RN n Nr Bezugspreis: Monatlich Mt. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., um Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Eernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto! Karlsruhe 78439. 3 Tages- und ſinzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verſtündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Berantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VI. 38. 1140 38. Jahrgang Dienstag, den 19. Juli 1938 Nr. 166 Epaniens Kampf und Als vor zwei Jahren der nationale Führer Calvo Sotelo von den ſpaniſchen Marxiſten gemeuchelt wurde, erhob ſich ein ſpontaner Widerſtand der nationalen Kreiſe, und aus dieſem Zwiſchenfall entſtand einer der erſchüt⸗ terndſten Bürgerkriege, die die Geſchichte kennt. Der rote Weltfeind Moskau hatte ſich die ſpaniſche Halbinſel dazu auserſehen, von ihr aus zur Bolſchewiſterung Europas aufzumarſchieren. Alle aufbauwilligen Kräfte Nationalſpaniens ſetzten ſich gegen dieſe blutrünſtige Mordwelle ein, mit deren Terror man das Ziel zu er⸗ reichen ſuchte. Ungeheure Schrecken und maßloſes Leid hat das ſpaniſche Drama ausgelöſt, und auch wir Deutſchen ſind davon betroffen worden, als jener verbrecheriſche Ueberfall auf das Panzerſchiff„Deutſchland“ viele junge deutſche Männer in den Tod ſchickte, die nichts als ihre ſelbſtverſtändliche Pflicht taten. Das nationale Spanien gedenkt ihrer mit der gleichen Anteilnahme und Trauer wie ſeiner eigenen Helden, die im Kampf um die Freiheit gefallen ſind oder verwundet wurden. Zwei Jahre lang tobt nun ſchon der Kampf in Spanien. Während auf ſeiten der Roten in grauenhafter Konſequenz der Mord und die Brandſchatzung, die Plün⸗ derung und Kulturbarbarei gepredigt wird, harrt jen⸗ ſeits der Front im befreiten Spanten die Bevölkerung einer ſchöneren und friedlichen Zukunft, die ihr alles das zurückgeben ſoll, was das rote Schreckens⸗ regiment vernichtet hat. General Franco erſchöpft ſeine Tätigkeit nicht darin, zu kämpfen, um zu ſiegen, und dieſe Siege zu feiern, ſondern er und ſeine Mitarbeiter ſind in gleichem Maße bemüht, in den zurückeroberten Gebieten einen wirtſchaftlichen und kulturellen Wie⸗ dexaufbau zu betreiben, der die Taten der nationalen Soldaten erſt zum wirklichen Segen für das Land werden läßt. Während an den Fronten der Krieg tobt, wird im nattonalſpaniſchen Hinterland eine Friedensar⸗ beit geleiſtet, deren Wert von niemand beſtritten werden kann. Ein neues Arbeitsgeſetz ſichert jedem ſpaniſchen Bürger das Recht auf Arbeit und verpflichtet den Staat, ihm dieſe Arbeit zu ſchützen. Durch dieſes Arbeitsgeſetz bemüht ſich der nationalſpaniſche Staat, die Spuren des marxiſtiſchen Klaſſenklampfes zu beſeitigen und eine in ſich gefeſtigte Volksgemeinſchaft zu ſchaffen. Die Organiſation der Falange, in der ſich nach der Auflöſung der Parteien das nationale Spanien ſammelt, ſetzt ſich für die ſozialle Verbeſſerung der Lage der Arbeiterſchaft ein, und ihr Verdienſt ſind die Maßnahmen der Altersfürſorge und der Schutz gegen Invalidität und Arbeitsloſigkeit. Zahllos ſind die weiteren Maßnahmen, mit denen das nationale Spanien unter Beweis ſtellt, mit welchem großen Ernſt es an die völlige Revolutionierung des Lan⸗ des und des Volkes im völkiſchen Sinne herangeht. Müt⸗ tererholungsheime und Sanatorien werden errichtet, eine Organiſation für Freizeitgeſtaltung, ein Win⸗ terhilfswerk nach deutſchem Vorbild und der Ar⸗ veitsdienſt gehören zum Aufbauwerk. Ueberall ent⸗ ſtehen Siedlungen und Straßenbauten, wobei auf General Francos Anweiſung zunächſt einmal für die Frontkämpfer beim Wiederaufbau würdige Wohnräume geſchaffen wer⸗ den. Eine tatkräftige Förderung der Landwirtſchaft wird den ſpaniſchen Bauern endlich die Sicherheit für ihr Schaffen geben, die ſie ſeit langem entbehrt haben. Es iſt eine bemerkenswerte Tatſache, daß Nationalſpanien— mitten im Kriege— eines derjenigen Länder iſt, bei denen der Unterſchied zwiſchen Erzeuger⸗ und Käuferpreis am geringſten iſt. General Franco politiſches Ziel nach der Niederwer⸗ fung der roten Revolte iſt es, ſeinem Lande die völlige Unabhängigkeit zu ſichern, die ſeiner Größe und ſei⸗ ner Geſchichte und ſeiner heutigen Bedeutung zukommt. Eine Wiederkehr des überwundenen demokratiſchen Sy⸗ ſtems iſt in Nationalſpanien unmöglich. Der Führerſtaat fordert von jedem Spanier ohne Rückſicht auf Herkunft und Beruf die Mithilfe am Aufbau ſeines Vaterlandes. Die Jugend die den Heldenkampf ihrer Väter mit eige⸗ nen Augen ſieht, erhält eine ſtrenge Schule durch eine vormilitäriſche Erziehung, um ſpäter dem nationalen Volksheer beizutreten. So iſt bereits heute, zwei Jahre nachdem der zerrüttende Krieg begonnen hat, für die friedliche Zukunft Nationalſpaniens alle Vorforge getrof⸗ fen. Die großen Opfer, die die ſpaniſche Nation in die⸗ ſem Freiheitskampf bringen muß, werden ihr einmal eine Zukunft ermöglichen, die alle die Wünſche zur Erfüllung Kan von denen das ſpaniſche Volk ſeit Jahrhunderten räumte. * Auf dem San⸗Iſidro⸗Feld fand anläßlich des Jahres⸗ tages der nationalen 8058 eine rieſige Kundgebung ſtatt. Vertreten waren neben Abordnungen ſämtlicher Re⸗ imenter aus ganz Nationalſpanien je drei Hundertſchaften Haien aus allen Provinzen. Der Platz war mit riumphbögen reich geſchmückt. Der Staat, die Wehrmacht und die Partei hatten zahlreiche Vertreter zu der Kundge⸗ bung entſandt. In Verkretung des Generaliſſimus ſprach General Millan Aſtray, der zunächſt der Opfer und Märtyrer der Bewegung gedachte und anſchließend den Ausbau der nationalen Regierung forderte, die bereits große Werke begonnen habe. f Nach dem baldigen Endſieg der nakionalen Truppen werde Spanien ein Land ſozialer Gerechtigkeit. General 33 5 ſei der einzige berufene Führer aller Spanier, auf Spanien einmütig vertraue und alle Hoffnungen ſetze. Erneuerung. 135000 Opfer der Tſcheka Franco gedachle weiter all der Opfer der roten Tſcheka, der nach einwandfreien Angaben allein in Madrid 70 000 Menſchen, in Valencia 20 000 und in Barcelona rund 45 000 Spanier jeden Alters zum Opfer fielen. Verankwork⸗ lich für dieſe grauenhaften Verbrechen und Morde ſei al⸗ lein die Komintern. Gegenüber der roten Lügenhetze, daß die nationale Erhebung eine Invaſion fremder Mächte in Spanien ſei, ſtellte General Nanco feſt, daß der Krieg die Abwehr gegen ſene Intervention bedeute, die über die franzöſiſch⸗katalaniſche Grenze in das Land komme. Der Staatschef deckte jene bolſchewiſtiſchen Machenſchaf⸗ ten auf, mit denen verſucht werde, die Ordnung im natio⸗ nalen Spanien zu unterhöhlen. Hierzu gehöre die Entſen⸗ dung getarnter Agenten, die Verfuche, in entſchei⸗ dende Aemter und Staatsſtellen einzudringen. Mit Nach⸗ druck erklärte er, daß die nationalſyndikale Be⸗ wegung reinſter Ausdruck des ſpaniſchen Wollens und der ſpaniſchen Tradition ſei. Die neue Regierung ſei eine geſchichtliche Notwendig⸗ keit. Mit Hilfe der Partei werde der Klaſſenkampf für im⸗ mer aus ſpaniſchem Gebiet verbannt. Die irrigen Anſchau⸗ ungen des Liberalismus ſeien endgültig überwunden und würden nicht mehr geduldet. Das neue Spanien gründe ſich auf Diſziplin, Sittlichkeit und Arbeit. Im neuen Staat würden die Aemter und Staatsſtellen allein nach der Lei⸗ ſtung und nicht nach der Geburt beſetzt werden. Eine Ehrung Francos Der nationalſpaniſche Miniſterrat beſchloß durch ein Geſetz, den Poſten und die Dienſtbezeichnung eines Ober⸗ befehlshabers der Marine erneut in Spanien einzuführen. Der Rang eines Oberbefehlshabers des Heeres und der Marine wird dem Staatschef General Franco verliehen, der nun alſo gleichzeitig Generaliſſimus der Streitkräfte zu Lande, zu Waſſer und in der Luft ſowie der Führer der Falange Tradicionaliſta iſt. In der Begründung wird ausgeführt, das Geſetz ſolle den einmütigen Willen Nationalſpaniens ausdrücken, das alle ſeine Hoffnungen auf Befreiung und Wiederaufſtieg auf Franco konzentriert habe. Die Regierung wolle mit dem Geſetz den Führer ehren, der den Entſchluß der Erhebung faßte, der perſönlich den ſchwierigen Feldzug ſiegreich leitete und als Staatschef und Regierungschef das Geſchick der Nation in einer von der ganzen Welt bewunderten Weiſe lenkt. Im weiteren Verlauf der Kundgebung naym auch der Generaliſſimus und Führer des nationalen Spaniens, Ge⸗ neral Franco, das Wort. Die nationale Erhebung, ſo führte General Franco aus, bedeute nicht nur einen Wendepunkt in der ſpaniſchen Ge⸗ ſchichte, ſie leite darüber hinaus eine neue Epoche in der Weltgeſchichte ein. Die Erhebung des nationalen Spaniens iſt ein Teil des Weltkampfes gegen den Bolſchewismus. Schon unker dem republikaniſchen Regime haben ſich die beſten Teile Spaniens gegen den Kommunismus zur Wehr geſetzt. 11 5 in dieſem Kampf war der Gründer der FJa⸗ lange, Joſeé Antonio Primo de Rivera, der ſich im Jahre 1934 mit ſeiner Bewegung der Armee zur Be fügung ſtellte. General Franco ſchilderte dann in ſeiner großen Rede die bewaffnete Intervention Sowjetrußlands, die im erſten Augenblick der nationalen Erhebung einſetzte. Als die Entſendung ſowjetruſſiſcher Spezialiſten, militäri⸗ ſcher Berater und Ngilatoren und als die Zurverfügungſtel⸗ lung von Kriegsmaterial noch nicht genügte, begann die Komintern, internationale Abenteurer und Verbrecher zu mobiliſieren. Am Jahrestag der nationalen Erhebung fand in ganz Spanien eine Sammlung ſtatt, deren Ergebnis nach einer Verfügung des Innenminiſters für die politiſche und welt⸗ anſchauliche Schulung der Bevölkerung beſtimmt iſt. Telegramm Muſſolinis an Franco Rom, 18. Juli. Benito Muſſolini hat anläßlich des zwei⸗ ten Jahrestages des Beginns des Freiheitskampfes der ſpa⸗ niſchen Nation an General Franco ein Telegramm gerich⸗ tet, in dem er ihm neben ſeinem Gruß und ſeinen Wün⸗ ſchen auch die Gefühle der Sympathie und Bewunderung des italieniſchen Volkes zum Ausdruck brinat. Ein Wehrleiſtungsgeſetz Jeder iſt zu Sachleiſtungen verpflichtet. Berlin, 18. Juli. Ein Geſetz über Leiſtungen für Wehrzwecke(Wehrlei⸗ ſtungsgeſetz) vom 13. Juli 1938, das in Nummer 112 des Keichsgeſetzblatts, Teil 1, erſchienen iſt, regelt in einer den heutigen Bedürfniſſen entſprechenden Weiſe die Pflicht der Sachleiſtungen aller Ark für Wehrzwecke. Solche Sachleiſtungspflichten waren bisher nur in Son⸗ dergeſetzen enthalten, wie insbeſondere für das Altreich im aue e e von 1868 und im Naturalleiſtungs⸗ geſetz von 1925. Dieſe Geſetze waren ſämtlich veraltet. Außerdem legten ſie— entſprechend dem liberaliſtiſchen Geiſt der Zeit, aus der ſie ſtammten— den Bürgern nur einzelne unumgänglich notwendige Leiſtungen auf, und war oft in einer 1 0 die einer Anpaſſung an neue Ver⸗ ältniſſe hindernd im Wege ſtand. Demgegenüber iſt das neue Wehrleiſtungsgeſetz von den nakionalſozlaliſtiſchen Anſchauungen des Drikten Reiches be⸗ herrſcht. Der Grundſaſt„Gemeinnutz vor 5 gibt ihm das Gepräge. An der Spitze ſteht die grundlegende Beſtimmung, daß alle Bewohner des Reichsgebiels ein⸗ ſchließlich der juriſtiſchen 5. zu Sachleiſlungen für Wehrzwecke verpflichtet ſind. Zur Inanſpruchnahme ſolcher Leiſtungen find Be⸗ darfsſtellen berechtigt, die vom Oberkommando der Wehrmacht im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern beſtimmt werden. Dieſe Bedarfsſtellen können von einem Leiſtungspflichtigen verlangen, daß er den Gebrauch von Sachen geſtattet, die er in Beſitz oder Gewahrſam hat, Rechte an beweglichen Sachen(aber nicht an Grundſtücken) überträgt und ele Rechte zur Ausübung überläßt. Nä⸗ 5 regelt das Geſetz ſolche Leiſtungen, die namentlich von er Wehrmacht zur Deckung ihrer Bedürfniſſe auf Mär⸗ ſchen, bei Uebungen, Kommandos oder bei beſonderem Einſatz benötigt werden(Manöverleiſtungen), wie insbe⸗ ſondere die Gewährung von Unterkunft und Verpflegung, die Abgabe von Futter und Betriebsſtoff, die Benutzung von Waſſerſtellen, Grundſtücken und Gebäuden, Nachrichten⸗ anlagen und Werkſtätten, die Lieferung von Verbrauchs⸗ 5175 und Gerät für Lager⸗, Biwak⸗ und ähnliche Be⸗ ürfniſſe, die Inanſpruchnahme von elektriſchem Strom und Gas, die Ueberlaſſung von Gegenſtänden, wie namentlich von Pferden, Fahrzeugen und anderen Beförderungsmit⸗ teln, die Ausführung von Beförderungen und die Hilfelei⸗ ſtung für Luftfahrzeuge und bei Seenot. Für jede Leiſtung hat die Bedarfsſtelle, ſoweit die Lei⸗ 1 85 nicht billigerweiſe unentgeltlich gefordert wer⸗ en kann, eine Vergütung zu gewähren, ebenſo für Verluſte, Beſchädigungen und i Abnutzung eine Entſchädigung. Beide werden mangels Einigung wiſchen Bedarfsſtelle und Leiſtungspflichtigen von den Berwang feſtgeſtellt. Nach dem Wehrgeſetz von 1935, das den perſönlichen Wehrdienſt auf der Grundlage der allgemeinen Wehrpflicht regelt, iſt mit dem Wehrleiſtungsgeſetz von 1938 mit ſeiner Regelung aller Sachleiſtungspflichten für Wehrzwecke ein weiteres Geſetz von grundlegender Bedeutung auf dem Ge⸗ biet des deutſchen Wehrrechts geſchaffen. Recht, keine Geſchenke! Ein Bericht der Sudekendeutſchen Prag, 18. Juli. In einer erweiterten Kreisratstagung des Wahlkreiſes Karlsbad der Sudetendeutſchen Partei gab der Preſſechef der Sudetendeutſchen Partei, Dr. Sebekoyſki, einen politi⸗ ſchen Bericht, in dem er u. a. ausführte: „Obwohl wir bereits ſeit Wochen den Kontakt mit der Regierung zum Zwecke einer umfaſſenden und gerechten Ordnung der Nationalitätenverhältniſſe aufgenommen ha⸗ ben, ſind die Bürgermeiſter unſerer Gemeinden nicht beſtä⸗ tigt, werden entgegen den Zuſsgen und Verſprechungen höchſter Regierungsſtellen weiterhin Staatspolizeiſtellen errichtet, wird der Wirtſchaftsboykott ſudetendeutſcher Er⸗ eicher und Händler unverhüllt oder in Form von Ketten⸗ riefen in einen Erregungszuſtand hineingetrieben, der die Berührungsflächen der Völker nicht iſoliert, ſondern mit neuen Spannungen laden muß. Dabei geht das alte Spiel weiter, Deutſchland in die Rolle des Frie⸗ densſtörers und Unruheelements hineinzumanövrie⸗ ren. Da man keine Unterlagen und Anhaltspunkte hierfür at, werden einfach Tatbeſtände konſtruiert, Meldungen er⸗ unden und der Sudetendeutſchen Partei Abſichten unter⸗ choben, die— ebenſo dumm wie ſkrupellos— nur geeig⸗ net ſind, die gegenſeitigen Beziehungen der Völker aufs neue zu vergiften.“ Für die Zukunft könne es keine Halbheiten und Schein⸗ löſungen geben. Es könne weder im Inkereſſe des Staa, kes noch aller W Völker, noch der Friedensfreunde aller Welt gelegen ſein, wenn lediglich Teilangelegenheiten, und dieſe noch unzulänglich, geregelt werden ſollten. Bliebe das Grundproblem ungeregelt, werde es früher oder ſpäter mit neuer Inkenſität in den Vordergrund kreten und abermals nach Löſung verlangen. Die Sudelendeutſchen wollten keine Zugeſtändniſſe oder Geſchenke, ſie wollen ihr Recht, d. h. die Erfüllung ihrer gerechten Anſprüche. Wo iſt„Admiral Karpfanger“? Suche nach Segelſchulſchiff der Hapag Berlin, 19. Juli. Da die am 1. Juli ds. Is. eingeleitete radiotelegrafiſche Umfrage nach dem am 8 Februar ds. Is. von Port Germain nach England abgegangenen Segelſchul⸗ ſchiff„Admiral Karpfanger“, Hapag, bisher keine Meldung erbracht hat, hat die Hamburg⸗Amerika⸗Linie ihren Dampfer„Leuna“ angewieſen, die Rückreiſe von Au⸗ tralien um das Kap Horn anzutreten, um dabei den von en Seglern meiſtens benutzten Weg abzuſuchen. Weiter hat die Reederef die chlleniſche Marine ebeten, einen Dampfer zur Verfügung zu ſtellen, um die üdſpitze von Südamerika von Kap Pillar über Kap Horn bis zu der Staateninſel einſchließlich der vorgelagerten klei⸗ nen Inſeln abzuſuchen. Dieſe durch das Entgegenkommen der e Regierung ermöglichte Suchaktion wird mehrere ochen in Anſpruch nehmen. 5 f Die Hapag hat außerdem ihrem auf dem Wege von Buenos Aires nach San Vincent befindlichen Dampfer „Gera“ Anweiſung gegeben, eine dort geſichtete ſchwarze Viermaſtbark zu ſuchen und ihren Namen feſtzuſtellen. ** +* Italien, Angarn und die Achſe Ungarns Miniſterpräſident in Rom Rom, 18. Juli. Der ungariſche Miniſterpräſident Imredy iſt in Beglei⸗ tung von Außenminiſter Kanya am Montag im Sonderzug in Rom eingetroffen. Zu ſeinem Empfang hatten ſich u. a. der italieniſche Regierungschef Muſſolini und Außen⸗ miniſter Graf Ciano ſowie der deutſche Botſchafter von Mackenſen auf dem Bahnhof eingefunden. Nach einer herzlichen Begrüßung der italieniſchen und ungariſchen taatsmänner ſchritt Miniſterpräſident Imredy unter den Klängen der ungariſchen und der italieniſchen National⸗ hymne die Ehrenkompanie ab. Von einer zahlreichen Menge wurden dem ungariſchen Miniſterpräſidenten und ſeiner e außerordentliche Sympathiekundgebungen zu⸗ eil. Die eigentlichen Beſprechungen zwiſchen den italieni⸗ ſchen und ungariſchen Staatsmänner begannen am Nach⸗ mittag im Palazzo Venezia. Am Abend gab Muſſolini zu Ehren der ungariſchen Gäſte ein offizielles Diner mit an⸗ ſchließendem Empfang. Zum Beſuch der ungariſchen Staatsmänner in Rom ſchreibt„Corriere della Sera“, die Juſammenarbeit zwi⸗ ſchen Rom und Budapeſt füge ſich in die große Politik der Achſe Rom— Berlin ein. Die römiſchen Beſprechungen wür⸗ den eine neue Bekräftigung der italieniſch⸗ungariſchen Freundſchaft fein. Die„Stampa“ richtet im Namen des fa⸗ Hiſtiſchen Italien an die Gäſte einen herzlichen Willkom⸗ mensgruß. Die italieniſch-ungariſche Zuſammenarbeit ſeĩ ſeit mehr als einem Jahrze nt einer der weſenklichſten Jaktoren des Ausgleichs und des Friedens in Mitteleuropa. Der ſetzige Beſuch habe eine beſondere Bedeutung, weil er ſich nach Ereigniſſen von geſchichtlicher Tragweite im Donaubecken vollziehe. Die„Gazetta del Popolo“ nimmt gegen das Stö⸗ rungsfeuer von ausländiſcher Seite Stellung und weiſt darauf hin, daß der Beſuch auf ſo natürliche Weiſe zu er⸗ klären ſei daß man es nicht nötig habe, zu romanhaften Unterſtellungen Zuflucht zu nehmen, wie dies in ausländi⸗ ſchen Zeitungen verſchiedentlich geſchehe. Daladiers Brief an Chamberlain „Keine neuen Verpflichtungen für England.“ London, 19. Juli. „Auf eine Anfrage nach dem Inhalt des Briefwechſels zwiſchem Chamberlain und dem franzöſiſchen Premiermi⸗ niſter Daladier erklärte Chamberlain im Unterhaus, daß die Briefe privaten Charakters und nicht zur Ver⸗ öffentlichung beſtimmt ſeien.„Ich kann jedoch,“ ſo fuhr er fort,„feſtſtellen, daß das Ergebnis des Briefwechſels darin beſteht, daß wieder einmal enge Ulebereinſtimmung gezeigt wird, die zwiſchen den beiden Regierungen in allen Fragen gemeinſamen Intereſſes beſteht.“ Auf eine Ergänzungsfrage erklärte der Premiermini⸗ ſter ſodann, daß das, was über den Inhalt des Briefwech⸗ ſels in der Preſſe geſtanden habe, nicht unbegründet ſei. Abo. dieſes Material ſtamme nicht von ihm. Auf eine wei⸗ tere Frage bestätigte Chamberlain ſodann ausdrücklich, daß der Briefwechſel keinerlei neue Perpflichtungen für Groß britannien in ſich ſchließze. Politiſches Allerle! Junkſtörungen aus Angſt. Als der Königsberger Sender die zweiten Abendnach⸗ richten bekanntgab, wurde er ber der Durchgabe des Arti⸗ kels von Alfred Roſenberg un„Völkiſchen Beobachter zu den von einer jüdiſchen Zeitung veröffentlichten Ausſchlach⸗ tungen zur Vernichtung des nationalſozaliſtiſchen Deutſch⸗ land derart von einem ſowjetruſſiſchen Sender durch laute Muſik und Geſang in ruſſiſcher Sprache geſtört, daß die Meldung unverſtändlich wurde. Offenſichtlich iſt den Sow⸗ jets der Artikel Alfred Roſenbergs ſo in die Knochen ge⸗ fahren, daß Moskau ſein Bekanntwerden in der Sowjet⸗ union mit allen Mitteln zu verhindern ſucht. Hetzzentrale in Paläſtina ausgehoben. In Tel Aviv konnte eine wichtige kommuniſtiſche Hetz⸗ und Fälſchungszentrale ausgehoben werden. Die Polizei beſchlagnahmte Tauſende von Flugblättern, die in hebräi⸗ ſcher, engliſcher, arabiſcher und deutſcher Sprache abgefaßt waren. Sie wandten ſich nicht nur im Namen der illegalen Kommuniſtiſchen Partei ſondern auch im Namen arabiſcher und jüdiſcher Organifationen an die Bevölkerung Palä⸗ ſtinas. 5 oN GEN ROrHSER 8. Graf Eno erhob ſich. Er trat von einem Fuß auf den anderen, dann raffte er allen Mut zuſammen und ſagte: „Wenn du ſelbſt nicht das Bedürfnis haſt, ſo tue es um des Namens willen, den wir alle tragen!“ „Ach ſo! Jetzt erſt verſtehe ich dich. Trotzdem muß ich dir ſagen, dein Weg war umſonſt. Ich lebe, wo es mir gefällt.“ Kalt, ſpöttiſch klang die tiefe Männerſtimme. Graf Eno richtete ſich zu ſeiner ganzen hageren Größe auf: „Du haſt etwas Rückſicht auf die Familie zu nehmen, denke ich!“ ſagte er ſcharf. Ein hartes Lachen. „Die Familie? Oh, die hat ſich ja gleich damals von mir zurückgezogen. Es iſt mir gar nicht recht, daß ſie ſich plötzlich wieder auf mich beſinnt, die liebe Familie!“ „Herr Geheimrat! Könnten Sie nicht eingreifen? Mein Neffe iſt krank.“ Graf Eno ſagte es. e Graf Rudolf ging zur Tür, öffnete ſie weit, ſagte: „Gormann, die Herren wünſchen, hinausbegleitet zu werden!“ Er verbeugte ſich leicht und überließ die beiden Herren ſeinem alten Gormann. „Unerhört!“ ſagte Graf Eno.„Man wird dann eben ſchärfere Maßnahmen ergreifen müſſen. Er iſt ja irr⸗ ſinnig.“ Gormann ſpitzie die Ohren. Er ſah jetzt beinah aus Kavallerie greift ein Erfolgreiches Einkreiſungsmanöver der Nationalſpanier. Bilbao, 18. Juli. Im Abſchnitt Mora de Rubielos wurde der ſiegreiche Vormarſch der Nationalen fortgeſetzt. Die Heeresgruppe Varela, die am Nordufer des Fluſſes Mijaris vorgeht, konnte die dort ſtehenden roten Streitkräfte von drei Sei⸗ ten umzingeln, ſo daß ſie ihr Heil nur in einer überſtürzten Flucht ſuchen mußten, wobei ſie große Verluſte erlitten. Die Nationalen beſetzten die Orte Nogueruela, Fuentes de Rubielos und Cortes de Arnoſo. Die Zahl der Gefangenen iſt überaus hoch. Oeſtlich der am Samstag beſetzten Ort⸗ ſchaft Pina rückten die nationalen Truppen weitere ſechs Kilometer vor und erreichten die Straße nach Viver. Die Operationen des Sonntags waren beſonders durch das Eingreifen nationaler Kavallerie gekennzeichnet, deren Tätigkeit, namentlich bei der Verfolgung des Feindes, überraſchende Erfolge zeitigte. Im Lufttampf wurden fünf ſowjelſpaniſche Flieger abgeſchoſſen. Ein politiſcher Kommiſſar der Roten richtete einmal mehr über den Sender Valencia einen Alarm⸗ ruf an die Bevölkerung, die Stadt Valencia befinde ſich in„Lebensgefahr“, und deshalb müßten alle. Mann, Frau und Kind, zu Schanzarbeiten angetrieben werden. Sprengung der Sagunter Eifenhütten? Wie der nationale Heeresbericht mitteilt, wurden an der Caſtellonfront die Orte Zucaina und Ludiente ſowie wichtige Stellungen nördlich und ſüdlich hiervon beſetzt. Weiler wird berichtet, ein gefangener bolſchewiſtiſcher Oberbonze habe ausgeſagt, die role Leitung ſei von der Un⸗ aufhaltſamkeit des nationalen Vormarſches überzeugt und deshalb entſchloſſen, die goßen Eiſenhütten in Sagunt vor dem Rückzug in die Luft zu ſprengen. Der rote Heeresbericht kann das Fortſchreiten der na⸗ tionalen Offenſive und den Verluſt zahlreicher wichtiger Po⸗ ſitionen nicht verheimlichen. Levantefront weiter eingedrückt Am Montag drückten die nationalen Truppen an der Levantefront die nördlich vom Mijares⸗Fluß befindliche 30 km tiefe Fronteinbuchtung wiederum weiter ein und ſtie⸗ ßen mehrere Kilometer weit in öſtlicher Richtung vor. So beſetzten ſie die an der Straße nach Lucena gelegene Ort⸗ jchaft Cortes de Arenoſa. Weiter ſüdlich ſetzten ſie eben⸗ falls in öſtlicher Richtung den Vormarſch von Villanueva de la Reina längs der Straße Fuente de la Reina fort. ießlich wurde die Stellung Caſilla Deſordo beſetzt. Der Zwiſchenfall in der Mandſchurei Erneuter japaniſcher Proteſt in Moskau Tokio, 19. Juli. Der japaniſche Botſchafter in Sowjetrußland. Schige⸗ mikſu, iſt von einer Europareiſe nach Moskau zurückge⸗ kehrt, um die Verhandlungen wegen des Zwiſchenfalles von Hunſchun zu führen. die jäpaniſche Regierung hal jetzt ihren Proteſt in Moskau erneuerk, wobei ſie die Be⸗ ne des ſtellverkretenden ſowſetruſſiſchen Außen⸗ ommiſſars Sktomonjakow, Schanfeng ſei Sowjetgebiel, er⸗ neut zurückwies. Bei Huntſchun überflog ein ſowjetruſſiſcher Doppeldecker anſcheinend zu„Erkundigungszwecken“ die mandſchuriſche Grenze. Er iſt ſpäter in Richtung auf Wladiwoſtok zurück⸗ gekehrt. Weiter wird gemeldet, daß unter den nach Poſſiet herangeführten Truppen mechaniſierte Einheiten und Tanks beobachtet wurden. Blücher nach Moskau beordert „Reinigungsaktion“ der Fernoſtarmee Tokio, 19. Juli. Aus Hſinking wird gemeldet, daß Stalin Marſchall Blücher, den Befehlshaber der Fernoſtarmee, zur„Bericht⸗ erſtattung“ über die Ljuſchkow⸗Affäre nach Moskau be⸗ ordert hat. Die inzwiſchen in Chabarowſk eingetroffene Unterſuchungskommiſſion unter Führung des Vize⸗Volks⸗ kommiſſars Mekhis ha“ bereits Angehörige der Fernoſt⸗ armee und des Innenkommiſſariats einem ſtrengen Ver⸗ hör unterzogen und auch ſchon einige Todesurteile voll⸗ treckt. f Man vermutet, daß die Kückberufung Blüchers weitere „draſtiſche Reinigungsaktionen“ in den Reihen der Fernoſt⸗ armee zur Folge haben wird. wie ein alter vboſer Hund. Aber er wartete in demutiger Haltung, bis die beiden Herren gehen würden. „Ich hätte das Stammſchloß ſo gern für meinen Sohn. Der hier iſt ja imſtande und verkauft es noch zu einem Spottpreis an einen gänzlich fremden Menſchen!“ ſagte der Graf. Mit kleinen, komiſchen Schrittchen trippelte der alte Arzt neben ſeinem alten Freunde her. Er ſagte jedoch nichts in Gegenwart des alten Dieners. Höflich ſchloß der Diener dann die Tür des Gefährts. Er blieb noch ein Weilchen ſtehen und ſah den Davon⸗ fahrenden nach. In ſeinen treuen Augen war tiefe Trauer. Er wußte jetzt genau, wo das alles hinaus ſollte. Man wollte ſeinen geliebten Herrn für irrſinnig ausgeben! War— er— es am Ende nicht auch wirklich? Erſchrocken duckte ſich Gormann. Erſchrocken vor den eigenen Gedanken. Krank? Nein! Man ſollte einen Menſchen, der ungeheures Leid er⸗ trug und allein zu ſein wünſchte, auch allein laſſen. Die Familie des Herrn Grafen aber dachte wahrſchein⸗ lich anders. Wenn er krank war, dann konnte hier ein anderer Hartlingen wohnen! Das war es, was ſie wollten. Das und nichts anderes! Es mochte immerhin ſein, daß ſie glaubten, gleichzeitig den Makel mit abwaſchen zu können, der durch den furcht⸗ baren Verdacht bis jetzt noch auf dem Namen Hartlingen ruhte. Sie würden dann ſagen können: 5 „Ja, unſer Neffe iſt wahnſinnig. Sollte er die Tat wirklich begangen haben, was wir keineswegs glauben, ſo wäre das Rätſel ja gelöſt. Geiſtige Umnachtung! Nun, nun, wir haben ihn in Sicherheit gebracht. Er tut uns furchtbar leid, unſer armer Neffe, ſo ſehr leid tut er uns.“ So würden ſie ſprechen, ſie alle, die den Namen Hart⸗ lingen trugen. Und dabei würden ſie ſein Hab und Gu einſtreichen! 8 Das würde der zweite Schlag ſein, den ſie gleich mit. führlen. Gut ausgedacht! Kurzmeldungen Berlin. General Ruſſo hat am Montag Berlin ver⸗ laſſen und iſt nach Kiel gefahren. Dort beſichtigte er Ein⸗ heiten der Marine⸗SA. Prag. Prager Blätter melden, das Finanzminiſterium weigere ſich, 50 Millionen Kronen für einen eiſernen Vor⸗ rat an Getreide aufzubringen. Berlin. Im Zuge der Durchführung des deutſchen Sei⸗ denraupenprogrammes wird im Geſchäftsbereich des Reichs⸗ miniſters für Ernährung und Landwirtſchaft eine Reichs⸗ anſtalt für Seidenbau in Celle errichtet. Königinmutter Maria von Numänien 1 Bukareſt, 19. Juli. Königinmutter Maria von Rumä⸗ nien, deren Zuſtand ſich im Laufe des Montag von Stunde zb Stunde verſchlimmerte, iſt um 17 Uhr MeEz im Schloß Peliſchor in Sinaig verſchieden. Königin Maria von Ru⸗ mänien wurde 1875 als Prinzeſſin von Edinburgh gebo⸗ ren. 1893 vermählte ſie ſich mit dem Prinzen Ferdinand von Hohenzollern⸗Sigmaringen, dem Neffen König Carol J. von Rumänien und damaligen rumäniſchen Kronprinzen. Ihr Gemahl Ferdinand beſtieg 1914 als Ferdinand J. den Thron von Rumänien und verſchied vor faſt genau elf Jahren am 20. Juli 1927. Der Ehe König Ferdinands und der Königin Maria ſind ſechs Kinder entſproſſen, von denen fünf leben. Der älteſte Sohn iſt der gegenwärtige König von Rumänien, Carol II 5 In altem Flugzeug über den Ozean „Dublin, 19. Juli. Wie aus Baldonnel(Irland) be⸗ richtet wird, landete dort um 2.30 Uhr nachmittags der amerikaniſche Flieger Corrigan nach Ueberquerung des Ozeans mit ſeinem Flugzeug. Corrigan hat den Ozean in einer acht Jahre alten Maſchine allein überquert. Er ver⸗ ließ Newyork in einer Maſchine, die er für 2000 Mark alt gekauft hatte. Warſchau. In den Kreiſen Breſt und Luniniez in Po⸗ liſien gelang es der Polizei, drei kommuniſtiſche Neſter aus⸗ zuheben. U. a. enthüllte ſich hierbei ein jüdiſcher Berufs⸗ verband in Breſt als eine kommuniſtiſche Zelle. Tokio. Eine Zeitung berichtet aus Singapore. daß England die dortigen Befeſtigungen weiter ausbaue. Paris. Wie aus Bogota(Kolumbien) gemeldet wird, ſoll der kolumbianiſche Außenminiſter Antonio Rocha be⸗ kanntgegeben haben, daß Kolumbien emtſchloſſen iſt, aus der Genfer Liga auszutreten. 5 5 Tokio. In einer offiziellen Erklärung dementiert die Regierung die ausländiſchen Gerüchte, nach denen die ja⸗ paniſche Regierung die Einſetzung eines Generalgouver⸗ neurs in China beabſichtige, als völlig unbegründet. Ozeanflug ohne Erlaubnis Newyork, 18. Juli. Die geglückte Ozeanüberquerung des iriſch⸗amerikaniſchen Flugzeugmechanikers Douglas Corri⸗ gan hat die amerikaniſche Deffentlichkeit ſtark überraſcht. Corrigan hatte ſein Vorhaben vorher nicht bekanntgegeben. Er war am Se vom Floyd⸗Bennet⸗Feld geſtartet und hatte als Ziel Los Angeles genannt. Infolge Ueberbe⸗ laſtung mit Benzin und Oel rollte die Maſchine auf dem Flugplatz über 1200 Meter, ehe ſie aufſtieg. Zum Erſtaunen der Bodenmannſchaft flog Corrigan nicht weſtwärts in Richtung Los Angeles ſondern oſtwärts. Nach ſeiner Rückkehr nach USA ſieht Corrigan einigen unangenehmen Auseinanderſetzungen mit dem amerikaniſchen Luftfahrtamt entgegen, da er für ſei⸗ nen Ozeanflug keine Erlaubn's eingeholt hatte. Flugzeugmechaniker Corrigan iſt ein in Newyork völlig unbekannter Flieger. Er war in der vorigen Woche von Kalifornjen nach Newyork geflogen und hatte dieſen Flugweg in ſeiner acht Jahre alten und ohne moderne Na⸗ vigationsinſtrumente ausgerüſteten Maſchine in weniger als 28 Stunden zurückgelegt. Der amerikaniſche Ozeanflieger Corrigan erklärte nach ſeiner Landung in Baldonnel:„Ich habe niemals die Ab⸗ ſicht gehabt, den Atlantik zu überfliegen. Als ich aber über den Wolken angelangt war, geriet mein Kompaß in Unord⸗ nung. Ich bin die ganze Zeit über über der Wolkendecke ge⸗ flogen. Das erſte Land, das ich wieder geſehen habe, war die iriſche Küſte.“ Auf Befragen erklärte Corrigan, daß er die ganze Zeit nach ſeiner Armbandurh geſteuerk habe. Cor⸗ rigan war mit Rückſicht auf das Alter ſeines Flugzeuges ſchon zweimal die Genehmigung zum Ueberfliegen des Ozeans verweigert worden. Aber— ſchwer ausführbar. Man konnte den Herrn Grafen doch nicht gewaltſam— 1 Dem alten Gormann ſtockte der Atem. Er erinnerte ſich, daß er einmal in einem Buche geleſen habe, wie man einen Menſchen, der einem unbequem geworden war, ins Irrenhaus ſperrte. Ob— man das etwa hier in dieſem Falle auch ſo hatte machen wollen? Der Herr Graf hatte die beiden ſchön an die Luft geſetzt. Das war ihnen ſehr geſund geweſen. Gormann ging zum Tor und ſchloß es ſorgfältig zu. Dabei ſchlug ihm das Gewiſſen. Er hatte das Tor leider offen gelaſſen, weil ja doch nie jemand hierher kam. Und er hatte dann ins Dorf zu ſeinen Einkäufen fahren wollen. Er würde es aber beſtimmt nicht wieder eher öffnen, als bis er fuhr. Beſtimmt nicht wieder. Der Herr Graf würde ſehr ungehalten ſein. Mit Recht wäre er das. Gormann rüttelte zum Ueberfluß nochmals an dem großen, ſchmiede⸗ eiſernen Tor, aber es war ganz, ganz feſt zu. Gormann ging mit ſeinem ſchlürfenden Schritt ins Schloß zurück. ** Unterdeſſen fuhr der Schlitten am Walde dahin. Mit verbiſſenem Geſicht lehnte der alte Graf Hart⸗ lingen in ſeiner Ecke. Der Geheimrat drehte ſeine Zigarre die längſt kalt geworden war, zwiſchen den Fingern. Er ſah ſehr nachdenklich aus. Plötzlich ſagte der Graf: „Sie haben mich glänzend im Stich gelaſſen, lieber Doktor! Wiſſen Sie das?“ Und der Geheimrat antwortete: „Ich kann einem völlig N Menſchen nicht ein⸗ reden, daß er geiſteskrank iſt!“ „Völlig geſund? Mein Lieber, Sie irren ſich! Graf Hartlingen iſt krank. Wie könnte er ſich ſonſt von aller Welt zurückziehen? Er lebt nur mit dieſem alten Diener und deſſen Frau in dem großen, ſchönen Schloß. Iſt das etwa keine Manie— he?“ (Fortſetzung folgt.) el 5 — Badiſche Chronik Gauſüngertag des Sängergaues Baden. Wiesloch. Der 76. Gauſängertag des Sängergaues Baden, der über 1400 Männergeſangvereine umfaßt, findet am Sonntag, 28. Auguſt, in der ſchönen Weinſtadt Wiesloch ſtatt. Den Auftakt dazu gibt am Tage zuvor eine Feſtfeier zum 100 jährigen Beſtehen des Männergeſangvereins Lieder⸗ kranz Wiesloch. Der Gauſängertag, den Sängergauführer Karl Schmitt(Kehl) leitet, beginnt mit einer Feierſtunde. Als Vertreter des Deutſchen Sängerbundes wird Georg Brau⸗ ner(Berlin), der Leiter der Zentrale für die deutſchen Chor⸗ verbände im Ausland, ſprechen. () Bruchſal.(Unfall mit Todesfolge.) Sei⸗ nen Verletzungen erlegen iſt der mit ſeinem Kraftrad an der Zufahrtſtraße zur Reichsautobahn ſchwer verunglückte Zoll⸗ ſekretär Schnepf. Lauda.(Alle Verletzten außer Lebens⸗ gefahr.) Von den bei dem Zugunglück in Könighofen zu Schaden gekommenen Reiſenden und Reichsbahnbedien⸗ ſteten befinden ſich noch ſieben in Krankenhausbehandlung, und zwar fünf in Bad Mergentheim, je eine Perſon in Lauda und Tauberbiſchofsheim. Der Zuſtand der Verletzten iſt durchaus zufriedenſtellend. Jedenfalls beſteht bei keinem der Verunglückten Lebensgefahr. () Pforzheim.(Kraftwagen verunglückt, fünf Verletzte.) Eine Pforzheimer Familie, die durchs Nagold⸗ tal fuhr, wurde von einem ſchweren Verkehrsunfall betrof⸗ fen. In der Gegend von Calw überſchlug ſich der Wagen, ſodaß die Inſaſſen, der Mann, der ſteuerte, drei Frauen und ein Kind, ſchwere Verletzungen erlitten. Sie wurden ſofort ins Krankenhaus nach Calw eingeliefert. () Pforzheim.(Hagelwetter.) Zwiſchen Würm⸗ und Nagoldtal ging abends ein ſchweres Hagelwetter nieder, das auf Gemarkung Huchenfeld den größten Teil der Hack⸗ frucht⸗ und Getreideernte vernichtete. Einem Hühnerhofbeſit⸗ zer wurden neun Hühner vom Hagel erſchlagen. Auch im Walde hat das 20 Minuten anhaltende Unwetter bös ge⸗ hauſt. Die Gemarkung Würm meldet gleichfalls erheblichen Schaden. (ö) Pforzheim.(Todesopfer eines Zuſam⸗ menſtoßes.) Auf der Hercyniaſtraße ſtießen zwei Kraft⸗ radfahrer zuſammen. Beide mußten mit Schädelbrüchen ins Krankenhaus gebracht werden. Dort iſt der eine, der Gla⸗ ſermeiſter E. Oechsle aus Dillſtein, alsbald ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Lahr.(Hochwaſſer⸗ und Unwetterſchä⸗ den.) Ueber mehrere Gemeinden des Amtsbezirks Lahr ging ein heftiges Gewitter mit langanhaltendem wolkenbrucharti⸗ gem Regen und zeitweiſem Hagelſchlag nieder. Die Schutter führte in ihrem hinteren Lauf ſo ſtark Hochwaſſer, daß das ſonſt ſo ſtille Flüßchen zum reißenden Strom wurde und zwiſchen Dörlinbach und Seelbach an mehreren Stellen über die Ufer trat. In mehreren Höfen iſt das Waſſer in die Keller eingedrungen, hat an den Wegen und Straßen der Gemeinde Seelbach einen Schaden in Höhe von etwa 2000 Mark verurſacht. Weit ſchlimmer hat das Unwetter im ſüd⸗ lichen Teil des Amtsbezirks gehauſt. So wird aus Etten⸗ heim berichtet, daß öſtlich der Straße, die von Orſchweier über Altdorf, Wallburg nach Schmieheim führt, die Ge⸗ treide⸗ und Tabakfelder wie gewalzt ausſehen, die Straßen zum Teil völlig verſchlammt und einige Stromleitungen zerſtört ſind. Hier läßt ſich der entſtandene Schaden noch nicht überſehen. St. Georgen i. Schw.(Vor den Zug gewor⸗ fen.) Ein 18jähriges Mädchen, das als Hausgehilfin tätig War, verübte dadurch Selbſtmord, daß es ſich vor den Zug der Schwarzwaldbahn warf. Die Leiche des Mädchens wurde am Morgen in der Nähe des Sommerau⸗Tunnels aufgefun⸗ den. Als Grund zur Tat wird Schwermut angenommen. Aus dem Gerichtsſaal () Zuchthausſtrafe für Gewohnheitsverbrecher. Als ge⸗ fährlichen Gewohnheitsverbrecher verurteilte die 3. Große Strafkammer des Landgerichts Karlsruhe den erheblich vor⸗ beſtraften 25jährigen ledigen Karl Heinz Buchholz aus Elber⸗ feld wegen fortgeſetzten Diebſtahls und Betrugs im Rückfall und Arkundenfälſchung zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von drei Jahren ſechs Monaten ſowie 300 Mark Geldſtrafe. Muß ich mir eine Volksgasmaske kaufen? Ja! Ein geſetzlicher Zwang beſteht allerdings nicht; die Bereitſtellung der VM 37 kann aber— wie alle Luft⸗ ſchutzmaßnahmen— nur im Frieden durchgeführt und nicht Erſt im Ernſtfalle nachgeholt werden, Da ſie nach einem be⸗ ſtimmten Plan ausgegeben wird, liegt es nicht nur in deinem eigenen Intereſſe, die Volksgasmaske jetzt zu kaufen, ſondern du biſt es deiner Frau, deinen Kindern und ſomit deinem Volke ſchuldig! Die Heidelberger Reichsfeſtſpiele Feierliche Eröffnung in Gegenwart von Dr. Goebbels: „Jauſt“. Heidelberg, 18. Juli. In Gegenwart ihres Schirmherrn, Reichsminiſter Dr. Goebbels, nahmen die Reichsfeſtſpiele im Heidelberger Schloßhof mit der Aufführung des„Fauſt“ ihren Anfang. Mit den Klängen der Alceſte⸗Ouvertüre von Gluck und einem von dem badiſchen Dichter Hermann Burte verfaßten Vorſpruch wurden die Reichsfeſtſpiele feierlich eröffnet. Die vielfachen, dem Spielleiter für eine Freilichtaufführung geſtellten ſchwierigen Aufgaben waren Von Richard Weichert klug und ſinnvoll gelöſt worden. Erſte Kräfte ſetzten ſich für das Spiel ein, ſo Werner Krauß (Mephiſto), Werner Hinz(Fauſt) und Marie Wimmer (Margarete). Das eindrucksvolle Spiel fand den lebhaften Beifall des ausverkauften Hauſes.(Wir werden über die Aufführung noch ausführlich berichten). De kulturpolitiſche Sendung der Spiele Bei einem Preſſeempfang im Kurpfälziſchen Muſeum wenige Stunden vor Beginn der Reichsfeſtſpiele erläuterte Pg. Voßler vom Reichspropagandaminiſterium die ge⸗ rade im gegenwärtigen Zeitpunkt beſonders hohe kulturpo⸗ litiſche Bedeutung dieſer Spiele. Das internationale Juden⸗ tum ſchicke ſich an, erneut die Welt mit Lügen zu überſchüt⸗ ten. Dieſe Reichsfeſtſpiele ſollten von der a f l ſchen Kulturpflege zeugen, die nicht nur das deutſche Kul⸗ turleben in geſundem Sinne fortführe, ſondern ihm auch neue Impulſe gegeben habe. der Stadt Heidelberg 3 Willkommensgrüße. Dann childerte der Intendant der Re i i ngreichen Vorarbeiten für die Aufführungen, die von euͤtſchlands Kulturwillen zeugen werden. .. Klinik verbracht. Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus entbot im Namen 5 5 d uh Kuntze die um⸗ n... ðͤ v Aus den Nachbargauen Folgenſchwere Verkehrsunfälle. Kaiſerslautern. Im benachbarten Kindsbach ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein aus Richtung Land⸗ ſtuhl kommender Perſonenkraftwagen wollte einen in glei⸗ cher Richtung fahrenden ernlaſtzug überholen, als ein zweiter Perſonenkraftwe zus Richtung Kaiſerslautern dieſem Fernlaſtzug ausweichen wollte. Der Kaiſerslauterer Perſonenwagen verſuchte, rechts abzubiegen, fuhr aber da⸗ bei mit großer Wucht gegen einen e Dadurch ſtellte ſich der Wagen quer in die Fahrbahn. In dieſem Augenblick prallte der Wagen aus Landſtuhl auf den hin⸗ teren Teil des ſchon ſchwer beſchädigten Wagens aus Kai⸗ ſerslautern. Bei dieſem Zuſammenſtoß gab es drei Schwer⸗ verletzte und vier Leichtverletzte. Zweibrücken. Der etwa 50 Jahre alte Friedrich Schu⸗ ſter aus dem Stadtteil Ixheim fuhr die Landſtuhler Straße herab. In einer als gefährlich bekannten Kurve verlor er die Herrſchaft über ſein Rad. Er wurde aus der Kurve ge⸗ tragen und ſtürzte mit dem Kopf gegen den Pfeiler eines Gartentores. Mit einem ſchweren Schädelbruch verbrachte die Rettungswache den Verunglückten ins Krankenhaus, wo er ſeinen Verletzungen erlegen iſt. 5 Bergzabern. In der„Todeskurve“ auf der Straße zwiſchen Ingenheim und Niederhorbach kam ein Laſtkraft⸗ wagen mit Anhänger anſcheinend nicht richtig in die Kurve und rannte gegen einen Baum. Dabei ſtürzte der Anhänger die Böſchung hinunter. Der Beifahrer Johann Eberhard aus Speyer wurde 18 den heftigen Anprall auf die Straße geſchleudert und ſo ſchwer verletzt, daß er noch wäh⸗ rend des Transportes ins Krankenhaus ſtarb. Neuſtadt an der Weinſtraße.(Schlafmittel ſchwindelt). Auf recht merkwürdige Art verſchaffte ſich der 30 Jahre alte W. H. von Neuſtadt teure Schlafmittel, die er angeblich für ſeinen zerrütteten Geſundheitszuſtand brauchte. Er ſimulierte bei verſchiedenen Aerzten und ließ ſich Schlafmittel verſchreiben, ohne aber, wie er vorgab, Mitglied der Krankenkaſſe zu ſein Dadurch wurden die Aerzte und auch die Apotheker geſchädigt. Zu ſeiner Ver⸗ teidigung gab H. vor dem Schöffengericht an, er ſei ſchwer nervenleidend und hätte die Mittel ſich ſonſt nicht beſchaf⸗ fen können Merkwürdigerweiſe ſind aber ſeine Nerven in del ſeit dem 8. Juni beſtehenden Unterſuchungshaft ſo ge⸗ ſund geworden, daß er(wie er ſelbſt ſagte), nicht nur gut ſchläft, ſondern noch 15 Pfund zugenommen hat. Das Ge⸗ richt gab dem Angeklagten Gelegenheit, während weiterer ſechs Monate ſeine Nerven im Gefängnis ganz auszuheilen. Mainz.(Unbekannte Leiche geländet.) Im Mainzer Zollhafen wurde die Leiche einer unbekannten, etwa 35 Jahre alten und 1,63 m großen Frau geländet. Die Tote hatte kurzes, mittelblondes, graugemiſchtes Haar, braune Augen und vollzählige Zähne. Sie trug eine Brille mit Goldeinfaſſung, eine Elfenbeinhalskette mit Anhänger und war mit einer kurzen großkarierten Sportjacke, dun⸗ kelblauem Rock und heller Kreppbluſe bekleidet. Friedberg.(Tödlicher Abſturz). Im Stadtteil Fauerbach ſtürzte eine landwirtſchaftliche Gehilfin vom Scheunengerüſt auf einen Leiterwagen. Sie erlitt dabei ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie im Krankenhaus ſtarb. Büdingen.(Der verhängnisvolle Ring). Bei einem eigenartigen Unfall verlor ein junger Landwirt in Kefenrod ſeinen Ringfinger. Er blieb beim Abſteigen vom Fuhrwerk mit dem Trauring an der VBindekette hängen und riß ſich am Gelenk den Ringfinger glatt ab. Limburg.(Tödlich verunglückt.) Im Limburger Weichenlager verunglückte der Vorarbeiter Georg Pötz aus Dehrn tödlich. Der Bedauernswerte geriet beim Rangie⸗ ren unter die Schiebebühne und zog ſich dabei ſo ſchwere Verletzungen zu, daß der Tod auf der Stelle eintrat. — Beſigheim.(Tödlicher Sturz.) Der hier wohn⸗ hafte 72jährige Kaufmann Albert Unkel fiel, als er vor eini⸗ gen Tagen eine Wanduhr aufziehen wollte, rücklings vom Stuhl und zog ſich erhebliche Verletzungen zu, ſodaß er in das Bietigheimer Krankenhaus gebracht werden mußte. Dort iſt der Verunglückte jetzt geſtorben. — Backnang.(madfahrer tödlich verunglückt) Als der 43 Jahre alte Karl Feil aus Oppenweiler abends von Reichenberg nach Oppenweiler fuhr, ſtieß er in einer Biegung mit einem Kraftwagen zuſammen. Beim Sturz er⸗ litt er einen ſchweren Schädelbruch, dem er im Kreiskran⸗ kenhaus Backnang erlag Der Unfall iſt darauf zurückzufüh⸗ ren, daß Feil infolge ſtarker Kurzſichtigkeit den Kraftwagen nicht bemerkt hatte. Der Verunglückte hinterläßt eine Frau und drei Kinder. — Backnang.(Wegen Kindestötung verhaf⸗ tet.) In Siebenknie wurde dieſer Tage eine auf einem Bauernhof beſchäftigte Dienſtmagd wegen Kindestötung verhaftet und an das Amtsgericht Backnang eingeliefert. Gleichzeitig wurde der Sohn des Bauern wegen Anſtiftung zu dem Verbrechen feſtgenommen. Laſtzug und Auto in Flammen Weißenburg(Bayern), 19. Juli. In der Nähe von Weißenburg, bei Markhof, ſtießen auf der Reichsſtraße Augsburg Nürnberg, wahrſcheinlich beim Ueberholen, ein Perſonenwagen und ein Laſtzug zuſammen. Der Laſtzug, der aus dem Allgäu ſtammt, beſtand aus Kraftwagen und wel Anhängern. Der Laſtkraftwagen drehte ſich bei dem nfall herum und ſtürzte auf das Perſonenauto. Es ent⸗ ſtand eine Exploſion, ſodaß das Perſonenauto ſowie der Laſtkraftwagen im Nu in Flammen ſtanden. Auch die beiden Anhänger, die ſich ineinanderſchoben, brannten aus. Während ſich die beiden Fahrer des Laſtzuges durch Abſpringen retten konnten, fand der Fahrer des Perſonen⸗ autos den Tod in den Flammen. Die Fahrer des Laſtzuges wurden ſchwerverletzt in das Krankenhaus nach Weißen⸗ burg eingeliefert. 5 Zwei Schülerinnen ertrunken. Saſſerlieſch(Obermoſel), 18. Juli. Mehrere Schülerin⸗ nen badeten in der Moſel. Als eine von ihnen plötzlich um Hilfe rief und unterging, ſchwammen mehrere Freundinnen hinzu, um ſie zu retten. Leider kamen bei den 1 eren noch zwei der Schülerinnen in Lebensgefahr. Eine von ihnen konnte zwar gerettet werden, doch die an⸗ dere mußte der zuerſt untergegangenen Schwimmerin ins naſſe Grab folgen. 6 er a Elefantenwärter in München ködlich verletzt. Im Münchener Tierpark wurde der Elefantenwärter Hans Werner ohne jeden Anlaß von ſeinem Lieblingselefanten Waſtl angegriffen, zu Boden geworfen und mit den Stoß⸗ zähnen ſchwer verletzt, Werner wurde in die Chirurgiſche Eine ſofort vorgenommene Operation konnte ihn leider nicht mehr retten, und Werner verſchied an ſeinen ſchweren Verletzungen. Der Unfall iſt umſo un⸗ erklärlicher, als der in Hellabrunn geborene Waſtl von Werner aufgezogen wurde und an ſeinem Wärter mit gro⸗ ßer Lieb na. s Wettbewerber zu ver Lolcale Nuudocliau Blumen künden die Zeit Die Buntheit in der Natur verleiht dem Sommer ſei⸗ nen beſonderen Reiz. Blumen in vielfältiger Pracht er⸗ freuen uns immer wieder aufs neue und begleiten uns draußen auf dem Wege vom Frühling zum Winter. Doch betrachten wir uns unſere Blumenflora einmal genauer, beſonders wenn die Ferientage uns der Haſt des Alltags entführen, es bereitet uns das Naturgeſetz mancherlei hübſche Ueberraſchung. An die Erde gebunden, ringt die Blume dem Lichte nach, und wie ihr Leben zwiſchen dem er⸗ ſten Werden und ihrem Ende ſteigt und wieder ſinkt, ſo wechſelt ihre Lebensenergie auch periodiſch an jedem ein⸗ zelnen Tage. Außer Vergißmeinnicht, Schwarzwurz, Glok⸗ kenblume ſowie der Taubneſſel, deren Blütenkelche Tag und Nacht offen bleiben, übt das Tageslicht einen mehr oder weniger ſtarken Einfluß auf die einzelnen Blütengattun⸗ gen aus, ſodaß man an klaren Tagen an dem regelmäßi⸗ 1 Oeffnen und Schließen der Blütenkelche die Tageszeit eſtſtellen könnte. Bereits um 3 Uhr früh öffnet der Gelbe Bocksbart ſeine Blüte, ihm folgt um 4 Uhr die Dachgrund⸗ feſte und die Cichorie, zwiſchen 5 bis 6 Uhr der Löwenzahn und die Taraxacum officinale, welch letztere bereits zwiſchen 8 und 9 Uhr die Blüte ſchließt. Um 6 Uhr ſind es der ge⸗ meine Gartenſalat und die weiße Seeroſe, um 8 Uhr das Dukatenröschen, die durch Oeffen ihrer Blüten ſich bemerk⸗ bar machen. Es folgen ſchließlich um 9 Uhr die Steinnelke und um 10 Uhr die Eisblumen. Allerdings funktioniert unſere Blumenuhr nur unter der Bedingung, daß es klares Wetter iſt und die Sonne uns vom heiteren Himmel anlacht, weil bei jeder Trübung durch Dunſt oder Wolken die Blumen ſich wieder mehr oder weni⸗ ger ſtark ſchließen. Nachdem dann der Reigen des Oeffnens der Blumenkelche vorüber iſt, beginnen ſie ſich ab 11 Uhr wieder in beſtimmter Reihenfolge zu ſchließen und zwar zu⸗ nächſt die Kelche der Crepis alpina(Alpenkraut) und um die Mittagsſtunde Holoſteum umbelatum(Seegurkenart), der ſich um 13 Uhr Hieracium muronum(Habichtskrautgat⸗ tung) ſowie die Zierpflanze Crepis rubra und das Lungen⸗ kraut anſchließen. Um 14 Uhr folgt das Sandkraut und die Ackerringelblume, um 15 Uhr das rote Habichtskraut, um 16 Uhr Anthericum Liligao(Zaunlilie), um 17 Uhr Hypo⸗ charis glabra, um 18 Uhr Nymphaea alba(weiße Seeroſe), während als letzte, um 20 Uhr abends, der glattſtengelige Mohn ſeine Blüten ſchließt. Eine weitere Sorte Blumen macht den Tag zur Nacht, ſo das nachts blühende Eis⸗ kraut, das abends erblüht, um beim Sonnenaufgang ſeine Knoſpen wieder zu ſchließen. Beſonders gilt dies aber von der„Königin der Nacht“, deren majeſtätiſche weiße Blu⸗ menkrone ſich abends öffnet und bis Mitternacht in einzig⸗ artiger Pracht, in einem leichten Vanilleduft getaucht, da⸗ ſteht, um dann in wenigen Stunden zu einem Haufen wel⸗ ker Blütenblätter zuſammenzuſinken. Achtung, Arbeitsbuchpflichtige und Anternehmer In letzter Zeit häufen ſich die Fälle, daß Arbeits⸗ buchpflichtige beim Arbeitsamt den Verluſt ihres Arbeits⸗ buches melden und die Ausſtellung eines Erſatzbuches be⸗ antragen. Sehr oft wird hierbei die Feſtſtellung gemacht, daß ſowohl die Buchinhaber wie die Unternehmer in un⸗ verantwortlicher Weiſe die ihnen geſetzlich auferlegte Pflicht zur ſorgfältigen Aufbewahrung des Arbeitsbuches verletzt haben. Es wird deshalb wiederholt darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß das Arbeitsbuch eine Urkunde darſtellt, zu deren pfleglicher Verwahrung der jeweilige Beſitzer— dies iſt bei Beſchäftigten der Unternehmer, bei Arbeitsloſen der Buchinhaber— geſetzlich verpflichtet iſt. Geht das Arbeits⸗ buch verloren, ſo hat in jedem Falle der für den Verluſt Verantwortliche für die Ausſtellung des Erſatzbuches eine Gebühr von RM 1.— zu entrichten. Die Ausgabe des Arbeitsbuches wird von der Entrichtung dieſer Gebühr abhängig gemacht.. Sehr häufig liegt auch der Verdacht nahe, daß ein Buchinhaber das Arbeitsbuch beſeitigt hat in dem Glauben, daß bei Ausſtellung eines Erſatzbuches ein ihm unangeneh⸗ mer Eintrag in dem Arbeitsbuch im Erſatzbuch nicht mehr erſcheinen würde. Dies trifft nicht zu. Das Arbeitsamt beſitzt in Form von Karteikarten genaue Abſchriften über alle Arbeitsbücher, nach denen die Erſatzbücher ausgeſtellt werden, ſodaß die Erſatzbücher genau die gleichen Einträge wie die Originalbücher aufweiſen. Wer ein zweites Arbeits⸗ buch beantragt und dabei verſchweigt, daß er bereits im Beſitze eines ſolchen war, ſetzt ſich ſchwerer Beſtrafung aus. Nationaltheater Mannheim. Die letzte Aufführung des Luſtſpiels„Flitterwochen“ von Paul Helwig findet am Mittwoch, 20. Jult, ſtatt. In dieſer Vorſtellung treten Alice Decarli und Heini Handſchumacher zum letzten Male in Mannheim auf. 8 Motorradfahrer prallt auf Pferdefuhrwerk. Am Montagfrüh ſtieß auf dem Waldhof ein Mannheimer Mo⸗ torradfahrer, der von Sandhofen kam, mit dem Pferdefuhr⸗ werk eines Händlers aus Käfertal zufſammen. Der Lenker des Kraftrades, der mit voller Wucht auf das Pferd geprallt war, wurde ſofort getötet. Auch der Fuhrwerkslenker wurde bei dem Zuſammenſtoß verletzt. * — Nur Geſunde kommen in den Krankenpflegeberuf. Wie der Reichsinnenminiſter feſtſtellt, iſt es von großer Be⸗ deutung für die Volkgeſundheitspflege, daß nur für den Beruf Geeignete, insbeſondere nicht tuberkuloſekranke Per⸗ ſonen in Krankenpflegeſchulen aufgenommen werden oder die Krankenpflege ande ausüben. Der Miniſter be⸗ ſtimmt, daß die Geſundheitsämter auf Erſuchen die dafür erforderlichen Unterſuchungen und Feſtſtellungen vorzuneh⸗ men und über das Ergebnis ein amtsärztliches Zeugnis auszuſtellen haben. 5 — Stkeuerhinterziehung iſt gemeinſchädlich. Wie in den von der Reichsfinanzverwaltung ee, Richtli⸗ nien über die Aufgaben der Steuerpolitik u. a. ausgeführt wird, iſt die Steuerhinterziehung ein gegen die Gemein⸗ ſchaft, aber auch gegen einzelne Steuerzahler gerichtetes Delikt. Jeder Betrag, der dem Staat unerlaubt vorenthalten wird, fehlt dem Staat zur Erfüllung ſeiner Aufgaben und muß unter Umſtänden auf andere e umgelegt werden. Jede Steuerhinterziehung führe zur Bevorteilung und Bereicherung des einen auf Koſten und zum Nachteil einzelner anderer Volksgruppen. Es ſei ſchon wiederholt vorgekommen, daß es einem Unternehmer nur durch vor⸗ ſätzliche Bewirkung ungerechtfertigter Steuervorteile mög⸗ lich geworden war, einen ehrlichen und anſtändigen Unter⸗ nehmer, der ein gewiſſenhafter Steuerzahler war, als ngen 2 8 5*.— Kartoffelkäfer⸗Ouchtag. Morgen Mittwoch, den 20. Juli, Kartoffelkäfer⸗ Suchtag für Gruppe II. Treffpunkt 12.30 Uhr am Rathaus. Zeugen müſſen erſcheinen Immer wieder kommt es vor, daß zu einem angeſetzten Gerichtstermin Zeugen nicht erſcheinen. Oefters ſenden ſie nach Erhalt der Terminsladung das Ladungsformular an das Gericht mit dem Vermerk zurück: Ich kann in der Sache nichts ausſagen. Das geht natürlich nicht. Abgeſehen davon, daß der Richter im Termin durch Frageſtellung an den en feſtſtellen muß, ob dieſer tatſächlich nichts zu der ache ausſagen kann, kann ja der Zeuge von ſich aus vor⸗ er überhaupt nicht beurteilen, was er im Einzelnen ge⸗ ragt wird und damit auch nicht wiſſen, ob er hierzu Aus⸗ ſagen machen kann oder nicht. Das Zurückſenden der La⸗ dung mit dem vorher erwähnten Vermerk iſt daher für das Gericht vollkommen unbeachtlich, d. h. mit anderen Worten, der Zeuge bleibt unentſchuldigt aus... Die Folge iſt weiterhin, daß er erſtens mit einer Strafe belegt und außerdem dazu verurteilt wird, die Koſten des Termins zu tragen, der infolge ſeines unentſchuldigten Ausbleibens verlegt werden muß. Nicht anders liegt der Fall bei Zeugen, die auf die La⸗ dung hin dem Gericht beiſpielsweiſe ſchreiben:„Ich bin am fraglichen Tag beruflich verhindert“ oder„Ich kann wegen Parteidienſtes nicht erſcheinen“. Grundſätzlich iſt zu ſagen, daß nur der nicht erſcheinende Zeuge einer Strafe entgeht, der ſeine Abweſenheit genügend entſchuldigt hat. Ueblicher⸗ weiſe kann eine Verhinderung durch den Beruf nicht als Entſchuldigungsgrund anerkannt werden mit Rückſicht dar⸗ auf, daß dieſe Urſache wohl für jeden Tag geltend gemacht werden kann. Alſo auch im alt einer beruflichen Verhin⸗ derung müſſen ſchon ganz beſonders gewichtige Ausnahme⸗ gründe vorgebracht werden. Wer mitteilt, daß er dienſtlich oder parteidienſtlich verhindert iſt, muß eine entſprechende Beſcheinigung ſeiner vorgeſetzten Behörde oder Partei⸗ dienſtſtelle dem Gericht vorlegen, wenn er als entſchul⸗ digter Zeuge gelten will. Selbſtverſtändlich gilt dieſe Ent⸗ ſchuldigung auch nur jeweils für einen Termin. Setzt das Gericht infolge Fehlens eines Zeugen einen neuen Termin an, ſo muß er ſelbſtverſtändlich nunmehr zu dieſem erſcheinen. 2 Verhütet Selbſtentzündungsſchäden. Immer wieder muß in dieſen Tagen auf die Gefahr der Selbſtentzündung von gelagertem Klee⸗ und Wieſenheu und Hafer hingewieſen werden. Der Schaden, der in Deutſch⸗ land durch Entwertung des Futters bei nicht zum Brand führender Uebergärung entſteht, wird mit mehr als 25 Mill. RM. jährlich veranſchlagt, nicht eingerechnet die Brand⸗ ſchäden an ſonſtigem Gebäudeinhalt und an den Gebäuden ſelbſt. Wie die Erfahrungen zeigen, laſſen ſich ſolche Schäden durch Aufklärung und geeignete Bekämpfungsmaßnahmen erhehlich mindern. So iſt es, wie Zeitungsberichte der letzten Tage lehrten, mit den ſog. Heuſtockſonden möglich, im Innern auch der tiefſten Heumieten uſw. die Temperaturen zu meſſen und die vorhandenen Gefahren zu ermitteln, um danach die erforderlichen Abwehrmaßnahmen einzuleiten. Erförderlich iſt, daß die Heu⸗ und Hafervorräte nach ihrer Einbringung in die Scheunen auf verdächtige Erſcheinungen beobachtet werden und jeder Landwirt die äußerlich ſicht⸗ baren Warnungszeichen kennt. Verdächtig ſind: 1. muffiger, hrandiger oder ſtechender(ſäuerlicher) Geruch, 2. ſichtbare Dampf⸗ oder Raucherſcheinungen, 3. Verſacken von Teilen der Oberfläche, Sichtbarwerden von muldenartigen Ver⸗ tiefungen im Heu(Urſache ausgeblaſene oder eingefallene ſog. Wärmekammern im Innern der Vorräte) 4. Sichtbar⸗ werden von Brandkanälen auf der Oberfläche, Heuflecke. Bei Auftreten der erwähnten Erſcheinungen iſt die Unter⸗ ſuchung mit Heuſtockſonden anzufordern. Inzwiſchen müſſen Die Tore verſchloſſen gehalten und Zugluft muß vermieden werden. Die eigenen Löſchgeräte und Bedienungsmannſchaf⸗ zen ſind in erreichbarer Nähe bereitzuhalten. Vermiſchtes Der See ſtand in Flammen. Eine ſeltſame Großfeuermeldung hatte die Feuerwehr der norwegiſchen Hafenſtadt Bergen alarmiert:„Das Meer brennt, Boote ſind in Gefahr.“ Tatſächlich wälzten ſich den Löſchzügen mächtige Rauchwolken entgegen, die von dem in Flammen ſtehenden Waſſerſpiegel des By⸗ Fjord aufſtiegen. Es war in der Nähe der ſtädtiſchen Gas⸗ anſtalt, und die Gasanſtalt war auch ſchuld an der Brand⸗ kataſtrophe. Ein großes Sammelbecken für Oel und flüſſi⸗ gen Teer war in Brand geraten, der brennende Inhalt des am Meer liegenden Beckens ſtrömte aus und machte weite Strecken der Waſſeroberfläche zu einem lodernden, qualmenden Flammenmeer. Zum Glück ſtand der an⸗ gerichtete Schaden in keinem Verhältnis zu dem ſchaurig⸗ ſchönen Bild der brennenden See. Amerika baut eine„fliegende Feſtung“. Das größte Kriegsflugzeug, das bisher je gebaut worden iſt, befindet ſich gegenwärtig für die Armee der Vereinigten Staaten von Nordamerika in Santa Monica in der Konſtruktion. Dieſes gewaltige Luftkriegsinſtrument wird mit dem Na⸗ men einer„fliegenden Feſtung“ eher verkleinernd als tref⸗ fend charakteriſiert. Soviel trotz der Geheimhaltung der Einzelheiten bekannt wird, ſoll die Maſchine mit einer Flügelſpannweite von 80 Metern ganz erheblich größer ſein als die bisher größten Atlantik⸗Flugzeuge der Staa⸗ ten, die„Clippers“. Mit voller Ladung wird der neue Luftgigant ein Gewicht von 80 Tonnen erreichen, womit er faſt doppelt ſo ſchwer iſt wie die Clipper. Als Antrieb iſt ein Syſtem von vier bis ſechs Motoren vorgeſehen, von denen jeder 2000 Pferdekräfte entwickeln ſoll. Man hat errechnet, daß das Flugzeug eine Höchſtgeſchwindigkeit von über 320 Kilometern je Stunde erreichen wird. Es ſoll ſich um einen ganz neuen Typ von Kriegsflugzeugen han⸗ deln, der ſchwerſte Bewaffnung und größte Tragfähigkeit mit einer hohen Geſchwindigkeit vereint. Auf dieſe Weiſe ſoll die Maſchine imſtande ſein, eine ganze Flotte von angreifenden Flugzeugen zurückzutreiben und mit etwai⸗ gen Kriegsſchiffen, die die amerikaniſche Küſte bedrohen, ein förmliches Ballſpiel zu unternehmen. Die beſte Mutter Mexikos. Die Regierung von Mexiko hat einer Senora Mer⸗ cedes Morales del Garcia, einer Frau von 63 Jahren, einen Ehrenpreis zugeſprochen, weil ſie die beſte Mutter Mexikos ſei. Sie hat 29 Kinder zur Welt gebracht. Das jüngſte Kind iſt vier Jahre alt, das älteſte zählt 45 Jahre. Von dieſen Kindern ſind 17 Frauen. Die Zahl der ge⸗ ſamten Verwandten der Mercedes Morales de Garcia be⸗ läuft ſich auf 149. Liebe und Taſchenmeſſer. In Jerſey wurde der 17jährige Banklehrling Royſton le Blanchard zu 24 Schlägen mit der Rute verurteilt, weit er einer Freundin, einem Mädchen von 18 Jahren, die beiden Buchſtaben P und R in den Arm mit dem Taſchen⸗ meſſer eingeritzt hatte. Aus dieſer Operation entwickelte ſich eine ſchwere Entzündung, die Miß Phyllis veranlaßte, eine Schadenerſatzklage gegen den Freund einzuleiten. So kam die Angelegenheit, die von dem Staatsanwalt auf⸗ gegriffen wurde, vor den Strafrichter. Außer der vom Gericht verhängten Strafe muß Royſton auch noch die Verſchönerungsoperation bezahlen, durch die Phyllis von den beiden Narben in ihrem Arm befreit werden ſolkte. Er ſteht auf dem Kopf zur Konzentration. In England iſt ein etwa 26 Jahre alter indiſcher Joghi mit dem Namen Mithaldas Parekh eingetroffen, um ſeine ſeltſame Religionslehre den Engländern näher⸗ zubringen. Dieſer Joghi behauptet, daß der Menſch am Tage wenigſtens eine halbe Stunde, unter Umſtänden aber auch zwei Stunden, auf dem Kopf ſtehen müſſe. Das ſei beſonders empfehlenswert für alle Perſonen, die eine hohe Konzentration bei ihrer Arbeit nötig haben. Der Inder verſichert, daß er vor acht Jahren im Himalaja bei einem Guru, einem indiſchen Heiligen, in die Lehre gekommen ſei. Nach Abſchluß ſeiner Lehrzeit machte er ſich auf die Wanderſchaft, um nach und nach China, Japan und ſpäter einige europäiſche Länder zu durchwandern. Die Zauberdoktoren wollen ihre Löwen. Im ganzen Tanganyika⸗Jagdgebiet ſind die Polizeiorgane angewieſen worden, mit ſchärfſten Mitteln gegen die Zauberdoktoren vorzugehen, wenn dieſe wieder einmal den Verſuch machen ſollten, die Spuren von Löwen zu verwiſchen, nachdem dieſe die Siedlungen von Eingeborenen überfallen haben. Die Zauberdoktoren haben an der Verfolgung und an dem Abſchuß der Löwen gar kein Intereſſe, im Gegenteil — ſie leben zum großen Teil von den Zaubermitteln, die ſie zur Beſchwörung von reißenden Löwen verkaufen. Sehr oft wurden die Spuren von Löwen, die ein Dorß überfallen hatten, nachher von den Zauberdoktoren ver— wiſcht und zerſtört, um den weißen Jägern eine Ver⸗ folgung vollkommen unmöglich zu machen. Handelsteil Der neue Reichsbankbericht Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. Juli 1938 hat ſich in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Anlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Wert⸗ papieren um 138.7 Millionen auf 6589,3 Millionen Mark verringert. Damit ſind von der Ultimobeanſpruchung im ganzen 51,2 vH abgedeckt worden gegen 54,2 vH zum ent⸗ ſprechenden Zeitpunkt im Vormonat und 61 vH am 15. Juli 1937. Die gegenüber dem Vormonat und Vorjahr ge⸗ ringere Entlaſtung erklärt ſich einmal daraus, daß der Stichtag diesmal auf einen Freitag fiel, der den üblichen Betrag an Lohngeldern mit ſich brachte, zum anderen wur⸗ den die Schatzanweiſungen erſt am 16. Juli fällig, ſodaß die hieraus fließenden Gelder für den vorliegenden Aus⸗ weis noch unberückſichtigt blieben. Bei einem Vergleich mit der Vorjahresziffer iſt darüber hinaus der weitere Anſtieg im deutſchen Wirtſchaftsleben in Rechnung zu ſtellen. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellt ſich am 15. Juli auf 8064 Millionen Mark gegen 8204 Mil⸗ lionen Mark in der Vorwoche, 7792 Millionen Mark im Vormonat und 6554 Millionen Mark im Vycjahr. Die Be⸗ ſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen ſind um 0,2 auf 76,4 Millionen Mark zurückgegangen. Deutſch⸗finniſche Wirtſchaftsvereinbarungen. Die vom 4. bis 13. Juli in Helſinki geführten Beſpre⸗ chungen des deutſchen und des finniſchen Regierungsaus⸗ ſchuſſes für die Durchführung der deutſch⸗finniſchen Wirt⸗ ſchaftsvereinbarungen haben zu einer Einigung geführt. Auf Grund der vorgeſehenen Ueberprüfung der bisherigen Entwicklung des deutſch⸗finniſchen Warenverkehrs im lau⸗ fenden Jahr hat es ſich ermöglichen laſſen, auf verſchiede⸗ nen Gebieten eine Erhöhung der für die finniſche Ausfuhr nach Deutſchland im Jahre 1938 vorgeſehenen Zahlungs⸗ möglichkeiten vorzunehmen. Gleichzeitig wurde eine Verein⸗ barung über die aus der Weder Oeſterreichs in das deutſche Reichsgebiet ſich ergebenden Fragen getroffen, wo⸗ nach mit Wirkung vom 18. Juli 1938 an die deutſch⸗finni⸗ ſchen Wirtſchaftsvereinbarungen auch für das Gebiet des bisherigen Bundesſtaates Oeſterreich Anwendung finden. Marktberichte (Ohne Gewähr). Frankfurter Getreidegroßmarkt v. 18. Juli. Winter⸗ gerſtenangebote von Induſtriequalitäten fanden zu den gelten⸗ den Preiſen Aufnahme. Norddeutſcher Weizen und Roggen war vergeblich angeboten, da die Mühlen noch ausreichend verſorgt ſind. Der Roggenſchnitt hat begonnen. Weizenmehl wird laufend aufgenommen. Roggenmehl, Type 997, wird für ſofortige Lieferung gefragt, während von 1150 der mäßige Bedarf aus den Vorräten gedeckt werden kann. Kartoffel⸗ flocken fanden ſtellenweiſe mehr Beachtung. Schnitzel ſind genügend erhältlich. Die Heuzufuhren ſind weiter klein. * Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 18. Juli. Rauhfut⸗ ter: Wieſenheu 4,80 bis 5,80, Luzerne 7, Kleeheu 6,60 Mark. Alle anderen Notierungen unverändert. Todes-Anzeige. seiner hinterlassenen vier Kinder, und Schwager Hermann Steinlein im blühenden Alter von 33 Jahren. Groß und tapfer war er im Leiden auf seinem 5 tägigen Kranken- lager, übermenschlich in seinem Aushalten bei allen Versuchen, die ihm das Leben erhalten sollten, und unvorstellbar seine stumme Willenskraft, mit der er seine Wiedergesundung erkämpfen wollte, um seiner Familie Eine göttliche Vorsehung aber forderte, daß er Abschied nehme von seiner Familie und von uns allen, der Ernährer zu bleiben. Ewigkeit einzugehen. Mannheim-Seckenheim, 18. Juli 1938. Montag früh 3.40 Uhr verschied an den furcht- baren Folgen des Schnellzugunglücks am Ueber- gang der Fabrikstation Mannheim mein geliebter Mann, der gute Vater unser braver Sohn, Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Mittwoch, 20. Juli 1938, nachmittags 5 Uhr vom Trauerhause, Siedlung(Sandhang 209) aus statt. lieber Bruder um in die An den Folgen eines Unfalles verschied am 18. Juli 1938 unser Kraftwagenführer Hermann Sieinlein Er war uns jederzeit ein treuer Kamerad, dem letzte Pflichterfüllung gegenüber unserem Unter- nehmen Selbstverständlichkeit war. Er bleibt uns unvergessen. Betriebsführer und Gefolgschaft der Lackfabrik Forrer K.-G. Mannheim, 19. Juli 1938. Die Beerdigung findet am Mittwoch, 20. Juli 1938, nachmittags 5 Uhr auf dem Friedhof in Seckenheim statt. i Verſammlungs⸗ Kalender. Fußballvereinigung. Heute abend Training der Jugend⸗ abteilung, am Donnerstag der Schülerghteilung, je⸗ weils unter der Leitung von Herrn Wals: 5 Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: Bo MN. Mittwoch, 20. Juli, tritt der BdM in Uniform mit Sport zur Unterfuchung um 20 Uhr am Heim an. 1 Frau Zahmart i 17 5 Tabakeinnähen Dr. Hellstern beſuct Eine gebrauchte bade wanne erer zu verkaufen. Hauptſtr. 115.] Hauptſtr. 109.] Geſchäftsſt. d. Bl. Frau ucht Platz über Zink⸗ Tablohn-Zellel für Bauhandwerker (nach vorgeschriebenem städtischen Muster) (wochenweiſe) Zu erfragen in der von der Ubung zurück. Wordt Mitglied der N. S. V. zu haben in der Neckar- Bote- Druckerei. eee t