inge zu üſſel nun ach⸗ den, ann über nde. nen. nur ines iſter aber ucht⸗ un⸗ ſeine hat und iffer Ans inte: einer züter otori⸗ vor. Beſitz oder rper⸗ noto⸗ eiten, 170 ungs⸗ r, g) der ende⸗ sprü⸗ unter dgra⸗ ſporb⸗ ichen, n Le⸗ wer⸗ i der Ein⸗ etzt, gen r chtsrat rhalts⸗ n und 9 Ab⸗ eſtänd⸗ deren enüber r die es in te be⸗ tüchen, d Ab⸗ bringt g der en in galtee pſern inſan ütter und funde Nr. 155 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 6. Juli 1938 Königsbeſuch in Paris Die Pariſer haben ihre Sommerſenſation. Sie ſind lei⸗ denſchaftliche Republikaner, aber es gibt für ſie keine grö⸗ ßere Freude als einen Königsempfang mit allem Drum und Dran. Es iſt eine Ironie der Weltgeſchichte, daß Wil⸗ helm II. merkwürdigerweiſe zu ſeinen unerfüllten Wün⸗ ſchen einen Pariſer Beſuch zählte. Neben all der Feierlich⸗ keit, für die die Pariſer ſo viel Sinn haben, wird natürlich bei dieſem Beſuch auch die politiſche Seite nicht zu kurz kommen. Wer könnte gegenwärtig in franzöſiſchen Augen bedeu⸗ tender erſcheinen als Georg VI. und ſeine Gemahlin Eliſa⸗ beth? Seit noch nicht zwei Monaten beſteht die„neue Kor⸗ dialität“ zwiſchen den beiden Ländern, die jetzt, nach der Anſicht vieler ihrer Staatsbürger, der Welt ein Gegenſtück zu dem Freundſchaftsbeſuch Adolf Hitlers bei Muſſolini bie⸗ ten möchten. Zwar werden die Absprachen, mit denen Mi⸗ niſterpräſident Daladier und Außenminiſter Bonnet im Mai aus London zurückkehrten, in England nicht als Militär⸗ bündnis angeſprochen; aber die Franzoſen ſind überzeugt davon, daß die vorgeſehenen Maßnahmen den Bündnisfall vorſehen, falls ſich Frankreich in einen Krieg verſtricken ſollte. Man erinnert ſich gern daran, daß das Verhältnis zu England vor Ausbruch des Weltbrandes nicht anders war, als dem franzöſiſchen Botſchafter Cambon der Ab⸗ ſchluß der Entente cordiale gelungen war, zu deren zehn⸗ jährigem Beſtehen Präſident Poincare im April 1914 dem König Georg V. einen nicht minder rauſchenden Empfang bereiten ließ, als Präſident Lebrun diesmal ſeinem Sohn Georg VI. bereiten läßt. Drei Monate nach jenem Vor⸗ kriegsereignis fühlte England, daß ſeine politiſche Freund⸗ ſchaft mit Frankreich den Waffengang gegen Deutſchland notwendig mache Heute weiß die Weltkriegsforſchung, daß zwiſchen den beiden Ländern hüben und drüben des Ka⸗ nals ſeit 1906 faſt ununterbrochen militäriſche Geſpräche ſtattgefunden haben. Der unmittelbar bevorſtehende Beſuch des engliſchen Königspaares in Paris wirft als großes politiſches Ereig⸗ nis ſeine Schatten voraus. Die franzöſiſche Preſſe ergeht ſich in geſchichtlichen Betrachtungen, deren Richtung eindeu⸗ tig iſt. So hat dieſer Tage der ehemalige Präfekt des Seine⸗ Departements. Autrand, Erinnerungen über den erſten Beſuch Edwards VII. in Paris, Mai 1903, veröffent⸗ licht:„Es war dies der Auftakt zu jener Entente cordiale, die von da ab die Beziehungen zwiſchen Frankreich und England immer fruchtbarer und enger geſtalten ſollte.“ Autrand berichtet von dem ſtrahlenden Geſichtsausdruck Edwards VII., der alle Pariſer Herzen im Sturm eroberte. In ſeimer großen Tiſchrede erinnerte Edward an die erſten Eindrücke ſeiner Kindheit und ſeiner ſpäteren ſo häufigen Beſuche in Paris, wo„man all dem begegnet, was es an Schönem gibt“, und für das er nie aufgehört habe, wärmſte Sympathie zu empfinden. Schon bei dieſer Gelegenheit feierte Edward Ideale wie die„höchſten Intereſſen des Friedens und der Ziviliſation“, die im Weltkrieg als Schlag⸗ worte der Alliierten eine ſo verhängnisvolle Rolle geſpielt haben. Er krönte ſeine Ausführungen mit der Bemerkung, daß er ſich in Paris immer ſo wohl fühle wie zu Hauſe. Niemand ſcheint, wie dem Berichte Autrands zu entnehmen iſt, die Bedeutung dieſes Beſuchs beſſer verſtanden zu ha⸗ ben als der Deutſchenhaſſer Delcaſſe, der mit ſtrahlendem Geſicht dem Seine⸗Präfekten folgende Erklärung abgab: „Dieſer Beſuch war ſehr ſchön und von außerordentlichem Erfolg begleitet. Das iſt eine der Kundgebungen, die wich⸗ tige Konſequenzen ſowohl unter dem Geſichtswinkel der in⸗ ternationalen Lage wie der Zukunft des Landes haben werden.“ Daß die Franzoſen auch dem Beſuch des jetzigen engliſchen Königspaares mit hochgeſchraubten Erwartungen entgegenſehen, bedarf keines näheren Hinweiſes. Vor allem ſoll die Parade in Verſailles das großartigſte militäriſche Schauſpiel ſein, das Frankreich ſeit langem erlebt hat. Be⸗ zeichnenderweiſe läßt man auch Zuaven und Spahis in großer Menge auftreten. In einer ſolchen Atmoſphäre wird der Königsbeſuch zwar äußerlich ſeine Schauſpielreize haben, im Kern jedoch keine ungeteilte Feſtesfreude auszulöſen vermögen. Hinzu kommt, daß die City mit einer gewiſſen Beforgnis die wirtſchaftliche Lage Frankreichs betrachtet. Anfangs iſt es Daladiers nicht ungeſchickter Finanzpolitik gelungen, einen großen Teil des Fluchtkapitals, das ſich in Dollar, Pfunde und Schweizer Franken verwandelt hatte, zur Rückflutung zu veranlaſſen. Auch konnte, wiewohl nur ſtockend, die große Verteidigungsanleihe unter Dach und Fach gebracht und der Ausbau der Luftaufrüſtung in Angriff genommen werden. In England weiß man aber, daß Daladier ge⸗ e den war, die Banken zu Ratenzahlungen zu verpflich⸗ en, um die Vollzeichnung ſeiner Anleihe zu erreichen. Ge⸗ wiß: Kapitalien ſuchen wieder Anlagemöglichkeiten. Aber wie lange wird dies anhalten? Die allgemein⸗weltwirt⸗ ſchaftliche Rückläufigkei! hat bereits zu einem fühlbaren „Abflauen der franzöſiſchen Induſtrieerzeugung geführt, die Streiks taten ihr übriges. Das engliſche Königspaar wird ſicherlich mit großer Be⸗ e von den Pariſern begrüßt werden, und äußer⸗ ich wird alles eitel Freude und Wonne ſein. Von London aus aber ſchaut die engliſche Regierung immer noch mit Sorge nach Frankreich. denn trotz allem Jubel iſt dieſer Sommer ein Sommer des Unbehagens. Man beginnt in England langſam zu erkennen, daß ſich eine Welt gewan⸗ delt hat. In Frankreich aber hofft man immer noch, die Welt ſo zu erhalten und Selee zu können, wie ſie vom 105 en politiſche Stümper in Verſailles verſchimp⸗ iert haben. Du ſollſt nicht töten! Fahre vorſichtig! CCCCCCCC0ãé VJJVVVVTVVVdTdTdTTVTVGbTdTdTVTVTVTbTbTVTbTbTbTbTbTbTbbbb.. Marktbericht. Maunheimer Großviehmarkt v. 5. Juli. Am Mann⸗ heimer Großviehmarkt waren folgende Tiere zum Verkauf aufgetrieben: 58 Ochſen, 117 Bullen, 206 Kühe, 145 Rin⸗ der, zuſammen 526 Stück Großvieh, gegenüber der Vor⸗ woche mit 511 Tieren ein Mehr von 15 Stück. Bei einer unveränderten Höchſtnotiz erfolgte die Zuteilung kontingent⸗ gemäß für Ochſen 42 bis 45, Bullen 40 bis 43, Kühe 40 bis 43, Rinder 41 bis 44 Rpfg. Der Kälbermarkt war mit 872(Vorwoche 836) Tieren beſchickt. Der Markt nahm einen flotten Verlauf. Auch hier erfolgte die Zuteilung kon⸗ tingentgemäß bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 60 bis 65 Rpfg. Am Schweinemarkt waren 1789(Vorwoche 1325) Tiere aufgetrieben. Die Zuteilung erfolgte kontingent⸗ gemäß bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 57 Rpfg. Reichsſchlachtungen von Vertragsſchweinen wurden nicht vor⸗ geſtommen. e Nationalpolitiſche Erziehung Ruſt über Aufgaben der Anſtalken. Arenſhoop(Darß), 5. Juli. Bei einem Beſuch des Zelt⸗ lagers von 12 nationalpolitiſchen Erziehungsanſtalten in Arenſhoop auf dem Darß, wo gegen 3000 Erzieher und Jungmannen aus dem ganzen Reich untergebracht ſind, nahm Reichsminiſter Ruſt Gelegenheit, vor den Erziehern und den im Lager erſchienenen Gäſten über Aufgaben und Ziele dieſer Anſtalten zu ſprechen. In einem kurzen Rückblick erinnerte er an die Begrün⸗ dung der erſten drei Anſtalten am Geburtstag des Führers im Jahre 1933. Die drei ehemaligen Kadettenanſtalten Plön, Potsdam und Köslin wurden für die nationalpoliti⸗ ſche Schulung umgeſtaltet Es ſollte auf ihnen der totale Menſch gepflegt werden ohne eine einſeitige geiſtige Aus⸗ bildung Unter ſtärkſter Berückſichtigung der körperlichen Ausbildung und der Stärkung desGemeinſchaftsſinnes lehne ſich der Lehrplan an den ſämtlicher übrigen hohen Schulen an Der Miniſter umriß dann kurz die zurzeit im Reiche be⸗ ſtehenden 14 Anſtalten und teilte mit, daß in dieſem Jahre in Preußen vier Anſtalten neu gebaut würden, und zwar werde Potsdam durch Einſchaltung einer Oberſtufe zu einer pollen Anſtalt ausgebaut. Weiter werden die nationalpoliti⸗ ſche Erziehungsanſtalt„Scharnhorſt“ am Steinhuder Meer, eine neue Anſtalt bei Hirſchberg und eine bei Trier er⸗ ſtehen. Die nationalpolitiſchen Erziehungsanſtalten ſeien granitene Grundlagen der zukünftigen nationalpolitiſchen Erziehung. Im Laufe des Nachmittags wandte ſich der Reichserzie⸗ hungsminiſter und Chef der nationalpolitiſchen Erziehungs⸗ anſtalten noch einmal an die Jungmannen und Erzieher. Herodot habe uns die Erziehungsgrundſätze der ariſchen Perſer überliefert: Reiten, Bogenſchießen und die Wahrheit ſſagen Wenn wir„Reiten und Bogen⸗ Ne richtig verſtünden, dann bedeute es: mutig ſein, die lugen aufmachen und ſcharf beobachten. In den Worten „Wahrheit ſagen“ liege aber eine anſtändige Moral eines ariſchen Volkes. Erziehen heiße Charakter bilden, die Grundtugenden bilden, die niemals in der Welt entbehrlich ſeien. Neue wichtige Verkehrsvorſchriſten Traten am 1. Juli in Kraft. WPD. Am 1. Juli traten wiederum einige Vorſchriften der Straßenverkehrsordnung(StVo) in Kraft. So müſſen ab 1 Juli alle Fuhrwerke und ſonſtigen Fahrzeuge bei Dunkecheit oder ſtarkem Nebel mit zwei weißen oder ſchwach gelben Laternen ausgerüſtet ſein, um entgegen⸗ kommenden Verkehrsteilnehmern ihre ſeitliche Begrenzung anzuzeigen, während es bisher genügte, wenn nur eine La⸗ terne mitgeführt wurde. Eine Ausnahme gilt nur für Fahr⸗ zeuge, die von Fußgängern mitgeführt werden und nicht breiter als einen Meter ſind, wie z. B. Handwagen, Schub⸗ karren, Kinderwagen uſw. Die Laternen dürfen nach hinten— was bisher zuläſſig war— kein rotes Licht zeigen. Es iſt ſtreng verboten, Lampen unter dem Fahrzeug zur Kenntlichmachung der ſeitlichen Begrenzung anzubringen, da dies leicht zu Verwechſlungen führen kann. Vielmehr müſſen die Lampen etwa in gleicher Höhe und in gleichem Abſtand von der Fahrzeugmitte angeordnet lein. Sie dürfen von dem äuße⸗ ren Fahrzeugrand nicht mehr als 40 Zentimeter zur Fahr⸗ Renee hin entfernt ſein. In gleicher Weiſe muß die ſeit⸗ iche Begrenzung eines Anhängers erkennbar gemacht wer⸗ den, wenn er mehr als 40 Zentimeter über die Begren⸗ ungslampen des vorderen Fahrzeuges herausragt. Zur icherung nach hinten ſind rote Laternen oder Rückſtrahler vorgeſchrieben. Schon bisher mußte auch die überſtehende La⸗ dung eines Fahrzeuges kenntlich gemacht werden, um an⸗ dere Verkehrskeilnehmer zu warnen. Wie dieſe Sicherung bei Tage im einzelnen zu geſchehen hatte, war nicht vor⸗ geſchrieben. Es wurden daher ganz nach dem Belieben des einzelnen Strohbündel, Fähnchen oder Lappen verwendet. Lediglich bei Dunkelheit oder ſtarkem Nebel war die An⸗ bringung von Rückſtrahlern vorgeſchrieben. Da ſich des öfteren ſchwere Unfälle durch Auffahren auf überſtehende Ladungen ereignet haben, ſtellt die Sto weſentlich ſchär⸗ fere Anforderungen an die Kenntlichmachung derartiger Ladungen, indem ſie vorſchreibt, daß ab 1. Juli ds. Is. das äußerſte Ende einer nach hinten herausragenden La⸗ dung bei Tage durch eine rote, mindeſtens 20.20 Zen⸗ timeter große Flag ge, bei Dunkelheit oder ſtarkem Nebel durch mindeſtens eine rote Laterne kenntlich gemacht werden muß. Flaggen und Laternen dürfen nicht 8525 als 125 Zentimeter über dem Erdboden angebracht werden. Geſchloſſene Abteilungen müſſen ab 1. Juli ds. Is. bei Dunkelheit oder ſtarkem Nebel nach vorn ihre ſeitliche Begrenzung durch weiße oder ſchwach gelbe, nach Ane ihr Ende durch rote Laternen kenntlich machen. ückſtrahler dürfen nur noch zuſätzlich verwendet werden. Die Kenntlichmachung des Endes eines marſchierenden Ab⸗ teilung durch hinterherfahrende Fahrzeuge iſt nicht mehr zuläſſig. Wohl aber darf die ſeitliche Begrenzung einer Marſchkolonne durch voranfahrende Fahrzeuge erkennbar gemacht werden Beim Marſchieren durch ordnungsmäßig beleuchtete Straßen brauchen keine Laternen mitgeführt werden. Für die ordnungsmäßige Sicherung iſt der Führer der Abteilung verantwortlich. Fahrräder müſſen nach Paragraph 25 StVo an beiden Seiten der Tretteile(Pedale) Rückſtrahler von gel⸗ ber Färbung tragen. Dieſe Vorſchrift ſollte urſprünglich am 1. Juli ds. Is. für alle Fahrräder in Kraft treten, die erſtmalig in den Verkehr gebracht werden. Dieſer Termin iſt jedoch vom Reichsführer„/ und Chef der Deutſchen Po⸗ lizei auf den 1. Oktober 19388 verlegt worden. Da das Aufſtellen von unbeſpannten Fuhrwerken bei Dunkelheit oder ſtarkem Nebel oft die Urſache ſchwerſter Verkehrsunfälle geweſen iſt, iſt es ab 1. Juli grundſätzlich verboten und nur noch in zwingenden Ausnahmefällen geſtattet. Iſt eine Möglichkeit zur Auf⸗ ſtellung des Fuhrwerks außerhalb der Straße nicht gege⸗ ben, ſo muß immer die Deichkel abgenommen oder hochge⸗ ſchlagen, vorne die ſeitliche Begrenzung— falls keine ge⸗ nügende fremde Lichtquelle, wie z. B. eine Skraßenlaterne, vorhanden iſt— durch zwei Laternen mit weißem oder ſchwach gelbem Licht erkennbar gemacht und hinten zwiſchen Fahrzeugmitte und linker Außenkante eine Laterne mit ro⸗ tem Licht nicht höher als 125 Zentimeter über dem Erd⸗ boden angebracht werden Die Anbringung eines roten Rückſtrahlers genügt nicht mehr. Alle dieſe Beſtimmungen gelten jedoch nur für Duhrwerke, d. h. ausſchließlich für Fahrzeuge, die für tieriſchen oder menſchlichen Zug be⸗ ſtimmt ſind. Abgehängte Kraftfahrzeuganhänger und ſon⸗ ſtige Fahrzeuge fallen alſo nicht hierunter Sie ſind gemäß Paragraph 24 StVo nach vorn durch zwei weiße Lampen, 195 hinten durch zwei roten Laternen oder Rückſtrahler zu ichern. Haifiſchfang fr Offenbacher Firma Offenbacher Fangſchiff auf dem Wege nach Weſtindſen Vor einigen Tagen iſt das Haifiſch⸗Fangſchiff„Aequa⸗ tor“ zu ſeiner erſten großen Fahrt nach Weſtindien aus⸗ gelaufen. Zum erſtenmal wird von deutſcher Seite aus mit dieſem Schiff der Haifiſch⸗Fang erwerbsmäßig betrieben. Haifiſchleder iſt nicht neu. Eine Offenbacher Leder⸗ fabrik hat in jahrelangen Verſuchen ein Gerbverfahren entwickelt, das es ermöglicht, aus Haifiſchhäuten ein brauch⸗ bares Leder herzuſtellen, das ſich durch Schönheit und Fe⸗ ſtigkeit auszeichnet. Schuhe und Handkaſchen aus Haifiſch⸗ haut ſind bereits ein beliebter Exportartikel. In allen Län⸗ dern der Welt werden heute Schuhe aus Haifiſchleder und Handtaſchen aus Korallenhai verkauft. Um Deviſen zu ſpa⸗ ren und eine größere Menge gerbbarer Haifiſchhäute zur Verfügung zu hahe, entſchloß ſich die Offenbacher Firma, den Halfiſchfang für die deutſche Lederfabrikation zu orga⸗ niſieren. Sie kaufte zunächſt ein 1000⸗Tonnen⸗Schiff; damit war die Baſis geſchaffen. Nunmehr entſtand die„Ver⸗ ſuchsgeſellſchaft für Haifiſch⸗ und Hochſeefang“. Eine Reihe Hamburger Firmen beteiligten ſich an dem Unternehmen, ſodaß man ſofort an den Ausbau des Schiffes für ſeine neue Beſtimmung gehen konnte. Nach faſt einſähriger Bau⸗ zeit iſt das erſte Haffiſch⸗Fangſchiff nunmehr ferkiggeſtellt und zu ſeiner erſten großen Fang⸗Expedition ausgelaufen. Es wird ein Jahr unterwegs bleiben. Der„Aequator“ iſt eine ſchwimmende Fabrik und beſitzt vier große Fangboote, die mit ſtarken Motoren ausge⸗ rüſtet ſind. Hat der„Aequator“ das Fanggebiet erreicht, ſo werden die vier Boote zu Waſſer gelaſſen und begeben ſich auf den Haifiſchfang. Die Haifiſche werden mit An⸗ geln und Netzen gefangen. Die Fangboote haben einen doppelten Boden. Der Zwiſchenraum dient dazu, die Beute eines ganzen Tages aufzunehmen, um ſie vor der heißen Sonne zu ſchützen. Am Abend kehren die Fangboote zum Mutterſchiff zurück, wo die Fiſche ſofort verwertet werden. Die Häute werden konſerviert und in beſonderen Kühl⸗ räumen aufgeſtapelt. Bei guten Fangergebniſſen werden die Häute zwiſchenzeitlich an die Offenbacher Firma ge⸗ 95 die das alleinige Recht auf die Verwertung des ge⸗ amten Fanges hat. Im Zwiſchendeck des Dampfers iſt eine Da en untergebracht, die es ermöglicht, ſofort nach dem Fang die Fiſche zu Fiſchmehl zu verarbeiten, Tran und Oel 85 bereiten, ja ſogar eine kleine Konſervenfabrik birgt der Schiffsleib, der geeignetes Fiſchfleiſch ſofort verarbeitet. Neben Haifiſchen werden auch Schildkröten gefangen und an Bord verarbeitet. In einem beſonderen Trockenapparat werden die Haifiſchfloſſen getrocknet, die in den Häfen als Delikateſſe für den Fernen Oſten gegen Brennſtoff für das Schiff eingetauſcht werden. Gedenktage 7(Ie 1807 Friede zu Tilſit zwiſchen Frankreich und Rußland. 1815 Zweite 1 von Paris. 1855 Der Schriftſteller Ludwig Ganghofer in Kaufbeuren eboren. 1868 Der Maler und Radierer Karl Bauer in Stuttgart eboren.. 5 1930 Der Schriftſteller Julius Hart in Berlin geboren. e Boxländerkampf gegen England auf dem Reichsſportfeld. Mit 1036 Punkten ge⸗ wannen Deutſchlands Amateure 1 Diet⸗ rich⸗Eckart⸗Bühne den Boxländerkampf gegen Englands Nationalſtaf⸗ fel, Unſer Bild: Im Schwergewicht ſchlägt 3 Runge⸗Deutſchland . 11 0 5 den Engländer reſton überlegen nach Punkten. Weltbild(M). Intereſſanter Prozeß ging zu Ende Argentiniens Kampf gegen die„Schwarze Hand“— Den Terror einer Verbrecherorganiſation Ein Prozeß, der kürzlich in Argentinien zu Ende ging, endete mit der Verurteilung von acht Mitgliedern der berüchtigten„Schwarzen Hand“, die jahrzehntelang das ganze Land terroriſiert hatte. Fünf der Verbrecher wurden zur Deportierung nach der argentiniſchen Teufels⸗ inſel Uſhuſuaia verurteilt, während zwei andere Mitglie⸗ der der„Schwarzen Hand“ ſowie die ſchöne Maria de Marino langjährige Zuchthausſtrafen erhielten. Mit dem Ausgang dieſes Prozeſſes war das Schickſal der„Schwar⸗ zen Hand“ endgültig beſiegelt. Damit war ein hartnäcki⸗ ger, bis aufs Blut geführter Kampf, der jahrzehntelang gewährt hatte, beendet. N Um die Jahrhundertwende tarnte ſich dieſe rieſige Verbrecherorganiſation mit dem Namen harmloſer Vereine und Vereinigungen. Die Oeffentlichkeit aber hatte bald Gelegenheit, den wahren Charakter dieſer„harmloſen“ Vereine zu erkennen. Die„Schwarze Hand“ hatte großen Einfluß in Argentinien. Am ſchlimmſten war es in den beiden Provinzen Cordoba und Santa Fé. Infolge des geradezu ungeheuerlichen Terrors, den die Verbrecher⸗ organiſation ausübte, waren die Behörden und die Poli⸗ zei oft machtlos, und ihr Kampf war ein Kampf gegen Schatten, die ſich nirgends greifen ließen. Statt daß die Bevölkerung mithalf, die gefährliche Verbrecherbande zu zerſchlagen, fanden die Mitglieder der„Schwarzen Hand“ eher Schutz und Unterſchlupf, wenn ſie ſich auf der Flucht befanden. Keiner wagte es, einen von ihnen zu verraten, denn jeder wußte, daß Verrat ſeinen eigenen Tod be— deutete. Am ſchlimmſten wurde es jedoch, als die„Schwarze Hand“ allmählich ihre Beziehungen bis in die Politik ausdehnen konnte. Mit dem politiſchen Einfluß der „Schwarzen Hand“ ſtieg die Zahl der von der Verbrecher⸗ organiſation ausgeführten Verbrechen. Raubüberfälle, Morde und ganz beſonders Entführungen mit dem Ziele, hohe Löſegelder zu erpreſſen, nahmen in unvorſtellbarer Weiſe zu. Zu alledem kam noch, daß lokale Behörden den Kampf gegen die„Schwarze Hand“ immer oberflächlicher führten, bis man überhaupt kaum noch von einem ernſt⸗ haften Kampf gegen die Verbrecher ſprechen konnte. Die Urſache dieſes Verhaltens lag nicht nur daran, daß die„Schwarze Hand“ mächtiger geworden war als ſelbſt die Polizei, ſondern ſie hatte auch noch einen ande⸗ ren Grund: In den Reihen der Polizei ſelbſt hatte ſich die Korruption breitgemacht. Im Jahre 1932, nachdem wieder eine Serie von Ent⸗ führungen, die teilweiſe mit dem Tode des Entführten ge⸗ endet hatten, ungeheure Aufregung über das Land ge⸗ bracht hatte, ergab es ſich wieder, daß die Polizei voll⸗ kommen verſagte. Ja, man hatte ſogar den Eindruck, als ſehe man tatenlos zu. Da entſchloß ſich die Schriftleitung der Zeitung„Critica“, die ihren Sitz in Buenos Aires hat, die Offenſive zu ergreifen. Eine Artikelreihe, für die das Material an Ort und Stelle geſammelt werden ſollte, ſollte rückſichtslos die beiſpielloſen Verhältniſſe enthüllen. Mit dieſem ungemein gefährlichen Auftrag wurde Silvio Alzogaray, ein Journaliſt, der einen guten Namen hatte, betraut. Wenige Tage darauf begab ſich Alzogaray nach Ro⸗ ſario in der argentiniſchen Provinz Santa Fé. Es ge⸗ lang ihm bald, wertvolles Material zu erhalten. Doch das genügte ihm noch nicht. So ging er direkt in die Höhle des Löwen. Er ſuchte und fand einen Taxifahrer, der alle jene Lokale und Zuſammenkunftsorte kannte, wo die Mit⸗ glieder der„Schwarzen Hand“ verkehrten. Mehrere Tage lang beſuchte er nun unter Führung des Taxifahrers alle dieſe Orte. Dann ſetzte er ſich hin und ſchrieb den erſten Bericht, den die„Critica“ im Rahmen der Artikelreihe veröffentlichte. Der Bericht erregte beiſpielloſes Aufſehen. Ein zweiter Bericht folgte— ein dritter. Die Oeffentlich⸗ keit Argentiniens horchte auf. Es war, als habe man erſt jetzt die wahre Bedeutung der„Schwarzen Hand“ erkannt. Kurz darauf meldete die„Critica“, daß der Taxi⸗ fahrer, der Alzogaray gefahren hatte, von Mitgliedern der „Schwarzen Hand“ ermordet worden ſei. Es ſollte eine Warnung an den tapferen Journaliſten ſein, ſeine Tätig⸗ keit fortzuſetzen. Die Antwort des Berichterſtatters war ein neuer Artikel, den die„Critica“ abdruckte. Darin er⸗ klärte Alzogaray, daß die Macht der„Schwarzen Hand“ nur darum ſo groß ſei, weil ſie mit Unterſtützung der 0 D t,, 2 „Na, wat habe ick jeſagt, der Wendt is janz jroße Klaſſe,“ ſpricht Nieſe ſtolz, ſo daß Otto Boller vor Staunen ſekundenlang kein Wort hervorbringen kann. Dann will er loswettern und dem falſchen Bruder ordentlich Beſcheid ſagen, der zuerſt nicht genug über die deutſche Mannſchaft herziehen konnte, aber dann beſinnt er ſich. Freundlich nickt er Nieſe zu und ſagt: „Na, denn ſind wir uns ja einig, Herr Sportskolleje.“ Ein freundliches Wort findet einen guten Ort. Das Sprichwort bewahrheitet ſich jetzt. Nieſe blickt ebenfalls ganz freundlich auf Otto Boller und ſagt: „Jawoll, denn vaſtehen wir uns ja. Wat ſollen wir uns dann ſtreiten. Ich meine, wir ſind doch Sports⸗ kollejen und Sportskollejen müſſen ſich doch vaſtehen und Frieden miteinander halten!“ „Die Tour is richtig,“ ſpricht Otto.„Wenn Sie ſo denken, denn kann ick Ihnen vaſichern, det ich Sie alle Hochachtung entjejenbringe. Alſo niſcht für unjut, Herr Nieſe. Wat war, det is jeweſen!“ f Und ſiehe da, Herr Nieſe nimmt die dargereichte Hand und drückt ſie herzlich. „In Ordnung, Herr Sportskolleje!“ Alles erwartet den Abpfiff der erſten Spielhälfte und da geſchieht das Unglück. Der rechte deutſche Ver⸗ teidiger Rommler macht Hand im Strafraum. Es iſt zwar nur eine angeſprungene Hand, aber der peinlich genaue ungariſche Schiedsrichter muß ſie ahnden und verhängt einen Elfmeter. i Die Norweger atmen auf. Das Publikum iſt deprimiert. Polizei arbeite. Das habe deutlich der Mord an dem Taxi⸗ fahrer gezeigt. Am folgenden Tage ließ ſich eine bildſchöne Frau, Maria de Marino, bei Alzogaray melden. Sie erklärte ihm, daß ſie von der„Schwarzen Hand“ beauftragt ſei, ihn darauf aufmerkſam zu machen, daß er ſein Leben ver⸗ wirkt habe, wenn er nach Ablauf von drei Tagen ſeine „Spitzeltätigkeit“ nicht eingeſtellt und die Stadt Roſario verlaſſen habe. Trotz dieſer Warnung ſchrieb der Jour⸗ naliſt einen neuen Artikel, der veröffentlicht wurde. Als er kurz darauf über die Straße ging, wurde aus einem lanaſam vorüberfahrenden Auto plötzlich aus Maſchinen⸗ piſtolen ein Schnellfeuer auf ihn eröffnet. Todlich ge⸗ troffen brach Alzogaray zuſammen. Nun überſtürzten ſich die Ereigniſſe förmlich. Mord folgte auf Mord, ohne daß die Polizei die Täter zur Strecke bringen konnte. Als gar eine neue Entführung, begangen an dem Medizinſtudenten Adam Ayerza und dem Sohn des Finanzminiſters Hueyo, die Panikſtim⸗ mung in Argentinien bis zur Siedehitze ſteigerte, griff der argentiniſche Staatspräſident Juſto verſönlich ein. Die Entſcheidungsſchlacht gegen die„Schwarze Hand“ hatte be⸗ gonnen. Aber ſchon am folgenden Tage kehrte Hueyo in das Haus ſeiner Eltern zurück. Die Verbrecher hatten ihn frei⸗ gelaſſen, nachdem er den Auftrag erhalten hatte, beſtimmte Forderungen wegen der Zahlung eines Löſegeldes in Höhe von 120000 Peſos für Ayerza zu ſtellen. Um das Leben ihres Sohnes nicht zu gefährden, gingen die Eltern des entführten Studenten auf alle Bedingungen ein. Ein Bruder Ayerzas übergab an einem beſtimmten Platz das Geld, das nicht markiert war, den Verbrechern, die darauf im Auto davonfuhren. Vergeblich aber warteten nun die Angehörigen Ayerzas auf die Rückkehr des Entführten. Tage vergingen, ohne daß die„Schwarze Hand“ den Stu⸗ denten, für deſſen Freilaſſung ſie bereits 120 000 Peſos er⸗ halten hatte, in Freiheit geſetzt hätte. Als der argenti⸗ niſche Präſident eingriff, mußte er erkennen, daß von ſeiten der Familie des Entführten auf Unterſtützung nicht zu rechnen war, da ſie für das Leben Adams fürchtete. Trotzdem wurde das Keſſeltreiben gegen die Verbrecher mit einer bis dahin ungewohnten Energie und Rückſichts⸗ loſigkeit eröffnet. Es gelang, feſtzuſtellen, daß zwei gefähr⸗ liche Verbrecher, und zwar Juan Vinti und Santos Gerardi, an der Entführung beteiligt waren. Leider konn⸗ ten die beiden rechtzeitig fliehen, während ein dritter Mann, der ſich in der Wohnung der beiden aufhielt, ver⸗ haftet werden konnte. Aber mit dem, was man im Kreuz⸗ verhör aus dem Verhafteten herausbrachte, ließ ſich nur wenig anfangen. Viele Wochen vergingen. Da glückte ein großer Schlag. Ein Bruder des Juan Vinti wurde verhaftet. In tage⸗ und nächtelangen Kreuzverhören gelang es, ihm außer⸗ ordentlich wichtige Ausſagen zu entlocken. Während des letzten Verhörs ſprang der Burſche plötzlich auf, ergriff eine auf dem Tiſch des Beamten liegende Schere und drang auf die Beamten ein. In einem furchtbaren Hand⸗ gemenge, das ſich entſpann, wurde der Verbrecher ſchwer verletzt. Er ſtarb kurz darauf. Bereits am folgenden Tage war eine große Anzahl von Mitgliedern der„Schwarzen Hand“, deren Namen man dem Bruder Vintis verdankte, hinter Schloß und Riegel. Nur Juan Vinti ſelbſt, der An⸗ führer der Entführer, konnte wiederum entſchlüpfen. Seine Verhaftung erfolgte erſt Monate ſpäter. Wenn auch damit die ungemein gefährliche„Schwarze Hand“ reſtlos zer⸗ ſchlagen war, ſo kam die Polizei jedoch viel zu ſpät, um das Leben des Studenten Ayerza, deſſen Entführung ja erſt die ganze Aktion veranlaßt hatte, zu retten. Wie die Verbrecher ausſagten, war der Student bereits am ſelben Tage ermordet worden, an dem die Eltern das Löſegeld gezahlt hatten. Fünf Verbrecher wurden nach Uſhuſuaia deportiert, drei andere, darunter die ſchöne Maria de Marino, die zwanzig Jahre Zuchthaus erhielt, wurden für Jahrzehnte unſchädlich gemacht. 5 8 Der Medizinſtudent Adam Ayerza ſowie der Sohn des argentiniſchen Finanzminiſters und drei andere junge Männer fuhren nach einem Kinobeſuch im Auto heim. Auf der Landſtraße wurden ſie plötzlich von einem anderen Auto am Weiterfahren gehindert. Aus dem Wagen ſpran⸗ gen ſchwer bewaffnete Männer, die Masken trugen. Wäh⸗ rend Ayerza und Hueyo gezwungen wurden, den Wagen der Verbrecher zu beſteigen, feſſelte man die anderen drei jungen Leute und ließ ſie auf der Landſtraße zurück. Wenige Minuten ſpäter raſte das Verbrecherauto mit den beiden Entführten davon. Udo ſieht deutlich den Aerger in den Geſichtern ſeiner Mitſpieler. „Kinder,“ ſagt er halblaut zu ihnen,„das kann paſſieren, Rommler hat keine Schuld daran! Was tut es, wenn jetzt ein Schuß hängt. Ich habe das Gefühl, wir ſchaffen es doch!“ Und ſeine zuverſichtlichen Worte wirken und löſchen allen Aerger ſeiner Kameraden, und als der Schuß auch prompt im Netz hängt, von Sörrenſen gut verwan⸗ delt, da regen ſie ſich auch nicht weiter auf. Abermals nimmt die Mannſchaft Aufſtellung und das Spiel beginnt von neuem. Beinahe hätte es abermals ein Tor gegeben und zwar durch Schilling, den Linksaußen, der aus 25 Meter Entfernung einen wuchtigen Schuß abgab, der ſo gut placeiert war, daß ihn Björklund im norwegiſchen Tore beſtimmt nicht gehalten hätte. Aber das Glück war mit ihm und der Ball prallte am Pfoſten ab. Der Nachſchuß Haſſelbergs ging über die Latte. Den Abſtoß Bfjörklunds nahm Klinger, der linke Läufer auf und gab den Ball blitzſchnell als ſcharfe Vorlage zu Wendt. Wendt erreichte den Ball kurz vor der Linie und ſtürmte auf das Tor der Norweger zu. Er prallte mit Sörrenſen zuſammen und verſuchte dabei, den Ball Haſſelberg hinüber zu ſcheren, aber es gelang nicht. Haſſelberg verpaßte den Ball und da war ſchon Björklund aus dem Tor heraus und ſtieß den Ball in das Feld zurück. Die Gefahr war beſeitigt und da ertönte der Schluß⸗ pfiff der erſten Spielhälfte. Die Spieler verlaſſen das Feld. Die deutſche Mannſchaft iſt ſo ruhig, wie ſie das Feld betreten hat. 5 Auch den Norwegern iſt keine Aufregung anzumer⸗ ken, mit Ausnahme Sörrenſens, der wütend iſt. Für ihn geht es um alles. Für ihn geht es um eine Frau, die er liebt und ſie hat geſehen, in welch einwandfreier Weiſe ihn Wendt überwand. Ein Schiff pflügt den Meeresboden. Vor einiger Zeit hat ein Schiff den Hafen von New Vork verlaſſen, um den Meeresboden zu— pflügen. Es handelt ſich um einen Kabel⸗Leger, den„Lord Kelvin“, der an der iriſchen Küſte eine Reihe von Verſuchen fortſetzen wird, die jetzt ſchon faſt vier Jahre andauern. Die Ingenieure einer großen amerikaniſchen Telegraphengeſellſchaft, der eine Reihe von Ueberſee-Kabeln gehört, haben einen„Schiffspflug“ erfunden, der in einem einzigen Arbeitsgang eine Furche in den Meeresboden zieht und gleichzeitig ein Kabel in den ſo hergeſtellten Graben legt. Auf dieſe Weiſe will man an flacheren Stellen des Meeres den Schaden ver⸗ hüten, der häufig durch die Fangnetze der Fiſcherflotten angerichtet wird. Um den Pflug zu ſchleppen, mußte eine Spezialkette angefertigt werden, die mit einer Länge von 1400 Meter als die längſte Kette der Welt bezeichnet wird. Sie ſetzt ſich aus 12 500 Einzelgliedern aus Nickelſtahl zu⸗ ſammen, von denen jedes rund drei Pfund wiegt und in der Lage iſt, einer Beanſpruchung von mehr als 29 Ton⸗ tien zu genügen. 5 Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern. 5.45 Morgenlied,. Zeit, Wetter, landwirtſchaftliche Notierun⸗ gen, Gymnaſtik, 6.15 Wiederholung der 2. Abendnachrichten; 6.30 Frühkonzert,(7 bis 7.10 Nachrichten); 8 Waſſerſtands⸗ meldungen, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik, 8.30 Morgen⸗ muſik, 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik; 12 Mittagskon⸗ zert; 13 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Konzer bezw. Schallplattenkonzert; 15 Sendepauſe; 16 Nachrichten, Neues dom Tage; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport, 24 Nachtkonzert. Donnerstag, 7. Juli: 10 Volksliedſingen; 10.30 Sendepauſe; 17 Zum 5⸗Uhr⸗ Tee; 18 Niene iſch's ſo ſchöß un luſchdig, Hörfolge; 19.15 Da ſtreiten ſich die Leut' herum... 20.15 Unſer ſingen⸗ 1. Frankfurt; 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungs⸗ muſik Freitag, 8. Juli: 10 Deutſche Heilmittel erobern die Welt, Bericht; 10.30 Stuttgarter Bergſteiger am Kilimandſcharo; 10.45 Sende⸗ pauſe; 18 Volksliedmuſik; 19.15 Allen Gewalten— zum Trutz ſich erhalten, zum 100. Geburtstag des Grafen Zep⸗ pelin; 21.15 Was wir gerne hören; 22.30 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſil. Samstag, 9. Juli: i 10 Kreuze im afrikaniſchen Sand, Hörfolge: 10.30 Sende⸗ vauſe; 15 Frohe Weiſen zum Wochenende: 18 Tonbericht der Woche; 19.15 Mit Schwung in die Wellen— mit Freude in den Ryu, 20 Glück auf der Alm, Singſpiel; 21.30 Tanzmuſik; 22.15 Deutſche Schwimm⸗Meiſterſchaften in Darmſtadt; 22.30 Nachtmuſik. 5. Reichsſender Frankfurt a. M.: Donnerstag, 7. Juli: 15 Für unſere Kinder; 15.30 Sendepauſe; 18.50 Aller⸗ lei vom Sport der Woche; 19.15 O holde Frau Muſicaz 20 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 22.20 Unſere Kolo⸗ nien; 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. Freftag, 8. Juli: 9.40 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind; 10.30 Stuttgarter Bergſteiger am Kilimandſcharo; 10.45 Sende⸗ pauſe; 15 Kleines Konzert; 15.30 Sendepauſe; 18.20 Deut⸗ ſche Schwimm⸗Meiſterſchaften in Darmſtadt; 19.15 Blas⸗ muſik, 20 Zeppelin, ein Leben, ein Werk; 21 Kammermuſik; 21.40 Erlebniſſe von Zeppelinfahrern; 22.15 Deutſche Schwimm⸗Meiſterſchaften in Darmſtadt; 22.30 Unterhaltung und Tanz. 8 Samstag, 9. Juli: 1 9.40 Deutſchland— Kinderland; 10 Sendepauſe; 15 Bilderbuch der Woche; 15.15 Vom Quell deutſcher Beſinn⸗ lichkeit; 15.30 Unſere Pimpfe„ganz groß“; 16 Heitere Laune— froher Klang; 18.15 Deutſche Schwimm⸗Meiſter⸗ ſchaften in Darmſtadt; 18.50 Sportſchau des Tages und für den Sonntag; 19.15 Nationalhymnen der außereuropät⸗ ſchen Völker; 20 Großer Operettenabend; 22.15 Deutſche Schwimm⸗Meiſterſchaften in Darmſtadt; 22.30 Wir tanzen in den Sonntag. Er denkt an den Autoausflug vor einigen Tagen, der ſie nach Potsdam führte. Er denkt an die Stunde im Park von Sanſſouei, wo er ſie zum erſten Mal küßte. Geſtern aber hat ſie ihm geſagt, daß ſie gewöhnt ſei, ihr Verſprechen zu halten und daß er um jeden Preis ſiegen müßte. Und dieſes e um jeden Preis iſt es, 158 eine geheime Angſt und Unruhe in ihm erwachen Seine Kameraden ſpüren es und Geſtadt, der den Grund dieſer Unruhe nur zu genau kennt und eine 5 Wut auf Jane hat, redet ihm ſcharf ins Ge⸗ wiſſen. Seine Worte wirken und Sörrenſen reißt ſich zu⸗ ſammen. 5 * Unter den Zehntauſenden von Menſchen, die dem Spielverlauf der erſten Halbzeit gefolgt ſind, befindet ſich auch Doris. Udo hat ihr einen Sitzplatz geſchenkt und mit aller Begeiſterung hat ſie geſehen, welch groß⸗ artiger Spieler Udo iſt. Sie iſt genau ſo hingeriſſen wie die anderen und als jetzt die deutſche Mannſchaft gar nicht weit von ihr das Feld verläßt, da ſieht ſie, wie Wendts Blick nach der Tribüne geht. Sucht er ſie oder ſuchen ſeine Augen Jane, um die heute zwei Menſchen ringen? Oder iſt es nur einer, der das tut? Die letzten Tage ſchien es ihr immer, als wenn Udo Wendt kaum noch an Jane Sutter denkt. Sein Spiel verriet auch ſo viel Ruhe, nichts ſpürte man von Aufregung, daß man es wohl annehmen konnte. Sie ſieht übrigens bildhübſch aus in dem neuen Sommerkleid, das ihr Udo gekauft hat. Es ſitzt wie beſte Maßarbeit und hebt das lichte und freundliche der ganzen Geſtalt in wunderbarer Weiſe. Sie hört aufgeregte Debatten um ſich herum und freut ſich darüber, denn alle ſind von Udo Wendt begeiſtert. ö Sie kann es kaum erwarten, daß das Spiel wiede . EE 1 ———— 1