Nr. 185 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 10. Auguſt 1938 Balbos Deutſchlandbeſuch Der italieniſche Luftmarſchall in Staaken gelandet Berlin, 9. Auguſt. Am Dienskag nachmittag um 17.20 Uhr landeke der Gaſt des Reichsminiſters der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der ee Generalfeldmarſchall Göring, der italieniſche Luftmarſchall und Gouverneur von Libyen, Ikalo Balbo, von Tripolis kommend, im Fliegerhorſt Staaken, wo die Reichsflagge und die italienſſche Flagge auf zwei hohen Maſten gehißt waren. Marſchall Balbo wurde begleitet von General Brigandi. Zum Empfang hatten ſich eingefunden Generalfeldmar⸗ ſchall Göring, der italieniſche Botſchafter Attolico, der Kö⸗ niglich⸗Italieniſche Luftattache General J. H. Liotta, fer⸗ ner Staatsſekretär der Luftfahrt, General der Flieger Milch, der Chef des Generalſtabes der Luftwaffe, General⸗ leutnant Stumpff, General der Flieger Keſſelring, der Kom⸗ mandierende General und Befehlshaber der Luftwaffen⸗ gruppe! ſowie zahlreiche Amtschefs im Reichsluftfahrtmini⸗ ſterium und Vertreter der Generalität der deutſchen Luft⸗ waffe ſowie vom Auswärtigen Amt Unterſtaatsſekretär Woermann. Auf dem Rollfeld hatte ein Ehrenbataillon der Luft⸗ waffe Aufſtellung genommen. Balbos Maſchine, eine drei⸗ motorige„Savoi 79“, rollte bis an den rechten Flügel des Ehrenbataillons heran. Als Balbo die Maſchine verließ, wurde er von Generalfeldmarſchall Göring aufs herzlichſte begrüßt. Nach der gegenſeitigen Vorſtellung der Begleitung erſtattete der Kommandant des Fliegerhorſtes Staaken, Oberleutnant Trauttvetter, die Meldung, und Balbo und Göring ſchritten die Front des Ehrenbataillons ab. Das Muſikkorps ſpielte einen 9 und dann zu Ehren des Gaſtes die Giovinezza und die Königshymne. Göring begab ſich darauf mit ſeinem Gaſt zum Hotel „Kaiſerhof“. Am Abend gab Generalfeldmarſchall Göring ſeinem italieniſchen Gaſt einen Empfang. Am Mittwoch wird Luftmarſchall Italo Balbo am Ehrenmal Unter den Linden einen Kranz niederlegen, um ſich dann zur Eintragung in das Goldene Buch der Stadt Berlin zum Oberbürgermeiſter und Stadtpräſidenten Dr. Lippert ins Berliner Rathaus zu begeben. Italo Balbo, der im Jahre 1896 in einem kleinen Ort bei Ferrara als Sohn eines Lehrers geboren wurde, nahm am Krieg gegen die Mittelmeermächte als Alpenjäger teil und ſchloß ſich ſchon früh als Mitarbeiter des„ld d'Ita⸗ lia“ der Bewegung Muſſolinis an. Dieſer übertrug ihm 1926 die Aufgabe, Italiens Luftwaffe aufbauen. Balbo war dieſem Auftrag gewachſen. Das Luftverkehrsnetz baute er in kürzeſter Friſt von 3000 auf 17 000 Kilometer aus, nachdem er Flugrechte in Malta, Tunis uſw. erworben hatte. Ne⸗ ben dem zivilen Luftverkehrsweſen wandte er der Luft⸗ waffe ſeine beſondere Aufmerkſamkeit zu. 1928 ernannte ihn Muſſolini zum General und. ihm das Kom⸗ mando der Lufſſtreitkräfte Das iſt dasſelbe Jahr, in dem Balbo dann ſelbſt zum erſtenmal den Steuerknüppel in die Hand nimmt und ſich als aktiver Flieger betätigt. Nachdem er ein vorbildliches Flugweſen organiſiert hatte, wurde er nun ſelbſt zu einem der erſten Flieger in der Reihe beſter Kräfte der italieniſchen Luftwaffe. Seine Würdigung als beſter Mann des italieniſchen Flugweſens fand er in ſei⸗ ner Ernennung zum Miniſter in einem Alter von 33 Jah⸗ ren. Mit 36 Jahren wird er Marſchall von Italien. Seine großen Flüge ums Mittelmeer, nach Südamerika uſw. benutzte Balbo, um bei den im Ausland lebenden Ita⸗ lienern Propaganda für den Faſchismus zu machen. Ueberzeugte er 1929 die Italiener Südamerikas von der großen Wandlung, die ſich in der italieniſchen Heimat voll⸗ zogen hat, ſo zwang er 1933 durch ſeinen Nordatlantikflug, der als Generalprobe für Italiens Lufttüchtigkeit geplant war und glänzend beſtanden wurde, die Amerikaner ihr Ur⸗ teil„von den Gipsfiguren verkaufenden, ſchuhputzenden Italienern“ zu revidieren. Als gefeierter Held 0 Balbo von dieſen Flügen heim. Als er drei Monate ſpäter ſein Amt als Luftfahrtminiſter niederlegte. wußte er, daß Ita⸗ lien über Flieger verfügt, die alle Techniken des Fliegens beherrſchen. Als Gouverneur von Libyen hat Balbo die Löſung neuer Aufgaben in Angriff genommen. Ein gewal⸗ tiges Straßennetz entſteht, Fluglinien werden errichtet, Bah⸗ nen gebaut, Schulen, Kirchen, Faſchiſtenhäuſer, Radio⸗ ſtationen, Brennſtofflager, militäriſche Stützpunkte, von blü⸗ henden Feldern eingerahmt. Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland begrüßt den italie⸗ niſchen Gaſt, der auf Einladung Görings Uebungen der Luftwaffe beiwohnen wird, mit beſonderer Herzlichkeit. Balbo kommt als Gaſt Generalfeldmarſchalls Göring nach Berlin. Der italieniſche Luftmarſchall und Generalgouverneur von Libyen, Italo Balbo, trifft auf Einladung des General⸗ feldmarſchalls Göring am 9. Auguſt zu einem Beſuch in Berlin ein. Während ſeines mehrtägigen Aufenthaltes in Deutſchland wird Exzellenz Balbo auch den Uebungen 13 der deutſchen Luftwaffe beiwohnen. Was bringt der Rundſunk? Die Jahresverſammlung des deutſchey Rundfunks. Berlin, 9. Auguſt. Die diesjährige Jahresverſammlung des deutſchen Rund⸗ funks, die am Dienstag im Sitzungsſaal der Krolloper ſtatt⸗ fand, hat ihre beſondere Parole von dem Mann erhalten, der für die politiſche Führung des deutſchen Rundfunks ver⸗ antwortlich iſt: Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels hat mit ſeinem Wort„Deutſch⸗ land muß das ſtärkſte Rundfunkland der Welt werden“ das Ziel für die künftige Arbeit geſteckt. Der entſchloſſene Wille, dieſes Ziel zu erreichen, gab der Jahresverſammlung ihr Gepräge. Zunächſt nahm Reichsintendant Glasmeier das Wort zu ſeinem Referat über die Grundzüge der Pro⸗ grammgeſtaltung des deutſchen Rundfunks. Bei der Pro⸗ grammgeſtaltung müſſe ſtets berückſichtigt werden, daß der Rundfunk ein techniſches Inſtrument zur Vermittlung von Wort und Muſik an eine ungezählte Hörermaſſe iſt. Dieſe beiden Vorausſetzungen bedingen, daß der Rundfunk nur das Beſte an Inhalt und Leiſtung bringt, was überhaupt verlangt und geboten werden kann, und daß ſtets von der Ueberlegung ausgegangen werden muß, ob das Geſandte auch den größten Teil der Hörerſchaft intereſſiert. Es komme darauf an, wie Glasmeier weiter ausführte, daß die Grundhaltung des Rundfunks nationalſozialiſtiſch ei, d. h., daß auch die leichteſte Unterhaltungsmuſik von ieſem Gedanken aus zu werten ſei. Weiter müſſe ſich der Rundfunk aus dieſer Grundhaltung heraus bemühen, das ganze öffentliche Leben von heute einzufan⸗ en, es zu unterſtützen, wo es notwendig ſei, namentlich gas gigantiſche Werk von„Kraft durch Freude“, das große Werk der Winterhilfe, die Arbeiten der einzelnen Gliede⸗ rungen der Bewegung. u dem viel erörterten Problem der Bevorzugung leich⸗ ter Unterhaltungsmuſik oder aber großer künſtleriſcher Darbietungen erklärte Reichsintendant Glasmeier, daß der Rundfunk hier eine geſunde Mittellinie eingehalten habe und auch in Zukunft einhalten werde. Mit beſonderer Schärfe wandte ſich Reichsintendant Glasmeier dagegen, daß etwa der jüdiſche zerſetzende Geiſt auf dem Umweg einer„witzigen“ Conference wieder in den Rundfunk eindringe. Es gehe nicht an, daß führende Män⸗ ner der Bewegung über die Heiligkeit der Ehe oder aber über das Ethos des deutſchen Soldaten ſprächen, der mit ſeinem eigenen Leib und Blut für das Vaterland einzatre⸗ ten hat, und dann am Abend in einer bunten Unterhalt ung dieſe Dinge mit ätzender Lauge einer ſogenannten„Con⸗ ference“ beſchimpft würden. An ſeine muſikaliſchen Mitarbeiter richtete Intendant Glasmeier den dringenden Appell, nicht vor den Schreib⸗ tiſchen, Karteien und Notenſchränken einzuſchlafen, ſondern immer wieder auf Entdeckungsfahrten in das Gebiet der deutſchen Muſikliteratur auszugehen, unbekannte köſtliche Perlen zu finden, die dem deutſchen Volk übermittelt wer⸗ den können, Werke der Vergangenheit, Werke aber auch des heutigen zeitgenöſſiſchen Schaffens. Eine beſondere Pflege verdiene das„Plaudern“ vor dem Mikrophon. Dieſe Kunſt, die etwas verloren gegangen ſei, müſſe wieber aufleben. Der Rundfunk werde weiter darnach ſtreben, das Niveau ſeiner Sprecher immer mehr zu verbeſſern. Zum Schluß grenzte Intendant Glasmeier die Aufgaben der Reichsſender gegenüber dem Deutſchlandſender ab. Die Reichsſender, die aus ſeparatiſtiſchen Gründen aus der Kleinſtaaterei 7 geboren worden ſeien, hätten im neuen Reich einer⸗ eits die Aufgabe, ihre Landſchaft zu erfaſſen, in ihrem Mikrophon aufzufangen und das vielgeſtaltige Moſaikbild des deutſchen Menſchen dem Hörer vor Augen zu führen. Andererſeits müßten ſie ſich ſtets bewußt ſein, daß ſie Reichsſender heißen, daß ſie Herolde des Reichsgedankens ſeien und zu ihrem Teil dazu beitragen müßten, daß Stam⸗ mes⸗ und Landesgrenzen auch immer mehr verſchwänden, und daß es in allen deutſchen Gauen der deutſche Menſch ſei, der die deutſche Scholle bewohne. Ein ganz anderes Ge⸗ ſicht müſſe der Deutſchlandſender zeigen. Er ſei der Reprä⸗ ſchen der deutſchen Reichsregierung, der nationalſozi⸗LBi⸗ chen Bewegung. In ſeiner anſchließenden Rede konnte der Präſident der Rund funkkammer Kriegler unächſt feſtſtellen, daß das neue Rundfunkjahr einen ver⸗ eißungsvollen erfolgverſprechenden Anfang genommen abe, denn noch nie habe eine Rundfunkausſtellung eine olche Reſonanz in der breiten Oeffentlichkeit gefunden wie iesmal. Die allergrößte Bedeutung komme ſelbſtverſtänd⸗ lich dem neuen„Deutſchen Kleinempfänger 1938“ zu. Es könne nicht oft genug betont werden, daß der Rund⸗ unk gemäß ſeinen totalen Wirkungsmöglichkeiten auch für eine einzelnen Arbeitsdiſziplinen eine Totalität darſtelle. ie Rundfunkeinheit von Programmgeſtaltern, Technikern, Rundfunkwirtſchaft und Rundfunkhörern ſei deshalb zum oberſten Geſetz für alle Maßnahmen der Rundfunkpropa⸗ ganda erhoben. Heute ſeien im Reichsdurchſchnitt etwa 54 v. H. der Haushaltungen am Rundfunknetz angeſchloſſen. Von dem verbleibenden Reſt werde ein verhältnismäßig kleiner Teil aus Unintereſſiertheit dem Rundfunkempfang fernbleiben. Die Mehrzahl der Bevölkerung aber ſei aus materiellen Gründen bisher nicht in der Lage geweſen, den Volksempfänger für 65 Mark und daneben noch die Rund⸗ funkgebühr mit 2 Mark im Monat zu bezahlen. Für die KRundfunkgebührenermäßigung 28 Mark im Monat für den„Deutſchen Kleinempfänger 1938“ kommen nach den bisherigen Richtlinien alle diejeni⸗ 25 Volksgenoſſen in Betracht, die über die Bezirkswohl⸗ ahrtsämter Reichsverbilligungsſcheine für Speiſefette be⸗ Be Entſprechende Anträge ſeien nach der endgültigen Bekanntgabe, die 0 gegebener Zeit im Rundfunk und in der Tagespreſſe erfolgen werde, bei den örtlichen Fürſorge⸗ ſtellen einzureichen. Die Gebührenermäßigungen könnten erſt ab- 1. Oktober 1938 erteilt werden. Es ſei aber noch ein Uebriges getan, um den Volksgenoſſen die Anſchaffung des deutſchen Kleinempfängers zu ermöglichen. Nunmehr werde für beſonders bedürftige Volksgenoſſen die Reichs⸗ rundfunkkammer den Finanzierungsanſchlag von 4.50 Mark aus dem Sonderkonto Rundfunkgeräkeverbilligung decken, d. h. etwa 100 000 Volksgenoſſen könnten den „Deutſchen Kleinempfänger 1938“ mit einer Anzahlung von 5 Mark und 15 Monatsraten zu je 2 Mark ohne jeden weiteren Aufſchlag käuflich erwerben. Es wäre nun aber völlig falſch, ſo fuhr Kriegler fort, den deutſchen Kleinempfänger als einen Apparat anzu⸗ Je der nur für die ſogenannten minderbemittelten Volks⸗ chichten da ſei. Der Apparat ſei, wie die Techniker über⸗ einſtimmend erklärten, hervorragend und komme durchaus in ſeinen Leiſtungen an den alten Volksempfänger heran. Er habe daher Vorſorge getroffen, daß dieſer Apparat wie alle anderen politiſchen Gemeinſchaftsgeräte in 5 allge⸗ meinen Rundfunkpropaganda zur Anſchaffung empfohlen und daß er ganz beſonders als ſogenanntes zweites Gerät propagiert werde. Er ſei mit dem Reichspoſtminiſter über⸗ eingekommen, den Deutſchen Kleinempfänger 1938 als Zweitgerät in einem Haushalt gebührenfrei zu laſſen. Kriegler ſprach ſodann über die Programmgeſtaltung des deutſchen Rundfunks. Die Intendanten der einzelnen Reichsſender böten aus genauer Kenntnis der Programm⸗ wünſche ihrer Hörerſchaft jenes Programm, das ſowohl das kulturelle Leiſtungsniveau des deukſchen Rundfunks wie auch die Erfüllung der unterhaltenden Bedürfniſſe des Durchſchnitts der Hörer gewährleiſte. Um die Verbreitung des Rundfunks mit allen Kräften zu fördern, habe die„Außenluftletter Nich in Ergänzung ihrer Richtlinien für„Außenluftleiter“ Richtlinien für Ge⸗ meinſchaftsantennen bei Neubauten bockers e Die Koſten⸗ frage könne schu als befriedigend gelöſt betrachtet werden. Für den Anſchluß an eine Gemeinſchaftsantenne werde ein Preis von 50 Pfg. im Monat als angemeſſen erachtet. Eine weitere Maßnahme aus dem Arbeitsgebiet des Rundfunkrechts bedeute das von der Reichsrundfunkkam⸗ mer herausgegebene c ee en für die Einzelteil⸗ und Zubehörteilinduſtrie, das zur Kennzeichnung der Einzel⸗ teile der politiſchen Gemeinſchaftsgeräte diene. Juden ſeien deshalb vom Vertrieb dieſer Geräte ausgeſchloſſen. Der Reichswirtſchaftsminiſter habe zu dieſem Zweck am 4. Au⸗ guſt 1938 einen Erlaß herausgegeben, der die Herſtellung, den Vertrieb und die Wiederinſtandſetzung von politiſchen Gemeinſchaftsgeräten durch jüdiſche Firmen regele. Die Propaganda für den Rundfunk werde in kleinen Städten. Ortſchaften und Dörfern laufend vorwärts getrieben durch den Einſatz von Werbewagen, die im letzten Jahr 3278 Orte mit 5 234 800 Einwohnern be⸗ ſuchten. Hierbei ſeien neben Platzkonzerten und Schüler⸗ nachmittagen 432 Abendveranſtaltungen durchgeführt, auf denen 781 Volksempfänger verloſt worden ſelen. 5 Ein ſehr wichtiges Aufgabengebiet habe die Reichsrund⸗ funkkammer mit der berufsgemeinſchaftlichen Betreuung der Rundfunkſchaffenden erhalten. In der„Fachſchaft Rund⸗ f würden alle jene Kräfte zuſammengefaßt, die aus⸗ chließlich im Rundfunk und für den Rundfunk künſtleriſch tätig ſeien. Die bisherige Zahl der Fachſchaftsmitglieder be⸗ trage 811 Perſonen. Ab 1. Auguſt 1938 würden alle Sprecher, Sänger und Inſtrumentaliſten aus der Reichs⸗ theaterbammer in die Reichsrundfunkkammer eingegliedert, die kein Engagement am Theater hätten und entweder ihren eſamten Unterhalt oder zumindeſt 50 v. H. ihres Unter⸗ halts aus der Tätigkeit vor dem Mikrophon bezögen. Die Reichsrundfunkkammer habe bei den Reichsſendern Rundfunk⸗Eignungsprüfungen durchgeführt. Bisher ſeien 3600 Künſtler auf den Gebieten„ Singen und Spielen geprüft worden, von denen 1576 die Prünung be⸗ ſtanden F tten. Filmkunſtſchau in Venedig Eröffnung und erſte Vorführung Venedig, 9. Aug. Auf dem Lido von Venedig wurde die 6. Inkernationale Filmkunſtſchau eröffnet. Der Er⸗ e ee wohnten auch der italieniſche Miniſter für Volkskultur, Alfieri, der Präſident der Filmſchau Graf Volpi, und zahlreiche Perſönlichkeiten beſonders der Film⸗ welt aus aller Herren Länder bei. Von deutſcher Seite be⸗ merkte man den Präſidenten der Reichsfilmkammer Prof. Dr. Lehnich und den Geſchäftsführer der Reichsfilmkammer Melzer. eutſchland konnte bereits am Eröffnungsabend ſeinen erſten ſtarken Erfolg mit dem Ufa⸗Kulturfilm„Natur in der Technik“ erzielen. In prachtvollen Aufnahmen wird gezeigt, wie ſich der Ae in ſeinem techniſchen Schaffen zur Erzielung von höchſten Leiſtungen immer wieder an die vollenden Formen anlehnt., die die Natur geprägt hat, Die praktiſche Nutzanwendung der von den Tieren inſtinkt⸗ mäßig ausgeführten Arbeiten erkennen wir vielfach in der modernen Technik wieder. Als Einleitung brachte das italieniſche Luze⸗Inſtitut einen Film„Puccini⸗ Harmonien“, dem die Melodien der Hauptwerke des großen italieniſchen Tondichters zu Grunde gelegt waren. Den Reigen der Spielfilme eröffnete der amerikaniſche e„Teſt Pilot(Bergpilot)“. Im Mittelpunkt der Handlung 1 die Fliegerei, die Leiden⸗ ſchaft, ſich mit den Flugmaſchinen in die Lüfte zu ſchwin⸗ gen. Darre eröffnet den Garkenbaukongreß. Berlin, 10. Aug. Am Freitag, den 12. Auguſt, 11 Uhr, wird im Plenarſaal der Krolloper in Berlin der 12. Inter⸗ nationale Gartenbaukongreß mit einer Rede das Reichs⸗ miniſters Reichsbauernführer Darre eröffnet. Einleitend wird der Reichsfachwart Boettner die Gäſte des In⸗ und Auslandes begrüßen Es folgen dann Reden des Vizeprä⸗ ſidenten des Internationalen Agrarinſtitutes in Rom, Dr. van Rijn, und des Präſidenten Dr. Franco Angelini(Ita⸗ lien). Am gleichen Vormittag um 9 Uhr wird die Aus⸗ ſtellung„500 Jahre deutſcher Garten“ in den Räumen der Preußiſchen Staatsbibliothek eröffnet. Narktberichte Mannheimer Großviehmarkt v. 9. Auguſt. Am Mann⸗ heimer Großviehmarkt waren aufgetrieben: 46 Ochſen, 92 Bullen, 139 Kühe und 92 Rinder, zuſammen 369 Stück Großvieh; gegenüber der Vorwoche mit 488 Tieren ein Weni⸗ ger von 119 Stück. Bei unveränderter Höchſtnotiz erfolgte die Zuteilung kontingentgemäß für: Ochſen 4e bis 45, Bul⸗ len 40 bis 43, Kühe 40 bis 43, Rinder 41 bis 44 Rpfg⸗ Der Kälbermarkt war mit 620(Vorwoche 850) Tieren be⸗ ſchickt. Der Markt nahm trotz des geringeren Auftriebs nur einen mittleren Verlauf. Auch hier erfolgte die Zuteilung kontingentgemäß bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 60 bis 65 Rpfg. Am Schweinemarkt waren 2250(Vorwoche 1846) Tiere aufgetrieben. Die Zuteilung erfolgte kontingent⸗ gemäß bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 60 Rpfg⸗ Frankfurter Schlachtviehmarkt v. 9. Auguſt. Ruftreb: 957 Kälber, 116 Schafe und 3651 Schweine. Preiſe: Käl⸗ ber 62 bis 65, 54 bis 59, 42 bis 58, 36 bis 40; Lämmer, Hämmel—, 46, 40 bis 45, 32 bis 38, Schafe— 24 bis 36; Schweine 60, 59, 58, 56, 53, 57, 55. Marktverlauf: AA⸗ Tiere über Notiz; Kälber und Schweine zugelellt. Der„Kapitän“ „Wo heulte nur unſer Doktor bleibt; hat er für uns viel⸗ leicht etwas ausrichten laſſen?“ Der Adlerwirt, der gerade mit zwei Schoppen Rotwein angeſchnauft kam— ſein Aſthma machte ihm bei ſeinen rund ſechzig 8 ziemlich zu ſchaffen— ſtellte zuerſt die Gläſer auf den Tiſch. Dann wandte er ſich zu Hauptlehrer Wetterer, der nach dem Doktor gefragt hatte. „Nee, Herr Hauptlehrer, mir hat er nix ſage laſſe. Aber vor einer Stund iſt er mit ſeinem Auto die Straß nunter⸗ gefahre. Wird halt irgendwo hin gerufe worde ſein, der Herr Doktor. Zum Wohl, meine Herre!“ Bedächtig nahmen die beiden Männer, die an dem run⸗ den Tiſch in der„gemütlichen Ecke“ ſaßen, ihr Glas in die Hand und tranken einen kleinen Schluck von dem rubin⸗ roten Wein. „Iſt doch ein guter Jahrgang, der fünfunddreißiger Spätburgunder, was, Bürgermeiſter“ Der ſo Angeredete gab zunächſt keine Antwort, denn er hatte vorläufig noch Wichtigeres zu tun. Er nahm noch ein⸗ mal einen ganz kleinen Schluck, ließ ihn langſam über Lip⸗ pen und Zunge laufen und leckte dann zum Schluß die Lippen ab. Das ſah zwar nicht allzu ſchön aus, zeigte aber, daß Wilhelm Wolfermann mit Recht Bürgermeiſter in dem kleinen Weinort geworden war. Nun war er auch bereit, dem Hauptlehrer zu antworten. „Ja, weißt Du, Schiffer, wo ich Bürgermeiſter bin, da muß der Wein gut werden.“ „Na, na“, meinte der mit Schiffer angeſprochene Haupt⸗ lehrer,„Bürgermeiſterlein, werde nur nicht noch größen⸗ wahnſinnig.“ Seit Menſchengedenken hieß in dem Ort der Hauptleh⸗ rer immer„Schiffer“. Dieſer Beiname vererbte ſich zuſam⸗ men mit der leider nicht den modernſten Anſprüchen genü⸗ genden Dienſtwohnung auf den jeweiligen Nachfolger im Amte des Jugenderziehers. Draußen war es dunkel geworden. Längſt hatte der Wirt die Lampe über dem Stammtiſch eingeſchaltet, als vor der Wirtſchaft ein Wagen vorfuhr. „Das muß unſer Doktor ſein, man hört es an dem Krach, den der Wagen macht.“ „Ja“, antwortete der Bürgermeiſter, und trank den Reſt aus ſeinem Glaſe.„Der agen von unſerem Doktor wird halt langſam aſthmatiſch, genau wie unſer lieber Adlerwirt.“ Da trat der Doktor auch ſchon in das Zimmer. Man ſah ihm ſeine fünfundfünfzig nicht an, als er mit feſten ener⸗ giſchen Schritten an den Tiſch trat an dem der Hauptlehrer und der Bürgermeiſter auf ihn warteten. „Warum ſo ſpät, Doktor, wir wollten uns ſchon nach einem anderen dritten Mann umſehen.“ Der Adlerwirt brachte unaufgefordert dem Doktor ſein Viertel Weißherbſt; in einem kleinen Ort kennt ein Wirt ſehr bald den Geſchmack ſeiner Stammgäſte. Der Doktor ſetzte ſich und trank ruhig einen Schluck gelblichen Weines. Doch dem Bürgermeiſter blieb die Antwort des Doktors auf ſeine Frage zu lange aus; denn er war von Natur etwas neugierig, und ſchließlich muß ein Bürgermeiſter ja auch über alles Beſcheid wiſſen, was in 2 Ort vor ſich geht. „Sag ſchon, wo warſt noch ſo ſpät?“ Der Doktor zündete ziemlich umſtändlich ſeine geliebte Braſil an und gab endlich Antwort. „Zum„Kapitän“ bin ich gerufen worden; heute nach⸗ mittag war er wie üblich ſcho. ſternhagelbetrunken, weiß der Satan, wo der immer wieder den Schnaps her hat, und da iſt er im Suff vom Heuboden gefallen. Schädelbaſis⸗ bruch— da iſt nichts mehr zu machen geweſen.“ „So, ſo, alſo der Kapitän.“ Hauptlehrer Wetterer nickte nachdenklich vor ſich hin,„ich kann mich noch gut an ihn er⸗ innern, er iſt noch zu mir in die Schule gegangen. Ein auf⸗ geweckter Burſche war er ſchon, etwas zu aufgeweckt für unſere Gegend. Da gefiel es ihm nicht mehr bei uns, und eines Tages war er ausgeriſſen.“ „Aber dann ſoll er es doch bis zum Kapitän gebracht haben.“ Der Bürgermeiſter, der erſt ſeit ſechs Jahren in dem kleinen Ort wohnte, kannte die Einzelheiten über den „Kapitän“ nicht ſo genau wie die Alteingeſeſſenen., „Nein, Bürgermeiſter“, gab der Doktor zur Antwort, „ein Kapitän iſt er niemals geweſen; man hat ihn hier nur ſo genannt, weil er auf See war. Er ſoll es aber trotzdem ziemlich weit gebracht haben, bis er dann auf ein Schmugg⸗ lerſchiff kam.“ „Was, auf einem Schmugglerſchiff war er?“ Nun war der Bürgermeiſter erſt recht geſpannt. „Auf einem Schiff, das Alkohol ſchmuggelte damals, als die Amerikaner den Teufel mit dem Beelzebub austreiben 1 wollten, da gehörte unſer Kapitän zu den mitleidigen Leu⸗ ten, die den ſeit der geſegneten Prohibition erſt richtig dur⸗ lig gewordenen Amerikanern für teures Geld das geliebte Naß beſorgten.“ „Alſo ſo einer war der Kapitän, ein Alkoholſchmuggler.“ Man ſah dem Bürgermeiſter förmlich an, daß er für die Perſon des Kapitäns ſo etwas wie Hochachtung empfand. „Dabei ſcheint dann der Kapitän ſeine Ware reichlich, etwas zu reichlich durchprobiert zu haben; denn er hat ſich damals zu einem hoffnungsloſen Säufer entwickelt. Die Schmugglerherrlichkeit hat nicht allzulange gedauert, da hatte die Polizei ihn und ſeine Kumpane am Kragen. Er wurde für längere Zeit eingeſperrt und iſt am Schluß nach Verbüßung ſeiner Strafe nach Deutſchland abgeſchoben wor⸗ den.“ Der Bürgermeiſter brummte etwas vor ſich hin, er ſchien mit dieſem proſaiſchen Ende des„Kapitäns“ nicht reſt⸗ los zufrieden zu ſein. „Als der Kapitän hier ankam“, fuhr der Hauptlehrer in ſeiner Erzählung fort, denn er mußte ausreden, wenn er einmal mit etwas angefangen hatte,„ja, da hatte der Kapi⸗ tän wieder Glück. Sein Bruder war geſtorben, und er bekam den damals ſo ſchönen Hof, Wie es weitergegangen iſt, das kannſt Du am beſten erzählen, Doktor, haſt doch viel mit der Familie zu tun gehabt.“ Der Doktor blies nachdenklich einige ſchöne blaue Ringe gegen die Decke. „Bald darauf hat der Kapitän die Käte, die Tochter des damaligen Poſtmeiſters, geheiratet; es iſt ein hübſches Mäd⸗ chen geweſen, die Käte; mit ſeinen Erzählungen hatte ihr der Kapitän den Kopf verdreht. Das Saufen hat er natürlich nicht aufgegeben, Wein, Bier, Schnaps, alles hat er wie Waſſer durch die Gurgel laufen laſſen. Das Ende vom Lied waren zwei Totgeburten, das dritte Kind iſt idiotiſch. Beim dritten Kind iſt dann die Frau geſtorben. Es war ein Glück für das arme Ding. Und vom Hof brauche ich Euch ja nichts zu erzählen, Ihr wißt ſelbſt, wie der ausfieht. Was der Großvater und der Vater in zwei Generationen erſchafft hatten, iſt vom Kapitän in wenigen Jahren verludert wor⸗ den.“ Der Schluß der Erzählung ſchien den Bürgermeiſter nicht mehr richtig zu feſſeln, und der Doktor ſchloß die Geſchichte ab. „Man darf eine Gottesgabe wie den Wein nicht mißbrau⸗ chen, was, Schiffer?“ Der Hauptlehrer ſchien mit dieſer Meinung des Dok⸗ tors durchaus einverſtanden zu ſein; denn er erhob ſein Glas und trank ihm zu: „Heute wird's ſchon anders, wo wir in der Schule mit ganz neuen Erziehungswegen die Jugend aufklären. Der „Hilf mit!“⸗-Wettbewerb der deutſchen Erzieherſchaft hat auch das Thema„Volksgeſundheit— ein heiliger Beſitz“ der Jugend zur Bearbeitung geſtellt, und ſie erkennt ihre Not⸗ wendigkeit zur Stärkung der Schickſalsgemeinſchaft. Und an den Kindern des Kapitäns haben meine Jungen und Mädel erkannt, welche Folgen ein Sündenleben in Saus und Braus nicht nur für den einzelnen, ſondern für die Volksgemein⸗ ſchaft nach ſich zieht.“ M. S. Was wird mit den leeren Mohnkapſeln? Die trockenen, ſtrohgelben Mohnkapſeln ſind ein wichtiger Werkſtoff für Deutſchland geworden, der die Einfuhr auslän⸗ diſcher Produkte vermindern hilft und ſo Deviſen ſpart. Nicht zuletzt bringt die Ablieferung der leeren Mohnkapſeln auch dem Mohnanbauer einen Verdienſt und wer möchte den nicht gern mitnehmen? Die Ernte und richtige Lagerung. Die Ernte des Mohnes erfolgt, wenn die Kapſeln voll⸗ kommen ausgereift ſind. Es iſt nun notwendig, daß der An⸗ bauer die geernteten Mohnkapſeln möglichſt bald von der Mohnſaat entleert und die leeren Mohnkapſeln trocken auf⸗ bewahrt. Die leeren Kapſeln müſſen in einem vollkommen trockenen Raum, alſo nicht in einem nur gegen Regen geſchütz⸗ ten Schuppen lagern. Da die Mohnkapſeln die Feuchtigkeit nicht nur aus der Luft, ſondern auch aus der Erde anziehen, ſoll die Lagerung der Kapſeln auf einem Holzboden erfolgen. Wer kauft die leeren Mohnkapſeln? Die Bad. landwirtſchaftliche Zentralgenoſſenſchaft e. G. m. b. H. Karlsruhe und ihre Ortsgenoſſenſchaften haben ſich in den Dienſt dieſer Sache geſtellt und führen den Aufkauf der in Baden anfallenden Mohnkapſeln durch. Die Mohn⸗ anbauer wenden ſich alſo rechtzeitig an die für ſie zuſtändigen Aufkaufſtellen der Bad. landwirtſchaftlichen Zentralgenoſſen⸗ ſchaft e. G. m. b. H. und erkundigen ſich, ob in ihrem Be⸗ zirk ein Aufkauf ſtattfindet. Hat der Mohnanbauer ſeine Mohnkapſeln entleert, ſo liefert er ſie an einem regenfreien Tag bei der nächſten Ortsaufkaufſtelle an und erhält— ſofern es ſich um einwandfreie trockene Mohnkapſeln han⸗ delt— eine Vergütung von 4 Mark für 100 Kilo. Wie müſſen die leeren Mohnkapſeln bei der Ablieferung ausſehen? Die Kapſeln müſſen ausgereift und raſcheltrocken ſein. Solche Kapſeln haben eine ſtrohgelbe, teilweiſe etwas bläu⸗ liche Farbe und zeigen einen horn⸗ bis wachsartigen Ueber⸗ zug. Die Stengel an den Kapſeln dürfen nicht länger als 3 Zentimeter ſein. Die Kapſeln dürfen nicht lederartig ſein und dürfen keinerlei Schimmelbildung aufweiſen. Alle Kapſeln, die den obigen Anforderungen nicht entſprechen, werden von den Aufkaufſtellen zurückgewieſen. Wann erfolgt die Ablieferung. Mohnkapſeln ſind für die Weiterverarbeitung nur inner⸗ halb kurzer Zeit nach der Ernte brauchbar. Aus dieſem Grunde wird die Uebernahme zeitlich begrenzt. Die leeren Mohnkapſeln ſollen im September, ſpäteſtens Oktober ab⸗ geliefert werden. Alle Mengen, die bis zum 30. Oktober nicht bei den Aufkaufſtellen abgeliefert worden ſind, gehen der deutſchen Wirtſchaft verloren. — Kückgabe der Verlobungsgeſchenke. Unterbleibt die Eheſchließung, ſo kann jeder Verlobte von dem anderen die Herausgabe desjenigen, was er ihm geſchenkt oder zum Zeichen des Verlöbniſſes gegeben haben, nach den Vor⸗ ſchriften über die Herausgabe einer ungerechtfertigten Be⸗ reicherung fordern. Der zur Herausgabe verpflichtete Ver⸗ lobte kann ſein Zurückbehaltungsrecht geltend machen, wenn ihm Rückforderungsanſprüche gegen den anderen Verlobten zuſtehen. Gedenktage e 10. Aug uſt.. 955 Otto der Große ſchlägt die Ungarn auf dem Lechfelde. 1792 Revolution in Paris; Erſtürmung der Tuilerien; Ab⸗ ſetzung Ludwigs XVI. 1847 Der Pädagog Wilhelm Rein in Eiſenach geboren. 1875 Der Geograph Karl Andree in Wildungen geſtorben. 1912 0 1 8 Paul Wallot in Langenſchwalbach geſtorben. 1915 Einnahme der Feſtung Lomza am Narew durch die Armee von Scholtz. Sport in Kürze Der Jußballgau Südweſt wird in der nun beginnenden Spielzeit 1938/39 eine neue Bezirksklaſſeneinteilung vor⸗ nehmen. Die Bezirksklaſſe umfaßt danach nur noch 6 ſtatt 7 e Diese ſind: Saarpfalz, Mittelpfalz, Rhein⸗ pfalz, Rheinheſſen, Südheſſen und Main. Phönix ftarlsruhe hat am kommenden Sonnta den 14. Auguſt, den neuen Südweſtgauligiſten Rotweiß Frank⸗ furt zu Gaſt. Am 21. Auguſt ſpielt dann die TSG 61 Lud⸗ wi 5 in Karlsruhe gegen 1 oruſſia Neunkirchen hat ſich für den kommenden Sonn⸗ tag, 14. Auguſt, die ſtarke weſtfäliſche Fußballelf von Bo⸗ ruſſia Dortmund verpflichtet. Das italieniſche Geſtüt del Soldo entſendet zur Interna⸗ tionalen Rennwoche in Baden⸗Baden ſieben erſtklaſſige Vollblüter, und 9 5 Procle, Gaio, Chislando, Muzio, Goi⸗ to, Globo und Erice. Umbenhauer und Oberbeck, die auf der dritten Eta pe der Schweizer Radrundfahrt nach Kontrollſchluß eintrafen, wurden aus dem Rennen genommen. Aus dem gleichen Grunde ſchieden der Schweizer Martin und Deltour(Bel⸗ gien) aus. In Oslo konnte Polen am erſten Tag des Leichtathletik⸗ Länderkampfes gegen Nor n vor 8000 Zuſchauern mit 49:45 Punkten knapp in hrung gehen. Polens Amakeurboxer erlitten ſeit langer Zeit ihre erſte Niederlage. In Venedig wurden ſie von Italien im Länder⸗ kampf mit 12:4 Punkten beſiegt. Nur Czortek(Feder) und Kolczinſki(Welter) konnten für Polen gewinnen. Der Große Bergpreis von Wien, ein Straßenrennen über 127 km, wurde von Altmeiſter Karl Kühn gewonnen, während im Kleinen Bergpreis über 102 km Karl Hülber ſiegreich war. 8 5 Ein Städkekampf Wien— Berlin wird am kommenden Sonntag, 14. Auguſt, im r da der Eröffnungsren⸗ nen für Amateure im Wiener Radſtadion ſtehen. Wiens Vertretung lautet: Mohr, Schmaderer, Daun und Wachold. Heuſer— Lewis abgeſagt Von der Newyorker Boxkommiſſion verhindert Die Newyorker 1 hat den für den 11. Sep⸗ tember nach Berlin abgeſchloſſenen Kampf um die Welt⸗ meiſterſchaft im Halbſchwergewicht zwiſchen dem Amerika⸗ ner John Henry Lewis u Europameiſter Adolf Heuſer verhindert. Die Newyorker V atte Lewis ſei⸗ nen Weltmeiſtertitel abgeſprochen, weil er ſich gegen einen Titelkampf mit dem Amerikaner Tiger Fox geweigert ha⸗ ben ſoll. In e wollte man jedoch in New ork nur verhindern, daß Lewis nach Deulſchland fährt, um dort einen Titel 21 verteidigen. Weltmeiſter John H. Lewis iſt ſomit ohne Titel, ſodaß ſich die Deutſchlandhalle genötigt ah, den Kampftag abauſggen. 55 Ausſchlaggebend für die Abſage war, daß beim New⸗ horker Weltmeiſterſchaftskomitee die Antworten auf eine Umfrage bei den anderen führenden Boxſport⸗Verbänden noch nicht alle vorlagen und eine Vorberei⸗ tungszeit von nur vier Wochen für einen derart großen Kampf nicht ausreicht. Der Leidtragende iſt nun wieder Europameiſter Adolf Heuſer, Europas beſter Halbſchwer⸗ gewichtler, der nun mit ſeinen Bemühungen um die Welt⸗ meiſterſchaft bereits zum zweiten Male ſcheiterte, ohne ge⸗ ſchlagen worden zu ſein. 5 5 Schirner(M.). ein fährt im Kd§.⸗Wagen mit den Siegern vs zuſtein⸗Ernſtthal die Ehrenrunde. Nach der großen Motorenſchlacht um den„Großen Preis von Europa“ fährt Korpsführer Hühnlein mit dem Sie⸗ ger in der 200 Kubikzentimeter⸗Klaſſe, Ewald Kluge⸗ Chemnitz(Der W.), die Ehrenrunde. Unſer Bild zeigt Kluge(links) während der Ehrenrunde im KdF.⸗Wagen. Korpsführer Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, landwirtſchaftliche Notierun⸗ gen, Gymnaſtit; 6.15 Wiederholung der 2. Abendnachrichten; 6.30 Frühkonzert;(7 bis 7.10 Nachrichten); 8 Waſſerſtands⸗ meldungen, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik; 8.30 Morgen⸗ muſik, 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik und Bauernkalen⸗ der, Wetter; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter; 13.15 Mittagskonzert; 14 Konzert bezw. Schallplat⸗ tenkonzert; 15 Sendepauſe; 6 Nachmittagskonzert; 18.30 Griff ins Heute; 20 Nachrich 22 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter, Sport; 24 Nachtkonzert. Donnerstag, 11. Auguſt: 17 Zum 5 ⸗Uhr⸗Tee; 18 Freude, Zucht, Glaube; 19 Schön iſt das Soldatenleben; 20.15 Singendes, klingendes — Frankfurt; 22.20 Euros derſchaften im Schwimmen, Wembley 1938; 22.45 und Unterhaltungsmuſik. Frein Auguſt: 18 Aus unſerer Welt, Volkslieder; 19 Anterhaltungs⸗ muſik; 20.10 Spaß muß ſein, bunte Stunde; 21 Ewald Sträſſer: Sinfonie Nr. 4, 22.20 Europameiſterſchaften im Schwimmen, Wembley 1938; 22.45 Unterhaltungskonzert. Samstag, 13. Auguſt: 15 In der Kürze liegt die Würze; 16 Froher Funk für Alt und Jung; 18 Tonbericht der Woche; 19 Rund um den Woerther⸗See; 20.10 Großes Operettenkonzert; 22.20 Europameiſterſchaften im Schwimmen, Wembley 1938; 22.45 Reichsſender Frankfurt a. M.: Donnerstag, 11. Auguſt: 10 Sendepause; 11.45 Eine ungewöhnliche Sprechſtunde; 15 Für unſere Kinder; 15.30 Sendepauſe; 18.50 Unſere Kolonien; 19 Wolken und Wogen; 20.15 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 22.20 Europameiſterſchaften im Schwim⸗ men; 22.45 Unterhaltung und Tanz. Freitag, 12. Auguſt: 9.40 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind; 10 Sende⸗ pauſe; 10.30, Fliegende Menſchen; 10.45 Sendepause; 15 Kleines Konzert, 15.30 Sendepauſe; 19 Winke, winke Leitfaden für Ferienreiſende; 19.15 Hinaus in die Ferne; 20.15 Tauſend Takte Franz Lehar, bunter Reigen; 22.20 Europameiſterſchaften im Schwimmen; 22.45 Tanz und Un⸗ terhaltung. Samskag, 13. Auguſt: 9.40 Deutſchland— Kinderland; 10 Sendepauſe; 15 Bilderbuch der Woche; 15.15 Vaterfreuden— Vaterleidenz 15.30 Hätt nicht der Seemann den Humor.. 16 Zwei fröhliche Stunden; 18.45 Sportſchau des Tages und für den Sonntag; 18.55 Einführung in die Oper Falſtaff; 19 Talſtaff, Oper von Verdi; 22.20 Europamei terſchaften im Schwimmen; 22.45 Wir tanzen in den Sonmte—