 Oeſterreichs Rechtsangleichung Reichsminiſter Gürtner und Staats Akademie für Deutſch Berlin, 18. Juni. Im Rahmen der 5. Jahrestagung der Akademie für Deutſches Recht fand im Rathaus in Berlin eine Arbeits⸗ kagung der Abteilung für Rechtsgeſtaltung ſtatt. Der Prä⸗ ſident der Akademie für Deutſches Recht, Reichsminiſter Dr. Frank, konnte als Ehrengäſte den ungariſchen Juſtiz⸗ miniſter Mikecz und den ungariſchen Geſandten begrüßen. Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner ſprach über das Thema„Die öſterreichiſche Rechtsangleichung“. Er wies dar⸗ auf hin, daß ſich bei der Heimkehr Oeſterreichs ſofort die Frage nach der Rechtsgleichheit erho habe. Eine einfache Uebernahme des geſamten Reichsrechts auf Heſterreich komme nicht in Betracht, da der Rechtsboden in Oeſterreich der Träger einer jahrhundertealten, höchſt wertvollen Tra⸗ dition ſei. Das öſterreichiſche Recht könne auf manchen Ge⸗ bieten dem Altreich zum Vorbild werden. Selbſtverſtändlich könnten einzelne Teile des Reichs⸗ rechts, ſo beiſpielsweiſe das Scheck- und Wechſelrecht, ohne weiteres in Oeſterreich eingeführt werden, die eigentliche Problematik der Rechtsangliederung entſtehe aber erſt in dem Falle, wo auf irgendeinem Teilgebiet im Altreich eine Rechtsentwicklung noch im Fluß ſei und ihre geſetzliche Ge⸗ ſtaltung unmittelbar bevorſtehe, während andererſeits die Regelung dieſes Gebietes in Heſterreich ſo beſchaffen ſei, daß ſie aus politiſchen Gründen auch nicht für die kürzeſte Friſt ertragen werden könne. Eine politiſch unabweisbare Notwendigkeit ſei es aber, ſofort Punkte des öſterreichiſchen Eherechts zu ändern. Verhängnisvoll wäre es, das geltende deutſche Strafrecht in Oeſterreich einführen zu wollen, da mit dem baldigen Abſchluß der großen Generalkodifikation dieſes Gebietes in Deutſchland zu rechnen ſei. Selbſtver⸗ ſtändlich hätten einzelne Teile des Strafrechts, wie z. B. das Recht des Hoch⸗ und Landesverrats und das Waffenſchutzgeſetz vorweg genommen werden müſſen. Anſchließend nahm Staatsſekretär Dr. Stuckart das Wort zu einem ebenfalls mit ſtarkem Beifall aufgenomme⸗ nen Vortrag über„Großdeutſchland“. Er führte im we⸗ ſentlichen aus: Das öſterreichiſche Bundesverfaſſungsgeſetz über die Wiedervereinigung vom 13. März 1938, das am gleichen Tage zum deutſchen Reichsgeſetz erhoben wurde, erklärte Oeſterreich zu einem Lande des Deutſchen Reichs. Hieraus ergibt ſich eine Reihe von Rechtswirkungen, die automatiſch, alſo ohne daß es beſonderer Einführungsbeſtimmungen be⸗ durft hätte, eingetreten ſind. Dazu gehört insbeſondere der Erwerb der deutſchen Staatsangehörigkeit durch alle bisher öſterreichiſchen Bundesbürger. Ferner gelten alle Reichsge⸗ ſetze, die die Organiſation und Befehlsgewalt der oberſten Reichsorgane zum Gegenſtand haben, wie das Geſetz über das Staatsoberhaupt des Deutſchen Reiches, der Erlaß über die Führung der Wehrmacht und die Beſtimmungen über das Geſetzgebungsrecht im Reich, unmittelbar auch für Oeſterreich. Auch die früheren Beziehungen Oeſterreichs zu auswärtigen Mächten haben durch das Wiedervereinigungs⸗ geſetz eine völlige Wandlung erfahren. Soweit dieſe Bezie⸗ hungen einen ſouveränen Staat begriffsnotwendig voraus⸗ ſetzen, wie der Vertrag von St. Germain und die Mitglied⸗ ſchaft in der Genfer Liga, ſind ſie mit dem Anſchluß Heſter⸗ reichs ohne weiteres erloſchen. Im übrigen bedurfte es beſonderer Beſtimmungen, um die Rechtsangleichung durchzuführen. Als vordringlich wur⸗ den gewiſſe Staatsgrundgeſetze in Oeſterreich eingeführt, um die Einheit von Partei und Staat und die unmittelbare Verbindung der öſterreichiſchen Verwaltung mit der Reichs⸗ zentrale ſofort ſicherzuſtellen. Als beſonders notwendig er⸗ wies ſich fernerhin die ſofortige Einführung der Nürnber⸗ ger Raſſegeſetze in Oeſterreich, um eine weitere Vermiſchung mit jüdiſchem Blut zu verhindern. Die nächſte Arbeit wird die verwaltungsmäßige und ſtaatsrechtliche Neugeſtaltung und Neugliederung Oeſter⸗ reichs ſein, die ſich eng an die bereits feſtgeſetzte Gliederung in ſſeben Parteigaue anſchließen wird. Das öſterreichiſche Epiſkopat Fürſterzbiſchof Waitz gegen die Auslandskritik. Wien, 17. Juni. Der Fürſterzbiſchof von Salzburg, Dr. Sigismund Waitz, veröffentlicht in der Zeitſchrift„Schö⸗ nere Zukunft“ unter dem Titel„Nochmals: die Auslands⸗ kritik am öſterreichiſchen e eine ſcharfe Stellung⸗ nahme hauptſächlich gegen die franzöſiſche Preſſe we⸗ gen deren Kritik an der bekannten rat ung der öſterreichiſchen Biſchöfe. Es ſei doch 8 ig, ſo ſchreibt Bi⸗ ſchof Waitz, daß man ſich gerade in ſolchen Ländern am meiſten Sorge machte über die Lage der katholiſchen Kirche in Oeſterreich, wo man allen Grund hätte, ſich zunächſt Sorge zu machen über die Lage der Kirche im eigenen Alle verfügbaren japaniſchen Flugzeuge wurden zum Transport von Sandſäcken eingeſetzt, die zu Tauſenden ge⸗ bündelt mit Fallſchirmen den Deicharbeitern zugeworfen werden. Die Verteidigung gegen die unabläſſig vordringen⸗ den Fluten des Gelben Fluſſes ſind infolge der dauernden Regengüſſe äußerſt ſchwierig und faſt ausſichtslos, wenn ſich auch am Abwehrkampf Hunderte von chineſiſchen Bauern und alle verfügbaren japaniſchen Soldaten verzweifelt be⸗ 1 Bisher haben die Waſſermaſſen 2000 Dörfer ver⸗ nichtet. Japaniſchen Meldungen 1 ſollen die Chineſen vor der Zerſtörung der Deiche 200 Angehörige des ſtaatlichen chineſiſchen Deichperſonals erſchoſſen haben, was als ein weiterer Beweis für eine planmäßige Durchführung der Deichſprengungen angeſehen wird. Arc Wee eee eee eee, eee Staat. Von der großen Reihe kirchenfeindlicher Geſetze Frankr Beginn dieſes Jahrhunderts ſei nur ein ge⸗ ringer Tei ngig gemacht worden. In den ſcharfen Kritiken an d chen Obrigkeit in Oeſterreich, die aus Frankreich kommen, ſei offenſichtlich das religiöſe und po⸗ litiſche Motiv nicht immer genau getrennt. Wenn aber ſchon von Verantwortung vor dem chriſtlichen Gewiſſen geſpro⸗ chen werde, dann erhebe ſich die Frage: * waren dieſe Stimmen, als an Deutſchland und Oeſterreich de geheure Unrecht von St. Germain und Verſailles ge Warum meldeten ſich dieſe Stimmen nicht, als Clemenceau davon ſprach, daß es 20 Millionen Deutſche zuviel gebe? Woher ſei denn der außerordentliche Geburtenrückgang in Oeſterreich gekommen, als daher, daß dem deutſchen Volk im Lande Oeſterreich im Friedensver⸗ krag alle wirtſchaftlichen Lebensadern durchgeſchnitten wor⸗ den ſeien? Sei es auch nicht verwunderlich, ſo fragt der Fürſterz⸗ biſchof weiter, daß katholiſche Preſſeorgane zu heftigen An⸗ klagen gegen die öſterreichiſchen Biſchöfe ſich erheben, wäh⸗ rend in den gleichen Organen Warnungen vor dem Bünd⸗ nis mit Sowjetrußland fehlen?“ es nicht angezeiat. wenn ſich die Kritiker der öſterreichiſchen Biſchöfe mit glei⸗ cher Schärfe gegen die Sympathien franzöſiſcher Kreiſe für Sowjetſpanien wendeten, zumal dort, wie aus autoritativen Zeugniſſen hervorgeht, eine Verfolgung von Religion und Kirche herrſche, die an Grauſamkeit den ärgſten Chriſten⸗ verfolgungen nicht nachſtehe? Fürſterzbiſchof Waitz unter⸗ ſtrich zum Schluß ſeiner Ausführungen noch einmal den in der Märzerklärung der Biſchöfe eindeutig verkündeten Grundſatz:„Gebt Gott, was Gottes, und dem Kaiſer, was des Kaiſers iſt“. J Eine neue Grenzverletzung Tſchechiſcher e ee über dem Grenzbahnhof am. Bayreuth, 17. Juni. Am Freitag morgen kreuzte um 8.53 Uhr ein tſchechi⸗ ſcher Kampfdoppeldecker, der von Nordoſten aus der Rich. kung Neuern kam, bei Lambach im Böhmer Wald die deuk⸗ ſche Grenze und erſchien um 9 Uhr über dem Grenzſtädt⸗ chen Cam, das etwa 7 km von der Grenze entfernt liegt. Das Flugzeug ging auf etwa 8oem herunter und kreuzle einige Minuten über dem Bahnhof von Lam, der die End⸗ ſtakion der Eiſenbahnſtrecke Cham— Lam bildet. Der vorn ſitzende Beobachter beugte ſich weit nach rechts aus dem Flugzeug heraus und fotografierte den Bahnhof, Das Flug⸗ zeug zog dann im Tale des Weißen Regen einige 100 m nach Weſten entlang, offenbar, um die nach Lam führende Skraße zu beobachken und zu fotografieren. Es zog dann eine rechle Schleife und wandte ſich darauf nach Süden in Richtung auf den Großen Arber. Nach einer erneuten Schleife überflog das Flugzeug Anach und Hohenwarth und wandte ſich dann nach Südoſten in Richtung auf Eiſenſtein, wo es um 8.23 Uhr wiederum die Grenze kreuzte. Es handelt ſich um eine offenbar gewollte und bewußte Grenzverletzung, vermutlich um die techniſchen Einrichtun⸗ gen des von den Tſchechen ür militäriſch wichtig gehaltenen renzbahnhofes von Lam feſtzuſtellen und ebenſo die zur Grenze führende Straße fanzuſehe Das Flugzeug befand ſich 30 Minuten über deutſchem Gebiet. * Dieſer neue Zwiſchenfall iſt bedauerlicherweiſe im höch⸗ ſten Maße dazu geeignet, die gefährliche Spannung weiter⸗ hin zu verſchärfen. Es iſt abſolut unfaßbar, daß die tſche⸗ choſlowakiſche Regierung nicht mit aller Energie derartigen Grenzübergriffen vorbeügt. Es ſind zwei Möglichkeiten vor⸗ handen, die beide gleich bedenklich ſind. Entweder fehlt es der Prager Regierung am guten Willen, worauf ja genug Momente hinweiſen, oder aber ſie beſitzt gar nicht die not⸗ wendige Autorität, um ihren allgemein gehaltenen Anwei⸗ ſungen gegenüber den ausſchlaggebenden Wee Geltung zu verſchaffen. Das Eine wie das Andere iſt nur ein neuer Beitrag zur Beſtärkung jener Argumente, mit denen Reichsminiſter Heß in ſeiner kürzlichen roßen Rede die ſtändige Beunruhigung der euro älſchen olitik durch dieſes unhaltbare Staatsgebilde begründete. Man kann na⸗ türlich unmöglich erwarten, daß das neue Deutſchland die⸗ ſen anhaltenden Herausforberungen tatenlos zuſieht. Kundgebungen der polniſchen Jugend in der Tſchechoſlo⸗ wakei.— Prokeſt gegen Anterdrückungsmaßnahmen. In dem von Polen bewohnten Siedlungsgebiet in der Tſchechoflowakei kam es in zahlreichen Ortſchaften zu Kund⸗ gebungen der polniſchen Jugendorganiſationen. In Reden wurde auf die großen Aufgaben hingewieſen, die vor der 1 polniſchen Generation im tſchechiſchen Gebiet ſtän⸗ en. In einer hace wird feſtgeſtellt, daß die Illoyali⸗ tät des tſchechoſlowakiſchen Staates gegenüber der pol⸗ niſchen Bevölkerung leal bet ſchon ſeit 20 Jahren an⸗ dauere. Dieſe Illoyalität beſtehe darin, daß in den polni⸗ ſchen Gemeinden tſchechiſche Schulen mit dem Geld des pol⸗ niſchen Steuerzahlers gebaut werden, daß dem polniſchen Arbeiter das Brot in Unternehmungen verweigert wird die er aufgebaut hat, daß Organiſationen e unterſtützt werden, deren Ziel die Vernichtung des polniſchen Beſitz⸗ ſtandes iſt. Die polniſche. fahrt ſich nicht ver⸗ 0 an den Feiern anläßlich des 20jährigen Jubiläums er Gründung der tſchechoſlowakiſchen Republik teilzuneh⸗ men. Der Auslandspole werde bis zum letzten nt deſſeh⸗ die ihm zukommenden Rechte verteidigen eingedenk deſſen, daß hinter ihm nicht nur das eigene Verdienſt, ſondern auch der große polniſche Staat ſteht, der ſeinerſeits bereit und ſtark iſt. für dieſe Rechte einzutreten. Zehn Jahre Gau Oſtpreußen Gauleiter Koch Ehrenbürger von Königsberg Königsberg, 17. Juni. Mit einer Kundgebung im Fah⸗ nenſaal des Königsberger Schloſſes wurde der 6 upartei⸗ tag anläßlich des zehnjährigen Beſtehens des Gaues Oſt⸗ preußen der NS DA eröffnet. Die Glocken ſämtlicher oſt⸗ preußiſcher Kirchen läuteten. Auf dem Schloßhof zu Königsberg war ein Vataillon der Leibſtandarte„Adolf Hitler“ unter präſentiertem Ge⸗ wehr angetreten, als Gauleiter Koch mit der Generalität und den Führern der Parteigliederungen den Schloßhof betrat. Vor dem Schloß war eine Ehrenwache der Wehr⸗ macht aufgezogen Bei der Kundgebung im Fahnenſaal übergab Bürgermeiſter Will dem Gauleiter den Ehrenbür⸗ gerbrief der Stadt Königsberg. Der Kommandierende Ge⸗ neral des 1. Armeekorps, General der Artillerie von Küch⸗ ler, würdigte die Tatſache, daß ſich der Aufbau ber Wehr⸗ macht in Oſtpreußen in engſter Zuſammenarbeit mit Par⸗ tei und Staat vollzogen habe. Wie er mitteilte, werde die oſtpreußiſche Wehrmacht dieſer Verbundenheit dadurch Aus⸗ druck geben, daß 1000 Hitlerſungen aus Stadt und Land, Söhne alter Kämpfer der Partei, für 14 Tage als Gäſte in den Kaſernen oſtpreußiſcher Truppenteile aufgenommen würden. Die Veranſtaltungen fanden ihren erſten Höhepunkt in einer Kundgebung des oſtpreußiſchen Führerkorps in der Schlageter⸗Halle zu Königsberg, wo Reichsminiſter Dr. Goebbels mit packenden Worten die Aufgaben der NSDdAqp für Staat und Volk aufzeigte. Ganz Oſtpreußen hörte die Rede des Miniſters, die der Reichsſender Königsberg verbrei⸗ tete. Bei ſeiner Ankunft auf dem Flughafen Devau⸗Königs⸗ berg ward Reichsminiſter Dr. Goebbels von dem Gaulei⸗ ter Erich Koch und den Führern der Parteigliederungen herzlich begrüßt. Auf ſeiner Fahrt durch die feſtlich ge⸗ ſchmückte Stadt grüßte ihn die ganze Bevölkerung Kö⸗ nigsbergs, die kilometerweit die Straßen umſäumte. Un⸗ beſchreihlicher Jubel der oſtpreußiſchen Parteigenoſſen empfing Dr. Goebbels in der Schlageter⸗Halle, wo ſich ne⸗ ben dem Führerkorps der Partei auch zahlreiche Vertre⸗ ter der Wehrmacht, mit der geſamten Generalität an der Spitze, verſammelt hatten. Gauleiter Erich Koch hieß Reichsminiſter Dr. Goebbels herzlich willkommen und verſprach ihm, daß Oſtpreußen auch in den nächſten zehn Jahren ſeinen Stolz dareinſetzen wolle, das„Erſte Bataillon Garde“ dez Führers an der Oſtfront zu bleiben. Nach ſeiner Rede fuhr Reichsminiſter Dr. Goebbels, er⸗ neut von dichten Menſchenmengen freudig begrüßt, wieder Zum Flughafen Devau, um von hier die Rückreiſe nach Berlin anzutreten. Parteiführung und Volk In ſeiner großen Rede auf dem Gauparteitag in Kö⸗ nigsberg gab Reichsminiſter Dr. Goebbels einleitend ſeiner tiefen Befriedigung darüber Ausdruck, anläßlich dieſes oſt⸗ preußiſchen Gauparteitages nun wiederum mitten in der Partei und damit im Volk ſtehen zu können. Es ſei auch Aufgabe dieſes großen Gautages des Gaues Oſtpreußen, aufs neue die Brücke zwiſchen Führung und Volk zu ſchla⸗ gen. Auf dieſen Gautagen allerdings, ſo betonte Reichsmi⸗ niſter Dr. Goebbels, wird die Sprache des Volkes geſpro⸗ chen, die in der Politik keine geheimnisvollen Rätſel zu⸗ läßt. Wir ſchildern die Dinge ſo, wie ſie ſind. Dr. Goebbels kam in dieſem Zuſammenhang auf die im Auslande viel vertretene Meinung zu ſprechen, daß gerade eben dieſe offene und deutliche Sprache ein beunruhigendes Element ſei und dauernd neuen Zündſtoff in die internatio⸗ nale Diskuſſion trage. Es gibt aber in der Tat Probleme in Europa, über die man gar nicht ruhig ſprechen kann, ſon⸗ dern geradezu in Verzweiflung geraten muß, wenn man ſie ſich vor Augen hält, über die man nur in Empörung aus⸗ brechen kann, und ich bin der Meinung, daß es gerade die Probleme ſind, an denen Europa krankt, und es iſt beſſer, hier rechtzeitig die Stimme zu erheben als zu ſchweigen und die Kriſe hereinbrechen zu laſſen.(Stürmiſche Zuſtimmung). Wenn eine ganze Welt ihrem eigenen Verhältnis gegen⸗ über taub iſt, was bleibt da anderes übrig als ſie wachzu⸗ rufen! Dieſe Probleme ſind da, ſo führte der 1 wei⸗ ter aus, ſie können nicht mit Redereien aus der Welt ge⸗ ſchafft werden, und ſie betreffen uns, wir ſind die Leidtra⸗ enden. 5 Stürmiſcher Beifall ertönte, als Dr. Goebbels ſich dem ſudetendeutſchen Problem zuwandte und erklärte, es gehe nicht an. daß ein 75⸗Millionen⸗Volk auf die Dauer provo⸗ iert werde. Der Miniſter warnte gewiſſe Kreiſe des Aus⸗ Rande davor, die Geduld des deutſchen Volkes, das in den letzten Wochen erneut ſeine Friedensliebe unter Beweis ge⸗ ſtellt habe, weiterhin zu mißbrauchen und Prag geradezu aufzuwiegeln, anſtatt es zur Ordnung zu rufen. Zu dem aktuellen Problem der 5 terreichiſchen Anleihen Stellung nehmend, S9 eichsminiſter Dr. Goebbels fort: Wir haben keine uld an den Anleihen, die Oeſterreich aufgenommen hat. Heſterreich hätte auch keine Auslandsanleihen nötig gehabt, wenn 1918/19 ſeinem Wunſche entſprochen worden wäre, ſich Deutſchland anzu⸗ ſchließen! Wir wollen nicht mehr, ſo 000 Dr. Goebbels un⸗ ter dem ſtürmiſchen Beifall der Zehntau ende aus, der Pack⸗ eſel Europas ſein und Laſten tragen, die anderen zu ſchwer ſind. Dieſer falſchen Vorſtellung von einem ſchwa⸗ chen und ohnmächtigen Deutſchland haben wir durch die nationalſozialiſtiſche Revolution ein Ende bereitet. Man werde fragen, warum er dieſe Probleme vor einem Gautag der Partei erörtere. Das habe ſeinen guten Grund: Die Partei, ſo führte Dr. Goebbels aus, trägt vor der Qef⸗ fentlichkeit für ein Unmaß von Entſcheidungen die Ver⸗ antwortung. Es geſchehe heute nichts in Deutſchland, wofür nicht die Partei mitverantwortlich gemacht werde. Der Miniſter zeigte die ſtarken Quellen der deutſchen Kraft: Partei und Wehrmacht ſind die beiden Pfeiler der Nation. Nichts kann uns glücklicher machen als die Ge⸗ wißheit, daß heute die Soldaten der Waffe und die Solda⸗ ten der Politik Hand in Hand marſchieren für unſer neues Deutſchland. Wir ſchützen Volk und Staat im Innern, und je ſchützen Volk und Staat nach außen. 1 u⸗ ſtimmung). Und über beiden ein Mann, ein Führer, der die ſtärkſte Repräsentation der nationalen e unſeres Volkers iſt. Dr. Goebbels ſchloß damit, er verſtehe, ein wie ſtolzes Gefühl einen jeden einzelnen Parteigenoſſen bewege, n zehn Jahren gemeinſamen Kampfes en Marxis⸗ 12 5 1855 Reaktion nun vor ſo herrlichen Erſolgen ſtehen zu können. —.—.— 1 Ziele der volksdeutſchen Arbeit Geſamtdeutſche Kundgebung des Auslamdsinſtituts Stuktgart, 17. Juni. Den erſten nach außen in Erſchei⸗ nung kretenden Höhepunkt der diesjährigen Jahreshaupt⸗ berſammlung des Deutſchen Auslandsinſtituts bildete die geſamtdeutſche Kundgebung in der Gewerbehalle, dei der Reichsſtatthalter Dr. Seyß-Inquart ſprach. Kreisleiter Fiſcher hielt namens des am Erſcheinen ver⸗ hinderten Gauleiters Reichsſtatthalter Murr die Begrü⸗ ßungsanſprache. Die Grüße des Deutſchen Auslandsinſtituts und der Stadt Stuttgart überbrachte Oberbürgermeiſter Dr. Strölin. Unter ſtürmiſchem Jubel der Volksgenoſſen überreichte er Reichsſtatthalter Dr. Seiß⸗Inquart die goldene Plakette des Deutſchen Auslandsinſtituts als Anerkennung der volksdeutſchen Leiſtungen des Reichsſtatthalters und der von ihm vertretenen Oſtmark. Dann ſprach Dr. Seyß⸗Inquart, Er dankte für die ihm uteil gewordene Ehrung und kam dann auf die entſchei⸗ enden Februar⸗ und Märztage dieſes Jahres zu ſprechen und führte in dieſem Zuſammenhang aus, Adolf Hitler ſei entſchloſſen geweſen, die Verträge des 11. Juli 1936 und des 12. Februar 1938 aufs genaueſte einzuhalten. Am 17. Februar habe er als Innen⸗ und Sicherheitsminiſter eine lange Unterredung mit Adolf Hitler über die Verträge ge⸗ habt. An der Wahrheit und Entſchloſſenheit ſeines Willens könne nicht gezweifelt werden. Und wenn der Weg des 12. Februar, der ein Weg der Entwicklung war, nicht ge⸗ gangen worden ſei, dann ſollten ſich die Schuld jene zu⸗ meſſen die die Grundlagen des Vertrages verließen. Dr Seyß-Inquart fuhr fort:„Der Verſtoß des früheren Syſtems gegen die vertraglichen Grundlagen hat der Oſt⸗ mark alle Freiheiten wiedergegeben, und ſo wurde der Ein⸗ zug Adolf Hitlers ſchon am 12. März zu einem einzigen jubelnden Bekenntnis der ganzen Oſtmark für Volk, Reich und Führer. Wir Deutſche in der Oſtmark ſind Banner⸗ träger des Reiches. Wir haben es errungen, und wir wer⸗ den es niemehr laſſen.“ Uebergehend auf die Beſtrebungen und Ziele der Volks⸗ tumsarbeit erklärte der Reichsſtatthalter:„Wir ſind immer nur als Kulturträger und Kulturbringer hinausgezogen. Kein Volk der Welt hat einen ſolchen Einſatz geleiſtet wie wir. Wir kamen aus unſerem geſchloſſenen Siedlungskern niemals, um zu erobern und Kolonien oder Provinzen zu machen, ſondern wir Deutſche ſtellten uns hinein in die Landſchaft, in die Völker und ihre ſtaatliche Ordnung, um alles, was wir an wirtſchaftlicher Erfahrung, geiſtiger Ueberlieferung und moraliſcher Diſziplin beſaßen, in die neugewonnene Daſeinsgemeinſchaft einzuſetzen, weniger uns als vor allem den anderen zum Nutzen.“ Zum Schluß des Abends ſchilderte der Wiener Bürger⸗ meiſter Dr. Neubacher die ſchweren Zeiten der Unter⸗ drückung der Oſtmark durch eine volksfeindliche Minderheit und die entſcheidungsvollen Tage des Umſturzes und den grenzenloſen Jubel, mit dem Adolf Hitler bei ſeinem Ein⸗ zug in Wien empfangen worden ſei. OR ⸗Generalhauptführer Schurtze Neue Landesführer im Deutſchen Roten Kreuz. Berlin, 17. Juni. Der Geſchäftsführende Präſident des Deutſchen Roten Kreuzes Dr. Grawitz hat SA⸗Brigade⸗ 1 0 Dziewas auf ſeinen eigenen Wunſch von ſeinem mit als DRK⸗Landesführer 7 entbunden, da ihm vom Gauleiter Adolf Wagner neue wichtige Aufgaben übertra⸗ gen werden. Aus dieſem Anlaß hat ihm der Präſident ſei⸗ nen Dank für die in 1 jähriger aufopfernder und raſtlo⸗ ſer Arbeit geſchaffene Leiſtung am DRK im Staatsgebiet Bayern Age Zum DRͤK⸗Landesführer der DRK⸗Landesſtelle 7 iſt mit Wirkung vom 1. Juni 1938 ½ Brigadeführer Miniſterial⸗ direktor Profeſſor Dr. Schul e berufen und ihm der Dienſtgrad„DRK⸗Generalhauptführer“ verliehen worden. Ferner hat der Geſchäftsführende Präſident des Deut⸗ ſchen Roten Kreuzes den Gauleiter, /½⸗ Standartenführer Dr. Hugo Jury zum Landesführer der DRK⸗Landesſtelle 17 berufen und ihm den Dienſtgrad eines DRK⸗Generalhaupt⸗ 5 85 verliehen. Dienſtſitz der DRK⸗Landesſtelle 17 iſt ien. Fa iee N Holitiſches Allerlei Parlamentsferien in Frankreich Das Geſetz über die„Organiſation der Nation in Kriegs- zeiten“ verabſchiedet Paris, 18. Juni. Kammer und Senat ſind am Frei⸗ tag nachmittag in die Ferien gegangen. Vor Schluß der Sitzung billigte die Kammer in zweiter Leſung das Geſetz über die Organiſierung der Nation in Kriegszeiten in der vom Senat verabſchiedeten Faſſung, ſodaß dieſes Geſetz nunmehr endgültig angenommen iſt. Im Zuſammenhang mit dieſem Geſetz hatte der Bericht⸗ erſtatter des Heeresausſchuſſes, Senator Fabry, betont, daß die Frage der Koordinierung aller Anſtrengungen ſämtliche übrigen Fragen der Gegenwart beherrſche. Frank⸗ reich werde faſt 60 Milliarden Franken bis zum Jahre 1941 auswerfen. Aber derartige Ausgaben wären vergeb⸗ lich, wenn nicht auf der anderen Seite eine hohe Arbeits⸗ leiſtung erzielt würde. Fabry ging auch auf die bereits bekannten Vorſchläge, die Stelle eines Generalſtabschefs der geſamten franzö⸗ 8 Wehrmacht zu ſchaffen, ein, indem er nochmals be⸗ onte, daß die umſtrittene Frage des einheitlichen Oberbe⸗ fehls mit Abſicht noch offengelaſſen worden ſei. Vorbereitung franzöſiſcher Wirtſchaftsgeſetze. Ein Miniſterrat, der unter dem Vorſitz des Präſidenten der Republik im Elyſee ſtattfand, hat auf Welle des A ee und des Finanzminiſters eine eihe von Maßnahmen angenommen, die zur wirtſchaftlichen und finanziellen Wiederaufrichtung Frankreichs beitragen ſol⸗ len. Dieſe Maßnahmen haben den Zweck, die Stabilität der Preiſe zu ſichern, ſowie die Produktion zu ſteigern und den für die Erhöhung des nationalen Einkommens not⸗ wendigen Worenaustauſch zu fördern. Wehrſteuer in der Schweiz Annahme der Vorlage im Nationalrat Bern, 18. Juni. Der Schweizer Nationalrat nahm am Freitag mit 115 gegen 47 Stimmen die Einführung einer 1 an. Sie dient zur Tilgung der für die mili⸗ täriſche Landesverteidigung aufgewandten bedeutenden Wehrkredite. Die Steuer kann vom Vermögen oder vom Einkommen oder von beiden erhoben werden. Auch Kriegs⸗ gewinne ſind zu beſteuern. In die Verfaſſung wird ein ent⸗ ſprechender Zuſatzartikel aufgenommen. g Angarns Juſtizminiſter bei Miniſter Gürkner. Der ungariſche Juſtizminiſter Dr. von Mikecz, der auf Einladung des Präſidenten der Akademie für Deutſches Recht, Reichsminiſter Dr. Frank, in Berlin zu Gaſt weilt ſtattete heute Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner im Reichs⸗ juſtizminiſterium einen Beſuch ab. In Begleitung des uUn⸗ gariſchen Juſtisminiſters befanden ſich Senatspräfident Ge⸗ heimer Rat Dr. Gabor von Vladar, Sektionschef Dr. Da⸗ niel Horwarth und der perſönliche Sekretär des Juſtizmi⸗ niſters Sektionsrat Dr. Bela Terfy, ſowie Direktor Dr. Laſch von der Akademie für Deutſches Recht. Stojadinowitſch in Venedig. Der jugoflawiſche Miniſterpräſident Dr. Stojadi⸗ no witſch traf in Begleitung ſeiner Gattin und des be⸗ vollmächtigten Miniſters Protic in Venedig ein. Auf dem Bahnhof hatten ſich zu ſeinem Empfang Außenminiſter Graf Ciano und der jugoſlawiſche Botſchafter in Rom eingefunden. Miniſterpräſident Stojadinowitſch ſtieg im Grand Hotel ab, wo auch Miniſter Eiano, der eigens we⸗ gen des Beſuches des jugoſlawiſchen Miniſterpräſidenten nach Venedig gekommen iſt, Wohnung genommen hat. Abends fand zwiſchen den beiden Staatsmännern eine Ausſprache ſtakt. Zu Ehren des Miniſterpräſidenten gab Graf Ciano ein Feſteſſen, zu dem eine beſchränkte Zahl von Gäſten geladen war. Scharfe Ankwork auf einen ſowjetruſſiſchen Schritt. Tokio, 18. Juni. Die Sowjetunion hatte durch ihren Geſchäftsträger in Tokio Vorſtellungen bei der japaniſchen Regierung wegen der Bombardierung chineſiſcher Städte erhoben. Dieſe Vorſtellungen wurden in ſchärfſter Form zu⸗ rückgewieſen. Dem Geſchäftsträger wurde erklärt, daß Tokio der Sowietregierung das Recht zu dem erwähnten Schritt beſtreite. Moskau wäre beſſer beraten, wenn es die Unter⸗ ſtützung Chinas und Rotſpaniens durch Flugzeuge und Pi⸗ loten einſtelle, weil es durch ſeine Einmiſchung dieſe Kämpfe mit allen ihren ſchweren Folgen nur verlängere. Im üb⸗ rigen ſeien die von den japaniſchen Fliegern angegriffenen Städte ſchwer befeſtigt geweſen. Gedrückte Stimmung in Valencia „Zeitpunkt des letzten Aufgebots gekommen“ Salamanca, 17. Juni. Nach den aus Valencia vorlie⸗ genden Berichten macht ſich in den dortigen Zeitungen und der breiten Oeffentlichkeit eine zunehmende Panikſtimmung bemerkbar, nachdem die Tatſache des Verluſtes von Caſtel⸗ lon und die Ueberſchreitung des Mijarosfluſſes der Be⸗ völkerung zum Bewußtſein gekommen iſt. Auf den Straßen herrſcht ein dichtes Gedränge, und an allen Ecken tauchen Volksredner auf, die an die Menge immer wieder die Auf⸗ forderung richten, nicht den Mut zu verlieren und ſich zum Widerſtand aufzuraffen. Die Zeitungen bezeichnen die Lage als ſehr ernſt und erklären, es müſſe von jedem Einwoh⸗ ner das Aeußerſte verlangt werden. Der Generalſekretär der Kommuniſtiſchen Valencia verlas im Rundfunk einen Aufruf, der zugibt, daß die Lage Valencias weit gefährdeter ſei, als die Madrids im Jahre 1936. Jetzt ſei der Zeitpunkt zur Bildung des letzten Aufgebots gekommen, kein Mann, keine Frau, keine Kinder oder Greiſe dürften fehlen bei der Vertei⸗ digung Jeder müßte Kämpfer ſein, entweder mit dem Ge⸗ wehr oder mit dem Schanzzeug. Im weiteren Text des Auf⸗ rufes entlud ſich der hemmungsloſe Haß des Kommuniſten⸗ häuptlings gegen die„bürgerlichen Elemente“. Alle, die 1 hundertprozentige Marxiſten ſeien, müßten verſchwin⸗ en. Partei in Appell an die Note Levante⸗Armee Der Kommiſſar der Landſtreitkräfte in Valencia richtete an die rote Levante⸗Armee einen Appell. Er bringt zum Ausdruck, daß die Lage jetzt ſo ernſt ſei, wie bisher noch nie. Die Rote Armee dürfe keinen einzigen Schritt mehr zurückweichen. Die Stellungen müßten unter allen Um⸗ ſtänden gehalten werden, andernfalls Valencia bedroht ſei. Gegen alle, die am Siege zweifeln oder an einen Waffen⸗ ſtillſtand denken, werde ſtrengſtens vorgegangen werden. Die Verwaltung des Gandſchak Jeruſalem, 18. Juni. Die Beſprechungen des franzöſiſchen Militärkomman⸗ danten des Gandſchaks mit der türkiſchen Militärkommiſſion haben zu folgendem Ergebnis geführt: Der Hohe Kommiſſar des autonomen Sandſchakgebieles wird ein Franzoſe ſein, der Gouverneur der Sand ak-Re· ierung jedoch ein Türke. Sonnkag oder Monkag werden ranzäſſſche und kürkiſche Truppen zu gleicher 5 t und in leicher Stärke das neren e beſetzen. Die gemein⸗ 8 Skreikkräfte unterſtehen einem franzöſiſchen kom⸗ mandanken. Bis zur Ankunft der türkiſchen Truppen wird eine tür⸗ kiſche Militärmiſſion in Antiochia bleiben. Die Araber ſind von allen wichtigen Poſten ausgeſchloſſen. Die Armenier wollen den Sandſchak verlaſſen. Die armeniſchen Parteiführer in Kairo, Jeruſalem, Beirut und Aleppo beraten gegenwärtig über die Auswan⸗ derungspläne von über 100000 im Sandſchak und im Aleppo⸗Gebiet wohnenden Armeniern. Dieſe hatten ur⸗ ſprünglich ſogar an bewaffneten Widerſtand gegen die ein⸗ rückenden türkiſchen Truppen gedacht, haben ſich jetzk aber zur Auswanderung entſchloſſen. Eine Entſcheidung dürfte bald zu erwarten ſein, da der Einmarſch der Türken in den Sandſchak nahe bevorſteben ſoll. Kurzmeldungen Berlin. Aus Anlaß des 80. Geburtstages König Gu⸗ tafs V. von Schweden veranſtaltete die Nordiſche Verbin⸗ ungsſtelle gemeinſam mit der Nordiſchen Geſellſchaft und der Deutſch⸗Schwediſchen Vereinigung im Reichstagsſit⸗ zungsſaal bei Kroll in Berlin eine Feierſtunde. München. Die italieniſchen Kraftfahrer trafen auf ihrer Deutſchlandfahrt in München ein, wo im Hof der Kaſerne der Nachrichtenabteilung 47 ein Empfang ſtattfand. f Bremen. Zum Abſchluß des Gedenktages zum 400 jäh⸗ rigen Beſtehen des Bremer„Schütting“ folgten die Reichs⸗ miniſter Funk und Graf Schwerin von Kroſigk mit den Ehrengäſten einer Einladung zu einer Feier der Indu⸗ ſtrie- und Handelskammer. A Trauriges Ende einer hochzeitsreiſe. Ein Hochzeits⸗ paar aus Zürich machte die Hochzeitsreiſe nach dem Teſſin. In Lugano wurde die junge Frau von einer Weſpe in den Arm geſtochen. Dieſer ſchwoll derart an, daß die junge Ver⸗ mählte im Spital Hilfe ſuchen mußte. Hier iſt ſie an einer Blutvergiftung im Alter von 22 Jahren geſtorben. ö ſän erb dur übe geb Ga Sch nah Fre ring dur Hiet die abe in in und das leiſt Hoc Nei lun! Rei die put Auf Alp run, 151 die gen Arb be! muf eee Badiſche Chronik Brühl.(Die Rheinfähre abgetrieben.) Die Rheinfähre, welche die Kollerinſel mit dem rechtsrheiniſchen t, riß infolge anſteigenden Hochwaſſers ab ben. Durch die Unter hung uſel ſind die jetzt ſo dringenden land⸗ daſelbſt ins Stocken geraten. und wurde ſtro des Verkehr Wirtſchaftli . Schule des Kulturamtes der SJ. in Rotenberg. U Heidelberg. Wie Obergebietsführer Cerff in einem ofar Naimare: 1 5 iche:! Referat im Weimarer Kulturpolitiſchen Arbeitslager der Hitlerjugend mitteilte, wird die Reichsjugendführung an die Verwirklichung eines ſchon lange reifenden Planes einer — Gültur 8 or 2 N 7 7 Schule des Kulturamtes herangehen. In dem badiſchen Muſterdorf Rotenberg b. Wiesloch ſoll ſie im Herbſt 1938 ihre Pforten öffnen. 60 öſterreichiſche Jugendführer in Baden. Heidelberg. Tauſend öſterreichiſche HJ. Führer und Bd M.⸗Führerinnen, die ihres Einsatzes für die nationalſozia⸗ iſtiſche Idee wegen große Opfer bringen mußten, weilen zur⸗ zeit als Gäſte des Reichsverbandes für deutſche Jugendherber⸗ gen im Altreich. 60 von ihnen, 30 H J.⸗Führer und 30 Bd M.⸗Führerinnen, trafen, von Nürnberg kommend, in Hei⸗ delberg ein. Ueberall wurden die öſterreichiſchen Jungen mit ihren weißen Hemden und weißen Strümpfen und die Mädels mit ihren farbenfrohen Dirndlkleidern von der Bevölkerung freundlich begrüßt. In der Jugendherberge richtete Bann⸗ führer Lenz im Auftrag des Obergebieksführers Kemper herzliche Begrüßungsworte an die öſterreichiſchen Kameraden und Kameradinnen, die während ihrem[tägigen Aufenthalt in unſerem Gau Gäſte des Bad. Jugendherbergsverbandes ſoin mordon 5 Tagung der Gauwanderwarte der RSG.„Kraft durch Freude“ (J) Raſtatt. In Raſtatt fand eine Arbeitstagung der Gauwanderwarte der RSG.„Kraft durch Freude“ Süd⸗ und Südweſtdeutſchlands ſtatt, zu der Reichswanderwart Kuhn⸗ Berlin erſchienen war. An der Arbeitstagung beteiligt waren die Gaue München⸗Oberbayern, Mainfranken, Köln⸗Aachen, Koblenz⸗Trier, Schwaben, Franken, Eſſen, Düſſeldorf, Baye⸗ riſche Oſtmark, Baden, Weſtfalen⸗Nord und Weſtfalen⸗Süd, Württemberg⸗Hohenzollern, Saarpfalz und Heſſen⸗Naſſau, die ſämtlich Vertreter entſandt hatten. Um 10 Uhr vormittags eröffnete der Gauwart des Gaues Baden der NSG.„Kraft durch Freude“, Hafen, die Arbeitstagung mit einem Vortrag über unſeren Heimatgau Baden als einem idealen Wander⸗ gebiet. In überaus feſſelnder Weiſe verſtand es der badiſche Gaubeauftragte, einen Ueberblick über die landſchaftlichen Schönheiten der Grenzmark Baden zu geben, die als Auf⸗ nahmegebiet für die Urlauber der Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“! eine beſonders große Rolle ſpielt. Eine nicht ge⸗ ringe Bedeutung erblickte der Redner in der Tatſache, daß durch das Amt Reiſen, Wandern und Urlaub auch jene Ge⸗ piete für den Urlaubs- und Reiſeverkehr erſchloſſen werden, die abſeits der vielbeſuchten Bäder und Karorte liegen, die aber an landſchaftlicher Schönheit den bevorzugten Gebieten in keiner Weiſe nachſtehen. Ein tiefer Sinn liege vor allem in der Ueberbrückung der landſchaftlichen Abgeſchloſſenheit und Einſamkeit jener Gegenden. Es ſei kein Zweifel, daß hier das Amt Wandern geradezu eine politiſche Erziehungsarbeit leiſte. Es gelte nun auch, den Hegau mit ſeiner ſo reizvollen Hochebene mehr als bisher dem Wandergebiet zu erſchließen. Reichswanderwart Kuhn ſprach anſchließend über die Schu⸗ lung der Wanderwarte im kommenden Herbſt, wobei er 5 Reichslehrgänge mit je 70 Teilnehmern ankündigte. Ueber die Abſendung von Ferienwandergruppen ſprach Pg. Ernen⸗ putſch⸗Düſſeldorf und darauf Pg. Krug⸗München über die Aufnahme und Betreuung von Ferienwandergruppen im Alpengebiet. Im Laufe des Nachmittags fand unter Füh⸗ rung von Dr. Bucher eine Stadtbeſichtigung ſtatt, während St. Georgen i. Schw.(Leiche auf dem Bahn⸗ körper.) Zwiſchen der Güterhalle und dem Stellwerk wurde die Leiche des 28jährigen Alfred Baumert, der ſeit vergan⸗ genen Samstag bei einem Baugeſchäft in St. Georgen in Arbeit ſtand, aufgefunden. Der junge Mann war vom Zuge überfahren worden. Ob Unfall oder Selbſtmord vorliegt, muß noch geklärt werden. (—) Erzingen b. Waldshut.(Tödlicher Schädel⸗ bruch.) Die S5jährige Frieda Weißenberger wurde von einem Radfahrer angefahren. Dem erlittenen ſchweren Schä⸗ delbruch iſt die Verunglückte im Krankenhaus Waldshut er⸗ legen. Dornberg b. Buchen.(Tödlicher Sturz vom Heuboden.) Der Landwirt Eugen Seyfried ſtürzte vom Heuboden auf die Zementtenne und zog ſich einen Schädel⸗ bruch zu, der den Tod zur Folge hatte. Gaggenau.(Tödlicher Sturz vom Sozius⸗ ſitz.) In der ſcharfen Kurve vor Niederbühl fiel die 20jäh⸗ rige Klara Adis von hier vom Ssziusſitz eines Motorrads und erlitt ſo ſchwere Verletzungen(u. a. einen Schädelbruch), daß nach Verlauf von wenigen Stunden der Tod eintrat. Worauf der unglückliche Sturz zurückzuführen iſt, bedarf noch der Feſtſtellung. ee Aus den Nachbargauen Worms.(Halbjude kein Sachverſtändiger.) In einem vor dem Schöffengericht verhandelten Betrugs⸗ fall wegen Umfälſchung der Dienſtgradbezeichnung in Mi⸗ litärpapieren erhoben die Verteidiger des Wormſer Ange⸗ klagten Einſpruch gegen die Zulaſſung des Sachverſtändigen Dr. Popp⸗ Frankfurt, da dieſer eine jüdiſche Mutter habe. Das Gericht entſchied nach Beratung daß ein Sachverſtän⸗ diger, der Helfer des Gerichts zur Urteilsfindung ſei, nicht Halbjude ſein dürfe. Die Weiterverhandlung würde abge⸗ letzt. ä Erdrutſche infolge der Regenfälle. — Balingen. Zu einem i Erdrutſch kam es hier infolge der ſtarken Regenfälle 55 der ſteilen Straße zum Lochen. Dort rutſchte nachts ſeitlich der Straße der unterſpülte Lettenboden ab und riß eine Reihe von ſtar⸗ ken Tannenſtämmen um. Große Erd⸗ und Wurzelmaſſen liegen quer über die Straße. Faſt wäre ein Kraftfahrer das g fer dieſes Erdrutſches geworden. Dem Lenker eines Koh⸗ lenlieferwagens, der um 1 Uhr nachts vom Lochengründle in Richtung Weilſtetten fuhr, war die Sicht durch herrſchen⸗ den Nebel ſtark beeinträchtigt. So kam es, daß der Fah⸗ ter das Hindernis nicht 91 bemerkte und mit ſeinem Fahrzeug dagegenrannke Dabei wurden der Kühler, die beiden Lampen und die Kotflügel des Wagens vollkommen eingedrückt. Der Fahrer ſelbſt kam mit dem Schrecken da⸗ von. Er alarmierke leer, die zuſtändigen Behörden, die eine vorübergehende Sperrung der Lochenſtraße vornah⸗ men.— Auch im Balinger Wolfental, in Weilſtetten, in Tieringen, am Schafberg und Wenzelſtein(Balinger Berge) kam es zu Erdrutſchen.. 5 Durch die Felder, durch die Auen. Wenn wir heute durch die Felder wandern, ſehen wir, wie mächtig die Saaten emporſchießen unter der Macht der Sonne. Verhältnismäßig gut ſtehen die Feldfrüchte, die in der letzten Zeit genügend Regen erhalten haben, zum Ausreifen. Das Anſetzen der Pflanzen iſt ziemlich be⸗ endet, der Pulsſchlag, der Leben bedeutet, löſt ſich aus der gefeſſelten Kraft, die Ströme der Erde fluten ſchneller und heißer. Und wir ſehen auf den Feldern unſere Bauern emſig beſchäftigt, mit der Hacke den Boden an den Hackfrüchten zu lockern und Unkraut entfernen. Jedes Jahr iſt für ſie ein Kranz von Mühe und Sorge, jeder Tag ein Wandern ins Licht und Dunkel. Das Graben im Erdreich macht die Finger klobig und krümmt den Rücken. Was bisher gebändigt und gedämmt war, ſchießt nun im Vollſaft empor, der Reife entgegen. Es iſt die Zeit der Mütterlichkeit der Erde, in ihrem Arm liegt alles, was wir Welt nennen. Aus tauſend Adern geſpeiſt, treiben die Halme in die Höhe, bis ſie ſich unter der Laſt der Aehre beugen. Frucht braucht die Welt, daß ihre Menſchen leben können. Vom Samenkorn zur geballten Aehre führt der Weg der Beſtimmung alles Lebens. Treu ſind unſere Bauern dem Grunde, auf dem ſie ſitzen. Bauer ſein heißt Wächter der Heimat ſein! Die Heimat kann nur lieben, der ihr ſeine ganze Kraft opfert. * Die Deutſchlandfahrer im Kommen. Willkommensgruß der Stadt Mannheim. Mannheim hat bereits wieder ſein Feſtkleid angelegt und Tauſende umfäumen bereits die Straßen, während dieſe Zeilen in Druck gehen, um den Deutſchlandfahrern ein herzliches Willkommen in der Rhein⸗Neckarſtadt zu bereiten. Wie aus Freiburg berichtet wurde, geſtaltete ſich der Kampf um das Gelbe Trikot in atemraubender Spannung. Freiburgs Straßen waren in Menſchenmauern verwandelt. Kopf an Kopf ſtehen die Tauſenden, um dem Endkampf beizuwohnen. Als Erſter ging durchs Ziel in der Haupt⸗ zeit von 6:58:07 Skd. der Franzoſe Level, der ſich in den Bergen an die Spitze herangearbeitet hatte. Als Zweiter kam der Dortmunder Kijewski an, dicht gefolgt von ſeinem Landsmann Bautz. Der Träger des Gelben Trikots, Schild, landet den 5. Platz, während Thierbach 25. wird. Gegen 2 Uhr werden die Deutſchlandfahrer auch unſeren Ort durchfahren. Ein herzlicher Empfang iſt ihnen ſicher. 8 J Vom Nationaltheater. Karl Elmendorff hat die muſikaliſche Leitung des erſten Kammer⸗Konzerts, das Frei⸗ tag, 17. Juni, im Rahmen der neu eingerichteten Konzerte im Ritterſaal des Schloſſes ſtattfindet. Als Soliſten wirken mit: Max Kergl, Violine, und Ernſt Hoeniſch, Viola. — Kegelmäßiger Ueberlandverkehr ohne Genehmigung verboten. Eine intereſſante Entſcheidung fällte ein ächſiſches Amtsgericht. Es wird eine ganze Anzahl von Kraftwagen⸗ beſitzern geben, die ſich noch nicht über die Folgen einer unberechtigten regelmäßigen Mitnahme von Perſonen ge⸗ gen Entgelt im klaren ſind. Jeder Autobeſitzer ſollte des⸗ halb dieſe Entſcheidung des Gerichts beherzigen. Der betref⸗ fende Autobeſitzer beſaß zwar die Berechtigung, Mietfuhren zu unternehmen, jedoch nicht die, einen Ueberlandwagen⸗ verkehr durchzuführen. Ein ſolcher Ueberlandwagenverkehr, d. h. ein regelmäßiger Verkehr zwiſchen zwei beſtimmten Orten, bedarf der Genehmigung. Darüber hinaus ſah das Gericht auch in den von ihm erhobenen Fahrpreiſen einen unbilligen Wettbewerb mit beſtehenden öffentlichen Ver⸗ kehrsmitteln durch Preisunterbietung und wies deshalb ſeinen Einſpruch gegen den ergangenen Strafbefehl in Höhs von 20 Mark zurück. Raubüberfall in Bethel.— Täter feſtgenommen. Bielefeld, 18. Juni. In der Hauptkaſſenverwaltung der Krankenanſtalt Bethel bei Bielefeld wurde ein Raubüber⸗ fall verübt. Kurz vor 20 Uhr erſchien bei dem Kaſſierer ein Mann, der ſich als Beamter ausgab und unter Vorweiſung falſcher Papiere Einlaß in den Kaſſenraum forderte. Der Kaſſierer kam dieſem Verlangen nach. Hier verſetzte der! Eindringling, ein gewiſſer Johannesmann aus Bielefeld, dem Kaſſierer mit einer Eiſenftange wuchtige Schläge über den Kopf, ſo daß dieſer zuſammenbrach. Dann verpackte der Täter über 10 000 Mark in Scheinen in ſeine Aktentaſche. Inzwiſchen erſchien ein Polizeibeamter, der den Räuber ver⸗ haftete. Der Kaſſierer iſt lebensgefährlich verletzt. ub Von Bienen furchtbar zugerichtet. Ein Imker wollte mit einem Kraftwagen 55 Bienenvölker vom Unterland auf die Alb nach Münzdorf verbringen laſſen. Der Lenker des Laſtwagens fuhr aber über die Straßenböſchung, wo⸗ bei die Bienenvölker herausgeſchleudert wurden. Die Bie⸗ nen wurden dadurch ſo erregt, daß ſich die ganze Fracht auf den Imker und ſeinen Sohn ſtürzten und beide furchtbar zurichteten. Wahnſinnskat eines Schwerkriegsbeſchädigten. — Schwenningen. In einem Anfall geiſtiger Umnach⸗ tung bedrohte ein vor kurzem aus der Heilanſtalt entlaſſe⸗ ner Schwerkriegsbeſchädigter in den Morgenſtunden ſeine rau mit einem im Bett verſteckt gehaltenen Meſſer. Die Frau konnte ſich zunächſt durch die Flucht dem drohenden Unheil entziehen, wurde aber von dem Mann eingeholt, der ihr dann mit dem Meſſer einen Stich in den Rücken bei⸗ brachte, ſo daß ſie nun in ſchwerverletztem Zuſtand darnie⸗ derliegt. Der Täter verſuchte darauf, ſich mit demſelben Meſſer die Pulsader 8 öffnen, was jedoch im letzten Au⸗ nblick durch herbeieilende Nachbarn verhindert werden onnte. Das von dem Mann ebenfalls bedrohte Kind konnte rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. 21 erhebe Mane der Sanitätskolonne leiſteten ſo⸗ wohl der ſchwerverletzten Frau als auch dem durch Schnitte an hals und an den Armen verletzten Geiſtesgeſtörten die erſte Hilfe und verbrachten ihn mit dem Sanitätswagen wieder in die Heilanſtalt. Erfurt, 18. Juni. Das Schwurgericht verurteilte am Freitag den 25jährigen Erwin Marcinkowſki wegen Mor⸗ des zum Tode. Mareinkowſki hatte am Tage vor Himmel⸗ fahrt ſeine ehemalige Zimmerwirtin, eine 60 Jahre alte 21 1 auf offener Straße, angeblich aus Rache, mit einem eil erſchlagen. Das 4. Ilbesheimer Inſelfeſt. Zum vierten Male feiert das kleine Dorf am Rande der Großſtadt ſein großes Volksfeſt, das Ilvesheimer Inſel⸗ feſt. In der Feſtſchrift, die der Verkehrsverein aus dieſem Anlaß herausgegeben hat, wird ein Rückblick auf die bis⸗ herigen Inſelfeſte gegeben. Zum erſtenmal wurde das Feſt 1935 gefeiert, damals allerdings noch in kleinerem Rah⸗ men. Die feſte Halle, heute der Stolz der Gemeinde, war noch nicht vorhanden. Ein Wolkenbruch gefährdete das Feſt⸗ zelt, ſo daß die Feuerwehr helfend eingreifen mußte. Daraufhin faßte der tatkräftige Bürgermeiſter Engel den Entſchluß, eine Halle zu errichten, die künftig alle großen Veranſtaltungen von Witterungseinflüſſen unabhängig machen ſollte. Beim zweiten Inſelfeſt 1936 wurde die Halle eingeweiht. Wieder regnete es wie aus Kübeln. Wer aber geglaubt hatte, daß darunter der Beſuch leiden würde, ſah ſich angenehm enttäuſcht. Der Maſſenbeſuch des ver⸗ gangenen Jahres veranlaßte die Errichtung von Anbanten; damit iſt die Halle, die in den letzten Tagen auch noch einen glatten Aſphaltboden erhalten hat, jeder Beanſpruchung gewachſen. Als Anſager für Samstag und Sonntag wurde Rudi Schmitthenner vom Reichsſender Stuttgart gewonnen, für Montag Joſef Offenbach vom Nationaltheater Mannheim. Die Vortragsfolge ſteht ganz im Zeichen der heiteren Kunſt, hervorragende Artiſten treten auf, 250 Sänger laſſen ihre Weiſen ertönen, ſportliche Vorführungen der Wehrmacht und Muſikvorträge der Stadtkapelle Ladenburg bieten Abwechſ⸗ lung. Für Montagabend iſt ein großes Feuerwerk vor⸗ geſehen. Um die Feſthalle werden ſich Schauſteller anſiedeln, ſo daß alle Vorbedingungen für ein rechtes Volksfeſt ge⸗ geben find. 2 Brückel⸗Gedächtnis⸗Mannſchaft beim Inſelfeſt in Ilvesheim. Anläßlich dieſes Feſtes am kommenden Samsdag findet ein intereſſantes Fußballſpiel der„reiferen Jugend“ ſtatt. Um 6 Uhr ſteigt das Treffen, bei dem die Waldhöſer ihren gerngeſehenen bekannten, alten Waldhofſchulfußball vor⸗ führen werden. Denkt man einige Jahre zurück, ſo erinnert man ſich gerne an Spieler wie Rihm, Hauth, Schäfer, Ofer, Hogemüller uſw., deren Können heute noch für ein gutes Fußballſpiel garantiert. Dieſe Elf wird von unſerem bekannten Nationalſpieler Otto Siffling und dem Geſchäfts⸗ führer des Spv. Waldhof, Herrn Krug, begleitet. Als Gegner wird die Ilvesheimer Privatmannſchaft gegenüber⸗ ſtehen. In dieſer Mannſchaft findet man ebenfalls bekannte alte Spie fer. Genanntes Spiel dürfte eine beſonders zug⸗ kräftige Nummer des Inſelfeſtes werden. Die Maul⸗ und Klauenſeuche auch in Ladenburg. Ein Gehöft in der Schulſtraße in Ladenburg iſt von der Seuche befallen worden. Wie wir aus einer Bekannt⸗ machung in der N. B. P. entnehmen, ſind vom dortigen Bürgermeiſteramt die entſprechenden Maßnahmen angeord⸗ net worden. * Filmſchau. Der Hans Albers⸗Film„Die gelbe Flagge“ iſt ein echter Hans Albers, ein Film gefährlichſter Abenteuer, ein Film der Leidenſchaften, ein Film größter Kampfaktionen. Bekanntlich iſt die„Gelbe Flagge“ in der Schiffahrt das internationale Zeichen der Quarantäne, der unter dem Ver⸗ dacht von Seucheneinſchleppung ſtehenden Schiffe. Eine ver⸗ teufelt unangenehme Sache für Kapitän und Paſſagiere, wenn das Schiff auf offener See angehalten und gezwungen wird, die nächſt erreichbare Quarantäneſtation anzulaufen und dort unfreiwilligen Aufenthalt zu nehmen bis die Sperre wieder aufgehoben wird. Was ſich in dieſer Zeit auf der einſamen Inſel des ſüdlichen Atlantik zwiſchen den Paſſagieren, der Beſatzung und den eingeborenen Inſula⸗ nern für ſchickſalhafte Verkettungen ergeben, die tragiſche Verwechflung eines geſunden Mannes mit einem Todes⸗ kandidaten und ihre ſenſationellen Folgen, das zeigt der Film in einer Fülle von atemraubenden und mit höchſter Spannung geladenen Ereigniſſen. Die Partner von Hans Albers, der natürlich das„Tempo“ angibt, ſind Olga Tſchechowa, Dorothea Wieck, Aribert Wäſcher, Adalbert Schlettow und andere Größen vom Fach. * Ländliches Handwerk Schön iſt es, in den Landſtädten den Handwerkern bei ihrer Arbeit zuzuſehen. Man braucht nicht in ihre Werkſtatt hineinzugehen. Denn ihre Werkſtatt iſt vielfach die Straße; da ſpielt ſich der ganze Arbeitsvorgang ab. In einem Städt⸗ chen oder Dörfchen, in einem geſchützten Winkel, hockt ein Korbmacher, um ihn her die Körbe, die er flicken ſoll. Lange Ruten, ſein Arbeitsmaterial, liegt in Bündeln da⸗ neben. Er ſelber aber hat ſein Pfeifſchen im Mundwinkel und läßt ſich bei der Korbmacherei nicht ſtören, denn ſtets hat er eine Schar von Zuſchauern um ſich. Meiſt belagert ihn die Schuljugend Für ſie iſt ſeine Tätigkeit, wenn er alle drei bis vier Wochen ihren Ort beſucht, eine Senſation, die bis zur letzten Weidenrute ausgekoſtet werden muß. Dann iſt der Schmied da, der die Gäule auf der Straße beſchlägt. Auch ihn umlagert gern bei ſeiner Arbeit die Schuljugend. Geht von ihr doch ein beſonderer Reiz aus. Uebt er doch ſeine Handwerkskunſt am lebenden Tier, am Pferd, das auch in fernſter Zukunft auf dem Land und bei der Landarbeit nicht zu entbehren ſein wird. Bringt nun der Schmied das rotglühende Eiſen an den Huf des Tieres, qualmt eine Rauchſäule auf, die ein Bild hervor⸗ daubert, das von ſo maleriſcher Wirkung iſt. wie ein Bild eines alten holländiſchen Meiſters. Vielfach ſind die Huf⸗ ſchmiede zugleich Wagenſchmiede. Sie meſſen nicht nur dem Pferd neue Eiſen an, ſondern auch den Rädern neue Rei⸗ fen. Das iſt gar nicht ſo einfach, wie ſeder Zuſchauer ſich bei der Arbeit überzeugen kann. Vor der Schmiede ruht das neue Rad auf etwa einen Meter hohen Holzblöcken, die im Kreis eingerammt ſind. Mit einer Me ſcheibe wird die Reifenweite ausgemeſſen. Dann probiert der Schmied den Reifen. Will der nicht paffen, wandert er noch einmal in die Gluthitze unter dem Blaſebalg. Nach mühevollen Se ſitzt der Reifen ſchließlich wie angegoſſen. Solange der Schmied draußen auf der Straße ſchafft, har⸗ ren die Zuſchauer aus. Iſt der Schmied nun fertig, wandern die„Zaungäſte der Arbeit“ ein Stück weiter zum nächſten Handwerksmei⸗ ſter, einem Leiternbauer, und ſchauen ihm zu, wie er Sproſſe auf Sproſſe einſchlägt. 8 In ſedem Haushalt müſſen die Volksgasmasken jederzeit bereit ſein. — Zum Großflugtag am 19. Juni in Mannheim VNoẽ F. NS K.⸗Sturmführer Arthur Haſe, der morgen Sonntag beim Großflugtag in Mannheim fliegen wird. Er iſt der Führer beim Deu des beſten tſchlandflug. NSF K⸗Verbandes Wiſſen Sie ſchon? daß die Kunſtflugkette des korps mit Lochner, Gr Korpsführers des NS⸗Flieger⸗ af von Hagenburg und Olz⸗ mann am Großflugtag auf dem Flughafen Mannheim⸗ Neuoſtheim am nächſten Sonntag mitwirken. daß Piloten einen noch nie wird. Dieſe Le der jüngſte Fallſchirmpilot Deutſchlands mit 4 weiteren geſehenen Abſprung vorführen. iſtung ſehen Sie am nächſten Sonntag beim Großflugtag auf dem Flughafen Mhm.⸗Neuoſtheim. 5 Zur geſtrigen Notiz betr. Vorverkauf wir noch darauf hingewieſen, daß beim Friſeur Volk, Hauptſtraße 129, und im Kolonialwarengeſchäft Ludwig Schreck, Meßkircherſtr. 38, noch Eintrittskarten zum G roßflugtag zu ermäßigten Preiſen bis heute abend 7 Uhr erhältlich find. Geſchäftliche Mitteilungen. In unſerer heutigen Auflage läßt die Fa. Pfeiffer & Diller, Horchheim b. Worms, einen Proſpekt beilegen über ihre bewährte Kaffee⸗Zuſatz⸗Eſſenze, worauf wir be⸗ ſonders aufmerkſam machen. 72= 2 Frühſchluß vor Sonntagen Die neuen Beſtimmungen für Jugendliche. In der jetzt veröffentlichten amtlichen Begründung zum Jugendſchutzgeſetz wird ausgeführt: „Der im Geſetz vorgeſehene Frühſchluß an Samstagen und den Tagen vor dem Weihnachts⸗ und Neufahrsfeſt ſoll keine Verkürzung der Wochenarbeitszeit mit ſich bringen, ſon⸗ dern nur einen frühen Arbeitsſchluß am Wochenende zwangs⸗ weiſe vorſchreiben. Die Möglichkeit des Ausgleiches der ausfallenden Arbeitsſtunden iſt deshalb ausdrücklich vorge⸗ ſehen. Bei den Vorſchriften über den Frühſchluß an Sams⸗ tagen und den Tagen vor dem Weihnachts⸗ und Neujahrs⸗ feſt mußten für eine größere Anzahl von Betrieben Aus⸗ nahmen zugelaſſen werden. Insbeſondere konnte den mehr⸗ ſchichtigen Betrieben der Ausfall der zweiten Schicht an dieſen Tagen nicht zugemutet werden, zumal, da dieſe Betriebe keine Möglichkeit des Ausgleiches der ausfallenden Stunden an den übrigen Werktagen haben. Für die erſte Schicht iſt in mehr⸗ ſchichtigen Betrieben ebenfalls kein Frühſchluß vorgeſehen, da das Ende dieſer Schicht regelmäßig in den frühen Nachmit⸗ tagsſtunden liegt. Die beſonders aufgeführten Ausnahmen betreffen Ge⸗ werbezweige, in denen gerade am Samstagnachmittag ein erhöhter Arheitsbedarf vorliegt, und in denen gerade an die⸗ ſen Tagen die Mitarbeit der Jugendlichen nicht entbehrt wer⸗ den kann. Soweit ſich die Notwendigkeit zu Ausnahmen heute ſchon überblicken läßt, ſind ſie im Geſetz ſelbſt feſtgelegt wor⸗ den. Darüber hinaus iſt aber, da noch keine Erfahrungen mit einer ſolchen Vorſchrift vorliegen, für den Reichsarbeitsminiſter die Möglichkeit vorgeſehen, weitere Gewerbezweige oder Be⸗ ſchäftigungen auszunehmen. Das Geſetz über den Laden⸗ ſchluß am 24. Dezember vom 13. Dezember 1929 wird von dieſen Ausnahmen nicht berührt. Den Jugendlichen, die regelmäßig an den Samstagnach⸗ mittagen beſchäftigt werden, iſt als Ausgleich ein an⸗ derer freier Nachmittag zu gewähren, der der Aus⸗ wahl des Unternehmers überlaſſen iſt. Da jedoch bei den vorübergehenden Ausnahmen aus beſonderen Gründen der freie Erſatznachmittag die etwa tatſächlich erforderliche Mehr⸗ arbeit u. A. unmöglich machen würde, iſt hier von der zwin⸗ genden Vorſchrift des Ausgleichs durch einen freien Nachmit⸗ tag abgeſehen worden. Das hindert aber nicht, daß dieſer von dem Gewerbeaufſichtsamt oder der höheren Verwaltungs⸗ behörde bei Erteilung der Ausnahme vorgeſchrieben wird, wenn ſeine Gewährung möglich iſt. Ebenſo kann der Reichs⸗ arbeitsminiſter bei Ausnahmen die Gewährung eines freien Erſatznachmittags vorſchreihen. * Ländliches Handwerk Schön iſt es, in den Landſtädten den Handwerkern bei ihrer Arbeit zuzuſehen. Man braucht nicht in ihre Werkſtatt hineinzugehen. Denn ihre Werkſtatt iſt vielfach die Straße; da ſpielt ſich der ganze Arbeitsvorgang ab. In einem Städt⸗ chen oder Dörfchen, in einem geſchützten Winkel, hockt ein orbmacher, um 129 her die Körbe, die er flicken ſoll. Lange Ruten, ſein Arbeitsmaterial, liegt in Bündeln da⸗ neben, Er ſelber aber hat ſein Pfeiſchen im Mundwinkel und läßt ſich bei der Korbmacherei nicht ſtören, denn ſtets hat er eine Schar von Zuſchauern um ſich. Meiſt belagert ihn die Schuljugend. Für ſie iſt ſeine Tätigkeit, wenn er alle drei bis vier Wochen ihren Ort beſucht, eine Senſation, die bis zur letzten Weidenrute ausgekoſtet werden muß. Dann iſt der Schmied da, der die Gäule auf der Straße beſchlägt. Auch ihn umlagert gern bei ſeiner Arbeit die Schuljugend. Geht von ihr doch ein beſonderer Reiz aus. Uebt er doch ſeine Handwerkskunſt am lebenden Tier, am Pferd, das auch in fernſter Zukunft auf dem Land und bei der Landarbeit nicht zu entbehren ſein wird. Bringt nun der Schmied das rotglühende Eiſen an den Huf des Tieres, qualmt eine Rauchsäule auf, die ein Bild hervor⸗ zaubert, das von ſo maleriſcher Wirkung iſt, wie ein Bild eines alten holländiſchen Meiſters. Vielfach ſind die Huf⸗ ſchmiede zugleich Wagenſchmiede. Sie meſſen nicht nur dem Pferd neue Eiſen an, ſondern auch den Rädern neue Rei⸗ fen. Das iſt gar nicht ſo einfach, wie jeder Zuſchauer ſich bei der Arbeit überzeugen kann. Vor der Schmiede ruht das neue Rad auf etwa einen Meter hohen Holzblöcken, die im Kreis eingerammt ſind. Mit einer Meßſcheibe wird die Reifenweite ausgemeſſen. Dann probiert der Schmied den Reifen. Will der nicht paſſen, wandert er noch einmal in die Gluthitze unter dem Blaſebalg. Nach mühevollen Anſtrengungen ſitzt der Reifen ſchließlich wie angegoſſen. Solange der Schmied draußen auf der Straße ſchafft, har⸗ ren die Zuſchauer aus. Iſt der Schmied nun fertig, wandern die„Zaungäſte der Arbeit“ ein Stück weiter zum nächſten Handwerksmei⸗ ſter, einem Leiternbauer, und ſchauen ihm zu, wie er Sproſſe auf Sproſſe einſchlägt. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche Fronleichnamsſonntag. 5—7 Beicht.— 8 Uhr Oktavandacht. Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe mit Monatskommunion der Jungfrauen.— 8.30 Uhr Kindergottesdienſt. 9.40 Uhr feierliches Hochamt mit Predigt und Segen.— Chriſtenlehre für die Mädchen. 8 Uhr Fronleichnamsoktavandacht mit Segen. Montag bis Donnerstag: 6.45 Uhr früh Oktavamt m. Segen. Montag bis Mittwoch: 8 Uhr abds. Oktavandacht mit Segen. Herz Jeſu⸗Feſt. Donnerstag: 5— 7 Uhr Beicht. Freitag früh feierliches Herz Jeſu⸗Amt mit Segen. Samstag: 2—4, Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. 1. Sonntag nach Trinitatis. Kollekte für Hemsbach. Uhr Hauptgpttesdienſt. Kindergottesdienſt. 1 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. Miſſionar Walter. Montag 18 Uhr: Männl. Gemeindejugend. Montag 20 Uhr: Weibl. Gemeindejugend I. Dienstag 8 Uhr: Nähabend des Frauenbundes. Donnerstag: 18 Uhr Weibl. Gemeindejugend II. 9.30 Miſſionar Walter. Anſchl. Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Oeffentliche Erinnerung. Die nachſtehend aufgeführten, aus dem Monat Mai 1938 her⸗ rührenden Gebühren werden bis ſpäteſtens 18. Juni 1938 zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mann⸗ heim fällig: Gemeindegerichtsgebühren, Miet⸗ einigungsamtsgebühren, Tiefbau⸗ amtsgebühren, Feuerverſicher⸗ ungsgebühren, Desinfektions⸗ gebühren, Baugebühren, Orts⸗ gerichtsgebühren. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wer nunmehr nicht bis ſpäteſtens 22. Juni 1938 Zahlung leiſtet hat nach den Vorſchriften der bad. Gemeindebetreibungsordnung eine Ver ſäumnisgebühr in Höhe von 2 v. H. der Schuldigkeit zu entrichten. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Aar eee zu erwarten. ine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. gekannte Feuervers.-Gesellsch. hat für Seckenheim Orlsugentur mit Bestand zu vergeben. Seriöse Herren, die gewillt sind, das bestehende Geschäft weiter auszubauen. belieben ihre Adresse unter Offerte Nr. 820 an die Ge- schäftsstelle ds. Bl. abzugeben. Wegen Veränderung ſofort abzugeben: 1 gebrauchtes, neuwertiges kompl. Speiſezimmer mit Standuhr, ganz ſchwer, 1 Herrenzimmer mit Standuhr, 1 Zteil. Ledergarnitur (1 Lederſofa und 2 Seſſel) und vieles andere. Räheres Mannheim, 8 4, 23 Telefon 28232.(1 Treppe rechts). 1 Verſammlungs⸗ Kalender. Sängerbund. Heute Samstag Mäunergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Liedertafel. Heute Samstag abend punkt 8.30 Uhr Probe. — Der Verein unternimmt ſeinen diesjähr. Familien⸗ ausflug am 3. Juli ins Kd. Fahrpreis 2.90 RM. Anmeldungen müſſen um⸗ gehend erfolgen. Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: Sonntag, morgens, antreten zum Scharſchießwettkampf am HJ.⸗ J., Gef. 29/171. Heim mit Rad. abend 8.30 Uhr Probe. Murgtal in Verbindung mit 19. Juni, punkt 8 Uhr Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Morgen ſpielen: J. und (Die Spiele in Frieſenheim fallen infolge plötzlicher Abſage aus.) 1. Mannſchaft um 3 Uhr. Abfahrt 2 Uhr per Rad. 2. Mannſchaft um 1.30 Uhr. Abf. 12.30 Uhr p. Rad. Vormittags ſpielen in Seckenheim: 9 Uhr 1. Jugend— Wallſtadt 10.35 Uhr 2. Jugend— Friedrichsfeld Die Seniorenprivatmannſchaft(Kettner) ſpielt heute abend 6.30 Uhr in Neckarau(Sportplatz am Waldweg). 2. Mannſchaft in Edingen: i 3 werden schnellstens angefertigt in Druckarbeiten de Bruderet der Nektar Bots P Turnerbund ahne, Mhm.-Seckenhelm. 0 3 50 5 Unserer Turnerin 1 6 SLDSANNA WALTER e 4 nn 1 un 5 g 60 Ihrem Bräutigam ERAIL SCHLACH TER zur heutigen Vermählung die herzlichsten Glüche· und Segenswünsche. 90 N Der Vereinsfuhrer, 5 FV³ßůb‚b N Heugras⸗Verkauf der Evang. Pflege Schönau in Heidelberg am Dienstag, den 21. Juni 1938, nachm. 3 Ahr im„Ochſen“ in Brühl von den Wieſen der Ge⸗ markungen Brühl⸗Rohrhof, Edingen und Schwetzingen. Z U BEZIEHEN DOEN EINSCHIAGIGEN DUN CERHANDEIL Kobeh, Morgen Sonntag ab ½8 Uhr abends TANZ wozu freundlichst einladet Familie Jak. Koch. Nichen nat, lackiert und Schleiflack Wohnzimmet in Nußbaum und Eiche 8 ORO: (gute Facharbeit) E 2 enten chung? Achtung! Besuchen Sie beim Jlvesheimer Inselfest die bekannte Meß konditorei Val. òchneider .... p d mit ihren bekannt süßen Spezialitäten, wie: gebr. Mandeln, Nugat, Magenbrot, sowie stets frische, zarte Mohrenköpfe(erkenntl. a. d. Firma). 7 Hunnen Aenne 1 Ländl. Kreditverein Seckenheim e. G. m. u. H. Mannheim⸗Geckenheim Bank und Sparkaſſe Gegründet 1881 Geſchaͤftszweige unſeres Kredit⸗Inſtituts: 8 Gewährung von Krediten und Darlehen an Mitglieder 8 ſchlagenden Geſchäfte für Mitglieder liefert preiswert Möbelhaus Hauck Schreinerei. 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Denn hier, zwiſchen den eigenen vier Wänden, ſtellen wir doch nur die Gegenſtände um uns, an denen wir nach des Tages Laſt und Mühe unſere Freude und Erholung haben!— Häßliches, das wir ab⸗ ſcheulich finden und das uns durch ſeine plumpe Form ſtändigen Aerger und Verdruß ſchaffen könnte, werden wir uns nicht ins Haus ſchleppen. So war es ſeit jeher. Solange die Menſchheit überhaupt den Begriff des eigenen Heimes kennt, war es ihr Beſtreben, die Formen der vielfachen Gebrauchsgegenſtände und Einrichtungs⸗ gegenſtände zu verbeſſern, zu vervollkommnen und zu ver⸗ feinern. Das Haus ſollte wohnlich, ſollte behaglich und gemütlich ſein 8 dem Beſtreben nach Vervollkommnung der wohnlichen Umgebung entwickelte ſich im Laufe der Jahrhunderte das, was wir heute Wohnkultur nennen. Und jede Zeit hat eine andere Wohnkultur gehabt, jede einen anderen Geſchmack. In den Muſeen, vielfach auch noch in Schlöſſern und reichen Häuſern findet man die Zeugen dieſer geweſenen Zeiten. So wertvoll und ſo hübſch dieſe Möbel auch ſein mögen, man kann ſie nur vom Standpunkt des Sammlers aus werten, eine prak⸗ tiſche Bedeutung haben ſie für uns nicht, weil unſere Zeit ganz andere Anforderungen an die Dinge des täg⸗ lichen Bedarfs ſtellt. Früher konnte es ſich die Menſchheit leiſten, ſich mit Dingen zu umgeben, die nur eben ſchön waren und ſonſt nichts; heute kommt für uns vor allem die praktiſche Verwendbarkeit eines Möbelſtücks in Frage, die Schönheit natürlich, die gefällige Form darf darüber dennoch nicht vergeſſen werden,— zweckſchön wollen wir wohnen, praktiſch und hübſch will es die Hausfrau heute im eigenen Hauſe haben, vornehmlich dann, wenn ſie wenig Zeit findet für Staubwiſchen, Polieren und Reinigen. Die neue Zeit nun hat in dem Bemühen, alles zu vereinfachen, handlich und praktiſch zu machen, auch Möbel jener Formen geſchaffen, die dieſen Wünſchen ent⸗ ſprechen,— es gibt keine Schränke im Rieſenformat, keine Mammutbüffets mit Rieſenaufbauten, alles iſt ſehr viel kleiner geworden, weil unſere Wohnungen kleiner wurden, alles iſt ſehr flächiger geworden, weil es unſeren Zim⸗ mern an Fläche und Raum gebricht. Man ſtellt ſich heute nur das in die Zimmer, was man unbedingt braucht. Das iſt im Anfang oft ſehr wenig, oft nicht mehr als Tiſch, Bett und Stuhl— auch da ein hat die Zeit ſich ge⸗ wandelt, denn früher glaubte ein jungverheiratetes Paar die Fährlichkeiten der Zeit nur in einer vollſtändig ein⸗ gerichteten Fünfzimmerwohnung beſtehen zu können, heute begnügt man ſich mit zweien—, und es geht auch. Wer hat denn heute das Geld für die teuren Ganzeinrich⸗ tungen?!„Nach und nach“ iſt die Parole unſerer Zeit, ein Zimmer ums andere richtet man ſich ein, ja, ſogar gewiſſe Möbelſtücke baut man ſich Teil um Teil zuſam⸗ men: das Anbaumöbel. Wer mehr für die von Grund auf„feſten“ Möbel iſt, wird auch hierin in den tauſendfachen Abweichungen die ihm zuſagenden Stücke finden; auf das pompöſe Möbel freilich wird er von vornherein verzichten müſſen, weil der Tiſchler und Architekt heute faſt nur noch flächig glatte Möbel in gefälligen, nicht allzu großen Formen bauen, die Gradlinigkeit hat über Schnörkel und Ornament geſiegt, die Lehnen, die Beine und Platten der Möbel ſind faſt ausnahmslos gradlinig gehalten. Ganz ähnlich ſind auch die Polſtermöbel gebaut, auch hier legt man Wert auf gerade Linien, ſtark geſtrafften Stoff und Bezug. Beſondere Sorgfalt läßt man den Schlafzimmer⸗ und Speiſezimmermöbeln angedeihen. Die Betten ſind meiſtens niedrig gehalten, der Schrank ſo geräumig, daß ſich Klei⸗ der, Hüte, Wäſche und Schuhe bequem unterbringen laſ— ſen. Da heute viele Wohnungen ein Badezimmer haben, iſt der ewig ſtörende Waſchtiſch vielerorts aus dem Schlafgemach verſchwunden. Im Speiſezimmer wiederum ſieht man nicht mehr die gräßlich hohen Büffets, zu deren oberen Teilen man oft nur mit der Hausleiter gelangen konnte. Heute iſt das Büffet dafür länger und flach und bietet oft mehr Raum als die alten Büffets mit ihren vielen Schüben und Fächern. Ueberall eben hat dieſe Zeit ſich die ihr gemäße Wohnkultur geſchaffen. Häusliches Sparen. Unanſehnlich gewordene, ſtrapazierte Koffer und Taſchen friſcht man auf durch Abreiben mit Eſſig⸗ waſſer und Nachreiben mit einem wollenen Tuch. 8 a De Rinder kaufen ein Kinder kaufen ein— aber ſie ſind nicht dazu berech⸗ tigt. Welche Rechtsfolgen ergeben ſich dann für die Eltern? Ein minderjähriges Kind unter 21 Jahren kann zwar im Rahmen ſeines Taſchengeldes oder der ihm für Einkaufszwecke überlaſſenen Mittel ohne Einwilligung des Vaters, der Mutter oder des Vormundes rechtswirk⸗ ſame Kaufverträge abſchließen, darüber hinaus aber nicht. Der Vater oder der geſetzliche Vertreter haftet für die Schulden nur, wenn ein beſonderer Verpflichtungsgrund vorliegt; z. B., wenn er die von dem Kinde gekauften Sachen an ſich genommen oder die Benutzung durch das Kind geduldet hat, oder wenn er ſeine vom Geſetz auf⸗ erlegte Aufſichtspflicht verletzt hat, oder wenn der ge⸗ machte Einkauf in den Kreis derjenigen Verpflichtungen fällt, für die er aus ſeiner geſetzlichen Unterhaltspflicht aufzukommen hat. .Das iſt aber nicht der Fall, wenn ein Sohn erwerbs⸗ fähig iſt oder ſich Gegenſtände, wie z. B. ein Motorrad, kauft. Kreditgeſchäfte von Minderjährigen bedürfen der Genehmigung des geſetzlichen Vertreters. Ein Kaufmann, der mit einem Minderjährigen Kreditgeſchäfte abſchließt ohne dieſe Genehmigung, tut es auf eigenes Riſiko. Wenn dagegen eine Tochter, die noch nichts verdient, von ihrem Vater nicht ausreichend mit Wäſche verſehen wird, dann iſt der Vater verpflichtet, etwaige Schulden, die aus einem Einkauf von Wäſche dieſer Tochter entſtehen, zu bezahlen. Sie fliegen wieder! Motten— die kleinen Ungeheuer. Wenn die warme Jahreszeit beginnt, tauchen auch die Motten wieder auf, jene Plagegeiſter der Hausfrau, die mit ihrem Fraß wertvolle Kleidungsſtücke vernichten. Viele halten den kleinen Schmetterling, den ſie abends oder bei Tage in der Stube flattern ſehen, für den Uebel⸗ läter dieſes Fraßes. Er iſt es aber nur indirekt. Denn dieſe in unſeren Zimmern ſchwärmenden Schmetterlinge ſind meiſtenteils Männchen. Die Weibchen halten ſich ver⸗ borgen. Nach der Befruchtung legt das Weibchen eine Reihe von Eierſchnüren auf einer wollenen Unterlage ab, denen kleine weiße Räupchen entſchlüpfen. Sie hüllen ſich in einen Seidenköcher, der oben und unten geöffnet iſt. Die kleine Raupe iſt der ſo arg gefürchtete Verbrecher. Sie ſchaut mit ihrem braunen Kopf aus ihrer köcherför⸗ migen Behauſung heraus und nagt mit ihren Kiefern an dem Gewebe der Kleidungsſtücke. Wenn ſie genügend Nahrung findet, gedeiht ſie vortrefflich. 5 Schon lange iſt man beſtrebt, dem Mottenfraß ent⸗ gegenzuwirken. Aus Verſuchen weiß man, daß die Rau⸗ pen am liebſten Wolle verzehren, aber ſich auch an Leinen, Neſſelſtoffe, Seide, Jute, Kokosfaſern uſw. heranmachen. Es gibt nur wenige Stoffe, die ſie verſchmähen; abge⸗ lehnt wird Papier, Baumwolle und Stroh. Bei Halb⸗ wolle werden die Wollfaſern herausgefreſſen und die Baumwolle zurückgelaſſen. Man verſucht, zur Bekämp⸗ fung der Motten Duftſtoffe und Gaſe anzuwenden. Da⸗ bei hat ſich gezeigt, daß das ſo häufig angewandte Naph⸗ thalin völlig unbrauchbar iſt. Es ſcheint beinahe, als ob der einzig gangbare Weg zur Bekämpfung des Motten⸗ fraßes darin liegt, die Stoffe mit Flüſſigkeiten zu trän⸗ len, die von vornherein die Motte vom Fraß abſchrecken. Derartige Stoffe ſind heute ſchon im Gebrauch. Es gibt auch eine ganze Reihe von Wollarten, die von der Indu⸗ ſtrie als mottenſicher bezeichnet werden. Um der Mot⸗ ten Herr zu werden, iſt es nötig, die Kleidungsſtücke regel⸗ mäßig auszuklopfen und oft an die Sonne zu hängen. Denn Hitze vertragen die Motten nicht. Die Motte fühlt ſich beſonders in Kleidungsſtücken wohl, die mit Schweiß, Mehl oder Bratenſoße verunreinigt ſind. Es empfiehlt ſich alſo für die aufzubewahrenden Kleidungsſtücke eine ſtete ſorgfältige Reinigung. Die Kleidermotte findet ſich auch im Freien genau wie die Pelz⸗ oder Tapetenmotte. Ihre Larven enthaaren und entfedern modernde Kadaver und tragen zur Reini⸗ gung der Natur bei. Erſt als der Menſch begann, Faſer⸗ ſtoffe in großen Mengen aufzuſtapeln, hat er die Motte aus der freien Natur in ſein Haus gezogen und ſomit zu ſeinem verhaßten Feind gemacht. Karlheinz Rüdiger. Einmachen im Topf Die Anſchaffungen, die nötig ſind, um einzumachen, ſind nicht ſo koſtſpielig, als daß ſie nicht lohnen würden. In jedem Jahr einige Gläſer und Steintöpfe anzuſchaf⸗ fen und Obſt und Gemüſe einzumachen, ſichert eine ab⸗ wechſlungsreiche und zugleich geſunde Koſt im Winter. Neben der Haltbarmachung in Gläſern iſt der Steingut⸗ topf für gewiſſe Erzeugniſſe nicht wegzudenken. Für das Einmachen von Gurken, Kürbis, Bohnen, Pflaumenmus, Sauerkraut, auch bei Eſſigbirnen, Eſſigpflaumen und Preißelbeeren verwendet man mit Vorliebe den Steintopf. Beim Kauf der Töpfe muß man darauf achten, daß ſte einen nach außen gebogenen Rand beſitzen, damit das Verſchlußpapier(Pergament oder Zellglas) ſich bequem befeſtigen läßt. Beim Einmachen in Steinguttöpfen gilt für die Vor⸗ bereitung, genau wie bei den Gläſern, als oberſtes Geſetz peinliche Sauberkeit. Vor dem Einfüllen müſſen die Töpfe mit Sodawaſſer ausgewaſchen, mit klarem Waſſer geſpült und mit einem ſauberen Tuch getrocknet werden. Wer ganz ſicher gehen will, ſchwefelt die Töpfe aus. Bei Marmelade, Gelees und Früchten werden die Töpfe mit Pergament⸗ papier oder Zellglas zugebunden. Bei den übrigen Er⸗ zeugniſſen beſchwert man die Füllung mit einem ſauberen Brett oder Teller und Steinen, unter die man ein ſauberes Mulltuch legt. Ratſam iſt es außerdem, die Steintöpfe mit Pergamentpapier abzudecken und in Zwiſchenräumen von acht bis zehn Tagen nachzuſeben. ob ſich eine graue Haut gebeldet hat. Iſt eine ſolche Haut vorhanden, nimmt man ſie vorſichtig ab, reinigt Brett, Steine und Mulltuch und deckt 3 ab. Dasſelbe empfiehlt ſich, wenn man etwas aus dem Topf verbraucht. Küche und Haus Rinderherz falſcher Haſenpfeffer. 500 Gramm Rinderherz, eineinhalb Liter Waſſer, Salz, Gewürz, eine Zwiebel, ein Lorbeerblatt, zwei Eßlöffel Eſſig, Pfeffer, ein Eßlöffel Fett, zwei Eßlöffel Mehl. Man wäſcht das Herz gut und entfernt alle ſehnigen und blutigen Teile und legt es einige Tage in ſaure Milch, die man einmal erneuert. Dann wird das Herz in Scheiben geſchnitten und mit Waſſer und den Gewürzen weichgekocht. Von Butter und Mehl macht man eine braune Schwitze, füllt ſie mit der Brühe auf und ſchmeckt gut ab. Dann läßt man das Ganze noch eine Weile dämpfen.— Ein ganzes Ochſenherz kann man auch mit Speck ſpicken, es muß zuvor fünf bis acht Tage in Eſſig oder Milch gelegen haben, es wird dann wie Schmorbraten weichgebraten, man reicht es mit Makkaroni und grünem Salat. Schinkenkartoffeln. 1500 Gramm Kartoffeln werden in der Schale weichgekocht. Zur Tunke brauchen wir: einen Eßlöffel Fett, 60 Gramm Schinken, eine Zwiebel, zwei Eßlöffel Mehl, einen halben Liter ſaure Milch, Salz. Schinken und Zwiebel werden in Würfel geſchnitten und zehn Minuten in Fett gedünſtet, dann kommt das Mehl hinzu, welches man mit durchſchwitzen läßt. Nun wird das Ganze mit Milch aufgefüllt, mit Salz und Pfeffer abgeſchmeckt und gut durchgekocht. Die geſchälten und in Scheiben geſchnittenen Kartoffeln gibt man zur Soße und läßt alles gut heiß werden. Blaſen in Fenſterſcheiben können pflanzen, die dahinter ſtehen, gefährlich werden, weil ſie, von den Sonnenſtrahlen getroffen, wie Brenngläſer wirken. Auf den Blättern entſtehen dann verſengte Streifen. Mit Seiden⸗ papier beſpannte Holzrahmen, die man an die Scheiben lehnt, ſchützen die Pflanzen und verhindern zugleich, daß die Töpfe an der Fenſterſeite zu ſchnell austrocknen. Eine andere Vor⸗ ſichtsmaßregel dagegen iſt die Benutzung doppelter Töpfe. Den Raum zwiſchen den Topfwänden füllt man mit Moos aus, das man gleichmäßig feucht hält. Die Wurzeln befinden ſich dann im Sommer für Topf⸗ immer in derſelben Temperatur. Freundſchaft mit Sonne, Sand und Waser Die reijende Bademode von heute Welches iſt die ſchönſte Sommerfreude? Viele, ſehr viele Frauen werden, ohne zu überlegen, antworten: Spiel und Sport im und am Waſſer! Und ſie haben recht. Es gibt nichts Beglückenderes und zugleich Geſünderes als den ſtundenlangen Aufenthalt in friſcher, würziger Luft, als freie Bewegung des Körpers in Sonne und Waſſer, nachdem man die beengenden, dunklen Kleider des Win⸗ ters abſtreifen konnte. Schwimmen iſt geſund, mit der geſündeſte Sport. Die Haut, die ungehindert atmen kann, wird erfriſcht, die Geſtalt ſtrafft ſich, der ganze Körper gewinnt an Jugend⸗ friſche. Und jugendlich wirkt darum ſtets die Bademode, die Anmut mit Zweckmäßigkeit zu verbinden weiß. Ein beſonders praktiſcher Anzug für Ba degelegenhei⸗ ten iſt dreiteilig. Bluſe und Rock aus geſtreiftem, licht⸗ und waſchechtem Streifenſtoff in luſtigen Farben wirken in ihrer ſchlichten Form, lang durchgeknöpft und mit einem farbigen Gürtel geſchloſſen, wie ein ſehr reizendes Sportkleidchen. Man kann dieſen Anzug ohne weiteres auf dem Wege zum Bad tragen. Am Waſſer angelangt, wird der Rock abgelegt, und für die Gymnaſtik im Sand, für Ballſpiele und erholſame Faulenzerſtunden, die mit einem Sonnenbad verbunden ſind, trägt man das kurze, daruntergezogene Lufthöschen mit der Bluſe. Dieſe Bluſe iſt mit einer breiten Paſſe und angeſchnittenem, kurzem Aermel beſonders kleidſam gearbeitet und behindert in keiner Weiſe die Bewegung und den Luftzutritt. Zum Schwimmen und Baden ſehen wir in dieſem Jahr beſonders viel bunt gemuſterte Anzüge, grob ge⸗ wirkt oder grob geſtrickt. Kluge Frauen haben rechtzeitig mit dieſer Handarbeit begonnen] In allen Fällen wird das Bruſtteil ausgearbeitet, um die ſchlanke Linie zu be⸗ tonen und beſſeren Sitz zu gewährleiſten, denn auf Träger wird meiſt verzichtet. Man begnügt ſich mit einer dicken, gedrehten Schnur, ſowohl über den Schultern als auch bei der Verſchnürung des häufig tief ausgeſchnittenen Rückenteils. g Wer den Anzug ſelbſt ſtrickt, wählt ein mög⸗ lichſt grobes, einfaches Strickmotiv, das Elaſtizität behält, und beſtrickt den fertigen Anzug nach Geſchmack mit bunten Muſtern Kreiſen, kleinen Schiffen, Möwen oder dergleichen. Die hübſcheſte Neuheit dieſes Jahres iſt aber ohne Zweifel der lange, unten ſehr weit glockig fallende Bade⸗ — mantel, der aus Muſſelin oder bunt bedrucktem Kretonne hergeſtellt iſt. Er iſt tatſächlich wie ein modiſcher Mantel gearbeitet und im Gürtel ſehr ſchlank gehalten; um ſo rei⸗ zender wirkt die faſt knöchellange Weite. Man ſchließt ihn mit Reißverſchluß oder einer dicken Kordel, wohl auch mit zwei bunten Knöpfen am Hals. In jeder: Falle iſt man mit dieſem Strandmantel, ſelbſt wenn man nur den Badeanzug darunter trägt, außerordentlich gut„angezo⸗ gen“. Eine Abwandlung dieſes Mantels, der eigentlich nur für den Aufenthalt in Luft und Sonne beſtimmt iſt, wird mit Frottéſtoff gefüttert, ſo daß er die Dienſte eines richtigen Bademantels erfüllt. Als Ergänzung zu all dieſen hübſchen Anzügen finden wir luſtige Badetaſchen, die geſchickte Hände leicht her⸗ ſtellen können unter phantaſievoller Benützung von Steif⸗ leinen, bunten bedruckten Stoffen und modiſchen Wachs⸗ tuchen. Man trägt dieſe Taſchen, in denen alle erforderlichen Kleinigkeiten geborgen werden, am langen Band über der Schulter. Als Schutz gegen heißen Sand und Steine dienen zierliche Sanda⸗ letten, mit bunten Bändern ge⸗ ſchnürt, und der Kopf wird ge⸗ ſchützt mit dem rieſigen, breitran⸗ digen Hut aus grobem Stroh⸗ geflecht, unter 1.5 dem Kinn gebun⸗ 8 den, oder auch mit dem ein⸗ fachen, buntleuch⸗ tenden Kopftuch, das noch wie zu allen Zeiten eine der kleidſam⸗ ſten Kopfbedeckun⸗ 5 für die Frau 5 en 35 0 1 Text und Zeich⸗ nung: Hildegard Müller— M. Sport und Spiel Die Meiſterſchaftskämpfe der Studenten. Eine Auszeichnung Mannheims durch den Reichsſtudentenführer. Die Haupt⸗ und Schlußveranſtaltung der Deutſchen Studentenmeiſterſchaften werden in der Zeit vom 22. bis 25. Juni in Mannheim durchgeführt werden. Am 22., 23. und am Vormittag des 24. Juni(Mittwoch bis Freitag) iſt der Beſuch des Stadions unentgeltlich. Am 24. Juni nachmittags und 25. Juni vormittags(Freitag und Sams⸗ tag) wird von den Zuſchauern eine kleine Anerkennungs⸗ gebühr von 10 und 20 Pfg. erhoben. Der Samstag⸗ nachmittag(25. Juni) bringt dann den Höhepunkt. Bei dieſer Schlußveranſtaltung werden die meiſten leichtathle⸗ tiſchen Entſcheidungen fallen, außerdem wird da das End⸗ ſpiel der Handballmeiſterſchaft der Deutſchen Hochſchulen ausgetragen und zudem werden als Einlage allerlei ſehens⸗ werte Segelflugvorführungen gezeigt werden. An dieſem Nachmittag werden ſämtliche Teilnehmer des 8. Studenten⸗ tages von Heidelberg nach Mannheim ins Stadion kommen. Man hofft, daß mit ihnen auch der Stellvertreter des Füh⸗ rers und Reichsminiſter Ruſt unſere Stadt beſuchen werden. Das genaue Meldeergebnis für die Studentenmeiſter⸗ ſchaften liegt zur Stunde noch nicht vor, aber ſchon heute ſteht ſeſt, daß eine große Zahl bekannter Sportlerinnen und Sportler in Mannheim ihre Kräfte meſſen werden. Wie wir erfahren, iſt beſtimmt mit der Teilnahme von Weinkötz(dem bekanntlich aus Mannheim⸗ Friedrichsfeld ſtammenden Hochſpringer und Olympiakämpfer), Kramer, Long, Vogelſang, Müller⸗Kiel, Darr, Schulz, Bartels, Rink, Müller⸗Berlin und auch mit der Teilnahme der deutſchen Olympiakämpferinnen Anni Steuer und Eckert ſowie von Annelieſe Kahle zu rechnen. Die Mannheimer Studenten⸗ meiſterſchaften werden zweifellos hervorragende ſportliche Leiſtungen zeitigen. Vom Pferdeſport. Starkes Ausländer⸗Aufgebot für Iffezheim. Der Internationale Club in Baden⸗Baden als Veranſtal⸗ ter der Internationalen Woche in Iffezheim kann mit dem erſten Meldeſchluß für die drei großen Ereigniſſe, das Für⸗ ſtenberg⸗Rennen, das Zukunfts⸗Rennen und den Großen Preis von Baden außerordentlich zufrieden ſein. Nichts kennzeichnet die große Tradition der Baden⸗Badener Rennwoche deutlicher, als das große Intereſſe der Ausländer für die diesjährigen Iffezheimer Rennen. Wie ſchon kurz berichtet, wurden für das Fürſtenberg⸗Rennen 26, für das Zukunfts⸗Rennen 52 und für den Großen Preis von Baden 41 Unterſchriften in Ber⸗ lin, Paris, Rom, Wien und Budapeſt abgegeben. Der Große Preis von Baden, der in dieſem Jahre wie⸗ der mit 50000 Mark ausgeſtattet iſt, neben dem Deutſchen Derby und dem Braunen Band die hedeutendſte deutſche Prü⸗ fung auf dem grünen Raſen, vereinigt das geſamte Auf⸗ gebot der deutſchen Ställe am Start. Die Franzoſen haben in Paris 13 Unterſchriften für dieſes Rennen abgegeben. Aus Italien wurden 4 Pferde im Großen Preis genannt. Im Fürſtenberg⸗Rennen liegen von den deutſchen Stäl⸗ len die Nennungen der bewährten Vertreter des Derby⸗Jahr⸗ ganges, ſowie derjenigen im Vorjahr erprobten Pferde vor, die bisher als Dreijährige noch nicht an der Oeffentlichkeit waren. Ganz hervorragend iſt das Zukunfts⸗NRennen beſetzt. 41 deutſchen Unterſchriften ſtehen 8 franzöſiſche und 3 italie⸗ niſche Unterſchriften gegenüber. So bietet das Ergebnis des erſten Nennungsſchluſſes für die drei wertvollſten Prüfungen der Großen Baden⸗Badener Rennwoche ein erfreuliches Bild, und da auch bei anderen Rennen mit einem ausgezeichneten Nennungsergebnis zu rechnen iſt, wird Baden⸗Baden auch dieſesmal wieder Höhepunkt der deutſchen pferdeſportlichen Geſchehniſſe ſein. 8 Badiſche Reit⸗ und Fahrſchule in Freiburg. Das Land Baden hatte bis jetzt keine eigene Reit ⸗ und Fahrſchule, in der der junge Reiter⸗ und Fahrernachwuchs fachgemäß ausgebildet werden konnte. Anſere jungen Land⸗ wirte wurden nach Krefeld geſchickt. Nunmehr iſt es den Be⸗ mühungen des„Vereins zur Hebung des Pferdeſports e. V.“ in Freiburg unter Mitwirkung des Reichsbeauftragten im Lande Baden, Oberlandwirtſchaftsrat Dr. Hauſamen, gelun⸗ gen, in Freiburg eine Badiſche Reit⸗ und Fahrſchule zu grün⸗ den, die am 1. Juli mit ihren Kurſen beginnen wird. Sowohl die praktiſchen Uebungen im Reiten und Fahren, wie auch der Unterricht und die Erziehung werden im Reit⸗ inſtitut Roſenſtihl, Freiburg⸗Littenwefler, Kappelerſtr. 29, erteilt. Als ſtaatlich geprüfter Reit⸗ und Fahrlehrer wurde H. Klein⸗Rüſchkamp aus Berlin gewonnen. Die Kurſe dau⸗ ern vier Wochen, und am Schluß wird jeweils eine Prüfung vor anerkannten Vertretern des Reichsnährſtandes, Landes⸗ bauernſchaft Baden, abgelegt. Erfreulicherweiſe konnte auch eine Reihe von Freiſtellen geſchaffen werden. Bewerber wol⸗ len ihre Geſuche auf dem Dienſtwege an die Landesbauern⸗ ſchaft Baden z. Hd. des Landesbeauftragten Dienſt am Pferde einreichen. Ueber den Rahmen dieſer Kurſe hinaus können Angehörige der Wehrmacht, der Gliederungen der Partei, der Aniverſitäten und der höheren Schulen uſw. an den Reit⸗ und Fahrkurſen teilnehmen. Dieſe Anmeldungen wollen an den„Verein zur Hebung des Pferdeſportes e. V.“, Freiburg i. Br., Rottecksplatz 11, eingereicht werden. Proſpekte können von der gleichen Adreſſe bezogen werden. Das kommende Wochenende bringt uns wieder eine ganze Reihe großer Veranſtaltungen, die in faſt allen Sportarten den Rahmen und die Bedeutung ſonſtiger Wo⸗ chenendveranſtaltungen weit überſchreiten. Noch einmal wird die Weltmeiſterſchaft im Fußball das größte Intereſſe für ſich in Anſpruch nehmen, vor allem, weil am Wochenende in Paris die letzte Entſcheidung fällt. Noch vier Nationen, der Titelverteidiger Italien, Bra⸗ ſilien, Schweden und Ungarn, ſtehen im Wettbewerb. Wer von ihnen die höchſte Auszeichnung erringt, iſt nach der überaus großen Ausgeglichenheit in der Spielſtärke der Mannſchaften noch vollkommen offen.— Das reichhaltige Programm ſieht im Fußball außerdem noch ein Länder⸗ ſpiel Dänemark— Schweden in Kopenhagen vor, und im Reich ſind die wichtigſten Ereigniſſe die Aus⸗ wahlſpiele Württemberg— Südweſt in Stuttgart, 1. SS Ulm— Württemberg(Nachwuchs) in Ulm, Mitte gegen Sachſen in Gera, Pommern— Brandenburg in Stettin, Berlin— Belgrad in Belgrad und Breslau— Wien in Breslau. Zahlreiche Aufſtiegs⸗ und Pokalſpiele vervoll⸗ ſtändigen zuſammen mit den Freundſchaftstreffen das um⸗ fangreiche Programm. Im Handball fällt am Sonntag bereits die Entſcheidung, wer am 26. Juni das Endſpiel um die deutſche Meiſterſchaft be⸗ ſtreitet. Mit ſehr wenig Ausſichten fährt der SV Waldhof nach e denn es dürfte wohl beinahe ausſichtslos ſein, in Weißenfels acht Tore mehr als die durchſchlagskräf⸗ tige Soldatenmannſchaft zu ſchießen. Etwas mehr Ausſich⸗ ten hat immerhin der deutſche Meiſter MTSA Leipzig, der ſeine knappe Vorſpielniederlage gegen Hindenburg Minden auf eigenem Platz noch ausgleichen kann. Sonſt iſt es im Handball ſehr ruhig über das Wochenende, von größerer Bedeutung iſt nur noch das Entſcheidungsſpiel um den Ab⸗ ſtieg zwiſchen VfR Schwanheim und Germania Pfungſtadt in Mainz. Das Programm in der Leichtathletik wird immer umfangreicher und intereſſanter. In ganz Deutſchland werden am Samstag und Sonntag die Gau⸗ vergleichskämpfe der Männer und Frauen durch⸗ geführt, wobei wieder einige ausgezeichnete Leiſtungen er⸗ wartet werden können. Im Waſſerſport verdienen die zahlreichen großen Ruderregatten die größte Beachtung. In Frankfürt a. M. tragen die Unioer⸗ ſitäten von Bonn, Frankfurt a. M. und Heidelberg ihren traditionellen Hochſchul⸗Dreiſtädteachter aus, Kanuregat⸗ ten finden in Offenbach und Heidelberg ſtatt und eine Falt⸗ boot⸗Regatta wird in Breslau durchgeführt. Die beſten deutſchen Segler geben ſich mit zahlreichen ausländiſchen Teilnehmern bei der Kieler⸗Woche ein Stelldichein. Das Programm im Boxen ſieht für dieſes Wochenende nur Amateurveranſtaltungen vor. In Bayern wird das Städteturnier mit den Treffen Schweinfurt— München, Regensburg— Nürnberg und Augsburg— Würzburg fortgeſetzt, in Singen treffen die Amateurboxer von Weſtbaden und der Pfalz zufam⸗ men, und in Neuſtadt an der Weinſtraße findet ein Städtekampf Neuſtadt— Trier ſtatt. Im Mokorſport iſt die bedeutendſte Veranſtaltung die Motorſportwoche im arz, an der ſämtliche Formationen der Partei und Wehr⸗ macht und alle Motorſport⸗Verbände beteiligt ſind. In Un⸗ garn wird der Große Preis von Ungarn durchgeführt und in Le Mans ein 24Stundenrennen, an dem Deutſche be⸗ teiligt ſind, geſtartet.— Ueber ein überaus reichhaltiges Programm verfügt der Radſpork. Das größte Ereignis iſt hier die Deutſchland⸗ Rundfahrt, die von Tag zu Tag mit einem immer größeren Intereſſe verfolgt wird In der Schwerathlekik iſt an erſter Stelle der Gewichtheber⸗Länderkampf zwi⸗ ſchen Deutſchland und USA zu nennen, der am Sonntag in Baltimore ausgetragen wird. Einen weiteren Länder⸗ kampf gibt es noch im Ringen im griechiſch⸗römiſchen Stil zwiſchen Italien und Jugoflawie! Deutſcher Motorradſieg in England Ewald Kluge gewinnt auf Dew ein neuer Rekordzeit. Der deutſche Motorradmeiſter Ewald Kluge erkämpfle ſich auf ſeiner 250-cem⸗Aulo-Anion⸗Ds W nach erfolgreichen Weltrekordfahrten, nach vielen Siegen in Europas berühm⸗ teſten Kennen und in Auſtralien am Mittwoch den werk⸗ vollſten Preis, der im Welt⸗Motorſport vergeben wird, den Siegerpreis in der Engliſchen Touriſt Trophy auf der In⸗ ſel Man. Kluge gewann das 450 km lange Rennen der Leichtgewichts⸗TT auf der 60 km langen Kundſtrecke in der neuen Rekordzeit von 3:21:56 Skunden mit einem Durch⸗ ſchnitt von 126,301 Kmſt. Ueber der Inſel Man und ver Iriſchen See lag eine Schlechtwetterzone, als am Mittwoch um 11 Uhr der Start zum Leichtgewichtsrennen erfolgen ſollte. Die Sicht war derart ungenügend, daß der Veronſtalter den Beginn des Rennens immer wieder verſchob. Erſt nach Mittag konnten 29 Fahrer auf die gefährliche Reiſe geſchickt werden. Auf den 60 Kilometern ſind alle Kurvenarten zu finden, die man ſich nur vorſtellen kann; bergauf und bergab geht der Kurs, oft in tollen Windungen und ſteilen Kürven. Ueber drei Stunden lang mit weit mehr als 110 Kmſt. über dieſe Strecke zu jagen, verlangt höchſtes fahreriſches Können, Be⸗ herrſchung der Maſchine bis zum Letzten und vor allem auch rieſige Körperkräfte. Kluge übernahm mit ſeiner DaW ſofort die Spitze und ſtellte ſchon in der zweiten Runde mit 28:11 Minuten und 129,4 Stkm. einen neuen Rundenrekord auf. Faſt um eine Minute verbeſſerte er die bisherige Beſtleiſtung von Tenni. Kein anderer Fahrer kam bei dem ungünſtigen Wind in dieſem Rennen unter die 30⸗Minutengrenze. Sieg⸗ fried Wünſche hatte Pech. Schon in der erſten Runde blieb er unweit Ramſey mit Motorſchaden ſtecken; der dritte DK W⸗Fahrer, Thomas(England), konnte über 120 km lang hinter Kluge den zweiten Platz behaupten, dann ging ihm bei Hilberry der Betriebsſtoff aus. Er ſchob die Ma⸗ ſchine 4 km weit zurück zum Startplatz in Douglas, tankte, nahm den Kampf wieder auf, mußte dann aber erf höpft bei Ramſey aufgeben. Unentwegt und in meiſter icher Fahrt, die nicht nur die Zuſchauer, ſondern auch einen Spitzenfahrer wie Stanley⸗Wood, den vielfachen Sieger die⸗ ſes Rennens, zur e hinriß, ſteuerte Kluge ſei⸗ nem größten Erfolg zu. Am meiſten machte ihm der heftige Wind zu ſchaffen. In dem mörderiſchen Rennen mußlen 13 Fahrer aufgeben, darunter der einzige Amerikaner Moß⸗ mann, der geſtürzt war. Der Korpsführer gratuliert. Schon kurze Zeit nach Ewald Kluges großem Sieg in der Leichtgewichts⸗TT traf in Douglas ein Telegramm für ihn ein, das ihm die Glückwünſche von Korpsführer Hühnlein mit den Worten übermittelte.„Zum erſten Male in der 27jährigen 1 0 der engliſchen TT, dem ſchwerſten Motorradrennen der Welt, brachten Sie, NSKK⸗ Sturmführer Ewald Kluge, in der Klaſſe bis 250 cem den Sieg an Deutſchland. Ich beglückwünſche Sie und die Da W⸗Werke zu dieſer überragenden Leiſtung“. Fußball⸗Weltmeiſterſchaft Italien und Ungarn im Endſpiel Im Kampf um die Fußballweltmeiſterſchaft fiel die Vor⸗ entſcheidung. In Paris ſetzte ſich Ungarn gegen Schweden leicht 5:1(3:1) durch, während der Titelverteidiger Italien in Marſeille im harten Kampf über die hoch eingeſchätzte Mannſchaft von Braſilien mit 2:1(0:0) ſiegreich blieb. Die Schweden, die nach ihren Leiſtungen gegen Kuba allgemeine Beachtung gefunden hatten, enttäuſchten gegen Ungarn ſtark. Sie konnten nicht das Tempo der Magyaren mithalten, und auch ihre Spielanlage verriet wenig Klaſſe. Die Ungarn waren zeitweiſe erdrückend überlegen, beſonders in der zweiten Halbzeit. Mit ihrer vorzüglichen Technik verdeckten ſie einige Schwächen, die ſich beſonders in der Verteidigung offenbarten. Ueberraſchend gingen die Schweden ſchon nach 50 Sekunden durch den Rechtsaußen Nyberg in Führung. Doch wenig ſpäter gli⸗ chen die Ungarn durch Szengeller aus. Als kurz darauf durch Titkos und Szengeller zwei weitere ungariſche Tref⸗ fer fielen, war das Schickſal der Schweden ſo gut wie be⸗ ſiegelt. Ganz eindeutig hatten die Ungarn in der zweiten Hälfte das Heft in der Hand. Dr. Saroſi und Szengeller erhöhten denn auch auf 51. Sehr hart wurde in Marſeille zwiſchen Italien und Braſilien gekämpft. Die Zuſchauer ſtanden von vorn⸗ herein in wenig objektiver Weiſe auf Seiten der Ueberſeer. Die Italiener zeigten die beſſere Mannſchaftsarbeit, wäh⸗ rend Braſilien die beſſeren Einzelkönner beſaß. Schon in der erſten Hälfte hatten die Italiener eine leichte Feld⸗ überlegenheit erkämpft. Doch erſt in der 13. Minute nach der Pauſe brachte Colauſſi die Italiener in Führung. Als omingos in der Verteidigung Braſiliens Piola regel⸗ widrig anging, entſchied der Schweizer Schiedsrichter Wüthrich auf Elfmeter, den Meazza ruhig und überlegt zum 2:0 einſandte. Erſt zwei Minuten vor Schluß kam Braſilien durch Romeu, der für den vorzüglichen Mittel⸗ ſtürmer Leonidas eingeſetzt war, nach ſtürmiſchen Angrif⸗ fen zum Ehrentreffer. 231.4 Kilometer) die Arlbera⸗Pa Die Deutſchlandfahrer im Arlberg⸗ Skiparadies. 5 Die Deutſchlandfahrer 1 auf der 6.Etappe von Ae nach Friedrich böbe. ee Weltbild i Hafen Bei Max Schmeling im Trainin Neueſte Aufnahme aus Speculator im Staate New Yor aller Klaſſen für den Weltmeiſterſchaftskampf gegen Ide 170 Mö. 5 Weltbild lle slager. 5