Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 3. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Dages · und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprlchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. y. 8. 114) 88. Jahrgang Chacofriede und Erdölwege Die Außenminiſter Boliviens und Paraguays 115 in Buenos Aires eingetroffen, um perſönlich in ie Verhandlungen um den Chacofrieden, die nunmehr in ein entſcheidendes Stadium einzutreten ſcheinen, einzugrei⸗ fen. Man iſt jetzt, nachdem drei Jahre ſeit dem Abſchluß des Waffenſtillſtandes— vom 12. Juni 1935— verſtrichen ſind, an die Kernfragen des bolivianiſch⸗paraguayiſchen Streites, nämlich an die Grenzprobleme, herangegangen. Mit welchen Ausſichten— darüber läßt ſich freilich wenig ſagen, jedenfalls kann man nicht mit großem Optimismus darüber ſprechen. Denn die beiden kürzlich nach La Paz (Boltvien) und Aſuncion(Paraguay) entſandten Delegatio⸗ nen der Friedenskonferenz, welche die Grenzziehungsfrage mit den beiden Regierungen erörterten, wurden zwar ſehr gaſtfreundlich aufgenommen, aber die fachlichen, offiziellen, offiziöſen und die Preſſe⸗Kommentare, von denen dieſe Verhandlungen begleitet waren, oder die ihnen folgten, klangen ſamt und ſonders nicht zuſtimmend. Die Bolivianer erklärten, ſie würden eher wieder kämpfen, als klare natio⸗ nale Rechte aufgeben, und die Paraguayer zeigten nicht das mindeſte Intereſſe, Weſentliches von dem zu opfern, was durch ſiegreiche Kampfhandlungen in ihren Beſitz ge⸗ kommen war(Paraguays Präſident, Dr. Paiva, erklärte noch kurz vor der Abreiſe des paraguayiſchen Außenmini⸗ 55 nach Buenos Aires, daß Paraguay den ganzen Chaco oreal verlange, abgeſehen von kleinen Teilen im Norden sen Nordweſten, wo es zu einem Entgegenkommen bereit ei.) Die Feindſeligkeiten ſind nun ſeit mehr als zwei Jahren eingeſtellt, eine Demarkationslinie iſt gezogen, die Gefan⸗ enen ſind ausgetauſcht— aber militäriſche Zwiſchenfälle ommen immer wieder vor, und von beiden Staaten wer⸗ den angebliche militäriſche Vorbereitungen der Gegenſeite mit Mißtrauen betrachtet: Die Bolipianer erklären, ein Nichtangriffspakt⸗Vorſchlag der Paraguayer ſei nur er⸗ folgt, um Zeit zu gewinnen und um inzwiſchen die para⸗ gudyiſchen Rüſtungen zu verſtärken— die Paraguagyer weiſen darauf hin, daß Bolivien kürzlich ſeinen Militär⸗ haushalt auf rund 90 Millionen Bolivianos erhöht habe, ohne daß man wiſſe, wieviel Bolivien noch außerhalb des ordentlichen Stgatshaushaltes insgeheim für militäriſche Zwecke verwende. 5 Nach alledem ſcheint es aber ſo gut wie ſicher, daß, wenn überhaupt ein Abkommen über die Regelung der Grenzziehungsfrage erreicht werden ſollte, dieſes nur un⸗ ter einem von der Friedenskonferenz ausgeübten Druck zu⸗ ſtande kommen wird. die Vereinigten Staaten 5 auf der Konferenz durch ihren Botſchafter in Buenos Aires. Bradon, vertreten. Ihnen liegt ganz beſonders, ſchon wegen der Erfolgsausſichten ihrer mit erneuter Energie be⸗ triebenen panamerikaniſchen Politik, an einer raſchen Er⸗ ledigung der Grenzziehungsfrage, und in Waſhington würde man beſonders enttäuſcht ſein, wenn, gemäß dem Waffenſtillſtandsabkommen vom Juni 1935, im Falle eines endgültigen Scheiterns der Konferenzbemühungen der Haag eingreifen müßte.. Am ſtärkſten und 1 5 iſt Argentinſen an einer baldigen friedlichen Löſung intereſſiert— wohl mehr aus wirtſchaftlichen, als aus politiſchen Gründen. Für die Reichtümer des Chaco— ſoweit ſie vorhanden ſind und wirtſchaftlich erſchloſſen werden können— vor allem alſo für das Petroleum, gibt es nur einen natürlichen Abſatz⸗ weg, nämlich denjenigen über den Paraguay und den Pa⸗ rana, letztlich alſo über Buenos Aires. Den Ausgang am Pazifiſchen Ozean zu ſuchen— etwa mit Hilfe eines über die Anden führenden Röhrenſyſtems— hat man, der tech⸗ niſchen Schwierigkeiten und der Koſten der Anlage wegen, aufgegeben. Wer auch immer alſo in den Beſitz des Chacos kommen mag— wirtschaftlich führt ihn ſein Weg über Ar⸗ gentinien, wodurch die Stellung der Argentinier auch auf der Friedenskonferenz beſonders ſtark und für jede end⸗ gültige Entſcheidung beſonders wichtig wird. Daß der ar⸗ gentiniſche Ex⸗Präfident General Juſto den Ehrenvorſitz der Konferenz angenommen hat, braucht man nicht nur mit der Tatſache in Zuſammenhang zu bringen, daß die argen⸗ tiniſche Hauptſtadt Sitz der Konferenz iſt— es kommt darin auch ein wichtiger politiſcher Tatbeſtand zum Ausdruck. Der argentiniſche Eiſenbahnplan, wie er u. a. im Erd⸗ ölvertrag zwiſchen Argentinien und Bolivien feſtgelegt iſt, ſieht den Bau einer Bahnlinje von Villa Montes nach Santa Cruz, mit einer Nebenlinie von Camiri nach der würde der jetzigen„internationalen Straße“ folgen und die wirtſchaft⸗ bolivianiſchen Stadt Sucre vor. Dieſe Linie liche Erſchließung des Chaco bedeuten. Eine gewiſſe Kon⸗ kurrenz zu dem argentiniſchen Plan ſcheint der Bau einer Linie von Braſilien aus ebenfalls in das Gebiet von Santa Eruz zu bedeuten— wie er in dem bolivianiſch⸗braſiliani⸗ ſchen Oelvertrag geplant iſt. em ſchlof man überhaupt auf eine argentiniſch⸗braſilianiſche Rivalität oder ſedenfalls auf einen braſilianiſchen Verſuch, Bolivien nicht in allzuenge wirtſchaftliche Abhängigheit von Argen⸗ tanen geraten zu laſſen. Während des letzten Beſuches des neuen argentiniſchen Außenminiſters, Cantilo, in Rio de Janeiro, iſt auch über die beiden Verträge geſprochen wor⸗ den, und es ſcheint dabei gelungen zu ſein, das Mißtrauen auf beiden Seiten, das in dieſem Punkte beſtand, zu be⸗ leitigen. 5 31 welcher Weiſe nun die wirtſchaftliche Erſchließung des Chaco beiden ſtreitenden Parteien zugute kommen ſoll, bleibt allerdings zunächſt noch dunkel. Der von den Argen⸗ tiniern beabſichtigte Bahnbau führt etwa 70 Kilometer weit durch ein Gebiet, das jetzt noch von paraguayiſchen Trup⸗ pen beſetzt iſt. Das Profekt an ſich iſt alſo ſchon von der endgültigen Löſung des territorialen Streites abhängig. Aber dabei handelt es ſich nur um eine Nebenfrage. Ent⸗ Aus dieſem Vertrag ſchloß Dienstag, den 28 Juni 1938 Die ſudetendeutſche Einheit Henlein auf einem Gauturnfeſt in Süd⸗Mähren.— Neue Zwiſchenfälle bei Karlsbad. Prag, 27. Juni. Henlein nahm am letzten Sonntag am Gauturnfeſt in Dürnholz weſtlich von Nikolsburg in Süd⸗ Währen teil, wo er von 25 000 Menſchen gefeiert wurde. In Erwiderung auf die Begrüßungsanſprache brachte Hen⸗ lein zum Ausdruck, man müſſe Freunden und Feinden zei⸗ gen, daß es mit der Zwietracht im Sudetendeutſchtum end⸗ gültig vorbei iſt. Bei dem Feſt, zu dem ſich auch mehrere ſudetendeutſche Abgeordnete eingefunden hatten, kam es wiederholt zu Zwiſchenfällen, als Geheimpoliziſten Feſtteil⸗ nehmer ſtellten und ſich weigerten, ihre Vegi nig zu zeigen. Auch der Gau Ober⸗Eger veranſtaltete eine Großkund⸗ gebung der jungen Turnerſchaft, und zwar in Elbogen ſüd⸗ weſtlich von Karlsbad. Hier ſprach im Auftrag Henleins der Abgeordnete Sandner. Er unterſtrich, daß die Sudetendeut⸗ ſchen als ein Teil des Geſamtdeutſchtums an einem ent⸗ ſcheidenden Zeitabſchnitt ſtehen, in dem ein höherer Wille ihnen die Möglichkeit gebe, die Geſchicke der deutſchen Volksgruppe entſcheidend zu geſtalten. Zum Schluß ſprachen die Jugendführerin Irma Jarosch und der ſudetendeutſche Jugendführer Dr. Krautzberger. Letzterer forderte auf, nie⸗ mals ſchwach zu werden, unbedingt die Einheit zu hüten und eine große herrliche Gemeinſchaft zu werden. Mit dem Zeſang des Liedes„Heilig Vaterland“ und einem Vorbei⸗ marſch der 10 000 Jungen und Mädel fand die Kundgebung ihr Ende. Sudetendeutſcher Hauptrat für Erziehung. In Anſehung der vollzogenen Einigung des Sudeten⸗ deutſchtums proklamierte auf einer Amtswaltertagung der Sudetendeutſchen Partei im Kreiſe 6 in Komotau der Hauptſchulungsleiter der Sudetendeutſchen Partei, Dr. Su⸗ chy, den Sudetendeutſchen Hauptrat für Erziehung. Der Hauptrat ſoll das beratende Organ ſein, in dem alle erzie⸗ hungspolitiſchen Arbeiten und berufsmäßigen Beſtrebungen zuſammengefaßt werden. Einſtellung von Diſziplinarunterſuchungen. Die in den einzelnen Zweigen der Staatsverwaltung begonnene Diſziplinarunterſuchung gegen Staatsangeſtellte wegen der Beteiligung an Veranſtaltungen der Sudeten⸗ deutſchen Partei und wegen der Mitgliedſchaft bei der Sp wurde nach Vorſprache der Abgeordneten Kundt und Roſche bei den zuſtändigen Prager Stellen eingeſtellt. Dar⸗ unter befindet ſich auch die vor zwei Tagen begonnene Un⸗ terſuchung gegen Angeſtellte des Aſcher Poſtamts. Brüchige Argumente der Tſchechen Vor kurzem beſuchte, wie bekannt, eine Abordnung der nach Amerika ausgewanderten Slowaken unter Führung des amerikaniſchen Slowaken Dr. Hletko ihr Heimatland. Die Abordnung erregte in der Weltöffentlichkeit großes Aufſehen, weil ſie die Urſchrift des Pittsburger Vertrages, der den Slowaken volle Autonomie zuſichert, mithrachten und dieſe den flowakiſchen Autogomiſten überreichten. In Erinnerung ſind noch die großen flowakiſchen Kundgebun⸗ gen in Preßburg, an denen auch die Slowaken aus Ame⸗ rika teilnahmen. Dem Führer der Abordnung, Dr. Hletko, der in Prag auch mit Staatspräſident Beneſch und Miniſterpräſident Hodza verhandelt hat, haben jetzt ſchechiſche Blätter vor⸗ geworfen, daß er„unberechtigt in innerpolitiſche Angele⸗ genheiten der Tſchechoflowakei eingreife, denn er ſei ame⸗ rikaniſcher Staatsbürger.“ Die Aufgaben der Reichstreuhänder Erweiterte Beauftragung. Berlin, 28. Juni. Die Durchführung der Reichsverteidigungsaufgaben und des Vierjahresplanes verlangt die genaue Innehaltung der vom Führer aufgeſtellten Grundſätze für die Führung der Lohnpolitik. Die Organe des Staates zur Durchführung der Lohnpolitik ſind die Reichstreuhänder der Arbeit. Ihre Vollmachten haben ſich bisher nur auf die Feſtlegung von Mindeſtbedingungen durch die Tarifordnungen erſtreckt, deren Innehaltung ſie zu überwachen haben. Im übrigen waren die Arbeitsbedingungen ihrer Fürſorge entzogen. Nunmehr hat der Beauftragte für den Vierjahresplan, Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Göring, durch eine Verordnung vom 25. Juni 1938 die Reichstreuhänder be⸗ auftragt, ihre Aufmerkſamkeit künftigallen Arbeits⸗ bedingungen zuzuwenden. Die Treuhänder der Ar⸗ beit können ferner in den vom Reichsarbeitsminiſter be⸗ ſtimmten Wirtſchaftszweigen für alle Gebiete des Arbeits⸗ entgelts und der ſonſtigesn Arbeitsbedingungen bin⸗ dende Anordnungen treffen. D rr e ee e F F....— AA ten deſſen gehen muß, was Paraguay in der Hand hat— enn es hat eben den größten Teil des Chaco, und iſt im Beſitz aller Zufahrtsſtraßen zu dem, was den Bolivianern verblieben iſt.., Die Bolivianer können, gemeſſen am e faktiſchen Herrſchaftsverhältnis, bei jedem zermittlungsvorſchlag eigentlich nur gewinnen— aller⸗ dings nicht, wenn man als Maßſtab das anlegt, was ſie ihre„hiſtoriſchen Rechte“ nennen. Die Paraguayer können dagegen, e am jetzigen de⸗facto⸗Zuſtand, nur ver⸗ lieren. Andererſeits aber iſt der argentiniſche Einfluß auf Paraguay groß, denn es iſt wirtſchaftlich in hohem Maße von Argentinien abhängig. ende iſt, daß ein Vermittlungsvorſchlag immer auf Ko⸗ ee eee Nr. 148 Gleichzeitig Klarſtellungen in Barcelona. London, 27. Junt. Die Verhandlungen des britiſchen Agenten in Burgos mit den dortigen Behörden wegen der Frage der Luftan⸗ gifts ſind noch nicht abgeſchloſſen. An zuſtändiger Stelle in London wird darauf hingewieſen, daß es noch nicht abzu⸗ ſehen ſei, wann er ſeine Beſprechungen abſchließen könne. Man hofft jedoch, daß er Mitte der Woche in der Lage ſein werde, perſönlich nach London zu kommen. Es wird weiter beſtätigt, daß die britiſche Regierung auf die Gerüchte über die Vergeltungsmaßnahmen Bar⸗ celonas Schritte ergriffen habe, in denen ſie klargeſtellt habe, daß ſie dieſe Maßnahmen mißbillige. Man glaube, „daß dies ausreiche, um Barcelona von den geplanten Ver⸗ geltungsmaßnahmen abzuhalten“. Gleiche Auffaſſung in Paris und London Uebereinſtimmend berichten die Londoner Blätter, daß unter der Drahung Barcelonas mit Vergeltungsmaßnah⸗ men im Falle weiterer Bombenangriffe auf rotſpaniſche Häfen der Bombenabwurf über italieniſches Gebiet zu ver⸗ ſtehen geweſen ſei. Gleichzeitig melden die Blätter, daß die franzöſiſche Regierung mit Unterſtützung der engliſchen Re⸗ gierung Barcelona von einem derartigen Vorhaben drin⸗ gend abgeraten habe. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ betont, der franzöſiſche Außenminiſter habe zum Ausdruck gebracht, daß ein derartiges Vorgehen Barcelonas ſinn⸗ os und wahrſcheinlich auch wirkungslos ſein werde und nur zu den ernſteſten Folgen führen könne. London habe eine ähnliche Anſicht geäußert. Der diplomatiſche Mitarbeiter des marxiſtiſchen„Daily Herald“ ſtellt es ſo hin, als ob es ſich nur um eine Andeu⸗ tung der rotſpaniſchen Machthaber gehandelt habe. Letztere hätten damit die brtiiſche und franzöſiſche Regierung aus ihrer Tätigkeit aufſcheuchen wollen, was jetzt auch erreicht ſei.— Im Leitartikel der„Daliy Mail“ heißt es, die rot⸗ ſpaniſche Drohung beweiſe, daß Sowjetrußland wieder ein⸗ mal verſuche, einen Brand in Europa anzulegen. Es ent⸗ ſpreche der ſchon zur Genüge bekannten Taktik der Sowjets, in dem Augenblick, wo die Mächte eine entſchiedenere Hal⸗ tung in der Nichteinmiſchungspolitik einnehmen, erneut zu verſuchen, ein internationales Abkommen über Spanien zu Fall zu bringen. Die Gefahr neuer Verwicklungen Unter der Ueberſchrift„Barcelona tritt den Rückzug an, aber die Gefahr neuer Komplikationen iſt dabei nicht gebannt“, erklärt der Direktor des„Giornale dta⸗ da“, anſcheinend ſei zwar eine Befriedigung eingetreten, jedoch könne dieſe aber nicht für längere Zeit als geſichert betrachtet werden Das Hindernis, das Barcelona in dieſem Fall zum Rückzug bewogen habe, beſtehe nicht ſo ſehr in den Verlautbarungen von London und Paris, wie vielmehr in der unzweideutigen Haltung Italiens, das unmißver⸗ ſtändlich erklärt habe, auf jeden Angriffsverſuch mit der Waffe zu antworten. Die neueſte Provokation Barcelonas ſtelle ein abermaliges Attentat auf den europäiſchen Frie⸗ den dar und laſſe mit aller Deutlichkeit die Hand Moskaus erkennen. Seite an Seite mit Barcelona und Moskau wirk⸗ ten aber auch„alle jene unzähligen antifaſchiſtiſchen Kreiſe aller Schattierungen, die auf die beſte Gelegenheit harrten, eine endgültige Kataſtrophe, d. h. einen Krieg der Ideolo⸗ gien herbeizuführen, der alle die zarten Gewebe, die ſich da und dort im Dienſt des Friedens und der Ausſöhnung anzuſpinnen beginnen, zerſtören“ ſolle. Bewaffnung von Handelsſchiffen? Unterhausfragen an Chamberlain. London, 28. Juni. Im Unterhaus wurde an Chamber⸗ lain die Frage gerichtet, ob die Regierung Firmen, deren Schiffe ſpaniſche Häfen anliefen, Schwierigkeiten bereiten würde, wenn ſie ihre Schiffe mit Flakgeſchützen oder Ma⸗ ſchinengewehren ausrüſteten. Der Miniſterpräſident erwi⸗ derte darauf, er habe bereits am 2. Juni geſagt, daß die Regierung eine ſolche Maßnahme nicht wünf e und auch nicht unterſtütze. Er habe damals auch die Gründe für diefe Stellungnahme bekanntgegeben. Einer der Frageſteller verwies den Premierminiſter darauf, daß erneut 5 weitere engliſche Schiffe von Bomben getroffen worden ſeien. Er fragte Chamberlain, ob die engliſche Regierung auch jetzt nicht bereit ſei, an einer Ausrüſtung britiſcher Handelsſchiffe mit Maſchinen⸗ gewehren mitzuarbeiten. Chamberlain erwiderte, die engliſche Regierung habe dieſe Frage neuerlich geprüft, jedoch ergäben ſich aus ihr verſchiedene Schwierigkeiten. Insbeſondere mache die Aus⸗ rüſtung von Handelsſchiffen mit Flakgeſchützen bauliche Ver⸗ änderungen der Schiffe notwendig. Britiſche Note über Luftangriffe in Barcelona eingegangen Wie Reuter aus Barcelona meldet, hat Außenmini⸗ ſtet del Vayo dem Kabinett am Montag mitgeteilt, daß am Samstag eine Note der britiſchen Regierung zur Frage der Luftangriffe eingegangen iſt. Die Finanzierung des Freiwilligenplans. Der Nichteinmiſchungsausſchuß tritt am Dienstag nach⸗ mittag erneut zuſammen, um die Frage der Finanzierung des Planes zur Zurückziehung der Freiwilligen nach Mög⸗ lichkeit ab cle 5 eee 5 1 1 3 N Mit 360 km Reiſegeſchwindigkeit Kairo-Flug des Großverkehrsflugzeugs„Condor“. Kairo, 27. Juni. Das viermotorige Großverkehrsflugzeug JW 200„Con- dor“, das kurz nach Mikternacht Berlin ver aſſen hakte, iſt am Montag vormiktag gegen 11 Uhr mes auf dem gai⸗ roer Zivilflughafen Almaſd gelandek. Der deutſche Geſandtie, der Landesgruppenleiter und viele n dem der deutſchen Kolonie halten ſich zur Begrüßung auf dem Flugfeld ein⸗ gefunden. Es handelt ſich bei dieſem Flug nicht um eine Rekordlei⸗ ſtung, ſondern es ſoll lediglich die Leiſtungsfähigkeit dieſer Maſchine, die nach Beendigung dieſes Fluges von der Luft⸗ hanſa in Dienſt genommen wird, bewieſen werden. Die Maſchine kann neben vier Mann Bordperſonal noch 26 Fluggäſte aufnehmen, die in zwei großen beque⸗ men Abteilen untergebracht ſind. Der große Gaſtraum hat 17 Plätze, das Rauchabteil neun. Höchſte Flugſicherheit iſt dadurch erreicht worden, daß die Maſchine mit vier Mo⸗ toren ausgerüſtet wurde. Das hat den Vorteil, daß die Maſchine bei dem Ausfall ſelbſt von zwei Motoren immer noch ftaglecer iſt. Das Flugzeug erreicht eine Höchſtge⸗ ſchwindigkeit von 430 km. Die andung auf dem Kairoer Flughafen Almaſa erfolgte um 11,12 Uhr 43 Sekunden. ie 3155 km lange Strecke Berlin— Kairo wurde bei einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 360 Stkm. in 11 Stunden 0 Die größte Höhe wurde über dem Balkan mit 200 m erreicht, während das Mittelmeer bei wundervol⸗ lem Sonnenſchein in 3300 m Höhe überflogen wurde. Um 14,15 Uhr Kairoer Zeit(13.15 Uhr MéEzz) ſtartete der„Condor“ zum Rückflug nach Berlin. Das Flugzeug kam ſchon nach 17 Sekunden vom Boden ab. In Saloniki war eine S vorgeſehen. * Für den Fortſchritt der Sportfliegerei Internationale Förderung des Segelflugſports. Berlin, 27. Juni. Die auf der 38. Konferenz der Federa⸗ tione Aeronautique International(FA) abgehaltenen Ge⸗ neralſitzungen haben ihren Abſchluß gefunden. Mit beſon⸗ derer Freude konnte der Präſident der FA, Prinz Bibesco, in der Schlußſitzung feſtſtellen, daß gerade die diesjährige Tagung eine Reihe wichtiger Entſchließungen für den wei⸗ teren Fortſchritt der Sportfliegerei verzeichnen könne. So wurde u a. die Aufnahme des Segelfluges in das Pro⸗ gramm der Olympiſchen Spiele endgültig feſtgelegt. Es wurde vereinbart, daß die intereſſierten Länder hierzu Ein⸗ heitsſegelflugzeuge entwickeln, unter denen das geeignetſte auf einem Vergleichsfliegen im Frühjahr des kommenden 99 0 in Rom als Olympia ⸗Segelflugzeug beſtimmt wer⸗ en ſoll. Auf Grund eines durch den Aeroklub von Deutſchland eingebrachten Entwurfes wurde weiterhin das inter na⸗ tionale Fliegerabzeichen geſchaffen, das einen über der Weltkugel fliegenden Adler darſtellt, über deſſen ausgebreiteten Schwingen ein Regenbogen als Zeichen in⸗ ternationaler Zuſammengehöriakeit auſcheint. Die in erſter Linie von Deutſchland eingebrachten Ab⸗ änderungsanträge der internationalen Rekordvor⸗ ſchriften wurden von der Konferenz ebenfalls angenom⸗ men. Hierdurch werden in beſonderem Maße die Beſtim⸗ mungen für die Aufſtellung und Anerkennung von Se⸗ gelflugrekorden vereinfacht, die bisher der Eigenart des motorloſen Fluges nicht in allen Teilen gerecht wurden. Der Aeroklub von Deutſchland wurde weiterhin be⸗ auftragt, für das Jahr 1939 einen Internationalen Ziel⸗ ſegelflugwettbewerb nach Bukareſt um den Prinz⸗Bibesco⸗Pokal vorzubereiten. Die Aeroklubs von Eſtland, Lettland und Südafrika wurden in die FA aufgenommen. Zum Präſidenten der FA wurde einſtimmig Prinz Bibesco⸗Ruͤmänien wieder⸗ gewählt, der in der Schlußſitzung mit beſonders herzlichen Worten noch einmal für die deutſche Gaſtfreundſchaft dankte. Der deutſchen Luftfahrt, in die die Konferenzteil⸗ nehmer bei den Vorführungen auf der Reichsſportflieger⸗ ſchule des R Sc mit ganz beſonderem Intereſſe Einblick genommen hatten, galten die letzten Worte des Präſidenten. Im Anſchluß an die Abſchlußſitzung wurden die Dele⸗ gationsführer von Reichsaußenminiſter von Ribbentrop empfangen. Die übrigen Delegationsmitglieder waren mit ihren Damen beim Deutſchen Auslandsklub zu Gaſt. Nach einer Beſichtigungsfahrt nach Karinhall und in die Schorfheide fand die eigentliche Tagung mit einem großen Empfang im Haus der Flieger ihren Abſchluß. e dchaes „Sie ſind mir doch nicht böſe, daß ich gekommen bind“ fragte Doris leiſe, als ſie in der Straßenbahn ihm gegenüber ſaß. s Er ſchüttelte den Kopf.„Warum ſoll ich böſe ſeind Gefreut habe ich mich! Oder glauben Sie, daß ich mich eines ſo lieben Mädels ſchämen muß?“ „Nein! Jetzt ſehe ich doch ganz gut aus?“ Ganz unſchuldig kams heraus und ſie ſah ihn dabei fragend an. „Wie reizend Sie ausſehen, das haben Ihnen ſchon meine Kameraden geſagt!“ entgegnete Udo.„Und ich nehme an, daß ſie es heute nachmittag noch oft ſagen werden! Ich werde ihnen erzählen, wer verheiratet, verlobt und noch frei iſt!“ „Ach...! Ich will keinen Fußballſpieler als Mann!“ Verblüfft ſah er ſie an. „Nanu, keinen Fußballſpieler! Halten Sie die für ſo unſolide?“ „Nein, das vielleicht nicht, aber immer ſind ſie un⸗ terwegs, die Frau hat doch rein garnichts von ſo einem Mann!“ „Hahaha... nicht unrecht! Stimmt ſchon! Von den 52 Sonntagen im Jahr gehören uns nicht viell Aber es gäbe doch eine Möglichkeit, wie ein Fußballſpieler mit ſeiner kleinen Frau ins Geſchick kommt!“ Fragend ſah ſie ihn an. „Nun, ganz einfach, die Frau kommt mit!“ „Kommt mit!“ Doris ſchlug ſich vor den Kopf und nickte.„Das geht ja! Daran habe ich noch nicht gedacht! Ja, das ginge!“. e — 44 zum Ausdruck komme. Politiſches Allerlei Berlin. Der Reichsarbeitsführer hat den SA⸗Oberfüh⸗ rer Friedrich Hickl mit der Fügung des Arbeitsgaues 34, Linz, den Sberſtarbeitsführer Viktor Band mit der Füh⸗ rung des Arbeitsgaues 35, Wien, den SA⸗Brigadeführer Alfons Erle mit der Führung des Arbeits gaues 36, Graz, beauftragt. Berlin. Der belgiſche Wirtſchaftsmimiſter Heymans traf Anfang der Woche in Begleitung ſeiner Gattin zu einem 9 8 0 Beſuch des Reichswirtſchaftsminiſters Funk in Berlin ein. Dr. Seyß-Inquart auf dem Gautreffen in Gelſenkirchen. Der dritte und letzte Tag des nordweſtfäliſchen Gautref⸗ fens der NSDAP begann mit einer Gedenkfeier am Grab Ludwig Knickmanns auf dem Ehrenfriedhof in Gelſenkir⸗ chen⸗Buer. Der Generalappell der 50 000 auf dem Wilden⸗ bruchplatz brachte dann einen neuen Höhepunkt des Gautref⸗ 9 Reichsſtatthalter Dr. Seyß⸗Inquart ſprach über die ufgaben der deutſchen Oſtmark. Dann begann der Vor⸗ beimarſch der 50 000 vor dem Gauleiter und ſeinen Ehren⸗ gäſten. Ungarns Sk. ⸗Stephan-Gedenkjahr feierlich eröffnet. Die Reihe der Feierlichkeiten der 900. Wiederkehr des Todesjahres des erſten ungariſchen Königs St. Stephan wurde durch einen Staatsakt im Kuppelſaal des Parlaments⸗ gebäudes eröffnet. Im Mittelpunkt der feſtlichen Veranſtal⸗ kung ſtand eine Rede des Reichsverweſers von Horthy, in der er die Verdienſte des erſten großen ungariſchen Kö⸗ nigs, der Ungarn zum Nationalſtaat gemacht hat, wür⸗ digte. Anſchließend hielt Miniſterpräſident von Imredy eine Gedenkrede über das hiſtoriſche Wirken des Königs St. Stephan, worauf der Miniſter ohne Geſchäftsbereich Roman als Präſident des Vollzugsausſchuſſes des Feſtkomitees einen Rechenſchaftsbericht über die Vorbereitungen zum St.⸗Ste⸗ phans⸗Gedenkjahr gab und Einzelheiten des Programms bekanntgab. Rom. Die in Rom e Arbeiten des ſtändi⸗ gen italieniſch⸗ungariſchen Ausſchuſſes zur Hebung der Han⸗ i haben zur Unterzeichnung eines Protokolls geführt. Botſchaſterempfang bei Bonnet Wie aus Paris gemeldet wird, hat der franzöſiſche Außenminiſter Bonnet den franzöſiſchen Botſchafter in London, den franzöſiſchen Botſchafter in Berlin, Francois⸗ Poncet, ſowie den Pariſer türkiſchen Botſchafter empfan⸗ gen. Zu der Beſprechung zwiſchen dem Außenminiſter und dem franzöſiſchen Botſchafter in London verlautet in gut unterrichteten Kreiſen, daß ſie ſich auf die gegenwärtigen Verhandlungen im Londoner Nichteinmiſchungsausſchuß bezog, der am heutigen Dienstag zu einer neuen Sitzung zuſammentritt. Mit dem türkiſchen Botſchafter unterhielt ſich der Außenminiſter über die Sandſcha k⸗Angelegen⸗ eit. In den Hauptfrogen ſoll eine Einigung erzielt worden fein Ungelöſt bleibt nur noch die Feſtſetzung der franzöſi⸗ ſchen und der türkiſchen Effektipſtärken im Sandſchak. Die rote Gegenoffenſive Große Truppenkonzentrationen bei Sarrion. Salamanca, 27. Juni. Wie der nationale Heeresbericht meldet, wurden im Teruelſektor mehrere Angriffe der Mi⸗ lizen blutig abgeſchlagen. Im Eſtremadura⸗Abſchnitt Pera⸗ leda de Zauceſa, nordweſtlich des Grubengebiets Pena⸗ reya, wurden rote Angriffsverſuche vereitelt. Die Luftwaffe bombardierte die militäriſchen Objekte von Valencia und Alicante. In Saragoſſa erklärte der Oberbefehlshaber der Teruel⸗ front, General Varela, den Frontberichterſtattern, daß die Milizen im Abſchnitt Sarrion den Nationalen eine entſchei⸗ dende Schlacht zu liefern beabſichtigen, um den nationalen Durchbruch an der Hauptſtraße Richtung Sagunt zu ver⸗ hindern. Der Feind habe in den letzten Tagen bei Sarrion roße Truppenmengen zuſammengezogen, worunter ſich auch eier gaden als Sturmtruppen befinden würden. Die Nationalen beſäßen alle Sarrion beherrſchenden Höhen. deren Ortſchaften bereits von den Milizen geräumt ſeien. Die Roten hätten bei ihren Gegenangriffen in der letzten Zeit nicht eine Handbreit zurückerobert! Der Kampfgeiſt der Nationalen ſei ausgezeichnet, was ſeden Tag immer wieder „Man kauft ſich ein Motorrad, oder wenn das Geld langt, ſo einen kleinen netten Wagen und dann fährt man zuſammen! Das iſt nämlich ſehr fein für einen Spieler, wenn er weiß, daß im Publikum eine kleine Frau ſteht und aufpaßt und wünſcht, daß der Mann Glück hat!“ Doris nickte nur und ſah lächelnd vor ſich hin. Da kam Wendt plötzlich ein Gedanke. Ihm fiel etwas auf. Und zwar ſtellte er heute feſt, daß die Karoline Doris Kiſtenmacher die deutſche Sprache ganz ausge⸗ zeichnet beherrſchte. Viel zu gut für ein Mädel vom Dorfe in der Neumark! Das gab ihm zu denken! Doris hatte auch nichts bäueriſches an ſich. Sie ſah eher aus wie ein friſches Sportmädel. Und der Gedanke kam: iſt es eigentlich Doris Kiſten⸗ macher oder iſt es eine andere? Wenn es ſo wäre, was veranlaßt ſie, eine Komödie aufzuführen?“ Aber ſo ſehr er darüber nachdachte, er kam zu keiner Löſung. Daß Doris etwa Abſichten auf ſeine Erfindungen haben könne, das hielt er für ganz ausgeſchloſſen. * Dem Training wollte auch Sörrenſen, begleitet von Jane, beiwohnen, aber ſie hatten ſich in der Zeit geirrt und kamen erſt, als ſich die deutſche Mann⸗ ſchaft eben voneinander trennte. Und Jane ſah dabei auch Doris wieder. Einen Augenblick war ſie erſtaunt. Das war doch Wendts Dienſtmädchen? Oder.. beſtand ſchon ein Ver⸗ hältnis zwiſchen beiden? Das Mädchen war bildhübſch, das konnte ſie nicht leugnen. Sie fühlte ſich in ihrer Eitelkeit getroffen und war wenig geſprächig, als ſie mit Sörrenſen zum Hotel zurückfuhr. a 5 Es wurmte ſie, daß vielleicht gar dieſes Mädchen, dieſes Nichts, dieſes einfache Dienſtmädchen Wendt aus⸗ ſpannen könnte.. Ausbau der ungariſchen Wehr macht Miniſterpräſident Imredy über ſein Programm. Budapeſt, 28. Juni. Miniſterpräſident Imredy reiſte in Begleitung des Miniſters General Ratz, Juſtizminiſters Mikecz, Ackerbauminiſters Sztranyapsky und Homan und mehr als 100 Abgeordneten der Einheitspartei nach Debrec⸗ zin, wo er vor 40 000 Landwirten eine Rede hielt. Nach einem Rückblick auf das Ackerbauprogramm der Regierung Gömbös und Daranyi, das er als politiſches Vermächtnis übernommen habe, führte er u. a. aus, daß ſein Kabinett vor allem dem Ausbau einer ſtarken Wehrmacht das Haupt⸗ augenmerk zuwenden werde. Zurzeit arbeiten die Induſtrie und das Gewerbe an Aufträgen im Wert von mehr als 100 Millionen für die Armee. Außerdem würden etwa 150 Kilometer neue Stra⸗ ßen gebaut, wobei 6500 Arbeiter Beſchäftigung finden. Die erſte 125⸗Millionen⸗Anleihe des in Raab bekanntgegebenen Aufbauprogramms würde in dieſen Tagen aufgelegt wer⸗ den. Aus den Reſerven der Nationalbank würde in Kürze eine Baſis von 10 Millionen Pengö gebildet werden, aus der der Kleinlandwirt und Kleingewerbetreibende Kredit⸗ hilfe erhalten kann. Die nationale Arbeitsdienſtorganiſation werde einen weiteren Ausbau erfahren. Kurzmeldungen Der neue ſowjetruſſiſche Botſchafter in Berlin. Am Montag traf der neuernannte Botſchafter der Union der Sozialiſtiſchen Sowjet⸗Republiken, Merekalov, auf dem Bahnhof Friedrichſtraße in Berlin ein. Zu ſeiner Begrü⸗ zung hatten ſich der ſtellvertretende Chef des Protokolls, Vortragender Legationsrat Boltze, und der Geſchäftsträger der UdSSR. Aſtachoff, mit den Mitgliedern der Botſchaft eingefunden. Fluglinie Amſter dam— Sydney eröffnet Amſterdam, 27. Juni. Am Montag verließ das erſte niederländiſche Verkehrsflugzeug, das von Batavia direk⸗ ten Anſchluß nach Auſtralien hat, den Amſterdamer Schi⸗ phol. Die neue Fluglinie Amſterdam—Auſtralien wird von der Königlich Niederländiſchen Luftfahrtgeſellſchaft(KLM) und der Königlich Niederländiſch⸗Indiſchen Luftfahrtgeſell⸗ ſchaft(& NJ IM), die die Strecke Batavia Sydney befliegt, gemeinſam aufrechterhalten. Luftballone explodierten bei einem Kinderfeſt. Bei einem Kinderfeſt in Verſailles wurden größere Mengen mit Leuchtgas gefüllter Luftballone aufgelaſſen. „Durch die Unvorſichtigkeit eines Rauchers explodierten meh⸗ rere hundert Luftballone. Etwa 20 Perſonen, Erwachſene und Kinder, erlitten Verbrennungen im Geſicht und am Körper und mußten zum Teil ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Vier Kinder waren ſo ſchwer verletzt, daß ſie einem Krankenhaus zugeführt werden mußten. Ab Vom Laſtkrafkwagen in den Fluß. In der Nähe von Bar⸗le⸗Duc lbeſe wie aus Paris gemeldet wird, ein mit Soldaten vollbeſetzter Laſtkraftwagen in voller Fahrt gegen ein Brückengeländer und überſchlug ſich Sämtliche Solda⸗ ten wurden durch die Wucht des Anpralls aus dem Wagen über das Brückengeländer in den Fluß geworfen. Ein Un⸗ teroffizier kam ums Leben. Sechs Soldaten erlitten ſchwere, zum Teil lebensgefährliche Verletzungen. a Zwei Flugzeugunfälle in England. Ein engliſches Verkehrsflugzeug, das für Flüge über den Kanal verwen⸗ det wird, mußte in der Nacht auf dem Flugplatz Landſend landen. Das Flugzeug ſtieß dabei ſo hart auf den Boden auf, daß der Pilot ſchwer und die fünf Inſaſſen leicht ver⸗ letzt wurden. Der Pilot iſt ſpäter den erlittenen Verletzun⸗ gen erlegen. In der Grafſchaft Ayrſhire ſtürzte ein Flugs zeug der britiſchen Luftwaffe ab. Der Flugzeugführer als einziger Inſaſſe war ſofort tot. b Brand in einem Kino. Während der Vorſtellung in einem Kino der mittelpolniſchen Stadt Siedlee geriet ein Filmſtreifen in Brand. Das Feuer griff auf andere Film⸗ rollen und auf den Winden d über, in dem eine Pa⸗ nik ausbrach. Sechs Perſonen erlitten ſchwere Brandwun⸗ den.— Durch ein ſchweres a Wolhen wurden in dem Dorf Odryze in der Wojwodſchaft Wolhynien 24 Wohnhäu⸗ ſer und 50 Scheunen und Ställe eingeäſchert. Und als ſie im Hotel war, rief ſie Wendt an. Udo war ſehr liebenswürdig am Apparat, und als ſie ihm vorwarf, daß er ſich die letzten Tage ſo wenig um ſie gekümmert habe, da entſchuldigte er ſich mit der Arbeit. „Das Länderſpiel iſt ja bald vorüber! Dann wird ſich ſicher für mich mehr Gelegenheit ergeben, mich um Sie zu bemühen!“ „Ah... denken Sie noch an den Preis?“ „Oh doch! Und Sie dürfen ſich darauf verlaſſen, daß ich am Sonntag Sörrenſen ſchlagen werde!“ „Sörrenſen will dasſelbe!“ „Er will? Ich kann das verſtehen! Es geht um ein reizendes, ſcharmantes Mädel, Miß Jane! Wem wmün⸗ ſchen Sie denn eigentlich den Sieg?“ Die Frage brachte Jane etwas in Verlegenheit. „Daß.. weiß ich nicht! Vielleicht... beiden!“ „Und das Herz, ſpricht das nicht ein beſonderes Wort?“ kung ihres Lachens, hatte es zu oft ausprobiert. Nicht umſonſt hatte ſie ein halbes Jahr Unterricht darin ge⸗ nommen. „Vielleicht.! Ich weiß es nicht! Sie hoffen zu ſiegen! Dann würde zur Siegesfeier im Fürſtenhof wahrſcheinlich... unſere Verlobung ſteigen!“ „Vielleicht..!“ gab jetzt Wendet lächelnd zurück. „Ach ſo, Sie ſind ja nicht für große Feſte!“ „Nein, da haben Sie recht! Ich meine, erſt werde ich einmal Sörrenſen ſchlagen... und dann kommt der Lohn! Natürlich müſſen Sie mit mir in Deutſchland bleiben!“ N f Teilhaber Seine Werke verlangen es! Sie müßten un⸗ bedingt mit nach drüben kommen!“ „Ich hänge an Deutſchland!“ a „Oh, Deutſchland iſt ſehr ſchön, aber es geht nicht! 5 Jane lachte leicht, melodiſch. Oh, ſie kannte die Wir⸗ ö „Das iſt ausgeſchloſſen, Papa braucht einen tüchtigen S S Badiſche Chronik Zwei Neubauerndörfer eingeweiht. Heidelberg. In Anweſenheit des badiſchen Miniſter⸗ präſidenten Walter Köhler begingen am Sonntag die in der Nähe Heidelbergs entſtandenen Neubauerndörfer Heidelberg⸗ Neurott und Bruchhauſen das Feſt der Einweihung. Mini⸗ ade Köhler hab bei der Urkundenverleihung in einer Anſprache hervor, daß das arme Land Baden in der Sied⸗ lungspolitik mit an erſter Stelle ſtehe, habe es doch bis heuke 99 neue Siedlerſtellen geſchaffen. Weitere Anſprachen hielten Landesbauernführer Engler⸗Füßlin und Oberbürger⸗ meiſter Neinhaus⸗Heidelberg. Die beiden neuen Siedlungen zumfaſſen 25 Stellen mit je 10 Hektar Land. U Schwetzingen.(Vom Odenwaldklub.) Der Odenwaldklub, der 122 Ortsgruppen mit über 10 000 Mit⸗ gliedern umfaßt, hält hier am 2. und 3. Juli in unſeren Mauern ſeine 56. Jahrestagung ab. Auch im Berichtsjahr 493738 hatte Regierungsdirektor Dr. Werner(Breslau) die Führung; die Geſchäftsführung erfolgte von Darm⸗ ſtadt aus. Den Wanderern kommt eine ausgezeichnete Weg⸗ markierung über 4000 km zuſtatten. Ueber 44 000 Menſchen würden durch planmäßige Wanderungen in die Heimat ge⸗ führt. Im Beſitze des Klubs und ſeiner Ortsgruppen be⸗ finden ſich u. a. 11 Türme, 3 bewohnbare Klubhäuſer, 48 Schutzhütten, 5 Ehrenmale und über 1300 Bänke. Von einer Sturzwelle mitgeriſſen. (=) Waldshut. Durch das Ablaſſen größerer Waſſer⸗ maſſen vom Stauwerk Eichholz, das zum Schluchſeewerk ge⸗ Hört, gab es in der Schlucht eine ſtarke Sturzwelle, der ein 20jähriges Mädchen zum Opfer fiel. Maria Herzog badete unweit der Badeanſtalt in der offenen Schlucht, die an dieſer Stelle vollkommen ungefährlich iſt, als ſie von der Sturz⸗ welle überraſcht und mitgeriſſen wurde. Sie fand auf den Wackenſteinen keinen Halt mehr und wurde über die Steine geriſſen, ſodaß ſie nach dem nachträglichen Befund eine ſchwere Kopfwunde davontrug, wodurch ſie das Bewußtſein verloren haben dürfte. Als ſie einige hundert Meter weiter unten von Arbeitern herausgezogen wurde, hatten Wieder⸗ belebungsverſuche, die auch von zwei ſofort herbeigerufenen Aerzten durchgeführt wurden, leider keinen Erfolg. Ihre Ge⸗ ſchwiſter hatten ſich noch rechtzeitig retten können. Unter den Männern, die die Bedauernswerte den Fluten entriſſen, befand ſich auch der Bruder der Ertrunkenen. *. Freiburg.(Tot aufgefunden.) Auf der Bahn⸗ ſtrecke zwiſchen Freiburg und St. Georgen wurde am Sonn⸗ tag in den frühen Morgenſtunden ein etwa 16—17jähriger Burſche tot auf den Schienen aufgefunden. Ein Fahrrad, das wahrſcheinlich dem Getöteten gehörte, lag unweit der Unglücksſtelle. Man vermutet Freitod. Die Perſonalien des Toten konnten noch nicht feſtgeſtellt werden. Kenzingen.(Eiſenbahn gegen Lieferwagen) In der Nacht zum Sonntag kurz vor 24 Uhr ereignete ſich an einem Bahnübergang zwiſchen Riegel und Kenzingen wieder ein ſchwerer Unfall, der durch eine nicht geſchloſſene Bahnſchranke hervorgerufen wurde. Ein mit zwei Perſonen beſetzter Lieferwagen, der ſich auf dem Wege von Endingen nach Bleichheim befand, wollte die Gleiſe überqueren, als im gleichen Augenblick ein Zug daherbrauſte und den Wagen erfaßte. Einer der Inſaſſen wurde mit einem ſchweren Schä⸗ delbruch und inneren Verletzungen ins Kenzinger Krankenhaus eingeliefert; an ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. Der Mitfahrer wurde nur leichter verletzt. Die beiden Männer ſtammen von Bleichheim. Aus den Nachbargauen Gendarmeriebeamter durch einen Rohling niedergeſtochen. „Stuttgart, 28. Juni. Wie aus Beſigheim an der Enz (Württ.) gemeldet wird, wurde der in den 30er Jahren ſtehende Gendarmeriehauptwachtmeiſter Schmid in Aus⸗ übung ſeines Amtes von einem als gewalttätig bekannten Mennſchen durch mehrere Meſſerſtiche lebensgefährlich ver⸗ letzt. Der Täter, der 33 Jahre alte Paul Schlienz aus Wald⸗ el ſollte zur Vernehmung in das Rathaus in Hofen be⸗ tellt werden. Der Gendarmeriehauptwachtmeiſter traf Schlienz beim Heuaufladen auf dem Felde in Hofen. So⸗ fort ging er mit der Heugabel auf den Beamten los und bedrohte ihn mit Totſtechen. Der Beamte entwand dem Wütenden die Gabel, doch dieſer zog ein Meſſer und ver⸗ letzte damit den Beamten durch mehrere Stiche in die Herz⸗ gegend, in die Bruſt und in den Arm ſchwer. Der Beamte zog in der Notwehr ſeine Dienſtwaffe und verletzte den Angreifer durch Schüſſe in den Oberſchenkel, ſo daß dieſer von ſeinem Opfer abließ. Der Beamte brach zuſammen und liegt gegenwärtig ſchwer darnieder. 5 5 Ein Rohling. Am Ortseingang von Tiefenbach beit Regenſtauf ſpielte ſich zwiſchen einem geſchiedenen Ehepaar eine Auseinanderſetzung ab, in deren Verlauf die 55 Jahre alte Frau Zaſpel von ihrem geſchiedenen Mann mit einer Kartoffelhacke derart geſchlagen wurde, daß ſie in das Krankenhaus Regenſtauf eingeliefert werden mußte. Der Frau wurden beide Arme gebrochen. Der Täter iſt in Haft genommen worden. 5 Laſtzüge aufeinandergerannt Durch glückliche Umſtände kein Verluſt am Menſchenleben. Großer Sachſchaden. Darmſtadt, 28. Juni. Auf der Reichsautobahnſtrecke Frankfurt a. M.— Mannheim ſtießen zwiſchen Kilometer 48 und 50 fünf Laſtzüge aufeinander. Ein Teil der Fahr⸗ zeuge wurde vollkommen zertrümmert; auch der Schaden an Ladegut iſt ſehr erheblich. Glücklicherweiſe wurde bei dem Unfall nur ein Fahrer leicht verletzt. Ueber den Hergang des Unfalls verlauten folgende Einzelheiten: Ein von Frankfurt kommender Laſtzug hatte unterwegs gehalten, angeblich um einen Fahrerwechſel vor⸗ zunehmen. Kurz nachdem die Wagen zum Stehen gekom⸗ men waren, fuhr ein anderer Laſtzug, der mit ſchweren Stückgütern beladen war, auf den Anhänger des haltenden Laſtzuges auf. Bei dem Zuſammenſtoß wurde der Fahrer des zweiten Laſtzuges durch die Scheiben der Führerkabine geſchleudert; er kam jedoch ohne Verletzungen davon. Der Motorwagen wurde ſchwer beſchädigt und der Anhänger des erſten Laſtzuges einige Meter weit zur Seite gewor⸗ fen und vollkommen zertrümmert. Wenige Minuten ſpäter kam aus Richtung Mannheim ein Laſtzug, deſſen Fahrer an der Unfallſtelle anhielt, um Hilfe zu leiſten. Auf dieſes Fahrzeug rannte nun wieder ein Laſtzug auf, wobei ein Fahrer verletzt wurde, der in das Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Auch bei dieſem Zuſammenſtoß wurden die Fahrzeuge ſchwer beſchädigt. Nach kurzer Zeit rannte noch ein fünfter Laſtzug gegen die bereits verunglückten Wagen. Jugzuſammenſtoß in Winnenden 37 Verletzte — Winnenden, Kr. Waiblingen. Wie die Reichsbahn⸗ direktion Stuttgart mitteilt, iſt am 26. Juni kurz nach Mit⸗ ternacht der Perſonenzug Waiblingen— Back⸗ nang bei der Einfahrt in den Bahnhof Winnenden auf einen dort ſtehenden Güterzug aufgefahren. Bei dem Zuſammenſtoß iſt der Reiſende Fritz Bögle aus Winnenden, der auf der Plattform des vorderen Wagens ſtand, ſchwer verletzt worden. Etwa 30 Reiſende und die Lokomotivführer der beiden Züge wurden leichter verletzt. Aerztliche Hilfe war ſofort zur Stelle. Der Schwerverletzte Und einige der leichter Verletzten ſind in die Krankenhäu⸗ ſer nach Waiblingen und Backnang verbracht worden. Die meiſten Leichtverletzten konnten bald wieder entlaſſen wer⸗ den. Der Sachſchaden iſt bedeutend. Der Zugverkehr wurde nicht geſtört. Die Unterſuchung iſt im Gange. Wie dazu noch von der Staatlichen Kriminalpolizei Stuttgart gemeldet wird, beträgt die Geſamtzahl der Ver⸗ letzten 37, darunter etwa 10 ſchwerer Verletzte. Das Un⸗ glück ſoll auf falſche Weichenſtellung zurückzufüh⸗ ren ſein, jedoch ſind die von der Staatsanwaltſchaft und der Kriminalpolizeileitſtelle Stuttgart angeſtellten Ermitt⸗ lungen noch nicht abgeſchloſſen. Waiblingen, 27. Juni. Der bei dem Zugunfall in Win⸗ nenden in der Nacht zum Sonntag ſchwer verletzte Reiſende Fritz Bögle aus Winnenden, dem nach ſeiner Einlieferung ins Kreiskrankenhaus Waiblingen ein Bein hatte abgenom⸗ men werden müſſen, iſt dort im Laufe des Sonntags ge⸗ ſtorben. Einige der Verletzten konnten bereits wieder ent⸗ laſſen werden. Der Zuſtand der in den Krankenhäuſern in Waiblingen und Backnang verbliebenen Verletzten gibt zu Beſoraniſſen keinen Anlaß. Tödlicher Verkehrsunfall — Friedrichshafen. Am Samstag vormittag ſtieß ein Motorradfahrer in einer unüberſichtlichen Kurve auf der Straße von Gerbertshaus nach Allmannsweiler mit einem Perſonenkraftwagen aus Tettnang zuſammen. Der Zuſam⸗ menprall war ſo heftig, daß dem Motorradfahrer die Schä⸗ deldecke eingedrückt wurde, was den ſofortigen Tod zur Folge hatte. Es handelt ſich um den Zimmermann Auguſt Zehrer aus Gerbertshaus. Er hinterläßt eine Frau und drei Kinder, ab Die Kellerdecke eines Neubaues eingeſtürzt. In Som⸗ merau bei Gerzen ereignete ſich ein gräßliches Unglück: Während der 23 Jahre alte Johann Eggenfurtner, der zur Heuarbeit bei Verwandten weilte, im Keller zu tun hatte, ſtürzte plötzlich die ſchwere Betondecke ein und begrub den jungen Mann unter ſich. Eggenfurtner konnte nur noch als Leiche geborgen werden. Ein anderer Arbeiter, der ſich zur Zeit des Unglücks ebenfalls im Keller befand, konnte ſich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Der Keller, in dem ſich das Unglück ereignete, war erſt vor kurzem erbaut wor⸗ den. Die Betonverſchalung der Kellerdecke war erſt am Morgen des Unalückstages abgenommen worden. Die Ehefrau erwürgt.— Selbſtmord des Täters. Görlitz, 28. Juni. In der Nähe der Fußgängerbrücke wurde der 24 Jahre alte Walter Gerber aus Görlitz er⸗ ſchoſſen aufgefunden Die Aufnahme des Tatbeſtandes er⸗ gab, daß Selbſtmord vorlag. Weitere Nachforſchungen führ⸗ ten zu der Feſtſtellung, daß Gerber im Verlauf einer häß⸗ lichen Auseinanderſetzung kurz vorher ſeine Frau erwürgt hatte. In Aufzeichnungen ſpricht Gerber außerdem von ſei⸗ ner„unglücklichen Ehe“. Die Eheleute Gerber hatten vor einem Jahr geheiratet. Erſte Vorſchau auf die Spielzeit 1938/39 Der Spielplan des Nationaltheaters Mannheim. Im Mittelpunkt des Opernſpielplans ſteht auch im neuen Spieljahr wieder Richard Wagner, deſſen Geſamtwerk hier ſyſtematiſch neu geſtaltet wird. Mozarts Schaffen iſt mit einer Neu⸗Inſzenierung von„Ne na Hoch⸗ zeit“ und in neuer Uebertragung berücksichtigt. An klaſſiſchen deutſchen Werken bringt der Spielplan ferner: Carl Maria von Webers„Freiſchütz“,„Martha“ von Flotow und der „Barbier von Bagdad“ von Peter 1 1 155 u dieſen Deutſchen treten eine Reihe von weſentlichen Aus änder in erſter Linie der große italieniſche Muſik⸗ dramatiker Verdi. Von ihm ſind zwei Werke vorgeſehen, die für Mannheim Erſtaufführungen bedeuten:„Die Sizilia⸗ niſche Veſper“ und ſein herrliches Alterswerk„Falſtaff“. Sein Landsmann Roffini iſt mit der Oper„Die die⸗ biſche Elſter“ vertreten. Aus Frankreich kommt Bizets Mei⸗ ſteroper„Carmen“. Breiter Raum iſt im Spielplan dem Schaffen der Ge⸗ genwart eingeräumt. Als Uraufführung kommt, die„Gänſe⸗ magd“ von Lill Erik Hafgren, einem Komponiſten, der in der Pfalz lebt. Die Altmeiſter Richard. und Hans Pfitzner, deren 75. bezw. ee 15 neue Spielzeit bringt, ſind mit einigen wichtigen Werken vertreten, Strauß mit ſeinen neueſten Arbeiten„Der 1115 denstag“ und„Daphne“, Pfitzner mit„Paleſtrina: Wo 15 Ferrari kommt mit einer Oper, die in Mannheim bisher noch nicht gezeigt wurde:„Die ſchalkhafte Witwe, Eugen Wie in der Oper das Lebenswerk Richard Wagners, ſo werden im Schauspiel— eine ſelbſtverſtändliche Pflicht für die Uraufführungsbühne der Räuber— Schillers Dramen in ihrer Bühnengeſtaltung arundſätzlich erneuert. d'Albert mit„Tiefland“, Julius Bitter mit„Der Mufikant“ und der Wiener Franz Schmidt mit ſeinem erfolgreichen Werk„Notre Dame“. Ottmar Gerſters „Enoch Arden“ iſt eine der weſentlichſten Arbeiten der letzten 18 Mach dem„Wallenſtein“ bringt das neue Jahr die„Jung⸗ frau von Orleans“. Von Goethe iſt„Clavigo“ vorgeſehen, von Shakeſpeare, deſſen Luſtſpiele in den letzten Jahren ſo ziemlich alle gebracht wurden,„Der Sommernachtstraum“. Intendant Brandenburg hat Eugen B odart, den Kom⸗ poniſten der„Spaniſchen Nacht“ damit beauftragt, eine neue Muſik zu Shakeſpeares Meiſterwerk zu ſchreiben, die in Mannheim zur Uraufführung kommen wird. Leſſing kommt mit„Minna von Barnhelm“, Grillparzer mit ſeinem gro⸗ ßen Geſchichtsdrama„König Ottokars Glück und Ende“. Georg Büchners 125. Geburtstag am 17. Oktober wird mit einer Neuinszenierung von„Dantons Tod“ gefeiert. Der Spielplan der gegenwärtigen Dramatik ſieht zunächſt zwei Uraufführungen vor, über weitere ſchweben noch Ver⸗ handlungen. Erworben wurde„Die Mutter“, ein Schauspiel des jungen ſchleſiſchen Dramatikers Walter Stanietz und„Die Stiftung“ von H. Lorenz, dem Pfälzer Schrift⸗ ſteller, von dem ſchon zwei Komödien in Mannheim zur Ar⸗ aufführung kamen. Mit Nichard Billingers Arbeft „Der Gigant“ erſcheint ein Werk, das entſcheidend für die Geſtaltung des kommenden deutſchen Dramas iſt. Lalcale Nuudocliau Der Weg nach Hauſe Die Fabrikſirene hat Feierabend verkündet. Nur noch kurze Zeit. und die Männer, die an der Maſchine und Werk⸗ bank ſchafften, können ſich zu Hauſe von des Tages Mü⸗ hen ausruhen. Der Gedanke an das heim beſchäftigt jeden, aber noch immer tönt in den Ohren das Hämmern 185 Ma⸗ ſchinen, das Surren der Transmiſſionen. Die Arbeit läßt 9955 ſo bald los, auch wenn man das Fabriktor hinter ſich at Das ſind die pfychologiſchen Vorausſetzungen für die erwieſene Tatſache, daß kurz nach Feierabend die Ziffer der Verkehrsunfälle emporſchnellt. Natürlich ſpielt die größere Verkehrsdichte zu dieſen Zeiten auch eine Rolle, aber im weſentlichen iſt es die Ermüdung nach getaner Arbeit, die durch die Sehnſucht nach häuslicher Ruhe und Bequemlich⸗ keit hervorgerufene Unaufmerkſamkeit, die in den Stun⸗ den nach dem Arbeitsſchluß weniger als ſonſt gegen Ver⸗ kehrsgefahren gewappnet ſein läßt. In die Gebote zur Be⸗ einge der Verkehrsunfälle muß deshalb die Warnung eingeſchloſſen werden:„Auf der Straße biſt du noch nicht daheim. Paß auf, dann kommſt du ſicher nach Hauſe!“ Aber noch ein anderer Umſtand ſpielt eine Rolle: Viele Unglücksfälle nach Feierabend entſtehen durch übermäßigen dare rn Leider hat aber der Alkohol eine beſonders ſtarke Wirkung auf uns, wenn wir müde und hungrig ſind. Schon verhältnismäßig geringe Mengen führen bei een Magen zur Trunkenheit. Nach der Straßenverkehrsordnung kann neuerdings auch beim Fußgänger die„Blutprobe“ vorgenommen wer⸗ den, die von den E Grundlage ihres Urteils im Falle eines Unglücks gemacht wird. Es iſt falſchverſtandene Kameradſchaft, wenn man glaubt, gleich nach Dienſtſchluß mit ſeinen Arbeitsgefährten das nächſte Lokal aufſuchen zu müſſen. Kameradſchaft braucht ſich nicht im„Lagenſchmet⸗ ßen“ auszuwirken. Verantwortungsgefühl im Skraßenver⸗ kehr, beſonders in den Gefahrenzeiten nach Feierabend, das iſt wahre Kameradſchaft und Volksgemeinſchaft! Mögen die aufrüttelnden Worte, die Dr. Goebbels über den Rundfunk an das ganze deutſche Volk richtete, auch in dieſer Hinſicht beherzigt werden! 225 e 1 5 ſchnell fäh Wer . lan Die Gruppe 2 im hieſigen Vorort hat morgen Mitt⸗ woch nachmittag 12.30 Uhr anzutreten. Treffpunkt am Rat⸗ haus. Die Kartoffelpflanzer dieſer Gruppe haben ſich reſtlos an der Aktion zu beteiligen. 1 Peter und Paul Auf den 29. Jun fällt der Peter⸗ und Paultag. Eine vielſeitige Wetterkunde⸗Bedeutung wird dieſem Tage zuge⸗ ſchrieben. Als Bauernlostag hoch gewertet, merkt ſich das bäuerliche Volk das Wetter des Peter⸗ und Paultages be⸗ ſonders. Im Bauernſpruch heißt es:„Regnets auf Peter und Paul, ſo wird dem Korn die Wurzel faul.“—„Iſts an Peter und Pauli klar, 5 auf ein gutes Jahr!“— „Peter und Paul im Sonnenſchein, geben viel Korn und uten Wein.“— Gewitter an Peter und Paul ſind dem auern ganz unerwünſcht. — Rentenerhöhungen für Militär⸗ und Kriegsdienſt. In dem Geſetz über den Ausbau der Rentenverſicherung vom 21. Dezember iſt vorgeſehen. daß die aktive Dienſtzeit der Soldaten des neuen Heeres ſowie die Zeiten des Reichs⸗ arbeitsdienſtes eine Erhöhung der Rentenanſprüche bewir⸗ ken ſollen, obwohl für dieſe Zeiten keine Beiträge entrichtet zu werden brauchen. Ferner beſeitigt das Geſetz die Härte, daß bisher den Invalidenverſicherten im Gegenſatz zu den Angeſtelltenverſicherten die Kriegsdienſtzeiten für ihre Renten nicht angerechnet wurden. Die näheren Anordnungen, insbe⸗ ſondere über die Höhe der Rentenſteigerungen, ſind Ausfüh⸗ rungsvorſchriften überlaſſen, die bisher aus beſonderen Grün⸗ den noch nicht herausgegeben werden konnten. Sie werden aber vorausſichtlich bald ergehen. Nachteile für die Verſicher⸗ ten entſtehen aus der Verzögerung nicht, weil alle Beträge gezahlt werden, ſobald die Verordnung erlaſſen iſt. — Pflichtjahr iſt keine Lehre. Es beſtehen immer noch Unklarheiten über das Pflichtſahr der Mädchen. Man be⸗ achte, daß das Pflichtjahr im Grunde nichts mit den ver⸗ ſchiedenen Formen bon Lehren zu tun hat, ſondern eine arbeitsbuch⸗ und verſicherungspflichtige Tätigkeit iſt, daß außerdem ein Arbeitsvertrag auf ein Jahr abgeſchloſſen wird, der nichts mit einem Lehrvertrag zu tun hat. Da⸗ neben kann aber ein Lehrjahr angerechnet werden. Es ſei auch darauf ginhewieſen, daß das Pflichtjahr auf verſchie⸗ dene Weiſe abgeleiſtet werden kann, nämlich erſtens im freien Arbeitsverhältnis, außerdem in der Hausarbeits⸗ lehre, im Arbeitsdienſt, im Landdienſt der HJ. in der ungeförderten Landhilfe, in einem vom Arbeitsdienſt durchgeführten land⸗ oder hauswirtſchaftlichen Lehrgang u in einer nicht arbeitsbuchpflichtigen Tätigkeit im Elternhaus oder bei Verwandten wenn es ſich um Familien mit vier oder mehr Kindern unter 14 Jahren handelt.— Sinn des Pflichtjahres iſt, den Hausfrauen vor allem den bäuerlichen Frauen eine Hilfskraft zur Seite zu ſtellen. 5 Gedenktage 29. Juni. 1798 Der Romanſchriftſteller Willibald Alexis(Wilhelm Hä⸗ ring) in Breslau geboren. 1831 Der Staatsmann Karl Frhr. vom und zum Stein in Kappenberg, Weſtfalen, geſtorben. 1841 Der Afrikareiſende 5 Morton Stanley(James Rowland) bei Denbigh, Wales, geboren. 1864 Uebergang der Prelien nach der Inſel Alſen, Schles⸗ wig. 1873 Der Afrikaforſcher und Kulturphiloſoph Leo Frobe⸗ nius in Berlin geboren. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche Peter und Paul. Dienstag: 5— 7 Uhr Beicht. Mittwoch: 6 Uhr erſte Frühmeſſe.— 7 Uhr hl. Meſſe. 9.30 Uhr Hochamt mit Predigt.— 8 Uhr Apoſtelveſper. Leben wir auf feſtem Boden? 10 000 Beben erſchüttern in jedem Jahre die Erde. „Brüſſel wurde von einem Erdbeben heimgeſucht“, dieſe Meldung der letzten Tage iſt ein Alarm: Ob⸗ wohl es keine Vulkane in Mitteleuropa gibt, leben auch wir nicht auf einem Boden, der vollkommen ſicher vor Erſchütterungen iſt. Aber haben wir gefährliche Erd⸗ beben zu befürchten? Erdbeben im ruhigen Mitteleuropa? Klingt das nicht nach Weltuntergang! Zaghaften, die in Deutſchland das Zittern miterlebten, ſei zur„Beruhigung“ geſagt, daß es jährlich 20 bis 30 tektoniſche Erdbeben in Süddeutſch⸗ lands Mittelgebirgen gibt. Die Berge und Täler im Süden des Reiches erhielten doch einſt durch das Beben der Erde erſt ihre Profile. Spannungen im Geſtein ſind es, die zu dieſen„gebirgsbildenden“ Beben führen. Ge⸗ waltige Schollen verlieren— oft in 30 bis 50 Kilometer Tiefe— den Zuſammenhang. Sie brechen und verlagern ſich. Oder die bereits getrennten Gebirgsmaſſen drücken und drängen gegeneinander. Titanenkräfte erzeugen Rei⸗ bungen von ungeahnten Ausmaßen. Die Wiederherſtel⸗ lung des geſtörten Gleichgewichtes geſchieht unter neuen Wehen, die oft weit fortwirken. Erdbeben im ſüdweſt⸗ deutſchen Gebirge haben nicht ſelten am gleichen Tag im Rheiniſchen Schiefergebirge Erſchütterungen ausgelöſt: Reife Spannungen wurden ſo frühzeitig zerriſſen und zum Platzen gebracht.— Je tiefer der Herd des Bebens iſt, um ſo weniger merken die Menſchen davon. Die Ent⸗ fernung wirkt federnd. Auch die Erdoberfläche kann den Druck abfangen. So verhindern die lockeren Aufſchüt⸗ tungsmaſſen der Eiszeit im norddeutſchen Flachland das Durchdringen unterirdiſcher Erſchütterungen. Starke Erdbeben durch vulkaniſche Ausbrüche gehören in Deutſchland ferner Vergangenheit an. Schon in der Tertiärzeit wurde es ruhig. Die letzten Erdbeben in Deutſchland waren ſtets„tektoniſcher“ Art, entſtanden alſo durch Faltung oder Hebung von Erdſchollen. In den Kraterlöchern ſammelte ſich Waſſer, Seen bildeten ſich. Die kreisrunden Maare(Seen) der Eifel ſind ſolche ehemaligen Durchſchlagslöcher vulkaniſcher Gaſe, die be⸗ weiſen, daß auch Deutſchland einſt vulkaniſcher Boden war. Was die Bewohner dieſes waldarmen Landes, das mit vulkaniſcher Aſche und Baſaltlava überſät iſt, einſt in Schrecken verſetzte, wurde zur Segnung für die Kindes⸗ kinder: Vulkaniſche Subſtanzen und Kohlenſäure vermiſch⸗ ten ſich mit dem Grundwaſſer. Die Menſchen ſpürten dieſen geſundheitsſpendenden Quellen nach. Bohrungen förderten in hohem Sprudel das befreite Element zu⸗ tage. Mitten in der vulkaniſchen Eifellandſchaft Gerol⸗ ſtein liegt Quelle an Quelle heilbringenden, kohlenſäure⸗ durchſetzten Waſſers. Die Gaſe löſten ſich im Waſſer auf. Liegen ſie aber in Spalten und Geſteinsporen ſeit Jahrmillionen eingekerkert, dann iſt es gefährlich, ſie aus dem Schlafe zu wecken. Wenn dicke Kohlenwände vor den Klüften allmählich abgetragen werden, dann können die Wandungen dem Druck nicht mehr widerſtehen: ge⸗ waltſam durchbricht die Kohlenſäure das dünner gewor⸗ dene Gefängnis. Entgaſungserdbeben heißen dieſe Kata⸗ ſtrophen, die im Bergbau jährlich viele Opfer fordern. Die ſchweren Einbrüche im niederſchleſiſchen Kohlengebiet (ſo das Unglück von Waldenburg⸗Neurode) waren Koh⸗ lenſäureausbrüche. Die letzten Zuckungen einer einſt gigantiſchen, über den ganzen mitteleuropäiſchen Gebirgs⸗ rücken verbreiteten intenſiven vulkaniſchen Tätigkeit! Viele Menſchenleben werden vernichtet durch dieſe im Verhältnis zur Tertiärzeit recht zahmen Beben. Die Heil⸗ quellen von Nauheim, Baden und Karlsbad hängen eng mit dieſem Spätvulkanismus zuſammen. Das zeigte ſich, als die Karlsbader Quellen nachließen, weil in einer Ent⸗ fernung von 15 Kilometer in einem Braunkohlenlager Kohlenſäure freigelegt wurde. Gewaltige vulkaniſche Veränderungen hat auch das ſchleſiſche Vorland erfahren. Sein ſtaffelförmiges Ab⸗ ſinken zum Odertale hin ließ die Feſtſtellung zu, daß dieſes Gebiet einſt die Fortſetzung der Sudeten bildete. Das zerſtückelte Bruchnetz des Untergrundes bewies, daß dieſer Teil der Sudeten einſt durch Vulkanausbrüche in die Tiefe gezogen wurde. Bei den vulkaniſchen Ausbrüchen drangen ftüſſige Maſſen und Gaſe gewaltſam aus der Erdentiefe. Quarz füllte die Spalten und Riſſe aus. Mit dieſem Geſtein kamen auch Goldteilchen nach oben. Im Laufe der Jahrmillionen verwitterte der Quarz, die Berge trugen ſich ab. Flüſſe durchſägten ſie und änder⸗ ten hierbei oft die Richtung und das Bett. Der Quarz verwitterte, aber das widerſtandsfähigere Gold blieb be⸗ ſtehen und vergrub ſich im Kies und Sand der alten Flußbette. Spuren alter Goldſeifen finden wir desglei⸗ chen im Schwarzwald, der früher auch vulkaniſch war. Die Erde bebt! Sie iſt in dauernder Bewegung. Der einſt glühende Ball ſchrumpft zuſammen. Das geht nicht ohne Erſchütterungen und Reibungen vor ſich. 10 000 Erdbeben werden jährlich feſtgeſtellt. Das ergibt in jeder Stunde eins. Aber nur 100 Beben wirken zerſtörend. Und von dieſen ſind es kaum drei oder vier, die uns Menſchen berühren, weil ſie Todesopfer fordern. Sport und Spiel 1. Kreisſporttreffen im Kreiſe Mannheim. Fußball⸗Großtreſſen bildet den Auftakt. Die immer mehr in greifbare Nähe rückenden Bres⸗ lauer Tage, die das größte Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt — welches je in Deutſchland veranſtaltet wurde— bringen werden, werfen bereits ihre Schatten voraus. Faſt in allen größeren Städten Deutſchlands kündet eine aktive Propagierung das nahe Feſt und gerade zum Abſchluß der „Ball“ ſaiſon will man noch einmal eindeutig unter Beweis ſtellen, daß auch der Fußballſport in Breslau ganz groß dabei ſein wird. So war es für die Sportführung Mannheims eine Pflicht und eine Selbſtverſtändlichkeit, im Rahmen des 1. Mannheimer Kreisprobetreffens, auch die Fußballſpieler zu Wort kommen zu laſſen, und da bereits die Tage der Fußballſpieler vor der Tür ſtehen, ſo werden die Fuß⸗ ballſpieler den Reigen des 1. Mannheimer Kreisprobetref⸗ fens eröffnen. Dies mit einem Auswahltreffen, das in der Art der Paarungen nicht beſſer hätte ausgeſucht wer⸗ den können. Kreisfachſchaftsführer Heck hat zwei Mann⸗ ſchaften aufgeboten, die nicht nur auf dem Papier einen Namen von Klang haben, ſondern die auch auf dem Spiel⸗ felde ihren Mann ſtellen werden. Gaunachwuchs: Rohrmann (Sandhofen) Rößling Siegel (VfR)(Waldhof) Striehl Wetzel Gries (Bf)(Sandhofen)(Waldhof) Herbold Hack Siffling III Rupp Adam (Waldhof)(VfR)(Waldhof)(Sandhofen)(VfR) Helfenſtein Gropp Walz Rube Schüßler (Käfertal)(beide Seckenheim)(Käfertal)(Phönix) Martine Wühler Ueberrhein (Viernheim)(Phönix)(Feudenheim) Pfliegensdörfer Engſter (Seckenheim)(08) Krug (Viernheim) Bezirks⸗Mannſchaft: Schiedsrichter: Schmetzer(Waldhof). Die Mannſchaftsaufſtellung läßt erkennen, daß man es als die erſte, aber auch vornehmſte Aufgabe betrachtet, den Gauliganachwuchs ſo zu fördern und zu ſchulen, daß er jederzeit für die ſchwerſten Aufgaben herangezogen werden kann. Kein beſſerer Gegner für die Nachwuchself der Gau⸗ liga hätte wohl gefunden werden können, als die aus⸗ geſuchte Elf der Bezirksklaſſe. Hier ſtehen nicht nur die beſten Kräfte der Tabellenerſten Viernheim und Seckenheim, auch Feudenheims Repräſenkativſpieler Ueberrhein und der alte Fuchs Wühler von Phönix Mannheim ſind aufgeſtellt und werden zeigen, daß gerade ihr Können für eine Kraft⸗ probe des Gauliganachwuchſes ein harter Prüfſtein ſein wer⸗ den. Siffling 3, Hack, Rohrmann, Rößling und wie ſie noch alle heißen, ſie haben ſich in ihren Vereinsgarnituren längſt die erſten Sporen verdient und werden nun bemüht ſein in einem erſten Repräſentativtreffen ihre große tech⸗ niſche Veranlagung unter Beweis zu ſtellen. So dürfte Mannheim einen ſeltenen ſportlichen Genuß zum Saiſonſchluß der Fußballſportler haben und da ſich die Lederkugel ſamt ihren Akteuren gar auf immerhin ſechs Wochen verabſchiedet, ſo ſollte ſich doch kein Fußball⸗ anhänger dieſe letzte ſportliche Delikateſſe der Spielzeit 1937238 entgehen laſſen. Das Treffen findet am kommenden Mittwoch, den 29. Juni, abends 18.45 Uhr ſtatt, und zwar wurde als Austragungsort der für ſolche Abendſpiele überaus günſtig gelegene Phönixplatz(hinter der Uhlandſchule) beſtimmt, Abſchließend ſei noch bemerkt, daß die Pauſe des Spieles ausgefüllt wird von einigen intereſſanten Rennen der Radſportler, und daß das ganze Programm— dem Werbe⸗ zweck entſprechend— bei verhältnismäßig geringem Ein⸗ trittsgeld zu ſehen iſt. Handball⸗Endſpiel auf den 17. Juli verlegt Das deutſche Aufgebot zur Weltmeiſterſchaft. Das Endſpiel um die deutſche Handballmeiſterſchaft zwi⸗ ſchen der MTS A Leipzig und MSV Weißenfels, das am kommenden Sontag ſtaktfinden ſollte, wurde zur Schonung der Spieler für die Weltmeiſterſchaft auf den 17. Juli ver⸗ legt. Deutſchland hat für die Handball⸗Weltmeiſterſchaft, die vom 7. bis 10. Juli in Berlin durchgeführt wird, ein ſehr ſtarkes Aufgebot ausgewählt. Folgende Spieler ſtehen in dem Weltmeiſterſchafts⸗Aufgebot: Tor: Lüdicke(Deſſau) und Paar(Wien); Verteidigung: Müller(Mannheim⸗Waldhof), Müller(Glodau), Pfeiffer und Pfennig(beide Berlin), Mittelläufer: Hammerich(Wei⸗ ßenfels) Kaiſer(Berlin); Außenläufer: Hanſen(Königs⸗ berg), Eifler(Wuppertal), Wohlrab(Wien), Wieſe(Kaſſel); saußen: Häbner(Weißenfels), Zimmermann(Wald⸗ hof): Halbrechts: Theilig(Hamburg), Proſſer bene Mittelſtürmer: Ortmann(Breslau), Klingler(Weißenfels Halblinks: Herrmann(Berlin), Braſelmann(Wuppertal) Linksaußen: Bründgens(Lintfort), Badſtübner(Leipzig). * — 8 * * Waſſerſport nur in der Marine⸗HZ Eine Anordnung des Keichsjugendführers. Im Hinblick auf die in dieſem Sommer beſonders zahl⸗ reichen Waſſerſportveranſtaltungen der Jugend hat der Ju⸗ gendführer des Deutſchen Reiches die nachfolgenden Siche⸗ rungsbeſtimmungen getroffen, die ſofort in Kraft treten: ie waſſerſporttreibende Jugend wurde nach den Ver⸗ einbarungen mit dem Jugendführer des Deutſchen Reiches und dem Reichsſportführer in die Hitlerjugend übergeführt. Ihre Betreuung erfordert folgende Maßnahmen: 1. Alle waſſſſerſporttreibende Jugend zwiſchen dem 14. und 18. Lebensjahr muß der Marine⸗HJ angehören. 2. Damit gelten die Sicherungsbeſtimmungen der Ma⸗ rine⸗HJ bei allem Waſſerſport auch für ſie Das gilt beſon⸗ ders für das in de: M⸗HJ befohlene Anlegen von Schwimmweſten bei der Ausübung des Segelſports. 3. Die waſſerſportlichen Wettkämpfe finden in Zukunft im Rahmen der Wettkämpfe der M⸗HJ ſtatt. Ausführungsbeſtimmungen dazu erläßt der Marine⸗ ſachbearbeiter des Amtes für körperliche Ertüchtigung in der Reichsjugendführung. Nach Bienen ſoll man nicht ſchlagen Unſere Tierhaltung und ihre Leiſtungen müſſen noch gefördert werden. Allerdings denken wir da zuerſt an Kühe, Hühner, Schweine und vielleicht auch noch an Schafe, Enten und Gänſe. Eine Tiergruppe jedoch ver⸗ geſſen wir meiſt, die Bienen. Dabei ißt jeder gern ein Honigbrot, trinkt bei Erkältungen warme Milch mit Honig oder miſcht ſich an heißen Tagen ein kaltes Milch⸗ getränk mit dieſer ſüßen Speiſe. Durchſchnittlich werden je Kopf 8 bis 10 Kilogramm Honig jährlich verbraucht. Der Geſamtbedarf von etwa 27000 To. kann leider bisher noch nicht aus eigener Er⸗ zeugung gedeckt werden, obwohl jede fleißige Biene täg⸗ lich 600 bis 700 Blüten befliegt. Um aber ein Kilo⸗ gramm Honig zu gewinnen, muß ſie rund 6 Millionen Blüten austrinken. Die Leiſtungen aus der Bienenzucht können vor allem durch eine Vermehrung der Bienen⸗ völker geſteigert werden. Heute beträgt die Zahl der Bienenvölker, die 1926 bis auf 1¼ Millionen zurückge⸗ gangen war, wieder rund 2,43 Millionen. Sie muß aber noch weiter erhöht werden. Durch gute Zuchtwahl und Schaffung einer guten„Bienenweide“ laſſen ſich die Leiſtungen der Bienen noch ſteigern. Dabei iſt zu be⸗ denken, daß die Bienen nicht nur als„Honigproduzenten“, ſondern auch als Befruchtungsvermittler für Obſtblüten unentbehrlich ſind. Jede Biene alſo ſtellt einen Wert dar; das ſollte niemand vergeſſen, der einmal von einer auf⸗ dringlichen Biene beläſtigt wird. * Das Ende des Ausbrechers Schlangenlinien gehören nicht auf die Fahrbahn. Immer und immer wieder kann man beobachten, daß das Ueberholen von den Radlern verkehrswid⸗ rig ausgeführt wird und daß ſie dabei verunglücken. Dicht aufgeſchloſſen fahren ſie auf der äußerſten rechten Seite ein⸗ zeln hintereinander. Plötzlich bricht ein Fahrer nach links, aus, ſchlängelt ſich in akröbatiſchen Windungen zwiſchen den Wagen hindurch und will bis zur Spitze der Kolonne vor⸗ ſtoßen. Völlig unerwartet kommt ihm ein Wagen aus der entgegengeſetzten Richtung in die Quere, dem er nicht mehr ausweichen kann Er wird erfaßt und gerät unter den Wa⸗ gen. Mit ſehr ſchweren Verletzungen kommt er ins Kran⸗ enhaus. Zur Warnung aller Radler ſei hier geſagt, daß ſie ſich niemals zwiſchen in 1 befindlichen Fahrzeugen hindurchſchlängeln dürfen. Wenn ſie nur einen vor ihnen bummelnden Radfahrer überholen, ohne dabei in die Fahr⸗ bahn des geradeaus⸗ oder entgegenkommenden Verkehrs zu gelangen, dann wird ihnen ſelten etwas zuſtoßen. In der verkehrsreichen Straße müſſen ſie aber ſede plötzliche Rich⸗ tungsänderung vermeiden. Sie müſſen ſich ſtets vorher um⸗ ſehen, ob ſie auch gefahrlos abſchwenken können. Am ſicher⸗ ſien iſt es wenn ſie ſich nie zu weit vom Gehſteig entfer⸗ nen und auch grundſätzlich vor ihnen fahrende Radler nur in einem geringen Abſtande überholen bezw. mögllchſt dicht an Fuͤhrwerken und Handwagen vorbeifahren, ohne die nötige Sorgfalt außer acht zu laſſen Die ernſte Mahnung, die Dr. Goebbels über den Rund⸗ funk an alle deutſchen Verkehrsteilnehmer richtete, ſollten ſich gerade die Radfahrer in ihrem eigenen Intereſſe zu Herzen nehmen! WC N.(RAS; Amtliche Nehann machungen der Stadt Mannheim. Jagdverpachtung— Zagdbezirk 1 Frieſenheimer Zuſel— betr. 7. ĩðâv Kameradſchaft ehemaliger Soldaten Mannheim⸗Seckenheim. Der Jagdbezirk 1(Frieſenheimer Unſer Kamerad Anse, ausſchließlich des domänen⸗ rariſchen Geländes, wird an die bisherigen Pächter freihändig neu verpachtet. Die Pachtbedingungen liegen in der Zeit vom 28. Jun bis einſchl. 14. Juli 1938 im Rat⸗ haus N 1, Zimmer 33 auf. Mannheim, den 24. Juni 1988. Der Oberbürgermeiſter. iſt geſtorben. Martin Bürgy Die Beerdigung findet heute Dienstag Nachmittag 3 Uhr ſtatt. Antreten um 2 Uhr bei Kamerad Wöll,„Zum Pfälzer Hof“. Zahlreiche Beteiligung erwartet Der Kameradſchaftsführer. Ein großer Posten Motorräder eingetroffen. Daselbst auch 2 wenig gebrauchte Sachs- Motorräder Kruafffabhrer! Re Tababſcheuer Geckenheimer Hauptſtt. 90 ſoll als Garage für Autos und Krafträder eingerichtet werden. Mietintereſſenten wollen Angebote unter Rr. 857 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. richten. „Saͤtten Sie auf; gepaßt“, ſchilt ſie ihre Waſchfrau,„dann waͤre der billig zu verkaufen. d dberkaufen 8 Bausch, Freiburgerstr. 47. Giroh Naſtatterſtr. 23. bringt Gewinn! 558 greift die Waͤſche nicht an. Inſerieren gute Bettbezug nicht entzweigegangen l⸗ Aber die arme Waſchfrau iſt elgentlich ſchuldlos. Warum laßt Frau Sonderlich die Waͤſche dauernd mit Reiben und Buͤrſten ſtrapazieren= es gibt ja eine viel ſchonendert und die, Arber beſorgt ISN Im filfswerk„mutter und bind lorgt die nv. in den Findertages⸗ ſtötten für frohes Spiel, geſunde krniehung und planvolle Ernährung von 133 337 findern im monat N We,,= e Eee