che. 'onfir⸗ he. 2 en erung iswert ben: ichtes iges ttes andere. 28232 er Ge⸗ d. Bl. freiem Nr. 158 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 9. Juli 1938 Kunſt und Alltag NS. Die weltgeſchichtliche Tatſache, daß jedes Zeitalter ſein eigenes Geſicht trägt und der Nachwelt überläßt, kann auch zu einer Deutung im umgekehrten Sinne führen: Oft erſt erkennt man an den hinterlaſſenen Zeugniſſen in der Kunſt den Weſensgehalt einer Zeit, die in ſich ſelbſt noch nicht zur Klarheit gekommen war. Dagegen aber haben die großen Epochen der menſch⸗ lichen Kultur bewußt für die Zukunft, in die Jahrhunderte Aen geſchaffen. Nicht der Stunde und dem flüchtigen lltag Genüge zu leiſten, gingen die ſchöpferiſchen Perſön⸗ lichkeiten geſchichtlicher Epochen ans Werk, ſondern aus dem Selbſtbewußtſein ihrer großen Gegenwart wurden ſie richtungweiſend über Zeitſpannen von Jahrtauſenden hin⸗ weg. Gerade aber ſolche Zeiten ſind es auch, die, weil ſie nicht dem Alltag leben, den Alltag mit ihrer Formkraft und ihrem Geſtaltungswillen wirklich erfüllen. Die Kleingeiſter indeſſen, deren Gedanken und Planungen nicht über heute und morgen hinausgehen, verſuchen, ſich in modiſchen Ex⸗ zeſſen, in Grotesken und aufgeblähten Scheinwerten Gel⸗ tung zu verſchaffen, und haben doch immer in der Ge⸗ ſchichte nicht länger als einen Tag gegolten. So läßt die Kulturgeſchichte der Menſchheit deutlich einen Kurvenverlauf des Aufſtiegs und Verfalls erkennen und daraus deutlich werden, daß der unumſchränkte Indi⸗ vidualismus des öffentlichen Lebens ſtets den Abſtieg der Kultur vorbereitete und daß die gefeſtigte Gemeinſchafts⸗ ordnung ſtets zu kultureller Höhe führte. In dieſen Zeiten aber ſchrieb niemals der Alltag die Geſetze für die Kunſt, ſondern der künſtleriſche Genius, der in jeder großen Idee lebt, formte den Alltag für viele Generationen. Große Zeiten fordern beſtändige Gültigkeit für ihre Ge⸗ ſetze, auch für die künſtleriſchen, aber ſie wiſſen auch, daß dieſer Anſpruch nur beſtehen kann, wenn durch die eherne ſoziale Ordnung einer Gemeinſchaft hinter den großen Schöpfungen der Kunſt ein Volk in Ehrerbietung und Be⸗ reitwilligkeit ſteht, um die Schätze ſeiner Kultur zu hüten, ſeiner Tradition würdig zu ſein und ſie im lebendigen Strom neuer Schaffenskraft unaufhörlich zu bereichern. Wie noch nie ein wahrhaft großes politiſches Ziel nicht zu⸗ leich ein künſtleriſches war, ſo auch heute, da die geſtal⸗ ende Kraft eines künſtleriſchen Menſchen unſerem Volk eine neue politiſche Form gab und mit ihr die Monumente für die Jahrtauſende, mit ihnen weiterhin jene Bewe⸗ ung der politiſchen Volkskräfte, die die gro⸗ ßen Sinnbilder und Repräſentationen unſerer Weltanſchau⸗ 5 zu deuten und wahrhaft lebendig zu erhalten weiß. Eine Zeit ſtarken nationalen Geltungswillens, wie er heute unſer Volk erfüllt, kennt kein totes Bauen und keine nüchterne Zweckgebundenheit. Der großen nattonalſoziali⸗ 1 0 5 Volkwerdung, dem höchſten Zweck aller unſerer Maßnahmen und Schritte, dient auch die gewaltig aufſtre⸗ bende Baukultur des Dritten Reiches. Sie wächſt aus dem Bewußtſein vorhandener und dient der Erziehung wachſen⸗ der Kräfte. Gerade weil die nationalſozialiſtiſche Idee noch in Jahrhunderten das Volk in jeder ſeiner Lebensäußerun⸗ gen erfaſſen und führen will, ſchafft ſie dem Volk in den großen Bauwerken eine achtunggebietende Umwelt, die e⸗ 65 weiteren ſchöpferiſchen Entwicklung zum Vorbild dienen ann. So leben wir in einem echten künſtleriſchen Alltag, der nicht mehr wie einſt von Einzelgängern verwirrt und ver⸗ zerrt, ſondern durch die Größe der Geſamtheit und die Klarheit des Willens der Führung beſtimmt iſt. Kein Volks⸗ genoſſe, der nicht im Blick auf das neue Deutſchland einen Hauch dieſer grandioſen künſtleriſchen Wende verſpürte. In jeder Stadt, wo die Partei oder der Staat die großen Stätten unſerer Gemeinſchaft bauen, in jedem Landſtrich, wo die Heime der Hitlerjugend wachſen, in jedem Gau, durch den ſich die Straßen Adolf Hitlers ziehen, in jedem Tal, das ſie in kühnem Bogen überſpannen, iſt nicht nur das Vorbild der Leiſtung ſchlechthin, ſondern das Vorbild der formenden Geſtaltungskraft des Nationalſozialismus lebendig. Wie einſt klaſſiſche Zeiten das Volksleben aus einem Guß formten und den Lebensgeſetzlichkeiten ihrer Gegenwart heroiſchen künſtleriſchen Ausdruck verliehen, ſo wächſt in Deutſchland mit den Mitteln unſeres 20. Jahr⸗ hunderts, aber mit dem Ausblick auf viele Generationen, die Fülle der Bauten und Kunſtwerke, die einſt auch den Rahmen für die Formfindung im kleinen abgeben werden. Das große Beiſpiel formt unſeren Lebensſtil, weil es unſere Gemeinſchaft formt, und ſomit tritt die Kunſt in unſeren Alltag, weil er ein Alltag der Gemeinſchaft iſt. Wir brauchen gar nicht allein daran zu denken, welche Fülle von Möglichkeiten dem Künſtler als Maler, Bild⸗ hauer oder Raumgeſtalter bei unſeren Großbauten im ganzen Reich erwachſen, auch nicht daran, welche wertvolle Erziehung zu Form und Geſchmack für die Jugend durch die großen Beiſpiele geleiſtet wird. Jeder künſtleriſchen Regung eröffnen ſich weite Tätigkeitsfelder, weil überall in Deutſchland Plattformen geſchaffen werden, von denen aus der Künſtler zur Gemeinſchaft ſprechen kann. Der Baumeiſter kann in Gemeinſchaftsräumen vielerlei Art, in Theaterbauten und Verwaltungsgebäuden, in Siebte und Aufmarſchplätzen, in Straßenzügen und iedlungen das Geſetz künſtleriſcher Formgebung vor Mil⸗ lionen Augen ſtellen, Maler und Bildhauer haben wieder Plätze und Räume gefunden, wo der Volksgenoſſe das Werk ihrer geſtaltenden Hand bewundernd erlebt, Dichter und Muſiker wiederum wenden ſich von dort aus an ihre große Gemeinde, wo kühne Planung und Zu⸗ cue e die Räume des Gemeinſchaftserlebniſſes chufen. chon trägt unſer Deutſchland deutlich ein neues Ge⸗ ſicht. Aus dem Boden wachſen gewaltige Zeugen der Zeit, und ehrfürchtig ſtehen vor ihnen die Menſchen, die noch vor wenigen Jahren keine Größe kannten, ſich an ihr auf⸗ A keinen Maßſtab der Würde, vor dem ſie hätten Achtung haben können. Aus dem Volke wuchs die Kunſt und wurde zum ſichtbaren Träger der Gemeinſchaft. An der Kunſt wieder erhebt ſich das Volk, und beide, Volk und Kunſt, treffen ſich im Alltag des Lebens zum Dienſte am ewigen Deutſchland. Ernſt Günter Dickmann. Auftakt zum Tag der Kunſi Der Eröffnungsakt in München. München, 8. Juli. Deutſchlands Feiertage der Kunſt nahmen am Freitag ihren Anfang mik einem feierlichen Akt in dem Feſtſaal des Deutſchen Muſeums, dem der Stellvertreter des Füh⸗ rers, Reichsminiſter Heß, beiwohnke und bei dem Gauleiter Skaatsminiſter Adolf Wagner mit einer Anſprache die weihevolle Eröffnung des Feſtes der Kunſt vollzog. Von dem mächtigen Bau an der Ludwig⸗Brücke, der mit rünem Tuch feſtlich umkleidet iſt, flatterten mächtige rote anner. Die Ehrenformationen der/ S, Polizei, des NS, der Politiſchen Letier und des Arbeitsdienſtes ma⸗ ren aufmarſchiert, deren lange Front Reichsminiſter Heß bei ſeinem Eintreffen abſchritt. Im Feſtſaal des Deutſchen Muſeums. Anmutige Mädchengeſtalten in langwallenden weißen Gewändern umſäumten im Kongreßbau des Deutſchen Mu⸗ 9 5 den Weg und die Treppe hinauf in den Feſtſaal. lles erhob ſich von den Plätzen und Fanfaren ertönten, als der Stellvertreter des Führers und der Gauleiter Adolf Wagner den Raum betraten. Dann ertönte in rauſchenden Akkorden die Stimme der neuen Orgel. Profeſſor Sagerer ſpielte das Präludium in Es⸗Dur von Johann Sebaſtian Bach. Von brauſendem Beifall begrüßt, ſchritt nun Deutſchlands großer Meiſter aus dem Reich der Töne, Richard Strauß, an das Dirigen⸗ tenpult. Die Orgel und das Wiener Philharmoniſche Or⸗ cheſter ſpielten Richard Strauß' feſtliches Präludium für Orcheſter. Gauleiter Adolf Wagner hielt ſodann die Eröffnungsrede.„Die Geſchichte der Menſchheit“, ſo führte er aus,„kennt viele Revolutionen. Sie unterſchieden ſich in zwei Richtungen. Entweder ver⸗ nichteten ſie oder ſie bauten regenerierend auf. In einem bisher noch nie dageweſenen Ausmaß zerſtörte der Bol⸗ ſchewismus Menſchheitswerte. Wie gegenteilig ſind die Er⸗ 9 90 der deutſchen nationalſozialiſtiſchen Revolution. as vom Nationalſozialismus beherrſchte Deutſche Reich wünſcht einzig und allein die Sicherſtellung des Beſtandes der deutſchen Nation und dient nur der Sorge um die Wohlfahrt des deutſchen Volkes. Deswegen iſt dieſes Dritte Reich bedacht, mit ſeinen Nachbarn in Frieden und gegen⸗ ſeitiger Verſtändigung zu leben. Seit dem Jahre 1933 geht die Entwicklung in dem Deutſchland Adolf Hitlers in ſtei⸗ gendem Maße aufwärts. Kein Lebensgebiet der deutſchen Nation bleibt hiervon ausgenommen. Zuerſt wurde die große politiſche Erneuerung im Reich durchgeführt. An die Stelle der Vielſtaaterei trat das machtvolle, geeinte Groß⸗ deutſche Reich. Die Neuordnung, die der Vierſahresplan auf wirtſchaftlichem Gebiete bringt, iſt die Verwirklichung des nationalſozialiſtiſchen Grundſatzes, daß Gemeinnutz über dem Eigennutz ſteht und daß das deutſche Volk ſeinen na⸗ tionalen Haushalt einrichtet nach den ihm im deutſchen Blut und Boden gegebenen natürlichen Grundlagen. Auf geiſtig⸗künſtleriſchem Gebiet bringt die national⸗ ſozialiſtiſche Weltanſchauung einen in ſeinen Ausmaßen noch ungeahnten Umbruch. Die Tage der Deutſchen Kunſt ſollen der Nation und darüber hinaus der Welt zeigen, wieweit unſere Arbeit gediehen iſt. Unſere Künſtler haben uns wieder ihre beſten Werke zur Ausſtellung nach Mün⸗ chen gebracht. Der Feſtzug„Zweitauſend Jahre deutſche Kultur“ iſt künſtleriſch vollkommener geworden und wird „Das Käthchen von Heilbronn“ Zur Kleiſt⸗Inſzen terung des Nationaltheaters Mannheim. Die romantiſche Stromung, die einen ſo tiefgehenden Einfluß auf das deutſche Geiſtesleben ausgeübt hat, wollte in ihrer ganzen Weltauffaſſung und in ihrem Kunſtideal zu den urſprünglichen Quellen menſchlicher Erkenntnis und künſtleriſchen Schaffens SSchllerſchen Sie entſtand— noch vom Glanze des Goethe ⸗Schillerſchen Freundſchaftsbündniſ⸗ 5 beſtrahlt— aus dem Beſtreben heraus, das Weltan⸗ chauungsleben von der Autorität erſtarrter Vorſtellungs⸗ traditionen zu befreien und die Kunſt aus den Feſſeln des epigonenhaften 1 und der aus ihm erwachſenen pedantiſchen Kunſtge etze und vielfachen Mißverſtändniſſe 0 löſen. Auf dem Gebiet der Literatur liegt ihre Hauptbe⸗ utung in zwei Momenten. Einmal hat ſie dem deutſchen den in einem ungeahnten Ausmaß den Zugang zu dem Dichtungen fremder Völker vermittelt. Andererſeits 05 ſie koſtbare Geiſtesſchätze deutſcher Vergangenheit. Ihre chönſten Blüten ſehen wir in dem Wirken Nopalis', des eigentlichen Dichters des deutſchen Gemütes, und Hein⸗ rich von Kleiſts. Beiden gemeinſam iſt das Leben in einer Welt der ſchöpferiſchen Phantaſie und zarteſten Poe⸗ ft. die nichts mit der phantaſtiſchen Willkür und taſtenden nſicherheit vieler Mitläufer und Nachfolger zu tun hat. * Kleiſt erſcheint uns als Bühnendichter inſofern beſon⸗ ders bewunderungswürdig, als die romantiſche Richtung in ihrer Erhebung über das Alltäglich⸗Bürgerli und Natur⸗ egebene, die bei ihren weniger bedeutenden Vertretern in eltabgewandtheit und Schwärmerei ausartet, dem Weſen der dramatiſchen Dichtung ferneſteht oder ſogar widerſtrebt. In der Tat iſt das, was Tieck, Achim v. Arnim, Brentano und andere auf dem Gebiet der Bühnendichtung in Angriff, genommen haben, ſteckengeblieben oder zu dem Unbedeu⸗ tendſten ihrer Werke zu zählen. Ganz an rs Kleiſt! Die Charaktere ſeiner Dichtungen ſind ganz und gar aus der romantiſchen Vorſtellungswelt erwachſen, doch mit einer Kraft und einem Schwung gezeichnet, der die Geſtaltungs⸗ tunſt eines Sharteſpeare erkeicht. Per erſten Tragödie Kleiſts„Die Familie Schroffenſtein!“(1803) folgte fünf Jahre ſpäter„Der zerbrochene Krug“, der das beſte deutſche Luſtſpiel genannt worden iſt, dann„Pentheſilea“,„Das Käthchen von Heilbronn“,„Die Hermannsſchlacht“ und „Der Prinz von Homburg“. Kleiſts Dichtergenie iſt an ſei⸗ ner Zeit gebrochen— nach einem vom Zweifel an ſich und der Welt zerquälten Leben erſchoß dieſer große Dichter in ſeinem 34. Lebensjahr ſich und eine Freundin. Die 125jäh⸗ rige Wiederkehr dieſes Tages war vor zwei Jahren der An⸗ 1105 von Gedenkfeiern, die noch in allgemeiner Erinnerung ind. Bekanntlich hat Kleiſt ſelbſt auf die Entſprechungen zwiſchen Pentheſilia und Käthchen e Beide lieben nicht wie gewöhnliche weibliche eſen, ſon⸗ dern Pentheſilia wie eine Tigerin, die in ihrer Wildheit den Geliebten vernichtet, Käthchen in einer bedingungsloſen Hin⸗ gabe, voller Reinheit und Treue bis zur Selbſtaufopferung. Käthchens Bindung an den Grafen Wetter vom Strahl 5 eine ſchickſalsmäßige; das bedeutet, daß ſie nicht in dem ge⸗ genwärtigen Leben 9 05 Geburt und Tod begründet iſt. Hier wirkt ihr unrettbares Verfallenſein vielmehr ſo unmo⸗ tiviert, daß ihr Vater— oder vermeintlicher Vater— keine andere Erklärung als Zauberei findet und die Feme anruft. Ganz unmittelbar wirkt die überſinnliche Welt durch Vorge⸗ 5 75 in Träumen, ja durch das rettende Eingreifen eines ngelweſens, jedoch nicht als Deus ex machina im Sinne eines dogmatiſchen Wunderglaubens, ſondern in Zugehö⸗ rigkeit zur Geſamthandlung, deren Motive eben über das Perſönliche und Sichtbar⸗Gegenwärtige hinaus in das See⸗ liſch⸗Geiſtige hinüberführen. Ueber dem allem liegt der Zau⸗ berhauch einer Poeſie, deren Zartheit insbeſondere in der * Jahr um Jahr eine Verbeſſerung erfahren. Nicht nur zur re der Koſtüme und Dekorationen, ſondern auch 57 Herſtellung der Plaſtiken ſoll nur wertvollſtes Material Verwendung finden. So ſind wir glücklich, in dieſem Jahre Darſtellungen aus dem mit uns wiedervereinten deutſchen Oeſterreich bringen zu können.“ Abſchließend entbot Gauleiter Wagner dem Stellver⸗ treter des Führers und damit dem Führer ſelbſt den Gruß. Er begrüßte weiter die vielen tauſend Gäſte aus Nah und Fern. Mächtig erklang der Jubel der Apotheoſe des Hms Sachs aus der Oper„Die Meiſterſinger“. In hoher Boll⸗ endung brachte dieſes Meiſterwerk deutſcher Kunſt der Münchener Lehrergeſangverein unter Leitung von Profeſſor Richard Trunk zum Vortrag. Zum 100. Geburtstag Graf Zeppelins Die Feiern in Friedrichshafen.— Eine Anſprache Eckeners. Die geſamte Bevölkerung der Stadt Friedrichshafen, die ihren Weltruf dem Grafen Zeppelin dankt, nimmt innigen Anteil an den Feierlichkeiten, die aus 52 8 ſeines 100. 1 ſtattfinden. Kein Haus iſt ohne Feſtſchmuck ge⸗ blieben. Bereits am Vorabend des Erinnerungstages fand für die auswärtigen Gäſte im Kurgartenhotel ein vom Luft⸗ ſchiffbau Zeppelin veranſtalteter Begrüßungsabend ſtatt, an dem zahlreiche Ehrengäſte teilnahmen. Unter ihnen be⸗ merkte man die Tochter des Grafen und ihren Gatten, Gräfin und Graf von Brandenſtein⸗Zeppe⸗ bin, Staatsſekretär Waldmann als Vertreter des Gaulei⸗ ters und Reichsſtatthalter Murr und Präſident Köſtlin als Vertreter des Miniſterpräſidenten Mergenthaler. Von den Behörden des Reiches hatten ſich eingefunden Miniſterialdi⸗ rektor Mühlig⸗Hofmann und Oberſt Breithaupt vom Reichs⸗ luftfahrtminiſterium, Miniſterialdirektor Bergmann vom Reichsverkehrsminiſterium. Miniſterialrat Thomas vom Reichspoſtminiſterium, Kapitän zur See Ihßen als Vertre⸗ ter von General⸗Admiral Raeder, Generalmajor Spang im Auftrage des Oberbefehlshabers des Heeres, ſowie Reichs⸗ miniſter a. D. Albert und Staatsſekretär a. D. Lewald. Frankfurt a. M. als die neue Heimat der Zeppelinſchiffe hatte Gauleiter Sprenger, ſeinen Stellvertreter Dr. Lind⸗ ner entſandt. Als ausländiſche Gäſte hatten Com man⸗ der Roſendahl(Newyork) und Direktor Bronſing (Amſterdam) die weite Reiſe nach Friedrichshafen gemacht, um den großen deutſchen Erfinder zu ehren. Dr. Eckener ſkizzierte kurz die hiſtoriſche Entwicklung des Luftſchiffweſens und hieß die alten Pioniere der Luft⸗ ſchiffahrt ſowie die ſo zahlreich erſchienenen Gäſte herzlich willkommen. Sodann wurde eine Reihe inzwiſchen eingelaufener Glückwunſchtelegramme bekanntgegeben, die den lebhaften Beifall der Verſammelten auslöſten. U. a. hatte General⸗ Admiral Raeder, Generalinſpekteur Dr. Todt und der ame⸗ rikaniſche Luftfahrtreferent Fulton in Telegrammen des großen Deutſchen ehrend gedacht. Zum Abſchluß des Be⸗ grüßungsabends veranſtaltete die Stadt Friedrichshafen an den Ufern des Bodenſees ein großes Feuerwerk. Die Feierlichkeiten am Haupttag des Zeppelin⸗Jubiläums wurden am Freitag vormittag durch die Einweihung des neuerbauken Zeppelin⸗Muſeums eröffnet, wobei Graf v. Brandenſtein⸗ Zeppelin die Feſtrede hielt. Anſchließend fand in der Ringbauhalle des Luftſchiff⸗ baues Zeppelin eine 1 ſtatt. Nach der Be⸗ grüßung der Ehrengäſte und der Gefolgſchaft des Zeppelin⸗ baues beſchäftigte ſich Dr. Gckener eingehend mit der Per⸗ ſönlichkeit des Grafen Zeppelin. Indem Dr. Eckener ſodann auf die Entwicklung der Luftfahrttechnik zu ſprechen kam, beantwortete er auch die Frage, ob die Erb ndiue es Gra⸗ fen Zeppelin für die Verkehrstechnik von bleibendem Wert ſein werde, zuverſichtlich. Durch die beklagenswerte Kafaſtrophe des„Hindenburg“ ſeien wir dazu gelangt, den letzten Schritt zur Bervollkomm⸗ nung des Jeppelin-Schiffes durch eine wiriſchaftlich kragbare Verwendung von helfum zu kun. Wir könnten mit Genug⸗ kuung ſagen. daß uns dieſer Schritt golungon ist General der Flieger Sperrle überbrachte die Gruße des Generalfeldmarſchalls Göring. Wenn heute für die Fort⸗ führung des Werkes Zeppelins weniger techniſch, ſondern mehr politiſch Schwierigkeiten auftauchen, ſo könne man doch überzeugt ſein, daß es gelingen werde, auch dieſe Hinder niſſe zu überwinden. Innenminiſter Dr. Schmid entbot dig Grüße und Glückwünſche des Reichsſtatthalters und der württembergi⸗ ſchen Landesregierung. Der Direktor des Luftſchiffbaues Dr. Schmid gab ſchließlich bekannt, daß zum Gedächtnis des 100. Geburtstages des Grafen Zeppelin eine Altersverſorgung für die im Zeppelin⸗Konzern tätigen Gefolgſchaftsmitgliedel eingeführt werde Traumſzene im zehnten Bild in der ganzen deutſchen Lits⸗ ratur überhaupt einzig daſteht. Die Inſzenierung am Nationaltheater Mann⸗ eim unter der Regie von Helmut bos bildete einen boonen 9 05 der Spielzeit 1937⸗38. Annemarie Collin vom Stadttheater Heidelberg, die im kommenden Bühnenjahr dem Enſemble des Nationaltheaters beitreten wird, verkörperte die Hingebung Käthchens ohne Sentimenta⸗ lität und zeigte in ihrem Auftreten eine ungezwungene Zart⸗ Na die auch den dichteriſchen Glanz der eben erwähnten Traumſzene zur Geltung kommen ließ. Erwin Lindner war in e und Spiel ein ritterlicher Graf vom Strahl, e und edel. Die böſe Kunigunde von Thurneck ſpielte IMab 15 Stieler mit allen Ränken und Fineſſen, den verzweifelten Waffenſchmied Friedeborn Karl Marx, Friedrich Hölzlin den treuen Ritter Flammberg, 975 fRenkert den braven Gottſchalk, Le⸗ ne Blankenfeld die in Mutter. Herta Ziete⸗ mann gab ihrer Rolle als Kunigundes Kammerzofe eine übſche perſönliche Note. 10 ein 90 ndſchumacher, deſ⸗ 5 Fortgang von Mannheim r bedauert wird, Joſef 5 und Klaus W. Krauſe halfen dem Hu⸗ mor zu ſeinem Recht. Für Robert Kleinert, der leider plötz⸗ lich erkrankte, ſprang Regiſſeur Ebbs als Darſteller des Kaiſers ein. Bleiben 11 8 e im 11 ungenannt, ſo trugen ſie— jeder in ſeiner Art— zum Ge⸗ 1 der Aufführung bei, der die Bühnenbilder von Friedrich Kalbfuß den ſtimmungsvollen Rahmen de „Großen Ritterlichen Schauspiels“ 5 * e Die Norweger kämpfen verbiſſen. Für Minuten reißen ſie jetzt das Spiel an ſich und ſcharfe Angriffe rollen auf das deutſche Tor, aber die deutſche Vertei⸗ digung ſteht eiſern und wankt nicht. Beim dritten An⸗ griff nimmt Dietz, der linke Verteidiger, den Ball und gibt quer über das Feld eine glänzende Vorlage zu Wendt. Das Publikum gerät in Aufregung und ſieht, wie Wendt den Ball mühelos ſtoppt und loszieht. Die norwegiſche Verteidigung verſucht, die Abſeits⸗ falle aufzumachen, aber die deutſchen Stürmer paſſen auf. Sie kennen den Trick. Wendt gibt gut ab. Ganz ſachte ſchert er den Ball zu Haſſelberg. Haſſelberg verlängert zu Frühling. Früh⸗ ling, von Geſtadt angegangen, flankt zu Schilling. Schilling hat Pech. Erwiſcht den Ball an der Linie, aber er dreht ins Aus. Sand, der rechte Verteidiger, unterſtützt von Bergen, dem rechten Läufer und Ringsaker, dem linken Läufer, verſuchen, als der Ball wieder im Feld iſt, einen An⸗ griff aufzuziehen. Aber Faasberg, der Rechtsaußen der Norweger, un⸗ terliegt im Kampf mit Klinger, dem linken Läufer der Deutſchen und Klinger, zwar der ſchwächſte Mann der Mannſchaft, gibt den Ball an den Mittelläufer Gold weiter, der abermals Wendt eine blendende Vorlage hinlegt. Wiederum rollt der deutſche Angriff. Wiederum haben die norwegiſchen Verteidiger ſchwer zu kämpfen. Der Ball rollt von Mann zu Mann und aus 15 Meter Entfernung ſchießt Frühling ſcharf aufs Tor. Der Schuß prallt an der Latte ab und rollt zurück ins Feld. Wendt iſt da. Nochmals ſcharfer Schuß aufs Tor. Schon ſchreit das Publikum„Tor“, aber da gelingt es Björklund, den Ball zur Ecke zu verwandeln. * 5 Wendt ſchießt die erſte Ecke im Länderſpiel. Das Publikum hält den Atem an. Alle kennen Wendt und wiſſen, wie gefährlich ſeine Ecken ſind. Er hat eine ganz beſondere Art, Ecken zu ſchießen. Ganz ſcharf gibt er ſie herein, ſo daß der Torwart annimmt, daß der Ball über das Netz fliegt. Knapp über dem Tor dreht ſich aber der Ball plötz⸗ lich und oft iſt er dann ſchon unhaltbar in der rechten Torecke gelandet. Wendt ſchießt. Das Publikum hält den Atem an. Bildſchön kommt der ſcharf getretene Ball herein. „Aus!“ ruft das Publikum. „Aus!“ denkt der norwegiſche Torwart Björklund. Aber da dreht ſich der Ball plötzlich förmlich zurück und mit einem Male ſitzt er in den Maſchen. Ganz knapp iſt er unter der Latte durchgegangen. Einen Augenblick ſteht alles erſtaunt. Die Norweger ſehen ſich an und können es nicht begreifen und als die Zuſchauer jetzt förmlich in Raſerei geraten und minutenlang applaudieren, da wiſſen ſie alle, daß es für die Norweger nichts mehr zu beſtellen gibt. * Boller und Nieſe ſind ſich vor Begeiſterung in die 55 gefallen. Wie die Kinder ſchwatzen ſie aufeinan⸗ der los. Kreuz und Quer Stanislawa, das Butterbrolpaket und der Jollbeamte. — Sie darf ſich nicht fotografieren laſſen.— Das Ge⸗ heimnis der 18 Frauen. Wenn man auch ab und zu noch von gefaßten Schmugg⸗ lern lieſt, ſo ſteht doch feſt, daß das Schmuggelunweſen dank der zähen und tatkräftigen Bekämpfung bedeutend zurückgegangen iſt. Heutzutage kann man den deutſchen Ae e kaum mehr etwas verbergen oder vormachen. Sie ſind derartig geſchult, mit allen Tricks der Schmuggler und mit allen neuzeitlichen Gegenmethoden dermaßen ver⸗ traut, ihr Scharfblick und ihre Menſchenkenntnis haben ſich dermaßen geſchärft, daß es nur ganz wenigen ausgekochten Jungen— mehr durch Glück als durch Raffineſſe— ab und zu noch gelingt, durchzuſchlüpfen. Auf welche Tricks Schmuggler verfallen, hat man ſchon in vielen Variationen geleſen. Hier ein neuer, der genau ſo wie dei vielen an⸗ deren von deutſchen Grenzern entdeckt wurde: Der Kölner Perſonenzug rollt langſam in die deutſche Grenzſtation. Polternd ſtößt Wagen gegen Wagen, die Bremsluft macht„Pfft“, und dann ſteht der Zug. Schon werden die Türen aufgeriſſen: Paß⸗ und Zollkontrolle! In einem Abteil 3 Klaſſe ſitzt die kleine Stanislawa ein dral⸗ les 17jähriges Polenmädel, mit verſchmitztem Lächeln ne⸗ ben ihrem Vater, einem Bergmann aus dem Lütticher Koh⸗ lenrevier. Das pfiffige Schmunzeln in dem friſchen Geſicht vertieft ſich, als der deutſche Zöllner ihr freundlich zunickt. Das übliche Frage- und Antwortſpiel beginnt, das an allen Grenzen der Welt von der Wuchtigkeit über das leichte Herzpuppern bis zur völligen Aufgelöſtheit alle Regiſter der Gefühlsorgel zum Klingen bringt.— Nein, bewahre, Stanislawa hat nichts zu verzollen, und ihr„Tatuſch ſchon ar nicht„So, ſo——— und was iſt da drin?“ Der Veamte weiſt auf ein kleines Paket, und wie aus der Pi⸗ ſtole geſchoſſen kommt die Antwort:„Tatuſchs Frühſtück“. Klopft Stanislawas töchterliches Herz allzu hörbar? Kurz⸗ um, das Stullenpaket wird genauer betrachtet. Butterbrote und Walnüſſe ſind ſein Inhalt. Wie der Beamte nun mit der Hand in den welſchen Nüſſen herumwühlt, ſieht das wohl nach einer ſpieleriſchen Geſte aus. Plötzlich aber kommt in die Augen des mit allen Grenzwaſſern gewaſchenen „Zöllners“ ein gefahrdrohendes Glimmern: die Nüſſe ſind ja taub und hohl! Mehr noch: ſie ſind. von der Natur auf Rand genäht, ſondern fäuberlich 0 ammenge⸗ leimt. Schon kracht unter der Fauſt die erſte Nuß, und ein mehrfach gefalteter Zehnmarkſchein fällt als reife Frucht heraus. Längſt iſt auf Stanislawas Geſicht das Lächeln erfroren, und ein Rae wand Schluchzen löſt es ab, als Nuß um Nuß geöffnet wird bis 350 Mark„geknackt“ ſind. „Tatuſch“ greift zum letzten und wohl auch anderorts oft bewährten Mittel: er bietet dem Beamten ein Schweigegeld „Herr Sportkolleje,“ ſagt Nieſe glücklich,„noch ein Tor und ick lade Sie zu drei Mollen ein!“ „Wird akzeptiert, wird dankend akzeptiert!“ „Meine Olle und meine Tochter, na Sie kenn' ja die Nelly, die ſin im Jarten. Wir ham nämlich voch ſop'n kleenet Schreberjärtchen, ſie kenn' doch die Marke: Klein aber mein!“ „Kenn ick: Kleen aber hoch!“ Nieſe lacht herzlich über den Witz, den Otto ſoeben gemacht hat. „Wat meen Se, Herr Boller, wenn ick ſo frei bin, un Sie inlade, mit in unſern Jarten zu komm'? Die Nelly kann uns die Moll'n boch dort hol'n. Skat könn Sie doch boch, wat?“ „Natürlich, mit alle Fineſſen!“ „Det konnte ick mir ja boch gleich denken, ſo een hoffnungsvoller Menſch wie Sie!“ „Abjemacht, Herr Boller!“ „Ick bin mit von die Partie, Herr Nieſe!“ ** Daniel Sutter beugt ſich zu ſeiner Tochter hinüber und ſagt: „Siehſt du nun, was du angerichtet haſt? Sörrenſen iſt erledigt. Der Junge iſt ſchlecht geworden und un⸗ ficher. Und die Fouls, die er in der letzten Zeit gemacht hat, gefallen mir garnicht. Was willſt du nun tun? Gerechterweiſe mußt du dein Verſprechen halten und Wendt heiraten.“ Jane iſt ganz blaß geworden. Ihr iſt ſo elend zu Mute und ſie ſchämt ſich entſetzlich. Alle Hoffnung auf einen Sieg der Norweger hat ſie verlaſſen. Zwei Tore ſind aufzuholen. Ja, aber nur von der beſſeren Mannſchaft und die Norweger ſind nicht die beſſere Mannſchaft. Das zeigt das Spiel nur zu deutlich. Die deutſche Mannſchaft drängt unaufhörlich. Sie fühlt ſich ſiegesſicher und Sicherheit iſt die beſte Waffe im Fußballkampf. Sörrenſen iſt ſchlecht geworden. Wendt jammert es. Wenn er mit ihm kämpft, dann zieht Sörrenſen fetzt immer den Kürzeren. Alles Harte nützt ihm nichts. Wendt iſt auf dem Poſten und der Schiedsrichter paßt ſcharf auf. Da geſchieht es in der 83. Minute des Spieles, daß der deutſche Verteidiger Rommler einen Fehler macht. Er verpaßt den Ball und Oelkens, bisher der ſchlechteſte Mann der Norweger iſt da, läuft an ihm vorbei, er⸗ wiſcht das Leder und drückt es unter die Latte. Das Spiel ſteht jetzt 3:2. Unruhe macht ſich im Publikum breit. Verſchiedene fürchten ſchon um den Sieg, denn das Tor gibt den Norwegern noch einmal Mut. Noch einmal ſetzen ſie alle Kräfte ein und ſtürmen an. Aber man merkt es gleich, daß die richtige Laune fehlt. Die Kräfte ſind erſchöpft. Sie ſchaffen es nicht mehr. Die deutſche Verteidigung ſteht wie eine Mauer Rommler macht ſeinen Fehler wieder gut. Er iſt über⸗ all, wo der Ball iſt und an einen Ausgleich iſt kaun mehr zu denken. „Noch drei Minuten,“ ſagt Otto,„ick denke, mit die drei Mollen wirds doch nichts werden, Herr Nieſe!“ „Wat denn, wat denn, denn trinken wir ſie boch ohne det vierte Tor.“ Aber der hatte die Worte kaum raus, da beginnt das Publikum zu ſchreien. Was iſt geſchehen? 8 Otto Boller und Max Nieſe halten den Atem an. Eben haben die Norweger alles auf eine Karte ge⸗ ſetzt. Die Verteidiger und Läufer ſind aufgerückt und alle elf Mann rücken auf das deutſche Tor zu. Da iſt es aber Rommler gelungen, den Ball mit mächtigem Stoße vorzutreiben, ſo daß Wendt, der allein auf weiter Flur ſteht, den Ball erhält. In raſendem Lauf ſtürmt er auf das norwegiſche Tor zu. Kein Menſch iſt vor ihm. Was nützt es, daß die norwegiſche Verteidigung ſo raſch als möglich zurückrennt, denn Wendt können ſte doch nicht mehr erreichen. Wendt iſt zehn Meter vor dem Tore. Björklund ſteht im Tor und wartet. Er faßt jetzt einen Entſchluß und ſtürzt heraus und läuft Wendt entgegen. „„ ſchießen!“ ſchreit das aufgeregte Pub⸗ ikum. Schon fürchtet man einen ſcharfen Zuſammenprall zwiſchen Wendt und Björklund. Da ſchiebt Wendt ganz ſachte mit dem linken Fuß den Ball vorbei, weicht nach links aus und iſt an Björklund vorbei. Ganz ruhig und unangefochten läuft er mit dem Ball in das Tor. Er ſchießt nicht, nein, das hat er garnicht nötig. Er treibt den Ball direkt in das Tor hinein. Der Jubel, der jetzt einſetzt, iſt unbeſchreiblich. Die Zuſchauer ſind nicht mehr zu halten. Alle ſind aufge⸗ ſtanden. Zehntauſende von Fähnchen werden ge⸗ ſchwenkt. Begeiſterte Sportfreunde fallen ſich in die Arme und das Stadion dröhnt von dem Beifall der Maſſen. Noch eine Minute iſt zu ſpielen. Langſam bewegen ſich die Norweger der Mitte des Spielfeldes zu und nehmen Aufſtellung. Noch einmal verſucht Geſtadt einen Alleingang. Es gelingt ihm auch, den Gegner zu umſpielen, aber Rommler, der rechte Verteidiger, iſt auf der Hut und nimmt dem erſchöpften Spieler den Ball ab, um ihn ins Aus zu ſchlagen. Neuer Einwurf erfolgt. Noch einmal kommt der Ball in den gegneriſchen Strafraum und es ſieht aus, als ſollte noch ein Tor fallen. Aber da pfeift der Schieds⸗ richter das Spiel ab und ein unbeſchreiblicher Jubel brauſt über das Stadion. 4. Die deutſche Mannſchaft iſt auch müde geworden und alle atmen auf, als das Spiel zu Ende iſt. Zehn Hände⸗ paare muß Wendt drücken. Neidlos erkennen alle an, daß er der beſte Mann auf dem Platze war und ein Spielführer iſt, der eine ausgezeichnete Mannſchaft zu großen Leiſtungen anſpornt. Sörrenſen, als norwegiſcher Spielführer, muß dem deutſchen Spielführer die Glückwünſche ausſprechen. Er beißt die Zähne zuſammen. Am liebſten möchte er heulen. Um das verlorene Spiel? Nein, um Jane, die ihm jetzt weit entrückt iſt. Der Händedruck iſt ohne Worte. Sörrenſen kann nicht ſprechen, ſo aufgeregt iſt er. Udo Wendt lacht herzlich und klopft Sörrenſen auf die Schulter. „Nichts für ungut, lieber Sörrenſen,“ ſagt er,„aber es aina nicht anders.“ Sörrenſen nickt, ſein Atem geht ſchwer und dann tritt er ſchwerfällig zu ſeinen Kameraden zurück. Beide Mannſchaften verlaſſen das Spielfeld. * von 50 Wart und endlich den geſamten Betrag als„Ge⸗ ſchenk“ an...— Ja, das war nun eine böſe Sache, die auch durch die Vorgeſchichte kaum gemildert wurde: Stanis⸗ lawa war im vorigen Sommer ihren Eltern davongelaufen, weil der Vater ihr einen ungeliebten Mann zum Ehege⸗ ſpons geben wollte Irgendwie landete die kleine Ausreiße⸗ rin in Pommern, wo ſie ſich— allerdings unter falſchem Namen— als Landarbeiterin verdingte. Allmählich aber kam das Heimweh, und ſchließlich traf beim Herrn Papa ein Brieflein ein, in dem Stanislawa den„Tatuſch“ flehentlich bat, ſie in Gnaden wieder aufzunehmen. Man verabredete ein Stelldichein in Köln, wo die Tochter freu⸗ deſtrahlend erzählte, daß ſie 350 Mark geſpart hätte. De⸗ viſenvorſchriften hin, Deviſenvorſchriften her: mit dem Walnußtrick würde man es wohl ſchaffen.— Vor dem Ge⸗ richt in Köln fand die Epiſode ihren Abſchluß. Der Vater wurde wegen Deviſenvergehens und verſuchter Beamten⸗ beſtechung zu drei Monaten Gefängnis und einer Woche ſowie 350 Mark Geldſtrafe verurteilt. Das gleiche Straf⸗ maß wurde Stanislawa zudiktiert, die ſich auch noch wegen Paßvergehens zu verantworten hatte. Alſo recht teure Nüſſe! Ein Gebiet, das gerade in Amerika von großen Gang⸗ ſterbanden beackert wird, iſt der Dinamantenſchmuggel. In den letzten Monaten hat die amerikaniſche Polizei große Erfolge im Kampf gegen die Juwelen⸗Schmuggler davon⸗ etragen. Der Import von Diamanten unterliegt einer ſehr 705 Verzollung. Dieſe Verzollung wird nun auf oft ſehr raffiniertem Wege umgangen. Schon vor einem Jahr kam man einem Truſt von Juwelenſchmugglern auf die Spur. die mit Hilfe von einfachen Frauen, Dienſtmädchen, Leh⸗ rerinnen, angeblichen wiſſenſchaftlichen Reiſenden uſw. ar⸗ beiteten. Als man dieſen Truſt zum Auffliegen brachte, ge⸗ lang es, Juwelen in ſehr hohem Werte zu beſchlagnahmen. Aber der Oeffentlichkeit blieb es vorenthalten, durch wen jene Enthüllungen gelangen. Das erfährt man erſt jetzt durch eine Indiskretion. Es handelt ſich um die Amerika⸗ nerin Marjorie Steers, die ſeit ſechs Jahren im Dienſte der Newyorker Polizei ſteht. Heute iſt ſie knapp 27 Jahre alt. Dieſe Marjorie Steers ſieht nicht ſo aus, wie man ſich eine Detektivin. eine Kriminaliſtin gewöhnlich vorſtellt. Sie be⸗ juchte als ſehr erfolgreiche Studentin die Hochſchule in Vir⸗ ginia. Sie iſt ein großes, ſchlankes und ſehr ſchönes Mäd⸗ chen mit rotblonden Haaren. Sie hat grün⸗graue Augen und einen Teint wie„Milch und Honig“.— Man könnte dieſe Kriminaliſtin eher für das Mannequin eines großen Newyorker Modehauſes halten. Aber die Newyorker Po⸗ 9 möchte heute unter keinen Umſtänden mehr auf die itarbeit der Marjorie Steers verzichten. Wenn auch nur der kleinſte Verdacht eines Juwelenſchmuggels oder ſonſt einer großen Affäre auftaucht, dann ſetzt man unter einer möglicht verdeckten Form Marjorie Steers ein. Das Le⸗ ben eines ſolchen Mädchens im Dienſte der Newyorker Po⸗ lizei, und zwar im gans offiziellen Staatsdienſt. iſt natürlich * in zahlreiche Razzien verwickelt. Sie war auch bei zahl⸗ reichen Schießereien dabei. Allerdings ſchoß man direkt auf ie nur einmal. Genauer geſagt: ein Verbrecher, der die oppelte Rolle der Marjorie Steers erkannt hatte, zog die Waffe, die ihm Marjorie Steers aus der Hand riß, um uerſt ſchießen zu können. In Anbetracht ihrer beſonderen ufgaben genießt ſie in ihrem Dienſt eine gewiſſe perſön⸗ liche Freiheit, doch hat man ihr in einer Richtung ſtrenge Vorſchriften gemacht: ſie darf ſich nicht fotografieren laſſen, ſei es im Privatleben oder in der Oeffentlichkeit. Nur unter dieſen Umſtänden war es möglich, bis heute das intereſſante Geheimnis der amerikaniſchen Polizei zu wahren. Ob es nach der geſchehenen Indiskretion auch weiterhin noch mög⸗ lich ſein wird, Marjorie Steers an gefährlichen Plätzen ein⸗ zuſetzen, das läßt ſich im Augenblick noch nicht überſehen. Von amerikaniſchen Frauen anderer Art handelt ein Bericht aus Detroit. An der Peripherie der Stadt war in einem großen, altmodiſchen Haus ein Brand ausgebrochen. Das Feuer hatte das Gebäude ſchon ſo weit erfaßt, daß von dem Haus kaum mehr etwas zu retten war; jedoch ge⸗ lang es, ſämtliche Bewohnerinnen zu bergen. Es handelte ſich um 18 Frauen mittleren Alters, die in dieſem Hauſe beiſammen lebten und die nach ihrer Bergung durch die Feuerwehr verzweifelte Verſuche machten, immer wieder in das Haus einzudringen. Auf Grund dieſes merkwürdigen Verhaltens kam die Polizei auf den Gedanken, ſich mit dem ſtillen, einſamen Hauſe näher zu befaſſen. Man unterſuchte die Perſonalien der 18 Frauen und ſtellte mit Verwunde⸗ rung feſt, daß es ſich um Angehörige der allerbeſten und reichſten amerikaniſchen Kreiſe handelte. Man erfuhr, daß eine gewiſſe Ellen Kardloney vor einigen Jahren an die lori⸗ gen 17 Frauen, die ſämtlich über ſehr große Vermögen verfügten, herantrat und ſie für ihre Idee zu begeiſtern verſuchte, was ihr auch gelang. Ellen Kardloney ſtand näm⸗ lich auf dem Standpunkt, daß die Welt für eine allein⸗ ſtehende Frau, auch wenn ſie viel Geld habe, große Ge⸗ fahren berge. Gangſter und Betrüger waren freilich damals noch aktiver, als es heute in den USA der Fall zu ſein ſcheint. Die 18 Frauen wurden ſich dahin einig, jenes große Haus bei Detroit gemeinſam zu erwerben, das Gebäude mit allem Luxus innen auszuſtatten, ein höchſt angenehmes Leben zu führen und den größten Teil der eigenen Werte im Keller des Hauſes in einer beſonderen Schatzkammer U e In ganz Detroit kannte man die Inſaſſen dieſes Hauſes nur als die„armen Fräuleins“, da alle 18 Frauen ſich ſehr beſcheiden nach außen hin kleideten, um nicht den Verdacht zu erwecken, daß das Haus Millionen⸗ ſchätze berge. In Wirklichkeit hatten die Frauen faſt ihr geſamtes Vermögen von den Banken heruntergeholt und in jener Schatzkammer deponiert, die bei dem Großfeuer zu⸗ ſammenbrach und die Schätze der Frauen zum Raub der Flammen machte. Und nun um ihre Reichtümer zu retten, hatten die Millionärinnen die verzweifelten Verſuche unter⸗ nommen. in das brennende Haus zurückzugelangen. n an. te ga⸗ t und iſt es tigem veiter giſche igung önnen jetzt Lendt Pub⸗ prall gendt veicht Ball 3. Er Die ufge⸗ ge⸗ die l der e des . Es aber und ihn Ball „ als hieds⸗ Jubel t und ände⸗ e an, d ein it zu dem en. töchte Jane, kann t auf „aber dann erer derer. Geſund durch Waſſer Wenn Lebensluſt und Schaffenskraft nachlaſſen Wohl ein jeder von uns hat einmal Zeiten, wo er, wie man ſo zu ſagen pflegt, nicht recht auf dem Poſten iſt. Wir ſind müde und abgeſpannt, Lebensluſt und Schaffens⸗ kraft laſſen nach. Der Zuſtand iſt nicht angenehm, aber doch nicht ſo ſchlimm, daß wir gleich den Arzt aufſuchen. Wir denken, daß es bald wieder vorübergehen wird, viel⸗ leicht vertröſten wir uns auf den Urlaub— ſofern er in Ausſicht ſteht. Deſſen wohltuende Wirkung hält aber nicht immer an, und ſchließlich gibt es— leider— vor allem noch viele Hausfrauen, die Ferien noch nicht kennen. So iſt es falſch, daß wir den Weg zum Arzt ſcheuen, um ihm unſeren Zuſtand zu erklären und um Ratſchläge und Weiſungen zu bitten. Oft iſt es nur eine Verände⸗ rung der Lebensweiſe, wie Tagesablauf und Ernährung, Die uns wieder die alte Friſche zurückgibt. Oft aber haben ſich im Körper, der nun ſchon viele Jahre ſeine Dienſte getan und ſeine Kräfte hergegeben hat, Schlacken ange⸗ ſammelt, die erſt einmal entfernt werden müſſen. Wenn das geſchehen iſt, kehren Lebensluſt und— was wichtig genug iſt— Schaffenskraft wieder. Dieſe Reinigung des Körpers iſt nicht einmal ſo ſchwierig. Der Arzt kennt genug Mittel, unter denen nicht das geringſte die Wäſſer der deutſchen Heilquellen ſind. Oft genug haben wir davon gehört, daß die Heilwäſſer dem Menſchen die Geſundheit wiedergegeben haben, und vielleicht dachten wir ſelbſt ſchon einmal mit einem ge⸗ wiſſen Bedauern daran, wie herrlich es doch ſein müßte, wenn uns Geld und Zeit ſo reichlich zur Verfügung ſtän⸗ den, daß wir eine der Quellen aufſuchen könnten. Gewiß, das iſt jedem zu wünſchen. Aber wer es ſich nicht„leiſten“ kann, weil die Mittel für die Reiſe oder die Zeit fehlen, der braucht deshalb noch lange nicht auf das Waſſer zu Herzichten, von dem er weiß, daß es ſeinem Körper not⸗ ut, oder das ihm der Arzt empfiehlt. Die ſprudelnden Quellen heilen ja auch bei einer Trinkkur, und dieſe Kur kann man zu Hauſe durchführen. Wie das möglich iſt? Seit geraumer Zeit ſchon haben ich die meiſten der wichtigen und wertvollen deutſchen Heilbrunnen zum Quellwaſſerverſand entſchloſſen, und ſo gelangen Millionen und abermals Millionen Flaſchen Heilwaſſer von der Quelle unmittelbar in das entfernteſte Dorf. Der Volksgeſundheit wird damit ein wichtiger Dienſt geleiſtet, und es liegt lediglich an uns, ob wir Nutzen von dieſem Dienſt haben ſollen. Denn eine ſolche Nur läßt ſich ohne erhebliche Koſten und— wenn es ſein muß— ohne Beeinträchtigung der koſtbaren Zeit durch⸗ führen. Allerdings: Waſſer iſt durchaus nicht Waſſer, und Waſſer allein tut's nicht. Hier macht's der Gehalt! Jedes der deutſchen Heilwäſſer hat eine andere Zuſammenſetzung and daher eine andere Wirkung. Das eine wirkt ſchleim⸗ köſend bei Katarrhen, das andere ſpült den Körper gründ⸗ lich durch und bringt zum Beiſpiel die ſich bildenden Bla⸗ ſen⸗ und Nierenſteine zum Weichen, das dritte bewirkt erhöhte Durchblutung der Gefäßwände und arbeitet einer der gefürchtetſten Alterserſcheinungen, der Arterioſkleroſe, entgegen; wieder andere helfen bei Magenleiden, Leber⸗ erkrankungen, allgemeiner Körperſchwäche, Blutarmut uſw. Man befragt da am beſten den Arzt, muß dann aber ſeinen Rat befolgen. Unzählige Menſchen wurden im Laufe der Jahrhun⸗ derte durch deutſche Heilbrunnen von ihrem Leiden befreit Oder widerſtandsfähig gemacht. Man mußte früher das Waſſer an der Quelle nehmen, und ſo blieb damals die⸗ ſer Segen vielen Menſchen vorenthalten. Heute geht es anders, heute kommt das Heilwaſſer ins Haus, ſo daß man jederzeit ſeinem Körper die natürlichen Salze und Kraftſtoffe zuführen kann, deren er ermangelt. Fiſch als Sommer mahlzeit Hochſeefiſcher und Hausfrau arbeiten Hand in Hand. Die Seefiſchnahrung iſt eine der an Nährſtoffen hoch⸗ wertigſten, denn ſie enthält alles, was der menſchliche Körper vom Kindesalter an zum Aufbau braucht, in idealer Weiſe: reichlich Eiweiß— bis zu 19 v. H. beim Seelachs, Rotbarſch 18 v. H., Kabeljau faſt 17 v. H. und Schellfiſch mehr als 17 v. H.—, daneben wertvolle Mine⸗ ralſtoffe, Phosphor, Jod und Vitamine. In der angeneh⸗ men Form des grätenloſen Filets kann das zarte See⸗ fiſchfleiſch ſelbſt von Kindern mühelos gegeſſen werden. Was für den kindlichen Körper zum Aufbau nützlich iſt, das gebraucht der Erwachſene zur Ergänzung verbrauch⸗ ter Körperkräfte. Somit kann die Fiſchmahlzeit für die ganze Familie in gleicher Form angerichtet werden. Das iſt ein großer Vorteil für die Köchin. Sie hat dann nur nötig, durch zweckmäßige Zubereitung dafür Sorge zu tragen, daß alle die Nährwerte richtig ausgenutzt werden und bei der Garung erhalten bleiben. Für wenig Geld kann ſie die verſchiedenſten Fiſchgerichte täglich auf den Tiſch bringen. Es wäre zu wünſchen, daß der tägliche Seefiſchver⸗ brauch ſich im deutſchen Haushalt ſo einſpielen würde, wie er das in England ſeit jeher getan hat. Und zwar werden in England die größten Mengen an Fiſchen in den Monaten Mai, Juni, Juli, Auguſt und September gegeſſen. Der Engländer weiß eben, daß gerade im Som⸗ mer die Fiſchnahrung ihrer leichten Verdaulichkeit wegen beſonders zuträglich iſt. Wenn dieſe Erkenntnis durch ſtändige und aufklärende Werbearbeit auch bei uns noch weiter Fuß gefaßt hat, als es ſchon der Fall iſt, dann brauchen die Hochſeefiſcher nicht um den Abſatz ihrer Ware beſorgt zu ſein. Denn das war bislang die„Sommernot“ der Fiſcher, daß zwar die Fangarbeit leichter wurde, dafür aber die Sorge um die Verwertung der Fänge auftauchte, da die Kaufluſt der Hausfrau den Seefiſch im Sommer ſehr zu unrecht überging. Während 1936 in den Fiſch⸗ mehlfabriken 242 000 Doppelzentner Fiſche zerſtampft wur⸗ den, war es 1937 faſt das Doppelte, nämlich 460 000 Dop⸗ pelzentmer. Weiß die einzelne Hausfrau erſt einmal genau, wor⸗ auf es ankommt, ſo wird ſie die erſte ſein, die ihre Hand zur weitgehenden Mitarbeit bietet. Die Einrichtung eines zweiten Fiſchtages in der Woche, regelmäßig einmal wöchentlich einen Fiſchauflauf zum Abend, wöchentlich ein Fiſchfrikaſſee und daneben einen Sonntags⸗ Fiſchbraten, abwechſelnd Fiſchkoteletts mit Gemüſe und Fiſchſuppe am Wochenende ſind einige ſolcher Aus⸗ Die Bäuerin und Landarbeiterfrau iſt in der Volks⸗ gemeinſchaft die Frau, von der vielleicht körperlich die größte Anſtrengung verlangt wird. Ihr Tagewerk be⸗ ginnt in grauer Frühe und kennt keine Unterbrechung bis zum Abend. Sie teilt ihre Kräfte zwiſchen Stall⸗ arbeit, Feldarbeit, Haushalt und Kinderbetreuung. Kein Wunder, wenn ſie bei aller Anſtrengung doch nicht jedem der vier Arbeitsgebiete im gleichen Maße gerecht zu wer⸗ den vermag. Da Stall⸗ und Feldarbeit aber die Exiſtenz⸗ grundlage der Familie bedeuten und keinesfalls Zurück⸗ ſetzungen vertragen, ſo können es nur immer Haushalt und Kinder ſein, die, wenn die Arbeit für Feld und Vieh drängt, in ihren Forderungen zurückſtehen müſſen. Dieſer Zwieſpalt, in dem ſich die tüchtige Landfrau befindet, und die damit zuſammenhängende ſeeliſche Notlage ſind vom nationalſozialiſtiſchen Staat, der die Bedeutung des Bauerntums ſo hoch einſchätzt, ſofort erkannt worden. Wir wiſſen, welche Maßnahmen ſchon ergriffen worden ſind, um der überlaſteten Landfrau Unterſtützung und Hilfe zu bringen: Landjahr, Landhilfe, weiblicher Arbeits⸗ dienſt und— nicht zuletzt— die Kindergärten und Krip⸗ pen, die während der ſchwerſten Arbeitsmonate auf dem Lande den Frauen die Sorge um ihre Kleinkinder ab⸗ nehmen und immer weiteren Ausbau erfahren. f Vielfach beſteht die vorgefaßte Meinung, daß es auf dem Lande dergleichen überhaupt kaum bedürfe, da hier friſche Luft und Sonne und alles, was den Menſchen an natürlichen Nährſtoffen zuwächſt, ganz von ſelbſt dafür ſorgen, daß ein Kind ſich kräftig und geſund entwickelt. Das iſt aber nur bedingt richtig. Allerdings ſind die Vor⸗ bedingungen unendlich viel günſtiger als in der Stadt (auf dieſer Tatſache beruht ja die ganze Kinderlandver⸗ ſchickung); jedoch iſt es ein verhängnisvoller Irrtum zu glauben, daß nicht auch auf dem Lande hinſichtlich der Ernährung und der Körperpflege Fehler und Verſäum⸗ niſſe begangen werden können, die ſchwere Schädigungen der Geſundheit zur Folge haben und weder durch Luft und Sonne noch reichlichen Milchgenuß auszugleichen ſind. Wir wollen, um nur ein Beiſpiel herauszugreifen, an die Zahnpflege denken, die zumeift noch völlig im Argen liegt, und von der doch ſo viel für den allgemeinen Ge⸗ ſundheitszuſtand abhängt. In den Kindergärten der NS. iſt im Hinblick auf ſolch erſte und ſelbſtverſtänd⸗ liche Vorausſetzungen der Geſundheitsführung natürlich die beſte Vorſorge getroffen. Nicht allein zum Beiſpiel durch die Zahnbürſte, ſondern indem der Hebel noch tiefer angeſetzt wird: durch erzieheriſche Einflußnahme auf die Ernährung, die gerade auf dem Lande oft viel zu ein⸗ ſeitig iſt und nicht ſelten Rachitis und andere, die geſunde Entwicklung des Kindes ſtörende Erſcheinungen zur Folge hat. Außerdem unterſtehen die Kindergärten dauernder ärztlicher Ueberwachung, wodurch eine geſund⸗ heitliche Betreuung des einzelnen Kindes gewährleiſtet wird, an die ſonſt nicht entfernt gedacht werden kann. Ganz abgeſehen von den Fällen, in denen die Kinder in die Obhut von älteſten und kranken Dorfbewohnern ge⸗ geben werden, was nicht nur als ungenügend, ſondern als bedenklich betrachtet werden muß. Wieviel auf dieſem Gebiet gerade auf dem Lande geleiſtet werden kann, liegt auf der Hand, iſt doch hier alle Ueberlieferung am lebendigſten geblieben. Was aber nicht ſchon dem kindlichen Gemüt eingeprägt wird, kön⸗ nen die beſten Beſtrebungen ſpäter nicht mehr einholen. Daher kommt der kulturellen Arbeit der Kindergärten, deren Einfluß weiter bis in die Familie und das Eltern⸗ haus hineinwirkt, die größte Bedeutung zu. Ein nicht zu unterſchätzender Geſichtspunkt iſt auch der Gedanke des Gefahrenſchutzes auf dem Lande durch gewiſſenhafte Beaufſichtigung der Kinder. Wobei eben⸗ foſehr an Leib und Leben der Kinder ſelbſt wie auch an alle die Gefahren zu denken iſt, die durch unbeaufſichtigte Kinder heraufbeſchworen werden. Wir erinnern nur an die vielen durch Kinderhand beim Spielen entſtandenen Brände und die Schäden, die der Gemeinſchaft erwachſen, wenn Kinder unbemittelter Volksgenoſſen zu Schaden kommen oder durch Unvorſichtigkeit beim Spiel ein Un⸗ glück verurſachen. Ein anderer Geſichtspunkt ſchließlich ſei genannt, der der beherrſchende und ausſchlaggebende iſt. Ein Kinder⸗ garten, der die Jugend in den erſten Lebensjahren erfaßt, wege. Wer wenig Zeit zur Verfügung hat, ſchmort, dämpft oder dünſtet das Fiſchfilet, das auch die kleinſten Kinder gut miteſſen können. Verſchiedene Beigaben ergeben Ab⸗ wechſelung: Rhabarberreis ſchmeckt dem Kleinvolk gut dazu, auch Makkaroni mit Tomatentunke paßt ſich an. Kartoffelbrei, Kartoffelklöße, Bechamel⸗ und Peterſilien⸗ kartoffeln helfen in dieſen Monaten der Kartoffel ge⸗ ſchmackvoll auf. Jegliche Gemüſe⸗ und andere Salate er⸗ gänzen das Fiſchgericht, und ein ſchöner Fiſchhack⸗ braten kann auch allwöchentlich in verſchiedenſter Um⸗ gebung erſcheinen. Mit jedem neuen Fiſchgericht tut die Hausfrau ein gutes Werk an dem hart arbeitenden Fiſcher und zugleich zum Wohle ihrer Familie. Der richtige Wanderproviant Jetzt lockt es die Jugend ins Freie. Keine verant⸗ wortungsbewußte Mutter wird dem natürlichen Wunſch Einhalt gebieten. Kinder, die Wanderfahrten unterneh⸗ men, müſſen richtig verproviantiert werden. Als gänzlich unzweckmäßig haben ſich die belegten Butterbrote erwieſen. Sie trocknen leicht aus— ſelbſt in der Aluminiumbüchſe—, und da die Schnitten manchmal für mehrere Tage vorhalten ſollen, ſtellen ſie bald keinen Genuß und Nährwert mehr dar. Da iſt es ſchon prak⸗ tiſcher, runde Semmeln auszuhöhlen und mit einer Fül⸗ lung aus angebratenem Hackepeter, leicht gewürzt, zu füllen. Fleiſch und Brothülle halten ſich gut friſch und ſind nahrhaft. Man füllt die Brötchen auch gern mit einer dicken Gemüſepaſte oder einer Obſtpaſte. Zitronen dürfen in keinem Ruckſack fehlen. Mit Waſſer und etwas Zucker läßt ſich raſch ein gutes, erfriſchendes Getränk herſtellen. Durſtlöſchend und nahrhaft zugleich iſt Dörrobſt, in einer Blechbüchſe mitgeführt. Es iſt bekömmlicher als die übliche Schokolade und ſollte viel mehr dem Wanderproviant zu⸗ geteilt werden. a Butter in der Blechdoſe— das gibt meiſt in warmen Tagen ein Unglück! Praktiſcher ſind die Aufſtriche in Tuben, Nußbutter— ſehr nahrhaft und bekömmlich—, Kräuterbutter oder ähnliches, das als Ergänzung zu einem Stück Schwarzbrot den wanderfrohen jungen Men⸗ Das iſt Hilfe für die Eandfrau Was bedeuten die krntekindergürten der 10. bietet die beſte Möglichkeit, die Jugend nach den Ideale unſerer Zeit zu bilden, ſo daß, was hier an Gedanken und Grundſätzen mit ihnen verwächſt, in ihnen fortwirkt für das ganze Leben: Gemeinſchaftsſinn, Kameradſchafts⸗ geiſt, Diſziplin, Liebe zu Heimat und Volkstum, Ordnung und Pünktlichkeit. Damit iſt die Bedeutung der Einrichtung von Kin⸗ dergärten hinreichend klargeſtellt. Nun iſt noch eine an⸗ dere Seite zu berückſichtigen. Es gilt die Sicherung der Ernte. Wie oft iſt die koſtbare Feldfrucht zu vielen Zent⸗ nern verdorben oder minderwertig eingebracht worden, weil im entſcheidenden Augenblick nicht genügend Arbeits⸗ kräfte zur Verfügung ſtanden, um eine günſtige Witte⸗ rungslage bis aufs äußerſte auszunutzen. Es geht alſo darum, daß an keiner Stelle die Arbeitsleiſtung der Frau aus Sorge um ihre Kinder ausfällt. Sie ſoll ihr ab⸗ genommen werden, und zwar auch in den kleinſten Dorf⸗ gemeinden, wo bisher an eine derartige Einrichtung nicht gedacht worden iſt. Da die Durchführung des Planes eine große Anzahl von Helferinnen verlangt, ſind alle geeigneten Frauen und Mädchen willkommen, die ſich aus innerer Anlage zu dieſer ſchönen Wirkungsmöglichkeit hingezogen fühlen. Und beſonders wird es begrüßt, wenn von den fungen Mädchen, die ihre Hilfe zur Verfügung ſtellen, dann recht viele ſo mit Luſt und Liebe in ihrer Kinderarbeit auf⸗ gehen, daß ſie ſich entſchließen, ſich ganz der Kinderarbeit zu widmen und ſich für dieſen Beruf ausbilden zu laſſen. Die ländlichen Kindergärten dürfen nicht als eine Not⸗ maßnahme betrachtet werden, ſondern mehr und mehr als eine natürliche und vertraute Erſcheinung im Leben des Dorfes, deren Segen jeder am eigenen Leibe verſpürt. Friſch und ſauber gekleidet Die Zeſt der krwartung Für die junge Frau geht der glücklichen Zeit junger Mutterſchaft die Zeit freudigſter Erwartung und Vor⸗ freude voraus. So lange wie möglich will ſie ihrem Haus⸗ halt vorſtehen und ihre Familie betreuen. In ihrem Zu⸗ ſtand iſt es aber beſonders wichtig, ſtets zurückhaltend und zweckmäßig ſowie peinlich friſch und ſauber gekleidet zu ſein. Unſer Vorſchlag zu einem praktiſchen Kleid lehnt ſich in ſeinem einfachen Schnitt an die Zweckmäßigkeit der großen Kittelſchürzen an. Man wählt für die Arbeit des Alltags bei einem ſolchen Kleid leicht waſchbaren, licht⸗ echten Stoff, dunkelgrundig mit fröhlichen, kleinen Blüten. Für kleine feſtlichere Gelegenheiten verwendet man einen leichten Seiden⸗ oder Kunſtſeidenſtoff, im Winter natür⸗ lich tagsüber wärmenden Flanell oder Muſſelin und abends Wolle. Der ſchmale Gürtel aus gleichem Stoff iſt un⸗ ter der glatten Vor⸗ derbahn durchgeführt und im Rücken mit einer leicht verſtell⸗ baren Schnalle ge⸗ ſchloſſen. Wichtig iſt, daß das Kleid in einem Stück, ohne unkleidſame Unter⸗ teilung in Gürtel⸗ höhe, gearbeitet wird. Das hübſche und zweckmäßige Kleid läßt ſich vielfach ab⸗ wandeln und kann immer„neu“ wirken, wenn es nicht nur ſauber und gut ge⸗ — bügelt gehalten, ſon⸗ dern auch durch verſchiedenartigen Aufputz belebt wird. 15 dem kleinen, weißen, mit Knöpfen geſchloſſenen Ein⸗ atz kann man ein farblich paſſendes Anſteckſträußchen tra⸗ gen; ſehr hübſch ſind die modiſchen Kragen in vielerlei Ausführungen. Leichte Handarbeiten zur Vervollſtändigung der Aus⸗ ſteuer des erwarteten Kindchens werden der jungen Frau Freude bereiten, ohne ſie beim Sitzen unnötig anzuſtren⸗ gen. Häkeln und Stricken ſind empfehlenswerter als feine Stickarbeit. Man ſtrickt die kleine Kombination, die mit Blümchen beſtickt wird— natürlich in licht⸗ und waſch⸗ echten Farben!—, man häkelt einen Flaſchenwärmer und kleine Schuhchen ſowie Jäckchen und Mützen, die in der Form ſo einfach wie möglich gehalten ſein ſollen, um das Kleinkind nicht zu behindern, und die mit wenigen Zier⸗ ſtichen in hellen Farben ausreichend geſchmückt ſind. Die rechteckigen Lätzchen, von denen das Kind eine rechte An⸗ zahl benötigt, werden unten am praktiſchſten mit einem Band verſehen, das dem Baby um die Bruſt geſchlungen wird. Sehr zweckmäßig iſt das ganz gerade geſchnittene Schlafhemdchen, das unten mit Knöpfen geſchloſſen wird. Strampelt das Kind auch einmal recht lebhaft, ſo kann es doch nie bloß liegen, und eine Erkältung iſt nicht zu befürchten. Es gibt viele Kleinigkeiten, die in der Freizeit der jungen Frau entſtehen können. Viel Windeln und Tücher laſſen ſich aus weichem, altem Wäſcheſtoff herſtellen. Der Stoff wäſcht ſich gut, reibt das Kind nicht wund, und Altes iſt einem neuen, ſchönen Zweck zugeführt. ö Text und Zeichnung: Hildegard Müller— M. eee Friſches Brot iſt ungeſund Schon tauſendmal und mehr iſt dieſe Warnung aus⸗ geſprochen worden. Und doch muß ſie immer wiederholt werden; denn es gibt fortgeſetzt Menſchen, die für das weiche, klebrige Brot eine beſondere Vorliebe haben. Solches Brot läßt ſich gar nicht genügend durchkauen, und der Mund kann nicht ſo viel Speichel hervorbringen, um es in jener, der Verdauungstätigkeit e i dem Magen zuzuführen. Dort werden die Brotballen auch nicht zerlegt, ſondern bilden nur unnützen Ballaſt. Magen⸗ ſchen köſtlich mundet! * ſchwäche iſt die regelmäßige Folge ſolcher Gewohnheit, Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Leichtathletik⸗Klubkampf. Die kampferprobte Mannſchaft der Turnerſchaft Käfer⸗ tal beſtreitet am morgigen Sonntag früh im Wörtel einen Klubkampf gegen den Tbd.„Jahn“ in folgenden Konkurren⸗ zen: Aktive: 100, 200, 1500 m, 4100 m⸗Staffel, Weit⸗ ſprung, Hochſprung, Kugelſtoß, Diskus. Jugend: 100 m, 800 m, 4% 100 m⸗Staffel, Weitſprung, Hochſprung, Kugel, Diskus. Sicher wird dabei ſchöner Sport geboten, ſodaß der Beſuch zu empfehlen iſt. Auswaͤrtiger Sport. Das kommende Wochenende ſteht ganz im Zeichen der ſommerlichen Sportarten. Das Gepräge geben ihm die zahl⸗ reichen Leichtathletik⸗Länderkämpfe, die Internationalen Tennismeiſterſchaften von Deutſchland, die Erſten Groß⸗ deutſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften, die zahlreichen Waſſer⸗ ſportveranſtaltungen, die Deutſchen Wehrmachts⸗Meiſter⸗ eben und die Weltmeiſterſchaft im Handball.— Ruhig ſt es nun nach Eintritt der Sommerſperre im Fußball geworden, und wenn 1 90 das Spiel Heer— Kriegsmarine oder Luftwaffe bei den Wehrmachtsmeiſterſchaften und das Städteſpiel Wien— Berlin durchgeführt würden, dann gäbe es hier gar keine Veranſtaltung. Im Handball gibt es dagegen a der vorgeſchrittenen Zeit noch eine großartige Veranſtaltung: die erſte Weltmeiſterſchaft im Feld⸗Handball. Am Samstag wird in Berlin die Vorſchluß⸗ runde und am Sonntag das Spiel um den erſten und dritk⸗ ten Platz ausgetragen, wobei man wohl die deutſche Mann⸗ ſchaft im Endſpiel und hoffentlich auch als Sieger ehen wird. Außerdem finden am Sonntag in Baden und Süd⸗ weſt noch einige Ausſcheidungsſpiele für das Breslauer Städteturnier ſtatt. Das größte, ſpannendſte und inhaltsreichſte Programm weiſt aber am Wochenende die Leichtathletik auf. Allein Deutſchland führt hier vier Länder käm p⸗ fe, drei mit ſeinen Männern und einen mit ſeinen Frauen, durch. Dazu kommt noch in Helſinki der Länderkampf Finn⸗ land—Ungarn und in Glasgow am Samstag der Kampf England Norwegen. In Baden werden die Zehnkampf⸗ e in Heidelberg entſchieden, die beſten Leicht⸗ athleten der Wehrmacht ermitteln ihre Meiſter in den ein⸗ zelnen Disziplinen in Düſſeldorf und deutſche Geher ſtar⸗ ten in Skillinge bei Malmö. Im Schwimmen ſtehen im Blickpunkt des allgemeinen Intereſſes die Erſten Großdeutſchen Meiſterſchaften in Darmſtadt die neben der Elite der deutſchen Meiſterſchwimmer und unſerem ausgezeichneten Nachwuchs zum erſten Mal auch die Schwimmer der deutſchen Oſtmark im Kampf um die deut⸗ ſchen Meiſtertitel ſehen. In Düſſeldorf ermittelt außerdem noch die Wehrmacht ihre Meiſter für das Jahr 1938.— Sehr lebhaft iſt es auch im Waſſerſpott Ruderregatten finden in Offenbach a. M., Stuttgart, Kaſ⸗ ſel, Hamburg, Eſſen, Stettin, Neuſalz, Wien und Berlin ſo⸗ wie in Bromberg, Leitmeritz, Straßburg und Zürich ſtatt, Norwegen führt in Bergen ſeine Rudermeiſterſchaften durch, und auf dem Main findet ein Wander⸗Rudern ſtatt. Die Kanuten führen in Duisburg einen Länderkampf gegen Holland durch, in dem die Weſtdeutſchen das Reich vertre⸗ ten, und in Frankfurt a. M. findet eine Kanu⸗Regatta ſtatt. In Kiel wird außerdem die Marine⸗Pokal⸗Segelwoche ge⸗ ſtartet. Im Motorſport iſt die bedeutendſte 1. Veranſtaltung das Motorrad⸗ Rennen„Rund um Schotten“. Große Beachtung ver⸗ dient auch das 24⸗Stundenrennen von Spa um den Großen Preis von Belgien, bei dem zahlreiche deutſche Fahrer an den Start gehen. Im Radſport überragt die„Tour de France“ alle anderen Ereigniſſe, ſelbſt das Internationale Straßenrennen in Kopenhagen. Zahlreiche Bahn⸗ und einige kleinere Straßenrennen runden hier das Programm ab.— Still iſt es dagegen im Boxen, wo in Deutſchland allein die Kämpfe bei den Wehrmachts⸗ meiſterſchaften in Düſſeldorf einiges Intereſſe in Anſpruch nehmen. Von den internationalen Begegnungen verdient der Kampf Italien— Belgien in Rom vermerkt zu wer⸗ den, vor allem weil die Azzuris in nächſter Zeit Gegner un⸗ ſerer Nationalſtaffel ſein werden. i Unker Verſchiedenes ſind neben den Gau⸗Frieſenkämpfen der badiſchen Fechter und den bayeriſchen Meiſterſchaften im Rollſchuh⸗Kunſtlau⸗ fen vor allem die Wehrmachts⸗Meiſterſchaften im Kunſttur⸗ nen, Modernen Fünfkampf und Fünfkampf für Unteroffi⸗ ziere zu nennen. Badens Amateurboxer unterlagen Südweſt 7:9 Eine recht unglückliche Niederlage mußten die badiſchen Amateurboxer bei dem Ausſcheidungskampf um die Teil⸗ nahme an den Mannſchaftskämpfen beim Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt vor 3000 Zuſchauern in Kaiſerslau⸗ tern entgegennehmen. Baden mußte in letzter Minute noch auf die beiden Soldaten Mühlum und Keller verzichten und konnte dann nur noch Weiß im Halbſchwergewicht einſetzen, während es die Punkte im Weltergewicht kampflos an Süd⸗ weſt abgeben mußte. Trotzdem ich ſich die badiſche Staf⸗ fel noch ſehr gut und wenn nicht Geisler im Fliegen⸗ und Hoffmann im Federgewicht vom Punktgericht etwas benach⸗ teiligt worden wären, hätte es leicht wenigſtens zu einem Unentſchieden gereicht. Die Zuſchauer waren recht zufrieden mit den Leiſtungen der beiden Mannſchaften. Wohl den Kad und farbigſten Kampf lieferten ſich Stätter und appſilber und das Untenſchieden entſpricht hier durchaus dem Kampfverlauf.— Ergebniſſe ee Bam⸗ berger(S) beſ. Geisler(B) n. P.; Bantam: Rappfilber(S) —Stätter(B) unentſchieden; Feder: Joßwig(S) beſ. Hoff⸗ dann(B) n. P.; Leicht Piotrowſki(B) beſ. Bucher(S) en. P.; Welter: Petri(S. Sieger; Mittel: Wh 80 beſ. Ims(S) n. P.; Halbſchwer: Winter(S) beſ. Wei () n. P.; Schwer: Wagner(B) beſ. Leis(S) n. P. Heuſer Lewis perfekt Weltmeiſterſchaftskampf in der Deutſchlandhalle. Zwiſchen dem Europameiſter Adolf Heuſer(Bonn) und dem amerikaniſchen Weltmeiſter im Halbſchwergewicht John Henry Lewis, wurde ein Weltmeiſterſchaftskampf feſt abgeſchloſſen. Die Begegnung wird im 11. September ds. Is. im der Berliner Deutſchlandhalle veranſtaltet. Lewis wird vorher noch im Auguſt gegen ſeinen Her⸗ ausforderer und Landsmann Al Gainer antreten. Für den Fall, daß er dabei ſeines Titels verluſtig geht, beſteht be⸗ reits ein Vorvertrag für den neuen Weltmeiſter. Der Kampf Heuſer— Lewis iſt die erſte Boxweltmei⸗ ſterſchaft auf deutſchem Boden und die erſte Weltmeiſter⸗ ſchaft in den ſchweren Gewichtsklaſſen, die in Europa aus⸗ getragen wird. por in Kürze In den Handball⸗Gruppenſpielen der SA ſtehen ſich am kommenden Sonntag in Frankfurt a. M. in der Vorſchluß⸗ runde die Mannſchaften von Oeſterreich und Heſſen gegen⸗ über. Bereits am Samstag treffen in Berlin Berlin⸗Bran⸗ denburg und Niederrhein im Kampf um den Eintritt ins Endſpiel zuſammen Die deutſchen Kanuten führen einheitlich am 28. Auguſt in allen deutſchen Gauen ihre Gauſtaffelmeiſterſchaften durch. Die deutſche Vereins⸗Staffelmeiſterſchaft findet am 4. September auf dem Maſchſee bei Hannover ſtatt. Start⸗ berechtigt ſind die 17 Gaumeiſter und der Titelverteidiger. Die badiſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften werden am 7. Auguſt im Städtiſchen Schwimmbad in Raſtatt durchge⸗ führt. Meldeſchluß iſt der 23. Juli 1938. Ein Rheinſtromſchwimmen beabſichtigt der Gau Baden auf der Strecke Wintersdorf—Rappenwörth(20 Kilometer) am 21. oder 22. Auguſt durchzuführen. Das Feldbergfeſt des Gaues Südweſt wird in dieſem Jahr am 14. Auguſt ſtattfinden. Vorgeſehen ſind Mehr⸗ kämpfe für Männer, Frauen und Jugendliche. Mann⸗ ſchaftskämpfe und Mannſchafts⸗Wehrkämpfe. Die Hockey⸗Meiſterſchaftsſpiele des Gaues Südweſt be⸗ ginnen am 11. September ſowohl in der Gau⸗ als auch in der Bezirksklaſſe. Das Spiel Mainzer RV— TS 61 Lud⸗ wigshafen, das darüber entſcheidet, ob Sc 80 Frankfurt oder Mainz in die Gauklaſſe kommt, findet am 28. Auguſt in Mainz ſtatt. Weltbild(M). Deutſcher Sieg in der erſten Etappe der Tour de France. Oberbeck⸗Hagen, der Sieger der 250 Kilometer langen Etappe Paris— Caen und Träger des Gelben Trikots in dem ſchwerſten Radrennen der Welt. Der Sternenhimmel im Juli Der Planet Venus wird als Abendſtern noch zwei Stunden nach Sonnenuntergang den Weſthimmel ſchmücken. Merkur, der zwar auch am Abendhimmel ſteht, befindet ſich ſo nahe bei der Sonne und nur wenig über dem Hori⸗ zont, daß er nicht zu beobachten ſein wird. Dagegen kann der mit vier hellen, ſchon im Feldſtecher erkennbaren Monden gezierte Jupiter anfangs ab 23 Uhr, ſpäter ſchon gegen 21 Uhr gefunden und während der Nacht beobachtet werden. Ebenſo iſt der ringgeſchmückte Saturn zu Beginn des Monats ab Mitternacht, am Ende des Monats ab 23 Uhr die ganze Nacht hindurch zu ſehen. Eine Stunde nach ihm erſcheinn Uranus. Anſichtbar bleibt der Mars, da er am 24. hinter der Sonne vorbeizieht. Die Sonne, deren Weg am Himmel jetzt wieder kürzer wird, hat am 3. d. M. den größten Abſtand von uns, die Erde bewegt ſich dann im„Aphel“, was daher kommt, daß die Erdbahn kein Kreis, ſondern eine Elipſe iſt. Am den 25. des Monats etr treten die Sternſchnuppen des Aquaridenſchwarmes auf, ſodaß eine Häufigkeit der Stern⸗ ſchnuppenfälle um dieſe Zeit zu erwarten iſt. Der Sternenhimmel bietet Anfang Juli um 23 Uhr, Ende Juli ſchon um 21 Uhr folgenden Anblick: Im Oſten erhebt ſich das große Himmelsquadrat, gebildet von drei Sternen des Pegaſus und einem der Andromeda, deren weitere Sterne nach NO. hinweiſen. In der Andro⸗ meda befindet ſich der berühmte Spiralnebel, der ſchon mit freiem Auge als mattes Lichtwölkchen zu erkennen iſt. Er iſt eine von Millionen Sonnen aufgebaute Welteninſel, etwa vergleichbar unſerem Milchſtraßenſyſtem. Im SO. ſtehen Steinbock und Waſſermann, im Süden Schütze und Skorpion. Ueber dieſen, gegen den Scheitelpunkt zu, leuchtet Atair, der Hauptſtern des Adlers und mehrere ſchwache Sterne ſtellen den Schlangenträger mit der Schlange dar. Bootes mit der roten Rieſenſonne Arktur, und Krone neigen ſich ſchon gegen Weſten zu, wo Jung⸗ frau und Löwe bereits am AUntergehen ſind. Hoch über uns zeigen ſich Schwan, Leier, Herkules und Drache. Der Kopf des Schwan wird dargeſtellt durch den Doppel⸗ ſtern Albireo, der beim Anblick im kleinen Fernrohr ein hüb⸗ ſches Sternenpaar, der eine Stern bläulich, der andere orange⸗ farben, erkennen läßt. Der große Bär oder Himmelwagen ſtrebt rückwärts auf den Nordweſthorizont zu. Faſt unberührt von all dem Auf und Nieder und Drehen ſteht über dem Nordpunkt in etwa 50 Grad Höhe der Polarſtern. Im Nordoſten ſteigen Andromeda, Kaſſiopeia und, vor⸗ erſt noch tief am Horizont, Perſeus herauf, wogegen der Fuhrmann in nur geringer Höhe im Norden entlang⸗ wandert. Sein heller Hauptſtern, Kapella, iſt auch im Nor⸗ den noch über dem Horizont, geht alſo bei uns nie ſo tief hinab, daß er unſichtbar wird. Sterne, die bei ihrer täg⸗ lichen Drehung um den Himmel nie untergehen, nennt man „zirkumpolar“. Ob ein Stern dieſe Eigenſchaft hat, hängt von der geographiſchen Breite des Beobachtungsortes und von der Deklination des Sternes(das iſt ſein Abſtand vom Himmelsäquator) ab. Recht ſternenleer iſt der Nordweſt⸗ horizont. Ein ſchöner Anblick iſt das helle Band der Milchſtraße, das ſich jetzt von Süden über den Zenit nach Norden hin⸗ zieht Der Schimmer dieſes Lichtbandes iſt der Zuſammen⸗ fluß des Lichtes vieler Millionen Sonnen, die in dieſer Rich⸗ tung ſtark gehäuft ſind. Die Mondphaſen ſind: Erſtes Viertel am 4., Voll⸗ 1 am 12., Letztes Viertel am 20., und Neumond am 5 Gedenktage 9. Juli. 1386 Sieg der Schweizer über Herzog Leopold von Oeſter⸗ reich in der Schlacht bei Sempach(Arnold Winkel⸗ ried). 5 1677 Der Dichter Johann Scheffler(Angelus Sileſius) in Breslau geſtorben. f 1807 Friede zu Tilſit zwiſchen Frankreich und Preußen. 1838 Baubeginn des Hermann⸗Denkmals im Teutoburger Wald. 1916 Das deutſche Handelsunterſeeboot„Deutſchland“(Ka⸗ pitän König) landet in Baltimore. 1932 Vertrag von Lauſanne: Aufhebung der dem Deutſchen Reich durch den Poung⸗Plan auferlegten Verpflich⸗ tungen. 5 55——— RNundfunk⸗ programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, landwirtſchaftlche Notierun⸗ gen, Gymnaſtit; 6.15 Wiederholung der 2. Abendnachrichten; 6.30 Frühkonzert;(7 bis 7.10 Nachrichten); 8 Waſſerſtands⸗ meldungen, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtit; 8.30 Morgen⸗ muſik; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik; 12 Mittagskon⸗ zert; 13 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Konzert bezw. Schallplattenkonzert; 15 Sendepauſe; 16 Nachrichten, Neues dom Tage; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 10. Juli: 8 Frühkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Bauer, hör zu, Gymnaſtik; 8.30 Evang. Morgenfeier; 9 Sonntag⸗ morgen ohne Sorgen; 10 Morgenfeier der SA.; 10.30 Frohe Weiſen; 11.30 Mittagskonzert; 12.30 Blasmuſik; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 14 Hoch auf dem gelben Wagen; 14.30 Muſik zur Kaffeeſtunde; 16 Sport und Unterhaltung; dazwiſchen: Berichte von der Internatio⸗ nalen Ruderregatta Eſſen, den Deutſchen Wehrmachtsmeiſter⸗ ſchaften Düſſeldorf und den Deutſchen Schwimm⸗Meiſter⸗ ſchaften in Darmſtadt; 18 Unſere Heimat; 19 Tanzmuſik; 19.30 Nachrichten, Sport; 19.45 Deutſche Schwimm⸗Meiſter⸗ ſchaften in Darmſtadt; 20 Wie es euch gefällt; 22 eit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Muſik zur Unterhaltung; 24 Nachtkonzert. Montag, 11. Juli: e 18 Warum fliegen Sie nicht auch?, Hörfolge; 19.15 Päl⸗ zer Kinner, heitere Folge; 20 Stuttgart ſpielt auf; 22.30 Nachtmuſik und Tanz. Dienstag, 12. Juli: 18 Sommerliche Blumenſtunde; 18.45 Echo vom deut⸗ ſchen Turn⸗ und Sportfeſt Breslau 1938; 19.15 Ritter vom hohen C; 20 Familientag Scheuffele, Luſtſpiel; 21 Abend⸗ muſik; 22.30 Unterhaltungskonzert. Mittwoch, 13. Juli: 18 Tempo, Tempo, Schallplatten; 18.45 Politiſche Zei⸗ tungsſchau; 19.15 Bremsklötze weg, von deutſchem Flieger⸗ geiſt; 19.45 Abendſtändchen; 20 Heut' tanzen wir; 20.55 Schaltpauſe; 21 Stunde der jungen Nation; 21.30 Kammer⸗ muſik; 22.30 Muſik aus Wien. Reichsſender Frankfurt a. M.: Sonntag, 10. Juli: 6 Hafenkonzert; 8 eit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter; 8.10 Evang. Morgenfeier; 8.50 O wie ſchön iſt ein Feiertag; 9.30 Chorgeſang; 10 Das Schickſal ruht in dir, du ſollſt es entfalten; 10.30 Anterhaltungskonzert; 11.30 Un⸗ terhaltungskonzert; 12 Mittagskonzert; als Einlage 13 bis 13.15: Rund um Schotten, Kämpfe der Motorräder in Vogelsberg; 14 Für unſere Kinder; 14.30 Uns gehört der Sonntag; 15.15 Volkstum und Heimat; 16 Nachmittags⸗ ſterſchaften in Darmſtadt; 18 Dorfſonntag der Jugendz 18.30 Da lacht Tirol, heitere Hörfolge; 19 Zeit, Nachrich⸗ ten, Wetter, Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft; 19.10 In fideler Geſellſchaft; 19.30 Sportſpiegel des Sonntagsz 19.45 Deutſche Schwimm⸗Meiſterſchaften in Darmſtadt; 20 Fröhlicher Heimatabend; 21.15 Anno dazumal, heitere Plau⸗ derei; 21.25 Kammermuſik; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, lokale Nachrichten; 22.15 Sport; 22.20 Leichtathletit⸗ Länderkampf Deutſchland— Polen; 22.40 Muſik zur Un⸗ terhaltung; 24 Nachtmuſik. Montag, 11. Juli: 9.50 Gibt es ein Lebensgeſetz?; 10 Sendepauſe; 15 Für unſere Kinder; 15.30 Sendepause; 19.10 Ein Künſtler⸗ leben, Hörfolge; 20 Mit fröhlichen Menſchen unterwegs; 20.15 Konzert; 22.15 Kamerad, wo biſt du?; 22.35 Unter⸗ haltungsmuſik. Dienstag, 12. Juli: 10 Sendepauſe; 11.45 Der Einzelne in der Wirtſchaftz 15 Kleines Konzert; 15.30 Sendepauſe; 18.30 Der Steirer⸗ Kaver in Frankfurt; 19.10 Klingende Kleinigkeiten; 20 Zwei 9 fröhliche Stunden im Fliegerhorſt Wiesbaden; 22.20 Poli⸗ 5 tiſche Zeitungsſchau; 22.35 Unterhaltung und Tanz. Mittwoch, 13. Juli: 10 Sendepauſe; 15 Bilderbuch der Woche; 15.15 Aus einem raſſebiologiſchen Inſtitut; 15.30 Sendepauſe; 18.45 Fliegendes Deutſchland; 19.10 Klang der Landſchaft, Hör⸗ bilder; 20 Bunter Tanzabend; 21 Stunde der jungen Nation; 21.30 Bunter Tanzabend, 22.30 Muſik aus Wien. 5 Dau ſollſt nicht töten! Fahre vorſichtig! fesch als Einlage 17 bis 17.20: Deutſche Schwimm⸗Mei⸗ eee eee enn. 1