Ius Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm bteit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. NV Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann nh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— O. ⸗A. VI. 38. 1140 88. Jahrgang Hüchſio Boschäfnigungszaßl Der Arbeitseinſatz im Juni.— Jacharbeitermangel hält an. N ö Berlin, 12. Juli. Die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits⸗ loſenverſicherung teilt mit: Der Bedarf der deutſchen Wirkſchaft an Arbeitskräften iſt im Juni weiter ſtark geſtiegen. Die Zahl der beſchäfkig⸗ ken Arbeiter und Angeſtellten betrug Ende Juni über 20 Millionen und weiſt damit einen bisher noch nicht erreich⸗ ten Höchſtſtand auf. Gegenüber dem gleichen Zeikpunkt des Vorjahres(18 941 000) iſt ein Zuma von 1 064 000 Be⸗ ſchäfligten zu verzeichnen. Charakteriſtiſch für den zunehmenden Mangel haupt⸗ ſächlich an männlichen Arbeitskräften iſt die Tatſache, daß die Beſchäftigung von Frau en gegenüber dem Vorjahr verhältnismäßig ſtärker(plus 6,4 v. H.) als bei den Män⸗ nern(plus 5,3 v. H.) e hat, obwohl der ver⸗ mehrte Bedarf an Arbeitskräften gerade in den tuniſch männlichen Berufen(Metall- und Maſchineninduſtrie, Bau⸗ gewerbe) auftritt. Einer Zunahme der Beſchäftigten um etwa 150 000 im Juni ſteht eine Abnahme an Arbeitsloſen um 46 000 gegenüber. Von den Ende Juni bei den Arbeits⸗ ämtern noch gezählten 292 000 Arbeitsloſen 1 en nur mehr 28 000 voll einſatz⸗ und e ausgleich⸗ fähig. Ein Teil davon war am Stichtag im Wechſel zwi⸗ ſchen der bisherigen und der neuen Arbeitsſtelle Degriſſen Die Zahl der nicht volleinſatzfähigen Arbeitsloſen (126 000) iſt im Juni wieder erheblich zurückgegangen. Der hohe Stand der Beſchäftigung ſche in faſt allen Wirtſchaftszweigen angehalten. Der zwi⸗ chenbezirkliche Ausgleich wird allmählich immer weniger ergiebig. Beſonders ſtark iſt der Facharbeiterman⸗ el wie bisher im Metall⸗ und Baugewerbe. Die Arbeits⸗ ämter ſind beſtrebt, die geringen noch vorhandenen Kräfte⸗ reſerven zu erfaſſen ſowie im Benehmen mit den Betriebs führern die vorhandenen Arbeitskräfte möglichſt wirtſchaft⸗ lich einzuſetzen. Am die Hälſte weniger in Oeſterreich Im Land Oeſterreich konnten im Jun 76 000 Arbeits- loſe, das ſind 22 v. 9. der Arbeitsloſen, wieder in Ardeik ebracht werden. Damit verringerk ſich der Skand an Ar⸗ beitsloſen Ende Juni auf 225 000(161 000 männlich, 114 000 weiblich). Seit dem Umbruch konnle die Arbeitslo⸗ igkeit bereits um mehr als die Hälfle vermindert werden. Die Jahl der unterſtützten Arbeitsloſen belief ſich Ende Juni auf 190 000. f a Die größten abſolpten Rückgänge der Arbeitsloſigkeit wurden in den Bezirken der Landesarbeitsämter Wien (Stadt und Umgebung) mit 36 268, Graz mit 10 375 und Linz mit 7852 erzielt. f Von den verſchiedenen Berufsgruppen erfuhr die tärkſte Entlaſtung die Gruppe Bauarbeiter(12 774) und damit in e die Gruppe der in verſchiedenen Betriebszweigen vorkommenden Berufe, d. h. im weſentli⸗ chen die ungelernten Hilfsarbeiter(42 303). Hierin wirkte ſich die bereits ſtärker ſpürbare Belebung der Bau⸗ tätigkeit in der Oſtmark ſowie auch die im alten Reichs⸗ gebiet beſtehende Knappheit an Bauarbeitern aus. Auch die Sonderaktion für die verdienten Kämp⸗ fer der Bewegung führte bereits zu beachtlichen Erfolgen: Bisher konnten über 9400 wieder in Lohn und Brot ge⸗ bracht werden. Strafanpaſſung in Oeſterreich Endgültige Regelung durch Strafrechtsreform im Reich. Berlin, 12. Juli. Im Reichsgeſetzblatt iſt eine Verord⸗ nung über die Anwendung von Strafvorſchriften des Deut⸗ ſchen Reiches im Lande Oeſterreich(Strafanpaſſungsverord⸗ nung) erſchienen. 5 Wie bereits mehrfach von maßgebender Seite mitge⸗ teilt worden iſt, ſoll grundſäßlich von einer Einführung des urzeit noch geltenden reichsdeulſchen Straf⸗ und Strafver⸗ n im Lande uheitlchn abgeſehen und die Durch Sheng der Rechtsvereinheitlichung auf dem Gebiet des Strafrechts den vor dem Abſchluß ſtehenden Geſetzen des neuen Deutſchland vorbehalten bleiben, die die Erneueru des geſamten deutſchen Skraf⸗, Strafverfahrens⸗ und Straf⸗ vollzugsrechts bringen werden. Daher beſchränkt ſich die Verordnung darauf, die An⸗ wendung der im Lande Oeſterreich 1 in Geſet⸗ zen oder Verordnungen außerhalb des ee 6. B. Blutſchutzgeſetz) enthaltenen reichsrechtlichen Straf⸗ vorſchriften ſicherzuſtellen. Da das öſterreichiſche Strafrecht die Freiheitsſtrafarten des Deutſchen Reichsſtrafgeſetzbuches (Zuchthaus, Gefängnis, Haft, Feſtungshaft) nicht kennt, mußten für den Geltungsbereich der eingeführten reichs⸗ deutſchen Vorſchriften Beſtimmungen darüber getroffen werden, welche öſterreichiſchen Strafarten den Strafen des deutſchen e entſprechen und darüber hinaus Richtlinien für die Anwendung des öſterreichiſchen Strafge⸗ ſetzes auf deingeführten Strafvorſchriften des Altreichs gegeben werden. So trägt auch dieſe Verordnung zu ihrem Teil dazu bei, das Ziel der großdeutſchen Rechtseinheit ſeiner Ver⸗ wirklichung näherzubringen, indem ſie für die Geſetze und Verordnungen, durch die bereits auf Teilgebieten die Rechts⸗ einheit hergeſtellt iſt, die ihrem Sinn entſprechende Anwen⸗ dung im Lande Heſterreich ermöglicht. Mittwoch, den 18. Juli 1938 Fernſehſprechen Berlin— München Ein Markſtein in der Geſchichte des Fernſehens. Berlin, 13. Juli. Am Dienstag eröffnete die RKeichspoſt den Fernſeh⸗ ſprechdienſt zwiſchen der Keichshauptſtadt und der Haupt⸗ ſtadt der Bewegung. Dieſe Ausdehnung bedeutet einen neuen Schritt auf dem Weg, den Fernſehſprechdienſt zum Allgemeingut des deutſchen Volkes zu machen. In Berlin ſtand die Fernſehſprechſtelle am Zoo zur Verfügung, in der ſich zahlreiche Preſſevertreter eingefun⸗ den hatten, um dem bedeutſamen Ereignis des Sehens und Sprechens über eine Entfernung von über 650 Kilometern beizuwohnen. Zunächſt verlas Miniſterialrat Dipl.⸗Ing. Flanze in der Münchener Fernſehſprechſtelle eine Verlautbarung des Reichspoſtminiſters Ohneſorge, die den Berliner Teilneh⸗ mern an dieſem erſten Fernſehſprechen Berlin—München übermittelt wurde. In dieſer Erklärung heißt es u. a., daß nach der Meſſeſtadt Leipzig und der Stadt der Reichspar⸗ teitage nun auch die Hauptſtadt der Bewegung mit der Reichshauptſtadt ſowie mit Nürnberg und Leipzig durch eine Fernſehſprechlinie verbunden ſei. Erſt die einheitliche nationalſozialiſtiſche Willensgebung, die Zuſammenfaſſung aller ſchöpferiſchen Kräfte und der Einſatz ſämtlicher ver⸗ fügbaren techniſchen und wirtſchaftlichen Mittel habe die großen Erfolge der deutſchen Fernſehtechnik gezeitigt. Der Fernſehſprechdienſt werde weiter ſyſtematiſch im ganzen Reich ausgebaut werden. Als nächſte Städte würden Hamburg, Frankfurt a. M. und Köln an das Fernſehſprechnetz angeſchloſſen werden. Aber gerade die Strecke München— Berlin werde immer die klaſſiſche erſte große Fernſehſprechlinie und damit ein Markſtein in dieſer Entwicklung bleiben. Anſchließend ſprach Miniſterialrat Dipl.⸗Ing. Gladen⸗ beck vom Reichspoſtminiſterium in der Fernſehſprechſtelle am Zoo über die Technik des Fernſehſprechdienſtes. Deutſch⸗ land habe, ſo ſchloß er ſeine Ausführungen, dank der uner⸗ müdlichen Initiative des Reichspoſtminiſters ein Werk er⸗ ſtellt, das in der Welt nicht ſeinesgleichen finde. Er übergab ſodann im Auftrag des Reichspoſtminiſters die Verbindung Berlin—München dem öffentlichen Dienſt, der 5 eine Reihe von Fernſehgeſprächen der Preſſe eröffnet wurde. Das Abkommen England⸗Italien London, 12. Juli. Einer Aussprache zwiſchen dem italieniſchen Außenmini⸗ ſter Graf Eiano und dem britiſchen Botſchafter in Rom, Lord Perth, mißt die Londoner Preſſe große Bedeutung bei. Sie nimmt übereinſtimmend an, daß über das Inkraft⸗ 92 des engliſch⸗italieniſchen Abkommens geſprochen wor⸗ en ſei. i Der Korreſpondent der„Times“ ſchreibt, die letzte Sit⸗ zung, in der die„Regelung“ der ſpaniſchen Frage erörtert worden ſei, habe die Erkenntnis gebracht, daß zwei briti⸗ ſche Vorſchläge, nämlich ein Waffenſtillſtand oder die einſeitige Zurückziehung italieniſcher Legionäre, vor Ingangſetzung des Nichteinmiſchungsplanes nicht in Frage kämen. Daher richte man alle Bemühungen jetzt auf die Inkraftſetzung des Nichteinmiſchungsplanes. Es liege offenſichtlich im Intereſſe der engliſchen und der ita⸗ lieniſchen Regierung, daß dies mit möglichſt wenig Verzug und wenig Mißverſtändniſſen geſchehe. Man könne daher annehmen, daß die Ausſprache in der Hauptſache der Feſt⸗ legung der aufeinanderfolgenden Schritte bei Durchführung des Planes gegolten habe und dem Vergleich der Auffaſ⸗ ſungen, damit die beiden Regierungen in der Beurteilung gewiſſer ſtrittiger Punkte übereinſtimmen. Ein leichtes Mißverſtändnis über die Abſichten der britiſchen Regierung ſei tatſächlich im Laufe der früheren Unterre⸗ dungen entſtanden. Man hoffe aber, daß diefer Punkt jetzt aufgeklärt ſei. Der römiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ meint, es beſtehe in Italien der Wunſch, noch etwas zu warten, um zu ſehen, wie die Durchführung des britiſchen Planes zur Zurückziehung der Freiwilligen lauten werde. Sei dieſe Enkwicklung ausſichtsvoll, ſo ſei die italieniſche Oeffentlichkeit bereit, den weiteren Fortſchritt abzuwarten. Dieſe Umſtände würden ſich aber vorausſichtlich ändern, falls die Durchführung des Planes längere Jeit aufgehal⸗ ten werde. Man würde dann erklären, daß ein weilerer Aufſchub dem Wert des Abkommens zweifelhaft machen könnke. Das ſei zumindeſt die Auffaſſung eines großen Tei⸗ les der politiſchen Welt Italſens. Der römiſche Korreſpon⸗ dent der„Daily mail“ glaubt an einen Kompromißvor⸗ ſchlag in der Freiwilligenfrage. Venezuela hat Genf verlaſſen Als neunter lateinamerikaniſcher Staat. Genf, 13. Juli. Im Sekretariat der Genfer Liga iſt am Dienstag ein Telegramm der Regierung von Benezuela eingegangen, worin dieſe ihren Austritt aus der Liga erklärt. Dieſer Schritt Venezuelas iſt die lögiſche Folge der Er⸗ klärungen, die der venezulaniſche Außenminiſteram 19. April im Kongreß abgegeben hat, daß in Anbetracht der gegen⸗ wärtigen I ein Verbleiben Venezuelas in der Liga nicht ratſam ſei. 5 Venezuela iſt der neunte Staat Mittel⸗ und Südame⸗ rikas, der Genf verläßt. Vor Venezuela haben ſchen Braſi⸗ lien, Chile, Coſtarica, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Paraguay und Salvador die Kündigung erklärt oder voll⸗ zogen. Nr. 161 Start zu neuer Greuelhetze Uebelſte Brunnenvergiftung eines engliſchen Blattes. London, 13. Juli. Die engliſche Zeitung„News Chro- nicle“ bringt in großer Aufmachung die angeblich ſorgfäl⸗ tige Wiedergabe einer Vorleſung, die ein angebli ſehr ho⸗ her Offizier vor Führern der Parkei über angeb iche deut⸗ ſche Ziele in Spanien gehalten habe. Danach habe Deutſchland ſich in Spanien eingemiſcht, um es als Prüffeld für Deutſchlands militäriſche Methoden zu benutzen, als ein Mittel, um lebenswichtige Stellungen zu erringen und Englands und Frankreichs Strategie in einem möglichen Krieg ſchon im Voraus zu durchkreuzen. Der Offizier habe alan weiter geſagt, daß das deut⸗ ſche Ziel darauf hinauslaufe, Portugal von Eng⸗ land zu trennen. Notfalls könne die mächtige Armee, die Franco nach einem Sieg in Spanien haben werde, hier⸗ für in die Waagſchale geworfen werden. Unterſtützt von der weitverbreiteten Stimmung in Portugal zugunſten eines nationaliſtiſchen Spaniens, würde dieſe Armee in der Lage ſein, und zwar wirkſamer als diplomatiſche Mittel es ſein könnten, in Portugal ein Regime an die Macht zu brin⸗ gen, das für Deutſchland annehmbar ſei. „News Chronicle“ bringt zu dieſer unglaublichen Un⸗ terſtellung einen eigenen Artikel, in dem zunächſt geſagt wird, daß weder die engliſche, noch die portugieſiſche Re⸗ gierung dieſe brutale Enthüllung deutſcher Ziele in Spa⸗ nien durch einen der größten Männer in der deutſchen Ar⸗ mee ignorieren könnte. In ſeiner Vorleſung habe der deut⸗ ſche Offizier enthüllt, daß das Ziel der Einmiſchung in Spanien das ſei, in einem als unvermeidlich angeſehenen Krieg Großbritannien und Frankreich in die 1 1 5 zu neh⸗ men. Der Offizier habe geſagt, daß die Batterien in der Nähe von Algeciras und gegenüber von Gibraltar große Dienſte leiſten würden, wenn es dazu komme die engliſch⸗ franzöſiſche Lebenslinie zu durchſchneiden. Weiter habe er geſagt, daß man den Grundſtein für eine Kampffront ſelegt habe, die teils deutſch, beils italieniſch, teils national⸗ paniſch längs der Pyrenäen gegen Frankreich lau⸗ fen würde. Das ſei verteufelt offen und beſchränke ſich nicht auf England und Frankreich allein, ſondern gehe ebenſo Portugal an, was durch Auszüge aus dieſer angeblichen Vorleſung nachzuweiſen verſucht wird. Angeſichts dieſes Beweismaterials ſei Chamber⸗ lains Regierung einer ahr. du Vernachläſſigung britiſcher Lebensintereſſen überführt. Durch ihre Spanien⸗ politik helfe die Regierung Ländern, deren geheimes Ziel es ſei, die Kontrolle über ſtrategiſche Stellungen zu erhal⸗ ten, durch die ſie in die Lage kämen, England in die Knie zu zwingen Die portugieſiſche Regierung werde gleichfalls gewarnt. Sollte ſie Francos Sache unterſtützen, würde ſie damit Kräfte ermutigen, die notfalls bereit ſeien, die Un⸗ abhängigkeit des Landes durch Gewalt zu beſeitigen. Die Veröffentlichung dieſes Dokumentes müſſe die Augen Chamberlains öffnen. Wie Du zu dieſer Veröffenklichung des„News Chro⸗ nicle“ von zuſtändiger Seile erfährt, handelt es ſich bei die⸗ ſer angeblichen Vorleſung eines deutſchen Offiziers vor Führern der Partei um eine ebenſo plumpe wie unver⸗ ſchämte Lüge, die nur zu dem niederkrächtigen Zweck er⸗ funden wurde, eine neue Hetz⸗ und Lügenkampagne gegen Deufſchland zu entfeſſeln. So viel Behauptungen, ſo viel Lügen. Der Trick, Deutſch⸗ land irgendwelche Abſichten auf Spanien zu unterſtellen, iſt nicht ganz neu: er wurde ja bereits in ähnlicher Form im vorigen Jahre angewandt, als die ebenſo fauſtdicke Lüge von einer Beſetzung Spaniſch⸗Marokkos durch deutſche Truppen wie eine Giftbombe in die Weltöffentlichkeit ge⸗ ſchleudert worden war. Damals hatte ſich ſogar die fran⸗ zöſiſche Regierung bemüßigt geſehen, die Hetzpreſſe in Paris in die Schranken zu verweiſen. Hinter der neueſten Brun⸗ nenvergiftung ſteckt zweifelsohne wieder Moskau, das mit aller Gewalt und mit allen Mitteln eine Regelung der ſpa⸗ niſchen Frage hintertreiben will. Es handelt ſich alſo um nichts anderes als um ein Entlaſtungsmanöver für die auf dem letzten Loch blaſenden roten Machthaber in Valencia und Barcelona Daß gewiſſe engliſche Senſationsblätter ſich dazu hergeben, Werkzeuge Moskaus zu ſein, wundert uns nicht mehr allzuſehr. Man muß nur die Frage an die bri⸗ tiſche Regierung richten, ob ſie ihre Auffaſſung von„Preſſe⸗ freiheit“ ſo weit treibt, daß ſie dieſes Hetzblatt ungerügt und ungeſtraft die ohnehin trübe politiſche Atmosphäre mit neuen Giftſchwaden weiter verſchlechtern läßt. Das engliſche Lügenblatt will anſcheinend mit der Hetze zwei Fliegen mit einer Klappe ſchlgen; der Angriff auf Chamberlain zeigt deutlich, welchem innerpolitiſchen Zweck die Lügen außer dem außenpolitiſchen noch dienen ſollen. Ein engli⸗ ſches Blatt iſt alſo bemüht, die Bolſchewiken in ihrer Sa⸗ botage der Londoner Nichteinmiſchungsbeſchlüſſe kräftig zu unterſtützen. Freilich, die Lügen ſind zu grob und dick, als daß ſie ein vernünftiger Menſch auf der ganzen Welt glau⸗ ben könnte. 5. Geheimnisvolle Epidemie in ſüdflawiſchem Dorf. Belgrad, 12. Juli. In dem jugoſlawiſchen Dorf Stari Betſchef iſt eine geheimnisvolle Krankheit ausgebrochen, die 500 Menſchen befallen hat. Nach Anſicht der Aerzte handelt es ſich um eine Abart der Grippe mit Erſcheinun⸗ gen, wie ſie in ähnlicher Form bei Paratyphus aufzutreten pflegen. Die Kranken bekommen etwa 48 Stunden nach der Anſteckung ſehr ſchnell hohes Fieber, die einen klagen über Muskelreißen, andere wieder leiden unter Brechreiz. Sie wollen auch keinerlei Nahrung zu ſich nehmen und müſſen zu Bett bleiben. Bis jetzt iſt ein Todesopfer zu beklagen. Im allgemeinen dauert die Krankheit vier Tage. Politiſches Allerlei Deukſchland kauft einſtweilen nicht mehr in Braſilien. Die Banco do Braſil hat Ende Juni den Ankauf von Verrechnungsmark, die aus den deutſchen Käufen von bra⸗ ſilianiſchen Produkten anfallen, vollkommen eingeſtellt. Da⸗ durch iſt es Deutſchland einſtweilen unmöglich gemacht worden, noch weiter als Käufer von Kaffee, Tabak, Kautſchuk, Holz, Fleiſch, Orangen, Bananen uſw. auf dem braſilianiſchen Markt aufzutceten. Deutſchland iſt infolge⸗ deſſen gezwungen, dieſe Erzeugniſſe, ſoweit es nicht über⸗ haupt auf ſie verzichtet, aus anderen Ländern zu beziehen, wo daher bereits größere zuſätzliche Käufe von Waren die⸗ ſer Art getätigt werden. Zweierlei Maß polniſcher Behörden. Der nationalpolniſche Muſikpädagoge Alfons Rösler aus Bromberg, Lehrer am Städtiſchen Muſikkonſervatorium und Leiter des Bromberger Sinfonieorcheſters, nimmt als Stipendiat an einem Ferienkurs beim Deutſchen Muſikinſti⸗ tut für Ausländer in Berlin teil. Er erhielt von der vol⸗ niſchen Staroſtei einen gebührenfreien Paß und von der deutſchen Auslandsvertretung anſtandslos den deutſchen Einreiſeſichtvermerk ausgeſtellt. Dem volksdeutſchen Muſik⸗ pädagogen Carl Julius Meißner in Graudenz wird der für den gleichen Kurs beantragte Paß von der polniſchen Staroſtei mit der Begründung verweigert, er könne in Po⸗ len einen Dirigentenkurſus beſuchen. „Reinigung“ des ſowjekruſſiſchen Politbüros.“ Das„Petit Journal“ meldet das Verſchwinden des Vi⸗ zepräſidenten des Rates der Volkskommiſſare der Sowjet⸗ union, Tſchubar. Das Blatt glaubt an den endgültigen Charakter ſeiner Beſeitigung. Da im Mai auch Koſſtor ver⸗ ſchwunden ſei, habe die Säuberung nunmehr das Politbüro ſelbſt erfaßt, dem nur noch neun Mitglieder angehören, und zwar Stalin, Kalinin, Molotow, Woroſchilow, Kagano⸗ witſch, Andrejew, Idanow, Mikoian und Khrouſcheſcheff. Bricht Hodſcha ſein Verſprechen? „Sie können prokeſtieren ſoviel ſie wollen!“ Prag, 13. Juli. Die„Narodni Noviny“, das Blatt der nationalen Ver⸗ einigung, berichtet, daß in abſehbarer Zeit neue Staats⸗ polizeiämter im ſudetendeutſchen Gebiet errichtet werden. Das Blatt ſchreibt, das„Henlein⸗Manöver“, die Errichtung der Polizeiämter im„verdeutſchten“ Grenzgebiet unmöglich 90 machen, habe verſagt.„In dieſen Tagen wurde nach den lnordnungen der Regierung ein Staatspolizeiamt in Nie⸗ mes eröffnet, und in der nächſten Zeit würden weitere fol⸗ gen. Die Henlein⸗Leute können proteſtieren, ſoviel ſie wol⸗ len(), aber die Sicherheit der Republik und der tſchechi⸗ ſchen Grenzler wird ſo ſichergeſtellt werden, wie es die Pflicht dem Staate gegenüber gebietet. Leute, ſo ſchließt das Blatt, die die Geſetze der Republik befolgen, brauchen die Polizei nicht zu fürchten, und für jene, die die Geſetze der 9 85 verletzen, iſt eine feſte Hand des Geſetzes uner⸗ äßlich.“ Frankreich annektiert Inſeln Noe in Tokio überreicht.— Flotte zuſammengezogen. Tokio, 13. Juli. In einer Molke, die der franzöſiſche Botſchafter in Tokio am Dienslag dem japaniſchen Außenminiſter überreichke, keilt die franzöſiſche Regierung offiziell die Beſitzergreifung der Paracel-Inſeln mit. Wie Domei aus Hongkong meldet, ſind in den letzten Tagen größere franzöſiſche Flotteneinheiten in der Nähe der Paracel⸗Inſeln zuſammengezogen worden, die jede Bewe⸗ gung der japaniſchen Flotte aufmerkſam verfolgen. Ferner ſeien bedeutende Mengen von Waffen, Munition und Le⸗ bensmitteln auf den Inſeln aufgeſpeichert worden. Pflichten Frankreichs Schluß mit Sabotage der Nichteinmiſchung! Paris, 13. Juli. Das„Journal des Debats“ beſchäftigt ſich in Zuſam⸗ menhang mit der Spanienfrage mit den„Pflichten der 54 5 Regierung“. Alles habe jetzt die Aufgabe, ſo ſagt das Blatt, mitzuwirken, und Loyalität an den Tag zu legen. Man könne hoffen, daß zum mindeſten die franzöſi⸗ ſche Regierung es ſich zur Pflicht machen werde, mit gu⸗ tem Beiſpiel voranzugehen. Es ſei notwendig, daß der Einfluß der Sozialdemokraten und Kommuniſten in Frank⸗ reich ausgeſchaltet werde. Wenn die Regierung noch irgendwelche Zweifel über die Abſichten dieſer Kreiſe hegen ſollte, ſo genüge es, ſich mik den Auslaſſungen Leon Blums im„Populaire“ zu be ſchäftigen, wo der ſozialdemokratiſche Parteichef ſich bereits anſchicke, eine Sabotage des in London angenommenen 3 vorzubereiten und offen erkläre, daß man die erſte eſte Gelegenheit zur Wiederöffnung der Pyrenäengrenze zugunſten der Roten ausnutzen müſſe. Niemand will ſie haben Jüdiſche Händler und Demagogen nirgends willkommen. Mailand, 13. Juli. Die Turiner„Stampa“ nimmt im Hinblick auf verſchiedene an ſie gerichtete Zuſchriften einge⸗ hend zum Judenproblem und ſeinen ſozialen Geſichtspunk⸗ ten Stellung. Das Problem hätte in vielen europäiſchen Ländern nicht dieſe Zuſpitzung und Verſchärfung erfahren, wenn die Juden die edle, nützliche und grundlegende Be⸗ ſchäftigung des Bürgers und Arbeiters in einem entſpre⸗ chenden Verhältnis zur vorherrſchenden Bevölkerung aus⸗ üben würden. Die Juden hälkten ſich eingebildet, eine Art Generalſtab in den international verbundenen Wirtſchaftsvölkern bilden 0 können. Aber heute ſei in den nationalen Wirtſchaften ein 8 für das ſpekulative Eindringen des jüdiſchen Ele⸗ mentes. Die nationalen Gegenwirkungen ſeien heftig gewe⸗ ſen, daher auch die Schwierigkeiten der Löſungen. Bei der Konferenz in Evian, einem Ort am Genfer Sete, wo mehrere Mächte über die Unterbringung der Ju⸗ den in der chönen elt N hätten alle mit Phraſen aufgewartet. Als es ſich aber darum gehandelt habe, auf praktiſches Gebiet herunterzuſteigen und den Juden ein Aſyl zu bieten, da hätten ſich auch die Vertre⸗ ter der bevölkerungsärmſten Staaten unter der Bevölke⸗ fehr nach Landwirten und Koloniſatoren ge⸗ ehnt. Eine Invaſion von Händlern, Aerzten und Demagogen . niemand willkommen, nicht einmal dem Präſidenten doſevelt, der ſich erboten habe, die Tore der Republik des Sternenbanners den geliebten Opfern des Raſſenhaſſes zu öffnen. 7 7* 1 7 4 2000 Freiwillige täglich weniger Rücktransport in 135 Tagen nach Annahme des Planes. London, 12. Juli. Ilie dem als Weißbuch veröffentlichten britiſchen Plan 1 die Einzelheiten in einem langen Anhang enthalten, deſſen vierter Teil ſich auf die Zurückziehung der Freiwil⸗ ligen aus Spanien bezieht. Die Freiwilligen ſollen in der Nähe der Häfen Palamos, Cartagena, Malaga und Cadiz in Stärke von insgeſamt 2000 Mann auf beiden Seiten pro Tag zuſammengezogen werden. Falls die Zahl der Frei⸗ willigen auf beiden Seiten gleich iſt, ſollen täglich auf ſeder Seite gleich viel Freiwillige zurückgezogen werden. Falls ſich auf einer Seite mehr Freiwillige als auf der anderen befinden, wird die Zurückzſiehung in dem proportionalen Verhältnis der auf jeder Seite gezählten Geſamtzahl er⸗ folgen. Das erſte Tageskontingent ſoll am 46. Tag nach der endgültigen Annahme des Freiwilligenplanes in die Nähe der angegebenen Rücktransporthäfen abbefördert werden. Die erſte Verſchiffung ſoll am 51. Tag nach der Aunahme des Planes erfolgen. Der Abtransport in die Heimaklän⸗ der erfolgt ebenfalls in höhe von 2000 Mann täglich. Die Geſamtausräumung ſoll am 135. Tage abgeſchloſſen ſein, ſo daß die Ausräumungsausſchüſſe 149 Tage nach An⸗ nahme des Planes Bericht erſtatten können, daß alle Frei⸗ willigen ausgerfumt ſind. Es wird damit gerechnet, daß die Zählung der Frei⸗ willigen 15 Tage nach der endgültigen Annahme des bri⸗ tiſchen Planes beginnen kann. In dem Plan iſt weiter die Finanzierung der Freiwilligenzurückziehung im einzelnen feſtgelegt. Die den beiden ſpaniſchen Parteien zuzuerkennenden Kriegsführen⸗ denrͤchte ſollen nach dem Plan den international aner⸗ kannten Regeln entſprechen. Als Konterbande⸗Liſte wird die im Nichteinmiſchungsausſchuß vorgeſehene beibehalten werden. Schiffen, die ſich an das Nichteinmiſchungsverfah⸗ ren halten, ſoll ungehindert Durchfahrt gewährt werden, es ſei denn, daß ein planmäßiger Verſuch gemacht wird, die Blockade zu durchbrechen. Der diplomatiſche Reuterkorreſpondent iſt der Anſicht, daß es infolge der Länge und der Kompliziertheit des Nichteinmiſchungsplanes einen Monat dauern werde, ehe die beiden ſpaniſchen Parteien ihre Antwor⸗ ten mitteilen könnten. Quertreibereien Barcelonas Zu gleicher Zeit mit der Veröffentlichung des briti⸗ ſchen Freiwilligenplanes hat der ſowjetſpaniſche Ausſchuß in Barcelona der britiſchen Regierung in Form einer Note eine Reihe von Dokumenten überreicht, in denen u. a. glatt behauptet wird, es beſtehe ein Plan, um italieni⸗ ſche Truppen in Francos Fremdenlegion unter ange⸗ nommenen ſpaniſchen Namen zurückzuhalten. Die Note wurde der britiſchen Regierung zur„Informierung und eventuellen Weiterleitung an den Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuß“ überreicht. Die Sowjethäuptlinge müſſen allerdings wohl oder übel zugeben, daß ihre Behauptungen nicht Hand und Fuß haben, denn in der Note heißt es, es ſei unmög⸗ lich, jede Einzelheit der Dokumente auf ihre Richtigkeit zu prüfen und daß ſie keine Verantwortung für die genaue Richtigkeit jedes einzelnen Punktes übernehmen önnten. Nules in die Luft geſprengt Samt Einwohnern.— Bolſchewiſtiſche Anmenſchlichkeit. Salamanca, 12. Juli. An der Caſtellon⸗Front nahmen die nationalen Trup⸗ pen im Küſtenabſchnitt eine Reihe feindlicher Stellungen ein und ſchoben ihre Front weiter vor; 120 Gefangene wurden gemacht. Die nationale Luftwaffe bombardierte den Hafen von Valencia. In der Nähe von Valencia wurde ein roter Flieger abgeſchoſſen. In dem vor kurzem eroberten Nules enkdeckken die Na⸗ tionalen bei den Aufräumungsarbeiten die verſchütteten Leichen von über 300 Einwohnern ſeden Alters und Ge⸗ ſchlechts, die unter den Trümmern ihrer eigenen Wohnun⸗ gen begraben lagen. Als die Roten die Stadt aufgeben mußzten, ſprengten die bolſchewiſtiſchen Zerſtörungskom⸗ mandos die Häuſer in die Luft, ohne die Einwohner zuvor zu unterrichten, ſo daß dieſe Hauser erf von den zuſam⸗ menſtürzenden Mauern ihrer Häuſer erſchlagen wurden. Bei Fortſetzung der Aufräumungsarbeiten wird ſich die Zahl der Leichenfunde noch weiter erhöhen. Dieſer neue Be⸗ weis von Unmenſchlichkeit der organiſierten roten Verbre⸗ cher iſt nur eines der vielen aufgedeckten Verbrechen, die die ſchreckliche Lage der gequälten Bevölkerung in den ro⸗ ten Gebieten beweiſt. Zur Aebergabe aufgefordert Die nationale Luftwaffe warf an der e Flugzettel ab, die 5 Ueber gabe auffordern. Es wird darin eſicherte Arbeit all denen verſprochen, die nicht mit⸗ ſchuldig an gemeinen Verbrechen ſind. f 1—* Demonſtrationen in Valencia Behörden beginnen die Stadt zu räumen. Paris, 13. Juli. Nach einer Meldung aus Bayonne ſoll es in Valencia zu ſchweren Anruhen gekommen ſein. Die Bevölkerun habe Proteſtumzüge veranſtalket und n Frieden un Brok geſchrien. Der bolſchewiſtiſche Polizeihäuptling habe Befehl gegeben, auf die Menge zu ſchießen. Die öffentlichen Verwaltungen Valencias beginnen be⸗ reits, ſo Bab es in der gleichen Meldung, die Stadt zu räumen. Das ſogenannte„Appellationsgericht“ habe bereits ſeinen Sitz nach Ciudad Real verlegt. 120 italieniſche Flieger gefallen Kämpfer für die Verteidigung der Kultur. Rom, 13. Juli. Eine Stefani⸗Meldung gibt die Geſamt⸗ zahl der bis zum 11. Juli in Spanien erlittenen Verluſte der italieniſchen Freiwilligen⸗Flieger mit 150 an, darunter 120 Gefallene, 21 Gefangene und neun Vermißte. Die Zahl der ſeit Beginn der Kämpfe bis heute von den Freiwilligen⸗Fliegern abgeſchoſſenen rotſpaniſchen Slug ige beträgt insgeſamt 580 Maſchinen. ie römiſche Preſſe verherrlicht den Opfermut dieſer im Kampf um die Verteidigung der Kultur gefallemen Hel⸗ den, die in zahlloſen Luftkämpfen ihre Todesverachtung be⸗ wieſen und ſich durch Vernichtung von 580 feindlichen Flugzeugen die Bewunderung aller derer erworben haben, denen es möglich war, Zeugen ihrer Taß⸗n zu ſein. große Stauwerk Roznowo. Die no Der Weltflug Hughes Ueber Sibirien.— Verbindung mit dem Keichsrundfunk. Moskau, 12. Juli. Der amerikaniſche Flieger Howard Hughes, der am Dienstag um 9.15 Uhr ME in Moskau eintraf, ſetzte ſeinen Weltflug nach zweiſtündigem Aufent⸗ halt fort. Sein nächſtes Ziel iſt Omſk. Er will die 2500 Ki⸗ lometer lange Strecke in einem Ohnehaltflug bewältigen. Nach Omſk iſt noch eine Zwiſchenlandung auf Sowjetboden in Jakutſk vorgeſehen. Nach Jakutſk iſt Fairbanks auf Alaska das nächſte Ziel der amerikaniſchen Flieger. Auf Erſuchen der National Broadeaſting Company in Newyork war die Reichsrundfunkgeſellſchaft mit dem Flug⸗ Bug des amerikaniſchen Weltfliegers Howard Hughes in Verbindung getreten. Von 2.30 Uhr bis 8.07 Uhr hat die Auslandsſtelle der Reichsrundfunkgeſellſchaft ſtändige Te⸗ lephonverbindung mit der in 4000 Meter Höhe über einer dichten Wolkendecke fliegenden Maſchine gehabt und in die⸗ ſer Zeit nicht nur vier glänzend gelungene Uebertragun⸗ gen für den amerikaniſchen Rundfunk durchgeführt, ſon⸗ dern auch dem Flieger Mitteilungen zukommen laſſen, die für den Verlauf und die Sicherheit des Fluges von größter Bedeutung waren. Für die Durchführung der Uebertragun⸗ gen wurden vier deutſche Kurzwellenſender eingeſetzt, die das Flugzeug auch beim Durchfliegen eines ſchweren Schnee⸗ und Eisſturmes ohne Unterbrechung mit dem Haus des Rundfunks in Verbindung hielten. Howard Hughes hat dieſe Leiſtung des deutſchen Rundfunks beim Abbruch der Verbindung mit Worten lebhafteſter Dankbarkeit und kameradſchaftlichen Grüßen an die Belegſchaft anerkannt. Das Ammoniakrohr platzte Unglück in einer Londoner Eisfabrik.— 38 Vergiftungen. London, 13. Juli. Im Südoſten Londons platzte in einer Eiscreme⸗Fabrik das Hauptrohr der Ammoniakzulei⸗ tung. Die ausſtrömenden Gaſe verbreiteten ſich mit großer Schnelligkeit durch die Fabrikräume. 250 Mädchen wurden von den Gasſchwaden eingeſchloſſen. Viele ſprangen in ihrer Verzweiflung aus dem Fenſter, um ſich zu retten. Mit Sauerſtoffapparaten ausgerüſteten Feuerwehrleuten gelang es ſchließlich, die Eingeſchloſſenen zu befreien. 38 Mädchen mußten mit zum Teil lebensgefährlichen Gasver⸗ giftungen ins Krankenhaus gebracht werden. Großartige Leiſtung der Alpinis Nächtliche Beſteigung der Monke⸗Roſa⸗Gipfel. Mailand, 12. Juli. Eine beachtliche Leiſtung vollbrach⸗ ten 500 Alpinis der Militärſchule für Alpinismus in Aoſta, die in gemeinſamer Aktion fämtliche Gipfel des Monte⸗ Roſg⸗Stockes vom Anzaſcia bis zum Seſia Tal in voller Kriegsausrüſtung mit Gewehren, Maſchinengeweh⸗ ren, Bombenwerfern und Lebensmittelvorräten erkletter⸗ ten. Im Zeitraum von wenigen Stunden gelang es ihnen den 10 Kilometer langen Kamm, deſſen höchſte Spitze 4600 Meter über dem Meeresſpiegel liegt, zu beſetzen. Der Auf⸗ tieg wurde in der Nacht durchgeführt, um die Alpinis mit er erhöhten Lawinen⸗ und Steinſchlaggefahr vertraut zu machen. In der vorangegangenen Nacht war bei ſtarkem Sturm Neuſchnee gefallen, und die Temperatur ſank bis auf 20 Grad Kälte. Schon am Vorabend hatten die meiſten Kolonnen am Fuß der Gipfel ihre Biwaks bezogen. Auch der ſchwierige Abſtieg vollzog ſich in vollſter Ordnung. Kurzmeldungen Der Reichsjugendführer in Rom. Rom, 12. Juli. Der Jugendführer des Deutſchen Rei⸗ ches, Baldur von Schirach, iſt zu einem kurzen Privatauf⸗ enthalt in Rom eingetroffen. Parteiſekretär Starace gab zu Ehren des Reichsjugendführers im kleinen Kreis ein Eſſen. Japaniſche Jugendführer⸗Abordnung in Bremen. Bremen, 12. Juli. Die japaniſche Jugendführer⸗Abord⸗ nung traf, gemeinſam mit der Abordnung der 30 HJ⸗Füh⸗ rer, die am Dienstag mit dem Schnelldampfer„Gneiſen⸗ au“ die Fahrt nach Japan antraten, in Bremen ein. Nach der Begrüßung auf dem Bahnhof wurden die Jugendführer im Rathaus von dem Regierenden Bürgermeiſter empfan⸗ gen. Motorrad mit Auto zuſammengeſtoßen. Wetzlar. In einer gefährlichen Kurve der Reichsſtraße 49 inmitten der Gemeinde Oberndorf ſtieß der in den 20er Jahren ſtehende Kaufmann Emil Deiß aus Sennheim (Kreis Zell a. d. 1 mit einem Perſonenkraftwagen aus Frankfurt a. M. zuſammen. Deiß prallte mit dem Kopf egen das obere Licht, zertrümmerte die linke Scheibe und ſchlug dann ſo unglücklich auf das Schlußlicht des Wagens, daß er ſich ſchwere Verletzungen am Kopfe zuzog; er liegt in bedenklichem Zuſtand im Wetzlater Krankenhaus. Hochwaſſer in Polen Dörfer und Stadtteile überſchwemmk. Warſchau, 12. Juli. In den polniſchen Vorkarpa⸗ thengebieten hat der ununterbrochen fallende ſtarke Regen der letzten Tage ſehr viel Schaden angerichtet und in einzelnen Gemeinden zu ſtarken Uel ſchwemmungen geführt. In der Nähe von Neumarkt wurde mehrere Dör⸗ fer von dem aus ſeinen Ufern getretenen Dunajec, einem Nebenfluß der Weichſel, unter Waſſer geſetzt. Die Bevölke⸗ rung mußte flüchten und in Sicherheit gebracht werden. Das gleiche gilt für die Stadt Neu⸗Sandee, wo mehrere Stadtteile unter Waſſer ſtehen. Wenn das Waſſer in den. Tagen weiter an⸗ fa ſo iſt eine Kakaſtrophe zu befürchten. In großer Ge⸗ ahr befindet ſich auch das am Dunajec in Bau befindliche nicht ferkiggeſtellten Erdwälle drohen von dem Hochwaſſer weggeſpülk zu wer⸗ den. Gefecht in Nazareth Immer mehr Tote in Paläſting. Jeruſalem, 12. Juli. In Paläſtina haben ſich neue ſchwere Zwiſchenfälle zugetragen. In Nablus wurde unter einen britiſchen Militärkraftwagen eine Handgranate . drei der Inſaſſen verletzte. In Nazareth am es zu einem regelrechten Gefecht, bei dem drei Ara⸗ ber und ein jüdiſcher Hilfspoliziſt tot auf dem Platze blie⸗ ben. Außerdem wurden drei Engländer verwundet, unter ihnen ein Hauptmann Ueber die Stadt wurde ein 22ſtün⸗ diges Ausgehverbot verhängt. Ein neues Bomben⸗ attentat wurde auf einen Autobus verübt, der ſich auf dem Wege von einer jüdiſchen Seifenfabrik außerhalb der Stadt nach Haifa befand. Die Folge waren z wei Tote und zehn Verwundete. 55 e . . * f Badiſche Chronik — Konſulariſche Vertretung Japans. Dem japaniſchen Generalkonſul in Wien, Herrn Akira Yamajfi, iſt namens des Reichs das Exequatur erteilt worden. Zu ſeinem Amts⸗ bereich gehört auch das Land Baden. Heidelberg.(Diamantene Hochzeit.) Die Diamantene Hochzeit können heute Mittwoch Schloſſermei⸗ ſter Heinrich Chriſt und ſeine Ehefrau Anna geb. Haber⸗ ern feiern. Der Jubilar ſteht im 88. Lebensjahr, ſeine Gat⸗ tin zählt 86 Lenze. Als junger Soldat hat Chriſt im Jahre 1872 an der Bergheimer Mühle mehrere Menſchen, die auf dem Eiſe des Neckars eingebrochen waren, vom Tode des Extrinkens gerettet, wofür er vom Großherzog Friedrich J. mit der Badiſchen Rettungsmedaille ausgezeichnet wurde. Sinsheim.(Unglück durch ſcheuendes Pferd.) In Adelshofen ſcheute das Pferd des Landwirts Guſtav Kupp vor einem entgegenkommenden Kraftwagen und raſte mit Wagen und Inſaſſen die Böſchung hinunter. Kupp, ſeine Tochter und Schwägerin wurden aus dem Wa⸗ gen geſchleudert und kamen unter das Pferd zu liegen. Sie erlitten ſchwere Verletzungen. () Bruchſal.(Einbrecher am Werk.) In einer der letzten Nächte wurden in Bruchſal zwei Einbrüche ausgeführt, Wobei nach dem einen Einbruch in ein Ladengeſchäft in der Durlacher Straße auf den Einbrecher vom Beſitzer zwei Schüſſe, jedoch ohne zu treffen, abgegeben wurden in dem Augenblick, als er das Haus verließ. () Oetigheim.(„Der Türkenlouis“ verſcho⸗ Pen.) Die Aufführung des Kampfſtückes„Der Türkenlouis“ von Friedrich Roth im Volksſchauſpiel Oetigheim muß aus techniſchen Gründen auf den 30. Juli verſchoben werden. Um dem Werk die gemäße große Darſtellung zu geben, iſt der Einbau verſchiedener techniſcher Anlagen in den Bühnenappa⸗ rat notwendig geworden, ſodaß ſich die Aufführung zu dem bisher genannten Termin nicht herausbringen läßt. () Durlach.(Folgenſchwerer Zuſam menſto ß), In Mutſchelbach rannten zwei mit je zwei Perſonen beſetzte Krafträder in voller Fahrt zuſammen. Drei Perſonen wurden verletzt, davon zwei ſo ſchwer, daß ſie Aufnahme im Kran⸗ kenhaus finden mußten. () Durlach.(Vorfahrtsrecht nicht beachtet.) Ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignete ſich in Grötzingen Dadurch, daß ein Perſonenwagen beim Einbiegen in die Reichsſtraße 3(Durlach— Weingarten) das Vorfahrtsrecht verletzte und einem Motorradfahrer in die Flanke fuhr. Der Motorradfahrer erlitt eine Schädelprellung und andere Kopf⸗ verletzungen, der Soziusfahrer Bein⸗ und innere Verletzun⸗ gen. Beide mußten in das Krankenhaus eingeliefert werden. Zwei Inſaſſen des Perſonenkraftwagens zogen ſich bei dem Unfall Schnittwunden im Geſicht zu. Lahr.(Tödlicher Sturz vom Soziusſitz.) Als in der Nacht zwei junge Männer mit dem Motorrad die Heimfahrt antraten, ſtürzte an einer Kurve der Land⸗ ſtraße zwiſchen Kürzell und Ichenheim der 21jährige Wilh. Schlatterer ſo ſchwer vom Soziusſitz auf die Straße, daß er ſich einen Schädelbruch zuzog, dem er bald darauf erlag. Auch der Beſitzer des Kraftrades kam bei dem Unglück zu Fall und wurde erheblich verletzt. () Stockach.(Jugendliche Lebensretterin.) Die ſechsjährige Anna Fuchs geriet im Steißlinger See in inen Strudel und verſank. Kurz erſchlaſſen ſprang mit den Kleidern die 12jährige Schülerin Irmgard Renz ins Waſ⸗ ſer und holte die Kleine noch lebend heraus. (—) Engelwies b. Stockach.(Tödlich verunglückt) Tödlich verunglückt iſt bei der Gartenarbeit die Witwe Bar⸗ ara Bauer. Sie war 86 Jahre alt. 0 Durch platzende Rebſpritze getötet. Freiburg. Auf dem Rebgut der Familie Blankenhorn an Müllheim ereignete ſich ein 17 1 8 Unfall, bei dem der in den 30er Jahren ſtehende Hermann Blankenhorn, der ſeit dem Tod des Bruders das ausgedehnte Gut bewirtſchaftete, ums Leben kam. Er ſtand in der Nähe der Motorpumpe, von der die Rebſpritze unter mehrere Atmoſphären Druck ge⸗ legt wurde. Eine dieſer Rebſpritzen brach plötzlich auseinander und die Teile trafen Blankenhorn ſo unglücklich, daß er auf der Stelle tot war. Der genaue Hergang des Unglücks konnte bisher noch nicht ermittelt werden. Damit iſt auch der letzte Sohn der weithin bekannten Weingutbeſitzer⸗Familie Durch einen Unglücksfall aus dem Leben geſchieden. Sein Bru⸗ der Hans war vor einigen Jahren einem Motorradunfall erlegen. Südweſtdeutſche Geſchichtsforſcher in Donaueſchingen. (—) Donaueſchingen. Die Tagung der ſüdweſtdeutſchen Weſchichtsforſcher und der Vertreter der Geſchichtsvereine die⸗ ſes Gebietes, der auch Gäſte aus der Schweiz beiwohnten, fand in Donaueſchingen am vergangenen Samstag und onntag unter großer Beteiligung einen hochbefriedigten, für alle Anweſenden nutzbringenden Verlauf. Der Protektor des Vereins für Geſchichte und Naturgeſchichte der Baar, Fürſt fi Fürſtenberg, war anweſend und begrüßte die Gäſte herz⸗ lich in der Stadt an der Donauquelle. Im Mittelpunkt des Programms der erſtmaligen derartigen Zuſammenkunft ſtan⸗ den zwei aufſchlußreiche Referate. Profeſſor Dr. Theodor Mayer, Freiburg, der Vorſtand der badiſchen hiſtoriſchen Kommiſſion, ſprach über„Die ältere Landgrafſchaft vor⸗ nehmlich im deutſchen Südweſten“. Trotz des ungewöhnlich reichen Gehaltes war der Vortrag, der das Werden deut⸗ ſcher Staatsformen im Mittelalter und damit das politiſche Schicksal unſeres Vaterlandes in der Vergangenheit beleuch⸗ tete, ſelbſt den zahlreichen Nichtwiſſenſchaftlern unter den Zu⸗ Hörern gut verſtändlich und ſomit ein wichtiger Beitrag zum allgemeinen V ſtändnis der ſtaatspolitiſchen Entwicklung der deutſchen Nation. Ebenſo viel Intereſſe wurde den Dar⸗ legungen Dr. Heinrich Büttners(Freiburg) über„Egine von Urach⸗Freiburg, Erbe der Zähringer, Ahnherr des Hauſes Fürſtenberg“ b t. Das Referat behandelte die Lebensarbeit der Nachfahren der Zähringer. Ausgedehnte fachliche Beſprechungen füllten im übrigen die beiden Ver⸗ anſtaltungstage. Der Gedankenaustauſch in Donaueſchingen erfüllte ſeinen Zweck: er ſchuf eine glückliche Baſis engerer Zuſammenarbeit der Vereine und Forſcher zum Nutzen ihrer wiſſenſchaftlichen Arbeit. Es wurde beſchloſſen, dieſe Zu⸗ ſammenkünfte fernerhin jedes Jahr einmal abzuhalten, im kommenden in der ſchönen Donautalſtadt Sigmaringen. 1 N „ Ftemde Hunde im Jagdrevier. In einem Landge⸗ richtsurteil iſt ausgeſprochen worden: Der Ja dberechtigte iſt befugt, Hunde, die im Jagdrevier außerhalb der Ein⸗ wirkung ihres Herrn betroffen werden, zu töten, und zwar ohne Rückſicht darauf, ob er ſie vorher in ſeine Gewalt bringt oder nicht. i N Aus den Nachbargauen Neue Rheinbrücke für die Reſchsautobahn Irankenthal. Im Herbſt v. J. wurde in der Pfalz zwi⸗ 1 5 Hettenleidelheim und Kaiſerslautern die erſte Strecke er Reichsautobahn links des Rheins eröffnet. Inzwiſchen wurde mit dem Bau des Anſchluſſes dieſer Teilſtrecke von Hettenleidelheim in öſtlicher Richtung nach dem Rhein zu begonnen. Oeſtlich des Rheins wird die Linie in der Nähe von Mannheim auf die Nord⸗Süd⸗Linie treffen. Dieſes Projekt der Verbindung der Pfalz mit dem übrigen rechts⸗ rheiniſchen Netz der Reichsautobahn macht den u einer Brücke über den Rhein erforderlich. Mit aller Gründlichkeit, mit der die Reichsautobahn bei ihrer Planung vorgeht, vor allem auch unter 557 b e der landſchaftlichen Er⸗ forderniſſe, wurde der Plan dieſer Rheinbrücke vorbereitet, über die jetzt die Entſcheidung gefallen iſt. Ungefähr ein Dutzend Entwürfe wurden für dieſe wichtige Brücke über den Rhein ausgearbeitet. Die neue Reichsautobahnbrücke über den Rhein wird nördlich von Mannheim bei Frankenthal den Fluß über⸗ ſpannen, der hier eine Strombreite von rund 310 Metern hat. Die Brücke weiſt zu beiden Seiten des Stromes Flut⸗ öffnungen auf und hat eine Länge von rund 700 Metern. Da wegen der Nähe von großen Induſtrieanlagen auch auf einen größeren Fußgänger⸗ und Radfahrerverkehr Rückſicht zu nehmen iſt, wird im Mittelſtreifen der Brücke ein Fuß⸗ änger⸗ und Radfahrweg mit überführt. Die Geſamtbreite es Brückenbauwerks beträgt 22 Meter, wovon zweimal 7,5 Meter auf die eigentliche Fahrbahn. 4 Meter auf den Mit⸗ telſtreifen und zweimal 1,5 Meter auf die Schrammborde entfallen. Der Entwurf, der zur Ausführung beſtimmt wurde, beruht auf einem Vorſchlag des Architekten F. Tamms. Der Entwurf unterſcheidet ſich von den Vergleichs⸗ entwürfen, wie in der Zeitſchrift„Die Straße“ ausgeführt wird, im weſentlichen dadurch, daß für den Stromüberbau keine Trog⸗ ſondern eine Deckbrücke vorgeſehen iſt, und daß für die Flutöffnungen in Angleichung an den Rhyth⸗ mus der e Stromöffnungen ebenfalls weitge⸗ ſpannte Steinbögen(rund 40 Meter) gewählt wurden. Zur guten Gliederung der Steinbrücke ſind die Pfeilerköpfe vor⸗ gezogen. Am Uebergang von der Flutbrücke zur Strom⸗ brücke iſt eine kräftig vorſpringende Plattform geſchaffen, in deren Unterbau Abgänge für die Autofahrer enthalten ſind, die die Brücke von unten beſchauen wollen. Am Uebergang von der Fluthbrücke zur Strombrücke ſind auf beiden Seiten hohe, kräftige Pylonen vorgeſehen, die in der Höhe der Fahrbahn aus der Brücke wachſen. Auf dem ge⸗ liederten Geſimsabſchluß der Pylonen erheben ſich Ho⸗ Neitggeichet Dieſe Pylonen haben vor allem auch den Sinn, die Aufmerkſamkeit der ankommenden Autofahrer auf den Rheinſtrom zu lenken. Den Spieß umgedreht Manöver eines holländiſchen Deviſenſchiebers. Frankfurt a. M. Anfangs Mai ſchnaubte ein holländi⸗ ſcher Dampfer den Rhein hinauf bis Mainz und ſtieß dann in den Main, um in Frankfurt anzulegen. Sein wohlge⸗ nährter Heizer und Maſchinenmeiſter Adrianus ſtopfte ſich ein Pfeifchen und ging an Land. um ſich die Stadt zu be⸗ ſehen. Da kam er mit einem Zeugen ins Geſpräch, den er für einen Juden hielt. Auf Grund ſchlechter Erfahrung, die er in Holland mit den Juden gemacht habe, will er es darauf abgeſehen haben, den Zeugen hereinzulegen. Er wies den Zeugen darauf hin, daß er viel Geld verdienen könne, wenn er Reichsmark ins Ausland ſchaffe. Er gab zu ver⸗ ſtehen, daß er gegen 15 Prozent Zinſen eine ſolche Trans⸗ aktion für ihn ausführen wolle. Das Geld, einmal auf dem Schiff, werde bombenſicher nach Holland kommen. Der Zeuge erbat ſich Bedenkzeit. Am nächſten Tag wurde die Sache nochmals beſprochen. Es war ſeitens des Zeugen die Rede davon, daß ungefähr 60 000 Mark ins Ausland ver⸗ bracht werden ſollten. Der Zeuge erklärte zwar, daß er zu⸗ nächſt das Geſchäft nur mit 5000 Mark verſuchen werde, da der Holländer aber ſah, wie jener die Brieftaſche zückte und das Geld in Sign hinzählte war er willens, auch mit der kleineren Summe ein Geſchäft zu ma⸗ chen, das für ihn in dieſem Falle 750 Mark eingebracht hätte. Man verabſchiedete ſich mit Worten der Höflichkeit und als der Holländer eben die Tür öffnete, ſah er ſich zwei Beamten der Deviſenkontrolle gegenüber, die ihm das Geld raſch abnahmen und dafür ſorgten, daß er hinter ſchwediſche Gardinen kam. Der Zeuge, der kein Jude iſt, hatte ganz mit Recht angenommen, daß hinter dem Ange⸗ bot ein Manöver eines Deviſenſchiebers ſteckte und im Ver⸗ ein mit der Behörde war es ihm geglückt, dem Holländer das Handwerk zu legen. Als ſich Adrianus jetzt wegen ver⸗ ſuchten Deviſenverbrechens vor der Großen Strafkammer einfinden mußte, verſteifte er ſich darauf, daß er nicht die Abſicht hatte, das Geld über die Grenze zu bringen; er habe den Zeugen nur hereinlegen wollen. Das Gericht hielt dieſe Schutzbehauptung für widerlegt, denn es habe volle fünf Wochen gedauert, bis er dieſe Schutzbehauptung vor⸗ brachte. Der Angeklagte habe ch vor der ache befun⸗ den, hereingefallen zu ſein, und da ſei er auf den Gedan⸗ ken gekommen, den Spieß herumzudrehen Offen bleibe nu die Frage, ob der Angeklagte nur 750 Mark„verdienen“ oder den ganzen Betrag an ſich bringen wollte. Der An⸗ geklagte wurde zu i Jahren Gefä und 5000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Tödlicher Sturz mit dem Motorrad. Dillenburg. Der 24 Jahre alte Bahnunterhaltungsarbei⸗ ber Oskar Beck aus 8 rannte mit ſeinem Motor bad vor dem Kreisort Oberſcheld mit 9 05 r Geſchwindigkeit gegen einen Straßenbaum und einen Lichtmaſt. Er ſtürzte ein „ hinunter in einen Waſſergraben und war ſo⸗ ort tot. aß In der Sandgrube verſchüktet. In einer Sandgrube in Randersacker N rutſchte plötzlich während der Grabarbeiten das Erdreich nach und begrub zwei Ar⸗ beiter bis zur Bruſt unter den Erdmaſſen. Einem gelang es, ſich herauszuarbeiten, der andere konnte nur noch als Leiche geborgen werden. I Vor den Zug geſchleudert. An einem ſchrankenloſen Bahnübergang der Strecke Kempten— Reutte ſtieß auf der Rückfahrt von einer Ausflugstour nach Oberitalien der 28 Jahre alte Referendar Kilian Haſelbach aus Münſter mit ſei Freund, dem 27 Jahre alten Referendar Wintzig⸗ rode, bei dem ungeſchützten Bahnübergang am Bahnho Pfronten⸗Weißbach mit einem Zug zuſammen. Haſelba wurde ſofort getötet. Der Verunglückte kam mit zu großer Geſchwindigkeit an die Ueberfahrt heran und wurde durch das plötzliche Bremſen vom Motorrad vor den Zug geſchleu⸗ dert. ar Unfall bei Abbrucharbeiten in Leipzig. Beim Ab⸗ 1 der alten Rinderſchlachthalle im Städtiſchen Schlacht⸗ 11 n Leipzig ſtürzte ein Teil der Decke ein. Dabei fielen üfif Bauarbeiter in den unter der Decke gelegenen Raum. Zwei von ihnen ſind ſchwer verletzt. toffelſtärkemehl. Neuerdings wird auch Lolcale uud cliau Ein kühler Juli. Der Hochſommermonat hat ſich bis jetzt wenig juli⸗ mäßig angelaſſen. Zwar hat er uns das ſommerſatte Pran⸗ gen, ſeine koſtbaren Farben und Gaben nicht rauben können, aber ſeine kühle, trübe und regneriſche Witterung läßt uns doch jetzt manches vermiſſen an ſommerlicher Schönheit. Bald iſt die erſte Hälfte des Hochſommermonats verſtrichen, ohne daß wir die milden und lauen Sommer⸗ nächte erlebten; von eigentlichen Hochſommertagen gar keine Rede. Ein unfreundlicher Juli bedeutet einen kurzen Som⸗ mer, ein Verluſt an Stimmungswerten und eine Beein⸗ trächtigung des Reiſeverkehrs. Hoffen wir, daß wenigſtens die zweite Hälfte das nachholt, was die erſte verſäumt hat. 0 Sieben Verkehrsunfälle. Am Montag ereigneten ſich in Mannheim ſieben Verkehrsunfälle, wobei vier Perſonen perletzt und vier Kraftfahrzeuge beſchädigt wurden. Sämt⸗ liche Verkehrsvorſchriften ſind auf Nichtbeachten der Verkehrs⸗ vorſchriften zurückzuführen. A Steiriſcher Heimatabend. Die zurzeit in Mannheim weilenden Gäſte aus der Ostmark vereinigten ſich am Mon⸗ tagabend mit„Mannheims Sängerſchaft zu einem Steiriſchen Heimatabend im Nibelungenſaal des Roſengartens. Volkslie⸗ der in der kraftvollen Mundart der Steiermark, Volkstänze und Dichterworte Peter Roſeggers wechſelten ab, auch Jod⸗ ler bekam man zu hören. Ein Kameradſchaftsabend hielt die 12⁰ Sänger und Sängerinnen aus Leoben noch lange im Kreis ihter Gaſtgeber. 8 — Sorgfalt bei 1 Enklaſſung. Die allgemeine Tarifordnung für Gefolgſchaftsmitglieder im öffentlichen Dienſt legt große Sorgfalt auf die Regelung der friſtloſen Entlaſſung. Hier wird eine ganze Reihe abſoluter Kündi⸗ gungsgründe feſtgelegt, z. B. nichtariſche Abſtammung, Ver⸗ weigerung des Treuegelöbniſſes, Vorlage gefälſchter Ur⸗ kunden, Verluſt der Reichsangehörigkeit oder des Reichs⸗ bürgerrechtes, politiſche Unzuverläſſigkeit(wobei die Ent⸗ ſcheidung durch den zuſtändigen Reichsminiſter getroffen werden muß). Auch der ungenehmigte Betrieb eines Ge⸗ werbes durch die Ehefrau des Angeſtellten oder Arbeiters gehört 15 dieſen Entlaſſungsgründen, eine Einſchränkung der perſönlichen Bewegungsfreiheit, die ebenfalls aus dem Beamtenrecht ſtammt. Selbſtverſtändlich bleibt die Ent⸗ laſſung aus andern wichtigen Gründen im Sinne des Ar⸗ beitsrechtes unbenommen. Anbefugtes Betreten der Reichsautobahn So erfreulich das Intereſſe weiter Volkskreiſe an den Straßen unſeres Führers iſt, ſo liegt immer wieder Ver⸗ anlaſſung vor, darauf hinzuweiſen, daß Verbote beſtehen, die von den Volksgenoſſen bei der Beſichtigung der Reichs⸗ autobahnen unbedingt beachtet werden müſſen. Insbeſondere iſt unterſagt: Das Betreten der Fahrbahn, der Böſchungen, der Rand⸗ und Mittelſtreifen, das Gehen und das Radfahren auf der Fahrbahn, das Beſchädigen der Pflanzungen, das Herab⸗ werfen von Gegenſtänden von den Brücken auf die Fahr⸗ bahn, das Oeffnen und die Beſeitigung von Abſchrankun⸗ gen, das Betreten von Baugerüſten, Gleisanlagen und Bau⸗ gruben, das Beſchädigen von Baugerüſten, Einfriedigungen, von Verbots⸗ und Warnungstafeln, das Ingangſetzen von Baumaſchinen, Aufzügen, Feldbahnen, die unbefugte Ent⸗ nahme von Mutterboden, Sand, Kies, Steinen, das Foto⸗ grafieren auf den Bauſtellen ohne vorherige Genehmigung der Oberſten Bauleitung. Umfangreiche in der letzten Zeit feſtgeſtellte Verſtöße geben erneut Veranlaſſung, auf die genaue Beachtung der Verbote hinzuweiſen, damit Unglücksfälle und Schäden an Material vermieden werden. Die zuständigen Polizei⸗ und Ueberwachungsbedienſteten— letztere durch grüne Armbinde mit der Aufſchrift„Reichsautobahnen“ beſonders kenntlich— haben Anweiſung, jeden Fall der Nichtbeachtung der Verbote uͤnnachſichtlich anzuzeigen. Durch Geſetz und eine Polizeiver⸗ ordnung des Regierungspräſidenten in Kaſſel vom 30. Mai 1938 wird für jede feſtgeſtellte Uebertretung ein Zwangsgeld bis zu 150 Mark und für den Fall der Nichtbeitreibung eine Zwangshaft bis zu zwei Wochen auferlegt. Anſere Nahrung im Juli Ein Gang über den Markt zeigt uns, in welcher Fülle und Reichhaltigkeit der Juli ſeine Gaben beſchert. Wenn wir beim Gemüſe anfangen, herrſcht allein ſchon bei den Bohnen eine Auswahl der verſchiedenſten Sorten: 8255 Bohnen, Wachsbohnen, große Bohnen oder Saubohnen; dazu kommen Erbſen, Gurken, Karotten und Blumenkohl. Kopfſalat wächſt uns reichlich zu und wartet zuſammen mit den vielen friſchen Kräutern auf ſeine Verwendung. Alle Gemüſe bilden im Sommer wieder die Grundlage zu un⸗ ſerer Koſt, deshalb ſollten ſie ſo viel wie möglich gegeſſen werden. Selbſtverſtändlich beachten wir eine ſachgemäße. einwandfreie Zubereitung ohne zu langes Kochen, auch alle Nährwerte ausgenutzt werden, Reiche Auswahl bietet der Markt in den zahlreichen verlockend angebotenen Obſtſorten. Welche Möglichkeiten ſtehen der Hausfrau da ur Verfügung? Zur Herſtellung von e Kal chelen und Obſtſuppen eignet ſich beſonders Karkoffelſago und Kar⸗ an 9905 5 a deutſchen Puddingmehl unter dem geſetzlich geſchützten Na⸗ men 0 zu 1 ſein, das 21 zur Herſtellung von ſüßen Speiſen verwe⸗ werden kann. Angenehm ſchmeckt auch einmal zur Abwechſlung ein Graupengericht mit rohem oder gekochtem Obſt; es iſt für die Usfrau be⸗ ſonders erfreulich, do es ſättigend und billig iſt. Wer aber die 9 lieber nach der Mahlzeit. nimmt zu den Graupen eine andere Ergänzung, z. B. Käſe. Auch den Quark und Käſe in jeder Form als Grundlage einer Speiſe, ;. B. als Auflauf, ſicher gern gegeſſen. a Einen weſentlichen Teil unſeres Küchenzettels hean, ſprucht nach 15 vor mit Recht der Fiſch! Die„Kühlkette“ ermöglicht eine tadelloſe e o daß jeder Fiſch oder jedes Fiſchfilet immer kühl und friſch auch in der hei⸗ ßen Jahreszeit 15 haben ſind. Die weden e und Gemüſe“ iſt augenblicklich beſonders ein 1 N nend, und durch die reiche und preiswerte uswahl Sommergemüſe jeder Hausfrau möglich.. Zum Schluß wollen wir die Vorratswirtſchaft nicht ver⸗ geſſen und auch Früchte zur ſpäteren Verwendung bſt⸗ armen Zeiten einkochen. 1. Au ſolſt nicht köten! Fahes vorſchtig! * „Glaube und Schönheit“ beim Sportfeſt der Jugend In dem reichhaltigen Programm des diesjährigen Ge⸗ biets⸗ und Obergauſportfeſtes in Karlsruhe finden wir u. a. erſtmalig öffentliche Darbietungen des BdM⸗Werkes „Glaube und Schönheit“ im Rahmen der Vorführungen am Sonntagnachmittag. Dieſe Vorführungen bedeuten einen Ausſchnitt aus der Grundſchule des Bd M., auf die ſich die geſamte Sport⸗ arbeit des BdM. aufbaut. Wöchentlich werden die Mädel zu dieſen gymnaſtiſchen Uebungen in den Einheiten zu⸗ ſammengefaßt. Geſchulte Sportwartinnen üben mit ihnen dieſe Grundſchule planmäßig und mit Syſtem durch, wäh⸗ rend der Leiſtungsſport von den Jugendgruppen der Sport⸗ vereine getragen wird. Die Angehörigen der Jugendgruppen in den Vereinen ſind bekanntlich reſtlos gleichzeitig in der HJ. bezw. Bd M., erfaßt, ſo daß eine zielbewußte sportliche Ausbildung der geſamten HJ. gewährleiſtet wird. Gymnaſtik— Reifenſpiele— Tänze, das ſind die drei Faktoren der Grundſchule. Die Vorführungen des BdM⸗ Werkes„Glaube und Schönheit“ am kommenden Sonntag in Karlsruhe beſchränken ſich auf Teilausſchnitte dieſer Grundſchule. 500 Mädel werden in den weißen, wallenden Tanz⸗ kleidern des BdM. rhythmiſchen Bewegungsformen nach der Muſik von Blumenſaat, Reichsjugendführung, bringen. Hun⸗ dert Jungmädel zeigen Reifenſpiele und 200 weitere BdM.⸗ Mädel führen die Tänze des Bd M. vor. Die Harmonie: Muſik und Bewegungsformen, die ihre Vervollkommnung in der einheitlichen Farbenpracht jener neuen und anſprechenden Tanzkleider findet, wird ein einzigartiges und unvergeßliches Bild bieten! Das ſeinerzeit ins Leben gerufene BdM⸗Werk„Glaube und Schönheit“ erfaßt übrigens nur die Mädel, die dieſe gymnaſtiſche Grundſchule voll und ganz beherrſchen. Die 500 Mädel, die bei dem kommenden Gebiets⸗ und Obergauſportfeſt der Hitlerjugend einen Einblick in die Grundſchule des BdM. geben werden, ſind durchweg ausgeſuchte Könnerinnen. Die Oeffentlichkeit blickt mit lebhaftem Intereſſe auf das Sport⸗ feft der Jugend, das u. a. erſtmalig den Bd M. in dieſer großzügigen Weiſe in Erſcheinung treten läßt. Die Bewegung der Bevölkerung Im erſten Vierteljahr 1938. (Mitgeteilt vom Bad. Statiſt. Landesamt). Die vorläufige Auszählung der Geburten, Eheſchließun⸗ gen und Sterbefälle im erſten Vierteljahr 1933 zeigt bei allen Erhebungen ein überraſchend günſtiges Bild der Be⸗ völkerungsbewegung in Baden. Zunächſt iſt die Zahl der Lebendgeborenen, die im gleichen Viertel des Vor⸗ jahres 12 268 betrug, auf 13 030 geſtiegen. Das iſt eine Zu⸗ nahme von 762 Lebendgeborenen oder von 6,2 v. H. Seit dem Jahre 1934, dem Jahre nach der Machtübernahme durch die nationalſozialiſtiſche Regierung, mit dem bekanntlich nach jahrelangem Geburtenrückgang ein Wiederanſteigen der Ge⸗ borenenzahl einſetzte, iſt in keinem der erſten Jahresviertel eine ſo hohe Zahl von Lebendgeborenen erreicht worden, wie im erſten Viertel des laufenden Jahres. Noch eindrucks⸗ voller wird dieſe Zunahme der Lebendgeborenenzahl, wenn man das erſte Viertel des Jahres 1933, in dem 9687 Kinder lebend geboren wurden, zum Vergleich heranzieht. Gegen⸗ über dieſem Vierteljahr wurden im erſten Viertel bom Jahre 1938 ſogar 3343 Kinder mehr lebend geboren. Das iſt eine Zunahme von 34,5 v. H. i 5 Die Eheſchließungen haben im 1. Vierteljahr 1938 Ebenfalls recht erheblich zugenommen; ſie ſind auf 3771 ge⸗ ſtiegen gegenüber 3514 im gleichen Viertel des Vorjahres. Die Zunahme betrug hier 257 oder 7,3 v. H. Stellt man auch hier die Heiratszahl des erſten Vierteljahres von 1933 zum Vergleich, ſo ergibt ſich im Berichtsviertelſahr ein Mehr von 704 Heiraten oder von 23,0 v. H. Dieſe Zunahme der Eheſchließungen iſt umſo bemerkenswerter, als der Beſtand an jungen heiratsfähigen Perſonen in der letzten Zeit durch das Nachrücken der geburtenarmen Jahrgänge der Kriegs⸗ eit ſtark vermindert wurde. Man hätte alſo eher mit einem ückgang der Heiraten rechnen können. Durch die Geſundung unſerer wirtſchaftlichen Verhältniſſe, die der heiratsfähigen männlichen Jugend dauernde Arbeit und damit die Mög⸗ lichkeit zur Familiengründung gibt, wurde in Verbindung mit den bevölkerungspolitiſchen Maßnahmen der Regierung vor allem dem Eheſtandsdarlehen, die durch den Bevpöl⸗ kerungsaufbau bedingte Abnahme der Heiraten ausgeglichen. Dem Geburtenzuwachs ſteht im Berichtsvierteljahr eine Abnahme der Ster befälle gegenüber. Es ſtarben im erſten Vierteljahr 1938 in Baden 7849 Perſonen(ohne Tot⸗ geborene). Das ſind 783 oder rund 9 v. H. weniger als im Vorjahr. An dieſem Rückgang iſt wiederum und zwar in erheblichem Maß die Säuglingsſterblichkeit beteiligt. In den Monaten Januar, Februar und März 1938 ſind 660 Kinder vor Vollendung des erſten Lebensjahres geſtorben gegenüber 789 in den gleichen Monaten von 1937. Das iſt eine Abnahme von 129 oder von 16,4 v. H. Die auf 100 Lebendgeborene berechnete Ziffer der Säuglingsſterblichkeit lautet für das Berichtsviertelſahr 5,1. Auch die Zahl der totgeborenen Kinder iſt im erſten Vierteljahr 1938 zurückge⸗ gangen, ſie beträgt 290 gegenüber 323 im gleichen Viertel des Vorjahres. Infolge der Zunahme der Geborenenzahl und der Ab⸗ nahme der Sterbefälle iſt der Geburtenüberſchuß im Berichtsviertelſahr auf 5181 geſtiegen. In dem entſprechen⸗ den Viertel des Vorjahres betrug er 3636. Wohin mit den Blumen? Sorgenkinder der Ferienzeit. f Soviel Freude die Blumen auch das ganze Jahr hin⸗ durch machen, in der Reiſezeit werden ſie rechte Sorgen⸗ kinder. Geht man auf mehrere Wochen weg, ſo bleibt natürlich überhaupt nichts anderes übrig, als ſeine Blumenſtöcke ſamt und ſonders in Pflege zu geben oder den Nachbar zu bitten, alle paar Tage nach ihnen zu ſehen. Oft aber handelt es ſich nur um eine Abweſenheit von acht bis zehn Tagen, und da iſt guter Rat teuer! Blumenſtöcke aus der Wohnung und anderswohin zu ſchaffen oder eine hilfreiche Seele um Beiſtand zu bitten, lohnt ſich wegen der kurzen Zeit faſt nicht; andererſeits ſollen die Blumen doch auch nicht verdurſten, außerdem aber auch Licht und— wenn möglich— Luft genießen. Stehen die Blumen auf einem Balkon, ſo beantwortet ſich die Licht⸗ und Luftfrage von ſelbſt. Sollen ſie wäh⸗ rend der Abweſenheit im Zimmer bleiben, ſo müſſen ſie an oder bei einem nicht zu ſonnigen Fenſter ſtehen, deſſen Jalouſien dann nicht geſchloſſen werden dürfen. Das wichtigſte iſt und bleibt aber ſowohl für die Zimmer⸗ als auch für die Balkonpflanze immer die Bewäſſerung, denn gerade im Sommer während der Zeit ihrer Vollentwick⸗ lung iſt die Pflanze ganz beſonders waſſerbedürftig. Sind die Blumen auf dem Balkon oder vor dem Fenſter in Käſten eingepflanzt, ſo kann man fremde Hilfe nur dann entbehren, wenn Balkon und Fenſter nicht zu ſtark beſonnt ſind. Auf einem Schattenbalkon zum Beiſpiel kann man die Gewächſe, wenn man ſie vor der Abreiſe ſehr kräftig gießt, gut bis zu einer Woche ohne Nachguß laſſen. Sind die Käſtchen aber ſtarker Sonnenbeſtrahlung ausgeſetzt, muß man wohl oder übel dafür ſorgen, daß jemand das Gießen übernimmt. Die Verſorgung der Zimmerblumen wie überhaupt der in Töpfen eingepflanzten Gewächſe mit Waſſer kann man, vorausgeſetzt, daß die Abweſenheit nicht zu lange dauert, dagegen ganz gut ſelbſt vorbereiten. Man ſtellt die Töpfe in Gefäße, die je nach dem Feuchtigkeitsbedürf⸗ nis der betreffenden Pflanze, das der Blumenfreund ja ungefähr kennt, mit mehr oder weniger Waſſer angefüllt werden— man kann auch mehrere Töpfe zuſammen in ein größeres Gefäß ſtellen—, und wenn die Pflanzen nun gleichzeitig auch genügend Licht haben, ſo überſtehen ſie die Zeit der Abweſenheit faſt immer über Erwarten gut. Läßt es ſich möglich machen, daß dem Zimmer, ſolange die Blumen ohne Pflege ſind, auch etwas Außenluft zu⸗ geführt werden kann, ſo iſt es natürlich beſſer, weil die Außenluft weſentlich mehr Feuchtigkeit enthält als die Zimmerluf! 5 5 N Außer dieſer Bewäſſerungsmethode gibt és ja auch noch eine andere, auf die ein Amerikaner gekommen iſt. Sie beſteht darin, daß man entweder auf den Boden oder auf einen großen Tiſch, aber ſtets in der unmittelbaren Nähe des Fenſters, eine umgekehrte Kiſte und auf dieſe ſo viele kleine Waſſertöpfe ſtellt, als Blumenſtöcke zu be⸗ wäſſern ſind. Dann ſchneidet man etwa fünf bis ſieben Zentimeter lange Streifen aus Muſſelin oder einem an⸗ deren, leicht Waſſer aufſaugenden Stoff zurecht, drückt ſie in Waſſer aus und legt in jeden der bereitgeſtellten Töpfe einen Streifen, und zwar in der Weiſe, daß das eine Ende des Streifens am Boden des Gefäßes durch einen Stein oder dergleichen feſtgehalten wird, während das andere Ende über den Topfrand heraus- und herunter⸗ hängt. Hierauf ſtellt man vor jeden der Töpfe einen Blumenſtock— jedoch auf den Tiſch und nicht gleichfalls auf die Kiſte, weil die Blumenſtöcke niedriger ſtehen müſ⸗ ſen als die Töpfe— und befeſtigt dann in jedem Blumenſtock einen der Stoffſtreifen, indem man ihn ein Stückchen in die Erde hineinſteckt und dort mit einem ſpitzen Hölzchen feſthält. Nun füllt man die Töpfe mit Waſſer und überläßt das Gießen den Streifen, die das Waſſer aufſaugen und den Blumentöpfen, in die ſie münden, zuführen. Bedin⸗ gung zum Gelingen dieſer ſelbſttätigen Bewäſſerung iſt, daß die Blumenſtöcke in ihren Unterſätzen ſtehen und daß die naſſen Streifen ſich gegenſeitig nicht berühren. Außer⸗ dem aber muß man vor allen Dingen auch wiſſen, wieviel Waſſer jeder Blumenſtock ungefähr braucht. Wenn die Waſſertöpfe nämlich mehr Waſſer enthalten, als die Pflanzen brauchen, ſo kann ihnen des Guten zuviel zu⸗ kommen, indem die Streifen der Erde mehr Waſſer zu⸗ führen, als ſie bedarf; die Folge davon iſt eine kleine Ueberſchwemmung. Für Gewächſe, die nicht ſehr durſtig ſind, genügen daher auch oft ſchmalere Streifen. Am beſten iſt es übrigens, wenn man die an ſich ja ſehr einfache Methode, die man übrigens auch zur Bewäſſerung von Blumen⸗ käſten anwenden kann, vorher einmal ausprobiert, weil man an der täglichen Waſſerzufuhr dann auch leicht ſieht, wie lange man die Blumen alleinlaſſen kann. Für Kak⸗ teen, die im allgemeinen nicht ſehr waſſerbedürftig ſind, genügt ein gutes Durchgießen vor der Abreiſe; ſie können auch einmal eine Woche oder länger ohne Gießen aus⸗ kommen. Die * Zeitſchriften und Bücher. „Weſenswandel der Ausſtellung.“ wirtſchaftspolitiſche und kulturelle als Kernſtück.) Vor dem Jahre 1933 hat es eine deutſche Ausſtellungs⸗ und Meſſepolitik in dem Sinne, daß ſich nur aus der Politik als der Geſtalterin und Führerin von Kräften, die im Volke und in der Gemeinſchaft Platz haben, eine ſolche entwickeln kann, nicht gegeben. Erſt der Nationalſozialis⸗ mus, der auf allen Lebensgebieten der Politik das Primat gibt, hat eine nationalſozialiſtiſche und damit deutſche Aus⸗ ſtellungs⸗ und Meſſepolitik geſchaffen. Fünf Jahre prak⸗ tiſcher nationalſozialiſtiſcher Ausſtellungs⸗ und Meſſepolitik haben die deutſchen Ausſtellungen und Meſſen in bezug auf Stil und Können wieder deutſch und ſie nicht nur zu einem Mittel der Wirtſchaft und der Kunſt gemacht, ſon⸗ (Politiſche, Lehrſchau dern auch zum Sinnbild der deutſchen Volkswirtſchaft, der Volkswirtſchaft, der neuen Wirtſchaftsgeſinnung, die in Wahrheit und Klarheit der Leiſtung ihre Richtlinie für das Wirtſchaften ſieht. Sie hat dazu geführt, daß die Aus⸗ ſtellungen und Meſſen nicht nur wirtſchaftlich, ſondern auch politiſch und kulturell einem Bedürfnis entſprechen und damit zugleich Ausdruck künſtleriſcher Geſtaltung ſind⸗ Ein beſonderes Verdienſt bei der Umwälzung und Um⸗ geſtaltung des mit Recht als ein vorzügliches Werbemittel angeſprochenen Ausſtellungsweſens, das mit Jahrmärkten und einer marktſchreieriſchen Reklame nichts zu tun hat, hat ſich das Inſtitut für Deutſche Kultur⸗ und Wirtſchafts⸗ propaganda erworben. Seiner Arbeit iſt es zu verdanken, daß das deutſche Ausſtellungsweſen, ausgerichtet nach den Leitſätzen nationalſozialiſtiſcher Ausſtellungs⸗ und Meſſe⸗ politik, heute im Dienſte für Führer und Volk zu einer ſtarken politiſchen Waffe in der Hand von Partei und Staat und zugleich auf eine geſunde, wirtſchaftliche Grund⸗ lage geſtellt worden iſt. Ueber ſeine Arbeit und den Weg die zu dieſem Erfolg geführt haben, berichtet das Inſtitut in einem im Verlag für Kultur⸗ und Wirtſchaftswerbung Daenell& Co., Berlin W 35, erſchienenen Buch mit dem Titel„Weſenswandel der Ausſtellung“ einer breiteren Oeffentlichkeit und legt damit Rechenſchaft über das von ihm ſeit der Machtübernahme Geleiſtete ab, zugleich aber Arbeit der Zukunft mit ihren großen Aufgaben aufgeſtellt. wird, von dem Erreichten ausgehend, das Ziel für die weitere Im dem Vorwort des Buches faßt der Prädent des Inſtituts, Stabsleiter des Reichspropagandaleiters der NSDAP., MdR., Hugo Fiſcher, die neuen Aufgaben im Ausſtellungsweſen, bei dem die politiſche, wirtſchafts⸗ politiſche und kulturelle Arbeit in Form von eindrucks⸗ vollen Lehrſchauen zum Kernſtück jeder Ausſtellung ge⸗ worden iſt, neben der Bedeutung als Wirtſchaftswerbung zuſammen. Im erſten Teil des Buches wird in einem geſchicht⸗ lichen Aufriß des Ausſtellungsweſens ein allgemeiner Ueber⸗ blick von den Anfängen der Märkte und Meſſen ſowie nationalen Ausſtellungen bis zu den Weltausſtellungen, Fachausſtellungen uſw. und eine Darſtellung der Grün⸗ dung und Entwicklung des Inſtituts und ſeiner Pionier⸗ arbeit in den erſten fünf Jahren ſeines Beſtehens gegeben. Im zweiten und größten Teil des Buches, der dem Bild der neuen Ausſtellungen und ihrer Geſtaltung ge⸗ widmet iſt, werden der Ordnungsgedanke im Ausſtellungs⸗ weſen, der ſich reſtlos durchgeſetzt, die Auswüchſe und Aufblähungen der Vor⸗ und Nachkriegsjahre beſeitigt und ſo die Vorausſetzungen für einen großen Aufſchwung des Ausſtellungsweſens geſchaffen hat, der entſcheidende Grundſatz der Wahrheit und Klarheit im Aufbau, Raum⸗ aufteilung und Geſtaltung der Ausſtellungen und der Leiſtungsgedanke im Ausſtellungsweſen klar herausgeſtellt. In einem Schlußwort wird u. a. auf die wichtige Auf⸗ gabe der Zuſammenfaſſung und Neugeſtaltung der Wirt⸗ ſchaftswerbung im Auslande, die mit vereinten Kräften in Angriff genommen werden müſſen, und die Notwendigkeit der Zentraliſierung und Ausſtellungsweſen unter ziel⸗ bewußter Führung hingewieſen. Das zahlenmäßige Ergebnis der Veranſtaltungen des Inſtituts nach 5 Jahren nationalſozialiſtiſcher Wirtſchafts⸗ politik ergibt 460 Ausſtellungen mit einer Beſucherzahl von 15 300 000 Perſonen. 2 g Dies bedeutet, daß jeder vierte Deutſche(einſchl. Kinder) durch die Veranſtaltungen des Inſtituts über die Maß⸗ nahmen der nationalſozialiſtiſchen Regierung unterrichtet wurde. Marktberichte (Ohne Gewähr). Mannheimer Großviehmarkt v. 12. Juli. Am Mann⸗ heimer Großviehmarkt waren folgende Tiere zum Verkauf aufgetrieben: 50 Ochſen, 108 Bullen, 308 Kühe, 151 Rin⸗ der, zuſammen 617 Stück Großvieh; gegenüber der Vorwoche mit 526 Tieren ein Mehr von 91 Stück. Bei einer unverän⸗ derten Höchſtnotiz erfolgte die Zuteilung kontingentgemäß für Ochſen 42 bis 45, Bullen 40 bis 43, Kühe 40 bis 43, Rinder 41 bis 44 Rpfg. Der Kälbermarkt war mit 1053(Vorwoche 872) Tieren beſchickt. Bei einer kontingentgemäßen Zuteilung wurden die Tiere zur unveränderten Höchſtnotiz von 60 bis 65 Rpfg. abgeſetzt. Am Schweinemarkt waren 681(Vorwoche 1789) Tiere aufgetrieben. Die Zuteilung erfolgte kontingent⸗ gemäß bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 57 Rpfg. VBerſfammlungs⸗ Kalender. Fußballvereinigung 98. Morgen Donnerstag ab 6 Uhr Training für ſämtliche Jugendſpieler unter der Leitung von Herrn Walz. Vollzähliges Erſcheinen iſt erwünſcht. — Nächſten Donnerstag wieder Schülertraining. Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: 5 J., Gef. 29/171. Mittwoch, 13, Juli, abends 8 Uhr, antreten am HJ⸗Heim. Evang. Männerberein, Mhm.⸗Seckenheim. Sommer ausflug! Der diesjährige Ausflug unſeres Vereins ſoll am 7. Auguſt durch die Pfalz und den Rheingau nach Wies⸗ baden führen. Der Fahrpreis(Omnibus) beträgt 2.50 RM für die Perſon. Unſer Vereinsdiener wird in den nächſten Tagen die Mitglieder zwecks Aufſtellung der Teilnehmerliſte beſuchen. Wir hoffen, daß bis dahin jedes Mitglied zu einem Entſchluß gekommen eſt, damit der Diener nicht wieder⸗ holt vorſprechen muß. Der Vorſtand. Motorrad- Decke auf d. Waſenweg verloren. Abzugeben gegen Belohnung Zähringerſtr. 33. Einleg⸗ ſchwein ca. 8090 Pfund zu verkaufen. Jung⸗ hennen laufd. abzugeben. Bonndorferstr. 35. Inſerieren bringt Gewinn! Iaafe night andere auf ihte kallung Duſelbſt tal flegle 37 Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Mittwoch, 13. Juli: Miete M 30 und 2. Sondermiete M 15 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 111 bis 112: Flitter⸗ wochen. Luſtſpiel von Paul Helwig. Anfang 20, Ende 22 Uhr. 0 Donnerstag, 14. Juli: Miete D 30 und 2. Sonder⸗ miete D 15 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 419: Flitter⸗ wochen. Luſtſpiel von Paul Helwig. Anfang 20, Ende 22 Uhr. 2 8 1 15. Juli: Miete F 30 und 2. Sondermiete F 15: Flitterwochen. Luſtſpiel von Paul Helwig. Anfang 20, Ende 22 Uhr. e 5 Samstag, 16. Juli: Miete B 30 und 2. Sondermiete B 15 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 136 bis 138: Flitter⸗ wochen. Luſtſpiel von Paul Helwig. Anfang 20, Im Neuen Theater(Roſengarten): Mittwoch, 20. Juli: Miete C 30 und 2. Sondermiete C 15 und für die NS.„Kraft durch Freude“, Kul⸗ turgemeinde Ludwigshafen, Abt. 101 bis 102: Letzte Vorſtellung der Spielzeit 193738: Flitterwochen. Luſtſpiel von Paul Helwig. Anfang 20, Ende 22 Uhr. 8 *— * amm