ſacht⸗ t, er⸗ iger; thun, Län⸗ wſky nard eicht⸗ irken rſon, an- deval Veite ertel⸗ un⸗ inem züch⸗ wird falls auf erati Mai⸗ ahrt, eeds die end⸗ ſter⸗ neri⸗ . 1 gens der ruch land Frag teili⸗ juer, idec⸗ daß tlich rden guſt ndet tfeſt Dä⸗ den vor⸗ Ver⸗ ſem luch melt tar⸗ den oten Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ee e, für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkeündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprllchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VI. 38. 1140 388. Jahrgang geſterreihs Frendenveikehr Ein Aufruf Gauleiter Bürkels an alle Deutſchen Reichskommiſſar Bürckel erläßt folgenden Aufruf: Der Fremdenverkehr im Lande Oeſterreich hat in den vergangenen Jahren einen unvergleichlichen Tiefſtand erlitten. Dies iſt um ſo bedauerlicher, als gerade in dieſen wunderſchönen Gebieten kerndeutſche Menſchen verurteilt waren, die politiſche Mißwirtſchaft am empfind⸗ lichſten zu tragen. Ich richte daher an alle Deutſchen, die ihren Sommerurlaub im Gebirge verbringen wollen, den Appell, am Aufbau in Oeſterreich ſelbſt dadurch mitzuhelfen, daß ſie auch in weitgehendem Maße die öſterreichiſchen Frem⸗ denverkehrsgaue aufſuchen. Ihre Mitarbeit am Aufbau ſoll dann in beſonderer Weiſe dadurch zum Ausdruck kommen, daß ſie den zu⸗ ſtändigen Gauleitungen, bei denen für die Dauer eines Jahres eine eigene Fremdenverkehrsabteilung ange⸗ gliedert iſt, eine Mitteilung zugehen laſſen, in welcher ſie die folgenden Fragen beantworten mögen: 1. Wie ſind Sie mit Ihrer Wohnung zufrieden? Haben Sie ſich heimiſch gefühlt? 2. In welchem Verhältnis ſtehen die Preiſe zu dem Gebotenen? Haben Sie ſchon einmal beſſere Erfahrungen gemacht? Welche Vorſchläge können Sie ſonſt machen, welche Erfah⸗ rungen, die geeignet ſind, daß im Fremdenverkehrsweſen ver⸗ beſſernd eingegriffen werden kann, können Sie uns über⸗ mitteln? Ich bitte, Ihre Meinung mit rückhaltloſer Offenheit den zuſtändigen Gauleitungen mitzuteilen, damit die dar⸗ aus notwendig werdenden Maßnahmen umgehend ge⸗ troffen werden können. Bürckel über ſeine Aufgaben Eine Rede des Reichskommiſſars in Graz. Graz, 4. Juli. Reichskommiſſar Gauleiter Bürckel 1515 vor den Politiſchen Leitern der Steiermark nach einer Anſprache des Gauleiters der Steiermark, Dr. Uiberreither, eine Rede, in der er ſich vor allem mit der Auslandshetze über Oeſterreich auseinanderſetzte. Er erinnerte zunächſt daran, daß nach der Rückgliederung des Saarlandes ins Reich eine ähnliche Hetzkampagne eingeſetzt hätte, die mit ebenſo törichten Lügen arbeitete. Auf die Erhebung in Oeſterreich übergehend wies Gauleiter Bürckel darauf hin, daß dieſer Umſturz nicht etwa von dem Prinzip der Zer⸗ ſtörung, ſondern ausſchließlich von dem großen Gefühl des Stolzes beherrſcht geweſen ſei. Die Menſchen hätten nicht etwa nach ſowjetruſſiſchem Muſter gemordet und geplün⸗ dert, ſondern hätten überglücklich mit Fahnen in der Hand dem Führer zugejubelt. ü Reichskommiſſar Bürckel ging dann auf die Greuellügen ein, daß in Oeſterreich 20 000 Juden eingeſperrt worden ſeien und gab bekannt, daß zurzeit im ganzen einſchließlich der Juden in Oeſterreich 3780 politiſche Häftlinge feſtgehal⸗ ten würden. Das Judenproblem werde kompromißlos ge⸗ löſt werden, denn die Juden hätten als übernationale Raſſe Eigenſchaften, die ungeeignet ſeien, im deutſchen wirtſchaft⸗ lichen und kulturellen Geſchehen eingeſchaltet zu werden. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen nahm Bürk⸗ kel noch zu dem Fremdenverkehrsproblem Stellung und für ſich dabei um eine größere Fahrpreisermäßigung Ur Reiſen Nach Oeſterreich ein. Dann betonte er, daß die Preiſe im Fremdenverkehr überwacht würden, ſo daß die Gefahr von Uebervorteilungen gänzlich ausgeſchaltet werde. Zur wirtſchafts⸗ und lohnpolitiſchen Lage teilte der Gauleiter mit, daß er die Abſicht habe, im Auguſt der ge⸗ ſamten Bevölkerung einen Rechenſchaftsbericht über das bis zu dieſem Tage Erreichte zu geben. Auf ſozialpoliti⸗ ſchem Gebiete müſſe eine organiſche Verbeſſerung des Le⸗ bensſtandards der ſchaffenden Menſchen der deutſchen Oſt⸗ mark durchgeführt werden. In dieſer Hinſicht werde er, ſo erklärte der Reichskommiſſar, nichts verſäumen, denn er betrachte dies als ſeine vornehmſte Aufgabe. 12 Kommiſſare verhaftet Wie das Deutſche Nachrichtenbürd aus Wien meldet, hat Gauleiter Bürckel eine Ueberprüfung der Tätigkeit aller in der Privatwirtſchaft eingeſetzten Kommiſſare ange⸗ ordnet. Die Unterſuchung ergab bei 12 Kommiſſaren, daß 5 die ihnen anvertrauten Geſchäfte untreu ge⸗ ührt haben. Daraufhin wurde von Gauleiter Bürckel die Feſtnahme dieſer ungetreuen Kommiſſare und ihre Ueber⸗ führung in das Konzentrationslager Dachau angeordnet. In den nächſten Tagen wird Gauteſter Bürckel ei, Neuregelung des Kommiſſarenweſens 0 8 . 3 gegen das Denunziankentum. 5 eheiner Gefängnisbeſichtigung, die Gauleiter Bir Zurchführte, wurde u. a. feſtgeſtellt, daß ſich ein e Funktionär der Vaterländiſchen Front untergeordneten Ranges auf Grund einer Anzeige, die einer ſeiner frühe⸗ ren Amtswalter erſtattet hatte, in Haft befand. Der Be⸗ creffende wird aus der Haft entlaſſen, während der An⸗ Hine für längere Zeit in Haft genommen wurde. Unter hinweis auf dieſe beiden Fälle hat Gauleiter Bürckel be⸗ feimmt, daß für alle Zukunft jeder, ganz gleich, ob Polizei⸗ Leamter oder Privatmann, eine Prämie von 50 Mark erhält, dem es gelingt, einen Den unzianten zu faſſen. nerae we Montag, den 4. Juli 1938 Die engliſche Außenpolitik Eine große Rede Chamberlains. London, 4. Juli. In Kettering(Mittelengland) ſprach der engliſche Pre⸗ mierminiſter Chamberlain über grundfätzliche Fragen der britiſchen Außenpolitik, Er ging eingangs auf die gegen ihn gerichteten Angriffe im Unterhaus ein und erklärte, die ge⸗ genwärtige Kriſe have die verſchiedenen Parteien der Re⸗ gierung nur umſo enger zuſammengeſchmiedet. Seit Be⸗ ginn des Krieges in Spanien habe England die Gefahr in der Lage erkannt, die darin beſteht, daß ſie zum Kriege in Europa führen kann Trotz aller Anfeindungen und allen Hohnes der Oppoſition habe die engliſche Regierung dieſes Hauptziel erreicht und andere Länder aus dem Kriege her⸗ ausgehalten. Heute endlich ſei der britiſche Plan für die Zu⸗ rückziehung der Freiwilligen aus Spanien angenommen worden. Man dürfe nunmehr hoffen, daß es nicht mehr lange dauere, bis ſie das Land den Spaniern überließen. Chamberlain behandelte darauf eingehend die letzten Bombenabwürfe auf britiſche Schiffe und die Angriffe, die die Oppoſition deshalb gegen ihn gerichtet habe. Er wies darauf hin, daß die britiſche Regierung wieder und wieder erklärt habe, daß Schiffe nur bis zur Grenze der Territo⸗ rialgewäſſer geſchützt werden könnten. Die Schiffe, die trotz⸗ dem dieſes Riſiko auf ſich nähmen, erhielten ja auch das Vier- und Fünffache der normalen Schiffahrtsraten be⸗ zahlt. Er müſſe daher fragen, ob es vernünftig ſei, wenn man von ihm verlange, daß er Schritte ergreifen ſolle, um dieſe profitmachenden Schiffsreeder zu ſchützen, wenn das die Schrecken eines Krieges mit ſich bringen würde. Des⸗ wegen verzeihe er noch lange nicht die Luftangriffe auf die britiſchen Schiffe und deswegen erkenne er noch lange nicht eine Luftblockade der Häfen an. Chamberlain erklärte dann, General Franco habe die beſtimmteſten Verſicherungen ihm gegenüber abgegeven; daß es ihm niemals eingefallen ſei, planmäßige Angriffe herauszuſuchen. Chamberlain ging gegen Ende ſeiner Rede auf die gro⸗ ßen Anſtrengungen ein, die Großbritannien auf dem Ge⸗ biete der Aufrüſtung macht. Die Regierung ſorge da⸗ für, daß Großbritannien die abſolute lleberlegenheit an Großkampfſchiffen behalte. Was die Luftwaffe anbetreffe, ſo ſei es nicht möglich. Einzelheiten über die letzten Ver⸗ größerungen zu geben. Er könne aber verſichern, daß ſie bie de eindrucksvoll ſeien und daß ſowohl der Zahl wie der Qualität nach die britiſchen Kampf⸗ und Bomben⸗ maſchinen jeden Tag kampfkräftiger würden. Die Forma⸗ tionen der britiſchen Luftabwehr würden auf einen Stand von 100 000 Mann gebracht. Die Heimatarmee(Territorial⸗ armee) ſei um 20 000 Mann in den letzten drei Monaten verſtärkt worden. Ferner ſei eine Reihe von Maßnahmen auf dem Gebiet des Luftſchutzes getroffen worden. In einer Rede in Hampfhire wies Schatzkanzler Si⸗ mon darauf hin, daß das deutſch⸗engliſche Abkommen vom letzten Freitag ein neuer Beweis für den Erfolg der Po⸗ litik einer Löſung internationaler Streitfragen durch freundſchaftliche Uebereinkommen ſei. Simon ging dann auf Fragen des Völkerbundes ein und umriß die Bemü⸗ hungen der britiſchen Regierung um die Sicherung des Friedens. 5 „Bruch der Parlamentsprivilegien“ Der„Fall Sandys“ brachte eine Lawine ins Rollen. London, 3. Ju i. Der„Fall Sandys“ läßt in der britiſchen Oeffentlich⸗ keit alle anderen Fragen in den Hintergrund treten. Das Kabinett hatte ſich bereits in ſeiner Mittwoch⸗Sitzung mit der Frage beſchäftigt, ob es angebracht ſei, daß ein Offi⸗ zier der Territorialarmee gleichzeitig Mitglied des Unter⸗ hauſes ſei. Der Parlamentsmitarbeiter der„Times“ weiſt darauf hin. daß Angehörige der regulären Armee (Armee außerhalb Englands) ſchon jetzt nicht mehr dem Unterhaus angehören können. Da Offizieren der Terri⸗ torialarmee Staatsgeheimniſſe zugängig ſeien, ſer die Frage aufgetreten, ob es wünſchenswert ſei, daß Unter⸗ hausmitglieder zur gleichen Zeit einen Poſten in der Ter⸗ ritorialarmee bekleideten. Der Privilegienausſchuß des Unterhauſes ſchloß nach einer etwa anderthalbſtündigen Sitzung ſeine Beratungen ab. Nach Schluß der Fragezeit im Unterhaus gab Chamberlain das Ergebnis der Sitzung des Pri⸗ vilegienausſchuſſes bekannt. Er erklärte, man habe dort feſt⸗ geſtellt, daß das Erſuchen an den Abgeordneten Sandys— ohne daß damit dem Militärgerichtshof irgendein Vorwurf emacht werden ſolle— möglicherweiſe als ein Verſuch ange⸗ ſehen werden könne, das Unterhausmitglied zu veranlaſſen, gewiſſe Informationen zu geben zu einer Zeit, in der das Unterhaus einen Sonderausſchuß einſetzen wollte. Dieſer hätte prüfen ſollen, ob es richtig ſei, daß das Unterhaus⸗ mitglied eine derartige Information geben ſollte. Der Aus⸗ ſchuß ſei nun der Anſicht geweſen, daß tatſächlich ein ruch der Privilegien des Hauſes begangen wor⸗ den ſei. Nachdem der Ausſchuß aber alle Umſtände in Rech⸗ nung geſtellt habe, empfehle er nicht, daß irgendwelche wei⸗ teren Schritte ergriffen werden ſollen. Der Ausſchuß habe dieſen Beſchluß einſtimmig gefaßt. Im Anſchluß an dieſe Erklärung brachte der Miniſter⸗ präſident den Antrag ein, einen Sonderausſchuß aus 12 Mitgliedern des Unterhauſes einzusetzen, der die Erklärung Sandys, die Handlungen der che Miniſter und die Anwendung des Geſetzes über die Geheimhaltung von In⸗ formationen e ee rüfen ſoll. Hieran ſchloß ſich eine Ausſprache über die Einſetzung dieſes Son⸗ derausſchuſſes an. britiſche Schiffe für Nr. 153 Aeber Sonntag -: Der frühere Chef der GPU, juſchkow, der über die mandſchuriſche Grenze nach Japan entflohen iſt, ver⸗ öffenklicht in der Tokioker Preſſe Darſtellungen über die Terrorherrſchaft Stalins. : Ein wahnſinnig gewordener Matroſe von Bord eines jugoflawiſchen Schiffes, das im Amſterdamer Hafen lag, tötete durch Revolverſchüſſe den Kapitän und zwei Mann der Beſätzung und fügte weiteren drei Perſonen ſchwere Verletzungen bei. : Der zweite Länderboxkampf Deutſchland— England, der am Sonntag auf der Dietrich⸗Eckart⸗ Bühne des Reichs⸗ porkfeldes ausgetragen wurde, endete mit einem 10:6 Sieg der deutſchen Acht. DD 8——· 16 f 7 Bolſchewiſtenfront durchbrochen Neue nationale Großoffenſive an der Caſtellon⸗Front eingeleitet. Vom ſpaniſchen Kriegsſchauplatz kommt die Meldung einer neuen nationalen Offenſive, die den Vormarſch auf Valencia erneut in Gang zu bringen ge⸗ eignet iſt. Danach haben die Truppen der Generale Aran⸗ da und Garcia Valino an der Caſtellon⸗Front um⸗ faſſende Operationen auf einer Frontlänge von 25 Kilometer begonnen. Es gelang ihnen, alle bol⸗ ſchewiſtiſchen Stellungen trotz hartnäckigen Widerſtandes zu durchbrechen. Der Angriff kam für den Feind ſehr über⸗ raſchend, da er durch geſchickte Täuſchungsma⸗ növer durch die nativnalſpaniſchen Kolonnen den An⸗ griff an einer anderen Stelle erwartete. Die große Bedeutung der eroberten Stellungen geht am beſten aus einer Rundfunkerklärung des„Stabschefs“ der Roten Armee hervor, der noch einen Tag vorher ver⸗ kündete, daß die jetzt erſtürmten Stellungen ausſchlag⸗ gebend für die Verteidigung von Sagunt wären und unter allen Umſtänden gehalten werden müßten. Die national⸗ ſpaniſchen Truppen im Espadan⸗Gebirge ſind jetzt nur noch 15 Kilometer von der Grenze der Provinz Valencia entfernt. Die zurückweichenden Bolſchewiſten richteten auf ihrem Rückzug große Verwüſtungen an und zerſtörten, ſo⸗ weit ſie dieſe nicht mitnehmen konnten, die Erntevorräte auf den Feldern, Der rote Heeresbericht gibt zu, daß es an der Caſtellon⸗Front überall zu heftigen Kämpfen gekommen wäre und es den Nationalen durch den Großeinſatz der Flug⸗ und Tankwaffe gelungen ſei, einige Stellungen zu durchbrechen ſowie den Ort Bechi zu nehmen. Ferner wird die rege Tätigkeit der national⸗ ſpaniſchen Luftwaffe zugegeben, deren Bombardements große Verluſte brachten. Logen vermiſteiln Waffenſchmuggel Die„Libre Belgique“ veröffentlicht ein bemerkens⸗ wertes Dokument, das wieder einmal die Beſtätigung ge⸗ heimer Waffenausfuhren aus verſchiedenen Ländern nach Rotſpanien unter Beweis ſtellt. Das von dem Sekretär des rotſpaniſchen CNT.(Confédération Na⸗ tionale du Travail), Galo Diaz, unterzeichnete und an den Generalſekretär des Internationalen Arbeiterver⸗ bandes in Paris gerichtete Schreiben hat folgenden Wortlaut: „Der Ueberbringer dieſes Briefes iſt der Genoſſe Joſs Luque, Oberſtleutnant der Volksarmee(und militärtechn scher Berater des Landesausſchuſſes der CN T.). Er befindet ſich auf einer Reiſe nach Belgien und Schweden zwecks Ankauf von Kriegsmaterial. Wir bitten Sie, ihn den Genoſſen der Loge„Plus Ultra“ vorzuſtellen, damit ſie ihm helfen und ihm alle Erleichterungen geben, damit er jede Unterſtützung findet, die er zur Erfüllung ſeiner Miſſion benötigt.“ Die Zeitung bemerkt dazu, daß der Brief annehmen laſſe, daß die Miſſion des Oberſtleutnants Luque keines⸗ wegs einen außergewöhnlichen Charakter gehabt oder be⸗ ſondere Schwierigkeiten geboten habe. Die genannte Loge „Plus Ultra“ ſei der Großloge von Paris angeſchloſſen. Sie habe ſich dauernd für die Aufhebung der Nichtein⸗ miſchung in Spanien eingeſetzt. Abmachungen mit England Die deutſch⸗engliſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsverhand⸗ lungen abgeſchloſſen. f Wie bekannt wird, ſind die deutſch⸗engliſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsverhandlungen zum Abſchluß gekommen. Hierbei iſt der deutſche Standpunkt hinſichtlich der Rechtsnachfolge in die öſterreichiſchen Bundesanleihen gewahrt worden. Die Garantieverpflichtung der eng⸗ liſchen Regierung wird aus zuſätzlichen Exporterlöſen er⸗ füllt werden. Hinſichtlich der Zinſen der Dawes⸗ und Voung⸗Anleihe und der privaten Schulden treten weſent⸗ liche Ermäßigungen ein. Die Volksabſtimmung in der Schweiz Annahme des neuen Strafrechts. Bern, 4. Juli. Die am Sonntag in der Schweiz ſtatt⸗ gefundene Voltsabſtimmung über das neue aubgenoſiſce Strafrecht ergab eine knappe Annahme mit 357314 Ja gegenüber 310673„Nein! ⸗Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug durchſchnittlich nur etwa 55 v. H.. Di Einrichtung der Strafgerichte und die Durchführung der Verfahren obliegt auch in Zukunft den Kantonen. 0 haben nun 12 Ausführungsgeſetze zu dem neuen Bundes⸗ geſetz zu erlaſſen, ſodaß erſt am 1. Januar 1942 das heute angenommene Geſetzeswerk in Kraft treten kann. 7** 7 Paris begeiſtert vom Olympiafilm Glanzvolle öffentliche Erſtaufführung— Anerkennung für die deutſche Filmkunſt. „Der erſte Teil des deutſchen Films über die Olympiſchen Spiele 1936 wurde in einem der ſchönſten und größten Pariſer Lichtſpieltheater auf den Champs Elyſées einer größeren Oeffentlichkeit vorgeführt. Die Veranſtaltung ſtand unter der Schirmherrſchaft des Franzöſiſchen Olympiſchen Komitees und war der Sportjugend Frankreichs gewidmet. In Anweſenhei, der Schöpferin dieſes Films rollte der Bildſtreifen in franzö⸗ ſiſcher Faſſung unter dem Titel„Les Dieux du Stade“ („Die Götter des Stadions“) vor dem immer wieder zy ſtürmiſchen Beifallskundgebungen hingeriſſenen Publikum ab. Der Abend geſtaltete ſich zu einem Bekenntnis zur Olympiſcher Idee, bildete eine aus ehrlichem Herzen gezollte Anerkennung deutſchen Filmſchaffens und trug zu einer Bekräftigung gut⸗ nachbarlicher Beziehungen zwiſchen Deutſchland und dem fran⸗ zöſiſchen Volk bei. Das kam auch durch den Beifall zum Aus⸗ druck, der beim jedesmaligen Erſcheinen des Führers und ſeiner engeren Mitarbeiter auf der Leinwand ausbrach. Am Schluß dankte langanhaltender Beifall Frau Leni Riefenſtahl, Die Tradition der alten Hanſe Eröffnung der Hanſetagung in Ankwerpen. Ankwerpen, 30. Juni. Die große Hanſetagung wurde in Anweſenheit des bel⸗ giſchen Königs in der Feſthalle der Antwerpener Vörſe er⸗ öffnet. Insgeſamt ſind Vertreter von 65 Städten aus ſechs Ländern auf der Tagung vertreten. Weitaus die größte Abordnun ſtellt Deutſchland. das durch die führenden Perſönlichkeiten aus den Hanſe⸗ und Hafenſtädken Ham⸗ burg, Bremen, Lübeck, Köln, Duisburg, Düſſeldorf, Neuß und Mannheim vertreten iſt. Nach der Ouvertüre der„Meiſterſinger“ ergriff der Oberbürgermeiſter von Antwerpen und Präſident der Bel⸗ giſchen Kammer, Kamiel Huysmans, das Wort zu einer in flämiſcher Sprache gehaltenen Begrüßungsrede. Er er⸗ klärte u. a., die Teilnehmer der Hanſetagung ſeien von weit und breit gekommen., um zu unterſuchen, wie man die Tra⸗ dition mit Gegenwart und Zukunft in Einklang bringen könne. Wie es in der Vergangenheit geſchehen ſei, ſo werde jetzt der Appell an die höheren Intereſſen der Wirtſchaft gerichtet. Der politiſche Kampf dürfe nicht zur Behinderung anderer gemeinſchaftlicher Intereſſen werden. denn dieſe ſeien ebenfalls wichtige Faktoren für den Frieden der Völ⸗ ker, da auf den Handelswegen der Hanſe die Ziviliſation der alten Welt verbreitet worden ſei Der deutſche Geſandte und Leiter der deutſchen Dele⸗ gation. Freiherr von Richthofen“ erklärte, es ſei ei⸗ glücklicher Gedanke Antwerpens geweſen, ſich auf die alte hanſegtiſche Tradition zu beſinnen und diejenigen Städte einzuladen, die einſt zur Hanſe gehört hätten. In der Neu⸗ zeit hätten die Hanſeſtädte den Ruhm der alten Tradition mit einer neuen wirtſchaftlichen Blüte verbunden. Er hoffe, daß die Hanſetagung nicht nur eine freundſchaftliche Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen den Hanſeſtädten ermögliche, ſon⸗ dern darüber hinaus den Keim zu einer größeren gegen⸗ ſeitigen Verſtändigung und Zuſammenarbeit zwiſchen den anweſenden Nationen legen möge. Anſchließend ſprach der Senatspräſident von Danzig, Greiſer Er ſchilderte in kurzen Worten, was die Hanſe für das deutſche Danzig geweſen ſei, da ſie die Stadt zu größ⸗ ter wirtſchaftlicher und kultureller Blüte gebracht habe. Se⸗ natspräſident Greiſer überreichte dann dem Oberbürger⸗ meiſter von Antwerpen als Gaſtgeſchenk Danzigs einen Holzſchnitt mit der Anſicht der Wahrzeichen von Danzig. Schließlich ſprachen noch Vertreter von Straßburg, Ber⸗ gen, Amſterdam Wisby und Riga. Die Feier wurde durch die Darbietung der Don Juan⸗ Sinfonie von Richard Strauß und einer Tonſtudie des flä⸗ miſchen Komponiſten Benoit abgeſchloſſen. Bootsunglück an der finniſch⸗ſchwediſchen Grenze. f Stockholm, 4 Juli Im Torne⸗Fluß an der finniſch⸗ ſchwediſchen Grenze ertrank ein Gartenpächter mit fünf Kindern. Der Gartenpächter befand ſich mit ſeinen vier Kindern und einem Neffen auf einer Kahnfahrt, von der niemand mehr zurückkehrte. Es wird angenommen, daß das Boot gekentert iſt, und der Pächter bei ſeinen Verſu⸗ chen, die Kinder zu retten, mit ihnen zuſammen ertrunken it. Er hinterläßt eine Frau und noch zwei Kinder. be- ee .. Wie es der Zufall ſo will. Vierzigtauſend Menſchen oder noch mehr ſind im Stadion verſammelt und die Zahl der Sitzplätze zählt noch viele Tauſende. Aber Max Nieſe und Otto Boller haben ausgerechnet zwei Plätze nebeneinander bekom⸗ men. Als ſie das feſtſtellten und ſich anſahen, grüßten ſie ſich natürlich ſehr förmlich und etwa zehn Minuten lang ſaßen beide ſchweigend nebeneinander. Otto Boller entdeckte in ſeiner Nähe Sportskame⸗ raden und führte mit ihnen eine Unterhaltung über die Reihen der vor ihm ſitzenden Zuſchauer hinweg. „Juſtav,“ rief er einem Vereinskameraden zu, ick habe mit Udo Wendt jeſprochen, Menſch, ick ſage dir, ſo wat von Ruhe jibt es nich wieder. Er is doch Spielführer jeworden und wenn ein Spielführer ruhig is, denn is die Mannſchaft voch ſtill. Ick jarantiere, det unſere Leute mindeſtens 3:1 jewinnen!“ Nieſe hat das gehört und macht ein wahres Spott⸗ geſicht. Es macht ihm Spaß, dagegen zu reden. Im Grunde ſeines Herzens wünſcht er ja genau ſo, daß ſich die deutſche Mannſchaft als die beſſere und ſiegreiche durchſetzen möge, aber laut ſagt er ebenfalls zu einem Bekannten: „Die Norweger ſin jroße Klaſſel! Menſch, ick ſage dir, der Sörrenſen is een Verteidiger, den jibts uff der Welt nur eenmal und ſo jut der Wendt voch is, jejen den kann der nich ran, da läuft der ſich kaputt!“ Boller dreht ſich entrüſtet um und ſieht Herrn Nieſe grimmig an. „Wat denn, wat denn, wat unken Sie denn rum. Der Syrrenſen kocht voch bloß mit Waſſer und wat der kann, kann Üdo Wendt ſchon lange, un froße Klaſſe war der in ſeinem letzten Spiel nich, oder haben Sie Politiſche Rundſchau Ungariſcher Staatsbeſuch in Rom. Der ungariſche Miniſter⸗ hräſident Imredy und der Außenminiſter Kanya werden in dieſen Tagen eine Reiſe nach Rom unternehmen. In politiſchen Kreiſen Budapeſts wird unterſtrichen, daß dem Beſuch in Rom kein aktueller Anlaß zugrunde liege. Wie bekannt wird, werden Imredy und Kanva in Rom Gelegenheit finden, mit Muſſolini und Graf Ciano alle die beiden befreundeten Länder inter⸗ eſſierenden Fragen zu erörtern. 5 Beamtentagung in Wien. Das politiſche Leiterkorps der großdeutſchen Beamtenſchaft tagte in Wien. Auf dieſer Tagung wurde bekanntgegeben, daß nach Abſchluß der Ueberführung der öſterreichiſchen Beamten der Reichsbund deutſcher Beamten 160 000 Mitglieder mehr zählen und insgeſamt 1.6 bis 1,7 Mil⸗ lionen Volksgenoſſen umfaſſen wird. Ungarn gegen die Praxis„journaliſtiſcher“ Ferkelei. Das Pariſer Blatt„Oeuvre“, das angebliche Informationen aus London von Truppenzuſammenziehungen an der öſterreichiſch⸗ ungariſchen Grenze und von einem Putſch gegen die ungariſche Regierung wiedergeben wollte, hat von der ungariſchen Ge⸗ ſandtſchaft in Paris ein unfreundliches Dementi erhalten. Die ungariſche Geſandtſchaft wendet ſich ganz energiſch gegen die Praxis, unter einer ſenſationellen Form und mit nicht eingeſtandenem Ziel ein Land, in dem vollkommene Ruhe herſche, als ein Element der Unordnung hinſtellen zu wollen. Rooſevelts Fünfjahrespläne 386,5 Millionen Dollar für Flußregulierungen. Waſhington, 30. Juni. Rooſevelt unterzeichnete einen Fünfjahresplan, der umfangreiche Baumaßnahmen zur Flußregulierung und Verhinderung von Ueberſchwemmun⸗ en im unteren Stromgebiet des Miſſiſſippi und anderen n vorſieht. Damit erhält die in der letzten Kon⸗ greßſitzung angenommene Vorlage, die einen Geſamtbetrag von 386,5 Millionen Dollar zur Verfügung ſtellt, Geſetzes⸗ kraft. Rooſevelt erklärte jedoch, daß er die Unterſchrift nur mit einigem Zögern geleiſtet habe, weil ihm der Wert eini⸗ ger Projekte zweifelhaft ſei und weil vor allem die Durch⸗ führung des Geſamtprogrammes auf mehrere Inſtanzen verteilt worden ſei. Er hoffe jedoch, daß ein Teil dieſer Uebelſtände noch rechtzeitig abgeſtellt werden könne. Jeden⸗ falls lege er naß wie vor großen Wert auf die Fortfüh⸗ rung eines umfaſſenden Aufbauprogrammes. e 1 i Preſſeamt DAF.(M). Leiſtungsabzeichen für„Vorbildliche Berufserziehung“ Das Leiſtungsabzeichen, im Auftrage des Reichsorganiſa⸗ tionsleiters von Prof Beer⸗Berlin geſchaffen, wird im Rahmen des Leiſtungskampfes der deutſchen Betriebe für vorbildliche Leiſtungen auf allen Gebieten der Berufs⸗ erziehung, der Jugendlichen wie Erwachſenen, verliehen vajeſſen, wat die Zeitungen jeſchrieben hatten über das Spiel der Norwejer jejen die Schweizer?!“ „Junger Mann, Sie wollen mir doch man niſcht vor⸗ machen! Jott, Sie können et ja doch noch nich wiſſen.“ „Sie leſen doch jar keene Sportzeitung nich,“ entgeg⸗ nete Boller von oben herab,„denn ſonſt wüßten Sie ja, wat die Zeitung jeſchrieben hat. Sörrenſen hat froßes Jlück jehabt. Seine Spielweiſe war nich überzeugend und er machte jroße Schnitzer. Oder hat det vielleicht nich drin jeſtanden, meine Herren?“ Verſchiedene ſtimmten ihm zu, andere wieder zuckten die Achſeln. Solche Worte der Unterhaltung wären wahrſchein⸗ lich noch länger geführt worden, wenn jetzt nicht die beiden Mannſchaften auf dem Spielfelde erſchienen wären. 8 ** Zuerſt betrat die norwegiſche Mannſchaft das Spiel⸗ feld und wurde begeiſtert begrüßt. Die Begeiſterung wurde jedoch noch ſtärker, als die deutſche Mannſchaft das Feld betrat. Beide Mannſchaften nahmen Aufſtellung zur Be⸗ grüßung. Dann wurden die Seiten ausgeloſt, nachdem ſich der Schiedsrichter vorgeſtellt hatte. Die Deutſchen ſpielten mit dem Winde, der aber ſo ſchwach ging, daß er kaum als Plus zu werten war. Die Mannſchaften nahmen Aufſtellung. Ein Pfiff und das Spiel begann. Die Norweger hatten Anſtoß. Zuerſt ging der Ball vom Mittelſtürmer Iverſen zum Halbrechten Rooth, der ihn zum rechten Läufer Berger zurückgab und von dem der Ball quer über das ganze Feld mit mächtigem Stoß auf die linke Seite in den freien Raum geſpielt wurde. Oelkens ſtürmte los wie die Feuerwehr und erwiſchte den Ball. Rommler, der rechte Verteidiger der Deutſchen, ver⸗ ſuchte, ihn vom Ball wegzudrängen, aber Oelkens gibt eine wundervolle Flanke nach der Mitte. Der Nor⸗ Kurzmeldungen Kraftwagen ſtürzte einen Abhang hinunter. Marburg. Auf dem durch einen Wald führenden kur⸗ venreichen und abſchüſſigen Teil der Hauptſtraße Marburg Gießen bei Sichertshauſen verlor der mit Frau und Toch⸗ ter auf einer Urlaubsfahrt befindliche 61⸗jährige Oberzoll⸗ inſpektor Schuſter aus Beerfelden(Odenwald) anſcheinend die Herrſchaft über die Steuerung ſeines neuen Wagens. Dieſer ſtürzte ſieben Meter tief einen Hang hinunter, wo er ſchwer beſchädigt an einem Baumſtamm hängen blieb. Der Zollinſpektor und ſeine Ehefrau wurden ſchwerverletzt in die Klinik eingeliefert, während der Tochter, welche im hinte⸗ ren Teil des Wagens geſchlafen hatte, nichts paſſierte. 100⸗Zentner⸗Patient beim Zahnarzt. Einen gewichtigen Patienten hatte ein Zahnarzt in Bad Elſter zu behandeln. Der faſt 100 Zentner ſchwere Elefant Jumbo eines dort gaſtierenden Zirkus hatte ſich beim Arbeiten am Zirkuswagen ein Stück ſeines einzigen Stoßzahnes abgebrochen. Etſva 20 Zentimeter des Zahnes wurden abgeſägt. Dann wurde der Zahn ſachgemäß ausgebohrt, worauf die Plombe eingelegt werden konnte. 5 90 Eier je Henne und Jahr iſt viel zu wenig! Der ge⸗ ſchäftsführende Präſident des Reichsverbandes der deutſchen Kleintierzüchter, Dr. Filler, äußerte ſich auf einer Fachgrup⸗ pentagung in Hamm über die heutigen Aufgaben der Klein⸗ tierzucht. Bei der Geflügelzucht müſſe der 90 Eier je Henne und Jahr betragende Reichsdurchſchnitt noch beträchtlich geſteigert werden, damit die Verſorgung Deutſchlands aus der eigenen Wirtſchaft verwirklicht werden könne. Hohe Leiſtung auf län⸗ gere Dauer propagiere er auch für die Kaninchenzucht. Die Nachfrage nach Angorawolle ſei heute etwa 20mal ſo groß wie die bisherige Leiſtung. Ergiebiger Silberfund in Norwegen. In Kongsberg in Norwegen iſt in der Tiefe von 80 Metern ein Siber ergiebiger Silberfund gemacht worden. Die Silberader iſt etwa einen Meter breit und erſtreckt ſich mehrere Meter in den Berg. Zehn Perſonen durch Blitzſchlag getötet. Einzelne Gebiete in Oſt⸗ und Südpolen wurden von einem ſchweren Unwetter heimgeſucht. In Poleſien wurden Felder in einer Geſamt⸗ fläche von mehr als 30 Hektar durch Hagelſchlag völlig ver⸗ nichtet. Zehn Perſonen wurden durch Blitzſchlag getötet und ſechs weitere ſchwer verletzt. Vorzeitige Exploſion einer Sprengſtoffladung.— Vier Soldaten getötet. Bei Crajova(Rumänien) ereignete ſich wäh⸗ rend einer militäriſchen Uebung eine Exploſion. Eine Spreng⸗ ſtoffladung, die bei einer Panzerabſwehrübung verwendet wurde, explodierte vorzeitig. Vier Soldaten, darunter ein Leutnant, wurden getötet, mehrere andere Soldaten verletzt. Drei Jahre Zuchthaus für jüdiſchen Raſſenſchänder. Von der Großen Strafkammer des Landgerichts Hamburg wurde der 60jährige Jude Hermann Hammerſchlag wegen fortge⸗ ſetzter Raſſenſchande, begangen an einer Angeſtellten ſeiner Firma, zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Wieder ein Luft⸗„Millionär“. Bei ſeiner Ankunft auf der Strecke 9, Berlin—-Rom, im Münchener Flughafen Ober⸗ wieſenfeld konnte Flugkapitän Bußmann von der Deutſchen Lufthanſa ſeinen millionſten Flugkilometer im planmäßigen Luftverkehrsbetrieb zurücklegen. Von der Flugleitung Mün⸗ chen wurden ihm Diplom und die Goldene„Millionärs“⸗Nadel überreicht Planmüßige Dokumentenfälſchungen zum Nachweis der ariſchen Abſtammung. Einer jüdiſchen Dokumentenfälſcher⸗ bande, die ſeit Monaten ſich mit der Herſtellung gefälſchter Papiere zum verſuchten Nachweis der ariſchen Abſtammung in erſter Linie für in Deutſchland lebende Juden und Halbjuden beſchäftigte, konnte in der ungariſchen Gemeinde Lovaſz⸗Patona bei Stuhlweißenburg das Handwerk gelegt werden. Die Polizei wurde auf das Treiben der Fälſcherbande durch Anfragen der deutſchen Behörden aufmerkſam, denen es auffiel, daß in der letzten Zeit bei den deutſchen Stellen ein großer Teil der aus Ungarn ſtammenden Taufſcheine aus Lovaſz⸗Patona datiert war. Kunſtdünger im Futtermehl Der Jude Sandor Mondſchein verdiente an Lebensmittel⸗ fälſchungen. Wie aus Stein am Anger in Ungarn gemeldet wird, haben die Betrügereien des dortigen jüdiſchen Mühlenpächters Sandor Mondſchein unter der Bevölkerung große Er⸗ regung hervorgerufen. Eine behördliche Unterſuchung des Mühlenbetriebes ergab, daß Mondſchein innerhalb eines Jahres Futtermehl mit 120 Doppelzentnern Knochenmehl und Kunſtdünger verfälſcht hat. Der Jude wurde ver⸗ haftet. Die Unterſuchung wird in der Richtung fortgeſetzt, ob der jüdiſche Betrüger nicht auch ſeine geſundheitsgefährdenden Fälſchungen mit Mehlprodukten vorgenommen hat, die zur menſchlichen Ernährung dienen. wegerſturm iſt aufgerührk und Rooth, der Halbrechte, ſtoppte den Ball ſauber, um ihn dann blitzſchnell Iverſen zuzuſpielen. Iverſen ſpringt hoch und läßt den Ball paſſieren und ſchon donnert der erſte Schuß der Norweger auf das deutſche Tor. f Schötmar, der deutſche Torhüter, ſteht gut placiert, aber der Ball wurde ſo ſcharf geſchoſſen, daß er ihn nur zur Ecke abwehren kann. 7 Erſte Ecke von links. Der Ball kommt hoch vor das Tor. 5 Heftiges Gedränge. Aber Schötmar erwiſcht durch einen gewaltigen Hecht⸗ ſprung den Ball, hält ihn feſt und befördert ihn dann mit wuchtigem Schlag weit ins Feld. Und nun führen die Norweger eine Viertelſtunde lang. Sie haben ſich ſofort zuſammengefunden und ein Angriff folgt auf den anderen. Die deutſchen Vertei⸗ diger haben tüchtig zu tun und der Mittelläufer Gold muß ſie dabei mit allen Kräften unterſtützen. 5 Sörrenſen ſteht mit lachendem Geſicht unweit des norwegiſchen Tores und nickt dem Torwart zu. Björklund hat bisher wenig Arbeit gehabt. Sörrenſen iſt zufrieden. Mit dem unverwüſtlichen Gleichmut der Jugend iſt das Spiel für ihn ſchon ent⸗ ſchieden. i N Bförklund, der Tormann, iſt nicht ſo ſiegesſicher. Er kennt die Deutſchen und ihre Spielweiſe ein wenig beſſer als Sörrenſen und er ſieht, mit welcher Ruhe und Sicherheit die deutſchen Verteidiger arbeiten. Deutlich ſpürt er, daß ſie ſich treiben laſſen. Für ihn iſt es klar, daß die Deutſchen noch nicht mit ganzer Kraft ins Spiel gehen. Sie ſchonen ihre Kräfte und wollen, daß ſich erſt der Gegner auspumpt. Es gibt gefährliche Augenblicke vor dem deutſchen Tore, aber ſie werden glücklich überſtanden. Ganz groß iſt Dietz, der linke Verteidiger, aber auch Rommler macht keine Fehler und Gold arbeite muſter⸗ gütig wie immer. e eee e eee — ee ere ee eee ger pere i Koſten kamen. Gelang Badiſche Chronik Einführung des neuen Landgerichtspräſidenken. [I heidelberg. Im Landgericht fand die feierliche Ver⸗ abſchiedung des bisherigen Landgerichtspräſidenten, Dr. Hermann Weindel, und die Einführung des neuen Präſi⸗ denten, Dr. Roland Erb, ſtatt. Dr. Hermann Weindel, der jetzt wegen Erreichung der Altersgrenze in den Ruheſtand tritt, ſtammt aus Bad Rappenau. Er wirkte ſeit 1912 in Vage und zwar zuerſt als Oberamtsrichter, dann als andgerichtsrat, ſeit 1924 als Landgerichtsdirektor und von 1932 als Landgerichtspräſident. Dr. Roland Erb iſt als Sohn des ehemals berühmten Neurologen Erb gebürtiger Heidel⸗ berger. Er war ſeit 1912 in Mannheim und ſeit 1915 in Heidelberg tätig, wo er 1933 Landgerichtsdirektor wurde. Er gehört ſeit 1928 der Partei an und iſt Träger des Gol⸗ denen Reichsehrenzeichens ſowie des Silbernen Gauehren⸗ zeichens der Partei.— Bei der feierlichen Amtseinführung, zu der auch die Vertreter von Partei und Staat erſchienen waren, hielt der Präſident des Oberlandesgerichts in Karls⸗ ruhe, Reinle, eine längere Anſprache, in der er auf das neue deutſche Recht einging und dabei Vergleiche zog zum römiſchen Recht. Die Tatſache der Ernennung eines neuen Präſidenten zeige aber auch, daß das Heidelberger Land⸗ gericht beſtehen bleibe. Er könne ſogar hinzufügen, daß Heidelberg in abſehbarer Zeit ein neues, würdiges Juſtiz⸗ gebäude erhalten werde, weil das alte längſt nicht mehr Ausreiche. Autounglück mit ſechs Verletzten. () Offenburg. Zwiſchen Willſtätt und Sand fuhr ein Perſonenkraftwagen aus Württemberg mit voller Wucht gegen eine Telegraphenſtange. Die Inſaſſen, zwei Ehepaare und zwei Kinder, fanden mehr oder weniger ſchwer verletzt Aufnahme im Krankenhaus. Chronik ködlicher Unglücksfälle. () Raſtakt. Ein 28jähriger lediger Kaufmann, der ſich nach harter Arbeit im Flößerbach unterhalb des Sonnen⸗ bades waſchen wollte, verlor das Gleichgewicht und ſtürzte ins Waſſer. Anſcheinend verlor er gleich das Bewußtſein, denn er fand den Tod durch Ertrinken, obwohl das Waſſer an der Unfallſtelle nicht tief iſt. Müllheim. Dieſer Tage wurde der im Kaliwerk See⸗ felden beſchäftigte Albert Vollmer, als er mit dem Fahrrad die Landſtraße überquerte, von einem Auto erfaßt und ſo⸗ fort getötet. (O) Konſtanz. In Markdorf verbrühte ſich das dreijäh⸗ rige Kind der Familie Waldenberger mit heißer Milch und ſtarb unter ſchrecklichen Qualen an den Brandwunden. Freiburg.(Betrügeriſche Geldgeſchäfte.) Die Große Strafkammer Freiburg hatte ſich mit zwei Ange⸗ klagten zu befaſſen, die immer wieder mit Erfolg verſuch⸗ ten, durch betrügeriſche Geldgeſchäfte ihre eigenen Finanzen zu verbeſſern. In ihren Verſprechungen waren die Beiden nicht ſehr wähleriſch, der eine ſchwindelte zwei Frauen 460 Mark ab und verſprach ihnen, das Geld mit einem 40proz. Zinsgewinn(J) anzulegen. Der Angeklagte verbrauchte je⸗ doch das Geld für ſich. Ferner wurde verſucht, auf Grund von Grundſchuldbriefen und Hypothekenbriefen, die durch fingierte Forderungen zuſtande kamen, einer längſt faulen Firma Kredite zu verſchaffen. Das Urteil lautete wegen Betrugs und bei dem einen Angeklagten noch wegen lün⸗ treue— er hatte einkaſſierte Gelder unterſchlagen— auf ſechs bezw. 10 Monate Gefängnis und 50 Mark Geldſtrafe. Beiden Angeklagten wurden vier Monate der Unterſu⸗ chungshaft angerechnet. Die von den Verteidigern beantragte Haftentlaſſung wurde als unbegründet abgelehnt. reiburg.(Freiſprechun eines Kraftwa⸗ f ührers.) Ende April d. 8. ereignete ſich in Frei⸗ Barg an der Straßenkreuzung Schönberg⸗Gutleutſtraße ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Kraftwagen und einem Rad⸗ e Der Radfahrer erlitt damals ſchwere Verletzungen, ie ſeinen Tod herbeiführten. Gegen den Kraftwagenführer, der in Stuttgart anſäſſig iſt, wurde von der Staatsanwalt⸗ ſchaft wegen fahrläſſiger Tötung ein Strafverfahren einge⸗ leitet. Durch Zeugenausſagen wurde belegt, daß der Rad⸗ fahrer ſich völig unachtſam verhalten habe. Der Kraftwagen⸗ führer, der das Vorfahrtsrecht hatte, habe den Radfahrer durch Signale und Handzeichen gewarnt. Das Gericht konnte ſich von einer Schuld des Angeklagten nicht überzeugen und iproch ihn frei. Die Koſten fallen der Reichskaſſe zur Laſt. 3 2 Wer andere rückſichtslos in Gefahr bringt, um ein paar Minuten zu gewinnen, hat den Sinn der Volksgemein⸗ ſchaft noch nicht begriffen. Wettkampf der SA⸗Gruppe Güoͤweſt Die Ausſcheidungskämpfe in Karlsruhe. Bei äußerſt ungünſtiger Witterung begannen am Sams⸗ tag vormittag in Karlsruhe die Ausſcheidungswettkämpfe der SA⸗Gruppe Südweſt für die Reichswettkämpfe der SA in Berlin und die NS⸗Kampfſpiele in Nürnberg. Beſon⸗ ders ſtark hatten die Mannſchaften des Deutſchen Wehr⸗ wettkampfes, die als Erſte antraten, unter dem aufgeweich⸗ ten Boden und Regen zu leiden. Später hellte es ſich etwas auf, ſo daß noch ſehr gute Leiſtungen erzielt werden konn⸗ ten. Sieger des Deutſchen Wehrwettkampfes wurde die RAD⸗Gruppe 265 Göppingen vor der RAD⸗Gruppe 275 Karlsruhe⸗Durlach. Im Deutſchen Wehrkampf ſicherte ſich der NSFK⸗Mann Agne(4/81) mit ſehr guten Einzellei⸗ ſtungen den Sieg vor SA-Mann Blum(Standarte 172). Als ein äußerſt intereſſanter Kampf erwies ſich wieder der Mannſchafts⸗Fünfkampf. Nach anfänglicher Führung des RAd Karlsruhe⸗Durlach lag vorübergehend RAD Göppin⸗ gen in Front, zum Schluß ſiegte aber etwas überraſchend die SA⸗Standarte 109 Karlsruhe, die allein beim Schwim⸗ men 242 Punkte aufholte, die ſogar zum Siege reichten. Bei den leichtathletiſchen Entſcheidungen des Nachmittags ſind die Zeiten vom Gefr. Dompert über 3000 Meter mit 9:06,4, vom NSFK⸗Scharf. Lienert(Offenburg) über 10000 Meter mit 33:43 und der Kugelſtoß des badiſchen Meiſters Kienle(Freiburg) mit 13.87 Meter erwähnenswert. Der„Goldene Spatz“ flog nach Süden. Lörrach. Mit großer Freude und Genugtuung iſt überall im alemanniſchen Oberland die Nachricht aufgenom⸗ men worden, daß Dr. Hermann Burte auf dem großen deut⸗ ſchen Mundarten⸗Wettbéwerb in Wuppertal den Siegerpreis erhalten hat. Damit hat Burte außer der Ehrenurkunde und einer Ehrengabe von 2000 Mark auch den überaus wert⸗ vollen Wanderpreis, nämlich den„Goldenen Spatz von Wup⸗ pertal“ nach Baden geholt. Dieſer Preis iſt eine wunder⸗ hübſch gearbeitete ſilberne Kaſſette, auf deren mit großem künſtleriſchen Geſchmack gefertigten Deckel der„Goldene Spatz“ ſitzt. Der Landesverband Baden der Reichsſchrifttumskam⸗ mer wird dieſen„Wandervogel“ nunmehr für ein Jahr in treue Obhut nehmen. Beim vorjährigen erſten Wettbewerb, an dem noch keine ſüddeutſchen Vertreter teilgenommen hat⸗ ten, fiel der Siegerpreis an den plattdeutſchen Dichter Kinau⸗ Hamburg, einen Bruder des bekannten, am Skagerrak ge⸗ fallenen Dichters Gorch Fock. In dieſem Jahr wird nun der Name Hermann Burte in die Kaſſette eingraviert werden. Aus den Nachbargauen Beim Aeberholen eines Laſtaukos zu Tode gekommen. Hanau. Auf der lebhaften Verkehrsſtraße Vorſtadt in Hanau machte abends ein Radfahrer den Verſuch, einen langſam fahrenden mit Sand beladenen Laſtwagen zu über⸗ holen. Der Radfahrer ſtürzte dabei und kam unter den Laſt⸗ wagen zu liegen, deſſen Räder ihm den Kopf zermalmten. Er war ſofort tot. Die Perſonalien des Verunglückten, der etwa im Alter von 20 Jahren geſtanden hat, ſind noch nicht ermittelt. a Sdarbrücken.(m Betrieb tödlich verun⸗ glückt) Im Stahlwerk der Burbacher Hütte fiel dem 62 Jahre alten Vorarbeiter Joſeph Engel aus der Von⸗der⸗ Heydt⸗Straße in Burbach ein ſogenannter Kaminbär auf den Kopf. An den ſchweren Verletzungen iſt der Mann nach wenigen Stunden geſtorben. Breslau ruft! Die Feſtplakette für das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt Breslau 1938, Konrad will nach„Gottes⸗Land“ „„Immer die Vorſchriften, immer Vierjahresplan und Erzeugungsſchlacht, ich will das pflanzen, was ich will.“ Der rothaarige Konrad, Beſitzer eines ſchönen mittleren Bauerngutes, ſchlug noch einmal bekräftigend mit ſeiner nicht allzu kleinen Fauſt auf den Wirtshaustiſch und ver⸗ ſuchte dann ſeinen Sonntagnachmittagsgroll mit einem kräftigen Schluck wenigſtens etwas zu beſänftigen. Dann tobte er weiter. „Nein, das geht zu weit, ich verkaufe meinen Kram und gehe nach Amerika.“ Die Wut war ihm noch einmal hochgekommen, als er ſah, wie ihn ſein Gegenüber angrinſte. „Könnte Dir gar nichts ſchaden, Roter, ſo einige Jähr⸗ lein im ſogenannten Gottes⸗Land, wie ſie drüben manch⸗ mal ihre Staaten nennen. Haſt aber ſehr ſonderbare An⸗ ſichten über Amerika, muß das ſchon ſagen.“ Spöttiſch blickte der„Amerikaner“ den roten Konrad an. Er führte im Dorfe den Namen„Amerikaner“, da er in der Infla⸗ tionszeit über den großen Teich gegangen war, um drüben sein Heil zu verſuchen Als dritter Sohn auf einem kleinen Bauernhof war ihm damals ſeine Zukunft ſehr dunkel vor Augen geſtanden, und ſo hatte er ſich zu dieſem Schritt ent⸗ ſchloſſen. ls dann in USA auf die proſperity der große Katzenjammer gefolgt war und in Deutſchland andere Zei⸗ 5 ce waren, war er in ſeine Heimat zurückge⸗ ehrt. „„Man kann dort aber wenigſtens machen, was man will, Du haſt es doch ſelbſt erzählt, Amerikaner.“ 925 Stimme des roten Konrad klang ſchon bebeutend ruhiger. „Jawohl, Roter, Du kannſt in den Staaten machen, was Du willſt, das ſtimmt, ich hab es geſehen, als ich als Farm⸗ and in Miſſouri arbeitete. Mein Chef durfte ſogar einen eil ſeiner Ernte verbrennen. Nicht aus Vergnügen, aber er durfte es. Die übrigen Farmer machten es ähnlich, um die Preiſe wenigſtens ſo hoch zu halten, damit ſie auf ihre ihnen aber nicht. Mein Chef bekam biſt ein Kind. Roter. wenn Du alaubſt, daß in„Gottes⸗ für den Reſt ſeiner Ernte ſo wenig, daß ſeine Farm bis über den Schornſtein hinaus verſchuldete. Wäre etwas für Dich, was, Roter?“ 718 rothaarige Konrad wollte ſich noch nicht geſchlagen geben. „Sie haben drüben eben zuviel Korn, die Städter leben im Ueberfluß, und die Bauern bekommen nichts mehr für ihre Erzeugniſſe. Die Farmer dürfen ſich halt von den Städtern nicht ſoviel gefallen laſſen.“ Man ſah deutlich, daß der rote Konrad auf die Städter nicht beſonders gut zu ſprechen war. Man munkelte im Dorf, daß er auf ſeiner letzten Berliner Reiſe einige ſchlechte Erfahrungen gemacht habe. Da ſich der rote Konrad dar⸗ über ſeltſamer Weiſe nie äußerte, blieb es bei dieſen Ge⸗ rüchten. Seine Beweisführung dem Amerikaner gegenüber ſchien ihm unwiderleglich zu ſein. Triumphierend blickte er ſeinen Gegner an. „Ueberfluß in den Städten in Amerika, das meinſt Du, haſt ſeltſame Anſichten, Roter, das kommt davon, wenn man im Leben nur bis nach Berlin kommt.“ Alles, was in der Nähe ſaß, grinſte bei der Erwähnung Berlins. Man ſah dem roten Konrad an, daß ihm die Er⸗ wähnung Berlins verdammt unangenehm war. Er be⸗ 95 ſich aber und tat ſo, als habe er die Stichelei über⸗ ört. Dann fuhr der„Amerikaner“ fort. „Ich war in Newyork, damals als die proſperity zu Ende war und die Farmer Teile ihrer Ernten vernichten mußten, von Ueberfluß habe ich in Newyork leider nichts gemerkt, ich habe verdammt gehungert in dieſen Monaten, war übrigens nicht der einzige, der ſich abends einen Platz in den Subwayſchächten ſuchte und mit Zeitungspapier ge⸗ gen die Kälte bedeckte“. Der rote Konrad verſuchte ſich zu verteidigen. 5 „Neulich habe ich einen Film geſehen, der ſpielte in Newyork, ich muß ſchon ſagen, ſo gut möchte ich es auch einmal haben wie dieſe Städter.“ „Ich will Dir einmal etwas ſagen, Roter.“ Die Stimme Ende. Im Nebenzimmer jedoch ſaß Bub des Gaſtwirts, der hinter der Tür gelauſcht hatte, und machte eifrig Notizen. Der„rote“ Konrad und der„Ame⸗ rikaner“ hatten ihm einen herrlichen Stoff geliefert für eine Arbeit zum„Hilf mit!“ Wettbewerb des Natfonal⸗ ſozialiſtiſchen Lehrerbundes ſalsgemeinſchaft“, s Amerikaners klang ganz ruhig, beinahe väterlich.„Du Pflichterfüllung“ ſtellen wollte. Der erſte Juliſonntag zeigte wenig Spuren ſeiner hochſommerlichen Macht. Durch den Einbruch kühler Meeresluft iſt faſt in ganz Mittel⸗ europa eine Weſtwetterlage hergeſtellt, die bis auf weiteres unbeſtändige und wechſelvolle Witterung mit ſich bringt. So verlief auch zwiſchen Hangen und Bangen das Wetter am geſtrigen Sonntag. Zwar waren tagsüber die Schleuſen des Himmels in unſerer Gegend geſchloſſen, während in verſchiedenen Orten Gewitterregen niedergingen. Abends be⸗ gann es jedoch auch hier zu regnen. So war in Anbetracht der zweifelhaften Witterung der Ausflugsverkehr im all⸗ gemeinen mäßig. Am Strandbad und an den Flußläuſen hatten ſich trotz genügender Waſſerwärme nur wenige Bade⸗ gäſte eingefunden. Dagegen war der Tag zum Wandern wie geſchaffen, und es wurde auch reichlich der Sonntag dazu ausgenutzt, einen Gang durch das üppig daſtehende und zur Reife neigende Aehrenfeld zu machen. Sonſt verlief hier im allgemeinen der Sonntag ruhig. Das Rote Kreuz in Mannheim feierte geſtern ſein 50 jähr. Beſtehen. Mit einem Sommerfeſt im Friedrichspark fand die Veranſtaltung bereits am Samstag abend ihren Auftakt und erreichte geſtern durch einen Feſtappell auf dem Markt⸗ platz und einem Werbemarſch durch die Straßen Mannheims ihren Höhepunkt. In Mhm.⸗Feudenheim war anläßlich des 75 jähr. Ju⸗ biläums des Geſangvereins„Teutonia“ ein großes Sänger⸗ feſt. Der hieſige Männergeſangverein und der Sängerbund waren recht zahlreich dort vertreten und beteiligten ſich am Freundſchaftsſingen. Hauptverſammlung der Fußballvereinigung. Das Fußballjahr ſchließt bekanntlich mit dem Saiſon⸗ Ende, d. i. am 30. Juni jeden Jahres. Die fußballoſe Zeit hat alſo begonnen. Wie alljährlich wurde Rechenſchafts⸗ bericht der Vereinsführung gegeben. Die guten ſportlichen Erfolge wirkten ſich vorteilhaft auf das ganze Vereins⸗ gebilde aus. Weit über 100 Aktive waren im abgelaufenen Spieljahr beſchäftigt und auch gaben die ſtatiſtiſchen Zahlen darüber Aufſchluß, welche Unmenge Groß⸗ und Klein⸗Arbeit bewältigt werden mußte. Mit Intereſſe nahm die Fußball⸗ gemeinde zur Kenntnis, daß die ſportlichen und finanziel⸗ len Verhältniſſe in beſter Ordnung ſind. Dem Führerring wurde einſtimmige Entlaſtung erteilt und für die kom⸗ mende Saiſon wieder berufen. Nach Erledigung verſchiedener geſchäftlicher Fragen ſchloß der Vereinsführer die gutbeſuchte Hauptverſammlung mit dem Wunſche, daß die kommende Zeit zu weiteren Erfolgen Anlaß geben möge. * Verkehrsunfälle. Abends ſtieß auf den Planken ein Motorradfahrer gegen einen Perſonenkraftwagen, wobei der Führer des Kraftrades infolge der de Fahr⸗ bahn und durch zu ſtarkes Bremen zu Boden ſtürzte und eine Gehirnerſchütterung ſowie Hautabſchürfungen davon⸗ trug. Der Perſonenkraftwagen wurde leicht und das Kraft⸗ rad ſchwer beſchädigt. Der Führer des Kraftrades mußte in ein Krankenhaus verbracht werden.— Bei einem weite⸗ ren Verkehrsunfall, der ſich auf der Friedrichsbrücke ereig⸗ nete, wurde ein 32 Jahre alter Mann, der einen Handwa⸗ gen ſchob, von einem Kraftradfahrer von hinten angefahren Und verletzt. Die Schuld trifft den Führer des Kraftrades, weil er ſeine Fahrgeſchwindigkeit nicht ſo einrichtete, daß er nötigenfalls rechtzeitig anhalten konnte.— Beſ zwei wei⸗ teren Verkehrsunfällen wurden 2 Perſonen verletzt und 3 Kraftfahrzeuge beſchädigt.— Wegen Ruheſtörung bezw. groben Unfugs mußten in der Nacht 3 Perſonen zur An⸗ zeige gebracht werden. Gedenktage 4. Juli. 1715 Der Dichter Chriſtian Fürchtegott Gellert in Hainichen i. S. geboren. 1776 Unabhängigkeitserklärung der von Nordamerika. 1807 Der italieniſche Nationalheld Guiſeppe Garibaldi in Nizza geboren. 1844 Der Kunſthiſtoriker Karl Woermann in Hamburg geb. 1888 Der Dichter Theodor Storm in Hademarſchen geſt. 1910 Der Aſtronom Giovanni Schiaparelli in Mailand geſt. 1920 Der Bildhauer und Radierer Max Klinger in Groß⸗ jena geſtorben. 1934 Die Phyſikerin Marie Curie in Paris geſtorben. Vereinigten Staaten Land“ alles ſo iſt, wie Du es im Film geſehen haſt.“ „Aber“, noch einmal machte der rote Konrad den Ver⸗ ſuch, zu widerſprechen, da ſchnitt ihm der„Amerikaner“ das ort ab: „Aber, was heißt hier aber, war ich in den Staaten oder Du, alſo. Eine kleine Weile war Stille am Wirtshaustiſch. Die Bauern tranken bedächtig ihr Bier und rauchten aus lan⸗ gen, großväterlichen Pfeifen, die hier in dieſem Dorf ſeit einigen Monaten wieder Mode geworden waren. Sie ſchau⸗ ten zum Amerikaner herüber, anſcheinend ſahen ſie die Diskuſſion nicht als beendet an. Da aber der rote Konrad auf weiteren Widerſpruch verzichtete, fuhr der Amerikaner fort. „Sehen ſchön aus, die Wolkenkratzer, aber nur von der Ferne. Einige Meter von der Hauptſtraße entfernt, da ſieht es ſchon ganz anders aus. Gleich neben der Millionärſtraße liegen die Elendſtraßen, flums werden ſie drüben genannt. Ob Du Hunger haſt oder nicht, kein Menſch kümmert ſich um Dich, kannſt ſa machen, was Du willſt, iſt doch ſchön ſo etwas, nicht wahr, Roter?“ 5 Der Amerikaner hatte fragend zum Roten geblickt. Die⸗ ſer gab gar keine Antwort, „Das iſt die Folge davon, wenn jeder machen kann, was er will, dann geht es allen ſchlecht, auch dem Bauer. Es ſoll uns aber allen 1 arbeiten, nach einheit 1 Richtlinien. Da müſſen auch wir Bauern uns daran ha den jahresplan und eine Erzeugungsſchlacht.“ gut gehen, deswegen müſſen wir alle Deswegen gibt es einen Vier⸗ Damit war für die Beteiligten dieſer Biertiſchdisput zu Peter, der 12jährige f„Volksgemeinſchaft— Schick⸗ die er unter das Motto„Arbeit iſt Wirtſchaftskundliche Studienfahrten der DA im Juli. Das Amt für Berufserziehung und Betriebsführung der Gauwaltung Baden der DAF. führt im Juli zwei ihrer bekannten wirtſchaftskundlichen Studienfahrten durch, die bisher ſchon überall regen Anklang gefunden haben. Vom 11.— 16. Juli wird für die Fachabteilung Druck und Papier eine Fahrt durch das Neckartal nach Stuttgart gemacht. Dabei werden eine Schnellpreſſenfabrik in Hei⸗ delberg, ein Mannheimer Zeitungsbetrieb und eine Papier⸗ und Tapetenfabrik in Bammental beſichtigt. Nach Beſich⸗ tigungen in Heilbronn und Gemmrigheim am Neckar wartet ein überaus umfangreiches und intereſſantes Beſichtigungs⸗ programm in Stuttgart auf die Fahrtteilnehmer, das ihnen neue Erkenntniſſe und Erfahrungen vermitteln wird. Die Rückfahrt erfolgt über Bietigheim und Bruchſal. Sammel⸗ und Endpunkt der Fahrt, deren Geſamtkoſten ſich auf 42 RM belaufen, iſt Heidelberg. Für die Fachabteilung Holz wird vom 25.— 30. Juli eine Fahrt durch die Sägeinduſtrie des badiſchen Schwarz⸗ waldes durchgeführt. Ausgangspunkt der Fahrt iſt Karls⸗ ruhe, wohin die Teilnehmer auch zurückkehren. Die Koſten betragen 43 RM. Es werden Betriebe in Geroldsau, Achern, Ettenheim, St. Georgen bei Freiburg, Hölzlebruck, Löffingen und Raſtatt beſichtigt. Außerdem haben die Fahrtteilnehmer Gelegenheit zu einer Stadtbeſichtigung in Baden⸗Baden und Freiburg. Pflanzen als Wetterpropheten Aus der Geſchichte der Wettervorausſagen. Da für die Arbeit des Bauern, des Seemanns und mancher anderer Berufe viel vom Wetter abhängt, war es ſchon frühzeitig das Beſtreben der Menſchen, zu ergrün⸗ den, ob in der nächſten Zeit Sonnenſchein, Regen, Sturm oder Nebel zu erwarten ſind. Wie das Wetterprophezeien bei den alten Kulturvölkern im Schwange war, ſo noch heute bei den ſogenannten Naturvölkern. Die„Medizin⸗ männer“ ſind zugleich Wetterpropheten und darüber hin⸗ aus Wettermacher. Tritt im Innern Afrikas eine Dürre von längerer Dauer ein, ſo wird oft in große Entfernun⸗ gen nach einem Wettermacher geſchickt, der Regen machen ſoll, In Tibet gibt es ſogar ſtaatlich angeſtellte Wetter⸗ macher, für deren Unterhalt Steuern ausgeſchrieben ſind. Bekannt ſind die Wettertänze mancher Naturvölker. Sie werden veranſtaltet, wenn eine Veränderung der Wet⸗ terlage gewünſcht wird. Die Wetterglocken, die in manchen deutſchen Kirchen noch anzutreffen ſind, können ebenfalls als ein Stück alten Vollsglaubens über die Möglichkeit der Beeinfluſſung der Wetterlage durch Menſchen an⸗ geſehen werden. Mag ſich der Volksglaube in manchen Dingen irren, darin hat er recht, daß einige Tiere und Pflanzen als Wetterpropheten gelten können. Ein Pilz, der Erd⸗ ſtern, legt ſich bei Herannahen von Regen ſternartig aus⸗ einander, wogegen er ſich bei Herannahen von Trockenheit wieder zuſammenſchließt. Die Eberwurz, von den Land⸗ leuten Wetterdiſtel genannt, breitet die Hüllſchuppen ihrer Blüten aus, wenn Trockenheit zu erwarten iſt, zieht ſich aber enger zuſammen, wenn die Luft mehr Feuchtigkeit aufgenommen hat. Ein ganz eigenartiger Wetterbaum iſt in Südafrika heimiſch. Wenn noch kein anderer Wetter⸗ kundiger Regen meldet, tut es dieſer Baum. Einige Tage, bevor Regen kommt, ſchwitzen Stamm und Aeſte eine harz⸗ ähnliche Maſſe aus, die anzeigt, daß es regnen wird. Ebenſo gute Wetterkünder ſind manche Tiere. Noch heute richten ſich viele Landbewohner weit mehr nach Tier⸗ beobachtungen als nach den Mitteilungen der Wetterbüros. Ueber das Wetter gibt es bei allen Völkern ungezählte Regeln, für die der Großſtädter oft nur Spott hat. Viele dieſer Wetterregeln ſind jedoch nicht an ſich falſch; ſie wer⸗ den erſt falſch, wenn ſie allgemein angewendet werden. Meiſt ſind ſie unter beſtimmten örtlichen Vorausſetzungen und Beobachtungen entſtanden. Wenn nun ſolche Beob⸗ achtungen, die im Allgäu oder in der Eifel gemacht wurden und die ihren Niederſchlag in Wetterregeln gefunden haben, auf die Norddeutſche Tiefebene oder auf ſchleſiſche Gebirgsorte übertragen werden, ſo müſſen ſie falſch wer⸗ den. Alte Bauersleute wiſſen oft in überraſchend zutreffen⸗ der Weiſe das kommende Wetter vorauszufagen, ſie ver⸗ ſſagen aber ſofort, wenn ſie in eine andere Gegend kom⸗ men, wo ihnen die Erfahrungen im Beobachten fehlen. . Von einer wiſſenſchaftlichen Wetterfor⸗ ſſchung kann erſt ſeit der Mitte des vergangenen Jahr⸗ hunderts geſprochen werden. Telegraphiſche Meldungen über große Gebiete hinweg wurden im Jahre 1851 wäh⸗ rend der Londoner Weltausſtellung aufgenommen. Ein militäriſches Ereignis war es dann, das der Wiſſenſchaft vom Wetter einen weiteren ſtarken Anſtoß gab. Balaklawa, in der Nähe von Sebaſtopol, war im Krimkrieg der Stationsort für die engliſche Flotte. Ein Sturm ver⸗ urſachte im November 1854 bei der Flotte der Weſtmächte großen Schaden, der hätte verhütet werden können, wenn Wettervorausſagen vorgelegen hätten. Eine wiſſenſchaft⸗ liche Wetterkunde und Wettervorausſage konnte erſt mit der Einrichtung der Telegraphie geſchaffen werden; denn erſt ſo war es möglich, Wetterbeobachtungen auf ſchnell⸗ ſtem Wege von einem Ort zum anderen zu befördern. Zum praktiſchen Gebrauch laſſen ſich einige Regeln aufſtellen. Wenn Federwolken raſch aus dem Weſten ge⸗ zogen kommen, kann innerhalb der nächſten 24 Stunden eee——— Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 4. Juli, Nachmittagsvorſtellung— Schüler⸗ miete B 3:„Der Barbier von Sevilla“, komi⸗ ſche Oper von G. 1 Anfang 15 Uhr, Ende 17.15 Uhr; abends Miete B 28 und 2. Sondermiete B 14 und für die NSG Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim Abt. 130—132, 584—585t.„Mein Sohn der Herr Miniſter“. Luſtſpiel von André Bira⸗ beau. Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Dienstag, 5, Juli, Miete E 29 und 1, Sondermiete G 18:„Der Gwiſſenswur m'. Volksftück von Lud⸗ wig Anzengruber. Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Mittwoch, 6. Juli, Miete M 29 und 1. Sondermiete M 15 und für die NSG Kraft durch Freude, 1 meinde Mannheim Abt. 265266: er 905 4. witſch“. Operette von Franz Lehar. Anfang Uhr, Ende 22.45 Uhr. 3 8 Im Neuen Theater im Roſengarten: Dienstag, 5. Juli: Für die NSG Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim Abt. 139—141, 145147, 342.358, 364.366, 381— 389, 521523, 536, Gruppe D Nr. 1— 400, Gruppe E freiwillig Nr 1900:„Der Zarewitſch“ Operette von Franz Lehar. Anfang 20 Uhr Ende 22.45 Uhr. Regen erwartet werden, kommen ſolche Wolken aus dem Oſten, iſt ſchönes Wetter zu erwarten. Sogenannte Schäfchenwolken deuten ſchönes Wetter an. Einzelne Wol⸗ ken am Tage bringen ſchönes Wetter, wenn ſie am Abend verſchwinden. Leichte Winde von Morgen bis Mittag ſind meiſtens Vorboten ſchönen Wetters; erhebt ſich am Abend der Wind, ſo muß mit dem Eintritt ungünſtigen Wetters gerechnet werden. Abendrot iſt ein Zeichen für günſtiges, Morgenrot ein Zeichen für ungünſtiges Wetter. Im Dunkeln wächſt der Gchmerz Ein intereſſantes Experiment— Operieren ſoll man am Morgen Gegen Abend und zur Nacht pflegt bei Erkrankungen meiſt das Fieber zu ſteigen, während es gegen Morgen wieder abſinkt. Auffallend iſt auch— die Nacht iſt der Feind alles Lebendigen, denn die belebende Sonnen⸗ wirkung fehlt—, daß die meiſten todkranken Menſchen in den vorgerückten Nachtſtunden ſterben. So geht es allen Kranken, die an ſchwerer Lungenentzündung unrettbar daniederliegen, auch bei kleinen kranken Kindern tritt der Tod meiſt gegen Ende der Nacht ein. Auch der Schmerz pflegt bei Eintritt der Dunkelheit anzuſteigen. Bekannt ſind die oft gerade quälenden nächtlichen Kopfſchmerzen. Vielleicht iſt ihre Intenſitätszunahme gerade dadurch be⸗ dingt, daß die Nacht dem von Schmerzen Gepeinigten ſo wenig Abwechflung bietet. Deswegen wird er von ſeinen Schmerzen nicht abgelenkt. Vielmehr gibt die Nachtruhe ausreichend Gelegenheit, ſich auf den Schmerz zu konzen⸗ trieren. Krampfartige Anfälle der ſog. glatten Muskulatur der Organe, alſo der Gallen⸗ und Nierenſteinkoliken, pflegen meiſt abends oder nachts aufzutreten. Auch bei Zahnſchmerzen kann ein gleiches An⸗ und Abſchwellen der Schmerzattacken beobachtet werden. Wie die Deutſche Med. Wochenſchrift kürzlich berichtete, haben die beiden Aerzte Dr. Jores und Dr. Frees experimentell den Nachweis erbringen können, daß die Tagesſchwankun⸗ gen der Schmerzempfindung auch objektiv feſtſtellbar ſind. Mit Hilfe der Reizung durch elektriſchen Strom, welcher mit den Zähnen in Verbindung gebracht wurde, konnten einwandfrei exakte Schmerzkurven gewonnen werden, aus denen die bei allen Menſchen konſtanten Tagesſchwankun⸗ gen deutlich erſichtlich ſind. Die Stromſtärke diente dabei als Maß der Empfindlichkeit bei 20 Perſonen. Bei ihren Verſuchen mit den an die Zähne gelegten Elektroden konn⸗ ten die beiden Aerzte feſtſtellen, daß um 6 Uhr abends die Schmerzempfindung am ſtärkſten ausgeprägt ſei, während ſie in den weiteren Stunden allmählich abſinkt, um am Morgen am niedrigſten zu ſein. Deswegen ſchlagen ſie vor, daß operative ſchmerzhafte Eingriffe am beſten in den frühen Morgenſtunden vorgenommen werden ſollten, weil da die Schmerzempfindlichkeit am ſtärkſten herabgeſetzt iſt, während im Laufe des Nachmittags die Empfindlichkeit gegen Schmerzen wieder anzuſteigen pflegt. Familie Beaule heiratet Familie Rancourt Die ſeltſamſte Heiratsgeſchichte der Erde dürfte ſich wohl in Maine in den Vereinigten Staaten abgeſpielt haben. Wohl noch nie hat zwiſchen Familien eine ſo enge Verbindung beſtanden wie zwiſchen den Familien Beaule und Rancourt. Heute gibt es kein Mitglied der Familie Beaule und Rancourt, das nicht mit einem Mitglied der anderen Familie verheiratet wäre. Dieſe merkwürdigen Vorgänge bilden das Tagesgeſpräch in Amerika und ſind geeignet, eine neue, recht ſonderbare Mode— die Mode der Familienheiraten— zu ſchaffen. Viele Jahre war John Beaule in den Südſtaaten ge⸗ weſen. Als er nach Hauſe zurückkehrte, nahm er vom Bahnhof aus einen Omnibus. Er ſaß auf dem Verdeck des Omnibuſſes und befand ſich an der Seite eines ſehr netten jungen Mädchens, dem er in einer ſcharfen Kurve wirklich ganz gegen ſeinen Willen auf den Schoß ge⸗ ſchleudert wurde. Aus dieſem etwas heftigen Anlaß entwickelte ſich ein Geſpräch. John Beaule erfuhr, daß das junge Mädchen Bertha Rancourt heiße. Er verliebte ſich ſo heiß in das Mädchen, daß er ſich, noch ehe er nach Hauſe ging, mit ihr verlobte. Als er aber dann zu Hauſe eintraf und von ſeiner erfolgten Verlobung Mitteilung machte, wunderte er ſich über das fröhliche Lachen der Familienmitglieder. Das Schickſal hatte einen luſtigen Streich geſpielt. Seine drei Brüder waren nämlich ſchon mit drei Mädchen der Familie Rancourt verlobt bzw. verheiratet. Und er war der vierte Mann, der auf dieſe Weiſe Anſchluß an das Haus Rancourt fand. Nun war die Mutter jener vier Mädchen, die mit den vier Söhnen des Napoleon Beaule verheiratet waren, vor längerer Zeit Witwe geworden. Sie fühlte ſich ein⸗ ſam und lud deshalb von Zeit zu Zeit den alten Napoleon Beaule, der gleichfalls Witwer war, zu ſich zum Abend⸗ eſſen ein. Daraus entwickelte ſich— wie es beinahe unver⸗ meidlich war— bald eine Liebesgeſchichte, die nun gleich⸗ falls mit einer Heirat endete. Napoleon heiratete Mutter Rancourt. Aber die Schwiegerelten ſind vorſichtig. Sie haben dafür geſorgt, daß jedes Ehepaar vom anderen zehn Kilo⸗ meter entfernt wohnt, um auf dieſe Weiſe zu große Rei⸗ bungsmöglichkeiten zu vermeiden. 1 1 . O Ueberall Ernte— überall ſehnige, braungebrannte Bauernfäuſte, die mit langen Gabeln das Heu auf die hohen Wagen ſtaken, wo es von den Frauen kunſtgerecht aufgeſchichtet wird. Wir freuen uns des Bildes.— Aber nicht nur die Erwachſenen bringen das Heu ein, auch die Kinder helfen mit. Sogar die allerkleinſten ſind mit auf dem Feld, ſie liegen und ſtehen im Kinderwagen oder hocken auf der Erde. Unſere Fahrt geht weiter und das Bild wandelt ſich. Wir ſehen keine kleinen Kinder mehr, nur noch 12⸗ oder J3jährige, die den Erwachſenen zur Hand gehen. Bei einer kleinen Raſt kommen wir ins Geſpräch mit einem alten Bauern, der unter der Linde am Dorfbrun⸗ nen ſein Pfeifchen raucht:„Gibt es in dieſer Gegend denn keine„kleinen“ Kinder? Es waren nur größere beim Heuen auf der Wieſe!“ „O doch, die gibt es hier auch, wollen Sie unſere Kleinen einmal ſehen?“ iſt die Gegenfrage. Und auß unſer Ja meint der Alte:„Dann kommen Sie mal mit.“ Er führt uns über die heiße Dorfſtraße in einen ſchö⸗ nen, ſchattigen Garten, in dem viele kleine Kinder, braune und blonde, Jungen und Mädel, Mittagsruhe halten. Den ganzen Vormittag haben ſie mit Tante Erika, der zungen Kindergärtnerin, geſpielt und ſich müde getollt. 11 ſchlummern ſie einen tiefen, wohlbehüteten Kinder⸗ ſchlaf.— „Ja“, meint unſer freundlicher Begleiter,„da ſtaunen Sie wohl! Zuerſt wollten unſere Mütter ja nicht recht mitmachen, ſie wollten die Kinder lieber den ganzen Tag bei ſich haben. Aber jetzt ſind alle ſo froh. Sind die Kleinen zu Hauſe, dann weiß man nie, was mit dem Feuer oder mit dem Vieh paſſieren kann. Und auf dem Feld kann man auch nicht die Augen überall haben. Sie iönnen es mir glauben, die Erntekindergärten der NS. Volkswohlfahrt ſind nicht nur Segen für unſere Mütter und Kinder, ſondern für das ganze Dorf. K. friedlichen und kraftvollen Die verhängnisvolle Kiſte Ein Mann, der eine große Kiſte unter den Arm ge⸗ klemmt hatte, fuhr mit ſeinem Rad auf dem rechten Sei⸗ tenſtreifen. Als ein Laſtkraftwagen, der in gleicher Rich⸗ tung fuhr, nur wenige Meter von ihm entfernt war, bog er plötzlich ohne Zeichengabe nach linkt ab, wahrſcheinlich um in einen anderen Weg einzubiegen. Der Laſtzugführer verſuchte noch durch Bremſen und durch ſcharfes Herum⸗ reißen des Steuers den Zuſammenſtoß zu verhindern, was⸗ aber nicht gelang. 5 Einwandfrei ſtellte der Gendarm feſt, daß der Radfah⸗ rer ſich durchaus verkehrswidrig benommen habe und den Laſtzugführer keine Schuld treffe. Er habe im Arm eine Kiſte gehabt, die es ihm unmöglich machte, ein Abwink⸗ zeichen zu geben. Werden von den Radlern Gegenſtände mitbefördert, dann müſſen ſie ſo befeſtigt ſein, daß ſie die Fahrſicherheit und Lenkbarkeit in keiner Weiſe beeinträchti⸗ gen können. Weiterhin hätte der Radfahrer den Laſtzug erſt⸗ vorbeilaſſen müſſen, bevor er Anſtalten traf, nach links ab⸗ zubiegen. Wenn jeder Radler nur mit etwas Ueberlegung han⸗ deln und mehr Rückſicht auf den anderen Verkehr nehmen würde, dann wäre die Zahl der jährlich verunglückten Rad⸗ fahrer um mindeſtens 80 r niedriger. W. N.(RAS). Zeitſchriften und Bücher. Wie wahre ich meine Rechte in der Erbauseinander⸗ ſetzung? Von Landgerichtsrat Dr. Wandrey. Verlag Wilh. Stollfuß im Bonn. 1.— RM.— In überſichtlicher Weiſe hat der Verfaſſer alles dargelegt, was man zur Wahrung ſeiner erblichen Rechte wiſſen muß. In leichtverſtändlicher Art berichten die einzelnen Abſchnitte, wer Miterbe iſt und⸗ deren Rechte und Pflichten. Ueber Erbauseinanderſetzungen beim Vorhandenſein eines Teſtamentvollſtreckers und bei Vereinbarung unter den Miterben klären zwei Abſchnitte⸗ ebenfalls auf. Auch darüber gibt die kleine Schrift Auf⸗ ſchluß, wann die Erbauseinanderſetzung durch Vermittlung, des Nachlaßgerichtes oder durch Auseinanderſetzungsklage erfolgt. Ein Antragsmuſter iſt beigefügt für ſolche Fälle, in denen die Auseinanderſetzung der Miterben hinſichtlich des Nachlaſſes durch das Nachlaßgericht gewünſcht wird. Eine überaus wichtige Schrift für alle, die ſich über ihre Rechte in der Erbauseinanderſetzung unterrichten müſſen oder möchten. Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Grasvergebung auf der Reißinſel. (J. Schnitt) am Dienstag, den 5. Juli 830 Uhr gegen Barzahlung. Zuſammenkunft am großen Tor am Franzoſenweg. Hochbauamt, Abt. Garten verwaltung. Zwangsverſteigerung. Dienstag, 5. Juli 1938, vormittags 11 Ahr werde ich in Seckenheim an der Waaghalle aste bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver 1 Schreibmaſchine, 1 Poſten Bettwäſche und Möbel aller Art. Keller, Gerichtsvollzieher. gorge um ihre ßinder ab. teigern:. 85 i Verſammlungs⸗ Kalender. ö Kleingärtnerverein. Achtung! Heute und morgen„Kar⸗ toffelkäfer⸗Suchtage“; heute um 5 Uhr im Sommer⸗ damm, morgen Dienstag um 5 Uhr im Gelände Waſſerturm. Taglohn- Zettel für Bauhandwerker aach vorgeschrlebenem städtischen Muster) zu haben in der Druckerei des„Neckar⸗Bote“ E Ueberzählige Gegenstände aller Art finden raſch einen Käufer durch eine Kleinanzeige im Reckarbote HTLF WERK Ind ſtind Im ffilfswerk„mutter und find“ nimmt die nsv. mit 4111 ernte⸗ kindergärten der Bauernſchaſt diz re „ . r„0 e n 2 D nnn —