Nr. 183 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 8. Auguſt 1938 Kö. ⸗Fahrten nach Bayreuth Verſteht der Arbeiter Wagner? Es iſt nichts Neues, daß für die Freunde deutſcher Kultur in aller Welt die Richard⸗Wagner⸗Feſtſpiele in Bayreuth als der Höhepunkt deutſcher Muſik⸗ und Dar⸗ ſtellungskunſt gelten. Dieſes Zuſammenführen der Aus⸗ leſe deutſcher Künſtler zu einem einmaligen Werke bedingt aber auch, daß die Teilnahme von dem Zuhörer und Zu⸗ ſchauer ein beſonderes wirtſchaftliches Opfer verlangt. So konnte es kommen, daß beſonders in den Jahren nach dem Weltkrieg das deutſche Volk ſelbſt an ſeinem ſchön⸗ ſten künſtleriſchen Beſitz einen viel geringeren Anteil neh⸗ men konnte, als es ihm zugekommen wäre. Zum wirklichen, lebendigen und fruchtbaren Beſitz des Volles ſind die Bayreuther Feſtſpiele erſt geworden, als die NSG.„Kraft durch Freude“ begann, aus allen Gauen und allen Städten Schaffende nach Bayreuth zu bringen. Nach den erſten Hunderten von KdF.⸗Beſuchern in den letzten Feſtſpielſahren wurden am 6. und 7. Auguſt 1938 zum erſten Male zwei ganze Vorſtellungen ausſchließlich für die KdF.⸗Beſucher gegeben, d. h. alſo, daß etwa 3500 Arbeitskameraden in dieſem Jahre nach Bayreuth geführt wurden. Mit dieſen zwei geſchloſſenen Vorſtellungen, „Triſtan und Iſolde“ und„Parſifal“, konnten längſt nicht alle Kartenwünſche befriedigt werden; viele Hunderte mußten ſich auf das nächſte Mal vertröſten laſſen. Die Gruppen der KdF.⸗Fahrer kamen aus allen Gauen. Wenn auch der Eintrittspreis zu der Vorſtellung ſelbſt mit zehn Mark ganz weſentlich gegenüber dem normalen Preis herabgeſetzt iſt, ſo ſtellt die Teilnahme an der Bayreuther Fahrt doch durch die Koſten für Quartier, Verpflegung uſw. und beſonders durch die Reiſekoſten recht erhebliche Anforderungen an den Geldbeutel. Um ſo ſtärker mag man es als Beweis für die Kunſtfreudigkeit der Arbeitskameraden werten, daß auch aus den entfern⸗ teſten Teilen des Reiches anſehnliche Teilnehmerzahlen gemeldet ſind. Selbſt aus Oſtpreußen, Schleswig⸗Holſtein, Pommern, der Kurmark, Schleſien ſind viele KdF.⸗Fahrer in die Feſtſtadt gekommen. Am ſtärkſten iſt Mittel⸗ deutſchland, vertreten. Aus dem Gau Sachſen kamen 300, aus Halle-Merſeburg und Thüringen je 150, aus Magde⸗ burg-Anhalt über 100 Teilnehmer. Auch die wieder⸗ gewonnene Oſtmark hat ſich ſchon dieſes Jahr mit einem kräftigen Aufgebot bemerkbar gemacht. Die Verteilung der 3500 Plätze auf die Gaue iſt nicht nach einer feſten Schlüſſelzahl vorgenommen worden. Man hat darauf vertraut, dieſe weit über die bisherigen Be⸗ ſuche hinausreichende Teilnehmerzahl zuſammenbringen zu können, und das Vertrauen iſt nicht enttäuſcht, ſondern, wie geſagt, von der Anzahl der Anforderungen bei weitem übertroffen worden. Beſonders bemerkenswert iſt, daß auch 114 Arbeiter der Reichsautobahn in Bayreuth an⸗ weſend ſind. Die beſondere Pflege, die durch die„Sonder⸗ aktion für Reichsautobahnen uſw.“ den Autobahnarbei⸗ tern zuteil wird, macht alſo vor Bayreuth nicht halt. Wenn die Reichsautobahnbühne mit Kleiſt und Leſſing bekannt macht und dabei die größten Erfolge an verſtändnisvoller Würdigung ihrer künſtleriſchen Leiſtung erzielt, ſo wird die Aufnahme des Bayreuther Erlebniſſes durch die Auto⸗ bahner die hohe Meinung wieder nur beſtätigen können, die wir vor dem Kunſtgefühl des deutſchen Arbeiters haben. Wie den Autobahnern, ſo iſt auch einem Teil der anderen Kd. ⸗Fahrer die Reiſe zu den Feſtſpielen durch Hilfeleiſtung ihrer Betriebe erleichtert worden. Die Be⸗ treuung durch die NSG.„Kraft durch Freude“ begann ſchon vor der Reiſe zu Hauſe: ſinnvoll geſtaltete Einfüh⸗ rungabende bahnten den Weg zu dem Bayreuther Erleb⸗ nis. Jedem Fahrtteilnehmer wurde außerdem ein voll⸗ ſtändiges Textbuch der von ihm gewählten Oper aus der Reihe der bekannten Operntextbücher überreicht. Dem Textbuch iſt ein Merkblatt beigelegt, das den Reiſenden auch über alle praktiſchen und techniſchen Fragen unter⸗ richtet. Ein eigenes Quartieramt am Bahnhof ſorgte, daß jeder KdF.⸗Fahrer ohne Umſtand in ſein Quartier fand. Leiſtungsſcheine für Verpflegung, Stadtbeſichtigung, Rundfahrten machten auch dieſe Dinge leicht. Im Anſchluß an die Feſtſpieltage werden zwei Tagesrundfahrten den KdF.⸗Fahrern zur Wahl geſtellt. Die eine führt durch den Fränkiſchen Jura, die andere ins Fichtelgebirge. Einzelne Gaue haben ihre Bayreuthfahre zur beſonderen Reiſe⸗ gruppen zuſammengefaßt, die v oder nach dem Beſuch der Feſtſpiele noch mehrtägige kudienreiſen durch die Bayeriſche Oſtmark und benachbane Gaue unternehmen. Beſonders wird aber darauf geachtet— und das Merkblatt unterſtützt es auch als Mahnung an den Teil⸗ nehmer—, daß das Erlebnis der Wagnerſchen Kunſt nicht durch Ablenkung und Zerſplitterung, durch den Ehrgeiz, „alles mitzunehmen“, beeinträchtigt wird. Um eine geniale Schöpfung wie Wagners Muſikdramen in mehrſtündiger Aufführung voll aufnehmen zu können, bedarf es der Sammlung und der Ruhe. Die vielen ausländiſchen Gäſte der Feſtſpielſtadt haben am 6. und 7. Auguſt alſo einen Eindruck von der kulturellen und organiſatoriſchen Leiſtung der NSG. „Kraft durch Freude“ bekommen. Mögen viele von ihnen belehrt in ihre Heimat zurückkehren! rw. 5 2 7 Foriſchrittliches Bauerntum Eindrücke von einer Infoemgtionsfahrt. Wir haben bereits die Informatio nsfahrt erwähnt, die die Lan desba uernſchaft Baden vor einigen Tagen veranſtaltete, um Preſſevertretern Gelegenheit zur Beſichtigung landwirtſchaftlicher Mu ſterbetriebe in Oberbaden zu geben. In den folgenden Zeilen ſchildert ein Teilnehmer zuſammenfaſſend ſeine Eindrücke: Daß der Schwarzwald ein ideales Gebiet zum Wandern und zum Skilaufen iſt und daß er prachtvolle Sommer⸗ und Winterfriſchen die Fülle hat, wußten wir längſt. Wer dieſes herrliche Waldgebirge kennt, weiß auch, daß 0* 7 7 ung Schwierigkeiten beſonderer Art entgegenf ehe 0 8 7 2 4 2 5 8 e hohen Lagen bedingter der Bodenbeſchaffenheit. Wie wegen des durch di und wegen der Eigenart groß dieſe Schwierigkeiten im einz her Tat⸗ kraft heutigentags an ihre Ueberwindung herangegangen wird, das konnte man als Außenſtehender nicht wiſſen. Man er⸗ hielt aber einen trefflichen Einblick durch eine Informations⸗ fahrt, die die Landesbauernſchaft Baden im Benehmen mit dem Reichspropagandaamt Baden für die Preſſe veranſtal⸗ tet hatte. Die Beteiligung zahlreicher Schriftleiter aus Baden und Nachbargauen ließ, ebenſo wie die Tatſache, daß von der Landesbauernſchaft auch Hauptſtabsleiter Lammers die Fahrt mitmachte und das Reichspropagandaamt Baden ſei⸗ nen Preſſereferenten Bretz dazu entſandt hatte, die große Bedeutung erkennen, die man in den beteiligten Kreiſen mit Recht der Fahrt beilegte, die übrigens von Hauptſchriftleiter Wolff vom Reichsnährſtand ſehr gut organiſiert war. Wir ſahen im hohen Schwarzwald alle die Dinge, die für dieſe Gegend charakteriſtiſch ſind: Schwarzwälder Bau⸗ ernhöfe, Viehwirtſchaft, Pferdezucht, dazu traten Einblicke in die vorbildliche Gemeinſchaftsarbeit eines Dorfes in der Ebene und ſchließlich die Vorführung der Bekämpfungsmaß⸗ nahmen gegen den Kartoffelkäfer, jenen böſen Schädling, der vor einiger Zeit aus Frankreich herübergekommen iſt, Wir ſahen zunächſt den Hof des Bauern Hog in Wa⸗ genſteig, unweit Freiburg. 20 ha Land, davon 16 ha nutzbare Fläche. Die Wieſen und Weiden ziehen ſich an den Steilhängen hinauf, was den Betrieb natürlich außerordent⸗ lich erſchwert. Aber Bauer Hog, ein aufgeſchloſſener, unter⸗ nehmungsluſtiger und tatkräftiger Mann, iſt mit der ruhigen Sicherheit und Zuverſicht, die den Alemannen auszeichnet, an die Moderniſierung ſeines Betriebs herangegangen. Brach⸗ land wurde zu Koppelweiden umgeſtaltet, eine Güllenpump⸗ anlage wurde beſchafft, ſodaß die Jauche jetzt mit Motorkraft auf die Steilhänge hinaufgepumpt werden kann, wo ſie von einer einzigen Arbeitskraft auf die Matten geſpritzt wird, gerade ſo wie der Feuerwehrmann ſeinen Waſſerſchlauch hand⸗ habt. Durch dieſe und andere Verbeſſerungen iſt der Er⸗ trag des Hofes ſchon heute bedeutend geſteigert worden. Neue Verbeſſerungen werden folgen und werden neue Ertragsſtei⸗ gerungen bringen. Der Bauer Hog in Wagenſteig ſtellt einen Mann in der Erzeugungsſchlacht! Gleiches gilt für den Bauer Haury vom Fallerhof in Kappel bei Neuſtadt. Er war im vorigen Jahre Landesſieger in der Erzeugungsſchlacht und wurde als ſol⸗ cher in Goslar dem Führer vorgeſtellt. Sein Hof liegt in nahezu 1000 Meter Höhe, umfaßt 80 ha Boden, davon etwa die Hälfte Wald. Daß in dieſer Höhe noch Getreide und Kartoffeln gedeihen, ſetzt in Erſtaunen und zeigt, wie ausgezeichnet Bauer Haury ſeinen Boden bewirtſchaftet. Er hat aber auch den Ertrag ſeiner Viehhaltung weſentlich ſtei⸗ gern können: vor acht Jahren nahm er ſein Vieh aus dem Stall heraus und brachte es auf die Weiden. Die Milchlei⸗ ſtung iſt heute weit höher als früher, obwohl kein Kraft⸗ futter gegeben wird. Aber es wurde durch die planmäßige Verwendung von Handelsdünger der Weidenertrag bedeutend geſteigert. Augenblicklich werden hier Düngungsverſuche mit Kaliſalzen durchgeführt, die den Weidenertrag und damit auch den Milchertrag, ebenſo wie den Fettgehalt der Milch weiter ſteigern ſollen und werden. Daß Süddeutſchland in der Verwendung von Handelsdüngern gegenüber Norddeutſch⸗ land noch weit zurückſteht, iſt bedauerlich. Durch konſequente Aufklärungsarbeit ſucht man hier Wandel zu ſchaffen, denn die Ertragsſteigerung des deutſchen Bodens, wie ſie durch ausgiebige Verwendung von Handelsdünger erreicht wird, iſt von überragender Bedeutung für die deutſche Wirtſchaft, ja, ſie iſt zu einer Lebensfrage des deutſchen Volkes ge⸗ worden! Den ſtillen Schwarzwaldort Bernau kennen wir als Heimat Hans Thomas, des großen Künſtlers, der immer ſtolz war auf ſeine bäuerliche Herkunft. Jetzt lernten wir das ſchöne Wälderdorf in dem ſchon ganz alpin anmutenden Hochtal kennen als Zuchtort der„Hinterwälder Küh el. Es iſt der kleinſte deutſche Rinderſchlag, der, ſeit Jahrhun⸗ derten dort oben heimiſch, unter den kargen Lebensbedingun⸗ gen zu exiſtieren vermag, dabei geſund und fruchtbar iſt und durch ſeine erſtaunliche Milchleiſtung Bewunderung erregt, aber auch ein wendiges und kräftiges Arbeitstier ſtellt. Aehn⸗ lich, nur ein wenig größer und ſchwerer iſt das„Vorder⸗ wälder Vieh“, das ebenfalls in der 1000⸗Meter⸗Höhen⸗ lage erſtaunliche Leiſtungen vollbringt. Ohne dieſes Wälder⸗ vieh wäre im Hochſchwarzwald die Rinderhaltung überhaupt unmöglich; deshalb zielt das Beſtreben dahin, die Reinzucht dieſes zähen und anſpruchsloſen Viehes wieder herzuſtellen. Im Hof des Nazihüslebur bei St. Märgen aber und ſpäter in St. Märgen ſelber ſahen wir prächtige Pferde, Stuten und Hengſte, vom Schlage des Schwarzwäl⸗ der Kaltbluts: braunes Fell, helle Mähnen und helle Schweife, wundervolle Tiere, die auf den großer Land⸗ wirtſchafts⸗Ausſtellungen der Vorjahre in Frankfurt a. M. und München preisgekrönt wurden. In ihrer Leiſtungsfähig⸗ keit entſprechen dieſe Pferde den hohen Anforderungen, die das gebirgige Gelände an ſie ſtellt. Es iſt das richtige Schwarzwälder Pferd, und wenn die Abteilung Pferdezucht der Landesbauernſchaft, die von Dr. Hauſamen ſachverſtän⸗ dig geleitet wird, darauf bedacht iſt, dieſe Tiere in ihrer Rein⸗ raſſigkeit zu erhalten, ſo erweiſt ſie damit den Schwarzwald und ſeiner Landwirtſchaft einen wertvollen Dienſt. Nebenbei bemerkt: wie herrlich thront der Nazihüslebur auf ſeinem Hofe da oben, von dem er auf die Berge des ſüdlichen Schwarzwaldes und hinunter in die Ebene nach Freiburg blicken kann, ein freier Mann auf freier Scholle, ein Fürſt im Reiche ſeines großen Hofes * Holzhauſen bei Freiburg liegt ſchon in der Ebene. Ein kleines, ſtilles Dorf, eingebettet in Felder und Obſtbäume. Aber ſeine Bauern ſind tüchtige Kerle, die die Zeichen der Zeit verſtehen. Durch Gemeinſchaftsarbeit wur⸗ den weſentliche Verbeſſerungen der Produktionsbedingungen und damit auch eine weſentliche Produktionsſteigerung erzielt. 40 neue Dunglegen und 22 zweckmäßige Tabaktrockenſchup⸗ pen wurden errichtet. Nachbarn und Verwandte haben ſich bei der Arbeit gegenſeitig geholfen. Nur ſo war dieſe Reform möglich— das iſt praktiſcher Nationalſozialismus. * Nach dieſen vielen ſchönen ein trauriges, aber leider ſehr a toffelkäfer. Er iſt ein gefährlicher Schädling, der mit aller Energie bekämpft werden muß. In einer Gemeinde am Kaiſerſtuhl ſahen wir einer Suchaktion zu, die von Schul⸗ kindern unter Leitung des Feldhüters wöchentlich einmal durch⸗ geführt wird. In einer anderen Gemeinde, in der Larven des Kartoffelkäfers gefunden worden waren, ſahen wir, wie zwei Männer das Kaxrtoffelkraut mit einer Kalkarſenlöſung ſpritzten, was aber auf die Knollen, alſo auf die Kartoffeln ſelber, ſelbſtverſtändlich keinerlei nachteilige Wirkung hat. An der direkten Fundſtelle wurde der Boden mit Schwefelkohlen⸗ ſtoff getränkt, um die Larven, die möglicherweiſe im Boden vorhanden ſind, abzutöten, Der Kartoffelkäfer ſtellt Wiſſen⸗ ſchaftler und Bauern vor ſehr ernſte Probleme. Man kann nur wünſchen, daß es der Zusammenarbeit beider Gruppen gelingen möge, der großen Gefahr Herr zu werden. * und erfreulichen Eindrücken tuelles Kapitel: der Kar⸗ Die zweitägige Informationsfahrt durch oberbadiſche Lande hat vielfache und bleibende Eindrücke hinterlaſſen. die Bauern auch im höchſten Schwarz⸗ wald ſind ſich der ltigen Aufgabe, vor die ſie im Drit⸗ ten Reich geſtel bewußt und gehen f f iger Unterſtützung der Regierung und der Landesbauernſchaft Baden im Reichsnährſtand werden überall neue Methoden angewandt, um auch dort, wo der all wird die Landwir intenſiviert, überall gelingt es, die großen Reſerven zu me ren, über die unſer Land erfreu⸗ Land der Alemannen, nicht zurückſteht, davon haben wir uns formationsfahrt ſelber überzeugen können. Und wir haben gelegentlich eines Volkstumsabends in Neuſtadt auch geſehen, wie der Bauer bemüht iſt, alte Volksbräuche Reiz durch die Anweſenheit des Bauerndichters Alfred Huggenberger aus dem ſtammverwandten Schweizer⸗ und Neichsſtatthalter Robert Wagner mit dem Hebelpreis ausgezeichnet wurde, trug aus eigenen Werken vor— ein in Freud und Leid und dann ein köſtliches Proſaſtück, durch⸗ 5 5 von einem echten, verſonnenen Humor, wie er den Men⸗ Vor allem iſt es der: 3 freudig an deren Löſung. Mit tatf Boden hart und kare Mehrerträge herauszuholen. Ueber⸗ licherweiſe noch verfügt, Daß dabei Oberbaden, das ſchöne auf der Inf zu erhalten. Uebrigens erhielt dieſer Abend einen beſonderen land. Huggenberger, der im vorigen Jahre von Gauleiter paar feine, tief empfundene Gedichte, die den Bauern zeigen chen des Alemannenlandes eigen iſt. Die Edelpelztierzucht Ein Bevollmächtigter Görings. Berlin, 5. Aug. Generalfeldmarſchall Göring hat den Leiter der Gruppe Ernährung in der Zentralſtelle für den Vierjahresplan in der DAF, Hanns Zierold, zum Bevoll⸗ mächtigen für die deutſche Edelpelztierzucht ernannt und dieſen beauftragt, alle notwendigen Maßnahmen zur Er⸗ haltung und Sicherung der Edelpelztierzucht im Intereſſe der deutſchen Volkswirtſchaft zu treffen. Mit der Beauftra⸗ gung Zierolds entfallen damit alle Vorwände, daß Unbe⸗ rufene oder Intereſſenten, die ſich teilweiſe zu„Schutzge⸗ meinſchaften“ und anderen vereinähnlichen Gebilden zuſam⸗ mengeſchloſſen haben, noch weiterhin Sonderaktionen zur Wahrung ihrer Intereſſen unternehmen. Solche Aktionen, ſo heißt, es in der amtlichen Meldung, können nur die in der Penſionspelztierzucht inveſtierten Werte auf das ſtärkſte ge⸗ tod ſie haben aus dieſem Grund in Zukunft zu unter⸗ bleiben. Dampfer„General von Steuben“ übernahm die deutſche Spitzbergen⸗Ex⸗ pedition. Der Erbolungsdampfe „General von Steuben“ des Norddeutſchen Lloyds übernahm in Spitzber⸗ gen die unter Leitung von Dr. Hermann ſte⸗ hende deutſche Spitz⸗ bergen⸗Expedition mit ihrem Fieſeler⸗Storch⸗ Flugzeug. Mit dieſem Flugzeug wurden zahl⸗ reiche Landungen und Starts auf ſchwimmen⸗ den Eisſchollen durchge⸗ führt. Weltbild(M) Nundfunkausſtellung in Berlin. Oben: Der Erfolg des Volks⸗ empfängers. Unten: Blick in die Ausſtellungshallen. Sport und Spiel Frauenſportfeſt in Mannheim Volkhauſen⸗Dorimund warf Weltrekord. Das Deutſche Frauen⸗Sportfeſt, das vom Kreis Mann⸗ 1 5 im Zuſammenarbeit mit einigen Vereinen auf dem Mannheimer Stadion durchgeführt wurde, war ſportlich ein voller Erfolg, wenn auch der Beſuch zu wünſchen übrig ließ. Deutſchlands beſte Leichtathletinnen trafen in den ein⸗ elnen Wettbewerben zuſammen. Bereits bei den erſten onkurrenzen gab es zur 5 der begeiſterten Zuſchauer einen neuen deutſchen und Weltrekord im S peerwer⸗ fen. Frl. Volkhauſen(Dortmund) warf den Speer 47,17 m bnd da die Leiſtung der Berlinerin Mathes mit 47.80 m bei den Stuttgarter Mehrkampfmeiſterſchaften we⸗ gen Rückenwind nicht anerkannt werden konnte, bedeutet dieſe Leiſtung einen neuen Rekord. Ausgezeichnete Leiſtungen gab es auch im Weit⸗ ſprung, wo die drei Erſten über 5,60 m kamen. Unſere Weltrekordlerin Giſela Mauermayer ſtellte hier mit 5,84 m eine neue Jahresbeſtleiſtung auf; hinter ihr belegten Frl. Voß(Berlin) mit 5,63 m den zweiten und Frl. Junghans (Hamburg) mit 5,62 m den dritten Platz. Im 80 m Hürdenlauf trat Frl. Engelhardt(Stutt⸗ art) wegen Erkrankung nicht an. Siegerin wurde hier die Münchenerin Spitzweg mit 11,9 Sekunden vor der Studen⸗ tenweltmeiſterin Dempe(Weimar), die 12,1 Sekunden be⸗ nötigte. Sehr ſtark war das Feld im 100-m⸗Lau„ in dem ſich acht Frauen dem Starter ſtellten. Die deutſche Meiſterin Käthe Krauß(Dresden) erwies ſich erneut ihren Konkurren⸗ tinnen überlegen. In 12,2 Sekunden ſiegte ſie vor Kühnel (München) und Frl. Wendel(Mannheim). Frl. Zimmer 3, Kohl(Frankfurt) und Kuhlmann(Hamburg) elegten 155 die nächſten Plätze. eber 4 mal 100 m ſiegte die A-Mannſchaft mit Käthe Krauß, Kohl, Zimmer und Kühnel in 47,7 Sekunden. Giſela Mauermayer dreifache Siegerin. Die erfolgreichſte Teilnehmerin beim Mannheimer Frauen⸗Sportfeſt war die Mü nchener Weltrekordlerin Gi⸗ ſela Mauermayer, die nach ihrem Sieg im Weitſprung außerdem noch im Kugelſtoßen und Diskuswerfen erfolgreich war. Im Hochſprung hätte es beinahe einen zweiten Weltrekord gegeben. Dora Ratjen war wieder groß in Form. Sie überſprang jede 1915 beim erſten Verſuch, hatte dann aber ſi doch ſchon zu ſehr verausgabt, ſo daß ihr Weltrekordverſuch über 1,67 m ſcheiterte. In einer zweiten 4 mal 100 m⸗Staffel fegte die Natio⸗ nalmannſchaft mit Kohl,. Kühnel u Wendel in 48,2 71 580 Eintracht Frankfurt(49,3) und der Mannhei⸗ mer TG 9 5 Badiſche Gchwimmeiſterſchaſten Zwel Beſtleiſtungen durch Elly Worberk. Die badiſchen Schwimmeiſterſchaften, die in dieſem Jahr im neuerbauten Raſtatter chwimmſtadion durchgeführt wurden, ſtanden unter einem überaus günſtigen Stern. Nachdem ſchon das Meldeergebnis eine ausgezeichnete Be⸗ teiligung geſichert hatte, geſtaltete ſich auch der Verlauf der Kämpfe vor einer großen Zuſchauermenge auf der ganzen Linie außerordentlich zufriedenſtellend. Die wertvollſten Er⸗ . wurden bei den Frauen erzielt, und zwar durch Elly Worbert(Nikar Heidelberg), die ſowohl über 400 Me⸗ ter Kraul als auch über 100 Meter Rücken neue badiſche Beſtleiſtungen ſchwamm. Sie holte ſich no die Meiſterſchaft über 200 Meter Kraul, während ihre ereinskameradin Bucher ſich den Titel über 200 Meter Bruſt nicht nehmen ließ. Bei den Männern ſpielte der Freiburger Schoppmeier die gleiche Rolle wie Elly Worberk bei den Frauen. Er ſicherte ſich in allen drei Kraulſtrecken die Meiſterſchaft, wäh⸗ rend der mitfavoriſierte Pforzheimer Schönges jeweils den zweiten Platz belegte. Ueber 200 Meter verteidigte der e e Nachwuchsſchwimmer Scheidegg erwartungs⸗ gemäß einen Titel gegen Kohler Geidelberg) erfolgreich. luch der Titel über 100 Meter Rücken fiel nach Karlsruhe durch Gloggengießer. Im Kunſtſpringen kam der Pforzhei⸗ mer Kaufmann in Abweſenheit des durch Krankheit ver⸗ hinderten Mannheimers Volk ohne großen ampf zum Titel. ei den Staffeln der Männer ließ Pforzheim durch eine prachtvolle Leiſtung von Schönges ſowohl Freiburg als auch Nikar Heidelberg klar hinter ſich. In der Lagenſtaffel hieß der Sieger erwartungsgemäß Karlsruher SW 99. Auch die Rahmenwettbewerbe brachten guten Sport. 1. grankfurker Sc Südwweſt- Waſſerballmeiſter. Die Südweſt⸗Waſſerballmeiſterſ entſchieden. Teilnehmer der Endru furter Schwimm⸗Club, Sparta Frankf und anſtelle der TSG 46 Ne Der 1. Frankfurter SC ge legen und erkämpfte ſich f Punkten und 23:3 T Frankfurt und Heff Hoher deulſcher Waſſerballſieg. Im Waſſerballturnier um de dem Punktſyſtem— alſo jeder wird, kam in der Wembl klaren 9:0(4:0)⸗Sieg ü nur ihren Nachwuchs eingeſ die deutſche Waſſerballſieben trat. England kam zu keinem ſechs Tore gefallen laſſen. 6:0 das durch die glänzende Zuf war. Schulze und Schneider zwei Tore, Hauf ergebnis her. Wolfgang Späte Sieger der„19. Rhön“ Segelflugwettbewerbe auf der Waſſerkuppe beendet. 9. Rhön⸗Segelflug⸗Wettbewerbes ſerkuppe ein reichhaltiges nde von Zuſchauern erlebten Segel⸗ und Motorflugzeugen ſeler Storch. Weiter herrſchte ugbetrieb um den Tagespreis. fand dann vor dem Grönhof⸗Hauſe g. durch den Korpsfüh⸗ riſtianſen, ſtatt. wurde in Worms ren der 1. Frank⸗ Urt, Poſeidon Worms uſtadt der SW Heſſen Worms, wann ſeine drei Kämpfe über⸗ omit die Meiſterſchaft mit 670 oren vor Poſeidon Worms, n Horthy⸗Pokal, das nach gegen jeden— entſchieden ey⸗Halle zunächſt Ungarn zu einem Italien, obwohl die Magyaren etzt hatten, Ebenſo ſicher ſiegte die in ſtärkſter Veſetzung an⸗ Gegentreffer, mußte ſich aber (4:0) lautete das Ergebnis, ammenarbeit vollauf verdient dem Wechſel je er und Schneider ſtellten dann das End⸗ Der Schlußtag des 1 brachte noch einmal auf fliegeriſches Programm. Tauſe am Sonntag Kunſtflüge von ſowie Vorführungen eines Fie noch einmal ein reger Segelfl Um 4 Uhr nachmittags die Preisverteilung und rer des NSF K, Generalleutnant Ch ging aus dem 19. Rhön⸗Segelflugwettbewerb itzer) Wolfgang Späte vom deutſchen For⸗ armſtadt mit 3855.9 Siegerehrun in Klaſſe A ſchungsinſtitut in erhielt damit den Ehrenpreis des fahrt, Generalfeldmarſ akette des Korpsfüh hriſtianſen. Auf den der NSF K⸗Gruppe S ter(RSFK⸗Gru der Siegerliſte Korpsführers aus ten ſich Romeis⸗ insgeſamt Imal 1777 Kahlbacher⸗Tau ihren Sieg neb noch den Ehrenp Punkten hervor. Er Reichsminiſters der Luft⸗ chall Göring, und die goldene Ehren⸗ des NSF. Generalleutnant zweiten Platz kam Kurt Schmidt von üdweſt mit 3613.5 Punkten vor Treu⸗ ppe Mitte) mit 3231.6 Punkten. Die Erſten ſilbernen Plakette e B(Doppelſitzer) ſetz⸗ FK⸗Gruppe München) mit Punkten vor Vergens⸗Trippke ſchegg durch. Die Münchener errangen durch n der goldenen Plakette des Korpsführers reis des Staatsſekretärs der L neral der Flieger Milch. Außerdem wurde ein weiteren Preiſen zeit des gan lich Höhen⸗, Strecken⸗ und die Geſamtfl wurden mit gezeichnet. In Klaſf Schillinger(NS uftfahrt, Ge⸗ e Reihe von für Höhen⸗ und Streckenflüge verteilt. Die zen Wettbewerbs betrug einſchließ⸗ und Zielſtreckenflüge 2750 Stunden ugleiſtung 75 998 Kilometer bei rund 1300 Amateur⸗Straßenmeiſter ſchaft Herbert Schmidt(Berlin) deulſcher Meiſter. Auf einer viermal zu dur trecke bei Gießen d. d. La Amateur⸗Straßenmeiſte Rennen nahm in gewiſſer Verlauf, denn den Sieger urter noch die Chemnitzer tadt in Herbert zweifellos einer der auf der hügeligen S Kräften um und ge Stunden den Spurt mer(Stuttgart), Wevel weiteren ſechs Fahrern. geht ſchon aus der Tatſ teten Fahrern nur 15 das drückende Hitze als vielmehr das Kopf gen heſſiſchen Ortſchaften räumten mä die meiſten Favoriten wurden ein Op den und Stürzen, hrenden, 55 km n wurde am Sonntag die Hinſicht nicht den ie ſtarke Schwein⸗ ruppe, ſondern die Reichshaupt⸗ t pom Poſtſportverein. Schmidt war ſtärkſten Fahrer des Feldes, trecke recht haushälteriſch mit wann nach einer Fahrzeit von 6:04:30 chweinfurt), Wei⸗ ch(Luſtenau) und ie ſchwer aber das Rennen war, ervor, daß von den 85 geſtar⸗ Weniger die teinpflaſter in eini⸗ tig im Feld auf und er von Materialſchä⸗ g, der Schweinfur⸗ ner Meurer, der o der Berliner Irrgan ter Heller, der Münchener Krückl, der Kö Aachener Kropp und der Frankfurter Bär. Großer Straßenpreis von Saarbrücken. Der Große Straßenpreis von Saarbrücken wurde am m ſechſten Male ausgetragen, die beſten ſüdweſt⸗ Auf der 35 km langen ahren war und durch das udweiler, Sulzbach. Fried⸗ mateure waren am Rundſtrecke, die dreimal zu durchf Saarbrücker Zechengebiet, über 7 richsthal und St. 0 wieder zurück nach Saarbrücken er in den beiden erſten Runden der Ludwigsha⸗ fener Weiß, der in den beiden letzten Jahren ſiegte, die Spitze. In der letzten Runde aber zog ſein Landsmann Ja⸗ kob Stieber„ davon und ſiegte mit fünf Mi⸗ nuten Vorſprung vor den beiden Wies badenern Schmidt und Traudes, während Weiß ſich mit dem vierten Platz be⸗ Sui mußte. In einem Jugendrennen über 35 km ſiegte chultz(Worms) in genau 1:00 Stunde. Großer Motorradpreis von Europa Kluge nicht zu ſchlagen.— White klar überlegen. Mehr als 300 000 Zuſchauer hatte der Große Preis von Europa in Verbindung mit dem Großen Preis von Deutſch⸗ land an die Strecke des Sachſenringes bei Hohenſtein⸗Ernſt⸗ thal gelockt. Es gab nur verhältnismäßig wenig Stürze und dazu in allen Klaſſen neue Rekorde. Kluge wieder vor Petruſchke. Nach der feierlichen Flaggenhiſſung durch Korpsführer Hühnlein wurden die 20 Teilnehmer der 250er⸗Klaſſe für 155 301 Kilometer langes Rennen geſtartet. Zum fünften ale machten in einem internationalen Rennen dieſer Klaſſe jetzt die DK W⸗Fahrer Europameiſter Ewald Kluge und B. Petruſchke weit vor dem übrigen Feld das Ende un⸗ ter ſich aus und zum fünften Male überfuhr Kluge vor ſei⸗ nem Rivalen als Sieger das Zielband. Mit 126.6 Stunden⸗ kilometer konnte Kluge ſeinen eigenen Vorjahresrekord um 5 Stundenkilometer verbeſſern. An dritter Stelle landete leichfalls ein DW⸗ Fahrer, und zwar der in ieſem Jahre ſtark nach vorn gekommene Marburger Lottes, der noch Kohfink und Gablenz hinter ſich ließ. 350er: Norkons fünfter Sieg. In der Klaſſe bis 350 cem über 344 Kilometer erwies ſich die auf dem Sachſenring bisher ungeſchlagene Norton wieder als ſchnellſte Maſchine. Nach Simpfon, Rulk, Frith und Daniell war diesmal J. H. White der neue Rekord⸗ ſieger. Zunächſt waren es die beiden DW von Winkler Wünſche, die ihm wie ein Schatten folgten; aber dann ver⸗ mochte nur noch Winkler einigermaßen mitzuhalten, der als einziger nicht überrundet wurde. White tankte nach der Hälfte des Rennens in 20 Sekunden und blieb von Beginn an immer an der Spitze. Um den dritten Platz entſpann ſich ein harter Kampf zwiſchen Wünſche und Mellors(Vello⸗ cette). Der Engländer mußte aber an der Box halten und wurde ſo nur Vierter vor den beiden NSll⸗Maſchinen von Bodmer und hentze, die noch das alte Zweizylinder⸗Modell fuhren. Fleiſchmann als einziger mit der neuen NSU⸗Kom⸗ preſſor ſchied ſchon zu Beginn aus Bei den 500ern Meier weit vor Norton. In der Halbliterklaſſe kam es nun doch nicht zu dem er⸗ warteten Zweikampf zwiſchen den BMW und der italieni⸗ ſchen Gilera. Vom Start weg ſetzte ſich Meier an die Spitze und zog in brauſender Fahrt davon. Er lag nach Beendigung der Fahrt über 344 Kilometer mit rund zwei Minuten in Front. Meier hat bei ſeiner famoſen Fahrt in der 24. Runde mit 142.2 Stundenkilometern auch noch die Tages⸗ beſtzeit herausgeholt. Den Reſt des Feldes führte der unter einer Angina leidende Kraus mit ſeiner BMW an, aus dem ſpäter Schneeweiß durch Sturz ausgeſchieden war. Pechvogel Brauchiilſch Hermann Lang ſiegte im Ciano⸗Pokal.— v. Brauchitſch als Sieger disqualifiziert. Manfred v. Brauchitſch iſt bei allen deutſchen Motor- ſportfreunden faſt nur noch als ewiger„Pechvogel“ bekannt, aber das auch nicht zu Unrecht. Beim Großen Preis von Deutſchland auf dem Nürburgring fuhr der Berliner einem ſchon ſicheren Siege entgegen, als man ihn ihm letzten Augenblick gerade noch aus ſeinem brennenden Wagen ret⸗ ten konnte. Beim Training zum 18. Ciano⸗Pokal in Livorno ſtellte er vor drei Tagen einen neuen Rekord auf, der ſich dann nachträglich als ein e„ und nun wurde er beim 18. Ciano⸗Pokal⸗Rennen als Sieger disqualifiziert. Er fuhr ein überlegenes Rennen und lag bereits in Führung, als er in der 13. Runde in eine Stroh⸗ Schikane führ und aus der Bahn getragen wurde. Manfred v. Brauchitſch brachte ſeinen Wagen zwar mit laufendem Motor wieder auf die Strecke, aber die Zuſchauer faßten hilfsbereit zu und Brauchitſch vermochte ſie auch nicht durch Zurufe davon abzubringen. Auf den Proteſt der Italiener wurde der Deutſche disqualifiziert, weil er entgegen den Be⸗ ſtimmungen fremde Hilfe in Anſpruch genommen hatte. Dadurch kam Hermann Lang auf den erſten Platz, gefolgt von Farina auf Alfa Romeo, Wimille⸗Biondetti(Alfa Ro⸗ meo) und Belmondo(Alfa Romeo). Das Arbild aller Quackſalber Wie Dr. Eiſenbart in Wirklichkeit war. Dr. Eiſenbart iſt berühmt in allen deutſchen Landen. Er iſt es nicht erſt ſeit 1812, als das Lied, wie er die Leute auf ſeine beſondere Art kuriert, zum erſtenmal in einem Kommersbuch gedruckt erſchien. Schon vorher hat man allerhand Luſtiges und Grauſiges von ihm und über ihn zu ſingen und zu ſagen gewußt. Aber ſeit der Zeit, als dieſes Lied zum erſtenmal bekannt wurde, gilt Dr. Eiſenbart als das Urbild aller Quackſalber und Kurpfuſcher. Er war in Wirklichkeit weder Quackſalber noch Kurpfuſcher, ſondern er war ein Arzt und Chirurg, der ſicherlich von der Wiſ⸗ ſenſchaft vom geſunden und kranken Menſchen, von der Kunſt, Geſundheit zu erhalten, Krankheiten vorzubeugen und Heilung zu fördern, mindeſtens ebenſoviel, wahrſchein⸗ lich aber mehr Ahnung hatte, nicht nur als die Feldſcher ſeiner Zeit, ſondern auch als die ſtudierten doctores medi- einae universitatis. Aber das war ſein Mangel, und der wog ſchwer, er war nicht zünftig, er war nicht vom Fach, er hatte ſein Wiſſen und ſeine Wiſſenſchaft nicht erſtudiert. Sein Können und ſeine Kunſt hatte er ſich ſozuſagen als Außenſeiter angeeignet, und die wohlklingenden Titel, die ihn zu Lebzeiten ſchmückten und die auf ſeinem Grabſtein ſtehen, wird er, wenn überhaupt, oft auf dunklen Schleich⸗ wegen erworben haben. Aber aus uverläſſigen Berichten wiſſen wir, daß er vielen Kranken, die er behandelte, auch geholfen hat. die Wanderſchaft, die ihn auf die Haupt, und Uniwerſttäts. ſtädte des europäiſchen Kontinents zwiſchen Neapel und Stralſund, Dorpat und Salamanca und nach den Groß⸗ britanniſchen Inſeln brachte. Er war kein dummer Kerl, er har nverau die Augen ofſengeyalten und nverall etwas hat vor allem geſehen, unſt und Können ankommt, als Weiſe, Kunſt und Können richtig Darum hat er auch ſein Licht beſti Scheffel geſtellt, und wenn er ſein gelehrten Zeitgenoſſen ſchon geweſen wäre, in der Kun unter allen Umſtänden. wenn man ſo ſagen darf, hat denen, die es wiſſen wollten u daß ſie es gern weitererzählen Leben und ſeiner geheimnisvoll hat ſich richtig„interviewen“ reklame ausgiebig benutzt, Stettin, in Leipzig, Mag überall finden wir in den die Anzeigen über ſeine heilkräftigen ſchon von der Menge: machen! Darum alſo Großbritanniſch, privilegierter“ traulichkeit mußte der Abſtand zi wahrt bleiben, ihm übernatürli Bund mit dem die Kaſſe kam— und nach Leben wiſſen, legte er viel Wert auf er ſich der marktſchreieriſchen ihm die Herren von der zünf ſchmäht hatten, die zu ſeiner mittel der Quackſalber der un Dreißigjährig, durch die Lande in dazugelernt. Er daß es nicht ſo auf die Art und in Szene zu ſetzen. mimt nicht unter den en gelehrten und un⸗ in nichts anderem voraus ſt, Reklame zu machen, war er es In ihr hat er Fähigkeiten ent⸗ direkt amerikaniſche. Er nd von denen er wußte, würden, viel von ſeinem en Kunſt vorgetragen. Er laſſen. Er hat die Zeitungs⸗ und in Berlin, Königsberg, g, Breslau, Nürnberg, Zeitungen jener Zeit Kuren. Das wußte er Ein Titel muß ſie erſt vertraulich Braunſchweig, Kgl. uſw. Aber bei aller Ver⸗ t dem gelehrten Herrn ge⸗ und ſo hatte er nichts dagegen, daß man che Kräfte zuſchrieb und an einen geheimen Gottſeibeiuns glaubte. Damit aber Geld in was wir von ſeinem viel Geld—, bediente Reklame, die zwar auch vor tigen Wiſſenſchaft nicht ver⸗ Zeit aber nur noch das Zug⸗ teren Grade war. hatte ſich Eiſenbart nach ſeinen Fahrten Magdeburg ſeßhaft gemacht. Von dort zog er umher im Heiligen Römiſchen Rei wo er glaubte, daß man ſeine Kunſt ge Und die, die ſeine Kunſt kleine Leute, Handwerker u vermögende Männer in Amt und W̃ Herren. Wenn er die aufſuchte. kleidete er „Churfuerſtl. „überall dahin, rauchen könnte. gebrauchten, waren nicht nur ſondern auch groß⸗ ich wohl in nd Bauern, das ernſte Gewand des würdigen Gelehrten.“ Für das Volk hatte er den ganzen Hokuspokus und den Jahrmarkts⸗ zauber, der zum Handwerk des mediziniſchen Markt⸗ ſchreiers gehörte. Um ihn waren Seilſpringer und Poſſen⸗ reißer, die die ſtaunenden Gaffer unterhielten und zum Kauf der Mixturen, Zaubertränklein und Heilſalben an⸗ reizten. Wie in ſeinem ganzen ſonſtigen Auftreten, ſo muß Eiſenbart auch in dieſer Poſſenreklame ſehr großzügig ge⸗ weſen ſein. So großzügig, daß von ſeiner ernſthaften mediziniſchen Tätigkeit gar nichts oder nur wenig in der Erinnerung des Volkes blieb. von dieſem marktſchreie⸗ telchen Gequackſalber aber aues. Was das Volt noch in Erinnerung hatte von jenen halb komiſchen und halb dä⸗ moniſchen Medizinmännern und ihrem Poſſenreißer Rubin in den altdeutſchen Myſterienſpielen, das ſchmolz mit der Erinnerung an die großen und kleinen Jünger Aesculaps, wie ſie im Lande umhergezogen waren, zuſammen in der Figur des merkwürdigen Adepten von Magdeburg, und aus dieſer Erinnerung wurde dann das Lied von Dr. Eiſenbart. Er kurierte die Leut' nach ſeiner Art und machte, wie es im Liede heißt: „: daß die Lahmen wieder gehen und die Blinden wieder ſehen...“ Wenn ihnen ein Zahn weh tat, ſo„.. ſchießt er ihn mit dem Piſtol heraus...“ Dieſes Lied mit ſeiner Erinnerung an einen ſeltſamen Adepten war 8 Zeit alles, was von Dr. Eiſenbart und ſeinem Wirken u riggeblieben iſt. Gedenktage a 8. Aug uſt 8 ö 1832 Georg. König von Sachſen in Pillnitz geboren. 1897 Han unſthiſtorkker Sato! Burckhardt in Basel geſtor⸗ en. 1918(bis 20.) Abwehrſ t zwiſchen Somme und Avre. 5 8 des rd 5 bbe deutſche Front. Sonnenaufgang: 4.55 Uhr Sonnenuntergang: 20.05 Uhr Mondaufgang: 18.18 Uhr Monduntergang: 2.03 Uhr