nern: erun⸗ tenz mds⸗ rgen⸗ alen⸗ Wet⸗ plat⸗ 8.30 Wet⸗ rtfeſt 14 Be⸗ hort⸗ dig, pfer; Un⸗ tfeſt 14 vom res⸗ der 1.25 ide; ter⸗ tfeſt 14 res⸗ ten; der uſe; ten, Bezugspreis: Monatlich Mt. 1.40, durch die Poſt Mt. 1.80, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. eim ⸗Seckenheim Amgebung. Beskündbkatt für den Stadtteil Mihm.⸗Seckenhelm. Bote dagen und ingeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertag Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu beinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Ing. Georg Hürdke) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich Nr die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härde Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. VI. 38. 1140 38. Jahrgang Donnerstag, den 28. Juli 1938 Die arabiſche Welt Die Spannung in Paläſtina hat wieder einmal einen gefährlichen Höhepunkt erreicht. Die Schreckensmeldungen aus dieſem Kriegsgebiet häufen ſich, Bomben explodieren, Racheunternehmungen folgen, die Engländer greifen ein. Das britiſche Schlachtſchiff„Repulſe“ reckt drohend ſeine mächtigen Rohre gegen die unruheerfüllte Hafenſtadt Haifa. Aus allen dieſen monatelang ſich häufenden Ereigniſſen kann ſich der europäiſche Menſch ſchwer ein zuſammenhän⸗ gendes Bild machen. Wenn man den Konflikt nur durch Haß zwiſchen Juden und Arabern erklären wollte, ſo gewänne man nur ein halbes Bild. Die Spannung in dieſem alten Lande iſt natürlich zunächſt eine zwiſchen den beiden Haupt⸗ teilen der Bevölkerung, aber ſie iſt zugleich eine zwiſchen den alten Herren des Landes und der britiſchen Mandats⸗ regierung Die Araber in Paläſtinga betrachten den Man⸗ datsinhaber ebenſo als ihren Feind wie den eingewander⸗ ten Juden, und da ſie ein kämpferiſches Volk ſind, ſo laſ⸗ ſen ſie ſich ohne Widerſtand nichts von ihren alten Rechten nehmen. Seit den Zeiten der mohammedaniſchen Eroberungen vor 1200 Jahren, die zum großarabiſchen Reich führten, ſitzen die Araber als viehtreibende Nomaden und Bauern in den Bergen Paläſtinas und ſind bis an das Mittelmeer vorgedrungen, wo ſie in den großen Hafenſtädten Handel treiben oder als Arbeiter ſich ein kärgliches Brot erwerben. Paläſtina iſt heute von etwa 1.15 Millionen Menſchen be⸗ wohnt, von denen etwa 250 000 Juden ſind; die meiſten ſind erſt eingewandert, nachdem die Engländer ihnen in dem Mandatsgebiet eine„nationale Heimſtätte“ errichteten. Wohlbemerkt keinen Judenſtaat, ſondern nur eine Heim⸗ ſtätte; den Staat wollen die Engländer ſelbſt beherrſchen. Die alte Hafenſtadt Haifa, die die Briten modern ausgebaut haben und die heute einer der Herde der Unruhe iſt, iſt den Engländern für die Verteidigung der Lebenslinie ihres Empire ebenſo wichtig wie Suez, Aden, Singapure. Haifa deckt nicht nur das öſtliche Mittelmeer, es hilft auch, den Suezkanal gegen angebliche italieniſche Abſichten ſchüt⸗ zen. Wichtig für die Briten iſt daher, daß der Rücken frei iſt, das heißt, daß Ruhe im Hinterlande Paläſtina herrſcht, denn dies Hinterland iſt der Verbindungsſtreifen nach dem Innern, nach Moſſul, wo die berühmten Oelguellen liegen und von wo die große Oelleitung nach Haifa führt, die Pipe line, die die britiſche Mittelmeerflotte mit Brennſtoff ver⸗ ſorgt und ohne die ſie keinen Pappenſtiel wert iſt. Die Verſuche Englands, die gewünſchte Ruhe im Lande zu erzwingen, ſind aber bisher von keinem Erfolge begleitet geweſen. Nicht gutes Zureden, nicht drakoniſche militäriſche Maßnahmen haben das geringſte erreicht Es iſt in Palä⸗ ſtina wie in dem Bindeſtrichland Tſchecho⸗Slowakei: es wird von zwei Völkern bewohnt, die in einem Staate nicht ne⸗ beneinander leben können, weil ſie ſich wie Feuer und Waſ⸗ ſer bekämpfen. Die Verſuche der Engländer, dieſem tödlichen Haß durch eine Teilung des Landes den Boden zu entziehen, hat die Wellen der Empörung nicht abebben, ſon⸗ dern erſt recht hoch ſchlagen laſſen. Dieſer Teilungsplan enthält den entſcheidenden Fehler, daß nach ihm die Ju⸗ den den fruchtbaren weſtlichen Teil des Landes erhalten ſollen, die Araber aber auf die Gebirge und das Wüſten⸗ gebiet jenſeits des Toten Meeres angewieſen ſein ſollen. Die Haupturſache der Unzufriedenheit der judäiſchen Araber liegt aber ſchon bisher darin, daß die eingewanderten Ju⸗ den ſich durch Kauf in den Beſitz der fruchtbarſten Gebiete eſetzt haben, und die Fellachen, das ſind die zum Unter⸗ chied von den wandernden Beduinen ackerbauenden Araber, den Boden unter ihren Händen ſchwinden ſehen. Der Konflikt iſt ein totaler geworden, da er ſowohl volks⸗ mäßig als wirtſchaftlich lebenswichtig begründet iſt. England muß ihm gegenüber machtlos bleiben, ſolange es Paläſtina als eine nationale Heimſtätte der Juden be⸗ trachtet und ſolange ihm nicht gelingt, ſein Verhältnis mit der geſamten arabiſchen Welt in Ordnung zu bringen. Es iſt heute kein Zweifel mehr, daß die geſamte arabiſche Welt ſtimmungsmäßig an dem Kampf ihrer Stammesbrüder in Paläſtina beteiligt iſt, die geſamte arabiſche Welt, die ſeit uralten Zeiten in mächtigen Landſtrecken rund um das Mandatsgebiet lebt. Araber bilden im weiter nördlich lie⸗ genden franzöſiſchen Mandatsgebiet Syrien die Mehrheit der Bevölkerung, und in den überfüllten großen Städten Syriens, Damaskus und Antiochia, murren die Araber ebenſo wie in Haifa oder am Jordan. Der Konflikt um den Sandſchak, der kürzlich von Syrien abgetrennt wurde und in den nach den Verhandlungen mit Frankreich und Eng⸗ land die Türken eingerückt ſind, hat die ſyriſchen Araber in Kampfſtellung gegen beide europäiſchen Mächte gebracht. Nordöſtlich ſchließt ſich der von den Arabern beherrſchte Irak an, der die für England lebenswichtigen Oelquellen beſitzt, öſtlich von Paläſtina Transjordanien, durch das die arabiſchen Horden mit ihren Pferden und Viehher⸗ den ziehen, ſüdlich Saudi⸗Arabien, das größte arabi⸗ ſche Reich, das der große Araberkönig Ihn Saud auf den uralten Stätten des Mohammedismus nach dem Kriege neu errichtet hat. Ibn Saud iſt der Herr über die heiligen Stät⸗ ten Mekka und Medina, er beherrſcht die ganze Oſtküſte des Roten Meeres. Die Araber dieſes Reiches, das vordem Hedſchas hieß, haben im Weltkriege als Verbündete der Briten geholfen, Paläſtina von den Türken und Deutſchen u erobern, und ihre Führer zogen an der Seite der briti⸗ ſchen Generäle in Jeruſalem ein. Es iſt kein Wunder daß ihr Stolz das Land als arabiſch betrachtet. Bei den eng⸗ liſchen Teilungsplänen hat daher auch Ihn Saud Anſpruch auf Teile des Mandatsgebietes erhoben und zwar auf das Gebiet El Alkaha am Nordoſtzipfel des Roten Meeres, von wo der nächſte Weg nach dem Mittelmeer führt; er ſtellt die natürliche Umgehuagsſtraße des Suezkanals dar. Die Engländer wehren ſich daher mit allen Kräften gegen dieſen Anſpruch Saudi⸗Arabiens. Nr. 174 Dns Hallonaliatenſtaful. Die Grundſätze veröffentlicht.— Keine Neueinleilung des Landes. Prag, 28. Juli. Das der Prager Regierung naheſtehende demokratiſche „Prager Tagblatt“ iſt in der Lage, in ſeiner Folge vom Mittwoch die Grundſätze des Nationalitätenſtatuts der Pra⸗ ger Regierung zu veröffentlichen. Das Blatt 95„Das politiſche Miniſterkollegium hat Dienstag den Text des Sprachengeſetzes und des Nationalt⸗ tätenſtatuts genehmigt, der die Verhandlungsgrundlage bil⸗ den wird. Das Nationalitätenſtatut beſteht aus drei Ein⸗ ene und 13 Hauptſtücke n. Im erften Ein⸗ ührungsartikel wird eine grundſätzliche programmatiſche Erklärung über die tſchecho⸗ſlowakiſche Nationalitätenpolitik abgegeben. Das erſte Hauptſtück wiederholt die bereits in der Verfaſſung enthaltenen Grundſätze über die Gleichheit aller Staatsbürger ohne Unterſchied der Nationa⸗ lität. Im§ 1 iſt die Beſtimmung enthalten, daß die Zu⸗ gehörigkeit zu einer beſtimmten Raſſe, Sprache oder Reli⸗ gion kein Grund dafür ſein kann, eine Perſon als ſtaatlich nicht zuverläſſig zu bezeichnen. Das zweite Hauptſtück handelt von der Regelung der natio nalen Zugehörigkeit und der Sorge um den nationalen Frieden. Dort wird geſagt, daß die Na⸗ tionalität in der Regel nach der Mutterſprache be⸗ ſtimmt wird. Jeder Staatsbürger, der 18 Jahre alt gewor⸗ den iſt, kann vor der Behörde erklären, daß er ſich zu einer anderen Nationalität bekennt als zu welcher er bisher(auf Grund der Angaben ſeines Vaters oder Vormundes) ge⸗ zählt wurde. Das Bezirksamt muß feſtſtellen, ob das Be⸗ kenntnis zu einer beſtimmten Nation nicht aus eigen⸗ nützigen Gründen zur Erlangung eines Vorteils er⸗ folgt. In einem ſolchen Falle wäre das Bekenntnis nicht zur Kenntnis zu nehmen. Juden können ſich auch dann zur jüdiſchen Nationali⸗ tät bekennen, wenn die ſprachlichen Vorausſetzungen nicht gegeben ſind. Daus brrtfe Hauptſtück handelt vomfträfrechi⸗ lichen Schutz der nationalen Zugehörigkeit und des na⸗ tionalen Friedens. Jede gewaltſame Entnationaliſierung iſt ſtrafbar, ebenſo die Entnationaliſierung durch Beſtechung. Weitere Strafen bedrohen jedwede Störung des nationalen Friedens und die Schmähung von Perſonen wegen ihrer Nationalität, Sprache oder Raſſe. Das vierte Hauptſtück enthält weitere Beſtim⸗ mungen über den Schutz der nationalen Zugehörigkeit. Ein Kind darf in fremde Pflege nur einer geeigneten Per⸗ ſon der gleichen Nationalität übergeben werden. Das fünfte Hauptſtück handelt von der verhält⸗ nismäßigen Vertretung der Angehörigen der einzelnen Na⸗ tionalitäten im öffentlichen Leben. Die Wahlen in die geſetzgebenden Körperſchaften und in die Verbände der regionalen Selbſtverwaltung erfolgen nach den Grundſätzen der Proportionalität. Bei der Beru⸗ fung von Mitgliedern in Beratungskollegien und anderen Organiſationen der öffentlichen Verwaltung iſt auf den na⸗ tionalen Proporz Rückſicht zu nehmen. Neue Angeſtellte in den ſyſtemiſierten Dienſtſtel⸗ len bei ſtaatlichen oder vom Staat verwalteten Inſtituten und Unternehmungen und anderen Einrichtungen, die aus⸗ ſchließlich den Bedürfniſſen der Bevölkerung einer beſtimm⸗ ten Nationalität dienen, ſind vor allem aus den Reihen der Bewerber dieſer Nationalität zu entnehmen. Das ſechſte Hauptſtück regelt die Proportionalität in der öffentlichen Wirtſchaft. In Städten und Bezirken, in denen ſich religiöſe, nationale oder ſprachliche Minderheiten befinden, müſſen beſtimmte Beträge für die Erziehung, den Kultus und für wohltätige Zwecke dieſer Minderheiten ver⸗ wendet werden. Stoatslieferungen im Inlande ſind möglichſt ſo zu verteilen, daß Angehörige der einzelnen Nationalitäten an der Geſamtſumme nach dem Bevölke⸗ rungsſchlüſſel partizipieren. 5 8 Im ſiebenten Hauptſtück wird die Proportionalität im geſamten Schulweſen geſetzlich verankert. Jede Min⸗ derheitennation hat Anſpruch auf ſo viele Schulen, als dem Bevölkerungsſchlüſſel entſpricht. Das Mittel⸗ und Hochſchul⸗ weſen der nationalen Minderheiten iſt ſo auszubauen, daß es zahlenmäßig ebenſo geſtellt iſt wie das der Tſchechen und Slowaken.. 5 Das achte Hauptſtück trägt die Ueberſchrift„Natio⸗ nale Selbſtberwaltung im Schulweſen“. In den Schulgemeinden, Schulſprengeln in Schulbezir⸗ ken Böhmens, und Mähren⸗Schleſiens ſind Orksſchulräte und Bezirks e getrennt nach der Ankerrichts⸗ ſprache zu bilden. In jedem Lande wird ein Landesſchulrak mit nakionalen Sektionen und nationalem Verwalkungs⸗ ſenat gebildet. Die nähere Regelung enkhält das Geſetz über die Landesſchulräte. Die pädagogiſche Aufſicht wird von Inſpektoren der gleichen Nation ausgeübt. e e Erſt wenn man alle dieſe Zuſammenhänge betrachtet, 10 erkennt man die Weltweite des Problems Paläſtina, bei em die Juden nur eine untergeordnete Rolle ſpielen. Es ſind ganz andere Kräfte, die dort zur Entladung kommen, die Kräfte der geſamten arabiſchen Welt, die von den viel⸗ leicht 10 Millionen kriegeriſchen Menſchen bewohnt iſt und die heute in Saudi⸗Arabien einen nationalen Stützpunkt haben, in dem die alte Sehnſucht nach dem Kalifen, der eines Tages wieder die Fahne Mohammeds erhebt und mit dem Schwerte des Propheten das alte großarabiſche Reich wiederherſtellt, ihre Verkörperung findet. wurde Ich ſtelle eindeutig fe R ne ich erwieſen buß ſeltens der Sudeten 2 Parte die Vertrat 5 Das neunte Hauptſtück enthält eingehende Be⸗ ſtimmungen über die nationale Selbſtverwaltung in der Volksbildung. Weitere Beſtimmungen ſind der natio⸗ nalen Selbſtverwaltung und den Landeskulturräten, der allgemeinen Penſionsanſtalt, der Zentralbank tſchecho⸗flo⸗ wakiſcher Sparkaſſen und den Koſtenbezeichnungsſtellen ge⸗ widmet. a Während bisher nur das Abgeordnetenhaus oder der Senat mit abſoluter Mehrheit die Anrufung des Ver⸗ faſſungsgerichtes beſchließen konnte ſteht dieſes Recht künftighin 50 Abgeordneten oder 25 Senatoren zu. Die Beſtreitung der Verfaſſungsmäßigkeit eines Geſetzes kann nur binnen ſechs Monaten nach ſeiner Kundmachung erfolgen. Im Sprachengeſetz wird der Prozentſatz für die Verwendung einer Minderhei⸗ tenſprache herabgeſetzt, doch ſteht die Grenze noch nicht feſt. Im Verkehr zwischen Staatsämtern und Gemeinden, deren Geſchäftsſprache eine andere als die tſchechiſche iſt, iſt in der Regel nur die Minderheitenſprache zu verwenden. Wenn es die Natur der Sache erfordert, iſt zweiſprachig zu ſchreiben. Das Sprachengeſetz bezieht ſich, was bisher nicht der Fall war, auch auf ſtaatliche Unternehmun⸗ gen. Die innere Schulverwaltung, die bisher in tſchechiſcher Sprache erfolgte, wird zukünftig in der Unter⸗ vichtsſprache erfolgen. + 2 27 2 2 2 Veröffentlichung— eine Indiskretion Erſchwerung der Aufgabe Lord Runcimans. Das Preſſeamt der Sudetendeutſchen Partei erſuchte den Klubvorſitzenden der Sudetendeutſchen Partei und Kar⸗ pathodeutſchen Partei, Abgeordneten Ernſt Kundt, um eine Stellungnahme zu der Tatſache, daß einige Prager Tages⸗ zeitungen vom 27. Juli 1938 Auszüge aus dem Nationali⸗ tätenſtatut veröffentlicht haben. Abgeordneter Ernſt Kundt gab folgende Erklärung ab: „Der veröffentlichte Wortlaut ſtimmt bis auf die uns bis heute unbekannte Präambel und bis auf zeitungsredak⸗ tionelle Kürzungen tatſächlich mit dem Inhalt jenes Teiles des Nationalitätenſtatuts überein, der uns übergeben iſt 15 5 einer ungeſtörten Entwicklung gewahrt wor⸗ en iſt. Wenn krotzdem Veröffenklichungen durch unbekannte Intereſſenten erfolgen konnken, ſo muß jedem objekkiven Beobachker abſolut klar ſein, daß ſolche Indiskretionen einer poſitiven Entwicklung der Geſpräche zwiſchen uns und der Regierung nicht dienlich ſind. Damit iſt Lord Runciman vor ein Präjudiz geſtellt, das ſeine freiwillig übernommene A Aufgabe beſonders zu erſchweren ge⸗ eignet iſt.“ „In der kſchechiſchen Armee dienen wir nicht“. „Kurjer Czerwony“ berichtet aus Teſchen, daß faſt täg⸗ lich tſchechiſche Soldaten deſertieren und ſich auf polniſches Gebiet begeben, wo ſie erklären, in der tſchecho⸗ſlowakiſchen Armee nicht dienen zu wollen. Von einem in dem tſchechi⸗ 17 Teil der Stadt ſtationierten Bataillon ſollen auf dieſe eiſe im Laufe eines Monats 200 Soldaten ihre Truppe verlaſſen haben. Die Galzburger Feſtſpiele Aufklärung des Auslandes. Salzburg, 27. Juli. Im Hotel de L' Europe fand aus Anlaß der Feſtſpiele ein Preſſeempfang ſtatt, zu dem ſich e in⸗ und 1 e ee eingefunden atten. Der Gauleiter von zburg, Dr. Rainer, be⸗ grüßte die Gäſte und betonte, daß dieſe Feſtſpiele der Aus⸗ druck eines ehrlichen, frohen und anſtändigen Volkes ſein ſollen. Sie ſtünden unter dem Genius Mozarts, ihre Grund⸗ linie ſei froher Lebensgenuß, Harmonie und Heiterkeit. Landesſtatthalter Dr. Reitter ſprach dann über die Grundgedanken und Pläne der Feſtſpiele. Nach der Heim⸗ kehr der Oſtmark ins Reich ſei die Frage geweſen, wie die Feſtſpiele zu geſtalten ſeien. Syſtempolitiker hätten die Feſt⸗ ſpiele für ihre Ziele mißbraucht, und volksfremdae Elemente hätten ſich benommen, als ob Salzburg ihnen ehörte. Die Abneigung, die gegen die Feſtſpiele beſtand, fei nicht gegen Spiel und Kunſt geweſen, ſondern gegen jene, die Spiel und Kunſt mißbrauchten, um politiſche Ziele damit zu verbinden. Es habe nun gegolten, zu erhalten, was gut und brauchbar war, und auszuſcheiden, was nicht i werden konnte. Die frühere Zeit hatte unter einer eberſchätzung des Reproduktiven und unter einer Unterſchätzung des Produktiven gelitten. Man habe nur mehr die Darſtellung herausgeſtellt, nicht mehr Werk und Schöpfer. Der Dienſt am Werk ſei aber wichtiger als die Herausſtellung der Ausführenden. „Wenn wir jetzt Mozart herausſtellen, ſo haben wir ein Recht dazu. Wir erheben den Anſpruch, eine deutſche Jeſt⸗ ſpielſtadt zu werden und zu ſein, denn dieſe Stadk nimmt mit ihrer kauſendjährigen Vergangenheit nun eine hervor ⸗ ragende Stellung im Rahmen der deutſchen Kulturentwick⸗ lung ein. Richtlinie für die Zukunft ſolle all das ſein was den ſüddeutſchen Raum auszeichne: heiteres Weſen, Lebens⸗ 5 Humor. Ein wichtiges Vorbild werde immer Mozark eiben.“ s Zum Schluß betonte der Landesſtatthalter, Salzburg lege größeren Wert darauf, ausländiſche Beſucher begrüßen zu können. Es habe ſich nichts geändert, und wenn ſich etwas geändert habe, dann nur zum Beſſeren. eik 5 Das deutſche Turn⸗ und Sportfeſt eröffnet. — Stiftung„Deufſcher Sporkdank“.— Uebergabe eines neuen Bündesbanners. Breslau, 27. Juli. In überaus fejerlichem Rahmen vollzog am Mittwoch nachmikkag der Schirmherr des Deutſchen Turn und Spork⸗ feſtes Breslau 1938, Reichsminiſter Dr. Frick, in der mit 52000 Zuſchauern bis auf den letzten Platz beſetzten Schle⸗ ſier⸗Kampfbahn in Anweſenheit von Vertretern von Staat, Partei, Wehrmacht ſowſe der geſamten deutſchen Turn und Sporkbewegung die Eröffnung des größlen deutſchen Feſtes der Leibesübungen. Mit der Feierlichkeit war die Verkün⸗ dung der Stiftung„Deutſcher Sporkdank“, die Uebergabe des neuen Bundesbanners des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen durch den Schirmherrn des Feſtes an den Reichsſporkführer ſowie die Weihe der 17 neuen Gauban⸗ ner und von 6000 Vereinsfahnen des DRe verbunden. * Das Hermann⸗Göring⸗Sportfeld erlebte am Mittwoch ſeinen großen Tag. In ununterbrochener Folge bringen alle erdenklichen Verkehrsmittel die Teilnehmer in den Nord- oſten der Feſtſtadt. Es iſt eine wahre Völkerwanderung, die ſich zu dem Sportfeld ergießt. Die Turner und Sportler ſind alle in ihrer Feſtkleidung erſchienen, und viele der Gäſte haben ihre ſchönen Volkstrachten angelegt. Dank der muſtergültigen Organiſation vollzieht ſich der Aufmarſch ohne Stockung. Von dem weiten Rund der Schleſier⸗Kampfbahn wehen die Freiheitsfahnen der natio⸗ malſozialiſtiſchen Revolution, die Fahnen des Reichsbundes und die rot⸗weißen Farben der Feſtſtadt. Stunden vor Beginn ſchon ſind die hohen Ränge der Kampfbahn Kopf an Kopf beſetzt, und bei der Hitze ſitzt alles im weißen Turnhemd in dem gewaltigen Oval, in das viele Uniformen eine beſondere Note bringen. Wenige Minuten vor vier Uhr betreten Dr. Frick und ſeine Begleitung, geleitet vom Reichsſportführer, die Ehren⸗ tribüne. Im gleichen Augenblick leiten die Breslauer Feſt⸗ fanfaren den feierlichen Akt ein. Kommandoworte er⸗ klingen. Unter feſtlichen Marſchklängen ziehen dann die Fahnen des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen in das Oval ein. Ueber die große Freitreppe beiderſeits des Glockenturmes ziehen das bisherige Bundesban⸗ ner, geleitet von Oberbürgermeiſter Dr. Strölin(Stutt⸗ gart), welche Stadt das Banner ſeit dem Turnfeſt 1933 in ihrer Obhut hatte, und dahinter die Traditions⸗ fahne der Deutſchen Turnerſchaft in das Spielfeld ein. Vas neue Bundesbanner, die 17 neuen Gaubanner des DR, ſowie die 6000 Vereinsfahnen, die ihre Weihe erhal⸗ ten und noch verhüllt ſind, folgen nach. Gleichzeitig marſchieren von dem Süd⸗ und Nordtor die Vereinsfahnen in großen, dichten Blocks ein. Beim Einzug der Fahnen hat ſich alles von den Plät⸗ zen erhoben und jubelt den Einmarſchierenden begeiſtert u. Die Spitze der Blocks iſt den Auslandsdeutſchen und den eilnehmern aus allen Teilen der Welt vorbehalten, von denen beſonders die Sudetendeutſchen zahlreich vertreten ſind. Alle 20 000 Teilnehmer der Eröffnungsfeier ſind ſchließlich aufmarſchiert, die Männer in weißen Hem⸗ den und Hoſen, die Frauen in dem weiten, weißen Feſtge⸗ wand. Sie haben ſternförmig vor der Tribüne Aufſtellung genommen. Zllds erſter Reoner nimmt Gauleiter Staatsrat Wagner das Wort, um den vielen Tauſenden Teilneh⸗ mern des Turn- und Sportfeſtes die herzlichſten Grüße des Grenzgaues und ſeiner Bevölkerung zu entbieten. Unter gedämpften Fanfarenklängen leitet ein Vorſpruch zu der Anſprache des Oberbürgermeiſters Dr. Strölin über, der das Traditionsbanner der deutſchen Turnfeſte dem Reichsſportführer übergibt. Dieſer über⸗ nimmt das alte Banner in die Obhut der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung. Zugleich aber bittet er den Schirmherrn des Feſtes, Dr. Frick. dem Deutſchen Reichsbund für Lei⸗ besübungen ein neues Banner als Wahrzeichen der größe⸗ ven Gemeinſchaft zu verleihen. Rede Dr. Fricks Dann nimmt der Schirmherr des Feſtes, Reichsminiſter des Innern Dr. Frick, das Wort. Er führte 955 „ Deutſche Männer und Frauen! In ſtolzer Freude er⸗ öffne ich hiermit das erſte ee e Turn- und Sporffeſt Breslau 1938. Als Schirmherr dieſes Hochfeſtes der deut⸗ ſchen Leibesübungen grüße ich Euch, deutſche Turner und Sportler, die Ihr hier aus dem ganzen Reichsgebiet ver⸗ ſammelt ſeid. 1 erſtenmal ſeid Ihr heute gaben un⸗ ker der einheitlichen Fahne des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen angetreten. Die zwingende Kraft des Na⸗ kionglſozialismus hat Euch, deulſche Turner und Sportler, die Ihr früher getrennt marſchiert ſeid, zuſammengeſchweißt in den einheitlichen Bund. So gebt Ihr Zeugnis von der e unſerer Nation unter unſerem Führer Adolf Hit⸗ er. Zeugnis gebt Ihr aber auch von der Größe unſeres Volkes. In Eurer Mitte ſtehen die Brüder und Schweſtern aus dem Saarland, das 1935 in das Reich zurückge⸗ kehrt iſt, unter Euch weilen die Brüder und Schweſtern aus Oeſterreich, der uralten deutſchen Oſtmark, die in die⸗ ſem geſchichtlichen Jahr heimgefunden hat ins heilige Reich. Hand in Hand mit Euch feiern auslandsdeutſche und volksdeutſche Brüder und Schweſtern von jenſeits der Grenzen, die, der Stimme ihres Blutes folgend, ſich hier verſammelt haben. Begeiſterten Herzens ſeht Ihr heute, Männer und . des Reichsbundes das weite Feld deutſcher ibeserziehung in ſeiner ganzen Größe und Bedeutung vor Euch ausgebreitet. Die Träger einer Zukunft eines Volkes ſind die lebendigen Leiber ſeiner Söhne und Töch⸗ ter, ſie ſind die Tempel der Seele, die Werkzeuge des Gei⸗ ſtes und Willens, die Quelle des Bluterbes und damit des ewigen Werdens. f Eine Ertüchtigung des Leibes zu ſchaffen, iſt daher Ar⸗ beit am ewigen ben des Volkes. Zu dieſer Aufgabe habt Ihr. entſchloſſen freien Sinnes und nicht einem Zwang folgend, wie ein mißgünſtiges Ausland die Welt 8 machen möchte. Ihr 0 nicht kommandiert, Ihr olgt dem Ruf einer inneren Verpflichtung und bildet heute ein Viermillionenheer von Freiwilligen, von Freiwillen der Idee, durch Leibesübungen unſer deutſches k geſund, ſtark und froh zu machen. Der Reichsbund für Leibesübungen, die Männer und Frauen, die in ihm in 7 4055—. wirken, tun in Wahrheit Dieuſt am deutſchen Volk. Sſe verdienen deshalb für ſich und ihre Arbeit den Schutz des Staates und die Hilfe der Bewegung. Beides ſei hiermit gerne zugeſagt. Stiftung„Deutſcher Sportdank“ Damit dem Wort auch ſofort die Tat folge und eine Sorge beſeitigt werde, die auf vielen Sportlern laſtet, habe ich am heutigen Tage eine Stiftung„Deutſcher Sportdank“ errichtet. Sport iſt Kampf, und wo gekämpft wird, gibt es Verletzungen, gibt es auch manchmal Opfer. Durch die Stiftung ſollen die Sportſchwergeſchädigten dauernd nach⸗ haltige Unterſtützung finden. Das Reich ſtellt für die Zu⸗ kunft eine Stiftung von jährlich 100 000 Mark zur Verfü⸗ gung. Dies ſind die Zinſen eines Kapitals von 2 Millio⸗ nen Reichsmark. Auf dieſem feſten Grundſtock kann die Stiftung großzügig ausgebaut werden. Damit hat das Deutſchland Adolf Hitlers als einziges Land der Welt eine Berſorgung der Sportſchwergeſchä⸗ digten geſchaffen. So ſteht der nationalſozialiſtiſche Staat zu Euch, Ihr Turner und Sportler, weil er weiß, daß in Euch der Wille glüht, auch in Zukunft der ſelbſtgewählten Aufgabe treu zu bleiben und dadurch dem Staat und der Bewegung unauf⸗ löslich verbunden zu ſein. Der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen iſt eine nationalſozialiſtiſche Gemeinſchaft. Das Zeichen jeder echten Gemeinſchaft iſt, daß ſie eine Fahne hat, der ſie verſchworen iſt. Das alte Banner der deutſchen Turnerſchaft, das über 15 deutſchen Turnerfeſten geflattert hat, iſt heute mit größten Ehren eingezogen worden. Das neue Banner Ein größerer, ein umfaſſenderer Bund iſt in den letzten fünf Jahren von Ihnen, Herr Reichsſporkführer, geſchaffen worden. Der größere Bund ſoll heute ſein Banner erhal⸗ ten. Möge dieſes Banner ſtets bleiben das Zeichen der Ein⸗ heit, der ſelbſtloſen Hingabe, der hilfsbereiten Treue zu Führer und Volk. Möge das Banner hinauswehen über die Grenzen des Reiches, möge es in der zwingenden Kraft des Gedankens völkiſcher Leibeserziehung die Deutſchen aller Welt zufammenfaſſen zu einer unlöslichen Geſinnungs⸗ und flichkgemeinſchaft. In dieſem Sinne, Herr Keichsſporkführer, nehmen Sie im Auftrag des Führers aus meiner Hand das Banner des Reichsbundes für Leibesübungen. In dieſem Augenblick fällt die Hülle des neuen Ban⸗ ners des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen, das den Adler des DR von Goldlorbeeren umrahmt, auf ro⸗ tem Feld zeigt. Die Ausführungen des Miniſters herzlichen Beifall. Mit einem Schlag fallen die Hüllen von den Bannern und Fahnen des Reichsbundes, die in dieſer Stunde ihre Weihe erhalten. Ihr friſches Rot⸗Weiß bringt einen neuen Ton in das vielfarbige und ſonnenüberſtrahlte Bild, und ein neuer Jubelſturm brauſt auf. Während die Gaubanner, von den Gauführern des DR geleitet, auf dem Podium neben dem neuen Bundes⸗ banner und den beiden Bannern der nationalſozialiſtiſchen Bewegung Aufſteſlung nehmen, verpflichtet der Reichs⸗ ſportführer die Teilnehmer auf das neue Symbol der Gemeinſchaft. Dank des Reichsſportführers Der Reichsſportführer, SA⸗Obergruppenführer von Tſchammer und Oſten, dankte Reichsminiſter Dr. Frick für die Begrüßungsworte und führte dabei u. a. aus: „Im Augenblick der feierlichen Eröffnung des Erſten Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes haben Sie, Herr Miniſter, die Errichtung der Stiftung Sportdank verkündet. Dieſe Stiftung iſt eine ſoziale Tat erſten Ranges. Sie iſt bezeichnend für den Geiſt des nationalſozialiſtiſchen Staates und der von ihm geſchaffenen Bewegung. Ich mache mich um Dolmetſcher der Gefühle meiner tiefbeglückten Kamera⸗ 5 und danke Ihnen, Herr Miniſter, für dieſe tatkräftige Unterſtützung der Sache der Leibesübungen. Im Augemblick der feierlichen Eröffnung des Erſten Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes haben Sie, Pg. Frick, mir und damit der Millionengemeinſchaft meiner Kameradin⸗ nen und Kameraden, aber auch ein Banner übergeben. Sichtbar kreten wir ſomit ein in die Reihen der durch einen Fahneneid auf den Führer und ſeine Bewegung ver⸗ eidigten Organiſationen. Niemand von Euch, Kamekadin⸗ nen und Kameraden, kann ſich der Bedeutung dieſes Au⸗ genblicks entziehen. Wir wiſſen es: Jede Fahne iſt ein keu⸗ res Symbol. Uns aber ſoll die Fahne der deutſchen Turn- und Sporkbewegung ein beſonders heiliges Zeichen ſein, denn dieſes Banner iſt uns nicht mühelos in den Schoß ge⸗ fallen. An dieſer Fahne, die ich nun wirklich und wahr⸗ haftig in der Hand halte, hat ein Jahrhundert gewebt. Ehrfürchtig ſtehen wir vor dem Walten der Vorſehung, die es beſtimmte, daß auf dem Boden Breslaus endlich er⸗ füllt wird, was vor 5 als hundert Jahren Friedrich Ludwig Jahn begann. Wenn in unſerer neuen Fahne das eiße Rot brennt, dann wiſſen wir, daß die Schwelle die⸗ 55 flammenden Lohe die Not des Vaterlandes war, der Durſt nach Freiheit und das ſelbſtloſe Sichzerſtrömen für das Leben des Volkes. Ueber den n en jener erſten Turner, die mit Jahn 1813 in Breslau als Freiwillige einer neuen 5 einmarſchierten, flatterte ahnungsvoll, aber ſicht⸗ bar ſchon die Fahne der gleichen Idee. Geſchlechter haben ſeitdem an den Fäden dieſer Fahne geſponnen. Irrtum und Wahrheit, Größe und Kleinheit, Sehnſucht und Treue haben fanden reichen und die Fahne gefertigt, und heute iſt ſie vollendet. Wie könn⸗ ten wir gerade unter dieſer Fahne vergeſſen, daß wir nichts ſind als Glieder in der Geſchlechterkette des ewigen Werdens unſeres Volkes! Und Ihr vor allem, Ihr vieltauſend Kämpfer, denkt da⸗ ran: Zum erſten Male tretet Ihr unter dem neuen eldzeichen auf den Kampfplatz. Dieſe Fahne 15 eine ſtarke ahne. Sie will keine halben, keine weichen, keine lauen, ie will ganze Männer und ganze Frauen. Sie verlangt nicht mehr und nicht weniger als das Letzte von Euch. Zu⸗ der aber iſt, wer dieſer e folgt, einer wahren, wirk⸗ ichen und letzten Kameradſchaft verpflichtet. Wir wollen es in dieſer ernſten Weiheſtunde feierlich be⸗ kennen: Dieſe große, unſere Fahne iſt ein Banner der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Bewegung. Dieſe unſere Fahne iſt ein Banner Adolf 2 Ja— in dieser unſerer ahne flammt das Rot der deutſchen Revolutiof, in ihrer Mitte flieat des Großdeutſchen Reiches ſtolzer Adler. und das Herz dieſer Fahne iſt das Hakenkreuz, das heilige Zeſ⸗ chen völliſcher Verpflichtung. Nach uns werden junge Hände dieſe Fahne führen. Sie wird noch einen weiten Weg getragen werden müſſen. Aber einmal wird ſie ein glückliches und dankbares Ge⸗ 8 hineintragen in den heiligen Tempel der deutſchen Inſterblichkeit. Dann ſetzt wieder das gedämpfte Spiel der Fanfaren ein, und einer der Teilnehmer ſpricht den Fahnen⸗ ſchwur. Mit dem Gruß an den Führer, den der Reichs⸗ ſportführer ausbringt und in den die Zehntauſende begei⸗ ſtert einfallen. ſowie den Liedern der Nation klingt die Feierſtunde aus, die ein ſo herrlicher Auftakt der großen Tage von Breslau war. —— Rotes Regiment aufgerieben Erfolgloſe Enklaſtungsoffenſive am Ebro. Bilbao, 27. Juli. Der nakionalſpaniſche Heeresbericht meldet, daß die role Offenſive im Ebrokal noch immer andauert. Ein bolſchewi⸗ ſtiſches Regiment, das in der Nähe der Ebro⸗Mündung den Fluß überſchritten hakte, wurde abgeſchnitten und aufgerie⸗ ben. Die Bolſchewiſten verloren über 400 Tote und 350 Ge⸗ fangene. Die bei Mequinenza in das nationalſpaniſche Ge⸗ biet eingedrungenen rollen Truppenteile gerieken in einen Hinterhalt, wobei ihre nach hinten führenden Brückenver⸗ bindungen von den nationalen Truppen zerſtört wurden. Bei Mora del Ebro an der Straße Gandeſa— Tarragona ſetzten die Franco-Truppen ihre Einkreiſungsmanöver fork und ſchnitten den Roten die rückwärtigen Verbindungen ab. Ein feindlicher Angriff an der Kakalan⸗Fronkt bei Collada im Abſchnitt Sort wurde leicht abgewieſen. Im Eſtremaduragebiet dauern die Säube⸗ rungsaktionen nach verſprengten roten Streitkräften noch immer an. In allen befreiten Ortſchaften ſind die na⸗ tionalen Truppen ſtets Gegenſtand großer Begeiſterung. Ueberall nimmt das Leben der Zivilbevölkerung hinter der Front ſchon wieder einen normalen Verlauf An der Levante⸗Front konnte ein Angriff auf den kürzlich eroberten Saladaberg blutig abgewieſen wer⸗ den. Im Gegenangriff wurden zwei feindliche Stellungen genommen. Die natſonalſpaniſche Luftwaffe griff überraſchend feindſſche Truppenkonzentrationen an und brachte den Bolſchewiſten mehrere tauſend Mann Verluſte bei. In der Nacht wurden die Hafenanlagen von Denia und Gandia mit großem Erfolg bombardiert. Bei Ampoſta ſüdöſtlich von Tortoſa nahe der Ebro⸗ Mündung wurde die rote 45. Brigade, die zu den beſten Stoßkräften der Bolſchewiſten zählt, von den nationalſpani⸗ ſchen Truppen völlig aufaerieben. Der Raub ſpaniſcher Kunſtſchätze Moskaus Beauftragte plündern Valencia. St. Jean de Luz, 27. Juli. Die ſowjetſpaniſchen Macht⸗ haber haben die ſofortige Räumung ſämtlicher Muſeen und Kuünſtſammlungen in Valencia angeordnet. Die Kunſtſchätze, unter denen ſich Werke von unſchätzbarem Wert 9 ſollen ebenfalls als„Gegengeſchenk“ für bisherige„Liebes⸗ gaben“ in Form von Kriegsmaterial aller Art nach Sow⸗ jetrußland verſchoben werden. Wie gut dieſer„gegenſeitige Sympathieaustauſch“ funk⸗ tioniert, beweiſt die Tatſache, daß der Oberhäuptling von Valencia erſt heute wieder nordamerikaniſchen Marxiſten den Eingang einer Sendung von mehreren tauſend Tonnen „Zement“ dankend beſtätigen konnte. 118 Tonnen Silber. Nach einer Havasmeldung aus Perpignan traf in Per⸗ thus auf Laſtkraftwagen eine Ladung von 118 Tonnen Sil⸗ ber in Barren und Münzen im Werte von 56 Millionen Franken ein. Das Silber ſtammt vom Bolſchewiſtenausſchuß in Barcelona. Es wurde ſofort in neun Eiſenbahnwagen nach Paris verladen Wie die Agentur Fournier ergänzend meldet, handelt es ſich um eine Geldſendung Barcelonas an die Pariſer Bank zur Bezahlung von„verſchiedenen Wa⸗ ren“, die aus Frankreich und dem Ausland kamen. Feuergefecht an der Grenze Neuer Zwiſchenfall in Mandſchukuo. Tokio, 27. Juli. Der Sprecher des Außenamtes gab Einzelheiten eines neuen Grenzzwiſchenfalls am Uſſuri⸗Fluß bei Hſinhſingtung 120 km ſüdlich von Chabarowſk bekannt. Danach habe eine ſowjetruſſiſche Militärabteilung von 100 Mann. die zehn mandſchuriſche Reiſende badge und feſtgenommen hatte, eine zum mandſchuriſchen Gebiet gehörende Flußinſel be⸗ ſetzt. Später ſeien die in der Nähe des Uſſuri⸗Fluſſes gele⸗ genen Dörfer Hſinhſingtung und C iaulintſe von den Sow⸗ d überfallen und in Brand geſteckt wor⸗ en. 5 die einem e Gefecht, das fünf Skunden dauerie, ſei die ſowjetruſſiſche Abteilung von ſtärkeren Einheiten der mandſchuriſchen Grenzwachtruppe zurückgetrieben worden. Die Verluſte ſeien noch unbekannk. Der Sprecher keilte dazu ergänzend mit, daß die Regierung in Hſinking am 23. Juli wegen dieſes Jwi chenfalles ſchärfſten Proteſt beim ſowjel⸗ ruſſiſchen Generalkonſul in Charbin eingelegt habe. Kurzmeldungen Berlin. Der Leiter der Auslandsorganiſation und Staatsſekretär im Auswärtigen Amt, E. W. Bohle, voll⸗ endet, wie RS meldet, am 28. Juli ſein 35. Lebensjahr. Berlin. Für die Teilnehmer an dem Internationalen Kongreß für berufliches Bildungsweſen fand im Weißen Saal 15 Berliner Schloſſes ein Empfang der Reichsregie⸗ rung ſtatt. Berlin. Am Mittwoch fand die Eröffnung der im Rah⸗ men des Internationalen Kongreſſes für berufliches Bil⸗ dungsweſen veranſtalteten Ausſtellung„Deutſche Berufs⸗ erziehung“ ſtatt. Bayreuth. Im Bayreuther Feſtſpielhaus wurde die Neu⸗ inſzenierung von Richard Wagners„Triſtan und Jſolde⸗ zum erſten Male wiederholt. Auch dieſer zweiten Nuffüh⸗ rung wohnte der Führer bei. Graz. Der Führer und Reichskanzler hat den Gauleiter Dr. Siegfried Ueberreither, der die Geſchäfte bisher kom⸗ miſſariſch führte, durch Reichsſtatthalter Dr. Seyß⸗Inquart ein Dekret überreichen laſſen, das ihn zum Landeshaupt⸗ mann beſtellt. 5 Paris. Auf einer großen Kundgebung der Franzöſiſchen Volkspartei berichtete Doriot über ſeine Reiſe nach Natio⸗ nalſpanien. Er erklärte dabei, 995 er die abſolute Ueber⸗ zeugung mit zurückbringe, daß Nationalſpanien dabei iſt, einen gänzenden Sieg gegen den Kommunismus in Spa⸗ nien davonzutragen. f 2 2 5 ſeegebiet und der nahen Schweiz beſichtigt. Badiſche Chronik () Kaelsruhe, 27. () Tödlicher Unfall im Hauptbahnhof. Der 45jährige Bahnarbeiter Berthold Hirth aus Malſch wurde auf dem hieſigen Hauptbahnhof, wo er mit Papieraufleſen beſchäftigt war, von einem Schnellzug überfahren und ſofort getötet. Hirth hatte offenbar dem einfahrenden Zug keine Beach⸗ tung geſchenkt und geriet unter den Zug, ohne daß jemand es bemerkte. Erſt als der Zug die Halle verlaſſen hatte, fand man den Toten. Chronik der tödlichen Anfälle. Adelsheim. Tödlich überfahren wurde der 16jährige Erich Schneider aus Lohrbach auf der Straße zwiſchen Fah⸗ renbach und Sattelbach von einem Laſtkraftwagen aus Mann⸗ heim. Der Getötete iſt nicht ſchuldlos, da er zwei gefüllte Aktentaſchen an ſeinem Rade mitführte und in ſeiner Be⸗ wegungsfreiheit ſtark gehemmt war. (J) Naſtatt. Ein Radfahrer, der aus Richtung Muggen⸗ ſturm kam, ſtieß an der Federbachbrücke mit einem aus Karls⸗ ruhe kommenden Kraftwagen zuſammen und erlitt ſchwere Kopfverletzungen. Er iſt an den Folgen dieſes Unfalls im Raſtatter Krankenhaus geſtorben. Achern. Auf der Straße zwiſchen Mummelſee und Breitenbrunnen verunglückte ein aus Düſſeldorf ſtammender Kraftradfahrer dadurch, daß auf der abſchüſſigen Straße plötzlich der Luftreifen am Vorderrad platzte. Der Fahrer und ſeine auf dem Sozius mitfahrende Frau wurden auf die Fahrbahn geſchleudert, wo ſie bewußtlos liegen blieben. Im Krankenhaus Achern erlag der Ehemann noch in der Nacht ſeinen Verletzungen. Waldshut. Auf der Straße Waldshut— Tiengen fuhr der 30jährige Kraftradfahrer Berger von Waldshut in vol⸗ ler Fahrt auf einen aus einer Nebenſtraße einmündenden Laſtwagen auf. Berger wurde ſo ſchwer verletzt, daß er wenige Minuten nach dem Unfall ſtarb. Waldshut. In Hänner kam der 72jährige Johann Baptiſt Thomas beim Holzabladen im Sägewerk Jehle dadurch ums Leben, daß ein abrollender Baumſtamm ihn erdrückte. 5 5 () Pforzheim.(Zuchthaus für einen Falſch⸗ münzer.) Vor der Großen Strafkammer hatte ſich der 26jährige ledige Kurt Rothfuß aus Pforzheim wegen Münz⸗ verbrechens zu verantworten. Der Burſche ſtellte ſeit Früh⸗ jahr 1936 im ganzen 73 falſche Fünfmarkſtücke her und brachte ſie in den Verkehr. Er wurde in einem Warenhaus erwiſcht, als er mit einem Falſifikat Einkäufe machen wollte. Das Falſchgeld ſetzte R. meiſtens in Karlsruhe und Mann⸗ heim ab. Er leugnete hartnäckig, auch dann noch, als ihm ein Kaſſiber vorgehalten wurde, den er im Gefängnis einem Mitgefangenen ſchrieb und in dem er ſeine Schuld einräumte. Das Urteil lautete auf eine Zuchthausſtrafe von vier Jah⸗ ren, fünf Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizei⸗ aufſicht. ) Pforzheim.(Todesfall.) Im Alter von 82 Jahren ſtarb Carl Bentner, der Inhaber der Firma Gottlieb Ebinger. Aus kleinen Anfängen heraus hatte er ſein Geſchäft gegründet und es durch Fleiß und Umſicht auf die heutige Höhe gebracht, ſodaß es zu einer bedeutenden Kettenfabrik anwuchs und ſehr viel exportierte. () Pforzheim.(Beſuch des badiſchen Innen⸗ miniſters.) Montagvormittag beſichtigte der badiſche Miniſter des Innern, Pflaumer, die neueröffneten ſtädtiſchen Einrichtungen in Pforzheim. Der Miniſter begab ſich in Begleitung von Polizeidirektor Wehrle und Handelskammer⸗ präſident Barth in das Schmuckmuſeum, deſſen Räume er mit großem Intereſſe beſichtigte. Später beſuchte er das Nagoldbad im Stadtteil Dillweißenſtein, das ebenfalls ſeine Anerkennung fand. (—) RKonſtanz. Juli. (27 O00 ſahen die Bodenſes⸗ ſchau.) Die Ausſtellung„Wirtſchaft und Kultur am Boden⸗ ſee“, die nach achttägiger Dauer am Sonntag ihre Pfortelt ſchloß, wurde von 27000 Beſuchern aus dem ganzen Boden⸗ Du ſollſt nicht töten! Fahre vorſichtig! 12. Kein Fremder war in Hartlingen geweſen. Wenn— der furchtbare Gedanke ſich bewahrheiten ſollte, mußte es ein Menſch ſein, den Lelia von früher her gekannt hatte. Dann hatte ſie ſich mit irgendeinem Manne getroffen, der ihrer Vergangenheit entſtammte. Oder— hatte ſie ihrem Vater doch wieder heimlich Geld gegeben? War er der Mann? Und Lelia ſchrieb dem Vater den kleinen Zettel, weil es doch immerhin leicht möalich war. daß er. irgend etwas geſchehen ſein mußte, denn der gnädige Herr hielt die Bilder der toten Frau als ein Heiligtum. Gormann ging hin und bückte ſich, hob die Scherben auf, legte das Bild behutſam auf den Tiſch. Dann ging er ſtill hinaus, kam in wenigen Minuten mit einer Waſch⸗ ſchüſſel und Verbandzeug zurück. Hartlingen wehrte dem Diener nicht, als der ſorgfältig die Wunden wuſch und leichte Verbände anlegte. „Danke, Alter!“ Der Graf ging hinaus. 5 s Gormann trat an den Tiſch. Voll Haß ruhte ſein Blick auf dem ſchönen, ſtrahlenden Frauengeſicht. „Du, o du!“ murmelte er. Dann verließ auch er das Zimmer. Der Graf aber irrte durch ſeinen Park. Vor dem kleinen Teehaus blieb er ſtehen. Dann ging er langſam die Stufen hinauf, ſtand in dem kleinen, intimen Raum, blickte ſich um. Hier hatte er geträumt. So natürlich und beſtimmt und klar, daß er ſich hatte hinterher noch einbilden können, es ſei tatſächlich Wahrheit, ſüße, beglückende Wirklichkeit! Er hatte Lelia in den Armen gehalten, ſie geküßt wie einſt. Und als er ſpäter alles als einen irren Traum bei⸗ ſeite ſchob, da hatte er doch gedacht, der Himmel ſelbſt habe ihm erſtochenen Frau. ihn durch dieſen Traum aufrichten wollen. Aus den Nachbargauen Mörder Munz zum Tode verurteilt — Stuttgart. Am Dienstagvormittag hielt Staatsan⸗ walt Wacker vor dem Schwurgericht ſeine Anklagerede gegen den des Mordes angeklagten Richard Munz. Er kam dabei zu dem Schluß, daß die Tat vorſätzlich und mit Ueberlegung ausgeführt worden ſei. Der Angeklagte habe aus Feigheit, Eitelkeit und reinem Egoismus gehandelt. Der Antrag lau⸗ tete auf die Todesſtrafe ſowie die dauernde Aberkennung der bürgerlichen Ehregrechte. Das nach dreiſtündiger Beratung gefällte Urteil des Stuttgarter Schwürgerichts lautete gegen Munz auf Todes⸗ ſtrafe wegen Mordes, ſowie auf dauernde Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte. Der Angeklagte habe als voll⸗ endeter Egoiſt gehandelt, um einen Skandal zu vermeiden und der drohenden finanziellen Belaſtung zu entgehen. Als der Angeklagte ſein Todesurteil vernahm, ſank er lautlos auf der Anklagebank zuſammen. 5 ai Auf dem Heimweg abgeſtürzt. Auf dem Heimweg von Jettenberg nach Ulrichsholz ſtürzte der 75 Jahre alte Poſtſchaffner a. D Matthias Weißbacher über eine Stein⸗ böſchung auf die Alpenſtraße. Er ſchlug mit dem Kopf auf die Aſphaltdecke auf und erlitt einen Schädelbruch, dem er erlag. — Rottenburg a. N.(Drei Menſchen in Lebens⸗ gefahr.) Beim Baden in der Nähe von Stauwehren iſt immer größte Vorſicht geboten. Als ein Junge beim Elek⸗ trizitätswerk Kiebingen gegen den mittleren Pfeiler des Wehrs hinſchwamm, hatte er nicht beachtet, daß die dortige Falle gezogen war. Er kam in die reißende Strömung und wurde fortgeriſſen. Zwei Männern, die dem Jungen Hilfe bringen wollten, ging es ebenſo. Der Junge und einer der Männer hatten das Glück, vom Waſſer an eine untiefe Stelle ge⸗ trieben zu werden, ſodaß ſie knapp dem Tode entrannen. Der dritte Gefährdete konnte ſchwimmend das Land errei⸗ chen, nachdem die Falle am Elektrizitätswerk ſich geſchloſſen hatte. — Schramberg.(Ein ſchwerer Ver luſt.) Als der Landwirt Karl Schillinger in Sulzbach in der Nacht von auswärts nach Hauſe kam, bemerkte er, daß es im Stall brannte. Schnell weckte er ſeine Frau und ſeine Kinder und alarmierte die Feuerwehr, deren raſchem Eingreifen es zu verdanken iſt, daß der Hausteil, in dem ſich die Wohnung befindet, gerettet werden konnte. Dagegen gelang es nicht mehr, das Vieh in Sicherheit zu bringen. Sämtliche acht Stück Vieh, drei Schweine und zahlreiche Hühner ſind in den Flammen umgekommen. Die Brandurſache bedarf noch der Klärung. — Bad Mergentheim.(Eine bodenloſe Gemein⸗ heit.) Eine unglaubliche Roheitstat leiſteten ſich hier einige junge Burſchen, indem ſie an der Tauber eine Ente regel⸗ recht angelten. Das Tier riß den Angelhaken los und flüch⸗ tete unter ein Gebüſch. Vorübergehende, die den Vorfall bemerkt hatten, fingen das Tier und befreiten es von dem Haken. Hoffentlich gelingt es, die Burſchen ausfindig zu machen und ſie ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Scholten.(Unter einem Aufzug totgedrückt) Der Arbeiter Karl Spamer bam auf ſeinem Arbeitsplatz in der Nähe von Niederaula ſo unglücklich in den Bereich eines Aufzuges auf der Stelle totgedrückt wurde. Acht Jahre Zuchthaus für Tolſchlag. Hanau. Das Schwurgericht Hanau verurteilte den 49 Jahre alten Karl Albach aus Hanau wege u zu acht Jahren Zuchthaus und zehn Jahren 1. felt fl Ibach hatte in der Nacht 5 75 1. Mai der mit ihm ſeit fünf 90. ren in wilder Ehe lebenden geſchiedenen Frau Paula Hof⸗ acker aus Hanau 8 Streit, dem Eiferſucht zugrunde lag, einen tödlich verlaufenen. in die Halsgegend verſetzt. Die Verhandlung entrollte abſto⸗ zende Sittenbilder. Der Angeklagte war vor Jahren wegen Blutſchande mit ſeiner aus erſter Ehe ſtammenden Tochter zu einem Jahr neun Monaten Zuchthaus verurteilt wor⸗ den. Seine beiden erſten Ehefrauen waren geſtorben, dann war er eine dritte Ehe eingegangen, die geschieden wurde. Schließlich begann er ein intimes Verhältnis mit der von nach vorausgegangenem S Und nun ſollte auch dieſer Glaube in nichts zerſtäuben? Nun hatte er ſich ſogar im Traum noch als Narr be⸗ nommen, weil— Lelia ihn—? Fremd und kalt ruhten Rudolf Hartlingens Augen auf der Chaiſelongue. Hatte er wirklich glauben können, Lelia ſei noch einmal zu ihm zurückgekommen, um ihn im Traum zu beglücken? Was hatte ſie hier noch gewollt? Ihn noch einmal ver⸗ lachen? Ihn, den Narren? Den blind in ſie Verliebten? Hatte ſie ſogar im Tode noch ihre Macht über ihren Sklaven erproben wollen? Im Tode?: Aber— hatte er denn nicht eine ſchöne blaſſe Roſe ge⸗ funden? Hatte er ſie ſelbſt gebrochen. ohne es zu miſſen? Gewißheit!, dachte er wieder. Um Gottes Barmherzig⸗ keit willen— Gewißheit! Doch niemand gab ſie ihm, dieſe Gewißheit. Er war allein, und um ihn war tiefſte Stille. Plötzlich hob Rudolf Hartlingen den Kopf. „Wenn es Wahrheit wäre— wenn— Lelia mich be⸗ trogen hätte, dann wäre der— der Mörder, falls er wirk⸗ lich exiſtiert, doch vielleicht auch nach dieſer Richtung zu ſuchen? Dann wäre ich der Betrogene und trüge außerdem den Makel, den ein anderer auf ſich lud?“ Vom Boden her, durch die Scherben hindurch lächelte Lelia ſüß und berückend. Blickte ihn mit dieſem Lächeln an, das ihn ſtets wehrlos und immer wieder zu ihrem Sklaven gemacht hatte. Die geballten Hände Hartlingens ſchlugen an die Wand, berührten dabei den Klingelknopf. a „Gewißheit will ich haben— Gewißheit!“ Der Graf ſtöhnte es noch immer, als der alte Gormann längſt auf der Schwelle ſtand. Die ſchrillen Klingelzeichen hatten ihn herbeigerufen. Nun ſtand er dort, ängſtlich, im unklaren, ob er dieſen ſeeliſchen Zuſammenbruch ſeines Herrn belauſchen dürfe Graf Hartlingen wandte ſich um. „Na, Alter?“ Mit ſeinen treuen Hundeaugen blickte Gormann auf ſeinen Herrn. Er ſah die blutigen Hände. er ſal dal Lalcale Ruud schau Der ſchöne Gtrauß Die Kugſt, Blumen zu pflücken. In allen Bungee den vom lichten Weiß über Roſg bis zum unergründlichen Dunkelrot leuchten uns die Blumen allerorten entgegen. Und wer hätte nicht das Ver⸗ langen, nun auch ſein Heim mit herrlichen Blumen zu ſchmücken. Gerade den Sommerblumen tut es keinen Scha⸗ den, eifrig abgeſchnitten zu werden. Im Gegenteil, ſie ver⸗ langen ſozuſagen danach, um deſto reicher blühen zu bön⸗ nen. Will man nun wirklich Genuß von Schnittblumen ha⸗ ben, dann ſollte man nicht jede Blume wahllos abpflücken. Man achte darauf, daß ſie mit langen Stielen verſehen ſind. Zweckmäßig iſt es auch, kurzſtielige und langſtielige Blu⸗ men nicht zuſammen in eine Vaſe zu ſtellen. Im allgemeinen ſind Blumen von nur einer Blumenart die ſchönſten, da ſi⸗ ſich ohne Mühe geſchmackvoll ordnen laſſen Hat man ſo einen genügend großen Strauß gepflückt, ſo wickelt man ihn in angefeuchtetes Zeitungspapier ziemlich feſt ein. Zu Hauſe mlſſen die Blumen ſofort ihrer Hülle entledigt und locker in eine größere Schüſſel geſtellt werden. Erſt, wenn ſie ſich ausreichend erholt haben bringt man 115 in die Vaſe, deren Waſſer man eine Priſe Salz beigibt. Hauptbedingung iſt, das Waſſer abends und morgens zu erneuern und täglich die Enden der Stiele ein wenig, d lichſt ſchräg, anzuſchneiden, damit ſie recht lange fähig ſind, ihre Nahrung aufzuſaugen. Bei Vaſen aus Ton oder Por⸗ zellan begnügen ſich unſere Blumen ſchon mit einem täg⸗ lichen Waſſerwechſel. Zum Auffſtellen in Vaſen eignen ſich U. a. auch Seidenmohn, die wohlriechende Wicke und die Reſeda ſowie das Schleierkraut. Sehr anſprechend wirkt na⸗ türlich ein Strauß Roſen, während blauer Ritterſporn in den goldhellen Taglilien ſein Gegenſtück findet. Dazwiſchen vielleicht Rankroſen, Lupinen und tiefviolette Geranien. Beim Roſenpflücken ſollte man für jede Blume nicht mehr als zwei Blätter mit fortnehmen, ſo daß den auf dieſe Weiſe entfernten Roſen bald wieder neue nachkommen. * — Erleichterungen des Fahrradverkehrs nach der Oſt⸗ mark. Im Reiſeverkehr mit Oeſterreich iſt eine weitere Er⸗ leichterung eingetreten: Von Reiſenden mitgeführte Fahr⸗ räder bleiben künftig beim Eingang nach Oeſterreich von einer Sicherheitsleiſtung für den Zoll befreit, wenn es ſich nicht um eine Einbringung für die Dauer handelt. Zugleich entfällt auch die Erhebung der Abfertigungsgebühr für Fahr⸗ räder, die außerhalb der Amtsſtunden die Grenze über⸗ ſchreiten. — Erxteilung des Erbſcheins. Ohne Antrag der Betei⸗ ligten wird von dem Nachlaßgericht nichts veranlaßt. Die Erben können, wenn kein Teſtament vorhanden iſt, nach einer Legitimationsverhandlung vor einem Notar die Er⸗ teilung des Erbſcheines bei dem zuſtändigen Amtsgericht be⸗ antragen. — Verderbliche Sachen als Poſtgut. In den amtlichen Beſtimmungen wird verfügt: Schnell verderbende Sachen ſind insbeſondere friſches Fleiſch, Butter und andere leicht ſchmelzbare Fette. Ueber Pakete— nicht alſo über Briefe uſw.— mit leicht verderblichem Inhalt kann der Abſender für den Fall der Unzuſtellbarkeit im voraus verfügen. Sen⸗ dungen mit friſchem Fleiſch dürfen nicht angenommen wer⸗ den, wenn zu befürchten iſt, daß der Inhalt den Beſtim⸗ mungsort nicht unverdorben erreichen wird. Sendungen mit Butter, Margarine uſw. ſind ſo zu verpacken, daß ge⸗ ſchmolzene Teile des Inhalts nicht die Umhüllung durchfet⸗ ten oder auslaufen können. Sendungen mit ſtark riechen⸗ dem Käſe ſind zurückzuweiſen. * — Kraftwagen⸗Kennzeichen müſſen leſerlich ſein. Kraft⸗ fahrzeughalter werden nochmals darauf hingewieſen, daß ſie U. d. verpflichtet ſind, die polizeilichen Kennzeichen in einem gut leſerlichen Zuſtand zu erhalten. Verroſtete, ſtark ver⸗ ſchmutzte und verbeulte Kennzeichen entſprechen nicht den geſetzlichen Beſtimmungen. Ferner müſſen die Kennzeichen während der Dunkelheit ſo beleuchtet ſein, daß ſie in einet Entfernung von 20 Metern(bei Krafträdern 14 Meter) einwandfrei zu erkennen ſind. zerbrochene Bild am Boden liegen. Da wußte er. daß der Gatte, einen Liebhaber vermutete und ſich voll eifer⸗ ſüchtigen Jähzorns auf ihn ſtürzte? Die Hände des Grafen krampften ſich um das Bild. Das Glas zerbrach, und die Scherben ſchnitten in ſeine Hände, daß dicke Blutstropfen herabrannen. Er ſpürte es nicht. Der körperliche Schmerz war nichts im Vergleich zu der ſeeliſchen Qual, die in ihm wütete. Lelia eine— eine ganz gewöhnliche— Dirne? Lelia, die ihn mit irgendeinem Menſchen betrogen hatte? Le- lia?! Es war ein dumpfes Gurgeln. Das Bild fiel zu Boden. Rudolf Hartlingen ging ſchweren Schrittes noch ein⸗ 1 mal an den zierlichen Schreibtiſch zurück. Seine blutenden Finger wühlten zwiſchen all den Papieren und zierlichen Nichtigkeiten. n f Eine Gewißheit! Um Gottes willen— jetzt irgendeine Gewißheit! 5 5 Es fand ſich nichts. Nichts als dieſer myſtertöſe Zettel, der Höllenqual ver⸗ urſachte und doch wiederum nichts bewies! Völlig erſchöpft, in ſich zuſammengeſunken, ſaß der junge Schloßherr von Hartlingen auf einem Stuhl und ſtarrte vor ſich hin, den Zettel mit Lelias feiner, ein bißchen ſchnörkeliger Schrift zwiſchen den blutenden Fingern. 5 „Gewißheit! Gewißheit wil ich haben! Was iſt das für eine geheime Korreſpondenz? Wer ſtand mit Lelia in irgendeiner Verbindung, von der ich abſeits ſtand? Fürch⸗ tete Lelia meinen Zorn, weil ſie dem Vater doch mehr zu⸗ 5 8 als die Rente, die ich ihm ausgeſetzt? . 8 N Dieſes Oder war entſetzlich. Dieſes Oder war das Ende! f 8 Denn wenn dieſes Oder beſtand, dann zerbra Letzte, dann war ſein Heiligtum zerſtört, dann war Le Andenken für immer in ſeinem Herzen geſchändet. Graf Hartlingen lehnte an der Tür, den Kop das harte Holz gepreßt. e Oder— marterten ihn Wahnvorſtellu er— wirklich geiſteskrank? 8 3 Neue Meiſter geſucht Titelkämpfe der Leichtathleten in Breslau. Im Rahmen des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes 1938 in Breslau, dieſer gewaltigen Leiſtungsſchau der deutſchen Leibesübungen, wird die eichtathletik einen breiten Raum einnehmen. Die beſten deutſchen Männer und Frauen kämpfen in den Tagen vom Donnerstag bis Samstag in der Jahn⸗Kampfbahn des Hermann⸗Göring⸗Sportfeldes um Meiſterehren in allen Einzelwettbewerben. Die Beſetzung der Titelkämpfe wird in Anbetracht des großen Ereigniſſes in der ſchlefſſchen Metropole größer ſein als je zuvor. Ne⸗ ben den bekannten Namen der„alten“ Läufer, Springer und Werfer, wird überall die Jugend am Start erſcheinen, und in manchem Wettbewerb wird es nach harten Kämpfen wohl eine Ueberraſchung geben. Die Läufer In den Kurzſtrecken dürfte diesmal der Nachwuchs ſtär⸗ ker zu Worte kommen. Die beſten Ausſichten über 100 m beſitzt der junge Frankfurter Kerſch, der in dieſem Jahre be⸗ reits 10,4 Sek. gelaufen iſt. Ob er allerdings ee Er⸗ e beſitzt, um ſich in den zahlreichen Läufen gegen o erfahrene Kämpen wie Borchmeyer, Hornberger, Nek⸗ kermann, Leichum, Vogelſang durchzuſetzen, iſt eine andere Frage. Gute Ausſichten beſitzt der ebenfalls noch junge Scheuring, der allerdings über 200 m noch beſſer itt, beim Berliner Abendſportfeſt ſchlug er bekanntlich den ſtar⸗ ken Holländer van Beveren klar in 21,7 Sek. Fiſcher, Horn⸗ berger, Neckermann, Altmeiſter Borchmeyer und der Kre⸗ felder Riether dürften ſeine ſtärkſten Gegner ſein. Falls über 40 0 m der Dresdener Harbig nicht ſtartet, iſt Linn⸗ hoff der große Favorit, hinter dem Klupſch, Robens, Ha⸗ mann und Blazejezak um die Plätze ſtreiten dürften. Die 800 m dürften eine ſichere Beute für Miene werden; auf dem zweiten geh erwarten wir den Wiener Eichberger. Aber auch Deſſecker und Mertens werden 0 den Platz hinter Harbig nicht ohne weiteres verzichten. Völlig offen iſt dagegen der 1500 m⸗Lauf, da Meiſter Schaumburg wegen einer Verletzung zu ſpät ins Training kam. Strößen⸗ reuther, Stadtler, Dompert und der Torgauer Jakob haben ebenſo gute Ausſichten auf den 19 Favorit der beiden langen Strecken über 50 0 0 m und 10 00 0 m iſt wieder einmal Max Syring; aber Oſtertag, Raff, Eberlein und Eberhardt bezw. Gebhardt werden dem Wittenberger einen harten Kampf liefern. Für den erſten Platz beim 30 00 ⸗-m⸗Hindernis⸗ lauf kommen vor allem der Münchener Kaindl und der Stuttgarter 5 0 in Frage. Mit Spannung erwartet wird über 110m Hürden der Zweikampf Wegner— Kumpmann, den der Kölner nach ſeinen letzten guten Lei⸗ ſtungen 55 Urteilen, knapp gewinnen könnte. Auf der lan⸗ gen Hürdenſtrecke über 40 0 m müßte ſich der Hamburger Scheele durchſetzen, falls Hölling nicht ſtarten kann. Bei den erf wird es Eintracht Frankfurt über 4 mal 100 m in erſter Linie mit dem DSc Berlin und Mün⸗ chen 1860 zu tun haben, während über 4 mal 400 m der Luftwaffen SW Berlin und der Dresdener SC das Ende unter ſich ausmachen ſollten. Schwer iſt der Ausgang der 4 mal 1500 m zu beurteilen; hier ſind der KTV Witten⸗ berg, die Stuttgarter Kickers, München 1860, Luftwaffen SW Berlin und Polizei Berlin ungefähr gleich ſtark. Neu iſt übrigens, daß zum erſtenmal bei den Vor⸗ läufen nicht der Platz, ſondern die Zeit entſcheidend iſt für die Qualifizierung zu den Zwiſchenläufen. Die Springer Die Lage in den vier Sprung⸗Wettbewerben iſt recht Unterſchiedlich. Im Weitſprung erwarten wir wieder den Leipziger Long als Meiſter; aber er wird kämpfen müſſen, um Leichum zu ſchlagen. Das Gleiche gilt für den Hochſprung, wo immer noch Weinkötz an der Spitze ſteht; ſein ſtärkſter Rivale dürfte Martens ſein. Zwiſchen dem Wiener Kotratſchek und Wöllner ſollte ſich der End⸗ kampf im Dreiſprung abspielen. Im Stabhoch⸗ ſprung ſtürmt wieder einmal die junge Generation ge⸗ gen Altmeiſter Müller an. Vielleicht gelingt es diesmal dem Freiburger Sutter, ihn zu entthronen, aber auch der Bres⸗ lauer Hartmann hat gute Ausſichten auf den Titel. Die Werfer Mit ſchönen Leiſtungen werden ſicherlich unſere Ha m⸗ merwerfer wieder aufwarten. Der Endkampf ſollte zwiſchen Meiſter Hein und dem ſtark verbeſſerten Blaſk lie⸗ gen; vielleicht gibt es einen neuen Rekord! Zwei Titel könnte der Münchener Lampert in Breslau erringen. Beim Diskuswurf hat er dieſes Jahr eine größere Beſtän⸗ digkeit. als unſer Rekordmann Schröder, und im Kugelſtoß ſteht er an der Spitze der Beſtenliſte vor dem Olympiaſieger Wöllke. Auf jeden Fall wird es in bei⸗ den Konkurrenzen ſpannende Kämpfe geben. Holt Gerhard Stöck ſeine erſte deutſche Meiſterſchaft im S peerwurf? Tritt er in beſter Form an, iſt er weder von Laqua noch von Weimann zu ſchlagen. Fraglich iſt allerdings, ob Stöck überhaupt dabei iſt. Bei den Frauen Ausgezeichnete Leiſtungen erwarten wir von unſeren Frauen bei den Meiſterſchaftskämpfen. Eine klare Favori⸗ tenſtellung nimmt in den Kurzſtrecken die Dresdenerin Käthe Krauß ein, die über 100 m in erſter Linie mit Al⸗ bus und Zimmer, über 200 m mit der Berlinerin Dora Voigt zu rechnen hat. Eine gute Zeit iſt von der Siegerin im 80⸗-m⸗Hürdenlau ben erwarten, die wohl Dempe, Steuer oder Engelhard heißen wird. Während im Hoch⸗ ſprung der Weltrekordlerin Dora Ratjen der Titel kaum zu nehmen ſein wird, ſtehen im Weitſprung die Verli⸗ nerin Voß und Giſela Mauermeyer an der 1 5 Die Münchenerin gilt als ſichere Titelanwärterin im iskug⸗ wurf und könnte im Kugelſtoß nur von Frau Schrö⸗ der(Mundenheim) geſchlagen werden. Unſere bisher beſten Speerwerferinnen Krüger, Volkhauſen, Gelius und Eber⸗ hard haben in der Berliner Weltrekordlerin Erika Matthes eine überragende Konkurrentin bekommen, die, auch wenn ſie nicht gerade in Weltrekordform iſt, die Meiſterſchaft er⸗ 1 en ſollte. Kampfbeginn in Breslau Die Jugend betrieb ſchon ſeit den frühen Morgenſtun⸗ den des Mittwoch ihre Wettkämpfe. In einer Stärke von 6000 Teilnehmern, einer bisher noch nie dageweſenen Zahl, beteiligt ſie ſich an dem großen Feſt. 5 s Die erſten Meiſterſchaften nahmen am Nachmittag ihren Anfang: Handball der Frauen und Schießen auf den Sta⸗ dionplätzen und im Schießwerder. 4000 der beſten deutſchen Schügen wollen mit dem Wehrmanngewehr, der Kleinkali⸗ berbüchſe und der Piſtole die meiſten Ringe erzielen, Auch begannen die Wettbewerbe der Kanufahrer, die die HJ auf dem Flutkanal ablöſen. Zu allen Plätzen aber ſtrömten die über 100 000 Beſucher, um die mit Spannung erwarteten Kämpfe mitzuerleben. Ein wolkenloſer Himmel und eine nahezu zu gut ſtrahlende heiße Sonne erhöhen die Feſtes⸗ freude und laſſen von vornherein eine glänzende Stimmung zu. Die Zwiſchenrunde im Frauen- Handball. Auf den einzelnen Plätzen des Hermann⸗Göring⸗Sport⸗ feldes in Breslau wurde am Mittwoch vormittag die Zwi⸗ ſchenrunde um die Deutſche Handball⸗Meiſterſchaft der Frauen durchgeführt. In allen vier Begegnungen ſetzten ſich die als Sieger erwarteten Mannſchaften durch, nämlich der Titelverteidiger ETV Eimsbüttel, Tad. in Berlin, Stahl⸗ union Düſſeldorf und VfR Mannheim. Der Titelver⸗ teidiger ETV Eimsbüttel ſchlug wie im Vorjahr den Poli⸗ 51 SW Dresden mit 3:2(2:1) knapp, aber doch ſehr ſicher. ie Tgd. in Berlin beſiegte den Süd weſtme iſt er Ein⸗ tracht Frankfurt 4:1(2:0). Als ganz überlegener Sieger hing Stahlunion Düſſeldorf über Germania Jahn Magde⸗ urg mit 5:0(2:0) hervor. Den zahlenmäßig höchſten . erzielte der VfR Mannheim, Badens mehr⸗ facher Meiſter, über Asco Königsberg mit 12:1(7:1). Die Kämpfe werden nun am Donnerstag mit den beiden Spie⸗ En der Vorſchlußrunde fortgeſetzt. Gleichzeitig tragen die Unterlegenen eine Troſtrunde aus. Tag der Jugend Das Handball-⸗Blitzturnier. Vierzehn HJ⸗Vereinsmannſchaften beteiligten ſich an den Kämpfen des Handball⸗Blitzturniers, das die Mann⸗ ſchaften des Polizei SV Magdeburg(Mittelelbe) und TV Mülheim(Mittelrhein) als Gegner des Endſpiels ſah. Tak⸗ tiſch und techniſch waren die Magdeburger klar überlegen und ſiegten ſicher mit 9:2(6:0). Ausgezeichnete Leiſtungen im Sechskampf. Unter rieſiger Beteiligung gelangte der Sechskampf, der aus Gerätübungen am Reck, Barren und Langpferd ſowie aus dem 100 Meter⸗Lauf, Weitſprung und Kugelſtoßen be⸗ ſtand, zur Durchführung. In 102 Riegen traten faſt 1000 Hitilerſungen zum Wettbewerb an und zeigten ausgezeich⸗ nete Leiſtungen. In Anweſenheit des Reichsſportführers und des Obergebietsführers Dr. Schlünder ſchaffte im Weit⸗ ſprung der Berliner Lehmann 6.60 Meter und im Kugel⸗ ſtoßen wurden faſt 14.00 Meter erreicht. Sieger wurde der Hitlerjunge Dölling(Chemnitz⸗Borna) vor Lehmann(TSV Schöneberg⸗Berlin). Bei den Ruderern wurde in mehreren Abteilungen in vier Bootsgattungen gekämpft. Sieger wurden: Vierer: 1. Abtlg.: Amicitia Mannheim(Baden) 6.20.4; 2. Abtlg.: Poſt SV, Breslau (Schleſien); 3. Abtlg.: Nordſtern Tegel(Berlin) 6:30,1; 4. Abtlg.: Oberhavel Henningsdorf(Kurmark) 6:27,9.— Achter: 1. Abtlg.: Renngemein. Frankfurter RC 82-R 89 Frankfurt a. O.(Kurmark) 6:30.6; 2. Abtlg.: Mainzer RV F 3. Abtlg.: Neuwieder RG(Weſtmark) 5.36.J.— Doppelzweier: 1. Abtlg.: Elektra Berlin Gerlin); 2. Abtlg.: Neptun Leipzig(Sachſen) 5:00.2; 3. Abtlg.: RGS Vikt. Danzig 4:54,1.— Zweiter Vierer: 1. Abtlg.: Meteor Chemnitz(Sachſen) 4:22,4; 2. Abtlg.: „ RW 80(Niederſachſen) 4.14.7; 3. Abtlg.: RV oſel(Schleſien) 4:26.6; 4. Abtlg.: Neuwieder RG(Weſt⸗ mark) 4:32,4; 5. Abtlg.: Germania Kaſſel(Heſſen) 428.6. 280 Kilo zur Hochſtrecke. Mit 160 Mann marſchierte die Hitlerſugend in die Schwerathletik⸗Kampf bahn ein, wobei noch nicht einmal alle Könner aus dem Reich berückſichtigt wer⸗ den konnten. Beſonders gute Leiſtungen gab es an der Scheibenſtange. Vradzidlo(Hindenburg) brachte hier 280 Kilo im Dreikampf zur Hochſtrecke, der aus einarmig Rei⸗ ßen, beidarmig Reißen und beidarmig Stoßen beſtand. Generaleinſatz bei der Getreideernte. Die Einbringung der Ernte iſt nicht allein Bauern, ſöndern des ganzen Volkes. Daher wurden dieſem Jahr alle verfügbaren Kräfte mobiliſiert: Schulen für Jungen, Die Kreisleiter haben ſich mit den Landräten, Leiter der Arbeitsämter und den erkenntlich Ernte, deren Erträge ihnen ja wieder zugute dienſtes beteiligt. ſchaftsleiſtung, um das Getreide, das ſeit Jahren als dieſen Sommer Roggen, hat ſich der Ernteeinſatz auf das beſte bewährt. * Der Seidenbauer bei der Arbeit. Reichsfachgruppe Seidenbauer e. B. jahresplanes „Seide“ hinſichtlich wichtige der Aufgaben des worden. Erzeugung übertragen weiterverarbeitet wird. mit Seidenbau zu intereſſanten wie befaſſen. leichten Um Einblick in die Arbeiten des hofen), in der Zeit vom 3. bis 7. Auguſt 1938 Auskunft zu erteilen. Außerdem kann jeder 1856 Der Tondichter Bonn geſtorben. 1862 Der Geograph und Meteorolog Eduard Brückner in Jena geboren. 1883 Der italieniſche Miniſterpräſident Benito Muſſolini in Predappio bei Forli(Romagna) geboren. 1890 Der Maler Vincent von Gogh in Auvers⸗ſur⸗Oiſe geſt. 1921 Adolf Hitler wird 1. Vorſitzender der NSDAP. Robert Schumann in Endenich bei Sache des neben Arbeitsdienſt und Wehrmacht die Hitlerjugend, die aufgrund einer Vereinbarung zwiſchen Reichsjugendführer und Reichs⸗ bauernführer eingeſetzt wird, die oberen Klaſſen der höheren deren Mithilfe vom Kultusminiſter in einem Erlaß an die Direktion veranlaßt worden iſt; ferner hat der Innenminiſter die Bürgermeiſter angewieſen, in ihren Gemeinden für die Bereitſtellung von Hilfskräften zu ſorgen. Kreisbauernführern, Kreisamts⸗ leitern der NSV. ins Benehmen geſetzt, um feſtzuſtellen, wer für die Ernteeinbringung noch in Betracht kommen kann. Es werden hauptſächlich die NSV.⸗Unterſtützten heran⸗ gezogen, die ſich für die Lebensmittelſpenden im Winter erweiſen, indem ſie zu der Einbringung der kommen, beitragen. Und ſchließlich gewähren die Betriebsführer ihren auf dem Land wohnenden Arbeitern Urlaub, damit dieſe mithelfen können. Das Finanzminiſterium hat ſich durch die Bereitſtellung von Mitteln für den Einſatz des Arbeits⸗ Es handelt ſich alſo um eine ausgeſprochene Gemein⸗ nicht ſo ſchön geſtanden hat, zu bergen. Sie iſt umſo notwendiger, Weizen und Hafer faſt gleich⸗ zeitig reifen. Wo bisher ſchon mit der Ernte begonnen Dem deutſchen Seidenbauer find im Rahmen des Vier⸗ Rohſtoffes Ueberall dort, wo ertragsfähige Maulbeerpflanzungen vorhanden ſind, werden z. Zt. Seidenraupen gefüttert, die nach etwa 35 Tagen einen Kokon ſpinnen, der dann don der Induſtrie. Der Seidenbau iſt nicht nur von großer volks⸗ und wehrwirtſchaftlichen Bedeutung, er bringt auch dem Ein⸗ zelnen eine beachtliche Nebeneinnahme. Die in vielen Ge⸗ meinden angelegten Neuanpflanzungen ermöglichen in den nächſten Jahren zahlreichen Volksgenoſſen, ſich gleichfalls ebenſo Seidenbaues, mit dem ſich auch ältere Volksgenoſſen, ja ſogar ältere Kinder befaſſen können, zu gewinnen, ſteht der Seidenbaubetrieb der Stadt Mannheim, bei der Hermann Göring⸗Kaſerne (auf dem ehemaligen Luftſchiffhafen bei Mannheim⸗Sand⸗ für intereſſierte Volksgenoſſen zur Beſichtigung frei. Vorherige Anmeldung hat bei der Städt. Szedlerbetreuung im Hauſe C I, 7 zu erfolgen, welche auch gerne bereit iſt, nähere Intereſſent auch durch die Reichsfachgruppe Seidenbauer e. V., Berlin W'H 50, Neue Ansbacherſtraße 9, weitere Informationen erhalten. Gedenktage 2 9. Juli. el ene Aalen ile das ueiie wan umu? Zur Bereitung von Weizengriess ½ kg 24 3 Reisflocken 250-gr-Paket 20 0 Verſammlungs⸗Kalenber. Fußballvereinigung. Heute abend ab 6 Uhr Training für alle Aktiven einſchl. der Jugendmannſchaften auf dem Platze. Anſchließend findet die erſte Spielerverſammlung im neuen Spieljahr ſtatt. Die Spieler werden erſucht, wegen der wichtigen Tagesordnung— Beginn der Ver⸗ bandsſpiele— Neueinteilung der Bezirke uſw., reſtlos zu erſcheinen. Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: NSB., Ortsgr. Seckenheim. Heute abend 8.15 Uhr findet im Saale des„Reichsadler“, hier, eine Arbeits⸗ tagung der Kreisamtsleitung Mannheim zuſammen mit den Ortsgruppen Ilvesheim, Friedrichs⸗ feld, Edingen und Neckarhauſen ſtatt. Es haben der geſamte Stab ſowie die Zellen⸗ und Blockwalter daran teilnehmen. —————— Mir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatlung. Neckur-nete- Druckerei J. Würthwein Vita-Reis(Puffreis) 50-gr-Beutel 10 0 Seelachs Frau Mondamin— Maizena in Scheiben z. 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Ein gefährliches Unternehmen, gewiß. Aber was ſollte ſonſt geſchehen? Zu Fuß von Wien nach Berlin? Du liebe Zeit, welch lächerlicher Gedanke! Nein, nein, es mußte gelingen, das Geld zu erlangen. Die Nacht war dafür der beſte Bundesgenoſſe. Und wenn das Glück nur einigermaßen mit ihm war, mußte es 1 auch gelingen, die aufgeſtellten Häſcher zu über⸗ ölpeln. Joch ſtand Höllenqualen aus. In dem Gaſthof konnte er nicht lange verweilen, wenn er keinen Verdacht erregen wollte. So blieb nur, abgelegene Straßen zu durchwan⸗ dern, an einſamen Flecken zu raſten— und trotzdem je⸗ den Augenblick gewärtig zu ſein, von irgendwem erkannt zu werden. Aber er hatte Glück. Wirklich. Als ſich der Abend nie⸗ derſenkte, war er keinem begegnet, von dem Uebles zu er⸗ warten war. Und mit der Nacht war auch ſein alter Froh⸗ ſinn wiedergekehrt; war es ihm doch im Verlauf der vie⸗ len Stunden gelungen, jenen Abſchnitt im Tagebuch zu entdecken und zu entziffern, der ſich mit dem tatſächlich hinter dem Rücken des Kurfürſten zwiſchen deſſen Sohn und dem Kaiſer geſchloſſenen Geheimabkommen be⸗ ſchäftigte! Bei Gott, dieſes Buch in den Händen des Kurfürſten — und der Schwiebuſer Kreis war für die brandenbur⸗ giſchen Lande gerettet! Das ganze Buch bei ſich zu führen, empfand er als läſtig. So trennte er die drei in Frage kommenden, eng⸗ beſchriebenen Seiten vorſichtig heraus, verbarg ſie, klein zuſammengeknifft, im Futter ſeines Rockes und vertraute darauf das Buch, nachdem er das Wichtigſte in Sicherheit gebracht, den ſchmutzig⸗braunen Fluten der Donau an. Und dann kam die Stunde, die ihm zur Ausführung ſeines Vorhabens geeignet erſchien.— 5 Erſt ſpäter, dann, als es leider ſchon zu ſpät war, er⸗ kannte Joch, daß er eine unverzeihliche Dummheit began⸗ gen hatte; denn während der vielen Wochen, die er als olge davon im Kerker verbringen mußte, wäre er drei⸗ mal zu Fuß nach Berlin gelangt. Man hatte ihn im Hauſe ertappt, niedergeſchlagen und fortgeſchleppt. Als er ſchließlich wieder zu ſich kam, ſah er in Herrn von Beringers verzerrte Züge. „Das Buch!“ ziſchte ihn des Kaiſers Kammerherr an. „Wo iſt das Buch, du Schuft?“ Jochs Lage war ausſichtslos. Er wußte es, als er er⸗ kannte, wo er ſich befand. Aber trotz alledem genoß er Be⸗ ringers grenzenloſe Wut, deren Urſache ja nicht ſchwer zu erraten war. Erfuhr der Kaiſer, daß ſein Kammerherr aus eigenem Ermächtnis Dinge ſtaatspolitiſcher Natur zu ei⸗ genen privaten Aufzeichnungen mißbraucht hatte, würde er ihn ohne langes Ueberlegen zum Teufel ſchicken. „Von welchem Buch reden Sie?“ fragte ihn Joch ruhig. „Und überhaupt, was ſoll dieſer Mummenſchanz? Wer hat mir die Hände auf dem Rücken zuſammengebunden? Was ſoll das bedeuten?“ Nur Beringer befand ſich in der Zelle. Es ſchien ihm ungeheuer viel daran zu liegen, mit dem Verhafteten ein Wort unter vier Augen zu reden, ehe die protokollariſche Unterſuchung gegen ihn eröffnet wurde. „Straatz!“ keuchte er.„Man weiß in Wien, wer Sie ſind und warum Sie hier ſind! Alles iſt ans Tageslicht ge⸗ kommen!“ Sprich nur weiter, dachte Joch. „Geben Sie das Buch heraus, es nützt Ihnen doch nichts mehr. Sie k en nie mehr nach Deutſchland!“ „Von welchem Buch ſprechen Sie?“ „Straatz!“ keuchte der andere.„Sie haben es mir ge⸗ ſtohlen, nur Sie konnten ein Intereſſe daran haben!“ „Ah!“ höhnte Joch.„Meinen Sie etwa Ihr in rotes Le⸗ der gebundenes Tagebuch, das im leeren Homerband ſteckte?“ Bleich und zitternd ſtand „Ich wußte es!“ preßte hervor.„Aber Sie werden Straatz!“ knirſchte er.„Sie werden mir g, wo Sie es verbor⸗ gen halten!“ will, daß man mich meiner Y zornig. -Straatz,“ flüſterte er,„Sie haben keinen Menſchen in Wien, auf den Sie ſich verlaſſen können. Ich bin der einzige!“ „Ach, laſſen Sie mich zufrieden,“ wurde ihm die ge⸗ langweilte Antwort. „Ich werde veranlaſſen, daß man Ihnen die Feſſeln ab⸗ nimmt, Straatz. Verſprechen Sie mir dafür...“ Joch unterbrach ihn mit kurzem Auflachen: „Ich mache keine Tauſchgeſchäfte.“ „So werde ich Ihnen ohne Ihre Zuſage einen Freund⸗ ſchaftsdienſt erweiſen,“ ſtieß der andere hervor, läutete nach dem Wärter und befahl ihm, die Kette, die Jochs Handgelenke umſchnürte, aufzuſchließen. Der Mann gehorchte und verließ auf einen Wink wie⸗ der die Zelle. „Sie ſehen, was ich vermag, Straatz. Seien Sie ver⸗ nünftig. Sagen Sie mir, wo ich das Buch finde— und ich werde alles tun, Ihre Lage zu erleichtern.“ Joch rieb ſich die eingeſchlafenen Gelenke. „Was glauben Sie, was mit mir geſchieht?“ erkundigte er ſich mit einem ſpöttiſchen Lächeln.„Schätze,“ fuhr er fort.„Majeſtät wird mich hängen laſſen. Richtig geraten?“ Beringer war der Verzweiflung nahe. Jeden Augenblick konnte der Befehl kommen, daß der Gefangene vor ſeine e geführt werden ſollte. Deshalb verſuchte er das etzte. „Hören Sie,“ keuchte er,„ich muß das Buch zurückbe⸗ kommen. Fordern Sie, was Sie wollen. Sagen Sie mir, wo ich es finde und..“ Ein jäher Einfall durchblitzte Joch. „Ich will es Ihnen ſagen,“ flüſterte er. Beringer ſtieß einen Schrei aus. „Aber dann erſt, wenn Sie mich befreit hab gänzte Joch. „Sie verlangen Unmögliches!“ „Nichts iſt unmöglich.“ „Keiner kann Sie vom Galgen retten.“ 5 „Sie wären der einzige, der es dennoch vermöchte.“ Joch lächelte.„Ein Kammerherr ſeiner Majeſtät vermag viel, wenn er will. Und noch mehr vermag er, wenn es ihm ſelbſt an den Kragen geht. Denken Sie ein wenig nach. Es wird Ihnen gewiß ein Weg einfallen, der be⸗ ſchreitbar iſt. Wenn nicht— nun gut, dann mag ſeine Ma⸗ jeſtät getroſt erfahren, wie ſeine Kammerherrn mit Staats⸗ geheimniſſen umgehen!“ Beringer preßte die Lippen zuſammen. Der Burſche war zäher, als er geglaubt hatte. „Straatz!“ ſagte er rauh.„Schwören Sie mir, daß Sie während der Unterſuchung kein Wort von dem Buch ſa⸗ gen, und ich werde tun, was Sie verlangen.“ „Ich ſchwöre. Aber noch eins, Herr von Beringer. Ver⸗ ſuchen Sie nicht, mich zu betrügen. Erfüllen Sie nicht, was ich von Ihnen verlange, werde ich noch unter dem Galgen herausſchreien, was ich weiß, hören Sie?“ „Sie werden ſchweigen!“ ſtöhnte Beringer.„Ich zahle den Preis.“ „Abgemacht!“ Beringer griff zum Hut.„Sie werden bald von mir hören,“ flüſterte er. „Halt!“ rief Joch ihm nach.„Eines hätte ich gern noch gewußt. Wie heißt der Schuft, der mich verraten hat?“ „Ich kann Ihnen den Namen nicht nennen.“ Joch ſah den anderen ſpöttiſch an.„Gut,“ nickte er, wenn Sie den Namen nicht aussprechen können— ſchön. Aber beſchreiben können Sie ihn mir, ja?“ Beringer brannte der Boden unter den Füßen. Er wollte fort. Ins Freie. Die aufgeregten Nerven beruhigen. Neue Pläne ſchmieden. Aber dann blieb er doch, einge⸗ ſchüchtert durch den zwingenden Blick des Verhafteten. „Nun?“ „Es— es iſt ein Mann,“ ſagte er zögernd,„der durch — durch, ſeine hängenden Schultern ein wenig auffällt. Sie „Sapat? Der?“ Joch ſchloß jäh die Augen. Sapat! Der Menſch, der Herrn von Beverns volles Vertrauen genoß und den Kurierdienſt zwiſchen ihm und Berlin verſahl So ein Hundsfott! Beringer widerſprach nicht. „Ich muß gehen,“ murmelte er.„Sie hören von mir.“ Und voller Haſt, als fürchte er weitere Fragen, verließ er die Zelle, die gleich darauf von außen durch des Wächters Hand verriegelt wurde. (Fortſetzung folgt.) ANTON SCHNACE: EIN MANN VERSOCHWINDET AN DER MACKENSZIE- MUNDUNG „) Der Eskimo Jim hatte mit ſeinen ſcharfen und un⸗ eſchwächten Tieraugen als erſter einen ſtehenden ſchwarzen unkt, weit oben im Norden, geſehen. Er pfiff aufgeſchreckt durch die Zähne und deutete mit dem Arm über die Rieſen⸗ tafel der Schneelandſchaft. Ah, ah, machte das Weib von Jim, Kappa genannt. Auch die Hunde an den beiden Schlitten wurden ſchaumig und unruhig. Nur Amundſen, der auf dem Rückmarſch von Fort Egbert zu ſeinem Schiff„Gjoa“ an der Herrſchelinſel zu⸗ rückkehrte, ſah nichts von dem Punkt. Die Landſchaft war folgendermaßen: zur Linken der Marſchierenden ſtiegen neun Bergkuppen in der Höhe von 500 bis 906 Meter aus dem Horizont. An den kantigſten und vorſpringendſten Stellen war der Schnee abgerutſcht: ſchwarze, bezaubernde Steinnaſen trotzten tierkopfartig und drohend aus dem makelloſen Schneeweiß. Vor einer Stunde hatte die Schlittenkolonne den Por⸗ cupinefluß überſchritten. Sie hatte lange gebraucht; denn der vereiſte Fluß hatte Sprünge von vielen Metern. Licht⸗ grün ſchoß das Waſſer hindurch. Der Eskimo Hung den eingeſtampften Spuren der Moſchusochſen. Die Hunde, ſo⸗ bald ſie eine Spur witterten, beleckten ſie jaulend. Die Spuren zogen gegen die Bergkette zur Linken, wo ſich eine Schlucht mit breitem und fahlem Gähnen auftat. Eine Sternwolke von Alkenkönigen fächerte über der Schlucht auf und ſegelte den Fluß abwärts. Amundſen hatte ſich vom Schlitten erhoben, worauf das Hundegeſpann, von der Laſt befreit, heulend davonſchoß. Er rief Jim an, und Jim legte mit einem Sauſen ſeine große Peitſche über die Zottelrücken der Hunde. Sie hielten. Amundſen ſpähte voran; ſein heiteres Geſicht warf ſich mit kühner Energie in das Gelände; nun ſah er auch den ſchwarzen rätſelhaften Punkt im Norden. Er wurde immer größer, und Jim, der Eskimo, ſchrie, daß es ein Mann mit Schlitten ſei. Amundſen ſchien dies traumhaft, un⸗ wahrſcheinlich und ſeltſam; denn ringsum lag das Land, das nur in wochenlangen Märſchen zu durchqueren war, bis man auf einen Militärpoſten oder eine kleine Pelz⸗ faktorei ſtieß. Sonſt gab es nichts als Schnee und Geſtein, faſt das ganze Jahr. Es war ungeheuerlich: ein Mann kam, ein einzelner Mann, einen leichten Tobbogan hinter ſich herziehend, ein Mann ohne Hund, ein Mann ohne Kamerad, ein einzelner Mann wuchs aus der gnadenloſen Weltverlorenheit der Arktis. Amundſen unterſchied die Figur des Kommenden ſchon genau. Der Mann hatte einen ruhigen und feſten Schritt. Er hatte das Geſicht einer Mumie, doch war es kraftvoll und groß. Nun kam er heran, auf den ſie ſeit einer Stunde geſpannt waren. Eine weiße Eisbärenhaube hob ſich wie ein Schneeturm über dem Afrikabraun des Manneskopfes hoch. Das von ſchwelenden Lagerfeuern ge⸗ f ſchwärzte und von Fetten verdickte und beglänzte Geſicht elt leichthin und grinſte wie die in Stein gehauene Freude. Amundſen ſprang auf dieſen Mann zu, den er nie vor geſehen hatte und von dem er nie etwas gehört tte. Er war bezaubert von ihm. Er war hingeriſſen von m. Er reichte ihm ſeine beiden Hände zum Gruße ent⸗ gegen, als hätte er einen alten, lange ne Kame⸗ raden wiedergetroffen. Der Mann war eine großartige Er⸗ ſcheinung. Seine Lebensführung traf Amundſen wie eine Entdeckung. Er konnte es ſich nicht erklären, was ihn, den *) Anton Schnack hat unter dem Titel„Die 15 Abenteurer, ensläufe und Schickſale“ ein Buch(Verlag Max Möhring, ipzig) erſcheinen laſſen, das außerordentlich dramatiſche Lebensbilder abenteuerlicher Menſchen in di teriſch geſteigerter 1 enhält. Wir bringen aus dieſem Buch eines dieſer ilder zum Abdruck, in dem das Schickſal des Polarpoſtboten Darrell und ſein Zuſammentreffen mit Amundſen geſchildert wird. Nüchternen und Zurückhaltenden, ſo ſchnell dieſem Mann entgegenzog. Er betrachtete ihn mit unverhohlener Bewunderung. »Ich bin Amundſen, komme vom Fort Egbert und will hinauf an die Herrſchelinſel zu meinem Schiff„Gjoa“.“ „Ich bin der Poſtbote Darrell und bin auf dem Marſche zu der Station an der Mackenziemündung.“ Eine Fahne Nordweſtſturm hatte ſich erhoben und warf eine Wolke von Schnee über die beiden. Darrell ſtand, eine unberührbare Statue, in dem Flugwind. Amundſen ſchaute einen Augenblick lang auf die Spuren, die Darrell hinter⸗ 0 1 hatte und die aus dem Unendlichen zu kommen ienen. Der Poſtbote erriet aus dem Blick des Forſchers ſeine 6 Gedanken. „So ſind alle meine Wege. Einſam. Sind bald verweht. Gehen dahin— und er deutete nach Oſten. Kommen daher 5 und ſeine Hand zeigte nach Südweſten. Immer ſind ſie allein.“ Amundſen ließ das Zelt aufſchlagen, da der Schnee immer voller und dicker kam. Aber Darrell ſchaute in die Windrichtung und ſagte:„Es dauert nicht lange. Zwei Stunden vielleicht. Es wird wieder klar.“ Im Zelte bot Amundſen Darrell Tabak für die Pfeife an, und ſie rauchten. Es war ihm etwas eigentümlich, ganz eigentümlich am Herzen oder in der Vorſtellung, oder im Eindruck, oder ſonſtwo, dieſem rätſelhaften und dabei glas⸗ hell fröhlichen Menſchen gegenüberzuſttzen. Amundſen ver⸗ glich: weit unten im Süden tobte die Menſchheit in Ge⸗ ſchäftigkeit und Glanz. Sie tanzen, ſitzen in Kaffees. Sie ſpielen auf Geigen. Sie haben Jahrmärkte und Schieß⸗ buden. Sie leſen Bücher oder gehen mit Mädchen in die Alleen. Aber ein Mann, ein junger, kühner Mann, lebte im äußerſten Norden und ging einen Weg, der viele Hunderte von Meilen in den Umkreis lief, einen ſchwei⸗ genden, einſamen Schnee⸗ und eisbedeckten Weg. Er war von Stürmen bedroht. Von Tieren, von Eisſpalten und von niederbrechenden Schneelawinen. Er ſah tagelang, wochenlang keine Menſchen, nur Schnee, immer wieder Schnee, Eis und uraltes Geſtein und in den kurzen Som⸗ mern dünnes Gras, Vögel und Schneehaſen. Er dachte, wenn ihn mitten auf dem Marſche das Fieber überfällt, wenn er ſich verirrte und ſich halbverhungert dahinſchleppt, was dann? Aber der ihm gegenüberſaß ſprach: „Ich bin Schotte. Gutes, zähes Holz. Ich ſtamme aus dem ſchottiſchen Hochmoor. Ich bin das Leben in der Ein⸗ ſamkeit gewöhnt. Mein Beruf iſt, von der Mackenzie⸗ mündung, der Poſtſtation, über die Berge zu den Handels⸗ ſtationen zu ſteigen und ihnen die Briefe zu bringen und umgekehrt. Jetzt gehe ich wieder hinunter. In ſechzehn Tagen bin ich dort. Ich zähle nicht die Jahre, die ich das ſchon tue. Ich tue es. Ich bin ein Mann. Und das iſt ſchön. Man bleibt gut und unbehelligt.“ Amundſen lachte:„Haben Sie eine Frau?“ Darrell darauf, mit einem Munde voll Rauch, gering und einfach:„Frauen verderben die Männer. Ich bin kein Ofenhocker und krieche nicht in die Betten, die nicht im Freien ſtehen. Ich muß frei ſein. Ich muß behaupten können. Ich muß im Unbegrenzten leben“ Amundſen ſah ihn an, und ſeine Augen glänzten hell. Es war eine merkwürdige Begegnung. Unabläſſig mußte er dem Schotten ins Geſicht ſehen, das feierlich und ruhig war wie eine Steinplatte. Dieſem Darrell war es gleich, was in Winnipeg oder London geſchah. Amundſen ſtaunte im Geſpräch immer mehr: denn Darrell ſchien nicht das geringſte Gefühl für ſein einzig⸗ artiges und ungeheures Leben zu haben Er ſchien vor allem keine Einbildungskraft für die Möglichkeiten zu 1