e, 9 Nr. 146 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 25. Juni 1938 Der Weg zur Arbeitsſtätte Eine gefährliche Anfallquelle Ns In der Zeit vom 24. bis zum 30. Juni wird in Zuſammenarbeit aller beteiligten Stellen eine ſich auf das ganze Reich erſtreckende Verkehrsunfall⸗Aktion durchge⸗ führt, die dem Zweck dienen ſoll, dem Verkehrstod zu ſteuern. Es vergeht kaum ein Tag, an dem die Zeitungen nicht von Unfällen leichter und ſchwerer Art beri ten, und auch die Zahl der Unfälle, die einen tödlichen Ausgang nehmen, iſt immer noch erſchreckend hoch, wenngleich gegen⸗ über früheren Jahren die Diſziplin der Verkehrsteilneh⸗ mer erfreulicherweiſe beſſer geworden iſt. Aber die Tatſache, daß dennoch täglich wertvolle Ar⸗ beitskräfte durch Unfall dem Produktionsprozeß verloren⸗ gehen, zwingen Partei und Staat dazu. immer wieder von neuem Mittel zu ergreifen, um auf jede mögliche Weife die Unfallſtatiſtik zu verringern. Dieſe Aufgabe hat ſich auch das Sozialamt der DA ß geſtellt, wenn es im Anſchluß an dieſe große Aktion eine Sonderſchulung vorbereitet, die im Juli durchgeführt wer⸗ den ſoll. Unfallverhütung auf dem Wege zur Arbeits⸗ bütun das iſt das Motto. unter dem dieſe zweite Unfallver⸗ ütungsaktion ſteht, die gewiſſermaßen eine Reaktion auf die vorherige Schulungswoche iſt. Die DA geht direkt in die Betriebe und vollendet nun im engeren Rahmen, was vorher in großem Umfange vor⸗ bereitet wurde. Es finden weder Kundgebungen noch ſon⸗ ſtige Großveranſtaltungen ſtatt, ſondern in aller Stille wird schnee in die Praxis umgeſetzt, was in der Un⸗ allſchutzwoche gelehrt wurde. Die Vertrauensräte werden die geſammelten Erfahran⸗ 950 auswerten, werden ſie auf Betriebsappellen den Verksangehörigen mitteilen und werden von ſich aus ver⸗ anlaſſen, daß alle Gefahrenmomente ſo weit als möglich beſeitigt werden. 8 f Errechnet man, daß nicht weniger als 75 vH aller Be⸗ triebsunfälle auf eigenes Verſchulden des Menſchen zurück⸗ zuführen ſind, daß ferner von den reſtlichen 75 vH ein gro⸗ ßer Teil infolge Unkenntnis der techniſchen Vorſchriften ver⸗ unglückte, dann kann man ſich eine Vorſtellune machan welcher Vorarbeit es bedarf, um der Gefahrenverhütung wirklich erfolgreich zu Leibe zu gehen. Es muß leider oft die Feſtſtellung gemacht werden, daß ſich mancher Werksangehörige noch nicht bewußt iſt, wel⸗ chen Wert er im Rahmen unſerer Geſamtwirtſchaft dar⸗ ſtellt. Vielleicht würde er dann vorſichtiger ſein und ſich aufmerkſamer im Betriebe bewegen. 2400 Arbeitsſtunden gehen im Jahr durch den Tod eines einzigen Arbeiters ver⸗ loren, die auch nicht wieder aufgeholt werden können, wenn ein neuer Menſch an deſſen Platz ſteht! Aber nicht allein im Betriebe, ſondern auch auf dem Wege zur Arbeitsſtätte ſind genügend Gefahrenquellen vor⸗ handen, deren Unkenntnis nicht wieder gutzumachenden Schaden anrichtet. Um dieſer Gefahr zu ſteuern, muß eine planmäßige pſychologiſche Schulung aller Tätigen einſetzen. Es ſind eigentlich alles ſo nebenſächliche Dinge, die hierbei bedacht werden müſſen, daß man faſt über deren Aufzählung lä⸗ cheln möchte, aber dennoch ſind es gerade dieſe, die zumeiſt die Urheber der Unfälle ſind. . Da ſteht jemand morgens zu ſpät auf, hat es nun ſehr eilig, verſucht den Zug noch zu erreichen, ſpringt auf— und ſtürzt. Eine andere Gefahrenquelle ſind— es mag ſeltſam klingen— die hohen Abſätze der berufstätigen Frauen. So reizvoll ein derart bekleideter Fuß auch ausſehen mag, i den Betrieb gehört er einfach nicht hinein! Es iſt kein Ein⸗ 8. all, wenn eine Arbeiterin infolge dieſes unzweckmäßigen uhzeuges von der Leiter ſtürzt, oder auf der Werks⸗ ſtraße ausgleitet; die Statiſtik beweiſt, daß ein erſchreckend 1 Teil der Unfälle gerade auf dieſe Quelſe zurückzu⸗ ühren iſt. Dieſe beiden Beiſpiele ſollen zeigen, worauf es bei der Schulung des Sozialamtes der DA ankommt. In ſedem Betrieb wird der Arbeitsſchutzwalter, der als beratendes Mitglied im Vertrauensrat ſitzt, nun in dauernder Klein⸗ arbeit ein aufmerkſamer Lehrmeiſter ſein, denn nur wenn jeder einzelne erfaßt wird, beſteht die Gewähr, daß man tatſächlich de Unfall im Betrieb Einhalt gebieten kann. Etwa 14000 Menſchen— das iſt nur eine Zahl aus dem Einzelhandel— verunglücken jährlich im und auf dem Wege zum Betrieb und müſſen infolge dieſes Unfalls mehr als drei Tage ausſetzen. Schickſal? Gar mancher ſpricht von Schickſalsſchlägen und jammert über ein ihm widerfahrenes Unheil, anſtatt die Urſachen dieſer Schläge zu ergründen und den Anteil der eigenen Schuld feſtzuſtellen. Es iſt ebenſo billig wie unfennig, für alles, was geſchieht, ein böſes, unheilſchwangeres Schickſal verantwortlich zu machen, ſich aber ſelber um die Ver⸗ antwortung zu drücken. Durch Wehklagen und Berufung auf ein myſteriöſes„Schickſal“ ſind noch keine böſe Tat und kein ſchlimmes Ereignis beſſer geworden. Das mag ſich der Autofahrer vor Augen halten, der ſich betrunken ans Steuer ſetzte und ſpäter den Unſtern verfluchte, der ihm gerade an dieſem Tag einen Verkehrsunfall verſchulden ließ. Es war nicht der ungünſtige Stern und auch nicht das böſe Schickſal, die den Unfall herbeiführten, ſchuldig war allein der Fahrer, der keine Hemmungen kannte, wenn er unter Alkohol ſtand, und der nicht, wie es ſeine Pflicht geweſen wäre, ſich erſt ausſchlief, ſondern der ſich unbekümmert ans Steuer ſetzte, obwohl feine Sinne nicht klar waren und ſein Reaktionsvermögen verſagte. Man rede auch nicht vom Schickſal, wenn beim kurzen Ein⸗ biegen nach links vielleicht etwas paſſiert oder wenn der in einer Kurve oder an einer unüberſichtlichen Straßen⸗ ſtelle parkende Kraftwagen demoliert wird. Nicht das den Fahrer mit Unheil erfolgende Schickſal trägt die Schuld an ſolchen Zwiſchenfällen, immer nur der ſeine einfachſten Pflichten verletzende Kraftfahrer. Im Rahmen der jetzt ſtattfindenden Verkehrsunfallverhütungsaktion wird jeder Kraftfahrer ein Merkblatt erhalten, das ſeine einfachſten Pflichten aufzeigt. Nicht, um ihn zu ärgern oder um ihn mit erhobenem Zeigefinger zu belehren, ſondern um ihn aufzufordern, auch zu ſeinem Teil an der Verringerung der Verkehrsunfälle beizutragen. Es wäre ja ſo einfach zu ſagen: Das böſe Schickſal reißt in Geſtalt des Verkehrs⸗ todes jedes Jahr achttauſend Volksgenoſſen aus unſerer Mitte, und das tut uns bitter leid, aber lehne ſich einer gegen das Schickſal auf! Nein, nicht das Schickſal nimmt uns die Kameraden, unſer Leichtſinn, unſere eigene Un⸗ achtſamkeit ſind ſchuld! Die aber können wir bekämpfen und das wollen wir tun. Nicht der Kraftfahrer allein, auch der Fuhrwerkslenker wie der Radfahrer und der Fußgänger, jeder an ſeinem Platz und jeder zu ſeinem Teil. Entwurf: Reichsarbeit 2 Zeichnung: Hahn. Entwurf: Reſchsarbeitsgemeinſchaft Schadenver lung Erſie Pflicht der Kraftfahrer: Vorfahrt achten und beachten! Be⸗ — ſeonders vor Hauptſtraßen, die ge⸗ kennzeichnet ſind! Entwurf: Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverbütung. Zeichnung: Hahn. weite Pflicht der Kraftfahrer: Stets rechts fahren, nach kinke in Zweile Pflch aan Bellen and nach iechts in engem 5 Byaen einbleaen Entwarf: Reichsarbeltsgemeinſchaft Schadenverhütung. Zeichnung: Hahn. i: Links überholen und nur dann, e wenn dadurch der übrige, insbe⸗ ſondere der entgegenkommende Verkehr, nicht gefährdet wird! Sonder⸗ regelung bei der Straßenbahn beachten! At — — — — — — — Entwurf: Reichsarbeitsgemeinſchaft Siebente Pflicht der Kraftfahrer: Rechtzeſtig abblenden! N Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverbükung. ü t Kraftfahrer: Wenn man überholt wird, ſtets 1. 5 8 rechts bleiben und die Geſchwindig⸗ delt nicht erhöhen! Zeichnung: Hahn. NN 9 MI Wil 8 0 Ille, W 105 0 N N 9 0 N . Entwurf: Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung. Beichnung: Hahn. f: Bel Trunkenheit und Lebermüdung eee bleib weg vom Steuer! Zeichnung: Hahn. Entwurf: Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung. Zeichnung: Hahn. inſchaft Schad hütung, Zeichnung: Hahn. Bor dem Einblegen nach Uinls die ntgegenkommenden Fahrzeuge dorbelaaſen Rechtzeitig abwinten! Dritte Pflicht der Kraftfahrer: Entwurf: Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung. Aicht halten und auch nicht parten F 1 90 oder an unüber ficht lichen Straßenſtellen! : Beſonders vorſichtig fahren, wenn Neunte Pflicht der Kraftfahrer dle gabrbahn duch Aehen, Sauer odet Eis glatt iſt oder Nebel die Sicht behindert! Ser a ads Sie wurden gute Freunde. Nicht ein Wort von Liebe, nicht eine Spur von Flirt kam auf. Sie unterhielten ſich angeregt, er erzählte ihr aus ſeinem Leben und Schaffen und ſie hörte ihm gern zu. Ihm war zu Mute, als ſei er wieder jung geworden. Mit ſchöner Offenheit erzählte ſie ihm auch, daß ſie bereits dreißig Jahre alt ſei und den richtigen noch micht gefunden habe und durch ſie erfuhr er auch von dem Schwindel, den Billy mit ihm getrieben hatte. Er erfuhr auch, daß Liddy Kayner 26 Jahre alt war. Als er ſie im Wagen heimbrachte— ſie wahnte draußen in Lichterfelde— da ſagte er plötzlich:„Sie müßten nach USA kommen! Gute Schauſpielerinnen brauchen wir und Sie beherrſchen das Engliſche ſo aus⸗ gezeichnet, daß Sie auf jeder Bühne auftreten können! Ich mache Ihnen einen Vorſchlag! Kommen Sie mit nach drüben! Ich kenne Hammerling gut. Das iſt der bekannteſte Agent, ein Deutſch⸗Amerikaner, der Ihre Karriere unterſtützen wird.“ „Wenn man dreißig iſt, dann hat man als Schau⸗ ſpielerin nicht mehr viel zu erwarten.“ „Oh, ein Irrtum! Bei uns ſpielt das keine Rolle! Sie ſtehen allein da! Haben keinen Menſchen! Viel⸗ leicht bringt es Ihnen Glück!“ „Ich hätte nicht einmal Geld, die Ueberfahrt zu be⸗ zahlen!“ geſtand ſie ihm offen.„Und eine Weile müßte ich doch auch drüben warten, bis es Mr. Hammerling gelingt, mich unterzubringen. Ob es ihm überhaupt möglich iſt!“ „Beſtimmt iſt es ihm möglich! Nehmen Sie meinen Rat an! Und was die Gelder anbelangen! Ich ſchieße Ihnen dreitauſend Dollar vor!“ „Die ich vielleicht nie bezahlen könnte!“ entgegnete ſie mit blitzenden Augen.„Nichts da, Mr. Sutter! Der Abend war reizend! Aber zerſtören Sie ihn nicht.“ Aber er gab nicht nach. „Sie dürfen mich nicht mißverſtehen!“ ſagte er ernſt. „Ich bin kein Springinsfeld, ich bin Mr. Daniel Sutter, der einem großen Unternehmen vorſteht! Ich habe meine Frau zeitig verloren, leider, zum Schaden meiner Töchter! Sie ſind aufgewachſen, ohne Mutter. Das rächt ſich! Ich habe öfter ſchon den Wunſch gehabt, meinen Kindern wieder eine Mutter zu geben, die ihnen Freun⸗ din iſt, aber... mir ging es wie Ihnen.. ich fand die Richtige nicht! Um Fräulein Kayner wollte ich werben! Sie wiſſen die Gründe! Nun, ich gönne das reizende Mädel Billy von Herzen! Ich freue mich aber, daß ich Sie kennengelernt habe und denke, daß es ein wenig Schickſal iſt! Ich würde Sie vom Fleck weg heiraten.“ „Aber Mr. Sutter, ich bitte Sie.“ „Hhren Ste mich bitte zu Ende! Ich bin Mitte Fünf⸗ zig! Ich ſuche einen Kameraden für mich, und für meine Töchter eine mütterliche Freundin. Ich habe das Ge⸗ fühl, daß Sie beides ſein könnten! Ich weiß es nicht, aber ich möchte es glauben! Und drum möchte ich Ihnen einen Vorſchlag machen. Kommen Sie mit nach drüben, als Hausdame, die zugleich eine Freundin meiner Töchter iſt. Ich wollte mir ſowieſo eine Deutſche als Hausdame engagieren und mit nach drüben nehmen. Ich zahle die Ueberfahrt, ich gebe Ihnen das Gehalt, das ich einer anderen auch gegeben hätte, und drüben liegt es in Ihrer Hand, welche Karriere Sie einſchlagen wollen. Und.. ich habe nur den Wunſch, daß Sie mich kennenlernen... und daß ich Sie kennenlerne! Und ich gebe Ihnen mein Wort, daß ich ein halbes Jahr warten will, ehe ich die Frage wiederhole! Es liegt dann an Ihnen! Und daß Daniel Sutter Ihnen gegen⸗ über reſtlos Gentleman ſein wird, das kann ich Ihnen nicht beweiſen, aber ich verſpreche es Ihnen und ich hoffe, daß Sie mir glauben! Daniel Sutter iſt ſein Leben lang immer ein Ehrenmann geweſen!“ Dann ſchwieg er und auch Ilſe Kaiſer ſchwieg, bis der Wagen hielt. Sie nahmen Abſchied voneinander, ſahen ſich an und lächelten. „Und wann... werden Sie ſich entſcheiden?“ Olfen oliete ſie ihn an und ſagte:„Ich danke Ihnen, Mr. Sutter für Ihre Worte. Ich vertraue Ihnen, ich glaube, daß Sie ein Ehrenmann ſind! Laſſen Sie mir Zeit bis Sonntag, und dann rufen Sie mich an! Meine Nummer finden Sie im Telefon⸗Adreßbuch! Und dann will ich Ihnen ſagen, ob ich es wagen will! Den Schritt in die neue Welt!“ Zufrieden nickte er und ſehr herzlich verabſchiedeten ſie ſich „Ich habe Ihnen eine Karte für das Länderſpiel am Sonntag beſorgt, Doris!“ ſagte am nächſten Morgen Udo freundlich zu dem Mädchen.„Ich hoffe, Sie wer⸗ den ſich das Spiel einmal anſehen!“ „Oh gern! Ich bin Ihnen ſo dankbar! Ich habe mir immer gewünſcht, Sie einmal zu ſehen!“ „Verſtehen Sie was vom Fußballſpiel?“ „Nicht viel!“ lächelte ſie. Das Runde itt dor BalI% „„Sehr richtig!“ lachte er herzlich auf.„Das Runde iſt der Ball! Und um den Ball wird gekämpft! Das Beſtreben jeder Mannſchaft beſteht darin, den Ball in das gegneriſche Tor zu ſchießen!“ „Aha...! Das habe ich mir beinahe gedacht!“ „Schön! Jede Partei hat elf Spieler!“ „Und der wichtigſte iſt der Torwart!“ rief Doris eifrig.„Der ſteht im Tor und paßt auf, daß keine Bälle hereinkommen!“ „Sie wiſſen ja ſchon allerhand! Jawohl, das tut er! Aber der wichtigſte Mann iſt er nicht! Es gibt im Fußball überhaupt keinen ausgeſprochen wichtigſten Mann! Jeder iſt faſt gleich wichtig! Zwei Verteidiger gibt es. Die müſſen beſonders gut ſein. Wenn die nichts taugen, dann iſt auch meiſt der Torwart un⸗ ſicher und ſchlecht.“ „Das kann ich mir denken!“ „Und dann ſind die drei Läufer da!“ „Wie beim Schach, aber da ſinds nur zwei!“ „Ganz recht! Hier gibt es einen rechten, einen linken und einen Mittelläufer. Der Mittelläuſer iſt gewiſſer⸗ maßen der Feldherr des ganzen Spiels und man könnte ihn als den wichtigſten Mann des Spiels anſehen, denn er muß das Spiel aufbauen! Er muß die Bälle verteilen, den Stürmern zuſpielen. Und richtig ver⸗ teilen muß er! Er darf nicht immer alle Bälle nach einer Seite geben, ſondern muß bemüht ſein, beide Seiten gleichmäßig zu bedienen, damit nicht eine Seite überanſtrengt wird.“ Doris nickte und horchte intereſſiert zu. „Und dann ſind vorn fünf Stürmer, die den Ball ins Tor bringen!“ Entwurf: Reichsarb n Zeichnung: Hahn. Zehnte Pflicht der Kraftfahrer: Das Kraftfahrzeug immer in ver⸗ 5 lehrsſicherem Zuſtand, vor allen e Steuerung, Bremſen, Berelfung und Beleuchtung ſtets in Ordnung halten! „Wenn es klappt!“ ſagte Doris ſchmunzelnd. „Freilich, wenn es klappt! Sehr weiſe geſagt, denn meiſtens klappt es nicht! Wenn jeder Angriff Erfolg hätte, dann würden es Dutzende von Toren geben. Alſo... wenn es klappt! Und daß es klappen ſoll, über⸗ morgen, das wünſchen wir alle, ganz beſonders ich!“ „Ah... wegen der Braut!“ „Braut? Wie kommen Sie darauf?“ fragte Udo er⸗ ſtaunt.„Ach ſo... ja, ich verſtehe Miß Jane. hm „ un eigentlich iſt das nicht der Hauptgrund, ſondern ... es iſt mein erſtes Länderſpiel und ich möchte etwas zeigen, damit ich öfter aufgeſtellt werde! Gegen die Beſten fremder Nationen zu ſpielen, das iſt herrlicher Sport!“ „Und man kann dabei noch eine ſchöne Braut ge⸗ winnen!“ ſtimmte ihm Doris zu. „Laſſen Sie doch Miß Jane mal aus dem Spiel!“ „Aber ſie iſt doch ſodo ſchön?“ Üdo ſah ſie mißtrauiſch an, es kam ihm vor, als venn ein wenig Spott in Doris Worten läge. „Schön? Gewiß, ſie iſt ein ſchönes Mädchen, denn ſie kann ſich gut anziehen. Aber vielleicht ſind Sie noch ſchöner, Doris!“ Das Mädchen wurde rot bei ſeinen Worten. „Jetzt verſpotten Sie mich noch, Herr Wendt! Ein Dienſtmädchen... und eine ſo feine Dame, da gibt es doch keinen Vergleich!“ Udo beäugte ſie von der Seite. Nein, er hatte nicht zu viel geſagt, die Doris war bildhübſch. Das friſche Geſicht mit den dunklen, leuchtenden Augen, die zarte Hand, das blonde Gelock um die kleinen roſa Shr⸗ chen, nein. zum Anbeißen ſah ſie aus... es war nicht zu viel behauptet. Und grade und ſchlank gewachſen war ſie auch, ohne mager zu ſein. Doris war ein Bild von einem geſunden Mädel. Das Herz mußte jedem im Leibe lachen, wenn er ſie anſah. „Kein Spott, Doris! Ich glaube, Sie werden als Mädchen nicht alt werden!“ Erſchrocken ſah ſie ihn an.„Ich bin ganz geſund!“ „Sie werden aber trotzdem als Mädchen nicht alt werden, ſondern ſicher bald eine kleine glückliche Frau ſein! Soll ich Ihnen einen recht netten Mann heraus⸗ ſuchen?“ Schelmig lächelnd blinzelte ſie ihn an. „Wenn Sie.. wollen?“ „Nein, ich tus lieber nicht! Wem ſoll man ein ſo hübſches Mädel gönnen! Dann wird man neidiſch und unzufrieden!“ Doris hatte jetzt das Gefühl, als wenn ihr Herz ſo laut ſchlüge, daß er es hören mußte. Sie nahm ſich mit Gewalt zuſammen. „Aber Sie haben doch Ihre amerikaniſche entgegnete ſie mit ſanftem Vorwurf. „Habe ich die wirklich? Hm... Eigentlich, wenn ich Sörrenſen überwinde... dann...! Eine kurioſe Sache! Richtig gefällt ſie mir nicht! Um Herz und Hand ſoll man nicht ſpielen!“ „Das meine ich auch!“ ſtimmte ſie ihm voll Ueber⸗ zeugung zu!“ Zehn Pflichten für RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, landwirtſchaftliche Notierun⸗ gen, Gymnaſtik; 6.15 Wiederholung der 2. Abendnachrichtenz 6.30 Frühkonzert;(7 bis 7.10 Nachrichten); 8 Waſſerſtands⸗ meldungen, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik; 8.30 Morgen⸗ muſik; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik; 12 Mittagskon⸗ zert, 13 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Konzert bezw. Schallplattenkonzert; 15 Sendepauſe; 16 Nachrichten, Neues vom Tage; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. a ö Sonntag, 26. Juni: 6 Hafenkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Bauer, hör zu, Gymnaſtik; 8.30 Evang. Morgenfeier; 9 Sonntagmorgen ohne Sorgen; 10 Morgenfeier der SA.; 19.30 Froh und heiter; 11.15 Zwölfte Friedrich⸗Silcher⸗ Gedächtnisfeier; 12 Standmuſik aus der Feldherrnhalle; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Mittagskonzert; 14 Hoch auf dem gelben Wagen.. 14.30 Muſik zur Kaffee⸗ ſtunde, 15.10 Sport und Muſik, mit Berichten vom Deut⸗ ſchen Derby 1938 in Hamburg, Motorſportwoche im Harz, Reichsſeeſportwettkämpfe der Marine⸗HJ. in Laboe, Drei⸗ Städte⸗Achter Berlin—Budapeſt— Wien in Berlin⸗Grunau, Endſpie!l um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft: Schalke 04 — Hannover 96(2. Halbzeit); 19 Melodie und Rhythmus; 19.30 Nachrichten, Sport; 20 Juniroſen, bunte Stunde; 21 Tanzmuſik; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Nacht⸗ muſik; 24 Nachtkonzert. Montag, 27. Juni: 10 Die Sonnenblumen blühen; 10.30 Sendepauſe; 18 Schwäbiſche Jugend wächſt ins Reich; 19.15 Zur Anterhal⸗ tung; 20 Stuttgart ſpielt auf; 22.30 Nacht⸗ und Tanzmuſik. i Dienstag, 28. Juni: 10 Singenoes Volk; 10.30 Sendepauſe; 18 Treue Ge⸗ fährtinnen; 19.15 Nur ein Viertelſtündchen; 19.30 Ero, der Schelm, komiſche Oper; 22.30 Muſik zur Unterhaltung. Mittwoch, 29. Juni: 10 Johannes Brahms und das deutſche Volkslied; 10.30 Sendepauſe; 18 Al Roth und ſein Orcheſter; 19.15 Brems⸗ klötze weg, von deutſchem Fliegergeiſt; 19.45 Walter Nie⸗ mann ſpielt aus eigenen Klavierwerken; 20 Der Wandsbek⸗ ker⸗Bote, 20.55 Schaltpauſe; 21 Stunde der jungen Nationz 21.30 Berühmte Orcheſter; 22.30 Portugieſiſche Muſik⸗ Braut!“ 7 5 P Reichsſender Frankfurt a. M.: 5 Sonntag, 26. Juni: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter; 8.10 Evang. Morgenfeier; 8.50 Muſik aus Konzert⸗ ſuiten; 9.30 Chorgefang; 10 Ewiges Deutſchland; 10.45 Kon⸗ zert; 12 Ein Strauß von alten Liedern; 18 Muſik am Mit⸗ tag; 14 Für unſere Kinder: Hoch auf dem gelben Wagen; 14.30 Uns gehört der Sonntag; 15.30 Sport und Muſik, mit Berichten vom: Deutſchen Derby 1938 in Hamburg, der Motorſportwoche im Harz, den Reichsſeeſportwettkämpfen der Marine⸗H J. in Laboe, den Drei⸗Stä te⸗Achter, Berlin— Budapeſt— Wien in Berlin⸗Grünau und der zweiten Halb⸗ zeit des Endſpiels um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft: Schalke 04— Hannover 96; 18 Marſchmuſik; 19 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft; 19.10 Dorfſonntag der Jugend; 20 Aus Peter Roſeggers Waldheimat; 222 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, lokale e 222.15 Sport; 22.30 Nachtmuſik; 24 Nacht⸗ muſik. 5 Montag, 27. Juni: 9.50 Schlicht um Schlicht; 15 Für unſere Kinder; 15.30 Sendepause; 19.10 Kleines Abendſtändchen; 19.40 Der Be⸗ fehl des Obriſten, Plauderei; 20 Stuttgart ſpielt auf; 22.15 Kamerad, wo biſt du?; 22.35 Nachtmuſik. Dienstag, 28. Juni: 11.45 So wird dem Lehrling geholfen; 15 Kleines Kon⸗ zert; 15.30 Sendepauſe; 17.30 Froher Feierabend; 18.30 Fröhliche Chorlieder; 19.10 Mgcht iſt Pflicht, Freiheit iſt Verantwortlichkeit; 20 Unterhaltungskonzert; 21 Orcheſter⸗ konzert; 22.20 Politiſche Zeitungsſchau; 22.35 Nacht⸗ und Tanzmuſik. a Mittwoch, 29. Juni: 15 Bilderbuch der Woche; 15.15 In ſtiller Stunde 15.30 Sendepauſe; 18.45 Fliegendes Deutſchland; 19.10 Un⸗ terhaltungskonzert; 20.55 Umſchaltung; 21 Stunde der 1 5 gen Nation; 21.30... und zwiſchendurch ein Tän 22.80 Abendmuſik.. 5 Wetter, 8 weil St und micht irger mir; ten wirk ſchaf unm Gute ware ſtand berec nicht beter dung erzie ſoga, die en Inti: 0 man auch haben lange Duzf stoße „Du“ turen gere a ſchen langf Spie! 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Das Duzen birgt aber auch oft eine Gefahr in ſich. Gute Bekannte, die nett und angenehm zurückhaltend waren, ſolange die Scheidewand des„Sie“ zwiſchen uns ſtand, fühlen ſich nachher infolge des vertraulichen„Du“ berechtigt, ſich in Angelegenheiten zu miſchen, die ſie gar nichts angehen, Ratſchläge zu geben, um die ſie nicht ge⸗ beten worden ſind, und zu ſchulmeiſtern, wo unſere Klei⸗ dung oder unſere Ausdrucksweiſe oder unſere Kinder⸗ erziehung ihnen mißfällt. Ja, ſie miſchen ſich zuweilen ſogar in eheliche Angelegenheiten. Manche Freundſchaft, die mit einem großen Krach endete, fing mit gar zu großer Intimität bei dem Uebergang vom„Sie“ zum„Du“ an, Sie werden, liebe Freundin, mir entgegenhalten, man dürfe nicht alles mit gleichem Maß meſſen, es gebe auch innige und haltbare Duzfreundſchaften. Gewiß, da haben Sie ganz recht, und wenn man das dringende Ver⸗ langen fühlt, mit einer gleichgeſtimmten Seele auf dem Duzfuße zu ſtehen, und überzeugt iſt, auf Gegenliebe zu ſtoßen, ſo iſt nicht einzuſehen, weshalb man nicht das „Du“ anbieten ſollte. Man wird es bei impulſiven Na⸗ turen dann nicht gar ſo ſehr übelnehmen, wenn die Jün⸗ gere der Aelteren dieſen Vorſchlag macht. Kinderſpielzeug und Kinder freude Kinder wollen ſpielen. Und die Eltern ſchenken und ſchenken, um dieſen Spieltrieb im Kinde zu befriedigen und langſam in Tätigkeitsfreude umzuwandeln. Das fertige Spielzeug iſt den Kindern jedoch immer nur eine kurze Zeit lang wirkliche Ablenkung, es iſt ihnen ſehr bald über. Der fertige Bauernhof mit Häuschen, Schäfchen und Bäu⸗ men beſchäftigt die ganz Kleinen ein Weilchen, aber bald iſt auch ihnen die Sache langweilig, ſie beginnen zu ſchreien und wollen etwas anderes. Die Liebhaberei an Spielereien iſt auch den Er⸗ wachſenen immer noch nicht verloren, das kann man faſt täglich beobachten. Die Errungenſchaften der modernen Technik, die uns alle ſtändig intereſſieren und die auch in der Spielzeuginduſtrie Eingang gefunden haben, haben es jung und alt angetan. Aber auch die wunderhübſchen Teepuppen der Damen, die Maskottchen in den Autos, die beinſchlenkernden luſtigen Puppen auf der Kautſch— ſie alle ſind Beweis dafür, daß wir Menſchen von heute den Spaß an ſchönem und vergnüglichem Spielwerk noch be⸗ ſitzen. Wir können das Spielzeug als uraltes Menſchheits⸗ gut bezeichnen. Es wird im Anfang der Menſchheits⸗ geſchichte nur in blitzenden Steinen, in Muſcheln, in Schneckenhäuſern und Federn der Vögel beſtanden haben, doch ſchon in prähiſtoriſchen Gräbern finden wir Spiel⸗ zeug für die Kinder, kleine Kochtöpfe, Schälchen für die Mädchen, Waffen und Jagdgeräte für die Knaben, ebenſo Tiernachbildungen aus Ton. Aus der jüngeren Steinzeit ſtammt ein Fund, der beſonders hervorzuheben iſt— es iſt ein Kinderſteinbaukaſten, der bei einer Ausgrabung auf dem Odilienberg im Elſaß gefunden wurde, er beſteht aus mehr als hundert kleinen Sandſteinklötzchen, die künſtlich zugeſchlagen ſind. 8 Bei den alten Aegyptern gab es ſchon gewerbsmäßige Herſtellung von Spielzeug, im Grab einer kleinen Sän⸗ gerin— ihr Name war Tadzu— fand man eine Lyra, Schmuck und Spangen; die Mumie des kleinen, etwa zehn⸗ jährigen Mädchens hielt an die Bruſt gepreßt eine bunt bemalte Holzpuppe mit beweglichen Gelenken, auch eine ſchön gearbeitete Puppe aus Elfenbein fand ſich daneben. Bei den alten Griechen und Römern, die die Kinder Als höchſtes irdiſches Gut und als Stolz des ganzen Volkes empfanden, gab es ſchon herrliche Spielſachen für die Kleinen, zweiräderige Wagen, Steckenpferdchen und Schaukelpferde, auch Brettſpiele und Puppen gab es in ſchöner Arbeit. e Die Puppen ſind ein Wertmeſſer für die Kultur de Volkes, 23 la ſich an ihnen genau die Trachtengeſchichte An, und die Mode vergangener Jahrhunderte ſtudieren, denn da es früher keine beſondere Kindermode gab, waren die 9 Puppendamen ſtets nach der Mode der Zeit ge⸗ leidet. Puppenhäuſer und Puppenſtuben haben ſich in den Muſeen e und geben uns ebenfalls ein Bild vom bürgerlichen Leben vergangener Zeiten. Vor einigen Jah⸗ ten hat die Königin⸗Mutter von England ein ſchönes Puppenhaus bauen laſſen, das mit allen Errungenſchaften neueſter Technik ausgeſtattet iſt und ebenfalls dereinſt ein Kulturdenkmal aus unſerer Zeit darſtellen wird. Das Kind wird ein Weilchen mit dieſen koſtbaren Sachen ſpielen, ſie aber dann w eder beiſeitelegen, immer wieder aber wird es nach den Spielzeugen greifen, die ſeine Phantaſie anregen oder mit denen es ſich in froher Bewegung erhält. Murmel, Ball, Reifen, Kreiſel, Spring⸗ ſell werden immer wieder zu fröhlichem Spiel verlocken und Begeiſterung und Bewegungsfreude erwecken. Die Hugiene des Schwammes Wer die Benutzung des Waſſers zur Reinigung und Erfriſchung des Körpers wirklich lieben gelernt hat— und von wem darf man das nicht erwarten?—, wird wohl auch den Nutzen eines möglichſt großen Schwam⸗ mes zu würdigen wiſſen. Und doch müſſen wir auch dem Schwamm, den wir täglich gebrauchen, unſere Aufmerk⸗ ſamkeit zuwenden. Seine geſundheitliche Bedeutung be⸗ ruht auf der Eigenſchaft, daß er die Unreinheiten des Waſſers wie ein großes Filter in ſeinen Zellen zurück⸗ hält. Selbſtverſtändlich hat dieſe Fähigkeit ihre Grenzen, und man wird einen Schwamm nicht zu lange benutzen dürfen. Seine Gebrauchsfähigkeit wird ſich nach der Rein⸗ heit des Waſſers richten, das man gewöhnlich zum Waſchen benutzt. Falls hier nicht eine gewiſſe Vorſicht Platz greift, kann der Schwamm ſogar zu einer geſund⸗ heitlichen Gefahr werden. Auch wenn das Waſſer nur ſehr wenig Unreinlich⸗ keiten enthält, häuft ſich im Schwamm allmählich der Schlamm, und der auf dieſe Weiſe gebildete, kaum ſicht⸗ bare Schmutz bietet für Bakterien aller Art einen aus⸗ gezeichneten Boden. Man braucht einen verſchmutzten Schwamm aber nicht wegzuwerfen, ſondern hat nur für ſeine Desinfektion zu ſorgen, die übrigens am beſten da⸗ durch geſchieht, daß man ihn in ſtarker Sodalöſung, dann in einer ſchwachen Löſung von Salzſäure und ſchließlich in reinem Waſſer wäſcht, dann ausdrückt und an der Sonne trocknen läßt. Feuchte Räume Sehr läſtig ſind feuchte Räume— läſtig, wenn es ſich um Keller oder Speiſekammern handelt, geſundheits⸗ gefährdend, wenn der Schaden in Wohnräumen auftritt. Eine raſche, wenn auch nicht grundlegende Abhilfe erfolgt, ſofern man alte Konſervendoſen aufſtellt, die mit Chlorkalzium gefüllt ſind. Näſſe, die durch die Wand dringt, kann man durch farbloſe Dichtungs⸗ oder Oel⸗ farbenanſtriche fernhalten. Bei Holzhäuſern muß Iſolier⸗ pappe eingelegt werden. Aufſteigende Grundfeuchtigkeit berlangt eine Iſolterung der Wand unterhalb des Erd⸗ zeſchoßfußbodens. Bei fertigen Wänden werden Falz⸗ dautafeln an der Wand angebracht, auch wenn man die Herkunft der Feuchtigkeit nicht feſtſtellen kann. Oftmals . es ſich bei der Wandfeuchtigkeit auch um Schwitz⸗ waſſer. Gul angezogen auf den Fahrrad Sp ſoll die Mode zu Rade ſein! Mit jedem Tage wird die Wanderfreude ſtärker. Man braucht nicht unbedingt ein Auto, um dieſe Sehnſucht zu ſtillen, das Fahrrad trägt uns ebenſo willig hinaus in die ſchöne Natur, und vom mediziniſchen Standpunkt aus geſehen, hat es noch weſentliche Vorteile ſportliche und geſundheitsfördernde. Es iſt daher zu begrüßen, wenn jung und alt das Schöne mit dem Geſunden und Zweck⸗ mäßigen verbinden. Unter dem gleichen Geſichtspunkt haben wir die „Mode“ auf dem Rade zu betrachten. Leicht wie der Sinn muß das Gepäck ſein, der Anzug ſoll daher ſo einfach und praktiſch wie möglich gehalten werden. Wir ſchneidern den Hoſenrock— nach einem der vielen bewährten Schnitte — aus einem waſchbaren Wollſtoff in gedeckter Muſterung oder Farbe. Die Länge nicht allzu kurz, und um den guten Sitz zu betonen, ſteppen wir die vordere Kante wie einen Abnäher von oben bis unten durch. Beim Stehen wirkt die Hoſe dann wie ein tadellos ſitzender Rock mit tiefer Falte vorn und hinten. Man trägt zu dieſem pralktiſchen Kleidungsſtück eine Jacke in guter Paßform. Im Grunde eignet ſich jede Koſtümjacke ohne Weiten oder Verzierungen dazu. Sehr hübſch wirken jetzt die engen Jacken aus groben Noppen⸗ ſtoffen in hellen Farben. Hüft⸗ und Bruſttaſchen ſind in gleicher Weiſe mit buntfarbigem Reißverſchluß verſchloſſen wie die Jackenmitte. In der Farbe des Reißverſchluſſes wählt man einen ſchmalen Gürtel und einen hübſchen Schal im Jaclenausſchnitt, desgleichen die Verzierung am ſelbſtgehäkelten oder geſtrick⸗ 5 ten Mützchen. 5 8 8 W Für warme Tage iſt 875 8 die kurzärmelige, ſehr ſport⸗ 5 5 lich und einfach geſchnittene 2 55 Hemdbluſe aus . Kunſtſeide oder 2 2 Waſchſtoff am =. praktiſchſten. Das kleine Köf⸗ ferchen, das auf dem Hinterrad angeſchnallt werden kann, birgt außer der Wegzehrung einen Pullover mit langen Aer⸗ meln, ſehr grob und wärmend . geſtrickt. Seine einfache Machart wird belebt durch ein geſticktes Mono⸗ gramm auf dem Bruſttäſchchen. Ueberhaupt die Taſchen— deren kann es bei dieſem Anzug gar nicht genug geben. Ein praktiſches Ledertäſch⸗ chen läßt ſich an den Gürtel ſchnallen, und es iſt eine Frage der Erprobung, ob mann ihm nicht vor der größeren Umhängetaſche am langen Riemen den Vorzug geben ſoll. Praktiſch und doch hübſch und kleidſam— ſo ſoll die Mode zu Rade ſein! Text und Zeichnung: Hildegard Müller— M. Die Hygiene der Mieiderbürſte Man kann es jetzt alltäglich leſen, kämpfung ihr die meiſten Schwierigkeiten heil anſtiften, und leider iſt die über noch immer viel Verfolgung. räumen, oder, Küche zu gel beſteht doch darin, die Kleider von Ausnahmefall, iſt jedes Staub eigentlich zur Aufgabe hat. ſicht beobachtet werden wie beim Klo denn beide Verrichtungen unterſchefden⸗ der Stauberzeugung. In einem Haushalt Regeln der Geſundheitspflege verwaltet ſomit auch ein beſonderer Kleider beſtimmt werden, wird. der eine große Aufnahmefähigkeit für tragen können. S———— So wird Spinat gern gegeſſen Spinatkartoffelklüße mit Tomatentunke. Kartoffel⸗ kloßteig, wie üblich aus gekochten, kalten Kartoffeln her⸗ erichtet, nur etwas feſter als ſonſt, wird mit ſteifem pinatgemüſe untermiſcht. Man würzt ihn mit Muskat und Schnittlauch und kocht die kleinen Klöße in Salz⸗ waſſer oder auf Dampf. Spinatkartoffeln mit Fleiſchklößchen. Ein Kilo Kar⸗ toffeln wird in Salzwaſſer gekocht, nicht vollends weich. Dann gießt man ſie ab und ſchneidet ſie in Scheiben. 500 Gramm Spinat werden im eigenen Saft gedünſtet, feſt ausgedrückt und gewiegt. Aus Mehlſchwitze und Brühwürfeltunke wird eine gebundene Tunke hergeſtellt, mit geriebener Zwiebel und gehacktem Schnittlauch ge⸗ würzt. In dieſer Tunke kochen die Kartoffelſcheiben ganz gar, dann untermiſcht man ſie mit dem gewiegten Spinat, richtet das dicke Gemüſe auf der Platte zum Berg an und umlegt es mit kleinen Fleiſchklößen. Spinat auf neue Art. 2 bis 3 Pfund Spinat werden ſorgfältig verleſen. Nach reichlicher Wäſche gibt man die Blätter in nur wenig brauſend kochendes Waſſer und läßt unter Umrühren einige Minuten kochen, gießt dann auf ein Sieb, ſchreckt mit einem Guß kalten Waſſers ab und läßt gut abtropfen. Iſt dies eſchehen, ſo wiegt man den Spinat recht fein oder dreht ihn durch die Fleiſchmaſchine. Nun macht man 50 Gramm Butter heiß, dünſtet 1 bis 2 Eßlöffel Mehl, gibt das Gemüſe hinein, rührt durch, fügt 2 Liter Milch hinzu, vermengt ſie gut, ſchmeckt nach Salz und Pfeffer ab und läßt 10 Minuten gut durchkochen. Wer es liebt, kann in der Butter auch eine feingehackte Zwiebel mitdünſten; dann nimmt man aber beſſer anſtatt der Milch Fleiſchbrühe. Suppen und Tunken für warme Tage Wohlgefüllte Marmeladengläſer waren von jeher der Stolz der Hausfrau, aber nicht jede kann oder will ein⸗ kochen. Als angenehmen Mittler haben wir ſeit einigen Jahren die gute Marmelade, die in ihrer Zuſammenſtel⸗ lung der vorteilhafteſten„ſelbſtgekochten“ nahekommt. Sie beſteht aus 50 v. H. reifen Sommerfrüchten(Pflau⸗ men und Aepfel, Kirſchen und Himbeeren, Erdbeeren und Johannisbeeren) ſowie aus 50 v. H. Zucker. Als Gelee oder Marmelade ſtehen die genannten Fruchtſorten in den verſchtedenſten Zuſammenſtellungen zur Verfügung. Da haben wir Pflaumenmus und Apfelkraut oder Gelee von Erdbeeren und Aepfeln oder Himbeeren und Aepfeln. Auch die mittägliche und Abendtafel kann ſich den täglichen Gaumenkitzel der erfriſchenden Fruchtſpeiſen leiſten. Da können Aufläufe und Puddings, Eierkuchen und Omeletten, Flammeries und Sülzen, warme und kalte Obſtſuppen in reicher Fülle verzehrt werden. Für Sup⸗ pen und Tunken iſt es am einfachſten, die Fruchtgelees der verbilligten Sorten zu verwenden. Man braucht ſte nicht durch ein Sieb zu ſtreichen, um eine ſchöne, glatte Flüſſig⸗ keit zu haben, und ſie löſen ſich leicht. Mit etwas Zitro⸗ nenſchale oder ganzem Zimt ſtellt man Gelee und die Flüſſigkeit— zum Beiſpiel halb Waſſer, halb Wein— ein paar Stunden hin. So teilen ſich die geſchmacklichen einheiten. Man dickt mit Kartoffelmehl, Sago oder Grieß— und fertig iſt eine gute Vorſuppe oder eine wohl⸗ ſchmeckende Tunke. Hier folgen einige Vorſchläge: Schaumſoße von Marmelade oder Geleefrucht. Mar⸗ melade oder Gelee werden mit Waſſer oder deutſchem Wein verrührt, ſo daß ein Viertelliter Flüſſigkeit entſteht. Zwei ganze Eier, ein halber Teelöffel Kartoffelmehl und Fruchtſaft werden im Waſſerbade mit dem Schnee⸗ beſen ſtark geſchlagen, bis die Tunke dicklich wird. Warm oder kalt zu reichen — * 0 0 So bacben bir Sie: Leig: 150 f Weizenmehl. 1 geſtr. Teel.(3) Dr. Oetker's„Backin“, 50 g Zucker. J Eigelb. J Eßl. Waſſer, 65 8 Butter. Belag: 750 g uach./ ½ U Milch. 2 Kier. Fiweifſ. 200 g Zucker. ½ Fläſchchen Dr. Oetket's Backöl Zitrone. Dächch. Dc. Oetker's Soſſenpulver Danille-Geſchmach, 60 f De. Oetker's„ Guſtin“, 1 geſte. Teel.(3g) Dr. Oetker's„Backin“, 0 50.75 g forinthen. Lelg: Mehl und Backin“ werden gemiſcht und auf ein Backbrett geſiebt. In die ſllitte macht man eine Vertiefung, in welche man Zucker, Eigelb und Haſſer gibt. Man verrührt mit etwas Mehl-, Backin“-Gemiſch zu einem dichen Brei, gibt die halte, in Stüche geſchnittene Butter darauf, beſtreut mit etwas Mehl und verknelel alles ſchnell zu einem glatten Leig. 25 de⸗ Teiges rollt man auf dem Boden einer Springform aus Don dem geſt formt man eine Holle. die man als Band um den Boden legt. 5 Zelgg: Den Juark läſſt man auf einem Sieb ablaufen und ſtreicht ihn durch ein feines Sieb! Das mit einem Teil der ch angerühtte Soßenpulver, Eigelb. 23 des Zuckers, Backöl und das mit„Backin“ gemiſchte und geſiebte„Guſtin“ gibt man zu dem Quack und fügt ſopiel Milch hinzu, daß die Maſſe eine zattoffelbreiähnliche Beschaffenheit hat. Danach gibt man die gereinigten forinthen hinein. Das Eiweiß wird zu Schnee geſchlagen, in den man nach und nach den eſt des Zuckers gibt an muß einen ef ſteifen kiſchnee erhalten, der dem Betag den nötigen Halt gibt. lan zieht ihn vocſichtig mit dem Schneebeſen unter die Juark⸗ maſſe. Den Belag füllt man auf den Boden und häuft ihn zur nlite hin etwas an, weil et nach dem Backen leicht etwas einſinkt. Backzeit: 5060 inuten bei guter littelhige. 5 Bitte ausſchnelden! daß die Hygiene den Staub als ihren ſchlimmſten Feind anſteht, deſſen Be⸗ ereitet. Im⸗ merhin iſt dem Staub in den Wohnungen bei einiger Auf⸗ merkſamkeit noch beſſer beizukommen als dem der Straße. Andererſeits kann er in den Wohnungen noch mehr Un⸗ Nachläſſigkeit ihm gegen⸗ häufiger als ſeine peinliche Zu den Leichtfertigkeiten gegenüber dem Staub gehört beiſpielsweiſe die Sitte, eine Kleiderbürſte in den Wohn⸗ was vielleicht noch ſchlimmer iſt, in der gebrauchen. Der einzige Zweck der Kleiderbürſte Staub zu reinigen, und man muß dann auch dafür ſorgen, daß der Staub aus den Kleidern nicht an andere Stellen kommt, wo er min⸗ deſtens ebenſoviel Schaden anrichten kann. Es iſt ein wenn Staub frei von Bakterien iſt oder auch nur frei von krankheiterregenden Keimen. Er kann vielleicht nicht oft genug als ein grimmiger Gegner der menſchlichen Geſundheit angeklagt werden. Infolgedeſfen 0 Gerät verdächtig und mit beſonderer Vorſicht zu handhaben, das wie die Kleiderbürſte die Erzeugung von Beim Bürſten der Kleider ſollte daß die gleiche Vor⸗ fen der Teppiche, ch nur im Grad der nach den wird, müßte Raum zum Ausbürſten der der ſonſt möglichſt wenig be⸗ treten, jedenfalls aber häufig und gründlich gereinigt Man ſollte immer daran denken, daß unſere Klei⸗ Staub beſitzen und oft die Keime von gewöhnlichen Erkältungen oder von Halsentzündungen oder gar einer Blutvergiftung in fich dt 1 Sport und Spiel Sport⸗Vorſchau Es gibt wohl kaum einen Sportzweig, der am kommen⸗ den Wochenende nicht eine Veranſtaltung von außerordent⸗ licher Bedeutung aufweiſt, vor allem da gerade die Sport⸗ arten, in denen nun bald die Sommerruhe eintritt, jetzt mit ihren großen Entscheidungen aufwarten. Im Fußball iſt das Endſpiel um die deutſche Meiſterſchaft das Ereignis, die Handballer blicken mit Spannung nach Kaſſel, wo das Wie⸗ derholungsſpiel zwiſchen dem deutſchen Meiſter MTS A. Leip⸗ zig und Hindenburg Minden ſteigt, in der Leichtathletik er⸗ wartet man bei den Gaumeiſterſchaften erneute Beſtleiſtungen und bereits am Samstag wird man mit fieberhafter Span⸗ nung auf die Nachricht aus Berlin warten, ob nun Schild bei der Deutſchland⸗Rundfahrt auch die letzten verzweifelten Angriffe ſeiner großen deutſchen und ausländiſchen Gegner abweiſen konnte. Mit großen Ereigniſſen warten auch der Fechtſport, das Schwimmen, der Waſſer⸗ und Pferdeſport und das Tennis auf.— Nach den Weltmeiſterſchaften gibt es im Fußball an dieſem Wochenende bereits wieder ein Ereignis von gro⸗ zer Bedeutung. Das Endſpiel um die Deutſche Fuß⸗ ballme iſterſchaft wird in dieſem Jahr wohl ein noch größeres Intereſſe für ſich in Anſpruch nehmen als früher. Die Paarung in dem Endſpiel könnte aber auch nicht inter⸗ eſſanter ſein, trifft doch der Titelverteidiger Schalke 0 45 die erfahrene und techniſch blendende Knappenmannſchaft, auf den„Außenſeiter“ Hannover 96, der über eine unerhörte Kampfkraft verfügt und vielleicht mit ſeinem ſtürmiſchen Elan das Schalker„Kreiſelſpiel“ zerſtört. Aber auch das Spiel um den dritten Platz in Bremen zwiſchen dem Hambur⸗ ger SV. und Fortung Düſſeldorf wird eine große Sache geben, bor allem, wenn beide Mannſchaften noch ein⸗ mal zu ihrer Meiſterſchaftsform auflaufen. Ueberhaupt ver⸗ fügt der Fußbaliſport am Sonntag über eine reiche Aus⸗ wahl intereſſanter Treffen. Beſonders in Süddeutſch⸗ land wird man auf den Ausgang des Auswahlſpieles Bay⸗ ern— Baden in München geſpannt ſein, denn hier wollen ſich die Bayern unbedingt für die hohe 6:2⸗Niederlage beim Reichsbundpokal⸗Spiel in Karlsruhe revanchieren. Neben den Aufſtiegsſpielen in den einzelnen Gauen findet in Südweſt noch ein Meiſterſchaftsſpiel zwiſchen FV. Saarbrücken und FSV. Frankfurt ſtatt und in den einzelnen Gauen gibt es eine ganze Reihe ſpannender Tſchammerpokalſpiele. Die wich⸗ tigſten ſind hier wohl: FSV. Frankfurt— Kickers Offenbach, 1. FC. Pforzheim— Union Böckingen, Stuttgarter Kickers — Sfr. Stuttgart, Phönir Karlsruhe— 1. FC. Kaiſers⸗ lautern. Im Handball richtet ſich das ganze Intereſſe auf das Wiederholungsſpiel um die Teilnahme an der Endrunde um die Deutſche Hand⸗ ballmeiſterſchaft, das am Sonntag in Kaſſel den deutſchen Meiſter MTA. Leipzig und Hindenburg Minden zuſam⸗ menführt. In Minden war Hindenburg beim erſten Spiel überraſchend als klarer Sieger hervorgegangen, aber in Leip⸗ zig erwies ſich der deutſche Meiſter wieder als die überlegene Mannſchaft. So iſt dieſer erneute Kampf der beiden Mann⸗ ſchaften eine durchaus offene Angelegenheit. Neben einigen Freundſchaftsſpielen ſteht auf dem Handballprogramm außer⸗ dem noch das Ausſcheidungsſpiel für Breslau zwiſchen Gag⸗ genau und Ettlingen. Ueberaus lebhaft wird es dagegen wieder in der Leichtathletik zugehen. In ſämtlichen deutſchen Gauen werden am Wochen⸗ ende die Meiſterſchaften durchgeführt, wobei die Südweſt⸗ Leichtathleten in Neuſtadt a. d. Weinſtr. ſtarten, Baden in Karlsruhe, Württemberg in Stuttgart und Bayern in Mün⸗ chen ihre Meiſter ermitteln werden. Bei allen dieſen Meiſter⸗ ſchaften wird man mit Recht zum mindeſten gute Leiſtungen erwarten dürfen, umſo mehr als ſich unſere Leichtathleten be⸗ reits bei den Kreismeiſterſchaften in einer ausgezeichneten Form zeigten. Die deutſchen Studenten entſcheiden am Sams⸗ tag in Mannheim ihre leichtathletiſchen Meiſterſchaften und in Mainz wird die Rhein⸗Staffel durchgeführt. Der Waſſerſport bringt wieder eine ganze Reihe großer Ruderregatten, die faſt alle eine ausgezeichnete internationale Beſetzung gefunden haben. Neben der„Großen Grünauer“, auch in dieſem Jahr Deutſchlands bedeutendſte Regatta, wird man wohl mit Recht in Frankfurt a. M. die ſpannendſten Kämpfe erwarten dürfen. Kanuregatten werden in Mainz und in Gießen durch⸗ geführt und mit der Kieler⸗Segelwoche verfügt der Waſſer⸗ ſport über eine weitere bedeutende Veranſtaltung.— Die wichtigſte Veranſtaltung im Motorſport iſt die Harzer Motorſportwoche, die am Samstag ihren Abſchluß findet und wohl die ſchwerſte Prüfung auf motor-wehrſportlichem Gebiet für die Gliederungen der Be⸗ wegung und die Motorſportverbände iſt. Mit einer guten deutſchen Beteiligung werden die 11. Polniſche Tourenfahrt und das Rundſtreckenrennen in Neapel durchgeführt. Deutſch⸗ lands beſte Motorradfahrer gehen beim Großen Motorrad⸗ preis von Belgien an den Start, wo ſie wieder auf die be⸗ kannten engliſchen und italieniſchen Fahrer treffen, mit denen 5 jet ert del der Engliſchen TT um den Sieg gekämpft aben⸗ 9575 Im Schwimmen wird am Sonntag das letzte Gruppenturnier um die deutſche Waſſerball⸗Meiſterſchaft durchgeführt, das wohl neben dem Gauvergleichskampf Oeſterreich— Bayern in Linz die größte Beachtung finden wird. Der Gau Südweſt ermittelt in Groß⸗ Umſtadt ſeine Meiſter für das Jahr 1938 im Schwimmen und Springen.— Einen Drei⸗Länderkampf beſtreitet Deutſch⸗ land am Wochenende in Zoppot im Fechten. Polen und Schweden ſind mit ihren ausgezeichneten Mann⸗ ſchaften unſere Gegner, aber trotzdem 9 1 5 unſere Fechter zu einem Erfolg in dieſem Länderkampf kommen. i Anter Verſchiedenes iſt an erſter Stelle der Länderkampf unſerer Schützen gegen talien in München zu nennen, womit die Reihe der großen ämpfe zwiſchen den beiden befreundeten Nationen 1 ſetzt wird. Die S A. Gruppe Südweſt führt in Karls⸗ ruhe ihre Ausſcheidungskämpfe in allen Sportzweigen durch, während die S A.⸗Gruppe Kurpfalz in Mannheim nur im Boxen, Ringen und ene g Ausſcheidungen veranſtaltet. Eine weitere bedeutende ranſtaltung iſt der Zielſtrecken⸗Segelflug⸗Wettbewerb. Sport in Kürze Kijewſki(Dortmund) erkämpfte ſich im Spurt bei der 12. Etappe der Deutſchland⸗Rundfahrt von Bielefeld nach Hannover ſeinen erſten Etappenſieg. Hermann Schild führt in der Geſamtwertung noch immer mit großem Vorſprung. Die ſechs Luxemburger, die zuſammen mit ſechs Schwei⸗ zern eine kombinierte Mannſchaft bei der frangöſſſchen Rad⸗ rundfahrt bilden ſind Majerus, Mathias und Pierre Cle⸗ mens, Neuens, Merſch, Didier. Auch in Belgien gab es bei den Straßenmeiſterſchaften Ueberraſchungen. Auf der Rennſtrecke von Francorchamps über 222 km ſiegte im Endſpurt P. van Theemſche in 6:05:48 vor Deltour und Marcel Kint. Reichsminiſter Dr. Frick hat für die ſiegende Mann⸗ chaft im Schießen mit freier Piſtole in dem Länderkampf eutſchland— Italien am 25. und 26. Juni in München einen Ehrenpreis geſtiftet. Im Wimbledon kamen Henner Henkel durch einen 613, 671, 6:3⸗Sieg über Deloford(England) und Rolf Göpfert mit 6:2, 6:3, 6:0 über Ritchie(England) eine Runde wei⸗ der. Dagegen unterlag Metaxa dem Chineſen Ko⸗Sin⸗Kie 6:4, 3:6, 6:4, 6:4 und unſer Nachwuchsſpieler Koch dem Engländer Henderſon⸗Brooks mit 6:4, 4:6, 4:6. 6:4, 6:0. Bei den Frauen kam die Wienerin Rofl Kraus mit 6:3, 116, 6·4 über O'Connel(England) in die 3. Runde. Im Nordiſchen Tennispokal errang Schweden in dem Kampf gegen Dänemark eine 2:1⸗Führung am zweiten Tag. Schröder Rohlſſon ſchlugen die Dänen Jacobſen /Panker in fünf Sätzen. Ben Joord verlor in dem Ausſcheidungskampf zur eng⸗ liſchen Schwergewichtsmeiſterſchaft überraſchenderweiſe ge⸗ gen Eddie Philipps in der neunten Runde durch k. o. Andre Lenglet, der ſchnell aufgeſtiegene franzöſiſche e ſcrau in Paris in dem von Georges Car⸗ pentier geleiteten Kampf den ſtarken US A⸗Neger Leroy Haynes nach Punkten. Rutz verteidigte bei der gleichen Ver⸗ anſtaltung ſeinen Titel als franzöſiſcher Schwergewichts⸗ meiſter e gegen Francois Jacques. i Tura Ludwigshafen, der neue Großverein, beſiegte in ſeinem dritten Spiel den neuen Fußball⸗Gauligaverein TS 61 Ludwigshafen 1:2(0:2). Neue deutſche Segelflug⸗Beſtleiſtung Hamburg, 22 Juni. Auf dem Gelände der Reichsſchule für Segelflugſport Wenningſtedt Sylt des NS Fa wurde eine neue Dauerflugbeſtleiſtung für doppelſitzige Segelflug⸗ zeuge aufgeſtellt Das Doppelſitzer⸗Segelflugzeug D 3—46 „Kranich“ ſtartete abends 19.08 Uhr vom Roten Kliff zu einem Dauerflug. Die Landung erfolgte wegen ungünſtigen Windes mittags 12.30 Uhr. Das Segelflugzeug war damit 17 Stunden 22 Minuten in der Luft und überbot die bis⸗ herige Beſtleiſtung von 13 Skunden 39 Minuten. Im Radſport wird die Deutſchland⸗ Rundfahrt noch einmal das ganze Intereſſe auf ſich vereinigen und mit Spannung wird man die letzte Etappe Roſtock— Berlin verfolgen. Weltbild M). Kijewſki gewann„feine“ Etappe. Wie im Vorjahr, ſo gewann der Dortmunder Kijewfki auch in dieſem Jahr die von Bielefeld nach Hannover führende 12. Etappe der Deutſchlandfahrt. Unſer Bild zeigt ihn nach der Ankunft in Hannover. f Der Zehnkampfſieger der deutſchen Polizeimeiſterſchaft. Hauptwachtmeiſter Rüd⸗Polizeiſportſchule, der bei den deutſchen Polizeimeiſterſchaften in Lübeck mit 5976 Punkten neuer Zehnkampfmeiſter wurde. Erfolge der Sportluftfahrt Hervorragende fliegeriſche Leiſtungen Berlin, 24. Juni. Die 38. Konferenz der Federation Aeronautique Inker- nationale, der 35 Nationen aus allen Erdteilen angehören, 1 5 im Feſtſaal des Hauſes der Flieger feierlich er⸗ öffnet. Der Präſident des Aeroklubs von Deutſchland und Vize⸗ präſident der FA, Wolfgang von Gronau, in deſſen Händen die Durchführung der diesjährigen Tagung der FA liegt, begrüßte die Gäſte. Wolfgang von Gronau gab einen kurzen Rückblick auf die Tätigkeit der FA. Die Män⸗ ner, die ſich voll Begeiſterung für das neue Element der Luftfahrt damals zuſammengeſchloſſen, ſeien Freunde ge⸗ worden, und dieſe perſönliche. Freundſchaft habe auch die Stürme überdauert. Die FA ſei gewachſen, die Kamerad⸗ ſchaft der Luft, der Korpsgeiſt der Flieger reiche ſich über die Länder hinweg die Hände in dem Beſtreben, dem Flug⸗ zeug das zu geben, was es zu ſeiner Entwicklung braucht: Die Freiheit der Luft. Darauf begrüßte Staatsſekretär der Luftfahrt, Gene⸗ ral der Flieger Milch, im Auftrage des Generalfeld⸗ marſchalls Göring die Tagung und brachte ſeine Freude zum Ausdruck, daß die FA ihre 38. Konferenz als Gaſt in Deutſchland abhalte. Die Reichsregierung wünſche der Tagung einen vollen Erfolg. Der Staatsſekretär ſprach mit Anerkennung von der Arbeit der Organiſation im Verlaufe der 32 Jahre und betonte, daß die F AJ Außerordentliches für die Luftfahrt und damit für die perſönlichen Beziehungen unter den Völ⸗ kern geleiſtet habe. Er wünſchte, daß die Sportluftfahrt den beſchrittenen Weg mit Erfolg weiter fortſetze und die Ju⸗ fahr in aller Welt im ſportlichen Wettkampf zuſammen⸗ ühre. Der Präſident der Federation Aeronautique Interna⸗ tionale, Prinz Bibesco, dankte für den freundlichen Emp⸗ fang und fand anerkennende Worte für die Mitarbeit des 1 Aeroklubs am Geſamtaufbau der F As. Er feierte den Vizepräſidenten der Fü, Wolfgang von Gronau, als einen der tüchtigſten Flieger der Welt. Seine Anerkennung prach der Präſident dann der wunderbaren Maſchine von Focke, dem Hubſchrauber aus, mit dem die Fliegerin Hanna Reitſch und der Flieger Rolfs bedeutende interna⸗ tionale Rekorde erzielten. Auch dem Vater des Menſchen⸗ bene Otto Lilienthal. galten ehrende Worte des Geden⸗ ens. Zum Schluß ſeiner Eröffnungsrede überreichte der Prä⸗ ſident für beſonders hervorragende fliegeriſche Leiſtungen einige goldene Medaillen. Als erſter Frau wurde dieſe en i len der engliſchen Fliegerin Miß Jean Batten für ihren Flug von England nach Auſtralien zu⸗ erkannt. Ueber die Tätigkeit der Nationalen Aeroklubs für 1937 erſtattete der Generalſekretär des Aeroklubs von Deutſch⸗ land, Adolf Krogmann, Bericht. Für den techniſchen Fort⸗ ſchritt, ſagte er, ſind die Rekorde der beſte Anhalt. An die Stelle der 51 anerkannten Rekorde im Jahre 1936 ſind im vergangenen Jahr 120, d. h. 185 Rekorde der verſchiede⸗ nen Klaſſen getreten, an denen Frankreich und Ita⸗ lien den ſtärkſten Anteil hatten. Italien errang 45 Rekorde, in der Mehrzahl ſolche mit Nutzlaſt, während die franzöſiſche Luftfahrt 65 Rekorde, in erſter Linie auf Leichtflugzeugen, buchen konnte. Der Flug von Miß Jean Batten von London nach Neuſeeland iſt eine Leiſtung, die als außerordentlich bezeichnet werden muß. Baoͤiſche Leichtathletikmeiſterſchaſten Die Badiſchen Leichtathletikmeiſterſchaften am 25. und 26. Juni in Karlsruhe werden auch in dieſem Jahr wie⸗ der im Zeichen harter Kämpfe ſtehen. Wenn auch noch nicht damit zu rechnen ſein wird, daß junge Kräfte die Namen von Klang verdrängen werden, ſo werden ſich die Spitzen⸗ kräfte doch anſtrengen müſſen, den mehr und mehr ſich vor⸗ ſchiebenden Nachwuchs in Schach zu halten. Bei den Männern dürfte es in den kurzen Strecken wieder den Zweikampf Neckermann—Scheuring geben. Der Mannheimer muß ſich als Titelverteidiger hier ge⸗ waltig ſtrecken, wenn er den weiter verbeſſerten Ottenauer halten will. Auch Köſter vom Poſt⸗SV Mannheim und Füger vom Mannheimer TV 46 werden dabei noch ein Wort mitſprechen. Ueber 400 m hat es Titelverteidiger Schmidt(Durlach) diesmal mit Bünthel(TV 46 Mann⸗ heim) zu tun. In den Mittelſtrecken beherrſchen abermals Schmidt(Durlach) und der Freiburger Stadler das Feld. Vielleicht erreicht Stadler, der ſchon gut in Form iſt, ſo⸗ gar neue Jahresbeſtzeit. Aus dem 13er⸗Feld der 5000 m iſt 50(Baden⸗Baden) zu nennen, zumal Lipps, Lenz und auſer fehlen und über 10 000 m hat der Karlsruher Wirth die größten Ausſichten. Die ſchwierigen 3000 m Hin⸗ dernis ſollte Heizmann(Freiburg) mit Erfolg verteidigen können und für die Marathonſtrecke ſind gar keine Voraus⸗ ſagen möglich, da die Form der vier Läufer völlig unbe⸗ kannt iſt. In den Hürdenſtrecken werden ſich Marquet (Poſt⸗SV Mannheim), ſein Klubkamerad Herwerth und Stoll(Freiburg) heiße Kämpfe liefern. Alle drei haben das Zeug dazu in ſich. Meiſter zu werden. In den Staffeln dürften auch diesmal wieder die Vorjahressieger Poſt⸗S Mannheim, Tgd Heidelberg und Sc Pforzheim dominieren, was auch vom Freiburger Fc über 4 mal 1500 m zu ſagen iſt. Bei den„Technikern“ wird es diesmal auch heißer her⸗ gehen als im Vorjahr Greulich(TV 46 Mannheim), Wolf (Karlsruhe), Kienle(Freiburg), Büttner(Plankſtadt) müf⸗ ſen aber trotzdem noch als die Beſten angeſprochen wer⸗ den. Im Hammerwerfen werden ſich Greulich und Wolf vielleicht zu einer neuen badiſchen Höchſtleiſtung treiben und im Kugelſtoßen ſollte Kienle, der ja ſchon 14,36 m geſchafft hat, von Weiß(Baden⸗Baden) und Schmidt(Poſt⸗S Mannheim) ebenfalls getrieben werden. Im Speerwurf hat diesmal der zuverläſſigere Büttner die größeren Ausſichten, da Kullmann zu unbeſtändig war. Meiſter im Stabhoch wird nur Sutter; vielleicht reicht es für Sutter ſogar zum Doppelmeiſter, da er auch im Hochſprung nach Simon (Pforzheim) gute Chancen hat. Auch die Frauen haben mit ihren 63 Einzel⸗ und 28 Staffelmeldungen zu neun Wettbewerben ihr großes Inter⸗ abe bewieſen. Frl. Wendel(Mannheim) dürfte den Titel über 100 und 200 m ſicher haben, zumal die Karlsruherin Seitz nicht am Start iſt. In der 4 mal 100⸗m⸗Staffel könnte der Mannheimer TV noch einen weiteren Sieg nach Hauſe bringen, wenngleich der SV Pforzheim ſtark zu beachten iſt. Frau Rüßmann(Karlsruhe) ſollte ſich die 80 m Hür⸗ den und das Speerwerfen holen. Im Hochſprung kann nur Frl. König(Karlsruhe) ſiegen, wenngleich ſie auch ihre 1,59 vom Vorjahr bisher noch nicht erreicht hat. Im Ku⸗ gelſtoßen und Diskuswerfen kann das Ende nur zwiſchen Frl. Unbeſcheid(Karlsruhe), Bäurle(Mannheim), Egger (Mannheim) und Nagel(Pforzheim) liegen. 85 — in di ſie he An⸗ Recht pol 2 Geſte erſte tätig. len 9 Ideen 2 hung ſpiele ſtellt, das näml Juge 9 des 2 heit 1110 Urft Mytl löbni lange wurd anſpr 10 00 Jahr Dank Stad! dentl motit 1 5 ziger mic rers die 8 einer tinal word zialif hier ſozia Idea den und ſind den Zuku