WVesugspreis: Monatlich Mz. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., um Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mann eim⸗Seckenheim und Umgebung. Berküinddlatt für den Stadttefl Nehm. ⸗Secken helm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertag Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu beinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Ing. Georg Härdlez Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdis Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VI. 38. 1140 38. Jahrgang Mittwoch den 3 Auguſt 1988 Japaniſch⸗ſowjetruſſiſche Kämpfe Schangfeng wiederum bombardiert.— Neue Angriffe von den Japanern abgewieſen. Tokio, 2. Auguſt. Das japaniſche Kriegsminiſterium teilt mit, daß am Dienstag 40 Sowjekflugzeuge die Grenze überflogen und Schangfeng bombardiert haben. Nach einer weiteren Mit⸗ teilung des japaniſchen Kriegsminiſteriums griffen am Dienskag ſowjekruſſiſche Truppen Schangfeng vom Süden und mik acht Tanks vom Norden an. Beide Angriffe wur⸗ den von den Japanern abgewieſen. Anſcheinend beabſichtig⸗ ten die Sowfſetruſſen durch dieſen Angriff die Skellung in den Höhen von Schangfeng wieder zu nehmen. Der Luftangriff der Sowjetruſſen, an dem 40 Flugzeuge beteiligt waren, richtete ſich lediglich gegen die ſapaniſche Infanterieſtellung und bedeutete mehr eine Demonſtration. Der japaniſche General Todo, der am Dienstag aus Hſinking in Japan eintraf, bezeichnete Schangfeng als Zwiſchenfall ohne ernſtere Folgen. Außer⸗ dem ſeien die Grenzen in der Mandſchurei ſo ſtark geſichert, daß er keine Gefahr ſähe. Ruhige Beurteilung in Tokio In der üblichen Kabinettsſitzung beſchäftigten ſich die ſa⸗ aniſchen Miniſter mit den Schangfeng⸗Zwiſchenfällen, über ie der Kriegs⸗ und der Außenminiſter berichteten. Aus po⸗ litiſchen Kreiſen verlautet, daß die Lage durchaus ruhig beurteilt werde. Anſcheinend ſei Vorſorge getroffen, daß, ſoweit Japan in Frage komme, ſich der Zwiſchenfall nicht verſchärfe. Auch die neuen Démonſtrationen ſowjetruſſi⸗ ſcher Flieger über Schangfeng böten keinen Anlaß zur Be⸗ unruhigung, da der Zwiſchenfall, wie die Vorgänge bewie⸗ ſen, durchaus lokaler Art ſei. Die ſapaniſche Preſſe ba⸗ ſchränkt ſich auf die Wiedergabe von Meldungen ohne Stellungnahme. Das Blatt„Miyako Shimbun“ betont noch⸗ mals, daß Japan eine friedliche Beilegung der Zwiſchenfälle auf diplomatiſchem Wege erwarte. Mandͤſchukuo proteſtiert Die Regierung Mandſchukuos hat beim ſowfetruſſiſchen Konſul in Charbin wegen der fortgeſetzten Uebergriffe der Sowjetruſſen bei Schangfeng und der ſowjetruſſiſchen Luft⸗ angriffe auf die koreaniſche und mandſchuriſche Grenze proteſtiert. Hſingking fordert, daß Moskau ſofort gegen die örtlichen Grenzbehörden einſchreite, die die Uebergriffe zu⸗ laſſe oder doch nicht verhindere. Die Regierung von Mand⸗ ſchukuo ſei bereit, die Grenzfrage in diplomatiſchen Verhandlungen freundſchaftlich zu löſen, ſofern Mos⸗ kau ſeine Haltung ändere. Friede oder Krieg? Die Ereigniſſe an der ſowjetruſſiſch⸗mandſchuriſchen Grenze ſtehen am Dienstag weiterhin im Mittelpunkt des außenpolitiſchen Intereſſes der Pariſer Preſſe. Sämtliche Blätter bringen in dicken Schlagzeilen aus Tokio und Mos⸗ kau einlaufende Nachrichten über den weiteren Verlauf der japaniſch⸗ſowjetruſſiſchen Spannung. Der Korreſpondent der e Nachrichtenagentur Havas hat an eine Perſön⸗ ichkeit des japaniſchen Außenminiſteriums verſchiedene Fra⸗ gen in dieſem Zuſammenhang gerichtet. Japaniſcherſeits wurde ihm erklärt, daß die Chancen für Jrieden und Krieg galiohe ß ſeien. Die japaniſche Armee vermeide jede Provokation. Die Entwicklung der letzten Tage zeige aber, daß die Geduld Japans Grenzen habe. Der Sprecher des Außenminiſteriums erklärke dann weiter, daß ein eventueller ruſſiſch⸗japaniſcher Krieg die Operalionen in China nichl aufhalten werde. Japan habe den Willen und könne ſeine Operationen fortſetzen ſelbſt im Falle von Jeind⸗ ſeligkeiten mit der Sowjetunion 5 Japaniſche Truppenkonzentration In dieſem Zuſammenhang geben die Blätter eine Mel⸗ dung aus Tienkſin wieder, wonach ſeit vier Tagen 20000 Mann japaniſcher Truppen aus Nordchina und Schanſi durch Tientſin nach der Mandſchurei abge⸗ zweigt worden ſeien. Des weiteren ſollen zahlreiche Truppentransporte in Dairem eingetroffen ſein. Nach einer Meldung aus Schanſi ſoll eine ſtarke Abteilung von Kommuniſten der 8. Armee in Mandſchukuo eingetrof⸗ fen ſein und im Begriff ſtehen, die Ortſchaften und Dörfer egen die Japaner aufzuwiegeln. Die Kommuniſten hätten ogar die Kühnheit gehabt, einige Kilometer von Jehol ent⸗ fernt zwei japaniſche Flugzeuge abzuſchießen. Man hält es in Paris für möglich, daß der Generalſtab der Roten Armee im Fernen Oſten Maßnahmen er⸗ greife, um die von der japaniſchen Armee beſetzten ſtrittigen Hügel zurückzuerobern. Dieſe Höhen hätten für beide Teile eine außerordentliche ſtrategiſche Wichtigkeit, da ſie die geſamte Poſſiet⸗Bucht beherrſchten. Hankau von der Regierung geräumt Ueberſiedlung weiter ins Innere nach Tſchungking Hankau, 2. Auguſt. Der frühere Außenminiſter Chinas und jetzige Vizeprä⸗ ſident des Reichsvollzugsamtes. General Tſchangtſchung, 11 um Generaldirektor des Hauptquartiers von Marſchall ſchiangkaiſchek für die Provinzen Setſchuan. Sinkiang und eitſchao mit dem Sitz in Tſchungking ernannt worden. Damit übernimmt General Tſchangtſchung, der zum Freun⸗ deskreis Tſchiangkaiſcheks gehört, die Leitung der Politik und die Sorge für Ruhe und Ordnung in dieſen Provinzen. Gleichzeitig erfolgt die Ueberſiedlung der Regierung nach Tſchungking. Znzwiſchen ſind auch die Beamten des Wirk ſchafts- und Unterrichtsminiſteriums in Tſchungking einge. troffen. Die große Zeitung„Schunpao“ hat ihr Erſcheinen in Hankau eingeſtellt und iſt ebenfalls als erſte der führen ⸗ den chineſiſchen Zeitungen nach Tſchungking übergeſiedelt. Japaner auf dem Wege nach Hankau Im Gefechtsraum nördlich des Jangtſe konnten die Ja⸗ paner nach erfolgreichen Abwehrkämpfen am Nordflügel bei Taihu nunmehr den Vormarſch jangtſeaufwärts wieder auf⸗ nehmen. Sie eroberten die von den chineſiſchen Truppen in⸗ zwiſchen wieder beſetzt geweſene Stadt Suſung nach 1115 gem Straßen⸗ und Häuſerkampf und erkämpften den lus⸗ gang zur Straße in Richtung Hwangmei, von wo aus eine gute, Landſtraße nach Hankau führt. Südlich des Jangtſe drangen die Japaner in dem ſchwie⸗ rigen Gebirgsgelände zwiſchen der Kiukiang⸗Nankſchang⸗ Bahn und dem Poyang See, wo japaniſche Kriegsfahrzeuge als Seitendeckung operieren, weiter ſüdwärkts vor und er⸗ ötbi am Dienstag einen Punkt, der etwa 80 Kilometer nördlich von Nantſchung liegt. Die chineſiſchen Truppen weichen nach Weſten aus. Gleichzeitig ſtoßey ſtarke japaniſche Kräfte auf dem Nordufer des Jangtſe nördlich von Kiukiang in weſtlicher Richtung vor, Das Ziel ihres Angriffes iſt Lung⸗ ping am Jangtſe, von wo aus ſie die chineſiſchen Stellungen auf dem Südufer im Rücken bedrohen wollen. Die Japaner bereiteten beide Aktionen durch zahlréiche Luftangriffe vor. Im Hinterland haben die Japaner in den letzten Tagen mehrere größere Aktionen gegen die chineſi⸗ ſchen Guerilla⸗Einheiten durchgeführt. An der Schanghai⸗Hangtſchau⸗Bahn haben ſie einem chineſiſchen Regiment und weiter nördlich bei Tſingpu einem chineſiſchen Bakaillon ſchwere Verluſte beigebracht. Neue Kämpfe im Gange Wie aus dem japaniſchen Kriegsminiſterium bekannt wird, haben die ſowjetruſſiſchen Truppen am Dienstag abend erneut die japaniſchen Stellungen im Schangfeng⸗Abſchnikt angegriffen. Die Japaner konnten den Angriff abſchlagen. Die Sowjetruſſen ſetzten aber ſofork! neue Einheiten ein. Die Kämpfe dauern noch an. Wie die Korea⸗Armee meldet, überflog am Dienstag um 18 Uhr ein Sowjetgeſchwader die koreaniſche Grenze und bewarf die Kreisſtadt Kojo, etwa 5 km nördlich von Schan⸗ feng, mit Bomben. Das japaniſche Kriegsminiſterium gibt bekannt, daß ſeit Beginn der Grenzzwiſchenfälle bei Schangfeng auf japani⸗ 8 Seite drei Offiziere und 27 Soldaten getötet wur⸗ en. 67 Soldaten wurden verwundet. Nach den bishe⸗ rigen Feſtſtellungen der Japoner haben die Sowjetruſ⸗ ſen 70 Tote zu verzeichnen. Nach Schätzungen ſind bei den Sowjets 250 Mann getötet und verwundet worden. Japaniſcher Proteſt in Moskau „Beſonders ernſte Bedeutung“ der Luftüberfälle. Moskau, 3. Auguſt. Im Laufe des Dienstag nachmittags ſuchte der Erſte Sekretär der hieſigen japanſſchen Botkſchaft, Jjakawa, den Leiter der Fernöſtlichen Abteilung des Außenkommiſſariaks, Mironow, auf, um gegen die Ueberfliegung der mandſchu⸗ riſchen Grenze durch 40 Sowjetflugzeuge zu prokeſtieren, von denen bekanntlich einige von den Japanern abgeſchoſſen worden ſind. Der japaniſche Vertreter brachte dabei zum Ausdruck, daß ſeine Regierung dieſer Aktion der ſowjetruſſiſchen Lufk⸗ waffe beſonders ernſte Bedeutung beilege, da ſich Grenzverletzungen durch eine ſo hohe Anzahl von Mili⸗ tärflugzeugen bis jetzt überhaupt noch nicht ereignet hätten. Der Leiter der Fernöſtlahen Abteilung des Außenkom⸗ miſſariats lehnte den japaniſchen Proteſt jedoch als unbe⸗ gründet ab. Zuſatzabkommen mit Frankreich Regelung der öſterreichiſchen Fragen. „Berlin, 3. Auguſt. Nach Ablauf des erſten Jahres des deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsvertrages vom 10. Juli 1937 wurde im Auswär⸗ tigen Amt ein Juſatzabkommen zu dem deutſch⸗franzöſiſchen Abkommen über den Warenverkehr und über die Jahlungen aus dem Warenverkehr vom Stkaatsſekretär des Auswär⸗ tigen Amtes, Frhr. v. Weizſäcker, und dem franzöſiſchen Botſchafter in Berlin, 55 ſowie den beider⸗ ſeitigen Verhandlungsführern unterzeichnet. Es handelt ſich um einen Vertrag über die Eingliede⸗ rung des öſterreichiſch⸗franzöſiſchen Warenverkehrs in die deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsbeziehungen und insbeſondere die Einbeziehung Oeſterreichs in das deutſch⸗franzöſiſche Zah⸗ lungsabkommen, ſowie um eine Anzahl Kontingents⸗ und Einzelfragen des deutſch⸗franzöſiſchen Vertrages vom vorigen Jahr, die am 20. Juli d. J. in Paris paraphiert worden ſind. Insbeſondere ſind die Verhandlungen auch auf das Ge⸗ biet der öſterr eichiſchen Schulden und Bundesan⸗ leihen, ſoweit Frankreich in Frage ſteht, ausgedehnt und zu dieſem Zweck ſeit Anfang voriger Woche nach Berlin ver⸗ legt worden. Frankreichs gefährliches Spiel Der ehemalige franzöſiſche Miniſterpräſident Flandin, der ſeinen Volksfrontleuten ſchon mehrmals die Wahrheit ſagte, hat dieſer Tage in einer Erklärung anerkannt, daß Deutſchland als größte Macht Europas notwendig darnach ſtrebt, ſich wirtſchaftlich auszudehnen. Dieſe Tatſache ſtellt nach Flandin die Franzoſen vor die entſcheidende Frage, ob für ihre Intereſſen eine deutſche Ausdehnung im Donau⸗ raum, in Zentraleuropa und dem Balkan weniger geſyr⸗ lich erſcheint als etwa ein Streben nach dem großen fran⸗ zöſiſchen Kolonialbeſitz jenſeits des Mittelmeeres. Flandin iſt ein kluger Staatsmann, weil er kein Parteimann iſt. Ihm iſt es eine natürliche Gegegebenheit, daß ein Land mit 75 Millionen Menſchen, mit großer Arbeitsenergie, hohem Lebensſtandard und 147 Menſchen auf dem Quadratkilo⸗ meter ſich wirtſchaftlich ausbreiten muß, wenn es leben will. Er weiß es, denn in Frankreich leben 79 Menſchen auf dem Quadratkilometer, und das Land hat trotz ſeines Bo⸗ denreichtums ſeine großen wirtſchaftlichen Sorgen. Er ver⸗ ſteht es um ſo beſſer, weil das franzöſiſche Kolo⸗ nialreich, das zweitgrößte der Erde, in Wirklichkeit ein menſchenleerer Raum iſt, denn es iſt 20mal ſo um⸗ fangreich wie das Mutterland und hat nur 62 Millionen Einwohner. Und Frankreich kommt trotz ſeiner ungeheuren Reichtümer an Land und Rohſtoffen nicht aus den Sorgen heraus. Jeder vernünftige Politiker im Ausland muß ſchon aus dieſem Tatbeſtand heraus die Nöte des übervöl⸗ kerten Deutſchen Reiches anerkennen und die un⸗ geheuren Energien bewundern, mit denen Deutſchland ſich auf ſeinem Boden ernährt. Man könnte in der Tat viele und zutreffende geopoliti⸗ ſche Betrachtungen über das franzöſiſche Kolonialreich in Nord⸗ und Weſtafrika, Aſien, Amerika und der Südſee an⸗ ſtellen. Seine Beſiedlung mit weißen Menſchen iſt überall ſo gering, ſelbſt in Algier und Tunis, daß man faſt ſagen kann, ſie iſt von den Franzoſen noch nicht einmal ernſthaft verſucht worden. Sie wollen die ungeheuren Länder, die ihnen in früheren Zeiten vielfach der Zufall in die Hand ſpielte, nur beſitzen, aber nicht erarbeiten. Die gewaltigen naturreichen weſtafrikaniſchen Gebiete Senegal, Elfenbeinland, Niger und Sudan weiſen nach franzöſiſchen Zahlen ganze 24000 Weiße auf, die noch nicht einmal alle Franzoſen ſind. Im Durchſchnitt wohnen in dieſen Ländern nur 3.1 Menſchen auf dem Quadratkilometer. Monſieur Flandin hat recht, es iſt etwas peinlich für ein ſo ſtolzes Volk wie die Franzoſen, dieſe großen Gebiete, die ſie ſelbſt nicht bevölkern können, wie einen„geheiligten Beſitz“ feſt⸗ zuhalten, während andere fleißige Völker nach Raum hun⸗ gern, in dem ſie ihren Kraftüberſchuß unterbringen können. Flandin hat dreimal recht: Wenn Frankreich dieſen Be⸗ ſitz der toten Hand nicht ernſthaft gefährden will, dann darf es nicht zugleich die wirtſchaftliche Ausdehnung Deutſch⸗ lands nach anderen Richtungen als Angriff betrachten. Er hat beiſpielsweiſe den Donauraum und den Bal⸗ kan genannt. Niemand kann beſtreiten, und Flandin an⸗ erkennt dieſe Tatſache, daß die Staaten im Donauraum die natürlichen Handelspartner Deutſchlands ſind, weil Bedarf und Nachfrage ſich zwiſchen ihnen auf eine harmoniſche Weiſe deckt. Was aber ſagen die Landsleute Flandins und die mit ihnen paktierende und konſpirierende Churchillgruppe in England, wenn Deutſchland ſeinen Handel mit Ungarn, Jugoſlawien und Rumänien treibt? Wir kennen das Lied: Deutſchland will die Länder ſich wirtſchaftlich und militä⸗ riſch unterwerfen, es erſtrebt die Vorherrſchaft im Südoſten. Man kennt das Lied, man kennt die Melodie, es iſt eit 1918 das Totenlied Europas geworden. Vor 20 Jahren hat man Deutſchland unter dieſer Melodie nicht nur ſeiner ernährungsmäßig wichtigen Oſtprovinzen, ſon⸗ dern auch ſeines Ueberſeebeſitzes beraubt und es gezwungen, ich auf die Rolle einer Kontinentalmacht zu beſchränken. Jedesmal aber, wenn Deutſchland in dieſen 20 Jahren die ihm von Frankreich ſelbſt zugedachte Rolle zu ſpielen ver⸗ ſucht, geht das Geſchrei los, und es wird mit allen Mitteln verſucht, ihm die Ausbreitung ſeines Feſtlandhandels ſtrei⸗ tig zu machen. Gerade in den letzten Monaten iſt man eifrig tätig, dies im Donauraum zu verſuchen. Wie wir durch eine Indiskretion erfuhren, haben Daladier und Bonnet in London die wirtſchaftliche Stützung des Balkans gegen die deutſchen Hegemoniebeſtrebungen angeregt. Churchill hat dieſe Sache mit einem Eifer propagandiert, als ob Englands Lebensader im Balkan getroffen iſt, worüber Flandin mit Recht weſentlich anderer Meinung iſt. Die Erzeugniſſe des Donauraums werden zwar von Frankreich und England nicht gebraucht, aber ſie ſind„ſtrategiſch wichtig“. Man iſt ſogar bereit, ſie überzubezahlen, alſo dasſelbe zu tun, was man fälſchlicherweiſe Deutſchland vorwirft. Es iſt ſchwer, keine Satire zu ſchreiben. Wenn Deutſchland Handelsver⸗ träge mit den Südoſtſtaaten abſchließt, die für beide Part⸗ ner vorteilhaft ſind, weil ſie auf einem natürlichen Waren⸗ austauſch beruhen, iſt dies eine höchſt verdächtige und ver⸗ werfliche Handlungsweise. Wenn aber Frankreich und Eng⸗ land gute Pfunde und ſchlechte Franken als politiſche Kauf⸗ ſumme für nur„ſtrategiſch wichtige“ Waren dahin dirfaſe⸗ ren, ſo iſt das eine„kluge und vorbeugende Friedenspoli⸗ 2 Nun, Herr Flandin hält ſie nicht für klug, er hält ſie wahrſcheinlich ſogar für unausſprechlich dumm, wenn er ſie auch nur gefährlich nennt. Dieſer Auffaſſung kann man ſich in Deutfchland ohne Einſchränkung anſchließen. Dieſe Art der Politik kann ſich nur in jeder Hinſicht unheilvoll aus⸗ wirken. In Oſtaſien erlebt die Welt ja zurzeit ein draſtiſches Beiſpiel für die natürlichen Auswirkungen einer Politik, die verſucht, ein Volk mit einem Ueberſchuß fleißiger Menſchen vom Landbeſitz, den Märkten und Rohſtoffen der Welt künſtlich fernzuhalten Auch die reſtlichen 41.999 Millionen Franzoſen ſollten wie Herr Flandin begreifen, daß ein ſol⸗ ches Spiel für Frankreich ſelbſt am gefährlichſten iſt. Richtfeſt der Reichskanzlei Der Führer bei den Arbeſtern.— Begeiſterte Kund⸗ gebungen. Am Dienstag wurde über dem Erweiterungsbau der Reichsbanzlei in Berlin die Richtkrone geſetzt, ein neues leuchtendes Zeichen für die bauliche Neugeſtaltung der Reichshauptſtadt. Der mächtige und ſchöne Bau iſt ſeiner Beſtimmung als Arbeitsſtätte der Reichskanzlei. der höch⸗ ſten Verwaltungsſtelle des Reiches, wahrhaft würdig. Seine eindrucksvolle und großartige Architektur wird in Zukunft zum baulichen Mittelpunkt der Berliner Regie⸗ rungsviertels gehören und den nationalſozialiſtiſchen Ge⸗ ſtaltungswillen in vollendeter Form zum Ausdruck brin⸗ gen. Die Front des neuen Bauwerkes erſtreckt ſich an der Nordſeite der Voß⸗Straße in einer Länge von 420 Meter. In ſtrenger und hoheitsvoller Linie gliedert ſich der Erweiterungsbau, der von Generalbauinſpektor Prof. Speer entworfen wurde, in drei Teile. In einer ſchlichten Feierſtunde begingen die 4500 Arbeitskameraden, die geholfen haben den Neubau zu ſchaffen, in Gegenwart des Chefs der Reichs⸗ kanzlei Dr. Lammers, des Chefs der Kanzlei des Führers, Reichsleiter Bouhler ſowie des Generalbauinſpektors Prof. Speer am Dienstag mittag das Richtfeſt. Das Kichtfeſt fand ſeinen Höhepunkt am Dienstag nach⸗ mittag mit einer Feier in der Deutſchlandhalle, bei der der Führer unter den am Banu tätigen faſt 5000 Arbeitern weilte. Durch ſeine Anweſenheſf und ſeine Anſprache be⸗ reiteke der Führer den Männern, die ſeit vielen Monaten in ſchwerer Arbeit Tag und Nacht das monumenkale Bau- werk geſchaffen haben, die ſchönſte Freude und Anerken⸗ nung. Aus dem begeiſterten Jubel der Arbeiter ſprach ihr Dank dafür, daß es der Führer Adolf Hitler ſich nicht halte nehmen laſſen, an ihrem Ehrenkage zu ihnen zu kommen. Nur mühſam kann ſich der Sprecher der Bau⸗ arbeiter Gehör verſchaffen, als er den Führer be⸗ grüßt. Er ſpricht davon, daß ſich alle, die an dieſem Bau mitgearbeitet hätten, wie eine einzige große Familie, vom oberſten Bauherrn bis zum einfachſten Arbeiter, gefühl hätten. Unter begeiſterter Zuſtimmung ſeiner Arbeitska⸗ meraden dankt er dem Führer dafür, daß er an ihrem Feſt teilnimmt. And nun ſpricht der Führer zu ſeinen Arbeitskameraden vom Bau. In ſeiner herzlich gehaltenen kameradſchaftlichen Anſprache dankt er den Ar⸗ beitern und der Bauleitung für die gewaltige Arbeitslei⸗ ſtung, mit der ſie dieſen Bau in ſo urzer Zeit vorange⸗ bracht hätten. Er feiert ihr Werk als eine Höchſtleiſtung von Arbeitern der Stirn und Arbeitern der Fauſt, als ein ſtol⸗ zes Denkmal unſerer nationalſozialiſtiſchen Volks⸗ und Ar; beitsgemeinſchaft. Die Schlußworte eines Arbeiters gehen faſt im toſenden Jubel der Bauarbeiter um den Führer un⸗ ter. Machtvoll brauſen die Siegheilrufe und die Lieder der Nation durch die weite Halle. Abſchied von 11 Arbeitskameraben Trauerfeier für die Toten von Merkers. Merkers,(Rhön), 3. Aug. Auf Kaliſchacht„Kaiſerroda“ ruhte am Dienstag die Arbeit. Es galt, übſchied zu nehmen von elf Arbeitskameraden, die in der Nacht zum Sonntag den Bergmannstod fanden. Kränze und Blumen hüllten die Särge ein. Kameraden der Werkſcharen, der SA und ½, Politiſche Leiter und Berg⸗ männer in Uniform ſtellten die Ehrenwache. Direktor Rö⸗ mer als Führer des Betriebes ſprach zuerſt. Zehn Jahre lang ſei der Schacht„Kaiſerroda“ von einem gräßlichen Un⸗ fall verſchont geblieben. Doch die Natur ſei bisweilen von einer ſo, ungeheuren Wucht, daß des Menſchen Kunſt und die Technik verſage. Immer wieder aber werde der Menſch verſuchen, die Gefahren des Berges abzuwenden. Nach den Worten des Betriebsobmannes nahm Reichs⸗ organiſationsleiter Dr. Ley das Wort zur Trauerrede. „Ich habe 2 5 elf koken deutſchen Arbeitern“ ſo be⸗ 1 0 Dr. Ley kief bewegt,„den Gruß des Führers zu über⸗ ringen, den Gruß des Volkes und der Partei, den Gruß al ler ſchaffenden deulſchen Menſchen. Wir ſind eine große Gemeinſchaft geworden. Hader, Neid und Mißgunſt ſind hinweggefegt. So, wie wir hier ſte⸗ hen, ſo ſteht das geſamte deutſche Volk um Euch, Ihr Leid⸗ tragenden. Ihr ſeid nicht mehr allein, der Führer trägt Eure Sorge, der Führer trägt Euren Schmerz, das ganze Volk fühlt mit Euch. So wie wir in der Freude zuſammengehö⸗ ren, ſo gehören wir erſt recht zuſammen in der Trauer und im Schmerz. Dieſe elf Bergknappen ſtarben in einem ſtarben Glauben an Deutſchland. Und ſo geloben wir in dieſer Stunde er⸗ neut: Laßt uns noch feſter zuſammenſtehen und den Helm feſter binden, damit unſer Vaterland noch ſchöner und herr⸗ licher werde. Ihr Leidtragenden, ſeid ſtark, ſeid ſtark im Glauben an Deutſchland, an Adolf Hitler. Und Euch, Ihr toten Kameraden, rufen wir zum letzten Appell. Für alle Zeiten werdet Ihr vor uns ſtehen als pflichtgetreue Arbeiter in der Front jener tapferen Männer, die für Deutſchland. ob als Arbeiter oder Soldaten. So hört denn zum letzten Male das Lied aller Deutſchen, laßt es erklingen über die Gräber hinweg!“ Während die Nationalhymnen erklingen, rüßen die zur Trauerfeier Verſammelten erhobenen Armes die Toten, und während die Fahnen ſich zum ſtummen Gruß ſenken, ſetzte die Weiſe vom guten Kameraden ein. Als Erſter ehrte Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley die Helden der Arbeit, ihm folgten Gauleiter und Reichsſtatt⸗ halter Sauckel, Miniſterpräſident Marſchler und viele andere. * Die bergpolizeilichen Unterſuchungen über die Urſachen des Bergwerksunglücks auf dem Schacht„Kai⸗ ſerroda“ in Merkers konnten am Dienstag im weſentlichen ahgeſchloſſen werden. Sie ergaben, daß irgendein Verſchul⸗ den nicht vorliegt, ſondern daß der beklagenswerte Tod von elf bewährten. ducch Natur gewal⸗ ten verurſacht wurde, die leider im Bergbau immer wieder Opfer erfordern. Kranzniederlegung an Hindenburgs Todestag. Berlin, 3. Aug. Am Todestag des verewigten Reichs⸗ „ Generalfeldmarſchall von Hindenburg legte im uftrage des Führers und Oberſten Befehlshabers der Wehrmacht der Generalleutnant Bock als Vertreter des Kommandierenden Generals des 1. Armeekorps einen Kranz am Sarge des Feldmarſchalls in der Gruft des Reichsehren⸗ mals Tannenberg nieder. Die Ehrenwache am Denkmal war aus bieſem Anlaß ols Offigterswache verſtärkt worden. Fer⸗ ner ließ Staatsminiſter Dr. Meißner im Namen der Prä⸗ ſidialtanzlei und ihrer Gefolgſchaft am Sarge Hindenburgs einen Kranz niederlegen. Runciman unterwegs nach prag „Eine ſchickſalhafte Miſſion“. a London, 3. Auguſt. Lord Runciman har am Dienskag nachmittag um 2 Uhr von London aus ſeine Reiſe nach Prag angetreten. Unter der Ueberſchrift„Eine ſchickſalhafte Miſſion“ ſchreibt die ſudetendeutſche„Zeit“: Es iſt zweckmäßig, daran zu erinnern, daß bereits ſeit Februar eine von Konrad Henlein betraute Abordnung mit den Miniſtern in Fühlung ſtand. Damals wurde mit vollem Recht ſeitens der Sude⸗ tendeutſchen Partei darauf hingewieſen, daß die Regierung die Vorausſetzungen dafür ſchaffen müſſe, daß einerſeits auf Seiten der Tſchechen eine Verhandlung über die Lö⸗ lung des Problems pfychologiſch möglich wird und anderer⸗ ſeits auf Seiten der deutſchen Bevölkerung Vertrauen zu einem guten Willen der Tſchechen entſtehen könnte. Es ge⸗ ſchah nichts von Bedeutung— vielmehr wurde durch den bekannten 21. Mai eine Atmoſphäre und ein Rechtszuſtand geſchaffen, der nicht nur zwiſchenſtagtliche Gefahren höch⸗ ter Art hervorzurufen geeignet war, ſondern auch das Miß⸗ trauen der deutſchen Bevölkerung noch erhöhte. „Die Regierung hat bis heute vermieden, die längſt zu⸗ eſagte Stellungnahme zu dem ſudetendeutſchen Memoran⸗ um vom 7. Juni bekanntzugeben. Vielmehr arbeitete ſie ein„Nationalitätenſtatut“ und ein ſogenanntes„Sprachen⸗ geſetz“ aus, das ſie am 30. Juni der Sudetendeutſchen Par⸗ tei bekanntgab; den damals angekündigten Hauptteil dieſes Statuts, den Teil über die„Selbſtverwaltung“, hat die Su⸗ detendeutſche Partei bis heute nicht erhalten. Welchen Wert dieſe Vorſchläge für die Löſung des Nationalitätenproblems und damit für den europäiſchen Frieden haben, geht aus der ſoeben erſchienenen Publikation der Abordnung der Sude⸗ tendeutſchen Partei hervor. Daraus wird erſt ſo recht die Bedeutung erſichtlich, welche der Miſſion des Lord Runeciman in einem Augen⸗ blick zukommt, der das Verſagen der Regierungskoalition der Löſung dieſes für den europäiſchen Frieden ſo entſchei⸗ enden Problems hat offenſichtlich werden laſſen. Die bis⸗ herigen Nachrichten, daß nunmehr die Vorſchläge der Re⸗ gierung zunächſt nur Lord Runciman unterbrei⸗ tet werden und daß auch der weitere Gang der Geſpräche von ſeinen Ratſchlägen abhängig gemacht werden ſolle er⸗ wecken den Eindruck, als ob ſich die Regierung dieſes ihres Verſagens ſogar bewußt geworden wäre und nun die ge⸗ ſamte weitere Verantwortung auf Lord Runciman abſchie⸗ ben wolle. Wird Lord Kunciman dieſe Verantwortung übernehmen wollen und das zwanzigjährige Verſagen kſchechiſcher Re⸗ gierungen wiedergukmachen können? Dies iſt die Frage aller, die an einem guten Ausgang der Miſſion Lord Run⸗ cimans intkereſſiert ſind. In tſchechiſche Schulen geſteckt Angeſichks der Verſprechungen und beſchwichtigenden Reden der führenden iſchechiſchen Skaaksmänner muß eine neue brutale Unterdrückungsmaßnahme gegen das Deutſch⸗ kum in der Tſchecho⸗Slowakei als eine freche und gemeine Verhöhnung empfunden werden. Im Hultſchiner Länd chen waren deutſche Kin⸗ der in tſchechiſche ſtatt deutſche Schulen eingegliedert worden. Der Troppa tsausſchuß hatte darauf die Ueberſchreibung von 1500 deutſchen Kindern aus den tſche⸗ chiſchen in deutſche Schulen beantragt und den An⸗ trag vorgelegt. Der Landesſchulrat in Brünn hat nun dieſe Ueberſchreibung kurzerhand abgelehnt. Dieſe unglaubliche Ablehnung, die wie ein Schlag ins Geſicht wirkt, zeigt, daß man ohne Rückſicht auf die Verſprechungen und ſchönen Reden auch weiterhin rückſichtslos gegen das Deutſchtum vorgeht und die Tſchechiſierungsmaßnahmen fortführt. Der Ortsausſchuß in Troppau wird ſofort gegen dieſen geſetz⸗ lich in keiner Weiſe begründeten Beſchluß des Brünner Landesſchulrates Beſchwerde beim Oberſten Verwaltungs⸗ gericht einreichen. politiſches Allerlei Miniſter a. D. Dr. Riedl in der Reichswirtſchaftskammer Berlin, 3. Aug. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat den früheren öſterreichiſchen außerordentlichen Geſandten und Bevollmächtigten Miniſter a. D. Riedl in Würdigung ſeiner beſonderen Verdienſte um den wirtſchaftlichen Anſchluß in den Beirat der Reichswirtſchaftskammer berufen. Dr. Riedl iſt ferner von dem Präſidenten der Reichswirtſchaftskam⸗ mer in den Grenzwirtſchaftsausſchuß und den Handelspoli⸗ tiſchen Ausſchuß der Reichswirtſchaftskammer berufen wor⸗ den. Der Nationalfeiertag in der Schweiz Der Nationalfeiertag der Schweiz wurde in allen Ge⸗ meinden des Landes mit Begeiſterung begangen. Der Ver⸗ kauf der Bundesfeier⸗Abzeichen, deren Ertrag für die Schweizer im Ausland beſtimmt iſt, hatte einen unerwartet er Erfolg. Auf der großen Bundesfeier in Zürich ſprach ehrminiſter Bundesrat Minger, der betonte, daß die Schweizer ein Volk mit eiſerner Kraft ſein müßten, wenn das Land den Widerſchlägen der internationalen Politik ſtandhalten ſolle. In dem zurzeit bei Zürich ſtattfindenden Pfadfinder⸗Bundeslager, an dem rund 7000 junge Schwei⸗ zer teilnehmen, ſprach Innenminiſter Bundesrat Etter. 25 Juden wegen hHetztätigkeit verurteilt. Gegen die kommuniſtiſchen Umtriebe in Polen wird mit der ganzen Strenge des Geſetzes vorgegangen. In Lemberg wurde jetzt wieder ein großer Prozeß abgeſchloſſen. Nicht we⸗ niger als 10 Juden wurden wegen kommuniſtiſcher Hetz⸗ tätigkeit mit Zuchthaus zwiſchen zwei und acht Jahren be⸗ ſtraſt. Zwei weitere Juden, die kommuniſtiſche Zellen in der Woiwodſchaft Lublin zu organiſieren verſucht hatten, wurden in Zamoſa mit ſechs bezw. drei Jahren Zuchthaus beſtraft. In der wolhyniſchen Woiwodſchaftshauptſtadt Luck 85 ſich 13 Juden als Mitglieder der illegalen Kommuni⸗ tiſchen Partei der Weſtukraine zu verantworten. Sie er⸗ hielten Juchthausſtrafen bis zu fünf Jahren. Türkiſche Manöver mit Bandenbekämpfung. In der Iſtanbuler Preſſe wird der Beginn der diesſäh⸗ rigen großen Manöver als nahe bevorſtehend bezeichnet. Die Manöver würden diesmal im Gebiet des oſtanatoliſchen Hochlandes im ſogenannten Derſem⸗Gebiet ſtattfinden un⸗ zer Teilnahme von drei Armeekorps mit beſonders ſtarker utellung von Flugzeugen und Tanks. Im Laufe dieſer Manöver ſolle eine endgültige Befriedung des Derſem⸗Ge⸗ bietes und ſeine reſtloſe Reinigung von aufſtändiſchen Kur⸗ den erfolgen. Seit dem Frühſahr 1937 befinde ſich dieſes Gebiet in Aufruhr. Die Regierung wolle jetzt einen Schlag führen, der reinen Tiſch mache. die laſſe die großen Ma⸗ növer in dem übrigens ſehr ſchwierigen Hochgebirgsgebiet von Derſem abhalten, um das Bandenweſen der Kurden endgültig zu vernichten. Die roten Gegenangriffe Anker großen Verluſten zuſammengebrochen. Salamanca, 2. Aug. Der nationale Heeresbericht meldet U. a., daß die Bolſchewiſten an der Tarra gona⸗Front ihre ebenſo verzweifelten wie vergeblichen Gegenangriffe unter großen Verluſten fortſetzten. Ihre Angriffe brachen im Maſchinengewehrfeuer der nationalen Truppen zuſam⸗ men. Im Luftkampf wurden ſechs bolſchewiſtiſche Flug⸗ zeuge abgeſchoſſen. Die nationalen Flieger Unterſtützten wirkſam die Aktionen ihrer Infanterie Von den nationalen Fliegern wurden der Flughafen und die Bahnſtation Reus ſowie der Hafen von Tarragona bombardiert. Faſt nur ausländiſche Kommuniſten Die nationalſpaniſche Preſſe gibt ihrer Empörung dar⸗ über Ausdruck, daß die Bolſchewiſten für ihre verzweifelte und nutzloſe Offenſive am Ebro faſt ausſchließlich aus⸗ ländiſche Kommuniſten eingeſetzt haben, deren Zahl nach genauen Informationen dreiviertel der geſamten ſow⸗ ſetſpaniſchen Streitkräfte ausmacht. Wie der Berichterſtatter des nationalen Hauptquartiers mitteilt, befinden ſich unter den bolſchewiſtiſchen Anführern vor allem Franzoſen, Sow⸗ jetruſſen und Kubaner. Die Verluſte der Sowjetſpanier bei ihren verzweifelten Angriffen am Ebro erinnern an die bluligen Kämpfe bei der damaligen roten Teruel-Offenſive. Bisher verloren die Bolſchewiſten bei der Offenſive, die durch ſie nun ſchon acht Tage lang vergeblich vorwärks zu kreiben verſuchk wird, 3500 Toke, 11000 Verwundete und 2300 Gefangene. Aus dem befreiten Gebiet an der E ſtremadura⸗ Front werden immer neue bolſchewiſtiſche Greuelta⸗ ten bekannt. So wurden in Villanueva de la Sarena 200 nationale Einwohner, darunter drei Geiſtliche, während der roten Tyrannenherrſchaft ermordet. Auf ihrer Flucht nah⸗ men die Bolſchewiſten 20 Geiſeln mit, die dann von den Nationalen in der Nähe von Campanario tot aufgefunden wurden, Unter den Toten fand man auch die ſchrecklich ver⸗ ſtümmelten Leichen von vier Mäd chen im Alter von 17 bis 20 Jahren. Furchtbare Paläſtina⸗Bilanz 670 Toke und Verwundete im Juli Jeruſalem, 3. Aug. Die Unruhebilanz des letzten Monats iſt ſehr aufſchlußreich. Als Opfer der fortgeſetzten Zuſammen⸗ ſtöße und Terrorhandlungen— wobei beſonders an die furchtbare Wirkung der Bombenwürfe jüdiſcher Terroriſten in Haifa und Jeruſalem erinnert ſei— waren im Juli ins⸗ geſamt 670 Tote und Verwundete zu verzeichnen. Nicht we⸗ niger als 148 Araber und 60 Juden wurden getötet. Die Zahl der Verwundeten beträgt auf arabiſcher Seite 256, auf jüdiſcher 201. Inzwiſchen werden bereits wieder neue Ueber ⸗ griffe gemeldet. So wurde am Damaskustor in Jeruſa⸗ lem ein arabiſcher Polizeiſergeant von unbekannten Tätern ſchwer verletzt. Aus Haifa kommen Meldungen über z wei neue Bombenwürfe, wobei es drei Verwundete gab. Aus Hebron wird ein Angriff von Freiſchärlern auf das Regierungsgebäude gemeldet. Nach dem Eintreffen von Po⸗ lizei zogen ſich die Angreifer zurück. An vielen anderen Stel⸗ len des Landes kam es weiterhin zu Schießereien und ande⸗ ren Zwiſchenfällen. Kurzmeldungen Königswinter. In der Reichsſchule Königswinter der DA wurde ein achttägiger Lehrgang der Gaubeauftragten für den Reichsberufswettkampf durch eine Arbeitsausſprache mit dem Leiter des Reichsberufswettkampfes, Obergebiets⸗ führer Axmann, geſchloſſen. 5 Breslau. Der Vorſitzende der Sudetendeutſchen Partei, Konrad Henlein, hat an den Gauleiter und Oberpräſidenten von Schleſien, Joſef Wagner, ſowie an den Oberberbürger⸗ meiſter von Breslau Telegramme gerichtet, in denen er ihnen für die Aufnahme der Sudetendeutſchen dankt. Die Eröffnung der Rundfunkausſtellung Uebertragung auf alle deutſchen Sender. Berlin, 3. Aug. Die feierliche Eröffnung der 15. Großen Deutſchen Rundfunkausſtellung, am Freitag, den 5. Au⸗ guſt, 11 Uhr. in der Ehrenhalle des Berliner Ausſtellungs⸗ geländes wird von allen deutſchen Sendern übertragen. Nach Begrüßungsworten von Oberbürgermeiſter Dr. Li p⸗ pert ſpricht Reichsminiſter Dr. Goebbels. Die Veran⸗ ſtaltung wird beſchloſſen mit dem„Hymniſchen Lied“ von Götz Otto Stoffregen„Brich auf, du junges Licht“ mit der Muſik von Heinrich Steiner. i 2 Bergiod in den Alpen 8 Mailand, 2. Aug. Eine Gruppe von fünf Bergſteigern aus dem Ferienzeltlager von Üget am Fuße des Montblane verunglückte bei einem Aufſtiegsverſuch auf die Aiguille noire, einen der ſchwierigſten Kletterberge des Gebietes. Vor dem Aufſtieg banden ſich alle fünf an ein einziges Seil, in der Annahme, daß auf dieſe Weiſe auch die weniger ge⸗ übten Teilnehmer der Gruppe den Aufſtieg meiſtern könn⸗ ten. Nachdem ſie erſt wenige Meter geklettert waren, ver⸗ lor der Vorletzte der Seilſchaft durch ein niedergehendes Felsſtück den Halt und ſtürzte ab. Er riß ſeine vier Kame⸗ raden, die ſich nicht geſichert hatten, mit. Vier von ihnen kamen mit Verletzungen davon. Der fünfte, der an der Spitze geklettert war, blieb tot auf dem Gletſcher liegen.— Bei einer Truppenübung von Alpinis im Gebiete des 2400 Meter hohen Monte Eimone in den Karniſchen Alpen ſtürzte ein Offiziersaſpirant über eine 50 Meter hohe Wand tödlich ab. — Deutſcher Flieger⸗Sieg in Belgien. f Bräſſel, 2. Aug. Im Internationalen Luftrennen„Kö⸗ nigin Aſtrid“ in Kortryk in Belgien errang Standarten⸗ bahn Thomſen auf einer Taffun-Meſſerſchmitt⸗Maſchine in der Geſamtwertung den erſten Preis. Außerdem wurde er Sieger im Sternflug, im Handicap⸗Rennen und bei der Wertung der Pünktlichkeit, da es Thomſon gelungen war, mit ſeiner Maſchine auf die Sekunde genau zu landen. Der deutſche Sieg wurde gegen eine ſtarke ausländiſche Kon⸗ kurrenz gewonnen. Badeunglück an der Aklantikküſte.— 7 Toke. Paris, 3. Aug. Sechs junge Mädchen einer Heilanſtalt und eine 38jährige Aufſeherin fanden am Strand von St. Martin auf der Ile de Re an der franzöſiſchen Atlantik⸗ küſte beim Baden den Tod. Des Schwimmens unkundig, waren ſie in eine Untiefe geraten und ertranken. Die Auf⸗ ſeherin kam ums Leben, als ſie den Kindern zu Hilfe eilen wollte. au t Sn * neee gerettet oder ſeine Leiche geborgen werden. Badiſche Chronik i Weinheim.(Guter Rebenſtand.) In einer Sit⸗ zung der Vertrauensleute des Bezirks⸗Obſt⸗ und Weinbau⸗ vereins Weinheim wurden die beſten Weinbaulagen der Bergſtraße feſtgeſtellt. Es wurde dabei als Ergebnis zuſam⸗ mengefaßt, daß in dieſem Herbſt mit einer guten Weinernte an der Bergſtraße gerechnet werden kann, wenn keine beſon⸗ deren Schadenfälle eintreten. i Heidelberg.(In den Alpen abgeſtürzt.) Der 21jährige Albrecht Hörd von hier iſt in den Ennstaler Alpen tödlich verunglückt. Er unternahm am Sonntag bei ungün⸗ ſtiger Witterung den Verſuch, die Reichenſteiner Südwand im Geſäuſe zu durchklettern und ſtürzte ab. Seine Leiche wurde durch Touriſten nach Johnsbach geſchafft. I Ketſch b. Schwetzingen.(Der naſſe Tod.) Der 35jährige Eduard Faulhaber aus Brühl iſt beim Baden im Altrhein ertrunken. () Bruchſal.(Schwerer Verkehrsunfall.) Auf der Reichsſtraße 35 zwiſchen Helmsheim und Heidelsheim ſtieß frühmorgens 5.30 Uhr ein Motorradfahrer mit einem Omni⸗ bus zuſammen. Der Motorradfahrer wechſelte aus unerklär⸗ lichen Gründen die Straßenſeite und prallte dadurch auf den Omnibus auf. Der Mokorradfahrer wurde in lebensgefähr⸗ iN Zustand in das Bruchſaler Krankenhaus ver⸗ racht. () Kirrlach.(Waffen in Kindeshand.) Ein 15jähriger Burſche ging hier in den Wald auf die„Jagd“, ausgerüſtet mit einem Terzerol. Er kam auch bald zum Schuß, nur fuhr der ihm ins eigene Knie. Die Aerzte im Bruchſaler Krankenhaus bekamen Arbeit, 1— 5 Das Vorfahrtsrecht nicht beachtet Zwei Todesopfer. (), Karlsruhe. Auf der nördlichen Ausfallſtraße von Karlsruhe nach Mannheim forderte am Montagnachmittag ein Zuſammenſtoß zwei Menſchenleben. Ein aus Richtung Karlsruhe kommender Mokorradler wollte auf der Linken⸗ heimer Landſtraße unter Verletzung des Vorfahrtsrechtes nach links in die Straße nach Neureuth abbiegen. Dabei ſtieß er mit einem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Mo⸗ torradfahrer mit ſolcher Wucht zuſammen, daß beide töd⸗ liche Verletzungen davontrugen, denen ſie bereits erlegen ſind. Bei einem von ihnen handelt es ſich um einen Elektromonteur aus Neureuth.. () Pforzheim.(Leichenfund.) Im Gemeinde⸗ wald von Ispringen fand man die Leiche des ſeit drei Wochen vermißten 28jährigen Autobahnarbeiters Georg Englert, der aus München ſtammt und in Iſpringen anſäſſig war. Englert hatte ſich aus unbekannten Gründen erhängt. (J) Pforzheim.(Gefahr auf dem Gehweg.) Ein 53jähriger Einwohner wurde durch einen über den Gehweg fahrenden Omnibus überrannt und erlitt beim Sturz in den Straßengraben Prellungen und Quetſchungen an der Bruſt. Der Omnibus hatte einem anderen Kraftwagen aus⸗ weichen wollen. Zell i. W.(Die Narrenzünfte tagten.) Am Sonntag fand hier die ſehr gut beſuchte Verbandstagung der oberrheiniſchen Narrenzünfte ſtatt. Neuaufgenommen wurde die Narrenzunft Schopfheim. Der zweite oberrheiniſche Narrentag 1939 wurde einſtimmig in die alte Narrenſtadt Säckingen gelegt. (—) Bargen b. Engen.(Tragiſches Ende.) Der 46jährige Alfred Billharz wurde beim Mähen auf dem Felde von einem Inſekt in die Stirne geſtochen. Vermutlich infolge des Schreckens trat bei Billharz Herzſchwäche ein, die den ſofortigen Tod zur Folge hatte. (—) Aeberlingen.(Kind ertrunken.) Im Hof⸗ weiher des Rengetshauſer Hofes iſt das dreijährige Söhn⸗ chen des Melkers Kratzert, das beim Spielen ins Waſſer gefallen war, ertrunken. Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Betteln der Schwindler.) Seit etwa 14 Tagen treibt in Ludwigshafen und Vororten ein Mann ſein betrügeriſches Unweſen, indem er hauptſächlich bei Geiſtlichen vorſpricht und ſie anbettelt, um wieder„in den Sattel“ zu kommen. Er gibt an, drei Jahrzehnte als Buchhalter tätig geweſen zu ſein und jetzt in ſeinem Alter ohne Verdienſt zu ſein. Um ſein Ziel zu erreichen, ſpielt er den frommen Mann. Dem Schwindler iſt man auf der Spur. Ludwigshafen.(Pech beim Feuerwerk.) Beim großen Feuerwerk im Hindenburgpark fiel ein Raketenring brennend in eine Gruppe von Perſonen und verletzte drei Männer und ſieben Frauen leicht. Ludwigshafen.(Haft für Schuleſchwänzen!) Fünf Tage Haft diktierte der Amtsrichter einer dreißigläh⸗ rigen Ehefrau zu, die das Fernbleiben ihres Kindes vom Schulbeſuch damit begründen wollte, ſie habe keine Kleider ür das Kind gehabt. Nach der Beweisaufnahme handelt es ich bei der Verurteilten um eine aſoziale Perſon. 8 Pirmaſens.(uuf der Straße lauert der Tod.) Der Friedhofsgärtner Krämer wurde auf der Landſtraße vor dem Waldfriedhof durch einen von Landau her kom⸗ menden Laſtzug überfahren. Schwerverletzt fand man den Mann auf der Straße liegen. Er fand im Krankanhaus Aufnahme. 5 Groß-Gerau.(Das Wetter im Juli). Die hieſige Wetterwarte des Reichswetterdienſtes machte im Monat Juli folgende Beobachtungen: An 15 Tagen gab es Regen mit einer Niederſchlagsmenge von 77,4 Liter auf den Quadratmeter(Juli 1936: 134.6 und Juli 1937: 59,4 Liter). An 12 Tagen war Tau und an 7 Tagen Gewitter zu ver⸗ Zeichnen. Grünberg(Oberh.). Nach Verkehrsunfall ge⸗ lüchtet.) Unmittelbar vor Grünberg fuhr nachts ein erſonenauto einen Mann um, der durch die Wucht des Anpralles erheblich verletzt die hohe Straßenböſchung hin⸗ abgeſchleudert wurde. Als der Autofahrer ſah, was er an⸗ gerichtet hatte, fuhr er davon. Es dürfte aber wohl gelin⸗ e dingfeſt zu machen und ſeiner gerechten Strafe zu⸗ zuführen. 5 Worms.(Noch ein Todesopfer des Rheins.) Wenige Stunden, nachdem man den bei Rheindürkheim er⸗ trunkenen 19jährigen Schloſſer Finger dat Grabe getragen hatte, ereignete ſich bei der gleichen ſchaft ein neues aa de d Der Weingutsbeſitzet Kurt Eichrodt aus Oſthofen wollte im Strandbad Steinerwald bei Nhein⸗ rkheim baden und war erſt wenige Schritte ins Waſſer gegangen, als er offenbar von einem 1 befallen wurde, umfiel und verſchwand. Obwohl die zahlreichen Bade⸗ gäſte ſofort nach dem Verunglückten fuchten, konnte er nicht Mainz.(Auf der Ferienreiſe ertrunken Einen tragiſchen Tod erlitt in Herſtelle an der Weſer ein 18jähriger Schüler aus Mainz. Bei einer Ferienreiſe durch das Weſerbergland machte er Station und nahm ein Bad in der Weſer. Plötzlich verſank er in den Fluten. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Vom Zug erfaßt Immer wieder Zuſammenſtöße an Bahnübergängen. — Sindelfingen. Als Milchverteiler Schwab ſich mit ſeinem Lieferauto dem unbeſchrankten Uebergang beim Gas⸗ werk näherte, kam plötzlich ein Perſonenzug angefahren. Schwab gab Vollgas, da er glaubte, ſeinen Wagen vor dem Zug nicht mehr anhalten zu können. Die Lokomotive erfaßte aber den hinteren Teil des Kraftwagens und beſchädigte ihn ſchwer. Der Wagenlenker und deſſen Frau kamen mit dem Schrecken davon. — Heilbronn. Am Montagnachmittag iſt der Perſonen⸗ zug Heilbronn⸗Süd— Marbach(Neckar) kurz vor dem Bahn⸗ hof Ilsfeld auf dem unbeſchrankten ſchienengleichen Ueber⸗ gang der Straße Beſigheim— Ilsfeld über die Bottwarbahn Heilbronn—Beilſtein— Marbach auf einen leeren Laſtkraft⸗ wagen mit Anhänger aufgefahren. Dabei iſt die Lokomotive des Perſonenzugs mit den beiden vorderen Achſen entgleist, der Laſtkraftwagen umgekippt und der Anhänger in den Graben neben dem Gleis geworfen worden. Der Lenker des Kraftwagens, Emil Haag aus Beilſtein, wurde verletzt und alsbald mit dem Sanitätsauto in das Krankenhaus Heil⸗ bronn verbracht; Lebensgefahr beſteht nicht. Von den Fahr⸗ gäſten des Zugs und vom Zugperſonal kam niemand zu Schaden. Der Lokomotivführer hatte rechtzeitig die vorge⸗ ſchriebenen Läute⸗ und Pfeifenſignale gegeben. Die Unter⸗ ſuchung iſt im Gange. Nahbeben auf der Schwäbiſchen Alb. — Stuttgart. Am Dienstag früh um 5.11 Uhr wurd⸗ an den württembergiſchen Erdbebenwarten Stuttgart, Ravens⸗ burg und Meßſtetten ein ſchwaches Nahbeben aufgezeichnet, deſſen Herd in ſüdſüdweſtlicher Richtung von Stuttgart liegt. In Stuttgart traf die erſte Vorläuferwelle um 5 Uhr 11 Minuten 10,5 Sekunden ein und die zweite Vorläuferwelle um 5 Uhr 11 Minuten 17,5 Sekunden. Die daraus berechnete Herdentfernung von Stuttgart beträgt 45—50 Kilometer. Der Bebenherd liegt demnach unter der Hohenzollern⸗Alb. Das letzte Erdbeben, das von dieſem Teil der Schwäbiſchen Alb ausgegangen iſt, fand am 17. Juni 1937 ſtatt. a Tödlich am Kopf getroffen. In einer Gießerei in Augsburg wurde der 39jährige Gußputzer Mathias Pfaller von einem zerſpringenden Schmirgelſtein ſo unglücklich am Kopf getroffen, daß er ſtarb. Der Edelweißwächter auf der Höfaks. Zum dritten Male hat ein Bergwachtmann der Deutſchen Bergwacht fein Wachtzelt auf der Höfats bei Oberſtdorf aufgeſchlagen, um die koſtbarſte und ſchönſte Alpenpflanze, das Edelweiß, das hier oben einſt in großen Mengen zu ſehen war, vor Raub zu ſchützen. Tag und Nacht, ungeachtet der Witterungsun⸗ bilden, bleibt dieſer Wächter nun mehrere Wochen auf dem Berg, macht ſeine Patrouillengänge und wacht darüber, daß dieſe ſchöne Alpenpflanze vor unerlaubten Zugriffen ge⸗ ſchützt bleibt. a Beim Spiel ertrunken. In einem flachen Weiher am Dutzendteich in Nürnberg hielt ſich ein 12jähriger Knabe auf einem ſelbſtgebauten Floß auf. Das Floß kippte um und der Junge ging unter. ai Im Scherz erhängt. In Staffelſtein ſpielten der 19 Jahre alte Otto Berbig und ein ſechsjähriger Junge auf dem Dachboden. Im Scherz„hängte“ ſich Berbig am Fen⸗ ſterkreuz auf. Er gab bald keinen Laut mehr von ſich. Der ae rief Leute herbei, die aber nur noch einen Toten vor folglos. a Schwediſches Militärflugzeug ins Meer geſtürzt. Ein ſchwediſches Militärflugzeug ſtürzte in der Nähe der Inſel Gotland in die Oſtſee. Während der Mechaniker gerettet werden konnte, iſt der Pilot ertrunken. Abſchluß des„Ning“ ⸗Zyklus Bayreuth, 2. Aug. Zur letzten Vorſtellung im erſten Zyklus der Bayreuther Feſtſpiele, zur„Götterdämmerung“, waren der Führer und Reichsminiſter Dr. Goebbels wieder nach Bayreuth gekommen. Sie wurden bei der An⸗ und Abfahrt ſtürmiſch begrüßt. Nachdem der Führer neben Frau Winnifred Wagner, unter deren Oberleitung die Feſtſpiele ſtehen, Platz genom⸗ men hatte, begann das letzte große Drama der Nibelungen⸗ Tetralogie. Richard⸗Wagner⸗Jorſchungsſtäkte errichkel. Der Führer und Reichskanzler hat mit dem Datum vom 22. Mai 1938, dem Tage der 125. Wiederkehr des Geburts⸗ tages Richard Wagners, durch einen Erlaß die Errichtung einer Richard⸗Wagner⸗Forſchungsſtätte in Bayreuth ange⸗ ordnet und mit der Durchführung dieſes Erlaſſes den Reichsminiſter und Chef der Reichskanzlei Dr. Lammers beauftragt. Die Aufgabe der Richard⸗Wagner⸗Forſchungs⸗ ſtätte iſt unter Auswertung des von Wagner hinterlaſſenen kulturellen Vermächtniſſes das Leben und Werk Richard Wagners zu erforſchen und gegebenenfalls der Oeffentlich⸗ keit zugänglich zu machen. Vorgeſehen iſt u. a. die Heraus⸗ gabe einer neuen umfaſſenden, auf dem geſamten Quellen⸗ material aufgebauten Lebensbeſchreibung Richard Wagners. Brandunglück in der Rhön Acht Wohnhäuſer und acht Scheunen abgebrannt Fladungen(Rhön), 2. Aug. Eine ſchwere Brandbataſtro⸗ phe ſuchte das 2 10 Rhönſtädtchen Fladungen in Un⸗ terfranken heim. Acht Wohnhäuſer und acht Scheunen mit den Nebengebäuden fielen dem Feuer zum Opfer. Der Brand, der hinter einem Anweſen ausgebrochen war, brei⸗ tete ſich, begünſtigt durch die enge Bauweiſe, zwiſchen Rat⸗ haus und Poſtgebäude mit raſender Schnelligkeit aus und fand in den großen Heuvorräten der Scheunen reiche Nah⸗ rung. Die Bekämpfung des Feuers geſtaltete ſich außerordent⸗ lich ſchwierig, da anfänglich Waſſermangel herrſchte. Hervorragenden Anteil an den Rettungs- und Löſcharbeiten nahmen die Arbeitsdienſtmänner aus den Lagern Fladun⸗ gen, Hauſen, Leubach und Rüdenſchwinden, die im Lauf⸗ ſchritt nach Fladungen eilten. Sie errichteten aus Steinen und Raſenſtücken ein Stauwehr, ſodaß der Waſſermangel behoben und die Motorſpritzen eingeſetzt werden konnten. Der geſamte Viehbeſtand konnte mit Ausnahme 1 5 Schweine gerettet werden, dagegen konnte aus den Häu⸗ 15 meiſt nur die notwendigſte Habe gebor werden. Außer den abgebrannten Gebäuden wurde 90 eine Reihe anderer durch Feuer und Waſſer ſchwer beſ 5 anden. Alle Wiederbelebungsverſuche waren er⸗ Lalcale Nuudocliau Heimkehr und Empfang der Seckenheimer Breslaufahrer Das Hochfeſt der deutſchen Leibesübung, des 1. deut⸗ ſchen Turn⸗ und Sportſeſtes, über deſſen Verlauf wir unſere Leſer durch ausführliche Berichte im Laufenden hiel⸗ ten, iſt zu Ende und die meiſten Teilnehmer ſind wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Auch unſere Seckenheimer Feſtteilnehmer trafen geſtern Abend um halb 10 Uhr hier ein und wurden am„Deutſchen Hof“ feſtlich empfangen. Neben den Mitgliedern der hieſigen Turn⸗ und Sportvereine waren auch Vertreter der Partei anweſend und eine große Zahl Volksgenoſſen hatten ſich zum feierlichen Empfang eingefunden. Ortspropagandaleiter E. Marzenell begrüßte die Wetturner und ſonſtigen Teilnehmer der Breslauer Turntage und gab ſeiner Freude über die großen Erfolge der hieſigen Turner, Turnerinnen und Sportler Ausdruck. Vereinsführer Hetzel vom Tv. 98 begrüßte ſie Namens der daheimgebliebenen Mitglieder der hieſigen Turn⸗ und Sport⸗ vereine. Er gab dem Wunſche Ausdruck, daß der große Ge⸗ meinſchaftsgedanke Breslaus auch hier ſich auswirken möge zum Segen der Leibesübung. Vereinsführer Schmich dankte namens der Feſtteilnehmer für die Begrüßung und herz⸗ lichen Empfang. In geſchloſſenem Zuge ging es nun mit den Fahnen der Vereine unter Vorantritt einer Muſikkapelle und den Siegern und ſonſtigen Breslaufahrern an der Spitze durch verſchiedene Straßen in die Lokale der Vereine. Ueberall ſtand an den Straßen die hieſige Einwohnerſchaft Spalier. In den Lokalen fanden noch kurze offizielle Be⸗ grüßungsakte und gemütliches Beiſammenſein ſtatt, bei dem die Feſtteilnehmer ihre Erlebniſſe ſchilderten. Allgemein herrſchte große Freude über die erzielten Erfolge unſerer hieſigen Wettkämpfer. Vom Turnverein 98 wurden im 3⸗Kampf Klaſſe A Alb. Jörger mit 53 Pkt., in Klaſſe B Alb. Möll mit 51 Pkt. und Hch. Gropp bei den älteren mit 49 Pkt. Sieger. Vom Polizeiſportverein wurde der hieſige Polizeioberwacht⸗ meiſter Willi Häußler mit 46 Pkt. in Klaſſe A Sieger. Der Tbd.„Jahn“ hatte folgende Einzelſieger: 9⸗Kampf Aeltere: Peter Koger, 139 Pkt.; 10⸗Kampf: Aug. Keller 147 Pkt.; 3⸗Kampf Aeltere: Bruno Schmich 48 Pkt.: 3⸗Kampf I: Willi Häußler. Turnerinnen: 8⸗Kampf gem.: Käthe Bauſch 115 Pkt.; Elſe Schüßler 110 Pkt.: 6⸗Kampf Gymn.: Lieſel Hauck 89 Pkt.; Marie Heierling 80 Pkt.; Hildegard Paul 80 Pkt. Einen weiteren ſchönen Erfolg hatte, wie wir bereits berichteten, der Turnerbund mit dem Vereinsturnen, wo die Turner mit der Note „gut“ abſchnitten und die Turnerinnen mit einer feinen Darbietung die Note„ſehr gut“ erhielten. Alſo ein Erfolg, wie er in der Vereinsgeſchichte des Turnerbund einzig daſteht. * Jeden Tag Verkehrsunfälle. In Mannheim⸗Nek⸗ karau ſtießen auf der Caſterfeldſtraße ein Perſonenauto und ein Kraftrad zuſammen. Mit doppeltem Schädelbruch und ſchweren inneren Verletzungen wurde der Motorradler vom Platze getragen. Der andere kam mit leichten Verlet⸗ zungen davon. Bei vier weiteren Verkehrsunfällen erlitten vier Perſonen leichte Verletzungen. 0 — Der Lebensunterhalt des Adoptipkindes. Es war längere Zeit umſtritten, ob für den Lebensunterhalt des Adoptivkindes in erſter Linie die Adoptiveltern und dann erſt— im Unvermögensfalle— der uneheliche Erzeuger auf⸗ zukommen hätte. Ein grundſätzliches Kammergerichtsurteil hat— wie uns das Landesjugendamt der Stadt Berlin mit⸗ teilt— vor einigen Jahren die Frage wie folgt entſchieden: Es haftet der Vater eines unehelichen Kindes für die mate⸗ rielle Exiſtenz vor den Pflegeeltern, die das Kind an Kindes Statt annehmen. Der Referent, die meiſten Jugendämter und das Volksempfinden vertreten die Meinung: So ſehr es zu begrüßen iſt, daß der uneheliche Erzeuger zur materiellen Pflichterfüllung beizutragen habe, ſo iſt auf der anderen Seite der Gedanke der Pflegeelternſchaft beeinträchtigt, wenn den Adoptiveltern nicht die volle, 1 d Richtung ſich er⸗ 1115 Verantwortung für das Adoptivkind übertragen wird. 5 — Urkunden ſtets zur Hand haben! Das neue Per⸗ ſonenſtandsgeſetz verlangt bei der Eintragung von Todesfäl⸗ len in die Sterbeurkunden die Angabe von Ort und Tag der Geburt des Verſtorbenen ſowie auch Angaben über ſeine Eltern. Damit ſoll eine leichtere Feſtſtellung der Familien⸗ zuſammenhänge ermöglicht werden. Erforderlich iſt daher die Vorlegung der Geburtsurkunde des Verſtorbenen und, falls er verheiratet war, der Heiratsurkunde. In der Praxis hat es ſich jedoch bereits ergeben, daß die notwendigen Papiere häufig nicht vorgelegt werden können; dadurch ent⸗ ſteht für die Anmeldenden ein Zeitverluſt. Unrichtige An⸗ gaben können auch ſpäter, z. B. bei Antritt einer Erbschaft, unliebſame Folgen haben. Es erweiſt ſich daher als zweck⸗ mäßig, daß für die Beurkundung von Perſonenſtands fällen die notwendigen Urkunden der geſamten Familie ſtets zur Hand ſind, damit ſie von den Hinterbliebenen bei Todesfällen ſofort vorgelegt werden können. * 5 — Mietausfälle auf dem niebrigſten Stand. Große Mietrüclſtände ſind ſtets ein Zeichen ſchlechter wirtſchaftlicher Lage. Wenn jetzt die„Heimat“, eine der größten gemein⸗ nützigen Bau⸗ und Siedlungsgeſellſchaften, in ihrem Geſchäfts⸗ bericht hervorhebt, daß die Mietausfälle infolge leerſtehender Wohnungen mit 0,6 Prozent der Sollmiete, ebenſo die Miet⸗ rückſtände den bisher tiefſten Stand erreicht haben, ſo darf auch dies als ein Zeichen der geſicherten allgemeinen Wirt⸗ ſchaftslage gewertet werden. — Hilfswerk Mutter und Kind. Vom Hilfswerk Mutter und Kind wurden bis zum Ende 1937 1900 000 Kinder und 252 1155 Mütter verſchickt. Eine wahrhaft wundervolle Lei⸗ tung 5 a 5 Dienſtſtelle, Staufenerſtraße 13, iſt jede erfolgt nur gegen Verab ausgeſtellten Bezugsſcheine Sr ß ß ß ß vb Wann uud wo erhalte ich meine Volksgasm Die Ausgabeſtelle für die Volksgasmaske 3 1519 Uhr geöffnet. Die Ausgabe gegen Verabfolgung Keine willkürliche Arbeitsniederlegung Wer ohne Grund friſtlos die Arbeit niederlegt und da⸗ durch ſeinem Betriebsführer und vielleicht auch Arbeits⸗ kameraden Schaden zufügt, handelt ſittenwidrig. Er muß ſich gefallen laſſen, daß gegen ſeine Lohnforderung mit dem entſtandenen Schaden aufgerechnet wird, und zwar ohne Rückſicht auf die Pfändungsgrenze. Das Reichsarbeitsgericht hat daher die Klage von zwei Facharbeitern abgewieſen, die willkürlich und ohne jeden Grund die Arbeit niedergelegt hatten und vom Betriebs⸗ führer die Zahlung des Lohnes verlangten, den der Be⸗ ſriebsführer in Anrechnung auf ſeinen Schaden einbehal⸗ ten hatte. Die Facharbeiter waren neu eingeſtellt worden, aber die Arbeit bereits nach zwei Tagen niederge⸗ legt, weil ſie glaubten, den erwarteten Akkordverdienſt nicht erreichen zu können, obwohl ſie das noch garnicht beurtei⸗ hatte len konnten. Sie wußten ganz genau, daß ſie ſelbſt bei probeweiſer Einſtellung nur mit dreitägiger Friſt kündigen auf. Das Reichsarbeitsgericht bringt in ſeinem bemerkens⸗ werten Urteil zum Ausdruck, daß die Kläger zweifello ittenwidrig handelten. Ein Gefolgſchaftsmitglied, das die Arbeit lediglich aus Mißvergnügen niederlegt und in voller Kenntnis der Rechtswidrigkeit ſeines Verhaltens und unbekümmert um die klar vorauszuſehenden Schäden, die für den Betrieb und möglicherweiſe auch für die Gefolg⸗ ſchaftskameraden daraus entſtehen werden, handelt nicht nur vertragsuntreu, ſondern verſtößt zugleich gegen das An⸗ ſtandsgefühl aller billig und gerecht Denkenden, das den Maßſtab für die ſittliche Bewerkung ſeines Handelns bildet. Vierjahresplans U ö um ſo höher ſein. Jedes Gefolgſchaftsmitglied hat jetzt die beſon⸗ dere Pflicht, alles zu vermeiden, was der vollen Ausnut⸗ Die a Voraus⸗ ſetzungen, die nach der ſtändigen Rechtſprechung des Reichs⸗ arbeitsgerichtes der gegenüber dem Aufrechnungsverbot des § 394 BGB erhobenen Argliſteinrede zum Erfolg verhelfen Gerade in der gegenwärtigen Zeit des müſſen die inſoweſt zu ſtellenden Anforderungen zung aller Produktionsmittel entgegenſtehen könnte. getroffenen Feſtſtellungen erfüllen hiernach alle müſſen. Zuſammenſchluß der Milch⸗ und Fettwirtſchaſt Im Reichsgeſetzblatt wird eine Verordnung des Reichs⸗ miniſters für Ernährung und Landwirtſchaft über den Zu⸗ ſammenſchluß der deutſchen Milch⸗ und Fettwirtſchaft ver⸗ öffentlicht. Durch dieſe Verordnung wird eine weſentliche Lücke in der Organiſation der landwirtſchaftlichen Markt⸗ ordnung ausgefüllt. Alle Betriebe, die ſich mit der Erzeu⸗ g, der Be⸗ und Verarbeitung ſowie der Verteilung von Milch, Oelen und Fetten befaſſen, werden zu der Haupt⸗ vereinigung der deutſchen Milch⸗ und Fett⸗ wirtſchaft und zu Milch⸗ und Fettwirtſchafts⸗ gun 9 verbänden zuſammengeſchloſſen. Während zurzeit bei der Bewirtſchaftung der Ernäh⸗ rungsfette verſchiedene Stellen zuſtändig ſind und ſich aus der Vielheit der Zuſtändigkeiten Reibungen ergeben können, wird mit dem Inkrafttreten der Verordnung nunmehr allein die Hauptvereinigung zuſtändig ſein. Sie kritt zugleich an die Stelle der Hauptvereinigung der deutſchen Milchwirt⸗ ſchaft. Die Verordnung tritt am 1. Oktober ds. Is. in Kraft. Sie gilt zunächſt nicht für das Land Heſterreich. nten. Durch das vorſätzliche, unberechtigte Verlaſſen der Arbeit war dem Betriebsführer nach ſeiner Behauptung ein Schaden von mehreren hundert Mark entſtanden(es han⸗ delte ſich um die Arbeit an dem Spezial⸗Klinkerofen eines Ziegelwerkes). Der Betriebsführer verweigerte daher die Zahlung des an den zwei Tagen verdienten Lohnes von je 15 Mark und rechnete mit ſeiner Schadenerſatzforderung Ab Herbſt Fernſehempfang Geräte zu angemeſſenen Preiſen. Für den Herbſt ſteht die Freigabe des Fernſehrundfunk⸗ empfanges bevor, ein bedeutſames Ereignis, deſſen Auswir⸗ kungen überhaupt noch nicht zu überſehen ſind. Freilich ſoll nach den Mitteilungen des Reichspoſtminiſters dieſe Frei⸗ gabe zunächſt nur für Berlin erfolgen, aber damit iſt der Anfang, man kann wohl ſagen, für ein neues Zeitalter ge⸗ macht, denn der Fernſehempfang wird das öffentliche und geſellſchaftliche Leben noch mehr verändern als dies etwa der Rundfunk oder die Kinematographie getan haben. Fern⸗ ſehempfang bedeutet, daß jedermann, wenn die Sender und Empfangsgeräte vorhanden ſind, Miterleber aller großen zeitgenöſſiſchen Ereigniſſe in ſeiner Wohnung ſein kann. es bedeutet, daß er ſich einen Film oder ein Theaterſtück da⸗ heim anſehen kann. Freilich iſt die Organiſation des Fern⸗ ſehens heute noch nicht ſo weit durchgeführt, daß ſolche bis vor wenigen Jahren als fantaſtiſch bezeichneten Hoffnungen ſich ſchon morgen erfüllen werden, aber viel wichtiger iſt, daß Technik und Induſtrie bereits ſo weit ſind, daß ſie die Möglichkeiten dazu geſchaffen haben. In Berlin am Adolf⸗Hitler⸗Platz wurde von der Reichspoſt ein neuer Sender gebaut, der ſeit einem Monat probeweiſe in Betrieb iſt und auf die deutſche Norm — das heißt 441 Zeilen⸗Bilder mit 25 Bildwechſeln in der Sekunde— eingeſtellt iſt. Nach den Mitteilungen des Reichspoſtminiſters iſt dieſer Sender in der Lage, die Stadt Berlin einwandfrei mit Fernſehrundfunk zu verſorgen. Wer ſich alſo einen Fernſehempfänger kaufen kann, kann Teil⸗ nehmer des Fernſehrundfunks werden. Die Induſtrie ſtellt heute ſchon in ausreichender Menge und Güte dieſe Empfänger her, wenn ſie auch zunächſt noch kein Gegenſtand des öffentlichen Handels ſein, ſondern des Induſtrievertriebes bleiben werden. Die Reichspoſt ſteht auf dem Standpunkt, daß der Preis des Gerätes durch die techniſche Entwicklung ſo weit herabgeſetzt iſt, daß mit einer größeren Zahl von Käufern gerechnet werden kann. Wir können aus Befragungen der Induſtrie mitteilen, daß be⸗ reits für 850 Mark einwandfreie Empfänger gelie⸗ fert werden können Weitere Einzelheiten wird man aus der großen Leiſtungsſchau der Fernſehinduſtrie auf der diesmaligen Rundfunkausſtellung erfahren, die in großem Umfange die Neuheiten auf dieſem Gebiete veranſchaulichen wird. Später werden auch die Empfänge für andere Ge⸗ biete freigegeben werden. Zunächſt werden die von den neuen Fernſehſendern auf dem Brocken und Feldberg erreichbaren Gebiete, alſo Braunſchweig, Südhannover, Teile von Magdeburg und Südbaden in Frage kommen. Brandverhütung auf dem Lande Eine beſonders große Gefahr für die bäuerliche Bepöl⸗ kerung bilden die Brandſchäden während der Erntezeit. Die ſommerliche Witterung hat das Holz ausgetrocknet und die friſch geernteten Vorräte bilden eine vom Feuer nur zu raſch erfaßte Nahrung Dazu kommt, daß alle arbeitsfähi⸗ gen Menſchen draußen auf dem Feld beſchäftigt ſind und das Dorf faſt leer ſteht, ſo daß niemand ſchnelle Hilfe brin⸗ gen kann. So kommt es, daß Jahr für Jahr zahlreiche Bauern⸗ höfe und landwirtſchaftliche Anweſen in Schutt und Aſche gelegt werden. Mehr als 400 Millionen Mark Werte gehen der deutſchen Volkswirtſchaft jährlich durch Brandſchaden verloren, eine gewaltige Summe, deren Erhaltung im we⸗ ſentlichen eine Frage der Disziplin, der Gemein⸗ ſchaftsordnung iſt. Denn der weitaus größte Teil der Brände entſteht durch leichtſinnigen Umgang mit Feuer und leicht entzündlichen Gegenſtänden ſowie durch die Nichtbeachtung beſtimmter Verhütungs⸗ und Vörſichts⸗ maßnahmen innerhalb des Wirkungskreiſes des werktätigen Menſchen. Brandbekämpfung heißt in erſter Linie Brand⸗ verhütung! Und wenn im Rahmen der Organiſation der NS⸗Volkswohlfahrt ein beſonderes Amt für Schadenver⸗ hütung eingerichtet worden iſt, das auch die Verhütung der Brandſchäden umfaßt, ſo beſteht die Hauptaufgabe dieſer Einrichtung in einer ſyſtematiſchen Erziehungsarbeit, die auf das Ziel gerichtet iſt, alle Volksgenoſſen zu einer ſorg⸗ fältigen Beachtung aller Vorkehrungen und Maßnahmen anzuhalten, die geeignet ſind, die Entſtehung eines Bran⸗ des zu verhüten. In vielen Fällen beſteht ein enger Zuſammenhang zwi⸗ ſchen der Brandurſache und der elektriſchen An⸗ lage im landwirtſchaftlichen Betrieb. Die elektriſche Anlage als ſolche bedeutet keine Brandgefahr! Dieſe wird vielmehr erſt hervorgerufen, wenn die Anlage unſachgemäß verlegt iſt, wenn ſie ſchadhafte Stellen aufweiſt, oder wenn die Sicherungsanlagen nicht in Ordnung ſind. Bei dem ſtändig ſteigenden Einſatz elektriſcher Kra andwirtſchaftlichen Betriebe kommt daher im R Beſtrebungen zur Verhütung von Bränden der eins e Inſtandhaltung der elektriſchen Anlage eine hohe Bedeutung zu. Eine For⸗ derung grundſätzlicher Art muß hier in jedem Falle beach⸗ tet werden: Keine Anlage oder Veränderung an der An⸗ lage von Licht⸗ und Kraftleitungen, auch wenn ſie noch ſo geringfügig iſt, darf vom Landwirt ſelbſt ausgeführt wer⸗ den, ſondern die Durchführung ſolcher Arbeiten iſt aus⸗ ſchließlich Aufgabe der Fachkräfte. Eine zweite Maßnahme, die der Brandverhütung dient, iſt die ſtändige Kontrolle der Stromanlage. Dieſe darf ſich nicht auf eine gelegent⸗ liche Nachprüfung der Brennſtellen beſchränken, ſondern muß alle vorhandenen Leitungen umfaſſen. Schadhafte Stellen müſſen unverzüglich ausgebeſſert werden. Sparſam⸗ keit iſt hier nicht am Platze, abgeſehen davon, daß die Be⸗ achtung dieſer Sorgfalt keine Unkoſten in nennenswertem Umfange verurſacht. Wenn die Leitung und die geſamten Stromanlagen im landwirtſchaftlichen Betrieb in Ordnung ſind, ſo iſt die Kurzſchlußgefahr und damit die Möglichkeit eines Brandes aus dieſer Urſache auf ein Mindeſtmaß be⸗ ſchränkt. ſach Die Reichsbank Ende Juli Der Ausweis der Reichsbank vom 30. Juli zeigt ein Anſteigen der geſamten Kapitalanlage der Bank in der letz⸗ ten Juliwoche um 7518 Millionen Mark. Dieſe Zunahme iſt als durchaus normal anzuſprechen; wenn ſie im Ver⸗ gleich mit den bisherigen Monaten dieſes Jahres— im Durchſchnitt geſehen— niedriger liegt, ſo iſt zu berückſich⸗ tigen, daß die zum Halbjahresultimo jeweils größere Be⸗ anſpruchung in dieſem Juli nicht ſehr ſtark abgedeckt war und die Entlaſtung etwas zögernd bis auf 69.5 v. H. am Stichtag der dritten Juliwoche gekommen iſt. Die höhere Beanſpruchung im Vergleich zum Vorfahr dürfte z. B. darin begründet, ſein, daß mit dem Monatsſchluß auch der Wochenſchluß zuſammenfiel. Insgeſamt beträgt der Zahlungsmittelumlauf am Stich⸗ tag 8705 Millionen Mark gegen 7934 Millionen Mark in der Vorwoche, 8466 Millionen Mark am Vormonatsſchluß und 7107 Millionen Mark Ende Juli vorigen Jahres. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen ſind um 0.2 auf 76.0 Millionen Mark zurückgegangen. Die Volksgasmaske gewährt uns im Ernſtfalt ſicheren Schutz vor allen chemiſchen Kampfſtoffen. Zu Hauſe und an der Arbeitsſtätte findeſt Du im Schutzraum Zuflucht vor Kampfſtoffen. Im Freien, auf der Straße, ſchützt Dich allein die Volks⸗ gasmaskel On morgen Donnerstag früſi: Nestel Reste von Selden- und Wollstoffen Waschstoffen/ Beittdamasten Schlafanzug- u. 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Wer ſich vor aden bewahren 5 Heer Nöser 85 i ird 8 5. 5 5 größerer Amſatz erzielt w . 8 daß bei der Dreſchmaſchine die Gerſte Veckar-Bete-Iruckerei Eisen handlung. e—