2.90 6.10 3.20 3.— 1.20 3.70 4.70 auch ielen urch. bis Uhr. 17 E 2 25 — e eee 5 FCC 1 N e Nr. 160 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Dienstag, 12. Juli 1938 Erforſchen und verkünden Fünf Jahre nalionalſozialiſtiſche Vorgeſchichtsforſchung. „Sk. Am Sonntag eröffnete das Reichsamt für Vor⸗ geſchichte der NSDAP. auf der Inſel Mettnau im Bodenſee ein neues Freilichtmuſeum, das erſtmalig den Wandel von der Kindheitsſtufe unſeres Volkes zum hoch kultivierten Bauerntum der jüngeren Steinzeit in original⸗ getreuen Bauten darſtellt. Gleichzeitig wird gemeldet, daß es dem Amt geglückt iſt, die lang geſuchte, gut erhaltene Siedlung der Großſteingräberkultur imolden⸗ burgiſchen Dümmerſee einwandfrei feſtzuſtellen, wo noch für dieſen Spätſommer und Herbſt umfangreiche Ausgrabungen geplant ſind. 5 f n Beide Nachrichten kennzeichnen das Aufgabengebiet die⸗ ſes Reichsamtes der Partei, das ſich gleichzeitig wiſſen⸗ ſchaftliche und kulturpolitiſche Aufgaben geſtellt hat. Gilt es hier, die lückenhaften Nachrichten und Bodenfunde durch un⸗ ermüdliche Ausgrabungstätigkeit Schritt für Schritt auszu⸗ füllen, ſo verpflichten andererſeits die neugewonnenen Ein⸗ blicke in die Jahrtauſende alte hohe Kultur unſerer germa⸗ niſchen Vorfahren zur Schaffung des neuen. der Wirk⸗ lichkeit entſprechenden Weltbildes und ſeiner Verbrei⸗ tung in Schulung und Unterricht. Nach nunmehr faſt fünf⸗ jährigem Beſtehen dieſer Dienſtſtelle ſoll deshalb ein kurzer Ueberblick die Aufgabenſtellung und die Leiſtungen des Am⸗ tes für Vorgeſchichte in dieſer Zeit beleuchten. Verdienſt und Lebensaufgabe Guſtaf Koſſinnas war es. die„altgermaniſche Kulturhöhe“ erkannt und ſie gegen eine wiſſenſchaftliche Reaktion zur Geltung ge⸗ bracht zu haben. Das Ringen gegen die weltanſchauliche Reaktion nahm dann in der Kampfzeit die NSDAP und die Fachgruppe für deutſche Vorgeſchichte im Kampfbund für deutſche Kultur auf. Dazu kamen nach der Machtüber⸗ nahme dann ſolche Aufgaben, deren Löſung nur durch den unmittelbaren Einſatz der Partei möglich war. So wurde als erſtes eine einheitliche Organiſation geſchaffen, die in gleicher Weiſe Wiſſenſchaftler und Laien, Forſcher und Freunde der deutſchen Vorgeſchichte umfaßt. Dieſer aus na⸗ tionalſozialiſtiſchem Prinzip organiſierte Verband, der „Reichsbund für deutſche Vor geſchichte!, ver⸗ mittelt ſeitdem durch Vorträge, Ausſtellungen, Freilichtmu⸗ ſeen, Ausgrabungen und ſeine alljährlichen großen Reichs⸗ tagungen das für die Schulung ſo unentbehrliche Wiſſen von der Kulturhöhe unſerer Vorfahren allen Teilen des deutſchen Volkes, das dadurch gleichzeitig zur Mitarbeit an⸗ geregt wird. Denn gerade deshalb bedarf die Vorgeſchichte einer ſolchen einheitlichen Organiſation, die über Forſcher⸗ dünkel und irregeführte Laienarbeit hinweggreift, weil nur die Mitarbeit zahlreicher Volksgenoſſen aus allen Kreiſen den Fortſchritt dieſer Wiſſenſchaft verbürgt. Manch andere Forſchungsgattung mag ihre Ergebniſſe im Laboratorium oder im Leſeſgal der Bibliotheken gewinnen. Die Vorge⸗ ſchichte braucht die zahlloſen Funde und Entdeckungen in der deutſchen Landſchaft, die jeder Bauarbeiter, jeder Bauer auf ſeinem Felde machen kann. „Die Ergebniſſe der deutſchen Vorgeſchichtsforſchung ſind das Alte Teſtament des deutſchen Vol⸗ kes.“ Dieſes Roſenbergwort umreißt das Programm der hier begonnenen Arbeit, und dieſe vermag vor allem auch zu beweiſen, daß in der Frühzeit ünſerer Volksge⸗ ſchichte, zwiſchen der mittleren Steinzeit und der Völker⸗ wanderungszeit, alle die Grundlagen vorgeformt und ent⸗ wickelt wurden, die auch heute zum Programm des Dritten Reiches gehören: Bauerntum und Wehrhaftigkeit, Familie und Führertum in der Volksgemeinſchaft. die aus einer ice e der Freien beſtand. So gehört die Verbreitung ſolchen Wiſſens durchaus zum engeren Arbeitsbereich der Partei: Es geht um den Sturz des alten falſchen und den Aufbau des neuen richtigen geſchichtlichen Weltbildes, das nach den Worten des Führers ein Beſtandteil des national⸗ ſozialiſtiſchen Geſamtweltbildes iſt. Schließlich ein Wort über Gefahren und Gegner dieſer Arbeit. Seit der Nationalſozialismus zur Macht ge⸗ langt iſt, blüht natürlich auch auf dem Gebiet der Germa⸗ nenkunde Kitſch und Konjunktur. Hier hat das Reichsamt für Vorgeſchichte mit den zur Prüfung des Schrifttums be⸗ rufenen Stellen der Partei durch Einſatz von Lektoren eine unermüdliche Arbeit geleiſtet, um unſinnige Schrifttums⸗ blüten auf dieſem Gebiet vom deutſchen Volke fernzuhalten, Fehlerhaftes zu verbeſſern und Wertvolles zu fördern. Otto Sigfried Reuters Entdeckung der germaniſchen Himmels⸗ kunde, Witters Entdeckung der mitteldeutſchen Erzgewin⸗ nung por drei⸗ bis viertauſend Jahren, ſchließlich die rich⸗ tige Würdigung Koſſinnas und ſeiner grundlegenden Ein⸗ ſichten ſeien als Beiſpiel für die poſitſven Leiſtungen ge⸗ nannt, die an Stelle minderwertiger Erörterungen gefördert und mit dem Koſſinna⸗Preis des Reichsbundes für deutſche Vorgeſchichte ausgezeichnet wurden. Gefährlich war vor allem das Bemühen mancher Kreiſe, die exakte Wiſſenſchaft über die dienende und raſch vollzo⸗ gene weltanſchauliche Ausrichtung hinaus in ihrer exakten Methode zu gefährden. Auch hier iſt es dem Amt der Par⸗ tei zu danken, daß nicht unwiſſenſchaftliche Scharlatanerei einen Sieg über eine der größten Leiſtungen des nordiſchen Menſchen in der Welt des Geiſtigen errang: die wiſſen⸗ ſchaftliche Geſinnung in der Forſchung und das unabding⸗ bare Ringen nach der lauteren Wahrheit. Reichsamtsleiter Prof. Reinerth hat es immer wieder aus⸗ geſprochen, daß wir es gar nicht nötig haben, das große Bild unſerer arteigenen Serben anders als durch e akt ge⸗ wonnene wiſſenſchaftliche Erkenntniſſe zu ergänzen. Schließ⸗ lich darf die weltanſchauliche Reaktion nicht vergeſſen wer⸗ den, die ſich noch nicht oder erſt ſeit ganz kurzer Zeit von dem liebgewonnenen Bilde der ſüdlichen Kulturüberlegen⸗ heit getrennt hat, obwohl hier die exakte Wiſſenſchaft den raſchen Siegeszug der völliſchen Vorgeſchichtsforſchung er⸗ möglichte. Die letzte Behinderung der Forſchung iſt die einer Zer⸗ ſplitterung der Arbeit und die Möglichkeit, über der Viel⸗ heit der Arbeitsteilgebiete und der Fülle der neuen Ergeb⸗ niſſe die einheitliche nationalſozialiſtiſche Ausrichtung dieſer jungen Wiſſenſchaft zu vergeſſen, die als Befehlsgewalt für die Ausrichtung ihrer Arbeit nur das Programm des Füh⸗ rers kennt. Reichsamtsleiter Reinerth hat die Stellung des Amtes zu dieſer Gefahr auf der Tagung in Hamburg kürz⸗ lich ſo formuliert: N „Die Parole unſerer Arbeit war vom erſten Tage an und iſt es noch heute: Für uns Nationalſozialiſten gibt es keine Sondervorgeſchichte der Profeſſoren, der Landesmu⸗ ſeen, noch irgendwelcher Sache de Es gibt aber auch keine Sondervorgeſchichte der SA,/ oder HJ, ſondern nur eine nationalſozialiſtiſche Vor ee und 91 Ehre unſerer germaniſchen Vorfahren, die uns alle angeht.“ Eheſtandsgeſchenke und Einrichtungsdarlehen Verordnung zur Förderung der Landbevölkerung. Der Beauftragte für den Vierfahresplan, Generalfeld⸗ marſchall Göring, hat zuſammen mit dem Reichsminiſter der Finanzen und dem Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft eine„Verordnung zur Förderung der Land⸗ bevölkerung“ erlaſſen, die im Reichsgeſetzblatt verkündet wor⸗ den iſt. Nach Abſchnitt 1 der Verordnung über Eheſtandsdar⸗ lehen für die Landbevölkerung iſt den Angehörigen der Land⸗ bevölkerung die Möglichkeit gegeben, von der Tilgung des Eheſtandsdarlehens befreit zu werden und auf dieſe Weiſe das Eheſtandsdarlehen in ein Eheſtandsgeſchenk um⸗ gewandelt zu erhalten. Die Tilgungsbeträge eines Eheſtands⸗ darlehens werden Angehörigen der Landbevölkerung auf An⸗ trag zinslos geſtundet, wenn mindeſtens einer der Ehegatten vor der Eheſchließung mindeſtens fünf Jahre un⸗ unterbrochen in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder als ländlicher Handwerker tätig geweſen iſt und mindeſtens einer der Ehegatten auch nach der Eheſchließung in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder als ländlicher Handwerker tätig iſt. So lange einer der beiden Ehegatten in der Land⸗ oder Forftk⸗ wirtſchaft oder als ländlicher Handwerker tätig bleibt, kommt eine Tilgung in keinem Falle in Betracht. Weiſen die Ehegatten zehn Jahre nach Erhalt des Eheſtandsdarlehens nach, daß einer von ihnen während der zehn Jahre ununterbrochen in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder als ländlicher Handwerker tätig geweſen iſt, ſo wird das Eheſtandsdarlehen erlaſſen. Auf dieſe Weiſe wird das Eheſtandsdarlehen zu einem Geſchenk dafür, daß einer der beiden Ehegatten nach der Verheiratung zehn Jahre ununter⸗ brochen in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder als ländlicher Handwerker tätig geweſen iſt. Tritt vor Ablauf von zehn Jahren nach der Verheiratung der Fall ein, daß keiner der beiden Ehegatten mehr in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder als ländlicher Handwerker tätig iſt, ſo iſt das Eheſtandsdarlehen vom fol⸗ genden Monat an mit 1 v. H. monatlich und, ſo lange ſich die Ehefrau in einem Arbeitsverhältnis befindet, mit 3 v. H. monaflich zu tilgen. Bei Eheſtandsdarlehen, die vor dem 1. Juli 1938 gewährt worden ſind, erſtreckt ſich die Stundungsmöglichkeit nicht auf die Tilgungsbeträge, die vor dem 1. Auguſt 1938 fällig geworden ſind, ſondern nur auf den Reſt des Ehe⸗ ſtandsdarlehens. Eheſtandsdarlehen werden auch dann gegeben, wenn die künftige Ehefrau im land⸗ oder forſtwirtſchaftlichen Betrieb von Verwandten aufſteigender Linie beſchäftigt iſt und 1115 ihrer Verheiratung eine Erſatzkraft nicht eingeſtellt wird. Der Abſchnitt 2 der Verordnung betrifft Einrich⸗ tungsdarlehen für die Landbevölkerung. Danach dann Angehörigen der Landbevölkerung, die nach dem 30. Juni 1938 geheiratet haben, außer dem Eheſtandsdarlehen auf An⸗ trag ein Einrichtungsdarlehen gewährt werden, wenn min⸗ deſtens einer der beiden Ehegatten in den letzten fünf Jah⸗ ren vor der Verheiratung ununterbrochen in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder als ländlicher Handwerker tätig geweſen iſt und weiterhin tätig zu ſein beabſichtigt. Das Einrichtungsdarlehen beträgt 800 Mark, wenn beide Ehegatten in den letzten fünf Jahren ununterbrochen in der Land⸗ oder Forſtwiktſchaft oder als ländlicher Handwerker tätig geweſen ſind, und 400 Mark, wenn nur auf einen der beiden Ehegatten in den letzten fünf Jahren dieſe Voraus⸗ ſetzung zutrifft. 5 Das Einrichtungsdarlehen iſt un verzinslich. Es wird in barem Geld gewährt und kann auch für andere Zwecke als für die Einrichtung eines Hausſtandes verwendet werden, ſo z. B. für die Anſchaffung von Werkzeugen, Geräten und Maſchinen, die im Beruf des Land⸗ oder Forſtwirts oder des ländlichen ZJandwerkers vorkommen, für die Anſchaffung von Vieh, die Einrichtung einer Siedlerſtelle u. ä. Die 800 Mark bezw. 400 Mark Einrichtungsdarlehen kommen zum Eheſtandsdarlehen hinzu. Das junge Paar er⸗ hält demnach ein Eheſtandsdarlehen im Betrag von 600 Mark und außerdem ein Einrichtungsdarlehen in Höhe von 800 Mark, wenn beide Ehegatten in den letzten fünf Jahren ununterbrochen in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft öder als ländlicher Handwerker tätig geweſen ſind, oder ein Einrich⸗ tungsdarlehen im Betrage von 400 Mark, wenn nur einer der beiden Ehegatten in den letzten fünf Jahren ununterbro⸗ chen in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder als ländlicher Handwerker tätig geweſen iſt. Die Einrichtungsdarlehensſchuld vermindert ſich: a) wenn beide Ehegatten nach der Eheſchließung in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder als ländliche Handwerker un⸗ unterbrochen tätig geweſen ſind, nach Ablauf von zehn Jah⸗ ren um 500 Mark und nach Ablauf eines jeden weiteren Jahres um je 100 Mark; b) wenn nur einer der Ehegatten nach der Eheſchließung in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder als ländlicher Hand⸗ werker ununterbrochen tätig geweſen iſt, nach Ablauf von zehn Jahren um 250 Mark, und nach Ablauf eines jeden weiteren Jahres um je 50 Mark. Geben beide Ehegatten ihre Tätigkeit in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder als ländlicher Handwerker auf, ſo iſt der Reſt des Einrichtungsdarlehens ab dem folgenden Monat mit 3 b. H. monatlich zu tilgen. Dieſer Reſt iſt das ganze Einrichtungsdarlehen, wenn beide Ehegatten ihre Tätigkeit in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder als ländliche Handwerker früher als nach Ablauf von zehn Jahren nach der Eheſchlie⸗ zung aufgeben. Soll ein Erlaß eintreten, ſo muß demnach mindeſtens einer der Ehegatten mindeſtens zehn Jahre nach der Eheſchließung ununterbrochen in der Land⸗ oder Forſt⸗ wirtſchaft oder als ländlicher Handwerker tätig bleiben. Der Antrag auf Gewährung des Einrichtungsdarlehens iſt beim Finanzamt zu ſtellen. Abſchnitt 3 der Verordnung ſieht neben dem Einrich⸗ tungsdarlehen auch Einrichtungszuſchüſſe für die Landbevölkerung vor. Eheſtandsdarlehen und Einrichtungsdarlehen können alle Perſonen erhalten, die in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder als ländliche Handwerker tätig ſind, und zwar ohne weiteres auch die ſelbſtändigen Land⸗ oder Forſtwirte. Einrichtungs⸗ zuſchüſſe werden nur an Landarbeiter und an ländliche Hand⸗ werker gewährt, und zwar an alle, die nach dem 31. Dezember 1933 geheiratet haben, wenn mindeſtens einer der beiden Ehe⸗ gatten in den letzten fünf Jahren ununterbrochen als Land⸗ arbeiter oder als ländlicher Handwerker tätig geweſen iſt und erklärt, daß er auch weiter als Landarbeiter oder als länd⸗ licher Handwerker tätig zu ſein beabſichtigt. Der Einrichtungszuſchuß beträgt 400 Mark, wenn beide Ehegatten in den letzten fünf Jahren ununterbrochen als Landarbeiter oder als ländliche Arbeiter tätig geweſen ſind, und 200 Mark, wenn nur einer der beiden Ehegatten in den letzten fünf Jahren ununterbrochen als Landarbeiter oder als ländlicher Handwerker tätig geweſen iſt. Ein weiterer Einrichtungszuſchuß von 400 oder 200 Mark wird für jede weiteren fünf Jahre ununterbrochener Tätigkeit als Landarbeiter oder als ländlicher Handwerker gewährt. Die Gewährung des Einrichtungszuſchuſſes ſetzt nicht voraus, daß der Antragſteller bedürftig iſt, ſon⸗ dern einzig und allein, daß er die erforderliche Zeit als Landarbeiter oder als ländlicher Handwerker tätig gewe⸗ ſen iſt. Als Landarbeiter oder als ländlicher Handwerker gel⸗ ten auch Perſonen, die in land⸗ oder forſtwirtſchaftlichen Be⸗ trieben oder im ländlichen Handwerksbetrieb von Verwand⸗ ten aufſteigender Linie überwiegend beſchäftigt ſind. Der Einrichtungszuſchuß wird in bar ausgezahlt. Er iſt nicht rückzahlbar und weder übertragbar noch pfänd⸗ bar. Der Antrag auf Gewährung eines Einrichtungszu⸗ ſchuſſes iſt beim Finanzamt zu ſtellen. Im Abſchnitt 4 der Verordnung iſt beſtimmt, daß eine durch Arbeit sdienſt oder Militärdienſt verur⸗ ſachte Unterbrechung der Tätigkeit in der Land⸗ oder Forſt⸗ wirtſchaft oder als ländlicher Handwerker außer Betracht bleibt. Das Gleiche gilt für ſonſtige vorübergehende Unter⸗ Pofiete insbeſondere infolge Krankheit oder Erwerbs⸗ oſigkeit. Einrichtungsdarlehen und Einrichtungszuſchüſſe werden ohne Rückſcht auf die einmaligen und laufenden Kinderbeihil⸗ fen gewährt, auf die nach wie vor nach Maßgabe der be⸗ ſtehenden Vorſchriften auch die Angehörigen der Landbevöl⸗ kerung Anſpruch haben. Abſchnitt 5 ſchließlich ſieht eine Abſchreibungsfrei⸗ heit für Landarbeiterwohnungen vor. Danach können buch⸗ führende Land⸗ und Forſtwirte Aufwendungen für den Bau von Landarbeiterwohnungen, die in den Wirtſchaftsjahren 193738 bis 1940⸗41 hergeſtellt werden, im Wirtſchaftsfahr der Herſtellung voll abziehen. 2 Arlaub der Jugendlichen im Baugewerbe Die im Geſetz über Kinderarbeit und über die Arbeits⸗ zeit der Jugendlichen(Jugendſchutzgeſetz vom 30. April ds. Is.) vorgeſchriebene Gewährung eines Urlaubs für die Jugendlichen unter 18 Jahren iſt auf eine regelmäßige Be⸗ ſchäftigung zugeſchnitten. Hierbei konnte die karifliche Son⸗ derregelung in den Gewerbezweigen, in denen die Beſchäf⸗ tigung unregelmäßig iſt und ein häufiger Wechſel des Arbeitsplatzes ſtattfindet, z. B. im Baugewerbe und in Baunebengewerben ſowie in Kampagne⸗ und Saiſon⸗Be⸗ trieben, nicht berückſichtigt werden. Nach einer ſoeben vom Reichsarbeitsminiſter erlaſſenen Verordnung zur Durchführung des Urlaubs der Jugend⸗ lichen erhalten die Reichstreuhänder der Arbeit deshalb die Ermächtigung, in den angeführten Gewerben die Warte⸗ i anders zu regeln. Die im Jugendſchutzgeſetz vorge⸗ chriebene Dauer des Urlaubs bleibt unberührt. Insbeſondere wird Vorſorge getroffen, daß die Jugendli⸗ chen, die an einer zehntägigen Fahrt oder an einem zehn⸗ tägigen Lager der Hitlerjugend teilnehmen, auch in den angeführten Gewerbezweigen bereits in dieſem Jahre einen Urlaub von 18 Tagen erhalten. Für die Lehrlinge bleibt es bei den Vorſchriften des Jugendſchutzgeſetzes. . Weltbild(M) 8 Stefan George zum Gedächtnis. f Der gedankentiefe Lyriker Stefan George wurde am 12. Juli vor 70 Jahren geboren(geſt. 1933). a K Der älteſte Mitarbeiter des Grafen Zeppeli Oer Schloſſermeiſter Albert Groß aus Bad Ems gehör zu den älteſten Mitarbeitern des Grafen Zeppelin. Bereit im Jahre 1899 trat er in die Dienſte des genialen Luft; chiffbauers und nahm als Bordmonteur an dem erſte Aufſtieg des Zeppelin⸗Luftſchiffes tei i ö Ein Zerſtörer der neuen deutſchen Kriegsmarine trägt den Namen„Hans Lody“. Damit wurde im neuen Deutſchland ein Mann geehrt, der in der ſchwerſten Stunde des Vaterlandes in die Breſche ſprang und ſein Leben hingab. Von dieſem Manne, dem Oberleutnant zur See d. R. Hans Lody, erzählt unſere Artikelſerie. Wäh⸗ rend zwiſchen Deutſchland und Frankreich der Krieg er⸗ klärt war, wußte man in Berlin nicht, wie England ſich verhalten würde. Es fehlten zuverläſſige politiſche Infor⸗ (3. Fortſetzung.) Lody verſucht zu ſchlafen, aber es will nicht gelingen. Der Kamerad vom Marinenachrichtendienſt, der ihm heute morgen die Päſſe brachte, hatte noch eine andere, bittere Nachricht. Vor drei Tagen waren völlig überraſchend eng⸗ liſche Schlachtſchiffe vor der deutſchen Vorpoſtenſicherung von Helgoland erſchienen und hatten mühelos die helden⸗ haft kämpfenden Schiffe zuſammengeſchoſſen. Ehe die deutſchen Schlachtſchiffe von den Troſſen waren, hatten ſich die Engländer wieder im Nichts ver⸗ flüchtigt, aus dem ſie gekommen waren. Feinde im Dunkeln! Gequält ſteht Karl Hans Lody auf. Er preßt die Stirn gegen das Fenſter und reißt es dann mit einem jähen Ruck herunter. Nur dieſe entſetzlichen Vorſtellungen los⸗ werden, dieſe Viſionen von Not und Grauen und Helden⸗ mut ohne Sinn und Ausſicht. Hilflos hatten ſich die Jun⸗ gen da draußen vor Helgoland zuſammenſchießen laſſen müſſen, nur weil der Feind mit einem ganzen Schlacht⸗ ſchiffgeſchwader auslaufen konnte, ohne daß man ſelbſt eine Ahnung hatte. Nie wieder darf das geſchehen! Nie wieder! Trübe zuckt das Gasflämmchen in der abgedunkelten Schale an der Decke. Nur matt läuft der Schimmer der Zugebeleuchtung neben den Schienen her. Die Räder raſſeln im Takt: Nie wieder, nie wieder! Still und weit in ſeinem beſchirmten Frieden und überwölbt von einem ſterndurchglänzten herbſtlichen Nachthimmel liegt das Land. Da und dort grüßen freund⸗ liche Lichter aus zuſammengekuſchelten Häuſergruppen. Kleinſtadtbahnhöfe gleiten vorüber, Menſchen an den Gattern, die keinen Schlaf finden können in dieſer Zeit der großen Erregung, die von einer unbeſtimmbaren Er⸗ wartung zuſammengeführt werden, ſtundenlang aushar⸗ ren und am nächſten Tag wieder da ſind. Ueberall iſt es ſo. Man ſieht winkende Hände, Bahn⸗ hofsſchilder, deren Namen einem vertraut ſind, Milch⸗ karren, die gelben Wagen der Poſt, und gleitet wieder ins Dunkel. Einmal beobachtet der Mann eine ſchlanke blonde Frau in der Tracht der freiwilligen Helferinnen. Sie lacht ihm zu und winkt, und weil ſie dicht unter einer der ſchwingenden Ampeln des Bahnhofs ſteht, ſprüht ihr helles Haar in einem ſeltſamen Glanz. Karl Hans Lody blickt lange zurück. Rangierſchuppen und Kohlenrampen ſchieben ſich dazwiſchen, das Dunkel des Landes aber bleibt jetzt für ihn ewig durchhellt von der Erinnerung an das Lächeln einer unbekannten Frau und an den unwirklichen Glanz ihres Haares. Deutſchland! Nie wieder, nie wieder, drohen die Räder, und ſchon lange hat ſich der Sinn der Worte gewandelt. Nie wieder wirſt du das alles ſehen, heißt es. Nie⸗ mals wieder. Nichts iſt ſo ſicher wie dies. Nimm Abſchied, Karl Hans Lody! Nie wieder, nie wieder Ein Mann gegen Willionen Admiral Reginald Hall und Sir Aſton ſind nicht die Männer, um einmal Erreichtes wieder aufzugeben. Die Tatſachen haben eben bewieſen, wie ungeheuer wichtig es iſt, 1 frei von der Arbeit der beobachtenden Kräfte zu halten. Das erſte Reſultat liegt auf dem Tiſch. Zwar iſt die Seeſchlacht vor Helgoland alles andere als ruhmreich für die engliſche Marine geweſen, aber dafür um ſo nützlicher. Fünf deutſche Kreuzer! Das läßt ſich hören, beſonders, wenn man mit Recht folgern darf, daß es bei dieſem einen Mal nicht bleiben wird. Und nun iſt ein deutſcher Nachrichtenoffizier unter⸗ wegs nach England. Ein Mann ganz allein hat ſich auf⸗ gemacht, um gegen ein ganzes Volk zu kämpfen. So iſt es, denn jeder Straßenkehrer auf engliſchen Chauſſeen, jeder Salli um Oben LV, mationen, aber auch der Seekriegsleitung fehlten Nach⸗ beit, und Halls Leute ſind auf ber Fährte eines gewiſſen richten über die Bewegungen und Abſichten der britiſchen Flotte. Alle Verbindungen, die im Frieden zmiſchen Eng⸗ land und Deutſchland geknüpft worden waren, wurden in dieſen Stunden zerriſſen. Allerdings befand ſich England in der gleichen Verlegenheit. Die deutſche Seekriegsleitung entſandte, um Einſicht in die Abſichten des Gegners zu gewinnen, den Oberleutnant Hans Lody unter falſchem Namen nach London. Sein Weg führte über Norwegen. Milchjunge, jeder Schulbub iſt ein Feind. Ein Mann ganz allein gegen Millionen. Er iſt unterwegs, aber ſchon ſchickt ihm der Gegner eine ganze Kampfſtaffel von Geheimagenten entgegen. Aſton und Hall verlaſſen ſich nicht auf ihre Leute in Däne⸗ mark und Norwegen. Es ſind zwar einige tüchtige Offi⸗ ziere darunter, aber es wäre unſinnig, ein Riſiko zu laufen, wenn man es nicht nötig hat. Zwölf auserleſene Leute der Naval Intelligence und der Aſtonſchen Spionageabwehr ſowie drei beſonders erfahrene Beamte von Scotland Vard werden nach Kriſtiania dirigiert, weil inzwiſchen aus Kopenhagen gekabelt wurde, daß mit dem fraglichen An⸗ ſchluß kein Reiſender aus Deutſchland eingetroffen iſt. Man hatte ſogar überlegt, ob man dieſen tollkühnen deutſchen Leutnant nicht ſchon auf norwegiſchem Boden unſchädlich machen ſollte, aber der Plan war dann wieder aufgegeben worden. Wozu ſoll man ſich Scherereien mit den norwegiſchen Behörden bereiten, wenn man einen gewiſſen Daniel Hammer viel bequemer, und ohne irgendein Riſiko zu laufen, ſofort nach ſeiner Landung auf engliſchem Boden feſtnehmen kann. „Eigentlich ſcheußlich“, ſagte der Admiral Hall zu Aſton, als ſie gemeinſam die letzten Kopenhagener Be⸗ richte durchſehen, die erneut beſtätigen, daß Lody ſich nur nach Norwegen gewandt haben kann.„Ganz ſcheußlich! Der Mann hat gar keine Chance. Er wird vermutlich wiſſen, daß er ſeinem Ende entgegenläuft. Aber daß er ſo gar keine Möglichkeit hat... Gräßlich! Man kommt ſich vor wie eine alte, böſe, fette Katze, die eine Maus in die Ecke gedrängt hat und nun träge und gemein ſich anſchickt, das Spiel zu beenden. Haben wir eigentlich nähere An⸗ gaben über den Mann bekommen?“ „Ja. War nicht ſchwer. Lody iſt lange in den Staaten geweſen, und zwar zuletzt für die Hapag..„ oder war es der Lloyd..„ alſo ſo genau habe ich es im Augenblick nicht im Kopf, aber ich kann ja mal nachſehen. Jedenfalls leitete er für eine von den beiden Geſellſchaften die großen Seereiſen und ſpricht fließend engliſch, franzöſiſch, ſpa⸗ niſch und auch etwas holländiſch. Die Perſonalbeſchreibung iſt ziemlich nichtsſagend. Unſere Leute in Berlin wollten verſuchen, auf irgendeinem Weg ein Bild zu bekommen, aber ich halte das für zu gefährlich. Es iſt ja auch nicht nötig. „Nein“, ſagt Hall.„Das iſt nicht nötig. Scheußlich, ganz ſcheußlich!“ Beide ſind feſt überzeugt, daß ihre Leute in Kriſtia⸗ nia inzwiſchen ein dichtes und unzerreißbares Ueber⸗ wachungsnetz um einen gewiſſen Danfel Hammer geſpon⸗ nen haben. Sie kommen zu ſpät! Aber Daniel Hammer lebt nicht mehr, und ſtatt deſſen nimmt ein etwas ſtutzeriſch gekleideter Alphonſe Vernier ſeine Koffer aus dem Netz, als der Zug über die Schwei⸗ gaardbrücke rollt und dann ſtöhnend und klirrend im Lichterdom des großen Oſtbahnhofs zum Stillſtand kommt. Ungewöhnlich viele Gepäckträger ſtürzen ſich auf den Zug, und mehr als ein Drittel unter den eifrigen Mannen fahndet nach Koffern, an denen ein Schild mit dem Namen Daniel Hammer hängt. Sie erleben auch diesmal die Enttäuſchung, die ſie ſchon ſeit Tagen gewohnt ſind. Herr Daniel Hammer ſcheint nicht die Abſicht zu haben, in abſehbarer Friſt in ſeine Heimatſtadt zurückzukehren. Man wird zu anderen Mitteln greifen müſſen, um dieſen intereſſanten Mann zu finden. Das bedeutet nichts als Routine für die Leute von Scotland Yard. Es iſt keine große Angelegenheit, in ein paar Stunden eine Liſte aller neu in den Hotels der Stadt abgeſtiegenen Fremden zu erlangen. Die Möglichkeit, daß der Geſuchte ein Privat⸗ quartier aufgeſucht hat, iſt gering. Die vier norwegiſchen Familien mit dem Namen Hammer, die in Kriſtiania leben, ſtehen unter Ueber⸗ wachung. Ebenſo kennt man genau die deutſche Nachrich⸗ tenzentrale und ihre Ver- treter. Es iſt auch nicht an⸗ zunehmen, daß ſich ein Mann, der vor ſolch einer ungeheueren Aufgabe ſteht, mit Leuten in Verbindung ſetzt, von denen er anneh⸗ men muß, daß ſie wohl im weſentlichen der gegneriſchen Spionage bekannt ſind. Es koſtet einen Tag eifriger Ar⸗ Das Gebäude der britiſchen Admiralität in London. In der britiſchen Admiralität liefen während des Krieges alle Fäden zuſammen, die die gewaltige Kriegsflotte Großbritanniens in der Nordſee, im Atlantiſchen Ozean und in aller Welt dirigierten. Dieſe Fäden nicht ſichtbar werden zu laſ⸗ ſen, hatte ſie alle Urſache. Aufnahme: Scherl— M. Alphonſe Vernier. Leiber kummen ſte einiges Stunden zu ſpät. Alphonſe Vernſer hat am Mittag dieſes Tages das Hotel Metropol verlaſſen. Sein Gepäck iſt zum Schnengug nach Bergen gebracht worden. Die Meute begibt ſich im Auto nach Bergen, ſteht bald die Nutzloſigkeit des Beginnens bei den erſten Erfahrun⸗ gen mit den Straßen ein, kehrt zurück und entert den nächſten Zug. Das mag ungefähr zu der Zeit ſein, als der dritte Portier des Hotels Briſtol auf den Gepäckſchein Nr. 114 die Koffer des amerikaniſchen Kaufmanns Charles A. In⸗ glis vom Bahnhof holt und in das Hotel ſchafft. Charles A. Inglis iſt der Vertreter einer großen Firma für kaliforniſche Fruchtkonſerven, die in Los An⸗ geles und San Franzisko ihre Fabriken hat. Charles A. Inglis iſt außerordentlich enttäuſcht, daß die entſprechenden Importeure in Norwegen kein beſon⸗ deres Intereſſe für ſeine Angebote haben und ſeine Preiſe für zu hoch erklären. Außerdem meinen ſie, daß die Nor⸗ weger lieber ihre eigenen ſaftigen Aepfel als das ſüßliche Ananasgemüſe des Mr. Inglis eſſen. Was wiederum Mr. Inglis überall zu der Bemer⸗ kung veranlaßt, daß er in England ein größeres Verſtänd⸗ nis für die Delikateſſe kaliforniſcher Konſerven erwarte. Unbeläſtigt und unbeobachtet ſchifft ſich nach vier Tagen der Kaufmann Charles A. Inglis nach Ports⸗ mouth ein. Ein fleißiger Kaufmann Karl Hans Lody iſt in England. Er iſt in die Feſtung eingedrungen, aber er weiß auch, daß jetzt jede Stunde ge⸗ nutzt werden muß. Wahrſcheinlich ſind ihm nur noch wenig Wochen gegeben, möglicherweiſe nur Tage. Früher oder ſpäter muß der ungeheure Fahndungs⸗ apparat der engliſchen Gegenſpionage auf einen Kauf⸗ mann Charles A. Inglis aufmerkſam werden. Früher oder ſpäter wird man dann dieſen Charles A. Inglis bei der Ausführung einer Pflicht antreffen, die erfüllt werden muß bis zur letzten Sekunde. Es gibt gar keinen anderen Verlauf der Dinge. Wochen nur, vielleicht Tage! Und ſo denkt Lody nicht an den Tod, ſondern nur an die Minuten, um die er ihn überliſten kann. Er iſt dauernd in Bewegung. Tagsüber verſucht er Fruchtkonſerven zu verkaufen, des Abends muß er ſich mühen, Aufträge wieder loszuwerden, die er zu ſeinem großen Leidweſen trotz ſeiner unmäßigen Preiſe er⸗ halten hat. Des Nachts ſtreift er an den Hafenanlagen umher, zecht mit Dockarbeitern und den Führern von Barkaſſen und Leichtern, die den auf der Reede liegenden engliſchen Kriegsſchiffen den Proviant heranſchaffen. Aus einer ungeheuren Vielfalt von winzigen Hinweiſen baut er ſeine Informationen auf. Der Zufall, daß aus⸗ gerechnet der Paß eines Konſervenverkäufers in ſeine Hände kam, iſt günſtig für ihn. So kann er in den Vor⸗ zimmern der Firmen umherſitzen, denen die Kriegsbeliefe⸗ rung der engliſchen Marine⸗ und Heereseinheiten über⸗ tragen worden iſt. Wenn Charles A. Inglis alſo hört, daß die nächſte Friſchfleiſchbelieferung für das Naval Proviſions u. Sto⸗ res Department VIII unbedingt drei Tage früher erfolgen muß, dann weiß der deutſche Leutnant zur See Karl Hans Lody, was dies bedeutet. Das Department VIII verſorgt die Schlachtkreuzer der Lion⸗Klaſſe, und wenn das Friſch⸗ fleiſch unbedingt drei Tage früher geliefert werden muß, dann beweiſt dies, daß dieſes Geſchwader an einem ganz veſtimmten Tag in See zu gehen beabſichtigt. Es gibt nichts, was der Aufmerkſamkeit des Kauf⸗ manns Charles A. Inglis entgeht. Er iſt ungeheuer fleißig. Der Generalvertreter der Firma in Stockholm be⸗ kommt täglich Geſchäftsberichte ſeines Reiſenden für Nord⸗ europa. Nie wieder wird es einen 28. Auguſt für die deutſche Marine geben. Es iſt zu ſpät! Sechstauſend Agenten beſchäftigt Sir Aſton. Die Zahl der Männer, die für den Admiral Reginald Hall arbeiten, iſt niemals bekannt geworden. Sicher iſt nuͤr, daß Hall die beſten unter ihnen in dieſen Septembertagen 1914 nur mit einer Aufgabe beſchäftigte: Karl Hans Lody zu fin⸗ den, dem nach allen Anzeichen das Unmögliche gelungen iſt, nämlich in England einzudringen. Sir B. P. wird eingeſetzt; die weſentlichſten Teile des CID. des Sir Thomſon. Jeder engliſche Telegraphenbeamte, jeder gehobene Angeſtellte der Poſtverwaltung hat beſondere Anweiſun⸗ gen bekommen. Einige hunderttauſend Menſchen ſind ge— halten, alles zu melden, was ihnen auch in der mindeſten Weiſe ungewöhnlich vorkommt. Daneben arbeitet der normale Poſt⸗ und Ueber⸗ wachungsapparat. Es iſt unmöglich, daß man nicht ſehr ſchnell auf den amerikaniſchen Reiſenden in Fruchtkon⸗ ſerven aufmerkſam wird. Nicht etwa, daß er ſich ſpürbar auffällig benimmt. Er ſchreibt Poſtkartengrüße nach Amerika. Dann und wann entdeckt man auch einen Brief in nicht ſehr herzlichem Ton, aber auffällig iſt nur der Umſtand, daß jeden Tag ein Brief nach Stockholm geht. Ein fleißiger Geſchäftsmann? Gewiß, das iſt durchaus möglich. Immerhin wird es vielleicht nützlich ſein, ſich einmal in Stockholm etwas intenſiver mit der Generalvertretung der ſonderbaren Firma zu beſchäftigen. Daß es tatſächlich eine ſolche Firma in Amerika gibt konnte auf ganz einfache Weiſe in dem Jahresbuch d? wiechen Großhandels feſtgeſtellt werden. (Fortſetzung folgt.) Am Benehmen im Straßenverkehr ertennt man den M euſchen! 2 812 ˙ 13 —— A 2—— er 7— 2— 00