ee ln N 5 een ne d eee mn nden n een ee n * ee h„ N ſy a Fer — + eee Nr. 177 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 1. Auguſt 1938 Dr. Goebbels in Breslau: Feſt der Erfüllung Das große Erlebnis der Volksdeutſchen Die nächtliche Feierſtunde auf dem Schloßplatz zu Breslau wurde für die vielen Tauſende von Auslands⸗ deutſchen, die aus allen Teilen der Erde zum großen Feſt des Vollstums und der Leibesübungen zuſammengekom⸗ men waren, zu einem unvergeßlichen Erlebnis. Im Mit⸗ telpunkt dieſer größten Feier des Deutſchtums der Welt, die jemals veranſtaltet wurde, ſtand nach dem ergreifen⸗ den volksdeutſchen Bekenntnis des Führers der Sudeten⸗ deutſchen, Konrad Henlein, die temperamentvolle An⸗ ſprache des Reichsminiſters Dr. Goebbels, deſſen Ausfüh⸗ rungen über das Deutſchland von heute die Herzen der vor ihm verſammelten Tauſende von Volks⸗ und Aus⸗ landsdeutſchen immer wieder zu ſtürmiſchen Beifallskund⸗ gebungen des Stolzes und der Freude mitriß. Reichsminiſter Dr. Goebbels wies in der Rede eingangs darauf hin, daß er vor dem gleichen Kreiſe deutſcher Männer und Frauen von jenſeits der Grenzen vor nunmehr fünf Jah⸗ ren auf dem deutſchen Turnerfeſt in Stuttgart geſprochen habe. Damals habe das Reich noch am Beginn der größten Auf⸗ gaben geſtanden, die jemals einer deutſchen Staats⸗ und Volks⸗ führung geſtellt worden ſeien. Die Tage von Stuttgart ſeien noch als ein Feſt der Hoffnung und des Vertrauens gefeiert worden, im unerſchütterlichen Glauben an den neuen Stern, der damals über dem Reich gerade aufgegangen war. Stür⸗ miſcher Beifall erſcholl ringsum auf dem weiten Platz, als Dr. Gobbels fortfuhr: „Aus dieſem Feſt der Hoffnung vom Jahre 1933 iſt nun heute, im Jahre 1938, das Feſt der Erfüllung gewor- den. Aus dem Glauben von damals wurde die Gewißheit von heute, und es iſt aus Niederlage und Verfall der größte Triumph unſerer deutſchen Geſchichte entſtanden. Den Krieg hatten wir verloren. Aber wir haben die Revolution gewon⸗ nen. Und was wir in den ſchmachvollen Jahren von 1918 bis 1933 aufgeben mußten, das haben wir in den vergangenen fünf Jahren wieder aufgeholt!“ Dr. Goebbels betonte, daß es keineswegs ſeine Abſicht ſei, einem faden Illuſionismus das Wort zu reden und etwa zu behaupten, es wären nun ſchon al le deutſchen Fragen gelöſt. Gelöſt ſei nur ein Bruchteil von ihnen, ein größerer Bruchteil ſei in Angriff genommen, und der größte Teil wenigſtens ſchon erkannt. Das Reich ſtehe in einem ſchweren wirtſchaft⸗ lichen und politiſchen Exiſtenzkampf, den es inmitten einer demokratiſchen Umwelt durchzuführen habe, die es bewußt oder unbewußt an dem notwendigen Verſtändnis für ſeine Lage fehlen laſſe. Den bösartigſten Gegnern des Nationalſozialis⸗ mus komme es offenbar ſogar nicht einmal darauf an, Europa in einen blutigen Krieg zu ſtürzen, wenn nur dadurch ihr Wunſch in Erfüllung gehe, den ihnen ſo verhaßten National- ſozialismus zu ſtürzen. Aber ſie kämen zu ſpät. Das Deutſchland von heute ſei ein ernſt zu nehmender Machtfaktor. Da man nun nicht mehr den Mut habe, das Deutſchland Adolf Hitlers mit Gewalt anzutaſten, verſuche man, ſein An⸗ ſehen und ſeinen Kredit durch eine lügneriſche Preſſekampagne zu untergraben. Da gebe es z. B.„Kulturapoſtel“, die ſo täten, als müßten ſie ausgerechnet die deutſche Kultur retten, wahr⸗ ſcheinlich, weil ſie ſelbſt keine Kultur haben, die es ſich zu retten verlohne. Andere täten ſo, als ſei das ganze Reich mit Stacheldraht umgeben und ein einziges Konzentrationslager. Sie behaupteten ſogar, in Deutſchland würde nicht mehr ge⸗ lacht. In dieſem Augenblick ging ein Sturm des Gelächters über den Schloßplatz, die demonſtrativſte Widerlegung über alle deutſchen Sender in die ganze Welt, die man ſich denken kann. „In dieſes Reich“, fuhr Dr. Goebbels fort,„draußen viel⸗ fach verleumdet, mit Haß und Lüge überſchüttet, ſind nun in dieſen Tagen Zehntauſende unſerer auslands⸗ deutſchen Brüder und Schweſtern aus allen Teilen der Erde hineingeſtrömt. Sie, von denen Ungezählte ihr deut⸗ ſches Vaterland überhaupt noch nicht geſehen haben, wollen wir in dieſen feſtlichen Tagen in Breslau gauz beſon⸗ ders feſt in unſer deutſches Herz ſchließen!“ Mit endloſem Jubel dankten die Auslandsdeutſchen, die den weiten hiſtoriſchen Platz vor dem Schloß füllten, dem Miniſter für dieſe Verſicherung. Stolz auf Reich und Volk! In eindrucksvollen Ausführungen, die immer wieder von ſtürmiſchen Heilrufen und endloſen Kundgebungen der Freude und des Dankes unterbrochen wurden, ſchilderte Dr. Goebbels den Unterſchied zwiſchen dem vergangenen Reich und dem nationalſozialiſtiſchen Staate.„Diejenigen von Ihnen, die vor ſieben oder zehn Fahren ſchon im Reiche waren, ſind damals vielfach mit einem Gefühl der Scham im Herzen über ihre Heimat zurückgekehrt. Heute iſt jeder von Ihnen davon überzeugt, daß er ſtolz auf Reich und Volk ſein kann!“, ſtellte Dr. Goebbels unter minutenlangen Beifallskundgebungen der Maſſen feſt.„Eine ſtürmiſche Revolution“, erklärte der Miniſter,„iſt über Deutſch⸗ land hinweggebrauſt, eine neue Geſinnung iſt entſtanden, und ohne zu übertreiben klann man heute ſagen: Aus dem ge⸗ e und unterlegenen Volk von 1918 iſt eine neue Groß⸗ macht geworden!“ Unter Hinweis auf das gigantiſche Werk, das der Natio⸗ nalſozialismus in den vergangenen fünf Jahren auf allen Ge⸗ bieten ſchuf, ſtellte Dr. Goebbels ſeſt, daß noch größer als die Wandlung beim Reiche die Wandlung beim Volke geweſen ſei.„Dieſes Volk, das 1918 verzweifelt und peſſimiſtiſch nicht mehr an ſeine eigene Kraft glaubte, ſtellt ſich jetzt erhobenen Hauptes in den Kreis der übrigen Weltmächte. Wir lind uns unſerer Kraft voll bewußt, wir wiſſen, was wir wollen, aber wir wollen auch, was wir wiſſen!“(Stürmiſche Zu⸗ ſtimmungskundgebungen.)„Wir reden nicht nur, ſondern wir löſen auch die uns geſtellten Aufgaben.“ Wieder erhob ſich die jubelnde Zuſtimmung der Zehntauſende, geboren aus dem Stolz, ſich zum deutſchen Volk von heute zählen zu dürfen. Noch einmal befaßte ſich der Miniſter dann mit den Geg⸗ nern des Reiches, deren Motive heute in erſter Linie Angſt und Neid ſeien. Wir fürchteten ihren Haß nicht, uns genüge es zunächſt, ihre Achtung errungen zu haben, die ſie alle dem Deutſchland von heute nicht mehr verſagen könnten. Das aber habe Deutſchland nur einem einzigen Manne zu danken. Tiefſte Verbundenheit zwiſchen Führer und Volk 55„Iſt es nicht wie ein Wunder, daß ein unbekannter Welt⸗ kriegsgefreiter heute die Geſchicke des Reiches leitet und Wortführer des Volkes iſt? Iſt es nicht wie ein Wunder, daß in dieſem Mann das deutſche Volk ſein Schickſal felbſt in ſeine eigenen Hände genommen hat? Und iſt es für uns nicht eine tiefe Beglückung, nun in dieſem Mann die nationale Hoffnung unſeres ganzen Volkes verkörpert zu ſehen? Wie oft haben wir erlebt, daß, wenn er die Nation aufrjef, ſie ihm einſchrän⸗ kungslos ihr Ja⸗Wort und ihre Gefolgſchaft zur Verfügung ſtellte! Das iſt die Demokratie, wie wir ſie verſtehen, eine Demokratie der tiefſten Verbundenheit zwiſchen Führer und Volk!“ „In dieſen feſtlichen Stunden, in denen Teile unſeres ganzen deutſchen Volkstums um uns verſammelt ſind, in die⸗ ſen Stunden, da wir uns der großen politiſchen und kulturellen Miſſion des Deutſchtums in aller Welt bewußt werden, ge⸗ denken wir am Anfang und am Ende des Mannes, der un⸗ ſeren nationalen Glauben erfüllte und unſere nationale Hoff⸗ nung wahrmachte. Der Führer läßt euch durch mich ſeine Grüße überbringen!“ Unbeſchreiblicher Jubel dankte Dr. Goebbels für dieſe Mit⸗ teilung, ein Jubel, der ſich noch ſteigerte, als Dr. Goebbels ankündigen konnte, daß der Führer am Sonntag ſelbſt als Vertreter der deutſchen Nation vor ihnen ſtehen würde. „Ihr werdet aus ſeinem Antlitz“, ſchloß Dr. Goebbels unter Stürmen der Begeiſterung,„neuen Glauben und neue Hoffnung ſchöpfen, die ihr nötiger habt als irgend jemand anders, die ihr mitnehmen müßt in den ſchweren Kampf des Alltags für die Größe unſeres Volkstums und die Ehre un⸗ ſeres Blutes.“ Seine Worte klangen aus in das Sieg⸗Heil auf Reich und Führer, das ſich fortpflanzte und von den Liedern der Nation abgelöſt wurde, die die erhebende Stunde beſchloſſen. Ausklang der Wettkämpfe Deutſche Meiſter und Keichsſieger ermittelt. Bei ſinkender Sonne iſt in Breslau eines der größten Sportfeſte aller Zeiten zu Ende gegangen. Seit dem Beginn der eigentlichen Wettbewerbe mit ihren rund 250 000 Teil⸗ nehmern in 63 Großveranſtaltungen hat die Sportſtadt im Nordoſten Breslaus unvorſtellbare Menſchenmaſſen ge⸗ ſehen Der Schlußtag aber ſtellte alles in den Schatten. Es gab keine unter den 20 Kampfſtätten, die nicht ſtändig bis in den kleinſten Winkel von früh bis ſpät be⸗ letzt geweſen wäre. Dabei verfügt die Frieſenwieſe allein über 250 000 Sitzplätze; waren doch in der Schleſier⸗Kampf⸗ bahn, die ein Faſſungsvermögen von rund 50 000 hat, min⸗ deſtens 70000 Zuſchauer, die alle Treppen und Zugänge und ſelbſt die innere Laufbahn im Sturm eroberten, ohne daß die Abſperrmannſchaften dem alles hinwegſchwemmen⸗ den Strom Einhalt bieten konnten. In der Jahn⸗Kampf⸗ bahn wohnten 2530 000 Zuſchauer den letzten Entſchei⸗ dungen der deutſchen Leichtathletikmeiſterſchaft bei, und auch bei den abſchließenden Schwimmwett⸗ kämpfen im Schwimmbecken, den Spielen der Ten⸗ nisgemeinde, den Meiſterſchaften der Schwerath⸗ leten, der Ruder⸗ und Segelregatta, dem Fech⸗ ten, Kegeln und Schießen und den Schlußrunden der Kampfſpiele ging die Zahl der Zuſchauer in die Zehn⸗ tauſende. Dieſe Anteilnahme aber— das darf nach Been⸗ digung des kämpferiſchen Teiles des Breslauer Hochfeſtes geſagt werden— war mehr als verdient. Denn die Aktiven aller Kategorien übertrafen ſich ſelbſt; ſie ſetzten ungeachtet aller Schwierigkeiten, die ein Feſt ſolchen Ausmaßes auch für ſie bietet, ihr Letztes ein. Es iſt unmöglich, aus der Fülle der ſpannenden Ent⸗ ſcheidungen und der Unzahl der Ereigniſſe auch nur einen flüchtigen Auszug zu machen. Die Ergebniſſe ſind in Bres⸗ lau auch nicht das Entſcheidende, das iſt vielmehr der Geiſt, der Wettkämpfer, Funktionäre und Zuſchauer beſeelte. Alle ſind eine einzige große Familie, eine wirkliche Ge⸗ meinſchaft, der gleichen Idee verſchworen, dem gleichen Ziel ergeben. Die deutſchen Leibesübungen haben ſich in Breslau in der Tat als Sache des ganzen Volkes und darüber hin⸗ aus als ein Kulturfaktor erſter Ordnung für das Geſamt⸗ deutſchium erwieſen. Das zeigte ſich beſonders einprägſam an dieſem„Tage der Gemeinſchaft“. Bei dem zweiten Teil der Mu⸗ ſtervorführungen, an denen diesmal die Schutzſtaffeln, die Heeresſportſchule Wünsdorf, die SA, die ſudetendeutſche Volksgruppe und die Kriegsmarine beteiligt waren, er⸗ wieſen ſich die Vorführungen der ſudetendeutſchen Volksgruppe mit 5000 Frauen und Männern als das große Erlebnis. Was ſie in ihren Darbietungen hatte, ob es die Körper⸗ und Bewegungsſchule der Turnerinnen und Sportlerinnen, die Volkstänze der Frauen oder die Körper⸗ ſchule der Jugend und der Männer waren, immer waren ſie in der Durchführung von einer muſtergültigen Exaktheit, in der Idee und Geſtaltung neuartig und vorbildlich. 5 . Beſuch im Tonfilm⸗ g atelier in Ufaſtadt. Reichsminiſter Dr. Goebbels führt Vittorio Muſſolini, den älteſten Sohn des Duce, durch die Tonfilmateliers in Ufaſtadt. Von links: Reichsminiſter Dr. Goebbels, Staatsſekre⸗ tär Hanke, Willi Fritſch (als Prinz Wilhelm) und Vittorio Muſſolini bei den Aufnahmen zu dem Film„Preußiſche Liebesgeſchichte“. Weltbild(M). Feſtlicher Ausklang dieſer großartigen Sondervorfüh⸗ rung, die zweifellos zu den beſten gehörte, die je auf dieſem Gebiet geboten wurden, war der Auf ma rſch der 5000 Teilnehmer, zu denen noch der ſudetendeutſche Arbeitsdienſt mit eigenem Spielmanns⸗ und Muſikzug trat. Wieder wur⸗ den die ſportgeſtählten Geſtalten mit Jubel überſchüttet, der ſich zum Orkan verſtärkte, als die Fahnengrup pe des Sudetendeutſchen Turn verbandes ein⸗ marſchierte, um vor der Ehrentribüne Aufſtellung zu neh⸗ men. Als Dolmetſch aller Anweſenden dankte ihnen der Reichsſportführer ſpontan für die wundervollen Darbietun⸗ gen. Bei dieſen Gemeinſchaftsvorführungen wurde den Beſu⸗ chern ein Einblick in die Breitenarbeit des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen, zugleich aber auch in den Uebungsbetrieb der Vereine vermittelt, der erkennen ließ, daß die großartigen Leiſtungen von Breslau der ſorgfältigen Schulungsarbeit in den Vereinen zu ver⸗ danken ſind. Zaum letzten Male wurde dann auch wiederum das große Jeſtſpiel„Volk in Leibesübungen“ aufgeführt. Auf dem Schloßplatz klang der Tag dann mit einem Wehrmachts⸗ großkonzert, an dem 500 Muſiker und Spielleute beteiligt waren, würdig aus. Fußball Turnier der Gau⸗Auswahlmannſchaften: Endſpiel: Oſtmark— Niederſfachſen 4.1 Um den 3. Platz: Südweſt— Württemberg 3:0 Troſtrunde(Endſpiel): Sachſen— Mittelrhein) 1:0 Handball Deutſche Frauen⸗Meiſterſchaft: Endſpiel: Ti B. Berlin— VfR. Mannheim 4:3 Städteturnier(Männer): Vorſchlußrunde: Weißenfels— Breslau 11:10 Endſpiel: Weißenfels— Hamburg 1575 Hockey Vorſchlußrun de: Bayern— Oſtmark, 20 Endſpiel: Sachſen— Bayern 5 10 Troſtrunde(Vorſchlußrunde): Chile— Weſtfalen(Nachwuchs) 2:1 Endſpiel: Bayern(Nachwuchs)— Chile 2:1 Rugby Gau⸗Auswahlſpiel: Nie derſachſen— Brandenburg 16:6 Basketball Turnier der Vereinsmannſchaften: En dſpiel: MTV. Wünsdorf— Luftwaffen⸗SV. Berlin Leichtathletik Die Ergebniſſe des letzten Tages. 80 m Hürden(Frauen): Deutſche Meiſterin: Gelius (München) 11.6(Rekord eingeſtellt), 2. Spitzweg(München) 11,9, 3. Peter(Oppeln) 11,9, 4. Dempe(Weimar) 12, 5. Weſtphal(Hamburg) 12.8, 8. Weizenkorn(Hannover) nicht am Start. 4 mal 100 m(Männer), Deutſcher Meiſter: Deut⸗ ſcher SC Berlin 41,9, 2. Eintracht Frankfurt 42,3, 8. Poſt SV Mannheim 42,5, 4. München 1860 42,7, 5. Pol. S Berlin 42,7, 6. Hamburger AC 43,1. 4mal 10 em(Frauen) Deutſcher Meiſter: SC Char⸗ lottenburg 49,2, 2. Eintracht Frankfurt a. M. 49,3, 3. Dres⸗ dener Sc 49,8, 4. Tſchft. München 50,3, 5. Barmer TV 50,7, 6. Schleſien Breslau 51,2. 150 0 m(Männer) Deutſcher Meiſter: Mehlhoſe(Ber⸗ lin) 3:56,4, 2. Schaumburg(Berlin) 3:56,4(Handbreite), 3. Jakob(Torgau) 3:56,8, 4. Körting(Hamburg) 3:57, 5. 850%(Augsburg) 3:59,6, 6. Drechſel(Leipzig) 59,8. Diskus(Männer) Deutſcher Meiſter: Lampert(Mün⸗ chen) 48,78, 2. Wotapek(Wien) 46,61. 3. Schröder Berli 46,40, 4. Sievert(Hamburg) 46,29, 5. Janſen(Berlin 45,80, 6. Schulz(Berlin) 45,78. 3000 m Hindernis(Männer) Deutſcher Meiſter Kaindl(München) 9:25,8, 2. Heyn(München) 9:29, 3. Sei⸗ denſchnur(Kiel) 9:30, 4. Heß(Jena) 9:20,2, 5. Baumgür⸗ tel(Weimar) 9:43, 6. Wilhelm(Stuttgart) 9:43, 6. 10 000 m(Männer): Deutſcher Meiſter: Berg(Köln) 21:31, 2. Schönrock(Wittenberg) 31:31,6, 3. Eberhard(Ber⸗ lin) 31:33, 4. Gebhard(Dresden) 31:46,0, 5. Kenngott (Hattenhofen) 32:08,0, 6. Könninger(Nürnberg) 32:10,0. 4 mal 400 m(Männer): Deutſcher Meiſter: Luft⸗ waffen⸗SV. Berlin 3:19, 2. SC. Charlottenburg 320,6, 3. Schleſien Breslau 3:21,8, 4. Allianz Berlin 3:22,2, 5. 1. FC. Nürnberg 3:32,2, 6. München 1860, als Fünfter einkommend, wegen falſchen Wechſels diſtanziert. Hochſprung(Männer): Deutſcher Meiſter: Weinkötz (Köln) 1,90 m, 2. Martens(Kiel) 1,90 m, 3. Langhoff (Roſtock)h 1,90 m, 4. Auguſtin(Berlin) 1,85 m, 5. Loeſch (Berlin) 1,80 m, 6. Häußler(Breslau) 1,80 m. 200 m(Frauen): Deutſche Meiſterin: Krauß(Dres⸗ den) 24,7, 2. Voigt(Charlottenburg) 25,4, 3. Ehrl(Mün⸗ chen) 25,7, 4. Kuhlmann(Hamburg) 25,8, 5. Willenbacher (Schwenningen) 26,0, 6. Wendel(Mannheim) 26,1. Hochſprung(Frauen): Deutſche Meiſterin Ratjen (Bremen) 1,60 m, 2. Friedrich(Würzburg) 1,57 m, 3. Solm (Wünsdorf) 1,53 m, 4. Gronen(Düſſeldorf) 1,53 m, 5. 1(München) 1,53 m, 6. Hagemann(Hamburg) 58 fn. Speerwurf(Frauen): Deutſche Meiſterin: Gelius (München) 44,20 m, 2. Eberhardt(Eislingen) 43,60 m, 3. Matthes(Berlin) 42,53 m, 4. Kahle(Hambburg) 42,00 15 55 Krüger(Dresden) 40,81 m, 6. Paſtoors(Berlin) 88 m. 8 Diskuswurf(Frauen): Deutſche Meiſterin: Mauer⸗ mayer(München) 48,17 m, 2. Sommer(Dresden) 41,5 m, 3. Neuenhauer(Samzung 41,14 m, 4. Volkhauſen(Dort; mund) 40,81 m, 5. Künide(Leipzig) 40,33 m, 6. Groth (Hamburg) 39,39 m... 5 62172 Sport des Sonntags Am das„Braune Band“ Sieg der Franzoſen.— Antonym vor Vatellor und Blaſius. Zum fünften Male fand am Sonntag in München⸗ Riem die Entſcheidung um das„Braune Band von Deutſch⸗ land“ ſtatt. Noch eine weitere Steigerung war in dieſem Jahr zu vermerken: Fünf erſtklaſſige Ausländer waren zum Kampf um die wertvolle Trophäe als Gegner der deutſchen Spitzenklaſſe nach der Hauptſtadt der Bewegung entſandt worden. Blaſius vermochte ſeinen ſtolzen Triumph aus dem Vorjahre nicht zu wiederholen; zwei Franzoſen machten dies⸗ mal das Ende unter ſich aus. Antony m, der Dritte aus Frankreichs Derby, gewann unter A. Tucker nach einem ſpan⸗ nenden Endkampf gegen Vatellor und Blaſius, der ſich von der deutſchen Streitmacht als Beſter erwies. Mit Il⸗Ka⸗Cha endete ein weiterer Franzoſe vor Abendfrieden. Deutſchland Europa⸗Tennis⸗Sieger Das Davispokal⸗Europazonenfinale gewann Deutſchland in Berlin 3:2 gegen Jugoſlawien. Henkel ſchlug Pallada in drei Sätzen 6:3, 7:5, 614, daraufhin wurde Metaxa nicht 1 eingeſetzt und geſchont. Am 5. Auguſt treten nun eutſchlands Spieler die Ueberfahrt na ch Boſton(USA) zum Interzonenfinale an. Im Davispokalwettbewerb ſtehen nun auch die beiden Teilnehmer am Amerikazonen⸗ Endſpiel in Auſtralien und Japan feſt. Japan ſchlug Canada in Montreal mit 5:0 und gab nur einen Satz ab. Nach dem Gewinn des Doppels führt Auſtralien gegen Mexiko in Kanſas⸗City 3:0. Motorradrennen in Herrheim Am Sonntag fanden auf der Ritter⸗von⸗Epp⸗Kampfbahn Motorrad⸗Rennen ſtatt, die ſich der großen Hitze wegen nicht des ſonſt üblichen großen Beſuchs erfreuen konnten. Immerhin waren einige taufend Zuſchauer gekommen, die guten Motorſport zu ſehen bekamen. Die von der NSgK⸗ Gruppe Kurpfalz⸗Saar durchgeführte Organiſation klappte muſtergültig. Als beſter Ausweisfahrer erwies ſich Lo o- dermeier(Döberitz) mit 72.7 Stundenkilometern, wäh⸗ rend bei den Lizenzfahrern in Abweſenheit Gunzenhauſers Brindel(Pankofen) mit 87.31 Stundenkilometern beſter Mann war.— die Ergebniſſe: Ausweis fahrer: bis 125 cem: 1. Schreiber (Mannheim), Sechs⸗Expreß, 4:27 Min., 61,08 Stundenkilo⸗ meter, 2. Pampel(Karlsruhe) DW 4.28, 60.78.— Bis 250 cem: 1. Burchel(Steinwenden) DoW 4.10, 67.91, 2. Loodermeier(Döberitz) 4.18, 63.96, 3. Mayer(Speyer) DW 4.36, 59.79.— Bis 350 cem: 1. Loodermeier (Döberitz) Jap 3:54, 70,52, 2. Scholtes(St. Wendel) Horex 4.00, 68.78, 3. Mayer(Speyer) DKW. 4.19, 63,71.— Bis 50 0eem: 1. Loodermeier(Döberitz) Jap 3:47, 72.7, 2. Scholtes(St. Wendel) Horex 3:59, 69.05, 3. Chriſtmann 1. Buchberger (Spesbach) Sarolea 4:07, 66,81. Lizenzfahrer: bis 250 cem: (München) Jap 3:42 Minuten, 74.33 Stundenkilometer, 2. Sengl(München) Wimmer 31852, 71.13, 3. Rab(Wien) Ter⸗ rot 3:53, 71.82.— Bis 350 cem: 1. Buttler(Erkelenz) Rudge 3.18, 83.35, 2. Brindel(Pankofen) Jap 3.19, 82.93, 3. Graf(Hamburg) Jap 3:21. 82.10.— Bis 506 cem: 1. Brindel(Pankofen) Jap 3708 87.31, 2. Hödlmeier(Linz) Jap 3:10, 86.85, 3. Schiefermüller(Linz) Jap 3:16, 84.20. Verbeſſerung der Bahnbeſtzeit: 1. Brindel (Pankofen) Jap 2:40, 85.95, 2. Buttler(Erkelenz) Rudge 2:55, 78.58, 3. Graf(Hamburg) Jap 3:02, 75,66. Kunſt und Wiſſen Die„Wallüre“ in Bayreuth. Dem erſten Hauptwerk im iluſitdramatiſchen Zyklus„Der Ring des Nibelungen“, der „Walküre“, wurde eine glanzvolle Wiedergabe zuteil, die in dem bis auf den letzten Platz gefüllten Feſtſpielhaus große Begeiſterung auslöſte. Wieder wurde der Führer Zeuge einer Aufführung, die durch die Vereinigung eines ſchier unüber⸗ trefflichen Enſembles von Soliſten den Ruhm der Bayreuther Feſtſpiele als der vorbildlichen Pflegeſtätte der deutſchen Kunſt Richard Wagners befeſtigte. „Ja! Ich bin's! Schuld? Du weißt es alſo bereits, daß ich zum Verräter an dir geworden bin?“ Die Hände des Grafen krampften ſich um die Lehne des hohen Stuhles. Seine Augen loderten es dem ehe⸗ maligen Freunde entgegen, was er von ihm dachte. „Du biſt im Recht, tauſendmal biſt du es, wenn du mich verachteſt. Aber ich möchte trotzdem nicht ſterben, ehe ich dir eine vollſtändige Beichte abgelegt habe.“ „Sterben? Warum? Biſt du ſo krank, daß du darar denken müßteſt?“ Da kam die Erinnerung, packte ihn, legte Grauen in ſeine ſchönen Züge. Der da, der Verräter, hatte doch Lelia ermordet! Und wenn er nun beichten wollte, dann würde er doch ſterben müſſen, denn auf Mord ſtand doch noch immer der Tod Der andere ſah ihn aus müden, eingeſunkenen Augen an. „Wenn du wüßteſt, was ich um dich gelitten habe!“ ſagte er dann leiſe, kaum verſtändlich Verſtändnislos ſah ihn Graf Hartlingen an. „Um mich? Weshalb um mieh? Wenn du es doch erſt fertigbrachteſt, dieſen ſchwarzen Verrat an mir zu üben?“ Darf ich dir erzählen?“ bat der andere demütig. Hartlingen ſetzte ſich. Dann ſagte er: „Bitte, nimm Platz. Wir wollen in Ruhe darüber ſprechen.“ Dabel lauſchte Rudolf Hartlingen ſeiner eigenen Stimme wie der einer fremden. Denn es war doch nicht möglich, daß er ſelbſt ſo kalt und ruhig zu dem Verräter, zu dem falſchen Freunde ſprechen konnte? Venjo Holm erzählte: „Du weißt, daß ich außer den gemeinſamen Reiſen mit dir mich immer auch allein in fremden Ländern befand. Ich lernte in Monte Carlo Lelia Schwarzkoppen und ihren Vater kennen. Er war ein Menſch, der vom Glücksspiel Schau der Wunder Ein Blick auf die kommende Rundfunkausſtellung. Mit geſpannter Erwartung ſieht man der Rundfunk ausſtellung entgegen, die in den Hallen am Kaiſerdamm am 5. Auguſt eröffnet wird und uns bis zum 21. Auguſt eine Schau bieten wird, über deren Vielſeitigkeit kein Be⸗ ſucher ſich beklagen kann. Hat doch in den deutſchen Wer⸗ ken der Rundfunkinduſtrie ſchon ſeit Wochen ein reger Be⸗ trieb geherrſcht, der der Vorbereitung dieſer großen Aus⸗ ſtellung gegolten hat. Wer nicht mitten in den Dingen drin ſteht, hat es nicht leicht, ſich vorſchauend ein rechtes Bild davon zu machen, was die Rundfunkausſtellung an techniſchen Neuheiten und Ueberraſchungen bringen wird. Bei einem flüchtigen Ueberblick erkennt man ſofort eine Dreiteilung dieſer techniſchen Schau, die ſich in eine Ge⸗ räteſchau, wie wir ſie alljährlich finden, gliedert, dann mit dem Ausſtellungsſender die dazugehörige Schau„Wunder der Sendung“ bringt, die in dieſem Jahre zum erſtenmal in der Geſchichte der deutſchen Rundfunkausſtellungen ſtattfindet, und ſchließlich hat die Technik des Fernſehens dermaßen Fortſchritte gemacht, daß wir auf der diesjäh⸗ rigen Rundfunkausſtellung eir beſondere Halle des Fern— ſehens finden werden. Die Induſtrieſchau der Empfänger iſt diesmal in den Hallen III und IX ſowie in Teilen der Halle IV untergebracht, während der Zubehörinduſtrie die Halle VI vorbehalten wurde. In den Anfängen des Rund⸗ funks ſtand der Empfang im Vordergrund und damit das Gerät. Erſt die nationalſozialiſtiſche Revolution brachte einen grundſätzlichen Wandel darin, daß man nicht die Technik allein in den Vordergrund ſtellte, ſondern vor allem die künſtleriſche und propagandiſtiſche Aufgabe des Rundfunks im Dienſte der Volksgemeinſchaft erkannte. Und dieſer Erkenntnis entſpricht es auch, daß die Deutſche Rundfunkausſtellung alljährlich vom Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda und nicht etwa von irgendeinem Vertreter der Induſtrie oder Technik eröffnet wird. Die Technik iſt nur eine Dienerin des Rundfunks, wenn wir auch niemals ihre Bedeutung verkennen wollen, und wenn wir es ſehr hoch zu ſchätzen wiſſen, daß die künſtleriſchen Möglichkeiten, die der Rundfunk heute bietet, nur ausgeſchöpft werden konnten mit einer vollendeten Sendetechnik. Der Rundfunk iſt die„Stimme der Nation“ geworden. Die Bedeutung der Induſtrieſchau wird, was Einzel⸗ beiten anbelangt, ſchon dadurch gekennzeichnet, daß in dieſem Jahre etwa 100 neue Typen auf den Markt kom⸗ men. Man darf ſagen, daß die Güte der Geräte ſich wei⸗ terhin geſteigert hat. Vor allen Dingen wurde auch die Bedienung bei den Großapparaten bedeutend vereinfacht. Faſt alle Superhets weiſen„magiſche Augen“ auf, die ſchon auf der letzten Ausſtellung ſo viele Freunde gewon⸗ nen haben, und bemerkenswert ſind noch die Gehäuſe der öſterreichiſchen Apparate, die eine ganz beſonders gleich⸗ mäßige und ſchöne Maſerung zeigen. Was aber am mei⸗ ſten erfreut, das iſt die ſinkende Tendenz der Preiſe. Großes Intereſſe wird als techniſche Neuheit auch der eigene Ausſtellungsſender finden, der den Beſuchern einen deutlichen Begriff von den Vorgängen im Sende⸗ haus gibt. Der Urſprung der Sendung vom Mikrophon bes zur ausgeſendeten Welle— das iſt ein Weg, der jetzt zum erſten Male im vollen Betriebe in allen Teilen der Oeffentlichkeit gezeigt wird. Ein 70⸗Kilowatt⸗Sender der Lorenz⸗Werke wird täglich am Kaiſerdamm ſolche Ein⸗ drücke vermitteln. Gleichzeitig wird der unbekannte Tech⸗ nüker in der techniſchen Organiſation des Rundfunks, der Tag und Nacht vor den Drahtfunken⸗Empfängern oder an anderen Plätzen ſteht, einmal verdientermaßen ans Licht gezogen. In der dem Fernſehen vorbehaltenen Halle l! werden Geräte der Firmen Telefunken, Fernſeh⸗ A.⸗G. und Lorenz ausgeſtellt. Beim Fernſehen geht man davon aus, daß das Einzelgerät vielleicht erſt in einem Jahrzehnt vollkommen durchgebildet und preiswürdig ge⸗ ſtaltet ſein wird. Erſtaunlich aber iſt es, daß man jetzt bereits das Fernſehbild auf die gleiche Größe zu produ⸗ zieren vermag, die der Normalfilm im Lichtſpieltheater hat. Dadurch hat man erreicht, daß aktuelle Ereigniſſe ebenſo ie künſtleriſche Darbietungen auf drahtloſem Wege zahlreichen Zuſchauern gleichzeitig dargeboten wer⸗ den lönnen Das heißt, die techniſchen Mängel des Fern⸗ ſehbildes ſind beſeitigt, die Fernſehſtuben ſind nicht mehr auf 20 oder 30 Menſchen beſchränkt, ſondern können für tauſende Beſucher eingerichtet werden. Und dadurch iſt der Augenblick gekommen, in dem die Vorführungen des Fernſehſenders ſich auch wirtſchaftlich lohnen. Von einem Luxus für wenige geſtaltet ſich das Fernſehen immer mehr und mehr zu einem bedeutenden Volksunterhaltungsmittel der Zukunft. Es iſt anzunehmen, daß in einer ſpäteren Entwicklung das Fernſehen nicht etwa mit dem Rundfunk parallel gehen wird, ſondern mit ihm gänzlich verſchmilzt, ſo daß wir in einigen Jahrzehnten vom bildloſen Rund⸗ funk einmal ſo ſprechen werden wie wir uns heute über den ſtummen Film unterhalten. Jedenfalls wartet die 15. große deutſche Rundfunkausſtellung mit zahlreichen techniſchen Wundern auf uns, die einen erfreulichen Aus⸗ blick in die Zukunft eröffnen. Rundfunk⸗Störſchutzgeſetz in Vorbereitung Wer den Rundfunk ſtört, ſtört die Volksgemeinſchaft. Anläßlich der Großen Deutſchen Rundfunkausſtellung, die in Berlin vom 5. bis 21. Auguſt durchgeführt wird, nehmen in der Zeitſchrift der Akademie für Deutſches Recht führende Perſönlichkeiten des Rundfunks zur Rundſunkpolitik und der weiteren Entwicklung Stellung. Reichsamtsleiter Kriegler, Präſident der Reichsrundfunk⸗ kammer, geht davon aus, daß die urſprüngliche Verkoppelung des Rundfunks im Rechtsweſen mit Telegraph und Fern⸗ ſprecher unhaltbar war. Ein ei genes Rundfunkrecht wurde und werde im Dritten Reich entwickelt. Das von Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels geſteckte Ziel, fünf Millionen neue Rundfunkteilnehmer zu gewinnen, mache es notwendig, die Grundlagen der bisherigen Rundfunkarbeit genau nachzuprü⸗ ſen, um feſtzuſtellen, wo der Hebel angeſetzt werden könne, um dieſem Ziel nahezukommen. Nach den guten Erfahrungen mit dem Volksempfänger würden auch in Zukunft Empfangsgeräte geſchaffen werden müſſen, die den Wünſchen aller Volksgenoſ⸗ ſen gerecht werden. Dr. Pridat-Guzatis von der Reichsrundfunkkammer be⸗ zeichnet es als die erſte Aufgabe, die ſich der Rundfunkrechts⸗ ausſchuß der Akademie geſtellt habe, ein Stör chutzgeſetz vorzubereiten. Den Hauptanteil der Empfangsſtörungen bil⸗ deten die Störungen durch andere elektriſche Geräte. Es ſei ernſtlich zu prüfen, ob nicht zunächſt von einem beſtimmten Zeitpunkt ab nur noch entſtörte elektriſche Geräte von der Induſtrie auf den Markt gebracht werden dürften. Im Hin⸗ blick auf die ſteigende Bedeutung des Gemeinſchaſtsempfanges müſſe die Rundfunkentſtörung heute als Angelegenheit des Staates zur Sicherſtellung eines einwandfreien Rundfunk- empfangs gewertet werden. Störungen des Rund⸗ funks ſeien Störungen der Volksgemeinſchaft. Was den übermäßigen Lautſprecherlärm anlangt, ſo hätten ſich die Richtlinien der Reichsrundfunkkammer und die Beſtra⸗ fungsmöglichkeiten bewährt. Der Anſchluß an eine Gemein⸗ ſchaftsantenne ſei zur Zeit die beſte techniſche Antennenzulei⸗ tung. Wo die Gemeinſchaftsantenne beſteht, würden die vielen, oft unſchönen Einzelantennen verſchwinden können. Der Kampf gegen die Tuberkuloſe Die Zahl der ſeitens der Geſundheitsämter in Heilſtät⸗ ten überwieſenen Perſonen betrug 45 749, wozu noch 14 196 in Krankenhäuſer überführte Perſonen kamen. Dieſe Zahl in Verbindung mit den vorher angegebenen Zahlen über die Durchleuchkung zeigen deutlich die außerordentliche Förderung, welche der Ausbau der Geſundheitsämter auf dem Gebiete der Tuberkuloſebekämpfung im Dritten Reich erfahren hat. Die Vorſchrift in 8 3 des Geſetzes zur Ver⸗ einheitlichung des Geſundheitsweſens, wonach die Tuber⸗ kuloſefürſorge zu den Pflichtaufgaben der Geſundheitsäm⸗ ter gehört, und die Beſtimmungen des§ 61 der dritten Durchführungsverordnung ſtehen alſo wirklich nicht nur auf dem Papier, ſondern haben eine ungeheure praktiſche Be⸗ deutung für die e erlangt. Hand in Hand mit der 1 Ausgeſtaltung der Geſundheitsäm⸗ ter ging die Ausbildung der in den Fürſorgeſtellen täti⸗ gen Aerzte in der Tuberkuloſediagnoſtik durch Fortbil⸗ dungskurſe, die von Lrfahrenſten Tuberkuloſeärzten geleitet wurden. Verſchiedentlich wurden auch Fachärzte als Bera⸗ ter der Tuberkuloſeärzte, falls dieſe keine F ärzte waren, angeſtellt. 2 1 5 Wer andere rückſichtslos in Gefahr bringt, um ein paar Minuten zu gewinnen, hat den Sinn der Volksgemein⸗ ſchaft noch nicht begriffen. lebte. Ein Franzoſe erzählte mir eines Tages. daß man ihn in England auch ſchon wegen Spionage verhaftet, ihn aber wieder freigelaſſen und abgeſchoben hatte. Ein dunkler Ehrenmann alſo. Mich ſtörte das nicht. Erſtens war ich ein freier Künſtler, hatte nicht auf meine Ahnen Rückſicht zu nehmen. Zweitens wan ich toll verliebt in Lelia. Wir waren täglich zuſammen Ich hatte damals Onkel Karl beerbt und merkte die ganze Gaunerei des alten, eleganten Schwarzkoppen erſt, als er mein ſchönes Bargeld bereits in der Taſche hatte. Nichts weiter davon Lelia war der Lockvogel, der die Geldleute anzog, die dann vom Vater gerupft wurden. Ich liebte Lelia! Jetzt war es bereits keine tolle Verliebtheit mehr, Jetzt liebte ich ſie mehr als mein Leben. Ich ſah in ihr ein Opfer ihres Vaters. Aber ich hatte mich geirrt. Lelia gefiel dieſes leichtſinnige Leben ſogar recht gut. Sie liebte mich viel— leicht— vielleicht aber war es ihr auch damit nicht ernſt. Ich wollte ſie jedenfalls aus dieſem Leben herausnehmen, wollte ſie in eine reinere Atmoſphäre bringen und ſchlug ihr vor, mit mir zu fliehen, denn ſelbſtverſtändlich wollte Schwarzkoppen nichts von einer Verbindung zwiſchen Lelia und mir wiſſen. Lelia floh mit mir. Es mochte das Abenteuerliche ſein, was ſie reizte. Wir lebten miteinander in Paris. Ich...“ Venjo Holm hielt inne. Graf Hartlingen hatte eine verächtliche Bewegung gemacht. Jetzt ſaß er aber bereits wieder ruhig da, und Venjo Holm fuhr fort: „In Paris! Sinnlos habe ich das Geld vertan mit ihr. Von Vergnügen zu Vergnügen raſten wir. Mein alter Inſpektor ſchrieb die wahrſten Bettelbriefe an mich. Es nützte nichts. Er erhielt immer wieder neue Aufträge, dies oder jenes von Onkel Karls Feldern zu verkaufen. Eines Morgens war Lelia fort. Nur ein kleiner Zettel gab Aufſchluß. Leb wohl, mein Freund. Es waren herrliche Stunden, aber ſie müſſen jetzt zu Ende ſein. Suche nicht nach mir, ich würde nicht wieder mit Dir gehen. Lelia. Ich habe getobt und geraſt, meinte, ohne ſie nicht leben zu können. Es ging dennoch. f Ich habe aber nach ihr geſucht. Ueberall, ohne ſie zu finden. Wie vom Erdboden verſchwunden war ſie. Inzwiſchen hatteſt du mich zu einer großen Reiſe ein⸗ geladen. Ich babe mir damals nichts merten laſſen, tobte da an hat es geſpielt. und raſte durch die Nächte, aber mein Herz verbrannte dabei noch immer in Sehnſucht nach Lelia. Wir haben, du und ich, noch mehrere Reiſen unter⸗ nommen, und immer habe ich geglaubt, ich würde Lelia eines Tages doch finden. Vergebliche Hoffnung! Dabei war ich der Frauenliebling, aber kein Menſch, auch du nicht, hat gewußt, wie es in Wahrheit in mir ausſah. Die Liebe zu Lelia ſtarb nicht. Ich lebte dann wieder in Paris. Jahrelang. Ge⸗ arbeitet habe ich; einige gute Bilder geſchaffen. Du be⸗ fandeſt dich auf einer Weltreiſe. Und dann kam eines Tages die Stunde, in der ich nach Schloß Hartlingen kam. Kurz hatteſt du mir mitgeteilt, daß du dich verheiratet hätteſt. Ich war neugierig, wie die Frau ausſehen mochte, die dich, den ſtolzen Rudolf Hartlingen, zu einer Ebe hatte bewegen können. Ich ſah deine Frau. Es war Lelia! e Gevatter Zufall, der mir gegenüber hart blieb und mir Lelia nicht mehr in den Weg geführt hatte, der gab ſie dir zur Frau. Der Anfang einer Tragödie war es damals bereits. Denn ich kannte Lelia. Und ich kannte dich! Wußte, daß du ihr die Vergangenheit niemals verzeihen würdeſt, wußte, daß ſie nur durch Lug und Trug deine Frau ge⸗ worden ſein konnte. Ich liebte ſie noch immer! Ich! Dieſe Frau! Die du, liebteſt, die dein Eigentum war! Ich ſah das gefährliche Aufblitzen in Lelias Augen. Ich wußte, daß ſie dir die Treue brach, ſobald ich das wollte. Ich vermied jedes Alleinſein mit ihr. Und litt Höllen⸗ qualen, wenn du mir dein großes Glück prieſeſt. Um was habe ich mehr gelitten? Daß Lelia nun dir gehörte, oder weil ich einen unerhörten Betrug gegen den beſten, treueſten Freund mit verdeckte? a Wenn du draußen auf den Feldern warſt, kam Lelia zu mir. Sie lockte und girrte, und ich unterlag. Wußte, daß ich nicht wert war, daß die Sonne mich beſchien. Und blieb doch!. Blieb auf dein Zureden hin immer wieder. Ich hatte Lelia in Paris gemalt. In einem ihrer großen Koffer verwahrte ſie das Bild. Sie hatte es mir eines Tages gezeigt, und ſo habe ich Ehre und Pflicht vergeſſen. Von e— —