Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages und ingeigenblatt Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündbluet für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. BO Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann nh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— O.⸗A. VI. 38. 1140 38. Jahrgang Der pfeil ſchnellte zurück Der deutſche Gegenſchlag gegen die Hetze des„News Chro⸗ nicle“.— Moskaus kreue Knechte. Berlin, 13. Juli. Das ſcharfe deutſche Dementi in der ungeheuerlichen und grotesken Behauptung von„News Chronicle“, wonach ein hochſtehender deutſcher Offizier vor Führern der Partei einen Vortrag über angebliche Ziele Deutſchlands in Spa⸗ nien gehalten habe, hakt im Ausland wie eine Bombe ein⸗ geſchlagen. Die zwingende und klare Darſtellung der Herkunft die⸗ ſer Lügenmeldung, die zuerſt vom Moskauer Sen⸗ der in die Welt geſetzt worden war, von dort ihren Weg zu dem mit ſowjetruſſiſchem Geld reichlich ausgeſtatteten „Oeuvre“ machte, das aber ſchon ſo mißkreditiert iſt, daß das Blatt ſelbſt in den deutſchfeindlichſten Kreiſen des Auslan⸗ des nicht mehr ganz ernſt genommen werden kann. und deshalb in das tagliche„News Chronicle“ in großer Auf⸗ machung erneut lanciert wurde, hat auch dem„News Chro⸗ nicle“ die Sprache verſchlagen. In dieſen Kreiſen hatte man offenſichtlich nicht erwartet, daß es gelingen würde, ſo ſchnell und a die Hintergründe dieſer Veröffent⸗ lichung aufzudecken und damit einen neuen Störungsver⸗ ſuch der Moskauer Bolſchewiſten im Keim zu erſticken. Es handelt ſich ſichtlich um einen ſchon vor längerer Zeit zielbewußt vorbereiteten Plan, den Bolſchewiſten in 8590 65 zu Hilfe zu kommen, die Einigung im Nichteinmi⸗ feine uffn un der auch Sowjetrußland wohl oder übel eine Zuſtimmung geben mußte, zu hinterkreiben und auf allen nur möglichen Wegen der Spanien politik Chamber⸗ lains Schwierigkeiten zu bereiten. Dafür i„News Chronicle“ ischen den beſten Be⸗ weis. Das Blatt weiß heute der deutſchen Darſtellung der höchſt intereſſanten Zuſammenhänge über das Entſtehen dieſer Lügenmeldung ſachlich nichts entgegenzuſetzen, denn niemand wird eine von dieſem Blatt peröffenilichte Aeuße⸗ rung des engliſchen Oppoſitionsliberalen Roberts ernſt neh⸗ men, in dem dieſer ſich verlegen windend ſagt, das Doku⸗ ment über den angeblichen ortrag habe„alle Anzeichen der Echtheit an ſich“. Eine geradezu klaſſiſche Frechheit 111 5 ſich in dieſem Zuſammenhang das franzöſiſche Gewerkſchaftsblatt „Peuple“, dem natürlich die deutſchen Enthüllungen über die Herkunft dieſer vergifteten Pfeile aus Moskau ſehr wenig bequem ſind.„Peuple“ ſchreibt einfach, es ſei ganz gleichgültig, ob die Unterlagen für die n im „News Chronicle“ echt oder gefälſcht ſeien, es ſei ganz leichgültig ob der betreffende deutſche 1 derartige bungen getan habe oder nicht, ihre Bedeutung bleibe die gleiche, womit das Blatt zu erkennen gibt, daß jetzt den Bolſchewiſten und Marxiſten jedes Mittel und jede auch noch ſo grobe Lüge recht iſt, um den Roten in Spanien einen Rettungsanker zuzuwerfen, Den Vogel aber ſchießt in der Pariſer Preſſe die„Epoque“ ab, deren Außenpolitiker mit der harmloſeſten Miene erklärt,„er wolle die Echtheit dieſes Dokumentes nicht garantieren“, das er dann ſeinen Leſern vorſetzt und es als völlig echt behandelt, um ſchließ⸗ lich ſeine Schlußfolgerungen daraus zu ziehen. Kein Wunder, daß die marxiſtiſch⸗bolſchewiſtiſchen Ele⸗ mente, die dem Wink von Moskau als gutbezahlte Hörige der Sowjetruſſen ſo folgſam entſprochen hatten, jetzt nichts mehr zu ſagen wiſſen. Wie ſehr man mit allen Mitteln in dieſem Augenblick verſucht, das Abkommen über die Nicht⸗ einmiſchung und die Zurückziehung der Freiwilligen zu hin⸗ tertreiben, zeigen die Berichte von zwei Franzoſen aus Rotſpanien, die an anderer Stelle 1 ſind. In dem Augenblick, da das Ziel der Bolſchewiſierung Spaniens durch die Annahme des Planes über die Zurück⸗ ziehung der Freiwilligen und der Schließung der ſpaniſchen Grenzen am ſtärkſten gefährdet iſt, war die Hilfe am not⸗ wendigſten. Das iſt der Sinn der Veröffentlichu im „News Chronicle“, deren Urſprünge in Moskau c ſind, was ja auch der Moskauer Sender nur zu deutlich verrät. Während Herr Plum offen eine Sabokoge de⸗ in Lon⸗ don angenommenen Planes vorbereitet, will man mit einer wohlvorbereitelen Aktion auf dem Wege einer Preſſever⸗ öffenklichung eine Unkerhausdebakte inſzenieren, in der der panienpolitik Chamberlains durch angebliche düſtere 915 Deutſchlands ein ſchwerer Schlag verſetzt werden ſoll. lied auf Glied reiht ſich folgerichtig in dieſer Kelle der deutſchen Beweisführung. Es wird diesmal den dunklen Elemenken, die die Befriedung Europas und eine Löſun der ſpaniſchen Frage zu hinkerkreiben verſuchen, unmöglich ſein, nur ein einziges Glied aus dieſer Kette herauszurei⸗ Deutſchlands Wille zum Frieden Von Daladier anerkannt— Er glaubt nicht an Krieg Paris, 13. Juli. Anläßlich eines Banketts der Vereinigung von Ange⸗ hörigen der Provence und Langdoe in Paris machte Mini⸗ ſterpräſident Daladier Ausführungen zur innen⸗ und außenpolitiſchen Lage. Vor einigen Wochen, ſo erklärte der Miniſterpräſidenk, ſchienen die Ereigniſſe in Mikteleuropa die Aufrechterhal⸗ kung des. auf eine ſchwere und harte Probe fel. len zu wollen. Der Bruch des Gleichgewichts aber, der die Völker in eine nicht wiedergutzumachende Kataſtrophe hin⸗ eingeriſſen hätte, habe vermieden werden können. Die fried⸗ liche Entſchloſſenheit Großbritanniens und Frankreichs ſei ebenfalls auf die der anderen Länder geſtoßen und insbe⸗ ſondere Deutſchlands. Er wolle hinzufügen, daß die fran⸗ zöſiſche Regierung bei dieſer Gelegenheit den friedlichen Abſichten habe Glauben ſchenken wollen. die der Führer Donnerstag den 14. Juli 1938 und Reichskanzler immer wieder öffenklich zum Ausdrück debracht hahe. Der Beitrag Frankreichs zu dieſem Werk der Verſöh⸗ nung ſei um 5 aktiver und ehrlicher geweſen, als ſeine feierlichen Verpflichtungen der Tſchecho⸗Slowakei gegenüber ihm unwiderruflich und heilig ſeien. Die franzöſiſche Re⸗ gierung und das ganze franzöſiſche Volk ſeien von zwei gleich ſtarken Gefühlen beſeelt, einerſeits von dem Wunſch, nicht die eingegangenen Abmachungen erfüllen zu müſſen und andererſeits von dem feſten Willen, niemlas das ge⸗ gebene Wort zu brechen, falls durch ein Unglück dieſe erſte Hoffnung enttäuſcht werden ſollte. Er habe niemals und wolle niemals an die Fatalität eines Krieges glauben Die letzten Ergebniſſe geſtatteten in dieſer Hinſicht auch für die Zukunft Vertrauen. Zwiſchen Völkern, die es gelernt hätten, ſich auf dem Schlachtfeld gegenſeitig zu achten, wäre es in Zukunft beſ⸗ ſer, wenn ſie ihre gemeinſamen Kräfte zur Organiſierung des gegenſeitigen Verſtändniſſes und des Friedens ge⸗ brauchten. Durch eine ſolche Methode könne endlich dem Leiden und dem Elend ein Ende geſetzt werden, das in ſo vielen Ländern heute das Leben der Menſchen ſchwer und hart gemacht habe. England und die Lage Stellungnahme zu ſchwebenden Fragen— Wunſch nach Zuſammenarbeit London, 13. Juli. Die engliſche Oeffentlichkeit beſchäftigt ſich neuerlich ſtark mit den politiſchen Problemen, die mit der Lage in der Tſchecho⸗Slowakei und in Spanien ſowie mit den Bezie⸗ hungen Englands zu Deutſchland und Italien zuſammen⸗ hängen. i So ſchreibt Reuters diplomatiſcher Korreſpondent, Eng⸗ land könne keine neuen Vorſchläge für eine ſchnellere In⸗ kraftſetzung des engliſch⸗italleniſchen Abkommens machen. Die einzige Möglichkeit beſtände in der Herbeiführung eines Waffenſtillſtandes oder einer ſchnelleren Inkraft⸗ ſetzung des Nichteinmiſchungsplanes. Zu den 10 Beziehungen ſei Dienslag abend in London erklärt worden, England habe nie die Tür zugeſchlagen. Eine friedliche Bereinigung der tſchechi⸗ ſchen Frage als ein Ergebnis engliſch⸗franzöſiſch⸗deutſcher ZJuſammenarbeit würde nach hieſiger Anſicht eine Atmo⸗ ſphäre ſchaffen, in der deutſch⸗engliſche Beſprechungen auf⸗ genommen werden könnten. In der Frage einer wirtſchaftlichen Befrie⸗ dung Europas ſei England bereit, durch Handelsab⸗ kommen zur Verbeſſerung der Lage beizutragen. Gleich⸗ zeitig weiſe man in London nachdrücklich darauf hin, daß nichts, was England zur Verbeſſerung des Handelsver⸗ kehrs tue, auch nur mit der geringſten Abſicht geſchehe, den deutſchen Handel zu blockieren oder Deutſch⸗ land wirtſchaftlich oder politiſch e inzukreiſe n. In der ſudetendeutſchen Frage ſei man in London der Anſicht, daß es zu einem annehmbaren Ergebnis führen würde, wenn eine 60⸗ oder 70prozentige Verſtändigung erzielt würde. Man ſei auch davon überzeugt, daß in Prag und in Ber⸗ lin der Wunſch vorhanden ſei, eine friedliche Bereinigung 2 erzielen. Im Fernen Oſten ſähe man noch keine Usſicht für eine Vermittlungsmöglichkeit. Sollte ſich aber eine ſolche ergeben, ſo würde die britiſche Regierung ent⸗ weder allein oder zuſammen mit anderen Mächten die Gelegenheit wahrnehmen. Auch die„Times“ und der„Daily Telegraph“ nehmen, offenbar von zuſtändiger Stelle beeinflußt, zu den großen ſchwebenden Fragen der europäiſchen Politik Stellung. Beide Darſtellungen entſprechen ſich inhaltlich ungefähr und decken ſich auch mit den Ausführungen des diploma⸗ tiſchen Korreſpondenten von Preß Aſſociation. Zwei dringende Probleme Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ ſchreibt u. a., daß die Nachrichten aus Prag jetzt etwas beſſer klän⸗ gen. Das werde von der britiſchen Regierung begrüßt, die nie vergeſſen habe, daß es zwei dringende Probleme in Europa gebe, die geregelt werden müßten, ehe man an eine allgemeine Verſöhnung denken könne: Spanien und das ſudetendeutſche Problem. In der Frage der öſterreichiſchen Schulden ſei Gutes aus Schlechtem entſtanden. Das engliſch⸗deut⸗ ſche Zahlungsabkommen könnte die Handelsbeziehungen zwiſchen den beiden Ländern fördern, da man Vorkehrun⸗ en für eine Regelung der deutſchen lang⸗ und mittel⸗ riſtigen Schulden getroffen habe. Spanien aber ſei ein mindeſtens ebenſo großes Srelwil wie Mitteleuropa. Könne man die ausländiſchen reiwilligen zurückziehen, könne das engliſch⸗italieniſche Abkommen, das von einer Regelung in Spanien abhänge, bald vollendet werden? Immer mehr und mehr erkenne man, daß der engliſche Plan faſt das einzige, ſicherlich aber das wahrſcheinlichſte Mittel darſtelle, eine Regelung in Spanien herbeizuführen. Dieſe würde, unter engliſchem Geſichtswinkel geſehen, ein doppeltes Gutes haben, ein⸗ mal um ihrer ſelbſt willen. und dann des engliſch⸗italieni⸗ ſchen Abkommens wegen. Die Italiener drängten natür⸗ lich ſehr auf eine baldige Inkraftſetzung des Abkommens, aber die britiſche Regierung habe keine neuen Vorſchläge zu machen. Sie ſtehe feſt zu ihrer urſprünglichen Verpflich⸗ kung dem Parlament gegenuber, daß zunächſt eine Zurück⸗ ziehung der ausländiſchen Freiwilligen aus Spanien er⸗ folgen müſſe 3 0 Neue Haltung? Was Pariſer Blätter wiſſen wollen Paris, 13. Juli. Auch am Mittwoch beſchäftigten ſich verſchiedene Pariſer Blätter mit der Weiterentwicklung der engliſch⸗italieniſchen Beziehungen. Die meiſten Blätter weiſen in dieſem Zuſammenhang auf eine gewiſſe Wand⸗ lung der Außenpolitik hin, die die britiſche Regierung unter mf Druck der innenpolitiſchen Einflüſſe bewerkſtelligen müſſe. Der Londoner Berichterſtatter des„Jour“ ſchreibt, in amtlichen engliſchen Kreiſen erkläre man, die im eng⸗ liſch⸗italſjeniſchen Abkommen enthaltenen, Spanien betreffenden Bedingungen würden voll und ganz aufrechterhalten werden Gegen Ende dieſer oder zu Beginn der nächſten Woche werde Chamberlain im Unterhaus eine neue Erklärung abgeben, in der er die Gründe aus⸗ einanderſetzen werde, die ſeine Regierung veranlaßt hät⸗ ten, den nationalſpaniſchen Vorſchlag auf Neutraliſierung des Hafens von Almeria nicht zu berück⸗ ſichtigen. Schließlich erkläre man in amtlichen Londoner Krei⸗ ſen, daß die Tür für engliſch⸗deulſche Verhandlungen nie⸗ mals geſchloſſen worden ſei und weiter offen bleibe. Die erfolgreichen Finanzbeſprechungen und die Ausſicht auf neue Handelsverhandlungen ſeien ein Faktor von unbe⸗ ſtreitbar poſitivem Wert. In KRegierungskreiſen ſei man der Anſicht, daß eine Regelung des Sudetendeutſchen⸗ Problems, die eine enge Juſammenarbeit zwiſchen Eng⸗ land, Frankreich und der Tſchecho-Slowakei ermögliche, eine Ain ge Stimmung für eine Wiederaufnahme der poli⸗ 11 Verhandlungen mit dem Drikten Keich vorbereiten. würde. Das„Oeuvre“ glaubt einen der wichtigſten Gründe für die neue Haltung der engliſchen Regierung darin ſehen zu können, daß die wahren Führer der engliſchen Oppoſition Baldwin und Churchill ſeien. Baldwin und Chur⸗ chill verſuchten, den ehemaligen Außenminiſter Eden aufs neue in den Vordergrund zu bringen. Waffenlieſerung britiſchen Schiffen verboten Erklärung Chamberlains vor dem Unkerhaus. London, 14. Juli. Miniſterpräſident Chamberlain gab am Mittwoch nach⸗ mittag im Unterhaus bekannt, daß es ſich aus verſchiede⸗ nen Gründen als unmöglich erwieſen habe einen interna⸗ tionalen Ausſchuß zur Unterſuchung der Bombenabwürfe in Spanien zuſtandezubringen. Die britiſche Regierung be⸗ abſichtige daher, ſobald wie möglich eine aus zwei briti⸗ ſchen Staatsangehörigen beſtehende Kommiſſion zu dem be⸗ abſichtigten Zweck nach Spanien zu entſenden. Zu den Verhandlungen mit Franco nach der Rückkehr Sir Robert Hodgſons nach London erklärte Chamberlain, Franco bleibe dabei, daß die Angriffe auf britiſche Schiffe nicht planmäßig erfolgt ſeien. Es ſei britiſchen Schiffen, ſo fuhr Chamberlain fork, geſetzlich verboten, Waffen nach anden Häfen zu ver⸗ frachten. Die engliſche Regierung könne die Verſenkung bri⸗ kiſcher Handelsſchiffe nicht als rechtmäßig erfolgt 1 Allerdings müſſen Schiffe in der Kriegszone die mit einem Kriegszuſtand verbundenen Gefahren auf ſich nehmen. Die britiſche Regierung könne Angriffe, die unker dieſen Am⸗ ſtänden auf britiſche Schiffe erfolgten, nicht verhindern, ohne Gefahr zu laufen, die Feindſeligkeiten auszudehnen. Wörtlich erklärte Chamberlain:„Ich habe bereits ge⸗ ſagt, und ich ſage es noch einmal, die britiſche Regierung kann es nicht 1 ein ſolches Verfahren zu emp⸗ fehlen. Inden ſie ſo jedes militäriſche Vorgehen aus⸗ ſchließt, iſt ſie nicht bereit, die Wiederholung von Angrif⸗ fen einer beſtimmten Art hinzunehmen.“ Bisher habe England immer in Burgos prote⸗ ſtiert. Die Angriffe auf vereinzelte 9905 müßten not⸗ wendigerweiſe planmäßig erfolgt ſeien, beſonders in ſol⸗ chen Fällen, in denen Schiffe rekognoſziert und nachher mit Maſchinengewehren beſchoſſen worden ſeien. Die britiſche Regierung ſtehe immer noch mit Burgos in Verbindung, und er, Chamberlain, ziehe es vor, das Ergebnis abzuwar⸗ ten, bevor er eine weitere Erklärung abgebe. Weiter er⸗ klärte der Premierminiſter, daß die rotſpaniſche Regierung den Almeria⸗Vorſchlag als unannehmbar anſehe. Englands Luſtrüſtung 2370 Flugzeuge bis Frühjahr 1940 London, 14. Juli. Zur Verſtärkung der britiſchen Luft⸗ waffe wurde am Mittwoch ein Nachtragshaushalt in Höhe von 22,9 Millionen Pfund Sterling(rund 275 Millionen Mark) eingebracht, der auf dem Anleihewege gedeckt wer⸗ den ſoll. Die Anleihe wird im Rahmen des Anleihebetra⸗ ges von 400 Millionen Pfund für die britiſche Aufrüſtung begeben. Der Geſamtbetrag für die Luftrüſtung in dieſem Jahre beläuft ſich danach auf 126,4 Millionen Pfund Ster⸗ ling. Die Wolke a werden mit der Vergrößerung der eng⸗ liſchen Luftflotte auf 2370 Flugzeuge bis Ende März 1940 und der dadurch notwendig werdenden entſprechenden Ver⸗ ſtärkung des Perſonals in der Bodenorganiſation begrün⸗ det. Ein Teil des Betrages ſoll auch zum Ausbau der zivi⸗ len Luftfahrt verwandt werden. Von der Summe werden rund 60 Millionen Pfund für die Anſchaffung von Flugzeugen und Ballons ausgegeben. Die Zahl der An⸗ gehörigen der Flugreſerve wird von 31 000 auf 50 000 er⸗ höht. 5 „Fernſehgeſpräche“ Immer neue techniſche Fortſchritte gibt es— Dinge, die noch vor wenigen Jahren für unmöglich gehalten wur⸗ den, gehören heute zu den Selbſtverſtändlichkeiten des Alltags. Das neueſte techniſche„Wunder“— es iſt aber in Wirklichkeit gar kein ſolches, ſondern ein verhältnis⸗ mäßig einfacher phyſikaliſcher Vorgang— iſt das„Fern⸗ ſehgeſpräch“. Man kann alſo fernſprechen— tele⸗ fonieren— und ſeinen Geſprächspartner dabei gleichzeitig ſehen— ſein Bild erſcheint auf einer Glasſcheibe neben dem Fernſprechapparat. Natürlich kann man noch nicht jeden Telefonapparat in ein Fernſehtelefon umwandeln, aber iſt es nicht ſchon eine ganz große Sache, daß man jetzt in eini⸗ gen großen Städten nach anderen Städten über Hunderte von Kilometer hinweg„fernſprechen“ kann? Daß dort von einer beſtimmten Sprechſtelle auch beiſpielsweiſe die Frau ihren Mann, der verreiſt iſt, die Großmutter ihr Enkelkind, das weit, weit weg von ihr iſt, ſehen und ſprechen kann? Bisher gab es Fernſehgeſpräche zwiſchen Berlin, Leip⸗ zig und Nürnberg. Jetzt iſt der Fernſehſprechdienſt auf München ausgedehnt worden. Das bedeutet einen neuen Schritt auf dem Wege, dieſen Dienſtzweig der Reichspoſt zum Allgemeingut des deutſchen Volkes zu machen. Frankfurt a. M., Köln und Hamburg werden die nächſten Etappen auf dieſem Wege ſein. Wie kommt nun ein„Fernſehgeſpräch“ eigentlich zu⸗ ſtande? Zur Bildübertragung werden im Fernſeh⸗ ſprechdienſt mechaniſche Bildzerleger der Firma Tele⸗ Rasten und der Fernſeh⸗AGG benutzt. Dieſe Bildzerleger löſen das Bild des Geſprächspartners mittels eines Licht⸗ ſtrahls fünfundzwanzigmal in der Sekunde in 180 Zeilen auf. Beim Bildgeber von Telefunken, dem ſogenannten Linſenkranzabtaſter, wurde zu dieſem Zweck ein Lichtſtrahl durch eine ſich drehende Zylindertrommel geſteuert, in deren Mantel 180 Mikroobjekte in zwei Gängen einer Schraubenſpirale angeordnet ſind. Der Lichtſtrahl wird je nach der Helligkeit des abgetaſteten Bildpunktes mehr oder weniger hell zurückgeworfen und trifft auf Fotozellen, in denen durch das aufgefangene Licht ein Elektronenſtrom ausgelöſt wird, deſſen Stärke den Helligkeitsſchwankungen des zurückgeworfenen Lichtſtrahls entſpricht. Dieſer ſehr ſchwache Strom wird verſtärkt, einer Trägerfrequenz auf⸗ gedrückt und über das Breitbandkabel zur fernen Fernſeh⸗ ſprechzelle geführt, wo er den Bildempfänger ſteuert. Der Bildgeber der Fernſeh⸗A benutzt für die Steuerung des Lichtſtrahls zum Zerlegen des Bildes ſtatt des Zylinders eine Lochſcheibe, deren Löcher als Flachſpirale angeordnet ſind. Zur Wiedergabe des Bildes auf der Empfangs⸗ ſeite dient eine Braun'ſche Röhre. Sie ſetzt die ankommen⸗ den elektriſchen Bildzeichen in der gleichen Reihenfolge, wie ſie bei dem Vorgang ber Bildzerlegung entſtanden, zuſam⸗ men und macht ſie ſichtbar. Zu dieſem Zweck wird ein in der Röhre erzeugter feiner Elektronenſtrahl im Gleichlauf mit dem Bildgeber über einen Leuchtſchirm geführt, der beim Auftreffen des Strahles punktförmig aufleuchtet. Die ankommenden Vildſtröme ſteuern die Stärke des Elektro⸗ nenſtrahls, ſodaß die Helligkeit des Aufleuchtens jeweils der Stärke des Bildſtroms entſpricht. Jedes Bild auf dem Schirm beſteht alſo in Wirklichkeit aus einer großen Zahl (etwa 40 000) von Bildpünktchen, die in ſchneller Folge an⸗ einandergereiht werden. Infolge der Trägheit des menſch⸗ lichen Auͤges wird dieſer Vorgang ſedoch im einzelnen nicht wahrgenommen, ſodaß der Eindruck eines vollſtändigen Bildes entſteht. Die für die Uebermittlung der Fernſeh⸗ bilder nötigen breiten Frequenzbänder können mit den gewöhnlichen Fernſprechkabeln nicht auf weite Entfernun⸗ gen übertragen werden, denn auf jeder Fernſprechleitung wächſt die Dämpfung mit der Zunahme der Frequenz ſtark an. Die Dämpfung kann aber herabgeſetzt werden ein⸗ mal durch die Verwendung dickerer Leiter und weiter durch die Benutzung beſonderer Iſolierſtoffe. Mit einem nach dieſen Geſichtspunkten gebauten Breitbandkabel und mit Hilfe geeigneter Verſtärkereinrichtungen iſt man in der Lage, die Fernſehfrequenzbänder auf größte Entfernungen zu übertragen. Breitbandkabel werden zurzeit von Berlin nach Hamburg, Frankfurt a. M. und Köln verlegt. Die Gebühr für ein Fernſehgeſpräch von drei Minuten Dauer iſt doppelt ſo hoch wie die eines ge⸗ wöhnlichen Ferngeſpräches zuzüglich einer Gebühr für das Herbeirufen des Geſprächspartners. Die Herbeirufgebühr beträgt ein Drittel der Gehühr für ein gewöhnliches Drei⸗ minutenferngeſpräch. Ein Fernſehgeſpräch von Berlin ko⸗ e 58 Udo nimmt ihr Antlitz in beide Hände und ſieht ihr in die ſchönen Augen. „Liebſte,“ ſagt er bewegt,„wenn doch jede Frau ſo kraftvoll um ihr Glück kämpfen würde, wie du es getan haſt. Wahrlich, es gebe mehr glückliche Ehen auf der Welt. Zu oft überlaſſen wird unſer Glück dem Zu⸗ fall, oder wollen es gar, wie Jane Sutter, vom Spiel abhängig machen. Machen einen Ball zum Ball des Schickſals und vergeſſen, daß nur unſer Herz der Ball des Schickſals ſein darf.“ i Dann küßt er ſie noch einmal und dann betreten ſie die Villa des Kommerzienrates Golßen. Der alte Kommerzienrat kommt ihnen entgegen. Stumm begrüßt er den Mann, den er liebt wie einen Sohn, den ihm das Schickſal verwehrte. „Werden wir wieder zuſammen ſchaffen, lieber Wendt?“ „Ja,“ ſagt Udo lachend,„das werden wir, Herr Kommerzienrat, aber eine Bedingung habe Sie verweigern mir die Hand Ihrer Tochter nicht und nehmen mich als Teilhaber auf!“ „Selbſtverſtändlich, diesmal ſage ich Ja. Ich hätte Ihnen auch die Beate einmal gegeben, und wäre damals ſchon glücklich geweſen, wenn wir zuſamman„ hätten. Aber Beate liebte einen anderen. glaube, daß Sie mit der Dora genau ſo glücklich werden, wie Sie vielleicht mit der Beate geworden wären.“ „Noch glücklicher, Schwiegervater,“ lacht Wendt,„aber Dora klingt nicht, es bleibt bei Doris!“ * Als ſie in das 1 Speiſezimmer eintraten, da wollte Udo ſeinen Augen nicht trauen. denn an einem ſtet demnach ohne Herbeirufgebühr nach Leipzig 3.59 Mark, nach Nürnberg 4.20 Mark und nach München 4.80 Mark. Als Ortsgebühr für ein Fernſehgeſpräch innerhalb Ber⸗ lins oder Münchens iſt nur 1.50 Mark zuzüglich einer Her⸗ beirufgebühr von 50 Pfg. zu zahlen. Die Gebühren ſind ſomit recht niedrig. Das Fernſehſprechen hinterläßt bei den Benutzern den tiefſten und nachbaltiaſten Eindruck vom Weſen und von der Bedeutung des Fernſehens. Denn das Fernſprechen überwindet in noch höherem Maße Zeit und Raum als das gewöhnliche Ferngeſpräch und die Ergänzung der Sprache durch das Bild des Geſprächspartners gibt dieſem neueſten Zweig der Fernmeldetechnik eine perſönliche Note, die keinem anderen Nachrichtenmittel eigen iſt. Geheimrat Kirdorf 7 Vorkämpfer des Bergbaues, Mitſtreiter des Führers Eſſen, 13. Juli. Geheimer Rat Kirdorf, der Neſtor des deutſchen Berg⸗ baues, iſt verſtorben. Emil Kirdorf war dem deutſchen Bergbau und vor allem dem Ruhrbergbau jahrzehntelang Vorkämpfer und Führer. Zeit ſeines Lebens ein Kämpfer, fand er ſchon früh den Weg zum Führer. Nun iſt er nach einem an Kampf und Erfolgen überreichen Leben auf ſeinem Alters⸗ ſitz bei Mülheim an der Ruhr, dem Streithof, im 92. Le⸗ bensjahr ſanft entſchlafen. Am 8. April 1937 noch konnte der„Alte auf Streithof“, wie ihn der Volksmund nannte, unter höchſten Ehrungen in überraſchend großer geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 90. Geburtstag feiern. Ungezählte Glückwünſche und Ehrungen wurden ihm an ſeinem Ehrentag aus allen Volkskreiſen und allen Teilen des Reiches zuteil. Die größte Freude aber wurde dem greiſen Jubilar dadurch bereitet, daß der Führer ihm ſeine Glückwünſche perſönlich überbrachte. Mit dem Führer hatten es ſich auch der Stell⸗ vertreter des Führers, Rudolf Heß, und die Reichsminiſter Dr. Goebbels und Dr. Schacht nicht nehmen laſſen, den Senior des deutſchen Bergbaus, der wohl als erſter der führenden Männer der deutſchen Wirtſchaft den Weg zum Nationalſozialismus fand, und der mit Stolz das Gol⸗ dene Ehrenzeichen der Bewegung trug, perfönlich zu beglückwünſchen. Den Höhepunkt aller Ehrungen, die Ge⸗ heimrat Kirdorf an ſeinem 90. Geburtstag zuteil wurden, bedeutete die Ueberreichung des Adlerſchildes des Deut⸗ ſchen Reiches durch den Führer. Immer wieder ſtellte Kirdorf in Deutſchlands ſchweren Zeiten durch reichſte Erfahrungen und durch die Abgeklärt⸗ heit des Urteils gewichtigen Rat zur Verfügung, und oft genug, wenn er die Zei für gekommen hielt, erhob er in entſcheidungsſchwerer Stunde ſeine Stimme. Mit Miß⸗ trauen und Skepſis ſtand er ſeit Bismarcks Entlaſſung dem kaiſerlichen Deutſchland gegenüber. Oft und ernſt warnte er vor den falſchen Wegen einer mehr und mehr von den zerſtörenden Kräften es Parlamentarismus abhängig werdenden Regierung. Die führenden Männer des„Sy⸗ ſtems“ fanden bei ihm nur Verachtung. Erſt als er erlebte, wie Deutſchland durch die Kraft der nationalſozialiſtiſchen Idee wieder zu neuem Aufſtieg erwachte, erſtand auch in ihm neue Zuverſicht. Mit der ganzen Kraft ſeines jungge⸗ bliebenen Herzens und mit der Fülle ſeiner reifen Lebens⸗ erfahrung trat er für die Idee und das Werk Adolf Hitlers ein, indem er in einer Zeit des Niederganges und des Zuſammenbruchs ſich zu Adolf Hitler als dem Retter der Natiom zum nationalen und wirtſchaftlichen Wiederaufſtieg Deutſchlands bekannte. Das Leben Emil Kirdorfs iſt gekennzeichnet durch un⸗ ermüdlichen Kampf und einzigartigen Erfolg. Als jüngſter von drei Söhnen des Webereibeſitzers Martin Kirdorf in Mettmann geboren, verband Emil Kirdorf ſein Schickſal mit dem Rührbergbau. 1872 übertrug man ihm die kauf⸗ männiſche Leitung der Gelſenkirchener Bergwerks⸗AG, die er durch eine 15jährige ſchwere Wirtſchaftskriſe hindurch und aus kleinen Anfängen heraus zur bedeutendſten Mon⸗ tan⸗Geſellſchaft Europas machte. Als Kirdorf 1926 von der Führung zurücktrat, hatte er 53 Jahre lang der Gelſen⸗ kirchener Geſellſchaft und faſt 55 Jahre lang dem Ruhr⸗ bergbau in leitender Stellung gedient. Wenn er die Berg⸗ gerechtſame der Gelſenkirchener Geſellſchaft immer mehr ausdehnte, ſo geſchah das nicht, um Herr einer möglichſt großen Aktiengeſellſchaft zu werden, ſonern weil ihm von Anfang an die Notwendigkeit einer Konſolidie⸗ rung des unheilvoll zerſplitterten Grubenfelderbeſitzes im Ruhrgebiet vorſchwebte. Zu der Stunde aber, da Nelly ihr erglühendes Haupt verſöhnt an Ottos Bruſt barg, da alles gut war, er⸗ reichte den Reichstrainer im Hotel Fürſtenhof ein Tele⸗ fongeſpräch. Udo Wendt war am Apparat und ſagte:„Ich bitte um Verzeihung, daß ich noch nicht anweſend bin, aber reich gedeckten Tiſch, einer richtigen Verlobungstafel, ſaßen Frau Irma, die Gattin des Kommerzienrates, Frau Beate mit ihrem Gatten und den zwei Kindern und Doktor Coellen. Dr. Coellen ſah die Ueberraſchung im Geſicht des Freundes und rief ihm zu: „Was, da ſtaunſt du, alter Junge. Du wirſt mir doch nicht böſe ſein, daß ich als Vetter des Doktor Krauß Dora den Vorſchlag gemacht habe, ein wenig Vor⸗ ſehung zu ſpielen!“ „Ein Glück, daß du es getan haſt, Doktor. Das werde ich dir hoch anrechnen. Wer weiß, wer heute als Braut an meiner Seite gehen würde, wenn nicht Fräulein Dora Kiſtenmacher, die Tochter meines un⸗ bekannten Freundes, in mein Haus geſchneit wäre.“ Ein herzliches Lachen erfüllte den gaſtlichen Raum, und dann drängte ſich alles um das junge Paar, um es zu beglückwünſchen. * „„„ich habe mich eber ul Frculeln Doris Golßen, der Tochter de Kommertzienrate Golßen, verlobt!“ „Herzlichen Glückwunſch allerherzlichſten Glückwunſch, lieber Wendt! Das nenne ich einen doppelten Erfolg! Dürfen wir Sie heute noch mit Ihrer lieben Braut be⸗ grüßen! Hier wird im Augenblick die Verlobung Sör⸗ venſens mit Miß Jane Sutter gefeiert!“ g „Wirrlich? Das freut mich! Dann iſt mein Gegner alſo auch nicht ganz leer ausgegangen!“ „Das kann man wohl ſagen, lieber Wendt!“ lachte der Reichstrainer.„Dürfen wir Sie noch erwarten?“ „Doch! Ich komme um Mitternacht mit meiner Braut einen Sprung in den Fürſtenhof. Auf Wiederſehen!“ Kurzmeldungen Beileidstelegramm des Fühters Der Führer und Reichskanzler hat an Frau Kirdorf (Mülheim⸗Speldorf) folgendes Beileidstelegramm gerichtet: „Ju dem ſchweren Verluſt, der Sie und die Ihren be⸗ troffen hat, bitte ich Sie, die Verſicherung meiner herzlichen Anteilnahme entgegenzunehmen. Die Verdienſte, die ſich der Verſtorbene um die deutſche Wirtſchaft und die Wiederauf⸗ erſtehung unſeres Volkes erworben hat, werden mir un⸗ vergeſſen bleiben.“ Deukſche von Polen auf die Straße geſetzt In einem Dorfe des Kreiſes Schubin wurde die deutſche Anſiedlerstochter Ohlinger, die 1919 Alleinerbin eines 62 Morgen großen Bauernhofes wurde, nach einer Klage des polniſchen Fiskus exmittiert. Für die glänzend beſtellte Wirtſchaft mit ſämtlichem Inventar wurden der exmittier⸗ ten Deutſchen etwa 7500 Zloty zugebilligt. Nach Abzug verſchiedener Gebühren, Neuſchätzungen, Gerichtskoſten uw kam es zur Auszahlung von insgeſamt 4300 Zloty. Die Möbel der exmittierten Deutſchen wurden, da dieſe zunächſt kein anderes Unterkommen hatte, auf die Straße geſtellt und damit einem um die Mittagsſtunde niederge⸗ g f einen verheerenden Fol⸗ henden Gewitterregen mit allen gen ſchutzlos ausgeſetzt. * Maßnahmen gegen polniſche Minderheit in Litauen. Wie die polniſche Zeitung„Dziennik Narodowy“ aus Kowno meldet, hat das litauiſche Unterrichtsminiſterium 16 Lehrern polniſcher Gymnaſien in Litauen die Unterrichts⸗ erlaubnis entzogen. Das gleiche Blatt berichtet, daß zwei leitende Perſönlichkeiten polniſcher Minterheitenorganiſatio⸗ nen in Litauen in ein Zwangsarbeitslager verſchickt wor⸗ don ſind. * Genera Ruſſo nach Deutſchland abgereiſt „Rom, 14. Juli. Der Generalſtabschef der Faſchiſtiſchen Miliz, General Ruſſo, iſt am Mittwoch abend mit einer Abordnung von Milizoffizieren nach Deutſchland abgereiſt, wo er als Gaſt des Stabschefs der SA einen Gegenbeſuch abſtattet und dabei vor allem dem Reichswettkampf der SA in Berlin beiwohnen wird. 8 * Zäher Kampf um den Nanga Parbat Im Haupklager wird beſſeres Wetter abgewartet München, 13. Juli. Die deutſche Nanga Parbat⸗Expe⸗ dition war in der letzten Zeit ſehr behindert durch ſtarke Schneefälle, die, am 27. Juni beginnend, mehrere Tage anhielten und ſolche Schneemaſſen brachten, daß das Lager 4(6200 m) vorübergehend von den unteren Lagern abge⸗ ſchnitten war. Das von den Inſaſſen dieſes Lagers mit Hilfe ihres tragbaren Funkgeräts herbeigerufene Flug⸗ zeug brachte ihnen durch Abwurf die benötigten Gegen⸗ ſtände, vor allem Brennſtoff und friſche Lebensmittel. In den folgenden Tagen ſtiegen die meiſten Bergſteiger unter Zurücklaſſung einer kleinen Beſatzung in Lager 3 und 4 nach dem Hauptlager ab, wo ſie auf die Beſſerung des Wetters warten, um einen neuen Vorſtoß zu unter⸗ nehmen. Paris. Wie aus Beirut verlautet, hat die Genfer Kom⸗ miſſion für den Sandſchak am Dienstag morgen Syrien verlaſſen, um ſich über Paläſtina nach Kairo und von dort nach Europa zu begeben. London. Wie aus guter Quelle verlautet, prüft die eng⸗ liſche Regierung ſeit einiger Zeit die Frage der Gewäh⸗ rung einer Anleihe an China. a Tokio. Der Sprecher des Auswärtigen Amtes erklärte zu der franzöſiſchen Note über die Beſetzung der Paracel⸗ Inſeln, die Frage der ſtaatsrechtilchen Zugehörigkeit ſei nach wie vor ungeklärt. Das Blatt„Asahi Schimbun“ be⸗ zeichnet die Beſetzung der Inſeln durch Frankreich als einen Vertrauemsbruch. Warſchau. Die Polniſche Telegraphenagentur berichtet über neue Gewaltmaßnahmen der Tſchechen gegen die pol⸗ niſche Volksgruppe. Dieſe hätten ihren Grund vor allem in den Mißerfolgen der Tſchechen bei den letzten Schul⸗ einſchreibungen. Oklahoma. Bei den demokratiſchen Wahlen in Oklahoma ſiegten die New Deal⸗Anhänger mit großer Stimmenmehr⸗ heſt. Dies iſt die erſte Kraftprobe nach Beginn der Rooſe⸗ vetſchen Wahlkamfreiſe zur Pazifikküſte. An dieſem Abend aber waren drüben in England noch zwei Menſchen glücklich, die ſich bei dem berühmten Schmied von Gretna Green trauen ließen, und dieſe Tatſache in einem Telegramm nach Berlin funkten. Als Daniel Sutter dieſes Telegramm erhielt, da ſtand er raſch auf und ging an den Apparat und rief Ilſe Kaiſer im Theater an. Er hatte Glück, es war gerade Pauſe und Ilſe Kaiſer konnte an den Apparat kommen. „Hier iſt Sutter, Daniel Sutter. Ich wollte nur ein⸗ mal fragen, ob Sie es ſich überlegt haben! Wollen Sie mit nach Amerika kommen?“ Die Antwort kam nicht gleich, dann aber ſprach eine entſchloſſene Frauenſtimme:„Gut, ich wills verſuchen! Ich komme mit!“ „Bravo! Und das Weitere werden wir dem Schickſal überlaſſen!“ „Ja, dem Schickſal! Wann fahren Sie Mr. Sutter?“ „Am kommenden Donnerstag! Am Dienstag ſchließe ich den Lizenzvertrag mit Udo Wendt und dann geht es wieder heim! Freitag früh gehts über den großen Teich!“ „Ich werde Sie und Ihre Töchter übermorgen früh beſuchen!“ „Wir freuen uns alle ſehr! Jane hat ſich eben ver⸗ lobt! Und wenn mich nicht alles täuſcht, dann iſt Mabel eben dabei, mit Miſter Geſtadt ins Reine zu kommen. Meinen Segen haben ſie beide! Billy iſt auch verhei⸗ ratet! Dann bleibe ich nur noch übrig!“ „Ja, nur Sie! Und über Sie ſoll das Schickſal ent⸗ ſcheiden!“ „Yes, Miß Kaiſer.. das Schickſal!“ 8 Und ſehr glücklich hängte Daniel Sutter an. Wer weiß, vielleicht hatte auch für ihn Fortuna noch etwas im Füllhorn! 8— Ende * 1 . ſelb Finanzabteilung beim Evang. Oberkirchenrat. () Karlsruhe. Wie das Miniſterium für Kultus und Unterricht im Staatsanzeiger bekanntgibt, hat der Reichs⸗ kirchenminiſter mit Erlaß vom 18. Mai 1938 auf Grund des § 1 der 15. Verordnung zur Durchführung des Geſetzes zur Sicherung der deutſchen Evang. Kirche vom 25. Juli beim Evang. Oberkirchenrat in Kalsruhe eine Finanzabteilung geſchaffen. Zum Vorſitzenden dieſer Abteilung hat er den Bürgermeiſter Dr. Lang in Mosbach, zum ſtändigen Ver⸗ treter des Vorſitzenden den Oberkirchenrat Dr. Doerr und zu weiteren Mitgliedern der Finanzabteilung den Oberfi⸗ nanzrat Guttenberg in Heidelberg und den Finanzrat Dr. Kaeſer in Karlsruhe berufen.— Mit der Errichtung der Finanzabteilung geht die geſamte Vermögensverwaltung der Evang. Landeskirche Badens auf dieſe neue Behörde über, der die alleinige Befugnis zuſteht. die Bad. Evang. Landeskirche rechtswirkſam zu vertreten. Im übrigen er⸗ geben ſich die Zuſtändigkeiten und Befugniſſe der Fnanz⸗ abteilung, ſowie die Pflichten der kirchlichen Verwaltungs⸗ ſtellen, Beamten und Geiſtlichen gegenüber der Finanzab⸗ teilung aus der 15. Verordnung zur Durchführung des Ze⸗ ſetzes zur Sicherung der deutſchen Evang. Kirche. * Heidelberg.(Tödlicher Unfall.) Am Mittwoch⸗ morgen wurde in der Bergheimerſtraße eine Radfahrerin, die vor einer Zugmaſchine mit Anhänger die Straße überque⸗ ren wollte, von einem hinter dieſem Zug hervorkommenden Perſonenkraftwagen überfahren. Die Verunglückte, eine im Pfaffengrund wohnende Frau Roos, erlitt ſchwere Verlet⸗ zungen, denen ſie kurz nach ihrer Einlieferung ins Kranken⸗ haus erlag. Wer kann Angaben machen? () Karlsruhe. Am 3. Juli, abends zwiſchen 7 und 8 Uhr, wurde auf der Straße zwiſchen Walldorf und Hocken⸗ heim ein Radfahrer zum Halten aufgefordert, ohne daß er den Anrufer wahrnehmen konnte. Nichts Gutes ahnend, ſuchte der Radfahrer zu entkommen. Es wurden aber zwei Schüſſe auf ihn abgegeben, von denen der eine knapp an ihm vor⸗ beiging. Nach Angabe des Ueberfallenen waren es Piſtolen⸗ ſchüſſe. Der Täter konnte bis jetzt nicht feſtgeſtellt werden. Bereits im Januar iſt ein gleichgearteter Fall in der Um⸗ gebung von Odenheim vorgekommen. Man nimmt an, daß es ſich hier um den gleichen Täter handelt. Die Bevölkerung wird aufgefordert, Beobachtungen in dieſer Richtung recht⸗ zeitig der nächſten Kriminal⸗ oder Polizeiſtelle mitzuteilen. 4 Schwer⸗ und 3 Leichtverletzte Bei zwei Verkehrsunfällen. () Pforzheim. Auf der neuen Umgehungsſtraße Wil⸗ ferdingen der Reichsſtraße Karlsruhe— Pforzheim ereignete ſich abends dadurch ein Verkehrsunfall, daß ein Radfahrer, der die Reichsſtraße überqueren wollte, von einem Perſonen⸗ kraftwagen angefahren wurde. Durch ſtarkes Bremſen über⸗ ſchlug ſich der Kraftwagen und ſtürzte die Böſchung hinunter. Der Radfahrer, der Lenker des Kraftwagens und zwei weib⸗ liche Inſaſſen wurden dabei leichter verletzt. Eine halbe Stunde ſpäter, als die Gendarmerie noch mit der Aufnahme des Falles beſchäftigt war, ſtießen an derſelben Stelle ein Perſonenkraftwagen und ein Laſtkraftwagen zuſammen. Vier von den fünf Inſaſſen des Perſonenkraftwagens erlitten ſchwere Verletzungen, darunter Armbrüche und Gehirnerſchüt⸗ terungen ſowie Schnittwunden, während eine Perſon leichter verletzt wurde.— Insgeſamt wurden alſo an der Anfall⸗ ſtelle im Verlaufe von 30 Minuten nicht weniger als vier Perſonen ſchwer und fünf leicht verletzt. (—) Konſtanz.(500 Jahre Schützengeſell⸗ ſchaf t.) Die Konſtanzer Schützengeſellſchaft beging in die⸗ ſen Tagen die Feier ihres 500jährigen Beſtehens. Als Jubi⸗ läumsgeſchenk der Stadtverwaltung verlieh der Oberbürger⸗ meiſter der Schützengeſellſchaft das Recht, ihren Namen zu erweitern zux„Schüßengeſellſchaft der Stadt Konſtanz“. Es gibt alſo wieder wie in alter Zeit Konſtanzer Stadtſchützen. Wolfach.(Aufgegriffener Ausreißer.) Einem im Außendienſt verwendeten Gefangenen des hieſigen Amtsgefängniſſes war es gelungen, zu entfliehen. Kurz dar⸗ auf verübte er in einem Gaſthaus in Halbmeil eine Zech⸗ prellerei. Die Gendarmerie konnte den Flüchtling bald wie⸗ der ſtellen und in einer Scheuer, in der er ſich verſteckt hatte, feſtnehmen. Aus den Nachbargauen [ Königshofen. Die Reichsbahndirektion Stuttgart teilt mit: Am Mittwoch iſt der gegen 10,15 Uhr in Königs⸗ 5 durchfahrende D⸗Zug Hof— Saarbrücken auf dem Bahnhof Königshofen auf eine Rangierabteilung aufgefah⸗ ren. Bei dem Zuſammenſtoß ſind die Lokomotiven des D⸗ Zuges und der Rangierabteilung ſowie der Packwagen und der vorderſte Perſonenwagen des D⸗Zuges ſtark beſchädigt und die beiden Lokomotivpheizer ſowie zwei Reiſende des D⸗ Zuges ſchwer verletzt worden. Die beiden Lokomotivführer und etwa 20 Reiſende des D⸗Zuges erlitten leichtere Ver⸗ letzungen. Aerztliche Hilfe war bald zur Stelle. Die Verletz⸗ ten wurden in Krankenhäuſer von Bad Mergentheim, Lauda und Tauberbiſchofsheim eingeliefert. Der Sachſchaden iſt bedeutend. Die Unterſuchung iſt im Gange. Der Zugverkehr wird durch den Unfall nicht weiter geſtört. Bei Exploſion einer Weinbergſpretze getötet Gimmeldingen a. d. Weinſtr. 13. Juli. Der bei ſeinem Schwiegerſohn Ernſt Klohr hier zu Beſuch weilende 62 Jahre alte penſionierte Bergmann Karl Skrauß aus Haß⸗ bach, Gemeinde Glanmünchweiler, iſt einem ſchweren UAn⸗ glück zum Opfer gefallen. Er war mit ſeinen Angehörigen zum Spritzen in den Weinberg gefahren. In der Lage Wolfsheule explodierte, wahrſcheinlich infolge zu hohen Druckes, eine Spritze, wobei Strauß von deren oberem Teil getroffen wurde und leblos liegen blieb. Der ſofork herbeigeholte Arzt konnke nur den durch einen Kiefer ⸗ und Schädelbaſisbruch eingetretenen Tod feſtſtellen. Löwenzwinger fiel in den Skraßengraben. Neuſtadt a. d. Weinſtr., 13. Juli. Eine Variete⸗Schau aus Mainz, die während der Winzinger Kerwe ihre Zelte aufgeſchlagen hatte, verließ am Dienstag morgen mit ihren Fahrniſſen Neuſtadt um nach Meckenheim zu fahren Eine Zugmaſchine zog dabei einen Tierwagen und zwei Wohn⸗ wagen. Auf der Straße nach Mußbach löſte ſich plötzlich die Steuerungsverſchraubung der Zugmaſchine. Die Ma⸗ ſchine fuhr die Böſchung hinunter in einen Weinberg. Der Tierwagen wurde gleichfalls mitgeriſſen; zum Glück kam er hinter die Zugmaſchine zu liegen. Kurze Zeit nach dem Un⸗ fall war die Berufsfeuerwehr aus Neuſtadt zur Stelle. Sie mußte nahezu vier Stunden tätig ſein, um den etwa 170 Zentner ſchweren Tierwagen, in dem ſich zwei Löwen und eine Hyäne befanden, und ſpäter auch die Zugmaſchine wieder auf die Straße zu ſchaffen. Die Tiere blieben unver⸗ letzt. Bensheim.(Sturz von der Tenne.) Ein folgen⸗ ſchwerer Unfall ereignete ſich in Wattenheim. Der 22jährige Landwirtsſohn Nikolaus Neumann, der vom Militärdienſt zu Erntearbeiten auf dem elterlichen Hof beurlaubt war, ſtürzte beim Verladen von Stroh vom Gebälk auf den Eingang zum Scheunenkeller und von da in die Tenne. Er hatte bei dem Sturz eine Miſtgabel in der Hand, die dem Unglücklichen nter des Herzens in die linke Bruſt⸗ ſeite drang. Schwerverletzt wurde Neumann in das Kran⸗ kenhaus nach Worms eingeliefert. Worms.(Wer wurde betrogen?) Der in Un⸗ terſuchungshaft befindliche Karl Braun aus Undenheim hat eine große Zahl von Landwirten in Rheinheſſen und Star⸗ kenburg dadurch geſchädigt, daß er ihnen verſprach, Ar⸗ beitskräfte zu vermitteln, obgleich er dazu weder imſtande noch befugt war Er nahm von den Landwirten Geldbe⸗ träge und ließ dann nichts mehr von ſich hören. Geſchä⸗ digke wollen ſich bei der nächſten Polizei⸗ oder Gendarme⸗ rieſtation melden. Gießen.(Blutvergiftung durch Inſekten⸗ ſtich e.) Mit einer ſchweren Blutvergiftung wurde ein 29⸗ jähriger Kraftfahrer aus Düſſeldorf in die Gießener Chi⸗ rurgiſche Klinik eingeliefert. der Mann wurde von einem Inſekt am Kopf geſtochen und hatte zunächſt dem Vorgang keine Bedeutung beigemeſſen. Ein älterer Mann aus Gie⸗ ßen, der von einer giftigen Fliege in die Hand geſtochen wurde, mußte ebenfalls mit Blutvergiftungserſcheinungen in die Klinik geſchafft werden. 5 — Tübingen.(Erſchoſſen aufgefunden.) Ein alter Mann aus Tübingen⸗Luſtnau, der ſeit einigen Tagen vermißt worden war, wurde auf dem Gebiet Sand bei Tübingen erſchoſſen aufgefunden. Es liegt Selbſtmord vor. Durch ſtarkes Bremſen ins Schleudern geraten Ein 10jähriger Junge getötet, zwei Verletzte. Wiesbaden. Ein tödlicher Verkehrsunfall ereignete ſich am Dienstag auf der Frankfurter. an der Erben⸗ heimer höhe. Zwei aus enkgegengeſetzier Richtung kom⸗ mende Kraftwagen wollten einen Zuſammenſtoß mik einem aus der Fahrbahn geratenen Wagen vermeiden, gerieten aber durch das ſtarke Bremſen ins Schleudern und rann⸗ ten zuſammen. Dabei wurde ein 10 Jahre alter Junge ge⸗ e ſein Vater, ſowie der Inſaſſe des anderen Wagens verletzt. Autobusunglück bei Aachen Sechs Toke, 20 Verletzte Aachen, 13. Juli. Ein furchtbares Autobusunglück hat ich an der Ortseinfahrt der Gemeinde Haaren vor den oren der Stadt Aachen zugetragen. Ein Omnibus aus Hannover fuhr auf der abſchüſſigen Straße eine Radfah⸗ rerin an, geriet über den Vordſtein hinaus und ſtreifte ein Haus. Bei dem Anprall wurde die rechte Seite des Wagens aufgeriſſen. Fünf der Fahrgäſte waren ſofork kok, auch die 18jährige Radfahrerin 1 ihr Leben ein. Die übrigen 20 Fahrgäſte wurden jämtlich verletzt, keilweiſe ſchwer. Der Fahrer, der behauptet, daß die Bremſe verſagt habe, kam mit einer Kopfverletzung verhällnismäßig glimpflich da⸗ von. Anker den Token befindek ſich auch der Bürgermeiſter der Skadt Peine, Krüger. Bei den Teilnehmern an der Fahrt handelt es ſich um ehemalige Kriegsteilnehmer und Angehörige von Kriegsteilnehmern, die eine Sonderfahrt nach den Schlachtfeldern in Belgien unternehmen wollten. Sie ſtam⸗ men ſämtlich aus der Gegend von Hannover, Peine und Hildesheim. Der Anprall an das Haus war ſo ſtark, daß das Haus ſofort abgeſtützt werden mußte. Heidelberg mit Goethes„Fauſt“ Der geſchichtliche Fauſt am Oberrhein. Unter den charaktervollen, in ihrem tiefſten Weſen deut⸗ ſchen Geſtalten, an denen der Oberrhein im 15. und 16. Jahrhundert ſo reich war, treffen wir die merkwürdigſten Gegensätze an: den weitblickenden Gutenberg neben dem 15 üchtigen Fuſt, den einzigartigen Paraculſus, den„Leh⸗ rer Teutſchlands“ Wimpheling, Reuchlin neben dem vielge⸗ ſchmähten, aber unvergeſſenen Fauſt. Nur er iſt von ihnen allen ſehr bald in die Volksbücher, Sagen, ja in die Welt⸗ literatur eingegangen, bis er durch Goethe unſterblich wurde. Und doch können wir ſein Erdenwallen nur mühſam aus dürf⸗ tigen Briefſtellen, Rechnungsbüchern und Ratsprotokollen uns zuſammenreimen. N Sein Geburtsort wurde zumeiſt zwiſchen Neckar und Rhein angenommen: Knittlingen(ſo überlieferte es Melanch⸗ thon), Helmſtett oder Heidelberg. Melanchthon, der nach Fauſt an der Heidelberger Univerſität ſtudiert hatte, erzählte im Alter:„Ich kannte einen, Fauſt genannt, aus Kundling, einem kleinen Flecken nahe meiner Heimat(Bretten).“ In der Nähe liegt auch das altehrwürdige Kloſter Maulbronn, wo noch der„Fauſtturm“ an ſo manchen Beſuch des Jau⸗ berkünſtlers erinnert. Doch haben genaue Nachforſchungen in Knittlingen dieſe Meinung Melanchthons nicht erhärten können, ſo wenig es gelang, Helmſtadt als Geburtsort Fauſts Uachzuweiſen. Wohl nannte er ſich ſelbſt„Helmitheus Hede⸗ Heraenſis“.„Helmſtetter(Familienname!) aus Heidelberal. Er ſoll der Sohn eines armen Handwerkers geweſen ſein, den aber ein reicher Verwandter annahm und ſtudieren ließ. Des⸗ halb nahm wohl Fauſt deſſen Namen latiniſiert an:„Sabel⸗ licus“. Jedenfalls nannte ihn Conrad Mutianus Rufus 1513 in einem Briefe aus Erfurt, wohin Fauſt wiederholt kam „Georg Fauſt, Helmitheus Heidelbergenſis“ und beklagt ſich über ſeine Prahlereien. Noch energiſcher warnte ſchon 1507, der gelehrte Abt Johannes Trithemius, der ja ebenfalls in Heidelberg Theologie ſtudiert hatte, in einem ausführ⸗ lichen Briefe den Aſtrologen und Hofmathematicus des Kur⸗ fürſten von der Pfalz, Johannes Virdung zu Heidelberg, vor dieſem„Georgius Sebellicus, der ſich den Fürſten der Nekromantiſten zu nennen wage“. Schon im Vorjahre habe er ſein Unweſen in Gelnhauſen treiben wollen, ſei aber vor ihm ausgeriſſen. Geiſtliche und Mönche verfehmten ihn beſonders, weil er behauptet hatte, die Wunder Chriſti jederzeit und überall wiederholen zu können. Als Freund ruheloſen Wanderns, ähnlich dem weitgereiſten Paracelſus, war aber Fauſt auf die Gaſtfreundſchaft der zahlreichen Klöſter am Rhein entlang angewieſen, denn andere Herbergen gab es kaum. Nur zu oft wurden ihm, ſobald er erkannt wurde, die Kloſterpforten nicht geöffnet oder ihm im Speiſeſaal nur ſchlechter Wein gereicht. Da ſoll Fauſt das Kloſter verflucht und durch nächtliche Poltergeiſter gequält haben, bis die Mönche Reiß⸗ aus nahmen und das Kloſter vereinſamt zerfiel. Dies ge⸗ ſchah in den Vogeſen, im Odenwald und im Schwarzwald. 3 Loleale Nuudocliqu Schweres Verkehrsunglück. 1 Toter, 1 Schwer⸗ und 1 Leichtverletzter. Am Mittwoch, 13. Juni, 8 Uhr, wurde auf dem beſchrankten Wegübergang des Wärterpoſtens la der Rhein⸗ talbahn bei Mannheim⸗Fabrikſtation durch den Geſellſchafts⸗ ſonderzug D 584 ein mit Altmaterial beladener Laſt⸗ kraftwagen bei nichtgeſchloſſener Wegſchranke überfahren und zertrümmert. Hierbei wurde der Wagenführer leicht, die beiden Mitfahrer dagegen ſchwer verletzt, von denen einer ſeinen Verletzungen nach Einlieferung ins Kranken⸗ haus erlegen iſt. Die Unterſuchung iſt eingeleitet. Der Schrankenwärter wurde in Haft genommen. 2 Bei dem Toten handelt es ſich um den im Jahre 1905 geborenen Arthur Oberſt. Der andere Schwerverletzte, der im Städt. Krankenhaus liegt, iſt der im Jahre 1910 geborene Peter Köhler. Der in das Heinrich⸗Lanz⸗ Krankenhaus eingelieſerte Fahrer heißt Hermann Stein⸗ lein aus Mhm.⸗Seckenheim. Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, hat Steinlein keine lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Wie ein Wunder entkam er dem Tode, denn das Führerhaus und der Motor wurden zu einer ziemlich formloſen Maſſe zertrümmert. Durch das Unglück war der Zugverkehr auf der Strecke nach Schwetzingen auf die Dauer von nahezu zwei Stunden lahmgelegt. Der geſtrige Kartoffelkäfer⸗Suchtag. Das Ergebnis der geſtrigen Suchaktion war die Ent⸗ deckung zweier neuer Kartoffelkäferherde und zwar in der Hall am Rheinauer Waſſerwerk und im Eichwald. An beiden Stellen wurden viele Larven gefunden. Das ſtarke Auftreten beſonders auf Seckenheimer Gemarkung, erfordert die Mit⸗ arbeit aller, um dieſen Schädling auszurotten. — Wichtig für Verlobte. Am 1. Juli dieſes Jahres iſt das neue Perſonenſtandsgeſetz in Kraft getreten. Von dieſem Tage ab haben die Verlobten bei Beſtellung des Auf⸗ gebotes dem Standesamt ihre Geburtsurkunden, die Heirats⸗ Urkunden ihrer Eltern ſowie die Geburtsurkunden der beider⸗ ſeitigen Eltern beizubringen. Außerdem iſt eine Aufenthalts⸗ beſcheinigung über den Aufenthalt während der letzten ſechs Monate, die von dem für den Wohnſitz der Verlobten zu⸗ ſtändigen Revier der Staatlichen Polizei ausgeſtellt wird, vorzulegen. — Wehrmachtsbeamte bei Parteiveranſtalkungen. Die ſtarke dienſtliche Inanſpruchnahme der Wehrmachtsbeam⸗ ten während des Aufbaues der Wehrmacht hat es erfor⸗ derlich gemacht, die Uebernahme von Aemtern in der Par⸗ tei von einer Genehmigung abhängig zu machen. Das Ober⸗ kommando der Wehrmacht weiſt in einem Erlaß darauf hin, daß dieſe Anordnung jedoch die Wehrmachtsbeamten nicht von einer Beteiligung an Veranſtaltungen der Partei fernhalte. Es ſei im Gegenteil durchaus erwünſcht, daß die Wehrmachtbeamten ſich, ſoweit es ihr Dienſt irgend zuläßt, 5 rege an den Veranſtaltungen der Partei betei⸗ igen. — Auch Kadfahrerflucht wird beſtraft. Das Geſetz ſieht für Kraftfahrer, die ſich bei Verkehrsunfällen ihrer Feſt⸗ ſtellung durch die Flucht entziehen, ſchwere Strafen vor. Für Radfahrer gibt es keine Strafbeſtimmung hier⸗ für. Und doch ſind in letzter Zeit wiederholt Fälle vorgekom⸗ men, in denen das feige Davonfahren ſich für den betref⸗ fenden Verkehrsſünder recht nachteilig auswirkte. So konnte ein jugendlicher Radfahrer, der in Spandau bei Berlin einen anderen Radfahrer gerammt, ihm erhebliche Verletzungen zugefügt hatte und dann in ſchnellſtem Tempo davongefahren war, erſt nach mehreren Tagen auf Grund umfaſſender Fahndungen feſtgenommen werden, Das Ge⸗ richt wies darauf hin, daß zwar eine Verurteilung wegen Fahrerflucht nicht möglich ſei. Wegen des unkameradſchaft⸗ lichen Verhaltens aber, das der Radfahrer bewieſen habe, müſſe auf eine höhere Strafe erkannt werden, als für die feſtgeſtellte fahrläſſige Körperverletzung anzuſetzen ſei. Hof⸗ fentlich trägt dieſes Urteil dazu bei, die leider vielfach noch ſehr mangelhafte Diſziplin der Radfahrer bei den Verkehrs⸗ Unfällen zu verebeſſern. 5 25 U Durch eigene Schuld getötet. Nachmittags fuhr ein elfjähriger Schüler mit ſeinem Fahrrad durch die Eggen⸗ ſtraße und bog zu raſch in die Waldhofſtraße ein; hierdurch kam er zu Fall, wurde zunächſt gegen einen Gaskandelaber und von da auf die Fahrbahn geſchleudert, wo im gleichen Augenblick eine Zugmaſchine mit zwei Anhängern vorbei⸗ fuhr. Der Junge wurde vom rechten Hinterrad des erſten Anhängers erfaßt und am Kopf überfahren, ſodaß der Tod alsbald eintrat. U Nationaltheater Mannheim. Das mit größtem Er⸗ folg aufgeführte Luſtſpiel„Flitterwochen“ von Paul Helwig lwird bis einſchließlich Mittwoch, 20. Juli, wiederholt. In⸗ ſzenierung: Hans Becker. 0 Vom Keichsfender Stuttgart. Ab Freitag, 15. Juli, gibt der Reichsſender Stuttgart wie alle Reichsſender die Abend⸗ nachrichten des Drahtloſen Dienſtes wieder um 20 Uhr(bis⸗ her 19 Uhr) und 22 Uhr durch. Die Sendezeiten der Früh⸗ und Mittagsnachrichten bleiben wie bisher beſtehen. Gedenktage 15. 1099 Erſtürmung Jeruſalems(1. Kreuzzug, 1096-99). 1291 Rudolf I., Graf von Habsburg, deutſcher König, in Speyer geſtorben. 1410 Der Deutſche Orden von Polen und Litauen bei Tan⸗ nenberg beſiegt. 5. 1606 77 5 Maler Rembrandt Harmenſz van Run in Leiden a ſeboren. a 1831 Der Bildhauer Reinhold Begas in Berlin geboren. 1874 Der Dichter Wilhelm v. Scholz in Berlin geboren. 1918(bis 17.) Angriffsſchlacht an der Marne und in der Ehampagne. 8 Sonnenaufgang 4.20 Sonnenuntergang Mondaufgang 21.29 Monduntergang Wer andere rückſichtslos in Gefahr bringt, um ein paar Minuten zu gewinnen, hat den Sinn der Volksgemein⸗ 1 5 ſchaft noch nicht begriffen. 5 d Ein„Handleſekünſtler von Ruf“ Gemeingefährlicher Verbrecher unſchädlich gemacht. Mannheim. Adam Friedrich Maier iſt ſeit dreißig Jahren immer wieder bei den Gerichten aufgetaucht und hat ſeine Strafen für Betrügereien erhalten. Nun erſchien der 56⸗Jährige zum 28. Male vor den Strafgerichten, um ſich wegen Betrugsverſuchs zu verantworten. Kaum aus ſeiner zweieinhalbjährigen Zuchthausſtrafe entlaſſen, wurde er wie⸗ der dadurch rückfällig, daß er ſich als der„geniale Erfin⸗ der“ eines Heilmittels für Krebskrankheiten ausgab und für dieſe Erfindung bei den Frauen Beträge bis zu 300 Mark zu erſchwindeln verſuchte. Maier ſchätzte den Wert ſeiner Erfindung auf 50000 Mark und war bereit, dem Geldgeber ſofort vertraglich 25 000 Mark abzutreten. In den zur Anklage ſtehenden Fällen handelte es ſich um Frauen, die ſich von ihm einmal die Zukunft aus der Hand deuten ließen, aber kein Geld für Erfindungszwecke erübrigen konnten, weil ſie die gewünſchte Summe nicht flüſſig hatten. Wenn der Angeklagte merkte, daß ſein Schwindel entdeckt wurde, ſchrieb er eine Karte, daß er ſchon anderweitig über den Betrag ver⸗ fügen und deshalb von dieſem Antrag keinen Gebrauch machen könne. Ein ärztliches Zeugnis fälſchte er für ſeine Zwecke, um den Nachweis zu führen, daß er ein„Handleſe⸗ künſtler von Ruf“ ſei. Wurde er für längere Zeit in Straf⸗ haft genommen, ſo erklärte Maier ſeinen Kunden, daß er im Renchtal ſeinen„Wohnſitz“ habe. In Anbetracht ſeiner Gemeingefährlichkeit wurde Maier zu zwei Jahren acht Monaten Zuchthaus und ſechs Jahren Ehrverluſt verurteilt. Die weiter ausgeſprochene Geldſtrafe von 200 Mark gilt als verbüßt durch die Unterſuchungshaft. Außerdem wurde die Sicherungsverwahrung gegen den Angeklagten angeordnet. Die Förderung des Oelſaatenanbaues Bereitſtellung der erforderlichen Mittel. Die Reichsregierung wird die erforderlichen Mittel be⸗ reitſtellen, um auch im Erntejahr 1939 die planmäßige För⸗ derung des deutſchen Oelſaatenanbaues im bisherigen Rah⸗ men fortzusetzen. Den Anbauern von Oelſaaten werden von den Delmühlen, die hierzu durch die Gewährung einer Ausgleichsvergütung in die Lage verſetzt werden, wie bis⸗ her angemeſſene Preiſe gezahlt werden. Darüber hinaus werden auch im nächſten Jahr die Anbauer von Oelſaaten wieder die Möglichkeit haben, die bei der Verarbeitung dieſer Saaten anfallenden Hel⸗ kuchen zurückzukaufen. Auch werden die Anbauer von Lein⸗, Raps⸗, Rübſen⸗ und Mohnſaat, die dieſe Saaten im Lohn⸗ vertrag ſchlagen laſſen, im Erntejahr 1939 die gleichen Vergünſtigungen wie im laufenden Jahr erhalten. Damit iſt die Preisentwicklung für Oelſaaten aus der Ernte 1939 ſichergeſtellt worden. Die Birke Auf der großen„Internationalen Handwerksausſtellung“ in Berlin begegnete man überraſchend vielen Gegenſtänden, die aus den Rinden der Birken hergeſtellt ſind. Auch die Birke wurde in Erfüllung des Vierjahresplans zur Erzeugung von Rohſtoffen herangezogen. Die Birke gehört zu den älteſten Bäumen Deutſchlands. Sie ſtand bereits bei den Germanen als Sinnbild des Früh⸗ lings und der wiedererwachenden Kraft der Natur in hohem Anſehen. Daraus erwuchs eine Reihe von Volksbräuchen. Bis in unſere Zeit herein ſteckten in vielen Gegenden junge Burſchen eine Birke als„Maien“ vor das Fenſter der Ge⸗ liebten. Die Zweige der Birke wurden als Lebensruten ge⸗ ſchätzt, deren Schlag Menſchen und Tiere fruchtbar machen und vor Krankheiten bewahren ſollte. An Pfingſten und Fronleichnam ziert man auch heute noch Haus und Hof mit Birkenſtämmen. In der Oberpfalz ſteckt man an vielen Orten ſchon am Vorabend des 1. Mai Birkenzweige an die Häu⸗ ſer. Das Birkenwaſſer, alſo der zuckerhaltige Saft, der im Frühjahr aus verwundeten Birkenſtämmen gewonnen wird, hat wegen ſeiner Heilkraft eine gewiſſe Berühmtheit erlangt. Es gibt verſchiedene Arten der Birke, deren Name von dem althochdeutſchen„birriha“ kommt. Die Birke iſt eine der wenigen Baumarten, die ihren Namen auf urindogermani⸗ ſchen Urſprung zurückführen können. Die Birke iſt vor allem ein Kultbaum, da ſie einſt den Birkenwein, den germaniſchen „Schönheits⸗ und Stärketrunk“ lieferte. — i Du ſollſt nicht töten! R Fahre vorſichtig! Die Reichswetikämpfe der SA Wenn in den Tagen vom 15. bis 17. Juli auf den Kampfſtätten des Olympiſchen Stadions in Berlin die zwei⸗ ten Reichswettkämpfe der SA abrollen werden, werden a 9 ja Hunderttauſende wieder auf die Ergeb⸗ niſſe dieſer Kämpfe warten. Zutiefſt iſt gerade die SA als die erſte politiſche Kampftruppe des Führers im Volke ver⸗ ankert, und gerade aus dieſem Grunde iſt ſie in allererſter Linie dazu berufen, die Wehrhaftmachung des deutſchen Volkes führend voranzutreiben. Die Ziele, die die SA mit der Pflege der Leibesübungen auf der breiteſten Grundlage verfolgt, ſind eindeutig vom Führer feſtgelegt und ſo ab⸗ ſolut klar. Die Aufgabengebiete der SA und des Deutſchen Reichs⸗ bundes für Leibesübungen ſind getrennt und nach den bei⸗ derſeits getroffenen Vereinbarungen feſt und zielweiſend umriſſen. Während der Reichsbund auf einer breiten Grundlage zur Pflege der Spitzenleiſtung ſchreitet, und die Schulung der deutſchen Mannſchaften für die nationalen Kämpfe im Beſonderen pflegt, ſtrebt der Wille der S A, die Hunderttauſende im deutſchen Vaterlande für den Gedanken der Leibesübung aktiviert hat, anderen Zielen die Die Wehrertüchtigung des deutſchen Mannes, ie über die Härtung des Einzelnen im Leiſtungskampf mit den Kameraden erreicht wird, ſoll vor allem den Willen beim Einzelnen wachrufen, in der Gemeinſchaft, der Mannſchaft, ſein Beſtes zu geben, da wiederum nur die Mannſchaft den ſchärfſten Anforderungen gerecht wer⸗ den kann, deren Männer nach gründlicher Einzelſchulung ihr ganzes und beſtes Können zum Wohle der Geſamtheit einſetzen. So wird hier der Wille des Einzelnen zur Ge⸗ meinſchaft gepflegt und ein Ehrgeiz geweckt, der ſich nicht in der Erzielung eigener Höchſtleiſtungen erſchöpft, ſondern erſt im Gefühl, ſeiner Mannſchaft mit ganzer Kraft gedient zu haben, die letzte Vollendung findet. Daher ſtellen gerade die Mannſchaftskämpfe der S ſtets ein beſon⸗ deres Erleben für den aktiven Teilnehmer, aber auch für den Zuſchauer dar. Die Einzelkämpfer und Mannſchaften, die auf den Kampfbahnen des Reichsſportfeldes, auf der Wehrkampf⸗ bahn des Spandauer Exerzierplatzes oder im Grunewald ihre Kräfte in den Tagen vom 15 bis 17. Juli meſſen werden, ſind die Auserwählten aus den Hunderttauſenden von SA⸗Männern aus Stadt und Land, die ſich neben ihrem beruflichen Einſatz und dem in erſter Linie maßgeb⸗ lichen politiſchen Einſatz auch körperlich ſchulten und für den höchſten Einſatz vorbereiteten. Und dieſe zweiten Reichs⸗ wettkämpfe der SA, die zum erſten Male auch die Beteili⸗ gung der SA Oeſterreichs bringen werden, ſind der usdruck der Jahresarbeit der SA auf dem Gebiete der Leibesertüchtigung und der Wehrhaftigkeit. Das Kernſtück der Reichswettkämpfe 1938 der SA bilden die wehrſportlichen Mannſchaftskämpfe, in denen die Erziehungsarbeit der SA ihren höchſten Ausdruck findet. Gerade dieſe Wettkämpfe ſind ein Spiegelbild der Ausbildungsarbeit der SA. Als Grundlage für die in den wehrſportlichen Mannſchaftskämpfen geforderten Lei⸗ ſtungen ſind in erſter Linie die Uebungen des SA⸗Sport⸗ abzeichens gegeben Die wichtigſten Wehrſport⸗Mannſchafts⸗ kämpfe, der Wehrmannſchaftskampf, die Radfahrſtreife und der Mannſchaftsorientierungslauf, die im Dienſtanzua im Gelände des Grunewalds ausgetragen werden, bilden am Samstag früh das Ereignis der Reichswettkämpfe 1938. Packende Kämpfe werden die Zuſchauer auf dem Exerzier⸗ platz des JR 67 Spandau erleben, wo Start und Ziel der Wehrmannſchaftskämpfe ſind und eine vorbildliche Wehr⸗ kampfbahn aufgebaut wurde, die von den Teilnehmern des Wehrmannſchaftskampfes nach Zurücklegung des 20 Kilo⸗ meter⸗Gepäckmarſches zu überwinden iſt. In den vorgenannten drei Mannſchaftswettbewerben werden mit je einer Mannſchaft die SA⸗Gruppen Bayer. Oſtmark, Berlin⸗Brandenburg, Franken, Hanſa, Heſſen, Hochland, Kurpfalz, Mitte, Niederrhein, Niederſachſen, Nordmark, Nordſee, Oſtland, Oſtmark, Oeſterreich, Pom⸗ mern, Sachſen, Südweſt, Schleſien, Thüringen, Weſtfa⸗ len und Weſtmark und die Reichsführerſchule München vertreten ſein. Die aus den Gruppen gemeldeten Mann⸗ ſchaften ſind aus einer Standarte zuſammengeſtellt. Ziel der Aufbauarbeit der SA iſt, daß dieſe Mannſchaften in Zukunft aus der Sturmeinheit gebildet werden, um da⸗ durch die Breitenarbeit noch mehr zu betonen. Es ſei daran erinnert, daß im Vorjahr in der Geſamt⸗ wertung aller Wettkämpfe die SA⸗Gruppe Heſſen mit großem Vorſprung vor den SA-Gruppen Niederrhein, Nie⸗ derſachſen, Schleſien und Kurpfalz am beſten abſchnitt. Wer⸗ den ſich ihre Gruppen auch diesmal im Vordergrund halten oder werden andere an ihre Stelle treten und ſie überflü⸗ geln? Es wird beſtimmt ein hartes Ringen an allen Fron⸗ ten geben! 8 GA⸗Reichswettkämpfe begonnen Geländelauf zum Modernen Fünfkampf. Bei dem nicht gerade ſommerlichen Wetter nahmen die Reichswettkämpfe der SA am Mittwoch morgen einen verheißungsvollen Anfang. Dem Starter ſtellten ſich 36 Fünfkämpfer zum 4000 m⸗Geländelauf, der, bergig und ſandig vom Start bis zum Ziel, es in jeder Beziehung in ſich hatte. In der Klaſſe A war SA⸗Mann Höhlig, ein ſächſiſcher SA⸗Reiter, in 13:04 Min der weitaus ſchnellſte der 21 Bewerber. Obertruppführer Pinkt(Niederſachſen), der Sieger des Vorjahres, kam in 14:52 als Vierter knapp hinter SA⸗Mann Wölfelſchneider(Heſſen) ein, der vor zwölf Monaten in dieſer Konkurrenz gleichfalls eine ausgezeichnete Rolle ſpielte. In Klaſſe B, die ſpäter an⸗ ſtelle des Reitens eine 7.5 km⸗Geländefahrt mit dem Kraft⸗ rad zu beſtreiten hat. erzielten Obertruppführer Meſtern Ganſa) und Oberſturmführer Haacker(Niederſachſen) mit je 14:57 Min. die beſte Zeit, während der B-⸗Klaſſen⸗ ſieger Oberſturmbannführer Greven(Weſtmark) nur auf den achten Platz kam. 8 Zum Beginn der Reichs ettlämpfe SA. Vom 15. bis 17. Juli werden auf dem Reichsſportfeld die Reichswettkämpfe der SA. durchgeführt. zeigt einen Ausſchnitt aus den vorjährigen Kämpfen. RNohrpoſt, Luſtpoſt und Poſtreiſen Luftpoſtporto um 10 Pfennig höher. 8 Wie das Reichspoſtminiſterium mitteilt, bringt die Aen⸗ derung der Poſtordnung eine Neufaſſung der Vorſchriften für Rohrpoſt⸗ und Luftpoſtſendungen, ſowie für edn Poſt⸗ reiſedienſt. N Die Luftpoſtbeſtimmungen enthalten die allgemeinen Vorſchriften über das Lufkpoſtbenutzungsrecht. Die Zu⸗ ſchläge für Luftpoſtbriefſendungen ſind 1005 gering. 5 Luftpoſtzuſchlag für Briefſendungen bis zu 20 g beträgt im innerdeutſchen Dienſt nur 10 Pfennig. 5 Die Beſtimmungen über den Poſtreiſedienſt ſind neu gefaßt. Im Altreich wird die Haftung entſprechend dem deutſchen Kraftfahrzeuggeſetz eingeführt. Es wird für jeden Poſtreiſenden im Falle der Tötung bis zu 45 000 Mark ge⸗ haftet. Die DRP haftet alſo vom 15. Juli 1938 an prat⸗ tiſch geſehen in demſelben Umfang wie die Deutſche Reichs⸗ dahn und wie jeder Privatunternehmer, der gegen Entgelt im öffentlichen Verkehr 1 befördert. Auch für Sachſchad en wird Erſatz geleiſtet, ebenſo für eingelie⸗ fertes Reiſegepäck. Für eingeliefertes Reiſegepäck haftet die Poſt für den nachgewieſenen Schaden bei einem Ge⸗ wicht bis zu 50 kg bis zum Höchſtbetrag von 500 Mark, über 50 kg bis zum Höchſtbetrag von 1000 Mark. Danksagung. sagen wir allen herzlichen Dank. Ludwig Kling. Mhm.-Seckenheim 5 Lampertheim 14. Juli 1938. Für die überaus zahlreichen Beweise innigster Anteilnahme an unserem so schweren Verluste, Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen: Hauswäsdie empfehle: Hellgelbe Kernseife Stück ab 70 Weiße Kernseife Stück 17 u. 18 3 Sunlicht-Seife Stücle ab 10 0 Badlenia-Seifenpulver III Sonntag Abend ab 7.30 Uhr Tanz Musik Es ladet freundlichst ein b Für die g Ginmachzeit/ Kristallzucker, Grund- sorte 500 fr 39 3 Feinzucker, Grundsorte 500 fr 39 3 Kristallraffinade (Frankenthaler) 2,5 Kg-Beutel 2.15 4 Elpmaehhaut mit Gummiringen und Etiketten, Brief 15 3 Airlica f. Albert Maas. Faket 12 0 Achtung: Achtung! Handharmonika⸗Orcheſter Ilpesheim⸗Oechenheim. Die Uebungsſtunden finden ab Samstag, den 16. Juli, abends 6 Uhr, im Lokal„Zum Engel“ in Seckenheim ſtatt. Auskunft für Anfänger und Intereſſenten jeweils in den Uebungsſtunden. Unſer diesjähriger Familien⸗Ausflug findet am Sonntag, den 24. Juli, nach„Michelbuch“ ſtatt. Melde⸗ ſchluß am 16. Juli. Fahrgeld: Erwachſene RM 1.10, Kinder unter 10 Jahre RM 0.55. Näheres bei den Mitgliedern. Landſugend ID. Heute abend 8.30 Uhr Verſammlung im„Löwen“. Reſtloſes Erſcheinen erforderlich. Der Ortsjugendwart. 8 1 N Kartoffeln re- Waschmittel Seelachs I Gratulationskarten 1 Paket 32 u. 62 0 1 25 25 1 Burnus Dose 40 u. 70% Portion 20 Pfg 1 Tomatenmark Schmierseife, Bleichsoda, 5 70 Dose 10 4 0 0. 5 5 ff Beſuchskarten f Elite“ Streichtäse bukterspar Turm- Sods Paket 80 Ochſeumaulſalat 1 vollfett Schachtel 20 55 8 N esch ab 16 ae eee, igen 200% All f an se, 5 e Wasehglznen, 80 90. ust sgiten Karten 8 5 25 3 20 Meter U. 00 8 23 1 27 0 vorgeschirieb. 3 9% Rabatt! 125 fr 46 6 für Geſchenkzweckef e städt. Muster) zu haben in der e tück 8 8 Druskeref. des Neckar-Bote. i Fex- Waschmittel 2 . Paket 28 0 Dr. Thompsons Schwan- pulver Paket 22 u. 40 3 5 8 Ff einfache Rolle 5 4 Persil Paket 30 u. 56 0 eingetroffen: 1 Verlobungskarten I Doppelrolle 8 Standard- Waschmittel Reue— a 22 OPEKTA— OGEMIT Paket 30 u. 56 4 Matjes. Heringe* N Seikenflocken Stück 15 Pfg. 3 8 24 250-gr- Beutel 28 0 Vermählungskarten Salatessig Ltr. 16 8 r Friſch Maſſes⸗Fllet f 8 Stück 18 Pfg. Lebensmittel, Feinkoſt. ⸗Gewürz⸗ J werden in jeder Ausführung f angefertigt in der N 55 Druckerei 1 Jab. Mürthneln des„Neckar⸗Bote Salyell-Ppergamentpapler 3 Prozent Säure MWelnessſg— Kräuteressig Zucker-Grundsorten Unſer Bild IN oc uit ua pugebuv a leben lelag usul dg aun usuuozeb wa uudzaeß tezuubzequn ui eee and ol 10 anne pu gun pozg usgelur uebuncpfzoseppsg And ausbſs Inv Aue manu sig ona Hqalel 1c ue, aun enen ene agnhuz Lotaach ig e ebene bun golden di ueguv eq 12 un nn ehen dne eeozg 210 euiqog ueutleg zie en en enen bu eigenen ag ͤ eue 1170 „ueqog jaanfue zs bung 10 210 usqun ne aue uebunes nv 82 gnut usb eig dia pg aaa of seh i une“ eagooß ieee eee uu ned seg a sio Aacſeq a0eune ang 420 Jenn„Ii 218 uehianzeg meg ze ui seh um— gpz uda z“ eusbülng ne jezeich zn pnibuff vgs uva elleaezug ue ono saequp 408 ulel 8e dung ol ang apudea ne quiz abiennplun spa end ue quo uc! anu Ju aeg vahlnveg neue i und e ego nen ⸗Avlae uelavg esd ss sig nut ei wan ignqteß ss eng auh ziaß) o— ab aeufef upp Ae diene ui utleg od god nbaneauvn 4d ang aaunung aussage 00x eg ee edu uetoneg ur Buveg eule 12 hem ehe anu o ppack S elpneg ed ad uspogeß zequpibuch uus anf sjez 5 uh! dg b et eue e Dapeach 4e oog aeqnusb ol ueſaog grogebug Alvqaeqen! dene unc ue eg dene a0 odo un ei ueganſog aueg gag aeg zub jeh 850 ug apa aeg enz neues ba se ub foainjg 31152 inig ul 30 o avm 19510 Jen q gun Inv ieuung un 1601 e eee ec e ed ee e let Mech eee ue lee dee ene eee ee ee ee 100 ebepnang ace equpc s po u unbqus uu 55 d Si ue ue e een ee gol gun jouuse ꝙæpou Juen weeeeun uefa uod sog eilnack 40 dulezuvm zuigvubungeſ e zeufef u gan eilleulaebangg 108 „Tue e enen, apa quvjbucd un c nem uupz ueqog nogeb envch uten zel sn piu 1b invag; duseu 0p 95 18 udagg og?“ „ SHufdaenzs“ „eu 4d bnesueuupzg aeueble ueglanlany seg sog Aeseulaebang mac vg“ cage Juszsocksfuvujpnog Ale 914 400 ben eee banqeung u unfng gun ue „ ue due son eg ca uenvag)— Uenvach anu pos qupſckuus uequpzlun neuen nee hun bog p; „ Ipo suf builpgagvq auup)ch ue eng 4e oignui usa „ e we een eee bee e end piu dapgz „ enphaune en 100 ue ipiubdg ei ei eee uach jelbung zd siv Ip ace pod ue Cuejoqasea pnaqpozg) ere eg o —— 5 N 5 S mom eig ne oog se eig usgeß aun ian oguig ꝛcaequp ou dend in uegleaneqbzeg boi ne sozushe ende seavaq sebiaincplun use 4ulg i 8 a0 uu 1 Jen eln un i eee cen anu 2 eig ag“ 1 goicp! „ushiaqn ug I jeubeßeg hgunezſun ueugg uvur uus uaequnc ne schu oho on uepnvag eie usqzomeb ag n! fabi 10 e een 1 di uebjol ne einde ene ee wee n e be daun e Tuc ut ueppanepnand uscpapztt sog gpnſzsa sen jo nvag ann ue eh en en ne uegzung ususe oon 2% Aude ue im sog usbjol ne ebe ueſcigeses 110 und usuge uellojupzea ne i nel 8s eig uesppag eq Hoa uegogehſnv znb nee da e h ͤinvagz di“ „ invag aufe se I 08“ „ueqvg inemeg nag up zcuel elnvoch un Jpnjg aeg Inv Rag ad bfuse ada de go pol eie e Jzuuvgeg sog zuupzeq Seplu Teig an zeec su! 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Mit einer von dem Fremden beſorgten Extrapoſt hatte ſie in deſſen Begleitung die Reiſe angetreten, die angeb⸗ lich zu einem ſieben Stunden entfernten Orte führen ſollte. Das waren bittere Tage. Nirgends bot ſich ein Fingerzeig. Das einzige, was Joch mit vieler Mühe ſeſtſtellen konnte, war die Tatſache, daß in einer Entfernung von drei Wegſtunden eine zweite Kutſche ewartet hatte, in die Gretel mit dem Fremden auf offener Landſtraße umgeſtiegen war. Von da an hüllte jedoch un⸗ durchdringliches Dunkel die Entführung ein. Neue Hoffnung befiel Joch, als nach mehr als zwei Wochen endlich ein Beamter aus Berlin in Lüneburg ein⸗ traf und ihm von dem Geſtändnis des verhafteten Kauf⸗ manns aus Frankfurt Mitteilung machte. Das Hoffnungs⸗ loſe ſeiner Sſtuation erkennend, hatte der Söldling Inge⸗ borg Larſens freimütig zugegeben, die Fortſchaffung des Mädchens inszeniert zu haben. Die Larſen hatte ihm hundert Louidors geſchickt. Die Summe genügte, um die Stimme des Gewiſſens in ihm zum Schweigen zu bringen. Nach den Richtlinien, die er aus London empfing, führte er den Auftrag durch. Brachte Gretel zuerſt nach Berlin, ſpäter nach Kaſſel und kehrte dann ſeelenruhig nach Frankfurt zurück, von wo aus er nach London ſchrieb, wie die Geſchichte ausgegangen war. Joch brach ſofort auf; aber ſeine Enttäuſchung war grenzenlos, als ſich Gretel in Kaſſel nicht finden ließ. Der inhaftierte Agent der Schwedin hatte ausgeſagt, die Un⸗ glückliche einer Frau übergeben zu haben, die ihm von In⸗ geborg Larſen namhaft gemacht worden ſei und die in Kaſſel den Gaſthof„Zum Bären“ beſitze. Nun ſtellte ſich heraus, daß der Gaſthof vor Monatsfriſt ſeinen Beſitzer gewechſelt hatte. Verſchiedene Leute entſan⸗ nen ſich duͤnkel eines jungen Mädchens, das ſich in Be⸗ gleitung der früheren Beſitzerin des„Bären“ befunden hatte, als dieſe die Stadt mit unbekanntem Ziel verließ; aber genaues wußte niemand. Joch verlor trotz aller dieſer? Er vertraute auf ſeinen guten Stern, der ihn bisher noch immer auf den rechten Weg geführt hatte. Aber diesmal ſchien auch dieſer zu verſagen. Als glücklicher, hoffnungsfroher Menſch hatte er Ber⸗ lin verlaſſen; als Verzweifelter kehrte er zurück. Seine Eltern vernahmen erſchüttert die Kunde, und es war ihm eine große Erleichterung, von ſeinem Vater den Entſchluß zu vernehmen, die Suche nach der Verſchwun⸗ denen fortzuſetzen. Noch einmal wurde der Frankfurter Kaufmann ins Verhör genommen. „Sie müſſen doch die Frau in Kaſſel gekannt haben! War ſie ebenfalls eine Agentin der Schwedin?“ „Das weiß ich nicht.“ „Wohin hat ſie ſich von Kaſſel aus begeben „Ich weiß es wirklich nicht. Ich habe aus England nur die Anweiſung erhalten, die Jungfer der Beſitzerin des „Bären“ zuzuführen. Das war tatſächlich alles.“ Mit dieſer Ausſage ließ ſich nichts beginnen. Joch, der dem Verhör beiwohnte, bat, ſelbſt einige Fra⸗ en an den Agenten richten zu dürfen. Es wurde ihm ge⸗ taktet. So erkundigte er ſich denn, ob Gretel auf der Reiſe, e zuerſt nach Verlin und dann nach Kaſſel gegangen war, keinen Verdacht geſchöpft hätte. Ihm wurde die Ant⸗ wort, daß die Jungfer bereits nach wenigen Stunden der Geſchichte mißtraut und es mit der Angſt bekommen hatte. Nur Drohungen hatten bewirkt, daß ſie ſich in alles gefügt. Joch nickte grimmig. Oh, was hätte er darum gegeben, dem Schurken, der da ſo freimütig ſeine Niederträchtig⸗ keiten zugab, eine unvergeßliche Züchtigung zu erteilen! Immerhin ergab Joch ſich trotz allem noch immer nicht der Mutloſigkeit. Sein Vater hatte ihm verſprochen, die Suche fortzuſetzen. Nun alſo, vielleicht war des Vaters Hand in dieſer rätſelhaften Angelegenheit geſchickter als die ſeine. Nicht gerade beruhigt, aber auch nicht hoffnungslos, meldete er ſich bei ſeinem Truppenteil zurück. Zwei Tage ſpäter wurde er ins Geheime Kabinett berufen. Als er es wieder verließ, leuchteten ſeine Augen vor ßerfolge nicht den Mut. J i e 5 00 Eine Woche darauf verließ er Berlin, ohne irgendwen von ſeiner Abreiſe zu verſtändigen. Nicht einmal den El⸗ tern ließ er Nachricht zugehen. Er bedauerte das ſehr, aber die Pflicht ging vor. Nur Herr von Bevern war über alles unterrichtet, weil er ſeit einiger Zeit dem Geheimen Kabinett angehörte. „Mach's gut, mein Junge!“ rief er ihm beim Abſchied nach.„Und ſei vorſichtig! Ein einziger Fehler, eine winzige Unaufmerkſamkeit— und du büßt es mit deinem Leben!“ Noch einmal ſchüttelten ſie ſich die Hände. Dann ſchie⸗ den ſie. Joch reiſte nach Wien. Dem Verhängnis entgegen.— ** Der junge Herr von Wigand wurde in Wien ſehr bald eine höchſt intereſſante Perſönlichkeit. Reich, jung, einer geachteten ſchwediſch⸗engliſchen Adels⸗ familie entſtammend, wahrhaftig, das alles waren Vorzüge, die ihn zu einem begehrten und überall gern geſehenen Gaſt machten. Daß der junge Herr von Wigand kurfürſtlich⸗branden⸗ burgiſcher Leutnant war, der auf den Namen Joachim Straatz hörte, erriet niemand. Voller Bangen harrte er der Nachrichten aus der Hei⸗ mat; doch keine Kunde erreichte ihn. So hatte man alſo daheim immer noch nicht des geliebten Mädchens Spur entdeckt. Je ſchneller ſich die Tage aneinander reihten und je ſehnſüchtiger er die erlöſende Botſchaft erwartete, um ſo ernſter wurde ſein Weſen. Anläßlich eines Hofballes hatte er die Bekanntſchaft Herrn von Beringers gemacht, des ſtellvertretenden Kammerherrn des Kaiſers. Dieſe Bekannt⸗ ſchaft pflegte er nun mit beſonderer Sorgfalt— mit dem ausgezeichneten Erfolg, daß der Kammerherr ihm von Tag zu Tag geneigter wurde. Gemeinſam unternommene Ausflüge, ſtundenlange Diſpute über alle möglichen Probleme in engliſcher Sprache, die Herr von Beringer gleichfalls beherrſchte, ſowie Zwei⸗ kämpfe auf dem Schachbrett vertieften die anfangs flüchtige Bekanntſchaft zu einem Freundſchaftsbunde. Jedenfalls ſah es ſo aus. So ſtanden die Dinge, als Joch die dunkelblonde Me⸗ lanie kennenlernte, die im Hauſe des Kammerherrn das Leben eines Aſchenputtels führte. Ihr Vater, bürgerlichen Kreiſen entſtammend, war vom Kaiſer für treugeleiſtete Dienſte geadelt worden. Dieſe Er⸗ hebung bekam ihm aber ſchlecht, weil er vermeinte, nunmehr vor der Welt das Leben eines Grandſeigneurs führen zu müſſen. Er unternahm, ohne das hierfür nötige Vermögen zu beſitzen, koſtſpielige Reiſen, verbrachte Tage und Nächte am Spieltiſch und hinterließ, als er plötzlich ſtarb, der ein⸗ zigen Tochter als Erbſchaft keinen roten Heller. Beringers Mutter nahm die Verwaiſte bei ſich auf. Zwei Jahre ſpäter verſchied jedoch die Greiſin; aber da es ihr Herzenswunſch war, daß Melanie auch nach ihrem Tode im Hauſe verblieb, fügte ſich der Sohn und überließ der Waiſe auch weiterhin die drei Zimmer, die ſie bisher inne⸗ gehabt hatte. Melanie machte ſich nützlich, wo ſie nur konnte. Aber Beringer, der ſich ihr einmal in unziemlicher Weiſe genä⸗ hert hatte und von ihr mit unverhüllt gezeigter Abſcheu . worden war, verfolgte ſie ſeitdem mit Spott und aß. Melanie litt unſäglich, aber ſie, die in Unſelbſtändigkeit erzogen, ſchreckte davor zurück, allein in die Welt hinaus⸗ zugehen, auf der ſie kein Herz wußte, das für ſie ſchlug. Als Joch ſie zum erſten Mal ſah, ſtieg heißes Mitleid in ihm auf. Ihr bleiches Antlitz, ihr ängſtlicher Blick, ihr niedergeſchlagenes Weſen— alles das verriet nur zu gut, was für ein Leben ſie in des Kammerherrn Hauſe 11908 der ſie ſchikanierte. Und ganz von ſelbſt erwachte in och der Vorſatz, der Unglücklichen irgendwie zu helfen. Indeſſen ließ er keinen Augenblick ſeine eigentliche Auf⸗ gabe außer acht. Joch nährte die„Freundſchaft“ mit Herrn von Veringer mit zahlloſen Artigkeiten, die des Kammerherrn Ettelkelt ſchmeichelten und ihn immer zutraulicher machten. Nach einigen Wochen ging Joch bereits im Setten⸗ flügel des kaiſerlichen Schloſſes, in dem ſich die diploma⸗ tiſchen Büros befanden, ein und aus, als wenn er dazu 5105 und ſtets ließ 5 alle Arbeit ruhen, warn err von Wigand bei ihm erſchien. (Fortſetzung folgt! Die Goldgräber Erzählung aus der chileniſchen Bergwelt von N W. R. Hacker Hoch oben in den Felſen der chileniſchen Sierra, dort, wo tagsüber die Sonne ſengende Gluten wirft, des Nachts aber eiſige Winde durch Schluchten und ſpärliches Anter⸗ holz brauſen, hauſten ärmlich genug drei Männer. Pedro, Carlos und Fernando. Sie waren alle drei Miſchlinge nanten ſich aber reinraſſige ſpaniſche Abkömmlinge. In einer Felſenſpalte hatten ſie aus Felsbrocken und Balken eine Hütte gebaut, die den freilebenden Indios zu ſchlecht geweſen ſein würde. Aber— was erträgt man nicht alles, wenn es ſich um gleißendes Gold handelt? Vor faſt einem Jahre waren die drei, die ſich im dunkelſten Santiago gefunden hatten, aus⸗ gezogen, um Gold zu ſuchen. Nicht früher wollten ſie zu den Menſchen zurückkehren, bis ſie ihr Ziel erreicht hatten. Und nun war es ſo weit. Vor wenigen Wochen hatten ſie eine armdicke Gold⸗ ader gefunden. Reines Gold, wie es nur Glückskinder alle fünfzig Jahre einmal finden. Leider war die Ader nur kurz, und die vielen kleineren Einſprengſel wollten die drei jetzt nicht herausarbeiten, weil ſie verwöhnt waren. Immerhin würde der Ertrag reichen, um ein neues Leben zu beginnen. Wie lange man freilich von dem edlen Metall haben würde, auf das überall wieder Menſchen lauerten, das wußte natürlich keiner. Man hatte ganz genau geteilt. Es war dabei nicht ohne Flüche und Püffe abgegangen. Aber nun lagen die goldenen Klümpchen in drei ſtarken Lederbeuteln. Jeder hatte ſeine Anfangsbuchſtaben hineingeritzt. In wenigen Tagen wollte man aufbrechen. Erſt aber galt es, alle Spuren des Auf⸗ enthaltes ſorgſam zu beſeitigen. Denn— früher oder ſpäter würde man wieder hierher zurückkehren, denn ſicher ſchien es den Männern, daß die Ernte noch nicht abge⸗ ſchloſſen ſei. Es war Sonnabend früh. Immer hatte man ſich an dieſem Tage aus der vier Stunden entfernten Venda (Verkaufsladen) unten am Fluſſe etwas zum Rauchen und zum Trinken geholt, und heute war die Reihe an Pedro, dem jüngſten. Er ſattelte das Maultier und war bald ver⸗ ſchwunden. Carlos und Fernando lagen noch in ihren Ecken auf den laubgefüllten Säcken und ſahen wie gebannt nach den drei Goldbeuteln, die an der Wand hingen. „Carlos, wie denkſt du nun über die Zukunft?“ „Ich kaufe mir eine Hafenkneipe. Das gibt Tag und 1 Geld und mir ſelbſt wird der Stoff dabei nicht aus⸗ gehen „Keine üble Idee, aber nichts für mich. Ich halte es auf die Dauer in der Stadt nicht aus. Ich kaufe mir eine Eſtanzia im Süden. Denke doch, daß Pia noch zu haben iſt, wenn ich ihr auch ſeit dem vergangenen Jahre noch nicht geſchrieben habe.“ „Es wäre ſoweit alles ganz gut und ſchön, wenn nur..“ „Wenn nur. ſprich weiter“ „„Wenn nur die blödſinnige Dreiteilung nicht geweſen wäre. Zwei Haufen ſind bedeutend größer als drei.“ Mir fällt ein Stein vom Herzen, daß du das gleiche denkſt. Der Junge hat doch herzlich wenig bei der ganzen Arbeit geholfen. Wie oft iſt er vor Ermattung eingeſchlafen, wenn uns das Fieber des Nachts nicht ſchlafen ließ. Wir haben geſchuftet, daß uns das Blut unter den Nägeln her⸗ vorkam, aber das Jungelchen hat ſich viel Zeit gelaſſen. Es wäre nur gerecht, wenn wir die Hälfte von ſeinem An⸗ teile noch unter uns verteilen würden.“ „Ein Narr biſt du!“ „Hoho, weshab beſchimpfſt du mich?“ „Weil Pedro überhaupt nichts bekommen ſoll!“ „Das wird er ſich nicht gefallen laſſen!“ „Er wird es ſich gefallen laſſen müſſen!“ Die zwei Männer krochen zuſammen und flüſterten lange. Dann ſchienen ſie einig geworden zu ſein und gingen an die Arbeit, die darin beſtand, die überall ſichtbaren Wegſpuren mit Felsgeröll zu verdecken. Mittlerweile kam Pedro mit ſeinem Maultier lang⸗ 20 zurück. Es war ein entſetzliches Stück Weg. Beſonders r letzte Auſſtieg zur Hütte war eine gewaltige An⸗ ſtrengung. Pedro hatte des öfteren aus einem der beiden Weinkrüge getrunken. Kein Wunder, daß ihm die Beine ſchwer waren. Ab und zu blieb er ſtehen und ſah rückwärts. Dort an der Küſte lag Valparaiſo, der herrliche Ort ſeiner Geburt. Bald würde er wieder dort ſein, die Taſchen voll Geld. Und dann ſollten ſeine alten Feunde und Freundinnen 1 8 die, die ihn immer als einen Tunichtgut angeſehen atten. Die Gefährten empfingen ihn mit lautem Hallo. Erſt wurde geſchmauſt und dann ging es über die Weinkrüge her. Die großen Lederbecher wurden gefüllt und immer wieder geleert. Pedro aber kroch, nachdem er etwas ge⸗ geſſen hatte, auf ſein Lager und lehnte jeden Trunk ab mit der Begründung, ſich unwohl zu fühlen. Carlos und Fernando ſahen ſich verſtändnisinnig an. Das paßte ja großartig zu ihren Plänen. Weshalb ſollte Pedro nicht krank werden und ſterben? Das war alles möglich. Vielleicht hatte ihn die Bergkrankheit gepackt. Unermüdlich zechten die beiden Goldgräber weiter. Wäh⸗ rend ſich Pedro ſchlafend ſtellte, ſah er zu dem dreieckigen Loche hinaus, das als Fenſtererſatz angebracht war. Ganz hell leuchtete das Kreuz des Südens. Es mochte ihn grüßen von der fernen Heimat. Schlafen konnte er nicht, er% daß dieſe Nacht die Entſcheidung bringen mußte. „Die Zechkumpane ſtellten die Krüge beiſeite und warfen die Becher in die Ecke. Dann warfen ſie ſich ſchwer auf ihr Lager. Bald verkündeten tiefe Atemzüge, daß ſie im Schlafe lagen. Pedro ſchrak plötzlich zuſammen. War es nicht, als ob ein Tier auf allen Vieren zu ihm herangeſchlichen kam? Es war kein Zweifel möglich, ganz deutlich fühlte er den warmen Hauch vor ſeinem Geſicht. Er wollte ſchreien— die Angſt lähmte ihm die ae Da bohrte ſich ein Meſſer tief in ſeine Bruſt. Er fühlte, wie das Blut rann, aber er war noch ganz klar im Kopfe. Er ſah die Sterne zu dem Fenſterloche hereinleuchten, und er ſah, wie in der Ecke ein Kerzenſtummel angezündet wurde. Carlos und Fernando ſtierten ihn höniſch grin⸗ ſend an. „Ja, mein Junge, ſo gehts, wenn man zu große An⸗ ſprüche ſtellt. Nun wirſt du hier ſterben müſſen.“ „Aber— ich nicht allein— ihr auch— „Was ſagſt du, dummer Schwätzer? Wir denken nicht daran, zu ſterben. Wir wollen mit dem vielen Golde ein⸗ mal richtig leben.“ Da lachte Pedro dumpf auf, und ein Blutſtrom quoll ihm dabei aus dem Munde. „Der Wein, der euch ſo ſchmeckte, iſt vergiftet. Ihr werdet dieſe Nacht nicht mehr überleben.“ Dann war er tot. Auf ihren Laubſäcken aber wanden ſich in furchtbaren Qualen, Feuer in den Eingeweiden, Carlos und Fernando. Sie fluchten, ſie beteten. ſie wimmerten. Niemand hörte es. 1 1 lag kalt und ſtarr. Das Licht der Sterne aber fand den Weg herein in die Hütte des Grauens und beleuchtete ſilbern die Beutel mit dem Unglück bringenden Metall. ieee „Nein, Paule, empfindlich bin ich gar nicht. Ich lache ſogar über meine eigenen Dummheiten.“ „Wirklich? Menſch, da mußt du aber ein luſtiges Leder 1 7 17 Da kommſt du wohl gar nicht mehr aus dem Lacher eraus?“%%] —