tal⸗ inte nze len, un⸗ An⸗ nen der ch⸗ in⸗ haft den ſes der hen ——— Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe Die 22 mim breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mi breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu einen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Ind. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Berantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VI. 38. 1140 38. Jahrgang Dienstag, den 26 eee Juli 1938 Werkzeug und Wiſſen Internationaler Kongreß für berufliches Bildungsweſen in Berlin eröffnet. Berlin, 25. Jult. Am Monkag fand in dem mit dem Hoheitszeichen von 48 keilnehmenden Nationen feſtlich geſchmückten Reichskags⸗ ſaal der Berliner Krolloper die feierliche Eröffnung des vom Internationalen Amt für berufliches Bildungsweſen (BIE) und der Inkernakionalen Geſellſchaft für kauf⸗ männiſches Bildungsweſen(SJéEc) gemeinſam veranſtal⸗ teten Internationalen Kongreſſes für berufliches Bildungs⸗ weſen in Anweſenheit des Schirmherrn des kiongreſſes, Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und AUnkerricht, Ruſt, ſtatt. Nachdem der Kongreßpräſident Dr. Winterfeld den Kongreß begrüßt und ſeinen Arbeiten den beſten Erfolg ge⸗ wünſcht hatte, ergriff Reichserziehungsminiſter Ruſt das Wort zu einer Begrüßungsanſprache, in der er zugleich die rundlegende Bedeutung der Berufsausbildungsarbeit ennzeichnete. Er führte u. a. aus: Wir Deutſchen wiſſen heute am beſten, daß die Frage des beruflichen Bildungsweſens keine periphere Angelegen⸗ heit iſt, der man ſich aus Liebhaberei zuwendet, ſondern ein zentrales Anliegen der Völker, die gezwungen ſind, aus eigener Kraft ihre Arbeitsprobleme zu löſen. Darum hat ſich der nationalſozialiſtiſche Staat nach der Machter⸗ reifung mit beſonderer Aufmerkſamkeit dieſem Zweig des chulweſens zugewendet. Das Anwachſen des beruflichen Schulweſens iſt allge⸗ mein begründet in der Entwicklung des wirtſchaftlichen und techniſchen Lebens. Der künftige Kaufmann oder Handwer⸗ ker iſt nicht mehr wie noch vor hundert Jahren in der Lage, fein Berufskönnen allein in der praktiſchen Lehre zu erwerben. Der Berufsanwärter muß ſich ein gut Teil ſeines Rüſtzeuges in der Berufs⸗ und Fachſchule aneignen. Und in dem Maße, in dem unſer wirtſchaftliches und bechniſches Leben ſich weiter entwickelt, nimmt auch dieſes Schulweſen an Umfang und Bedeutung zu. Es iſt zu einer Einrichtung der Gewerbeförderung geworden, ohne die eine moderne Wirtſchaft überhaupt nicht mehr auskom⸗ men kann. Die Berufs- und Jachſchule iſt darüber hinaus eine un⸗ enkbehrliche Einrichtung zur Charaktererziehung und zur Eingliederung des werktätigen Nachwuchſes in die Ordnung des Volkes geworden. Der nationalſozialiſtiſche Staat hat an dem Inftitut der Berufsſchule nicht nur feſtgehalten, ſondern ſich ſeines Ausbaues in beſonderem Maße ange⸗ nommen. Aber er hat nach ſeiner Gewohnheit, auch in komplizierten Verhälfniſſen, das einfache Grundgeſetz auf⸗ zudecken. Daraus erklärt ſich der für die deulſchen Verhältniſſe vielleicht kennzeichnende enge Zuſammenhang zwiſchen prakliſcher Lehre und kheoretiſcher Ausbildung. Die Be⸗ ziehungen von Meiſter und Lehrling iſt das den Beruf kra⸗ gende menſchliche Arverhältnis. Die Berufsſchule iſt im be⸗ ſten Sinn eine Ergänzung der praktiſchen Lehre. Der Beruf iſt zum Bindeglied des einzelnen und ſeiner Familie zu Volk und Staat geworden, er wird nicht mehr vom Budget, ſondern von der Gemeinſchaft her begriffen. Durch dieſe Wandlung der Berufsauffaſſung hat auch die Berufsarbeit des Jungarbeiters, der bei uns früher als ungelernter Arbeiter bezeichnet wurde, wieder ihren Sinn erhalten. Es kommt nicht darauf an, welche Arbeit einer für das Volk leiſtet, ſondern wie er ſie leiſtel. Die deutſche Berufserziehung trennt nicht das Weltanſchau⸗ liche vom Fachlichen, ſondern erzieht in der Arbeit den ganzen Menſchen. Der Berufsträger ſteht als ſolcher in den Ordnungen des Volkes und wird ſo unmittelbar zu ihnen erzogen. Da aber die Berufsſchule ihren Zögling zu⸗ nächſt in ſeinem Beruf erfaßt, der für ihn eine zentrale Angelegenheit ſeines Lebens geworden iſt, iſt neben der Be⸗ rufserziehung des Jugendlichen in Lehre und Schule der dritte Grundpfeiler unſerer Jugenderziehung. So kann die Berufsſchule nach unſerer Auffaſſung ihr Hauptgewicht auf die Berufsausbildung legen und doch zu⸗ 35 10 an der Henne der beruflichen Jugend mitwirken. e ſtärker in den letzten Jahren die volkserzieheriſche Be⸗ deutung dieſes Schulweſens begriffen wurde, um ſo mehr verſtärkten ſich die Bemühungen um ſeinen Ausbau. Das zeigt auch das von der Reichserziehung vor wenigen Tagen verkündete 8 85 Pflichtſchulgeſetz. nie Berufsſchule läuft mit nur ſechs bis zehn Unterrichts⸗ ſtunden in der Woche neben der praktiſchen Ausbildung im Betrieb her Darauf etwa zu folgern. daß die Wir⸗ kungsmöglichkeit dieſer Schule äußerſt begrenzt ſein müſſe, 'eht nicht an. Die praktiſche Ausbildung im Betrieb und di rbeit der Schule bilden ein Ganzes. Wir entwickeln in dieſem Schulweſen ein Bildun, ideal, das von den werktätigen Menſchen ausgeht. Unſer Schulweſen war in der Vergangenheit viel zu ſehr einem abſtrabten Intellektualismus verfallen. Die Reformen, die ich eingeleitet habe und jetzt durchführe, richten ſich ſämtlich gegen einen einſeitigen Intellektualismus. Es iſt in der Vergangenheit vollkommen vergeſſen worden, daß der Menſch über zwei Mittel geen um ſeiner Kul⸗ tur Ausdruck zu geben. Dieſe Mittel ſind: das Wort und das Werkzeug.. Wer vor unſeren mittelalterlichen Domen ſteht und unſere alten Plaſtiken bewundert, dem wird bewußt, welche Kulturwerte von ewiger Bedeutung durch das Werkzeug ge⸗ ſchaffen wurden. Ich glaube nicht, daß die Schöpfer dieſer 5 — HArrer enſchaftler waren. Beſtimmt waren ndern Handwerker im be⸗ ſten Sinne des Wortes. Unſe hulen ſind in den letzten hundert Jahren viel zu ſehr Schulen des Workes geweſen. Sie waren darin ein Spiegelbild ihrer Zeit. Die Handarbeit wurde als kulturſchöpferiſche Leiſtung nicht mehr geachtet. In den Berufs⸗ und Jachſchulen haben wir ein Or⸗ gan geſchaffen, das das Werkzeug und diejenigen, die es zu handhaben verſtehen, wieder zu Ehren bringt. Die Geiſteshaltung des neuen Deutkſchland gibt dieſen Schulen den notwendigen Kückhalt. Der Führer an den Kongreß Auf ein Begrüßungstelegramm des Internationalen Kongreſſes für das kaufmänniſche und berufliche Bildungs⸗ weſen hat der Führer und Reichskanzler mit folgendem Te⸗ legramm geantwortet: „Den Herren Präſidenten der Internationalen Geſell⸗ ſchaft für das kaufmänniſche Bildungsweſen und des Inter⸗ nationalen Amtes für das berufliche Bildungsweſen, eben⸗ ſoßden Teilnehmern an den Internationalen Kongreſſen für das kaufmänniſche und berufliche Bildungsweſen danke ich für die dem deutſchen Volke und mir freundlich entbotenen Grüße und guten Wünſche. Ich heiße die ausländiſchen Ver⸗ treter in Deutſchland herzlich willkommen und wünſche der Tagung beſten Erfolg.“ Die Oſtmark⸗Gauleiter vereidigt Durch Rudolf Heß im Landeshaus zu Klagenfurt. Klagenfurt, 25. Juli. Die Nationalſozialiſtiſche Partei⸗ korreſpondenz meldet: Im hiſtoriſchen Wappenſaal des Landhauſes zu Kla⸗ enfurt fand die feierliche Vereidigung der ſieben vom Führer neuernanntem Gauleiter des Oſtmarkgaues durch den Stellvertreter des Führers ſtatt. Zu dieſer eindrucks⸗ vollen Weiheſtunde waren die führenden Parteigenoſſen der Oſtmark verſammelt. Außerdem wohnten der Reichsorgani⸗ ſationsleiter der NSDAp Dr. Ley ſowie zahlreiche füh⸗ rende Perſönlichkeiten der Reichsleitung der NS DA der Vereidigung bei. Nach Begrüßungsworten des ſtellvertretenden Gaulei⸗ ters von Kärnten ergriff Gauleiter Bürckel das Wort zu einer packenden Anſprache, in der er in überaus eindrucks⸗ voller Weiſe von dem tiefen Sinn der Nationalſozialiſtiſchen Partei, von ihren Aufgaben im Reich, ihrer Stellung ge⸗ genüber Staat und Volk und von den Pflichten des Einzel⸗ nen zur Partei ſprach. Seinen Worten lag der Gedanke zugrunde, daß in unſerem nationalſozialiſtiſchen Reich der Partei als dem Lebensfaktor unſeres Volkes eine hohe Ver⸗ antwortung obliege. 5 Dann erhob ſich der Stellvertreter des Führers, Ru⸗ dolf Heß, um ernſte Worte der Mahnung über die Be⸗ deutung des Eides zu ſprechen, deſſen Ableiſtung durch die Gauleiter der Oſtmark ſymboliſch ſei für alle Parteiführer in den neuen Gauen. Er ſprach den ſieben Gauleitern die Worte des Eides der Parteiführerſchaft vor, die mit erho⸗ bener Schwurhand ſeine Worte wiederholten und ſo den Eid ablegten. Mit den Worten:„Geht nun hinaus in die herrliche Oſtmark und wirkt nach dem Eide, den Ihr foeben abge⸗ legt habt, wirkt in Freue für den Führer“, ſchloß Rudolf Heß die ernſte und feierliche Handlung der Vereidigung. Den Kämpfern des 23. Juli 1934 Gedenkfeier auf dem Ballhausplatz. Wien, 26. Juli. Auf dem Wiener Ballhausplatz wurde am Monkag mit. kag das Gedenken an die Volkserhebung vom 25. Juli 1934 feierlich begangen. Auf dem mit Fahnen reich geſchmückten Platz hatte ſich zur Ehrung der heldenhaften Freiheitskämp⸗ fer vom 25. Juli and der Blukopfer der Bewegung eine gewaltige Menſchenmenge eingefunden. In der Reichsſtatthalterei erwarteten Reichsſtatthalter Dr. Seyß⸗Inquart, zahlreiche Vertreter von Staat und Par⸗ tei ſowie Abordnungen der Wehrmacht den Zug der Freiheitskämpfer der/ Standarte 89, der denſel⸗ ben Weg durch die feſtlich geſchmückten Straßen nahm wie vor vier Jahren Nachdem die Standarte vor der Reichs⸗ e Aufſtellung genommen hatte, ſchritten der eichsſtatthalter und Gauleiter Bürcke! die Front ab. Hierauf begaben ſich der Gauleiter und Dr. Seyß⸗Inquart in den Kongreßſaal der Reichsſtatthalterei, wo die Angehörigen der nach der Juilerhebung durch Henkershand ums Leben Gekommenen verſammelt waren. Sodan ſprach vom Balkon aus Staatskommiſſar Dr. Wächter, einer der Anführer des Sturms auf das Bun⸗ deskanzleramt, zu ſeinen Kampfgefährten Er erinnerte an die Unterdrückung der vergangenen Zeit, an den Verrat der deutſchen Sendung in der Oſtmark, an Einſatz, Kampf und Opfer. Aus dem Marſch der Kämpfer von damals ſei nun ein Marſch des geſamten Volkes geworden. Im Kongreßſaal ſprach Gauleiter Globocnik zu den Angehörigen der Hingerichteten. Der Gaulei⸗ ter und der Reichsſtatthalter bekräftigten durch Handſchlag, daß der Opfertod ihrer Söhne, der Gatten, des Bruders, nicht vergeſſen werde N 5 eierlich wurde nun die neben dem Porkal der Keichs⸗ ſtatkhalteref angebrachte Gedenkkafel enthüllt.„154 deutſche Männer der 89.% Standarte traten hier am 25. Juli 19345 für Deutſchland ein. Sieben fanden den Tod durch Henkers⸗ hand“, ſo kündet ſie dem Beſchauer. — 4—— Nr. 171... ihr Ne „die Gedenktafel in die Obh tthalter 5B⸗Ingquart das Mahnmal deutſchen Heldentums und gedachte in ſchli ten Worten nochmals der Blutzeugen der Bewegung. dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied fand die erhebende Feier ihren Abſchluß. Anſchließend wurde noch am ehemaligen Rund⸗ 9 nkgebäude zur Erinnerung an die dort gefallenen ämpfer der Bewegung eine Gedenktafel enthüllt. * Dr Ser l, Se übernahm ich⸗ Der Führer bei Gauleiter Wächller. Bayreuth, 25. Juli. Der Führer ſtattete dem erkrankten Gauleiter und Reichswalter des NSE B Pg. Fritz Wächller im Städtiſchen Krankenhaus einen Beſuch ab und ſprach ihm die beſten Wünſche für eine baldige Geneſung aus. Gauleiter Wächtler überreichte dem Führer im Anſchluß an eine längere Beſprechung einen künſtleriſch geſtalteten Bild⸗ band über die am 19. Juni eingeweihte Grenzlandſchuke des NSL in Neudorf im Gau Bayeriſche Oſtmark. Der Führer gab ſeiner Freude über die Schulbauten des NSL Ausdruck und nahm den Bildband mit Worten des Dankes entgegen. Denkt Herr Beneſch noch daran? Heuchleriſche Verſprechungen auf der Verfalller Konf Temndon, 26. Juli. Im„Daily Telegraph“, der einen Vorabdruck aus dem demnächſt erſcheinenden Buch Lloyd Georges über Verſailles veröffentlicht, behandelt Lloyd George u. a die Geſchichte der iſchechiſchen Frage vor der Verſailler Kon⸗ ferenz Der Verfaſſer berichtet, daß die tſchechiſche Frage auf der damaligen Konferenz von Beneſch vertreten wor⸗ den ſei. Beneſch habe damals erklärt, daß die Tſchechen die Lage der Deutſchen in Böhmen voll und ganz verſtün⸗ den. Man habe hierbei auf der„Friedenskonferenz“ er⸗ wähnt, daß der Schutz der Minderheiten in den Nachfolge⸗ ſtaaten von größter Bedeutung ſei. Alle in Frage kommenden Skaaten häkten dem zuge⸗ kimmk und dementſprechende Zuſicherungen gegeben. Beneſch abe am 5. Februar 1919 vor der Friedenskonferenz er⸗ klärt, daß die kſchechiſche Regierung nicht im geringſten die Abſicht habe, die Deutſchen in Böhmen zu unkerdrücken. Es ſei beabſichtigt, ihnen volle Minderheitenrechle zu gewäh⸗ ren, und es würde eine politiſche Verrücktheit ſein, wenn man das nicht tun würde. Alle erforderlichen Garantien würden dieſen poliktiſchen Minderheiken gegeben werden. Auf Grund dieſes Verſprechens habe Beneſch am 20. Mai der Konferenz eine Denkſchrift übermittelt, in der er folgende Punkte als richtungweiſend bezeichnet: Propor⸗ tionelle Vertretung für die Minderheiten gemäß dem All⸗ gemeinen Wahlrecht; vom Staat unterhaltene Schulen für alle Nationalitäten, bei denen die Zahl der Kinder dies er⸗ fordert; Zugang zu allen Staatsämtern für die verſchiede⸗ nen Minderheiten; die Gerichtshöfe ſollen gemiſcht ſein; die Deutſchen ſollen das Recht haben, in ihrer Sprache auch vor den höchſten Gerichten zu verhandeln; die lokale Ver⸗ waltung ſoll in der Sprache der lokalen Minderheit durch⸗ eführt werden; die amtliche Sprache ſoll das Iſchechiſche 65 aber in der Praxis ſoll die deutſche Sprache die zweite prache des Landes ſein und ſoll gleichzeitig bei der Ver⸗ waltung, vor den Gerichten und vor dem Hauptparlament verwandt werden, und zwar auf gleichem Fuß mit der tſche⸗ chiſchen Sprache. Lloyd George, als einer der Verantwortlichen ſener Konferenz iſt naturgemäß bemüht, die Schuld für dieſe Ent⸗ wicklung der„Friedenskonferenz“ von 1919 abzuſtreifen. Nicht zu bestreiten verſucht er jedoch die Latſache, daß man damals von dem ſtaatspolitiſchen Ernſt und der Aufrichtig⸗ keit tſchechiſcher„Politiker“ falſche Vorſtellungen hatte. Oslo⸗Staaten und Genfer Ligg 5 Verlautbarung der Außenminiſter⸗Konferenz. Kopenhagen, 25. Juli. Nach Beendigung der Außenmi⸗ niſter⸗Konferenz der Oslo⸗Gruppe, zu der die Außenmini⸗ ſter von Belgien, Dänemark, Finnland, Luxemburg, Nor⸗ wegen, Holland und Schweden in Kopenhagen zuſammen⸗ ſekommen waren, wurde über deren Ergebnis eine Ver⸗ h herausgegeben. Nach dieſer Verlautbarung iſt die politiſche Situation in Europa Gegenſtand der Beſpre⸗ chungen geweſen Dieſe Situation, ſo wird in der Verlaut⸗ barung u. a. bekanntgegeben, biete Grund zu ernſter Un⸗ ruhe. Unter dem ſtarken Eindruck der Gefahren des Aon, a wärtigen Rüſtungswettlaufes für die Welt ſollten alle Mög⸗ lichkeiken geprüft werden, um durch Abſchluß eines inte r⸗ nationalen Abkommens dem Rüſtungswettlauf ein Ende zu machen. Insbeſondere ſolle jede Initiative zum Abſchluß eines Abkommens über die mit der Luftbom⸗ bardierung zuſammenhängenden Probleme unter⸗ ſtützt werden. s N Intereſſant iſt die Stellungnahme der Kopenhagene Konferenz zur Frage der Genfer Liga. In der Verlau rung kommt hierzu zum Ausdruck, daß man an der der Genfer Liga weiter teilnehmen müſſe, daß man weiter entſchloſſen ſei, dieſe Beteiligung an der beil in der Linie zu bekreiben, die in der Erkläru Ausdruck gekommen iſt, daß nach der bisherigen und unter den gegenwärtigen Verhältniſſen Genfer Sanktionsſyſtem— und zwar für alle Mitglieder der Gen⸗ fer Liga—„nicht obligakoriſchen Che habe. Göring in Helſingör Veberraſchender Beſuch in Schloß Kronborg. Kopenhagen, 26. Juli. Miniſterpräſident Generalfeld⸗ marſchall Göring wohnte am Sonntag abend dem deutſchen „Hamlet“-Gaſtſpiel im Schloß Kronborg bei. Der General⸗ feldmarſchall, der überraſchend unmittelbar vor Beginn der Aufführung auf ſeiner Jacht„Karin II“ in Helſingör ein⸗ getroffen war, wurde bei ſeinem Erſcheinen von dem Publi⸗ kum, das die gut 2000 Plätze faſt lückenlos beſetzt hatte, herzlich begrüßt. Nach dem Theater gab der Generalfeldmarſchall den deutſchen Schauspielern ein Eſſen, bei dem im Namen der geladenen däniſchen Gäſte der Bürgermeiſter der Stadt Helſingör dem Generalfeldmarſchall und den deutſchen Schauſpielern den Dank dafür ausſprach, daß es Dänemark vergönnt wurde, dieſe klaſſiſche Darſtellung des„Hamlet“ u ſehen, die er mit Worten größter Ehrerbietung vor der deutſchen Kunſt ein erhabenes und unvergeßliches Erlebnis nannte. Heute Kampfbeginn in Breslau Gewaltiger Zuſtrom.— Viele Auslandsdeutſche. Breslau, 26. Juli. Unter den günſtigen äußeren Bedin⸗ gungen: einem herrlichen Sommerwetter, ſtärkſter Anteil⸗ nahme der Bevölkerung und einer vorzüglich klappenden Organiſation iſt der erſte Tag des großen Feſtes verlaufen. Der Montag, zweiter Tag, war noch einmal der ſtillen Ar⸗ beit gewidmet. Es galt, den techniſchen Apparat zu über⸗ prüfen, der am Dienstag mit den erſten Kämpfen einſetzt, um dann am Eröffnungstage der Wettkämpfe, dem Mitt⸗ woch, in vollem Umfang wirkſam zu werden. Es ſind ja ſchließlich 24 verſchiedene Sportarten, die jede für ſich ein großes Sportfeſt feiern und einige Dutzend Kampfſtätten, mehr als 5000 Kampfrichter und ein viel⸗ faches an techniſchem Perſonal, die an den Großkampftagen bis zum äußerſten bereit ſein müſſen, wenn die gewaltigſte Demonſtration der Leibesübungen aller Zeiten mit ihrem politiſchen, ſportlichen, kulturellen und künſtleriſchen Pro⸗ gramm reibungslos ablaufen ſoll. In Breslau prägt ſich nun auch am Werktage das Er⸗ eignis immer ſtärker aus. Der Zuſtrom der Beſu⸗ cher verſtärkt ſich, und mit ihm kommen auch die letzten an den Vorkämpfen des Dienstag beteiligten Wettkämpfer an Die Bevölkerung der ſchleſiſchen Hauptſtadt wird nicht müde, ihnen allen, vornehmlich aber den Auslands⸗ deutſchen, von denen die Siebenbürgener Sachſen, die Banater Schwaben und viele Sudetendeutſchen ſchon ein⸗ getroffen ſind, mit herzlicher Begeiſterung ein Willkommen zu bieten Für den Montag war allein das große Feſtſpiel „Volk in Leibesübungen“ angeſetzt, das wiederum, wie an den beiden Vortagen, bis auf den letzten Platz ausverkauft war. Deutſch⸗türkiſches Abkommen Erweikerung des gegenſeitigen Warenauskauſches. Berlin, 26. Juli. Der Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes, Frhr. von Weizſäcker, und der Generalſekretär des türkiſchen Außen⸗ miniſteriums. Botſchafter Numan Menemencioglu, haben am Montag im Auswärtigen Amt eine Reihe von wirt⸗ ſchaftlichen Vereinbarungen unterzeichnet. Damit haben die Verhandlungen ihren Abſchluß gefun⸗ den, die ſeit einigen Wochen zwiſchen einer türkiſchen Dele⸗ ßation unter Leitung von Exzellenz Menemencioglu und ber deutſchen Regierung über die Regelung der deutſch⸗tür⸗ kiſchen Wirtſchaftsbeziehungen ſtattgefunden haben. In den Beſprechungen, die von beiden Seiten in dem der kraditionellen Freündſchaft zwiſchen Deutſchland und 15 Türkei entſprechenden entgegenkommenden Geiſt ge⸗ führt worden ſind, hat ſich erneuk beſtäligt, daß die deutſche und die 1 Volkswirkſchaft ſich in glücklicher Weiſe er⸗ änzen und daß alle Vorausſetzungen für eine Erwei⸗ erung des gegenſeitigen Warenauskauſches gegeben ſind. Es 0 ſomit damit zu rechnen, daß auf Grund der neuen Vereinbarungen alsbald eine weſentliche skeigerung der deulſchen Ausfuhr in die Türkei und der kürkiſchen Ausfuhr nach Deutſchland einkreten wird. Die Verhandlungen haben ferner Gelegenheit gegeben, auf dem Gebiet des Waren- und Zahlungsverkehrs eine Reihe von Erleichterungen zu vereinbaren. Die Vereinba⸗ rungen ſind für ein Jahr abgeſchloſſen worden und treten am 15. Auguſt 1938 in Kraft. K ö 2 OMAN *. VON GEN SBC. „Frühſtück, Alter! Ich trage es ſelbſt hinüber! Frühſtücke im Teehaus.“ 5 6 5 Die fröhliche, glückliche Stimme fuhr dem alten Gor⸗ mann in die Glieder. Er blickte ſeinen jungen Herrn faſſungslos an. „Gormann! Schnell! Spute dich doch!“ Gormann ging. Hell ſchien die Sonne. Sie beſchien das Teehaus. Ihre Strahlen küßten die noch mit Tau befeuchteten Blüten im Garten. Graf Hartlingen ſtrich ſich über die Stirn. Was hatte er da eben getan? Frühſtück beſtellt? Für wen denn? Für— Lelia? Aber ſie war doch tot? Sie trank doch nie mehr mit ihm drüben im ſonnendurchleuch⸗ teten Zimmer des kleinen Teehauſes aus den kleinen be⸗ malten Taſſen, die ſie ſo geliebt hatte? War es denn nur ein Traum geweſen, daß er ſie wieder in den Armen hielt, ſie küßte, wie einſt? Er ſah an ſich herunter. Er hatte ein Bad genommen, ſich umgekleidet. Sein Bett im Schlafzimmer war noch unberührt und drüben im Teehaus wartete— dort wartete doch Lelia auf ihn? Lelia, die ihn geküßt und geſtreichelt hatte? Ein Traum? Ein Traum 21 Hatte er es gebrüllt? Da jagte er auch ſchon durch den Park. Das Teehaus! 55 Die Tür ſtand offen. Er ſtürmte hinein, ſah ſich um, Völlig aufgerieben Großer Sieg an der Eſtremadura⸗Fronk. Burgos, 26. Juli. Die unker dem Befehl des Generals Queipo de Llano ſtehenden Truppen der nakionalſpaniſchen Südarmee ſtell⸗ ten bei der 60 Kilometer öſtlich von Merida gelegenen Ort⸗ ſchaft Campanario die Verbindung mit den Truppen der ZJentralarmee her. Damit iſt die große Einbuchtung der e verſchwunden. Alle in dieſem Gebiet gelegenen Orkſchaften ſind von nakjonalſpaniſchen Truppen beſetzt. Obwohl, wie der nakionalſpaniſche Heeresbericht meldet, die Truppen unker der ungewöhnlichen Hitze ſehr zu leiden halten, wurde der Gegner faſt völlig aufgerieben. Am Sonntag konnte ein Gebiet von 2780 Quadratkilo⸗ metern mit 23 wichtigen Städten und Dörfern mit einer Geſamteinwohnerzahl von 400 000 erobert werden. In die⸗ ſen Zahlen ſpiegeln ſich am beſten die gewaltigen Verluſte wider, die den Bolſchewiſten zugefügt wurden. Unter den großen Mengen an Kriegsmaterial, das erbeutet wurde, befanden ſich auch Geſchütze, Maſchinengewehre, Panzerwagen und zwei große Munitionslager. Bisher konnten über 1000 rote Gefallene gezählt werden. Die Zahl der Gefangenen wuchs auf mehrere tauſend Mann an. Die nationale Kavallerie iſt jetzt damit beſchäf⸗ ber das eroberte Gebiet von roten Streitkräften zu ſäu⸗ . Alle Frontberichterſtatter des nationalen Haupkquar⸗ tiers beſtätigen, daß ſeit dem Zuſammenbruch der roken Nordfront ſowie dem Durchbruch zum Mikkelmeer kein ähn⸗ licher Erfolg wie an der Eſtremadura⸗Front bisher zu ver⸗ zeichnen geweſen iſt. Der Operakionsplan, der von Gene⸗ ral Franco enkworfen war, ſah eine Offenſive von neun Tagen vor, die ſchon in dreieinhalb Tagen durchgeführt werden konnke. Die in die Berge geflüchteten Einwohner kehrten wieder zurück, als ſie die Flagge der nationalen Truppen erblickten und bereiteten ihren Befreiern ſtürmiſche Huldi⸗ gungen. Unter den mehreren tauſend Gefangenen befin⸗ den ſich auch zahlreiche Volksfrontführer, hohe Offiziere und politiſche Kommiſſare, denen die Flucht durch die überra⸗ ſchend und außerordentlich ſchnell durchgeführten Operatio⸗ nen unmöglich gemacht wurde. Wie der nationalſpaniſche Heeresbericht weiter meldet, ſtießen die nationalen Truppen an der Valencia⸗ Front wieder mehrere Kilometer vor. Nordweſtlich des Eſpadangebirges konnten drei Ortſchaften beſetzt werden. An der Pyrenäen⸗Front im Abſchnitt Sort dauerten die verzweifelten Angriffe der Roten an, die aber überall im Feuer der Nationalen zuſammenbrachen. Die Verluſts der Bolſchewiſten waren dabei außerordentlich hoch. An der Tajo⸗ Front konnte die Stellung Canchaleſo beſetzt werden. Die beſeitigte Ausbuchtung 5 Die Beſeitigung der Ausbuchtung der rotſpaniſchen Sront in der Provinz Eſtremadura ſtellt einen bedeutenden Sieg der nationalen Truppen dar. Im Morgengrauen des Sonntags hatte die Abteilung des Generals Saliquet ihren Vormarſch in ſüdlicher Richtung fortgeſetzt und war 10 Ki⸗ lometer tief vorgedrungen. Die Abteilung des Generals Queipo de Llano ſtieß nach Norden vor uno beſetzte die Stadt Caſtuera, die 3000 Einwohner ha Derch dieſes raſche Vordringen der beiden nationalen Welt ongen wa⸗ ren die innerhalb der Frontausbuchtung ſtehenden Bolſche⸗ wiſten abg eſchnitten. Es bemächtigte ſich ihrer unge⸗ heure Verwirrung, und ſie wußten nicht, wohin ſie ſich wenden ſollten. Unter Einſatz von Artillerie wurde dann noch im Laufe des Tages der Sieg ausgewertet. Gleich nach der Vereini⸗ gung der beiden Heeresſäulen in Campanario begannen die Nationalen mit der Säuberung des abgeſchnittenen Ge⸗ bietes. Sie beſetzten Villanueva de la Serena, die Stadt Don Benito, wo ſich das Hauptquartier der Bolſchewiſten befunden hatte, die Stadt Medellin, ſowie die Ortſchaften Quintana Eſparragoſa und Zalamea. In Caſtuera wurden 10 000 Granaten und mehrere Millionen Schuß Gewehr⸗ munition erbeutet. Die Zahl der Gefangenen, die von den beiden Abteilungen gemacht wurden, läßt ſich zurzeit noch nicht überblicken. Auch an der Eſtremadura⸗Front haben die Bolſchewiſten unglaubliche Grauſamkeiten begangen. Noch kurz vor ihrer Niederlage ſteckten ſie ſämtliche Kirchen und die öffentlichen Gebäude in Brand. In faſt ſämtlichen Or⸗ ten wurden auch wieder zahlreiche Einwohner, die natio⸗ naler Einſtellung verdächtig waren, ermordet oder als Gei⸗ ſeln verſchleppt. ſank im nächſten Augenblick aüf dem Rühebett in ſich zu⸗ ſammen. Hier ſollte Lelia geweſen ſein? Still, leer, einſam war der kleine, intime Raum! Alles lag glatt und ſauber da. Jedes Deckchen, jedes Kiſſen. Eine Roſe lag am Boden. Eine der blaſſen, zarten Roſen, wie ſie zuweilen ſchon ein warmer Frühling hervorbringt. Lelia! Graf Hartlingen taumelte empor. Hatten die Verwandten recht? War er wahnſinnig? Warum rief er Lelia, die nie mehr zu ihm kommen konnte? Die längſt tot war? Er— hatte ſie geküßt! Ja, aber es war ein Traum geweſen. Alles, was ihn ſo ſelig gemacht, war ein Traum. Oder war Lelia ein letztes Mal zu ihm gekommen? Die Roſe! Von wem war dieſe ſchöne, blaſſe Roſe? Flüchtig dachte er, daß er, wenn er hier geſeſſen und geträumt, die Roſe vielleicht mitgenommen, als er auf dem Wege hierher war in der geſtrigen Nacht. Man konnte an ſich wahrhaftig nicht mehr den Maßſtab anderer, geſunder Menſchen legen. Man— war beſtimmt wahnſinnig! „Es war kein Geiſt. Es war Leben in ihr. Heißes, herrliches, pulſierendes Leben!“ Das blieb das Endergebnis ſeiner ſich jagenden Ge⸗ danken. Leiſe, liebkoſend ſtrich ſeine Hand über die ſeidenen Kiſſen. „Lelia?“ 5 Hier hatte doch ihr blondes Köpfchen geruht? Hier hatte er ſie geküßt! Der Schloßherr von Hartlingen verließ das Zimmer. Sorgfältig verſchloß er die Tür. Das kleine Teehaus ſollte von jetzt an ſein Heiligtum ſein. Er wollte jeden Abend hierher gehen. Vielleicht erſchien ihm Lelia noch einmal? Die Morgenſonne ſchien golden auf den Mann herab, der wie ein Träumender die gewundenen Wege entlang ſchritt. 8 Neues aus aller Welt Segeljacht von Mokorſegler überrannt. Bremen, 25. Juli. Die in Bremen⸗Burg beheimatete zweimaſtige Segeljacht„Gaby“ wurde nachts auf der Un⸗ terweſer, querab von Elsfleth, von einem auslaufenden Motorſegler überrannt. Von den Inſaſſen des Segelbootes konnte eine Frau, die ſich an der beſchädigten Jacht feſt⸗ hielt, gerettet werden. Eine weitere Frau klammerte ſich an dem Beiboot der Jacht feſt und wurde von dem Lloyd⸗ Dampfer„Delphin“ aufgenommen. Ein Mann konnte ſchwimmend das Ufer erreichen, während zwei weitere In⸗ lasen der Segeljacht vermißt werden und ertrunken ſein ürften. Strafe für„vaterländ ſchen“ Rohling 8 Graz, 26. Juli. Das Grazer Schöffengericht verurteilte den ehemaligen Gendarmen Ludwig Ringhofer, der ſich eines beſonders ſcharfen und rohen Vorgehens gegen die Nationalſozialiſten befleißigt und unter dem Schuſchnigg⸗ Syſtem für ſeine Gewalttat an dem Ingenieur Gröger kei⸗ nerlei Strafe erhalten hatte, zu drei Jahren schweren Ker⸗ ker, Der zur Tatzeit 28 jährige„vaterländiſche Gendarm“ Ludwig Ringhofer hatte am 14. Oktober 1934 im Zuge einer Amtshandlung gegen Natfonalſozialiſten in Voitsberg den Ingenieur Eugen Gröger, der für andere verhaftete Nationalſozialiſten zu intervenieren verſucht hatte, ohne je⸗ 97 1 5 auf un: hliche Weiſe durch Schüſſe ſchwer verletzt. 4 Von der Zillerkalbahn getötet. Wie aus Innsbruck gemeldet wird, wurden in der Ortſchaft Straß am Eingang des Zillertales beim Paſſieren eines unbeſchrankten Bahn⸗ überganges ein Motorradfahrer aus Otterfing und ſein Mitfahrer von einem Zug erfaßt. Der Fahrer war auf der Stelle tot, während ſein Soziusfahrer in ſchwerverletztem Zuſtand in das Krankenhaus eingeliefert wurde. 39 Tote durch Höllenmaſchine Neues jüdiſches Verbrechen in Paläſtina. Jeruſalem, 25. Juli. Auf dem arabiſchen Gemüſemarkt in Haifa wurde— offenſichtlich von jüdiſchen Terroriſten— eine Bombe zur Exploſion gebracht. Die Auswirkungen waren furchtbar. Nach den bisher vorliegenden Berichten ſind 39 Menſchen getötet worden. In der Skadt herrſcht große Erregung. Der Verkehr iſt lahmgelegt. Große Menſchenmaſſen ziehen durch die Straßen. Die Zahl der Verwundeten bekrägt 64. Man befürchtek, daß ſich die Zahl der Opfer noch erhöhl. Allem Anſchein nach handelte es ſich bei der Höllenmaſchine um eine Zeitmine. Für ganz Haifa wurde ſofort Ausgehverbok angeordnet. Auch aus anderen Gebieten werden neue Bluttaten gemeldet. So wurden unweit von Nazareth zwei Araber erſchoſſen aufgefunden, ferner auf dem Kamel⸗ berg ein erſchoſſener Jude. Wie weiter gemeldet wird, iſt auch in Haifo ein Jude getötet worden. An mehreren Ge⸗ ſchäften wurden Brandſtiftungsverſuche vorgenommen. Angeheure Spannung Die Rache der Araber.— Warenhäuſer abgebrannk. Im Anſchluß an das Attentat in Haifa am Montag morgen iſt, wie Havas meldet, die Spannung in ganz Pa⸗ läſting bis zum äußerſten geſtiegen. In der Stadt begannen bald nach dem Anſchlag Repreſſalien. Die arabiſche Bevölke⸗ rung ſetzte aus Wut jüdiſche Geſchäfte und Warenhäu⸗ ſer in Bran d. Vier Warenhäuſer ſind bereits vollkom⸗ men von den Flammen zerſtört. Kraftfahrzeuge in den Straßen wurden ebenfalls ange⸗ zündet. 8 Straßen, die nach Haifa führen, ſind ge⸗ ſourrt Die Telefonverbindungen mit dem Innern des Lan⸗ des ſind unterbrochen. In Jaffa wurde der Generalſtreik ausgerufen. Die Zwi⸗ ſchenfälle in der Zone zwiſchen Jaffa und Tel Aviv nehmen immer mehr zu. Ein arabiſcher Fußgänger wurde durch Revolverſchüſſe getötet. Flugzeuge der engliſchen Luftwaffe überfliegen die Gegend, bereit, bei ſchweren Zwiſchenfällen ſofort einzugreifen. Als Nachſpiel der Bombenabwürfe wurden bei Tiberias, in Nazareth und Tel Aviv je ein Jude erſchoſſen. Auf jü⸗ diſcher Seite ſind darnach am Montag vier Todesopfer zu verzeichnen. In Djenin wurde ein arabiſcher Poliziſt getö⸗ tet.— Die Zahl der im Zuſammenhang mit der militäri⸗ ſchen Razzia im Gebiet Nabulus, Tilkarem, Djenin feſtge⸗ nommenen arabiſchen Dorfbewohner ſoll bereits 1000 weit überſteigen. Auf der Veranda ſtand Gormann mit dem Tablett. Rudolf Hartlingen lachte laut auf. Aber dieſes Lachen zerriß dem alten Gormann das Herz. Ratlos blickte er auf die zwei Taſſen und das lecker zubereitete Frühſtück. Mit wem hatte er nur drüben frühſtücken wollen? Und ſo jungenhaft froh hatte er gelacht. Genau ſo, als ſei er wieder der ſorgloſe fröhliche Mann von einſt. Als liege nicht ein ſchauerliches Erlebnis zwiſchen einſt und jetzt! Und nun? Was war das nun wieder? Graf Hartlingen ſtand an der Tür und ſagte: „Trage das Frühſtück wieder weg, Alter!“ Schweigend tat Gormann, wie ihm geheißen worden war. Aber in der Küche ſank er auf den harten Stuhl, ſchlug die Hände vor das Geſicht und weinte. Erſchrocken beugte ſich ſeine gute Frau über ihn. „Wilhelm! Aber Wilhelm! Nun ſage doch bloß, was du haft? 5 Er wiſchte ſich die Tränen ab. 355 „Mutter! Das Drama von Schloß Hartlingen iſt 5 nicht zu Ende. Ich glaube jetzt ſelbſt, daß er wahnſinni geworden iſt.“ Weiter ſagte der alte Gormann nichts. Er ſtand auf und ging ſtill hinaus. 5 8 „Lieber Gott! Laß unſeren armen Herrn nicht 1 Schwerſte beſchieden ſein! Er hat es nicht verdient, daß il ö ſo viel Unglück trifft!“ betete die alte Frau. 8 Graf Rudolf Hartlingen aber ging in ſein Arbeits⸗ zimmer. Hier entnahm er einem Fach verſchieden⸗ Schlüſſel.. Die Schlüſſel zu Lelias Gemächern! 5 ö Zum erſten Male lenkte er ſeine Schritte ſeit ihrem Tode wieder dorthin. Dann ſtand er in dem kleinen, ſchönen Wohnzimmer. Dieſes Zimmer, das noch immer Lelias bisweilen recht bizarren Geſchmack zeigte. Aber das Geniale, das ihr eigen geweſen, durchwehte das Ganze, daß man ſich nicht veranlaßt ſah, irgend etwas tadeln zu wollen. * Badiſche Chronik Heidelberg.(Unter Naturſchutz geſtellt.) Die Naturſchutzſtelle des Bezirkes Heidelberg⸗Land hat das„Meu⸗ tersloch“(natürliche Höhle in Buntſandſtein) in Ziegelhau⸗ ſen, am Südhang des Hanberges, unter geſetzlichen Natur⸗ ſchutz geſtellt, ebenſo die Mausbachwieſe, das Felſenmeer am Jägerfelſen und die ehemaligen Sandſteinbrüche am Felſen⸗ berg zwiſchen Ziegelhauſen und Kleingemünd. U Wiesloch.(Zwei Kinder überfahren.) Im nahen Mühlhauſen wurden das achtjährige Töchterchen und ein Pflegekind des Metzgers Brenzinger, die aus einem Sei⸗ tenweg auf dem Nad in die nach Rettigheim führende Straße einbogen, durch ein vorüberfahrendes Perſonenauto überrannt und ſo ſchwer verletzt, daß man am Aufkommen der ins Hei⸗ delberger Krankenhaus eingelieferten Achtjährigen zweifelt. () Bruchſal.(Ein Kraichgaumuſeum.) Das im Schloß untergebrachte Heimatmuſeum ſoll in ſeiner frühge⸗ ſchichtlichen Abteilung auf Grund der reichen frühgeſchicht⸗ lichen Funde im Kraichgau zu einem Kraichgaumuſeum für Frühgeſchichte ausgebaut werden, wozu die Stadt Bruchſal möglichſte Unterſtützung zugeſagt hat. (0) Bretten.(Die Fahrt in den Tod.) In Sulz⸗ feld machte der 20jährige Friedrich B. mit dem Motorrad ſeines Bruders eine Ausfahrt. Er kam aber nicht weit; ſchon bald nach dem Verlaſſen des Gehöftes raſte er gegen ein Haus und erlitt einen tödlichen Schädelbruch. uſſe zuſammengeſtoßen.— Dreiſ Bruchhaufen b. Ettlingen, 25. Juli. Sonntag abend ſtießen auf der Reichsſtrecke 3 etwa 500 m nördlich Bruch⸗ haufen zwei Kraftomnibuſſe zuſammen. Der eine, der von Detigheim kam, wollte an der Unfallſtelle eine vor ihm be⸗ findliche Kraftwagenkolonne überholen, offenbar ohne ſich zuvor zu vergewiſſern, ob die Straße frei ſei. Ihm entge⸗ gen kam ein Omnibus aus Düſſeldorf, der vorſchriftsmäßig 5 fuhr. Der Iuſamwenſtoß war nicht mehr zu vermeiden. Ins⸗ geſamt wurden 30 Fahrgäſte verletzt; meiſt handelt es ſich uu um Prellungen, nur drei mußten erheblicher, jedoch nicht lebensgefährlich verletzt, ins Krankenhaus verbracht werden. Die übrigen konnken ihre Fahrt mit einem ande⸗ ren Omnibus forkſetzen. Das Unglück wollte es, daß ein Motorradfah⸗ rer auf die Beiachſe des plötzlich haltenden Düſſeldorfer Wagens fuhr und mit ſeiner Beifahrerin ebenfalls Verlet⸗ zungen erlitt. Beiden Omnibuſſen, die ebenſo wie das Mo⸗ korrad abgeſchleppt werden mußten, wurden die Kühler ein⸗ gedrückt. Der Führer des aus der Pforzheimer Gegend ſtammenden Unglücksomnibus wurde feſtgenommen. () Pforzheim.(Das Schmuckmuſeum eröff⸗ net.) In der Luiſenſtraße 1 wurde am Sonntagvormittag das Städtiſche Schmuckmuſeum durch den Handelskammer⸗ präſidenten Barth eröffnet. Ueber die Bedeutung des Schmuckmuſeums ſprach Fabrikant Frank, der kommiſſariſche Direktor der Kunſtgewerbeſchule. Oberbürgermeiſter Kürz be⸗ tonte die Aufwärtsentwicklung der Pforzheimer Schmuck⸗In⸗ duſtrie der letzten Jahre und die Bedeutung des Schmuck⸗ muſeums für den ſchaffenden Künſtler. Dem Oberbürgermei⸗ ſter wurde eine Urkunde überreicht, die beſagt, daß die ge⸗ ſamte Einrichtung des Schmuckmuſeums der Stadt Pforzheim als Dauerleihgabe überlaſſen wird. Das Muſeum zeigt Schmuck aus alter und neuer Zeit und iſt in dieſer Juan menſtellung als einzigartig anzuſehen. () Baden-Baden.(650 Nennungen für Iffez⸗ heim.) Dieſer Tage war Nennungsſchluß für das Rah⸗ menprogramm der Großen Baden-Badener Rennwoche 1938, der für die 25 Rennen der vier Tage rund 650 Unterſchrif⸗ ten ergeben hat. Erfreulicherweiſe haben auch in den kleineren Rennen die Franzoſen zahlreiche Unterſchriften abgegeben, und da auch mit Nennungen aus Italien zu rechnen iſt, tritt der internationale Charakter dieſer rennſportlichen Veran⸗ ſtaltung im Oostal in dieſem Jahre wieder beſonders ſtark in Erſcheinung. 5 Verhängnisvolles Beerenſuchen Iwei Kinder im Wald an Erſchöpfung geſtorben. Bernau(Schwarzw.), 26. Juli. Von tiefem Leid betrof⸗ fen wurden die Familien Winkler und Bauer in Bernau. Die Eltern waren am Samstag mitag mit ihren beiden 275 bezw. 3½ Jahre alten Kindern im Walde zwiſchen Bernau und Todtmoos mit Beerenſuchen beſchäftigt, wobei 1 die Kinder entfernten. Im weiteren Verlauf der Nach⸗ orſchungen wurden der Arbeitsdienſt, die Forſtbeamten des ſüdlichen Schwarzwaldes, motoriſierte Gendarmerie und die in der näheren und weiteren Umgebung von Ber⸗ nau ſtationierten Gendarmeriebeamten eingeſetzt. In den erſten Nachmittagsſtunden des Montag wurden die beiden vermißten Kinder an der Nordſeite des Spitzberges tot auf⸗ gefunden. Sie waren an Erſchöpfung geſtorben. zig Verletzie. Juſtizperſonalien m Bereich des Oberlandesgerichtsbezirks Karlsruhe wur⸗ den Frnannt: Die Landgerichtsdirektoren Edmund Mickel beim Landgericht Mannheim zum Landgerichtspräſidenten da⸗ ſelbſt, Dr. Roland Erb beim Landgericht Heidelberg zum Landgerichtspräſidenten daſelbſt, Gerichtsaſſeſſor Hans Freude zum Landgerichtsrat in Karlsruhe, Gerichtsaſſeſſor Werner Bolz aus Berlin zum Staatsanwalt bei der Staatsanwalt⸗ ſchaft beim Landgericht in Mosbach, Gerichtsaſſeſſor Dr. Ludwig Nidinger in Karlsruhe zum Staatsanwalt bei der Vorteaſten Mforzheim der Staatsanwaltſchaft Karlsruhe, Vertragsarzt Dr. Karl Trappmann bei den Strafanſtalten in Bruchſal zum Regierungs⸗Medizinalrat bei den Gefängniſ⸗ ſen in Mannheim, Kooperator Joſef Rauſcher zum Pfarrer bei den Gefängniſſen Mannheim und Heidelberg, Direktor Dr. Clemens Auguſt Kentrup zum Handelsrichter beim Land⸗ gericht Freiburg. 8 Verſetzt wurden: Landgerichtsrat Dr. Karl Glockner beim Landgericht Waldshut als Landgerichtsrat zum Land⸗ ericht Freiburg, Amtsgerichtsrat Dr. Ludwig Keller beim mtsgericht Kehl als Landgerichtsrat zum Landgericht Offen⸗ burg, Amtsgerichtsrat Ernſt Schleyer beim Amtsgericht Hei⸗ delberg als Landgerichtsrat zum Landgericht Konſtanz, Amts⸗ gerichtsrat Dr. Feodor Grabley beim Amtsgericht Calvörde (Braunſchweig) als Amtsgerichtsrat an das Amtsgericht Karlsruhe, Amtsgerichtsrat Paul Steidle beim Amtsgericht Breiſach als Amtsgerichtsrat zum Amtsgericht Radolfzell, Juſtizrat Dr. Karl Mohr beim Notariat Ettenheim als Jena zum Notariat Freiburg, Juſtizrat Dr. Walter Mel⸗ her in Kenzingen 05 ee an die Staatsanwalt⸗ aft beim Landgeri onſtanz. 5 1 5 Jui Benedikt Müller beim Notariat Villingen wurde auf Antrag und Landgerichtspräſident Dr. Hermann Weindel beim Landgericht Heidelberg wegen Erreichung der Altersgrenze in den Ruheſtand verſetzt.. ſchwere Aus den Nachbargauen Die Wettfahrt mit dem Tode bezahlt Erbach i. O., 25. Juli. In der Nacht zum Monkag wollte ein Motorradfahrer unweil Höchſt i. O., obwohl dort die Straße leicht gekrümmt iſt, vom Regen naß war und oben⸗ drein ein Auto parkte, einen anderen Motorradfahrer über⸗ holen. In ſchneller Fahrt ſtreifte er dabei das zu über⸗ holende Motorrad. Der Fahrer und ſeine auf dem Sozius mitfahrende Frau flogen kopfüber auf die Skraße. Der Fahrer erlitt einen Genickbruch und war auf der Stelle tot, ſeine Frau krug ſchwere Verletzungen davon. Der andere Motorradfahrer kam glimpflicher davon, während ſein Bei⸗ fahrer ſchwer verletzt wurde und ins Krankenhaus einge⸗ liefert werden mußte. * Autounglück bei Nierſtein Drei Tote.— Ganze Familie verunglückt. Oppenheim a. Rh., 26. Juli. Ein furchtbares Auto⸗ unglück, das drei Perſonen das Leben koſtete, ereignete ſich am Sonntag in Nierſtein. Ein aus Richtung Mainz kom⸗ mender Perſonenwagen mit vier Inſaſſen— Vater, Mut⸗ ter, Tochter und Sohn— aus Neckarſteinach fuhr auf einen aus Oppenheim kommenden Laſtwagen auf. Der Perſonen⸗ wagen wurde von der Tochter geſteuert, die anſcheinend beim Herannahen des Laſtzuges den Kopf verlor. Durch den Anprall wurde der Perſonenwagen herumgeworfen, ſo daß beide Wagen in der gleichen Richtung ſtanden. Der Zuſammenſtoß war ſo heftig, daß die beiden vorn im Auto ſitzenden Perſonen— Vater und Tochter— ſofort getötet wurden. hinken im Wagen ſaßen Mukter und Sohn, die beide ſchwerverletzt in ein Mainzer Krankenhaus ge⸗ bracht wurden, wo die Mutter im Laufe der Nachk ſtarb. Der 14jährige Junge ſchwebt in Lebensgefahr. Frankfurt a. m.(Tödlicher Unfall auf der Umgehungsſtra ße.) Am Sonntag vormittag ereignete ſich auf der Autoumgehungsſtraße nach Wiesbaden gleich hinter dem Flugplatz ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem Kraftwagen und einem Motorradfahrer. An dieſer Stelle wird die Straße ausgebeſſert, doch iſt eine Ausweich⸗ ſtelle offengelaſſen, auf die von beiden Seiten die Fahr⸗ zeuge losfuhren. Obwohl der Kraftwagen nach rechts aus⸗ gerbichen war, ſtreifte ihn doch noch das Motorrad, wobei der Motorradfahrer in weitem Bogen auf die Straße ge⸗ ſchleudert wurde, wo er tot liegen blieb. Bei dem Verun⸗ glückten handelt es ſich um einen in Frankfurt a. M. woh⸗ nenden jungen Mann namens Willi Schuſter. Die Schuld⸗ frage konnte noch nicht geklärt werden. * Frankfurt a. M.(Laſtauto ſtürzt in den Main)) Gegenwärtig werden auf dem Sachſenhäuſer Ufer der Adolf⸗Hitler⸗Brücke am Tiefkai Planierungsarbeiten ausgeführt. Als am Samstag vormittag ein Laſtwagen Kies anfuhr, rutſchte der Anhänger des Laſtzuges rück⸗ wärts in den Main. Die Feuerwehr hatte einige Stunden 1 bis ſie den ſchweren Wagen aus den Fluten gezogen atte. Kaiſerslautern. ⸗(Beim Rangieren tödlich ver⸗ unglückt.) Auf dem Bahnhof Enkenbach geriet der 51 Jahre alte Schaffner Sieberger beim Einkuppeln zwiſchen die Puffer zweier Wagen. Es wurde ihm der linke Arm abgequetſcht und der Bruſtkorb teilweiſe eingedrückt. Der Verunglückte ſtarb bald darauf im Krankenhaus. Kandel.(Tödlicher Verkehrsunfall.) Auf der e zwiſchen Kandel und Steinweiler ereignete ſich ein folgenſchweres Verkehrsunglück, bei dem der 45 Jahre alte Landwirt Emil Ruck von Erlenbach ums Leben kam. Ruck wollte gerade auf ſeinem Tabakacker, der bei der Un⸗ fallſtelle an die Straße grenzt, Nachſchau halten. Beim Ueberſchreiten der Straße war er noch einem Laſtkraftwa⸗ gen ausgewichen, hatte aber anſcheinend einen aus entge⸗ gengeſetzler Richtung herankommenden Perſonenkraftwagen nicht rechtzeitig bemerkt, ſo daß er von dieſem erfaßt und umgeſtoßen würde Die dabei erlitenen Verletzungen waren 10 farbe Natur, daß Ruck wenige Stunden nach dem Un⸗ all ſtarb. — Plochingen.(Radfahrer tödlich verun⸗ glückt.) Als abends der 32jährige ledige Hilfsarbeiter Rob. Eppinger mit dem Fahrrad den Zieglerberg hinunterfuhr, ſtieß er mit einem Stuttgarter Laſtkraftwagenzug zuſammen. Der Radler ſtürzte und wurde unglücklicherweiſe von dem Laſtauto überfahren. Im Plochinger Krankenhaus iſt er bald darauf den erlittenen Vorletzungen erlegen. Möbelauto gegen Haus.— Zwei Tote. Prüm(Eifel), 25. Juli. In der Tiergartenſtraße Prüm rallte ein Möbeltransportauto an einer gefährlichen traßenecke gegen eine Mauer, wobei eine Familie, Vater, Mutter und der 13jährige Sohn, von dem Auto erfaßt wur⸗ den. Während das Elternpaar auf der Stelle getötet wurde, erlitt der Knabe ſo ſchwere Verletzungen, daß er zur Stunde noch in feen 8s re Zuſtand im Krankenhaus liegt. Die vier Inſaſſen des Kraftwagens bamen mit leichten Haut⸗ abſchürfungen davon. Laſtzug ſtürzt Böſchung hinab. 1505 25. Juli. Auf der Straße nach Irrhauſen geriet der Anhänger eines Laſtwagens, als dieſer ein Auto über⸗ holen wollte, ins Schleudern und rutſchte in den Straßen⸗ raben ab. Der Fahrer des Laſtwagens verlor die Herr⸗ chaft über die Steuerung und konnte nicht mehr verhin⸗ bern, daß der Laſtwagen an die Böſchung geriet und ang ben mitſamt dem Anhänger den 40 Meter hohen Ab⸗ ang hinunterſtürzte. Beide Wagen wurden faſt völlig zer⸗ trümmert. Wie durch ein Wunder kam der Fahrer, der ſich während des Sturzes am Steuerrad feſtgeklammert hatte. ohne jede Verletzungen davon. Ein junger Mann dage⸗ gen, der auf dem Anhänger ſaß, erlitt ſo ſchwere Verletzun⸗ gen, daß er ſtarb. Von einen Kameraden trugen no 1155 Verletzungen davon, während ſich die anderen dur lbſpringen noch rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten. Ib Holzbock frißt einen Kirchturm. Daß der Holzbock, den der Volksmund Holzwurm nennt, großen Schaden an⸗ richten kann, weiß jedermann aus ſeinem eigenen Haus⸗ ee Daß er aber auch einen ganzen Kirchturm aufzu⸗ reſſen vermag, kann als etwas Ungewöhnliches regiſtriert werden. So hat man ſich jetzt in Bremen veranlaßt geſehen, den vor 70 Jahren gebauten Turm der Friedenskirche, der zwölf Meter über das Kirchenſchiff hinausragt, abzutragen, weil der Holzbock in ſeinem Holzgerüſt ſo arg gewütet hat, daß der Turm gefährdet war. ar Zwei Grubenarbeiter von Kohlenſtaub erſtickt. Im Szechenyi⸗Schacht der Kohlengrube der Donau⸗Dampf⸗ ee e in Fünfkirchen ereignete ſich eine 0 chlagwetterexploſion, durch die der Stollen in einer Länge von 60 m verſchüttet wurde. Zwei Grubenar⸗ beiter, die flüchten wollten, wurden unterwegs von auf⸗ gewirbeltem Kohlenſtaub erſtickt. Lolcale Nuudocliau Jakobitag— Erutezeit 5 In vielen Gegenden Deutſchlands gilt der geſtrige Jakobitag, der 25. Juli, als der Haupterntetag; man nennt dieſen Tag auch„Jakobi im Schnitt“. Mit ihm hängen viele Bauernbräuche, Bauernſprüche und Wetterregeln, zu⸗ ſammen, denn er iſt der wichtigſte Tag des Sommers. In manchen ſüddeutſchen Bezirken wird am Jakobitage die Dorfkirche mit Feldblumen, Getreideähren, Hopfendolden und mit Obſt in Schalen und Tellern ausgeſchmückt. In Weſtfalen iſt es auf den Bauernhöfen üblich, die ſchönſten und größten Würſte für den Jakobitag aufzuheben, die Mäherwürſte. Schon die vielen Sprüche beweiſen, für wie wichtig der Jakobitag in den meiſten deutſchen Gegenden gehalten wird. So heißt es:„Jakobitag klar und rein, wird's Chriſtfeſt klar und froſtig ſein“,„Iſt's zu Jakobi dürr, geht der Winter ſtark ins Geſchirr“,„Iſt's am Jakobi⸗ tag heiß, gibt's im Winter viel Eis“,„Iſt Jakob heiß und trocken, kann der Bauersmann frohlocken“, Iſt's ſchön am Jakobitag, viel Frucht man ſich verſprechen mag“,„Jakobi⸗ Regen bringt niemals Segen“. 5 Weder in den einzelnen Gegenden, noch in den einzelnen Jahren beginnt die Getreideernte ſtets um die gleichen Tage, denn die Reife hängt ſowohl von der klimatiſchen Lage wie von der vorausgegangenen Witterung ab. Der Jakobitag mit ſeinen Bräuchen iſt aber in den meiſten deutſchen Gegenden doch ſtark mit der Getreideernte verbunden. Häufig gilt der 25. Juli dem alten Herkommen gemäß als der erſte wirkliche Erntetag. Nur dort, wo die Getreideernte meiſt in den Auguſt fällt, iſt der Jakobitag im Bauernleben von geringer Bedeutung. In früheren Zeiten ‚als noch viele Bürger Landbau trieben, war der Jakobitag auch in deutſchen Städten ein großer Feſttag. Konnte Jakobus zunächſt als Schutzpatron der Hirten an⸗ geſehen werden, ſo wurde er ſpäter zum Schutzpatron des Getreides. Nur in den Alpen, dort, wo das Vieh auf die Almen getrieben wird, iſt dieſe Wandlung nicht vor ſich ge⸗ gangen. In dieſen Gegenden kann Jakobus noch heute als Schutzpatron der Hirten und des Weideviehs angeſehen werden. Auf den Almen wird am Jakobitage die Berg⸗ und Sennerkirmeß abgehalten, auch das Jakobſen genannt. Iſt dieſer Tag herangekommen, ſo zieht jung und alt mit allerlei Leckerbiſſen hinauf auf die Almen. Die Senner und Sennerinnen putzen die Almhütten aus, es beginnt dort ein großes Backen, Kochen und Braten. Bald laſſen ſich Zither⸗ ſpieler hören, auf einer Bergwieſe kommt ein Tanz zu⸗ ſtande, von einer Sennerhütte zur anderen werden Jodler ausgetauſcht. Dort oben hat das ſommerliche Leben jetzt ſeinen Höhepunkt erreicht;: denn weit früher als unten in den Tälern ſetzt dort oben der Herbſt ein. Bei den Sennern gilt bereits der Bartholomäustag, der auf den 24. Auguſt fällt, als der erſte Herbſttag. Neue evangeliſche Kirche. Am Sonntag wurde die nach etwa neun Monaten Bauzeit vollendete evangeliſche Markuskirche im Almenhof eingeweiht. Ii Verkehrsunfälle und kein Ende. Am Samstag und in der Nacht auf den Sonntag wurden bei insgeſamt ſieben Verkehrsunfällen in Mannheim fünf Perſonen zum Teil ſchwer verletzt. Drei mußten dem Krankenhauſe zugeführt werden und bei einer von ihnen beſteht ſogar Gefahr für das Leben. Alle dieſe Unfälle werden auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückgeführt. 5 — Blutſchutzgeſetz gilt auch im Auslande. Im Aus⸗ land begangene Raſſenſchande iſt nach dem Reichsgericht auch bei folgendem Sachverhalt ſtrafbar: Ein Jude bringt eine deutſchblütige Staatsangehörige auf ſeine Koſten vorüber⸗ gehend im Ausland unter, ſucht ſie dort auf und verkehrt mit ihr außerehelich. Nach der Begründung des Großen Senats für Strafſachen verſtößt auch dieſer der Reinheit des deut⸗ ſchen Blutes widerſtreitende Verkehr unmittelbar gegen die von dem Geſetzgeber als notwendig erkannten und deshalb von ihm beſonders geſchützten Lebensvorausſetzungen des deut⸗ ſchen Volkes, die zugleich die wichtigſten Grundlagen ſeines ſtaatlichen Aufbaues bilden. Die ſchwere Verletzung lebenswich⸗ tiger öffentlicher Intereſſen von Volk und Staat gebietet daher auch in ſolchem Falle die Strafverfolgung. Dieſe entſpricht unter den bezeichneten ee nicht nur dem gefunden Volksempfinden, ſondern insbeſondere auch dem Sinn und Zweck des Blutſchutzgeſetzes. — Hausarbeit von Lehrmädchen. Ein Lehrmädchen in einem Friſeurgeſchäft trat nach einjähriger Tätigkeit aus. Die Eltern klagten am Arbeitsgericht in Köln auf Schaden⸗ erſatz, weil ſie zur Löſung des Lehrverhältniſſes gezwungen geweſen ſeien, da die Tochter zu Hausarbeiten wie Waſche, Putz⸗ und ſogar Anſtreicherarbeiten Fr de An und faſt jeden Abend länger beſchäftigt worden ſei. Das Arbeitsgericht vertrat den Standpunkt, daß einem Lehrmädchen in einem Friſeurgeſchäft nichts ſchade, wenn es auch zu Hausarbeiten angehalten werde, ſofern es im Geſchäft nichts zu tun habe und die berufliche Ausbildung nicht darunter leide. Es liege ſo kein Grund zur vorzeitigen Löfung des Lehrverhältniſſes vor. Aber durchaus unzuläſſig ſei es, wenn ein Lehrmädchen über die zuläſſige Arbeitszeit hinaus beſchäftigt werde. Hier⸗ für komme ihr eine angemeſſene Entſchädigung zu. Da i nicht mehr feſtgeſtellt werden konnte, wieviele Ueberſtunden das Mädchen geleißet habe, hielt das Gericht eine Entſchä⸗ digung von 30 Mark für angemeſſen. — Die DAF. vermittelt ariſche Vertreter. Durch das Reichsgeſetz vom 6. Juli 1938 über die Aenderung der Ge⸗ werbeordnung verlieren am 30. September d. I. alle bereits erteilten Reiſelegitimationskarten und Wandergewerbeſcheine ſowie die Stadt⸗Hauſterſcheine, die bisher an Juden erteilt find, ihre Gültigkeit. Damit werden alle jüdiſchen Vertreter aus dem Wirtſchaftsprozeß ausgeſchaltet. Die Reichsfach⸗ gruppe„Das kaufmänniſche Hilfs⸗ und Vermittlungsgewerbe“ im Fachamt„Der Deutſche Handel“ der Deutſchen Arbeits⸗ fronk weiſt darauf hin, daß ſie ariſchen Anternehmungen be⸗ hilflich iſt, anſtelle der ausſcheidenden jüdiſchen Vertreter geeignete ariſche Kräfte zu finden. Diesbezügliche Schreiben find unter Angabe der Branche, ſowie des freiwerdenden Be⸗ zirkes an die Reichsfachgrupve„Das kaufmänniſche Hilfs⸗ un? Vermittlungsgewerbe“ im Fachamt„Der Deutſche Handel“ in der Deutſchen Arbeitsfront, Berlin SW. 11, Saarland⸗ ſtraße 92102(Euronahaus) zu richten. 5 — Keine Einſtellung von Arbeitsmaiden im Januar. Bei den Meldeſtellen des Arbeitsdienſtes für die weibliche Jugend laufen täglich Meldungen für den 1. Januar 1939 ein. Die Reichsleitung des Reichsarbeitsdienſtes macht deshalb darauf aufmeckſam, daß Einſtellungen zum 1. Januar nicht mehr erfolgen. Anmeldungen zum 1 Oktober 1988 können noch entgegengenommen werden 8 a Eiger⸗Nordwand bezwungen Kühne Tat deulſcher Bergſteiger. München, 25. Juli. Die Beſteigung der Eiger⸗-Nord⸗ wand durch die vier deutſchen Bergſteiger iſt geglückt. Ge⸗ rade als man eine Retlungsmannſchaft der Deutſchen Bergwacht aus München abſenden wollte, traf folgende Nachricht ein: Nachdem die vier Bergſteiger in der Nacht an vier einzelnen Plätzen in der Schlucht biwakiert hatten, haben ſie am Vormitkag den Aufſtieg in einer ſteilen Eis⸗ rinne, die zum oberen Teil des Oſtgrakes heraufleitket, . eführk und mittags 12 Uhr den Gipfel erreicht. Am ind ſie über den Weſtgrat wohlbehalten auf der iger⸗Glerſcher angelangk. us Grindelwald gemeldet n der Bezwingung der Eiger⸗Nordwand wie er durch die Kurorte des Mönch⸗Eiger⸗Jung⸗ 8, wo die außerordentliche alpine Leiſtung hohe wird, ging die 0 Der Münchener Heckmeier ige nähere Angaben über das kühne Unterneh⸗ zeſteigung der Eiger⸗Nordwand ſei in der ein Kampf mit dem Eis. ganze Wand ſei faſt lauter Eis und wenig Fels, teil⸗ e rage ſogar über. Auch die beiden Kamine oder griſſe, in denen die Vier am Samstag und dann wie⸗ der am Sonntag aufſtiegen, beſtanden faſt gänzlich aus Eis. Sie zu nehmen, war das Schwerſte der ganzen Nord⸗ dbezwingung. Zahlreiche Lawinen und Steinſchläge igen nieder. Am Samstag wären Harrer und Kaſparrek ums Haar von einer Lawine mitgeriſſen worden, als ſie einem Eisfeld waren, während ſich Vörg und Heck⸗ r noch im Kamin befanden. Die beiden glaubten ſchon, Kameraden ſeien in die Tiefe geriſſen worden, weil ſie faſt eine halbe Stunde lang nichts von ihnen ſahen. Am Sonntag mußten wegen des Witterungsum⸗ ſchwungs geradezu die Pauſen zwiſchen den einzelnen La⸗ winen abgewartet und berechnet werden, um den Aufſtieg durch den zweiten Kamin fortzuſetzen. Das letzte Stück zum Gipfel ging dann völlig ſenkrecht in die Höhe. Die Biwaks in der Nacht waren ſchlecht und ſchwierig und konnten nur dank überlegten Anſeilens ausgehalten werden. Bei Be⸗ wältigung der letzten 300 m vom Großen Schneefeld, der ſogenannten„Spinne“, bis zum Gipfel herrſchte ein eiſiger Sturm, der ſo ſtark war, daß ſich die vier kühnen Berg⸗ ſteiger nach Erreichung des Zieles kaum aufhalten konn⸗ ten. Sie traten ſchleunigſt den Abſtieg nach der Station Eigergletſcher an, der in etwa dreieinhalb Stunden zurück⸗ gelegt wurde. * „Sie kommen“ Ueber die Bezwingung der Eiger⸗Nordwand durch die vier deutſchen Bergſteiger und ihre Rückkehr nach Eiger⸗ gletſcher wird dem„Bund“ u. a berichtet:. Am Sonntag um 19.10 Uhr ſichtete man vier Mann, die vom Eigergipfel herabkamen. Man vermutete, daß es die vier deutſchen Bergſteiger ſeien, denen offenbar die Er⸗ klimmung der Eiger⸗Nordwand geglückt war. Sicherheit beſtand aber darüber zunächſt nicht. Noch am Mittag war der Bergſteiger Hans Schlunegger auf dem Eigergipfel ge⸗ weſen. Er hatte laut gerufen, aber keine Antwort erhalten und niemand geſehen. Er war deshalb zurückgekehrt in der Meinung, die Kletterer müßten aufgegeben werden. Groß war deshalb die Ueberraſchung und die Freude, als man die Deutſchen erkannte.„Sie kommen!“, war der allgemeine Ruf auf Eigergletſcher. Man ſah die vier Mann beim oberen Schneefeld von der Weſtſeite des Eigers, d. h. über die normale Abſtiegsroute, kommen. 8 Alle vier Bezwinger der Nordwand ſind wohlauf. Der eine hat eine Verletzung an der Hand, auf die ihm ein Stein fiel. Sie waren mit Material, Schlaffäcken und Eß⸗ waren gut ausgerüſtet.— Am Samstag wurden die Berg⸗ ſteiger von einem Flugzeug aus, das an der Wand vorbeifuhr, gegrüßt und ſogar photographiert. Dann ſetzte das Gewitter ein, das in dieſer Höhe ſchrecklich wü⸗ tete. Die Kletterer erzählten, daß die ganze Wand ein Sturzbach war. Eine Zeitlang war ganz ungewiß, was kommen werde. Dann aber hellte ſich das Wetter wieder etwas auf; und die Bergſteiger konnten oberhalb der ſogenannten Spinne Biwak beziehen, indem ſie ſich in den Schnee ein⸗ gruben. Der Gipfel wurde erklommen, indem die Kletterer etwas nach links zum Grat abbogen. Auf dem Gipfel hat⸗ ten ſie ſich noch einmal eingegraben, um beſſeres Wetter ab⸗ zuwarten. Fünf Tote in den Bergen Abstürze.— Vom Blitz erſchlagen. München, 26. Juli. Der Sonntag brachte wieder eine Reihe ſchwerer alpiner Unfälle, denen vier Menſchenleben zum Opfer fielen. An der Zwölfer Kante im Großen Wa⸗ kenſtein bei Garmiſch ſtürzte ein 17jähriger Metzgerlehr⸗ ling aus München⸗Paſing tödlich ab. Seine Leiche wurde von Grainguer Bergführern zu Tal gebracht. Auf der glei⸗ chen Strecke verunglückte der 38jährige Lackierer Alois Bauer aus München⸗Paſing, ebenfalls durch Abſturz. Er mußte mit ſchweren Verletzungen ins Garmiſcher Kranken⸗ haus eingeliefert werden. Am Mieſing⸗Berg bei Grieſen ſtürzte der Engländer Donald Kay aus Warlingham tödlich ab. Auf der Pyra⸗ midenſpitze im Zahmen Kaiſer bei Kufſtein wurde bei einem Gewitter ein Münchener Bergſteiger vom Blitz er ſchla⸗ gen. Seine beiden Begleiter erlitten Verletzungen. Auf einer Wanderung auf die Fuchskarſpitze im Hoch⸗ 175 im Allgäu ſtürzte der 25jährige Anton Lipp aus orderhindelang in der Gelben Wand tödlich ab. Sein Seilgefährte kam mit Verletzungen davon. Hrei junge Leute unternahmen eine Tour auf den Ag⸗ genſtein bei Pfronten. Zwei Bergſteiger machten unterwegs auf eine eke Wegſtelle aufmerkſam und ſtellten den weiteren Aufſtieg ein. Der dritte Touriſt, der 18 Jahre alte Gärtner Hans Kreißel, achtete aber nicht auf die Warnun⸗ gen und lung weiter. Bald darauf 05 t Kreißel aus und ärzte etwa 600 Meter tief ab. Die Lolche konnte geborgen morden. 5 In 2000 Meter Höhe Der Kampf um den Nanga Parbat. München, 26. Juli. Die deutſche Himalaya⸗Expedition 5 vor einigen Tagen nach zweitägigem Sturmwetter das Lager* in 6850 Meter Höhe beſetzt und durch Nachſchuh von unten weiter ausgebaut. Als nächſtes wurde dann die Raktot⸗Eiswand für Träger gangbar gemacht und am 21. Juli der ſogenannte Mohrenkopf, eine Erhebung, die aus dem Grat zum Silberſattel aufragt, erreicht. Am 22. Juli gingen die Bergſteiger mit Trägern hinauf, zum das Lager VI, das bei 7000 Metern liegt, zu beziehen. Sporinachrichten Kreis Emmendingen Sieger im Gaupiſtolenſchießen. as ſeit Freitag durchgeführte Gaupiſtolen Leiter auf dem Pleikartsförſterhof it Gaſtmannſchaften der SA., FK. und der fand am Sonn durch den Ste Tre U ige iderpreis Kreis Emmending 167 1365 illingen 154 1184 Konſtanz 149 1170 Heidelberg 1227 1155 141 1031 141 1096 140 1042 139 1120 Kreis Karlsruhe 138 997 Deutſche Siege im Ja ſenrundflug Rom, 26. Juli. Beim Drikten Internationalen Italien rundflug hat Deutſchland gemäß dem am Monkag mitt bekanntgegebenen offiziellen Ergebnis durch Dielrich, Rie⸗ chers, Friedrich, Mayer, Ahlefeld und Jacob den erſten, 3 dritten, vierten, ſiebenten und neunten Platz be⸗ Egk. f Dieſer überwältigende Erfolg der deutſchen Flieger, die am Sonntag unter zum Schluß ungünſtigen Witterungs⸗ verhältniſſen den ſchweren Wettbewerb ſiegreich zu Ende führten, findet auch in der geſamten italieniſchen Preſſe eine eingehende und anerkennende Würdigung. Auch die abſchließende Schnelligkeitsprüfung in Venedig am Sonntag hat mit einem großen deutſchen Triumph ge⸗ endet. Dietrich auf„Siebel“ und die übrigen fünf deutſchen Teilnehmer auf ihren ſchnellen Meſſerſchmitt⸗Maſchinen be⸗ wieſen wiederum hervorragendes Können. Die letzten Run⸗ den des Wettbewerbes geſtalteten ſich unerhört ſchwierig. Ein ſchweres Gewitter veranlaßte die Rennleitung zum vorzeitigen Abbruch des Wettbewerbes. Brigadeführer Emminger übernimmt Motorgruppe Alpenland. — Stuttgart. Der Führer der NSKK.⸗Motorgruppe Südweſt, Brigadeführer Emminger, übernahm auf Be⸗ fehl des Korpsführers mit Wirkung vom 25. Juli 1938 die Führung der Motorgruppe Alpenland mit dem Sitz in Salzburg. Gleichzeitig wurde der bisherige Verwaltungsfüh⸗ rer der Motorgruppe Südweſt, Staffelführer Saleck, als Verwaltungsführer der Motorgruppe Alpenland verſetzt. Brigadeführer Emminger, ein geborener Stuttgarter, trat 1931 zu den Fahnen des Führers. 1932 ſtellte er zuſammen mit dem jetzigen Obergruppenführer Kraus das NSKK. in Württemberg auf. Nach der Machtübernahme wurde Emmin⸗ ger mit der Führung der Stuttgarter Einheiten des NS KK. beauftragt, die er bis zum Herbſt 1934 innehatte. Dann rief ihn der Korpsführer als Stabsführer zum Stabe deg Kraftfahrinſpekteurs Süd in München. Juni 1934 wurde Emminger nach dem Ableben des damaligen Brigade⸗ führers Schweyer mit der Führung der Motorbrigade Süh⸗ weſt beauftragt. Vier Jahre führte er dieſe Dienſtſtelle die dann zur Motorgruppe erhoben wurde. Am letzten Geburts⸗ tage des Führers wurde Emminger zum Brigadeführer be⸗ fördert. Unter Emmingers Leitung wurde Südweſt zur „Motorſport“⸗Gruppe. Nicht weniger als fünf Rennen und zwei weitere Motorſportveranſtaltungen wurden im vergan⸗ genen Jahre durchgeführt. Im Motorſport iſt Brigadeführer Emminger ſeit 15 Jahren bekannt; als Rennfahrer hat er zuerſt auf Motorrädern, dann auf Wagen viele erſte Preiſo errungen. Staffelführer Saleck kam 1933 als Rechnungsführer zur damaligen Gruppenſtaffel Südweſt. In dieſer Dienſt⸗ ſtellung iſt er bis heute geblieben und hat die ganze Ent⸗ wicklung bis zur Verwaltungsdienſtſtelle der Motorgruppe Südweſt durchgemacht. Unter ſeiner Leitung ſtand die ver⸗ waltungsmäßige Durchführung der Solituderennen und der vielen anderen motorſportlichen Veranſtaltungen der Motor⸗ gruppe. Der neue Führer der Motorgruppe! Standartenführer Maien Der Korpsführer hat den bisherigen Führer der Motor ſtandarte 156(Konſtanz), Standartenführer Maier, mit det Führung der Motorgruppe Südweſt beauftragt. Standarten⸗ führer Maier trat am 1. April 1930 in die NS Da P. ein und gehört ſeit dem 1. Dezember 1930 der SA. an. Von 1930 bis 1932 war Maier Ortsgruppenleiter in Konſtarz und übernahm noch 1932 die Stelle als Kreisgeſchäftsfüh⸗ rer. Seit dem 12. Februar 1934 führt er die Motorſtan⸗ darte 156 in Konſtanz. 1936 bis 19387 übernahm er neben ſeiner Dienſtſtellung im NS KK. noch die Leitung einer Orts⸗ gruppe der Partei in Konſtanz. Am 1. Oktober 1933 wurde Maier Rat de adt Konſt In der Kampfzekt 3 5 hten wegen ſeineg t worden. 752 388 1 alten k mehr Jahlungsmittel und ablief 7 1 Zahlungsmittel ſind. Sie d genau wie jeder gül⸗ vom„Altbeſitzer“ tige 10 oder in Zahlung gegeben werden, der Empfänger, dh. der„Ne u⸗ beſitzer“ war dann aber zur ſofortigen Ablieferung ver⸗ pflichtet. Allerdings ſind Goldſtücke ſo gut wie gar nicht mehr im Zahlungsverkehr erſchienen, denn nicht nur in Deutſchland, ſondern auch im Ausland iſt der Barverkehr praktiſch weitgehend„entgoldet“. Dieſe Tendenz ſetzte bereits in der Vorkriegszeit wegen verſchiedener Urſachen ein und hat ſich nachdem noch ſtärker durchgeſetzt. Wenn jetzt durch eine Verordnung des Reichsfinanzmi⸗ niſters vom 16. Juli die 10⸗ und 20⸗Mark⸗Goldſtücke mit Ablauf des 15. Auguſt dieſes Jahres außer Kurs geſetzt werden, dann wird damit einmal der geſetzliche Schlußſtrich unter einen ſeit langem vorhandenen Tat⸗ beſtand gezogen. Zum anderen war die Verordnung jetzt notwendig geworden, um im Altreich zu demſelben Rechts⸗ 9 15 zu kommen, wie er bereits ſeit einiger Zeit im ande Oeſterreich herrſcht Durch Verordnung vom 25. Mai 1938 ſind nämlich mit Wirkung vom 15. Juni 1938 die Bundesgoldmünzen bereits außer Kraft geſetzt worden, Mit der neuen Maßnahme iſt allerdings nicht geſagt, daß in Zukunft nie wieder Goldmünzen für⸗den Zahlungsver⸗ kehr geprägt werden, denn der Reichsminiſter der Finan⸗ zen hat ſich die Beſtimmung über die Geſtaltung neuer Goldmünzen ausdrücklich vorbehalten. 5 Die Außerkursſetzung der deutſchen Goldmünzen wird ergänzt durch eine Verordnung vom 12. Juli des Beauf⸗ tragten für den Vierjahresplan, Miniſterpräſident General⸗ feldmarſchall Göring, derzufolge alle außer Kurs geſetzten Goldmünzen der Reichsbank bis zum 1. September 1938 anzubieten und auf Verlangen zu verkaufen und zu übertragen ſind. Von dieſer zweiten Verordnung wer⸗ den nicht nur die früheren deutſchen Goldmünzen, ſondern auch alle bereits außer Kurs geſetzten und auf aus⸗ ländiſche Währung lautenden Goldmünzen erfaßt. Die heute noch gültigen ausländiſchen Goldmünzen fallen ja ohnehin unter die Deviſenvorſchriften und müſſen von dem Erwerber unverzüglich abgeliefert werden. Die zweite Verordnung bezieht ſich auch auf ſolche Goldmünzen, welche ſich in einer Münzſammlung befinden. Derartige Münzen werden jedoch nicht ohne weiteres von der Reichs⸗ bank angekauft, ſondern dem Eigentümer belaſſen, wenn die Münzſammlung einen kulturhiſtoriſchen Wert beſitzt. Hier⸗ über entſcheidet die Reichsbank im Einvernehmen mit der zuſtändigen Stelle der Reichskulturkammer. Nicht an⸗ bietungspflichtig ſind diejenigen Goldmünzen. welche zu Schmuckſtücken verarbeitet worden ſind. Der volkswirtſchaftliche Wert der Zuſammen⸗ fassung aller alten Goldmünzen braucht nicht näher begrün⸗ et zu werden. Die beiden erwähnten Verordnungen haben aber keineswegs eine währungspolitiſche Bedeutung, denn die deutſche Reichsbank bleibt nach wie vor an das Gold gebunden, das heißt, daß der bei der Schaffung der Reichs⸗ mark feſtgeſetzte Gold⸗-Umrechnungskurs nach wie vor un⸗ verändert bleibt. 5 In manchen Familien dürften ſich noch Goldmünzen befinden, die zur Erinnerung oder aus anderen Gründen aufbewahrt wurden. Vielen wird der Beſitz gar nicht mehr bekannt ſein. Es empfiehlt ſich daher, möglichſt ſchnell nachzuforſchen ob noch Münzen vorhanden ſind, da die Anbietungspflicht kurz befriſtet iſt(bis 1. Sep. tember) und nach dem Friſtablauf der ungeſetzliche Beſitz von Goldmünzen ſchwer beſtraft wird. Gedenktage 26. Ii bi 1840 Der Forſchungsreiſende Eduard Pechuel⸗Loeſche in Zöſchen bei Merſeburg geboren. 1916 Der Anthropolog Johannes Ranke in Solln bei Mün⸗ chen geſtorben. 1932 Untergang des deutſchen Segelſchulſchiffs„Niobe“ im Fehrmarn⸗Belt. 1 N Zirka 15 Zentner Gtroh zu kaufen geſucht. Liohtenauerstr. 4. ſaue Ball naturrein, alkoholfrei, ein köſtliches Getränk, Liter 73 Pfg. ohne Glas. J. Würthwein Lebensmittel, Feinkoſt. faklame, die treibende Kraft, die Immer wieder Umsatz schafft Im filfswerk„mutter und find“ ſorgt die Usb. für die Familie, wenn ſich die mutter in Erholung befindet oder krank iſt. 9 278 flaushalthilſen ſtehen bereit, an ihrer Stelle un⸗ entgeltlich den flaüshalt zu führen. HLF SVERK Ulren and fend * 1 Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: ., Gef. 29/171. Mittwoch, 27. Juli, antreten ſämtlicher Hitlerjungen von Seckenheim und Ilvesheim um 20 Uhr am HJ.⸗Heim Seckenheim zum Appell. Verlobungskarten ö. ** e 5 0 6 afl g 8 Gratulationskarten Aruill *. Beſuchskarten 8 Ein aufschluß reicher Karten Tatsachenbericht von Or. Paolo Zappa, der in lebendigen Worten die Be- deutung des farbigen Sol- daten für Europa schildert. für Geſchenkzwecke * Geſchäftskarten werden in jeder Ausführung angefertigt in der Druckerei des„Neckar ⸗Bote“ Se lesen di. i 2 1— LI Us ERALI FUR 20 Pf. spannende Serie jetzt in der Neuen J. Z. 4