Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Beruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkndblatt für den Stadttell Mm. ⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme ader Sonn⸗ und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdls Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VI. 8. 1440 38. Jahrgang Tſchechiſcher Verſuchsballon? Merkwürdige halbamkliche Auslaſſung zur Veröffentlichung des Nationalitäten ⸗ Statuts. Das Tſchecho⸗Slowakiſche Preßbüro gab eine Stellung⸗ nahme heraus, in der es u a. heißt: „In den letzten Tagen brachten einige ausländiſche und hieſige Blätter Artikel, in denen einzelne Teile aus dem Geſamtwerk der Nationalitätenvorlagen angeführt oder kommentiert wurden, an denen die Regierung ſoeben ar⸗ beitet. Das Tſchecho-Slowakiſche Preßbüro wurde von maß⸗ gebenden amtlichen Stellen auf die Tatſache aufmerkſam ge⸗ macht, daß alle derartigen Auszüge aus den Regierungs⸗ vorlagen kein wirklich erſchöpfendes Bild und keine Ueber⸗ ſicht bieten, weil es ſich nicht um Werke handelt, deren Redaktion berelts definitiv abgeſchloſſen wäre. Solange das Programm der Uebertragung der Kom⸗ vetenz von höheren Organen an die Selbſtverwaltungsor⸗ 155 nicht genau feſtgeſetzt ſein wird, iſt es nicht möglich, her dieſe Reform ein endgültiges Urteil auszuſprechen. Das Gleiche gilt von dem Antrag auf Novellierung des Sprachengeſetzes und von den verbreiteten Projekten der zinzelnen Teile des Nationalitätenſtatutes. Weder das po⸗ litiſche Miniſterkomitee noch der ſechsgliedrige Parlaments⸗ ausſchuß haben ihre Arbeiten bisher beendet, und auch die Verhandlungen mit den Vertretern der politiſchen Parteien, welche die einzelnen Nationalitäten repräſentieren, wurden nicht abgeſchloſſen. Darum können journaliſtiſche Publikationen einzelner Teile der Nakionalikätenvorlagen und auch journaliſtiſche Erwägungen über deren Inhalt nicht als erſchöpfende und dokumenkariſche Informatjonsquellen angeſehen werden, die eine vollkommene und unverzeichnete Aeberſicht über dies geſetzgeberiſche Werk gewährleiſten könnten, das die Grund⸗ lage einer neuen Nationalilätenregelung in der Tſchecho⸗ Slowakei ſein ſoll.“ „Zu dieſer Meldung des Tſchecho⸗Slowakiſchen Preß⸗ büros erfährt das DNB aus dem Kreiſe der SDpP⸗Dele⸗ gation: Dieſe Mitteilung maßgebender amtlicher Stellen an das Tſchecho⸗Slowakiſche Preßbüro muß außerordentliche Ver⸗ wunderung erregen. Es handelt ſich bei der Veröffentlichung des Nationalitätenſtatuts durch Prager Blätter unbeſtreit⸗ bar um weſentliche Teile des Wortlauts jenes Vorſchlages der Regierung, welcher der Delegation der Sudetendeutſchen Partei am 30. Juni 1938 offiziell überreicht wurde. Das Gleiche gilt für den Entwurf eines neuen Sprachengeſetzes. Aus der offiziellen Ausgabe mußte geſchloſſen werden, daß der Entwurf der Grundſätze des Nationalitätenſtatuts und des Sprachengeſetzes zumindeſt durch das politiſche Mi⸗ niſterkomitee bereits gebilligt war. Dieſer abgeſchloſſene Vorſchlag der Regierung mußte ſodann als die am 15. Juni offiziell angekündigte Verhandlungsgrundlage neben dem 51 der Sudetendeutſchen Partei gewertet wer⸗ en. Die heutige amtliche Mitteilung könnte nur den Sinn haben, daß nunmehr die Regierung die bereits der Sude⸗ kendeutſchen Partei übergebenen Vorſchläge nicht mehr als gültig betrachtet und neue Vorſchläge unterbreiten will. Hiervon iſt der Delegation der Sudetendeutſchen Partei aber bis jetzt nichts bekannt. Der Hinweis auf einen ſechsgliedrigen Parlamentsaus⸗ chuß iſt irreführend, weil nach der parlamentariſchen Ge⸗ chäftsordnung ein ſolcher ſechsgliedriger Parlamentsaus⸗ ſchuß ohne beſonderen Beſchluß des Plenums nicht beſtehen kann. Es wird gegen jede parlamentariſche Gepflogenheit anſcheinend der ſechsgliedrige Ausſchuß der tſchechiſchen Koalitionsparteien als parlamentariſcher Ausſchuß bezeich⸗ net. Es bedarf keiner weiteren Ausführung, daß dadurch vor der Oeffentlichkeit falſche Vorſtellungen über den gegenwär⸗ tigen Stand der Gespräche zwiſchen der Regierung und den Verkretern der nicht⸗tſchechiſchen Völker und Volksgruppen, insbeſondere des Sudetendeutſchtums, erweckt werden. Dieſe falſchen Vorſtellungen werden noch dadurch verſtärkt, daß von Verhandlungen mit den Vertretern der polikiſchen Par⸗ teien, welche die einzelnen Nationalitäten repräſenkieren, und die noch„nicht abgeſchloſſen“ ſeien, geſprochen wird. Es iſt demgegenüber richtig, daß ſolche Verhandlungen über⸗ haupt noch nicht begonnen haben. Vor drei Tagen veröffentlichte das der tſchechiſchen Re⸗ gierung außerordentlich naheſtehende und faſt halbamtlich anzuſprechende„Prager Tagblatt“ einen langen Auszug aus dem Prager Nationalitätenſtatut. Auch in tſchechiſcher Sprache geſchriebene Regierungsblätter gingen darauf ein. Drei Tage lang hat die tſchechiſche Regierung dazu ge⸗ ſchwiegen und keinerlei Proteſt gegen dieſe Veröffent⸗ lichung erhoben Erſt als ſie nunmehr feſtſtellen mußte, daß auch in den Augen der Weltmeinung der veröffentlichte Entwurf völlig unzureichend iſt und an den we⸗ ſentlichſten Forderungen, um die es allein geht, einfach vor⸗ beigeht, erklärt man plötzlich, es handele ſich nur um einen unvollkommenen und noch nicht voll redigierten Auszug und dementiert das eigene Regierungsblatt. Dieſe Mache trägt allzudeutlich den Stempel eines Verſuchsballons. Es beſteht gar kein Zweifel mehr daran, daß man durch Ver⸗ öffentlichung der weſentlichſten Beſtimmungen des Natio⸗ nalitätenſtakuts einmal erproben wollte, wieweit die öf⸗ entliche Meinung der Welt ſich mit dieſem Statut zufrie⸗ enſtellen würde. Und als man nun ſah, daß der Text des Statuts in keiner Weiſe geeignet iſt die Lage der Tſchecho⸗ Slowakei zu ändern, da verſuͤcht man, indem man den Text als nichtautoriſiert hinſtellt, ſchnellſtens noch kleine Aende⸗ rungen an dem Text vorzunehmen, in der Hoffnung, ihn dadurch vielleicht etwas ſchmackhafter zu machen. Samstag den 30. Juli 1938 Nr. 176 ſache Angleichungsbeſtimmungen, die die Aufgabe Das Sudetendeutſchtum läßt ſich durch derartige Aktio⸗ nen nicht dupieren. Es fordert ſein Recht und muß dieſes Recht auch erhalten. Die Grundforderung iſt, daß die Su⸗ detendeutſchen eines der Stagatsvölker der Tſchecho-Slowakei ſeien und keine Minderheit Erpreſſung gegen Gudetendeutſche Weil ihre Kinder deutſche Schulen beſuchen. Aus Hof in Mähren wird ein neuer Fall brutaler tſche⸗ chiſcher Erpreſſung bekannt. Der beim dortigen Poſtamt an⸗ geſtellte Briefträger Joſef Demel wollte ſeinen Jungen, der den erſten Jahrgang der dortigen tſchechiſchen Schule be⸗ ſucht, in die deutſche Schule ſchicken, da das Kind in der tſchechiſchen Schule einen ſchlechten Fortgang zu verzeichnen hatte. Als er den Jungen abmelden wollte, erklärte der tſchechiſche Lehrer Klubes, Demel könne verſetzt werden oder überhaupt ſeinen Poſten verlieren. Kubes habe hierauf Einfluß. Der Briefträger möge daran denken, ob er ſein Gehalt vom Staate oder den Sudetendeutſchen beziehen wolle. Der Briefträger war durch dieſe freche Drohung ſo verängſtigt, daß er von einer Abmeldung ſeines Sohnes ab⸗ ſah, umſomehr, als ihm auch noch von zwei anderen tſche⸗ chiſchen Beamten in gleicher Weiſe gedroht wurde. Aus dem Bezirk Tuſchkau wird mitgeteilt, daß tſche⸗ chiſche und jüdiſche Gutsbeſitzer deutſchen Arbeitern kündi⸗ 795 und für ſie tſchechiſche Arbeiter anſtellen, weil die deut⸗ 1 0 Arbeiter ihre Kinder in die deutſchen Schulen an⸗ melden. Aehle tſchechiſche Boykotthetze Die Hetze gegen alles, was mit dem Deutſchtum auch ale irgendetwas zu tun hat, treibt in der Tſchecho⸗Slowakei die eigenartigſten Blüten. Es gibt kein Gebiet in Wirtſchaft, Politik und öffentlichem Leben, das durch unverantwort⸗ lichen tſchechiſchen Chauv nismus nicht vergiftet würde. So hat in dieſer Richtung eine„nationale Vereinigung für den Schutz des tſchecho⸗lowakiſchen Marktes“ die„Auf⸗ gabe“ übernommen, durch unter den Augen des Staates in der Oeffentlichkeit verbreitete Flugblätter offen zum Boy⸗ kott deutſcher Waren in der Tſchecho⸗Slowakei aufzurufen. In einem ſolchen Flugblatt der„Sektion Radio“ dieſer „Vereinigung“ heißt es u. a.:„Mit jedem Heller, den Ihr für deutſche Waren ausgebt, oder für ſogen. tſchechiſche Er⸗ zeugniſſe, welche gleichfalls von deutſchen Konzernen her⸗ geſtellt werden, leiſtet Ihr einen Beitrag für deutſche Ku⸗ geln, Granaten und Bomben(), die für Euch, Tſchecho⸗ Slowaken, beſtimmt ſind!“„Wir weiſen feindliche(ll) Wa⸗ ren konſequent zurück“ Es iſt das gute Recht des Angehörigen einer jeden Na⸗ tion, die Waren ſeiner nationalen Erzeugung zu bervor⸗ zugen. Das Beiſpiel der kſchechiſchen„Vereinigung für den Schutz des Marktes“ aber zeigt, in welches krübe Fahr⸗ waſſer politiſcher Verhetzung nationaltſchechiſche Treibereien hineinführen: Sie ſcheuen ſich nicht einmal, die abſolut ver ⸗ leumderiſche Behauptung, der Erlös deutſcher Waren würde für Bomben und Granaten gegen die Tſchecho⸗Slowakei verwendet, zur plumpen Skimmungsmache auf dem Boden geſchäftlicher Intereſſen in frevelhafter Weiſe auszunutzen, eine un verantwortliche Handlungsweiſe. die auf das ſchärfſte abgelehnt werden muß. Dr. Goebbels in Breslau Am Sonntag kommt der Führer. 5 Breslau, 30. Juli. Im Mittelpunkt der das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt umrahmenden Veranſtaltungen ſtand die Feierſtunde des Deutſchtums im Auslande. Dr. Goebbels behandelte in einer großen Rede die Lage Deutſchlands und Fragen der Außenpolitik. Stark ſein und ſtark bleiben, das bezeichnete er als Ziel der Politik. Er machte die Mitteilung, daß der Führer am Sonnkag als Verkreter der deutſchen Nalion in Breslau vor den Teilnehmern ſtanen wird. Künſtler empfang im Hauſe Wahnfried Bayreuth, 30. Juli. Wie alljährlich wurden auch in die⸗ ſem Jahre die an den Bayreuther Bühnenfeſtſpielen betei⸗ ligten Künſtlerinnen und Künſtler im Beiſein von Frau Winifred Wagner vom Führer empfangen. Sie ver⸗ brachten den Abend als ſeine Gäſte im Hauſe Wahnfried. Erbhofgeſetz in Oeſterreich Weiterer Schritt zur Rechtsangleichung. Berlin, 29. Juli. Nach einer am 27. Juli erlaſſenen Ver⸗ ordnung tritt das Reichserbhofgeſetz mit den dazu ergan⸗ genen Durchführungsvorſchriften am 1. Auguſt 1938 im Lande Oeſterreich in Kraft. Die Beſtimmungen des Altreichs werden ohne ſachliche Aenderung übernommen. Die um⸗ fangreiche Einführungsverordnung enthält in der Haupt⸗ den Einklang des neu eingeführten Bauernrechts mit den noch fortgeltenden Vorſchriften des allgemeinen öſterreichi⸗ ſchen Rechts herzuſtellen. 5 Mit dieſer Verordnung iſt ein weiterer weſentlicher Schritt auf dem Wege der Rechtsangleichung getan. Seine Bedeutung beſteht darin, daß das Reichserbhofgeſetz nun auch in der wieder heimgekehrten Oſtmark ſeine Aufgabe übernimmt, das Bauerntum als Blutsquelle des deutſchen Volkes zu ſichern. Die Oſtmark war ſeit je ein ausgeſpro⸗ chenes Bauernland. Sie iſt es auch bis heute geblieben. Der geſunde Sinn der bäuerlichen Bevölkerung hat in den mei⸗ ſten Bezirken die überkommene gute Art der bäuerlichen Geſchlechterfolge ohne Teilung der Höfe erhalten. haben, Wo iſt das„glückliche Frankreich“? Flandin zieht die Bilanz der Volksfronkpolitik. Paris, 29. Juli. Der ehemalige Miniſterpräſident Flan⸗ din zieht in einem„Die Wahrheit über das Experiment Blums“ überſchriebenen Artikel im„Journal“ die Bilanz der Volksfrontpolitik in Frankreich. Flandin zählt alle Schlagworte auf, mit denen die Volksfront hauſieren gegangen ſei und beweiſt mit einem Beiſpiel nach dem anderen, wie dieſe Verſprechun⸗ gen nicht gehalten und erfüllt worden ſind.„Brot Friede, Freiheit“,—„Ein ſtarkes, freies und glückliches Frank⸗ reich“—„Laßt die Reichen zahlen“—„Keine Inflation und Deflation“—„Erhöhung der Kaufkraft“ und anderes mehr habe man geſchrien. Was das Brot betrifft, ſo müſſe man nun aber feſt⸗ ſtellen, das es unter ſeiner— Flandins— Regierungszeit nur 1.60 Franes gekoſtet habe, während der Arbeiter heute für das Kilogramm 2,85 Francs ausgeben müſſe. Die ſo⸗ genannte Erhöhung der Kaufkraft ſei auch nicht eingetreten. Die Beamten beiſpielsweiſe machten bei ihren Gehaltsfor⸗ derungen geltend, daß ihre Gehälter 30 v. H. ihrer Kauf⸗ kraft verloren hätten. Zur Inflation und Abwertung bemerkt Flan⸗ din: Die Volksfront habe bei ihrem Machtantritt eine Wäh⸗ rung vorgefunden, die durch 80 Milliarden Gold gedeckt ge⸗ weſen iſt. Nach zweijähriger Volksfrontpolitik ſei der Fran⸗ ken ins Schwanken geraten, der Goldbeſtand faſt um die Hälfte geſunken. Und während man früher für 75 Franken ein engliſches Pfund kaufte, müſſe man heute 178 Franken bezahlen. Seitdem die Volksfront am Ruder iſt, hätten die von Jahr zu Jahr immer unmäßiger angewachſenen Verpflich⸗ tungen das Schatzamt gezwungen, ſich im Jahre 1938 45 Milliarden Franken Bargeld zu verſchaffen. Die Verbind⸗ lichkeiten des kommenden Jahres würden noch viel größer ſein. Nicht der Staat allein ziehe Wechſel auf das Schatzamt, Bede alle öffentlichen Körperſchaften auch. Die Lage der epartements und der Gemeinden habe ſich durch die Maß⸗ nahmen der Volksfront verſchlechtert. Das Haushaltsgleichgewicht ſei ebenfalls nicht verwirk⸗ licht worden. Die Steuer laſt habe ſich durch 14 Milliar⸗ den neuer Steuern erhöht. Das ganze Land ſei durch die Ueberbeſteuerung gelähmt. Die Zahl der Unternehmen und Geſchäfte, die auf Grund der Steuern und ſozialen Abga⸗ ben eingehen, belaufe ſich auf mehrere Tauſend. Der Staat ſei gezwungen, ſeine Beſtellungen immer teurer zu bezah⸗ len. Die Verſtaatlichungen, namentlich in der Flugzeugindu⸗ ſtrie, hätten die Aufträge für das Heer um mehr als das Doppelte verteuert. Man ſuche vergeblich das glückliche Frank⸗ reich. Ueberall begegne man Geſichtern, die angſtvoll in die Zukunft blicken. Für die Arbeiter ſei die Erwerbsloſigkeit heute ebenſo drohend wie geſtern. Das Kapital und das Einkommen der beſitzenden Klaſſen ſchmelzen unabläſſig zu⸗ ſammen, während die Lebenshaltungskoſten von Tag zu Tag ſtiegen. Zum Schluß kommt Flandin 901 das außenpolitiſche Gebiet zu ſprechen und ſagt: Der Völkerbund liegt am Bo⸗ den, die kollektive Sicherheit und der gegenſeitige Beiſtand, dieſe beiden„Allheilmittel der Volksfront“, ſeien heule von der ganzen Welt verſchmähl. Frankreich habe ſich weder mit Italien, noch mit Deutſchland wieder ausgeſöhnt. Die Apoſtel der Abrüſtung und des Internationalismus hätten Frankreich in eine ungeheure Wiederaufrüſtung geſtürzt, und heute praktizierten ſie den Nachbarn gegenüber die Po⸗ litik der drohenden Jauſt. Politiſches Allerlei Angeworben nach Rolſpanien. In den oſtpolniſchen Grenzgebieten iſt es in den letzten Tagen mehrfach zu ne zwiſchen polniſcher Polizei ſowie Angehörigen des polniſchen Grenzkorps mit kommuniſtiſchen Horden gekommen, die ſich über die Grenze in die Sowjetunion ſchleichen wollten. Im Verlauf der Schießereien waren drei Kommuniſten darunter eine Frau, ſchwer verletzt worden. Die Kommuniſtin iſt ihren Wunden inzwiſchen erlegen. Den Bemühungen der polniſchen Polizei iſt es Ieh gelungen, 19 weitere Mitglieder dieſer kommuni⸗ ſtiſchen Gruppe 1 Sie erzählen, daß ſowjetruſſi⸗ ſche Agenten ſie als Freiwillige für das bolſchewiſtiſche Spanien angeworben hätten. Abfuhr für Hetzer durch amerikaniſchen Anwaltsverband. In klarer Form hat der amerikaniſche Anwaltsver⸗ band, der zurzeſt in Cleveland tagt, eine Entſchließung zu⸗ rückgewieſen, die ſich mit deutſchen Verhältniſſen befaßt. Die Entſchließung, die im Falle ihrer Annahme eine Be⸗ leidigung des Reiches dargeſtellt hätte, gelangte gar nicht erſt vor das Plenum des Verbandes. Sie wurde bereits von einem Unterausſchuß mit dem Bemerken zurückgewieſen, daß ſie gegen ein fremdes Land gerichtet ſei und dich auch lie Gegenſtänden befaßt, die nicht Aufgabe des Verbandes eien. Neue Verletzung der Mandſchuriſchen Grenze. Tokio, 30. Juli. Aus Söul wird ein neuer Zwiſchenfaſl von der mandſchuriſch⸗ruſſiſchen Grenze gemeldet. Zehn ſowjetruſſiſchen Soldaten überſchritten am Freitag nachmit⸗ tig die Grenze 800 Meter nördlich von Chankufeng und be⸗ ſchoſſen die mandſchuriſche Grenzwache. Nach einem ein⸗ ſtündigen Feuergefecht konnten die Sowjsttrup⸗ pen zurückgetrieben werden. Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeilgeſchehen. Während früher um dieſe Zeit der Hundstage ſelbſt die internationale Politik auf Urlaub gegangen zu ſein ſchien, gleicht ſie in dieſem Jahre einem Bienenhaus, wo ja ge⸗ rade jetzt in den heißen Tagen die Unruhe unter den Völ⸗ kern am größten iſt, die Schwärme ſich ſammeln und in die Weite fliegen. Viel bösartigere Schwärme werden heuer über die M edel Schwärme vergiftender Gerüchte, Lügen, Hetzereien. ar es in der vergangenen Woche das berüchtigte engliſche Judenblatt„Daily Chro⸗ nicle“ das ſeine Giftſchwaden auf die Welt losließ, ſo kommt in dieſer Woche aus der gleichen geografiſchen und geiſtigen Richtung eine der übelſten und gefährlichſten Wol⸗ en, entſtanden aus nur wenigen Worten im engliſchen Unterhaus. Dort ſtellte der marxiſtiſche Abgeordnete Mon⸗ tagu bei der Behandlung der Verkehrsluftfahrt die unge⸗ heuerliche Frage, ob man mit einer neuen Maſchine für 40 Paſſagiere auch 40 Bomben nach Berlin bringen könnte! Welch abgrundtiefer Deutſchenhaß, aber auch welche ab⸗ grundtiefe Gemeinheit der Beſinnung ſpricht aus dieſem Satze! Vor nicht allzu langer Zeit erregte es ſchon einmal Aufſehen, daß ein Mitglied des Unterhauſes in aller 1 fentlichkeit die Möglichkeit erörterte, wie man Berlin mit ſchweren Bombengeſchwadern erreichen und in Schutt und Aſche legen könnte. Auch die damalige Anfrage ging von einem jener dunklen Ehrenmänner aus, die von Pazifis⸗ mus und Humanität triefen, dafür aber alle Völker und Staaten, die ihnen ein Dorn im Auge ſind, am liebſten völlig vom Erdboden vertilgen möchten, wozu ſie jedes Mit⸗ tel als geeignet empfehlen. Es ſind dieſelben heuchleriſchen Burſchen, die in dem einen Augenblick Krokodilstränen über Bombenabwürfe auf die Kaſernen und Munitionsfabriken in ſowjetſpaniſchen Städten vergießen, im nächſten Augen⸗ blick aber mit eiſiger Ruhe darüber hinweggehen, wenn rote Bomber viele Hunderte von Frauen und Kindern im nationalſpaniſchen Gebiet töten und Zehntauſende in be⸗ ſtialiſcher Weiſe martern und abſchlachten. Gerade jene an⸗ geblichen Friedensapoſtel und Pazifiſten ſind in Wirklichkeit die größten Kriegshetzer. Alle Völker, insbeſondere aber Deutschland haben das Recht und die Pflicht, ſich gegen ſolche verbrecheriſchen und verantwortungsloſen Kriegshet⸗ zer mit allen Mitteln zu ſichern und zu verteidigen. * Die Zähigkeit, mit der der engliſche Erſtminiſter Neville Chamberlain trotz all' dieſer Querſchüſſe ſeiner Oppoſition an der Organiſation des Friedens arbeitet, iſt ſicher aner⸗ kennenswert. Die offene Art, die dabei zu ſeiner Methode ehört, kann man nur als ſympathiſch bezeichnen. Mit Recht 0 er der britiſchen Oeffentlichkeit eine ſchwere Unterlaſ⸗ ungsfünde vorgeworfen; denn man kann es nur als Vor⸗ wurf charakteriſieren, wenn der britiſche Premier darauf hinweiſt, daß das engliſch⸗deutſche Flottenabkommen in ſei⸗ ner Bedeutung für den Frieden nicht genügend gewürdigt worden iſt. Chamberlain hat es auch offen ausgeſprochen, daß Adolf Hitler hier eine bemerkenswerte Geſte höchſt praktiſcher Art zum Schutze des Friedens gemacht hat. Während und nach dem Königsbeſuch in Paris hat die eng⸗ liſch⸗franzöſiſche Diplomatie in Prag wiederholte Vorſtellun⸗ gen erhoben, deren Ergebnis am 25. Juli eine erhebliche Ueberraſchung in vielen Kreiſen auslöſte: Die tſchechiſche Regierung hat ſich damit einverſtanden erklärt, daß Lord Runciman, ein langjähriger engliſcher Handels⸗ und Wirt⸗ ſchaftsminiſter, als„Unterſucher“ und„Vermittler“ nach Prag kommt. Die Sudetendeutſche Partei, deren Zuſtim⸗ mung zu dieſer Entſendung in London ebenfalls für not⸗ wendig erachtet wurde, hat ſich ſofort bereit erklärt, Runci⸗ man in jeder Beziehung zu unterſtützen. Die tſchechiſche Re⸗ gierung hatte erſt nachgegeben, nachdem die engliſch⸗fran⸗ Reach Diplomatie ihre entſprechende Empfehlung mit achdruck wiederholt hatte. Die tſchechiſche Preſſe iſt, durch das Ereignis ſichtlich überraſcht worden. Sofort hat die tſchechiſche Regierung eine neue Taktik eingeſchlagen. Die Geſetzentwürfe, deren Beratung monatelang hingeſchleppt wurde, wurden nun am 26. Juli in einer Miniſterſitzung von 8 Uhr vormittags bis in die ſpäten Nachtſtunden noch einmal durchgewalkt; ihr weſentlicher Inhalt wurde auf dem nicht ungewöhnlichen Wege einer„Indiskretion“ am 27. Juli veröffentlicht! Das Manöver dient dazu, in möglichft weiteig Umfang„vollzogene Tatſachen zu ſchaffen“, ehe Lord Runciman, der in Prag zwiſchen dem 7. und 10. Auguſt erwartet wird, dort überhaupt eintrifft. Das„Prager Tageblatt“, das der tſchechiſchen Regie⸗ rung naheſteht, veröffentlicht die Grundſätze eines Nationa⸗ litätenſtatuts, die den kommenden Verhandlungen mit den Volksgruppen als Unterlage dienen ſollen. Vorausgeſetzt, daß die umfangreiche Veröffentlichung des Prager Blattes authentiſch iſt, ſo muß von vornherein geſagt werden, daß der Inhalt in keiner Weiſe befriedigen kann. Wenn man nur die bekannten acht Punkte des Karlsbader Programms Henleins als Vergleich heranzieht, ſo klaffen überall die Wi⸗ derſprüche 0 Ungerechtigkeiten in dem tſchechiſchen Entwurf. Was die Prager Regierung veröffentlichen läßt, iſt lediglich ein Minderheitenſtatut in der längſt veralteten, ſattſam bekannten Genfer Auffaſſung, hat aber mit Volks⸗ ruppenrecht nicht zu tun. Als Staatsvolk werden die Echechen und die Slowaken erklärt(die letzteren ſollen da⸗ her überhaupt keine Autonomie erhalten), die Deutſchen und die anderen Nationalitäten aber ſollen das Recht von „Minderheiten“ erhalten. Es ſei hier nur daran erinnert, daß die deutſche„Minderheit“ von 3.5 Millionen größer 5 als das ſlowakiſche Staatsvolk mit nur 2 Millionen. Es folgt dann eine kaum überſehbare Fülle von Einzelbeſtim⸗ mungen für die Wahrung der Min erheitenanſprüche, teil⸗ weiſe ſehr dehnbarer und oe Art, oder Strafbe⸗ ſtimmungen für Verletzung von Minder eitenrechten. Stets iſt aber die Abſicht erkennbar, den Tſchechen alle Macht und jeden Einfluß zu ſichern und unter Umſtänden ſolche neuen Geſetze zu einer Waffe gegen das Deutſchtum zu machen. ürde man den entſcheidenden Punkt der ſudetendeutſchen Forderungen anerkennen, nämlich die Schaffung eines deut⸗ ſchen Verwaltungsgebietes mit autonomen brauchte man die gffaße allzu ausgeklügelte Geſetzesmacherei t niemanden 5 wird. Nur N 105 r e ie wahre Gleichberechtigung, ſchützt vor Entnatio⸗ naliſierung und gibt 9 die Bürgschaft 15 die ungeſchmä⸗ utſchen Volksbodens. Das ſind ge⸗ rade die Punkte, die man in den neuen Prager Veröffent⸗ lichungen vergeblich ſucht. Während ſo faſt das ganze europäiſche Bienenhaus von Unruhe erfüllt iſt, geht das Volk Deutſchlands fleißig und unbeirrt von allem ſeiner Arbeit und der Erfüllung 1 Aufgaben nach. In Breslau wird zurzeit das größte Volks⸗ feſt der deutſchen Leibesübungen gefeiert, ein 1 der Geſchloſſenheit der deutſchen Sport⸗ und Turnbewegung. des für Leibesübungen, Neuer deutſcher Weltrekord In der Klaſſe der Leichtflugzeuge. Berlin, 30. Juli. Die deutſche Luftfahrt konnte erneut eine Weltbeſtleiſtung aufſtellen. Wiederum waren es die Arado⸗ Flugzeugwerke in Brandenburg, die ſich mit ihrer bekannten Reiſeflugmaſchine Ar 79 nunmehr zum fünften Male in die Liſte der internationalen Rekorde einſchreiben konnten. Flugzeugführer Seelbach flog auf dieſer Maſchine eine Geſchwindigkeit von 227.03 Stkundenkilometern über eine Meßſtrecke von 2000 Kilometer und damit einen neuen in⸗ kernationalen Rekord in der Klaſſe der Leichtflugzeuge. Bisher war dieſer Rekord noch nicht aufgeſtellt worden, da Flugzeuge dieſer Kategorie mit Motoren bis zu vier Liter Zylinderinhalt überhaupt eine Strecke von 2000 Kilometer Länge kaum erreichen konnken. Die Oſtſee durchſchwommen In 40 Skunden 2 Minuten von Gjedſer nach Warnemünde. Warnemünde, 29. Juli. Die junge däniſche Schwimmerin Jenny Kammersgaard, die am Miktwoch um 18.58 Ahr zur Durchquerung der Oſt⸗ ſee in Gjedſer(Dänemark) geſtarket war, hat die deutſche Küſte 10 Kilometer weſtlich von Warnemünde erreicht. Sie hat für ihre hervorragende Leiſtung 40 Skunden 2 Minu- ken gebraucht. Es war begeiſternd, mit welchem Schneid die Schwim⸗ merin den Endſpurt der gewaltigen Strecke meiſterte. Etwa eine Stunde nach ihrem Anlandgehen traf ſie im Motor⸗ boot in Warnemünde⸗Hafen ein, wo ihr ein feſtlicher Emp⸗ fang bereitet wurde. Die Luftlinie von Gjedſer nach Warnemünde be⸗ trägt 42 Kilometer. Infolge der Strömung hat die Schwim⸗ merin aber eine weit längere Strecke, vermutlich et wa 60 Kilometer, zurückgelegt. Die junge Dänin hat ſchon mehrere aroße Schwimmleiſtungen aufzuweiſen. Im vori⸗ gen Jahr brachte ſie es fertig, das Kattegatt in 29 Stunden zu durchqueren, jedoch unter günſtigeren Bedingungen als jetzt. Kreisleiter Dettmann(Roſtock) begrüßte die Schwim⸗ merin auf deutſchem Boden. Er überreichte ihr einen mit den däniſchen und deutſchen Farben geſchmückten Roſen⸗ ſtrauß. Im Namen des Reichs portführers wurde die Sportlerin durch den Kreisbeauftragten des Reichsbun⸗ Dr. Bützow(Roſtoch), begrüßt. Außerdem ſprach Stadtrat Zeitz ihr die beſten Wünſche des Oberbürgermeiſters der Seeſtadt Roſtock aus. Bei ihrer Ankunft in Warnemünde jubelten ihr Tau⸗ ſende begeiſtert zu, und die Muſikkapelle des Seefliegerhor⸗ ſtes Warnemünde muſizierte. Auf Einladung der Seeſtadt Roſtock wurde die junge Dänin in einem Warnemünder Hotel untergebracht. Amſterdam, 29. Juli. In der Nacht hat der holländiſche Bagger„Karimata“ den erſten Goldbarren der„Lutine“ aufgefunden. Der Barren iſt 20 Zentimer lang und 6.5 Zentimeter breit. Die„Lutine“ iſt eine engliſche Fregatte, die— mit Schätzen reich beladen— 1799 vor der hollän⸗ diſchen Küſte unterging. Nach immer wieder in Angriff ge⸗ nommenen, bisher aber vergeblichen Verſuchen hofft man mit Hilfe des modernen holländiſchen Zinnbaggers„Kari⸗ mata“, der der ſchlechten Zinnpreiſe wegen an ſeinem eigent⸗ lichen Beſtimmungsort, den holländiſchen Beſitzungen in der Südſee, zurzeit nicht beſonders dringend gebraucht wird, jetzt die Schätze heben zu können. Nachdem nach wochen⸗ langen, zum Teil ſehr ſchwierigen Vorarbeiten vor einigen Tagen die erſten Münzen ans Tageslicht gefördert werden konnten, ſcheint man nunmehr in der„Lutine“ bis zu den großen Schätzen vorgedrungen zu ſein. Die nationalſpaniſche Offenſive Jorkſchritt an der Eſtremadurafronk. Bilbao, 29. Juli. An der Eſtremadurafront wurde, wie der nationalſpaniſche Heeresbericht meldet, die nationale Offenſive erfolgreich fortgeſetzt. Neben der Ortſchaft Alde⸗ uela konnten im Gomezgebirge wichtige Höhen beſetzt wer⸗ den. Ferner wurden ſüdlich von Puertollano die Roten aus ihren Stellungen vertrieben. Im Serena⸗Gebiet ſetzten die nationalſpaniſchen Truppen ihre Säuberungsaktionen fort. Es konnten wieder mehrere hundert Bolſchewiſten gefangen⸗ genommen werden, worunter ſich zahlreiche politiſche Kom⸗ miſſare und„Offiziere“ befinden. An der Valencia⸗ front wurden rote Gegenangriffe abgeſchlagen. Schanghal. Wie erwartet, iſt Suſung von den japani⸗ ſchen Truppen beſetzt worden. Die Ausweitung der Teilof⸗ 1 auf dem Nordufer des Jangtſe hat ſich planmäßi vollzogen. Die japaniſchen Truppen haben ihren Vormarſ in. Wangmei fortgeſetzt. Tokio. Der Sprecher des japaniſchen Außenamtes er⸗ klärte zu den Ausſprachen im engliſchen Parlament über den China⸗Konflikt, daß das japaniſche Volk die Vorgänge mit größtem Unwillen verfolgt habe. Die ganze Debatte könne man nur als den Verſuch einer Demütigung und Be⸗ drohung des jſapaniſchen Volkes anſehen. Revolte auf Kreta niedergeſchlagen. Auf Kreta iſt eine Revolte ausgebrochen, die von einem Neffen Veniſelos namens 1 angezettelt wurde. Mitſotakis hat mit 500 Mann Kanea und die Radioſtation beſetzt und den Gouverneur der Inſel ſowie andere Be⸗ amte feſtgeſetzt. Nachdem der ſtellvertretende Gouverneur der Inſel Kreta, Markellos, bereits zu Beginn der Revolte berichtet hatte, daß die Bevölkerung der Inſel Kreta die Revolte mißbilligt, ſind vom Generalgouverneur der Inſel an den griechiſchen Miniſterpräſidenten Metaxas neue Nach⸗ 1 telegrafiſch gelangt. Danach iſt die Revolte bereits vollſtändig nieder egen worden. Die Aufſtändiſchen wurden aus der Stadt Kaneg herausgetrieben, und die öf⸗ fentlichen Gebäude ſind durch die geſetzmäßigen Vertreter der griechiſchen Regierung beſetzt worden. Dieſe hat jetzt auch ein einheitliches Banner als Symbol ihrer neugewonnenen Kraft erhalten, und durch die Stif⸗ tung„Sportdank“ hat die Reichsregierung gezeigt, daß ſie auch an diejenigen denkt, die infolge unglücklicher Zufälle bei der S aden kamen. Zwar Stärkung ihres Körpers zu Sch hatten die Sportverbände bisher ſchon eine Unfallverſiche⸗ rung, dieſe reichte jedoch bei weitem nicht aus, bei ſchweren Unfällen die Metro fene finanziell zu ſichern. Außer dieſem ochfeſt deutſcher Körperkultur werden in Bayreuth und alzburg Hochfeſte deutſcher Kunſt begangen, die immer wieder die ganze Welt mit Bewunderung erfüllen. 1 Kurzmeldungen Bayreuth. Im Feſtſpielhaus begann der erſte Ring⸗ Zyklus. Der Aufführung„Rheingold“ wohnte auch der Füh⸗ rer bei, der bei der An⸗ und Abfahrt von einer nach vielen Tauſenden zählenden Menge jubelnd begrüßt wurde. Das Ende eines Schmugglers. Der in den 30er Jahren ſtehende Joſef Hipp aus der Gegend von Weißenſee bei Füſſen war im Vorjahr als einer der Hauptangeſchul⸗ digten in einem großen Schmugglerprozeß zu einer länge⸗ ren Freiheitsſtrafe verurteilt worden. In den letzten Tagen war Hipp zur Verrichtung landwirtſchaftlicher Arbeiten be⸗ urlaubt worden. Nun wurde Hipp im Anweſen ſeines On⸗ kels in Roßmoos erhängt aufgefunden. A 11 Schafe vom Blitz erſchlagen. Bei einem ſchweren Gewittere, das über den Hohenſtaufen hinwegging, ſchlug der Blitz in eine unter einer Bergfichte Schutz ſuchende Schafherde und tötete ſämtliche 11 Stück, darunter einen wertvollen Widder. Schweres Unwetter im Waldenburger Bergland. Waldenburg, 30. Juli. Ueber das Waldenburger Berg⸗ land ging in den ſpäten Nachmittagsſtunden ein entſetzliches Gewitter nieder. Insbeſondere die Umgebung des Bades Charlottenbrunn wurde davon betroffen. Unter ſchweren Gewittererſcheinungen ergoß ſich ein furchtbarer Wolken⸗ bruch, der binnen wenigen Minuten die Felder völlig un⸗ ter Waſſer ſetzte. Ihm folgte auf einem ſchmalen Streifen von etwa einem halben Kilometer Breite ein noch nicht er⸗ lebter Hagelſchlag. Es waren Hagelanhäufungen bis zu einem halben Meter 1 1 5 zu ſehen. Die auf der Reichsſtraße Waldenburg— Bad Charlottenbrunn— Neu⸗ rode befindlichen Fußgänger. Radfahrer und Kraftfahr⸗ zeuge mußten augenblicklich halten, da es ummöglich war, bei dem Unwetter vorwärtszukommen. Die Felder bie⸗ ten nach der Kataſtrophe einen kroſtloſen Anblick, das Ge⸗ treide iſt völlig niedergeſchlagen. Wo einſt Kartoffel ſtan⸗ den, ſieht man nur noch ein paar kümmerliche Strünke. iF Kind von Erdmaſſen verſchüttet. In Trunkelsberg fiel das achtjährige Töchterchen der Eheleute Prinz in einen Graben, der zur Anlegung einer Waſſerleitung ausgehoben wurde. Trotz ſofortiger Hilfsmaßnahmen konnte es nicht mehr lebend geborgen werden; die ſchweren Erdmaſſen hat⸗ ten ihm die Bruſt eingedrückt. 4 Bruſtkorb eingedrückt. Der 11 Jahre alte Sohn des Bauern Kauper in Wieſendorf wollte mit einem mit Kar⸗ toffeln beladenen Fuhrwerk in den Hof einfahren. Als der 155 50 vorausging, um das Scheuerntor zu öffnen, ſetzte 15 as Geſpann in Bewegung. Die Deichſel des Wagens rang dem Jungen derart unglücklich in die Bruſt, daß ihm der Bruſtkorb eingedrückt wurde. ai Durch herabfallende Wagenladung getötet. Auf der Ramſauer Straße in Ber tesgaden glitt von einem mit Barackenteilen beladenen aſtkraftwagen in einer Kurve die Ladung 1 und riß zwei auf dem Bretterſtapel ſitzende Arbeiter mit. Der 33 Jahre alte Franz Xaver Sal- ler trug bei dem Unfall ſo ſchwere Verletzungen davon, daß der Tod alsbald eintrat. Königsberg. 30 japaniſche Jugendführer, darunter fünf Miniſterialräte des japaniſchen Erziehungsminiſteriums, trafen mit dem Seedienſt in Pillau ein, die einer Einladung der Reichsſugendführuna gefolgt waren. Haag. Die niederländiſche Regierung hat fetzt beſchloſſen, einen Agenten und Unteragenten in Nationalſpanien zu er⸗ nennen, während die nationalſpaniſche Regierung ihrerſeits einen Agenten in Holland ernennen wird. Paris. Der ehemalige Miniſterpräſident und frühere Außenminiſter Flandin äußerte ſich einem Mitarbeiter der Zeitung„La Revue de France“ gegenüber zur Frage der Möglichkeit und Notwendigkeit einer Verſtändigung mit Deutſchland. 5 Athen. Die Sicherheitspollzel 15 eine zweite kommunt⸗ ſtiſche Organiſation in Athen au gedeckt und bei ihr eine große Menge Hetzſchriften und Agltationsmaterial beſchlag⸗ nahmt. Außerdem wurde eine kommuniſtiſche Geheimgeſell⸗ ſchaft entlarvt, die innerhalb der griechiſchen Wehrmacht ihre zerſetzende Tätigkeit entfaltet. Zeruſalem. Nachdem wieder in den verſchiedenen Lan⸗ desteilen zahlreiche Bombenfunde zu verzeichnen waren, wurde auf dem füdiſchen Gemüſemarkt in Jeruſalem eine große Bombe entdeckt, die aber unſchädlich gemacht werden konnte Newyork. Das Kriegsminiſterium in Waſhington be⸗ ſchloß, zur Amtseinführung des neugewählten Präſidenten Eduarde Santos nach der kolumbianiſchen Hauptſtadt Bo⸗ gota am 7. Auguſt drei ſeiner als„fliegende Feſtung“ be⸗ kannten Großbombenflugzeuge zu entſenden. Rio de Janeiro. Im weiteren Verlauf der Unterſuchung über die Revolte am 11. Mai wurde von der braſilianiſchen Polizei beim nationalen Sicherheitsgericht Anklage gegen den ae Chef der Integraliſten, Plinio Salgado, und den früheren Gouverneur von Rio Grande do Sul, Flores da Cunha erhoben. A Erſtes Book einer neuen franzöſiſchen Torpedobooks⸗ ſerie. In La Seyne am Mittelmeer wurde das Torpedo⸗ boot„Le Fleuret“ vom Stapel geloſſen. Es bildet das erſte einer Serie von vier Torpedobooten, die 122 m lang, 12 m breit ſind und 1800 To. Waſſerverdrängung haben. ab Exploſion in franzöſiſchem U- Book. In dem Akkumu⸗ latorenraum eines im Hafen von Toulon liegenden Unter⸗ ſeebootes ereignete ſich eine ſchwere Exploſion, die zwei Matroſen tötete und mehrere Beſatzungsmitglieder verletzte. Die Matroſen waren gerade damit beſchäftigt, neue Säure in die Batterien des Akkumulatorenraums aufzufüllen. I Riviera-Hotel vom Perſonal beſtreikt und beſetzt. Wie aus Nizza gemeldet wird, iſt in Juan les Pins ein großes Hotel vom Perſonal beſtreikt und beſetzt worden, weil das Verlangen nach Erhöhung der 1 und Gehäl⸗ ter abgelehnt worden iſt. Da das Hotel in betracht der Reiſezeit vollbeſetzt iſt, wirkt ſich der Streik für die Hotel⸗ gäſte äußerſt unangenehm aus. i Neue Fluglinie London—gopenhagen. In London traf das erſte Flugzeug der neuen Luftverkehrslinie Lon⸗ don Kopenhagen ein. An Bord des lugzeuges befanden s Prinz Axel von Dänemark und itglieder der däni⸗ chen Königsfamilie. Damit wird ein re elmäßiger tägli⸗ cher Flugverkehr zwiſchen London und openhagen einge⸗ leitet. Die Flugzeit beträgt fünf Stunden. Ak Leichtes Erdbeben in Griechenland. In der Stadt „Patras wurden Erdſtöße verſpürt. Obwohl kein Sachſchaden angerichtet wurde, brach unter der Bevölkerung eine Panik aus. A Jugenigleiſung durch Sabokage. Unweit Kalkilieh bei Tulkarem(Paläſtina) iſt ein Eiſenbahnzug infolge eines Sabotageakts entgleiſt Der Zugführer und der Heizer wurden verletzt. 8 5 —— »-m enn Badiſche Chronik Die Heidelberger Bernſtein⸗Ausſtellung. Heidelberg. Das Gold der Oſtſee übt ſeit Donners⸗ tag im Hauſe der Kunſt ſeine Anziehungskraft aus, und man möchte der Bernſtein⸗Ausſtellung, die Heidelbergs Oberbür⸗ germeiſter Dr. Neinhaus an dieſem Tage eröffnete, einen ſtarken Beſuch wünſchen. Die Staatliche Bernſteinmanufak⸗ tur Königsberg hat die Ausſtellung reich beſchickt. Dr. Hell⸗ beck, der ſie mit großer Sachkenntnis eingerichtet hat und lei⸗ tet, führte in ihr Weſen, ihr Zuſtandekommen und ihre Be⸗ deutung in geologiſcher, geſchichtlicher und kultureller Hinſicht ein. Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus würdigte die dem Bernſtein zu allen Zeiten beigelegte künſtleriſche und wirt⸗ ſchaftliche Bedeutung. Der Oberbürgermeiſter hoffte, daß die von weither zu den Reichsfeſtſpielen Kommenden ſich die Ge⸗ legenheit einer Beſichtigung der einzigartigen Ausſtellung nicht entgehen laſſen. Ein Rundgang zeigte den Beſuchern die ſeltſamſten Einſchlüſſe, Tiere, die Jahrhunderttauſende im goldenen Grab überdauert haben, außerdem auch wunder⸗ volle künſtleriſche Arbeiten. Bis zum 17. Auguſt iſt dieſe Ausſtellung zugänglich. Heidelberg.(Eichendorff ⸗ Feier.) Anläßlich des 150. Geburtstages Joſephs von Eichendorff veranſtaltet der Reichsbund der deutſchen Freilicht⸗ und Volksſchauſpiele im Rahmen der Reichsfeſtſpiele am Sonntag, 31. Juli, 19.45 Uhr, im Schloßhofe eine Eichendorff⸗Feier, bei der Profeſſor Herbert Cyſſarz aus Prag den Feſtvortrag hält, Kammer⸗ ſänger Karl Schmitt⸗Walter und Hilde Weſſelmann Eichen⸗ dorff⸗Lieder ſingen und das Städtiſche Orcheſter Heidelberg unter Leitung von Generalmuſikdirektor Kurt Overhoff eine Eichendorff⸗Ouvertüre von Kurt Overhoff ſpielt. Anſchließend findet dann die Erſtaufführung des romantiſchen Luſtſpiels 5 5 Freier“ unter der Spielleitung von Richard Weichert ſtatt. Weinheim.(40 Jahre im Schuldienſt.) An der hieſigen Peſtalozzi⸗Schule konnte Hauptlehrer Metzger ſein 40jähriges Dienſtjubiläum begehen. Weinheim.(Im Ruheſtand.) Oberbürgermei⸗ 12 Huegel iſt nach 18 Amtsjahren in den Ruheſtand ge⸗ reten. i Wertheim.(Zwei Pferde ertrunken.) Nach dem Abladen von Stammholz rollte beim Wenden ein Fuhr⸗ werk die Böſchung hinab in den Main und zog zwei wert⸗ volle Pferde mit. Die Tiere gingen an der 4 Meter tiefen Stelle ſofort unter und ertranken. Der Lenker des Fuhr⸗ werks konnte im letzten Augenblick noch gerettet werden. ()) Bruchſal.(Der Blitz ſchlug ein.) Am Freitag gegen 5 Uhr morgens durchzog, von Weſten kommend, eine Gewitterfront den Kraichgau, die unter heftigen elektriſchen Entladungen geradezu tropiſche Regengüſſe brachte. In ein Haus in der Rheinſtraße ſchlug der Blitz in ein Kamin ein. Jedoch war es glücklicherweiſe ein„kalter Schlag“, der wei⸗ ter keinen Schaden verurſachte. (J) Naſtatt.(Aufhebung eines Arbeitsamts.) Mit Wirkung vom 1. Auguſt werden die Bezirke der Ar⸗ beitsämter Baden⸗Baden und Raſtatt unter Aufhebung des Arbeitsamts Baden⸗Baden zum Arbeitsamt Raſtatt zuſam⸗ mengelegt. Der Arbeitsamtsbezirk Raſtatt umfaßt von die⸗ ſem Zeitpunkt an den Stadtkreis Baden⸗Baden, die Amts⸗ bezirke Bühl und Raſtatt und vom württembergiſchen Kreis Neuenbürg die Gemeinde Loffenau. Freiburg.(Hohe japaniſche Auszeichnung.) Geheimrat Prof. Dr. Uhlenhuth, der bekannte Bakteriologe und Hygieniker an der Aniverſität, iſt von ſeiner Vortrags⸗ reiſe nach Japan, wo er auf Einladung der neugegründeten japaniſch⸗deutſchen mediziniſchen Geſellſchaft an Univerſitäten zahlreiche Vorträge über ſein ſpezielles Forſchungsgebiet ge⸗ halten hat, zurückgekehrt. Außer zahlreichen Ehrungen wurde Er zum„Förderer der japaniſch⸗deutſchen mediziniſchen Ge⸗ ſellſchaft“ ernannt, und im Anſchluß an einen Vortrag vor den Sanitätsoffizieren iſt ihm vom Generalſtabsarzt der japaniſchen Armee, Exzellenz Koizumi, ein„Samuai⸗Schwert“, das japaniſche Symbol der„Ehre, Treue und Freundſchaft“ überreicht worden. (—) Tiengen b. Waldshut.(Ehrung für Profeſ⸗ Jor Grimm.) Dem Verteidiger Albert Leo Schlageters, Profeſſor Dr. Wilhelm Grimm, wurde durch die Stadt Tien⸗ gen eine ſchöne Ehrung zuteil. In Anweſenheit des Geehrten wurde auf dem Vitibuck eine Ehrentafel aufgeſtellt, die Park⸗ anlage unter dem Gefallenendenkmal als„Friedrich⸗Grimm⸗ Anlage“ bezeichnet, während der Platz des Gefallenendenk⸗ mals„Schlageter⸗Hain“ genannt wird. a Zell i. W.(Engländer im Schwarzwald.) Nachdem im vergangenen Jahr bereits eine Reihe von Eng⸗ ländern in Zell i. W. ihre Ferien verbrachten, iſt nunmehr auch für dieſen Sommer wieder eine Anzahl dort eingetroffen. Sie nehmen Zell mit Vorliebe zum Ausgangspunkt für grö⸗ ßere und kleinere Wanderungen in den ſüdlichen Schwarzwald. 5(—) Donaueſchingen.(Unterwegs vom Tode er⸗ eilt.) Als ſich der 45jährige Gengmacher Mar Maier aus Schwenningen a. N. mit dem Fahrrad unterwegs nach Frei⸗ burg befand, wurde er von einem Unwohlſein befallen. In Bräunlingen wollte er ſich in einer Apotheke ein Linderungs⸗ mittel kaufen, brach aber noch im Hauſe zuſammen und ſtarb. Eine Herzlähmung hatte ſeinem Leben ein Ende geſetzt. * Aus dem Gerichtsſaal Schlußſtrich unter ein Verbrecherleben. N O Freiburg. Unter den 20 Vorſtrafen des jetzt 65jäh⸗ rigen aus Straßburg i. E. ſtammenden Wilhelm Ell be⸗ finden ſich wegen begangener elf ſchwerer Einbruchsdiebſtähle ſieben Jahre Zuchthaus. Seitdem iſt der Mann nach ſei⸗ nem eigenen Geſtändnis entwurzelt und fand nicht mehr den Weg zu einem geregelten Leben zurück. Auch in einer Wohl⸗ fahrtsanſtalt, in der er ſein Leben hätte ohne Sorgen be⸗ schließen können, gefiel es ihm auf einmal nicht mehr, er verließ die Anſtalt und führte wieder, wie früher, ein Leben, das auf Betrug und Schwindel aufgebaut war. Von Mitte April bis Mitte November 1937 zog er heimatlos in Süd⸗ weſtdeutſchland herum und gab auch in der Umgebung Frei⸗ burgs hochſtapleriſche Gaſtſpiele. In der Hauptſache ſprach er bei Klöſtern, Krankenhäuſern, Wohltätigkeitsanſtalten, Geiſtlichen, Lehrern uſw. vor und lockte ihnen unter Erzäh⸗ lung bombaſtiſcher Schwindeleien oder durch Erregung von Mitleid Geld und Unterſtützungen heraus. Dabei legte ſich der Angeklagte neben falſchen Namen auch falſche Titel zu. Ueber 100 Fälle ſolcher Schwindeleien wurden ihm nachge⸗ wieſen. Die Große Strafkammer verurteilte Ell zu drei Jahren Gefängnis, abzüglich ſechs Wochen Anterſuchungs⸗ haft, zu drei Jahren Ehrverluſt und zu den Koſten. Da das Gericht den Angeklagten als einen gefährlichen Gewohn⸗ Hheitsverbrecher anſah, beſchloß es die Sicherungsverwahrung. Jahre alte von drei Mongben Gefängnis. Der Haushaltsplan der Gaußhauptſtadt. (Y Karlsruhe. Der neue Haushaltsplan der Gauhaupt⸗ ſtadt Karlsruhe für das Wirtſchaftsjahr 1938 iſt nach den neuen reichsrechtlichen Vorſchriften der Gemeindehaushalts⸗ verordnung vom 4. September 1937 aufgeſtellt, der die Her⸗ ausnahme der wirtſchaftlichen Betriebe aus dem Haushalts⸗ plan ermöglicht. Von dieſer Ermächtigung hat die Stadt Karlsruhe aus Zweckmäßigkeitsgründen Gebrauch gemacht und für die ſtädtiſchen Werke einen beſonderen Wirtſchaftsplan aufgeſtellt. Durch den neuen Finanz⸗ und Laſtenausgleich für die Gemeinden iſt auch deren Finanzwirtſchaft einer grund⸗ legenden Wandlung unterworfen, von der Karlsruhe als Grenzlandhauptſtadt beſonders betroffen wird. Dies drückt ſich aus in einer Geſamteinbuße an Einnahmen in Höhe von 4128 823 Mark. Infolgedeſſen war es nicht möglich, den Haushalt auszugleichen. Er ſchließt mit den Haushalten für Durlach und Hagsfeld mit 35 360 760 Mark in Einnah⸗ men und 37 885 620 Mark in Ausgaben, ſodaß ein Fehl⸗ betrag von 2534860 Mark verbleibt. Seine Deckung wird durch einen Zuſchuß von 2 Millionen Mark aus dem Laſten⸗ ausgleichsſtock und dem Schullaſtenausgleich erhofft, weiter⸗ hin durch eine Beteiligung an den Reichsüberweiſungsſteuern über die vorgeſehene Höhe hinaus. Im außerordentlichen Haushaltsplan erſcheint ein Betrag von 2 595 360 Mark, der für Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen wie Straßen⸗ und Kanal⸗ bauten, Ausbau des Waſſerwerkes Mörſch und für den Bau von Volkswohnungen verwendet werden ſoll. Iußerdem iſt die Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 500 000 Mark vorgeſehen, das aber ausſchließlich zur außerordentlichen Schul⸗ Pe lle hochverzinslicher Verpflichtungen verwendet wer⸗ n ſoll. * Aus den Nachbargauen Wie gewonnen, ſo zerronnen Frankfurt a. M. Der 31jährige Karl Teich war Betriebs⸗ leiter einer auswärtigen Molkerei geweſen, hatte aber Ende Januar den Poſten aus irgendwelchen Gründen ver⸗ loren und war nach Frankfurt gezogen, wo er ſich vergeb⸗ lich um Arbeit bemühte. Als er ſich Ende April auf einer Wanderung durch den Odenwald befand, kam er auf den Gedanken, ſein Glück einmal im Spiel zu probieren. Mit 200 Mark in der Taſche fuhr er nach Baden⸗Baden und— gewarm 3200 Mark. Von dieſem Betrag deponierte er 1200 Mark bei einer Bank und ließ ſich ein Scheckbuch geben, 1000 Mark bewahrte er zu Hauſe auf und mit dem Reſt deckte er Schulden. Bald trieb es ihn wieder nach Baden⸗ Baden, aber diesmal war ihm das Glück nicht hold. Er ver⸗ lo, alles, was er noch hatte. Er ſchrieb Schecks heraus und gab ſie in Zahlung, obwohl Deckung gar nicht mehr vorhan⸗ den war. Er hoffte beſtimmt wieder einen Gewinn bei der Spielbank zu machen. In der prekären Lage, in der er ſich nun befand, erſchien er in einer Baden⸗Badener Molkerei und pumpte den Geſchäftsleiter um 500 Mark an. Einem Autovermieter gegenüber gab er ſich als Oberleutnant d. R. aus und behauptete, ſeine Frau habe Grundſtücksbeſitz. Auf ſeine ſchönen Worte hin erhielt er ein Darlehen von 200 Mark. Eine Dame im Spielſaal ſchäd'gte er um ein Darlehen von 100 Mark. Anfangs Mai ſuchke er einen ihm bekannten Goldarbeiter in Frankfurt auf und bat ihn um Ueberlaſſung von zwei Ringen, da er in Bad Nauheim eine Verkaufsmöglichkeit habe. Die mit Brillanten und Platin beſetzten Ringe, die einen Wert von 3900 Mark hatten, ſoll⸗ ten am nächſten Tag zurückerſtattet werden, aber der Gold⸗ arbeiter hat ſie bis heute nicht wiedergeſehen. Teich will die Ringe in Frankfurt und Baden⸗Baden für zuſammen 2700 Mark verkauft haben. Als der vorbeſtrafte Teich ſah. daß er ſo nicht weiterleben konnte, ſtellte er ſich der Polizei. Vor dem Schöffengericht angeklagt, war er geſtändig. Er wurde wegen Betrugs in ſechs Fällen zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von einem Jahr verurteilt. * Edesheim.(Weinfälſcher vor Gericht.) Im benachbarten Flemlingen meinte der Einwohner M. es mit ſeinem Wein allzugut, indem er ihn durch Ueberzuckerung verſüßte. Außerdem war ſeine Buchführung nicht in Ord⸗ nung. Das Schöffengericht Landau hieß die Einſtellung des Verfahrens auf Grund des Straffreiheitsgeſetzes gut und zog den beſchlagnahmten Wein ein. Illingen.(Eine gefährliche Ecke) Der 38jährige Bergmann Edmund Weißgerber aus Wuſtweiler ſtürzte mit ſeinem Motorrad an der gleichen Straßenſtelle, an der am Sonntag ein Motorradunfall ein Menſchenleben gefor⸗ dert hatte. Auch W., den man in ſchwerverletztem Zuſtande dort aufgefunden und ins Krankenhaus geſchafft hatte, iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Mainz.(Durch Unvorſichtigkeit ertrunken.) Beim Baden im Main iſt der 19jährige Hermann Zähringer ertrunken. Er wollte außerhalb der Schwimmanſtalt an der Pferdeſchwemme baden, wagte ſich aber zu weit hinaus und ertrank, da er nicht ſchwimmen konnte. Er riß dabei noch einen Kameraden mit in die Tiefe, doch kam dieſer in be⸗ wußtloſem Zuſtande nochmals an die Oberfläche und konnte gerettet werden. Die Leiche Zähringers iſt noch nicht ge⸗ funden. Frankfurt a. Mm.(Schaukaſteneinbrecher am Werk.) In den letzten Nächten haben Einbrecher die an Geſchäftshäuſern angebrachten Ausſtellkäſten aufgebrochen und ausgeraubt. Die Diebe ſuchten hauptſächlich das Stadt⸗ innere auf, doch ſind auch ſolche Einbrüche aus Vororten bekannt geworden. f 11 hanau.(Sechs Jahre Zuchthaus wegen. EK 8 15 Has Schwurgericht Hanau verurteilte die 36 chiedene Margarete Friedrich wegen gewerbs⸗ mäßiger Abtreibung 7 ſechs Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt. Außerdem wurde auf Sicherungsver⸗ wahrung erkannt. e Wiesbaden.(Beim Futterholen verun⸗ glückt.) Durch einen tragiſchen Anfall wurde in Delken⸗ heim eine Frau, Mutter von zwei unmündigen Kindern, aus dem Leben geriſſen. Die Frau hatte mit ihrem Mann Futter eingeholt, als die Pferde ſcheuten und durchgingen. Beide, Mann und Frau, wurden vom Wagen geſchleudert. Der Mann wurde ein Stück geſchleift, die Frau wurde von dem Fuhrwerk überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß ſie als⸗ ald ſtarb. ik Ein keurer Haſenbraten. In der Gegend von Wetzlar e ein Kraftfahrer unterwegs einen durch die Scheinwer⸗ er ſeines Wagens geblendeten Haſen 1 Raſch elt er an und machte dem ſchwerverletzten 15 Lampe vollends den Garaus. Obwohl 9 Begleiter ihn warnte, nahm er das Tier mit nach Hauſe und verſpeiſte es 1 men mit 1 8 rau. Der Vorfall war beobachtet wor und der Kraftfahrer wurde wegen Jagdfrevels unter er⸗ 1 85 Umſtänden eee Der Einzelrichter beim 55 b lar verürtei ihn zu der Mindeſtſtrafe Abenteuer. Ein Maſchineningenieur, der durch den Ueber⸗ ein„Märchen aus 1001 Nacht“ vor unſeren Lalale Nuudochiau Keine Arbeit ſchändet! In Amerika nennen die Arbeiter ſich„Ritter der Ar⸗ beit“, womit das Selbſtbewußtſein bent ausgedrückt wird wie die Ehrfurcht, die alle Arbeit verdient. Im Mit⸗ telpunkt alles deutſchen Daſeins ſteht heute mehr als je— die Arbeit. In dem gewaltigen Aufbauwerk, das zu erle⸗ gh 17 er ee 1 iſt, demonſtriert der Ührer ehrfurchtgebietend und mit ſchöpferiſcher Kraft de Wert der Arbeite 5 1 Vielen iſt das Elend der Arbeitsloſigkeit in überwun⸗ denen Syſtemzeiten nicht mehr gegenwärtig; 011 iſt unſere Amme, und wir haben uns ſehr ſchnell an den ſatten Zuſtand gewöhnt, ſo daß manchem ſchon wieder we⸗ nigſtens gelegentlich das„füße“ Nichtstun willkommen ſcheint. Aber für die Menſchen unſerer Zeit darf es nicht ein Nichtstun, ſondern nur— 1 der Erholung geben. Auch dieſe ſind weit vom„Nichtstun“ entfernt, auch ſie ſind in ihrer Art ſchaffend, aufbauend, ſchöpferiſch. Die Er⸗ holungstage können 2 wohl der Kräftigung und Geſun⸗ dung und zugleich der Volksgeſamtheit dienen. Mancher wird nach dem Wie gefragt. Die Schulferien haben hier und da ſchon begonnen oder beginnen in dieſen Tagen, mit ihnen der Urlaub manches Angeſtellten. Nach einem alten Wort„Wer lange ſitzt, muß roſten“ wird jeder bemüht ſein, ſeine Kräfte auch in den Tagen der Erholung rege zu halten. Die Ernte bietet 155 0 beſte Gelegenheit. Hier und da hat man ſchon mit em Schnitt des Getreides begonnen und mit einem Hoch⸗ eh 0 ſieht man, daß die deutſche Erde uns auch in die⸗ em Jahr wieder reiche Frucht getragen hat. Werden wir ſie ungefährdet durch Regen hereinbringen? Das liegt an uns. Viele Hände machen bald ein Ende. Aus Norddeutſch⸗ land kommt die Nachricht, daß dort ungünſtiges Wetter ein raſches Zugreifen bei der Ernte ſchon gebiete. Tauſende blauer Jungen haben von ihen Schiffen bereits Ernteur⸗ laub erhalten. Laſſen wir im witterungsmäßig vorläufig noch beſſer bedachten Heimatgau uns nicht beſchämen; grei⸗ fen wir zu, ehe Jupiter pluvius uns einen Strich durch die Erntexechnung macht! 8 Der Ruf zur freiwilligen Erntehilfe er⸗ geht; er geht auch die an, die Arbeitsurlaub haben! Raſtlos wie ſtets haben ſchon die Parteidienſtſtellen hier und da zur Erntehilfe aufgerufen. Ein künſtleriſch ausge⸗ führtes Gedenkblatt für mindeſtens zehn Stunden unent⸗ geltlicher Arbeit bei einem Bauern wird jedem ein will⸗ kommenes äußeres Anerkennungszeichen ſein. Die beſte Belohnung liegt in der Arbeitsleiſtung ſelber; ſie erhebt uns und gibt uns das Bewußtſein, zu unſerem Teil beigetra⸗ gen zu haben, die deutſche Volksernährung ſicherzuſtellen! Silberhochzeit— Geburtstage. Malermeiſter Wilhelm Knoch und ſeine Ehefrau Marie geb. Müller feiern mor⸗ gen ihre Silberhochzeit.— Seinen 66. Geburtstag kann heute in aller Friſche Herr Philipp Johann, Kloppen⸗ heimerſtraße, begehen.— Seinen 75. Geburtstag feiert am Montag Feldhüter a. D. Adam Kuhn, Meersburger⸗ ſtraße. Allen Jubilaren und Geburtstagskindern die beſten Wünſche. 8 Sommerfeſt in Ilvesheim. Noch iſt allen das in der ſchönen Roſenzeit veranſtal⸗ tete Inſelfeſt in beſter Erinnerung. Diesmal, inmitten der Hochſommerzeit, geht bei unſeren Inſulanern heute Abend ein Sommerfeſt vom Stapel, das ganz groß aufgezogen iſt, Dafür ſprechen ſchon die Vorbereitungen; denn der Platz um die Feſthalle iſt in eine wahre Zeltſtadt verwandelt. Die große Feſthalle am Neckar wird wieder das Ziel Tauſender ſein; denn drei Tage ſind wieder bei unſeren Inſulanern der Freude und dem Frohſinn gewidmet. Bei der Veranſtaltung in der Feſthalle iſt als An⸗ ſager Heini Handſchuhmacher vom Nationaltheater Mann⸗ heim gewonnen worden. Eine Anzahl erſtklaſſiger Va⸗ rietenummern wird den Abend abwechflungsreich geſtalten. Bob Well wird die Senſation auf dem Drahtſeil ſein. Die Künſtlertruppe Simons, zwei Rennos, drei Jakobis und Meiſterjongleure werden ihre Tricks zeigen. Eine bayriſche Trachtengruppe wird Schuhplattler⸗ und Trachtentänze zur Vorführung bringen und allerliebſte Balletteuſen aus der Tanzgruppe der Bühnen⸗Tanzſchule Hamm⸗Ludwigshaſen werden ihre Kunſt zeigen. Zur Unterhaltung und zum Tanz wird die Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle Ladenburg aufſpielen. Außerdem werden die beiden Geſangvereine „Aurelia“ und„Germania“ durch Liedervorträge das Pro⸗ gramm bereichern. Gegen den Durſt ſteht Pfiſterers edler Gerſtenſaft in reichlichem Maße zur Verfügung und gegen den knurrenden Magen fehlen die warmen Würſte nicht. Alſo alles in beſter Ordnung und nun jetzt kann's los⸗ gehen. Kinder haben am Samstag und Sonntag abend in der Feſthalle keinen Zutritt. Auf dem. Feſtplatz winken ja ihnen am Tage allerlei Vergnügungen. Eine Raketen bahn, die erſtmalig in Ilvesheim Aufſtellung genommen hat, wird ſicherlich die Jugend anziehen. Ebenſo die Kinder⸗ ſchiffſchaukel, nicht zu vergeſſen die Zucker⸗, Schieß⸗, Spiel⸗ und Schaubuden die Aufſtellung genommen haben. Hoffen wir, daß der Wettergott uns die hochſommer⸗ liche Witterung läßt. Und nun rinn ins Vergnügen; auf zum Sommerfeſt der Inſulaner. a Filmſchan. 5 Ein Harry Piel⸗Film iſt kein ins Filmiſche überſetzter Klaſſiker, ein Harry Piel⸗Film iſt vielmehr Tempo, Spannung, Abenteuer, eine aufregende Steigerung des Spiels bis zum endlichen Triumpf der guten Sache. Er iſt aber bei weitem keine Schablone, nein, er bringt immer wieder hundert überraſchende Dinge und nicht zuletzt eine tüchtige Portion Humor und Mutterwitz. Kein Wunder, wenn Harry Piel heute noch genau dieſelbe Anziehungskraft ausübt wie früher bei ſenen Stummfilmen.„Der unmögliche Herr Pitt“ (natürlich durch Harry Piel ſelbſt dargeſtellt) macht, wo er auftaucht, das Unmögliche möglich. Man erlebt es immer wieder: Harry greift ein, und gleich geſchehen tauſend fall eines Verbrechers Paß, Vermögen und Exiſtenz ver liert, ſich aber alles auf eigene Fauſt wieder zurück erobert, das iſt, in wenigen Worten geſagt, die Inhalt angabe des neueſten und vielbeſuchten Harry Piel⸗Film Daß er ſich nur beſte Kräfte als Mitarbeiter geſucht wie Willi Schur, Hans Junkermann, Hilde Weißner, ſula Grabley u. a. braucht kaum erwähnt zu werden. vergeſſen aber ſei der Schauplatz der filmiſchen Ha nämlich die 1 Geſtade 8 Mittel! 75 ikaniſchen Küſte, ſo 1 onze Film 0 nordafrikaniſch f. ſodaß ganze 1 8 8 1 9 Grundregeln für den Anbau von Erdbeeren. (Herausgegeben vom Kreislehr⸗ und Verſuchsgarten Ladenburg.) Das Intereſſe für die Anpflanzung von Erdbeeren iſt in dieſem Jahre beſonders groß. Es iſt daher angebracht, auf die wichtigſten Vorausſetzungen für den erfolgreichen Anbau beſonders hinzuweiſen. Dieſe ſind folgende: I. Richtige Sortenwahl. Nur die im hieſigen Gebiet geprüften und gut befundenen Sorten ſind anbau⸗ würdig. Das gilt ſowohl für den Erwerbsbau, als auch für den Haus⸗ oder Kleingarten. Der Reifezeit nach ge⸗ ordnet ſind folgende Sorten beſonders zu empfehlen: Deutſch Evern, Sieger, Eva Macherauch, Mathilde, Sber⸗ ſchleſien, Mad. Mottot und Späte Leopolshall 0 Es gibt viele ſehr billige Angebote von Erdbeerpflanzen, die auch meiſtens nichts wert ſind. Gute Pflanzen können nie zu Spottpreiſen geliefert werden. Zu warnen iſt vor den fremden Bluffangeboten von Erdbeerpflanzen. Nach Möglichkeit beziehe man die Jungpflanzen aus zuverläſ⸗ ſigen Kulturen der näheren Umgebung. 3. Richtige Pflanzzeit. Für den Erwerbsanbau kommt hier bei uns nur die Pflanzung in den Monaten Juli—Auguſt in Frage. Zu ſpäte Herbſt⸗ und Frühjahrs⸗ pflanzung ſind unrentabel, da die Ernte im 1. Jahre ausfällt, die Arbeit aber bleibt. Für den Großanbau find Frühkartoffeln oder Erbſen gute Vorfrüchte. 4. Gute Land vorbereitung und ſorgfäl⸗ tige Pflanzung. Das Land muß vor der Pflanzung in ſehr guten Kulturzuſtand gebracht werden. Rauhe, zähe Erde iſt für Erdbeerkultur völlig ungeeignet. Sofern nicht zur Vorkultur Stallmiſt gegeben wurde, ſollte zur Be⸗ ſtel ung für Erdbeeren verrotteter Stallmiſt gegeben werden. Zuſätzliche Düngung des Landes iſt dann nicht nötig, erſt im Frühjahr(Febr. März) gibt man noch je ar 2 kg Superphosphat und 2 kg Kalimagneſia. Pflanzenweiſe am beſten in Reihen einzeln mit einem Reihenabſtand im Feld⸗ anbau mindeſtens 80—90 em, im Garten 50—60 em und in der Reihe ca. 2530 em. Es iſt gut, wenn die Pflan⸗ zen in den Reihen zuſammenwachſen und einen zuſammen⸗ wachſem und einen zuſammenhängenden Streifen bilden. 5. Behandlung beſtehender Anlagen. Nach der Ernte, ſoweit keine Jungpflanzen werden, die Ranken bald gründlich entfernen. Zwiſchen den Reihen aufhacken und eine Düngung verabreichen, etwa 2—3 kg Super⸗ phosphat, 2 kg Kalimagneſia und 1— 2 kg Salpeterdünger. Im Herbſt, wenn möglich, Stallmiſt, flach einbringen. Bei anhaltender Trockenheit zeitweiſe gründlich wäſſern. Nor⸗ male Kulturdauer der Erdbeere 2—3 Jahre. Aeltere Kul⸗ turen ſind ſelten lohnend. Am beſten wird jedes Jahr ein Drittel des Bedarfes gepflanzt. 6. Jeder, der Erdbeeren zum Erwerb bauen will, merke ſich: Beſſer eine kleine Fläche gut behandeln, als eine große Fläche verwahrloſen laſſen. Das Letztere bringt beſtimmt Mißerfolge. E eee Wer andere rückſichtslos in Gefahr bringt, um ein paar Minuten zu gewinnen, hat den Sinn der Volksgemein⸗ ſchaft noch nicht begriffen. 2. Gutes, ſortenechtes Pflanzenmaterial. Der Karkoffelkäfer darf ſich nicht feſtſetzen! 3d R. Der Angriff des Kartoffelkäfers auf unſeren Gau hat, begünſtigt durch die Witterung der letzten Zeit, erheb⸗ lich zugenommen. Wenn auch die Zuwanderung des geflü⸗ gelten Schädlings nicht verhindert werden kann, ſo muß doch unter allen Umſtänden die Feſtſetzung und Vermehrung in Deutſchland vermieden werden. Die Größe der Gefahr kann der Laie nicht ermeſſen. Strengſte Befolgung aller Anordnungen der Behörden muß ſelbſtverſtändliche Pflicht eines jeden Volksgenoſſen ſein. Verantwortungsloſe Re⸗ densarten, die eine Gefahr als nicht vorhanden hinſtellen, ſind zurückzuweiſen, ebenſo aber auch jede Miesmacherei, die den Erfolg der Bekämpfungsmaßnahmen in Zweifel zieht. Es wäre denkbar, daß es Leute gibt, die an der Ver⸗ breitung ſolcher Gerüchte intereſſiert ſind.— Jeder Volks⸗ aſerlſe unterſtützt den Abwehrkampf gegen den Kartoffel⸗ äfer! RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, landwirtſchaftliche Notierun⸗ gen, Gymnaſtik; 6.15 Wiederholung der 2. Abendnachrichten; 6.30 Frühkonzert;(7 bis 7.10 Nachrichten); 8 Waſſerſtands⸗ meldungen, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik; 8.30 Morgen⸗ muſik, 9.30 Sendepause; 11.30 Volksmuſik und Bauernkalen⸗ der, Wetter; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter; 13.15 Mittagskonzert; 14 Konzert bezw. Schallplat⸗ tenkonzert; 15 Sendepauſe; 16 Nachmittagskonzert; 18.30 Griff ins Heute; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, W Sonntag, 31. Juli: 6 Frühkonzert; 7 Kurkonzert; 7.50 Waſſerſtandsmeldun⸗ gen, Wetter; 7.55 Schaltpauſe; 8 Tag des Bundes, Feſtzug und Vorbeimarſch der Teilnehmer am Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt Breslau 1938; 11 Frohe Weiſen; 11.30 Mittags⸗ konzert, 12.30 Blasmufik; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 14 Kaſperle auf der Löwenfagd; 14.30 Muſik zur Kaffeeſtunde; 15.55 Schaltpauſe; 16 Die Schlußkundgebung und Siegerehrung des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes Breslau 1938; 21 Blasmuſik; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Zu Tanz und AUnterhal⸗ tung; 24 Nachtkonzert. Montag, 1. Auguſt: 15 Gibt es eigentlich dumme Tiere 7, Plauderei; 19 Der Himmel voller Geigen; 20.10 Sonnenſtiche und Eis⸗ bomben, bunter Abend; 22.30 Nachtmuſik. Dienstag, 2. Auguſt: 18 Mozart und das Nannerl, ein zärtliches Geſchwiſter⸗ paar 19 Durch die Wälder, durch die Auen, Almanach für Jäger und Naturfreunde; 20.10 Stuttgart ſpielt auf; 22.30 Klaviermuſik; 23 Unterhaltungskonzert. Mittwoch, 3. Auguſt: 18 Karl Schmitt⸗Walter ſingt; 18.45 Politiſche Zei⸗ tungsſchau; 19 Schallplatten; 19.15 Bremsklötze weg, von deutſchem Fliegergeiſt; 19.45 Lieder und Märsche der Be⸗ wegung; 20.10 Wie es euch gefällt; 21 Beim Meiſter Holz⸗ ſchnitzer, Hörſzene; 22.15 19. Rhön⸗Segelflug⸗Wettbewerb; 22.30 Muſik aus Wien. Reichsſender Frankfurt a. M.: Sonntag, 31. Juli: 6 Hafenkonzert; 7.50 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wet⸗ ter; 7.55 Umſchaltung; 8 Tag des Bundes, Feſtzug und Vor⸗ beimarſch der Teilnehmer am Deutſchen Turn⸗ und Sport⸗ feſt Breslau 1938; 11 Krönungsmeſſe von Mozart; 11.40 Hochzeitsmuſik von Jenſen; 12 Mittagskonzert; 14 Kaſperle auf der Löwenjagd; 14.30 Reigen ſorgloſer Melodien; 15 Steh' auf hohen Bergen, ſchau in das Tal hinunter; 15.55 Amſchaltung; 16 Die Schlußkundgebung und Siegerehrung des deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes Breslau 1938; 21 Blasmuſik; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, lokale Nach⸗ richten, 22.15 Großflugtag in Frankfurt a. M.; 22.30 Un⸗ terhaltung und Tanz; 24 Nachtmuſik. Montag, 1. Auguſt: 9.40 Kleine Ratſchläge für den Garten; 9.50 Die Neun⸗ malklugen, Plauderei; 10 Sendepauſe; 15 Für unſere Kinder; 15.30 Sendepauſe; 18.15 Internationales Handicap⸗Rennen des NSF K.; 19 Figaros Hochzeit, von Mozart; 22.30 Zeit, Nachrichten; 22.40 Wetter, lokale Nachrichten; 22.45 Spät⸗ muſik. Dienstag, 2. Auguſt: 9 Sendepauſe; 11 Unſere Rohſtoffverſorgung; 15 Klei⸗ nes Konzert; 15.30 Sendepause; 19.10 Lebenswege deut⸗ ſcher Künſtler, Hörfolge; 20.15 Stuttgart ſpielt auf; 22.20 Politiſche Zeitungsſchau; 22.35 Unterhaltung und Tanz. Mittwoch, 3. Auguſt: 10 Sendepause; 15 Bilderbuch der Woche; 15.15 Was weißt du von„Glaube und Schönheit“?, 15.30 Sendepauſez 19 Fliegendes Deutſchland, 19.15 Klingende Kurzweil; 20.15 Frohe Feriengrüße aus Oberbayern; 22.15 Rhön⸗Segelflug⸗ Wettbewerb; 22.30 Muſik aus Wien. Gottesdienſt⸗Oroͤnung in der kath. Kirche. 8. Sonntag nach Pfingſten. Samstag: 2— 4, 5— 7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 6.30 Uhr Beicht.— 7 Uhr Monatskommunion der Männer. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. 20 Uhr Andacht zur Erhaltung der Feldfrüchte mit Segen. Frühmeſſe mit Donnerstag: 5—7 Uhr Beicht.— 20 Uhr Heilige Freitag: 6 Uhr Beicht.— 7 Uhr Herz Jeſu⸗Amt. Feſt der Verklärung Chriſti. Samstag: 6 Uhr feierliches Hochamt.— 20 Uhr Stunde. Veſper. Goltesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. 7. Sonntag nach Trinitatis. Kollekte für die neuerbaute Lutherkirche in Gottmadingen. 8.45 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Vikar Anſchließend Kindergottesdienſt. Dienstag 20 Uhr: Nähabend des Frauenbundes. Vikar Walter. Walter. f Nerſammlungs-Kalender. f Fußballvereinigung. Morgen früh Training der 3 Ver⸗ bandsmannſchaften mit Trainingsſpiel— Beginn 9 Uhr. Die Spieler werden gebeten, pünktlich zu erſcheinen. „Jahn“. Morgen Sonntag nachm. 5 Uhr findet im Lokal„Zum Kaiſerhof“ eine kurze Besprechung des Turnrates ſowie der älteren Mitglieder ſtatt, betr. Abholung der Breslaufahrer. Sängerbund. Morgen Sonntag abend 8 Uhr bei unſerem Mitglied Auguſt Vogler Tbd. Zuſammenkunft „Zum Neckartal“. Gammel⸗Anzeiger un für Mitglieder der Landw. Ein- n. Verkaufsgenoſſenſchaft Laut Verordnung des Getreidewirtſchaftsverbandes kommt Gerſte unter einem hl⸗Gewicht von 68 nur als Futtergerſte in Frage. Wer ſich vor Schaden bewahren will, ſorgt dafür, daß bei der Dreſchmaſchine die Gerſte gut ſortiert wird. Ein Transport Mach bummi⸗ Stempel liefert in jeder oſtfrieſiſcher 8 Ausführung 4 und Größe hochtragend und friſchmelkend, eingetroffen Oruchkerei und ſtehen zum Verkauf im Gaſthaus„Zum Anker“ des in Ladenburg. Näheres bei Karl Nilſon. Neckarbote. Ländl. Kreditverein Seckenheim e. G. m. u. H./ Mannuheim⸗Geckenhe im Bank und Sparkaſſe Gegründet 1881 Geſchaͤftszweige unſeres Kredit⸗Inſtituts: Gewährung von Krediten und Darlehen an Mitglieder 3 r. Turnverein 98, 9. V., Mhm.-Seckenheim. 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