8 1 * — 2 3 8 E . 235 1 „eu ng 9. 1 b ud ueber Aae u eee ͤ neanlang seg inv ueugs 4 ee Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Lages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Vertündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim ⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. V. 38. 1140 388. Jahrgang eee Freitag, den 24 Juni 1938 Nenſtpflächt für Arheitsfähige Eine Berordnung zur Sſcherſtellung des Kräftebedarfs für Aufgaben von beſonderer ſtaatspolifiſcher Bedeutung. Berlin, 24 Juni Die natkionalſozialiſtiſche Regierung fand bei der Macht⸗ übernahme 1933 ſieben Millionen Arbeitsloſe vor. Zu Be⸗ ginn des Vier jatzresplanes 1936 hatte Miniſterpräſident Ge⸗ neralfeldmarſchall Göring noch mit einer Million Volksge⸗ noſſen zu rechnen, die als Keſerve in dem Ringen um deulſchlands wirkſchaftliche Selbſtbehauptung bereilſtand. Neſe Keſerve iſt heute voll eingeſetzl. Es ſind deshalb be. ſondere Maßnahmen notwendig, die die umgehende Durch⸗ führung vor allem der ſtaatspolitiſch vordringlichen Auf⸗ gaben ſicherſtellen ſollen. Der Beauft re“ für den Vier⸗ ſahresplan hat deshalb durch eine am 1. Juli 1938 in Kraft tretende Verordnung die geſetzlichen Grundlagen für eine allgemeine, zeitlich begrenzte Dienſtpflicht aller deutſchen Sktaatsangehörigen geſchafſen. Die„Verordnung zur Sicherſtellung des Kräftebedarfs für Aufgaben beſonderer ſtaatspolitiſcher Bedeutung“ vom 22. Juni wendet ſich an alle deutſchen ſtagtsangehörigen Männer und Frauen jeden Berufes, die arbeitsfähig ſind, und verpflichtet ſie, vorübergehend auf einem ihnen beſon⸗ ders zugewieſenen Arbeitsplatz im Rahmen eines ordentli⸗ chen Arbeitsvertrages Dienſte zu leiſten oder ſich einer be⸗ ſtimmten Ausbildung zu unterziehen. Der alte Arbeitsplatz und die bisher erworbenen Anrechte bleiben den Dienſt⸗ pflichtigen erhalten. Es wird dafür geſorgt, daß das den Dienſtpflichtigen gewährte Entgelt nicht geringer iſt als das aus dem alten Arbeitsverhältnis. Die Verordnung iſt von dem Präſidenten der Reichs⸗ anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung durchzuführen. Er erhält ſeine Weiſungen vom Beauftragten für den Vierjahresplan, der die Aufgaben beſtimmt, auf die die Verordnung anzun n iſt. Es wird ſich dabei nur um beſonders wichtige, ung ſchiebbare Vorhaben han⸗ deln. Die Zahl der Deutſchen, die zu der befriſteten Dienſt⸗ 1 herangezogen werden, wird deshalb nur be grenzt ein. Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Göring hat als Beauftragter für den Vierjahresplan bisher mit Dank er⸗ fahren, daß für die ihm vom Führer und Reichskanzler ge⸗ ſtellte Aufgabe das ganze deutſche Volk mit dem Herzen und der Tat miteintritt Er verläßt ſich darauf, daß das deutſche Volk ihm auch auf dem Wege, der die Ueberwindung des 2 27 Mangels an Arbeitskräften zum Ziele hat, folgen wird. Einſatz aller Kräſte Zu der„Verordnung zur Sicherſtellung des Kräftebe⸗ darfes für Aufgaben von beſonderer ſtaatspolitiſcher Be⸗ deutung“ erfährt das DNB noch folgendes: Bei der Macht⸗ übernahme im Januar 1933 fand die a e ee Regierung eine Maſſenarbeitsloſigkeit von ſieben Millionen Arbeitern und Angeſtellten vor. Ihnen ſtanden nur 12,3 Millionen beſchäftigte Arbeiter und 1 den gegenüber. Der ſofort einſetzende Kampf gegen die lrbeitsloſigkeit hat Millionen von Volksgenoſſen wieder Arbeit und Brot ge⸗ geben. Als der Führer und Reichskanzler auf dem Parteitag im Herbſt 1936 den neuen Vierjahresplan verkündete ſtan⸗ den als Reſerve noch eine Million Arbeitslose zur Verfü⸗ gung. Die Zahl der beſchäftigten Arbeiter und Angeſtellten war bereits auf 18,4 Millionen gewachſen. Es gibt keine Arbeitsreſerven mehr Ende Mai 1938 meldeten die Arbeitsämter nur noch eine drittel Million Arbeitsloſer. Ein großer Teil dieſer Arbeits⸗ loſen war infolge körperlicher Gebrechen, Alter uſw. nur noch beſchränkt einſatzfähig. Ein anderer großer Teil, dar⸗ unter viele Frauen, waren durch perſönliche Verhältniſſe an ihren Wohnſie gebunden und konnten nicht ohne große Härten ins Bedaärfsgebiet verpflanzt werden. Die Zahl der bolleinſatzfähigen und ausgleichsfähigen Arbeitsloſen betrug Ende Mai nur noch annähernd 37000, Dieſe Zahl ſetzt ſich zumeiſt aus Arbeitsloſen zuſammen, die zwiſchen zwei Ar⸗ beitsverhältniſſen tageweiſe arbeitslos ſind und deshalb als Reſerve für den Arbeitseinſatz nicht in Betracht kommen. Gleichzeitig war die Zahl der beſchäftigten Arbeiter und Angeſtellten, die im Januar 1933 nur 12,3 Millionen, im Herbſt 1936 bereits 18,4 Millionen betrug, auf rund 205 Millionen angewachſen. Die deutſche Wirtſchaft hatte alſo nicht nur 6,66 Millionen Arbeitslose aufgenommen, ſondern darüber hinaus noch mehr als zwei Millionen Volksgenoſ⸗ en als Arbeiter und Angeſtellte in ihre Betriebe eingeglie⸗ dert. Nach diefer großen Zusweitung der Erwerbstätigkeit umfaßt die weitere Bevölkerung Deutſchlands, namentlich der männliche Bevölkerungsſektor, keine Reſerven mehr. Eine weitere Erhöhung der Produktion hat alſo eie vernünftige Rationaliſierung der Betriebe, insbeſondere ein ſichtiges und zweckmäßiges Anſetzen der Arbeitskräfte in den Betrieben, das ſede Arbeitskraft zur vollen Auswer⸗ tung ihrer Fähigkeiten, Kenntniſſe und Erfahrungen kom⸗ men läßt. zur Voraus ung. 1 Dieſe Entwicklung iſt dank der Einwirkungen des Be auftragten für den Vierfahresplan im Fluß und 17 0 ommender Zeit mit erhöhtem Nachdruck durch die Be⸗ leiebsführer weitergeführt werden. Sie iſt aber nicht allein in der Lage, den empfindlichen Mangel an Arbeilskenſten züszugleichen Insbeſondere bietet ſie nicht die Möglichkeit, den großen Bedarf an Arbeitskräften für beſonders bedeut⸗ ame Aufgaben, deren Durchführung aus ſtaatspolitiſchen feen keinen Aufſchub duldet, ſchnell und ſicher zu be⸗ riedigen. Oer Geltungsbereich der Verordnung Um die rechtzeitige Fertigſtellung dieſer unaufſch ieb⸗ baren Aufgaben nicht zu verzögern, ſah ſich daher der Be⸗ auftragte für den Vierjahresplan gezwungen, die geſetz⸗ lichen Grundlagen für eine gemeinſame, zeitlich begrenzle Dienſtpflicht aller deutſchen Reichsangehörigen zu ſchaffen. Dies iſt durch die Verordnung zur Durchführung des Zter⸗ jahresplanes zur Sicherſtellung des Kräftebedarfes für Auf⸗ gaben von beſonderer ſtaatspolitiſcher Bedeutung vom 23 Juni 1938 geſchehen Der Geltungsbereich der Verordnung iſt ſehr weit ge⸗ zogen. Die Verordnung wendet ſich an alle deutſchen Reichs⸗ angehörigen, an Männer und Frauen, die arbeitsfähig ſind, nicht einſeitig an die Arbeiter und Angeſtellten. ſondern ebenſo an die Unternehmer, die ſelbſtändigen Erwerbsper⸗ ſonen, an die Beamten, an die Angehörigen ſonſtiger öffent⸗ licher Organiſationen die Rentner und die Berufsloſen. Daß aus dieſem Kreiſe der deutſchen Reichsangehöri⸗ gen praktiſch nur ein begrenzter Teil der einzelnen Grup⸗ pen von der Verordnung betroffen werden wird, bedarf keiner Ausführung Gerade deshalb hat der Beauftragte für den Vierjahresplan davon abgeſehen, den Kreis der Dienſt⸗ pflichtigen genauer abzugrenzen. Er hat weder eine durch die Schulpflicht bedingke untere, noch eine durch das Alter bedingte obere Altersgrenze gezogen; er hat auch keine Aus⸗ nahmen für Mütter und ſonſtige Perſonengruppen feſtge⸗ legt Dieſe Grenzen und Ausnahmen ſind Selbſtverſtändlich⸗ keiten Bei den Zuweiſungen wird ſichergeſtellt werden, daß bei der neuen Beſchäftigung kein geringeres Arbeitsentgelt gezahlt wird als bei der alten, vorübergehend aufgegebe⸗ nen Tätigkeit. Auch ſonſt greifen bei dem neuen Dienſtver⸗ hältnis alle üblichen Vorſchriften eines regelmäßigen Be⸗ ſchäftigtenverhältniſſes, insbeſondere alle Beſtimmungen der Sozialverſicherung Platz. Recht auf den alten Arbeitsplatz Die Verpflichtung wird in jedem Falle für eine be⸗ grenzte Zeit ausgeſprochen. Infolgedeſſen konnte die Ver⸗ ordnung beſtimmen, daß die Dienſt⸗ oder Ausbildungs⸗ verpflichteten. die bei ihrer Einberufung als Arbeiter, An⸗ geſtellte oder Beamte in einem Beſchäftigungsverhältnis ſtehen, von ihrem bisherigen Unternehmer oder ihrer Dienſtbehörde für die Dauer der Verpflichtung zu beurkau⸗ ben ſind Das Arbeits⸗ oder Dienſtperhältnis bleibt alſo weiter beſtehen. Es iſt ausdrücklich beſtimmt, daß während der Beurlaubung das bisherige Beſchäftigungsverhältnis nicht gekündigt werden darf. Den Dienſtpflichtigen wird alſo ein Recht auf die Rückkehr der Arbeitskräfte an die alte Arbeitsſtätte gegeben. Der Dienſtverpflichtete hat wäh⸗ rend der Dauer der Beurlaubung keinen Anſpruch auf Ge⸗ 1 Lohn oder ſonſtige Bezüge aus ſeinem bisherigen Be⸗ chäftigungsverhältnis, da er ſein Arbeitseinkommen aus ſeiner neuen Arbeit erzielt. Im übrigen gilt die Zeit der er⸗ füllten Dienſtverpflichtung als Beſchaͤftigungszeit in der bls⸗ herigen Arbeitsſtelle. i die neue Verordnung vom 22. Juni 1938 wird am 1. Juli 1938 in Kraft treten. Die politiſche Grundordnung Partei, Armee und Staatsapparat Innsbruck, 23. Juni. Die dritte Verwaltungsakademie der Oſtmark, die Zweiganſtalt Innsbruck, wurde durch den Leiter des Reichsverbandes deutſcher Verwaltungsakade⸗ mien, Reichsminiſter Dr. Lammers, feierlich ihrer Beſtim⸗ mung übergeben. Nach Anſprachen von Gauleiter Hofer und Reichsſtatthalter Seyß⸗Inquart unterſtrich Reichsmini⸗ ſter und Chef der Reichskanzlei Dr. Lammers die Bedeu⸗ tung des neuen Gründungsaktes. Die neue Verwaltangs⸗ akademie habe die Aufgabe, ein fachlich und weltanſchaulich gleichermaßen gerüſtetes und dam Führer treu ergebenes Beamtentum heranzubilden. N Darauf eröffnete Reichsminiſter Dr. Lammers die Reihe der Fachvorträge mit einem Vortrag über das Thema „Partei und Staat“. Die NSDAP ſei das wichtigſte Ele⸗ ment der neuen politiſchen Grundordnung des deutſchen Volkes geworden. Der Staat und die ſtaatliche Ordnung eien nichts anderes als die Rüſtung, die Organiſation des Organismus Volk, das aus den durch Blut, Boden, Sprache und Sitte zu einer Einheit verbundenen Menſchen beſtehe. Die Partei demgegenüber ſei ein organiſcher Beſtandteil, nämlich Kopf, Herz und Willensorgan des Geſamtlebe⸗ weſens Volk. Der Partei ſei als vordringlichſte Aufgabe das Erziehungswerk an dem einzelnen Menſchen erwach⸗ ſen, um den Geſamtorganismus Volk nach den Grundſäßzen nationalſozialiſtiſcher Weltanſchauung zu ordnen. Dieſes gewaltige Erziehung-werk müſſe Aufgabe der Partei nicht des Staates ſein. N Aus der nationalſozialiſtiſchen Staatsauffaſſung, die ein Eigenweſen Staat neben dem Organismus Volk nicht kenne, ergebe ſich zwingend, daß die Partei kein Organ des Staates ſein könne Demgegenüber ſeien auch die Partei⸗ dienſtſtellen den Behörden des Staatsapparates nicht un⸗ terſtellt. Die Partei gehe vielmehr völlig neben dem Staatsapparat und finde als wichtigſtes Grundelement in der Lebensordnung des deutſchen Volkes zuſammen mit dieſem und neben Armee und Staatsapparat ihre höhere Einheit im Reich. Die Einheitlichkeit der Staatsführung und rung ſei in erſter Linie dadurch gewährleiſtet, daß Adolf Hitler in einer Perſon Staatsoberhaupt, Regierungschef und Parteichef ſei. Hiervon abgeſehen ſei die Einheitlichkeit in der Arbeit der ſtaatlichen und Parteidienſtſtellen durch ein weitverzweigtes Syſtem von Perſonalunion geſichert. Zum Schluß verwies Fr. Lammers auf die Schlußrede Adolf Hitlers auf dem Parteikongreß 1935, in der dieſer die Aufgabengebiete von Partei und Staat abgegrenzt habe. Parteifüh⸗ ——— Nr. 145 Technik im Dienſt der Volfsführung Die erſten Reichslautſprecherſäulen in Betrieb Mit einem feſtlichen Empfang im Komter des lauer Kathauſes durch den Oberbürgermeiſter der ſchleſi⸗ ſchen Landeshauptſtadt, Dr. Fridrichs, erfolgte die Inbe⸗ kriebnahme der in Breslau errichteten Muſteranlage des Keichslautſprecherfäulennetzes. Nach einer muſikaliſchen Einleitung des Empfanges durch den Gaumuſikzug der NSDAP erklärte Oberbürger⸗ meiſter Dr. Fridrichs Breslau werde die erſte Gelegenheit für einen praktiſchen Großeinſatz bei dem bevorſtehenden Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt haben. Staatsſekretär Hanke verſicherte in einer Rede, die Anlage der ſtationären Lautſprecher ſei nicht am grünen Tiſch ausgedacht worden, ſondern ſie habe ſich folgerichtig aus der politiſchen und propagandiſtiſchen Arbeit entwik⸗ kelt. Sie ſei Ausdruck einer demokratiſchen Volksführung im beſten Sinne, bei der die ſtändige direkte Verbindung zwiſchen Gefolgſchaft und Führung, zwiſchen Volk und Re⸗ gierung, zu einem der Hauptelemente volklichen und ſtaat⸗ lichen Lebens gehörte. An der Front des Reichstagsgebäudes habe wohl mit großen Buchſtaben die Deviſe geſtanden:„Dem deutſchen Volke“. Das aber, was ſich in dieſem dem deutſchen Volk zugedachten Haus abſpielte, was geſprochen wurde, wagte man nicht der breiten Maſſe durch Rundfunkübertragungen zugänglich zu machen. Das bloße Vorhandenſein von tech⸗ niſchen Mitteln genüge nicht, um daraus für Regierung und Volksführung die entſprechenden Konſequenzen zu ziehen. Es müßten volksverbundene, moderne, die Technik verſtehende und beherrſchende Männer die Führung des Volkes übernehmen, um die Harmonie zwiſchen techniſchem Fortſchritt und moderner politiſcher Volksführung herzu⸗ ſtellen. Die Nationalſozialiſten hätten ſich der techniſchen Möglichkeiten nicht nur bedient, ſie hätten in vielen Fällen die Technik vor neue Aufgaben geſtellt und ihr Aufträge für neue Konſtruktionen und Fingerzeige für praktiſche techniſche Löſungen gegeben. Die Lautſprecherſäulen ſeien in monatelangen Verſuchen unter der Leitung von Reichsminiſter Dr. Goebbels ent⸗ wickelt und ausgeprobt worden. In unzähligen Beſprechun⸗ gen aller Beteiligten ſei ein Lautſprecherſäulentyp geſchaf⸗ fen worden, der nicht nur techniſch, ſondern auch in ſeiner äußeren Form als vollkommen bezeichnet werden kann. Unter Leitung des Generalbauinſpektors Profeſſor Speer wurde in einem Preisausſchreiben die äußere Geſtalt der Säule gefunden und feſtgelegt. Die neuen Lautſprecher⸗ ſäulen ſeien als ſtationäre Anlagen die Fortentwicklung der transportablen Syſteme. Alles Improviſierte fehlt ihnen. Es könne bei ihrem Gebrauch keine Haſt geben. Mit einem Hebeldruck ſeien ſie in Betrieb zu ſetzen. Sie ſchaff⸗ ten aus den Plätzen und Straßen der Milltonenſtädte mit ihren ungeheuren Raumausmaßen das politiſche Forum mit all ſeinen Möglichkeiten lebendiger Volksführung. Die neuen Reichslautſprecherſäulen ſollten die Möglichkeit ge⸗ ben, in allen Städten des Reiches und ſpäter auch in den Dörfern ohne Vorbereitung und ohne ſchwierige plötzlich notwendig werdende Inſtallationsarbeiten das ganze Volk an dem politiſchen Geſchehen teilhaben zu laſſen, große Ge⸗ meinſchaftsempfänge auch für die durchzuführen, die noch nicht im Beſitz eines eigenen Rundfunkgerätes ſeien, bei roßen Kundgebungen und Aufmärſchen die Maſſen zu in⸗ 1 und zu dirigieren und bei Heine W bit„ irekte Bres- wie Luftſchutzübungen und ähnlichem eine und ſchnelle Befehlsausgabe zu gewährleiſten. Wenn die Lautſprecherſäulen ſo auch als Nachrichten⸗ mittel verwendbar ſeien und auch dafür eingeſetzt werden lollten— in erſter Linie jedoch ſeien ſie eine der unmittel⸗ baren Ausdrucksformen eines politiſchen Syſtems der direb⸗ ten Verbindung zwiſchen Führung und Gefolgſchaft. Sie ſind ein politiſches Werkzeug in der Hand der Propagan⸗ diſten der Bewegung und des Staates. 6600 ſolcher Säu⸗ len ſeien für das ganze Reich vorgeſehen und ſollen in kürzeſter Zeit aufgeſtellt werden. In den ländlichen Gegenden, deren Bevölkerungsdichte die Anlage von Reichslautſprecherſäulen nicht rechtfertige, werde ein Ausbau des Gemeinderundfunks erfolgen, der dann mit dem Reichslautſprecher⸗Säulennetz verbunden werden kann. „Ich betrachte es als ehrenvolle Aufgabe“ ſo ſchloß der Redner,„die erſte Reichslautſprecher⸗Säulenanlage in Be⸗ trieb zu nehmen und als erſten praktiſchen Einſatz Ihnen, Herr Reichsminiſter Dr. Goebbels, über das Mikrophon die Inbetriebnahme der Muſteranlage der Reichslaut⸗ ſprecherſäulen in Breslau melden zu dürfen. Dieſe Säulen ſinb in Bereitſchaft, die Worte, die Sie fetzt an uns rich⸗ ten werden und mit denen Sie die Reichslautſprechecfäu⸗ len in Ihre Obhut übernehmen, auf alle Straßen und Plätze Breslaus zu übertragen.“ i Reichsminjſter Dr. Goebbels führte hierauf aus: „Herr Staatsſekretär! Ich danke Ihnen für die Mel⸗ dung der Inbetriebnahme der erſten hundert Reichslautſpre⸗ cherſäulen in der ſchleſiſchen Gauhauptſtadt Breslau. Es iſt mir eine Freude, auf dieſem Wege als erſter die Breslauer Bevölkerung und ihren Oberbürgermeiſter begrüßen zu kön⸗ nen. Ich hoffe, daß dieſe Verſuchs⸗ und Muſteranlage ſich beſtens bewähren wird. Möge ſie wirkſames und jederzeit einſatzbereites Mittel für die propagandiſtiſche Arbeit von Bewegung und Staat ſein. In dieſem Sinne übernehme ich die erſte Reichslautſprecherſäulenanlage in meine Obhut.“ Anſchließend ſprach der Reichsſportführer von Tſcham⸗ mer 110 Oſten Reichsminiſter Dr. Goebbels für die Ein⸗ richtung des erſten Reichslautſprecherſäulennetzes in der Stadt des Turn⸗ und Sportfeſtes den Dank aus. . 5 9 1 1 9 56 1 ö Beſprechungen bei Hodza Die ſudetendeutſchen Vertreter erläutern die Forderungen der SD. Prag, 23. Juni. Das tſchechoſlowakiſche Preßbüro teilt mit:„Donners⸗ tag vormittag fand unter dem Vorſitz des Miniſterpräfiden⸗ ten Dr. Hodza die informative Beſprechung des politiſchen Miniſterausſchuſſes mit den bevollmächtigten Unterhänd⸗ lern der Sudetendeutſchen Partei ſtatt. An der Konferenz, die im Miniſterrats⸗Präſidium ſtattfand, nahmen der Stell⸗ vertreter des Vorſitzenden der Regierung, Eiſenbahnminiſter Bechyne, Innenminiſter Dr. Cerny, der Miniſter für das Schulweſen Dr. Franke, Unifizierungsminiſter Sramek, Handelsminiſter Mleoch und der Miniſter für öffentliches Geſundheitsweſen F. Jezek und für die Sudetendeutſche Partei die Abgeordneten Kundt, Dr. Noſche, Dr. Peters, ferner Dr. Sebekowſky und Dr. Schickedanz teil. Die Vertreter der Sudetendeutſchen Partei informier⸗ ten die politiſchen Miniſter über ihre Anſichten betreffs Lö— ſung der Neuregelung der Nationalitätenverhältniſſe und gaben ihnen ausführliche Erörterungen zu den Forderun— gen, die von der Sudetendeutſchen Partei der Regierung vorgelegt wurden. Die Ausſprache, die um 10.30 Uhr er⸗ ofnet wurde, wurde nach Mittag unterbrochen. Ihre Fort⸗ ſetzung wurde auf 17 Uhr feſtgeſetzt, zu welcher Zeit alle Teilnehmer der Beratung wieder im Miniſterrats⸗Präſi⸗ dium zuſammentreten.“ „Die am 21. Mai getroffenen militäriſchen Abſperrmaß⸗ nahmen im Rieſengebirge wurden aufgehoben, und das weſt⸗ ache Rieſengebirge iſt nuͤnmehr endlich wieder zugänglich. Die e aatsſtraße Neuwelt— Jakobsthal dagegen iſt fuͤr Fahr⸗ ge noch geſperrt. Auch im Iſergebirge werden die Ab⸗ ſperrungen aufgehoben. Man wird lange Zeit brauchen, um den durch dieſe Maßnahmen entſtandenen wirtſchaftlichen Schaden nur halbwegs aufzuholen. auf das higungsgeſetz die Durchführung der 5 2 7 S 7 Jagd ſom des Jagdhütens in elf Gemein⸗ den de werden heute verkündet! Befolge ſie zum Schutze von Geſundheit und Leben! Einſpruch gegen Wahlſchiebungen Bei den Behörden in Prag wurde ein von 120 Wäh⸗ lern unterſchriebener Einſpruch gegen die Durchführung der Preßburger Gemeindewahlen überreicht. Unter den 120 Einſprüchen der 120 Mitglieder der Karpathendeutſchen Partei befinden ſich auch die der 8 neugewählten magya⸗ riſchen Gemeindevertreter Preßburgs. Der Einſpruch be⸗ zieht ſich auf die ſchon bekannten unrechtmäßigen Ausga⸗ ben von Wahlausweiſen an Perſonen, die bereit waren, mittels dieſer unrechtmäßigen Wahlausweiſe ihre Stimme auf die Liſte der tſchechoſlowakiſchen Einheitspartei abzu⸗ geben. Der Einſpruch iſt mit genauen Daten belegt, und es wäre anzunehmen, daß die Behörden nicht nur dieſem Ein⸗ ſpruch ſtattgeben, ſondern darüber hinaus eine wirklich ſach⸗ liche Unterſuchung durchführen und die Schuldigen beſtrafen. Daß es bei der Preßburger Gemeindewahl nicht mit rech⸗ ten Dingen zugegangen iſt, beweiſt u. a. die amtliche Er⸗ klärung, nach der eine ſtrenge Unterſuchung im Gange ſein ſoll. Ablehnung einer Zumutung Auf die Einwände, die vom Parlamentariſchen Klub der Sudetendeutſchen Partei in einem Brief an den Gou⸗ verneur der Tſchechiſchen Nationalbank, Dr. Engliſch, we⸗ gen der von dieſem vorgeſchlagenen„Jubiläumsſpende“ zur Bezahlung der iſchechiſchen Mobiliſierung erhoben wurden, hat Dr. Engliſch in einem längeren Schreiben geantwortet. Darin unterſtrich er zwar die volle Freiwilligkeit der Bei⸗ tragsleiſtung, verſucht aber die deutſchen Einwände nach Möglichkeit zu entkräften. Auf Grund dieſes in der Preſſe veröffentlichten Ant⸗ wortſchreibens brachte der Parlamentariſche Klub der Su⸗ detendeutſchen Partei in einem zweiten Brief an den Gou⸗ verneur der Nationalbank noch einmal ſeine endgültige ab⸗ lehnende Stellungnahme zum Ausdruck. In beißt es u a.: dem Brief Scheel Und ſie war gern damit einverſtanden, mit ihm ein wenig zuſammen zu ſein, denn ſie hatte es dieſem vriginellen hübſchen jungen Manne aus USA. ver⸗ ſprochen. Sie fuhren erſt nach den Vaterlandbetrieben, die Sutter noch nicht kannte und gebührend beſtaunte. Beſonders das Gewitter am Rhein imponierte ihm ge⸗ waltig, das punkt 12 Uhr vorgeführt wurde. Und dann ſuchten ſie noch eine kleine Bar auf und hockten vergnügt auf den hohen Stühlen. Daniel Sutter hatte nie mit Schauſpielerinnen in ſeinem Leben etwas zu tun gehabt. Und ſeine Meinung von ihnen war nicht gut geweſen, aber die mußte er gründlich revidieren. Schon Miß Kayner hatte das bewirkt, und Miß Kaiſer tat es im verſtärkten Maße. Nein, die beiden hatten gewiß nichts laſterhaftes an ſich und gingen darauf aus, ahnungsloſe Männer zu verführen. Sie waren einfache Menſchen, deren Exiſtenz⸗ kampf nicht leicht war und wer von ihnen nicht wußte, daß ſie abends im Rampenlicht auf der Bühne ſtanden, der taxierte ſie ganz anders ein. „Aber Kind,“ ſagte ſie, als Liddy in ihren Armen lag, wie kam das nur ſo ſchnell? Du haſt mich ja über⸗ raſcht! Nein, ſo... ſo toll überraſcht!“ „Ach, Mama... das Glück kommt plötzlich! Als ich meinen Billy kennenlernte, da gefiel er mir gleich. Er war ſo lieb und gut, ſo ganz anders als die anderen Männer! Und. eigentlich. du weißt es ja eigentlich ſollte ich ihm zur Mabel verhelfen! Aber nun mag er ſie nicht, weil ſie einem anderen gut iſt und... mich hat er lieb! Aber.. nach Amerika muß ich mit ihm!“ 8 Se „Wer in den Grenzgebieten Zeuge der Ereigniſſe ſeit 21. Mai d. J. ſein konnte, wird nicht zweifeln, daß die Ko⸗ 247 K beinhaltet die jedes objektive wirtſchaftliche Maß von vorn⸗ herein außer acht läßt. Unſeren bisherigen Standpunkt kön⸗ nen wir nicht aufgeben und bitten Sie, unſere Ausführungen zur Kenntnis zu nehmen.“ Trauer am engliſchen Hof Die Mutter der Königin geſtorben. London, 23. Juni. Die Mutter der engliſchen Königin, die Counteß of Strathmore, iſt am Donnerstag morgen um 2 Uhr im Alter von 76 Jahren in London an einem Herzleiden geſtorben. Um die nach dem Tode der Mutter der engliſchen Kö⸗ nigin, Counteß of Strathmore, mit Rückſicht auf den ge⸗ planten Staatsbeſuch des engliſchen Königspaares in Frankreich entſtandene Lage zu beſprechen, empfing König Georg VI. Außenminiſter Halifax und den Großkämmerer Lord Cromer, Eine amtliche Entſcheidung iſt noch nicht ge⸗ troffen. Doch verlautet aus zuverläſſiger Quelle, daß der geplante Staatsbeſuch nicht völlig abgeſagt werden ſoll. Vielmehr ſeien zwei Möglichkeiten ins Auge gefaßt worden. Die eine ſei die, daß der König allein zum Staatsbeſuch nach Frankreich gehe oder— und das ſei die andere Mög⸗ lichkeit— daß Königinmutter Mary den König dorthin be⸗ gleite. Unwahrſcheinlich ſei es jedoch, daß Königin Eliſa⸗ beth, wie urſprünglich vor dem Tode ihrer Mutter beab⸗ ſichtigt war, an dem Staatsbeſuch teilnehmen werde. Die Nationalen in Onda Neue Geländegewinne in Caſtellon. Salamanca, 23. Juni. Der Heeresbericht meldet, daß die Nationalen bei ihrem weiteren Vormarſch an der Caſtellon⸗ front wichtige Bergſtellungen eingenommen und die Orte Ribeſalbes und Onda, einen wichtigen Knotenpunkt, beſetzt haben. Trotz hartnäckigen Widerſtandes des Feindes dran⸗ gen ſie ſogar noch über dieſe Linie hinaus vor. An der Teruelfront beſetzten die nationalen Truppen die gegneri⸗ ſchen Stellungen am rechten Ufer des Valbonafluſſes. Die Eroberung von Onda ſtellt einen großen Fortſchritt für die Nationalen dar; ſie ſind nunmehr nur noch 24 km von der für die Bolſchewiſten außerordentlich wichtigen Straßen⸗ und Eiſenbahnverbindung zwiſchen Teruel und Sagunt ent⸗ 2 Vor ihnen liegt allerdings noch das Eſpadangebirge, s von den Roten mit allen Mitteln verteidigt wird.— Die in der Küſtenniederung vordringenden nationalen Ab⸗ teilungen nähern ſich Nules, dem letzten wichtigen Ort in der Provinz Caſtellon vor Sagunt. Durch das ſchnelle Vor⸗ 0 der Nationalen ſind die Stellungen ſüdlich von llareal in Gefahr geraten, abgeſchnitten zu werden. Jeruſalem, 23. Juni. Meldungen aus Beirut zufolge ſoll die internationale Sandſchak⸗Kommiſſion ihren Rück⸗ tritt erklärt haben, weil ſie die Vorgänge im Sandſchak nicht länger mit ihrem Namen decken wolle. Eine Beſtätigung dieſer Meldungen aus dem Sandſchak und aus Damaskus liegt noch nicht vor. Polizei gegen Alauiten— 3 Tote In dem Ort Soneidiye im Sandſchak kam es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen Alauiten und Polizei. Als die Gen⸗ darmen den Verſuch machten, einen geflüchteten Häftling in dem Ort zu verhaften, ſetzte ſich die Bevölkerung zur Wehr. Die Alauiten überſchütteten die Poliziſten mit einem Steinhagel und verletzten ſie.* „Oh, keine Gedanken machen! Jedes Jahr kommen wir auf ein paar Monate herüber! Jedes Jahr!“ „Jedes Jahr... aber das koſtet doch ſoviel Geld!“ „Money iſt da!“ lachte Billh glücklich wie ein Kind. Ich bin kein Dollarmillionär, aber 50 000 Dollar habe ich jedes Jahr gut und gern zu verzehren! Und Papa Kayner muß, ſobald es geht, verreiſen! Nach Davos! Ganz geſund muß er werden! Und aus der ſchrecklichen Wohnung müſſen Sie heraus! Ich kaufe Ihnen ein kleines hübſches Häuschen mit einem Garten, wo es Ihnen ſoosd gefallen wird!“ Frau Kayner war überwältigt. Sie war dem Schick⸗ ſal ſo dankbar, daß es endlich einmal gut mit ihnen allen meinte, daß die drückenden Sorgen verſchwanden. „Oh, ich werde Ihnen auszahlen laſſen jeden Monat Dollars, daß Sie können recht ohne Sorgen leben! Weil ich doch die Liddy habe!“ Und dabei ſah er ſie herzlich an, das große, gute Kind. In der Familie Kayner aber gab es wenige Minuten ſpäter die große Senſation. Sogar dem Kranken wurde ſie mitgeteilt und Frau Kayner ſchilderte ihm mit Tränen in den Augen, wie ſich jetzt alles zum Beſten wende. Und daß die Liddy ſo ſehr glücklich ſei. * Daniel Sutter aber wartete am Bühnenausgang mit einer Taxe auf Liddy Kayner. Sein Zerz, das noch nicht zum alten Eiſen ge⸗ hörte, ſchlug ſchneller. Da kam ſie.. Mit wiegendem Schritt trat ſie auf das Auto zu. Sutter ſtutzte. Das war doch... nicht Liddy Kayner. „Sie haben mir die Blumen geſchickt!“ hörte er eine klangvolle Frauenſtimme und ſah in ein ſympathiſches Geſicht.„Herzlichen Dank!“ Sutter ſtotterte.„Verzeihung. ich Fräulein Kayner.“ ich dachte Flugzeugunglück in Prag Drei Militär apparate abgeſtürzl. Prag, 24. Juni. Donnerstag nachmittag kreiſten mehrere Militärflug⸗ euge über Prag. Plötzlich ſtürzten drei Maſchinen ab. Ein Flugzeug fiel in den Garten der Villa, die Staatspräſident Dr. Beneſch, als er noch Außenminiſter war, bewohnte. Die Maſchine verbrannte, der Pilot fand in den Flammen den Tod. Zwei weitere Maſchinen ſtürzten in unmittelbarer Nähe der Villa nieder und wurden vollſtändig zertrümmert Einer der Piloten konnte ſich noch aus 100 Meter Höhe durch Abſprung mit dem Fallſchirm retten. Der Pilot der dritten Maſchine verſuchte ſich ebenfalls durch Abſprung zu retten, aber der Fallſchirm öffnete ſich nicht. Der Flieger blieb mit zerſchmetterten Gliedern tot liegen. Es handelte ſich um Jagdflugzeuge der tſchechoſlowaki⸗ ſchen Wehrmacht, die nur je einen Mann Beſatzung an Bord hatten. Das Unglück erregt in der Stadt großes Auf⸗ ſehen. Flugzeug in der Luft explodiert Sieben Tote, darunter fünf Skabsoffiziere Baris, 23. Juni. In der Nähe von Tours ſtürzle nachts ein franzöſiſches Militärflugzeug ab. Außer dem Pi⸗ loten befanden ſich fünf Offiziere des Generalſtabs des Luft⸗ fahrtminiſteriums ſowie ein Funker an Bord, die ſämtlich ums Leben kamen. Zu dem Unglück werden folgende nähere Einzelheiten bekannt: Der Abſturz ereignete ſich gegen 2 Uhr früh zwi⸗ ſchen den Gemeinden Langennerrie und Beaumont⸗la⸗ Ronce(etwa 30 km nördlich von Tours). Das zweimotorige Militärflugzeug war in Villacoublay(bei Paris) geſtartet und in Tours zur Brennſtoffergänzung gelandet. Auf dem Weiterflug ſtürzte dann die Maſchine aus bisher nicht ge⸗ klärten Gründen über einem Torfmoor ab und explodierte. Sie wurde geführt von dem ſtändigen Piloten des Luft⸗ fahrtminiſteriums, Leutnant Reynaud. Die in der Nähe der Unglücksſtelle wohnenden Bauern wurden durch den Knall der Exploſion aus dem Schlaf ge⸗ ſchreckt und alarmierten die Gendarmerie von Beaumont⸗ la⸗Ronce. Bisher konnten vier verkohlte Leichname gebor⸗ gen werden, während drei der Inſaſſen vermißt werden. Nach den Ausſagen einiger Bauern dürfte das Flugzeug in der Luft explodiert ſein Für dieſe Annahme ſpricht auch die Feſtſtellung, daß die Flieger ihre Fallſchirme zur Hälfte entfaltet hatten; augenſcheinlich konnten ſie aber wegen der geringen Flughöhe vom Fallſchirm keinen Gebrauch ma⸗ chen. Um 4 Uhr früh war von dem Flugzeug nur ein rau⸗ chender Trümmerhaufen übrig. Der Luftfahrtminiſter Guy la Chambre hat ſich in Be⸗ gleitung ſeines Kabinettschefs General Boucat im Flug⸗ zeug von Villacoublay aus an die Unglücksſtelle begeben. Kurzmeldungen Verhütung der Verkehrsunfälle Dr. Goebbels ſpricht am Freitag über alle Sender. Berlin, 23. Juni. De Woche vom 24. bis zum 30. Juni wird im Zeichen einer großzügigen Aktion zur Verhütung der Verkehrs⸗ unfälle ſtehen. Am Abend des 24. Juni wird in der Zeit von 19 Uhr bis 19,15 Uhr Keichsminiſter Dr. Goebbels zum Problem der Verkehrsunfälle über alle deulſchen Sender ſprechen. 5 Todesſtrafe für Autoräuber Berlin, 24. Juni. Im Reichsgeſetzblatt iſt ein Geſetz ge⸗ gen Straßenraub mittels Autofallen vom 22. Juni 1938 verkündet worden Nach dieſem Geſetz wird mit rückwir⸗ kender Kraft mit dem Tode beſtraft, wer in räuberl⸗ ſchen Abſicht eine Autofalle ſtellt. Die neue Strafvorſchrift iſt aus dem Entwurf eines Deutſchen Strafgeſetzbuches, der dem Reichskabinett ſeit einiger Zeit zur Verabſchiedung vor⸗ liegt, entnommen und vorweg in Kraft geſetzt worden, um deutlich zum Ausdruck zu bringen, daß das Dritte Reich ge⸗ gen Autobanditen vom Schlage der Brüder Götze mit der 1 nollen Schärfe des Geſetzes einzuſchreiten gewillt iſt. München. Die Arbeitstagung der Delegation der Con⸗ federazione Fafciſta degli Induſtriali und der Reichsgruppe Induſtrie begann mit einer Sitzung im Hotel„Vier Jah⸗ reszeiten“, „Ach ſo? Die Blumen waren nicht für mich be⸗ ſtimmt, ſondern für Fräulein Kayner! Das tut mir aber leid! Das muß ein Verſehen des Portiers ſein! Fräulein Kayner hat heute garnicht geſpielt. Ein Krankheitsfall in der Familie..“ Sutter machte ein Geſicht, als habe er Zahnſchmerzen. Eine Wut auf Billy ſtieg in ihm empor, er hätte am liebſten... aber nein, alle Wut ſchmolz wie Schnee in der Sonne, denn das Mädel war wirklich ganz reizend. Und ſo raffte er alle Galanterie, deren er noch fähig war, zuſammen und ſagte liebenswürdig:„Oh, das tut nichts, Miß Kaiſer! Ich würde mich ſehr freuen, wenn Sie mir das Vergnügen Ihrer Geſellſchaft eine Stunde ſchenken würden!“ „Ich habe Sie nicht verſtanden! Aber bedienen wir uns doch Ihrer Mutterſprache, die ich beſſer beherrſche, wie Sie die deutſche!“ Sutter war überraſcht. Hochachtung ergriff ihn. Und es war ihm ein Vergnügen, mit ihr endlich zu plau⸗ dern. Sie beherrſchte die Sprache wirklich ausgezeichnet,. Liddy hatte Beſuch! Spät am Abend Herrenbeſuchl Frau Kayner konnte ſich nicht entſinnen, daß es je im Leben der Tochter einmal vorgekommen wäre. Und... was ſie noch nie im Leben getan hatte das tat ſie jetzt. Sie lugte durch das Schlüſſelloch und wollte ihren Augen nicht trauen, denn ſie ſah.. daß eben ein unbekannter junger Mann die Liddy küßte. 5 25 Liddy? Die Herrenbekanntſchaften kaum gekannt atte? Entrüſtung packte ſie und ſie riß die Türe auf, aber die beiden Uebeltäter fuhren nicht ſchuldbewußt auseinander, ſondern ſehen die Mutter lachend an. „Wir haben uns verlobt, Mutter!“ rief Liddy glück⸗ lich.„Darf ich dir meinen zukünftigen Gatten, Herrn Billy Sutter aus Philadelphia vorſtellen?“ Frau Kayner war der Ueberraſchung nicht gewachſen, ſie ſank auf einen Stuhl und dann brach ſie in Tränen aus Hund dann war ſie ſehr glücklich. — im Flur zuſammenſank. Die 28jährige Tochter, Streitigkeiten mit ſeiner früheren Braut und wegen Geldangelegenheiten. Als er nun durch 5 des Verlöbniſſes ſeine Hoffnung auf eine Beſſerung 15 5 ine e Verhältniſſe durch Einheirat in das Geſchäf Badiſche Chronik Deutſcher Gtudententag 1938 Namensverleihung an die neuen Kameradſchaften. Heidelberg, 23. Juni. Der zweite Ta 0 Studententages begann mit 1 e t mal im Hof der neuen Univerſität, die mit der Namens⸗ t bung an rund 80 neue Kameradſchaften verbunden war. Wenig ſpäter wurde die Arbeitsta ung des S. tages eröffnet. Ehrengäſte, Vertreter ede de tenſchaften und die Abordnungen des Studentenbundes hat⸗ ten ſich in der würdig ausgeſtalteten Stadthalle eingefun⸗ den. Beſonders beifällig wurde die Anweſenheit von Ab⸗ ordnungen der Grenzlandſtudentenſchaft und derjenigen aus dem außerdeutſchen Südoſten aufgenommen. 5 Stabsführer Horn teilte im Rechen aftsberi mit, die Zahl der Kameradſchaften 0 Bets 1575 Ihnen gehörten 18 356 junge Kameraden an. Der Erzie⸗ hungsarbeit dieſer Kameradſchaft ſtünden insgeſamt 279 Räume zur Verfügung. Die ſyſtematiſche Erziehung des 1 im Lager ſpiele eine entſcheide ꝛde olle. Im„Haus der Kunſt“ und im Kur ofälziſchen Muſer wurde abends die internationale Austen dn Oſten“ durch Gauſtudentenführer Rother⸗Königsberg feier⸗ lich eröffnet.— Am Mittwoch abend empfing der Reichs⸗ ſtudentenführer im Europäiſchen Hof die Abordnungen der ausländiſchen Studentenverbände. Ein Fackelzug ließ den zweiten Tag ausklingen. 5 Namensverleihung an die neuen Kameradſchaften. Heidelberg. Der zweite Tag des Deutſchen Studen⸗ tentages begann morgens mit einer Totenehrung am Mahn⸗ mal im Hof der Neuen Univerſität, an der wieder eine große Anzahl in⸗ und ausländiſcher Gäſte teilnahm und die mit der Namensverleihung an rund 80 neue Kameradſchaften verbun⸗ den war. Nachdem Reichsſtudentenführer Dr. Scheel am Mahnmal einen Kranz niedergelegt hatte, ſprach er über Sinn und Verpflichtung der Namensgebung, für die ein Mahnmal der würdigſte Ort ſei. Die Namen deutſcher Kampfſtätten, deutſcher Männer des Geiſtes und des Schwertes, oder die Namen der Orte, an denen die Kameradſchaften zum Fabrik⸗ oder Landdienſt eingeſetzt wurden, ſollen Verpflichtung für die Zukunft ſein, aus gleichem ſelbſtloſem Opfergeiſt und Heroismus zu handeln. Der würdigen, von Fahnenein⸗ und zausmarſch, Spruch und Lied umrahmten Feier wohnten auch die am Vorabend eingetroffenen italieniſchen Abordnungen bei. UI Heidelberg.(Die Amtsunterſchlagungen in Walldorf.) Nach viertägiger Verhandlung wurde das Arteil gegen den früheren Stadtrechner Albert Riemenberger in Walldorf verkündet. Die Verhandlung hatte ſich infolge des erheblichen Leugnens des Angeklagten länger hingezogen, als urſprünglich geplant war. Bis zum Schluß ſtritt er die Amtsunterſchlagungen ab, obwohl ihm durch die Zeugen⸗ ausſagen ſowie durch die Sachverſtändigengutachten ſeine Taten nachgewieſen werden konnten. Der Angeklagte wird wegen mehrfacher ſchwerer Amtsunterſchlagung, mehrfacher Untreue und Arkundenunterdrückung im Amt zu einer Ge⸗ ſamtzuchthausſtraſe von einem Jahr neun Monaten und 2000 Mark und 50 Mark Geldſtrafe verurteilt. Die Geld⸗ ſtrafen gelten als durch die erlittene Unterſuchungshaft ver⸗ büßt. Auf die Freiheitsſtrafe wird dem Angeklagten außer⸗ dem ein Jahr der Anterſuchungshaft angerechnet. Da der Angeklagte ſeine Taten aus ehrloſer Geſinnung begangen hatte, wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechke auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. U Heidelberg.(Zum Beigeordneten berufen,) Auf Vorſchlag des Oberbürgermeiſters wurde deſſen Mit⸗ arbeiter Dr. Scherberger, der ſchon ſeit Herbſt 1934 in der Heidelberger Stadtverwaltung tätig iſt, zum Beigeordneten berufen. () Wieſental b. Bruchſal.(Lebensmüde.) Ein 24⸗ jähriger Metzgergeſelle von hier ſprang in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in den Rhein bei Rheinsheim und ertrank. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Was den jungen Mann in den Tod trieb, iſt unbekannt. 101 Jahre alt! Oberkirch. Frau Maria Anna Maſt, wohl die älteſte Einwohnerin unſeres Landes, feierte am Donnerstag Geburtstag. Sie vollendete an dieſem Tage das 101. Lebensjahr. Die Greiſin erfreut ſich einer erſtaunlichen kör⸗ perlichen Rüſtigkeit und geiſtigen Friſche. Schwere Bluttat eines Verſchmähten 2 Lörrach. Eine ſchwere Bluttat trug ſich in der Nacht auf Donnesrtag gegen halb 1 Uhr in Lörrach im Eckhaus Kreuzſtraße Nr. 53 gegenüber der Feſthalle zu. Der 35jäh⸗ rige Kaufmann Albert Brauchle aus Lörrach drang in die im 2. Stock gelegene Wohnung der Frau Frieda Bauer ein und feuerte auf die ihm entgegenkommende Frau zwei Schüſſe ab, die ſie in die Schläfe krafen und augenblicklich den Tod herbeiführten. Die herbeigeeilte Tochter verletzte der Mörder durch einen Schuß in die linke Hand. Er rich⸗ tete dann die Waffe gegen ſich ſelbſt und brachte ſich zwei Schüſſe in die Bruſt bei. Brauchle wurde mit ſchweren Ver⸗ letzungen ins Lörracher Krankenhaus eingeliefert. Fräulein Bauer, die zuſammen mit ihrer Mutter das im 1. Stock ge⸗ legene Lebensmittelgeſchäft betrieb, war mit Brauchle verlobt deweſen, doch war das Verhältnis von ihrer Seite wieder gelöſt worden. Von Eiferſucht getrieben, hatte dann Brauchle die ſchreckliche Tat begangen. 5 Wie zu der Bluttat noch bekannt wird, hat der Mörder Brauchle den Plan, ſeine frühere Braut und deren Mutter zu erſchießen, ſchon längere Zeit mit ſich herumgetragen. In der Nacht auf Donnerstag gegen 23.15 Uhr ſtieg er von der Schillerſtraße her über den Garten in das Anweſen Kreuz⸗ ſtraße 53 ein, kletterte an einem Baum empor und gelangte über das Dach eines Vorbaues auf einen Balkon des 2. Stockes. Durch ein offenſtehendes Fenſter ſtieg Brauchle in das Schlafzimmer ein und wartete dort, bis die beiden Frauen, die noch nicht zu Bett gegangen waren, das Zim⸗ mer betraten. Als ſich die Tür öffnete, i ü ie zuerſt eingetrete rere Schüſſe ab und traf die zuerſt eing 5e auc Schuß in die Hand erhielt, brach in laute Hilferufe aus un futter Per ihr 5 iterde Mörder unternahm schlich einen Selbſtmordverſuch.— Brauchle, der als unverträg⸗ 85 5 5 in letzter Zeit vielfach licher Menſch geſchildert wird, hatte in letz 5 Mie die Auflöſung ſeiner chwinden ſah, reifte in ihm der Plan zu der entſetzlichen Tat. Lörrach.(Sie wollten Silbergeld ſchmug⸗ geln.) Dieſer Tage wurden in Weil eine Frau und deren erwachſene Tochter feſtgenommen, die größere Silbermark⸗ beträge nach der Schweiz hinüberſchmuggeln wollten und ſich vorher ſchon dadurch verdächtig gemacht hatten, daß ſie auf deutſchem Gebiet in auffälliger Weiſe Silbergeld ham⸗ ſterten, indem ſie beim Kauf von Kleinigkeiten Hundertmark⸗ Noten wechſeln ließen. Bei der einen der Feſtgenommenen wurden gegen 200 Mark Silbergeld in den Kleidern verſteckt vorgefunden. (—) Konſtanz.(Beſuch ſchwediſcher Lehrer.) Nach mehrjähriger Pauſe werden in dieſem Sommer wieder ſogenannte Ferienkurſe für ſchwediſche Lehrer und Lehrerin⸗ nen abgehalten. Am 4. Juli treffen hier über 100 ſchwediſche Lehrer und Lehrerinnen ein. Sie werden ca. drei Wochen in Konſtanz bleiben und hier am Unterricht in den Schulen teil⸗ nehmen. (—) Aeberlingen.(Ueberlinger Hänſele nach München eingeladen.) Zur Teilnahme an einer Feſt⸗ veranſtaltung im Botaniſchen Garten in München anläßlich des Tages der Deutſchen Kunſt wurde mit anderen Narren⸗ zünften der Schwäbiſch⸗Alemanniſchen Vereinigung auch die Narrenzunft Ueberlingen eingeladen. Demzufolge wird Ueber⸗ 1 eine entſprechende Zahl Hänſele nach München ent⸗ ſenden. Die Städte Badens Wie der Staatsanzeiger bekanntgibt, hat der Reichsſtatt⸗ halter in Baden den Gemeinden Adelsheim, Buchen, Engen, Meßkirch, Pfullendorf, Sinsheim, Staufen, Stockach, Tau⸗ berbiſchofsheim, Wertheim und Wolfach gemäß Paragraph 9 Abſ. 2 der Deutſchen Gemeindeordnung die Bezeichnung „Stadt“ verliehen. Außer den nach Paragraph 11 der Erſten VO. zur Durchführung der DGO. vom 22. März 1935 beſtehenden ſie⸗ ben Stadtkreiſen(Baden⸗Baden, Freiburg, Heidelberg, Karls⸗ ruhe, Konſtanz, Mannheim und Pforzheim) ſind nunmehr folgende Gemeinden berechtigt, die Bezeichnung„Stadt“ zu führen: Achern, Adelsheim, Bretten, Bruchſal, Buchen, Bühl, Donaueſchingen, Durlach, Eberbach, Emmendingen, Engen, Ettlingen, Furtwangen, Gaggenau, Gernsbach, Hockenheim, Kehl, Ladenburg, Lahr, Lörrach, Meßkirch, Mosbach, Müll⸗ heim, Neckargemünd, Neuſtadt, Oberkirch, Offenburg, Pful⸗ lendorf, Radolfzell, Raſtatt, Rheinfelden, Säckingen, St. Georgen,( chopfheim, Schwetzingen, Singen a. H., Sins⸗ heim, Staufen, Stockach, Tauberbiſchofsheim, Triberg, Ueber⸗ lingen, Villingen, Waldkirch, Waldshut, Walldorf, Weil a. Rh., Weinheim, Wertheim, Wiesloch, Wolfach und Zell 1 Aus den Nachbargauen Som nerfahrplan im Nheindampferverkehr Bom 26. Juni bis 11. September. DB. Im an der Se der„Köln⸗Düſſeldorfer“ tritt am 26. Juni der Sommerfahrplan in Kraft, nach dem bis zum 11. September gefahren wird. Die Expreßfahrt zu Berg wird ſpäter gelegt; ſie beginnt in Köln erſt um 8 Uhr, die Ankunft in Wiesbaden und Mainz bleibt dagegen un⸗ verändert. Ein zweiter Schnelldampfer verkehrt ab Bonn 6.40 Uhr mit günſtiger Nachmittagsankunft in Wiesbaden und Mainz. In der Talfahrt finden ab Mainz eine Ex⸗ preßfoahrt ab 9.15 Uhr und zwei Schnellfahrten ab 10.30 und 13 Uhr nach Köln ſtatt. Neu iſt ferner eine Perſonen⸗ fahrt ab Köln 13 Uhr nach Andernach mit Rückfahrt um 19 Uhr. Im Niederrheinverkehr ſind dreimal wöchentlich, in den Großen Ferien täglich Fahrten ab Düſſeldorf mit An⸗ ſchluß an den Mittelrheinverkehr mit einer durchgehenden Fahrt Düſſeldorf Mainz vorgeſehen. Im Oberrheinver⸗ kehr iſt durch Einſtellung eines neue Perſonen⸗Güterſchiffes eine durchgehende Sonntagsverbindung von Karlsruhe noch allen Stationen bis Koblenz geſchaffen. Die Verſtärkungsfahrten an Sonntagen ſowie die Nachmittags⸗ und Ahendaheten werden ſelbſtverſtändlich auch im Sommer beibehalten. Die Abendfahrten ab Mainz und Wiesbaden in den Rheingau werden täglich mit einem großen Schnelldampfer ausgeführt. Saarlautern. In Piesbach vermißte die Familie Valen⸗ tin ihr dreijähriges Söhnchen. Beim Nachforſchen fand man den Kleinen in einer Dunggrube erſtickt auf. Wiederbele⸗ bungsverſuche blieben erfolglos. — Memmingen.(Vorſicht mit Benzin.) Der Schloſſer Martin Dobler aus Altenſtadt reinigte während der Arbeitszeit ſeine Kleider mit Benzin und kam darauf in die Nähe eines offenen Feuers. Plötzlich flammten ſeine Klei⸗ der auf und er zog ſich ſchwere Verbrennungen zu, ſodaß er in bedenklichem Zuſtand ins Krankenhaus verbracht werden mußte. Motorrad fährt auf Eiſenbahnzug. — Böblingen. Nach 18.30 Uhr iſt zwiſchen Holzgerlin⸗ gen und Schönaicher Firſt auf dem unbeſchrankten Bahnüber⸗ gang der Straße Holzgerlingen— Böblingen über die Bahn Böblingelk—Dettenhauſen ein von Holzgerlingen her kommen⸗ des, in Richtung Böblingen fahrendes Motorrad mit Bei⸗ wagen auf den erſten Perſonenwagen des Perſonenzugs Böblingen—Dettenhauſen aufgefahren. Der Lenker des Mo⸗ torrads, der Schmied Wilhelm Keller, und der im Bei⸗ wagen mitgefahrene Walter Zipperer, beide aus Holz⸗ gerlingen, wurden ſchwer verletzt. Beide ſind ins Krankenhaus Böblingen eingeliefert worden. Das Motorrad wurde zer⸗ trümmert. Der Lokomotivführer hatte die vorgeſchriebenen Läute⸗ und Pfeifſignale gegeben. Zur Zeit des Unfalls ging ein ſchwerer Gewitterregen nieder. 3 Jwei 100 beo-Mark⸗Gewinne nach Berlin und ins Rheinland gefallen. In der Ziehung der Preußiſch⸗Süd⸗ deutſchen Staatslotterie fielen zwei Gewinne von je 100 000 Mark auf die Nummer 186 630. Beide Loſe werden in Achtelteilen in einer rheiniſchen Lotterieeinnahme und in einer Berliner Lotterieeinnahme geſpielt. A Tragiſcher Ausgang eines Jußballwettſpiels. Auf dem Platz der Spielvereinigung in Wiesau(Bayer. Oſt⸗ mark) kam bei einem Fußballwettſpiel der Spieler Karl Graf ſo unglücklich zu Fall, daß er einen Schädelbruch und eine ſchwere Gehirnerſchütterung erlitt. In wenigen Stun⸗ den erlag Graf den Verletzungen. A Todesurteil. Das Schwurgericht Regensburg verur⸗ teilte gemäß dem Antrag des Staatsanwaltes den 48 Jahre alten verheirateten Max Söllner, der am 1. Juni 1938 die 38jährige Pfarrersköchin Ida Kerſcher von Lappersdorf bei Regensburg erſtochen hatte, wegen eines Verbrechens des Mordes und eines Verbrechens des verſuchten ſchwe⸗ ren Raubes zum Tode. Loleale Nuudocliau Johannistag Wenige Tage nach der Sommer-Sonnenwende kommt am 24. Juni Johanni Der Johanni⸗Tag iſt einer der volks⸗ tümlichſten Tage des ganzen Jahres und gilt noch als ſo⸗ genannter Bauern⸗Feiertag, beſonders dann, wenn die Heuernte glücklich geborgen iſt. Früher wurde Johanni all⸗ gemein als Feſttag begangen. Auf die Johannisnacht wurde nach der Chriſtianiſierung Deutſchlands vieles von dem übertragen, was urſprünglich als Sonnenwendzauber im deutſchen Volksglauben lebte. Wie vielfach in deutſchen Volksbräuchen, ſo ſpielt auch hier das Feuer als Symbol der Läuterung und Reinheit eine beſondere Rolle; Johannisfeuer leuchten von den Höhen in allen deutſchen Gauen. Wie einſt ſo umtanzt und umſpringt heute noch die Jugend die Feuer, denn das bringt nach dem Volksglauben Glück und Geſundheit. Auch Feuerräder wer⸗ den entzündet und von den Anhöhen ins Tal gerollt. Aber nicht nur das Johannisfeuer ſoll Geſundheit bringen, auch gewiſſen Kräutern, am Johannistag gepflückt, wird beſon⸗ ders heilkräftige Wirkung zugeſchrieben. In einigen Gegen⸗ 10 hat ſich auch noch die Sitte des Johannistrunkes er⸗ halten. Für den Johannistag gelten eine Reihe jahrhunderte⸗ alter bäuerlicher Wetterregeln, die auf den Einfluß des Jo⸗ hanni⸗Wetters auf die Ernte, die Gewächſe und den Wein Bezug haben. Beſondere Bedeutung genießt der Johannistag auch als Ehrentag der Buchdrucker. Die Jünger der„Schwarzen Kunſt“ gedenken an dieſem Tage ihres Altmeiſters Johan⸗ nes Gutenberg, dem die Erfindung der Buchdruückerkunſt zu verdanken iſt Feier zum Liedertag. Alljährlich in der zweiten Hälfte des Monats Juni feiert der Deutſche Sängerbund den Tag des deutſchen Liedes. In allen deutſchen Gauen, in Stadt und Land, treten an dieſem Tage die Sänger, meiſt in größeren Verbänden, auf öffentlichen Plätzen an. Einmal im Jahre finden ſich ſo die Sänger des Deutſchen Sängerbundes zu einem großen Gemeinſchaftsſingen vor der Oeffentlichkeit zuſammen. wollen dabei Zeugnis ablegen von ihrer tatkräftigen Zuſammenarbeit während des verfloſſenen Jahres. Auch im hieſigen Orte finden ſich am morgigen Samstag, den 25. Juni, abends 8 Uhr, die 4 Geſang⸗ vereine an den Planken zuſammen. In einer kurzen Feier werden vaterländiſche Chöre, Heimat⸗Chöre und das ſchöne deutſche Volkslied zu Gehör gebracht. Jeder Sänger iſt ſtolz auf ſein Ideal und betrachtet er als Eh renpflicht, dieſe Feierſtunde mitzuerleben. 8 Sle In Hinſicht auf das Gebotene iſt der Beſuch dieſer Feier der ganzen Einwohnerſchaft Seckenheims ſehr zu empfehlen. * „Breslau ruft!“ Unter dieſem Stichwort wird ſchon ſeit Monaten mit allen Mitteln der modernen Propaganda wie Preſſe, Film, Rundfunk uſw. für dieſes erſte Feſt der Gemeinſchaft aller Leibesübungtreibender, das in den letzten Tagen des Monats Juli in Breslau ſtattfindet, in eindrucksvoller Weiſe geworben. Auch der Tbd.„Jahn“ hat es ſich zur Aufgabe gemacht, durch eine eigene Veranſtaltung am kom⸗ menden Sonntag, einen beſcheidenen Beitrag für das Ge⸗ lingen dieſer Heerſchau des Reichsbundes zu leiſten. Ein Ausſchnitt aus der praktiſchen Arbeit, wie ſie in Breslau gezeigt wird, ſoll dieſem Zweck dienen. Die Darbietungen find in ein feines Rahmenprogramm gekleidet, das von den Schülern, Schülerinnen, Turnern und Turnerinnen be⸗ ſtritten wird und ſicher wieder dem Verein alle Ehre machen und den ungeteilten Beifall der Beſucher finden wird. Neben dem freudigen Erleben, den der Breslau⸗Werbeabend bringen wird, bedeutet die Unterſtützung der Veranſtaltung einen anerkennenden Beitrag der großen Opfer, die der Verein im Intereſſe der großen Gemeinſchaftsſache bringen muß. Möge auch in dieſem Sinne dem Abend volles Ver⸗ ſtändnis entgegengebracht werden. 2 Großfeuer im Nann eimer Hafengebiet Mannheim In dem am Verbindungskanal zwiſchen Neckar und Rhein gelegenen Hobelwerk Mohr brach in der Millagsſtunde ein Brand aus, der in weni⸗ gen Augenblicken den geſamten Gebäudekomplex erfaßte. Der durch Feuermelder herbeigerufene Löſchzug der Be⸗ rufsfeuerwehr fand bei ſeinem Einkreffen bereits einen rieſigen Brandherd vor, der eine Ausdehnung von etwa 40 auf 50 Meter hatte. Auf Grund der ſofort gegebenen Alarmſtufe„Groß⸗ feuer“ eilten noch zwei weitere Löſchzüge der Berufsfeuer⸗ wehr an die Brandſtelle. Außerdem traf kurze Zeit ſpäter das Feuerlöſchboot des Hafenamtes Mannheim ein, um die Waſſerverſorgung von der Waſſerſeite her zu unterſtützen. Die Flammen fanden in den aufgeſtapelten Holzvor⸗ räten reiche Nahrung ſodaß ſie ſich nicht ſo ohne weiteres niederringen ließen. Außerdem beſtand große Gefahr des Uebergreifens auf eine benachbarte Lagerhalle, in der Bau⸗ materialien lagerten. Nach einſtündiger angeſtrengter Arbeit war die Gefahr eines Uebergreifens des Feuers endgültig beſeitigt. Aller⸗ dings mußten die Wehrleute noch drei weitere Stunden tätig ſein, ehe die Flammen ſo weit abgelöſcht waren, daß die Freiwillige Feuerwehr die Brandwache übernehmen konnte. Während der Feſtſtellung der Brandurſache ſtürzte plötzlich ein Kamin ein, wobei ein Kriminalbeamter er⸗ heblich verletzt wurde. Zur Brandbekämpfung waren insgeſamt 19 Schlauchlei⸗ tungen eingeſetzt. Die behördlichen Ermittlungen über die Brandurſache ſind noch im Gange Fortdauer der ſommerlichen Witterung. Trotz Auf⸗ kommen einer Weſtſtrömung, die feuchtere Meeresluft heran⸗ führt, wird außer einigen gewittrigen Störungen eine du ch⸗ greifende Verſchlechterung noch nicht zu erwarten ſein. John Pflichlen für Dic werden heute verkündet! Befolge ſie zum Schutze von Geſundheit und Leben! — Widerſtand gegen den Impfzwang iſt ſtrafbar. Im Jahre 1934 wurden die Impfgegnervereinigungen in Preu⸗ Max Schmelings Kampf ßen aufgelöſt und verboten, ebenſo die Reichsimpfgegner⸗ 1 in Berlin⸗Schöneberg. Die zugunſten der Volksge⸗ mit großen Hoffnungen auf den neuen Sewinn des undheit geſchaffenen Impfvorſchriften wurden auch von der nationalſozialiſtiſchen Kammergericht hatte mit Weltmeiſterkitels im Schwergewicht war Max Schmeling zu 0 1 einem neuen Kampf mil dem Titelhalter Joe Louis nach Regierung beibehalten. das 15 Belt j 5 Arte e da 198 Amerika gefahren. Schmeling wurde in der erſten Runde 175 3 55 5 5 1 Aktenzeichen 1 S. 114/37— ausgeſprochen, dem geſetzlich 2 15 geſchlagen. Louis hakte ihn gleich vom erſten Gong allgemein begründeten Impf zwang gegenüber dürfe ſich der ſchlag an mit einem Schlaghagel überfallen, nur einen Impfpflichtige als einzelner perſönlich nicht auf Gewiſſens⸗ Augenblick hakte Schmeling die Deckung vernachläſſigt und bedenken und auf die Sorge um die Geſundheit ſeiner An⸗ nach zwei Minuten war der Kampf beendet. Joe Louis 8. 1 5 N lt j i. gehörigen zu ſeiner Entſchuldigung berufen. halte ſeinen Titel geretet — Deviſen für Auslandsreiſen. Nach dem Stande vom Schon in früheren Jahren hatte die amerikaniſche Preſſe 1. Mai 1938 beſtanden danach Abkommen mit Belgien⸗Lu.] bei iedem großen Titelkampf vom„Kampf des Jahrhun⸗ kemburg(monatlicher Höchſtbetrag für Reiſezahlungsmittel derts 400 Reichsmark), Bulgarien Mark), Danzig(240 Mark) 75 geſprochen und mit ihren ſpaltenlangen Artikeln 300 Mark), Dänemark(60] eben die notwendige Begeiſterung in die Maſſen gebracht. f Ginien 10 Rolonen(400 Diesmal fehlte die ſenſationelle Reklame und Berichterſtat⸗ Mark), Jugoſlawien(400 Mark). Memelgebiet, Litauen tung, man blieb einigermaßen objektiv und dennoch ſtand (200 Mark), Niederlande (400 Markt), umänien(400[ Necpyork in einem wahren Boxtaumel. Das kam nicht nur 0 f ö 5 8 7710 in(400 Mark), echoflowakei in dem großartigen Kartenvorverkauf oder den tollen 60 M age a age Ja deen See Wetten, öder dem Andrang beim Wiegen der Borer zehn Jugoſlawien, Rumänien und Ungarn gilt zurzeit außerdem Stunden vor dem Kampf im Madiſon Square Garden zum in Verbindung mit Reiſezahl grenze von 30 Mark(ſonſt 10 ungsmitteln die erhöhte Frei⸗] Ausdruck. Das große Ereignis warf ſchon tagelang vorher Mart). Aten ge 5a f ſeine Schatten voraus. In großen Omnibuſſen waren Rei⸗ ezahlungsmitteln für die Abkommensländer erfolgen na⸗ ſegeſellſchaften, vornehmlich aus dem Weſten, gekommen lülrlich 15 ſoweit 1 vorhanden ſind. folg und auch die Ozeanrieſen hatten zahlreiche Schlachtenbumm⸗ —— ler, darunter auch die„Europa“ 250 Deutſche nach Newyork 5 gebracht, ſodaß die Weltſtadt ſelbſt ſchließlich nur noch die Muſikſchulen für Jugend und Volk fallt 10 ef 5 Die rzsen Hat waren 3 Kulturpolitiſchen Arbeitslager der Reichsjugendfüh⸗ Ullt und beſonders das Negervier el in Haarlem zeigte ein 1 ee die Berichte der Sacharbeiter den Anteil der jun. anderes Geſicht. Ganze Negerfamilien waren gekommen gen Generation am kulturellen Aufbau des neuen Deutſchland. und hatten ſich in den Lokalen niedergelaſſen. Von beſonderem Intereſſe war der Bericht des Muſikreferenten der Reichsjugendführung, Bannführer Wolfgang Stumm. Zu Der Anmarſch der Achtzigtauſend den neu geplanten Muſikſchulen für Fugend und Volt er⸗ Eine rieſige i e zog ſich zum 8 km entfernten klärte der Referent, daß ſte die anze Laien⸗ und Berufsbil⸗ Yankee⸗Stadion hin, und chon Stunden vor Beginn wa⸗ dung der Zukunft einheitlich geſtalten könnten. Jugend und ren alle Verkehrsmittel überfüllt. Im Stadion ſelbſt gab es Erwachſene ſollen aus der Freude an der Muſik heraus Unter⸗ das immer gleiche Bild weiſungen erfahren im gemeinſamen Singen, in der Einzel⸗ tungen ſchon gewohnt iſt. 80 000 ſind anwef ſtimmbildung, im Inſtrumental ſchulung ſoll dieſe Schule auch muſikaliſchen Nachwuchs ſein. ſpiel. Neben der Laien⸗Muſik⸗ das man bei derartigen Veranſtal⸗ end, in den vor⸗ J 7 1 1 9 55 die Grundlage für den fach⸗ deren Reihen ſieht man die jetzigen und einſtigen Ring Die Schule besteht aus zwei größen, die Söhne von Präſident Rooſevelt ſind gekommen i. 1 9915 Teilen: erſtens den ſtädtiſchen Jugendmuſikſchulen(alle Jun⸗ ſchater Hier f. Gee dar 715 un 190 gen und Mädel, ſoweit ſie der HJ. angehören, werden hier chafter Dieckhoff, Generalkonſul orchers und auch die vor aufgenommen, und die Stadt übernimmt die Verwaltung), wenigen Tagen in. Baltimore über S. erfolgreich gewe⸗ und zweitens den Muſikſchulen des Deutſchen Volksbildungs⸗ ſene deutſche Gewichtheberſtaffel haben ihre Plätze einge⸗ werkes(zu denen alle Volksgenoſſen zugelaſſen ſind). Die Lehr⸗ nommen. kräfte ſind Fachlehrer und Privatmuſiklehrer. Letzte Vorbereitungen im Ring Achtung, Luftiſchutzſchule! Kurz hintereinander erſcheinen Louis und Schmeling mit ihren Sekundanten und werden ſtürmiſch begrüßt. In ihren Ringecken werden ihnen die Handſchuhe angelegt und Der angeſetzte Kurſus beginnt am Dienstag(28. 6.),[ in der Zwiſchenzeit ſtellt der Sprecher die alten Meiſter⸗ 20 Uhr. Heute fällt er aus. Hauswarte und HW.⸗Stell⸗[boxer Charkey, Dempfey, Braddock, Tunney, Tommy Farr vertreter, die noch keinen deren Ausbildung vor dem ehrgang beſucht haben, oder[und Max Baer vor, der den Sieger dieſes Kampfes heraus⸗ 4. 36 liegt, werden aufgefordert hat Immer wieder brauſt Beifall auf, der noch 5 f i 8 8 gefordert, ſoweit dies noch nicht geſchehen iſt, Name und ſtärker wird, als die Gewichte von Louis und Schmeling F 1 g. 1 bekanntgegeben werden. Ringrichter Arthur Donovan gibt Anſchrift ſowie Angaben über die Möglichkeit der Kurs⸗ 8 5.. 5 17 beteiligung ſchriftlich auf der Geſchäftsſtelle— Staufener⸗. e zum fairen Kämpfen, und dann ſtraße 13 bis ſpäteſtens Montag(27. 6.) abzugeben. 5. Wie Schmeling überrannt wurde E 1 9 1 Sekunden ſind f L inzigen k.⸗o.⸗Niederlage durch Schmeling vor zwei Jah⸗ en gelernt hat, zum Angriff über. Er ſchlug plötzlich wild uf den Deutſchen ein, der noch gar nicht die richtige Ein⸗ ſtellung gefunden hatte. Schmeling blockte die erſten wuch⸗ tigen Kopf⸗ und Körperhaken ab; aber die Deckung genügte egen einen ſolchen Hagel von Schlägen nicht. Der Deutſche zeigte etwas Wirkung und ſchien die Ge richtig zu verſtehen. In der Ringmitte ö ihn ein unmenſchlicher Li Schmeling kam mit gl Schmeling im Krankenhaus Sofort nach dem ſchnellen Ende des Kampfes Dankee⸗Stadion unterzog ſich Schmel eines bekannten New diger Unter werden ſollen. überglücklich. 81 V 2 und aufgrund dieſer Leiſtu 7 S W Joe Louis freut ſich ſeines Sieges Joe Louis war nach ſeinem Siege verſtändlicherweiſs Er äußerte ſich d vielen Preſſevertretern gegenuber, daß er ſich erſt jetzt als richtiger Weltmeiſter betrachte, nachdem er die vor zwei Jahren erlittene ein⸗ ge k.⸗O.⸗Niederlage ſeines Lebens wieder wettgemacht 1 Mit einem ſchweren linken Körperhaken habe Schmeling gleich zu Beginn auf die Verliererſtraße bracht.— Die Newyorker Preſſe berichtet in größter Auf⸗ machung auf der Titelſeite über den Kampf. Man iſt ſich darüber einig, daß Louis mit dem Ein perlichen Mittel gekäm er Louis ſträflich unterſchätzt habe. ſcher Fauſtkämpfer grüßt ſein Mitglied Max Schmeling. Dr. Metzner an Max Schmeling Der Führer des deutſchen Boxſports, Reichsfachamtslei⸗ ter Miniſterialrat Dr M etzner, hat als Vorſitzender des Berufsverbandes deutſcher Fauſtkämpfer an Schmeling folgendes Telegramm gerichtet:„Der Berufsverband deut⸗ fahr noch gar nicht tellte er ſich, da riß inker bis„ſechs“ auf die Bretter. aſigen Augen wieder hoch, der Welte ieiſter ſah ſeine Chance, drang wiederum auf ſeinen Geg⸗ ner ein und gleich darauf muß Schmel Mal herunter. Er fällt auf erheben, aber die Beine tragen Zeit wirft Max Machon zum Handtuch in den Ring Zwei Minute n und vier eit dem erſten Gongſchlag vergangen. ing noch ein zweites den Rücken, verſucht ſich zu ihn nicht mehr. Zur gleichen Zeichen der Aufgabe das im ing der Unterſuchung horker Facharztes. Nach faſt zweiſtün⸗ uchung im Krankenhaus, bei der zahlreiche Röntgenaufnahmen gemacht wurden, iſt ein Niereaſchlag einwandfrei feſtgeſtellt worden. Der ärztliche Befund hat weiter ergeben, daß ſich Schmeling eine Spaltung zweier Knochenanſätze an der Wirbelſäule zugezogen hat. Der Deutſche wird noch im Krankenhaus verbleiben, wo im aufe des Tages weitere Unterſuchungen vorgenommen ge⸗ ſatz aller ſeiner kör⸗ pft hat und von Beginn an auf die ernichtung ſeines Gegners ausgegangen iſt. Man ſtellt feſt, daß Louis in ganz kurzer Zeit ſeinen Titel gegen Farr, homas, Man und Schmeling erfolgreich verteidigt hat ng ein wahrer Weltmeiſter ſei. Newyork Times“ ſchreibt von dem Sprichwort„the never come back“, deſſen Wahrheit nach Dempſey nun auch chmeling wieder erfahren müſſe. Der Kampf ſei trotz ſei⸗ ner Kürze einer der dramatiſchſten des Boxgeſchichte ge⸗ eſen.„Daily News“ macht Schmeling den Vorwurf, daß Der Reviergruppenführer: Völlig konzentriert kamen die beiden Boxer aus ihren Trotz der Niederlage werden Sie Deutſchlands Boxſport J. A.: Hörner. Ecken. Nach kürzem Abtaſten ging Louis, der aus ſeiner[immer Vorbild bleiben. Für die Alles für dlie Eiumachzeit: Ein machzeitr 8 EAA tue, Frantenthaler Keistallzucker, Grundsorte Einmachzucker 500 gr 39 3 Feinzucker, Grundsortèe 500 gr 39 3 Krlistallraffinade Frankenthaler) 2,5 kg- Beutel 2.15 4 Einmachhaut Brief 15 8 alt Gummfringen u. Etiketten Salyoll-pergamentpapfer einfache Rolle 5 Doppelrolle 8, Opekta ½ Fl. 1.45 172 Fl. 78 41 Opekta, trocken Paket 34, 19 Einmachgewürze „Knusperboden-Masse“ zur Herstellung v, Torten- böden u. 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Aber ſobald wir über das Wörtlein„Dorf“ nachzudenken beginnen, bekommen dieſe vier Buchſtaben eine farbige Vielheit, bis ſich unſere Gedanken zuletzt in der Feſtſtel⸗ lung verlieren, daß kein Dorf dem anderen gleicht, daß jedes ſeine nur ihm eigene Art hat. Sofort ſpüren wir jedoch, daß wir uns auch damit in ein Extrem verlieren, mit dem wir nichts anfangen können. So ſagen wir der Gedankenſpielerei unſeres Verſtandes Lebewohl und laſ⸗ ſen lieber unſer Gefühl ſprechen, das uns auf unſeren Wanderfahrten die verſchiedenſten Dörfer kennenlernen ließ. Da ſchauen wir das Dorf als ein lebendiges Weſen, das aus der Landſchaft heraus gewachſen iſt, das von den Menſchen geformt wurde und auch von der Lebensweiſe und Arbeit dieſer Menſchen deutliche Züge in ſeinem Ant⸗ litz trägt. Vor meinen Augen ſteigt die Welt des Schimmel⸗ reiters auf. Die Fahrt geht längs eines wohlgepflegten grünen Walles. Hinter dem Wall der gewaltigen Deich⸗ mauer höre ich das ferne Rauſchen der Nordſee. Noch iſt die Flut nicht heran. Hier und da taucht am Deich das ſaubere Haus eines Marſchbauern auf, einfach und ſtroh⸗ gedeckt, und dann kommt ein Dorf. Kleine, blitzblanke Backſteinkaten. Sie ſind um einen kleinen Hafen gelagert. Fiſchernetze hängen umher. Im ſeichten Hafenwaſſer ſchaukeln ein paar Kähne. Ein paar Fiſcher ſtehen in ihren blauen Mützen herum und ſchauen ſtumm auf das Wattenmeer. Sonſt ſcheint alles tot zu ſein, bis auf die ewige Melodie des Seewindes. Das iſt das charakteri⸗ ſtiſche einſame Fiſcherdorf, das bereits etwas vom Weſen der Halligen angenommen zu haben ſcheint, die weit drau⸗ ßen hinterm Deich im Watt von dem jahrhundertelangen Kampf eines ſtarken Inſelgeſchlechts erzählen, das der drohenden See ſein„Trutz, blanke Hans!“ entgegenſchrie. Welch ein Gegenſatz zwiſchen einem ſolchen armen Fiſcherdorf und einem reichen Bauerndorf in Thüringen. ſo etwa in der Goldenen Aue im lieben Unſtruttal. Statt⸗ liche Häuſer und Stallungen, ſtolze Bauern auf ihren Erb⸗ höfen, die gegenſeitig wetteifern, ſich zu übertreffen. Die Dungſtätte inmitten des gepflaſterten Hofes iſt fein ſäu⸗ berlich eingezäunt. Brüllendes Vieh in vollen Ställen, ſchwere Pferde vor den ſchweren Ackerwagen, die die koſt⸗ bare Laſt der Zuckerrüben abfahren. Bauernhof neben Bauernhof, ein paar Landarbeiterhäuſer. Von den drei⸗ hundert Seelen des Dorfes ſind alles Bauern bis auf den Schmied, den Stellmacher, den Krämer und den Paſtor. Selbſt die Wirte der verſchiedenen Gaſthöfe ſind Bauern. Es iſt, als ob die leuchtend roten Ziegeldächer es ſchon verkündeten, daß ſich hier des Bauern Fleiß wohl lohnet. Und im gleichen Thüringer Lande kleben bei Lauſcha hoch im Walde kleine, arme Dörfer, in denen die Glas⸗ bläſer und Thermometermacher ihr karges Daſein friſten. So idylliſch uns die verſtreuten Häuſer auch am Waldes⸗ rande anmuten, die Not war früher öfter zu Gaſte als die Freude. Wer in das ſüdliche Thüringen kommt, ſo nach der bayeriſchen Grenze zu, die es ja nun nicht mehr gibt, begegnet den ſchwarzen Dörfern. Wände und Dächer ſind mit Schieferplatten belegt, ſo wie wir ſie ähnlich von den alten Schultafeln kennen. Für den Fremden ein ebenſo überraſchender wie reizvoller Anblick. Hier beherrſchen die in der Nähe gelegenen großen Schieferbrüche bei Leheſten das Antlitz der Dörfer. Nicht weit ab liegt das geſegnete Frankenland, wir gelangen in den Maingau. Die geſegneten Ufer des Mains, des Rheins, der Moſel und ihrer Nebenflüſſe locken den Wanderer. Da liegen, von Weinbergen um⸗ hegt, die verträumten, reizvollen Weindörfer mit all ihrer Poeſie, mit trauten Schenken, in denen es ſich gut ſein läßt. Hier ſind es der Wein und das luſtige Winzervolk, die dem Dorf das Hauptmerkmal aufdrücken. Die ſchönſten Dörfer, wenigſtens an ihren alten, wunderbaren Fach⸗ werkbauten gemeſſen, begegnen uns im Heſſenland. Hier befinden wir uns auf Boden, den weder die Römer noch die Slawen je beſetzt gehalten haben, und dieſer ſtolze Fachwerkbau mit ſeinen hohen Giebeln iſt ebenſo Aus⸗ druck unſeres Weſens wie die Form des niederſächſiſchen Bauernhauſes, das die nordweſtdeutſche Tiefebene be⸗ berrſcht. Wie in eine andere Welt fühlen wir uns ver⸗ &i, dall i Fꝛονᷣe Aufnahme: Lümmel⸗ Mauritius— M. SS FFP PTTPTTPTTTbTCTCTbTTTbTTbTTT Se ſetzt, wenn wir in die oberbayeriſchen Dörfer des Vor⸗ alpen⸗ und Alpengebiets kommen. Hier ſpielt neben dem Stein das Holz als Bauſtoff eine überwiegende Rolle; wir lernen hier die Verwandten des Schweizerhauſes kennen, Bergdörfer von packender Schönheit, an den Häuſern Malereien und Schnitzwerk, die von hoher Volks⸗ kunſt ſprechen.. Wenn wir ſo die Dörfer in den verſchiedenen deut⸗ ſchen Gauen durchſtreifen, bekommen wir faſt einen ordent⸗ lichen Reſpekt vor der Mannigfaltigkeit, die in dem Worte „Dorf! verborgen liegt. Wie anders iſt ein Dorf in Ma⸗ ſuren als in der Eifel! Wer kennt nicht die faſt nur ein⸗ malige Schönheit eines Spreewalddorfes, in dem kein Wagen fährt, in dem der Kahn den Spreewaldbauern von der Wiege bis zum Grabe geleitet? Das Dorf im Moor, das Dorf in der Heide, das Dorf im Gebirge, das Dorf am Meer, Fiſcherdörfer, Walddörfer, Dörfer der Holz⸗ fäller, Bildſchnitzer, Glasbläſer, Leineweber und Berg⸗ leute. Slawiſche Dörfer, wendiſche Dörfer, fränkiſche und germaniſch⸗niederſächſiſche Dörfer, faſt unerſchöpflich ſind die Möglichkeiten. Dörfer, in denen die Häuſer ringsum bunt verſtreut liegen, Dörfer, in denen ſie ſich um einen Platz dicht zuſammenzuballen ſcheinen, wieder andere, in denen die Höfe ſich alle längs einer einzigen Hauptſtraße ausdehnen. Uralte Dörfer und neueſte Siedlungen. Das älteſte Dorf freilich, das wir in Deutſchland kennen, hat keine Bewohner mehr. In der Nähe von Unterulfingen bei Ueberlingen am Bodenſee iſt noch ein vorgeſchichtliches Pfahldorf erhalten, das uns von dem Leben der Pfahl⸗ bauer Kunde aibt. Der Blick der Gegenwart iſt wieder dem Dorfe zu⸗ gewandt. Den alten, vertrauten Dorfbildern werden neue hinzugefügt. Aus Bruch und Moor wird neues Ackerland. Das Siedlerdorf entſteht, neue Erbhöfe wachſen aus dem Boden. Auch dieſe Siedlungen ſchaffen ſich ihr eigenes Antlitz, und wir hoffen, daß ſie Pflanzſtätten einer neuen Bauernkultur werden, die ſich nicht vor der alten Bauern⸗ kultur zu verbergen braucht, wie ſie uns auf unſerer Wan⸗ derung durch die deutſchen Dörfer begegnet iſt, eine Kul⸗ tur, die auch einen durchaus eigenen architektoniſchen Aus⸗ druck gefunden hat. Von der Maas bis an die Memel, von der Etſch bis an den Belt finden wir deutſche Dörfer allüberall, wo deutſche Menſchen ſiedeln. Es gibt male⸗ riſche und ſchöne Dörfer in der ganzen Welt, aber nirgend⸗ wo ſind ſie ſo ſchmuck und ſauber wie in deutſchen Landen.. Für uns iſt das Dorf nicht nur eine kleine Siedlung, für uns iſt es ein Begriff, an dem unſer Herz hängt. Wir ſuchen im Dorf das Idyll, wir ſuchen die Weltabgeſchie⸗ denheit, wir ſuchen im Dorf aber auch das Urwüchſige, Kräftige, Nichtentartete, jene ſchlichte Schönheit, die das Dorf wie ſelbſtverſtändlich mit der Landſchaft verwachſen läßt. Die Stadt trennt uns von der Natur, das Dorf verbindet uns mit der Natur. Unzählige deutſche Men⸗ ſchen, die heute in den Städten wohnen, tragen in der Seele noch ein Erinnern an ein Dorf, das einſt der Eltern oder der Großeltern Heimat geweſen iſt. Das deutſche Dorf wird ewig ſein wie der deutſche Bauer, und ewig wird auch unſere Freude am Erlebnis des deutſchen Dorfes währen. Fr. Heiner. g 9 ie Sünde der Dona Malwina krjühlung von kj. B. Wagenſeil Traz⸗os⸗Montes, wo ich dieſes Frühjahr einige ſchöne Wochen verbrachte, iſt eine ſehr alte Provinz. Man nenni ſie auch die Wiege Portugals. Wie ein von Bergen um⸗ gebenes Adlerneſt liegt ſie da. Hier haben ſich die Volls⸗ ſitten ſeit Jahrhunderten nicht gewandelt. Bei meinen Spaziergängen durchwanderte ich die um⸗ liegenden Dörfer. Einmal, ich hatte eben eines jener Dörfer durchſchritten, bemerkte ich im Schatten der Kaſta⸗ nienbäume eine ſehr ausgedehnte, aber, wie es ſchien, völ⸗ lig verwahrloſte Beſitzung. Die Faſſade, verſtaubt und altersverbogen, hatte eine Reihe Balkonfenſter, deren Scheiben zerbrochen in wurmſtichigen Rahmen hingen. Das große von den Jahren zerfreſſene Portal mit dem geſchwärzten Wappenſchild darüber hielt ſich mühſelig in ſeinen Angeln. Ich ſtieß gegen die Torflügel des Portals. Stöhnend gab es nach. In dem Schmutz eines rieſigen Hofes planſchten Schweine, Hühner plünderten den Miſthaufen, ſchwarze, ausgehungerte Hunde liefen herum. Im Hinter⸗ grund führte eine Tür nach dem alten Garten, der voll von wildblühenden Roſenſträuchern war. Die ehemals wunderbare Ehrenſtiege beſtand jetzt aus wackligen Stufen. Auffallend weiße Fetzen trockneten auf den Stricken, die quer über die Freitreppe geſpannt waren. Auf dieſen Stufen ſaß ein zuſammengeſchrumpftes Weib, das Kartoffeln ſchälte. Ich fragte:„Wer bewohnt dieſes Haus?“ Starr ſah mich die Alte an. Ich wieder⸗ holte meine Frage lauter. Da ſagte die Alte:„Der Fi⸗ dalgo“. Damit erhob ſie ſich und ging, ohne mich weiter zu beachten, ins Haus. Sonderbar berührt ſchloß ich das Tor wieder und ſetzte meinen Spaziergang fort. Ich kam zu einer Dreſchtenne, wo drei Frauen auf der Erde ſaßen und Erbſen auslöſten. Langſam kamen wir ins Geſpräch, und ich erfuhr, daß der Beſitzer des fremd⸗ artigen Hauſes ein angeſehener Mann ſei und ſeine zwei Töchter an zwei junge Gelehrte in der Stadt verheiratet waren. „Und ſeine Frau? Das iſt doch Dona Malwina. Be⸗ wohnen beide dieſes Haus?“ Sogleich tauſchten die Frauen beunruhigte Blicke und verſuchten das Geſpräch abzulen⸗ ken. Ich erfuhr aber doch, daß der Figalgo ſeit zwanzig Jahren kein Wort zu ſeiner Frau geſprochen und ihr auch nicht erlaubt hatte, ſich mit ihm an den gleichen Tiſch zu ſetzen. „Sie hat ihn beſtimmt betrogen“, ſagte ich. „Oh nein, ſie iſt eine ſehr ehrenhafte Dame, allein ſie betritt auch nie mehr die Kirche.“ Ich begann wieder:„Verachtet er ſeine Frau des⸗ wegen, weil er eine Geliebte hat?“ „Nicht nur eine hat er, er hat mehrere und von jeder viele Kinder.“ „Da müßte ja ſeine Frau böſe ſein und nicht er. Er iſt doch der Strafbare.“ Sie ſahen ſich erſtaunt an, denn ſie verſtanden mich nicht. Die Aelteſte ſagte:„Unſere Männer ſind uns ſchon treu, doch für die Fidalgos gibt es eben andere Geſetze. Das ſollten Sie wiſſen.“ Da ſtieß ihre Nachbarin ſie mit dem Ellenbogen an und ſie ſchwieg. Es war unmöglich, noch mehr zu erfahren. Ich hatte nur einige Schritte gemacht, da begegnete ich einer mir bekannten jungen Frau. Sie kam gerade vom Brunnen und trug einen Krug. Ihr ſchlafendes Kind trug ſie auf dem rechten Arm. Ich bat ſie, ſich ein wenig auszuruhen und mit mir einige Augenblicke zu plaudern. „Eliſa“, ſagte ich,„erzähle mir doch die Geſchichte des Fidalgo und der Dona Malwina.“ Sie ſah mich erſchreckt an. Dann ſenkte ſie ihre gro⸗ ßen Augen und erklärte, daß eine ehrenwerte Frau über gewiſſe Dinge nicht ſprechen dürfe. Nun begann ich wirk⸗ lich zu glauben, daß dieſe Geſchichte ſchlüpfrig wäre, weil die Frauen, wenn vom Fidalgo die Rede war, in jene Verlegenheit gerieten. Aber meine Neugier ließ mich nicht mehr los. Es koſtete viele Mühe, bis es mir gelang, Eliſa zum Sprechen zu bringen. Endlich erzählte ſie das Folgende: „Der Fidalgo iſt der Vornehmſte, Reichſte und Ange⸗ ſehenſte des ganzen Landes. Dona Malwina ſtammt aus einer gleich edlen Familie und hat ihm ein großes Ver⸗ mögen mitgebracht. Sie iſt eine Dame von großem An⸗ ſtand und beſitzt viele Tugenden: nur einen Fehler hat ſie, der ihr zum Verhängnis werden ſollte: ſie war über⸗ mäßig heftig und leidenſchaftlich. Der Fidalgo ſetzte, trotz⸗ dem er ſie geheiratet hatte, ſein früheres Leben fort. Er kam nicht jeden Abend nach Hauſe, denn er hatte viele Fa⸗ milien und vernachläſſigte keine. Dona Malwina glaubte lange, daß nur die Verwaltung ſeiner Ländereien ihren Gemahl vom Hauſe fernhielt: nach und nach aber erfuhr ſie doch die ganze Wahrheit. Damals waren ihre zwei kleinen Mädchen erſt fünf und ſechs Jahre alt. Wunderſchöne Engelsköpfchen! Als ſie alles über ihren Gatten wußte, erklärte ſie ihm, daß ſie nicht gewillt ſei, ſich länger ſo verächtlich behandeln zu laſſen. Der Fidalgo, gar nicht gewohnt, den Worten der Frauen zuzuhören, zog geringſchätzig die Schultern hoch und erwiderte nur, daß es wohl viel ſchändlicher für eine Frau ſei, wenn ſie nur mit einem einzigen Wort ihrem Manne gegenüber den Reſpekt verletze, als wenn ein Mann ſeine Frau mit tauſend Handlungen beleidige. Da⸗ mit beſtieg er ſein Pferd und ritt davon. Sie wartete vergebens die ganze Nacht. Er kam aber nicht nach Hauſe... Bei Tagesanbruch rief ſie eine Die⸗ nerin und ließ ſich ihr Bett aus dem gemeinſamen Schlaf⸗ zimmer in ein entgegengeſetzt liegendes Zimmer des Schloſſes tragen. Währenddem trat der Fidalgo ein. Ueberraſcht fragte er heftig, was dieſe Neuerung zu be⸗ deuten habe. Dona Malwina erbleichte aus Zorn und bebend erwiderte ſie:„Ich ſagte ſchon, was ich zu ſagen habe. Ich kann und darf nicht dulden, daß du der Tochter meines Vaters ſo reſpektlos begegneſt.“ „Malwina, Malwina, gib acht!“ ſagte er mit vor Zorn rauher Kehle.„Trage dein Bett nicht aus dieſem Zimmer, ich rate dir wohl. Tuſt du es aber: niemals wieder bringſt du es hierher zurück!“ Fiebernd ſetzte Dona Malwina ihre Arbeit fort. Eine Kraft erfüllte ſie, vor der ſie ſelbſt erſchauerte. „Malwina“, wiederholte er mit heiſerer Stimme, „höre auf damit, du wirſt es bereuen.“ Sie aber hörte zicht hin, es ſchien, als ob ſie ſeine Gegenwart gar nicht bemerkte. Sie ruhte nicht, ehe alles fortgetragen war. Zeichnung: Grunwald— M. Malwina ließ ihr Bett aus dem gemeinſamen Schlaf⸗ zimmer tragen. Währenddem trat der Fidalgo ein. Dies geſchah vor zwanzig Jahren, und ſeitdem hat der Fidalgo ſein Wort gehalten. Nie mehr hat er mit ihr geſprochen und nie mehr iſt er mit ihr am ſelben Tiſch ge⸗ ſeſſen. Aus Rache ließ er ihre Kinder in ein Kloſter brin⸗ gen. Sie durften es erſt verlaſſen, um ſich zu verheiraten. Dong Malwina ſah ſie nicht mehr. Er kam und ging wie immer, führte ſein altes Leben weiter, und kümmerte ſich weniger um ſie, als wenn ſie tot geweſen wäre. Zuerſt wurde ſie melancholiſch, doch hörte niemand eine Klage aus ihrem Munde. Allmählich gewöhnte ſie ſich an ihr auriges Leben. Nur die Einſamkeit war ihr furchtbar. Sieht man ſie jetzt, wer könnte es glauben, daß eine ſo edle und vornehme Dame vor einem ſtände? Sie begann große Zärtlichkeit für Hunde zu empfinden und beſaß deren viele: große, magere, ausgemergelt wie die Wölfe im Winter. Hier im Dorfe fürchtete man ſich vor dieſen ſehrecklichen Hunden. Man glaubt, ſie ſeien böſe Geiſter. Teufelsdiener, die auf die Seele Dona Malwinas lauern. Und vielleicht iſt es wahr...“ Wir blieben eine Zeitlang ſtill.„Gerne wüßte iche, ſagte ich zu der jungen Frau,„wo denn eigentlich das Schändliche dieſer Geſchichte ſteckt, von der du nicht ſpre⸗ chen wollteſt.“ „Das Schändliche iſt natürlich Dona Malwinas Tun, da ſie es wagte, ihr Bett aus des Fidalgos Zimmer zu tragen, denn die größte Sünde einer Frau iſt: zu verwei⸗ gern, ſich dem Gatten unterzuordnen. Nie, ſeit Menſchen⸗ gedenken, hatte man im ganzen Lande von etwas Aehn⸗ lichem ſprechen hören. Dona Malwina wird ſich wohl ſpäter ihre große Schuld ſelbſt eingeſtanden haben, denn ſie hat ſich auch nie mehr in die Kirche gewagt.“ Und Eliſa erklärte mir nun auch, daß ein Mann machen könne was er will, und daß er viele Geliebte haben dürfe, ohne deswegen beſtraft zu werden. Auch Frauen kenne man, die ihre Männer betrügen, und auch bei ihnen ende es immer mit Vergebung. Aber wie Dona Malwina zu handeln, ſich von der Pflicht einer Ehegattin zu ent⸗ fernen, das ſei eine Schandtat, der Hölle wert. Eliſa preßte ihr ſchlafendes Kind gegen ihre Bruſt, ihre Augen ſenkten ſich ſchamhaft. In der Ferne ver⸗ wiſchten ſich über dem Hügel die grauen, runden Kronen der Oelbäume. Da bemerkte ich das vielhundertjährige Kirchlein auf einer Höhe. Sein mittelalterliches Granit⸗ kreuz hob ſich ſcharf vom Blau des Himmels ab. Neun Jahrhunderte hatten es nicht vermocht, ſeine Kanten zu mildern. Am Holderbuſch. Am Holderbuſch, am Holderbuſch, Wir ſaßen Hand in Hand. Wir waren in der Maienzeit Die Glücklichſten im Land! Herb und ſüß klingt die Weiſe des alten Volksliedchens in der deutſchen Seele wider, wenn der Duft der Holunder⸗ blüte im Frühjahr über das Land geht. Und er geht über das Land, war doch der Holunder von jeher der ſtete Begleiter menſchlicher Siedlungen. Schon in grauer Vorzeit muß der Holunder unſeren Vorfahren mit ſeinen Früchten Speiſe gelieſert haben. In ſpäterer Zeit, als die Wanderſtämme ſich ſeßhaft machten und das Feld bebauten, hatle jedes noch ſo kleine Gehöft ſeinen Holunderbaum. Er blieb ihnen ein heiliger Baum, an dem die holden Lichtelfen in warmen Sommer⸗ nächten ihre Reigen tanzten— eine Sage, die ſich ſehr leicht aus der ſchimmernden Blütenfülle erklären läßt, die in der Frühjahrszeit den Holunderbaum förmlich überſchüttet. Und wenn ſich die Blütendolden im weichen Weſtwind neigen, kann man wohl auf den Gedanken kommen, daß die Holder⸗ elfen, auch Holderſeelchen genannt, umweht von zarten ſilbernen Schleiern, hier ihre nächtlichen Feſte feiern. Nach der alten germaniſchen Auffaſſung, die übrigens allen indogermaniſchen Völkern eigen war, ſchien jeder Baum von göttlichen Weſen bewohnt. Frau Elhorn, das Holderweibchen, welche als Fee und Schützerin des Gehöftes gedacht war, genoß ganz beſondere Verehrung umſo mehr als ſchon in ſehr früher Zeit die Heilkräfte von Stamm und Zweigen, Blätter und Blüten bekannt waren. So erwies man der Wohgltäterin Verehrung, und ſelbſt der Beſitzer des Baumes wagte es nicht, einen Zweig ab⸗ zuſchneiden ohne niederzuknien und Frau Elhorn anzuruſen. Wir, die wir uns ſo ſehr erhaben über die aber⸗ gläubiſchen Vorſtellungen früherer Zeiten dünken, müſſen uns noch heute damit abfinden, daß auch jetzt noch jener Glaube lebt, der Mond und Sternen, Bäumen und Blumen, Gewäſſern und Felſen übernatürliche Kräfte zuſchreibt. Da⸗ rum iſt man jetzt noch in vielen Gegenden Deutſchlands feſt von der Zauberkraft des Holunders überzeugt. Man überträgt auf ihn das Fieber, das Zahnweh und andere Krankheiten durch Anwendung uralter Zauberbräuche. In geheimnisvollen Verſen verſucht man auf den gutherzigen Holunderbaum allerlei Gebräuche zu übertragen, von denen man geplagt wird und die man gerne los ſein möchte. Für ländliche Bezirke blieb der Holunder eine wahre Hausapothele. Die ſchweißtreibende Kraft des Holundertees iſt ja allgemein bekannt. Aus ſeinen Früchten wird die beliebte Marmelade gekocht, das in manchen Gegenden in der Küche einen Ehrenplatz hat, nicht minder die in Teig gebackenen Blüten, die„Holderküchlein“. So iſt der von zahlreichen Sagen und Märchen um⸗ wobene Holunderbaum ein wahrer Freund und Wohltäter der Menſchen geworden. Oft feht man ihn wild wachſend dicht an der Hausmauer emporſchießen und mit feinen Blüten auch dem beſcheidenſten Landhäuschen einen eigenen Zauber verleihen. Häufig drängt er ſich ungerufen in den Garten ein, wird abgebrochen, kommt aber ſchnell mit Sprößlingen wieder. Darum gibt es im Volksmund ein hübſches Sprüchlein, welches dieſe Eigenart ſcherzhaft be⸗ tonte:„Nachbars Kinder und den Holder bannſt du nicht auf die Dauer. Schließt du ihnen die Tür, o Wunder, klettern ſie über die Mauer!“ Sonnwendfeier der 120000 im Olympiaſtadion. 5 e Weltbild(M). Ein Feuerwerk von ſeltener Schönheit beſchloß die nächtliche Feierſtunde zur Sommer⸗ ſonnenwende im Olympiaſtadion. Im Mittelpunkt der Feier war die Rede des Gauleiters von Berlin, Reichsminiſter Dr. Goebbels. Amerika erprobt ein neues Rieſenflugzeng. Das ganz aus Metall erbaute viermotorige Rieſenflugzeug auf eirem Probeflug an der kaliforniſchen Küſte. Die Maſchine kann 42 Paſſagtere aufnehmen und wird von eiler fünfköpfigen Beſatzung bedient. Ihre Spitzengeſchwindigkeit ſoll 400 Stklm. betragen. 1 h, reer r e e ee — (9. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Walter Helldorf betrachtet den Amerikaner mit Miß⸗ trauen. Er kann ſich über deſſen Rolle noch nicht klarwerden. Eines Nachmittags weilt er bei dem Pfarrer von Rokitten. Auch Helga iſt anweſend. Der Pfarrer beruhigt ihn über Wight und erzählt von der Vorgeſchichte der zweiten Ehe des Barons. Lohna hat ſeine zweite Frau an der Riviera kennengelernt. Helga und Walter treten gemeinſam den Heimweg an. Ihr Weg führt am Waſſer vorbei. Immer zögernder werden ihre Schritte. Er erzählt, daß er vom Lande ſtammt und daß die Eltern ihr Beſitztum verloren haben, Helga hört zu, ohne ihn zu unterbrechen. Als er in ſie dringt, um zu erfahren, weshalb ſie an dieſem Tage ſo ſtill und in ſich gekehrt ſei, ſinkt ihr Kopf an ſeine Bruſt. Unter Weinen geſteht ſie ihm, daß der Vater von ihr die Heirat mit Wight verlangt. Da nahm er ihr heißes Geſicht in ſeine beiden Hände und küßte ſie auf den zuckenden Mund. „Ich liebe dich“, ſagte er leiſe.„Ich habe dich lieb, ſeit ich dich kenne.“ Von neuem ſuchten ſich ihre Lippen, und ſie löſten ſich und fanden ſich wieder zuſammen, als ob ſie nie wieder voneinander laſſen wollten. Eng aneinander geſchmiegt ſaßen ſie lange in dem großen Gefühl ihrer erſten Liebesſtunde, und Helga emp⸗ fand bis ins innerſte Herz das Tröſtende, Wunderbare die⸗ ſer Liebe, die jetzt ihr ganze Zuflucht war. Allmählich zerrann die Sonne Schleiern. Da klang ein helles Lachen. Ein paar Dorfkinder kamen zum Waſſer herabgetollt und ſahen ſcheu und neugierig zugleich auf das einſame Paar. Walter richtete ſich empor. „Wir müſſen heim“, ſagte er,„man wird uns ſchon vermiſſen.“ Auch Helga hatte ſich erhoben; der Zauber war ver⸗ flogen und die Welt nun wieder wie überall. Arm in Arm gingen ſie durch den langſam dunkelnden Wald, kaum daß zuweilen ein leiſes Wort zwiſchen ihnen gewechſelt wurde, nur ihre Hände lagen mit ſtummem Druck ineinander, und die Quellen ihres Blutes rauſchten ſtärker unter dieſer innigen Berührung. Als die erſten Parkwege in den Wald ſchnitten, blieb Walter noch einmal ſtehen und legte den Arm um die ſchmalen Schultern des Mädchens. „Helga“, ſagte er,„es kommt für uns vielleicht eine Prüfungszeit, doch ich hoffe, daß ſie nur kurz ſein wird. Denn wenn wir zuſammenhalten, kann uns die ganze Welt nichts anhaben.“ f Helga hob den Kopf; ein harter, entſchloſſener Aus⸗ druck war in ihrem Geſicht, daß es um Jahre gereift erſchien. Ich ſtehe zu dir, Walter, was auch kommen mag. Ehe ich dieſen Menſchen heirate, gehe ich lieber in den Spie⸗ ringſee.“ Mit einer beruhigenden Bewegung ſtrich er ihr über das dunkle Haar. „Dazu wird es niemals kommen, das werde ich zu verhindern wiſſen. Nur um eins möchte ich dich noch bit⸗ ten, ehe wir wieder unter die Menſchen gehen: Unſere Liebe muß noch eine Zeitlang unſer Geheimnis bleiben. Gegen jedermann, auch gegen deinen Vater. Ich habe einen ganz beſtimmten Grund für dieſes Verlangen, deſſen Notwendigkeit du ſpäter einmal erkennen wirſt. Spricht dein Vater mit dir nochmals über dieſe amerikaniſche Heirat, ſo weiche ihm aus, halte ihn hin, verlange Bedenk⸗ zeit. Auf die Zeit kommt jetzt alles an.“ In leiſem Verwundern ſah Helga vor ſich hin. „Ich verſtehe dich nicht ganz, Walter.“ „Das weiß ich, Kind, und ich kann in dieſer Stunde nur an dein Vertrauen appellieren. Ich ſpiele ein hohes Spiel, das iſt mir in den letzten Tagen bewußt geworden, doch ich zweifle nicht, daß ich es gewinnen werde. Ich muß es gewinnen um unſerer Liebe und um unſerer Zukunft willen. Dann kann und werde ich dir auch Rolit⸗ ten erhalten, ohne daß du dich ſelbſt dafür zum Opfer zu bringen brauchſt.“ Und als ſie ihm noch immer zweifelnd ſchien, zog er ſie von neuem an ſich und küßte ſie lange und heiß. „Glaube an mich“, bat er.„Habe Vertrauen zu mir. Unſere Liebe wird für mich der Leitſtern ſein.“———. Dann gingen ſie weiter dem Schloß zu, in dem ſich gerade die erſten Fenſter erhellten.. In dieſem Augenblick bog eine unſichtbare Hand ein Goldregengebüſch hinter ihnen vorſichtig zur Seite. 5 Ein verzerrtes Geſicht ſpähte um einen Baumſtamm, das mit einem langen, haßerfüllten Blick das Bild der beiden Geſtalten umfaßte.—— X. Als Helga gerade zu ihrem Zimmer heraufgekommen war, klopfte es leiſe an ihre Tür, und der alte Chriſtian ſtand auf der Schwelle. N „Der Herr Baron läßt das gnädige Fräulein vor dem Abendeſſen noch einmal zu ſich bitten.“ 5 Helga ſtrich ſich mit der Bürſte ein paarmal über das Haar und folgte ihm dann zum Arbeitszimmer des Vaters hinüber... 3 Der Baron ſaß im Fahrſtuhl an ſeinem Schreibtiſch. Das kalte Licht ſeiner grünbeſchirmten Arbeitslampe lag voll auf ſeinem Geſicht, aus dem die hartgemeißelten Jochbögen wie auf einem Totenſchädel heraustraten. 8 Die Fenſter waren bereits durch ſchwere Vorhänge verhüllt. 5 1 „Ich habe Chxiſtian noch einmal zu dir geſchickt“, ſagte der Vater nach der erſten Begrüßung,„weil ich heute abend noch etwas ſehr Ernſtes mit dir beſprechen muß, das keinen Aufſchub duldet. Und ich bitte um deine ganze Auf⸗ e denn es handelt ſich um unſer beider Exi⸗ enz!“ Sein Blick ging unſtet an dem Geſicht der Tochter vor⸗ hinter blaßroſa 15 auf ſeinen Wangen erſchienen bläulich umzirkelte Flecke. ON, A „Die Nachmittagspoſt“, fuhr er dann mit heiſerer Stimme fort,„hat mir einen Brief meines Königsberger Anwalts gebracht, daß die Schweizer Bank endgültig und unwiderruflich auf der Kündigung der großen 500 000⸗ Mark⸗Hypothek beſteht und mir mit Zwangsmaßnahmen droht, wenn ich bis zum Ablauf der Kündigungsfriſt, das heißt bis zum 1. Oktober dieſes Jahres, keine Zahlung leiſten kann. Und das iſt das Ende. Denn bei der gegen⸗ wärtigen Geldlage iſt es unmöglich, anderweit Deckung zu beſchaffen, und der Bank fällt bei der Verſteigerung für ihre Hypothek wahrſcheinlich das ganze Gut zu.“ „Ich habe mich für verpflichtet gehalten, dir es ſofort mitzuteilen“, begann er nach einer kleinen Pauſe von neuem, mühſam die Worte formend.„Denn du biſt in meine geſchäftliche Lage hinreichend eingeweiht, um die Bedeutung dieſes Schlages voll verſtehen zu können. Ich ſelbſt erwarte nichts mehr vom Leben, ich bin alt und krank und ſtehe am Rande des Grabes. Aber ich denke an dich und deine Zukunft. Ich könnte den Gedanken nicht ertragen, daß du vielleicht ſchon in wenigen Wochen wie eine Bettlerin aus deinem Vaterhaus gehen ſollſt. Denn wenn es wirklich zu dieſer Verſteigerung kommt, wird uns auch das Letzte genommen.“ Helga ſaß wie betäubt, ein eiſerner Ring lag ihr um Bruſt und Stirn, die dumpfe, eingeſchloſſene Luft des Zimmers benahm ihr faſt den Atem. „Vater“, ſagte ſie endlich, und ihr Stimme klang ihr ſelber fremd und fern,„um mich brauchſt du dich nicht zu ſorgen. Ich bin jung und kann arbeiten. Ich will arbeiten für dich und mich, bis ich zuſammenbreche. Ich werde mei⸗ nen Weg im Leben ſchon zu finden wiſſen.“ „Ich danke dir für deine gute Abſicht, liebes Kind, aber du weißt nicht, was du ſprichſt. Du kennſt die Armut nicht, du würdeſt ſie ebenſowenig ertragen, wie ich es könnte. Glaube mir, Armut iſt das größte Unglück, das einen Menſchen treffen kann. Und Geld dagegen iſt alles, Macht, Unabhängigkeit, gemünzte Freiheit. Geld iſt einer der wenigen wirklichen Werte dieſes Lebens.“ —— Zeichnung: Grunwald— M. Unwillkürlich war Helga aufgeſprungen und weiter in das Dunkel des Zimmers zurückgewichen, als ob ſie zwiſchen ſich und den Sprecher einen trennenden Raum legen müßte. Ein Schweigen entſtand. Helga wollte heftig wider⸗ ſprechen, aber ſie kam nicht dazu. Draußen in der Halle gingen Schritte, klangen Stim⸗ men, der alte Chriſtian ſchalt mit einem der Hausmädchen. Helga hörte das alles ganz ſcharf und deutlich, und doch war in ihrem Kopf ein Gefühl von Leere, daß ſie an hunderterlei Dinge denken mußte, die nichts mit dem zu tun hatten, was ſie in innerſter Seele bewegte. Da hob der Vater mit kurzem Ruck wieder die Stirn, ſein Geſicht belebte ſich. „In dieſer höchſten Not“, ſagte er,„hat ſich unſer Herrgott meiner noch einmal erbarmt. Ich deutete dir in den letzten Tagen ſchon mehrfach an, worin für uns viel⸗ leicht die Rettung liegen könnte, nämlich darin, daß du offenbar auf Herrn Wight einen nachhaltigen Eindruck ge⸗ macht haſt. Und das iſt wirklich keine Täuſchung geweſen. Gleich nach ſeiner Rückkehr aus Königsberg hat er heut' abend gebeten, von mir empfangen zu werden. Und allein ſchon die Dringlichkeit dieſer Bitte ſagte mir, daß er mir die Entſcheidung bringen würde.“ Helga klammerte ſich mit beiden Händen an ihren Stuhl; ſie wußte, was die nächſten Worte des Vaters für ſie bedeuteten, und ſie fühlte ſich auf einmal hilflos und verlaſſen wie ein unrettbar umſtelltes Wild. „Herr Wight will wirklich kaufen“, fuhr der Vater fort, und ſeine Worte klangen wie durch flutenden Nebel an das Ohr der Tochter.„Er hat mit ſeinem Vater ge⸗ ſprochen. In wenigen Tagen ſchon ſoll der endgültige Ab⸗ ſchluß erfolgen. Aber Herr Wight hat mich noch mit einer weiteren Eröffnung überraſcht, daß er in Rokitten nicht nur ein Ferienheim errichten, ſondern ſich ſelbſt hier vielleicht dau⸗ ernd niederlaſſen will. Das Leben eines deutſchen Groß⸗ grundbeſitzers, wie er es bei uns kennengelernt hat, ſagt ihm ſehr zu. Er fürchtet nur, daß es ihm als Ausländer ſchwerfallen, ja vielleicht unmöglich ſein wird, in hieſiger Dogend feſten Fuß zu faſſen, wenn es ibm nicht gelingt, %%% ſich durch eine enge Verbindung mit einer der alteingeſeſ⸗ ſenen Familien Zutritt zu unſeren Kreiſen zu verſchaffen. Wohin er damit zielt, brauche ich dir ja wohl nicht erſt auseinanderzuſetzen. Herr Wight hat es noch nicht klar ausgeſprochen, aber ich habe es aus ſeinen Worten deutlich herausgehört, daß er eine Ehe mit dir zur Bedingung für den Erwerb Rokit⸗ tens machen würde.“—— Gott ſei Dank, nun war es herausgeſagt. Mit einem ächzenden Laut ſank der Baron in ſeinen Stuhl zurück, große Schweißtropfen erſchienen auf ſeiner plötzlich fahl gewordenen Stirn. Unwillkürlich war Helga aufgeſprungen und weiter in das Dunkel des Zimmers zurückgewichen, als ob ſie zwi⸗ aß ſich und den Sprecher einen trennenden Raum legen müßte. 5 So alſo hatte der Amerikaner ſeine Netze geſtellt, mit ihrer Kindesliebe wollte er ſie fangen und über den ge⸗ lähmten Mann hinweg unter das Joch dieſer Ehe beugen, deren bloßer Gedanke ihr Herz verſteinte in Empörung und leidenſchaftlichem Trotz. „Vater“, ſagte ſie endlich mit bebenden Lippen,„ich habe dich nie darüber im Zweifel gelaſſen, wie ich zu die⸗ ſem Herrn Wight ſtehe. Heute kann ich dir noch mehr ſagen: Noch kein Menſch iſt mir von Grund meines Her⸗ zens ſo zuwider geweſen wie er, ja manchmal graut mir geradezu vor ihm. Das weißt du alles, und doch willſt du fell im Ernſt zumuten, daß ich dieſen Mann heiraten oll. Der Baron bewegte müde die Hand. „Wir wollen doch keine großen Worte machen, ſondern ganz ruhig und ſachlich miteinander reden. Gewiß glaube ich dir, daß dich der Entſchluß, eine Frau Wight zu wer⸗ den, einige Ueberwindung koſten wird. Denn du biſt jung, und in dir ſtecken noch alle romantiſchen Ideale der Jugend, die nichts von Kompromiſſen wiſſen will. Aber leider beſteht unſer Leben aus Kompromiſſen, und es iſt nichts mit dem Glück in der kleinſten Hütte. Eine Ehe braucht einen ſoliden Unterbau, und eine Frau findet ſich ſchon allmählich mit ihrem Manne zuſammen, auch wenn es zuerſt keine himmelſtürmende Liebe war. Herr Wight bietet dir eine Zukunft, um die dich Millionen beneiden würden. Das Leben iſt meiſt weiſer als wir Menſchen. Darum hat es uns noch in letzter Stunde dieſen Amerika⸗ ner geſandt, der uns mit einem Schlage all das wieder⸗ geben will, was wir ja eigentlich ſchon längſt verloren haben.“ Helga antwortete lang nicht. Ihr war's auf einmal, als wenn ſie im nächſten Augenblick geknebelt und in ein dunkles Verlies geſchleppt werden ſollte, aus dem es für ſie kein Entrinnen gab, wo niemand ihr verzweifeltes Weinen hören konnte. Würde Walter ſein Wort wirklich wahr machen und ihr in ihrer Not ein Helfer, ein Retter ſein? Eine große Mut⸗ und Ratloſigkeit war plötzlich in ihr, als ob eine Welle im Antrieb ihres Gehirns gebrochen ſei. Wie wollte er einen Weg finden, der ſie aus dieſer grenzenloſen Bedrängnis herausführte? Was wollte er damit gewinnen, wenn er Zeit ge⸗ wann? Und dann ſah ſie wieder ſein Geſicht vor ſich, hörte ſie ſeine geliebte Stimme, mit der er ſo eindringlich um ihr Vertrauen geworben hatte. Und eine heiße Scham brach in ihr auf, daß ſie auch nur einen Augenblick lang an ſeinen Worten hatte zwei⸗ feln können.——— „Vater“, ſagte ſie endlich,„du kannſt doch von mir nicht verlangen, daß ich mir jetzt in dieſen kurzen Minuten eine Entſcheidung aufzwingen laſſen ſoll, die für mein ganzes Leben beſtimmend iſt.“ Der Baron richtete ſich mühſam höher. „Aber Kind, wer verlangt denn das von dir? Alles, was ich dir geſagt habe, war doch zunächſt nur eine An⸗ frage, ein erſter Fühler. Ich perſönlich rede dir weder zu noch ab. In ſolchen Lebensfragen muß ein Menſch ſeine letzte Entſcheidung ganz allein und unbeeinflußt treffen. Aber ich brauche dir wohl nicht erſt zu verſichern, daß mir der Abſchied von dir einſt um vieles leichter fallen würde, wenn ich wüßte, daß ich dich in gefeſtigten, ja glänzenden Verhältniſſen auf der Welt zurücklaſſe.“ Helga war bei ſeinen letzten Worten wieder zu ihm getreten und nahm ſeine Hand. „Gib mir Bedenkzeit, Vater. Ich will mir alles in Ruhe überlegen. Erlaß es mir auch, heute abend mit Herrn Wight zuſammen zu ſein. Das geht über meine Kraft. Ich muß jetzt denken, ich muß allein ſein. Ich muß mich erſt wieder zu mir ſelbſt zurückfinden.“ Die aufquellenden Tränen erſtickten ihr faſt die Stimme. „Ich bin ja doch erſt neunzehn Jahr.“ Dann riß ſie ſich los und eilte durch eine Seitentür in ihr Zimmer hinüber. Mühſam tappte ſie ſich zwiſchen den dunklen Möbeln zum Fenſter. a Und als ſie dort auf einem Stuhl niederſank, ſchlug ſie mit dem Kopf jäh vornüber gegen den Fenſterriegel, ſo überwältigte ſie plötzlich ein krampfhaftes Schluchzen, das wie ein entfeſſelter Wildbach in ihr emporbrandete. Als der Baron eine Viertelſtunde ſpäter von Chri⸗ ſtian in die Halle gefahren wurde, hatte ſich der Eindruck ſeiner äußeren Erſcheinung wieder völlig gewandelt. Mit einem ſeltſam verjüngten, lebhaften Geſichtsaus⸗ druck ſaß er ſteil aufgerichtet in ſeinem Stuhl, die ſchlep⸗ pende Sprache war wieder gelöſt und frei, und nur ein feines Zittern der Wangen gemahnte noch an den ver⸗ fallenen alten Mann, der der eigenen Tochter im erſten Augenblick faſt wie ein lebender Toter erſchienen war. Mit gewinnender Liebenswürdigkeit begrüßte er ſeine beiden Hausgäſte, denen ſich heute auch Herr Oberinſpek⸗ tor Reimann beigeſellt hatte, und bat ſie in den Speiſe⸗ ſaal. (Fortſetzung folgt.) 80 5 5 ö Gemeinſchaſtsaufgabe der Preſſe Eine Anſprache des Reichspreſſechefs Dr. Dietrich. Berlin, 25. Jun. Reichspreſſechef Dr. Dietrich gab in den Feſträumen des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda einen Empfang für die Hauptſchriftleiter der deutſchen Preſſe. Der Abend ſtand im Zeichen einer kameradſchaftli⸗ chen Ausſprache des Reichspreſſechefs und ſeiner Mitarbeiter mit den namhafteſten Perſönlichkeiten des deutſchen Jour⸗ nalismus. Dr. Dietrich hatte dieſem Empfang die Parole „Geſtaltungswille und Korpsgeiſt in der deutſchen Preſſe“ gegeben. Im Laufe des Abends nahm er das Wort zu einer Anſprache, in der er in humorvoller Weiſe ſeine Gäſte begrüßte und zu ihnen in ernſten Worten über die große Gemeinſchaftsaufgabe der deutſchen Preſſe ſprach. Er fand heitere Zuſtimmung für ſeine Feſtſtellung, daß die Journaliſten im allgemeinen ſeltener zu ihrer eigenen Unterhaltung als zu dem Zweck zuſammenkämen. Anregun⸗ gen entgegenzunehmen, mit denen ſie ihre Leſer unterhal⸗ ten sollen. Wenn man ſie einlade, tue man es weniger zu ihrem eigenen Vergnügen als mit der Abſicht ihr Auf⸗ merkſamkeit auf die Intereſſen oder das Vergnügen anderer zu lenken Für dieſe ſelbſtloſe Arbeit pflegten ſie meiſt we⸗ nig Dank zu ernten. Sie ſollten es ſtets allen und könnten es doch meiſt niemanden recht machen. So ſeien nun einmal die menſchlichen Schwächen der anderen die„berufliche Tra⸗ gik“ der Journaliſten die dieſe„Ironie des Schickſals“ aber mit Gleichmut und Gelaſſenheit zu ertragen wiſſen Der echte Journaliſt hänge an ſeinem Beruf. Zum Dournaliſten müſſe man geboren ſein. Noch habe die Preſſe des nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ land ihre endgültige Formung nicht ganz gefunden. Wenn jetzt die Vorausſetzungen für eine neue Konzentration er Kräfte und für neue Zielſetzungen gegeben ſeien, dann er⸗ 1 5 er die tatkräftige Mitarbeit aller in der Preſſe Schaf⸗ enden. Der Zeugeneid im Zivilprozeß In einer Verfügung des Reichsjuſtizminiſters ausgeführt: „Bereits in der Allgemeinen Verfügung vom 11. No⸗ vember 1935 über Beſchleunigung und Unmittelbarkeit des Rechtsganges habe ich auf die Bedenken hingewieſen, die einer zu weitgehenden Lockerung des Grundſatzes e Zeugenvernehmung entgegenſtehen. Nach mir erſtatteten Berichten muß ich annehmen, daß dieſer Hinweis noch nicht überall im Intereſſe der Rechtspflege erwünſchte Berückſich⸗ tiauna findet. Insbeſondere ſcheint mir nicht immer genügend beach⸗ tet zu werden, daß der Zeuge nicht etwa nur dann zu beeidigen iſt, wenn dies zur Herbeiführung einer wahr⸗ heitsgemäßen Ausſage rede iſt, ſondern vor allem auch dann, wenn dies mit Rückſicht auf die Bedeutung der Ausſage geboten erſcheint. Daraus folg daß alle Zeugen, deren Ausſagen für die richterliche Beweiswürdigung in weſentlichen Punkten von e Bedeutung ſind, Auen zu beeidigen ſind. Andernfalls nimmt man der unterliegenden Partei in den nie ganz außer Betracht zu laſſenden Fällen der falſchen Zeugenausſagen die Wleder⸗ aufnahmemöglichkeit, da dieſe eine Eidesverletzung voraus⸗ ſetzt Mit Recht wird von einzelnen Berufungsgerichten auch darauf hingewieſen, daß manche Berufungen nur deshalb eingelegt werden, weil die ausſchlaggebenden Zeugenaus⸗ ſagen nicht beeidigt worden ſind und die unterlegene Par⸗ tei ſich aus innerlich durchaus erklärlichen Gründen mit dem auf einer uneidlichen Ausſage beruhenden Ergebnis nicht ohne weiteres abzufinden vermag. Der Umſtand, daß das Gericht eine Ausſage für glaubwürdig erachtet, kann es danach allein nicht rechtfertigen, von der Beeidigung abzuſehen. Hier iſt es vielmehr grundſätzlich der freien Entſchließung der Parteien überlaſſen, ob ſie da, wo es zuläſſig iſt, auf die Beeidigung verzichten wollen, wobei das Gericht in der Empfehlung eines ſolchen Verzichtes, vor allem rechtsunkundigen Par⸗ teien gegenüber, zurückhaltend ſein ſollte. Der Zeuge wird, wenn klar nach dieſen Geſichtspunkten verfahren wird, ſeine Beeidigung niemals als den Aus⸗ druck irgendwelchen Mißtrauens empfinden. Ein Verfah⸗ ren dagegen das in Verkennung des§ 391 38 für die Frage der Beeidigung auf die Glaubwürdigkeit des Zeu⸗ gen abſtellt, kann u. U. ſolche Empfindungen im Zeugen wachrufen Das aber wäre der Rechtspflege in hohem Maße abträglich; denn der Zeuge ſoll ſich bewußt ſein, daß ihm durch die Eidesleiſtung ein ehrenvoller und verantwortli⸗ cher Dienſt an der Rechtspflegt anvertraut wird“ Politiſches Allerlei Vertreter des Bundes der Polen bei Dr. Frick. Reichsminiſter Dr. Frick empfing die Vertreter des Bun⸗ des der Polen, Pfarrer Dr. Domanſki, Dr. Kaczmarek, Dr. von Openkowſki, zu einer längeren Ausſprache über die Lage der polniſchen Volksgruppe in Deutſchland. Nachdem die pol⸗ niſchen Wünſche im einzelnen beſprochen wurden, konnte der Miniſter feſtſtellen, daß die deutſchen Staatsangehörigen polniſchen Volkstums in vollem Umfang an dem wirtſchaft⸗ lichen Aufſtieg Deutſchlands teilnehmen und im Rahmen der beſtehenden Geſetze des vollen Schutzes des Staates teilhaf⸗ tig werden. Der Miniſter gab der Hoffnung Ausdruck, daß eine engere Zuſammenarbeik der beiden großen Völker auch die Grundlage für eine gedeihliche Entwicklung der beiderſei⸗ tigen Volksgruppen ſchaffen möge. „Nordchina⸗Entwicklung⸗Geſellſchaft“. Der fapaniſche Ueberſeeminiſter Ohtani wurde auf den Poſten des Präſidenten der„Nordchina⸗Entwicklung⸗Geſell⸗ ſchaft“ berufen. Das Ueberſeeminiſterium übernimmt Außen⸗ miniſter Ugaki in ſein Aufgabenbereich. Die Ernennung Ohtanis ſoll die Entſchlußkraft dokumentieren, mit der Japan an den wirtſchaftlichen Neuaufbau ſeines Intereſſengebietes in Nordchina heranzugehen beabſichtige. Finanzierungsfrage vertagt London, 24. Juni. Der Hauptausſchuß des Nichtein⸗ ee trat, wie vorgeſehen, am Freitag zu⸗ ſammen. Er ſollte die Frage der Finanzierung des Planes zur Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanien erörtern. Wie verlautet, ſtellte ſich in der Sitzung heraus, daß einige Ausſchußmitglieder noch keine Inſtruktionen ihrer Regierungen zur Finanzfrage erhalten haben. Der Aus⸗ 0 beſchloß daher, eine techniſche Einzelheit der Finanz⸗ rage zu behandeln, und zwar die Einſetzung von Beob⸗ achtern in den acht wichtigſten ſpaniſchen Häfen, wo die Beobachter bekanntlich ſamkliche einlaufenden Frachten auf Kriegsmaterial hin überwachen ſollen. Die Frage der Finanzierung des Planes wird daher in einer ſpäteren Sitzung behandelt werden. wird Die Schiffsverſenkungen Erregte Debatte im Unkerhaus. London, 24. Juni. Die von der Labour⸗Oppoſition herbeigeführte Unter⸗ hausausſprache über die letzte Verſenkung britiſcher Schiffe wurde vom Oppoſitionsvorſitzenden Attlee eröffnet, der das nationale Spanien angriff und auch vor Verdächtigungen Deutſchlands und Italiens nicht zurückſchreckte. Chamberlain bedauerte die Erregung, die auf der Seite der Oppoſition herrſcht, weil dieſe es verhindere, daß die Stimme der Vernunft gehört werde. Er müſſe ſie daher daran erinnern, daß ihr auch eine gewiſſe Verantwortung obliege, ſobald ſie Dinge berühre, die an die Grenzlinie zwiſchen Krieg und Frieden ſtießen. Die Regierung ſei je⸗ denfalls verpflichtet, hieran zu denken, bevor ſie zu einer Aktion ſchreite. um britiſche Staatsangehörige zu ſchützen. Die Oppoſition habe ſich ſtändig gegen das Nichteinmi⸗ ſchungsabkommen gewandt. Attlee erklärte, daß dies nicht wahr ſei, worauf großer Lärm entſtand. An drei Stellen des Hauſes erho⸗ ben ſich auf den Zuſchauerbänken junge Leute, die Be⸗ ſchuldigungen gegen Chamberlain in den Saal riefen. Die Ruheſtörer wurden ſchließlich von den Saalbeamten ent⸗ fernt. Chamberlain konnte hierauf ſeine Rede fortſetzen. Er habe ausdrücklich erklärt, daß die britiſchen Schiffe nur auf hoher See beſchützt werden könnten, nicht aber, wenn ſie ſich in territoriale Gewäſſer begeben. Dieſe Warnung ſei von einer Reihe von Schiffen nicht beachtet worden. Lloyd George machte dann den ungeheuerlichen Vor⸗ ſchlag, daß Mallorca blockiert und mit Bomben be⸗ legt werden ſolle. Chamberlain erwiderte ihm, daß das nicht die Politik Großbritanniens ſei und rief aus:„In ſeinem 76. Lebens⸗ jahr iſt Lloyd George bereit, das Land in einen Krieg zu ſtürzen!“(Beifall auf den Regierungsbänken, Proteſte der Oppoſition). Lloyd George widerſprach heftig, worauf Chamberlain feſtſtellte, daß Lloyd Georges Vorſchlag der Weg zum Be⸗ ginn eines neuen europälſchen Krieges ſei. Chamberlain erklärte ſodann, er habe Aufklärung von den Behörden in Burgos verlangt. Der britiſche Vertreter in Burgos iſt— 90 zur Berichterſtattung— nach London berufen wor⸗ en. Nachdem ſich auch Winſton Churchill für ſcharfe eng⸗ liſche Gegenmaßnahmen ausgeſprochen hatte, ſprach Unter⸗ ſtaatsſekretär Butler das Schlußwort zur Unterhausde⸗ batte. Die Regierung ſei nicht bereit, ſich in einen Kampf einzulaſſen, in den ſie ſich nun eimal nicht einmiſchen wolle. Der Antrag auf Schluß der Ausſprache wurde dann mit 275 gegen 141 Stimmen angenommen. Die Neutralität der Gchweiz Notenwechſel zwiſchen Deutſchland und der Schweiz. Berlin, 24. Juni. Bekanntlich hat die ſchweizeriſche Regierung den Völ⸗ kerbundsrat während ſeiner letzten Sitzung im April zu einem Beſchluß veranlaßt, der die Schweiz von der Teil⸗ nahme an der Durchführung der Sanktionsbeſtimmungen befreit. Die ſchweizeriſche Regierung hat von dieſem Be⸗ ſchluß des Völkerbundsrates dem Reichsminiſter des Aus⸗ wärtigen von Ribbentrop mit der nachſtehend veröffentlich⸗ ten Note vom 20. Mai Mitteilung gemacht: „Wie Ew. Exzellenz wiſſen, iſt die Schweiz ſtändig von dem Beſtreben beſeelt, die Neutralitätspolitik, von der ſie ſich ſeit mehr als vier Jahrhunderten leiten läßt, weiterzu⸗ führen und die in den Verträgen von 1815 in dieſer Be⸗ ziehung enthaltenen Verpflichtungen auf das genaueſte ein⸗ zuhalten. Der Bundesbeſchluß vom 5. März 1920 betreffend den Beitritt der Schweiz zum Völkerbund, der am 16. Mai glei⸗ chen Jahres durch eine Volksabſtimmung angenommen worden iſt, wurde erſt gefaßt, nachdem der Völkerbundsrat in ſeiner Erklärung von London vom 13. Februar 1920 feierlich erklärt hatte, daß die immerwährende Neutralität der Schweiz als internationale Verpflichtung für die Er⸗ haltung des Friedens mit keiner Beſtimmung des Völker⸗ bundspaktes unvereinbar ſei. Die Londoner Erklärung ſtellt ausdrücklich feſt, daß die Schweiz nicht verpflichtet ſei, an militäriſchen Unterneh⸗ mungen teilzunehmen oder den Durchzug fremder Truppen oder die Vorbereitung militäriſcher Unkernehmungen auf ihrem Gebiet zu dulden Dagegen enthält ſie keine Befrei⸗ ung von der Teilnahme an den in Artikel 16 des Völker⸗ bundspaktes vorgeſehenen wirtſchaftlichen und finanziellen Maßnahmen. Da die Erfahrung gezeigt hat, wie unſicher die Unterſcheidung iſt, die man im Jahre 1920 zwiſchen den verſchiedenen in dem erwähnten Artikel vorgeſehenen Maß⸗ nahmen glaubte machen zu können, hat der Bundesrat am 29. April 1938 dem Völkerbundsrat ein Memorandum überreicht, von dem ich Gelegenheit hatte, dem Auswärti⸗ gen Amt in offiziöſer Weiſe Kenntnis zu geben und durch das die Abſicht der Schweiz angekündigt wurde, angeſichts ihrer immerwährenden Neutralität in keiner Weiſe mehr an der Anwendung der Sanktionsbeſtimmungen des Völker⸗ bundspakts teilzunehmen. Der Völkerbundsrat hat am 14. Mai eine Reſolutjon gefaßt, die von dieſer Abſicht Kenntnis nimmt und erklärt, daß die Schweiz nicht aufgefordert wer⸗ den wird, an Sanktionen teilzunehmen. Die ſchweizeriſche Eidgenoſſenſchaft iſt ſomit von jeder Verpflichtung entbunden, woraus ſich ein Zweifel über ihren i sch erlich Willen, unter allen Umſtänden neu⸗ tral zu bleiben, ergeben könnte.“ Dieſe Note iſt deutſcherſeits mit der nachſtehenden Note beantwortet worden, die der Reichsminiſter des Auswärti⸗ fen von Ribbentrop dem ſchweizeriſchen Geſandten Frö⸗ icher am 21. Juni überreicht hat: „Die deutſche Regierung hat mit großem Intereſſe da⸗ von Kenntnis genommen, daß es den Bemühungen der ſchweizeriſchen Regierung gelungen iſt, ſich von Verpflich⸗ tungen zu befreien, die in der Tat geeignet waren, die Neu⸗ tralität der Schweiz zu gefährden. Die deutſche Regierung begrüßt dieſes Ergebnis, weil ſie in der unbedingten Auf⸗ rechterhaltung der Neutralität der Schweiz ein wichtiges Element für die Sicherheit des europäiſchen Friedens ſieht. Die ſchweizeriſche Regierung kann deshalb uͤberzeugt ſein, daß der von ihr jetzt erneut bekundete Wille zur Neutrali⸗ tät bei der deutſchen Regierung jederzeit den deutſchen Willen finden wird, dieſe Neutralität anzuerkennen und zu achten. Ich brauche nur auf die der ſchweizeriſchen Regie⸗ rung bekannten Verlautbarungen zu verweiſen, in denen die deutſche Regierung ihren Standpunkt in dieſer Bezie⸗ hung bereits in aller Klarheit zum Ausdruck gebracht hat.“ Ein entſprechender Notenwechſel hat gleichzeitig zwi⸗ ſchen der italieniſchen und der ſchweizeriſchen Regierung ſtattgefunden. Ein Zwiſchenfall in Memel 50 Memelländer verhaftet Königsberg, 24. Juni. Ein bedauerlicher Zwiſchenfall ereignete ſich, als das Motorſchiff„Preußen“ des Seedien⸗ ſtes Oſtpreußen am 20. Juni abends fahrplanmäßig den Memeler Hafen anlief. Die Ankunft des Schiffes hatte, wie es in der Darſtellung des Deutſchen Nachrichtenbüros heißt, eine große Zahl ſchauluſtiger Memelländer an den Hafen gelockt, die ihrer Freude durch Zurufe und das Abfin⸗ gen von vaterländiſchen Liedern Ausdruck gaben. Als die Menſchenmenge nach dem Wiederauslaufen des Schiffes ſich zu zerſtreuen begann, ſei die litauiſche Polizei erſchie⸗ nen und habe aus der Menge heraus zahlreiche Verhaf⸗ tungen vorgenommen, was lebhafte Empörung bei der Volksmenge auslöſte und zu ernſten Zuſammenſtö⸗ zen mit der litauiſchen Polizei führte. Im weiteren Ver⸗ lauf des Abends kam es zu Demonſtrationen vor dem Ge⸗ baude der litauiſchen Grenzpolizei, wobei die durch das Vorgehen der Polizei erregte Menge die Herausgabe der Verhafteten verlangte. Es gelang ſchließlich der memel⸗ ländiſchen Landespolizei, deren Anordnungen die Menge willig Folge leiſtete, die Ordnung wiederherzuſtellen. Die Zahl der verhafteten Memelländer wird auf etwa 50 ge⸗ ſchätzt.. Neuer Kriegskommandant des Memelgebietes Wie aus Kowno gemeldet wird, iſt der langjährige Kriegskommandant des Memelgebietes, Oberſt Liormanas, zum 1. Juli von ſeinem Poſten abberufen und zur ande⸗ ren Verwendung in Litauen beſtimmt worden. Zum neuen Kommandanten des Memelgebietes iſt der bisherige Kriegs⸗ kommandant des Kreiſes Panevezys, Oberſtleutaant Andraſchunas, ernannt worden. Kurzmeldungen Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat dem König und der Könfgin von England anläßlich des Ablebens der Mutter der Königin drahtlich ſein Beileid ausgeſprochen. Heidelberg. Adolf Hitler hat in einem Telegramm an den Reichsſtudentenführer den Teilnehmern am Deutſchen Stu⸗ dententag 1938 in Heidelberg mit ſeinem Dank für das ihm telegrafiſch übermittelte Treuegelöbnis der in Heidelberg ver⸗ ſammelten Studenten und Alt⸗Herren⸗Führer herzliche Grüße übermittelt. Zwei Todesurteile in Köln Nach neuntägiger Verhandlung wurde am Freitag abend im Prozeß gegen den 30 Jahre alten Otto Schöne⸗ wald und ſeine 27 Jahre alte Ehefrau Gerda Schönewald, die angeklagt waren, am 2. Nov. 1932 die 61jährige Zim⸗ mervermieterin Korte und den 48jährigen Geldbriefträger Körner ermordet und den letzteren um 3000 Reichsmark beraubt zu haben, das Urteil geſprochen. Die Angeklagten werden wegen Mordes in zwei Fäl⸗ zen, in einem Falle in Tateinheit mit ſchwerem Raub Vergehen gegen Paragraph 251 Str. GB.— zweimal zum Tode verurkeilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihnen auf Lebenszeit aberkannk. Die Koſten des Verfahrens wer⸗ zen ihnen auferlegt. Prozeß gegen die Brüder Götze Im Zeichen des neuen Autoräubergeſetzes. Berlin, 24. Juni. Im Prozeß gegen die beiden Auto⸗ banditen Götze vor dem Berliner Sondergericht wies der Vorſitzende die beiden Angeklagten auf das neue Autoräu⸗ bergeſetz vom 22. Juni hin und verlas es im Wortlaut, Mit blaſſem Geſicht hörte Max Götze, den ſeine bisherige Si⸗ cherheit offenſichtlich e hatte, dieſe für ihn ſo inhalts⸗ ſchweren Sätze an. Die Beweisaufnahme wurde ſodann fortgeſetzt. Von Intereſſe waren die Ausführungen von Medizinalrat Dr. Dr. Ewers über den Geiſteszuſtand des Angeklagten Max Götze Der Sachverſtändige kam zu dem Ergebnis, daß der Angeklagte voll verantwortlich für ſeine Taten ſei. Die beiden 95 ſo erklärte Dr. Ewers, ſtamm⸗ „ ten aus einer Verbrecherfamilie. Der Vater iſt entmündigt worden, und die Mutter war Trinkerin. Die lebenden Brü⸗ der der Angeklagten ſind fämtlich ſchwerbeſtrafte Verbrecher. ab Erdrutſch verſchüttet die Brennerſtraße. Im Eiſacktal ſind nach einem heftigen Gewitter mehrere Steinlawinen niedergegangen, die die Brennerſtraße an verſchiedenen Punk⸗ ten verlegt haben. In der 4 85 von Franzensfeſte wurde die Straße durch einen Erdrutſch, der etwa 12 000 chm Geſteins⸗ maſſen in Bewegung ſetzte, auf einer Strecke von etwa 150 Meter verſchüttet. Auch die Eiſenbahnlinie wurde durch Ge⸗ röll verlegt, aber von Arbeitern, die die ganze Nacht am Werke waren, wieder freigemacht. a Anglück im Steinbruch. Im Steinbruch Abbiati in Tegernau wurde der dort beſchäftigte Steinhauer Wilhelm Dörflinger durch einen herabſtürzenden Stein ſchwer verletzt. Im Krankenhaus Schopfheim iſt Dörflinger, der Vater von vier Kindern iſt, zwei Stunden nach ſeiner Einlieferung ge⸗ ſtorben. a Im Schwefelbergwerk verſchüttet. In einem Schwefel⸗ bergwerk bei Cataniſſetta(Sizilien) ſind durch einen 1110 acht Bergleute verſchüttet worden. Trotz ſofort in Angri genommener Bergungsarbeiten iſt es bisher noch nicht gelun⸗ gen, die acht Verunglückten zu bergen. Paris. Der Abdmiralſtabschef der franzöſiſchen Marine, Vizeadmiral Darlan, hat die Zuſammenſtellung eines neuen franzöſiſchen Geſchwaders beſchloſſen, das in erſter Linie Inſtruktionszwecken dienen ſoll. Kairo. Die iraniſche Abordnung, die an die Schweſter des ägyptiſchen Königs die Brautwerbung des Kronprin⸗ zen von Iran überbrachte, trat ihre Heimreiſe an; König Faruk gab dem iraniſchen Miniſterpräſidenten ein Hand⸗ ſchreiben für den Schah mit. Mailand. Reichshauptamtsleiter Dresler, der Chef des Preſſeamtes der NSDAP., iſt mit einer Gruppe von Stu⸗ denten des Zeitungswiſſenſchaftlichen Inſtituts der Univer⸗ ſität München auf einer Studienfahrt in Mailand einge⸗ troffen. 5 Belgrad. Der Staatsſekretär im Reichsverkehrsminſſte⸗ rium und Vertreter des Generaldirektors der Reichsbahn, Dr. Kleinmann, mit den Reichsbahndirektoren Hardt und Dr. Vollmer iſt in Belgrad eingetroffen, um den Berliner Beſuch des Generaldirektors der jugoſlawiſchen Eiſenbahnen zu er⸗ widern. 1 5 5 s Saiſer-Kanal führt Hochwaſſer— Eiſenbahnlinien gefährdet Schanghai, 25. Juni. Nach ſoeben eingetroffenen Nach⸗ richten führt der ſogenannte große Kaiſer⸗Kanal neues Hochwaſſer. Die Waſſer ſteigen raſch an und treten ſtellen⸗ weiſe bereits über, ſo daß die enbahnverbindungen Schanghat-Nanking und Schanghai—Hangtſchou gefährdet find. Die Kanalſchiffahrt wurde bereits eingeſtellt. i At Ant teilt gen dene ſcher dete ſtet erſt min Fine gen Stei ſchne Kra punk ſteht Zah mun men ſchon mach! größe Kan Schr ohne den a r b Feld Verl beka vom Auf 6 ern Land berg mend dieſe desh. zücht mäßi Die deutſf wird 30 40 2 beim bei f als teils ins? den Naſſe Herv liſche mit Fort houn der Bern hund Klaſ Reih Seal liſche und die f Zend Zwer der Malt Pekii vierb 200 U De Aus Baden und den Nachbargauen Anrechnung von Steigerungsbeträgen für Rentenempfänger. () Karlsruhe. Die Landesverſicherungsanſtalt Baden teilt mit: Zahlreiche Anfragen von Rentenempfängern we⸗ gen Anrechnung von Steigerungsbeträgen für Zeiten, in denen der Verſicherte während des Weltkrieges dem Deut⸗ ſchen Reiche oder einem mit ihm verbündeten oder befreun⸗ deten Staate Kriegs-, Sanitäts⸗ oder ähnliche Dienſte gelei⸗ ſtet hat, geben Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß dieſe erſt nach Erlaß der näheren Beſtimmungen des Reichsarbeits⸗ miniſters im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter der Finanzen und des Oberbefehlshabers der Wehrmacht erfol⸗ gen kann. Die vorliegenden Anträge auf Anrechnung der Steigerungsſätze werden nach Erſcheinen der Beſtimmungen ſchnellſtens erledigt. Da die Erhöhung am 1. 1. 1938 in Kraft getreten iſt, wird die Nachzahlung von dieſem Zeit⸗ punkt an ohne weiteres erfolgen. Ein geldlicher Nachteil ent⸗ ſteht den in Frage kommenden Verſicherten durch die ſpätere Zahlung nicht. Es ſind daher bis zum Erlaß der Beſtim⸗ mungen des Reichsarbeitsminiſters weitere Anfragen zwecklos. Edingen.(⸗Wegen Unter ſchlagung feſtgenom⸗ men.) Ein junger Reiſevertreter aus Eidnugen, der ſich ſchon ſeit einiger Zeit durch ſein Auftreten verdächtig ge⸗ macht hatte, wurde in Seckenheim wegen Unterſchlagung größerer Summen verhaftet. ) Bruchſal.(Beim Baden ertrunken.) Im Kanal iſt ein 14jähriges Mädchen ertrunken. Das des Schwimmens kundige Mädchen verſank plötzlich in den Fluten, ohne daß ihm von ſeinen Kameradinnen Hilfe gebracht wer⸗ den konnte. Die Leiche iſt noch nicht geländet. () Zeutern b. Bruchſal.(Der Tod bei der Fel d⸗ arbeit.) Die 86jährige Anna Reiſer wurde während der Feldarbeit vom Herzſchlag getroffen und ſank tot zuſammen. () Antergrombach.(Lebens müde.) Ein in guten Verhältniſſen lebender 70jähriger Einwohner hat ſich aus un⸗ bekanntem Grunde erhängt. Ein Kind im Waſchkeſſel ertrunken. () Nafett. Das fünfviertel Jahre alte Kind der Fami⸗ lie Brunſter fiel in einem unbewachten Augenblick in einen auf dem Küchenboden ſtehenden Waſchkeſſel und ertrank. Todesſturz vom Heuwagen. Todtnau. Der 62jährige Theodor Thoma ſtürzte vom Heuwagen und brach dabei das Genick. Der Tod trat Auf der Stelle ein. 600 Raſſehunde auf der Ausſtellung in Karlsruhe. Die größte Raſſehundeausſtellung, die je in den Mau⸗ ern der badiſchen Hauptſtadt ſtattgefunden hat, iſt die 11. Landesausſtellung der Landesfachgruppe Baden⸗Württem⸗ berg der Reichsfachgruppe Deutſches Hundeweſen am kom⸗ menden Sonntckg in der Städt. Ausſtellungshalle. Wenn dieſe hohe Beſchickungszahl erreicht werden konnte, ſo nur deshalb, weil das Badiſche Staatsminiſterium den Liebhaber⸗ züchtern weiteſtgehend entgegenkam und ihnen durch eine mäßige Zwingerſteuer eine Steigerung der Zucht ermöglichte. Die Gebrauchshunde ſtehen an der Spitze. Mit über 100 deutſchen Schäferhunden, die die ganze Welt erobert haben, wird der Katalog eröffnet. Dann folgen nacheinander die 30 Dobermannpinſcher, 40 Airedale⸗Terrier, 20 Rottweiler, 40 Borer und 15 Rieſenſchnauzer. Alle dieſe Raſſen ſtehen beim Heer, der SA. und der Polizei, im Kriminaldienſt, bei der Reichsbahn, den Zollbehörden uſw. im Dienſt, teils als Melde⸗ und Sanitäts-, teils als Schutz⸗ und Fährten⸗, teils als Zieh⸗ und Wachhunde. Die Ausfuhr dieſer Raſſen ins Ausland iſt zurzeit ſehr ſtark. Die grüne Farbe wird an den ausgeſtellten Jagdhunden ihre Freude haben, da alle Raſſen vertreten ſind, vom Spaniel bis zum Jagdterrier. Hervorragend gemeldet ſind vor allem die deutſchen und eng⸗ liſchen Vorſtehhunde, dann unſere vielgeliebten Dachshunde mit 50, desgleichen unſer„Modehund“, der drahthaarige Foxterrier. Auch die Hetzhunde aller Art, Barſois, Grey⸗ hounds, Whippets und ſogar der ſeltenſte Hund der Welt, der„Afghan“, iſt vertreten. Die ganz großen Raſſen, wie Bernhardiner, Neufundländer, Leonberger, Doggen, Sennen⸗ hunde, Ungariſche Hirtenhunde, Collie uſw. ſtellen mächtige Klaſſen. Dann kommen die„kleinen Engländer“ an die Reihe, die Iriſhen⸗, Welſh⸗, Schottiſchen, Cairn⸗, Sky⸗ Sealyham⸗, Driſh blue⸗Terrier und natürlich auch die eng⸗ liſche Bulldogge. Pudel, Spitze, Samojeden, Chow⸗Chow und franzöſiſche Bulldoggen ſchließen die Sporthunde ab, an die ſich die Zwerge, die Lieblinge der Damen, anreiher, Glän⸗ zend vertreten ſind u. a. die Zwergschnauzer mit N Zwergpinſcher mit 20, ſodann die niedlichen Affenpinſcher, der kleinſte Hund der Welt, die Zwergpudel, Zwergſpitze, Malteſer und als wertvollſte Exoten die Toy⸗Spaniel und Pekingeſen. Alles in allem— eine auserleſene internationale vierbeinige Geſellſchaft, die einen Geſamtwert von rund 200 000 Mark repräſentiert. Der alte Karlstorbahnhof hat ausgedient I Heidelberg. Mit der Inbetriebnahme des neuen Herber Bahnhofs in den nächſten Tagen wird ein Stück alt⸗ badiſche Eiſenbahngeſchichte abgeſchloſſen. Ein Dreiviertel⸗ Jahrhundert hat der alte Bahnhof Dienſte getan, bis er einer neuen zweckmäßigeren Anlage, die ſowohl den Anforderun⸗ gen des Bahnverkehrs wie auch— ſo parckdor es klingen mag— der Landſtraße Rechnung trägt. i Seine Geſchichte reicht zurück bis zum Jahre 1854. Die „Badiſche Hauptbahn“ war bis Baſel fertig und ſoeben ging man daran, das letzte Teilſtück nach Waldshut und Konſtanz zu bauen. Im ganzen Lande machte ſich der Wunſch nach Eiſenbahnverbindungen geltend. Auch eine Reihe 1 ſcher Odenwaldſtädte richtete damals eine Petition an 1 Landtag, in welcher der Wunſch nach einer Verbindung mi der„Hauptbahn“ ausgeſprochen war. Weder Regierung noch Landſtände waren dem Projekt abgeneigt, erhoffke man doch mit Recht einen wirtſchaftlichen Aufſchwung des Fee lichen Landesteiles, der gern als„Hinterland“ bezeichne 8 tigten ſich die Landſtände n den Jahren 1855⸗56 beſchäftigten ſi 5 recht Abhaft att dem Bauvorhaben. Aus den verſchiedenen geheimen Sitzungen ging dann am 15. November 1856 955 Geſetz hervor, welches beſtimmte, daß von Heidelber 5 Wiesloch aus eine Bahn in Richtung Würzburg vor 1 15 und dem nächſten Landtag ein entſprechender Vorſchlag unter⸗ breitet werden ſolle. Die Regierung ſolle ermächtigt wer⸗ den, die Konzeſſion für die geplante Odenwaldbahn 8 privaten Geſellſchaft zu erteilen. Im Jahre 1860 7 8 Bauvorhaben greifbare Geſtalt an. Das e et beſtimmte, daß mit dem Bau des Teilſtücks Heidelberg Mosbach ſofort und zwar auf Staatskoſten zu beginnen 1755 Den ursprünglichen Plan, privates Kapital zu beteiligen, 41 15 man fallen laſſen. Im Rahmen des Baues der Odenwa uud ocliaui Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley in Mannheim. Großkundgebung im Nibelungenſaal. Wieder einmal hatte die Rhein⸗Neckarſtadt ihr feſt⸗ liches Kleid angelegt. Die Kunde, daß der Schöpfer und Leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Robert Ley, nach Mannheim kommt und ſprechen wird, fand im ganzen nordweſtdeutſchen Induſtriegebiet ſtarken Anklang. Die meiſten Betriebe hatten früher als ſonſt geſchloſſen und ſo beherrſchten ſchon in den erſten Nachmittagsſtunden die Uniformen der Politiſchen Leiter und der Männer der Gliederungen das Stadtbild, das ſeit Tagen völlig im Zeichen der Reichstagung des Fachamts„Chemie“ ſtand. Zwiſchen SA.⸗Stürmen und Gefolgſchaften der HJ. mar⸗ ſchierten die Männer der Werkſcharen aus allen Betrieben zur Großkundgebung. Bald war der Nibelungenſaal bis auf den letzten Platz gefüllt. In den vorderen Reihen bemerkte man zahlreiche führende Männer von Partei, Staat und Wehrmacht, ſowie den Führer der italteniſchen Abordnung. Ein begeiſterter Empfang wurde beim Eintreffen Dr. Ley's zu teil. Nach herzlichen Begrüßungsworten durch Reichsamtsleiter Carius und Kreisleiter Schneider ſprach in über einſtündiger Rede Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, der es mit begeiſterten Worten verſtand, die großen Aufgaben des deutſchen Volkes aufzuzeigen. Immer wieder von Beifallsſtürmen unterbrochen ſchilderte der Schöpfer der deutſchen Arbeitsfront die Leiſtungen der national⸗ ſozialiſtiſchen Volks⸗ und Staatsführung auf allen Ge⸗ bieten. Er ſchloß mit einem Bekenntnis zum Führer und zur nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung. Im Anſchluß an die Großkundgebung nahm vor dem Palaſt⸗Hotel der Reichsorganiſationleiter den Vorbeimarſch der Gliederungen der Bewegung ab und verließ anſchließend mit dem Kraftwagen wieder Mannheim. Die Ausgabeſtelle für die Volksgasmaske. Heute Samstag, 25. Juni, werden in den Vororten die Ausgabeſtel'en für die Volksgasmaske eröffnet. Von dieſem Zeitpunkt ab beſteht die Ausgabeſtelle für Seckenheim in der NoSV⸗Dienſtſtelle Seckenheim, im Rathaus. * Ihren 87. Geburtstag feiert heute Frau Katharina Haſenzahl geb. Zimmermann, Raſtatterſtraße 31. Der Hochbetagten, die gleichzeitig eine der älteſten Mitbürgin unſeres Stadtteils iſt, die beſten Wünſche. Werbeturnen für Breslau. Wenn der Tbd.„Jahn“ für den morgigen Sonntag Abend zu einem Werbeabend für Breslau in den„Kaiſer⸗ hof“ einlädt, ſo kommt es ihm dabei nicht nur darauf an, den Beſuchern die verlangten Einzelwettkampfübungen und das Turnen der Gemeinſchaft zu zeigen, ſondern es wird gleichzeitig verſucht, die geiſtigen und ſeeliſchen Kräfte, die ein ſo großes Gemeinſchaftsfeſt ausſtrahlt, fühlen zu laſſen. Turnen, Muſik, Geſang und Vortrag werden ſich zu einer Syphonie der Leibesübungenvereinen. Dieſen ſein aufgezo⸗ genen Abend ſollte deshalb niemand verſäumen, zumal er mit ſeinem Beſuch gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zum Gelingen dieſes völkiſchen Hochfeſtes in Breslau leiſtet. Die Parole„Breslau ruft!“ wird ſicher am hieſigen turn⸗ undfreudigen Platze ein freudiges Echo finden. . bahn Heidelberg— Neckargemünd— Meckesheim— Mos⸗ bach entſtand auch der Bahnhof Heidelberg⸗Karlstor, am Ausgang des in Granit geſprengten„Schloßtunnels“. Seinen Namen erhielt er von dem Prachttor, welches die Heidelberger Bürgerſchaft nach den Plänen des kurpfälziſchen Baudirek⸗ tors Nicole de Pigage zu Ehren des Kurfürſten Karl Theodor im Jahre 1775 und den folgenden Jahren um den Preis von 100 000 Gulden erbauen ließ. Am 23. Oktober 1862 erfolgte die Inbetriebnahme der Bahn. Am 24. Mai 1879 wurde die Bahn Neckargemünd— Eberbach eröffnet. Sie brachte eine ſtarke Verkehrszunahme. An den Ausflugs⸗ ſonntagen der ſpäteren Jahre ſtauten ſich ganze Ketten von Kraftwagen und Fußgängern an den Uebergängen. Es mußte daher eine Generallöſung erfolgen. Sie konnte nur in der Verlegung der Bahnlinie dicht an das Gebirge heran und Schaffung einer durchgehenden Landſtraße ohne ſchienengleiche Uebergänge beſtehen. In vorbildlicher Zuſammenarbeit zwiſchen der Stadt Heidelberg und der Reichsbahn iſt eine Eingangspforte zum Neckartal geſchaffen worden, die das Entzücken des Auto⸗ wie des Eiſenbahnreiſenden hervorrufen wird. Die vielen beim Kanalbau aus dem Neckar herausgebaggerten Geröllmaſſen hat man zur Verbreiterung der Straße verwendet, die nun⸗ mehr in einer Breite von 14 Metern dicht am Fluß hin⸗ führt. Nach dem Abbruch einer ganzen Häuſerreihe hat man die Bahnlinie in drei Etappen dicht an das Gebirge gerückt. Etwas weiter öſtlich, als das bisherige, erhebt ſich das neue Aufnahmegebäude, mit der Front der Stadt Heidelberg zu⸗ gewendet. Es iſt ein leichter Zweckbau, der ſich harmoniſch in das Landſchaftsbild einfügt. In überſichtlicher Weiſe ſind Fahrkartenſchalter, Zugänge zu den öſtlich gelegenen Bahnſtei⸗ gen uſw. angeordnet. In ausgedehntem Maße ift für die Innenarchitektur Majolika aus der Staatlichen Manufaktur in Karlsruhe verwendet worden. Die Bahnhofswirtſchaft be⸗ itzt eine im zweiten Stock gelegene Ausſichtsterraſſe mit ein⸗ zig ſchönem Blick in das Neckartal. Am 28. Juni wird die Anlage in Betrieb genommen werden. Nach menſchlichem Ermeſſen wird ſie für Jahrzehnte hinaus allen Erforderniſſen des Verkehrs genügen. Verzweiflungstat einer Mutter Kaiſerslautern. Eine furchtbare amilientragödie ſpielte ſich in einem Haus an der Kettenſchanze ab. Eine junge Frau wollte aus dem Leben ſcheiden und ihr ſechs Monate altes Kind mit in den Tod nehmen. Sie öffnete ihrem Kinde und ſich die Pulsadern. Während das Kind verblutete, konnte die Mutter gerettet ins Krankenhaus ge⸗ bracht werden. 55 Aus Unvorſichtigkeit erſchoſſen Zweibrücken. Durch einen Schuß, der einem Kameraden beim Reinigen der Piſtole verſehentlich losgegangen war, wurde in Brenſchelbach ein 29 jähriger lediger Zollbetriebs⸗ aſſiſtent ſo ſchwer verletzt, daß er im hieſigen Krankenhaus Filmſchau. Der Pola Negri⸗Film„Tango Notturno“ iſt ein Gegen⸗ ſtück zu dem ſo berühmt gewordenen„Mazurka“. In beiden Filmen zeigt ſich Pola Nigris reife Kunſt im Zuſammenſpiel mit ihrem Partner Albrecht Schönhals, in beiden Filmen trägt das muſikaliſche Motib die ganze Filmhandlung, Ma⸗ zurka und Tango werden zur Verkörperung der dramatiſchen Geſchehniſſe. Im„TangoRotturno“ ſpielt Pola Negri die Rolle einer berühmten, gefeierten Sängerin, die nach einer kurzen glücklichen Ehe durch eine verhängnisvolle Verkettung von Zufälligkeiten ein furchtbares Schickſal durchmachen muß, während der geliebte Mann, der arme Komponiſt, der für ſie das„Notturno“ ſchrieb, gleichfalls, wenn auch auf andere Art, die Höhen und Tiefen menſchlicher Leiden⸗ ſchaften durchkoſten muß, bis er den Weg ins Leben zurück⸗ findet. In tollen Kurven verlaufen die Lebensſchickſale der beiden Hauptfiguren. Die hervorragende Regie hat dieſe Schickſale in eine ſpannende Handlung mit reicher Dramatik hineingeſpannt, wobei ausgezeichnete Darſteller das Spiel der Pola Negri, der großen Tragödin des Deutſchen Ge⸗ ſellſchaftsfilms, wirkungsvoll unterſtützen. Werkformen deutſcher Kunſt der Vergangenheit: Keramik und Glas. Eine neueingerichtete Abteilung im Schloßmuſeum. Eröffnung am Sonntag, 26. Juni 38, bei freiem Eintritt. Das Schloßmuſeum hat in den letzten Wochen die Neuaufſtellung ſeiner keramiſchen Sammlungen weiter⸗ geführt. Während bisher in den Prunkräumen des Mittel⸗ baues die koſtbaren Stücke von Meiſterwerken der Fayenee und des Porzellans in den formſchönen Barockſchränken, die ehemals in dem kurfürſtlichen Naturalienkabinett Carl Theodors ſtanden, Aufnahme gefunden hatten, wurde nun in den der bürgerlichen Kultur gewidmeten Räumen des Ostflügels des Mittelbaues eine neue Abteilung geſchaffen, die ein Bild der Formenentwicklung des keramiſchen Ge⸗ rätes geben ſoll. Von allen Stoffen, die menſchliche Hände bearbeiteten und Kunſtvoll formten, läßt ſich ja bei keinem die Ent⸗ wicklung der Formen in ſo ununterbrochener Folge, vom einfachen Gebrauchsgerät unſerer Vorfahren bis zu den künſtleriſch vollendeten Erzeugniſſen etwa der deutſchen Por⸗ zellanmanufakturen des 18. Jahrhundert verfolgen, wie bei dem Werkſtoff des gebrannten Tons. Schlichte, faſt ſchmuckloſe Tonkrüge, hergeſtellt als Geräte des täglichen Gebrauchs, ſtehen am Anfang; ſie bleiben in geringer Ab⸗ wandlung vorherrſchend bis ins 15. Jahrhundert hinein, das mit dem„Steinzug“, einem klingend hart gebranten Ton, neue Möglichkeiten der Formgeſtaltung ſchuf. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts aus dem Orient eingeführt und in Deutſchland heimiſch geworden, entwickeln ſich die Fayence und nach ihr, im 18. Jahrhundert das Por⸗ zellan zu dem bevorzugten Werkſtoff. In dem fand die künſtleriſche Phantaſie neue, ungeahnt reiche Möglichkeiten ſchöpferiſchen Ausdrucks. Die gleiche Entwicklung von der frühene ſachlich ein⸗ fachen Zweckform zur prunkvoll mannigfaltigen Zierform ſpäterer Zeiten zeigt das Schloßmuſeum an einem zweiten Werkſtoff: dem Glas. Auch die ſchöne Gläſerſammlung wurde nach dem Geſichtspunkt der Form⸗ und Schmuck⸗ entwicklung neu aufgebaut. Werden und Wandel deutſchen Formgefühls in einem Zeitraum von drei Jahrhunderten ließ ſich auch hier wie bei der Keramik an vielen Beiſpielen deutlich machen. Eine ausführliche Beſchriftung gibt dem Betrachter zahlreiche ſachliche Hinweiſe; ſie unterrichtet ihn über Technik, Herſtellungsart und Entſtehungszeit der ein⸗ zelnen Geräte. 5 Die neue Abteilung, die im Saal 407 aufgebaut wurde, wird Sonntag, 26. Juni, bei freiem Eintritt für den Beſuch freigegeben. Zwiſchenſtgatlicher Kraftpoſtverkehr. Mit der Betriebsaufnahme der Fernkraftpoſt Heidel⸗ berg—Luzern und der Schwarzwald Bodenſee⸗Poſt am 1. Juli 1938 werden die Orte Heidelberg, Karlsruhe, Herren⸗ alb, Baden⸗Baden, Bühlertal⸗Sand, Freudenſtadt, Triberg, Titiſee, Hinterzarten, St. Blaſien, Baden(Schweiz) Zürich, Luzern, Freiburg(Breisgau), Konſtanz, Meersburg, Fried⸗ richshafen(Bodenſee) und Lindau in das zwiſchenſtaat⸗ liche Kraftwagenverkehrsnetz einbezogen werden. Von dieſem Zeitpunkt ab können Reiſende und Reiſegepäck von den er⸗ wähnten Srten nach Orten an den folgenden Kraftwagen⸗ linien durchgehend abgefertigt werden: Luzern— St. Moritz, St. Moritz— Lugano— Locarno, St. Moritz— Stilfſerjoch— Bozen— Venedig, St. Moritz— Landeck München ſowie nach verſchiedenen anderen Linien der Schweiz und der Soeieta Automobiliſtiea Dolomiti in Cortina d'Ampezzo, ferner über die Deutſche Alpenpoſt (Garmiſch⸗Partenkirchen und Bad Reichenhall Lofer) auf die Linien München Lofer— Großglockner Lienz Cortina Venedig. Die deutſchen Fernkraftpoſten enden in Luzern, Lienz und St. Moritz(von München). Uebergänge ſind in Luzern, Garmiſch⸗ Partenkirchen, Bad Reichenhall Lofer und in St. Moritz möglich. Weitere Auskünfte erteilen die betreffenden Poſtämter. * — Wann iſt der Hausgewerbetreibende umſatzſteuerfrei? Nach dem Umſaßſteuergeſetz ſind Heimarbeiter, Hausgewerbe⸗ treibende und Zwiſchenmeiſter umſatzſteuerfrei. Schwierigbei⸗ len ergeben ſich aber dann, wenn der Hausgewerbetreibende oder Zwiſchenmeiſter zu zahlreichen Auftraggebern in einem Vertragsverhältnis ſteht und bedeutende Umfätze tätigt. Im allgemeinen erkennen die Finanzämter nur ſolche Hausge⸗ werbetreibende und Zwiſchenmeiſter als umſatzſteuerfrei an, deren Jahresumſatz den Betrag von etwa 12 000 Mark nicht überſteigt. Der Reichsfinanzhof hat in mehreren Entſchei⸗ dungen angeführt, daß nur ein Hausgewerbetreibender oder Zwiſchenmeiſter, deſſen gewerbliche Tätigkeit der eines Heim⸗ arbeiters ähnelt, umſatzſteuerfrei ſein ſoll; das Verhältnis des Hausgewerbetreibenden zu ſeinem Auftraggeber muß daher ein dienſtvertragähnliches ſein, und, wie es das Weſen des Dienſtvertrags mit ſich bringt, darf der Hausgewerbe⸗ treibende nur zu ganz wenigen Auftraggebern in einem ſol⸗ chen Vertragsverhältnis ſtehen. Wer für eine größere Zahl von Auftraggebern tätig wird, kann die Steuerbefreiung der Hausgewerbekreibenden nicht für ſich in Anſpruch nehmen. Gewitterneigung. In Nord⸗ und Mitteldeutſchland iſt es bereits zu Niederſchlägen gekommen, während Süo⸗ 5 deutſchland immer noch im Bereich ſubtropiſcher Luftmafſen liegt. Die Temperaturen überſchritten geſtern wieder die an en Folgen der Verwundung geſtorben iſt. 30 Grad⸗Grenze. Im allgemeinen iſt jetzt durch die Ueber⸗ hitzung mit gewittrigen Störungen zu rechnen. 5 10386 Wohnungen im Land Baden Mannheimer Theaterſchau Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche Nach den jetzt vorliegenden endgültigen amtlichen Ergeb⸗ Im Nationaltheater: 2. Sonntag nach Trinitatis. 0 niſſen der Bautätigkeit im Johne 1937 weiſen ſowohl der Samstag, 25. Juni: Miete C 27 und 1. Sondermiete 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Vikar Steigelmann. 3 Wohnungsbau, als auch der übrige Hochbau im Jahre 19387 C 14 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ Auſchließend Kindergottesdienſt. Höchſtleiſtungen auf, wie ſie bisher in keinem anderen Jahre gemeinde Ludwigshafen, Abt. 401 bis 402: Zum letzten 1 uéhr Chriſtenlehre für die männliche Jugend. 7 der Nachkriegszeit erreicht worden ſind. Der Zugang an Male: Wallenſtein, von Schiller. Anfang 19, Ende Vikar Sbeigelmar Neubauwohnungen war im Reich mit 308 945 um 9, Pro⸗ 23.30 Uhr. 5 We l e ee e 5 gelmann. zent größer als im Vorjahr. 5 Sonntag, 26. Juni: Nachmittags⸗Vorſtellung für die[onag 5 e 5 Gemeindeſugend. Im Lande Baden wurden im Jahre 1937 5434 Wohn⸗ S Nö. Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigs⸗ Montag 20 Uhr: Weibl. Gemeindejugend J. gebäude errichtet, davon 2586 mit Anterſtützung aus öffent⸗ hafen, Abt. 41 bis 42, 43 bis 45, 50, Deutſche Jugend⸗ Dienstag 20 Uhr: Nähabend des Frauenbundes. Zuf lichen Mitteln. Die Zahl der durch Neubau und Umbau bühne Ludwigshafen, Gruppe F Nr. 815 bis 817 und J Donnerstag: 18 Uhr Weibl. Gemeindejugend II. 1 7 geſchaffenen 0 1 1 6 55 1 5 ee Gruppe B: Friſcher Wind aus Kanada. Schwank 3 fen waren 9694 durch Neubau und 692 durch Umbau gewonnen. pon Hans Müller⸗Nürnberg, Muſik von Herbert Wal⸗ a f 25. Da die 7 1 5 von Arbeiterwohnſtätten in ſteigendem fer. Anfang 14, Ende 16 Ahr. 0 Miete A 28 Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. uh Maße gefördert wurde, hat der Kleinwohnungsbau am ſtärk⸗ und 2. Sondermiete A 14 und für die NSG.„Kraft Herz Jeſu⸗Sonntag⸗ 595 ſten zugenommen. Dementſprechend iſt der Anteil der neu⸗ durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 584 bis 2 5 5 85 8 5 8 g. übe erſtellten Kleinwohnungen(mit 1 bis 3 Wohnräumen) von 585: Mazeppa. Oper von Peter Tſchaikowſky. An⸗ Samstag: 2.—4, 5—7, 8 Uhr Beicht.. i 2985 im Jahre 1936 auf 3264 im Jahre 1987 in Baden fang 19.30, Ende nach 22.30 Uhr.(Eintauſch von Gut. Sonntage 6.30 Uhr Beicht.— 7 uhr Frühmeſſe mit Monats⸗ 5 geſtiegen. Die ſtaatliche und gemeindliche Fürſorge für den ſcheinen aufgehoben). i kommunion der Männer und Jungmänner. 5 F e ne Nonkag, A. Juni Far die NS.„Kraft durch Freuden, 960 fuhr Kindergottesdienſt 8 5 beit Anterſtützung aus öffentlichen Mitteln errichteten Wohnungen Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 127 bis 129, 201 bis 9.40 Uhr Hochamt mit Predigt— Chriſtenlehre für die gehe aus. Davon wurden mit Mitteln der Kleinſiedlung oder mit 204, 224 bis 229, 264 bis 267, 284, 541 bis 547, 554 Jungmänner. 5 neu Hilfe von Reichsbürgſchaften für Kleinſiedlungen 601 Klein⸗ bis 557, 568 bis 567 649 915 655 Gruppe E Nr. 301 8 Uhr Herz Jeſu⸗Andacht mit Segen. Unf wohnungen geſchaffen. Reinzugang an Wohnungen(d. h. der bis 600, Gruppe D Nr. 1 bis 400: König Richard Peter und Paul. s Wohnungszugang abzuglich des Wohnungsabganges durch JJ J. Schauſpiel von Shakeſpeare. Anfang 19.30, Ende[ Dienstag: 57 Uhr Beicht geſt. Umbauten, Abbrüche, Brände uſw.) betrug im letzten Jahre 22.45 Uhr. a 1 5„ e 5 a f 5 Son in Baden 9966. Das entſpricht 4,1 Wohnungen auf 1000 Mittwoch: 6 Uhr erſte Frühmeſſe. 7 Uhr hl. Meſſe. den der Bevölkerung gegenüber dem Reichsdurchſchnitt von 4,8 Im Neuen Theater(Roſengarten): 9.30 Uhr Hochamt mit Predigt.— 8 Uhr Apoſtelveſper. tätt Wohnungen auf 1000 Einwohner. Montag, 27. Juni: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Feſt vom koſtbaren Blut. hüt Der Bau von Nichtwohngebäuden, deſſen Geſamtumfang Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 291, 321 bis 326, 361 Donnerstag: 5—7 Uhr Beicht.— 8 Uhr hl. Stunde die ſchon im Jahre 1936 im Reiche doppelt ſo hoch war wie bis 371, 391 bis 393, 524 bis 529, Jugendgruppe Nr. Freitag: 6 uhr Beicht. 5 S 0 1982, hat 1937 weiter zugenommen. In Baden wurden 1 bis 250, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E frei⸗ 8 6.30 uhr Hen i mit Segen im e 2584 Nichtwohngebäude im letzten Jahre errichtet mit willig Nr. 1 bis 900: Wenn Liebe befiehlt. 8 o lere 2035 000 ebm umbauten Raums gegenüber 2279 Gebäuden Operette von Joſeph Snaga. Anfang 20, Ende 22.30 Mariä Heimſuchung. lige im Vorjahr. Uhr. Samstag: 7 Uhr hl. Meſſen. 20 1—.— 1 fallſ n a K 0 ff 5ß5FF„ Koeh, 3 2 Berſammlungs⸗ Kalender. 9 Turnerbund„Jahn en Meckamapn FfetHansfel e— 55 pp õãĩ d 0 Mannheim Seckenheini E V. 0 N60 1 77 70 1111 Ortsſängerſchaft. Anläßlich des deutſchen Liedertages heute 10 5 1 1e 2 auen Mſlien beſei um 20 Uhr Zuſammenkunft an den Planken, woſelbſt 0 Breslaum ruf! 9 ab ½ T abends aus der naben und weiteren Umgebung 6 ein öffentliches Liederſingen ſtattfindet. Um zahlreiches Unter dieser Parole veranstaltet obiger. immer wieder gern zu uns. Auf dem trieb und pünktliches Erſcheinen wird gebeten. Verein morgen Sonntag, 26. Juni, abends T A N 2 Lande schätzt man eben Qualität bs zufül Männergeſangverein. Heute abend 8 Uhr Zuſammenkunft f ½9 Uhr im Kaiserhof ein 111 sonders hoch. Und man weiß, daß man ßer an den Planken zur gemeinſamen Durchführung des ff wozu freundlichst einladet diese im großen Bettenhaus bekommt. ungl deutſchen Liedertages. Anſchließend um 8.30 Uhr Probe. Werdetu T en Familie Jak. Koch Die Landfrau rechnet aber auch sehr Sängerbund. Heute abend 8 Uhr beteiligt ſich der Verein ge⸗ genau. Ein weiterer Grund— zu uns— ſchloſſen an der Kundgebung für das deutſche Lied an für Breslau. zu kommen, denn 8 en Planken. Es wi⸗ t vollzähliges vor allem 57 Ae e 8 o 5 Ein auserlesenes Programm soll einen Nüchen D A S8 G UTE 2 ET T Y 8 5 8 5. Ii Einblick vermitteln in das gewaltige Ge- nat. lackiert und Schleiflack und alles was dazu gehört N Liedertafel. Heute abend 8 Uhr an den Planken Zu⸗ schehen des Deutschen Turn- u. Sportfestes 5 9 01 ſammenkunft anläßlich des Deutſchen Liedertages; an⸗ in Breslau. Wohnzimmer kaufen Sie preiswert in reicher Auswahl W ſchließend Probe. f Schützengeſellſchaft 1896. Heute Samstag abend kein Ue⸗ bungsſchießen. Ty. 1898(Handballabteilung). Abfahrt der Mannſchaften zu den Spielen in Friedrichsfeld um 2 Uhr an der Turnhalle per Rad. Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: Bo M. 23/171. Morgen Sonntag antreten 12.45 Uhr in Dienſtkleidung an den Planken. Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Kommenden Samstag, den 2. Juli, findet im Lokal „Zum Stern“ unſere diesjährige * Hauptversammlung ſtatt. Beginn 9 Uhr. Tagesordnung lt. Satzungen. Unſere Mitglieder werden gebeten, reſtlos zu erſcheinen. Die Vereinsführung. P. S. Morgen früh 9 Uhr ſpielt die 3. Mannſchaft im Herzogenrieth(Feld J) gegen VfR. Abfahrt per Rad um 8 Uhr vom Lokal. Alle Turn- und Sportfreunde sind zum ji Besuche herzlich eingeladen. Der Vereinsführer. Eintritt 50 4 einschl, Programm u. Sportęr. 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