zwei ücken. findet Hori⸗ kann nden gegen rden. des Uhr ihm a er bieder uns, mmt, Um pen ötern⸗ Uhr, Oſten drei e da, ndro⸗ 1 mit Er iſt etwa tehen ü tze kt zu, hrere t der rktur, zung⸗ über vom 5weſt⸗ raße, hin⸗ imen⸗ Rich⸗ Voll⸗ am eſter⸗ inkel⸗ in n. üurger (Ka⸗ ſchen flich⸗ Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Machläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 3. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Dages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkünd blatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 88. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VI. 38. 1140 38. Jahrgang Montag, den 1). Juli 1938 du Kunſt zum Volle zurückgekehrt Feſtſitzung der Reichskammer der bildenden Künſte in An⸗ weſenheit des Führers. München, 10. Juli. Unter der Fülle der feſtlichen Ereigniſſe, die am Tage der deutſchen Kunſt den kulturpolitiſchen Willen des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staates in einzigartiger und ſinnfälliger Weiſe manifeſtiert, hat die Jahresverſammlung der Reichs⸗ kammer der bildenden Künſte ſtets ihre eigene große Be⸗ deutung. Hier vereinen ſich am Tage der Kunſt der deut⸗ ſchen bildenden Künſtler die Maler, Bildhauer, Graphiker, Architekten und Kunſtgewerbler mit den Männern, die für die Führung der Kunſt im Dritten Reich die Verantwortung tragen. In dieſer Kundgebung legen ſie alle ein Bekenntnis zur deutſchen Kunſt ab, die nach des Führers großen und be⸗ deutſamen Entſcheidungen des vergangenen Jahres zu deut⸗ ſcher Art und damit zu ſich ſelbſt zurückgefunden hat. So hul⸗ digten auch die Künſtler in dieſer repräſentativen Veranſtal⸗ tung dem Führer als dem Erneuerer der deutſchen Kunſt, der nicht nur alle Auswüchſe einer kranken und dekadenten Vergangenheit ausmerzte, ſondern zugleich den Weg zu einer neuen Blüte künſtleriſchen Schaffens gewieſen hat. Die Anweſenheit des Führers geſtaltete auch dieſe 3. Jahresverſammlung der Reichskammer der bildenden Künſte zu einer eindrucksvollen Demonſtration des wiedererwachten deutſchen Kulturwillens. Reichsminiſter Dr. Goebbels faßte in dieſer Stande all die Gedanken, die die deutſchen Künſt⸗ ler in dieſen feſtlichen Tagen aufs tiefſte bewegen, zuſam⸗ men. Seine Rede war nicht nur ein eindrucksvoller Rückblick auf ein entſcheidendes Jahe in der Entwicklung der deutſchen bildenden Künſte, fondeen ſie zeigte darüber hinaus erneut die Grundſätze künſtleriſcher Geſtaltung im Dritten Reich. Die glanzvolle Versammlung in der Ehrenhalle des Deut⸗ ſchen Muſeums war in ihrem äußeren Ablauf ſo feierlich geſtaltet, daß ſie der hohen Bedeutung dieſer feſtlichen Stun⸗ den ſinnvoll entſprach. Es iſt 15.30 Uhr. Da bebt über die Ludwigsbrücke eine Woge heller Freude und Begeiſterung. Die Menge begrüßt jubelnd den Führer. Er ſchreitet die Ehrenformationen ab und betritt dann, geleitet von dem Präſidenten der Reichs⸗ kulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, ſowie dem Präſidenten der Reichskammer der bildenden Künſte, Profeſ⸗ ſor Ziegler, die Stätte der Kundgebung. Von der Höhe des Saales herab erklingen die hellen Fanfarenſtöße der Herolde. Die deutſchen Künſtler haben ſich von ihren Sitzen erhoben und grüßen den Schirmherrn der deutſchen Kunſt. Feierliche Muſik ſetzt ein. Nachdem mit herzlichen Worten der Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt der deutſchen Kunſt, Fiehler, dieſe Tagung der Reichskammer der bildenden Kunſt begrüßt hatte, nahm Profeſſor Zieg ler, der Präſident der Reichskunſtkammer, das Wort zu ſeinen Ausführungen, die in großen Zügen einen ſtolzen Rechenſchaftsbericht über die Arbeit der Kam⸗ mer darſtellten. Die Rede Profeſſor Zieglers klang aus in einem Gelöb⸗ nis, das er im Namen aller wirklich deutſchen Künſtler ab⸗ legte. Die deutſchen Künſtler würden ſich bemühen, ſich des Führers, der die deutſche Kunſt von den Feſſeln der Ver⸗ fallszeit befreit und ihren Wiederaufſtieg eingeleitet habe, würdig zu erweiſen. Rede Dr. Goebbels Von ſtürmiſchem Beifall begrüßt, nahm ſodann der Präſident der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels, das Wort zu ſeiner Rede. Er führte aus: „Die Jahrestagung der Reichskammer der bildenden Künſte 1938 in München ſtand im Zeichen der Neuordnung unſeres 0 Kunſtlebens und bildete mit dem„Tag der deutſchen Kunſt“ den großartigen Auftakt zu einer Ent⸗ wicklung künſtleriſchen Schaffens, wie ſie in dieſem Aus⸗ maße damals ſelbſt von den Optimiſten nicht für möglich gehalten worden war. Die ſogenannte entartete Kunſt war das Hauptthema dieſer Auseinanderſetzung, die mit leidenſchaftlichem Für und Wider in den dafür intereſſier⸗ ten Kreiſen vor den Augen der Oeffentlichkeit ausgetragen wurde. Selten iſt ein Thema unter den deutschen Künſtlern ſo hitzig debattiert worden wie dieſes. Auch das Aus⸗ land hat mit polemiſcher Heftigkeit und z. T. abſeits aller Unvoreingenommenheit und Objektivität in dieſe Diskuſſion eingegriffen. Mißgünſtige Kreiſe einer deutſchfeindlichen Propaganda verſüͤchten dabei die deutſche Kulturführung bloßzuſtellen, ihre Abſichten zu verdächtigen und die Not⸗ wendigkeit eines Vorgehens anzuzweifeln, das nach Lage der Dinge unvermeidlich geworden war In Wirklichkeit ade es ſich um die öffentliche Bereinigung eines Not⸗ tandes, der gebieteriſch nach Abhilfe verlangte; denn die Säuberung der deutſchen Kunſt von den Machwerken der Syſtemzeit war unabdingbare Vorausſetzung für den Neuaufbau der deutſchen Kunſt über⸗ haupt. Die nationalſozialiſtiſche Volksführung verfolgte da⸗ bei ein Prinzip, das ſie überall anderswo auf den Gebie⸗ ten des öffentlichen Lebens auch mit Erfolg angewandt hatte: Sie fäuberte zuerſt, machte die Bahn frei von hart⸗ näckigen Widerſtänden und begann dann mit dem Aufbau. Daß die Frage eine ſchnelle und radikale Erledigung fand, war durch den Ernſt der Situation geboten. Auch hierin unterſcheidet ſich der Nationalſozialismus von der ſogen. Demokratie, die ſich ſo viel auf ihre Verbundenheit mit dem Volke zu gute tut: daß er keine Frage von Belang un⸗ ter Ausſchluß der Oeffentlichkeit zu löſen verſucht, ſondern im Gegenteil gerade dann das Volk zum Zeugen aufruft für die Richtigkeit ſeines Vorgehens. Das Volk ſelbſt alſo hatte auch hier Gelegenheit feſtzu⸗ fem ob die Verfahrensweiſe, mit der ſich die nalional⸗ ozialiſtiſche Staatsführung mit den Erzeugniſſen der enk⸗ arkteten Kunſt auseinanderſetzte, richtig und notwendig war. Draſtiſcher als je wurde ſie erhärket und begründet durch die Gegenüberſtellung, die man der enkarkeken Kunſt zu- teil werden ließ: Denn am ſelben Tage, an dem ſie in einer Ausſtellung Millionen Bolksgenoſſen zur Schau gebracht wurde, eröffnete der Jührer im Haus der deutſchen 1 die erſte große deulſche Kunſtausſtellung des nakionalſozial ſtiſchen Reiches. Hier war die Auswahl eine ſehr ſtrenge und eindeutige. Wie richtig aber dieſe Gegenüberſtellung war, erwies ſich dann im Erfolg. Niemals war der Beſuch einer deutſchen Kunſtausſtellung ſo groß wie bei dieſer, niemals wurden aber auch ſo zahlreiche Verkäufe getätigt wie hier. Der neue Stil Heute iſt die Frage der entarteten Kunſt faſt ſchon un⸗ ſeren Blicken entſchwunden. Sie ſtellt nur no ch ein Ver⸗ g,angenheitsproblem dar. Der neue Stil unſeres bildneriſchen Schaffens beginnt ſich überall durchzuſetzen, und das Weſentliche daran iſt, daß er nicht mit einem neuen „JIsmus“ verbunden wird, keine gewollt moderne Kunſt⸗ auffaſſung darſtellt, ondern die Rückbeſinnung des deut⸗ ſchen künſtleriſchen Schaffens auf die bleibenden Werte und Triebkräfte der Kunſt ſelbſt zum Inhalt hat, wie ja die Kunſt überhaupt und ſeit je darnach ſtrebt, das Ewigwa re, das Ewigſchöne und das Ewigerhabene in den einer Zeit en Ausdrucksformen vollendet in Erſcheinung zu etzen. f So auch nur kann die Kunſt in Wirklichkeit eine Ange⸗ legenheit des ganzen Volkes werden. Sie hat die Aufgabe, die Tugenden zu wecken und nicht die Laſter zu verherr⸗ lichen. Sie muß den Geſchmack eines Volkes veredeln, nicht aber ihn unſicher und gemein machen. Dafür zu ſorgen, daß es immer Ziel und Zweck der Kunſt iſt, dieſen hohen Idealen zu dienen, das obliegt einer verantwortungsbewußten Staats⸗ und Volksführung, die darüber zu wachen hat, daß die Funktionen des nationalen 193 die Kraft des Volkes ſtärken, nicht aber ſie ſchwä⸗ en. Man könnte hier vielleicht die Frage aufwerfen, ob es denn in dieſer ernſten und ſchwerſten Zeit überhaupt ange⸗ bracht ſei, etwas für die Kunſt zu tun, ob es nicht vielmehr beſſer und zweckmäßiger wäre, die hierfür ausgeworfenen Mittel dem materiellen Leben des Volkes zugute kommen zu laſſen. Hier offenbart ſich einer der folgenſchwer⸗ ſten Irrtümer unſerer modernen, im weſentlichen auf das rein Wirtſchaftliche eingeſtellten Zeit. Gerade ſie hätte es am . durch die Kunſt vergeiſtigt und veredelt zu wer⸗ en. In unſerer Auffaſſung hat die bürgerliche Meinung kei⸗ nen Platz, die dahin geht, daß die Kunſt nur in einer reichen, ſchönen, glücklichen und ſorgenloſen Zeit eine Daſeinsberech⸗ tigung beſitze. Für uns iſt die Kunſt kein Mittel gegen Lan⸗ geweile und kein bequemer Zeitvertreib. Wir halten das Wort, daß ſie„dem„Vergnügen der Einwohner“ diene“, nur z. T. für richtig. Der 1 1 hat die Kunſt einmal als eine erhabene Miſſion ge⸗ 5 die zu Fanatismus verpflichte. Ja, man kann ſagen, aß die geiſtige Höhe eines Zeitalters an ſeinem Verhältnis zur Kunſt abgemeſſen werden kann. Allerdings iſt die Kunſt, die wir hier meinen, kein Ge⸗ genſatz zur Politik, ſondern nur ihre ſinnvolle Ergän⸗ zung und endgültige Beſtätigung. Denn 1 die große Po⸗ litik entſpringt einem künſtleriſchen Trieb. Die wirklich be⸗ deutenden Staatsmänner waren auch immer die überra⸗ genden Kunſtfreunde, Baumeiſter und Mäzene. Staatsmän⸗ ner ohne inneres Verhältnis zur Kunſt ſind immer zweit⸗ klaſſig. Sie bleiben auch in ihrem eigentlichen Beruf nur Handwerker oder routinierte Techniker. Die große ſäkulare Erſcheinung aber ift von dem dä⸗ moniſchen Trieb beſeſſen, ſich nicht nur in geſchichklichen Ta⸗ ken, fondern auch in ſteinernen Bauwerken, die dem Verfall der Jahrhunderte krotzen, zu verewigen. Sie, mein Führer, haben durch Ihre Lehre und mehr noch durch Ihr praktiſches Beiſpiel der Tat das deut⸗ ſche Volk wieder zur Auffaſſung von der Daſeinsberechtigung der Kunſt erzogen. Ihre großen Baupläne die in Berlin, München, Hamburg, Nürnberg, Weimar, Dresden und in vielen anderen Städten in Angriff genommen wor⸗ den ſind, werden einmal ſteinerne Zeugen dieſer großen Ge⸗ ſinnung ſein. Es muß Sie mit tiefer Befriedigung erfüllen, daß die Anteilnahme des Volkes in ſeinen breiten Schichten an dieſen auf das Monumentale, Erhabene und Schöne ein⸗ geſtellten Plänen eine ſtändig wachſende iſt. Ihre Straßen und Bauten, mein Führer, werden ſtehen, um für die Größe unſerer Zeit mit ſtummem, ſteinernem Mund zu zeugen. . Nr. 159 Dieſen nationalen Inſtinkt eines Volkes für die Größe einer künſtleriſchen Aufgabe kann man nur wecken durch die demonſtrative Zurſchauſtellung der Kunſt ſelbſt. Das iſt auch der eigentliche Sinn der glanzvollen Tage der deut⸗ ſchen Kunſt, die wir in dieſem Jahre zum zweiten Male in der feſtlichen Stadt München begehen. Sie ſtellen das macht⸗ vollſte Ereignis auf dem Gebiet des deutſchen Kunſtlebens dar. Die deutſchen Künſtler ſind von den Tribünen partei⸗ Pere Auseinanderſetzungen heruntergeſtiegen und wie⸗ er in ihre Ateliers zurückgekehrt. Dort reifen nun große Pläne zur Vollendung. Von dieſen Ateliers führt ein direk⸗ ter Zugang zum Volke. Die Kunſt lebt nicht mehr im luft⸗ leeren Raum. Ohne gemein zu werden, iſt ſie allgemein geworden. Damit ſind die Vorausſetzungen geſchaffen zum Anbruch eines großen deulſchen Kulkurzeſtalters, das ſich würdig an die Seite unſeres monumentalen politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Neubaues ſtellen kann. Die Welt ſchimpft uns Nationalſozialiſten Kultur⸗ barbaren. Sie mag das tun. Wir wollen ihr nicht wi⸗ derſprechen, da ſie offenbar eine andere Auffaſſung von Kultur hat als wir. Unſer Gegenbeweis iſt die Leiſtung. Unſere deutſche Kultur, wie unſer Volkstum ſie geſchaffen hat, und wie wir ſie nach beſten Kräften zu vermehren ſuchen, beſchützen wir ſelbſt, und zwar am energiſchſten ge⸗ gen die, die ſich am lauteſten in der Welt als ihre Kron⸗ zeugen auszugeben belieben. Adolf Hitler, der künſtleriſche Staatsmann Sie, mein Führer, haben uns dieſe Sicherheit zurückge⸗ geben. Als künſtleriſcher Staalksmann haben Sie die Kunſt wieder zu einer echten Funkkion unſetes Volkslebens ge⸗ macht. In Ihrem Auftrage ſind wir am Werke, um ſie nach Ihrem Willen wieder in innerſte Beziehung 1 Volke ſelbſt zu bringen. Ihre Polikik iſt für uns der hoͤchſte Aus⸗ druck des künſtleriſchen Triebes unſeres Volkskums. An ihr leſen wir immer wieder die ewigen Geſetze je⸗ der Kunſt ab: Höchſte Vereinfachung, die Gabe, Weſent⸗ liches vom Unweſentlichen zu unterſcheiden, ein ſteter, wa⸗ cher und zugreifender Inſtinkt, die tieſſte pſychologiſche Ver⸗ ankerung des Notwendigen im Zweckmäßigen, kriſtallene Klarheit der Linienführung, Ablehnung jeder vorgefaßten und voreingenommenen Meinung, ein geſunder Menſchen⸗ verſtand, höchſte Liebe zum Schönen und Erhabenen und ein illuſſionsloſer Optimismus in der Geſtaltung des öffent⸗ lichen Lebens. Stärkſter Beifall war das äußere Zeichen des gewaltigen Widerhalls, den die mitreißenden Worte von Dr. Goebbels bei den deutſchen Künſtlern gefunden hatten. Dem Dank der deutſchen Künſtlerſchaft gab Präſident Profeſſor Ziegler Ausdruck in einem jubelſd aufgenom⸗ menen Sieg⸗Heil auf Adolf Hitler. Mit dem Geſang der nationalen Lieder klang die eindrucksvolle Kundgebung aus. Aebergabe des Künſtlerhauſes Aus Anlaß der Uebergabe des Künſtlerhauſes zu Mün⸗ chen an die Künſtlerſchaft fand am Samstagabend nach den feſtlichen Veranſtaltungen der Theater im Künſtlerhaus ein Empfang ſtatt, zu dem ſich ein großer Kreis von Künſt⸗ lern in den herrlichen Räumen des umgebauten Hauſes eingefunden hatte. Zur großen Freude aller Gäſte erſchien auch der Führer mit Reichsminiſter Dr. Goebbels und Gauleiter Staatsminiſter Adolf Wagner zu dieſem Emp⸗ fang, der für die Künſtler eine beſondere Bedeutung hatte. Der Führer weilte zum erſten Male mit den deutſchen Künſtlern in dieſen ſchönen Räumen, die er nach dem Um⸗ bau den Künſtlern zum Geſchenk gemacht hat und gab da⸗ durch dem Haus die ſchönſte Weihe. Gauleiter Wagner brachte in einer Anſprache den Dank der Künſtler für dieſes ſchöne Heim zum Aus⸗ druck. Im Namen der Künſtlerſchaft bat er den Führer, als kleinen Ausdruck ihres Dankes für das, was er den Künſt⸗ lern geſchenkt habe, ein Werk von Profeſſor Wackerle, die Statue eines Turnierreiters aus Silber, entgegenzunehmen. So war mit dieſen Stunden nach Jahren der Verödung neues Leben in dieſes Haus eingezogen, das nun nach der von hohem künſtleriſchem Geſchmack zeugenden, harmoniſch das Neue mit dem ſchönen Alten verbindenden Neugeſtal⸗ tung ein wundervolles und würdiges Heim für die Künſt⸗ lerſehaft ſein wird. Oer Führer am Grabe von Prof. Trooſt Vor der feierlichen Eröffnung der Großen Deutſchen Kunſtausſtellung 1938 ehrte der Führer den Schöpfer des Hauſes der Kunſt, den viel zu früh dahingegangenen Pro⸗ feilen Paul Ludwig Trooſt. Er legte am Grabe des genia⸗ en Baumeiſters auf dem Münchener Nordfriedhof einen mit der Führerſtandarte geſchmückten Kranz nieder und verweilte einige Minuten in ſchwejgendem Gedenken an der Ruheſtätte ſeines treuen Mitarbeiters. * Heinrich Hoffmann zum Profeſſor ernannk. Zum Tag der Deutſchen Kunſt verlieh der Führer am Sonntag Heinrich Hoffmann in Anerkennung ſeiner beſon⸗ deren Verdienſte um die Große Deutſche Kunſtausſtellung den Titel eines Profeſſors. Pg. Heinrich Hoffmann, der einer der früheſten Mitkämpfer des Führers iſt, hat nicht nur durch ſeine unermüdliche Tätigkeit die Bildgeſchichte der Partei geſchaffen und ein einzigartiges Bildarchiv vom Werden des Dritten Reiches aufgebaut, ſondern ſich vor allem auch um die Entwicklung und Neuaufrichtung der bildenden Künſte im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland außerordentlich verdient gemacht. Im Zeichen neuen Geiſtes Tagung der Landeskulturwalter.— Werkſtofffrage und Kunſt.— Der zweite Tag der Deutſchen Kunſt. Der zweite Tag des Feſtes der Deutſchen Kunſt führte noch mehr zahlreiche Gäſte nach München. Aus allen Gauen Deutſchlands ſind inzwiſchen auch die Stan⸗ darten der Bewegung eingetroffen; ſie haben in der nde des Münchener Juſtizpalaſtes Aufſtellung ge⸗ unden. Die Reichskammer der bildenden Künſte trat zu ihrer dritten Jahresverſammlung zuſammen und weihte durch eine ſchlichte Feier das Doerner⸗Inſtitut, in dem in gemeinſamer Arbeit Wiſſenſchaftler und Künſtler alle bisher erzielten maltechniſchen Ergebniſſe prüfen, erfor⸗ ſchen und neue Wege im Dienſt der Kunſt ſuchen. Die Frage der neuen Werkſtoffe ſteht hier ebenfalls zur Behandlung. Die Landeskulturwalter und die Landes⸗ leiter der Reichskammer der bildenden Künſte fanden ſich im Feſtſaal des Deutſchen Muſeums zu einer Arbeits⸗ tagung zuſammen, die grundſätzliche Fragen der Kunſt behandelte. 5 Der Erbauer der Ordensburg Sonthofen, Profeſſor Hermann Gießler, hob die Bedeutung der Baukunſt hervor als die Urkunſt der Völker, die Kunſt des Raumes, die Kunſt des weltanſchaulichen Umbruches, ſchilderte die hohen und verpflichtenden Aufgaben, die der Führer und. die Gemeinſchaft dem deutſchen Künſtlertum geſtellt haben, und umriß ſie mit den Worten des Führers ſelbſt, daß die nationalſozialiſtiſche Kunſt unſerer Gemeinſchaftsent⸗ wicklung zu dienen habe. Dieſe Aufgabe könne der Künſtler aber nur erfüllen, wenn er ſelbſt in die Gemeinſchaft eingehe, das heißt, Na⸗ en e in ſeiner Geſinnung und ſeinem Schaf. en ſei. i Kein anderer als der Führerbau von Profeſſor Tro oſt gebe den Künſtlern in ſeiner klaren und geſchloſ⸗ ſenen Geſtaltung die richtige Vorſtellung von dem neuen deutſchen Bauſchaffen. Es ſei die Totalität des Stils, a hier durchgeſetzt habe, ein Bauwerk im politiſchen Stil. N Der große Feſtzug Die Stadt der deutſchen Kunſt erlebte am Sonntagnach⸗ mittag eine neue grandioſe Verwandlung: Durch die prächtig geſchmückten Straßen und Plätze bewegte ſich in einem gewaltigen Rauſch von Muſik und Farbe der große Feſtzug „2000 Jahre deutſche Kultur“. Auch diesmal war es wieder ein überwältigendes Erlebnis für alle, die dieſes einzigartige Schauſpiel ſehen konnten. Mit Ehrfurcht und Freude grüßte die Menge die wunderbaren Bilder deutſcher Vergangenheit, die in wahrhaft künſtleriſcher Vollendung aufleuchteten. In noch nicht dageweſenem Glanz zogen die Bilder der ewigen deutſchen Kultur an den Augen der Zuſchauer vor⸗ über. Noch großartiger als im Vorjahr, mit vielen neuen prächtigen Bildern wurde der Feſtzug zu einer noch nicht er⸗ lebten Geſtaltung deutſcher Kulturgeſchichte. Dem Führer, der mit ſichtbarer Freude die vollendete Darſtellung deutſcher Größe miterlebte, brachte die Menge ſtürmiſche Huldigungen dar. Der hiſtoriſche Feſtzug war das größte Gemeinſchaftserleben am Tag der deutſchen Kunſt. Allein 75 Tribünen waren an der mehr als 9 km langen Feſtzugsſtrecke errichtet worden. Außerdem war natürlich die Feſtzugsſtrecke von einem vielgliedrigen Menſchenſpalier ein⸗ geſäumt. In der Ludwigſtraße waren die von den Dächern der Häuſer dic, herabfallenden Banner der Kunſt und die blutroten Fahnen mit dem Hoheitszeichen ein glänzender Schmuck. Auf hohen roten Poſtamenten loderten aus rieſigen Opferſchalen die vom Wind bewegten flammenden Feuer auf. Am Odeonsplatz befanden ſich die von einem goldenen Baldachin beſchirmte Führertribüne und eine große Tribüne für die Ehrengäſte. Flugzeug als wertvoller Helfer Photographiſche Aufnahmen vom Gipfelmaſſiv des Himalaja. Das Flugzeug der Deutſchen Himalajaexpedition konnte am 6. Juli bei wolkenloſem Wetter wiederum Ausrüſtung und Lebensmittel ſowohl beim Lager IV(6200 Meter) als auch beim Hauptlager abwerfen. Mit leerer Maſchine ſtieg der Flieger dann auf 8000 Meter und flog um das Gipfelmaſſiv. Dabei wurden photographiſche Aufnahmen gemacht, die den Bergſteigern zugeleitet werden ſollen, damit ſie Einblick in den Aufbau des Gipfels gewinnen. Die Bergſteiger waren zur Zeit des Fluges noch im Lager IV und meldeten, daß ſie in guter Verfaſfung ſind. „Denn ſind alſo die drei Mollen doch noch fällig jeworden, Herr Nieſe,“ ſpricht Boller ſchmunzelnd und Max Nieſe nickt freundlich. „Un det ſoll uns ſchmecken. Wiſſen Sie, wenn ick in mein Järtchen bin, denn ſchmeckt mir meine Molle noch beſſer als een Ilas Sekt!“ „Ick kann Se vaſtehen, Herr Nieſe, det iſt janz meine eigene Meinung.“ N Vergnügt hakten ſie ſich unter und ſtrebten mit dem Strom der Zuſchauer dem Ausgang des Stadions zu. Eigentlich wollte Otto ſeinen Freund Udo Wendt beglückwünſchen. Aber das hatte er ganz vergeſſen, denn es lockte ihn ein liebes Geſicht, die Nelly. Heute würde er ſie wiederſehen und ſicher würde alles gut werden. * Udo Wendt iſt allerbeſter Laune. Als er ſich umkleidet, da pfeift er vergnügt ein paar Takte eines Schlagers und hört kaum hin, wenn von irgend einer Seite Glückwünſche ausgeſprochen werden. Bis Dr. Coellen kommt. Coellen lacht ihn an wie ein guter Junge und reißt ihm bald den Arm heraus. „Na, laß mich nur ganz, lieber Doktor,“ lacht Udo, „ich will meinen Körper möglichſt komplett noch ein Weilchen verwenden.“ N „Sollſt du auch Udo, noch lange ſollſt du das,“ ſpricht Coellen vergnügt. Schon zur Siegerehrung im Fürſten⸗ hof möchteſt du in ganzer Figur erſcheinen.“ Der blühende Garten Oſtmark Vögler ſpricht in Graz über Oeſterreichs Wirtſchafts⸗ aufgaben. Auf Einladung der Gebietsführung der HF. ſprach der bekannte Wirtſchaftsführer Generaldirektor Dr.⸗Ing. e. h. Eugen Vögler in Graz über„Fünf Jahre Auf⸗ bauarbeit der deutſchen Wirtſchaft“. Den politiſchen Erfolgen des Führers, ſo führte er u. a. aus, reihen ſich die nicht weniger großen wirtſchaftlichen Erfolge an. Am deutlichſten zeige dies die Zahl der Erwerbs⸗ loſen, die von 7 Millionen auf 350 000 geſunken ſei. In einer Reihe eindrucksvoller Lichtbilder zeigte Dr. Vögler dann den Aufſtieg auf allen Gebieten der Erzeugung. Eingehend wies er auf die große Bedeutung des Vierjahresplanes und der deutſchen Werkſtoffe hin, die ſich auf dem Weltmarkt in freier Konkurrenz behaupten können, was ihre Vollwertigkeit eindeutig unter Beweis ſtelle. Gerade durch die deutſchen Werlſtoffe ſei die deutſche Ausfuhr gewaltig geſtiegen. Dr. Vögler ſchloß:„Der Führer hat den ſtillſtehenden Zug der deutſchen Wirtſchaft in Bewegung geſetzt jetzt ſauſt er im 100-Kilometer⸗Tempo dahin. Die Aufgabe der Oſtmark iſt es nun, ihren Wagen an dieſes Tempo heranzubringen. Das geht nicht ſofort und erfordert Arbeit und Mühe. Aber der Führer hat noch jedes Ver⸗ ſprechen gehalten. So wird auch die Oſtmark, ſelbſt tüchtig mit Hand anlegend, zu dem blühenden Garten werden, als den der Führer ſeine Heimat ſehen will.“ 8 7 N 2 Noch billiger nach Oeſterreich! Am 15. Juni hat die Deutſche Reichsbahn ihre Fahrpreiſe auf die von ihr übernommenen Eiſenbahnen im öſterreichiſchen Reichsteil ausgedehnt und damit die Koſten der Fahrten mit der Eiſenbahn in und nach Oeſterreich durchweg weſentlich verbilligt. Sie hat nicht nur unter Beſeitigung der früheren öſterreichiſchen Staffeln die Fahrpreiſe allgemein geſenkt, ſon⸗ dern auch die beſonderen Zuſchläge für Fahrten auf Berg; ſtrecken(Arlberg, Brenner, Semmering), die zum Teil 45 v. H. betrugen, wegfallen laſſen und die Eil⸗ und Schnell⸗ zugszuſchläge in Oeſterreich beträchtlich ermäßigt. Die Uebertragung der Reichsbahnfahrpreiſe auf den öſter⸗ reichiſchen Reichsteil verbilligt die Reiſen vom Altreich in die Oſtmaxk. Beſonders werden dadurch die Erholungs⸗ und Urlaubsreiſen begünſtigt, weil die ſich ſtändig ſteigender Be⸗ liebtheit erfreuenden Urlaubskarten auch in Oeſterreich ein⸗ geführt ſind Die Urlaubskarten ſind mit einer nach den Ent⸗ fernungen ſteigenden Fahrpreisermäßigung ausgeſtattet, die mindeſtens 20 v. H. beträgt und bei Entfernungen von mehr als 400 Kilometern für je weitere 200 Kilometer um weitere 10 v. H. ſteigt. Kurzmeldungen Göring an den Luftſchiffbau Zeppelin. Der Reichsluftfahrt⸗ miniſter, Generalfeldmarſchall Göring, hat an die Luftſchiffbau Zeppelin G. m. b. H. zur Feier des 100. Geburtstages des Gra⸗ fen Zeppelin ein Telegramm geſandt, in dem er den Grafen als das verpflichtende Vorbild kennzeichnet. Gauhauptſtadt Krems. Gauleiter Bürckel hat laut Mel⸗ dung der NS. aus Wien im Einvernehmen mit dem Gau⸗ leiter Dr. Jury Krems zum Sitz der Gauleitung des Gaues Niederdonau der NSDalP. beſtimmt. i Ueber die vom 25. Auguſt bis 2. September d. J. in Wien ſtattfindende Tagung der Weltkraftkonferenz hat Miniſterprä ſident Generalfeldmarſchall Göring die Schirmherrſchaft über— nommen. Der regelmäßige Flugverkehr zwiſchen Polen und Litauen wurde am 10. Juli aufgenommen. Auf der Memel und ihren Nebenflüſſen ſoll der Verkehr zwiſchen Polen und Litauen am 15. Juli beginnen. Der Schweizer Bundesrat genehmigte die in Berlin unterzeichneten Vereinbarungen, namentlich das Rahmen⸗ abkommen zur Verlängerung des ſchweizeriſch-deutſchen Rech⸗ nungsabkommens vom 30. Juni 1937. Eiſenbahnunglück bei Berlin 5 Toke, 14 Verletzte. Berlin, 11. Juli. Ein ſchweres Eiſenbahnunglück ereignete ſich Samstag abend bei Rheinsberg. Ein Perſonenzug ſtieß mit einem Triebwagen zuſammen, der einige Minuten Verſpätung hakte. Infolge eines Verſehens des Ihrdienſtleiters be⸗ gegneten ſich die beiden Züge an einer unüberſichtlichen Kurve. Obwohl beide ſofort bremſten, war ein Juſammen⸗ ſtoß doch unvermeidlich. Der Triebwagen warde von der Lokomokive des Perſonenzuges aufgeriſſen. Von den Inſaſ⸗ ſen wurden fünf ſofork gelötet, weitere vierzehn wurden verletzt, davon ſieben ſchwer. Udo blickt auf und ſagt nachdenklich: „Ach ſo, Siegerehrung im Fürſtenhof, na ja, da möchte man wohl auch dabei ſein.“ Dr. Coellen ſchüttelt lachend den Kopf. „Was haſt du denn anderes vor?“ Udo ſieht nachdenklich vor ſich hin. „Was ich vorhabe? Hm.. hm.. hm.. wenn ich dir das erzähle, lachſt du mich aus.“ „Ja, ich weiß wirklich nicht.“ „Alſo höre zu. Du kennſt doch die Doris, die meine Frau Raſp vertritt... 2“ „Ja, die kenne ich. Läuft die immer noch in den un⸗ möglichen Kleidern und der unmöglichen Friſur herum?“ „Nein, ſie hat eine Wandlung durchgemacht und wenn du ſie jetzt wiederſehen wirſt, dann ſtaunſt du, was das für ein hübſches Mädchen geworden iſt!“ Dr. Coellens Augen leuchteten auf. „Ach, wirklich, da gratuliere ich dir, aber was hat das mit deinem Vorhaben zu tun?“ „Ganz einfach. Ich möchte am liebſten die kleine Doris nehmen und mit ihr irgend wohin fahren, ſo an den Wannſee und mit ihr allein ein Glas Sekt trinken, mit ihr tanzen und fröhlich ſein.“ „Du biſt verliebt?“ fragte Dr. Coellen ungläubiſch. Aber aus dem Ton ſeiner Stimme ſchwingt eine große Freude. „Verliebt? Nein, nicht die Spur, aber heiraten werde ich das Mädel. Dr. Coellen iſt zunächſt keines Wortes fähig, aber dann lacht er herzlich auf, als wenn ihn dieſe Mit⸗ teilung rieſig freut.“ „Junge, jetzt gratuliere ich dir, das freut mich, das iſt die richtige Frau für dich und ich habe immer ge⸗ dacht, du wollteſt dieſe Amerikanerin heiraten. Keine Fortſchritte in prag „Regelung“ ohne Einvernehmen mit den Sudetendeutſchen? Prag, 11. Juli. In der vergangenen Woche ſind in den Beratungen über die Neuordnung der Nationalitätenfrage in der Tſchecho⸗Slo⸗ wakei keinerlei irgendwie greifbare Fortſchritte erzielt wor⸗ den. Auch die letzten Aeußerungen führender tſchechiſcher Blät⸗ ter und eine amtliche Mitteilung beſagen nur, daß die Regie⸗ rung mit dem ſogenannten„Sechſerausſchuß“ in Fühlung kre⸗ ten und mit weiteren Vertretern der tſchechiſchen Oppoſitions⸗ parteien verhandeln wird. Sehr auffallend iſt auch, daß die tſchechiſche Preſſe jetzt mit keinem Wort davon ſpricht, daß über die Geſetzentwürfe der Regierung zur Nationalitäten⸗ frage vor ihrer Beratung im Parlament ein Einvernehmen mit den Volksgruppen erzielt werden ſoll! Eine amtliche Meldung, die am ſpäten Samstagabend ginn der Woche direkt mit dem„Sechſerausſchuß“ in Fühlung ausgegeben wurde, beſagt, daß der Miniſterpräſident zu Be⸗ treten wird. Aus der tſchechiſchen Preſſe geht weiter hervor, daß die Abſicht beſtehe, das Parlament etwa um den 20. Juli einzuberufen und ihm die Entwürfe der Regierung zur Regelung vorzulegen. 5 In dieſen Andeutungen der tſchechiſchen Preſſe iſt auf⸗ fallendecweiſe überhaupt nicht die Rede davon, daß vorher ein Einvernehmen mit den Volksgruppen über die Regelung hergeſtellt wird. Dies würde aber im Widerſpruch zu der Meldung vom 4. Juni ſtehen, in der es heißt, die Schluß⸗ redaktion des Natfonalitätenſtatuts bleibe ſelbſtverſtändlich weiter offen. So eutſteht der Eindruck, daß die Regierung die Volksgruppen nur im erſten Stadium hat anhören wol⸗ len, um dann ohne ihre weitere Beteiligung einfach mit den 0 le Stimmen im Parlament die Geſetze beſchließen zu laſſen. Sechs Bergknappen verſchüttet Tot geborgen.— Unglück auf Zeche Caroline. Beim Zubruchgehen eines Abbauſtrebs wurden auf der Zeche Caroline in Holzwickede(Weſtfalen) ſechs Bergknappen verſchüttet. Trotz ſofort aufgenommener Rettungsarbeiten konnten die Verunglückten nur tot geborgen werden. Reichswirtſchaftsminiſter Funk hat dem Betriebsführer und der Gefolgſchaft der Gewerkſchaft„Caroline“ in Holz⸗ wickede bei Dortmund telegraphiſch ſein aufrichtiges Beileid zu dem ſchweren Unglück übermittelt. Der Betriebsführer ſoll im Einvernehmen mit den zuſtändigen Dienſtſtellen zur Be⸗ hebung der dringendſten Not der Hinterbliebenen das Erfor⸗ derliche in die Wege leiten. Der nationalſpaniſche Vormarſch Das Eſpadan⸗Gebirge völlig erobert. Bilbao, 11. Juli. Diem nationalen Heeresbericht zufolge konnten die na⸗ tionalen Stellungen im Küſtenabſchnitt an der Caſtellon⸗ Front weiter vorgeſchoben werden. Im Abſchnitt Tales ſetz⸗ ten die nationalen Truppen ihren Vormarſch fort und be⸗ ſetzten weſtlich von Jinguera wichtige Stellungen, ſo daß das Eſpadan⸗Gebirge nahezu völlig in natio⸗ nalem Beſitz iſt. Im Abſchnitt Alcudia de Veo wurde der Ort Ahin be⸗ ſetzt, wobei gleichzeitig die Stellungen weiter vorgeſchoben wurden. Die Luftwaffe bombardierte am Samstag mit Erfolg den Bahnhof von Sagunt, ſowie die Orte Soneja und Segorbe, wo mehrere Züge mit Kriegsmaterial ver⸗ nichtet wurden. Ein Angeheuer in Menſchengeſtalt Witwe Becker zum Tode verurteilt— Der Lütticher Giftmord⸗ prozeß 5 Im Lütticher Giftmordprozeß wurde nach einer Prozeß⸗ dauer von 25 Tagen das Urteil gefällt. Die des Giftmordes an elf Perſonen und des Giftmordverſuches an weiteren fünf Perſonen angeklagte Witwe Becker wurde zum Tode ver⸗ urteilt Da in Belgien die Vollſtreckung des Todesurteils ab⸗ geſchafft iſt, hat die Todesſtrafe nur theoretiſche Bedeutung. In Wirklichkeit wird die Becker auf unbeſtimmte Zeit ins Gefäng⸗ nis wandern. ö Die letzten Tage des Prozeſſes hatten einen ſehr ſpannen⸗ den Verlauf genommen. Der vernichtenden Anklage des Staatsanwaltes, der die Geſchworenen erfuchte, die Becker, dieſes„Ungeheuer in Menſchengeſtalt“, unſchädlich zu machen, ſtanden die ſehr geſchickten Plädyoers der zwei Verteidiger gegenüber, die noch kurz vor Schluß der Prozeßverhandlungen verſuchten, durch ein letztes Manöver das Urteil zu beeinfluſſen. Es wurde plötzlich ein Schreiben eines nicht genannten Baſeler Medizinſachverſtändigen beigebracht, in dem den Anſichten 905 ö über die von der Anklage aufgebotenen Sachverſtändigen Todesurſachen der Opfer widerſprochen wurde. Udo Wendt ſieht nachdenklich vor ſich hin und ſchmunzelt dann. Er lacht auf und ſpricht: N „Eigentlich müßte ich das ja, denn Miß Jane Sutter hat ſich bereit erklärt, den Sieger des Spieles oder noch beſſer geſagt, den beſten Spieler von uns beiden, alſv Sörrenſen oder mich, zu heiraten!“ Ne ins „Ich verzichte! Ich will keine Frau, die nicht weiß, wem ihr Herz gehört. Soll ſie der Sörrenſen haben. Der Junge hat ſo viel Angſt ausgeſtanden, daß er die Braut jetzt verdient.“ „Ob er da nicht noch mehr Angſt ausſteht, wenn er ſie heiratet?“ ſpricht Coellen boshaft. „Das liegt an ihm!“ entgegnete Udo vielſagend. * Sörrenſen iſt mit den Nerven fertig und er ſchrickt förmlich zuſammen, als plötzlich, kurz vor der Abfahrt nach dem Fürſtenhof, Udo Wendt vor ihm auftaucht. „Lieber Sörrenſen,“ ſagt Wendt herzlich,„ich komme ſpäter nach dem Fürſtenhof, würden Sie die Freundlich⸗ keit haben und Miß Jane einſtweilen dieſen Brief geben?“ Sörrenſen nimmt den Brief und nickt automatiſch. „Und nun machen Sie ein anderes Geſicht, Sörrenſen, es wird ſchon noch gut werden. Tragen Sie die Nieder⸗ lage wie ein Mann. Sie werden noch manches Länder⸗ ſpiel gewinnen. Ein Fußballſpieler von Qualität ſind Sie! Nur gebe ich Ihnen den einen Rat, ſpielen Sie nicht wieder um eine Frau!“ Mit freundlichem Lächeln tritt er zurück und verab⸗ ſchiedet ſich. [Tortſokung falat! itſchen? Juli. en über jo⸗Slo⸗ t wor⸗ r Blät⸗ Regie⸗ ug tre⸗ ſitions⸗ daß die t, daß litäten⸗ tehmen gabend ühlung zu Be⸗ hervor, m den zierung ſt auf⸗ vorher gelung zu der Schluß⸗ ändlich erung u wol⸗ it den ließen if der appen beiten führer Holz⸗ zeileid er ſoll r Be⸗ Erfor⸗ mord ⸗ rozeß⸗ ordes fünf ver⸗ 8 ab⸗ 4. In efäng⸗ 1 unen⸗ des utter oder iden, weiß, aben. r die in er — — — . — imm — Badiſche Chronik Heidelberg.(Schwerer Unfall auf der Reichs autobahn.) Ein ſchwerer Autounfall ereignete ſich auf der Reichsautobahn Frankfurt— Heidelberg bei Kilometer 48. Dort überſchlug ſich ein Kraftwagen, der mit vier Per⸗ ſonen einer Familie Fritz aus Bad Cannſtatt, beſetzt war. Frau Fritz erlitt ſehr ſchwere, anſcheinend lebensgefährliche Verletzungen, wahrend der Ehemann und ihre Tochter leich⸗ ter verletzt ſind. Unverletzt blieb nur der Sohn. Der Wagen durchbrach das Schutzgeländer neben der Straße und wurde noch 30 Meter weit ins Feld geſchleudert. Mosbach.(Huhn flog gegen das Rad.) Als ein junger Mann von Waldhauſen in der Frühe mit dem Motorrad zu ſeiner Arbeitsſtätte fahren wollte, flog ihm ein Huhn gegen das Rad. Hierdurch verlor der Fahrer die Sicherheit über das Fahrzeug, ſodaß er eine des Weges kommende ältere Frau anfuhr. An den Folgen der Verlet⸗ zungen iſt die Frau abends geſtorben. () Pforzheim(Durch brennendes Boden⸗ wachs verbrannt.) Als eine Bedienſtete in einer Gaſt⸗ ſtätte Bodenwachs aufwärmen wollte, fing das Wachs plötz⸗ lich Feuer. Auf die Hilferufe des Mädchens eilte eine 25jäh⸗ rige Hausangeſtellte herbei, um die Flammen zu löſchen. Sie verbrannte ſich dabei im Geſicht und an den Händen. Schließlich fingen ſogar ihre Kleider Feuer. Man warf Tücher über das Mädchen, um die Flammen zu erſticken. Mit ſchwe⸗ ren Brandwunden wurde die Verletzte in das Krankenhaus eingeliefert. Lahr.(Großfeuer im Holzverarbeitungs⸗ werk.) In der Nacht brach in Ettenheim bei der Firma Holzinduſtrie Steelckel im Trockenraum ein Großfeuer aus, Das den Trockenraum, die Biegerei, den Späneturm und das Dach des Maſchinenhauſes zerſtörte. Das Feuer, das ſich außerordentlich raſch ausbreitete, wurde von den Motor⸗ ſpritzen der Freiwilligen Feuerwehren Ettenheim, Lahr und Ringsheim energiſch bekämpft, ſodaß der Brand gegen 5 Uhr morgens lokaliſiert war. Dem Großfeuer fielen eine Un⸗ menge in Bearbeitung befindlichen Holzes ſowie zahlreiche Maſchinen zum Opfer. Der Gebäude⸗ und Sachſchaden iſt groß. Badenweiler.(Oeſterreichiſcher Beſuch.) In Badenweiler ſteht das Haus des Reichsbundes der Standes⸗ beamten Deutſchlands, und viele Hunderte deutſcher Stan⸗ desbeamter haben dort ihre Geſetzeskenntniſſe in Bezug auf das Standesbeamtenweſen aufgefriſcht und erweitert. Dieſer Tage begann nun hier ein Lehrgang für öſterreichiſche Beamte der ſtandesamtlichen Aufſichtsbehörden, aus Innsbruck, Linz, Graz, Salzburg und dem Kärntnerland waren gegen 330 Beamte eingetroffen. Die Gemeinde⸗ und Kurverwaltung Hieß ſie auf einem beſonderen Begrüßungsabend im Roten Saal des Kurhauſes willkommen. Auf einem Kameradſchafts⸗ ausflug wurde auch Freiburg ein Beſuch abgeſtattet. Unter Führung des Vorſitzenden vom Reichsverband der Standes⸗ beamten, Dr. Bergmann⸗Köln, fand eine Beſichtigung der Einrichtungen des Freiburger Standesamtes ſtatt. (—) Säckingen.(Heimatmuſeum im Trom pe⸗ kerſchloß.) Die ſehenswerten Sammlungen des Säckinger Heimatmuſeums finden im ſchönen Trompeterſchlößchen ein neues Heim. Für die Unterbringung all der vielen Fundſtücke, insbeſondere aus der Vor⸗ und Frühgeſchichte des Ober⸗ rheins, waren naturgemäß nicht unweſentliche bauliche Ver⸗ änderungen im Schlößchen ſelbſt erforderlih. Dieſe ſind nun abgeſchloſſen, und die ſtadtgeſchichtliche Abteilung des Mu⸗ ſeuß' iſt jetzt der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Neue Streckennumerierung des Rheins Ein Ueberbleibſel aus der Zeit, als das Deutſche Reich Noch aus verſchiedenen Ländern beſtand, wird nun auch am Rhein verſchwinden. Die Streckennumerierung des Rheins war bisher ſo gehandhabt worden, daß jedes an⸗ grenzende Land, alſo Baden, Heſſen und Preußen, eine eigene Kennzeichnung hatte, die jeweils an der Landes⸗ grenze mit der Kilometer⸗Kummer 0 begann und am chluß des Landes wieder endete. So war beſonders ge⸗ kennzeichnet die Strecke von Baſel bis Mannheim, dort be⸗ gann Heſſen und unterhalb Mainz⸗Wiesbaden nahm die Preußiſche Zählung ihren Anfang. Noch in dieſem Sommer wird der Rhein auf deutſchem Gebiet eine einheitlich durch⸗ ehende Kilometerzählung von Baſel bis zur holländiſchen N erhalten. Von Mainz⸗Wiesbaden aus wird ſich die Bezeichnung um 502 Kilometer verſchieben. Wo alſo bis⸗ her der Kilometer 106 lag, liegt in 890 Kilometer 608. Kilometer 298 wird künftig Kilometer 800 ſein uſw. Aus den Nachbargauen Lampertheim.(Verheerender Raupenfraß.) Im Walde bei Hüttenfeld mußte man dieſer Tage eine un⸗ erfreuliche Entdeckung machen, indem dort in einer Aus⸗ dehnung von etwa 400 Morgen 1 und Eichenwald das eſamte Laub kahl abgefreſſen iſt. Es wurde feſtgeſtellt, daß ier die Raupen des Schwammſpinners ihr Unweſen ge⸗ trieben haben. Der Wald hat ſich vollkommen verändert. Vorher herrſchte unter dem Laub Halbdunkel, jetzt flutet die Sonne herein, Das Wild iſt aus dieſem veränderten Wald abgewandert. Ein Bild von der Zahl der Schädlinge ergibt folgender Verſuch: Förſter Brück⸗Hüttenfeld legte an einer Eiche einen Leimring an, um ein Weiterkriechen der Raupen vom Boden aus zu verhindern. Nach einer guten Stunde zählte er unterhalb des Leimringes 800 Raupen. Der Hauptherd befindet ſich etwa 500 Meter von der Hüttenfel⸗ der Gemarkungsgrenze und zieht ſich etwa eineinhalb Ki⸗ lometer längs der Schneiſe hin. Auch Viernheim meldet ein ſtarkes Auftreten des Schädlings. Dort wurden die Schulen und die Motorſpritze zur Bekämpfung eingeſetzt. Wiesbaden.(Berm Anhangen geten tert.) Zwetr Wiesbadener Paddler wollten auf der Höhe des Schierſtei⸗ ner Strandbades ihr Faltboot an einen Schlepper anhän⸗ en. Das Boot kenterte und geriet unter den Nachen des Schleppers. Während die beiden Paddler ſich unter dem Kahn hocharbeiten und durch Schwimmen retten konnten, wurde das Boot nochmals gerammt und ging unter. Dillingen.(Tnabe überfahren). Auf der Staats⸗ ſtraße zwiſchen Dillingen und Beckingen hat ſich ein ſchwe⸗ rer Verkehrsunfall ereignet, dem der neunjährige Michel Forner aus Pachten zum Opfer gefallen iſt. Als der Junge die Straße überqueren wollte, wurde er von dem Auto eines Dillinger Kaufmanns erfaßt und zur Seite geſchleu⸗ dert. Er erlitt dabei ſo ſchwere Verletzungen, daß er bereits auf dem Transport zum Krankenhaus verſtorben iſt. Saarlaukern.(zu Tode verbrüht.) Das fünfjäh⸗ rige Töchterchen einer Familie aus dem Stadtteil 3 fiel in der Waſchküche in ein Gefäß mit heißem Waſſer. Obwohl dem Kind ſofortige Hilfe zuteil wurde, iſt es zwei Tage ſpä⸗ ter an den Folgen der Verletzung geſtorben. — Möckmühl, Kr. Neckarſuim.(Von einem Hahn verletzt.) Eine Frau, die von einem Hahn durch einen Schnabelhieb verletzt wurde, beachtete die Wunde weiter nicht. Inzwiſchen iſt aber Blutvergiftung eingetreten, die die Frau in Lebensgefahr gebracht hat. — Eßlingen.(Zwei Laſtzüge zuſammenge⸗ prallt.) In der Plochingerſtraße in Obereßlingen ſtießen durch perkehrswidriges Ueberholen an einer unüberſichtlichen Stelle zwei Laſtzüge zuſammen. Dabei erlitt ein Fahrer zwei Brüche am linken Unterarm. — Nagold.(Radfahrer vom Laſtwagen ſchwer verletzt.) In der Nacht wurde ein füngerer Mann, der mit ſeinem Rade durch die Herrenberger Straße fuhr, von einem überholenden Laſtkraftwagen erfaßt und zu Boden geſchleudert. In bewußtloſem Zuſtand mußte der Mann in das Kreiskrankenhaus gebracht werden. Man fahn⸗ det nach dem Laſtkraftwagenlenker, der anſcheinend von dem Anfall nichts wahrgenommen hatte. — Günzburg.(Kind im Springbrunnen er⸗ trunken.) Das einjährige Töchterchen des Studienrats Dr. Guckenberger, das im Garten ſpielte, fiel in einem un⸗ bewachten Augenblick in das Becken des Springbrunnens und ertrank. — Laupheim.(Freches Schwarzfahrtentrio.) Drei junge Burſchen holten aus einer mit einem Nachſchlüſ⸗ ſel geöffneten Garage den Kraftwagen eines Geſchäfts⸗ manns von Blaubeuren, um damit eine 0 e Zu unternehmen. Ihre Frechheit ging ſo weit, daß ſie zuerſt in den Straßen der Stadt herumfuhren und dann, nachdem ſie noch vorher getankt hatten, das Weite ſuchten. Als der Autobeſitzer den Verluſt bemerkt und der Polizei angezeigt hatte, machte ſich dieſe auf die Jagd und fand ſchließlich den verlaſſenen Kraftwagen auf der Landſtraße. Erhebliche Hagelſchäden im Eichsfeld. Ueber Heiligenſtadt und ſeiner näheren Umgebung ging ein von ſtarkem Hagel⸗ ſchlag begleitetes Unwetter nieder. Zahlreiche Fensterscheiben ſind zertrümmert, und an vielen Dächern iſt erheblicher Scha⸗ deu verurſacht worden. Beſonders haben auch die Glashäufer und Pflanzenkulturen in den Gärtnereien unter dem Unwetter gelitten. Die Obſternte wurde vernichtet. ab Vom Jörderkaſten erſchlagen. Ein 39 Jahre alter Bauarbeiter in Köln hatte ſich entgegen den beſtehenden Verboten unter einem hochgezogenen Förderkaſten einer Be⸗ tonmaſchine zu ſchaffen gemacht. Plötzlich riß die Halte⸗ vorrichtung ab und der Förderkaſten begrub den darunter⸗ 1 755 en Arbeiter unter ſich. Er wurde auf der Stelle ge⸗ Ortel. Sommerbrief aus Ladenburg. Das neue Heimatſpiel.— 75 Jahr⸗Feier der Realſchule.— Kleine Ferien im Ladenburger Schwimmbad. Seit 1933 führen die Ladenburger Heimatſpieler all⸗ jährlich ein Stück Geſchichte ihrer Heimat auf, das von Cornel Serr dramatiſch geſtaltet und von dem ehemaligen Hofſchauſpieler Hans Godeck in Szene geſetzt iſt. In dieſem Sommer ſehen wir auf dem alten Marktplatz ein Spiel, das bereits 1934 unter dem Titel„Die Neun⸗ undvierziger“ geſchrieben wurde und nun durch die Heimkehr der Oſtmark ins Reich aktuelle Bedeutung gewonnen hat. Es heißt jetzt„Der Traum der Väter“ und zeigt die Volks⸗ erhebung des Jahres 1849 in einem anderen Licht, als es in der verfloſſenen Zeit dargeſtellt wurde. Weder die fürſtendieneriſche Geſchichtsſchreibung, die in den Männern von 1849 Staatsfeinde, ja Verbrecher ſah, noch die durch die Syſtemzeitbrille geſehene Darſtellung, die ihnen als Hauptziel die„demokratiſche Republik“ andichtete, wird den Neunundvierzigern gerecht. Die tiefſte Sehnſucht jener Zeit war die Einigung Deutſchlands, und weil die Fürſten der Erfüllung im Wege ſtanden, deshalb richtete ſich die Re⸗ volution natürlich gegen ſie und die Kleinſtaaterei. In dieſem Sinne hat Cornel Serr das Heimatſpiel„Der Traum der Väter“ geſtaltet, indem er die Ereigniſſe der Juli⸗Tage 1849— das Gefecht bei Ladenburg— in den Vordergrund treten läßt und damit allerlei Einzelſchickſale verknüpft. Es kommt nicht ſelten vor, daß der Urenkel die Rolle ſeines Vorfahren ſpielt. Verfaſſer, Stoff, Stück und Szenerie ſind eine Einheit ohne jede Theatralik und Hilfsmittel um Effekte zu erzielen. Es gehört aber auch viel Idealismus dazu, denn die Spieler ſind meiſtens Bauern und Hand⸗ werker, die ihre karge Freizeit für Proben und Auffüh⸗ rungen opfern. Die Eigenart der Ladenburger Heimatſpiele liegt eben darin, daß Dichter und Darſteller das Schickſal ihrer Heimatſtadt wiedergeben, und daß die Spieler als ihre eigenen Vorfahren auftreten. Dazu kommt als„Ort der Handlung“ der Marktplatz mit ſeinen Fachwerkbauten, Winkeln und Gaſſen. Es läßt ſich in der Geſchichte Laden⸗ burgs unendlich ſchürfen und ſie bietet, wie der Verfaſſer der Ladenburger Heimatſpiele ſelbſt ſagt, noch für mehr als hundert Jahre Stoff zu Heimatſpielen. Die bisherigen Auf⸗ führungen fanden Beifall und Anerkennung, die weiteren Sonntagsaufführungen im Juli und September werden ebenfalls ein dankbares Publikum finden. Aus Anlaß des 75 jährigen Beſtehens der Ladenburger Realſchule, die heute den Namen Franz von Sickingen⸗ Schule trägt und im Rahmen des großen Wiederaufbau⸗ werkes der deutſchen Erziehung ihre beſondere Aufgabe als Oberſchule und Zubringer⸗Anſtalt für die höheren Schulen des Umkreiſes gefunden hat, wird eine Wieder⸗ ſehensfeier der ehemalige Schüler veranſtaltet. Am Samstag, 23 Juli ds. Irs., kommen die Schüler zuſammen, die ehemals durch dieſe anerkannt vorzügliche Anſtalt gegangen ſind; ſie hatten bereits vor dem Kriege in der Vereinigung „Lopodunia“ einen engeren Zuſammenſchluß gefunden und pflegen heute noch in ihrem Kreiſe die Kameradſchaft und die Erinnerung an die gemeinſam verbrachten Schuljahre. * Das vor kurzer Zeit erſtellte Schwimmbad erfreut ſich zunehmender Beliebtheit und iſt an ſchönen Tagen ſtets ſtark beſucht. Mancher Großſtädter kommt in ſeinem Urlaub mehrmals in der Woche herübergeradelt, um einige Stunden der Erholung hier zu verbringen. Das Bad liegt in dieſer Beziehung ſehr günſtig in unmittelbarer Nähe der Fähre nach Neckarhauſen, wo ſich auch eine Halteſtelle der OE. befindet. Auch aus der Heidelberger Gegend finden ſich ſtets Beſucher ein, wie auch die Garniſonen der Umgebung faſt täglich vertreten ſind. Das Bad hat die im Schwimm⸗ ſport üblichen Ausmaße und iſt neben einem Fünfmeter⸗ Sprungturm mit allen Einrichtungen verſehen, die das Verweilen angenehm machen können. So hat die zweitauſend⸗ jährige Stadt Ladenburg außer ihren wertvollen Bau⸗ denkmälern aus allen Zeiten ihrer Geſchichte auch einen Anziehungspunkt modernſter Art. Lalcale Nuud ocliau Der zweite Juliſonntag. Regnets oder regnets nicht? Das war wohl geſtern früh die bange Frage des Landwirts— denn es war der Siebenſchläfertag. Nach dem Volksmund haben wir nämlich ſieben Wochen Regenplag, wenn es an dieſem Tag regnet. Aber auch der Ausflugsbefliſſene ſtellte ſich dieſe Frage und es war ſchon ratſamer, ſich mit dem Regenſchirm zu be⸗ waffen. Durch den Einbruch kalter Meeresluft war es am Sonntag früh recht kühl. Selbſt um die Mittagszeit hatten wir nur 16 Grad über Null, eine Temperatur, die jetzt zum Erntebeginn entſchieden zu tief iſt. In den Nach⸗ mittagsſtunden ſetzten mehrmals Regenſchauer ein. So hat geſtern die unbeſtändige Witterung gar manchem ſein Sonntagprogramm verpfuſcht. Der Reiſe und Ausflugs⸗ verkehr bewegte ſich in mäßigen Schranken. Das Strandbad⸗ leben war gleich Null und dieBadeplätze an den Fluß⸗ läufen verwaiſt. Planet Jupiter, der Jahresregent, der im Durchſchnitt kühle und regneriſche Witterung führt, ſcheint ganz programmäßig ſeine Pläne durchzuführen. 8 In den frühen Morgenſtunden hatte die hieſige frei⸗ willige Feuerwehr ihre Hauptübung. Nach einer Schulübung im Schulhof lag der Hauptübung folgendes zu Grunde. Durch Blitzſchlag in die Scheune des Anweſens Sponagel in der Zähringerſtraße entſtand ein Großfeuer, wodurch die Feuerwehr alarmiert wurde, die alsbald an Ort und Stelle war. Auch für das Wohnhaus beſtand Gefahr, vom Brandherd erfaßt zu werden. Unter der Leitung von Ober⸗ brandmeiſter Sößer wurden ſieben Schlauchleitungen ein⸗ geſetzt. Das ſchnelle und zielbewußte Arbeiten der Wehr zeigte, daß im Ernſtfalle beſtimmt die Wehr nach kurzer Zeit Herr der Lage geworden wäre. Die Uebung wurde durch Wehrführer Salzer⸗Mannheim beſucht und für gut befunden. Anſchließend fand im Gaſthaus„Zum Lamm“ gemütliches Beiſammenſein ſtatt. 0 Der kath. Schweſternverein veranſtaltete geſtern ſein Sommerfeſt. Wenn auch die Witterung dem Feſt gerade hold war, ſo verſtanden es jedoch die Veranſtalter, den Gäſten und Beſuchern wirklich frohe Stunden zu bereiten. Ueberall herrſchte eine ausgezeichnete Stimmung. Im Kinder⸗ ſchulhof war ein richtiges Volkstreiben. Der Chinapavillon und die Hummelſtube verfehlten ihre Wirkung nicht. Aber auch im Bierkeller und oben beim Kaffeeklatſch ging es fröhlich zu. Muſik, Geſang, Kinderſpiele und Kinder⸗ beluſtigungen wechſelten in bunter Reihenfolge. Auch unſere italieniſchen Landhelfer hatte man in den Dienſt der guten Sache geſtellt mit italieniſchen Liedern und muſikaliſchen Vorträgen. An der Kegelbahn hatten ſich zahlreiche Kegel⸗ freunde und an der Schießbude die Schützen eingefunden. Der Beſuch war nachmittags und abends überaus gut. Heute wird die Veranſtaltung ihren Ausklang finden. * U Adolf⸗Hitler⸗Platz an der Autobahneinmündung. Die Stadt Mannheim führt zurzeit bei der Einmündung der Reichsautobahn in der Auguſta⸗Anlage umfangreiche Um⸗ bauarbeiten durch. Es ſoll durch die Anlage eines Rondell⸗ platzes an dieſer Stelle eine würdige Einmündung der Reichs⸗ autobahn in die Stadt Mannheim geſchaffen werden. Der Schmuckplatz ſoll durch ſeine architektoniſch und künſtleriſch be⸗ ſonders ſchöne Ausgeſtaltung die Einfahrt nach Mannheim noch monumentaler geſtalten. Der Platz wird den Namen „Adolf⸗Hitler⸗Platz“ führen und ſomit in unmittelbarer Ver⸗ bindung mit der Reichsautobahn, der Straße des Führers, geradezu ſinnbildlich ſein für die neue Anlage. Verdecke aufgeſchnitten. In der Nacht wurde in der Oſtſtadt eine ganze Anzahl parkender Kraftwagen durch Auf⸗ ſchneiden des Verdecks und Anſtechung der Bereifung beſchä⸗ digt. Die Täter ſind bis jetzt nicht bekannt. Für ihre Ermitt⸗ lung iſt eine Belohnung von 200 Mark in Ausſicht geſtellt. *. Wegen einem Korſett. Auf die 46jährige Angeklagte Emilie Bergmann, eine gerichtsbekannte Gewohnheitzbe h gerin, haben 18 Vorſtrafen bisher keinen Eindruck gemacht. Diesmal war ſie auf die Anklagebank gekommen, weil ſie unbefugt mit dem Namen eines Mannes, deſſen Haushalt ſie führte, einen Beſtellſchein auf ein Korſett unterzeichnet 1„ 1 der Rückfallbetrügerin vor m höͤffengericht ein Jahr vier Monate Gefangni ö drei Jahre Ehrvetluſt ein. a e Jeder kann den Volkswagen kaufen Seit die 590 10 des KdF.⸗Wagens, des Volkswagens, bekannt geworden iſt, kommt das Gerücht nicht zur Ruhe, daß für den Erwerb des KdF.⸗Wagens nur Menſchen mit be⸗ ſtimmten Einkommen, bis zu 300 RM. ungefähr, in 1 kämen. So lächerlich dieſe fo ball Behauptung, ſo unvereinbar ſie mit nationalſozialiſtiſchem Denken und Han⸗ deln iſt, ſie findet wieder und wieder gläubige Herzen und wandert unermüdlich weiter von Mund zu Mund, von Ohr zu Ohr. Dieſem üblen Gerücht macht jetzt Bernhard en der Leiter der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik der NS 5 in der„Wirtſchaftspolitiſchen Parole“ den Garaus.. ſchreibt u. a.: 5 „Der KdF.⸗Wagen iſt nicht deswegen billig, weil ſein⸗ Erzeugung von irgendeiner Seite her künſtlich Zuſchüſſe er⸗ Gai ſondern deswegen, weil er eine ganz beſonders 111 eiſtung techniſcher und wirtſchaftlicher Rlapung und Arbeit darſtellt. Und warum ſollen ſich denn eigentlich keichere Leute keinen KdF.⸗Wagen kaufen dürfen? Etwa darum, damit man im Inhaber eines KdFF.⸗Wagen ohne weiteres einen ärmeren Mann erkennt? Damit nur ſa in irgendeiner Ecke die marxi⸗ ſtiſche 1 noch aufrechterhalten wird? Laßt euch doch nicht auslachen.“ Im Gegenteil: Wer nur irgend ſich einen KdF.⸗Wagen kaufen will, ſoll ihn ſich kaufen können, und nicht nur etwa diejenigen, die nicht über 300 RM. Monatseinkommen haben. Seid doch froh, wenn ſich recht viele Leute an dem Kd. ⸗ Wagen freuen und ihn zu beſitzen wünſchen, weil ſie etwas Beſſeres im Verhältnis gar nicht bekommen können. Sonntagsrückfahrkarten zu den Reichsfeſtſpielen. Zum Beſuch der Heidelberger Reichsfeſtſpiele 1938 in der Zeit vom 17. Juli bis 21. Auguſt geben die Bahn⸗ höfe im Umkreis von 200 km Sonntagsrückfahrkarten(auch Blanko) mit verlängerter Geltungsdauer nach Heidelberg aus. Die Karten gelten: zur Hinfahrt jeweils von Freitag Uhr bis Sonntag 24 Uhr, zur Rückfahrt von Freitag 12 Uhr bis Montag 24 Uhr(ſpäteſter Antritt der Rück⸗ fahrt). Zur Rückfahrt gelten die Karten mit verlängerter Geltungsdauer nur, wenn ſie auf der Rückſeite den Stempel der Feſtſpiele tragen. N * Arbeitskammer Baden Eröffnung des Leiſtungskampfes 1938⸗39. (J) Karlsruhe, 10. Juli. Im Beiſein zahlreicher Vertreter von Partei und Staat ſowie des Wirtſchaftslebens unſeres Landes tagte im gro ßen Saal des Studentenhauſes der Techniſchen Hochſchule zum 5. Male die Arbeitskammer Baden. Es war der Start zum Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe 1938⸗39, deſſen Bedeutung durch die Anweſenheit und Rede des Gauleiters und Reichsſtatthalters Robert Wagner ganz beſonders unter⸗ ſtrichen wurde. Nach dem Vorſpiel zu„Euryanthe“, ausgeführt vom Landesorcheſter Gau Baden, ſprach zunächſt der Gauobmann der DAßF., Gauamtsleiter Dr. Roth. Er wies einleitend auf den großen Erfolg des nun abgeſchloſſenen erſten Lei⸗ ſtungskampfes der deutſchen Betriebe hin und erklärte dazu, daß auch in unſerem Gau Baden die Betriebe in großer Zahl beteiligt waren und ausgezeichnet werden konnten. Zwei Be⸗ triebe erhielten die Anerkennung zum nationalſozialiſtiſchen Muſterbetrieb, 22 Betrieben konnte das Gaudiplom des Gau⸗ leiters und Reichsſtatthalters überreicht werden, drei Be⸗ triebe waren bereits vorher vom Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ausgezeichnet worden 38 ſind zur Verleihung des Leiſtungsabzeichens vorgeſchlagen, die in Bälde erfolgen werde. Somit kann geſagt werden, daß rund 70 Auszeichnungen innerhalb eines Jahres nach dem Gau Baden gefallen ſind. Wir ſind überzeugt, ſo fuhr der Gau⸗ obmann fort, daß darüber hinaus noch eine große Zahl von Betrieben vorhanden iſt, die im Sinne des Nationalſozialis⸗ mus tätig waren, wo Vertrauensrat und Betriebsführung zu⸗ ſammengearbeitet haben. Der Betriebsführer ſoll der erſte Nationalſozialiſt ſeines Werkes ſein. Es kommt in erſter Linie darauf an, ein ſeeliſch⸗kameradſchaftliches Verhältnis herbeizuführen, das ſich nicht in Paragraphen und Formeln faſſen läßt. Auch der kleinſte Betrieb muß in der Lage ſein, zu einem nationalſozialiſtiſchen Muſterbetrieb zu werden. Er Jol ebenfalls am Leiſtungskampf teilnehmen. Nach dem Vortrag von Spitta's feierlicher Muſik durch das Landesorcheſter Gau Baden ergriff der Reichsſtatthalter und Gauleiter Robert Wagner das Wort. Er führte A. d. aus: Seit der nationalſozialiſtiſchen Revolution bemüht ſich das neue Deutſchland, die wirtſchaftliche Lage unſeres Volkes zu verbeſſern, und wer wollte bezweifeln, daß dies gelungen iſt. Die deutſche Wirtſchaft kann heute wieder das geſamte deutſche Volk beſchäftigen, mit Arbeit, Brot und Verdienſt verſehen. Allein dieſe Tatſache genügt, um die Richtigkeit der nationalſozialiſtiſchen Grundauffaſſung über die Wirtſchaftsführung zu begründen. Heute fehlt es an Ar⸗ beitskräften, insbeſondere an Facharbeitern. Es iſt zudem mög⸗ lich geworden, den Lebensſtandard unſeres Volkes entſcheidend zu heben. Wir wiſſen, daß auch in der Zukunft große Auf⸗ gaben an uns herantreten werden, wir wiſſen ferner, daß wir auch künftig die Schwierigkeiten meiſtern werden. Es gibt für unſer Volk gar keinen anderen Weg als den der Arbeit. Wir müſſen Spitzenleiſtungen vollbringen. Der Gau⸗ leiter ſprach der Deutſchen Arbeitsfront für die Arbeit, die ſie in dieſem Sinn ſeit Jahren der badiſchen Wirtſchaft leiſtet, Dank und Anerkennung aus. Sie habe die Arbeit der Par⸗ tei weſentlich ergänzt. Daß bei uns in Baden zwei natio⸗ nalſozialiſtiſche Muſterbetriebe anerkannt ſind und 22 Be⸗ trieben das Gaudiplom überreicht werden konnte, ſei im weſentlichen auch ein Erfolg der DAF. und ihres Gau⸗ ohmannes Dr. Roth. Der Gauleiter fuhr fort: Das Geld, die wirtſchaftliche Kraftreſerve des Betriebsführers, entſcheide nicht über das, was im Sinne des Leiſtungskampfes getan werden kann. Darüber hinaus ſei unendlich viel mehr mög⸗ lich durch die nationalſozialiſtiſche Einſatzbereitſchaft. daft dn nur der nationalſozialiſtiſche Geiſt könne die Kameradſchaft in Betrieb und Volk ſchaffen, die notwendig iſt, um all den großen Aufgaben unſerer Zeit gewachſen zu ſein. Wenn ein⸗ mal die Geſchichte über unſere Zeit gerecht urteilen werde, ſo werde ſie feſtſtellen, daß die deutſche Wirtſchaft unter der nationalſozialiſtiſchen Führung Wunder an Leiſtungen, Arbeit und Werten zuſtandegebracht hat. Wir ſehen, wie der nationalſozialiſtiſche Geiſt immer mehr in die Betriebe ein⸗ dringt. Wenn wir nun am Anfang des neuen Leiſtungskamp⸗ fes ſtehen, ſo erheben wir diesmal die Forderung, daß alle Betriebe ſich beteilige n. Es muß der Augenblick kommen, daß ſich kein Betrieb mehr von dieſem edlen Wett⸗ ſtreit ausſchließt, der einzig und allein der Hebung der Schaffens⸗, der Arbeits⸗ und Lebensfreude gilt. Es muß ſoweit kommen, daß die geſamte deutſche Wirtſchaft ein ein⸗ ziger nationalſozialiſtiſcher Muſterbetrieb iſt. Der Gauleiter verkündete, daß die Betriebe der Partei in dieſem Jahr n alle teilnehmen werden. Auch die Behörden wer⸗ den zur Beteiligung aufgefordert, und ebenſo die Kleinſt⸗ betriebe. Der Gauleiter berührte kurz noch die wirtſchaft⸗ liche Seite des Leiſtungskampfes, indem er auf ſeine Be⸗ deutung für die Arbeitsbeſchaffung hinwies und dies damit belegte, daß 800 Millionen Mark für die Ausgeſtaltung un⸗ ſerer Betriebe als nationalſozialiſtiſche Betriebe aufgewendet worden ſind. Er rief zum Schluß alle badiſchen Betriebe, gleichgültig welcher Art, ob groß oder klein, auf, ſich reſtlos am Leiſtungskampf zu beteiligen, die behördlichen Betriebe ebenſo wie die Betriebe der privaten Wirtſchaft, damit das vom Führer geſteckte große Ziel voll und ganz erreicht werde. Den Ausführungen des Gauleiters und Reichsſtatthalters folgte ſtärkſter Beifall. Der Gauobmann der DA F., Dr. Roth, ſprach auch ſeinerſeits die Erwartung auf einen vollen Erfolg des Leiſtungskampfes aus und grüßte den Führer mit einem freudig aufgenommenen Sieg⸗Heil. Mit dem Ge⸗ ſang der Nationallieder fand die Tagung ihr Ende. Förderung der Fiſcherei Statiſtik liefert wichtige Unterlagen.— Neues Geſetz. Im Reichsgeſetzblatt iſt ſoeben ein neues Geſetz über die Statiſtik der Fiſchereifangergebniſſe erſchienen. Dieſes Geſetz ſoll dazu dienen, die Erträge der deutſchen Fiſche⸗ Lei, und zwar auch der Binnenfiſcherei und Teich wirtſchaft, deren Anteil an der deutſchen Volksernährung in den letzten Jahren ſtändig gewachſen iſt, zahlenmäßig zu erfaſſen. Auf dieſe Weiſe wird das Geſetz dazu beitragen, den für die Betreuung der Fiſcherei zuſtändigen Behörden ein vollſtändiges Bild über die Fangergebniſſe zu geben, da⸗ mit ſie dieſe Zahlen bei der weiteren Förderung dieſes wichtigen Zweiges unſerer Erna 6 rungswirt⸗ ſchaft berückſichtigen können. Sparmarken für die HJ Die Gemeinſchaftsveranſtaltungen der Hitler⸗Jugend er⸗ fordern neben dem perſönlichen Einſatz von allen Beteiligten, nicht zuletzt den Mitgliedern der HJ. ſelbſt, auch Geldmit⸗ tel. In der Erkenntnis der Bedeutung, die einer rechtzeitigen Anſparung der für die Ausrüstung, die Vorbereitung und Durchführung von Fahrten und Lagern benötigten Beträge zukommt, hat die Leitung der HJ. ſich ſchon ſtets für ein nachhaltiges Sparen eingeſetzt. Die Sparkaſſen konnten hier⸗ bei ſeit langem ihre bewährten Einrichtungen zur Verfügung ſtellen. Vor kurzem iſt zwiſchen der Gebietsführung Baden der Hitler⸗Jugend und dem Badiſchen Sparkaſſen⸗ und Girover⸗ band, Mannheim, die Einrichtung und Durchführung eines einheitlichen Sparverfahrens in Baden vereinbart worden. Das Sparverfahren, das auf dem Markenſyſtem beruht, ſoll allen Mitgliedern der HJ. Gelegenheit geben, die für Zeltlager, Fahrten uſw. erforderlichen Beträge im Laufe einer Sparperiode regelmäßig anzuſparen. Die Sparmarken werden innerhalb des Gebietes 21(Baden) grundſätzlich durch die Sparkaſſen, ihre Zweig⸗ und Annahmeſtellen, an die H J.⸗Angehörigen abgegeben. Am die Abrechnung der erſparten Beträge möglichſt einfach zu geſtalten, werden für die örtlichen Formationen Sammelkonten geführt. Das neue 1 ergänzt damit wirkſam das ſeit mehr als 100 Jahren von den Sparkaſſen gepflegte Schulſparen. Handelsteil Die Börſe am Wochenende zeigte ausgeſprochene Ferien⸗ ſtimmung, ſo daß nur geringe Umſätze erzielt wurden. Gegen⸗ über dem Freitag⸗Schlußſtand zeigten die Sonnabend⸗Notie⸗ rungen nur geringfügige Abweichungen. Montanwerte waren mäßig abgeſchwächt, immerhin gingen die Veränderungen kaum über 1 Prozent hinaus. Der Rentenmarkt zeigte ſtilles Geſchäft, während ſich Reichsbahnvorzugsaktien auf 124,50 ermäßigten und die Altbeſitzanleihe unveränderte Notie⸗ rungen zeigte. Am Deviſenmarkk zeigte der franzöſiſche ranken in London eine weitere Abschwächung, während das Pfund li 178,44(178,30) Hieß. Auch in Zürich lag der Franken ziemlich ſchwach. Der Dollar konnte ſich nach Abſchwächungen leicht erholen. Zeitſchriften und Bücher. Wer hätte das gedacht... 7 Auch Sie werden dieſe Worte, wenn alle Ihre Berechnungen und Mutmaßungen anders ausgefallen ſind, ſchon gebraucht haben. Wer hätte das gedacht— daß der Prokuriſt Jürgen Bob, die Haupt⸗ perſon des packenden Kriminal⸗Romans in der„Neuen J..“, ein anderer Menſch iſt, als er ſcheint? Seltſame Ueberraſchungen und aufregende Begebenheiten werden Sie in Spannung und Atem halten. Sie leſen den Anfang des neuen Roman am Dienstag in der„Neuen J..“ Ueberall Die Sonne als Freund und Feind Goldene Regeln für heiße Tage. 5 Die ſommerliche Wärme, die man in den vergangenen unfreundlichen Wochen mit beſonderer Ungeduld herbei⸗ ſehnte, iſt raſch von der Hitze abgelöſt worden. Freudig begrüßt von allen denen, die in dieſen Wochen ihre Ferien⸗ zeit fern der Stadt verbringen. Aber die Sonne verſchenkt ihre Wohltaten nicht ohne unangenehme Beigaben. Som⸗ merſegen will mit Vorſicht genoſſen ſein. Das iſt eine alte Weisheit, die immer wieder außer acht gelaſſen wird. Mit der Hitze werden mannigfache Gefahren für die Er⸗ wachſenen, beſonders aber auch für das Leben der Säug⸗ linge und kleinen Kinder akut. Kleidung, Ernährung und Bewegung in freier Luft ſind an heißen Tagen beſonderen Geſetzen unterworfen, und wie wenig ratſam es erſcheint, dieſen zu trotzen, beweiſen immer wieder die Unglücks⸗ fälle und Vergiftungserſcheinungen, die während einer Hitzeperiode vorkommen und faſt ausſchließlich Folgen des Leichtſinns und der Unvorſichtigkeit ſind. Wenn es ſehr ſchwül iſt, treten Sonnenſtich und Hitzſchlag als die bekannteſten Begleiterſcheinungen auf. Der Sonnenſtich, hervorgerufen durch eine längere Zeit anhaltende Beſtrahlung der ungeſchützten, entblößten Haut wird häufig mit dem Hitzſchlag verwechſelt. Be⸗ greiflicherweiſe verleitet ſchönes ſommerliches Wetter da⸗ zu, ſich der wärmenden und bräunenden Kraft der Sonne hinzugeben. Aber gerade hier muß man mit Maß und Bedacht das Licht auf den Körper wirken laſſen. Schon der Sonnenbrand, den viele Licht⸗ und Luftfreunde auf ihrer Haut erleiden, iſt ein lokaler Sonnenſtich. Man ſchützt ſich gegen den Sonnenſtich, indem man die Strah⸗ len nicht an ſich herankommen läßt. Deshalb gibt es nichts Törichteres als die hutloſe Mode, die auf jeden Fall für die heißen Tage zu verwerfen iſt. ö Das ſicherſte Vorbeugungsmittel iſt vor allem eine zweckmäßige Kleidung. Die zum Hitzſchlag führende Wärmeſtauungen könnten nicht eintreten, wenn nicht ge legentlich die Abkühlungsvorrichtungen, über die de menſchliche Körper verfügt, geſtört würden. Die wichtigſte dieſer Vorrichtungen iſt die Haut, die durch ihre Waſſer⸗ abgabe, das Schwitzen, die ſogenannte Verdunſtungskälte erzeugt und hierdurch dem Körper die überflüſſige Wärme entzieht. Meiſt wird das Verdunſten durch unvernünftig Kleidung behindert. Die ſommerliche Kleidung mu nicht nur möglichſt porös, ſondern auch hell und leicht ſein, denn je heller der Stoff iſt, um ſo eher iſt er ge⸗ eignet, die Wärmeſtrahlen zu reflektieren. Wenn der Menſch an einem heißen Sommertag ſeinen verſchmachtenden Gaumen durch einen erquickenden Traut labt, tut er meiſt gerade hier des Guten zuviel. Es mag vielleicht abſurd erſcheinen, wenn man mitten im Som⸗ mer die Wohltat der Enthaltſamkeit vom Trinken preiſt und von einer Durſtkur ſpricht. Dennoch tut jedermann klug daran, zu Zeiten der großen Hitze dieſes Trinkbedürf⸗ nis nur mäßig zu befriedigen. Man ſoll nur ſchluckweiſe trinken und vor allem zu kalte Getränke meiden, beſonders wenn der Magen leer iſt. Aber auch ein übermäßiges Quantum Flüſſigkeit kann zu allerlei Unzuträglichkeiten, wie Beſchleunigung des Pulsſchlages, Schwindelanfällen und Störungen der Nachtruhe führen. f Unter Wärmeſtauungen haben ganz beſonders die Kinder, und hier wieder die Säuglinge zu leiden. Bei ihnen wirkt die Hitze weniger auf das Hirn als auf den Darm. Meiſt handelt es ſich um Wärmeſtauungen, die durch mangelnden Luftzug und zu warme Packungen ver⸗ urſacht werden. Die Hitzeſtauung bewirkt ein übermäßiges Wuchern der Darmbakterien, die ganz verſchiedenartig auftreten, oft gefährlicher, oft harmloſer, manchmal epide⸗ miſch. Der Säugling erkrankt am Sommerbrechdurchfall und Krämpfen, die in heißen Sommern viele Opfer for⸗ dern. Am beſten iſt es, das Kind nackt liegen zu laſſen, an einen kühlen, luftigen Ort zu bringen und öfter kühl abzuwaſchen. Zur Durſtſtillung gebe man ihm kühles, abgekochtes Waſſer oder dünnen Tee, keineswegs aber Milch, und hüte ſich vor allen Dingen vor Ueberſättigung. Die Hausfrau ſchließlich bevorzuge an heißen Tagen Kaltſchalen vor Suppen, Salate vor Gemüſen, Obſt vor Süßigkeiten. So wird der Körper ohne Schaden durch die Hitzeperiode gehen. Immer iſt leichte Koſt in möglichſt geringen Mengen am empfehlenswerteſten. Kalter Kaffee und kalter Tee ſind vorzügliche Mittel, den Durſt zu löſchen, ohne dem Körper Schaden zuzufügen und ſeine Widerſtandsfähigkeit gegen die Hitze herabzumindern. 8. .— 3 Wer andere rücksichtslos in Gefahr bringt, um ein paar Minuten zu gewinnen, hat den Sinn der Volksgemein⸗ ſchaft noch nicht begriffen. CCCCCCCCCCCCCCCCCCCGCG0T0T0TGT0TbTbTPTPTPTPTPTGTCTCTCTGTGTCTbTbTTTeTee Juüngeres Halbtags⸗ Jimmer Statt besonderer Anzeige geb. Frey im Alter von 30 Jahren. Dies zeigt tiefbetrübt an Nhm.-Se ekenheim Lampertheim 11. Juli 1938. Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß verschied plötzlich und unerwartet meine innigstgeliebte Gattin, die gute Mutter, die liebe Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante frau Emma Kling im Namen aller trauernden Hinterbliebenen: Ludwig Kling. Die Beerdigung findet morgen Dienstag, den 12. Juli 1938, nachm. 4 Uhr vom Elternhause, Heumarkt Nr. 7 aus statt. mädchen geſucht. mit Küche per ſofort od. ſpäter 175 1 5 zu mieten geſucht. Näheres in der Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. Geſchlftsſt. d. Bl. und 0 rau zum 1 helfen geſucht. loppenhelmerskr. 41. nad Zuverläſſiger, ſtadtkundiger Chauffeur für Geſchäft geſucht. Angebote unter g Air, 899 a an die hüngtrei⸗ Geſchäftsſt. d. Bl. Tatana benden Speiſe⸗ Kartoffeln zu verkaufen. Freiburgerſtr. 0.. a ee Junger a Mann für Landwiſſchaft Anzeigen Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 11. Juli: Miete C 29 und 1. Sondermiete C 15 und für die RSH.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 407 bis 409? Mein Sohn, der Herr Miniſter. Luſtſpiel von Andre „Birabeau. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Dienstag, 12. Juli: Miete E 30 und 2. Sondermiete E 15: Zum erſten Male: Flitterwochen. Luſtſpiel von Paul Helwig. Anfang 20, Ende 22 Uhr. Mittwoch, 13. Juli: Miete M 30 und 2. Sondermiete M 15 und für die NSG. 181 5 durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 111 bis 112: Flitter⸗ 5 85 n. Luſtſpiel von Paul Helwig. Anfang 20, Ende be Donnerstag, 14. Juli: Miete D 30 und 2. Sonder⸗ miete D 15 und für die RSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 419: Flitter⸗ 8 125 n. Luſtſpiel von Paul Helwig. Anfang 20, Ende 2² 1 Freitag, 15. Juli: Miete F 30 und 2. Sondermiete F 15: Flitterwochen. Luſtſpiel von Paul Helwig. Anfang 20, Ende 22 Uhr. i Samstag, 16. Juli: Miete B 30 und 2. Sondermiete B 15 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 136 bis 138: Flitter⸗ 255 10 n. Luſtſpiel von Paul Helwig. Anfang 20, Ende 25 Sonntag, 17. Juli: Miete G 30 und 2. Sondermiete G 15 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 142 bis 144: Flitter⸗ wochen. Luſtſpiel von Paul Helwie Anfang 20, Ende 22 Ahr.(Eintauſch don Gutscheine. ufgehoben). Montag, 18. Juli: Miete A 30 und 2. Sondermiete A 15 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 602 bis 606: Flitter⸗ wochen. Luſtſpiel von Paul Helwig. Anfang 20 „ e 1