280 Nr. 147 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Montag, 27. Zuni 1938 Kampf dem Verkehrsunfall Der Rückſichtsloſe gewinnt nur Sekunden, doch gefährdet er ſich und andere. Bereits der erſte Tag der großen, mit der Rundfunk⸗ rede des Reichsminiſters Dr. Goebbels eingeleiteten Aktion zur Verhütung der Verkehrsunfälle erbrachte den Beweis, mit welchem Eifer die ganze deutſche Bevölke⸗ rung den ausgegebenen Parolen folgt. Der Kampf gegen den Verkehrsunfall iſt ſo volkstümlich, wie nur eine der⸗ artige Aktion ſein kann. Man hat die Worte von Dr. Goebbels verſtanden, der den Verkehrsſündern ſchärf⸗ ſten Kampf und rückſichtsloſe Beſtrafung anſagte. Es darf nicht wieder eintreten, daß in einem einzigen Jahre 8000 Todesopfer und 160 000 Verletzte das Ergebnis leichtferti⸗ gen Verhaltens im Verkehr ſind. Der erſte Tag der großen Aktion galt den Kraft⸗ fahrern. In allen größeren Städten fanden ſoge⸗ nannte Vergleichs fahrten ſtatt, die von Polizei⸗ offizieren und Vertretern der Preſſe durchgeführt wurden. Das ging folgendermaßen vor ſich: Zwei Kraftwagen von gleicher Stärke ſtarteten zur gleichen Sekunde, um auf ein und demſelben Fahrwege das gleiche Ziel zu erreichen. Die Wege führten durch den dichteſten Verkehr, und nur die Art und Weiſe, wie ge⸗ fahren wurde, unterſchied ſich bei den beiden Wagen we⸗ ſentlich voneinander. Der eine fuhr bewußt rückſichtslos, ohne groß die Regeln der Straßenverkehrsordnung zu beachten, der andere fuhr ſo, wie man es von einem an⸗ ſtändigen Verkehrsteilnehmer erwartet. Die Fahrten er⸗ füllten voll und ganz ihren Zweck, erwieſen ſie doch, daß man mit rückſichtsloſer Fahrweiſe auch auf längeren We⸗ gen beſtenfalls nur Minuten an Zeit ge⸗ winnt, während man gleichzeitig ſein eigenes und das Leben vieler anderer Verkehrsteilnehmer ſchwerſtens ge⸗ fährdet. Es hat alſo wirklich keinen Sinn, mit den Sekunden zu geizen, weil man ſelbſt in die Gefahr gerät, dafür im Krankenhaus zu landen. Das war ein guter Auftakt, der dann am Sonntag, dem„Tag der Fußgänger“, durch entſprechende Appelle an die Straßenpaſſanten fortgeſetzt wurde. Die Verkehrs⸗ diſziplin muß eingehalten werden, wenn wir das Ziel erreichen wollen, daß trotz des geſteigerten Verkehrs die Zahl der Verkehrsopfer weſentlich herabgeſenkt werden ſoll. Alle deutſchen Menſchen ſind aufgerufen, fich in den Dienſt dieſer Aufgabe zu ſtellen, damit der Aktion ein vol⸗ ler Erfolg beſchieden iſt. * 1 12 9 79 Zehn Pflichten für Fußgänger! Verkehrsgemeinſchaft iſt ein Stück Volksgemeinſchaft! Vergiß das nie! Präge dir ein und behalte gut und für immer: Erſte Pflicht: Benutze die Gehwege! Zweite Pflicht: Die Fahrbahn gehört dem Fahrzeug! Daher Vorſicht vor dem Betreten der Fahrbahn! Dritte Pflicht: Die Fahrbahn ſtets auf kürzeſtem Wege und nur dann überſchreiten, wenn ſie wirklich frei iſt! Vierte Pflicht: Die Fahrbahn nicht kurz vor oder hinter einem Fahr⸗ zeug, beſonders einer Straßenbahn, überſchreiten! Fünfte Pflicht: An Straßenkreuzungen nur die gekennzeichne⸗ ten Uebergänge benutzen! Sechſte Pflicht: Verkehrszeichen und Verkehrsregelung genau beachten! Du darfſt die Fahrbahn erſt dann betreten, wenn die Verkehrsampel für dich grünes Licht zeigt! Stebente Pflicht: An Straßenecken nicht ſtehenbleiben! Achte Pflicht: Nicht vergeſſen, daß Fahrzeuge bei naſſen und glatten Straßen nicht immer ſofort halten können! Neunte Pflicht: a Obſtreſte und andere Gegenſtände nicht auf Geh⸗ weg oder Fahrbahn werfen! Zehnte Pflicht: Bei Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel während der Fahrt weder auf noch abſpringen! Halte dich ſtreng an dieſe Gebote! Wer ſie übertritt, verfündigt ſich an der Geſundheit und am Wohlſtand ſeines Volkes! Neue Form künſtleriſchen Gemeinſchaftserlebniſſes Ng Seit dem Jahre 1933 kann im ganzen Deutſchen Reich eine ſteile Aufwärtsentwicklung des Freilichtſpieles beobachtet werden. Wieder ſtehen wir vor einem Sommer, der eine faſt unüberſehbare Fülle größerer und kleigerer Feſtſpiele bieten wird. Es wäre nun durchaus fehl am Platz, in dieſer Entwicklung lediglich eine jahreszeitlich bedingte Verlegung des winterlichen Bühnenbetriebes ins Freie zu erblicken. Die Dinge liegen durchaus umgekehrt. Der Zug zur Freilichtbühne iſt nicht bloß eine Angele⸗ genheit der Sommerſaiſon, er wurzelt viel tiefer; das Spiel im Freien vermag eben eine ganz andere Form oon künſtleriſchem Gemeinſchaftserlebnis zu vermitteln als der geſchloſfene Theaterraum, in dem Zuſchauerraum und Bühne immer noch ſtark voneinander geſchieden bleiben. Daß ſich dieſe Freilichtſpiele auf die Monate Juni bis Au⸗ guſt beschränken, das liegt eben an den klimatiſchen Ver⸗ hältniſſen Deutſchlands Nur in dieſen Monaten kann mit einer geeigneten Witterung gerechnet werden, und daher kann ſich auch nur in dieſer Zeit der Wille zum Gemein⸗ ſchaftstheater im Freien entfalten und Ausdruck finden Freilich hat dieſer Wille, von dem die nationalſozialiſti⸗ ſche Führung beſeelt iſt, und der in einer sichtlichen e ee im Volke ſeinen Widerhall findet, noch keine ausgereifte Geſtaltung gefunden. Wir ſtehen hier, wie in vielen anderen kulturellen Bezirken, eben am Anfang einer neuen Zeit die ſich erſt den Boden bereitet, auf dem dann in allmählichem orga⸗ niſchem Wachstum auch die Früchte reifen werden. Vorläufig werden die Spielpläne noch vorwiegend mit Stücken aus der Bühnenliteratur gefüllt. Hier wieder ſteht nicht zufällig Shakeſpeare an erſter Stelle. Paul Mauſer und ſein Gewehr Die Waffe der deutſchen Infanterie „Der Erfinder iſt in jeder Hinſicht einer der hervor⸗ ragendſten und begabteſten Waffenkonſtrukteure, dem das — zu ſeiner Zeit— vorzügliche deutſche Gewehr 71 und neuerdings, neben den belgiſchen, türkiſchen, argentiniſchen, ſchwediſchen und anderen Mehrladern, auch das ſpaniſche Gewehr M 193, die techniſch vollkommenſte Infanteriewaffe der Gegenwart, ihre Entſtehung und die weſentlichſten Grundzüge ihrer Ausgeſtaltung verdankt. Der Kommer⸗ zienrat Mauſer hat nicht nur aus dem reichen Born ſeiner eigenen abgeklärten Erfahrungen geſchöpft, deren Urquell eine nahezu fünfzigjährige fruchtbare und erfolgreiche Tätigkeit auf dem Gebiete des Waffenweſens bildet, ſon⸗ dern er hat auch die Geſamtheit aller ſonſtigen bedeut⸗ ſamen Erſcheinungen, welche auf die bisherige ſtufenweiſe Entwicklung der Selbſtlader einen beſtimmenden Einfluß ausgeübt haben, gebührend berückſichtigt, um eine ſo geiſt⸗ voll durchdachte Konſtruktion zu ſchaffen, wie ſie uns nun⸗ mehr in der ſelbſtladenden Piſtole und dem Karabiner vor⸗ liegt, deren Syſtem ſich— mutatis mutandis— ſelbſt⸗ 1 auch auf andere Feuerwaffen unſchwer übertragen äßt.“ „So lautete der Nachruf für Paul Mauſer, den ein militäriſcher Sachverſtändiger dem großen Waffenkonſtruk⸗ teur widmete. Unzweifelhaft ⸗geht aus dieſen Worten dle hohe Anerkennung hervor, daß Mauſer zu den bedeutend⸗ ſten Perſönlichkeiten gehörte, die auf die Bewaffnung der preußiſch⸗deutſchen Truppen maßgebenden Einfluß hatten. Darum gibt die Wiederkehr des Tages, an dem in dieſen letzten Junitagen Paul Mauſer vor 100 Jahren geboren wurde, willkommenen Anlaß, ſeiner und ſeines Lebens⸗ werkes zu gedenken. Hallo— d geht man SDdzlereii. Entwurf: Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung. Zeichnung: Fred Knab. Erſte Pflicht der Fußgänger: Benutze die Gehwege! Vorweg darf aber betont werden, daß, wenn in dieſen Zeilen bevorzugt von Paul Mauſer die Rede iſt, dies kein Werturteil über ſeinen Bruder und Mitarbeiter Wil⸗ helm Mauſer iſt. Beide Brüder, im Alter nur wenig unterſchieden, haben in ſeltener Uebereinſtimmung und gegenſeitiger glücklicher Ergänzung ihr ganzes Leben lang nebeneinander am Werk geſtanden, ihre Mühe war die gleiche, ihr Erfolg war der gleiche, ſo daß man nicht ſagen kann, daß der eine dem anderen überlegen war. Wenn wir alſo hier aus Anlaß des 100. Geburtstages von Paul Mauſer ſprechen wollen, ſo ſteht unſichtbar neben Paul ſtets die Geſtalt ſeines älteren Bruders Wilhelm. Ihr äußerer Lebensweg war ja genau der gleiche, das Städtchen Oberndorf war ihr Geburtsort, hier wurde Paul am 27. Juni 1838 ſeinen Eltern geboren. Vater Franz Mauſer arbeitete in der dortigen württembergiſchen Gewehrfabrik und hat wohl ſchon frühzeitig das Intereſſe der geiſtig regen Söhne auf ſeine Arbeit hinlenken können. So treten Wilhelm und Paul nach gründlicher Schul⸗ bildung als Lehrlinge in die Oberndorfer Gewehrfabrik ein. Sehr bald zeigt es ſich, daß ihr Können weit über dem Durchſchnitt liegt, ſie beginnen ſelbſtändig zu baſteln, ſie arbeiten Handfeuerwaffen in Hinterlader um, erfinden einen neuartigen Verſchluß für ein Hinterladergeſchütz und kommen ſchließlich zu einer Verbeſſerung des Zündnadel⸗ gewehrs. Ber„Sommernachtstraum“ iſt ja ſeit jeher ein erprobtes reilichtſpiel. Die Bolkenhainer Burgenſpiele bringen„Viel Lärm um nichts“, die Heidelberger Reichsfeſtſpiele „Der Widerſpenſtigen Zähmung“ und die Römerberg⸗ Feſtſpiele in Frankfurt„Hamlet“. Auch aus dem großen Schatz deutſcher Dichtung wird geſchöpft. Frank⸗ furt und Heidelberg wählten„Fauſt“.„Götz von Bexlichin⸗ gen“ geht auf den Luiſenburger Feſtſpielen und in Heidel⸗ berg in Szene. Von Schiller wird„Fiesco“(Römerberg⸗ Jeſtſpiele) und„Die Jungfrau vor Orleans“(Heidenheimer Feſtſpiele, Luiſenburger Feſtſpiele) aufgeführt.„Kätchen von Heilbronn“ wird geſpielt auf den Rudolſtädter Natio⸗ nalfeſtſpielen auf Schloß Heidecksburg, bei den Gau⸗Frei⸗ lichtſpielen des Landestheaters Saarpfalz auf der Har⸗ denburg und bei den Luiſenburger Feſtſpielen. Hebbel kommt mit den„Nibelungen“ bei den Bolkenhainer Feſt⸗ ſpielen und mit„Agnes Bernauer“ bei den Oetigheimer Volksſchauſpielen zu Wort.„Florian Geyer“ wird in Gie⸗ belſtadt und Frankfurt geſpielt. Dieſer kleine Ausſchnitt zeigt ein ſtarkes Vorherr⸗ ſchen erprobter klaſſiſcher Dramatik, wäh⸗ rend die Verſuche zeitgenöſſiſcher Neugeſtaltung noch mehr im Hintergrund bleiben. Einen geſicherten Platz hat ſich nur das„Frankenburger Würfelſpiel“ von Eberhard Wolfgang Möller durch beiſpielhafte Aufführung auf der Dietrich⸗Eckart⸗Bühne anläßlich der Olympiſchen Spiele geſichert. Es wird dieſen Sommer auf der Thing⸗ ſtätte in Paſſau und in Schwarzenberg im Erzgebirge neu aufgeführt. Die Gau⸗Freilichtbühne Hardenburg in der Saarpfalz zeigt uns ein Werk von Werner Deubel, „Der Ritt ins Reich“, das den nordiſchen Vorſtoß Karls XII. von Schweden nach Sachſen zum Gegenſtand hat. Die Uraufführung von Henrik Herſes Feierſpiel,„Die Schlacht der weißen Schiffe“, die auf dem Führerthing der Nordmark⸗HJ ſtattfand, ſtellt ebenfalls einen neuen Bau⸗ ſtein nationalſozigliſtiſcher Feſtgeſtaltuna dar. Eine beſon⸗ Schwer war es nun aber, dieſe Verbeſſerung zu ver⸗ werten. In Württemberg hatte man kein Intereſfz aus Wien kam gleichfalls eine Ablehnung, allerdings ſollte der Verſuch, hier feſten Fuß zu faſſen, trotz der ablehnenden Haltung des Kriegsminiſteriums weitgehende Folgen haben. Man hatte nämlich in Wien das Mauſer⸗Modell dem Vertreter einer amerikaniſchen Gewehrfabrik gezeigt. Dieſer, Norris mit Namen, erkannte ſofort die wertvolle Arbeit und ſetzte ſich mit den Brüdern in Verbindung. Es kam zur Einigung, der Amerikaner kaufte das Modell und verpflichtete die Brüder, in Lüttich für ihn zu arbeiten. Es war ein ſchwerer Schritt, nach Lüttich zu gehen und die Familien in Oberndorf zurücklaſſen zu müſſen. Die Brüder glaubten aber das Angebot annehmen zu müſſen, um aus der Enge der Heimat herauszukommen. Und wenn auch bald geſchäftliche Differenzen mit dem Amerikaner ent⸗ ſtanden, der den Vertrag nicht einhielt, ſo waren die drei Jahre Lüttich von ausſchlaggebender Bedeutung für die Entwicklung der Mauſerſchen Ideen. Sie hatten bald ein neues Gewehrmodell fertig, das ſie der Preußiſchen Schieß⸗ ſchule in Spandau, nach ihrer Heimkehr nach Oberndorf, vorlegten. Erſt nach zwei Jahren waren die überaus gründlichen Verſuche in Spandau abgeſchloſſen, als„Infanteriegewehr Modell 71“ bzw. Mauſergewehr wurde das Modell der Brüder Mauſer im deutſchen Heere eingeführt. Damit war ihr Ruf begründet. Große Aufträge liefen ein, ſie konnten die Oberndorfer Werke als Eigentum übernehmen, raſtlos arbeiteten die Brüder aber an Verbeſſerungen weiter, bis Wilhelm Mauſer 1882 ſtarb. Von nun an leitete Paul Mauſer allein die Werke, die eine immer größere Ausdehnung bekamen. 1884 konnte er dem Kriegsminiſterium ein weſentlich verbeſſertes Modell vorlegen, das als Infanteriegewehr M 71/84 ein⸗ geführt wurde. Paul Maufers letztes Werk war die Kon⸗ ſtruktion des Infanteriegewehrs Modell 98. Am 29. Mai 1914 ſchloß er im hohen Alter von 76 Jahren die Augen, weithin geehrt als großer Erfinder und deutſcher Menſch. Höhere Anforderungen bei der Kaufmannsprüfung Nachlehre für Durchgefallene— Der Leiſtungsſtand 1938. Die faſt reſtloſe Erfaſſung der Ausgelernten durch die Kaufmannsgehilfenprüfungen der Kammern 1938 ermöglicht einen Ueberblick über den Leiſtungsſtand eines ganzen Sektors unſeres wirtſchaftlichen Nachwuchſes. Wie Dr. Ernſt Hoch in der„Deutſchen Wirtſchafts⸗Zeitung“ berichtet, beſtanden im Reichsdurchſchnitt 84,0 v. H. aller Prüflinge gegenüber 83,9 v. H. im Jahre 1937 und 79,9 v. H. im Jahre 1986. Faſt alle Prü⸗ fungsämter berichten, die Leiſtungen hätten ſich dieſes Jahr gebeſſert, wenngleich ee ſeltener würden. In Ver⸗ bindung mit dem Zahlenmaterial muß man zu dem Schluß kommen, daß die Anforderungen erhöht worden ſind. Im übrigen beruht das günſtige Urteil wohl auf der Er⸗ wägung, daß heute eine faſt reſtloſe Erfaſſung der Ausgelernten erfolgt, und daß es unter dieſen Umſtänden eine Erhöhung des Leiſtungsſtandes iſt, wenn trotzdem ebenſoviel Prüflinge be⸗ ſtehen, wie es zu einer Zeit der Fall war, in der nur die⸗ jenigen ſich zur Prüfung meldeten, die eine Art Elite bildeten. Bei Betrachtung der Leiſtungen im einzelnen wird, wie ſchon in den Vorjahren, über mangelhafte Kenntniſſe im Deut⸗ ſchen und über Schwächen im Rechnen geklagt. Unterſchiedlich werden die Leiſtungen in weltanſchaulicher Beziehung beurteilt. Das Idealbild der Ausbildung, wie es in den Berufsbildern und Ausbildungsrichtlinien niedergelegt iſt, konnte von der Wirklichkeit noch nicht erreicht werden. Der Prüfling, der ganz oder auf einzelnen Gebieten verſagt, iſt individuell zu beraten. In geeigneten Fällen iſt auf eine Nachlehre Aab Ebenſo iſt der Lehrherr über das Verſagen ſeiner Lehrlinge zu unterrichten. Wo ſich ſolches Verſagen wiederholt oder auf Ungeeignetheit des Lehrherrn zurückgeht, wird gegebenenfalls dahin gewirkt werden müſſen, daß neue Lehrlinge nicht ein⸗ geſtellt werden. Das Prüfungsergebnis wird weiter durch Unterrichtung der Berufs⸗ und Handelsſchulen, der Arbeits⸗ ämter und, bei Verſagen auf weltanſchaulichem Gebiet, der DAF. und der HJ. ausgewertet. Bei den jüngſten Prüfungen wurde nur bei einem Drittel der Fälle des Nichtbeſtehens die Nachlehre empfohlen, und der Empfehlung wurde wiederum nur in etwa der Hälfte bis zwei Drittel der Fälle entſprochen. Drei Wochen Streckverband.— Die Verletzung Schmelings. Nach den neueſten Berichten aus dem Polykliniſchen Hoſpital muß Max Schmeling mindeſtens drei Wochen im Streckverband liegen, da die Behandlung feder Knochenver⸗ letzung ſchwierig iſt und B e Ruhe erfordert. Der Leiter der Chirurgiſchen Abteilung des Hoſpitals, Dr. Brennan, beſtätigte die frühere Diagnoſe, daß W der rech⸗ en Rückenſeite einen Bruch zweier Knochen davongetragen hat, die unterhalb der Niere die Wirbelſäule mit den Len⸗ denmuskeln verbinden. Außerdem iſt eine Blutung der Len⸗ Fenmuskeln eingetreten. Das Geſamtbefinden ſcheint jedoch keinen Anlaß zu ernſten Befürchtungen zu geben. Schmeling wird mit einem am 2. Juli von Newyork abgehenden Dampfer zur weiteren Behandlung nach Deutſchland über⸗ geführt werden. dere Gattung ſtellen noch die vielfältigen Feſte und Spiele mit heimatkundlichen Stoffen dar, die an Stadt⸗ und Landſchaftsgeſchichte anknüpfen. Damit ſind wertvolle Vorſtöße in das dramaturgiſche Neuland gegeben, das durch die nationalſozialiſtiſche Volk⸗ werdung der Deutſchen bereitet wurde. Neues muß wach⸗ ſen und läßt ſich nicht gewaltſam aus dem Boden ſtampfen. Der geiſtige Umriß iſt abgeſteckt, nach dem ſich künſtleriſche Geſtaltungen allmählich einſtellen werden. Reichsdramaturg Rainer⸗Schlöſſer hat als Vorausſetzung dafür die Erziehung des deutſchen Menſchen zur Maſſenverſammlung feſtge⸗ ſtellt. In dieſem Sinne werden die Nürnberger Parteitage, voran die Kundgebungen des Reichsarbeitsdienſtes mit ihren choriſchen Wortſymphonien, richtungweiſend bleiben. So ergibt es ſich ganz von ſelbſt, das Zuſammenfaſſen brei⸗ teſter Maſſen unter freiem Himmel auch in den Dienſt künſtleriſcher Darbietung zu ſtellen. Damit wird der her⸗ kömmliche Begriff des Theaters geſprengt, das aber gleich⸗ wohl ſeine beſondere Stelle im Kulturſchaffen beibehalten wird. Im Freien aber, wo Darſteller und Zuſchauer viel enger verbunden ſind als in der abgeſchloſſenen Guckkaften⸗ bühne, wird es möglich ſein, ſtärkſtes Gemeinſchaftserleb⸗ nis zu vermitteln.. a Der Wille zur Maſſe wird auch in jeder Hinſicht ſtilbil⸗ dend wirken. Auf feine Zwiſchentöne, komplizierte Verwick⸗ lungen der Handlung und gedankliche Ueberbelaſtungg der Rede muß verzichtet werden. Dafür wird das Mo u⸗ mental⸗Heroiſche, das Lapidar⸗Einfache Zielbild ſein müſſen. Doch hier laſſen ſich im einzelnen keine Vorſchriften machen Im Ausleſeprozeß geſamtdeutſchen a werden zur rechten Zeit die rechten erke erſtehen. Der Zug der Zeit in dieſer Richtung iſt unver⸗ kennbar. Die immer reicher werdende Blüte der Freilicht⸗ ſpiele im ganzen Reiche gibt dafür Zeugnis. Dir. Dachauer, — 1 1 0 4 . Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball. IW Neckarhauſen 2:0(2:0) Am geſtrigen Sonntag empfingen die Alemannen den in ihrer Abteilung der Kreisklaſſe Meiſter gewordenen FV Neckarhauſen zu einem Freundſchaftsſpiel. Neckarhauſen ging hierbei zwar etwas ſcharf vor, doch blieb der Kampf immer fair, ſodaß die Zuſchauer ein gules Spiel zu ſehen bekamen. Ilvesheim zeigte ſich beſonders im erſten Teil des Spieles überlegen und konnte in der erſten Halbzeit zwei Tore erzielen. Die beiderſeits als Erſatz eingeſtellten Spieler waren verhältnismäßig gut und dürften mit der Zeit, wenn ſie noch größere Erfahrung in bedeutenderen Spielen gewonnen haben, voll ihren Mann ſtellen. In der zweiten Halbzeit wehrten ſich die Gäſte ener⸗ giſch und mit Erfolg, ſodaß die Alemannen zu keinen Toren mehr kamen und ſich mit dem Halbzeitreſultat zu⸗ frieden geben mußten. Alemannia Ilvesheim 8 Radrennen in Mannheim Mit einem großen Programm wartete die Radſport⸗ vereinigung 1924 am Sonnkag auf. Außer dem Großen Preis des Verkehrsvereins Mannheim war auch der Wan⸗ derpokal des Ufa⸗Palaſtes und des Univerſums zu gewin⸗ nen, den der vorjährige Sieger Krimme zu verteidigen hatte. Krimme war jedoch durch eine andere Startverpflichtung ver⸗ hindert, ſodaß der Pokal diesmal an Kimmig(Stuttgart) fiel. Im Fliegerfahren hatten ſich wieder die beſten Fahrer zuſammengefunden. Unglücklicherweiſe ſtürzte bei der Ein⸗ fahrt in die Gerade der führende Weimer(Stuttgart) derart, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Das 200⸗Runden⸗Mannſchaftsfahren fiel an die Gebr. Wal⸗ ter(Ludwigshafen). Die Ergebniſſe: Großer Preis des Verkehrsvereins: 1. Kurt Walter (Ludwigshafen), 2. Aymans(Krefeld), 3. Black(Wies⸗ baden). Jugendvorgabefahren, 5 Runden: 1. Seßler(Wald⸗ hof), 2. Kühn(Mannheim), 3. Dewald(Waldhof), 4. Nennſtiel(Waldhof). Hfe⸗Wanberpieis 40-Runden⸗Punkte⸗ fahren: 1. Kimmig(Stuttgart) 4 P., eine Runde zurück: 2. Aymans(Krefeld), 13 P., 3. Kleinſorg(Köln) 8 P., 4. Mertens(Krefeld) 4 P. Ausſcheidungsfahren der Nachwuchs⸗ fahrer: 1. Ziegler(Waldhof), 2. Dewald(Waldhof), 3. Speer(Kaiſerslautern). 200⸗Runden⸗Mannſchaftsfahren: 1. Gebr. Walter(Ludwigshafen), 45 P., 2. Aymans⸗Dykolra (Krefeld⸗Holland) 32 P., 3. Mertens⸗Wawrick(Krefeld⸗ Dortmund) 22 P., 4. Hilbert⸗Enkler(Frankenthal) 15 P., eine Runde zurück: 5. Allrich⸗Ziegler(Waldhof) 11 P., Auswärtiger Sport. Fußball Endſpiel um die deutſche Meiſterſchaft. In Berlin: FC Schalke 04— Hannover 96 n. V. 3:3 Um den dritten Platz. In Bremen: Fortuna Düſſeldorf— eee Ven. V. 0:0 Auswahlſpiele. In München: Bayern— Baden 3:5 Meiſterſchafts ſpiel. Gau Südweſt. FV Saarbrücken— IS Frankfurt 01 Aufſtiegsſpiele. Gau Baden. Karlsruher FV— TS Plankſtadt 7:0 VfR Pforzheim— Amicitia Viernheim 173 SC Freiburg— VfR Konſtanz 10:1 Tſchammerpokalſpiele. Tura Bonn— Rotweiß Eſſen Blauweiß Köln— Eintracht Kreuznach Sport Kaſſel— ASV 1 8 ISW Frankfurt— Kickers Offenbach SK 03 Pirmaſens— VfB Mühlburg Phönix Karlsruhe— 1. Fc Kaiſerslautern 1. FC Pforzheim— Union Böckingen Stuttgarter Kickers— Sportfreunde Stuttgart Sportfreunde Eßlingen— 1. SSV Ulm BfR Schwenningen— Freiburger FC * O e He Schalke 04— Hannover 96 unentſchieden Das Fußball⸗Endſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft im Berliner Olympiaſtadion hatte etwa 85 000 Zuſchauer angelockt. Fünf Minuten vor 16 Uhr traten die beiden Mannſchaften in den bekanntgegebenen Aufſtellungen mie folgt an: Schalke 04: Klodt, Bornemann, Sontow; Gelleſch, Tibulſki, Berg; Kallwitzki, Szepan, Pörtgen, Kuzorra, Meng. Hannover 96: Pritzer; Sievert, Petzold; Jacobs, 8 Deike, Männer; Malecki, Pöhler, E. ng, Lay, R ecke. Nach dem Anpfiff des Berliner Schiedsrichters Peters haben die Niederſachſen ſofort einen guten Start. Doch als ſich dann Schalke gefunden hatte, beherrſchte die Meiſter⸗Elf das Spiel. In der 17. Minute erzielte der Meiſter die erſte Ecke; fünf Minuten ſpäter geht der Innenſturm in präch⸗ tiger Fahrt durch die Reihen der Hannoveraner. Es gibt den zweiten Eckball für Schalke, wobei Kallwitzki das Leder ins Aus ſchießt. Das Verhängnis bricht in der 30. Minute für die ber herein. Sievert ſtoppt den Ball im Strafraum mit der Hand. Peters muß Elfmeter entſcheiden, und Pört⸗ gen ſchießt die Kjugel beſonnen und für Pritzer unhaltbar in die 1 cke. Das zweite Tor iſt das Ergebnis einer prächtigen Mannſchaftsarbeit, wie ſie eben nur Schalke eigen iſt. Szepan iſt mit einer weiten Vorlage von Kuzorra bis zum feindlichen Strafraum vorgedrungen, wo er den herausſtürzenden Pritzer überſpielte. Der„blonde Fritz“ paßte den Ball zu Pörtgen, dieſer wieder, von Pritzer angegriffen, gibt das Leder an den freiſtehenden Rechtsaußen weiter, der ungehindert einſchießt. 50 den letzten fünf Minuten vor der Pauſe erſt kommt Hannover 96 mehr zum Zug. Den erſten Eckball wehrt Bornemann gegen Lay noch auf der Torlinie ab; dann verſagt Maleckt bei einem ſchön im Schalker Strafraum niedergehenden Flankenball und ſchließ⸗ lich wird im dcn if 1 7 die zweite Ecke gegen Schalke 1. ſchon iſt die Pauſe erreicht. Ein ganz anderes Bild zeig 8. die zweite Spielhäfte. Die Niederſachſen haben die Flinte noch lange nicht ins Korn geworfen, vielmehr erwacht nunmehr ihr vielgerühmter Kampfgeiſt. Der Kampf wird auch härter, und die Frei⸗ ſtöße auf beiden Seiten häufen ſich. Schon mit dem Wie⸗ deranpfiff fällt das erſte Tor für Hannover, deren linke Seite ſich durchſpielt und bei dem folgenden Schuß von R. Meng kann Klodt den Ball nur noch mit den Fingerſpitzen berühren. Schalke kann zwar eine dritte Ecke und bald dar⸗ auf eine vierte erzielen. die aber ergebnislos bleiben. Dann kommt Schalte zu einem glücklichen dritten Tor. Pörtgen iſt in der 23. Minute durch. Die Hannoveraner reklamieren vergeblich abſeits. Schalkes Angriffsführer und der Ver⸗ teidiger Petzold ſchlagen zur gleichen Zeit auf den Ball; dieſer fliegt, durch den Preßſchlag völlig unkontrollierbar, über die Torlinie der 98er. Einen Gewaltſchuß von Pört⸗ gen lenkt Pritzer meiſterlich zur fünften Ecke für Schalke ab. Die Niederſachſen wehrten dieſe mühelos ab und zogen ſofort wieder vor das Schalker Tor und erzwingen einen Ecke. E. Meng gibt das Leder fein herein; Gelleſch will mit dem Fuß abwehren, und ſchon ſitzt der Ball im eigenen Netz. Hannover iſt durch ein Eigentor auf 213 herangekom⸗ men. In den letzten Minuten häufen ſich die Angriffe hüben und drüben. Hannover läßt die vierte Ecke folgen. Pört⸗ gen erzielt ein Abſeitstor, das von Peters aber nicht aner⸗ kannt wird. In der 43. Minute zeigt Malecki einen ſchönen Flankenlauf. Seine Flanke erwiſcht der Halbrechte Pöhler und gegen deſſen Schuß iſt kein Kraut gewachſen. Hannover hat ausgeglichen. Verlängerung! Die 30 Minuten der Verlängerung verlaufen torlos. Für Schalke läßt zunächſt Kallwitzki eine ganz große Ge⸗ legenheit aus. Dann bringt Sievert durch eine leichtſinnige Rückgabe ſein Tor in Gefahr Männer und Malecki haben Wadenkrämpfe und werden nacheinander am Rande des Spielſeldes maſſiert. Die Aufregung im Schalke⸗Lager bei einem Lattenſchuß der Hannoveraner legt ſich erſt mit dem Abſeitspfiff des Schiedsrichters. Zum letzten Mal werden die Seiten gewechſelt. Noch einmal rennen die Niederſach⸗ ſen mit ihren letzten Kräften gegen das Schalker Tor an, aber die Weſtfalen können gegen den Wind, wie ſchon vorher in der erſten Spielhälfte, wieder durch ihr Flachpaß⸗ ſpiel ein Uebergewicht für ſich herausholen. Es nutzt aber nichts mehr. Ein Sonderlob beiden Mannſchaften für den ungeachtet des hohen Einſatzes ritterlich geführten Kampf. Fußball⸗Endſpiele am 3. Juli Die Reichsſportführung hat entſchieden, daß die beiden Endspiele zur Deutſchen Fußballmeiſterſchaft am Sonntag, 3. Juli, in Berlin wiederholt werden. Es ſpielen zunächſt im Olympia⸗Stadion um 15.15 Uhr der Hamburger SB. gegen Fortuna Düſſeldorf unter Leitung des Berliner Schiedsrichters Zacher um den dritten und vierten Platz. Der Endkampf um die Deutſche Meiſterſchaft zwiſchen dem FC. 04 Schalke und Hannover 96 beginnt um 17 Uhr. Schiedsrichter iſt Grabler(Regensburg). 1. Handball Wiederholungsſpiel zur Deutſchen Meiſterſchaft: Kaſſel: MTSA. Leipzig— Hindenb. Minden 7:2 Ausſcheidungsſpiele für Breslau: Gau Südweſt: Frankfurt— Saarbrücken⸗St. Ingbert 20:14 Wiesbaden— Haßloch 1223 Gau Baden: Ketſch— Weinheim 10:5 Freiburg— Karlsruhe 94 Badiſche Leichtathletik⸗Gaumeiſterſchaften Bei den Kämpfen um die Badiſchen Gaumeiſterſchaf⸗ ten in der Leichtathletik konnten ſich die Vorjahrsſieger in faſt allen Wettbewerben nicht durchſetzen. Im Hammerwurf kam der Karlsruher Wolf auf 52,83 m. Ergebniſſe: Männer: Hammer: 1. Wolf(Germania Karlsruhe) 52,83 m, 2. Nägele(TV. 46 Karlsruhe) 48,76 m; Drei⸗ ſprung: 1. Koch(MTV. Karlsruhe) 18,22 m, 2. Lang (Poſt Karlsruhe) 13,02 m; Diskus: 1. Merſinger(TV. Heidelberg) 39,88 m, 2. Schmitt(Poſt Mannheim) 38,66 Meter; 35 km Gehen: 1. Müller(RA DD. Durlach) 3:55:28, 2. Berlinghoff(Raſtatt) 4:01:57; Marathon: 1. Grimm (Karlsruhe) 4:37:56. Frauen: Speer: 1. Meyer(MTG. Mannheim) 37,97 Meter, 2. Rüßmann(TV. 46 Karlsruhe) 36,40 m; Weit⸗ ſprung: 1. Braun(MTG. Mannheim) 5,35 m, 2. Walter (SC. Pforzheim) 5,06 m. Bei nicht zu heißem Wetter wurden die Gaumeiſterſchaf⸗ ten am Nachmittag abgeſchloſſen. Infolge des Karlsruher Großflugtages und zahlreicher anderen Veranſtaltungen hat⸗ ten ſich wiederum nur knapp 1000 Zuſchauer eingefunden, die aber ſpannende Kämpfe zu ſehen bekamen. Ergebniſſe: Männer: 400 m Hürden: 1. Marquet(Poſt Mann⸗ heim) 56,9, 2. Hoppe(RAD. Durlach) 58,9; 400 m: 1. Grimm(RC. Pforzheim) 51,8, 2. Bünte(TV. 46 Mann⸗ heim) 51,8 800 m: 1. Schmidt(Tſchft. Durlach) 1256, 9, 2. Hein(Tgde. Heidelberg) 1:58; Stabhoch: 1. Sutter (Freiburger FC.) 3,90 m, 2. Speck(SC. Pforzheim) 3,70 m; 1500 m: 1. W. Abel(VfL. Neckarau) 4:11,6, 2. Berl(RAD. Durlach) 4:51,2; 4 mal 100 m: 1. Poſt Mannheim(Gar⸗ recht, Herwerth, Neckermann, Köſter) 43,0, 2. TV. 46 Mann⸗ heim 44,8; Hochſprung: 1. Geiſt(Pol. Karlsruhe) 180 m, 2. Simon(RC. Pforzheim) 1,75 m; 5000 m: 1. Scheibbs (Tgde. Heidelberg) 16:02,0, 2. Heizmann(Freiburger 175 16:02,2; 110 m Hürden: 1. Marquet(Poſt Mannheim 15,7, 2. Stoll(Pol. Freiburg) 15,7; Kugel: 1. Kienle (Freiburger FC.) 14,19 m, 2. Merkle(TV. 46 Karlsruhe) 13,/4 m; 200 m: 1. Neckermann(Poſt Mannheim) 21,7, 2. Reutter(TV. 46 Karlsruhe) 22,86; Speer: 1. Büttner (Plankſtadt) 61,56 m, 2. Kullmann(MTV. Karlsruhe) 57,79 mz 4 mal 400 m: 1. TV. 46 Mannheim(Guldner, Grehl, Bünte, Rüger) 3:32,86, 2. SC. Pforzheim 3:32,6. Frauen: 80 m Hürden: 1. Scheerle(TV. 46 Mann⸗ heim) 12,8, 2. Rüßmann(TV. 46 Karlsruhe) 18,2; Kugel: 1. Unbeſcheid(MTV. Karlsruhe) 11,37 m, 2. Hübner(TV. 46 Mannheim) 10,85 m; 200 m: 1. Wendel(TV. 46 Mafnheim) 26,2, 2. Hohnhoſer(SC. Pforzheim) 27,1; 5 100 m: 1. SC. Pforzheim 51,8, 2. Po Heidelberg 52,. Leichtathletik⸗Meiſterſchaſten von Güdweſt Die Gaumeiſterſchaften der Leichtathleten von Südweſt brachten in Neuſtadt a. d. Weinſtraße ſpannende Kämpfe. Ergebniſſe: Männer: ee 1. Schmidt(Polizei Saarbrücken) 1.75 Meter; J. Thyſon(46 Neuſtadt) 1,75 Me⸗ ter— 800 Meter:„(VfR Frankenthal) 158.5, 2 Dehm Gan. e Frankfurt) 2:00,00.— 400 Meter: 1. Helmle(J Fran fun J 51.6; 2. Nehb(J Frankfurt) 51.8.— Diskus: Bro Zaar 05 40.84 Meter: 2. Rein⸗ ecker(TV Mainz⸗Koſtheim) 40,41 Meter.— 200 Meter: 1. Hornberger(Eintracht Frankfurt) 22,6; 2. Steinmetz(Ein⸗ tracht Frankfurt) 22,9.— 3000 Meter⸗ Hindernislauf: 1. Zimmermann(46 Neuſtadt) 10:11,0; 2. Schubart(98 Darm⸗ ſtadt) 10:18,9.— 400 Meter⸗Hürden: 1. Holbein(Poſt Frankfurt) 56,6; 2. Pfaff(Eintracht Frankfurt) 56,8.— Speer: 1. Bohre(Eintracht Frankfurt) 56,03 Meter; 2. Heintz (Saar 05) 55,40 Meter.— Stabhochſprung: 1. Bieg(Saar 05) 3,80 Meter; 2. Hieronymus(Höchſt 99) 3.50 Meter.— Zehnkampf: 1. Wilhelm(TV Maikammer) 5421 Punkte; 2. Pelke(48 Saarbrücken) 5311 Punkte.— 4 mal 100 Meter: 1. Eintracht Frankfurt, 1. Mannſchaft, 43,2 Sekunden; 2. Eintracht, 2. Mannſchaft, 44,6 Sekunden.— Dreiſprung: 1. Gottlieb(Bfo Landau) 14,20 Meter; 2. Unverzagt(Eintracht Frankfurt) 13,53 Meter.— 1500 Meter: 1. Creter(98 Darmſtadt) 4:07,0 Minuten; 2. Blind(98 Darmſtadt) 4.08, Minuten.— Frauen: Speerwerfen: 1. Schuldt(FSV Frankfurt) 35,08 Meter; 2. Klotz(80 Frank⸗ furt) 35,00 Meter.— 100 Meter: 1. Kohl(Polizei Frank⸗ furt) 12.3 Sek.; 2. Eckardt(Eintracht Frankfurt) 12,4.— 4 mal 100 Meter: 1. Eintracht Frankfurt. 1. Mannſchaft, 50,4 Sekunden; 2. Polizei Frankfurt 52,0.— 200 Meter: 1. Möller(TG Frankenthal) 26,7 Sek.; 2. Kurz(Eintracht Frankfurt) 26,9.— Fünfkampf: 1. Bertram(48 Saarbrük⸗ ken) 228 Punkte; 2. Weſtbacher(Mainz) 221 Punkte. „Orgelton“ gewann das deutſche Derby „Adlerfee“ an ſechſter Stelle. Am letzten Juniſonntag wurde nach alter Ueberlieferung in Hamburg⸗Horn das Deutſche Derby gelaufen. Trotz des unſicheren Wetters ſtrömten Tauſende nach der Bahn auf dem Horner Moor. Auf der Ehrentribüne bemerkte man Reiche tthalter Kaufmann, Reichspreſſechef Dr. Dietrich, General der Kavallerie Knochenhauer, General der Kavallerie v. Goßler und den Führer des deutſchen Rennſports, Erb⸗ prinz zu Waldeck. Das Rennen endete in einem ſcharfen Endkampf. Nur durch je eine Kopflänge getrennt gingen„Orgelton“(G. Streit),„Elbgraf“ und„Majoran“ in dieſer Reihenfolge durch das Ziel, während die heiße Favoritin„Adlerfee“ als ſechſte einkam. i Schild blieb Sieger Die Deutſchlandfahrer wieder in Berlin. Nach 15 ſchweren Fahrtagen mit einer Geſamtſtrecke von 3777 Kilometer ſind die Deutſchlandfahrer am Wochen⸗ ende wieder in Berlin eingetroffen. Der Chemnitzer Her⸗ mann Schild. der mit einem Huſarenſtück auf der 11. Etappe von Köln nach Bielefeld ſeinen Gegnern 35 Minuten ab⸗ nahm, blieb auf Grund dieſes Zeitvorſprungs Geſamtſie⸗ ger und gewann die ile ae in 110:29:28 Stunden vor dem 39 Minuten zurückliegenden Belgier Bonduel und dem Vorjahrsſieger Weckerling. Der 25fährige Schild hat dieſen ſeinen erſten großen Sieg nach vielen Enttäuſchungen auch wirklich verdient. Wenn auch auf der entſcheidenden Etappe das Feld ſeinen Vorſtoß zuerſt nicht ernſt nahm und ſo vielleicht etwas Glück für ihn dabei im Spiele war, ſo hat er doch mit ſeiner Al⸗ leinfahrt über rund 200 Kilometer bewieſen, daß er ein wirklicher Könner iſt. Ein Feld von 64 Fahrern war zwei Wochen zuvor in der Reichshauptſtadt mit Siegeshoffnungen zur Fahrt durch die deutſchen Gaue ausgezogen, aber nur 35 erlebten das Ende. Die übrigen waren den ſchweren Strapazen in Hitze und Regen, auf ſtaubigen Landſtraßen und mit Steinen be⸗ cena nicht gewachſen oder wurden durch Zwi⸗ chenfälle zum vorzeitigen Ausſcheiden gezwungen. Geſamtwertun 99 1. Hermann Schild(Chemnitz) auf Preſto⸗Rad 110:28:19 Stunden; 2. Franz Bouduel (Belgien) auf Preſto⸗Rad 1110722; 3. Otto Weckerling (Magdeburg) auf Dürkopp⸗Rad 11:09:34; 4. Oskar Thier⸗ bach(Dresden) auf Dürkopp⸗Rad 111:12.3. 5 Erich Bautz (Dortmund) 111.1258; 6. Arne Peterſen(Dänemark) 111: 13:57; 7 Edgar De Caluwe(Belgien) 1116.44, 8 Georg Umbenhauer(Nürnberg) 111:18.34; 9. Roberk Wierinck (Belgien) 111:27:10, 10 Heinz Wengler(Vielefel)) 111: 30•41 11 Erich Kijewſki(Dortmund) 111:30:48, 12 Geor⸗ ges Lachat(Frankreich) 111:43:16, 13. Franz Dedonder (Belgien) 112:00:48; 14. Willi Oberbeck(Hagen) 112:04:40; 15 Ernſt Nievergelt(Schweiz) 112208:05 Stunden. BMW⸗Rekordſieg über Englands T⸗Gieger meiet gewann den 18. Grotzen Preis von Belgien. Klein war das deutſche Aufgebot, das zum 18. Großen Preis von Belgien nach Spa zog. Mit großen Erfolgen kehrte es aber in die Heimat zurück. Georg Meier gewann vor etwa 30 000 Zuſchauern mit ſeiner 500 cem⸗BMW das Rennen ſeiner Klaſſe in neuer Rekordzeit mit 145,5 Stun⸗ denkilometer und verwies die engliſchen TT⸗Sieger Frith und Daniell auf Norton auf die Plätze. Jock Weſt(England) belegte mit der anderen BMW ſogar zwiſchen dieſen bei⸗ den noch den dritten Platz. In der 250 cem⸗Klaſſe erfocht Ewald Kluge nach ſeinem Sieg auf der Inſel Man einen neuen Triumph mit ſeiner DK W. Die e wieſen Bein noch einen Sieger auf. In der 175 cem⸗Klaſſe war der Belgier Neumann a DK Wꝭ᷑ Erſter. Nur in der 350er⸗Klaſſe konnte ſich Norton mit White(England) durchſetzen. Das Rennen wurde als zwei⸗ ter Lauf zur Europameiſterſchaft gewertet. e ee, a Weltbild(M). Schwerſte aller Dreitage⸗Mittelgebirgsfahrten. Die 10. Dreitage⸗Mittelgebirgsfahrt im Harz, die größte nationale geländefahrſportliche Veranſtaltung, bot gleich am erſten Tage die größten Schwierigkeiten. Unſer Bild zeigt eine Beiwagenmaſchine am Steilhang; Geröll und Schutt wurde hier manchem Fahrer zum Verhängnis. A 3 DR ISR Zr SSR Seer cr en enge ————— M— 2: —— 2 2 —— 8080 2——.———