Zeit den inen küſte ſchon oßen teihe lug“ urche in will ver⸗ otten eine von vird. zu⸗ d in Ton⸗ nern. eTUn⸗ chten; ands⸗ rgen⸗ skon⸗ tzert; 5 16 etter, Uhr⸗ 19.15 igen⸗ ings⸗ 0.30 ende⸗ zum Zep⸗ ings⸗ ende⸗ »richt mit piel; aften Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto Karlsruhe 78439. ages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verktündbintt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 88. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— O.⸗A. VI. 38. 1140 38. Jahrgang Donnerstag, den 7. Juli 1938 Nr. 156 Ein Juhr Pernoſtfon flint Die Londoner Einigung Erklärungen Konoyes.— den rechnet mit langer Arlegs⸗ uer. * Tokio, 7. Juli. Miniſterpräſident Fürſt Konoye gab vor der japaniſchen Preſſe Erklärungen zur Lage ab, in denen er zunächſt be⸗ tonte:„Jetzt wird unſere einmal beſchloſſene Haltung nicht mehr geändert werden, bis wir unſere Ziele erreicht ha⸗ ben. Welche Lage ſich auch immer ergeben wird, wir wer⸗ den unermüdlich vorwärts gehen“. Zu den Gerüchten über Vermittlungsverſuche dritter Mächte erklärte Fürſt Konoye, daß dieſe Verſuche grundſätzlich nichts an dem japaniſchen Entſchluß ändern könnten, nur direkt mit China zu verhandeln. Die Frage, ob irgendeine Möglichkeit, durch Vermittlung einer dritten Macht zu einem Frieden mit Tſchiangkaiſchek zu gelangen, beſtehe, verneinte Fürſt Konoye. Fürſt Konoye erklärte weiter, daß Japan in Tſchiang⸗ kaiſchek und ſeiner Regierung deshalb keinen Verhandlungs⸗ partner ſehen könne, weil die bereits vielen Schwankungen unterworfene Politik Tſchiangkaiſcheks kein Vertrauen ger⸗ diene. Tſchiangkaiſchek, der früher kommuniſtiſch, dann na⸗ tional eingeſtellt 8 ſei, habe ſich jetzt wieder an Mos⸗ kau um Hilfe gewandt. Die Nationalregierung könne auch dann nicht als zentrale Regierung Chinas betrachtet ver⸗ den, wenn Tſchiangkaiſchek 99 10 einen japanfreundlichen Staatsmann erſetzt werde, da ſie„keine Verbindung zum Volk“ habe. Das ſchließe nicht aus, daß eine neue verei⸗ nigte Zentralregierung Peking⸗Nanking mit einer reorgani⸗ ſierten Hankau⸗Regierung verhandle. Auf eine Frage nach der Entwicklung der inneren Lage antwortete der Miniſterpräſident:„Selbſt wenn der Konflikt jetzt plötzlich beendet wird, ſo wird die Nation den Krieg im nächſten Jahr noch härter fühlen“. Zur Haltung der dritten Mächte bemerkte Fürſt Ko⸗ noye, daß Japan ſich jetzt mit diplomatiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Mitteln die dritten Mächte zu überreden be⸗ mühe, ihre Unterſtützung Tſchiangkaiſcheks aufzugeben“. Fürſt Konoye äußerte ſeine Ueberzeugung, daß es nicht zu einer Einmiſchung Englands, Frankreichs oder anderer Mächte komme. Japans Nationalkraft könne nicht mit der nach früheren Kriegen verglichen werden, und deshalb 25 5 dritte Mächte keine unüberlegten Handlungen be⸗ gehen. Abſchließend betonte Fürſt Konoye, daß die Entwick⸗ lung der inneren Lage durch die zentral geregelte kontrol⸗ lierte Kriegswirtſchaft mit einer e Umſtel⸗ lung der geſamten Wirtſchaft und die Regelung der Ar⸗ beitsfragen beherrſcht werde. Die hierdurch bedingten ſchweren Laſten müſſe die Nation tragen in dem fe⸗ ſten Entſchluß jedes einzelnen Japaners, den Feind Ja⸗ pans, Tſchiangkaiſchek, zu beſeitigen. Die japaniſche 1 bringt zum Jahrestag des China⸗ Konfliktes zahlreiche Artikel mit Bildern und Erklärungen der Miniſter, die alle die Entſchloſſenheit der Regierung be⸗ kunden, kompromißlos den Kampf bis zum Ende durchzu⸗ führen. In einer Maſſenverſammlung in der Hibiya⸗Halle er⸗ klärte Kriegsminiſter General Itagaki in dleſer Verſamm⸗ lung, daß 5 nur einen Weg gehen könne: den, der 2 Zuſammenbruch des Tſchiangkaiſchek⸗Regimes führe. er Konflikt hätte trotz aller Bemühungen Japans im letz⸗ ten Jahr nicht beigelegt werden können. da ſeit dem Zwi⸗ ſchenfall von Lukaſchiau die chineſiſche Abſicht, Japan in einen Krieg zu ziehen, vollkommen klar geweſen 12 Auch heute ſei noch keine Sinnesänderung Tſchiangkaiſcheks feſt⸗ uſtellen, ſo daß Japan mit einer langen Dauer des Kon⸗ fan rechne. In den Kriegen der Gegenwart ſtehe das ge⸗ amte Volk im Kampf, ſei es an der Front oder in der Hei⸗ mat. Die Laſten würden noch ſchwerer werden, erklärte der Kriegsminiſter, aber ſie ſejen nichts gegen die Laſten und Leiden der Völker im Weltkrieg. Der Streit um die Paracel⸗Inſeln Der Sprecher des e Außenamtes erklärte zur Beſetzung der Paracel⸗Inſeln durch e e Polizei unter Führung franzöſiſcher Offiziere, daß 1920 und 1921 von franzöſiſcher und britiſcher Seite erklärt worden ſei, daß die Paracel⸗Inſeln zum Verwaltungsbezirk Hainan Ae Der Sprecher des Außenamtes betonte, daß ein spruch Indochinas oder Frankreichs auf die Paracel⸗In⸗ ſeln deshalb unberechtigt ſei. Die japaniſche Preſſe wendet ſich leidenſ aftlich gegen Frankreichs Vorgehen. Wenn Frankreich ſeine 0 81 nicht ändere, ſo müſſe Japan entſprechende Maßnahmen er⸗ 1 Da Hainan chineſiſches und damit Operationsgebiet ei und außerdem militäriſche Befeſtigungen aufzuweiſen abe, ſo würde die Beſetzung Hainans durch Japan voll⸗ ommen berechtigt ſein. Die Menſchenverſuſte im Fernoſt⸗Konflikt Eine japaniſche Zuſammenſtellung gibt die chineſi⸗ ſchen Verluſte ſeit Ausbruch des China⸗Konfliktes mit 1300 000 an, wobei die 2 der Toten auf über 500 000 geſchätzt wird. Nach derſelben Quelle hätte Japan nur rund 37000 Tote zu verzeichnen. Die beſetzte Zone in China umfaſſe 1 249 000 qkm, alſo die dreifache Ausdeh⸗ nung Japans. Die als beſetzt bezeichneten Gebiete haben rund 130 000 000 Einwohner. f Die Abreiſe der deutſchen Militärberatker aus China. Wie aus Hankau gemeldet wird. traten die deutſchen Die endlich zuſtandegekommene Einigung über die Zu⸗ rückziehung der ausländiſchen Freiwilligen aus Spanien wird von der Londoner Preſſe, ſoweit ſie der Re⸗ gierung naheſteht, einſtimmig begrüßt. Die Oppoſitions⸗ preſſe kommentiert bezeichnender Weiſe die Einigung im Nichteinmiſchungsausſchuß nicht und macht überhaupt we⸗ nig Aufhebens von dem Abkommen. Der diplomatiſche Kor⸗ reſpondent der„Times“ ſchreibt u. a., daß der Nichtein⸗ miſchungsausſchuß den größten Fortſchritt während ſeines nahezu zweijährigen Beſtehens zu verzeichnen gehabt habe. Es handele ſich hier nicht nur um eine theoretiſche Ange⸗ legenheit. Als Symbol des Entſchluſſes, Fortſchritte zu ma⸗ chen, hätten die Vertreter Englands, Frankreichs, Deutſch⸗ lands und Italjens dem Sekretär des Nichteinmiſchungs⸗ amtes Schecks über je 12 500 Pfund überreicht. Der diplo⸗ matiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ rech⸗ net mit keiner baldigen Antwort von Burgos und Barce⸗ lona auf die Vorſchläge des Nichteinmiſchungsausſchuſſes, weil politiſche und ſtrategiſche Erwägungen hier mitſpielen. Das Blatt weiſt darauf hin, daß der rotſpaniſche Botſchaf⸗ ter in London am Mittwoch aus Paris zurückkehrt, wo er den Außenminiſter Barcelonas geſprochen habe. Der Ver⸗ treter Sowjetſpaniens werde Barcelonas kompromißloſen Widerſtand gegen den Franco⸗Vorſchlag eines neutralen Hafens erklären. In ſeinem Leitartikel ſchreibt der„Daily Telegraph“, daß die im Nichteinmiſchungsausſchuß erreichte Einigung die Befürchtung beſeitige, daß die Parteinahme fremder Länder für irgendeine Partei in Spanien den Frieden von ganz Europa gefährden könne. Wenn das Ab⸗ kommen ehrlich durchgeführt würde, müßte es dem Konflikt in Spanien bald den Charakter eines wirklichen Bürger⸗ krieges geben und deſſen Beendigung beſchleunigen. Der politiſche Korreſpondent des„Daily Expreß“ hält es für möglich, daß ein Teil des britiſchen Zurückzie⸗ hungsplanes zu einem neuen Sturm im Parlament führen könnte, denn einige Tauſend von Kampfteilnehmern in Spanien würden erſt in London untergebracht werden, ehe ſie in ihre Heimat zurückgeſchickt würden. Da hierunter aber Tauſende von Emigranten, allein 3000 polniſche Kom⸗ muniſten ſeien, die nicht in ihre Heimat zurück⸗ kehren könnten, rechne man damit, daß ein Ausſchuß eingeſetzt werden müſſe, um zu entſcheiden, was aus den einzelnen Leuten werden ſollte. Inzwiſchen werde dieſe Armee aber Gaſt Englands ſein. Auch in Paris bildet die Nichteinmiſchungstagung das außenpolitiſche Hauptthema. Nach Hinweiſen auf die Schwierigkeiten, die der Sowjetvertreter noch in letzter Minute zu machen verſuchte, geben die Leitartikler ausführliche Rückblicke auf die Entwicklung des ganzen Fragenkomplexes. Allgemein wird damit gerechnet, daß bis zu einer endgültigen Klärung der Lage in Spanien noch viel Zeit vergehen wird. Der Außenpolitiker der„Epoque“ ſchreibt u. a., man erkenne gern an, daß vom Nichteinmi⸗ ſchungsausſchuß ein wichtiger Schritt auf dem Wege einer internationalen Entſpannung getan worden ſei. Es wäre jedoch falſch, zu glauben, daß der ſpaniſche Krieg etwa keine Ueberraſchungen mehr mit ſich bringen würde. Der Lon⸗ doner Berichterſtatter des„Jour“ ſagt, ſelbſt im beſten Falle könnten die Mächte den beiden ſpaniſchen Parteien erſt gegen Ende September dieſes Jahres das Kriegsrecht uerkennen.„Oeuvre“ erklärt darüber hinaus, tatfächlich 855 in Rotſpanien zahlreiche Naturaliſierungen vorgenom⸗ men worden, während andere Freiwillige überhaupt nicht im Beſitz von Päſſen ſeien. Selbſt bei optimiſtiſchen Be⸗ rechnungen ſcheine der engliſche Plan nicht vor Weihnach⸗ ten zur wirkſamen Anwendung gelangen zu können. Im gleichen Sinne ſchreibt der„Figaro“, gewiß werde man ſich freuen, daß im Nichteinmiſchungsausſchuß eine Eini⸗ gung erzielt worden ſei; in Spanien beſtehe jedoch die tat⸗ ſächliche Uneinigkeit weiter fort. In manchen Kreiſen be⸗ haupte man, daß es erſt gegen Ende dieſes Jahres zu einer Zurückziehung der Freiwilligen und einer Zuerkennung der Kriegsrechte kommen werde. Man könne jedoch überzeugt ein, daß man bei wirklichem Wollen nicht erſt in einigen Monaten, ſondern ſchon in einigen Wochen zu einem aus⸗ reichenden Ergebnis kommen könnte, allerdings unter einer Bedingung: Die zukünftigen Kommiſſare müßten eine große Energie an den Tag legen. Das ſei beſonders auf der rot⸗ ſpaniſchen Seite nötig. Im nationalſpaniſchen Lager werde die Zählung der Freiwilligen ſehr einfach ſein. Im roten Lager dagegen entwichen die Freiwilligen jeder Kontrolle und jeder Autorität. Dieſe Feſtſtellung ſei zweifellos eine der Ueberraſchungen, die ſich ergeben würden. Man habe die öffentliche Meinung in der ſpaniſchen Angelegenheit derart mit Lügen überſchüttet, daß viele Leute gegenteiliger Anſicht ſeien. Inzwiſchen iſt der Wortlaut des britiſchen Planes für die Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanien an beide Parteien in Spanſen abgeſandt worden. Sobald Bar⸗ celona und Burgos den Eingang beſtätigt haben, wird der britiſche Plan in Form eines Weißbuches in London ver⸗ öffentlicht werden. Militärberater ihre Abreiſe nach Hongkong in einem mit 8g er en gekennzeichneten Zuge an. Am Bahnhof waren außer Vertretern der deutſchen Botſchaft und des Generalkonſulats viele deutſche Freunde, General Houyao⸗ tſu als perſönlicher Vertreter des Marſchalls Tſchiangkai⸗ ſchek, Kriegsminſſter General Hoyingiſchin ſowie über 20 ohe chineſiſche Generale zum Abſchied erſchienen. Der Dank er chineſiſchen Regierung kam in einer größeren Anzahl offizieller Einladungen in der letzten 9710 1 Ausdruck, darunter ein eee e bei Marſchal 1 bai⸗ chek und ſeiner Gattin. Marſchall Tſchiangkaiſche richtete bei Dank⸗ und Abſchiedsworte an die Berater, während Frau Tſchiangkaiſchek ihnen Geſchenke überreichte. f Nationalſpaniſcher Miniſter rat 5 Burgos, 6. Juli. Der nationalſpaniſche Miniſterrat be⸗ ſchäftigte ſich eingehend mit außenpolitiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Fragen Den Landwirten der eroberten Gebiete wur⸗ den Sonderkredite zur möglichſt ſchnellen Wiedererrichtung ihrer Betriebe bewilligt. Ferner wurde das Geſetz über die Wiederherſtellung der Todesſtrafe verab⸗ ſchiedet. Der Miniſterrat nahm auch mit Abſcheu von dem jüng⸗ ſten Verbrechen der Bolſchewiſten Kenntnis. Eine Gruppe nationaler Gefangener, die gegen rote Gefangene ausge⸗ tauſcht werden ſollte, iſt heimtückiſch ermordet worden, ob⸗ gleich Barcelona bereits ſein Einverſtändnis zum Austauſch gegeben hatte.. Hogdͤſon kehrt nach Burgos zurück Die Prüfung der Vorſchläge Francos. London, 7. Juli. Wie verlautet, beſchloß das britiſche Kabinett, den britiſchen Agenten in Burgos, Sir Robert Hodgſon auf ſeinen Poſten zurückkehren zu laſſen. Seine Zurückziehung komme nicht in Frage. Das Kabinett hat den Vorſchlag Francos, Almeria zu einem geſchützten Hafen zu erklären eingehend geprüft. Obwohl es der Anſicht iſt, daß dieſer Vorſchlag Francos wohlgemeint ſei, ſo glaubt man jedoch in engliſchen Kreiſen, daß dieſer Vorſchlag auf eine Reihe von Schwierigkeiten bei ſeiner Durchführung ſtoßen würde. Es wird darauf hingewieſen, daß die Zuſtimmung zu dem Vorſchlag nur einen geſchützten Hafen für den ſüd⸗ lichen Teil Rotſpaniens ſchaffen würde, während der nörd⸗ liche Teil leer ausgehen würde. Darüber hinaus ſei der Vor⸗ ſchlag auf die Gegnerſchaft der Schiffseigner geſtoßen. An⸗ dererſeits ſei die Frage des Bombenabwurfs auf britiſche Schiffe nur zu löſen, wenn Franco Rechte von Kriegsfüh⸗ renden zugeſtanden würden. In dieſer Frage könne man aber dem Nichteinmiſchungsausſchuß 1 be ae An⸗ ſcheinend hat Hodgſon Inſtruktionen in oben angedeu⸗ teten Sinne für Burgos erhalten. 3 5 * Der nationalſpaniſche Geländegewinn Bilbao, 7. Juli. An der Caſtellon⸗Front ſetzten die na⸗ tionalſpaniſchen Truppen ihren Vormarſch in einer Front⸗ breite von 150 Kilometern fort. Im Teruelabſchnitt um⸗ ingelten die Truppen Varelas links und rechts Villaſtar. m Abſchnitt von Puebla Valverda rücken die nationalen Truppen ins Javalambre⸗Gebirge vor Im Küſtengchſchnitt ſtießen die Truppen des Generals Aranda von Burriana aus ſüdwärts vor und überſchritten den Nules⸗Fluß. Die Stadt Nules iſt von nationalen Streitkräften umklammert, Auszeichnung des Kalifen von Marokko durch Franco. Burgos, 7. Juli. General Franco hat dem Kalifen bon Spaniſch⸗Marokko. Muley Haſſan, das Kriegsverdienſtkreitz verliehen, das durch den ſpaniſchen Oberkommiſſar Beigbe⸗ der dem Kalifen bereits überreicht worden iſt. General Franco hebt in einem Begleitbrief an den Kalifen deſſen große Verdienſte um die nationale Sache hervor und dankt der muſelmaniſchen Bevölkerung für ihren Einſatz und ihre Opferbereitſchaft. Die enge Verbundenheit Nationalſpaniens mit den Mean Spaniſch⸗Marokkos werde ſich auch im Frieden bewähren, an deſſen Segnungen Marokko vollbe⸗ rechtigt teilnehmen werde. Die„neuen Grundſätze der ſo⸗ ialen Gerechtigkeit“ würden für Marokko genau ſo wie für Spanien gelten. Der Fall„Stancroft“ noch nicht abgeſchloſſen. London, 7. Juli. Wie aus Gibraltar gemeldet wird, hat der Kronanwalt gegen die Verfügung des Gerichts in Gibraltar Reviſion eingelegt, das die Ladung des Dampfers „Stancroft“ auf Antrag der Barcelona⸗Regierung freige⸗ geben hatte. Die Ladung war bekanntlich beſchlagnahmt worden, nachdem Reeder und Kapitän der„Stancroft“ be⸗ e worden waren, daß ſie Kriegsmaterial an Bord ührten. Das Spaniengold in Paris Auslieferung an keine der beiden Parteien. Paris, 7. Juli. In der Frage des ſpaniſchen Golddepots, das ſeit 1931 in den Treſors der Bank von Frankreich hin⸗ terlegt iſt, fällte das Pariſer Appellationsgericht am Mitt⸗ woch das gleiche Urteil wie das erſtinſtanzliche Gericht am 13. April ds. Is. Die 14 Tonnen ſpaniſchen Goldes werden demnach weiterhin im Treſor der Bank von Frankreich aufbewahrt und keiner der im Kampf befindlichen Parteien ausgeliefert werden. s In der Urteilsbegründung heißt es, daß die Bank von Spanien keine Staatsbank ſei, wie weit auch ihre Bindun⸗ gen als Emiſſionsbank mit dem ſpaniſchen Volke gehen mögen. Dieſe Feſtſtellung ſei ſo ernſt, daß die Bank von Frankreich im Falle einer Auslieferung des Goldes ohne einen dementſprechenden juriſtiſchen Entſcheid eine ſchwere Verantwortung auf ſich 0015 würde, ja ſogar zu einer nne Auszahlung des Goldes ſich gezwungen ſehen Ante, 5 London. In London iſt ein Ergänzungsprotokoll zum engliſch⸗ſowjetruſſiſchen Flottenvertrag unterzeichnet wor⸗ den, das den Grundſatz der Gleitklauſel auch in dieſem vor⸗ ieht. 8 5 fe desen Wie in der Kammer mitgeteilt wurde, ſind die belgiſchen Gemeindewahlen, denen eine große poli⸗ N beigemeſſen wird, auf den 9. Oktober feſt⸗ geſetzt worden. 5 a Verminderte Wohlfahrts ausgaben Die öffenkliche Wohlfahrtspflege 1936⸗37. 1 Berlin, 6. Juli. Nach den endgültigen Ergebniſſen der Reichsfürſorge⸗ ſtatiſtik für das Rechnungsjahr 1936⸗37, die vom Statiſti⸗ ſchen Reichsamt in„Wirtſchaft und Statiſtik“ veröffentlicht werden, iſt die Geſamtzahl der von den Bezirks⸗ und Lan⸗ desfürſorgeverbänden laufend bar in offener Fürſorge un⸗ terſtützten Parteien von Ende März 1936 bis Ende März 1937 erneut um 417 700(16. v. H.) auf 2057 200 geſunken. Seit dem Höchſtſtand im März 1933 mit 4838 600 unter⸗ ſtützten Parteien ſind bis Ende 1937 insgeſamt 3 085 700 Parteien(63.8 v. H.) aus der öffentlichen Fürſorge aus⸗ 10 der Von 3 122 900 Arbeitsloſen, die Ende März 49338 durch die öffentliche Fürſorge betreut wurden, ſind Ende Dezemeber 1937 nur 270 200 gezählt worden. Die Zahl der von den Bezirks⸗ und Landesfürſorgeverbänden in Einrichtungen der geſchloſſenen Fürſorge(Anſtalten und Heimen) betreuten 1 340 200 Hilfsbedürftigen war dagegen gegenüber dem Vorjahr nur wenig verändert. Die Geſamtaufwendungen für die offene und geſchloſſene Fürſorge waren im Rechnungsjahr 1936⸗37 mit 1256.8 Mil⸗ lionen Mark um 261.9 Millionen Mark oder um 17.2 v. H. niedriger als im Vorjahr. Der geſamte Zuſchußbedarf der Bezirks. und Landesfürſorgeverbände, das iſt der nach Ab⸗ zug der Einnahmen von den Geſamtausgaben aus Haus⸗ haltsmitteln(Steuern uſw.) von den Trägern der öffent⸗ lichen Fürſorge als Eigenlaſt zu deckende Fehlbetrag, erfor⸗ derte im Berichtsjahr 1469.8 Millionen Mark. Damit iſt gegenüber dem Vorjahr eine Entlaſtung um 95 Millionen Mark(6.1 v. H.) zu verzeichnen. Die geſamte reine Wohl⸗ fahrtslaſt(Eigenlaſt zuzüglich der Zuſchüſſe und Koſtenan⸗ teile des Reiches und der Länder) ermäßigte ſich gegenüber dem Vorjahr um 149 Millionen Mark(9 v. H.) auf 1553 Millionen Mark. Im Vergleich zum Rechnungsjahr 1932⸗33 hat ſich alſo die Wohlfahrtslaſt um 1409 Mark vermindert. Bedrängtes Memeldeutſchtum Zwangsarbeit und Gefängnisſtrafen. Memel, 6. Juli. Der Kriegskommandant des Memel⸗ gebietes hat die memeldeutſchen Richard Wiechert, Walter Flach mit je einem Jahr. Berthold Beyer Walter Behr, Heinz Januſchies mit je ſechs Monaten, Paul Preßler, Er⸗ win Meckelburg mit je drei Monaten Zwangsarbeitslager beſtraft. Ferner erhielten Hans Laudzim und Alfred May je drei Monate. Gefängnis. Sechs weitere Memeldeutſche werden dem Kriegsgericht zur Aburteilung übergeben. Dieſe Beſtrafung und die noch ausſtehenden Verfahren gegen Memeldeutſche hängen mit den Zwiſchenfällen vom 21. Juni anläßlich des Eintreffens des Motorſchiffes„Preu⸗ ßen“ im Memeler Hafen zuſammen. Dem ländlichen Sportverein Augsgirren un⸗ terſagte der Kriegskommandant des Memelgebietes jede weitere ſportliche Betätigung. Grundſätze der Außenpolitik Polens Warſchau, 6. Juli. In einer Betrachtung über die pol⸗ niſche Außenpolitik erklärt„Gazeta Polſka“, heute könne man in Gegenſatz zu früher behaupten, daß in Polen eine weitgehende Uebereinſtimmung nicht nur über die Grund⸗ ſätze, ſondern auch über die Taktik der polniſchen Außen⸗ politik beſtehe. Die polniſche Außenpolitik ſei unabhängig. Der Aufſatz erinnert an eine Formulierung Außenminiſter Becks aus dem Dezember 1936, daß der große und kühne Entſchluß, die Beziehungen zwiſchen Polen und dem Reich freundſchaftlich zu geſtalten, weiterhin ſeinen Wert behalte und zwar ſowohl, was die unmittelbaren Intereſſen Po⸗ lens, was auch die Geſamtlage auf dem europäiſchen Kon⸗ tinent betreffe. Es ſei nicht Polens Schuld, wenn ſeine Be⸗ ziehungen zur Sowjetunion im Verlauf der letzten Jahre nicht beſſer geworden ſeien. Die Linie Weſt—Oſt ſei Gegen⸗ ſtand der Hauptſorge Polens. Die Linie Nord— Süd ſei die Richtung der polniſchen Bewegungsfreiheit. Es könne Polen nicht gleichgültig ſein, was an der Oſtſee geſchehe. Entziehung der polniſchen Staatsangehörigkeit. In den nächſten Tagen wird in Warſchau zum erſten Male die Liſte derjenigen Polen veröffentlicht, denen die polniſche Staatsangehörigkeit entzogen wird, weil ſie ſeit Jahren außerhalb der polniſchen Staatsgrenzen leben und jeden Zuſammenhang mit dem polniſchen Volk verloren haben. Se 52 Jane iſt etwas ruhiger geworden. Der Ausgleich iſt erfolgt und die Chancen für beide Mannſchaften ſtehen wieder gleich. Einmal hat Wendt Sörrenſen überwunden, das iſt nicht zu leugnen, aber ein halbes Dutzend Mal hat ihn Sörrenſen erfolgreich abgewehrt, alſo iſt Sörrenſen ein bedeutend beſſerer Spieler. So iſt wenigſtens ihre Logik, die mit Fußhallogik durchaus nichts gemein hat. Sie verſucht, das Mabel auseinanderzuſetzen und wird von der Schweſter, die wirklich unparteiiſch iſt, glatt ausgelacht. Es kommt zu einem kleinen Zank, den Mabel erſt be⸗ endet, als ſie ein paar Tränen in den Augen Janes ſieht. „Meinetwegen ſollſt du Recht haben, Darling, du wirſt ihn ſchon bekommen.“ „Sörrenſen?“ fragt plötzlich Daniel Sutter und ſieht Jane erſtaunt an.„Ich denke, du biſt mit Mr. Wendt einig. An Sörrenſen liegt mir nicht viel. Er iſt ein netter Junge, aber was kann er denn ſonſt noch außer Fußballſpielen?“ „Aber Papa,“ ſpricht Jane gekränkt,„Sörrenſen iſt ein lieber Kerl und nicht dumm, und wenn er das väterliche Geſchäft übernimmt, muß er doch auch etwas leiſten können!“ 5 5 „Aha,“ ſpricht Sutter nachdenklich,„für Sörrenſen haſt du dich entſchieden. Jane, das iſt ja deine Sache, da ſpreche ich auch nicht dazwiſchen. Natürlich hätte es mich gefreut, wenn du einen Schwiegerſohn gebracht hätteſt, der in mein Geſchäft paßt. Und dieſer Wendt iſt ein Genie in ſeinem Fach. In der Radiobranche macht ihm keiner etwas nach. Aber mir ſoll es recht in, heirate deinen Sörrenſen.“ 5 Verjüngung des britiſchen Offizierskorps. Aus London verlautet, daß der Heeresrat in der näch⸗ ſten Zeit neue wichtige Beſtimmungen zur Verjüngung des Offizierkorps der aktiven Armee erlaſſen wird. Darnach ſoll kein Offizier mit über 50 Jahren mehr zum Oberſt ernannt werden. Um den Weg zur Beförderung freizumachen, wird man eine größere Anzahl älterer Mafore erſuchen, in den Ruheſtand zu treten unter gleichzeitiger Erhöhung ihrer Penſion von 300 auf 400 Pfund jährlich. Auch die Penſio⸗ nen von Nichtſtgatsoffizieren ſollen erhöht werden. Die Dienſtzeit vom Leutnant zum Hauptmann ſoll auf acht Jahre verkürzt werden. Die neue Verhaftungswelle in Sowjetrußland. Die Agentur Fournier meldet aus Moskau die Ver⸗ haftung des erſten Sekretärs der Kommuniſtiſchen Partei im Fernen Oſten, Aniſimow. Dieſer Poſten ſei Aniſimow erſt vor knapp einem Monat übertragen worden— Die Polniſche Telegrafenagentur macht in einer Meldung aus Moskau auf ein dort verbreitetes Gerücht aufmerkſam, wonach der Leiter der Komintern, Dimitroff, verhaftet worden ſei. Grund für dieſe Verhaftung ſollen die Mißer⸗ folge in Spanien und das Fehlſchlagen der Volksfrontpoli⸗ tik ſein, mit der man die europäiſchen Staaten zerſetzen wollte. Eine Beſtätigung der Gerüchte über die Verhaftung Dimitroffs habe ſich bis jetzt noch nicht erlangen laſſen. Verſchärfung des Urteils gegen den Hungariſtenführer Szalaſi.— Zuchthaus wegen gewaltſamen Umſturzes. Budapeſt, 7. Juli. Major Szalaſi, ein Führer der ſogen. hungariſtiſchen Bewegung, wurde am Mittwoch vom Beru⸗ fungsgericht der zweiten Inſtanz zu drei Jahren Bause it wegen Verbrechens des Umſturzes verurteilt. Die Strafe iſt ſofort anzutreten, und Szalaſi wurde nach Verkündung des Urteils in Strafhaft genommen. Die Verteidigung hat gegen dieſes Urteil Reviſion angemeldet. Der Staatsanwalt führte im ſeiner Anklagerede u. d. aus, Szalaſi habe zwar aus idea⸗ len Motiven gehandelt, trotzdem müßte ſeine Handlungs⸗ weiſe als Verbrechen des verſuchten gewaltſamen Umſturzes der ſtaatlichen Ordnung bezeichnet werden. Bemerkenswert an der Berufungsverhandlung iſt, daß die zweite Inſtanz Szalaſi wegen Verbrechens des gewaltſamen Umſturzes ver⸗ urteilte, während in der erſten Inſtanz das Urteil lediglich wegen Vergehens der Verabredung zur e ge⸗ fällt wurde. In der erſten Inſtanz war Szalaſi daher nur zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt worden. Syrien verweigert die Anterſchriſt Kein Beitritt zum Sandſchak⸗Vertrag. Jeruſalem, 6. Juli. Nach einer amtlichen Mitteilung des ſyriſchen Außen⸗ miniſteriums hatte der türkiſche Außenminiſter den Vertre⸗ ter Syriens in Ankara, Emir Adel Arslan, zu ſich gebeten. In Gegenwart des franzöſiſchen Botſchafters wurde Emir Adel Arslan von dem kürkiſchen Außenminiſter aufgefor⸗ dert, den Vertrag Frankreichs mit der Türkei über den Sandſchak⸗Alexandrette mitzuunterzeichnen. Der Vertreter Syriens leiſtete weder der Aufforderung, Platz zu nehmen, Folge, noch gab er die gewünſchte Unkerſchrift Er behielt ſich vielmehr die Wahrung aller Rechte vor, die Syrien im Sandſchak habe. Es erſcheint ſomit ausgeſchloſſen, daß Sy⸗ rien, jedenfalls ſoweit die gegenwärtige Regjierun in Frage kommt, dem franzöſiſch⸗kürkiſchen Sandſchak⸗Abkom⸗ men beitritt. Zum Einmarſch der Türken ſollte geflaggt werden. Der Belagerungszuſtand, der über den Sandſchak ver⸗ hängt worden war und ebenſo alle Beſtimmungen, die Ausreiſe und Einreiſe in das Gebiet erſchwerten, ſind wie⸗ der aufgehoben worden. Zugleich hatte der türkiſche Gou⸗ verneur des Sandſchak die Führer der nichttürkiſchen Volks⸗ gruppen zu ſich gerufen und ſie aufgefordert, die nichttür⸗ kiſche Bevölkerung zur Beflaggung ihrer Häuſer aus Anlaß des Einmarſches der türkiſchen Truppen zu veranlaſ⸗ ſen. Trotz der Aufforderung an die Bevölkerung, die ter⸗ kiſche und die franzöſiſche Fahne gemeinſam zu zeigen, iſt dieſer Aufforderung mit Ausnahme der offiziellen Gebäude nicht Folge geleiſtet worden. Der Führer der Sandſchak⸗Araber wieder in Ireiheit. Der Führer der Araber im Sandſchakgebiet, Zeki Ar⸗ bzi, und ſeine sämtlichen Mitarbeiter, die Mitte Juni in ntiochia verhaftet worden ſind, ſind jetzt aus dem Gefäng⸗ nis entlaſſen worden. Bekanntlich ſollte ſeine Freilaſſung ſchon vor 14 Tagen verfügt werden. „Aber Papa,“ fällt Mabel eifrig ein,„ſo einfach geht das nicht. Denke dir, Jane hat Mr. Wendt und Sörren⸗ ſen erklärt, daß ſie dem Sieger dieſes Spieles, alſo den beſten Spieler, heiratet! Wenn alſo Wendt der beſte iſt, dann muß ſie auch dieſen heiraten, denn ſie hat ja ihr Wort gegeben.“ Daniel Sutter ſieht ſeine Tochter lange an und dann ſchüttelt er den Kopf. „Das iſt mir ja doch noch nicht vorgekommen! So etwas iſt wohl früher bei den alten Griechen und Römer gemacht worden, was weiß ich, aber heute iſt das doch Wahnſinn! Jetzt gebe ich für die Chancen dieſes Sör⸗ renſen keinen Pfifferling mehr, liebe Jane. Ich habe mich ſchon gewundert, warum er ſo unſicher ſpielt..!“ „Aber er ſpielt doch nicht unſicher, Papa,“ wirft Jane ein. „Natürlich ſpielt er unſicher. Haſt du nicht geſehen, wie er zweimal den Ball verpaßte, was bei einem Klaſſeverteidiger niemals vorkommen darf?“ „Ja, du haſt ſchon Recht, Papa, aber das wird ſich ſchon geben. Die Mannſchaften ſtehen ſich ja jetzt gleich und ich bin feſt überzeugt, daß Norwegen gewinnt.“ „Ach, wenn Norwegen gewinnt, hat Sörrenſen auch bei dir gewonnen?“ „Natürlich!“ „Norwegen kann aber doch gewinnen und Sörrenſen kann trotzdem ſchlechter ſein als Wendt. Wie verhältſt du dich dann?“. Jane gibt keine Antwort. Mit einem Male iſt ſie ganz klein geworden. Was ihr Vater eben geſagt hat, leuchtet ihr ein und ſie ärgert ſich jetzt, daß ſie dieſe dumme Abmachung getroffen hat. Udo Wendt gefiel ihr ausgezeichnet. Ja, als ſie ihn kennenlernte, da verblaßte für Augenblicke das Bild Sörrenſens. Aber im Laufe der Zeit erkannte ſie doch, daß es nicht leicht ſein würde, die Frau eines Udo Wendt zu ſein. Udo Wendt war eine in ſich geſchloſſene Perſönlichkeit und ſie fühlte als Frau ganz genau, daß nur eine gute Ehe mit ihm zu führen war, wenn ſie ſich Neues aus aller Welt Rückkehr der deutſchen Marineflieger aus Reval. Die Küſtenaufklärungsſtaffel, die als erſte Einheit der deutſchen Seeluftſtreitkräfte zu einem viertägigen Beſuch in der Hauptſtadt Eſtlands eingetroffen war, hat wieder den Rückflug nach Deutſchland angetreten. Bald darauf lief auch das Flugſicherungsſchiff„Hans Rohlshoven“ aus Zum Abflug hatten ſich neben dem Geſandtſchaftsrat Dr. Bock und dem deutſchen Militärattachee Oberſt Raeſſing zahl⸗ reiche Offiziere der eſtniſchen Luftwaffe eingefunden. Schweres Anglück beim Brunnenbau Ein Toter, vier Schwerverletzte. Gifhorn. 6. Juli. In dem Dorfe Croya, Kreis Gifhorn, hat ſich ein ſchweres Exploſionsunglück zugetragen. Beim Brunnenbau ſtießen Arbeiter in 45 m Tiefe auf einen gro⸗ ßen Stein, der durch Sprengung beſeitigt werden ſollte. Die sprengladung kam aber vorzeitig zur Ex⸗ ploſio n. Der Bohrmeiſter erlitt ſchwere Bein⸗ und Arm⸗ verletzungen, denen er alsbald erlag. Bier weitere Brun⸗ nenbauarbeiter wurden ſchwer verletzt und mußten in Braunſchweiger Krankenhäuſer übergeführt werden. Schülertransport vom Zug erfaßt Slektin, 7. Juli. Wie die Reichsbahndirektion Stettin mikkeilt, erfaßte am Mittwoch gegen 16 Uhr die Lokomotive des Perſonenzuges 276 an einem beſchrankten Straßenüber⸗ gang der Strecke Stralſund—Seeſtadt Roſtock bei Caſſebohm in der Nähe von Roſtock einen Kraftomnibus, der mit elwa 60 Kindern auf einer Schulfahrt von Parchim nach Rügen unterwegs war. Bei dem Unfall wurden drei Kinder ſchwer und zehn leicht verletzt. Aerztliche Hilfe war alsbald zur Stelle. Zur Klärung des Sachverhalts hat ſich der zuſtändige Betriebsdezernent der Reichsbahndirektion Stettin ſofort an die Unfallſtelle be⸗ deben. Benzinpreisſenkung im Lande Oeſterreich. Wien, 6. Juli. Die Treibſtoff⸗Firmen haben im Ein⸗ vernehmen mit der Preisbicbnagsſtelle Wien beſchloſſen, den Benzinpreis im Lande W zonenweiſe auf 39— 42 Pfennige je Liter zu ſenken. In Wien beträgt der Preis 39 Pfennig. Der Preis für Benzolgemiſch wird gleichfalls entſprechend herabgeſetzt werden. Die von den Garagen⸗ beſitzern und Pumpenſtationen bisher an einzelne Kunden gewährten Sondervergütungen fallen in Zuſammenhang mit dieſer allgemeinen Preisſenkung in Zukunft weg. Tagung des Internationalen Verkehrsrates. Luzern, 7. Juli. Der Internationale Verkehrsrat trat in Luzern zu ſeiner 14. Generalverſammlung zuſammen. Deſe Spitzenorganiſation der nationalen Verkehrsverbände der auch die Verkehrsdelegierten der angeſchloſſenen Staaten angehören, weilt auf Einladung des Bundesrates zum erſten Male in der Schweiz. Der Schultheiß von Luzern, Wiemer, eröffnete die Verſammlung. Es waren über 90 Delegierte aus folgenden Staaten anweſend: Deutſchland, Belgien, Aegypten, Frankreich, Ungarn, Italien, Mexiko, Monaco, Niederlande, Polen. Rumänien, Tſchechoſlowakei und der Schweiz.— Das Preisgericht des internationalen Wettbe⸗ werbs hatte für das beſte Verkehrsplakat unter 50 Werken die Wahl zu treffen. Der erſte Preis, ein von König Fuad von Aegypten geſtifteter Wanderbecher, fiel an Ungarn. Die Anwetterkataſtrophe in Japan Tokio, 6. Juli. Die letzten Meldungen aus Kobe beſagen, daß ſich die Zahl der Todesopfer der Unwetterkataſtrophe bereits auf 206 erhöht hat. Vermißt werden nach den bisher möglichen Feſtſtellungen 401 Perſonen. Man befürchtet, daß viele von ihnen gleichfalls den Tod gefunden haben. Ein Drittel der Stadt iſt von Schlammwaſſer überſchwemmt. Nicht weniger als 70 000 Häuſer wurden betroffen. Die 9500 der zerſtörten oder abgeſchwemmten Häuſer beträgt 500. Die große Hahl der Menſchenopfer erklärt ſich daraus, daß die Hochflut mit raſender Schnelligkeit herankam. Viele öffentliche Gebäude, Schulen, Warenhäuſer und die Börſe ſind geſchloſſen. Allgemein wird feſtgeſtellt, daß es ſich um die ſchwerſte Kataſtrophe handelt, die Kobe je betroffen hat. Das Unwetter hal auch mehrere Ausländer ſchwer betrof⸗ fen. So eien ein Deuiſcher und ein Franzoſe ſchwer ver⸗ letzt worden. Jerner würden ein porkugieſiſcher Kaufmann und drei Kinder vermißt. 2 ihm unterördnete, denn in einer Ehe kann nur einer führen, der Mann oder die Frau. Jane war gewöhnt, zu führen und ſie ſagte ſich deshalb, daß eine Ehe mit Udo Wendt für ſie vielleicht untragbar ſein würde. Sörrenſen war anders. Der Junge war verliebt. War Wachs in ihren Händen, der würde ſie verwöhnen, würde ihr alles zuliebe tun und würde ihr ohne weiteres die Führung in der Ehe überlaſſen. Und deshalb kam auch nur Sörrenſen für ſie in Frage. Es iſt oft ſo im Leben. Selten finden ſich zwei Kämpfernaturen zuſammen, getreu des alten Sprich⸗ wortes, daß zwei harte Steine nicht mahlen. Es liegt doch ſchon ein tiefer Sinn in dieſen Worten. * Die deutſche Mannſchaft ruht ſich in der Kabine aus. Sie iſt denkbar beſter Laune und die überſchäumende Art Udo Wendts, für den es nur einen Sieg über die Norweger gibt, reißt ſie alle mit. Sie haben ihre Kräfte meſſen können und feſtgeſtellt, wo ihr großes Plus iſt. Sie wiſſen, daß ſie ruhiger ſpielen als die Norweger und ſie vertrauen darauf, daß ſich ihre Spielweiſe ſicher durchſetzen wird. Auch techniſch ſind ſie beſſer. Die Läuferreihe gibt peinlich genaue Vorlagen. Die Ballbehandlung iſt eine beſſere und ebenſo die Körperbeherrſchung. Das Plus der Norweger liegt in der größeren Schnelligkeit. Ob die Norweger in der zweiten Halbzeit durchhalten können, bezweifeln ſie. Die deutſche Mannſchaft hat ſich ausgeruht und alle elf Spieler ſind wieder genau ſo friſch wie am Anfang des Spieles. 5 Der Reichstrainer iſt bei ihnen, aber er verzichtet darauf, ihnen irgendwelche Ratſchläge zu geben und ſagt ihnen, daß er ſich über ihre Spielweiſe gefreut habe. Wegen des Elfmeter beruhigte er ſie, das ſei Pech 8 und die Entſcheidung des Schiedsrichters war etwas hart, aber dagegen ließe ſich nichts machen. n hat. etrof⸗ r ver⸗ mann ſtellt, thiger arauf, Auch einlich zeſſere 3 der e halten at ſich au ſo eee. Badiſche Chronik Ii Mosbach.(Zwei Ausbrecher gefaßt, der dritte entwiſcht!) Durch die Umſicht einiger Volksge⸗ noſſen iſt es der Gendarmerie Mosbach gelungen, am Spät⸗ nachmittage des 4. Juli zwiſchen Obrigheim und Mörtelſtein drei in der Nacht vom 26. zum 27. Juni aus dem Gerichts⸗ gefängnis Offenbach a. M. ausgebrochene Wohnungs⸗ und Geſchäftseinbrecher und Kraftfahrzeugdiebe aufzuſpüren und zwei davon feſtzunehmen. Es konnten ihnen bei der Feſt⸗ nahme ein auf ihrer Flucht geſtohlenes Motorrad und eine Menge Gegenſtände, die ſie in der Nacht vom 3. auf 4. Juli in Walldürn mittels Einbruchs geſtohlen hatten, abgenom⸗ men werden. Einer der Täter konnte vor der Feſtnahme ent⸗ fliehen und trotz energiſcher Verfolgung bis jetzt nicht feſtge⸗ nommen werden. Es wird daher die Bevölkerung erſucht, alles aufzubieten, um den Flüchtenden wieder zu ergreifen. Da er eine Schußwaffe bei ſich führt, iſt Vorſicht geboten. Beſchreibung des Flüchtigen: Krepp Joſef, Bäcker, geb. am 24. März 1920 in Seligenſtadt, 1,68 in groß, ſchlank, hat blonde, wellige Haare, blaue Augen, trägt Mancheſterhoſe, dunkle Joppe, ſchwarze Schuhe, vermutlich helle Motorfah⸗ rerhaube, Kraftfahrerbrille. Da ihm auf der Flucht nachge⸗ ſchoſſen wurde, wird vermutet, daß er verletzt iſt. Um Nach⸗ richt an die nächſte Gendarmerieſtation oder Polizeiſtation bei Auftauchen des Flüchtigen wird erſucht. Lahr.(100 Jahre„Liederkranz“.) Der Lah⸗ rer MGV.„Liederkranz“ feiert in den Tagen vom 9. bis 11. Juli ſein 100jähriges Beſtehen. Eingeleitet werden die Jubi⸗ Jäumstage durch ein großes Feſtbankett am Samstag, in der Stadthalle. Der Sonntag ſteht ganz im Zeichen des Kreis⸗ ſängertages des Kreiſes 6, der Tauſende von Sängern nach unſerer Stadt bringen wird. Voraus geht ein feierlicher Weiheakt in der Stadthalle. Dann folgt ebenfalls in der Stadthalle der Vertretertag des Kreiſes 6. Am Nachmittag wird man einen ſtattlichen Feſtzug erleben mit anſchließender Chorfeier auf der Parkwieſe. In der Stadthalle folgt ſodann ein Sonderkonzert der größeren Kreisvereine. Den Abſchluß des Tages bildet ein Feſtball in der Stadthalle. Karlsruher Jugendſchutzkammer. (0) Karlsruhe. Als gefährlichen Gewohnheitsverbrecher verurteilte die Jugendſchutzkammer des Landgerichts Karls⸗ ruhe den 42 jährigen, einſchlägig vorbeſtraften, ledigen Joſef Becht aus Karlsruhe wegen 13 Fälle verſuchter und voll⸗ endeter Verbrechen nach Paragraph 175 a(Verführung) und Vergehen gegen Paragraph 175 zu dreieinhalb Jahren Zucht⸗ haus, fünf Jahren Ehrverluſt und Sicherungsverwahrung. Der Angeklagte hatte in den Jahren 1934 bis 1937 in 13 Fällen junge Männer von 16 bis 18 Jahren an ſich gelockt und ſie durch Geſchenke zur Duldung unzüchtiger Handlungen beſtimmt. Mit Rückſicht auf die ſchwere Gefahr, die der Angeklagte für die Jugend bedeutet, wurden mildernde Am⸗ ſtände verſagt.— Wegen Sittlichkeitsverbrechen nach Para⸗ graph 176,3 verurteilte die Jugendſchutzkammer den 40jäh⸗ rigen verheirateten Auguſt Arheidt von hier zu zehn Mona⸗ ten Gefängnis. Der Angeklagte hatte ſich am 17. April an einer 18jährigen Schülerin unſittlich vergangen. Neuabgrenzung von Arbeitsamtsbezirken. 2 Offenburg. Der Präſident der Reichsanſtalt für Ar⸗ beitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung hat die Ar⸗ beitsämter Kehl und Lahr aufgehoben und die bisherigen Bezirke dieſer beiden Aemter dem Arbeitsamt Offenburg zugeteilt. Dieſe Neuabgrenzung tritt am 1. Juli 1938 in Kraft. Die Zollbehörde war ſchlauer als der Jude. Freiburg. In die Methoden und Tricks, die von jüdiſchen und Emigrantenkreifen angewendet werden, um un⸗ ter Umgehung der deutſchen Deviſenbeſtimmungen Inlands⸗ vermögen in das Ausland zu ſchaffen, gab eine Freiburger Schöffengerichtsverhandlung Einblick, die ſich mit dem 60⸗ jährigen franzöſiſchen Staatsangehörigen Alfred Bloch, zur⸗ zeit Apotheker in Baſel, befaßte. Dieſer unterhielt in Lörrach als Filiale ein Verſandgeſchäft für Deutſchland mit Drogen, das einen großen Gewinn abwarf und ihm als Ausländer mit der Zeit ein Vermögen von etwa 30000 Mark ein⸗ brachte. Das Geld war auf deutſchen Banken angelegt, und um es nun hinüberzubringen, verfiel Bloch auf den echt jüdiſchen Trick, das Kapital in Sachwerte umzuſetzen. Ueber die Mittelsperſon eines Pariſer Bekannten ließ er bei einem Berliner Juden zunächſt für insgeſamt 12 500 Mark Kunſt⸗ gegenſtände(Gemälde uſw.) kaufen und nach Lörrach ſchik⸗ ken. Von hier aus ſollten dann die Kunſtgegenſtände in die Schweiz geſchmuggelt werden. Vier Kiſten wurden dabei von der Deltſchen Zollbehörde beſchlagnahmt. Bloch war zur Werichtsverhandlung nicht erſchienen, und das Schöffengericht verurteilte ihn in Abwesenheit zu ſechs Monaten Gefängnis und 20000 Mark Geldſtrafe, evtl. erſatzweiſe ein weiteres Halbes Jahr Gefängnis. Die beſchlagnahmten Kunſtwerke wurden für eingezogen erklärt. Os Jeſtetten, A. Waldshut.(Tödlicher Sturz.) Bei der Ausführung von Abbauarbeiten in der Gemarkung Jeſtetten ſtürzte der 19jährige Hilfsarbeiter Max Schenk bon einem Gerüſt aus 15 Meter Höhe. Durch den Sturz zog er ſich einen ſchweren Schädelbruch zu, dem er nach einer halben Stunde erlag. Furtwangen.(Zwei Jubel vereine ſchließen lich zuſammen.) Das 100 jährige Jubiläum der Sänger⸗ vereinigung„Arion“ und das 75jährige Jubiläum des Ge⸗ ſangvereins„Liederkranz“ nahmen einen glänzenden Verlauf. Die Vereine des Sängerkreiſes waren ſehr zahlreich einge⸗ troffen, ſodaß alle Veranſtaltungen überfüllt waren. Die Stadt hatte ſich in ein ſchönes Feſtgewand geworfen. Auch der Sängergauführer Schmitt⸗Kehl und der ſtellvertretende Sängergaufuͤhrer Dr. Münch⸗Bruchſal waren erſchienen. Den beiden Jubelvereinen konnte der Ehrenbrief des Deutſchen Sängerbundes überreicht werden, ebenſo dem Ehrenchormei⸗ ſter des„Arion“, Alfred Wehrle, der zugleich 50 ahre aktiver Sänger iſt. Weiter wurden eine ganze Reihe filber⸗ ner und goldener Ehrennadeln verliehen. Die beiden Vereine stifteten der Stadt einen prächtigen, holzgeſchnitzten Sän⸗ gerbrunnen, der auf hohem Brunnenſtock die Figur eines Sängers trägt. Sie werden fortan zu einem Verein unter Führung des Fabrikanten Oskar Ketterer vereinigt. Konſtanz.(Vor dem Verbluten geret⸗ tet.) Eine Hausbedienſtete hatte das Anglück, beim Reinigen einer Blumenvaſe auszurutſchen. Sie fiel in die Scherben und rſchnitt ſich die Hand ſo ſchwer, daß eine Schlagader durch⸗ Ihulten wurde. Eine im benachbarten Haus wohnende Laien⸗ helferin des Reichsluftſchutzbundes konnte aufgrund ihrer Allgemein⸗Ausbildung ſofort die richtigen Maßnahmen er⸗ greifen und den Arm ſo abbinden, daß die Verunglückte nicht verblutete. Ein raſch herbeigerufener Arzt nahm dann die weitere Behandlung vor. 7 8 — Aus den Nachbargauen Eine Toke durch falſches Parken auf der Autobahn. Darmſtadt. Am Abend des Oſtermontags, alſo an einem beſonders verkehrsreichen Tag, hielt der Fahrer Richard D. aus Eſſen, der mit ſeinem Laſtzug von Düſſeldorf nach Mannheim wollte, auf der Autobahn einen Augenblick an, weil der Motor nicht warm werden wollte, weshalb er eine Zeitung vor den Kühler hängte. Anſtatt nun ganz rechts anzufahren, hielt er unmittelbar an dem ſchwarzen Streifen, der den Beginn der Ueberholungsbahn kennzeichnet. Ein von Frankfurt kommender kleiner Hano⸗ mag, den der Pfälzer Otto Müller ſteuerte und in dem außerdem deſſen Frau und ihr zweijähriges Bübchen ſaßen, wurde infolge Blendung durch andere Wagen nicht recht⸗ zeitig auf das Hindernis aufmerkſam, kam zwar mit dem Kühler noch vorbei, ſtreifte aber mit dem Oberteil den An⸗ hänger des Laſtzuges. Alle drei wurden verletzt, die Frau erlag ihren Verletzungen nach einigen Tagen. Ihr Mann war mitangeklagt, weil er, ſowie er geblendet war, hätte langſamer fahren müſſen. Das Darmſtädter Schöffengericht hielt ihn jedoch durch den Tod ſeiner Frau für genug be⸗ ſtraft. Da für ihn nur eine Gefängnisſtrafe unter einem Monat in Betracht gekommen wäre, fand die Amneſtie An⸗ wendung. Der Laſtwagenfahrer, der ſich nicht belehren laſ⸗ ſen wollte, daß er nicht fahrläſſig mitten auf der Autobahn parken durfte, wurde zu ſechs Wochen Gefängnis verurteilt. Worms.(Vermißter Knabe als Leiche ge⸗ ländet). Die Leiche des 14jährigen Landwirtsſohnes Wal⸗ ter Schwarz aus Oberflörsheim wurde in der Nähe von Germersheim aus dem Rhein geländet. Der Junge war in der vergangenen Woche zur Fortbildungsſchule gefahren und iſt ſeitdem vermißt geweſen. Darmſtadt.(Gegen die Mauer geraſt.) Mitter⸗ nachts 25 der Metzger Wilhelm Müller aus Meſſel mit einem Begleiter namens Germann auf einem Leichtmotor⸗ rad nach Hauſe. Dabei rannte er von der Kranichſteiner Straße her gegen die ſogen. Gichtmauer des Wildparks und blieb mit einem doppelten Schädelbruch tot liegen. Der Bei⸗ fahrer kam mit Verletzungen davon. a Großroſſeln.(madfahrer von Auto erfaßt und getötet.) Der 25 Jahre alte Former Geyer aus Großroſſeln fuhr zur Arbeit und wollte gerade mit ſeinem Fahrrad in eine Straße einbiegen. Im gleichen Augenblick kam aus entgegengeſetzter Richtung der Wagen eines Saar⸗ brücker Arztes, erfaßte den Radfahrer und ſchleuderte ihn meterweit durch die Luft. Geyer wurde furchtbar verſtüm⸗ melt ins Völklinger Krankenhaus eingeliefert, wo er bald darauf, ohne das Bewußtſein erlangt zu haben, ſtarb. Der Verunglückte hatte erſt vor kurzem geheiratet. Wetzlar.(Nachtwächter von Trunkenbold tödlich verletzt.) In dem Kreisort Altenkirchen ſchlug vor einigen Tagen nachts ein betrunkener junger Mann, der lärmend über die Straße zog, den Nachtwächter Gel⸗ zenleuchter, der ihn zur Ordnung verwies, mit einem Eiſen⸗ ſtück nieder. Der Beamte wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß er jetzt in der Gießener Klinik ſtarb. Scholten.(Nach Alkoholgenuß.) Nach reichlichem Alkoholgenuß verſuchte ein junger Mann abends mit dem Fahrrad den Spießpfad, einen nur für Fußgänger beſtimm⸗ ten ſteilen Fußpfad, hinabzufahren. Einige Zeit danach fand ihn ein Arzt bewußtlos neben ſeinem völlig zertrüm⸗ merten Rad und brachte ihn ins Schädelbruch feſtgeſtellt wurde. Bad Kreuznach.(Holzbrücke mit acht Mäd⸗ chen eingeſtürzt.) Als im benachbarten Neuamberg eine Gruppe junger Mädchen bei der Rückkehr aus dem Wald in der Nähe des Dorfes eine Holzbrücke über den Appelbach überſchritten, ſtürzte plötzlich die Brücke ein und riß acht Mädchen mit in die Tiefe. Glücklicherweiſe kamen die Mädchen mit einem unfreiwilligen Bad und leichten Verletzungen davon. Die Dienſtverpflichtung Zur Sicherung des Kräftebedarfs. Der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung, Dr. Syrup, erläutert im Reichsblatt die Verordnung zur Sicherung des Kräftebe⸗ darfs für Aufgaben von beſonderer ſtaatspolitiſcher Bedeu⸗ tung und die hierzu erlaſſene Durchführungsverordnung. Die Verordnung finde nur auf beſonders bedeutſame Auf⸗ gaben, deren Ausführung aus ſtaatspolitiſchen Gründen keinen Aufſchub dulde, Anwendung. Welche Aufgaben im einzelnen dazu gehören würden, laſſe ſich heute noch nicht ſagen. Da Generalfeldmarſchall Göring die Verhältniſſe ge⸗ nau kenne, ſei es müßig, an ihn Anträge zu richten, um in den Kreis dieſer Aufgaben einbezogen zu werden. Eben⸗ ſowenig habe es Zweck, entſprechende Anträge beim Präſi⸗ denten der Reichsanſtalt zu ſtellen. Die Aufgaben, die unter die Verordnung fielen, würden in erſter Linie auf den Ge⸗ bieten der Bauwirtſchaft und der Eiſen⸗ und Metallwirt⸗ ſchaft liegen. Als Verpflichtete kämen hier in ſtarkem Maße Arbeiter, Angeſtellte und Beamte in Frage, die ſich in einem feſten Beſchäftigungsverhältnis befänden. An Hand der Ar⸗ beitsbuchkartei habe das Arbeitsamt zu prüfen, aus welchen Betrieben von Fall zu Fall die benötigten Arbeits⸗ kräfte herausgezogen werden könnten. Für die Verpflich⸗ tung von Arbeitskräften kämen alſo ſolche Betriebe und Verwaltungen in Betracht, die nicht beſonders bedeutſame und unaufſchiebbare Aufgaben zu erfüllen hätten. Hier ge⸗ 25 jedoch den Betrieben, die im ſelben Maße für die usfuhr tätig ſeien, eine beſondere Berückſichtigung. Präſident Syrup weiſt nochmals darauf hin, daß in erſter Linie ledige Perſonen verpflichtet werden ſollen, daß der Verpflichtete wirtſchaftlich nicht ſchlechter ſtehen ſolle als bisher. Die Anforderung von Arbeitskräften durch die zu⸗ elaſſenen Betriebe habe zur Vorausſetzung, daß der Be⸗ riebsführer ſie aus dem eigenen Betrieb, insbeſondere aus minderwichtigen Abteilungen, nicht heranziehen und auch das Arbeitsamt ſie nicht ſtellen könne. Vor der Verpflich⸗ tung ſeien die zu verpflichtenden Perſonen und ihre bis⸗ herigen Betriebsführer zu hören. Durch die Zuſtellung des Verpflichtungsbeſcheides werde zwiſchen dem Auftraggeber und den Verpflichteten ein Arbeits⸗ oder Dienſtverhältnis abgeſchloſſen. Der Verpflichtungsbeſcheid habe alſo nicht nur öffentlich⸗rechtliche, ſondern auch privat⸗ rechtliche Wirkungen. Der Verpflichtete werde Mitglied der Gefolgſchaft des neuen Betriebes mit allen daraus erwach⸗ ſenden Rechten und Pflichten. Er nehme keine Sonder⸗ ſtellung im Betriebe ein. Die Verpflichtung werde in je⸗ dem Falle für eine begrenzte Zeit ausgeſprochen. Vom Tage des Beginns der Dienſtverpflichtung an ſei der Dienſt⸗ verpflichtete aus ſeinem bisherigen Beſchäftigungsverhält⸗ nis beurlaubt, ohne daß dieſer Urlaub vom Betriebsführer ausdrücklich ausgeſprochen werden müſſe. Die Zeit der er⸗ füllten Dienſtverpflichtung gelte als Beſchäftigungszeit in der bisherigen Arbeitsſtelle. 8 — 5— Krankenhaus, wo ein Das Seckenheimer Gefallenenehrenmal. Mit den im Gang befindlichen Veränderungen am Seckenheimer Schlößchen wird nun auch die Frage des Ehrenmals zum Gedächtnis der im Weltkrieg gefallenen Seckenheimer einer Löſung entgegengeführt. Bei der Eingemeindung im Jahre 1930 beſaß Secken⸗ heim bekanntlich einen Denkmalsfonds, den die Stadt mit der Verpflichtung übernahm, ihn zu gegebener Zeit ſeiner Beſtimmung zu übergeben. Dazu kommen noch die durch Sammlung in hieſiger Gemeinde zuſammengebrachten Be⸗ träge, ſodaß die finanzielle Frage in der Hauptſache gelöſt war. Seit einigen Tagen ſieht man im Schloßgarten ein Modell des geplanten Ehrenmals. Modelle können immer nur ein ungefähres Bild des eigentlichen Kunſtwerkes geben. Es erweiſt ſich daher als nötig, einige Angaben über die eigentliche Ausführung des Ehrenmals zu machen. Das Denkmal ſelbſt beſteht aus einer aus gehauenen Steinen gefertigten Relieſplaſtik, die einen Reiter mit Schwert und Fahne vorwärts ſtürmend darſtellen. Die ſchöne Plaſtik erhebt ſich von dem Hintergrund bis zu 30 em. Der kubiſche Geſamtaufbau hat etwa 4 m Höhe, zm Breite und Im Tiefe. Das Ganze ſteht auf einem 8 m breiten Sockel. Die Plaſtik iſt durchaus zeitgemäß empfunden. Wir wollen heute nicht mehr trauernde Ge⸗ ſtalten auf Kriegerdenkmälern darſtellen. Der Weltkrieg und die Not der Nachkriegsjahre iſt überwunden, der Weg des deutſchen Volkes geht wieder aufwärts und vorwärts, wehr⸗ haft und gläubig, wie es die Plaſtik darſtellt. Man muß ſich nun das Denkmal umrahmt und ein⸗ gefaßt von einer gärtneriſchen Anlage denken, durch die das Ganze wie ein Ehrenhain zum Gedächtnis der Gefal⸗ lenen wirkt. Zu beiden Seiten des Ehrenmals und an der Front gegen die Gleisanlage der OEch wird eine grüne Hecke und eine Baumanlage einen natürlichen Abſchluß bilden. 8 Dieſe Anlage wird gleichzeitig auch der Partei und ihren Gliederungen als Aufmarſchplatz und als Feierſtätte dienen, was bisher in unſerm Vorort gefehlt hat. Die Kundgebungen, die bisher auf den Planken ſtattgefunden haben, litten oft erheblich unter dem ſtörenden Verkehr. So erſcheint der Schloßgarten nach Abbruch der alten Garten⸗ mauer als der geeignete Platz. Mit dem Ehrenmal, das wohl im kommenden Frühjahr eingeweiht werden wird, geht ein langer und immer wieder befürworteter Wunſch der Seckenheimer in Erfüllung. Der geſtrige Kartoffelkäfer⸗Suchtag. Auf der Hochſtätt ein neuer Gefahrenherd. Beim geſtrigen Kartoffelkäferſuchtag wurde beim Ab⸗ ſuchen auf einem Grundſtück auf der Hochſtätt(Seckenheim⸗ Station) verſchiedene Kartoffelſtöcke abgefreſſen angetroffen und 70-80 Larven des Kartoffelkäfers gefunden. Ebenfalls auf dem Grundſtück im Eichwald, wo man in der letzten Woche einen Kartoffelkäfer entdeckte, fand man Larven. Dieſes Auftreten bedingt eine noch intenſivere Beobachtung und Bekämpfung der aufgefundenen Herde des Schädlings. Jedem Körperbehinderten gebührt ein Platz in der Sonnel Es herrſcht immer noch in der deutſchen Volksgemein⸗ gemeinſchaft eine grundverkehrte Auffaſſung vom Wert und der Leiſtungsfähigkeit der Körperbehinderten. Die deutſche Volksgemeinſchaft kann aber auf dieſes wertvolle deutſche Erbgut nicht verzichten, da nachgewieſenermaßen 93 0% aller Körperbehinderten erbgeſund ſind und nur der richtigen körperlichen und ſeeliſchen Ausrichtung bedürfen. Die Ar⸗ beit des Reichsbundes der Körperbehinderten wurde be⸗ ſonders durch die verſchiedenen Abkommen gefördert, die er im Jahre 1937 mit verſchiedenen Stellen von Partei und Staat getroffen hat. Es wird daher erneut darauf hingewieſen, das es nur dann möglich iſt, durchgreifende Maßnahmen zu erzielen, wenn alle Körperbehinderten ſich reſtlos dem Reichsbund anſchließen. Dazu iſt in Seckenheim am Samstag, den 9. Juli 1938, abends 7.45 Uhr, im Gaſthaus„Zum goldenen Engel“ Gelegenheit geboten, da die hieſige Ortsgruppe des Reichsbundes ihre Verſammlung abhält und alle Körperbehinderten Auskunft und Rat er⸗ teilt bekommen. Eine anerkennenswerte ſoziale Einrichtung hat das Palaſt⸗Theater hier für die Körperbehinderten getroffen, indem— es denſelben ermöglicht, einmal im Monat eine Vorſtellung im Palaſt⸗Theater unentgeltlich zu beſuchen. 5* Vier Verkehrsunfälle. Hier ereigneten ſich vier Ver⸗ kehrsunfälle, wobei eine Perſon verletzt und ſieben K fahrzeuge beſchädigt wurden. Bei einer Verkehrskontrolle wurden 69 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 16 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehän⸗ digt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Auf⸗ fallend hoch iſt die Zahl der Radfahrer, die wegen Neben⸗ einanderfahrens gebührenpflichtig verwarnt werden mußten. — Anträge auf laufende Kinderbeihilfe einreichen! Na den ergangenen Beſtimmungen können laufende Kinderbei⸗ hilfen früheſtens vom Beginn des Kalendervierteljahres ab gewährt werden, in dem der Antrag geſtellt iſt. Anträge, die am J. 7. 38 und ſpäter eingereicht werden, können früheſtens vom 1. 7. 38 an berückſichtigt werden. Bei Vorlage der An⸗ träge durch die Poſt gilt als Tag der Antragſtellung der Tag, an welchem der Antrag beim Finanzamt eingeht. Ver⸗ ſchiedentlich haben Volksgenoſſen zwar die Vordrucke für die . abgeholt, aber bisher keine Anträge geſtellt. Ur biannheimer Hafenverkehr. Der Geſamtumſchlag der ö 5 Graf Ferdinand von Zeppelin Zu ſeinem 100. Geburtstag. DV. Am 8. Juli 1838 wurde dem fürſtlich⸗hohenzolleri⸗ ſchen Hofmarſchall Grafen Friedrich von Zeppelin ein Sohn jeboren, der den Namen Ferdinand erhielt. Die Mutter des naben entſtammte einer altangeſehenen Schweizer Fa⸗ milie franzöſiſcher Herkunft, die aus Genf ins Bodenſee⸗ 1 eingewandert war. Ihr Großvater war von Kaiſer Joſef II. mit dem einſtigen Dominikanerkloſter auf der „Inſel“ in Konſtanz belehnt worden, mit dem Auftrag, darin eine Kattunfabrik zu begründen. In jenen vom Hauche romantiſcher Vergangenheit umwitterten Räumen, in denen vor Jahrhunderten Johann Hus gefangenſaß, in denen der myſtiſche Heinrich Seuſe als Abt gewaltet, erblickte Ferdi⸗ nand von Zeppelin das Licht der Welt. Seine Jugendtage verbrachte der junge Graf jedoch nur beſuchsweiſe in Konſtanz. Er wuchs gemeinſam mit ſeinen Geſchwiſtern auf dem elterlichen Schloßgute Girsberg bei Emmishofen in der Schweiz auf. Ihre Erziehung vollzog ſich in einem Geiſte, der in ſchroffem Gegenſatz zu dem ver⸗ nöcherten Weſen damaligen Schulbetriebes ſtand. Die erſten Wiſſensgründe, Leſen, Schreiben, Rechnen, brachte den Kindern ein älterer Mann von einfacher Bildung und kindlichem Gemüt, J. Kurz aus Ravensburg, im Spielen bei. So ließ er jedes der Kinder eine kleine Zeitung ſchrei⸗ ben. Ferdinand nannte die ſeine„Girsberger⸗Luſt⸗Zei⸗ tung“. Die höhere 1 der Kinder war einem jungen Theologen, Robert Moſer, anvertraut, der in ſeinen Er⸗ innerungen ein anſchauliches Bild vom Leben im Hauſe Zeppelin gibt. Moſer ſchildert, wie beſonders der ſunge Ferdinand entſchieden Begabung im Bau kleiner Mühlen, Schiffe und ähnlichen mechaniſchen Spielwerks zeigte. Ferdinand von Zeppelin wurde wie viele ſeiner Stan⸗ desgenoſſen Offizier. Aber ſeine militäriſche Laufbahn ver⸗ lief keineswegs im durchſchnittlichen Gleiſe. Als junger Leutnant ließ er ſich zum Beſuche der Univerſität nach Tü⸗ bingen beurlauben. Bemerkenswert iſt die Wahl feiner Studienfächer: Staatswiſſenſchaft, Maſchinenbau, Chemie. Eine Mobilmachung während des italieniſch⸗öſterreichiſchen Krieges unterbricht das Studium und verſetzt Zeppelin zum württembergiſchen Ingenieurkorps nach Ulm. Der ameri⸗ kaniſche Sezeſſionskrieg ſieht ihn in den Vereinigten Staa⸗ ten, wo er die Gelegenheit wahrnimmt, ſein militäriſches Wiſſen am praktiſchen Beiſpiel außerordentlich zu weiten, zinsbeſondere in Bezug auf die Ausbeutung der Technik für militäriſche Zwecke“. Als klar beobachtender Zuſchauer ſammelte er dort Eindrücke, die er in ſeinen„Erinnerungen aus dem amerikaniſchen Kriegsjahr 1863“ 50 Jahre ſpäter packend ſchildert. Damals hat Zeppelin in einem Feſſelbal⸗ lon übrigens auch ſeinen erſten Aufſtieg in einem Luft⸗ fahrzeug unternommen. Im Krieg 1866 zeichnet ſich der junge tapfere Offizier in manchem Gefecht aus. Ein Jahr nach ſeiner Heirat mit der baltiſchen Baroneſſe Iſabella von Wolff zieht er aber⸗ mals ins Feld. Sofort nach Ausbruch des Krieges im Juli 1870 dringt er mit einer Patrouille von 5 Offizieren und 7 Dragonern in ſchneidigem Ritt tief in Feindesland. Sein Kamerad, Leutnant Winsloe, fällt als erſter Toter des deutſch⸗franzöſiſchen Krieges. Die anderen werden verwun⸗ det oder gefangen. Zeppelin allein gelingt es dank ſeiner Geiſtesgegenwart und Sprachgewandtheit, auf einem fran⸗ zöſiſchen Chaſſeurpferd zurückzukommen. Er bringt der Truppenführung hochwertige Nachrichten. Das kühne Rei⸗ terſtück macht Ferdinand von Zeppelin mit einem Schlage weithin berühmt. Im Jahre 1890 nahm der inzwiſchen zum Generalmajor und Brigadekommandeur in Saarburg auf⸗ geſtiegene Graf Zeppelin ſeinen Abſchied, weil er keine Ausſicht auf Beförderung mehr hatte. Seine Reformvor⸗ ſchläge für den Kavalleriedienſt hatten ihn wohl unbeliebt gemacht. Sie ſind übrigens, wie ſo viele Gedanken Zeppe⸗ 55 auf anderen Gebieten, ſpäter ſämtlich durchgeführt worden. Die wohlverdiente Muße des Ruheſtandes zu genießen, entſprach nicht einem Tatmenſchen wie dem damals 52⸗ fenden Zeppelin. Er begann ein neues Leben, ein Kämp⸗ erleben für eine große Idee: die Eroberung der Luft! Bis⸗ lang hatten die Erbauer von Luftſchiffen verſucht, den Luft⸗ ballon, die gute, alte„Charliere“, lenkbar zu machen. Den Gedanken, einen länglichen Luftballon durch Luftſchrauben fortzubewegen, legte ſchon der Ingenieuroffizier Meusnier im 18. Jahrhundert ſchriftlich nieder. Zeppelin aging aber einen anderen Weg. Er entwarf einen rieſigen Tragkörper aus ſtoffbeſpanntem Leichtmetallgerüſt, in dem eine Anzahl Gaszellen liegen. An dieſem Körper hängen mehrere Gon⸗ deln mit den Motoren. Das ſind bis heute die Merkmale der Starrluftſchiffe geblieben. Trotz gehäſſiger Widerſacher, trotz Ablehnung durch Kommiſſionen von„Sachverſtändi⸗ gen“, trotz finanzieller Schwierigkeiten gelingt es Zeppelin, am 2. Juli 1900 das erſte Luftſchiff zum Aufſtieg zu bringen. Es fliegt, es gehorcht dem Steuer! Natürlich haften ihm noch Mängel an. Aber der Beweis der Richtigkeit ſeiner Ideen iſt erbracht Freilich waren durch die Verſuche auch die Mittel der von Zeppelin Unter ſtarkem Anteil eigenen Vermögens begründeten„Ge⸗ ſellſchaft zur Förderung der Luftſchiffahrt“ verbraucht. Nun beginnt Zeppelins heldenhafter Kampf mit Wort und Fe⸗ der, mit rückſichtsloſem Einſatz von Geſundheit und Habe für ſeine Idee. Stürme beſchädigen ſeine Halle auf dem Bodenſee bei Friedrichshafen, zerſtören ſein neugebautes Schiff, Gegner ſtellen ihn als närriſchen Juerulanten hin. Zeppelin und ſeine Getreuen, voran der beſcheidene, tüch⸗ tige Oberingenieur Ludwig Dürr, halten durch. Jahre vergingen in hartem Ringen um das Beſtehen des Lebenswerkes Da meldeten am 31. September 1907 die Blätter, daß es am Vortage dem neueſten Luftſchiff des Grafen gelungen ſei, einen Flug von mehr als 8 Stunden Dauer auszuführen. Eine unerhörte Lei⸗ ſtung für dieſe Zeit! Jetzt ſtellte das Reich eine Summe zum Ankauf von zwei Zeppelinluftſchiffen bereit, falls dem Grafen eine Dauerfahrt von 24 Stunden gelänge. Zeppelin baute ein größeres, leiſtungsfähigeres Luftſchiff von 15 000 Kubikmeter Gasinhalt und 220 PS Maſchinenleiſtung. Zur Ueberraſchung aller Welt erſchien ſchon am 1. Juli 1908 der„Z 4“, die ſchlanke, weiße„Zigarre“, über den Geſta⸗ den des Vierwaldſtätter⸗, des Zuger⸗, des Züricher Sees. Der Jubel der Schweizer und Ihrer Sommergäſte brauſte u dem tapferen alten Herrn empor, der mit ſeiner weißen ütze aus der Führergondel winkte. An dieſem Tage war Zeppelins Weltruhm begründet. Aber das Verhängnis wich noch nicht vom Werke Zeppelins. Beim Verſuche, die ver⸗ langte 24⸗Stundenfahrt auszuführen, riß eine Gewitter⸗ böe das bei Echterdingen verankerte Schiff los und ließ es in Flammen aufgehen. Arbeit und Opfer von Jahrzehnten waren vernichtet. Als ihn ſeine Mitarbei⸗ N fragten, was nun werden ſolle, ſagt er ſchlicht und feſt: „Es wird weitergebaut“. Das war Zeppelin! Noch am Abend jener 1 von Echterdingen, am 5. Auguſt 1908, war Zeppelins Werk ge⸗ rettet. Eine Flut freiwilliger Spenden aus allen Schichten des Volkes ergoß ſich nach Friedrichshafen. Raſch waren mehr als 6 Millionen Mark beiſammen. Die Werft in Friedrichshafen konnte vergrößert, der Bau der Luftſchiffe fortgeſetzt werden. Immer vollkom⸗ menere Luftfahrzeuge gingen aus Zeppelins Werkſtätten hervor; die Neubauten wurden teils für Heer und Marine, teils für die eigens für den Zeppelinverkehr gegründete „Delag“(Deutſche Luftſchiffahrks⸗AG) geliefert. Auch dann blieben Rückſchläge nicht aus, aber eine glänzende Reihe erfolgreicher Fahrten des Luftſchiffes„Schwaben“ unter Dr. Hugo Eckeners Führung feſtigte das Vertrauen der Oeffentlichkeit derart, daß ſich im Vorkriegs⸗Deutſchland ſchon ein beachtlicher Luflverkehr mit Zeppelinſchiffen ent⸗ wickelte. 1910 hatte die„Delag“ 41 Paſſagierfahrten aus⸗ geführt. Im Jahre 1913 leiſteten ihre Schiffe ſchon 737 Fahrten von zuſammen mehr als 1100 Stunden Dauer! Der Weltkrieg zerſchlug jäh dieſen kraftvoll erblühenden Verkehr mit Zeppelinſchiffen. Im Kriege hatten die Luft⸗ ſchiffe ſchwere Aufgaben zu löſen und viele gingen ſamt ihrer heldenhaften Beſatzung zugrunde. Es war ſchmerzlich für den Grafen, erleben zu müſſen, daß die raſende Ent⸗ wicklung des Flugzeuges ſeinen Luftſchiffen die Kriegs⸗ brauchbarkeit mehr und mehr nahm. Raſtlos an der Vervollkommnung ſeiner Luftſchiffe und Flugboote tätig, hoffte der alte Graf noch das Ende des Krieges und die erſte Fahrt eines Zeppelinſchiffes über den Atlantik zu erleben. Seine unverwüſtliche Spannkraft ließ dieſe Hoffnung berechtigt erſcheinen. Je⸗ doch am 8. März 1917 riß der Tod den Unermüdlichen aus ſeinen Plänen für die friedliche Verwendung ſeiner Starr⸗ ſchiffe im Weltverkehr. Auf dem Parkfriedhof zu Stuttgart wurde Graf Ferdinand von Zeppelin beſtattet. Zeppelins unbeirrbarer Glaube an ſein Werk lebt in der Gemeinſchaft ſeiner Mitarbeiter fort. Dr. Wolfgang Mejer. — Sonderstempel zum 100. Geburtstag Graf Jeppelins. Zum 100. Geburtstag des Grafen Zeppelin richtet die Deut⸗ ſche Reichspoſt am 7. 8. und 9. Juli im Flug⸗ und Luft⸗ ſchiffhafen Rhein⸗Main in Frankfurt a. M. ein Sonder⸗ poſtamt ein. Sein Sonderſtempel führt die bildliche Dar⸗ ſtellung eines Luftſchiffes. Sammler können Anträge auf Abſtempelung von Sammlermarken an das Poſtamt Frankfurt a. M. richten. Reiſe mit Genuß! Obwohl heutzutage das Reiſen viel einfacher, bequemer und ſchneller als zur Zeit unſerer Vorfahren iſt, ſind zu einer genußreichen Urlaubsfahrt doch ſorgfältige Vorbereitungen nötig. Iſt man über Reiſeziel und Abfahrtstag einig, dann tritt die Frage auf, was an Kleidung und ſonſtigen Dingen mitzunehmen ſei. Nur das wirklich Notwendige, lautet die Antwort. Unbedingt benötigte tägliche Gebrauchsgegenſtände, die nicht überall zu haben ſind, nehme man jedenfalls mit. Er⸗ forderlich ſind u. a. Raſierzeug, Kämme, Zahn⸗ und Kleider⸗ bürſte wie auch eine Haarbürſte und ein kleiner Spiegel. Da manchmal Kleinigkeiten in Verlegenheit ſetzen, wenn ſie feh⸗ len, ſo ſollte man Nähzeug, ein paar Kragen⸗ oder ſonſtige Knöpfe ſowie Sicherheitsnadeln nicht vergeſſen. Nicht zu unterſchätzen iſt der Beſitz eines kleinen Fläſchchens Salmiak⸗ geiſt gegen Inſektenſtiche und eine kleine Hausapotheke mit Verbandszeug, Tabletten oder Drogen zur Abſtellung von Magen⸗ und ſonſtigen Beſchwerden. Für eine achttägige Reiſe benötigt man natürlich weniger Kleidung, Wäſche, Kragen, Selbſtbinder, Bluſen, Schuhe und dergleichen als zu einer von mehreren Wochen. Der ſtändige Reiſebegleiter des heu⸗ tigen Reiſenden, der Fotoapparat, ſollte ſtets griffbereit am Schulterriemen oder obenan im Reiſekoffer zur Hand ſein. Aber vor der Abreiſe iſt noch manches zu erledigen. Brot und Milch ſind abzubeſtellen, während andere laufende Lieferungen, Poſtſachen und Zeitungen zur Urlaubsadreſſe umgemeldet werden müſſen. Man bitte auch den freundlichen Nachbar, ein wenig auf die Wohnung zu achten und die Bal⸗ konpflanzen hin und wieder zu gießen. Aufruf! Die gewaltigen Organiſationen der NSV. und DR. haben ſich zuſammengeſchloſſen, um ein neues großes Ziel in gemeinſamer Arbeit zu verwirklichen: die Verſorgung aller Deutſchen mit Volksgasmasken. Die deutſche Volks⸗ gasmaske iſt auf Befehl des Generalfeldmarſchalls Göri geſchaffen worden, damit ſich im Falle eines Luftkrieges die Bevölkerung gegen giftige Gaſe zu ſchützen vermag. Der Führer will keinen Krieg! Trotzdem müſſen wir aber zur Abwehr gerüſtet ſein. Dazu gehört auch die Volks⸗ gas maske als Abwehrmittel für jedermann. Jeder verantwortungsbewußte Volksgenoſſe wird deshalb für ſich und ſeine Familienangehörigen die Volksgasmaske ſofort erwerben, ſobald der Vertrieb in ſeinem Wohnort beginnt.— Für die Helfer im Selbſtſchutz und erweiterten Selbſtſchutz iſt ſie ohnehin vorgeſchrieben. Eine Volksgasmaske braucht aber jeder! Sie koſtet nur 5.— RM, ein ungewöhnlich niedriger Preis für ein zuverläſſiges Gasſchutzgerät! Jede Volksgasmaske trägt den Kontrollſtempel des Reiches! Es gibt ſomit nur einwandfreie Gasmasken. Die Verbilligung erfolgt nicht auf Koſten der Güte, ſondern wird durch Reichszuſchüſſe ermöglicht. Für zahlreiche Orte iſt der Vertrieb der Volksgasmaske bereits freigegeben; weitere werden folgen, ſobald das techniſch möglich iſt. In dieſem Sommer ſoll die Verſorgung der Bevölkerung mit Volksgasmasken zu einem gewiſſen Abſchluß gebracht werden. Deshalb rufen wir alle Männer und Frauen der NSV. und des ROB. auf, in gemeinſamer Arbeit das Aeußerſte zu tun, damit der Wille des Führers„Jedem ſeine Volks⸗ gasmaske!“ bald Wirklichkeit wird. Wir rufen aber auch das ganze Deutſche Volk auf: Erwerbe jeder für ſich und die Seinen eine Volksgasmaske! Denkt daran, daß die Männer des RSB. und der NSV. die euch über die Volksgasmaske aufklären, ſie verkaufen und verpaſſen, dieſe Arbeit nicht für ſich, ſondern für euch und euren Schutz leiſten. Sie werden vielleicht eure Lebensretter ſein! Die Volksgasmaske gehört heute als Abwehrmittel in den Beſitz von Mann, Frau und Kind! Berlin, den 13. Mai 1938. von Roques Hilgenfeldt Generalleutnant Hauptamtsleiter Präſident des ROB. Leiter des Hauptamtes für NSV. der NSDAP. „Der Gauſchulungs brief.“ Folge 7/38. Am Anfang des Juli⸗Schulungsbriefes ſteht das Führerwort, daß das Feiern von Feſten nur dann einen Sinn hat, wenn die geleiſtete Arbeit vorangegangen iſt. Die gegenwärtige Zeit, in deren Mittelpunkt Arbeit und Leiſtung ſtehen, könne auch wieder mit gutem Gewiſſen Feſte feiern. So wird denn auch Feiertag, Sonntag, Urlaubstag, wie die geſamte Freizeit des Menſchen von der Grundlage der ge⸗ leiſteten Arbeit her betrachtet. Feiertag haben ohne voran⸗ gehende Arbeit keinen Sinn; ſie dienen der Freude über das Ge⸗ leiſtete, der Beſinnung auf das Kommende. Abwegig ſind deshalb jene Feiertagsauffaſſungen, der Sonntag ſei nur dazu da, den Menſchen in eine„andere Welt“ zu führen. Veröffentlicht wird in dieſem Zuſammenhang ein be⸗ merkenswerter Beitrag über das„Recht auf Urlaub“, in dem die geſamte einſchlägige Rechtslage klargelegt iſt. Rein⸗⸗ hold Gtoſch gibt eine Darſtellung über die Feiertagsbezah⸗ lung. Reiches Bildmaterial und verſtändlich unterhaltſame Erzählungen umrahmen die grundſätzlichen Beiträge dieſer neuen Folge des„Schulungsbriefes“. Dieſer iſt nur durch Fahre vorſichtig! Du ſollſt nicht töten! Wir empfehlen: g Verſammlungs⸗ Kalender. Oelsardinen 92 Dose ab 2 a 2 1 85 828 8 Tbd.„Jahn“. Die Männerturnſtunde findet bis zur Fahrt e e nach Breslau jeweils Freitags ſtatt. Bis morgen abend nahrhaft und gesund! Fettheringe Einzahlung des Fahrgeldes nach Breslau; RM. 17. 30. Allgäuer Stangenkäse in versch. feinen Tunken 1 1 15 gr 1 270 r Dosen ab 35 4 E elikateß-Lim 8 O. R. 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Als ſie das Schlafzimmer Miß Larſens betraten, war das Schreckliche ſchon geſchehen. Neben der Toten aber ſtand noch ihr Mörder— ein erſt kürzlich aus dem Gefängnis entlaſſener Menſch, der behauptete, Miß Larſen habe ihn vergiften wollen, weil ſie wohl gefürchtet habe, er würde ſie verraten. Denn ſie ſei eine gefährliche Spionin. Aber daran glaubten die Leute, die all dieſe Neuigkeiten zu er⸗ zählen wußten, natürlich nicht.„Sie wird ihn verſchmäht haben,“ lautete die allgemeine Anſicht,„und da hat er ſie eben getötet. Du liebe Zeit, dieſe verliebten Leute! Nichts wie Unheil richten ſie an.“ Zum anderen erregte die geheimnisvolle Exploſion im Hauſe des Großkaufmanns Summer beträchtliches Auf⸗ ſehen, wenn auch dieſes Vorkommnis von dem, was in Miß Larſens Landhaus geſchehen war, ſtark verdunkelt wurde. Das ganze Haus war abgebrannt— ja, war ab⸗ gebrannt bis auf die kahlen Mauern, die nun, immer noch rauchend, nackt und geſpenſtiſch zum Himmel aufragten. Wahrſcheinlich hatte Summer Pulver in ſeinem Lager auf⸗ bewahrt, das ſich ſelbſt entzündet hatte. Der Großkaufmann, beſtritt das aber ganz entſchieden und ſprach von einem Schurkenſtreich, den fremde Leute begangen. Doch wer ſollte den Summers einen Schurkenſtreich ſpielen? Dieſen ehr⸗ baren Leuten, die niemandem ein Härchen krümmten und allen Menſchen nur Wohltaten erwieſen? Nein, nein, Miſter Summer mußte die Nerven verloren haben, wenn er ſolche Vermutungen ausſprach. Das Pulver war ſchuld, das er bei ſich aufbewahrt hatte, ganz ſicher. Als der Abend ſank, beſtieg Joch einen Schoner, der nach Hamburg ſegelte. An ſeiner Bruſt barg er zwei Schriftſtücke, die ihm Ehre und Anſehen wieder verſchaf⸗ fen mußten. Und wieder verſank die engliſche Küſte mit ihren ſteil ins Meer abfallenden Kalkfelſen hinter ihm.———— „Straatz!“ Der Hauptmann fuhr hinter dem Schreib⸗ tiſch auf, als er in dem Mann, der ſoeben von einer Or⸗ donnanz hereingeführt worden war, denjenigen wiederer⸗ kannte, der in Oſen derſertiert war, als er feſtgenommen werden ſollte. „Aus England zurück!“ „Straatz, ich erkläre Sie für verhaftet!“ ich „Nichts da. Alles andere findet ſich. Heda!“ rief er zur Tür hin, als fürchte er, der andere könne noch einmal Luſt bekommen, ſein Heil in der Flucht zu ſuchen.„Frederichs! Lehmann! Reuterſtaedt! Hereinkommen!“ Lachend folgte Joch den drei Soldaten, die ihn erſt drau⸗ ßen in ihre Mitte nahmen, um ihn der Arreſtantenzelle zuzuführen. Währenddeſſen verließ der Hauptmann voller Eile die Schreibſtube. Die Selbſtſtellung Joch von Straatz' mußte ſofort dem Geheimen Kabinett gemeldet werden. Eine ſo wichtige Botſchaft überbrachte man am beſten ſelbſt. Der Erfolg beſtand darin, daß bereits am Nachmirtag ein Sekretär des Kabinetts bei Joch erſchien, aber nur, um ihm die Anklageſchrift zu überbringen. Joch nahm ſie entgegen, ohne mit der Wimper zu zucken. isſprechen?“ „Man ſoll meinen Vater verſtändigen und Herrn von Bevern.“ „Ich werde Ihr Geſuch weitergeben.“ Die ſchwere Eiſentür ſchloß ſich hinter dem Beſucher. Joch las nur die erſten Zeilen der ihm überbrachten Schrift, um ſie denn mit einem trockenen Lachen beiſeite zu ſchleudern. Leicht war ihm zumute, leicht und froh. Aber ſeine glückliche Stimmung machte einer zornigen Platz, als der Tag verging, ohne daß ihm irgend ein Be⸗ ſcheid geworden wäre. Der Schließer, der ihm ein karges Süppchen und ein Stück Brot brachte, ſchien ſtumm und taub zu ſein. Jedenfalls tat er ſo. Dem erſten Tag folgte der zweite und dieſem der dritte. Nichts geſchah. Noch ſieben Tage verſtrichen. Dann erſt trat die Wen⸗ dung zum Guten ein. Sein Vater wurde zu ihm herein⸗ geführt. ſanken ſie ſich in die Arme, aber nicht Rührung; denn fiebernd vor Erregung und Ungeduld berichtete Joch, was in der Zwiſchenzeit alles geſchehen war. Die koſtbaren Dokumente in der Taſche, eilte Friedrich von Straatz ins kurfürſtliche Geheime Kabinett. Dort betrachtete man die Papiere mit offenem Miß⸗ trauen. Wenn es nun wiederum Fälſchungen waren? Schrift⸗ ſtücke, die ſich der um ſein Leben fürchtende Deſerteur ſelbſt angefertigt hatte? Dann freilich, als Straatz ſich mit ſeinem eignen Kopf für die Echtheit verbürgte, erlebte die mißtrauiſche Stim⸗ mung einen fühlbaren Umſchwung. In aller Eile wurden nach allen Himmelsrichtungen Briefe ausgeſandt— in⸗ haltsſchwere Briefe, enthielten ſie doch die ſtrikte Anwei⸗ ſung an ſämtliche in Frage kommenden Polizeiämter, alle diejenigen Perſonen ſofort zu inhaftieren, deren Namen auf der von Joch aus England entführten Liſte verzeichnet waren. Die Aktion wurde durchgeführt, ohne das die Oeffent⸗ lichkeit das geringſte bemerkte. Bis die im Verdacht des Hochverrats ſtehenden Leute nach Berlin transportiert waren, vergingen weitere vierzehn Tage; dann jedoch nahm die Unterſuchung mit Hochdruck ihren Anfang und endete, wie Joch vorausgeahnt, mit dem Geſtändnis aller Feſtge⸗ nommenen, im Solde der in London wohnhaften Schwe⸗ din geſtanden zu haben. Bevern, der aus Pillau herbeigeeilt war, zog Joch be⸗ geiſtert an ſeine Bruſt.„Ich habe es ja gewußt,“ rief er. „Nie hätteſt du eine ſolche Tat begangen! Aber nun iſt ja alles wieder gut— alles, mein Junge! Die Burſchen aus Frankfurt, Hamburg und Lübeck haben jene eidlich erhär⸗ teten Anklagen gegen dich nur unter dem Druck aus Eng⸗ land abgegeben. Frei biſt du, Joch— und mehr als das: ein Held, der ſeinem Vaterlande einen ungeheuren Dienſt erwieſen hat! Sei unbeſorgt, des Kurfürſten Dank iſt dir auf alle Fälle gewiß!“ Bevern behielt recht mit ſeiner Prophezeiung. Bereits nach vier Tagen erhielt Joch ſeine Begnadigung wegen ſeiner Deſertation und wurde wieder als Leutnant ins Heer eingereiht. Noch mehr: der Kurfürſt, aufmerkſam ge⸗ worden, zeichnete ihn aus, indem er ihm eine kurze Audienz gewährte, während der Joch über alles Bericht er⸗ ſtatten mußte. „Brav, Herr Leutnant!“ Der Kurfürſt legte dem vor Stolz Erglühenden die faltige Greiſenhand auf die Schul⸗ ter.„Und das merke Er ſich ſchon heute: Ich brauche Ihn noch. Aber zuvor heirate Er während der fünf Wochen, die ich Ihn hiermit beurlaube. Leben Sie wohl, Herr Leut⸗ nant!“— * Joch reiſte nach Lüneburg. Vier Tage brauchte er, bis er ans Ziel gelangte. Und dann kam der große Augenblick, da er den ſchwe⸗ ren Klöppel am Hauſe der gütigen alten Frau in Bewe⸗ gung ſetzte, bei der Gretel ein ſo warmes Neſt gefunden. Sie öffnete ſelbſt, die Greiſin. „Herr von Straatz!“ Er, deutete ihr Erbleichen falſch. Nichts brauche ſie zu befürchten, rief er glückſtrahlend. Er ſei nicht mehr der Mann, der verfolgt werde und den man in den Zeitun⸗ gen als Deſerteur beſchimpfen dürfe, nein, nein, ein Freier ſei er, der ſich wieder ohne Scheu unter allen anderen Menſchen bewegen dürfe. Aber die Frau ſah um keinen Deut freudiger aus, als er mit ſeiner Rechtfertigung zu Ende war. Glaubte ſie ihm nicht? Und was war das für eine überflüſſige Frage, die ſie da an ihn richtete! Zu Gretel wollte er, was wohl ſonſt? Er ſagte es. Und ſah, wie die Alte noch ſcheuer wurde. „Laſſen Sie mir meinen Frieden!“ ſtieß ſie hervor.„Ich habe nichts mit alledem zu tun. Sie wiſſen am beſten, wo ſie iſt. Was haben Sie mit mir vor?“ „Gretel— Gretel iſt nicht da?“ „Wie kann ſie hier ſein, wenn Sie ſelbſt ſie dazu über⸗ redet haben, mich zu verlaſſen. Gehen Sie!“ fügte ſie in heller Angſt hinzu.„Sie planen Böſes! Gehen Sie!“ (Fortſetzung folgt.) r Der Bauernaufſtand im bad. Die Gegend der Bezirksämter Adelsheim, Boxberg, Tauberbiſchofsheim, Wertheim und Buchen gehörten zu Be⸗ ginn des 16. Jahrhunderts teilweiſe zum Bistum Würzburg, Erzbistum Mainz und zur Pfalzgrafſchaft Rhein, daneben hatten noch einige Klöſter in der Gegend Beſitzungen. Weiter waren noch gegen 100 Grafen, Freiherren und Ritter in der Gegend begütert. Die beiden Orte Lauda und Grünsfeld gehörten mit ihren Bezirken als Aemter zu Würzburg, während Boxberg mit ſeiner Umgebung ein pfälziſches Oberamt bildete. Krautheim war mit Ballen⸗ berg, Tauberbiſchofsheim, Walldürn und Buchen Beſitztum von Mainz. Die Grafen von Wertheim, die Klöſter Amor⸗ bach, Brombach, Gerlachsheim und Schöntal waren gleich⸗ falls in der Gegend begütert, und unter den Rittern ragten die Familien von Roſenberg und Berlichingen her⸗ vor. Kein einziges Städtchen in der ganzen Gegend von Jagſt und Neckar bis zum Main war zu finden, wo nicht eine feſte Ritterburg lag, faſt kein größeres Dorf, in dem nicht ein vom Adel bewohntes Schlößchen oder Herrenhaus ſtand. Hart und drückend für den Bauern war die Abhängig⸗ keit von verſchiedenen Herren, von Grundherren, Gerichts⸗ herren, Leibherren. Jeder forderte ſeine Abgaben. So ſchul⸗ deten die Dörfer Gerlachsheim und Kützbrunn dem Kloſter in Gerlachsheim jährlich 4 Frontage. Sie hatten jährloch das Leibhuhn, das Faſtnachtshuhn, das Sommerhuhn und Martinshuhn, wer Gänſe hatte entſprechende Gänſe, wer Schafzucht trieb, hatte Schafe zu liefern. Hinzu kamen noch die Oel⸗ und Wachsabgaben, der Pfſennigzins und vor allem der große und kleine Zehnt. Der große Zehnt umfaßte den zehnten Teil des geſamten Ertrages an Korn und Wein, der kleine bezog ſich auf die Sommerfrüchte, Gerſte, Hafer, Erbſen uſw., auf Kraut und Rüben, Hanf und Flachs, Heu uſw. Jedes zehnte Stück Geflügel oder Vieh mußte der Herrſchaft abgeliefert werden, ebenſo von den Erträgniſſen der Vieh⸗ und Geflügelzucht, von Milch, Käſe, Butter, Schmalz, Eier uſw. Damit noch nicht genug. Das Kloſter verlangte noch das ſog. Beſthaupt oder den„Totfall“. Starb ein Mann, ſo nahm das Kloſter der überlebenden Witwe das„beſte Haupt“, meiſt das beſte Stück Vieh, oder, wo ſolches nicht vorhanden war, den wertvollſten Gegenſtand. Die Lage der Bauern war daher im Frankenland damals alles andere den gut. Im Jahre 1476 lebte in Nicklashauſen Hans Böhm. Er begann, von einem umgeſtürz⸗ ten Faß aus zu predigen, daß er nicht mehr zum Tanze aufſpielen ſolle— dieſe Weiſung hätte er vom Himmel erhalten— ſondern zu predigen, daß die reichen Leute ihren Reichtum ablegen und wallfahren ſollten. Tauſende ſtrömten zu dieſem Propheten, um ihn zu hören. Zahl⸗ reiche Pilgerſcharen kamen, und Böhm beſtieg dann die umgeſtürzte Weinkufe und predigte, es ſolle in Zukunft keinen Kaiſer und keinen Papſt, keine geiſtliche und welt⸗ liche Herrſchaft mehr geben, die Leibeigenſchaft ſollte abgetan ſein, jeder Zehnt und Zoll müßte abgeſchafft werden. Böhm forderte die Leute auf, am 13. Juli mit Wehr und Waffen in Nicklashauſen zu erſcheinen, da er auf Befehl der Mutter Gottes drei Worte zu ſagen habe. Der Biſchof von Würz⸗ burg ließ den Schwärmer von Nicklashauſen gefangen neh⸗ men und nach Würzburg abführen. Er fand ſeinen Tod auf dem Scheiterhaufen. Das Feuer glimmte aber weiter. Zu Anfang des 16. Jahrhunderts herrſchte auch unter der Ritterſchaft große Unzufriedenheit gegen die Landesherren. In Oberſchwaben begann die Erhebung der Bauern, die man den deutſchen Bauernkrieg nannte. Wie eine Lawine verbreitete ſich die Kunde von dieſer Erhebung den ganzen Neckar herab bis zur Maingegend, ſchon im März 1525 waren die 12 Artikel mit den Forderungen der Aufſtändiſchen im Druck erſchienen und in der Tauber⸗ gegend verbreitet. In Rothenburg ob der Tauber brach der dieſer Bewegung anſchließen dürfe. In dem Gebiet des Pfalzgrafen blieben die Bauern ruhig, hatte doch der Pfalzgraf ſchon vor Jahren ſeine Amtsleute angewieſen, in gewiſſen Forderungen nachzugeben und die Bauern mit d i Frankenland im Jahre 1525. guten Worten zur Ruhe und Ordnung anzuhalten. Sie beteiligten ſich nur mit geringen Ausnahmen an dem Aufſtand. Der Biſchof von Würzburg ſchlug andere Maßregeln ein. Die Bauern ſeines Gebietes, Grünsfeld, Gerlachs⸗ heim, Lauda und Unterſchüpf, waren neben der Leib⸗ eigenſchaft noch mit einer unzählbaren Menge anderer Ab⸗ gaben bedrückt und er glaubte, ihnen noch weitere Laſten aufbürden zu können anſtatt ihr Los zu erleichtern. In der Wirtſchaft„Zum Ochfen“ in Ballenberg hielt Georg Metzler geheime Sitzungen ab, wo ſich die unruhigen Köpfe von Nah und Fern trafen. Der Ochſenwirt war bekannt und einflußreich. Gegen 2000 Bauern erſchienen, unter ihnen eine Abteilung Landsknechte, ſowie der fränkiſche Ritter und Volksfreund Florian Geyer von Giebelſtadt, und als Feldprediger der ehemalige Würzburger Auguſtinerpater Ambrosius. In Oberſchüpf nahmen die Aufſtändiſchen, die von überall Zuzug erhielten, eine Stange, ſteckten zum Zeichen ihres Bundes einen Schuh darauf, nahmen das fürſtbiſchöf⸗ lich Würzburgiſche Amtshaus in Beſitz und marſchierten nach Unterſchüpf. Auf dem Marktplatz hielt der Feldprediger eine Rede, in der er die Bauern aufforderte, das drückende Joch abzuſchütteln. Auch die Bürger von Unterſchüpf traten dem Bauernbunde bei. Die ganze Gegend geriet in Auf⸗ ruhr, auch in Lauda begann der Aufſtand. Eine Woche nach Beginn der Bewegung waren im Schüpfer Grund über 4000 Bauern verſammelt. Metzler von Ballenberg war oberſter Hauptmann. Sie zogen nach Schöntal, nahmen das Kloſter ein und verjagten die Mönche. Von hier aus wurden die umliegenden Dörſer heimgeſucht und die herr⸗ ſchaftlichen Gebäude geplündert. Oberkeſſach wurde beinahe ganz niedergebrannt. Auch im Amte Lauda brach der Aufſtand los. Mer⸗ gentheim wurde Hauptſtützpunkt der Bauern, von hier aus wurde der Aufſtand geleitet. Bald war das ganze Amt Lauda in den Händen der Bauern. Das pfälziſche Gebiet hielt ſich weiterhin vom Aufſtand fern, das Schloß von Oberlauda wurde eingenommen. N Der Bauernhaufen Metzlers und Florian Geyers war inzwiſchen durch Zuzug auf 8000 Mann angewachſen und vereinigte ſich zu dem„hellen Haufen des Odenwaldes und Neckartales“. Dieſes Bauernheer brach von Schönthal auf und zog vor die Stadt Neuenſtein; es zwang den Grafen von Hohenlohe, ſich ihm anzuſchließen. Ritter Götz von Berlichingen auf Schloß Hornberg kam nun auch mit den Bauern in Berührung, die dich ſeinem Schloß näherten und am Oſterſonntag, 16. April, forderten die Hauptleute der fränkiſchen Ritterſchaft auf Veranlaſſung Götz von Berlichingens und ſeines Bruders die vornehmſten Adelsgeſchlechter auf, je ein Mitglied auf den Seehof bei Boxberg zur Beratung zu ſchicken. Die Ver⸗ ſammlung fand im Walde Heſpach zwiſchen Boxberg und Seehof ſtatt. Man beſchloß, ſich auf die Seite des Pfalz⸗ grafen zu ſtellen. Metzlers Bauernhaufe ſchickte nun einen Boten auf die Burg Hornberg und ließ Götz auffordern, in das Lager zu kommen. Auf der Burg waren nur wenige Knechte, die auch nicht mehr recht wollten. Götz ging ins Bauernlager lehnte aber die ihm angebotene Haupt⸗ mannſchaft zunächſt ab. Als Götz von Berlichingen ſchließlich doch ſein Amt antrat, trennte ſich Florian Geyer vom Hauptheer des Ritters mit der eiſernen Hand, letzterer zog nun von Buchen nach Walldürn. Die ganze Gegend ſchloß ſich den Bauern an. Die Mainziſche Kellerei wurde ausgeplündert, das Kloſter Amorbach gleichfalls. Dabei kamen ſchwere Ausſchreitungen vor. Nun rührten ſich aber auch die Fürſten. Der Biſchof von Würzburg hatte um Hilfe beim Schwäbiſchen Bund nach⸗ geſucht, die ihm auch zugeſagt wurde. Die Bundestruppen wurden jedoch in Oberſchwaben durch die Niederwerfung des Aufſtandes hingehalten, der Biſchof verließ Würzburg und begab ſich zum Pfalzgrafen nach Heidelberg, der ihm verſprach, ein Entſatzheer nach Würzburg zu ſchicken. Das Entſatzheer konnte erſt Ende Mai von Heidelberg abrücken. Götz von Berlichingen, deſſen Zuſage, vier Wochen das Heer zu führen, inzwiſchen erledigt war, trennte ſich von den Bauern. Die von dem Bundesheer gefangenen Bauern wurden hingerichtet. Das Bundesheer ſchlug nun den Weg