* S N r 8 2 r re . Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und umeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und gebung. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdte) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Berantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdie Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. VI. 38. 1140 72 7 1 Der Führer in Breslau. Die grandioſe Schlußfeier.— Die Ehrung der Sieger.— Erhebendes Velenntnis zum Deutſchtum. Breslau, 1. Auguſt. Das Hochfeſt der Leibesübungen und das größte Deuk⸗ ſche Turn- und Sporffeſt aller Jeiten erhielt am Sonntag nach achtlägigem glanzvollen Verlauf ſeine Krönung durch die Anweſenheit des Führers Großdeutſchlands, Adolf Hik⸗ ler, der am Morgen den Foltzug der 150 600 Turner und Sporkler auf dem Schloßplatz abnahm und am Nachpniktag auch dem erhebenden Ausklang mit der Ehrung der Sieger beiwohnte. Mit dieſen beiden gewaltigen Kundgebungen wurde das Breslauer Feſt zu einem einzigen glühenden Be⸗ kenntnis zum geſamten Deutſchtum und zu den Leibes⸗ übungen. Es waren erhebende Skunden, deren Bedeutung ſich allen Teilnehmern erſchloß, die vor allem die deutſchen Brüder und Schweſtern aus dem Ausland als unverlier⸗ baren Beſitz mit in die ferne Heimat nehmen werden. * Auf die Sekunde genau lief der Sonderzug, der den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler in die ſchleſiſche Gau⸗ und Landeshaupkſtadt zur Teilnahme an dem Schluß⸗ tage des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes brachte, in den flaggengeſchmückten Breslauer Hauptbahnhof ein. Beim Verlaſſen des Zuges wurde der Führer und Reichs⸗ kanzler von Reichsminiſter Dr. Goebbels, dem Reichsfüh⸗ rer/ Himmler ſowie den zu ſeinem Empfang erſchienenen Perſönlichkeiten begrüßt. Als der Führer mit ſeiner Beglei⸗ tung den Bahnſteig verließ und von der Bahnhofsvorhalle aus ſichtbar wurde, ſetzte ein tauſendfach widerhallendes Heilrufen der Jugend ein. Die Rufe vereinten und ver⸗ dichteten ſich zu einem einzigen in die Ohren hallenden Brauſen, in das die hellen Fanfarenklänge eines Jungvolk⸗ ges klangen. Sie pflanzen ſich auf dem Bahnhofsplatz 1255 wo eine nicht minder ſtarhe Menſchenmauer auf den Straßen und an den Fenſtern die Ankunft des Führers erwartete. In dem Augenblick, als der Führer mit ſeiner Begleitung die Bahnhofshalle verließ, fiel das Muſikkorps des auf dem Bahnhofsvorplatz ſtehenden Ehrenbataillons in den Präſen⸗ tiermarſch ein. Die Fahnen ſenkten ſich vor ihrem Oberſten Befehlshaber zum Gruß, und in Begleitung des komman⸗ dierenden Generals und des Gauleiters ſchritt der Führer die Front des Ehrenbataillons ab. Unter den immer wieder anſchwellenden Heilrufen tritt der Führer ſodann die Fahrt zum Hotel Monopol an. Fünf Minuten bevor der Feſtzug des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes, dieſes erſten großen Feſtes der Leibes⸗ übungen im Großdeutſchen Reich, den Schloßplatz erreicht, verläßt der Führer wieder das Hotel und begibt iich in einem neuen Sturm des Jubels zum Schloßlatz. Unter den Klängen des Badenweiler Marſches geht dann der Führer, von toſenden Heilrufen empfangen, zu ſeinem Platz. Immer wieder klingt der Jubel auf, bis der Führer ſeinen Platz auf der Ehrentribüne erreicht hat. Auf dem Schloßplatz. Ein herrliches Bild bot der ſonnenüberflutete Schloß⸗ platz mit den bis zu 20 Meter Höhe anſteigenden Tribünen, die ihn auf allen Seiten einfaßten. Auf der Haupttribüne gegenüber der Oper war ein mehr als drei Meter hohes Hakenkreuz, von einem Kranz aus Eichenlaub umrahmt, aufgebaut. Unmittelbar vor der Ehrentribüne war ein lo⸗ genförmiger Vorbau für den Führer und ſeine engere Be⸗ gleitung errichtet Kurz nach 8.30 Uhr klingen brauſende Heilrufe vom Opernplatz herüber, alles ſpringt auf. Dann ſetzen auch ſchon die Muſikkorps mit den Rhythmen des Badenweiler Mar⸗ ſches ein. Zugleich geht vor der Ehrentribüne die Stan⸗ darte des Führers hoch. Langſam ſchreitet der Führer durch die Fahnen⸗ ſtraße auf den Schloßplatz, wo ihn ein Orkan des Jubels empfängt, der ſich vervielfacht, als er— allen ſichtbar— auf der Ehrentribüne erſcheint. Huldigung des Feſtzuges Nachdem der Reichsſportführer dem Führer den Feſtzug emeldet hat, kündigen Fanfaren und Kanonenſchläge den eginn des Vorbeimarſches an. Es iſt ein zauberhaft ſchö⸗ nes Bild, als die Spitzen der drei Marſchſäulen mit wehen⸗ den Fahnen auf den Schloßplatz ziehen.. Mit Rückſicht auf die engen Straßenverhältniſſe der Altſtadt und die gewaltige Beteiligungsziffer waren drei Züge von je 5 bis 7 Kilometer Länge gebildet worden. ährend von der Nordſeite zwei Gruppen einmarſchieren, kommt im Gegenzug die Mittelgruppe durch die Fahnen⸗ traße der Weſtſeite, die an der Spitze das neue Banner es Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen, flankiert von zwei Fahnen des Dritten Reiches, führt. Wie ein gewaltiger Strom ergießt ſich der Wald der Bundesfahnen und der alten Traditionsfahnen des Bun⸗ des, die den weiten Platz ganz mit ihren leuchtenden Far⸗ ben und den ſilbern funkelnden Fahnenſpitzen erfüllen. Dann zieht in wundervollem Marſch in 12er⸗Reihen das Heer der deutſchen Turner und Sportler nach Gauen geord⸗ net ein. Es iſt die Blüte der Nation, es ſind alle deutſchen Stäm⸗ me, die hier vorbeimarſchieren Jede der Gruppen empfängt begeiſterter Beifall. Vor dem Führer aber fliegen die Fah⸗ nen und die Hände hoch; ſtrahlenden Auges mit fauchzen⸗ den Heilrufen ziehen die Heeresſäulen der deutſchen Leibes⸗ Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. übungen an dem Mann vorüber, der ihnen in Stuttgart den Weg in die Einheit und damit in die Gemeinſchaft ge⸗ wieſen hat, die hier einen ſo gewaltigen und imponieren⸗ den Ausdruck findet. Die Freude über dieſe ſo ſehnſüchtig erwartete Stunde iſt von den braungebrannten Geſichtern zu leſen; der ganze Platz iſt eingehüllt von frohem und end⸗ loſem Jubel, der während des dreiſtindigen Aufmarſches nicht abebbt. Die deutſchen Gaue marſchieren Den Beginn machen nach den Reichsbundfahnengruppen die Gaue Bayern, Mittelrhein und Heſſen. Mit frohem Jodeln nähern ſich die Bayern. Bei den Bayern marſchieren auch die vier Eigerwand⸗Bezwin⸗ ger voran, die mit Sonderbeifall bedacht werden. Nach dem Gau Heſſen kommen die reizvollen Trachten dieſes ſchönen Landes, und ihnen ſchließt ſich der endloſe Zug der Turner und Sportler in ihrer Feſtkleidung oder in ihren Sporttrachten an. Jede Gruppe hat trotz der einheitlichen Kleidung doch die Eigenart ihres Stammes und ihrer Heimat zum Aus⸗ druck zu bringen gewußt. Die von der Waterkant haben Fi⸗ ſchergruppen mitgebracht, die Weſtfalen ihren Piepenkerl, die Dithmarſcher ihre Schwerttänzer, den Flensburgern gehen reizende Wappenträgerinnen voran, und ſo hat jeder Gau und jede Gruppe ihre Beſonderheit, die das Bild außerordentlich belebt. Muſtergültig ausgerichtet marſchieren die Sportler vor⸗ bei, auch ſie alle in ihrer Sportkleidung, die Fechter in leuchtendem Weiß grüßen mit blitzender Klinge, die Leicht⸗ athleten und Fußballer marſchieren in ihrem bunten Dreß, die Schützen in ihrer grünen Uniform. Bei allen Gauen bilden den Abſchluß die Fahnenſchwinger. Die Staffelläufer und die in leuchtendem Blau gekleideten Turnerinnen, die Tänzerinnen in ihrem feſtlichen Weiß bilden geſchloſſene Gruppen, und viele unter ihnen tragen die rote Schleife des Siegers auf der Bruſt. So zieht Gruppe um Gruppe, Gau um Gau mit Jubel empfangen und begleitet an dem Führer vorbei, der im⸗ mer wieder und wieder für die endloſen und herzlichen Kundgebungen danken muß. Als das Schild des Gaues Oſtmark ſichtbar wird, ſteigert ſich der Beifall zum Orkan. Dieſe erſte Teilnahme der deut⸗ ſchen Brüder und Schweſtern aus der Oſtmark iſt ein neues beglückendes Zeichen des Großdeutſchen Reiches. An der Spitze der Gruppe ſchreiten die Tiroler, dahinter die vielen und eigenartigen Trachten aus der Steiermark, dem Kärnk⸗ ner Land, aus Niederöſterreich und wie ſie alle heißen. Den Abſchluß jeder Marſchſäule bilden die deutſchen Volksgruppen im Ausland und die Auslands⸗ deutſchen. Hier iſt es beſonders die ſtattliche Gruppe der Sudetendeutſchen, die unter der Fahnengruppe des Sudetendeutſchen Turnverbandes den ganzen Platz füllt. In prachtvoller Ordnung marſchieren die etwa 100 Mann ſtarken Marſchblocks der Jugend in langem Zuge, denen die Trachtengruppen folgen Hin und wieder hatte es leichte Stockungen gegeben, wenn die Reihen, die un⸗ mittelbar an der Führertribüne vorbeizogen, Blumen hin⸗ überreichten oder verſachten, vom Führer einen Händedruck zu erhalten. Als die erſten der Auslandsdeutſchen, von denen viele wohl zum erſtenmal in ihrem Leben den Schöpfer Groß⸗ deutſchlands aus nächſter Nähe ſahen, nahten, da gab es kein Halten mehr. Zwar kamen die erſten Kolonnen noch in guter Ordnung vorbei, als es dann aber eine erneute Stockung gab, durchbrachen als erſte die jungen Mädchen die Marſchordnung. Im Nu war der ganze Platz vor der Führertribüne von der begeiſterten Schar überſchwemmt, und die Abſperrmannſchaften zwiſchen den einzelnen Kolon⸗ nen waren zerriſſen. Nun drängten ſie auch aus den anderen Gruppen nach, und, obwohl die SS. ſofort Riegelketten einſchob, dauerte es lange Zeit, ehe der Zug wieder in Fluß gebracht werden konnte. Hatte der Führer einmal einer die Hand gereicht, ſo griffen ſofort Hunderte von Händen nach ihm. Als ſich die Schutzſtaffeln durchzwängten, wies der Führer ſie lächelnd zurück. Nur allmählich kamen die Züge wieder in Fluß. In ſauber ausgerichteter Marſchordnung zogen die Ko⸗ lonnen der Männer vorüber. Den Sudetendeutſchen folg⸗ ten die Deutſchen aus Belgien, Dänemark, Eſtland, Lett⸗ land, Litauen, Polen, die aus Siebenbürgen und dem Banat und die Deutſchen aus Angarn ebenfalls mit ihren prächtigen Trachtengruppen, die auch auf dieſe Weiſe zeig⸗ ten, daß die Deutſchen auch im Ausland der Väter Sitten und Art bewahrt haben. Dem Gau Ausland, Kreis Seefahrt, zog die Marine⸗ H J. voran. Dann folgten als letzte Gruppe die Deutſchen aus Ueberſee: Argentinien, Braſilien und Chile, aus Südweſtafrika, Italien und endlich auch vier Turner aus Amerika. Den Schluß bildeten die Deutſchen aus den Niederlanden. Immer wieder kam es bei dieſen Gruppen zu Stockun⸗ gen und minutenlaugen Kundgebungen. Es war bewegend und erhebend zugleich, zu ſehen, wie die deutſchen Brüder und Schweſtern aus allen Teilen der Welt, überwältigt von dem Eindruck dieſer Stunden, ihrer Rührung nicht mehr Herr werden konnten. Tränennaſſen Geſichtes, aber über⸗ ſtrahlt von tiefſtem Glück, waren ſie faſt nur mit Gewalt zum Weitermarſchieren zu bewegen. Als die letzte Gruppe vorbeigezogen war, drängten die Maſſen unaufhaltſam auf den Platz, und, obwohl die Abſperrketten der SS. einen dreifachen Ring um die Führer⸗ tribüne zogen, gelang es den Maſſen, bis an das Podium, auf dem der Führer ſtand, heranzukommen. Die letzten Grup⸗ pen des Feſtzuges machten einfach kehrt, und im Nu war das ganze Feld von einer einzigen jubelnden, jauchzenden Menge überſchwemmt, die ſogar das Muſikpodium erklet⸗ terte. Eine ſtarke Abſperrkette ſchaffte endlich ſoviel Platz, daß die Schwerkriegsbeſchädigten in ihren Selbſtfahrern in einer langen Reihe vor der Tribüne auffah⸗ ren konnten, wo der Führer jedem von ihnen die Hand drückte. 5 Die Schlußfeier Vor der großarkigen Szenerie der Frieſenwieſe, jenes gewaltigen Aufmarſchplatzes des Breslauer Sporkfeldes, wickelte ſich am Nachmittag in Anweſenheit des Führers vor mehr als 400 000 Zuſchauern die Schlußfeier des Gro⸗ ßen Deutſchen Turn und Sportfeſtes ab, an der 80 000 Turner und Turnerinnen, Abordnungen der Gliederungen der Partei und der Wehrmacht beteiligt waren. Nach dem Aufmarſch der Teilnehmer und Fahnen und einer würdigen Totenehrung gaben Vorführungen und Wettbewerbe einen Geſamtüberblick über die bei dieſem Feſt ſo eindrucksvoll in die Erſcheinung getretenen deutſchen Leibesübungen. Mit der Siegerehrung und der Führer⸗ huldigung klang das Feſt. das nach Größe und Verlauf ein⸗ malig in der Geſchichte des deutſchen Volkes iſt, aus. Die Frieſenwieſe, ein Aufmarſchfeld von mehr als 150 000 Quadratmetern, iſt rings von feſten Tribünenbau⸗ ten eingefaßt. Beherrſchender Blickpunkt iſt der 36 Meter hohe maſſive Führerturm, deſſen Brüſtung nach dem Feld zu ein Hoheitsadler ſchmückt Das ganze Feld iſt von einem Wald von Fahnen eingefaßt. Eine Viertelſtunde vor Beginn ziehen gleichzeitig durch die ſieben Tore der Nordtribüne 80 000 aktive Teil⸗ nehmer der Schlußfeier in das Innere der Frieſenwieſe. Faſt dreiviertel Stunden hat dieſes unvergleichlich ſchöne Schauſpiel gedauert, für das die Hunderttauſende mit lau⸗ tem Beifall danken— iſt doch auf dieſem Feld licht nur die deutſche Turn⸗ und Sportlerjugend, ſondern das ganze deutſche Volk ſymboliſch angetreten. Vielfältig und faſt plaſtiſch wird da e Ziel, das dem Reichsbund für Leibesübungen vom rer geſetzt wurde, hier offen⸗ bar. Der Einmarſch der braungehrar ten 30 000 Turner in wei 0 m e Hemd, der 4800 Tänzerinnen, der 5 000 Keul igerinnen in leuchtenden dlauen Turnanzügen, der 3000 Hitlerjungen in Sporthoſen und bloßem Oberkörper, ſowie der 2000 Bd⸗ Mädel in Sportkleidung iſt ein Schauſpiel von außerordent⸗ lichem Reiz. Eine beſondere farbige Note bringen die ge⸗ ſchloſſenen Blocks der 17 aus je 100 Teilnehmern beſtehen⸗ den Gauſtaffeln in ihrem farbenfrohen Leichtathletikdreß in das Aufmarſchfeld. Der Führer krifft ein. Um 16.30 Uhr erſcheint, von brauſenden Heilrufen be⸗ grüßt, Reichsminiſter Dr. Goebbels, wenig ſpäter fah⸗ ren Reichsminiſter Dr Frick und Konrad Henlein vor dem Führerturm der Frieſenwieſe vor, um hier den Führer zu erwarten. Kurz nach ihnen erſcheinen ebenfalls herzlich begrüßt, die vier Bezwinger der Eiger⸗Nordwand. Um 16.40 Uhr künden brauſende und immer mehr anſchwel⸗ lende Heilrufe das Kommen des Führers an. Aufrecht im Wagen ſtehend, wie immer, fährt der Füh⸗ rer in Begleitung des Gauleiters bis unmittelbar vor den Eingang. Während die hier harrende Menſchenmenge im⸗ mer wieder in erneute Heilrufe ausbricht, wird der Führer von dem Reichsſportführer ſowie den Reichsminiſtern und den übrigen ihn erwartenden hohen Perſfönlichkeiten des Staates, der Partei und der Wehrmacht begrüßt. Dann be⸗ gibt ſich der Führer in die Ehrenloge. Die Erwartung auf den Tribünen und auf dem Feld hat inzwiſchen ihren Höhepunkt erreicht. Da brauſt auch von draußen ſchon der Freudenſturm herein, der den Führer auf ſeinem Weg in die Sportſtadt geleitet hat und der hier, als die Führerſtandarte emporſteigt, ein vieltau⸗ ſendfaches Echo findet, das ſich immer und immer wieder⸗ olt. Kommandos ertönen: Das Ehrenbataillon präſentiert. ann meldet der Reichsſportführer: „Mein Führer! Ich melde Ihnen 80 000 Turner und Sportler des A Reichsbundes für Leibesübungen zu den letzten Vorführungen vor Ihnen angetreten.“ Der Führer tritt an den Rand des Balkons und grüßt die 80 000 mit einem weithin vernehmbaren„Heil“, das mit erneuten langandauernden Kundgebungen beantwortet wird Wieder ertönen Kommandos. Die Truppe präſentiert erneut, und nach altem Brauch gilt das erſte Gedenken in dieſer Stunde den Toten. die Fahnen ſenken ſich, ge⸗ dämpft ſpielt die Muſik unter dem Donner der Kanonen das Lied vom guten Kameraden, während ſich die Hundert⸗ tauſende von ihren Plätzen erheben und in einer ſtillen Mi⸗ nute der für Großdeutſchland Gefallenen des Krieges und der Bewegung gedenken. i „Aufhebl unſere Fahnen“, i 8 erklingt es aus den Lautſprechern, die über das ganze eld verteilt ſind, und mit der gleichen Sekunde ſetzen ſich, nachdem die Fahnen die Frieſenwieſe verlaſſen haben, die 4800 Tänzerinnen, die bis dahin vor der Südtribüne ausgeharrt hatten, in ihren weißen, weiten, wallenden Ge⸗ 751 * d ſportgeſtähl⸗ wändern mit bunten Schärpen in Beweaung und bilden emen weiten Ring. Die innere und äußere Ringkette der Tänzerinnen trägt Fahnen, die mit ihrer bunten zuſammenſtellung ein außerordentlich wirkungsvolles Bild abgeben. Von der Grundform des Ringes aus bilden die Mädchen mit rhythmiſch⸗tänzeriſchen Schritten einen Stern, dann laufen die äußeren Glieder des Blocks gegeneinander zu, wo über das ganze weite Feld die Fahnenſchwingerin⸗ nen verteilt ſind, die nach dem Takt der Muſik die flattern⸗ den Fahnen bewegen. Ein Bild, das in ſeiner leuchtenden, anmutigen Farbenpracht immer wieder Beifall auslöſt. Unter dem Takt des Beifalls verlaſſen die 4800 Tänzerin⸗ nen das Feld. Nun beherrſcht der Sport die Frieſenwieſe. In einem pannenden ſportlichen Wettbewerb treten die 100 Me⸗ ter⸗ Staffeln der 17 Gaue des Reichsbundes auf den Plan. Die Läufer der einzelnen Gaue haben die 400 Meter breite Querſeite der Frieſenwieſe zu durchlaufen, ſo daß bei fliegende und zwei Pendelwechſel notwendig ſind. achſen hatte zunächſt vor Baden und Niederrhein die Füh⸗ rung. Aber ſchon nach 500 Meter übernahmen die Würt⸗ temberger die Spitze, um ſie bis ins Ziel hinein nicht abzugeben. Noch während des Kampfes der Läufer beſetzten 3000 Hitlerjungen im„Wagenrennen“ die beiden äußeren Drittel des Feldes, während in das Mittelfeld 200 0 A n⸗ ige des Bd M einliefen. Die Hitlerjungen zeigten he Tummel⸗ und Lagerſpiele, die den Beifall der er hervorriefen. Auch die rhythmiſch⸗gymnaſtiſchen en, die die 2000 Mädchen in vier großen Feldern en, bewieſen, daß unſere Staatsfugend eine gründliche zweckmäßige körperliche Ausbildung in ihren Forma⸗ tionen erhält. Eine weitere Steigerung waren 2 die abſchließenden Maſſenvorführut r 30 000 Turner in Weiß Mit leick efen die Fra in la Reihen in löf It U ie und ehnthmiſche 2 Regie die Uebungen der Mä „T. außerordentlich ſchwer und dem prakt etriebe entnommen waren, Gewandtheit. dauer und Kraft. Die Siegerehrung Dann marſchierten in die Reihen der die Sleger und die Siegerinnen des erſten Turn⸗ Männer und Sportfeſtes Großdeutſchlands und blumengeſchmückte Mädchen zur Siegerehrung ein. Der deutſche Meiſter im Zwölfkampf Hans Friedrich aus München, als Ver⸗ treter aller Sieger, und die Doppelſiegerin der deutſchen Leichtathletikmeiſterſchaften, Giſela Mauerme her, als Vertreterin der Siegerinnen, begaben ſich auf die Führertribüne. Nun iſt der Augenblick gekommen, den die 50 000, die in acht ſonnendurchglühten Tagen mit allem Einſatz ihrer Kräfte um den ſchlichten Eichenkranz gekämpft haben, mit heißem Dank herbeiſehnten. Adolf Hitler ſelbſt ehrt die Sieger, indem er den beiden prächtigen Kameraden, die als die Verkreter der Tauſende im Eichenkranz vor ihm ſtehen, Dank und Anerkennung ausdrückt. Das Lächeln des Glückes liegt auf den braunen Geſichtern der ſtrahlenden Sieger und auf den deukſchen Brüdern und Schweſtern von Nah und Fern, die zu Jeu⸗ gen dieſer unvergeßlichen Skunde geworden ſind. Rede von Gauleiter Wagner „Dieſem Dank verleiht der Gauleiter und Oberpräſident Joſef Wagner Worte für das Deutſchtum der Erde. Er führte u. a. aus: Deutſches Turnen und deutſcher Sport haben in den Mauern dieſer herrlichen Stadt, die lebendiges Zeugnis ab⸗ legt für deutſche Kultur aus vergangenen Jahrhunderten, von deutſchem Schöpferwillen in Gegenwart und Zukunft ſpricht, rund 250 600 aktive Angehörige des Reichsbundes für Leibesübungen zuſammenführt. Dieſe gewaltige Zahl iſt nur ein Bruchteil jener Männer und Frauen, die im Geſamtbund zuſammengeſchloſſen ſind. Wenn unſetr junges Deutſchland in den letzten Jahren in ſteigendem Maße auf ſportlichem und turneriſchem Gebiet Erfolge an ſeine Fahnen heften konnte, dann entſcheidend auf Grund des gewaltigen Wandels, der durch den Macht⸗ antritt des Nationalſozialismus im Reich herbeigeführt wurde. Mein Führer! Dieſer Geſamtwandel iſt und bleibt für alle Zeiten Ihr Werk] Mag die Welt zu Ihnen und zu Ihrem Werk ſtehen wie ſie will, die Geſchichte wird und muß einmal in ihrem Arteil gerechter ſein. Entſchedender iſt jedoch die Tatſache, daß unſer ganzes Volk im großen deub⸗ ſchen Vaterland und darüber hinaus alles Deutſchtum der Welt Ihnen in grenzenloſer Liebe anhänget und in der nationalſozialiſtiſchen Idee die ideelle Kraft 1 hat, das Ringen um die Behauptung des eigenen Volks⸗ tums erfolgreich zu geſtalten. Hand in Hand mit der Partei, ihren Gliederungen und Formationen geht die Arbeit des Reichsbun⸗ des für Leibesübungen, in der ſich jene große deutſche 8 1 5 gemeinde repräſentiert, die berufen iſt, eine körperliche Schu⸗ lungs- und Bildungsaufgabe von völkiſch höchſtem Wert zu leiſten. Der Reichsbund für Leibesübungen iſt unſagbar ſtolz auf dieſe Stunde, da Sie, des Volkes Führer, durch Ihre Anweſenheit das Feſt krönen und dieſer Stolz wandelt ſich bei den Hunderttauſenden zugleich in den Willen um, fürder⸗ hin noch mehr zu leiſten, weil eine Anerkennung der geleiſteten Arbeit an dieſem Tage weiterhin ſichtbar geworden iſt. Mein 8 Vor Jahresfriſt weilten Sie in den Mauern dieſer Stadt aus Anlaß des deutſchen Sän⸗ gerfeſtes. Wir waren Zeugen jenes unerhörten Bekennt⸗ niſſes völkiſcher Zuſammengehörigkeit, das nicht befohlen iſt, ſondern aus dem Volk und den Herzen der Menſchen her⸗ vorbricht. Die Gemeinſchaft alles Deutſchtums dieſer Erde iſt nicht eine Sache der Wortes oder der Theorie, ſie iſt Ausdruck eines unverfälſchten Gefühls und Erkenntniſſes und der daraus reſultierenden unermüdlichen Kraft, die alle Deut⸗ ſchen in der Welt in die Lage verſetzt, jene Kraft zu über⸗ dauern. Das Deutſchtam ber Erde hat ſich gefunden und präſen⸗ tiert ſich im Feſt der Deutſchen zum zweiten Male vor Ihnen. Das deutſche Volkstum der Erde grüßt beim Feſte des Friedens, der Kraft und des völkiſchen Bekeuntniſſes ſeinen größten Sohn Adolf Hitler! Farben⸗ ö Der Reichsſportführer dankt Für die Sieger und die vielen Hunderttauſend, die um den Sieg kämpften, und die vielen Millionen deutſcher Tur⸗ ner und Sportler aus aller Welt, die dem gleichen Ziel nachſtreben, legte anſchließend der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten ein glühendes Bekenntnis der unverbrüchlichen Treue ab. Der Reichsſportführer erklärte: Das leibestüchtige deutſche Volk grüßt ſie, mein Führer, mit heißem Herzen und voll tiefem Dank. Vor ihnen ſtehen, geſchmückt mit dem ſchlichten Ehrenkranz, die vielen tauſend Sieger, denen das Glück dieſer Stunde Lohn für jahrelanges Schaffen für Volk und Vaterland iſt. Sie ſind umringt, mein Führer, von vielen Hunderttauſenden von Turnern und Sportlern, die unter der Fahne ihres Volkes hier zu⸗ ſammengeſtrömt ſind, um ein Bekenntnis abzulegen für dis Sache der Leibesübungen. Drei Ströme ſind es, die ſich in dieſem Bekenntnis vereinigen. Der erſte: Das ewige deutſche Wiſſen um den Leib als der Quelle der Geſundheit, Kraft und Lebensfreude. Der zweite: Die Hingabe an das Volk als den Trä⸗ ger des heiligen Bluterbes der deutſchen Unſterblichkeit. Der dritte: Die Verpflichtung auf den National⸗ ſozialismus als die ordnende Formel und bauende Kraft der deutſchen Geſchichte. Unſagbar glücklich ſind wir, daß wir zum Abſchluß des Turn⸗ und Sportfeſtes dieſes unſer gemeinſames Bekennt⸗ nis vor ihnen ſelbſt, mein Führer, ablegen dürfen. Unſag⸗ bar glücklich aber ſind wir vor allem in dem Bewußtſein, daß ſich in dieſem Bekenntnis einſchließen die leibestüchti⸗ gen Männer und Frauen in aller Welt. Nicht wie Jahn und ſeine Turner vor 125 Jahren ſind wir hier nach Bres⸗ lau eingezogen, um der Not unſeres Volkes das Opfer des Lebens anzubieten. Aus Not und Ehrloſigkeit haben Sie, mein Führer, das deutſche Volk zu Größe und Ehre herausgeführt. Zur Einheit und Ein! gkeit zuſam⸗ mengeſchweißt, iſt der Deutſche Reichsbund für Leibes⸗ übungen heute fähig geworden, von Ihnen, mein Führer, als Stoßtrupp der gewaltigen Idee eines Volkes in Leibes⸗ übungen eingeſetzt zu werden. Wir verſprechen Ihnen des⸗ halb in dieſer tief verpflichtenden Stunde: Wir wollen nicht ruhen noch raſten, bis die Leibes⸗ übungen wirklich Gemeingut des ganzen deukſchen Volkes und damit zu einer unerſchülkerlichen Quelle deut cher Volks kraft geworden ſind. Sie hatten, mein Führer, viele Jahre einen dornenvol⸗ len Saatgang zu gehen. Heute aber iſtein Erntetag. Das ganze leibestüchtige deutſche Volk hat ſich Ihnen hier in dieſer Stunde voll kiefer Innerlichkeit, aber auch voll harten Willens zu einem Erntekranz zuſammengewunden, und dieſer Erntekranz, mein Führer wird in Zeiten der Not, wenn Sie es befehlen, zum brennenden 9 pfer⸗ kranz für das Leben des Volkes und den Beſtand des Reiches. Die Männer, die im Zuge dieſes Feſtes mitmarſchierken, vermögen Volk und Land wehrhaft zu ſchirmen, und die Frauen, die im Zuge dieſes Fefſtes ſchritten, ſind fähig, ihres Opfers Teil kapfer und kraftvoll zu kragen. Dieſes Be⸗ wußtſein lebt in den Männern und Frauen, die vor Ihnen ſtehen, und lebt in dem Bewußkſein aller leibesküchligen Deutſchen als dankbare Verpflichtung gegen Sie. Fühlen Sie, mein Führer, die Welle der Liebe, die aus dieſem Bekenntnis zu Ihnen heraufbrandet, hören Sie, wie die Skimmen unſerer Herzen zu Ihnen rufen: Anſer geliebter Führer Adolf Hitler Sieg Heil! Mit donnerndem Echo fielen die Hunderttauſende ein, die, überwältigt von der ſchlichten Größe dieſes Augenblicks, die Lieder der Nation ſangen. Das Feſt des Friedens, der Kraft und des völkiſchen Bekenntniſſes war verklungen. Um 19.45 Uhr verließ der Führer die Stadl des erſten Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes mit dem Flugzeug. Die Fahrt von der Frieſenwieſe durch die ganze Skadt, vorbei an unüberſehbaren, begeiſtert zujubelnden Menſchenmaſſen, die die Straße ſäumten, Balkone, Fenſter und alle erhöhten Punkte beſetzt hielten, war wieder ein wahrer Triumph für den Schöpfer Großdeutſchlands. Henry Ford 28 Jahre alt Ehrengabe der Daimler⸗Benz AG. Der weltbekannte amerikaniſche Autoinduſtrielle Henry Ford feierte am 31. Juli ſeinen 75. Geburtstag in rüſtiger Friſche und konnte aus dieſem Anlaß vielfache Ehrungen aus dem Inland und Ausland entgegennehmen. Im Namen der Daimler⸗Benz AG. übergab der Beauf⸗ tragte des Vorſtandes, Koehnke, dem Jubilar in Detroit ein fahrtüchtiges Modell des erſten Perſonenkraft⸗ wagens der Welt, den Carl Benz 1885 baute, und deſſen Original ſich im Deutſchen Muſeum in München befindet. Die Schenkungsurkunde erinnert gleichzeitig an den Beſuch, den Henry Ford 1931 den Daimler⸗Benz⸗Werken, der älteſten Auto⸗ fabrik der Welt, abſtattete. Deutſche Ehrung Bei einem großen Bankett zu Ehren von Henry Ford überreichte der deutſche Konſul Kapp aus Cleveland in Be⸗ gleitung des Detroiter Konſularvertreters, Konſul Hailer, dem Jubilar mit 1 Worten das Großkreuz des Ordens vom entſchen Adler. Hodſcha ſoll Farbe bekennen Peinliche Fragen an Prag. Das Preſſeamt der Sudetendeutſchen Partei teilt mit: Durch die amtliche Meldung des Tſchecho⸗Slowakiſchen Preßbüros vom 28. Juli d. J. und durch verſchiedene Nachrichten von Blättern, die ihre Informationen aus Kreiſen der tſchecho⸗ſlowakiſchen Regierungskoalition zu erhalten pflegen, ſind Unklarheiten darüber entſtan⸗ den, ob die bisher der Sudetendeutſchen Partei offiziell überreichten Vorſchläge der Re gierung ſowohl ihrem grundſätzlichen Inhalt nach als auch in ihrer bis⸗ herigen Faſſung noch gültig ſind, und wie ſich die Regie⸗ rung den weiteren Fortgang der Geſpräche vorſtellt. Da⸗ durch ſah ſich Abgeordneter Ernſt Kundt als Führer der ſudetendeutſchen Parteidelegation veranlaßt, in einem aus⸗ 79 führlichen Schreiben den Miniſterpräſidenten Dr. Hodſcha um Beantwortung folgender Fragen zu erſuchen: 1. Hält die Regierung die Grundſätze der nationalen Re⸗ gelung, die in dem der Sudetendeutſchen Partei am 30. Juni 1938 offiziell überreichten Teil des Nationalitätenſtatuts nieder⸗ elegt ſind, und die Grundſätze des Sprachenrechts, die der artei am gleichen Tage in Form eines Geſetzentwurfes über⸗ geben wurden, weiterhin aufrecht? 5 2. Iſt der der Sudetendeutſchen Partei am 28. Juli 1938 durch Herrn Präſidenten Dr. Krejei übermittelte Te J zweier Geſetzentwürfe über die Selbſtverwaltung nun endgültig, und wann erhält die Partei den noch folgenden Teil? 3. Wann kann die Sudetendeutſche Partel mit dem end⸗ gültigen Text aller Vorſchläge der Regierung rechnen? 4. Wann kann die Sudetendeutſche Partei die Ueberreichung der ihr am 15. Jult zugeſagten ſchriftlichen Stellungnahme der Regierung zu dem ſudetendeutſchen Memorandum vom 7. Juni erwarten? 5 5. Bleiben die in den bisherigen Geſprächen in Ausſicht genommenen Abſichten über den Fortgang dieſer Geſpräche weiterhin aufrecht oder aber betrachten Sie durch die Ent⸗ ſendung des Lord Runeiman dieſe Abſichten und Pläne als überholt? 5 gez. Kundt. Mindeſtmaß des Notwendigen In der von Konrad Henlein herausgegebenen„Rund⸗ ſchau“ behandelt deren Hauptſchriftleiter Hönig die Er⸗ wartungen der Sudetendeutſchen Partei von der Tätigkeit des engliſchen Beobachters und Gutachters. ten das Schwergewicht ihrer Erwartungen vor allem auf deutſchtum mit der ruhigen Zu verſicht des über⸗ zeugten Kämpfers für Recht und Gerechtigkeit ein. Je un⸗ voreingenommener die Lage des Sudetendeutſchtums überprüft werde, deſto mehr habe es zu gewinnen; je nüch⸗ terner Behauptungen gegen Behauptungen und Tatſachen gegen Tatſachen abgewogen würden, deſto klarer werde die Berechtigung der ſudetendeutſchen Forderungen her⸗ vortreten; je gründlicher die Möglichkeiken und Notwen⸗ digleiten einer umfaſſenden Löſung des Nationalitäten⸗ problems in der Republik erſchöpft werden, deſto einleuch⸗ tender werde in Erſcheinung treten, daß die Vorſchläge der Sudetendeutſchen in Wahrheit nur das Mindeſt⸗ maß des Notwendigen enthielten. In dieſem Sinne begrüßten die Sudetendeutſchen den engliſchen Be⸗ obachter und Gutachter, ſo wie ſie jeden begrüßen, der auf dem alten Kampfboden ihrer Heimat die Wahrheit— und nichts als die Wahrheit— ſuche. Man wird geſpannt ſein dürfen, welche Antwort die Prager Regierung auf dieſe klar formulierten Fragen der Sudetendeutſchen Partei erteilen wird. Hodſcha muß jetzt Farbe bekennen. Mit leeren Ausflüchten und nichtsſagen⸗ den Ausreden werden ſich die Sudetendeutſchen nicht mehr zufrieden geben. Die Koſten der Miſſion Nuncimans Die diplomatiſchen und politiſchen Korreſpondenten mehrerer Londoner Blätter melden, daß die Koſten für die Miſſion Lord Runcimans von der britiſchen Regie⸗ rung getragen würden, unterſtreichen aber erneut, daß zwiſchen der Aufgabe Lord Runcimans und der amtlichen Politik Londons kein Zuſammenhang beſtehe. Die„Times“ weiſt darauf hin, daß Runeiman fol⸗ genden Mitarbeiterſtab zur Verfügung haben werde: das frühere Parlamentsmitglied Geoffrey Peto, der ehemals Lord Runeimans Privatſekretär im Parlament geweſen iſt, der Leiter der Wirtſchaftsabteilung im Foreign Office, Aſhton⸗Gwatkin, Mr. Stopford ſowie Lord Runeimans Privatſekretär. In Prag wird Runciman außerdem Mr. Henderſon, der Dolmetſcher an der Prager britiſchen Ge⸗ ſandtſchaft, zu Verfügung geſtellt werden. Das Blatt bemerkt dazu, alle zuſammen ergäben einen ſtarken Stab für Lord Runeiman. Jeder Tag unterſtreiche mehr und mehr die Notwendi gkeit vernünfti⸗ ger Ratſchläge ſowie einer takt v ollen Ver⸗ mittlungsarbeit. Die Lücke zwiſchen dem tſchecho⸗ ſlowakiſchen Angebot und der ſudetendeutſchen Forderung werde um ſo deutlicher, nachdem das in Ausſicht genom⸗ mene Nationalitätenſtatut veröffentlicht worden ſei. Bis Mitte nächſter Woche werde Lord Runciman vorausſicht⸗ lich mit Dr. Beneſch, Dr. Hodſchau und Konrad Henlein ſowie mit anderen Minderheitenführern in Beratung ſtehen. Dann werde die delikate Aufgabe der Verhandlun⸗ gen beginnen mit den beiden Hauptzielen, daß die Volks⸗ gruppen⸗Autonomie gewährt und gleichzeitig die Integri⸗ tät des tſchecho⸗ſlowakiſchen Staates erhalten werde. Lord Runeimans beſondere Aufgabe beſtehe darin, feſtzuſtellen, ob dieſe beiden Ziele ſich miteinander ausſöhnen laſſen. Nach Prager Blättermeldungen hat der engliſche Ge⸗ ſandte in Prag, Newto n, Prag verlaſſen und ſich nach London begeben, um über den gegenwärtigen Stand der Verhandlungen und die Ausſichten der Runeiman⸗Miſſion im Foreign Office zu berichten. Anwetter im deutſchen Oſten Schwere Wolkenbrüche und Hagelſchläge. Die ſengende Hitze löſte in weiten Teilen des deutſchen Oſtens ſchwere Unwetter aus. In Oſtpreußen und dem Memel⸗ gebiet ſind nach Hitzetemperaturen von 38 Grad umfangreiche Gewitter niedergegangen. Blitzſchläge haben Scheunen und Gehöfte in mehreren Ortſchaften entzündet und auch in einer Viehherde großen Schaden angerichtet. Auch Pommern iſt von dem Unwetter leilweiſe ſchwer betroffen worden. Bei Schön⸗ hagen(Kreis Naugard) ſchlug der Blitz in eine Gruppe von Roggenſchnitteru. Dabei wurden drei Arbeiter getötet. Am ſchlimmſten wurde die Provinz Schleſien heim⸗ gefucht. Nachdem am Donnerstag über dem Waldenburger Bergland ein ſchweres Unwetter niederging und großen Scha⸗ den durch Hagelſchlag anrichtete, wurden am Freitagnachmittag wieder große Teile der Provinz von Unwettern betroffen. Ob: wohl in der Feſtſtadt Breslau, wo die Turner und Sport⸗ ler eine Erfriſchung herbeiſehnten, der faſt einſtündige wolken⸗ bruchartige Regen keine Schäden anrichtete, liegen aus dem Regierungsbezirk ſelbſt mehr oder weniger große Schaden⸗ meldungen vor. So richtete der Hagelſchlag in den Dörfern um Münſterberg ſchweren Flurſchaden an. Das Waſſer ſtürzte in reißenden Strömen Über die Felder und drang verſchie⸗ dentlich in die Ställe und Scheunen ein. Taubeneigroße Hagel⸗ ſtücke lagen noch nach Stunden in Maſſen auf den zerſchlage⸗ nen Feldern. Einzelne Beſitzungen des Gebietes verzeichnen Hagelſchäden von 60 bis 75 v. H. In Glatz zuckten die Blitze zwei Stunden über der Stadt. Im Augenblick waren die Straßen der Stadt unter Waſſer geſetzt. Die Kanäle waren ſchnell verſtopft. Beſonders ſchlimm war es auf der Sudetenſtraße. Auch das Flußbett der Neiße war bald bis zum Rande gefüllt. In dieſen Tagen gingen auch über den Kreis Neurode ſchwere Gewitter nieder. Blitzſ lag zerſtörte im Hausdorfer Transformatorenhaus die Sicherungen und ſprengte die Eiſen⸗ türen. Das zweite Gewitter mit wolkenbruchartigen Regen⸗ güſſen traf am Freitag den Neuroder Bergkeſſel und ri tete großen Schaden an. Vor allem wurde viel Erdkrume mit Hack⸗ früchten von den Berghangfeldern fortgeſpült. Straßen und Wege glichen eine Zeiklang Flüſſen und reißenden Bächen. Auch aus Polen werden ſchwere Unwetterſchäden ge⸗ meldet. In dem Städtchen Nowy Pohoſt Grand de ge⸗ riet ein Wohnhaus durch Blitzſchlag in Brand. Der ſtarke Sturm übertrug das Wh auf die benachbarten Gebäude, ſo das ſchließlich 26 Wohnhäuſer und 14 Wirtſchaftsgebäude eingeäſchert wurden. In den Flammen kam auch eine Perſon ums Leben. 8 Sn N Fre a Freundſchaft und Frieden liefen nebeneinander her. Bulgariens Wehrfreiheit erreicht Abkommen mit dem Balkanbund. Saloniki, 1. Auguſt. Der griechiſche Miniſterpräſidenk Mekaxas als Präſidenk des Ständigen Rates des Balkanbundes und der bulgari⸗ ſche Miniſterpräſident Kjoſſeiwanoff unkerzeichneten am Sonntag in Soloniki ein Abkommen, das als wichkigſten Punkt die Aufhebung der militäriſchen Beſtimmungen des Vertrages von Neuilly bringt. Dem Abkommen ſtimmten auch alle übrigen Mitglieder des Balkanbundes zu. Bulgarien ſeinerſeits verzichtete auf die Beſtimmungen des Vertrages von Lauſanne über Thrakien, das nach dieſem Vertrag für neutral erklärt war und von Griechenland nicht befeſtigt werden durfte. Das Abkommen enthält weiter gegenſeitige Nichtangriffsver⸗ pflichtungen. 7 L* 1* Die Kämpfe in Spanien Erfolge an allen Fronten. Salamanca, 1. Auguſt, An der Eſtremadurafront haben die nationalen Truppen, wie der nationale Heeresbericht meldet, die Höhe von Foncal und andere Poſitionen genommen. An der Valenciafront wurden gut vorbereitete Angriffe der roten Truppen mit Erfolg abgewieſen. Bei dieſen Kämpfen ind 482 Sowjetſpanier gefallen. Ein rotes Bataillon wurde von den nationalen Truppen umzingelt und aufgerieben. An der Ebrofront iſt ein anhaltender Vormarſch der Nationalen zu verzeichnen. Der Feind wurde zurückge⸗ ſchlagen und ein Teil ſeiner Einheiten aufgerieben. Die nationale Luftwaffe hat in die Kämpfe eingegriffen. Sie hat die Hafenanlagen von Valencia, Ali⸗ cante und Gandiga bombardiert und die wichtigen Bahn⸗ ſtationen von Hoſpitalet und Gambrils mit Bomben belegt. Durch die entſtandenen Brände iſt zahlreiches rotſpaniſches Kriegsmaterial vernichtet worden. Der übliche„Ausweg“: Terrorwellen. Nach der Niederlage an der Eſtremadurafront ſcheinen die Bolſchewiſten beſonders nervös geworden zu ſein. Sie verhafteten in der Provinz Ciudad Real in den letzten Tagen nicht weniger als 500 Perſonen. Außerdem ordneten ſie die zwangsweiſe Evakuierung und Befeſtigung des Abſchnit⸗ tes Cabeza de Buey an. Drei Perſonen, die ſich weigerten, die Häuſer zu verlaſſen, wurden erſchoſſen. Auch in Cuenca verhafteten die Bolſchewiſten unter dem Vorwand eines„Komplottes“ über 100 Perſonen. In Canete wurden 38 nationalgeſinnte Spanier feſtgenommen. Da die Bol⸗ ſchewiſten befürchteten, daß die Unzufriedenheit auch auf ihre Milizabteilungen übergegriffen hatte, ord⸗ neten ſie einen Standortwechſel ihrer Milizgarniſonen an. Wieder Ruhe auf Kreta Der Aufſtand reſtlos niedergeſchlagen. Die letzten Nachrichten aus Athen beſtätigen, daß der Aufſtandsverſuch auf Kreta vollkommen nieder⸗ geſchlagen iſt und die Revolutionäre auseinander⸗ getrieben worden ſind. Bei der Niederwerfung des Auf⸗ ſtandes wurden zwei Rebellen getötet und drei Poliziſten verwundet. Eine Reihe der Aufſtändiſchen wurde verhaf⸗ tet, die Anführer konnten allerdings entfliehen. Unter den Hauptanſtiftern der niedergeſchlagenen Revolte befand ſich u. a. auch der frühere Bürgermeiſter von Kaneg, Emanuel Muntakis. Ueber den Zuſammenbruch der Revolte werden jetzt auch Einzelheiten bekannt. Danach wirkte das Erſcheinen von Flugzeugen über Kanea auf die Aufſtändiſchen entmu⸗ tigend. Dieſe Situation nutzte der Generalgouverneur mit einer Handvoll Gendarmen aus, und er nahm das Gou⸗ vernementsgebäude wieder in Beſitz. Währenddeſſen ge⸗ lang es Offizieren, die Kaſernen wieder zu beſetzen. Durch das mutige Eingreifen des Gouverneurs, der Offiziere, der Gendarmerie und der öffentlichen Beamten wurde die Wiederherſtellung geordneter Zuſtände in kurzer Zeit ent⸗ ſchieden, was von der geſamten Bevölkerung mit lebhaften Kundgebungen begrüßt wurde. In einem Telegramm an den Gouverneur ſagt Mini⸗ ſterpräſident Metaxas ausdrücklich harte Beſtrafung der Unruheſtifter auf Kreta zu. Der König von Griechenland gab ſeiner tiefen Genugtuung über die ſchnelle Wiederherſtellung der Hrdnung auf Kreta Ausdruck. Gefecht an der mandſchuriſchen Grenze Japaniſcher Gegenſtoß verkreibt die Eindringlinge. Hſinking, 1. Auguſt. Wie das Haupkquarkier der gwantungarmee meldet, haben japaniſch⸗mandſchuriſche Grenztruppen die von Sow⸗ jettruppen beſetzt gehaltenen Höhenzüge bei Schangfeng ein⸗ genommen. In dem offiziellen Bericht des Hauptquarkiers heißt es, daß ſich die Sowjektruppen nach ihrem Aebertritt auf mandſchuriſches Hoheitsgebiet auf den höhen von Schang⸗ feng feſtgeſetzt und ſofort mit dem Ausbau von Feldbefe⸗ ſtigungen begonnen hatten. Mit Einbruch der Dämmerung griffen dann die 1 e n Formationen unker dem Schutz von ſtarkem Artilleriefeuer und mit Ankerſtützung von Tanks die e des Jer Grenzwachen an. Die Japaner erwiderlen darauf das Feuer, und bereits nach kurzer Zeit gelang es ihnen in einem Gegenſtoß die Sow⸗ jeltruppen aus face zu verkreiben und ſie über die Grenze zurückzukreiben. Hierbei wurden 30 Sowzjetruſſen gelötet und 200 verwundet. Elf ſowjetruſſiſche Tanks, zwei Jeldgeſchütze, Tankabwehrgeſchütze und 1 — zahlreiches Kriegsmakerial gerieten in die Hände der Gegner. Das Hauptquartier teilt hierzu mit, daß für dieſe Zwi⸗ Seal die Sowjetruſſen voll verantwortlich ſeien. Von Seiten der Sowjets habe man verſucht, die ruhige und zu⸗ rückhaltende Haltung der japaniſchen Grenzwache für neue Einfälle in japaniſch⸗mandſchuriſches Gebiet auszunutzen. Die Tatſache, daß der ſowjetruſſiſche Angriff unter dem 1 von Artillerie und Tanks durchgeführt wurde, deute darauf hin, daß dieſe neue Grenzverletzung durch ſowjet⸗ ruſſiſche Truppen planmäßig feſtgelegen habe. Deutſche Seekadetten beſuchten Glasgow. 80 Seekadetten vom Segelſchulſchiff„Horſt Weſſel“ beſuchten die Empire⸗ Ausſtellung in Glasgow. Sie wurden von dem Vorſitzenden des Verwaltungsausſchuſſes der Ausſtellung begrüßt, der in deutſcher Sr ausführte, daß es gut ſei, wenn die 1 er Länder ſich untereinander beſſer kennenlernen würde. Franzöſiſche Luftabwehrmanöbver Ganze Städte und Induſtriebezirke werden verdunkelt. In den Tagen vom 4. bis 10. Auguſt werden im öſtlichen franzöſiſchen Grenzgebiet im Departement Moſel Luftabwehr⸗ manöver ſtattfinden, die als die bedeutendſten der bisher durch⸗ geführten Manöver dieſer Art bezeichnet werden. Sieben Ge⸗ ſchwader der 2. Luft⸗Diviſion von Orleans, die 200 Militär⸗ apparate umfaſſen, ſowie die Bataillon der 402. und 403. Flak⸗ Artillerie-Regimenter von Metz, Laon, Toul, Straßburg und Belfort werden an den Manövern teilnehmen. Sämtliche Sied⸗ lungen der großen Städte und Induſtriebezirke werden wäh⸗ rend drei Nächten vollkommen verdunkelt und abgeblendet. Die Tunnels der Pariſer Untergrundbahn ſollen in Kriegszeiten bei Luftangriffen auf die Hauptſtadt von der Bevölkerung als Schutzräume benutzt werden. Im Kriege ſoll über die Hälfte des 158 Kilometer langen Untergrundbahn⸗ netzes ſtillgelegt und als bombenſichere und gasgeſchützte Luft⸗ ſchutzkeller eingerichtet werden. Etwa 150 000 Perſonen können in den Untergrundbahnen im Falle eines Fliegeralarms unter⸗ gebracht werden. 8 Kurzmeldungen Dr. Ley verkündet das neue Sparſyſtem für den Volks⸗ wagen. Am 1. Auguſt ſpricht Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley auf einem Betriebsappell der JG.⸗Farbenwerke in Leverkuſen im Rahmen einer Werkpauſenſendung. Er wird hier insbe⸗ ſondere auf das neue Sparſyſtem zu ſprechen kommen, das ge⸗ ſchaffen wurde, um allen Volksgenoſſen die Anſchaffung des KdF.⸗Wagens zu ermöglichen. a a Neuregelung der Körperſchaftsſteuer. Die Reichsregierung hat ein Geſetz zur Erhöhung der Körperſchaftsſteuer für die Jahre 1938 bis 1940 erlaſſen. Für Körperſchaften, deren Ein⸗ kommen 100 000 RM. überſteigt, wird die Körperſchaftsſteuer in den Fällen, in denen ſie jetzt 30 Prozent beträgt, für das Kalenderjahr 1938 auf 35 und für 1939 und 1940 auf 40 Pro⸗ zent erhöht. Wo ſie jetzt 15 Prozent beträgt, erfolgt die Er⸗ höhung auf 17,5 bzw. 20 Prozent. Die Vorauszahlungen, die ab 10. September 1938 bis zur Bekanntgabe des Körperſchafts⸗ Bitte für 1938 fällig werden, erhöhen ſich um ein Drittel. Erſte Großdeutſche Fachſchau des Gaſtſtättengewerbes. In der Zeit vom 27. September bis 9. Oktober 1938 wird anläßlich des Erſten Großdeutſchen Gaſtſtättentages in Wien die Erſte Großdeutſche Fachſchau für das Gaſtſtätten⸗ und Beherber⸗ gungsgewerbe durchgeführt. Die Reichsfachſchau 1938 ſoll der Ausdruck eines geſteigerten Schaffens⸗ und Geſtaltungswillens des Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbes werden. Quartierverpflegungsſatz beträgt 1,34 RM. Laut Mittei⸗ lung des Oberkommandos der Wehrmacht beträgt der Ver⸗ gütungsſatz für die auf Grund des Wehrleiſtungsgeſetzes an⸗ geforderte Quartierverpflegung ab 1. Juli 1938 1,34 RM. Davon entfallen auf die Mittagskoſt 0,64 RM., auf die Abend⸗ koſt 0,44 RM. und auf die Morgenkoſt 0,26 RM. 0 Amerikaniſches Großflugzeug überfällig. Am 23. Juli ſtar⸗ tete in Frisco ein viermotoriges Großpaſſagierflugzeug zu einem Transpazifiſchen Flug nach den Philippinen. Dieſes Flugzeug, das am Donnerstag von Guam aus weiterflog, um die letzte, 1600 Meilen lange Etappe nach den Philippinen zu⸗ rückzulegen, iſt überfällig. An Bord des Flugzeuges befinden ſich neun Mann Beſatzung und ſechs Fluggäſte. Es wurde eine umfaſſende Suchaktion, an der ſich zahlreiche Marine⸗ flugzeuge und Kriegsſchiſfe beteiligen, eingeleitet. Eiſenbahnunglück auf Jamaika 50 Tote, 80 Verletzte. London, 1. Auguſt. Wie aus Kingston(Jamaica) gemeldet wird, entgleiſte zwiſchen Kingston und Montego⸗Bay an einer Kreuzung ein Ausflüglerzug. Sämtliche acht Wa⸗ gen des Zuges wurden aus den Schienen gehoben und gegen eine Felswand geſchleudert. 50 Inſaſſen des Zuges wurden dabei getötet, 80 verletzt. Badiſche Chronik [ Lauda.(Flucht vor Horniſſen.) Eine Ein⸗ wohnerin des benachbarten Unterbalbach kam einem Hor⸗ niſſenneſt zu nahe und wurde von einem der bösartigen Tiere geſtochen. Ehe das ganze Volk ſich auf die Frau ſtür⸗ zen konnte, rettete dieſe ſich durch ſchleunige Flucht. () Offenburg.(Blitzſchlag äſchert Wohnge⸗ bäude ein.) In Strohbach ſchlug der Blitz in das Wohn⸗ haus des Wilhelm Eithle und zündete. Die Flammen er⸗ griffen das ganze Wohngebäude und den Schweineſtall, die niederbrannten. Das Vieh konnte gerettet werden, während ein Teil des Federviehs und die Fahrniſſe mitverbrannten. Das benachbarte Leibgedinggebäude und der Schopf, die freiſtanden, wurden vom Feuer verſchont. () Kaſtatt.(Kleinſtadt Romantik ver⸗ ſchwindet.) Dieſer Tage fuhr das„Lobberle“, die im Volksmund liebevoll ſo benannte Kleinbahn Raſtatt— Schwarzach—Kehl zum letzten Male durch die Straßen der alten Garniſonsſtadt. Der Neubau der Badener Brücke über die Murg, der jetzt energiſch in Angriff genommen wird, macht es notwendig, daß das Kleinbähnchen aus denn Sbadtbild verſchwindet, wo es allerdings ſchon lange ein ſchweres Hindernis für den geſteigerten Autoverkehr iſt. Ein neuer Bahnhof wird jenſeits der Murg am„Bären“ ent⸗ ſtehen. Der Verkehr zum Bahnhof Raſtatt wird durch zwei Omnibuſſe der Mittelbadiſchen Eiſenbahngeſellſchaft auf⸗ rechterhalten. Mit der Beſeitigung des„Lobberle“ aus den Straßen der Stadt iſt wiederum ein Stück Kleinſtadtro⸗ mantik verſchwunden, das für manchen älteren Mitbürger traute Erinnerungen in ſich barg.* Freiburg.(Zuchthaus für Erpreſſer.) Wegen Betrugs in drei Fällen, ſchwerer Urkundenfälſchung, Er⸗ preſſung und d verurteilte die hiaſige Straf⸗ kammer den 29jährigen Walter Baier von hier zu 2 Jahren 3 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt Der Mit⸗ 11 Wilhelm M., muß wegen 8 Gef zu ſchwerer Urkundenfälſchung bl drei Monate ins ängnis. Baier hatte kurz nach Verbüßung ſeiner letzten 255 achten!) Strafe in gemeinſter Weiſe zwei einfache Menſchen— einen Land⸗ wirkt und deſſen Sohn— mit falſchen Angaben unter Druck geſetzt und damit tatſächlich die Aushändigung einer größe⸗ ren Summe Geldes an ihn erreicht, auch weitere Geldbe⸗ träge ſich unter hochſtapleriſchen Angaben von dem Land⸗ wirt erſchlichen. Freiburg.(Grober e Die 2 5 Strafkammer verurteilte den 29 hre alten Walter Kaiſer aus Freiburg zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr und zu einer Geldſtrafe von 200 Mark. K. war bei der NS⸗Volkswohlfahrt in Emmendingen angeſtellt. Das in ihn geſetzte Vertrauen hat er in gröblichſter Weiſe dadurch mißbraucht, daß er ſich an für das Winterhilfswerk beſtimmten Geldern vergriff. Der Angeklagte befand ſich nicht in einer Notlage. Der bis auf einen Teilbetrag gedeckte Schaden betrug 1100 Mark. . vd. ß Wer ſeine Pflichten als Verkehrsteilnehmer verletzt, handelt gewiſſenlos gegen ſich ſellſſt— und gegen 5 lein Volk Kaiſerroda in Merkers ereignete ſich am Schluß de Aus den Nachbargauen Frankenthal.(Abenteurer landet im Zucht⸗ 50 Us.) Die Große Strafkammer verurteilte den 32 jährigen Paul Petry aus Frankenthal wegen mehrerer Rückfalldieb⸗ ſtähle, dreier Betrügereien, eines Vergehens der Nötigung da mehrerer Verſtöße gegen Waffenverbot und Patzvor⸗ chriften zu 3 Jahren 3 Monaten Zuchthaus. Aus einer be⸗ rüchtigten Verbrecherfamilie ſtammend, geiſtig und mora⸗ liſch minderwertig, arbeitsſcheu und aſozial in jeder Bezie⸗ hung, ließ P. im vorigen Somer ſeine Familie im Stich, ließ ſich für die Fremdenlegion anwerben, kam auf dem Umwege über Spaniſch⸗Marokko flüchtend nach Deutſchland zurück, beſuchte flüchtig ſeine im Elend zurückgelaſſene Fa⸗ milie in Frankenſtein und vagabundierte dann durch die Pfalz. Dabei beging er unter falſchem Namen, Lügen und Stehlen allerhand Betrügereien, beſtellte beſonders Ehe⸗ frauen von hinter feſten Mauern ſitzenden Männern Grüße und rupfte ſie, pumpte überall und wilderte mit einem er⸗ ſchwindelten Jagdgewehr, entführte Stallhaſen uſw. In Frankeneck wo er ſich als Jagdhüter ausgab, erwiſchte man ihn, doch machte er ſich frei, indem er einen Lehrer mit dem Revolver bedrohte. Noch am gleichen Abend ſtahl er in Ruchheim ein Paar Stiefel, in Ungſtein 30 Mark. Am Mor⸗ gen darauf war er dingfeſt gemacht. Bensheim.(LDie verhängnisvolle Silveſter⸗ nacht.) Philipp Sch., ein Mann von 30 Jahren, lernte in der Silveſternacht ein 20jähriges Mädchen kennen und be⸗ nutzte die aufgeräumte Stimmung, um ſie ſich zu Willen zu machen. Als dann aber eintrat, was in ſolchen Fällen oft nicht ausbleibt, da war ihm das ſehr peinlich. Er wußte ſich und dem Mädchen keinen anderen Troſt, als dieſes an ſeine Schweſter, die 40 Jahre alte ledige Katharina Sch., eben⸗ falls in Bensheim, zu verweiſen. Das Mädchen weigerte ſich und wollte ſich für verbrecheriſche Handlungen nicht her⸗ geben. Aber der Liebhaber ſplelte nun ſo lange den Ver⸗ zweifelten, drohte, er werde ſich das Leben nehmen und dann habe ſie ihn auf dem Gewiſſen, ſtieß noch andere Drohungen im Wechſel mit Verſprechungen aus, bis ſie ſelbſt Abtreibungsverſuche machte und, als dieſe nicht zum Ziele führten, ſich von der Schweſter Sch.„behandeln“ ließ. Dies ging auch zuerſt gut, aber nach einigen Tagen ſtellte ſich Blutvergiftung ein, und in der Nacht vom Karfreitag zum Oſterſamstag ſtarb das Mädchen im Krankenhaus zu Heppenheim. Die Sache, die alsbald an der Bergſtraße Aufſehen erregte, kam nun vor die Strafkammer Darm⸗ ſtadt. Wenn derartige Fälle gewöhnlich unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit verhandelt werden, ſo ſah der Vorſitzende diesmal davon ab, da es galt, allen die es hören wollen, einmal die Folgen ſolcher Handlungen vor Augen zu füh⸗ ren. Die aus der Unterſuchungshaft vorgeführte Kakharing Sch. wurde wegen Abtreibung in Tateinheit mit fahrläſſi⸗ ger Tötung zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis unter Anrechnung von 2 Monaten Unterſuchungshaft verurteilt, der noch in Freiheit geweſene Bruder Phil. Sch. wegen Anſtiftung zur Abtreibung zu einer gleich hohen Gefäng⸗ nisſtrafe. Er wurde ſofort in Haft genommen. Waldfiſchbach.(Gegen Laſtwagen gefahren) Ein aus Richtung Kaiſerslautern kommender Motorradfah⸗ rer iſt in einer gefährlichen Kurve mit einem Laſtkraftwa⸗ gen zuſammengeprallt. Der Motorradfahrer ſtürzte dabei ſchwer und mußte mit einem Schädelbruch ins Pirmaſenſer Krankenhaus gebracht werden; dort iſt er ſeinen Verletzun⸗ gen erlegen. Es handelt ſich um den Bauern Rudolf Carra, der mit ſeiner Braut auf dem Wege nach Pirmaſens war. Dieſe iſt mit geringen Verletzungen davongekommen. Weidenthal.(Hund fraß Hühner.) Ein hieſiger Bäckermeiſter beſitzt einen Wolfshund, der ſich auf merk⸗ würdige Weiſe als Hühnerhund ausgewieſen hat. Eine An⸗ zahl Küken, von denen der Bäckermeiſter in dieſen Tagen bereits das erſte Ei erwartete, biß der Wolfshund nachts im Hofe tot und fraß einige ſogar auf. Diesmal alſo war Meiſter Reineke wirklich unſchuldig, und ſo mußte denn der geſchwänzte Wilderer ſein Leben laſſen. — Holzgerlingen Kr. Böblingen.(Tödlicher Un⸗ fall an der Kreuzung.) An der Kreuzung der Straße Holzgerlingen— Altdorf mit der Hauptſtraße Tübin⸗ gen Böblingen ſtieß ein Motorrad mit Beiwagen mit einem Kraftwagen zuſammen, da beide Fahrer zu gleicher Zeit in eine andere Richtung einbiegen wollten und dabei mindeſtens einer von ihnen 5115 die nötige Vorſicht walten ließ. Der Motorradfahrer Gottlob Steck aus Altdorf wurde egen den Kraftwagen geſchleudert und erlag wenige Sihnden ſpäter den dabei erlittenen Verletzungen. — Eglosheim, Kr. Ludwigsburg.(Noch gut abge⸗ laufen) Auf der Straße zwiſchen Ludwigsburg und Eglosheim ſcheute das Pferd eines Reiters, bäumte ſich hoch und geriet beim Niedergehen auf den Anhänger eines im gleichen Augenblick vorüberfahrenden Laſtwagens. Pferd und Reiter gerieten unter das Fahrzeug, wobei der Mann einige Rippenbrüche und Quetſchungen erlitt. Weiteres Un⸗ heil wurde dadurch vermieden, daß es dem Kraftwagenlen⸗ ker gelang, ſein Fahrzeug ſofort zum Stehen zu bringen. — Lauffen a. N.(Storch gegen Starkſtrom⸗ leitung.) Ein Storch geriet zwiſchen die Drähte der elek⸗ triſchen Leitung und ſtürzte bewußtlos ab. Durch die Berüh⸗ rung mit den Drähten entſtand Kurzſchluß, ſo daß die An⸗ wohner der nächſten Umgebung vorübergehend ohne Strom waren. — Schramberg.(Ein Touriſt abgeſtür zt.) Von dem als gefährlich bekannten e in nächſter Nähe der Stadt Schramberg iſt ein etwa 20jähriger Fe⸗ riengaſt abgeſtürzt. Dabei zog ſich der junge Mann zahl⸗ reiche Verletzungen ernſtlicher Natur zu und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. 25 Schuhmachermeiſters ſo daß die *. Elf Tote in einem Kalibergwerk Gerſtungen(Thüringen), 1. Auguſt. Auf dem Kaliwe tagsſchicht auf der unteren Sohle unerwartet ei lenſäureausbruch von ungewöhnlicher Stärke. Dez ſchichtführende Steiger und zehn Bergleute, di it auf dem Wege zur Ausfahrt befanden, Gaſen überraſcht und verunglückten trotz mener Rettungsmaßnahmen tödlich. Lalcale euudschiau Tropenheißer Juli⸗Ausklang. Der letzte Juli⸗Sonntag war ein überaus heißer ertag. Geradezu in verſchwenderiſcher Fülle ſandte ganzen Tag über die Sonne ihre heißen Strahlen nieder. Die Queckſilberfäule hatte weit die 30 Grad⸗ überſchritten kurz geſagt, den ganzen Tag eine Treibhaushitze, bei dem das Wenige, das man zu viel war. In den Nachmittagsſtunden ibe trug, s zeitweiſe drückend ſchwül und es kam auch zu Bewölkung, jedoch die erſehnte Abkühlung blieb aus. Waſſer und Abkühlung ſehnten ſich wohl geſtern Menſchen. Wer ſich ſchon früh auf die Beine ſuchte beſtimmt die ſchattigen Wälder des nahen enwaldes oder des Pfälzer Landes auf. Die übrigen, zu Hauſe blieben, ſuchten in den Nachmittagsſtunden s köſtliche Naß am Strandbad oder an der Sandbank des teckars auf, um in den friſchen Fluten Abkühlung zu finden. Im allgemeinen war geſtern außergewöhnlicher und Ausflugsverkehr. Beſonder die zahlreichen imerfeſte in der näheren Umgebung lockten viele Beſucher Ludwigshafen fand das zweite Kolonialvolksfeſt ein 8 2 . In an ſte das einen guten Beſuch aufzuweiſen hatte. 8 Das Sommerfeſt in Ilvesheim. Im Vordergrund der Veranſtaltungen ſtand am zchenende und Sonntag das Sommerſeſt in Ilvesheim. Rit Recht hatte es auch den Namen Sommerſeſt verdient, denn war wirklich Sommer. kam am Auftakt am Samstag abend, als ein kühleres Lüftchen durch die voll⸗ beſetzte Halle wehte und es ſich beim edlen„Pfiſterer“ ſich wohl ſein ließ, mit Heini Handſchuhmacher bald eine heiter beſchwingte Stimmung auf, die auch den ganzen Abend bei den vielen Darbietungen anhielt. Während die dt⸗ und Feuerwehrkapelle Ladenburg zur nötigen Unter⸗ haltung aufſpielte, traten die Künſtler wie am laufenden Band auf und zeigten akrobatiſche Spitzenleiſtungen. Wer. einen Abſtecher in die Budenſtadt machte, konnte ſein Vergnügen an der Raketenbahn oder am Schießſtand oder. beim Preiskegeln finden. Ueberall war Stimmung und ES So Sta Der Sonntag brachte die Fortſetzung des großen Feſtes. Befonders in den Abendſtunden ging es wieder hoch ) her und es war ſchwer, in der großen Feſthalle ein zchen zu ergattern. Akrobaten, Artiſten, Jongleure und unſere bayriſchen Schuhplattler traten wieder auf und die unermüdlichen Weiſen der Ladenburger Feuerwehrkapelle ſchufen eine fröhliche Stimmung. Daß geſtern von dem edlen Gerſtenſaft reichlich Gebrauch gemacht wurde, braucht nicht beſonders erwähnt zu werden. Auch wurde noch in ſpäter lauer Sommernacht tüchtig das Tanzbein geſchwun⸗ gen. Heute abend wird der große Ausklang, verbunden mit einem Feuerwerk, ſtattfinden. Sicherlich läßt es ſich nach der brütenden Hitze heute in der luftigen Feſthalle einen angenehmen Abend erleben. 0 Siegreiche Turner in Breslau. Wie uns gemeldet wird, waren die beiden hieſigen Turnvereine in Breslau erfolgreich. Vom Turnverein 98, der Wettkampfteilnehmern beteiligt war, konnten 3 folgreich abſchneiden und wurden mit dem verdienten Eichen⸗ kranz ausgezeichnet, während der 4.(Huber) mit nur 1 Punkt zu wenig auf den Eichenkranz verzichten mußte. Der Tbd.„Jahn“ konnte für ſich 9 Kranzſiege buchen, während auch bei ihm noch einige hart an die Grenze der Pflichtpunktzahl herankamen. Ferner erhielt der Verein mit der vorgeführten Turnerriege die Note„Gut“, während die Riege der Turnerinnen die Note„Sehr gut“ erhielt. 1mdieſen Erfolgen gratulieren wir. In Anbetracht dieſer hervorragenden morgen Dienstag abend gegen 8.30 Uhr Einholung der Breslauteilnehmer ſtatt. * Beim Baden ertrunken. Der 21 jährige Landhelfer Adam Schmitt aus Rim⸗ bach, der bei dem hieſigen Landwirt Schmich beſchäftigt war, iſt geſtern Abend am Neckarbogen an der„Linde“ beim Baden ertrunken. Es iſt anzunehmen, daß der Er⸗ trunlene noch zu ſtark erhitzt ins Waſſer gegangen iſt und ſo einem Herzſchlag erlegen iſt. Es kann nicht oft genug davor gewarnt werden, bei erhitztem Körper nicht ſo ſchnell ins Waſſer zu gehen. Man kühle ſich langſam vorher ab und ſuche zuerſt das ſeichtere Waſſer auf, ehe man zum Schwimmen ſich in tiefere Stellen wagt. * Beförderung. Zum Major befördert wurde der Haupt⸗ mann Dr. Hohn, z. Zt. beim 82. Inf.⸗Reg. in Hameln a. d. W. mit 4 er⸗ 81 findet feierliche Erfolge die Ne.⸗Volksfeſt. Wir machen ſchon heute die Bewohner Seckenheims und Umgebung darauf aufmerkſam, daß das diesjährige große Volksfeſt der NSDAP. am 3., 4. und 5. September ſtattfindet. Es werden alle Vorkehrungen ge⸗ troffen, um die vergangenen NS.⸗Volksfeſte im Hinblick auf ihre Größe und Wirkung noch zu überbieten, ſodaß es ſich für jeden Einzelnen lohnt, jene Tage des 3., 4. und 5. September freizuhalten. * Ohne Kraftfahrzeugbrief keine Zulaſſung. Der Reichsver⸗ kehrsminiſter weiſt im Reichs⸗Verkehrs⸗Blatt, Ausgabe B Nr. 30 darauf hin, daß den Anträgen auf Zuteilung eines amtlichen Kennzeichens für Kraftfahrzeuge ſtets der Kraftfahr⸗ zeugbrief beigefügt werden muß. Ohne Kraftfahrzeugbrief darf lein Kraftfahrzeug zugelaſſen werden. 0 — Unverlangte Anſichtsſendungen. Mehrfach hat der Werberat gegen die unverlangte Zuſendung von Waren Stellung genommen. Auch der bee c für Wett⸗ bewerbsfragen im Einzelhandel hatte ſich ſchon gegen dieſes Wettbewerbsmittel gewandt. Jetzt ſtellt der Börſenperein der deutſchen Buchhändler feſt, daß er auch im Buchhandel ein Uebermaß unverlangter Anſichtsſendungen weder für wünſchenswert noch für wirtſchaftlich nützlich halte. Insbe⸗ ſondere müßten ſog. Anſichtsſtreuſendungen, die den geſam⸗ ten Intereſſentenkreis oder einen größeren Teil davon zu erfaſſen ſuchen, vermieden werden. Solche Streuſendungen ſeien auch mit der buchhändleriſchen Verkehrsordnung nicht in Einklang zu bringen, die den Direktverkauf nur als Er⸗ gänzung für zuläſſig erklärt. Neue Hotelverzeichniſſe der deutſchen Oſtmark. Die ſieben neugegründeten öſterreichiſchen Landesfremdenverkehrsver⸗ bände haben ein Verzeichnis der Hotels herausgegeben, das außer den wiſſenswerten Angaben insbeſondere Mindeſt⸗ und Höchſtpreiſe für Einzelzimmer und volle Penſion enthält. Jeder, der eine Urlaubsreiſe plant, kann ſich an Hand der Verzeichniſſe davon überzeugen, daß die Preiſe in Oeſterreich nicht hoch ſind und daß auch der weniger leiſtungsfähige Reiſegaſt die Möglichkeit hat, dort zu mäßigen Preiſen einen genußreichen und anregenden Urlaub zu verbringen. 7* Die Bekämpfung des Gauerwurms Friſtverlängerung für Spritz Die außergewöhnlichen Witterungsverhältniſſe dieſes Jah⸗ res haben auch im Weinbau weſentliche Wachstumsverzöge⸗ rungen zur Folge, die in Verbindung mit den Froſtſchäden und dem ſpäten und ſtarken Auftreten des Sauerwurms den Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft und den Reichsminiſter des Innern veranlaßt haben, für dieſes Jahr ausnahmsweiſe die Friſt für die Anwendung arſenhaltiger Spritzbrühen zur Bekämpfung tieriſcher und pflanzlicher Schäd⸗ linge im Weinbau über den 31. Juli hinaus bis zum 13. Auguſt einſchließlich zu verlängern. Damit iſt den Winzern die Möglichkeit gegeben, zur Be⸗ kämpfung des Sauerwurms bis zum Ablauf des 13. Auguſt arſenhaltige Spritzbrühen anzuwenden. Im übrigen werden die geſetzlichen Vorſchriften durch dieſe Regelung nicht berührt. Korn und Brot im Sprichwort Zu allen Zeiten iſt Korn die wichtigſte Nahrungs⸗ quelle geweſen. Sein Gedeihen war Schickſal, Mißernten zogen folgenſchwere Hungersnot nach ſich, von denen alte Chroniken Trauriges berichten. Seit Menſchengedenken kreiſt um Ausſagt und Ernte des Kornes das Schaffen und Hoffen des bäuerlichen Menſchen. Denn ein Jahr iſt lang, wenn die Speicher leer ſind, und das Jahr erfordert viele Stücke Brot. Schlicht und einfach iſt die Sprache die⸗ ſes Spruches, aber er enthält eine reiche Erfahrung, die Generationen um Generationen erfuhren, bis ſie ſich in Worte formen ließ. Viele ähnliche Sprüche reden von der Lebensnotwendigkeit des Brotes.— In all den Sprüchen reimt ſich Brot auf Not, und warum ſollten wir das als einen Zufall deuten? Wo Not zu erwarten iſt, da heißt es ſich einrichten, haushalten, denn: vorgegeſſen Brot bringt Not. Zwar ſagt ein Scherzwort: und in der aller⸗ größten Not, da ſchmeckt die Wurſt auch ohne Brot, doch iſt dem Worte nicht zu trauen, weil nach einem alten Spruche Getreideernte und Viehbeſtand eng miteinander verbunden ſind. Der Spruch ſagt nämlich: Korn und Horn gehen miteinander, was ſo viel heißt, daß die Preiſe von Korn und Vieh voneinander abhängen. Leichter wird man dem„ſchmackhaften“, wenn auch nicht ſonderlich be⸗ ſcheidenen Sprichwort zuſtimmen, welches behauptet: Wer Wurſt und Brot und Schinken hat, der wird noch alle Tage ſatt. Er ſteht in kraſſem Gegenſatz zu dem allbekann⸗ ten Sprichwort: Trocken Brot macht Wangen rot, doch ſind ſie im Grunde— wie kluge Menſchen zu berichten wiſſen, keine unbedingten„Wider⸗Sprüche“. Trocken Brot mit Bedacht gegeſſen, iſt eine unerſetzliche und nahrhafte Speiſe. Wer das erkannt hat, verſteht auch den ſchönen ſchleſiſchen Spruch: Alles iſt Mutter, aber Brot iſt Nah⸗ rung.— Gut Korn gibt gut Brot— dieſer Spruch iſt direkt an den Bauer gerichtet, der ſehr wohl weiß, daß zu einem hochwertigen Getreide neben günſtiger Witterung und gutem Boden viel Arbeit, viel Mühe und eine„ge⸗ ſchickte Hand“ gehören. Ein kluges Wort aus dem Perſiſchen, das ſich mit unſerem ſozialiſtiſchen Denken völlig deckt und jedem zum Bettler ſtempelt, der ſich nicht mit ſeinen eigenen Händen ſein täglich Brot verdient, lautet: Ein Bettler iſt, wem anderer Müh' verhilft zu ſeinem Brote. W. K. Katzen und Singvögel Die neuen Schutzbeſtimmungen. a Eine wichtige und neuartige Schutzmaßnahme ſieht die Naturſchutzverordnung gegen einen ſchlimmen Feind un⸗ ſerer Singvögel in den Gärten und Anlagen, gegen die Unbeaufſichtigte Katze, vor. Solche Katzen können, wenn ſie in der Zeit vom 15. März bis 15. Auguſt und ferner, ſo lange der Schnee den Boden bedeckt, in Gärten, Obſtgär⸗ ten, Friedhöfen, Parken und ähnlichen Anlagen, betroffen werden, von den Eigentümern und Nutzungsberechtigten dieſer Grundſtücke ſowie deren Beauftragten gefangen und in Verwahrung genommen werden. Sie ſind aber un⸗ verſehrt zu fangen und während der Verwahrung pfleglich zu behandeln. Der Fang iſt der Ortspolizeibehörde und, wenn der Eigentümer oder Halter der Katze bekannt iſt, auch dieſem binnen 24 Stunden anzuzeigen. Holt der e oder Halter der Katze dieſe nicht innerhalb drei Tagen gegen eb ieng eines Aufbewah⸗ rungsgeldes von einer Reichsmark je ag ab, ſo iſt die ge⸗ fangene Katze an die Ortspolizeibehörde abzuliefern, welche ſie auf Koſten des Eigentümers oder Halters tötet. Um einen Mißbrauch dieſer Beſtimmung zu verhüten, iſt das Anlocken von Katzen durch Köder an Hausgärten und 5 unmittelbarer Nachbarſchaft bewohnter Gebäude ver⸗ oten. U Hausfriedensbruch durch Telefonieren Die wiederholte Benutzung des Fernſprechers nur zu dem Zweck, den angerufenen Teilnehmer zum Abnehmen des Hörers zu veranlaſſen, iſt— wie das Schöffengericht Leip⸗ zig in einem intereſſanten Urteil feſtſtellt— nach Para⸗ graph 123 StGB. in Verbindung mit Paragraph 2 StGB. ſtrafbar. Der Angeklagte, mit dem ſich das Gericht zu beſchäftigen hatte, hat aus verſchiedenen Automaten⸗Fernſprechhäuschen der Stadt den Zeugen A. abends, nachts und morgens, ins⸗ geſamt 23mal, angerufen. Meldete ſich der Zeuge A. bei dem Anruf, ſo legte der Angeklagte den Hörer wieder auf. Die Anrufe erfolgten lediglich, um den Zeugen zu ärgern. Die Eheleute A. wurden durch dieſe Anrufe in ihrem Wohn⸗ frieden empfindlich geſtört. Es bedarf keiner weiteren Dar⸗ legung, daß die Handlungsweiſe des Angeklagten nach ge⸗ ſundem Volksempfinden Strafe verdient. Da kein beſtimm⸗ tes Strafgeſetz unmittelbare Anwendung finden kann, ſo iſt nach Paragraph 2 StGB. die Tat nach dem Geſetz zu be⸗ ſtrafen, deſſen Grundgedanke auf ſie am beſten zutrifft. Das war nach Anſicht des Schöffengerichts der Paragraph 123 StGB., der die Wohnung, den Wohnfrieden und das Haus⸗ recht im allgemeinen, die ungeſtörte Innehabung des Wohn⸗ raums durch den Wohnungsinhaber und ſeine Familien⸗ angehörigen vor dem rechtswidrigen Angriff unberechtigter Dritter ſchützen ſoll. Durch ſolche ungerechtfertigten Anrufe wird das Hausrecht verletzt, da die rechtlich geſchützte Be⸗ fugnis, ſich in der eigenen Wohnung nach eigenem Willen ungeſtört bewegen zu können, beeinträchtigt wird. Der auch bei entſprechender Anwendung des Paragraphen 123 StGB. erforderliche Strafantrag des in ſeinem Hausrecht verletz⸗ ten Zeugen A. liegt vor; wenngleich er lediglich wegen Be⸗ leidigung geſtellt iſt, ſo betrifft er doch den gleichen ge⸗ ſchichtlichen Vorgang, wegen deſſen Beſtrafung begehrt wird. Die Handlungsweiſe des Angeklagten gegenüber dem Zeugen A. war daher nach Paragraph 123 StGB. in Ver⸗ bindung mit Paragraph 2 zu beſtrafen Glanz wird gemeſſen Damit das Eiſen oder andere Metalle nicht roſten oder überhaupt durch äußere Einflüſſe an ihrer Ober⸗ fläche nicht angegriffen werden— der Metallfachmann ſpricht von Korroſion—, bekleidet man ſie vielfach auf dem Wege der Galvaniſierung mit einem Schutzüberzug, der meiſt auch wieder aus einem Metall beſteht. Je glat⸗ ter aber die Oberfläche des Grundmetalls iſt, um ſo größe⸗ ren Schutz verleiht ihm auch die galvaniſch aufgetragene Deckſchicht, denn bei rauher Oberfläche wird der Ueberzug nicht vollkommen porenfrei. Die Rauheit einer Metall⸗ oberfläche läßt ſich nun je nach ihrem größeren oder ge⸗ ringeren Glanz beſtimmen. Der Glanz iſt aber nichts an⸗ deres als die Fähigkeit, das Licht widerzuſpiegeln. Rauhe Flächen ergeben dagegen nur eine mehr oder minder ſtarke diffuſe Streuung des auffallenden Lichtes. Auf Grund dieſer Tatſache hat ſich nun, wie die Zeitſchrift für Metall⸗ kunde mitteilt, die deutſche Wiſſenſchaft um ein Inſtru⸗ ment zur Meſſung des Glanzes von Metalloberflächen be⸗ müht. Es iſt ihr gelungen, mit Hilfe der elektriſchen Photozellen die Streuung des auffallenden Lichtes zu meſſen. Auf einer beſonderen Lichtverteilungskurve kann man die Stärke des Glanzes ableſen, und die Breite der Kurve dient als Maßſtab für die Oberflächenglättung. So iſt es alſo möglich, die Oberflächenbeſchaffenheit von Blechen aller Art zu beſtimmen und dadurch gleich⸗ zeitig feſtzuſtellen, wie dick die galvaniſch aufzutragende Deckſchicht ſein muß. Dieſes Verfahren hat zudem den Vorteil, daß man mit den edleren und meiſt deviſen⸗ belaſteten Deckmetallen ſparſamer wirtſchaften kann. Bei der Herſtellung von Konſervenbüchſen aus Weißblech zum Beiſpiel laſſen fich auf dieſem Wege erhebliche Mengen an Zinn einſparen, ohne daß die Büchſe weniger haltbar und die Güte ihres Inhalts vermindert würde. 28 Zeitſchriften und Bücher. Alltagsfragen aus dem Mietrecht. Anhang: Mieter⸗ ſchutzgeſetz und Einheitsmietvertrag. Von Anton Baſtian. Verlag Wilh. Stollfuß in Bonn. RM. 1.25. Durch die wiederholten Aenderungen der Mieterſchutzgeſetzgebung ſind Mieter und Vermieter meiſt nicht in der Lage, zu überſehen, welche Vorſchriften denn nun eigentlich noch gelten. Beide Parteien müſſen aber ſowohl ihre Rechte als auch ihre Pflichten kennen, um unliebſame Streitigkeiten zu ver⸗ meiden. Die Schrift, die das heute geltende Mietrecht unter Berückſichtigung der neueſten Rechtſprechung in einfacher Sprache für den Laien darſtellt, kommt ſo einem großen Bedürfnis entgegen. Wann ſind ordentliche, außerordent⸗ liche oder vorzeitige Kündigung zuläſſig? Hat der Mieter ein Recht, eine Hochantenne anzulegen? Wer muß das Treppenhaus beleuchten? Auf ſolche und unzählige andere Fragen erteilt das Bändchen klare Auskunft. Die alpha⸗ betiſche Anordnung nach Schlagworten macht die Schrift zu einem kleinen für die Praxis unentbehrlichen Nachſchlage⸗ werk. Im Anhang ſind die wichtigſten Beſtimmungen der Mieterſchutzgeſetzgebung ſowie der deutſche Einheitsmiet⸗ vertrag im Wortlaut aufgenommen. Verſammlungs⸗ Kalender. Tbd.„Jahn“. Anläßlich der Rückkehr unſerer erfolgreichen Teilnehmer an dem Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau findet am Dienstag, den 2. ds. Mts., abends 8 Uhr die feierliche Einholung ſtatt. Es iſt Ehrenſache aller Schüler und Schülerinnen, Turner und Turnerinnen, ſowie der paſſiven Mitglieder, ſich reſtlos hieran zu beteiligen. Antreten 8 Uhr im Lokal. Die Schüler und Schülerinnen treffen ſich heute Mon⸗ tag abend um 7 Uhr im Lokal. Tv. 1898. Morgen Dienstag 19.45 Uhr treten alle Turner und Turnerinnen in Zivil(Schüler und Schülerin⸗ nen im Sport zur gemeinſamen Abholung der Sieger und Siegerinnen von Seckenheim in der Turnhalle an. Eine tüchtige Einnäherin geſucht. Kloppenheimerskr. 49. Tochterkalb (ſeuchenfrei) zu verkaufen. Kloppenheimerstr. 15 Fur die anläßlich ibrer Derma blung erwiesenen Aufmerſsamſteiten sagen her- lichen Dante Crwin Vachtel u. Hau Mhpm-Gectenbeim, J. August 1936. Von Samstag auf Sonntag Nacht ein Herrenfahrrad Marke„Weltflieger“ ſtehen gelaſſen. Räheres in der Geſchäftsſt. d. Bl. 8 Friſch eingetroffen: Mlljes⸗Filet Stück 18 Pfg. Seelachs in Scheiben 60 Lr 20 Pfg. Helſurdinen Doſe 20, 28, 30 und 40 Pfg. 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