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Zu einer beſonders üblen Erſcheinung gehörte der Zugabe⸗ verkauf, der ſich bis zum Herbſt 1932 ſo böſe auswirkte, daß ſelbſt die Weimarer Syſtemregierung mit Hilfe einer Notverordnung dagegen vorgehen mußte. Die letzten Gift⸗ zähne mußten dieſer Natter am Buſen der deutſchen Volks⸗ wirtſchaft allerdings erſt von der nationalſozialiſtiſchen Re⸗ gierung ausgebrochen werden, die im Mai 1933 das ſogen. Zugabengeſetz erließ. Wer geglaubt hatte, daß die Zugabe damit endlich tot eweſen ſei, wurde bitter enttäuſcht. Denn ſie feierte in Feen des Kopplungsgeſchäfts eine fröhliche Auferſtehung. ie Zugabefreunde wollen zwar nichts davon wiſſen, daß das Kopplungsgeſchäft mit der Zugabe identiſch iſt. Doch debe es auf dieſelbe unmoraliſche und damit ſchädliche Ten⸗ enz zurück, der auch die Zugabe ihre Entſtehung ver⸗ dankte. Wer vermag denn einzuſehen, daß es zum Verkauf einer Ware unbedingt notwendig iſt, ſie mit einer anderen 95 verkoppeln, die unter Umſtänden aus einer ganz anderen ranche ſtammt, als die erſte Ware? Was haben Bonbons mit Weckeruhren, Margarine mit Porzellan, Palmin mit Koffern zu tun? Dieſe Reihe ließe ſich beliebig fortſetzen. Es gibt kaum eine Ware, die nicht ſchon mit einer anderen verkoppelt wurde. Die Gefährlichkeit des Kopplungsgeſchäfts Resch ſich aber erſt in ſeiner ganzen Bedeutung, als die eichsregierung auf handels⸗ und ernährungspolitiſchem Gebiet einen neuen Kurs ſteuerte, der auf Grund der Lage eboten war, als es nicht mehr möglich war, ausländiſche ette, Schmalz, Margarine, Butter, Käſe uſw. hemmungs⸗ los einzuführen. Dieſe Waren wurden plötzlich zu ſogen. Mangelartikeln geſtempelt und boten eine paſſende Gele⸗ genheit zu Kopplungsgeſchäften. Der Einzelhändler, der gern über ſein Kontingent hinaus Speiſefett, Margarine uſw. haben wollte, war gezwungen, zugleich auch ein Dut⸗ end Weckeruhren oder eine Korbſeſſelgarnitur abzunehmen. an bot beide Waren zu einem Geſamtpreis an, ſchrieb allerdings gleichzeitig für jede Ware auch einen beſonderen Preis aus. So ſollten die Zugabegeſetze umgangen werden. In!!!!!! der Einzelhandel dort gezwungen wurde, wenn er 3. B friſche Eierpflaumen haben wollte, zugleich eine Stiege matſchiger Tomaten abzunehmen. Der Einzelhandel mußte ähnlich vorgehen, um die ſolcherart erworbene Ware wie⸗ der loszuwerden. Wenn die Zwiebeln knapp wurden, wur⸗ den ſie nur abgegeben, wenn gleichzeitig auch Feigen ge⸗ kauft wurden. Die Reihe der Beispiele iſt endlos lang. Um der Gerechtigkeit willen muß feſtgeſtellt werden, daß der Einzelhandel nicht der allein Schuldige war. Im Gegenteil, weil er der letzte war, biſſen ihn die Hunde. Das Zugabe⸗ und Kopplungsgeſchäft wurde zuerſt in Gang geſetzt von der Seite der Großfirmen. Im Lebensmittelhandel hatten ſich ſogar ganze Intereſſengemeinſchaften gebildet, um alle dem Kopplungsgeſchäft im Wege ſtehenden Hemmniſſe, auch die Geſetzgebung, zu bekämpfen. 5 Als infolge des gewaltigen Wirtſchaftsaufſchwungs ſtarke Nachfrage nach Wohnungen herrſchte, machte ſich das Kopplungsgeſchäft auch hier breit. Man konnte in den Miet⸗ vertrag eintreten, wenn man zugleich auch die Wohnungs⸗ einrichtung des Vormieters zu einem Preiſe übernahm der in gar keinem Verhältnis zu dem wirklichen Wert ſtand. Das„auserwählte Volk“ trat hierbei wiederum beſonders in Erſcheinung. n f 5 Leider konnte man beobachten, daß die Gerichte in ihrer Rechtſprechung in Sachen der Kopplungsgeſchäfte oft den wahren Kern der Dinge nicht fanden. Es liegen auch einige Urteile vor, die von dem geſunden Rechtsempfinden 115 Volkes nicht verſtanden werden können. Das machte den Freunden des Kopplungsgeſchäfts neuen Mut. Allerdings war die Staatsführung nicht geſonnen, dieſe eee volkswirtſchaftlich durchaus unerwünſchten und.= ſchädlichen Auswüchſe ſtillſchweigend zu dulden. Das 5 119 ſchreiten der Preisüberwachungsſtellen wurde angeor 15 Der Reichskommiſſar für die Preisbildung wies 1 0 zin, daß eine verbotene Kopplung oder eine Umgehungs 55 lung auch dann vorliegt, wenn knappe Waren mit anderer Ware zu Gruppen zuſammengeſtellt ſo feilgehalten i den, daß der Eindruck entſtehen muß, die knappe 1 werde nur in dieſer Zuſammenſtellung abgegeben. Die 955 gen Beiſpiele der verbotenen Kopplung ſind wohl zur Ge⸗ nüge bekannt. a 5—* N den Wer eine gute Ware führt, kann einen entſprechen Preis dafür i und hat es nicht nötig, dale auch noch andere, unter Umſtänden minderwertige 8 3 u verkoppeln. Dagegen ſträubt ſich jedes geſunde 55 25 55 Eine ſolche Handlungsweiſe läßt ſich mit den Grun 5 ſätzen einer ſauberen Geſchäftsmoral einfach nig 4 5 baren Zugabe⸗ und Kopplungsgeſchäft haben in 5 5 gangenheit der Geſamtheit unſerer Volkswiriſgaf 1 meßlichen Schaden getan. Heute geht man mit ſtrenge Strafen dagegen vor. Wer bei einem verbotenen Kopp⸗ lungsgeſchäft erwiſcht wird, braucht ſich nicht zu wundern, wenn ihm ſein Geſchäft geſchloſſen wird. Wer die Exiſtenz des Volkes angreift, hat es nicht beſſer verdient, als daß 920 ſeine eigene Exiſtenz zerſchlagen wird. Partei und taat haben 1933 die Arbeitsſchlacht begonnen, und ſiegreich Sie mußten aber auch gleichzeitig die Stabilttit und Preisniveaus garantieren, damit die Le⸗ benshaltung breiter Maſſen geſichert blieb. Zugabe⸗ und Kopplungsgeſchäft ſind Methoden die letzten Endes 55 meiſten die breite Maſſe unſeres Volkes ſchädigen. Deshalb iſt es beſonders erfreulich, daß es allen denen, die ſolche Methoden bevorzugen, weil ſie ihnen einen leichten. mühe⸗ geſchlagen. des Lohn⸗ Balbo in der Reichshauptſtadt Kranzniederlegung Unter den Linden 8 Berlin, 10. Auguſt. Im Beiſein von Mitgliedern der italieniſchen Botſchaft, mehreren Generälen der Luftwaffe und einer vieltauſend⸗ köpfigen Menſchenmenge ehrte der Luftmarſchall von Ita⸗ lien und Generalgouverneur von Libyen Balbo die deut⸗ ſchen Gefallenen des Weltkrieges. Unter der Ehrenbezeigung einer Ehrenkompanie des Wachbataillons der Luftwaffe legte Balbo im Ehrenmal Unter den Linden in Gegenwart des Staatsſekretärs der Luftfahrt, General der Flieger Milch, einen Kranz nieder. Sechs Mitglieder des Faſcko de Berlino trugen den über zwei Meter im Durchmeſſer großen Lorbeer⸗ kranz, der mit Eichenlaub und vergoldeten Eicheln durch⸗ wirkt iſt, zum Ehrenmal hinauf. Eine große grün⸗weiß⸗ rote Schleife trägt die Inſchrift„Il Maresciallo dell' Aria Italo Balbo“. Marſchall Balbo, der zu der feierlichen Totenehrung das Großkreuz vom Deutſchen Adler angelegt hatte, wurde vor dem Ehrenmal und auf ſeiner Fahrt nach dem Roten Hauſe von der Maſſe begeiſtert begrüßt. Empfang im Berliner Nathaus Nach der Kranzniederlegung am Ehrenmal begab ſich Marſchall Balbo in das Berliner Rathaus, wo er am Por⸗ tal von Oberbürgermeiſter und Stadtpräſident Dr. Li p⸗ plert willkommen geheißen wurde. Der Oberbürgermeiſter führte den italieniſchen Gaſt über die große Freitreppe hin⸗ auf durch die Goldene Pforte in den Ratsherrenſitzungsſaal. Die geſamten Empfangsräume des Berliner Rathauſes tru⸗ gen Blumenſchmuck. Im e ſtellte der Oberbür⸗ germeiſter dem italieniſchen Luftmarſchall zunächſt die Bei⸗ geordneten der Hauptverwaltung vor, die, wie der Oberbür⸗ germeiſter, alle die Goldene Amtskette angelegt hatten. In Begleitung Balbos befanden ſich der italieniſche Ge⸗ neral Brigan di ſowie eine Reihe italieniſcher Offiziere, ferner der Erſte Botſchaftsrat Magiſtrati und der zum Ehrendienſt kommandierte Oberſtleutnant des Generalſta⸗ bes von Waldau, der erſte Luftattache in Rom. Nach der Begrüßung bat der Oberbürgermeiſter den Gaſt, ſich in das Goldene Buch der Stadt Berlin ein⸗ N N ek 1 trunk, eine Einrichtung, die der Oberbürgermeiſter und Stadtpräſident auch in der Reichshauptſtadt mit dieſem Ta⸗ e wieder aufleben läßt. Zur Erinnerung an ſeinen Beſuch im Rathaus und ſeinen Aufenthalt in Berlin überreichte Dr. Lippert darauf dem Luftmarſchall und Generalgouver⸗ neur von Libyen die Silberne Plakette der Reichs⸗ hauptſtadt. Begleitet von dem Oberbürgermeiſter und den Beigeord⸗ neten verließ Italo Balbo mit ſeiner Begleitung dann das Rathaus. Bei ſeinem Erſcheinen auf der Straße waren er und ſeine Begleiter in ihrer ſchmucken weißen Uniform wie⸗ derum Gegenſtand ſtürmiſcher Begeiſterung der vor dem Rathaus wartenden Maſſe. Bei dem kameradſchaftlichen Zuſammentreffen, das am Abend zuvor im„Haus der Flieger“ veranſtaltet worden war, hatte der, Staatsſekretär der Luftfahrt, General der lieger Milch, den italieniſchen Gaſt im Auftrage und in ertretung des Reichsminiſters der Luftfahrt und Ober⸗ befehlshabers der Luftwaffe, Generalfeldmarſchall Göring, aufs herzlichſte begrüßt. Luftmarſchall Balbo in Karinhall. Der italieniſche Luftmarſchall Italo Balbo folgte am Mittwoch mittag einer Einladung des Generalfeldmarſchalls Göring nach dem Waldhof Karinhall. Bei der Einfahrt in den Waldhof, von deſſen Maſten die Fahnen der beiden be⸗ freundeten Nationen wehten, erwies eine Ehrenkompanie des Regiments„General Göring! dem italieniſchen Luft⸗ marſchall die Ehrenbezeugung. Waldhörner entboten ihm den Jägergruß. Generalfeldmarſchall Göring begrüßte ſei⸗ nen Gaſt auf das e 118 hatte anſchließend mit ihm eine faſt zweiſtündige Unterredung. N f 5 Aunſcheuß Parc gab Göring den italieniſchen Gäſten ein Frühſtück, an dem neben der Begleitung des Luftmar⸗ ſchalls der italieniſche Botſchafter Attolico, der Geſandte Graf Magiſtrati, der italieniſche Generalkonſul Renzetti, ſowie der italieniſche Luftattachee Fliegergeneral Liotta teilnahmen. Von deutſcher Seite waren anweſend: Staats⸗ ſekeretär Körner, Staatsſekretär General der Flieger Milch, der Generalſtabschef der Luftwaffe Generalleutnant Stumpff, General der Flakartillerie Rüdel, General der Flieger v. Witzendorff, Generalmafor Udet, der deutſche Luftattachee in Italien, Generalmajor v. Bülow. Es nah⸗ men ferner teil der Chef des Miniſteramtes, Generalmajor Bodenſchatz, der Chef des Stabsamtes Miniſterialdirektor Dr. Gritzbach und einige Herren der näheren Umgebung des Feldmarſchalls. 5 i Im Laufe des Frühſtücks richtete Generalfeldmalſchall Göring an ſeinen hohen italieniſchen Gaſt herzliche Worte der Be⸗ loſen Verdtenſt ſichern, unmöglich gemacht wird, ſie anzu⸗ wenden, denn das Intereſſe des Volkes ſteht über dem des einzelnen. Es gibt heute für jeden tüchtigen und unterneh⸗ mungsluſtigen Kaufmann in Deutſchland tauſend Möglich⸗ keiten, ehrliche Geſchäfte zu machen. Es hat kein Menſch etwas dagegen einzuwenden, wenn es mit ſauberer Ge⸗ ſchüftsmoral geſchieht. Aber von den ſchädlichen Kopplungs⸗ ſeſchäften ſoll man die Finger laſſen, denn ſie ſind nicht nur ür die Volkswirtſchaft im allgemeinen ſchädlich, ſondern auch für den einzelnen, denjenigen nämlich, der dabei er⸗ wiſcht wird. Ka. Be. grüßung. Er erklärte, es ſei ihm eine beſondere Freude und Ehre, ſeinen Gaſt in ſeinem Heim in der Schorfheide willkommen heißen zu können. Er begrüße in ihm den Mann, der die italieniſche Luftwaffe neugeſchaffen habe und der die große Tat der Ueberfliegung des Atlantik im Geſchwaderflug, die nur von einem Balbo durchgeführt werden konnte, vollbracht habe. Marſchall Balbo habe der italieniſchen Luftwaffe den Stempel ſeiner Perſönlichkeit aufgeprägt und ſie damit zu einer der beſten der Welt ge⸗ macht. Göring erklärte, er wiſſe aus eigener Erfahrung, was es bedeute, eine Luftwaffe aufzubauen, und er könne daher die Verdienſte ſeines Gaſtes auf das beſte würdigen. Nun ſei Marſchall Balbo durch das Vertrauen Muſſolinis auf einen beſonders wichtigen Poſten des italieniſchen Im⸗ periums berufen worden. Feldmarſchall Göring würdigte ſeinen Gaſt als einen alten Freund Deutſchlands, der den Weg zu uns nicht erſt gefunden hätte, nachdem wir uns einen Platz an der Sonne errungen hatten, Er ſei ſchon ein Freund Deutſchlands in den Zeiten des Kampfes geweſen. Bei ſeinem letzten Beſuch in unſerem Land kurz vor der Machtübernahme habe er voller Vertrauen die Entwicklung vorausgeſehen. So wie den Duce und den Führer feſte Bande der Freundſchafk verbänden, ſo ſei auch die Freundſchaft zwiſchen ihm und ſeinem Gaſt immer ſtärker geworden. Beide hätten vieles gemeinſam, insbeſondere das Glück, in der Nähe der Füh⸗ rer ihrer Länder arbeiten zu dürfen und ſo grüße er Marſchall Balbo beſonders auch als Paladin des Duce. Generalfeldmarſchall Göring ſchloß mit einem Toaſt auf Seine Majeſtät den König von Italien und Kaiſer von Aethiopien, den Duce, die italieniſche Luftwaffe und ihren Geſtalter, den Luftmarſchall Balbo. Marſchal! Balbo erwiderte mit herzlichen Dankesworten für die freundliche Begrüßung durch den Generalfeldmarſchall, Noch deutlich erinnere er ſich ſeines letzten Aufenthalts in Deutſchland, und mit Bewunderung habe er den Fortſchritt feſtgeſtellt, den Deutſchland unter ſeinem genialen Führer in den letzten Jahren gemacht habe Er wiſſe die Tätigkeit der Mitarbei⸗ ter des Führers, unter denen der Generalfeldmarſchall den erſten Platz einnehme, wohl zu würdigen und ſehe, daß ein neuer. Geift. in Neuflhland isa Arbeiten durchgeführt und an Erfolgen erzielt worden ſei. Deutſchland und Italien würden unbeſieg bar bleiben, wenn ſie geführt von Benito Muſſolini und Adolf Hitler ihre Politik gemeinſam verfolgten. 5 Marſchall Balbo ſchloß mit einem Toaſt auf Deutſch⸗ land, den Führer, die deutſche Luftwaffe und ihren großen Schöpfer Hermann Göring. Nach dem Frühſtück führte der Hausherr ſeine Gäſte durch den Waldhof Karinhall und die nähere Umgebung. Eine beſondere Freude war es für den Luftmarſchall, die kleine Edda Göring zu ſehen. Nach dem Rundgang gab der Gaſt beim Einſchießen des Gewehres, das ihm der Feld⸗ marſchall für die am Freitag vorgeſehene Pirſch in der Schorfheide überlaſſen hat, einige Proben ſeiner Schieß⸗ kunſt ab. Dann überreichte Generalfeldmarſchall Göring den italieniſchen Fliegeroffizieren, die Italo Bald begteil⸗ teten, das Goldene Fliegerabzeichen der deutſchen Luft⸗ waffe, das Marſchall Balbo ſchon ſeit drei Jahren trägt. * Telegrammwechfel zwiſchen Balbo und Adolf Hitler. Marſchall Balbo hat an den Führer und Reichskanzler nachſtehendes Telegramm gerichtet:„Während wir ig Alpengipfel überfliegen, erlaube ich mir, Ihnen meinen herzlichſten Gruß zu ſenden und mein ſtolzes Gefühl, mich im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland zu befinden, auszu⸗ drücken. Marſchall Balbo.“— Der Führer und Reic skanz⸗ ler antwortete Marſchall Balbo in einem Telegramm, in dem er den Gaſt in Deutſchland herzlich willkommen heißt Glückwunſch Adolf Hitlers an Fritſch Zur Uebergabe des Arkillerie-Regimenks 12. Berlin, 11. Aug. Am heutigen Donnerstag findet auf dem pommerſchen Truppenübungsplatz Groß⸗Born die Ulebergabe des Artillerie⸗Regiments 12 an den durch den Führer und Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht zum Chef dieſes Regiments ernannten Generaloberſt Freiherrn von Fritſch ſtatk. Der Führer hat aus dieſem Anlaß folgen⸗ des Schreiben an Generaloberſt Freiherr von Fritſch ge⸗ richtet:. a 1 Ihrer Ernennung zum Chef des Artillerie⸗Regi⸗ ments 12, die ich in beiliegender Urkunde verfügt habe, übermittle ich Ihnen gleichzeitig in dankbarer Würdigung Ihrer hohen Verdienſte in Krieg und Frieden meine herz⸗ lichſten Glückwünſche. Ich gedenke bei der heutigen Gele⸗ enheit im beſonderen Maße Ihrer raſtloſen Arbeit am Wieber ag der deutſchen Wehrmacht. Indem ich Ihnen meine beſten Wünſche für Ihr perſönliches Wohlergehen ausdrücke, verbleibe ich a f (gez.): Adolf Hitler. Ihr 5 Vas Artierte⸗Ategiment 12 iſt mit Generaloberſt Frei⸗ herr von Fritſch beſonders verbunden, weil er in der Nach⸗ kriegszeit von 19281930 als Kommandeur des Artillerie⸗ Regiments 2 in Schwerin in Mecklenburg geſtanden hat. Das Artillerte⸗Regiment 12 iſt aus dem Artillerie-Regi⸗ ment 2 hervorgegangen und hat ſeine Standorte in Schwe⸗ rin und in Guſtrow in Mecklenburg. Die feierliche 0 mentsübergabe erfolgt durch den Oberbefehlshaber es Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch. N b Hauptmann v Both's letzte Fahrt Beiſetzung des tödlich verunglückten Adjutanten des Ober⸗ befehlshabers des Heeres Schwerin, 11. Aug. Am Mittwoch nachmittag wurde der beim Rennen tödlich verunglückte Hauptmann und Adju⸗ tant des Oberbefehlshabers des Heeres, Joachim Heinrich v. Both, zur letzten Ruhe geleitet. Im Park des Gutshauſes Kaeſelow, dem Stammgut der Familie v. Both, war der Sarg des Toten, über den die Reichskriegsflagge gebreitet war, unter einem Baum aufgebahrt. An der Trauerfeier nahmen u. a. teil: der Oberbefehlshaber des Heeres, Gene⸗ raloberſt v. Brauchitſch, Zeneraloberſt Frhr. v. Fritſch, ferner die Kavallerieinſpekteure des Chefs 5 Generalſtabes General der Artillerie Beck, zahlreiche be⸗ kannte deutſche Herrenreiter ſowie Graf Helldorf als Vertreter des Vollblut⸗Zuchtverbandes. Unter den zahl⸗ loſen Kranzſpenden ſah man einen großen Kranz Adolf 2155 lers, ferner der Oberkommandos der drei Wehrmachtstei e. Nach der Trauerfeier im Gutspark ſetzte man den 195 auf eine Lafette, während zwei Schwadronen des 355 e⸗ rieregiments 14 Paradeaufſtellung genommen ha ten. Dann wurden die ſterblichen Ueberreſte des Verſtorbenen in langem Trauerzug zum Friedhof nach dem Hire Pokrent geleitet, wo im Erbbegräbnis der Familie v. Both die feierliche Beiſetzung erfolgte. Reichspoſlminiſter Ohneſorge an Dr. Eckener. Berlin, 11. Aug. Reichs poſtminiſter Dr. Ohneſorge hat an Dr. Eckener als„dem hochverdienten Pionier der deut⸗ ſchen Luftſchiffahrt“ zur Vollendung des 70. Lebensjahres Glückwünſche geſandt und dabei der Hoffnung Ausdruck ge⸗ geben, daß die Fahrten der ſtolzen Luftſchiffe bald wieder aufgenommen werden könnten. 5 Deutſch⸗ſchweizeriſche Finanzverhandlungen Bei der Ende Juni vorgenommenen Verlängerung des deutſch⸗ſchweizeriſchen Zahlungsabkommens wurde verein⸗ bart, die Frage der Regelung der ſeinerzeit von der Schweiz dem Lande Oeſterreich gewährten Darlehen zu einem ſpäteren Zeitpunkt zu behandeln. Nunmehr haben in Bern Verhandlungen mit einer deutſchen Delegation begon⸗ nen, die von Legationsrat Wingen geführt wird. Leiter der ſchweizeriſchen Delegation iſt Sektionschef Kohli, Vorſteher des Rechtsbüros beim Politiſchen Departement. Berlin. In Berlin wurde eine Vereinbarung über ver⸗ ſchiedene Aenderungen und Ergänzungen des deutſch⸗polni⸗ ſchen Vertrages über Sozialverſicherung unterzeichnet. Wien. In Anweſenheit des Reichsminiſters Dr. Frank And des Reichsſtatthalters Dr. Seyß⸗Inquart wurde ein Sonderlehrgang für 180 Rechtswahrer der Oſtmark in Gmunden am Traun⸗See eröffnet. Die Beſprechungen in Prag Sudetendeutſche Abgeordnete bei Hodza. Prag, 10. Auguſt. Miniſterpräſident Dr. Hodza empfing am Mittwoch die Abgeordneten 1 2 8. und Maf Mig nolitiſchen Freiſen nerlgutet hierzu. da zwi⸗ der S über die Möglichkeit und Ausſichten bevorſtehen⸗ der Verhandlungen geſprochen wurde. Lord Ru neiman und ſeine Mitarbeiter ſtudieren zurzeit die verſchiedenen ihnen vorgelegten Dokumente, welche die Vorſchläge der tſchecho⸗ſlowakiſchen Regierung enthalten. Lord Runciman beſuchte den Miniſterpräfidenten Hodza, um mit ihm die Situation zu beſprechen, wie ſie ſich auf Grund der von ihm erlangten Informationen dar⸗ ſtellt, ferner um die Schritte zu erörtern, die zu einer Klä⸗ rung der Zuſammenarbeit mit den tſchecho⸗ſlowakiſchen Behörden unternommen werden müſſen. Ferner empfing Lord Runeiman die Mitglieder der Abordnung der Sude⸗ tendeutſchen Partei, um mit ihnen das ihm vorgelegte Me⸗ morandum weiter zu erörtern. Halbamtlich wird mitgeteilt, daß bei den Beratungen zwiſchen Hodza und dem Finanzminiſter Kalfus alle Fra⸗ für behandelt wurden, die den Vorbereitungen des Budgets ür 1939 gelten. Hodza empfing auch den Induſtriellen Bata, der dabei iſt, Aufkäufe im ſudetendeutſchen Gebiet vorzunehmen. Gegen Abend trat der„politiſche Miniſter⸗ e zuſammen, der ſich mit der Nationalitätenfrage efaßte. 8 We e ee Aber im Geſicht des alten Spielers ſtand noch immer dieſes abweſende, verlorene Lächeln. Und es wurde an dieſem Abend durchaus nicht fidel. Guido Schwarzkoppen ging gegen Morgen allein in den Anlagen ſpazieren. Und dachte weiter über ſein Lehen nach, das ja gar kein Leben geweſen war. Sondern— eine einzige Miſſetat an ſeinen Kindern. Die blauſamtene Nacht des Südens ſpann ihn immer mehr ein in dieſes bittere Bewußtſein. Und die Gedanken ſuchten das jüngſte Kind: die kleine blonde, ſchöne, wunderſchöne Gertraude. 5 Wie war das doch gleich geweſen? Sie hatte zu ihm kommen ſollen. Sie— ſollte Lelias Stelle einnehmen. Und ſie hatte ſich geweigert! War geflohen! Hatte recht daran getan! Vor ſolch einem Vater konnte man nichts Beſſeres tun als fliehen. i Er hatte geflucht und gewütet! Ja, das hatte er! Er hatte Gertraude eine undankbare Kreatur geſcholten. Wie aber hatte ſie erfahren können, zu welchem Zweck er ſie in dem vornehmen Penſionat der Madame Chere in Genf erziehen ließ? Das blieb ein Rätſel. Wer konnte ein Intereſſe daran gehabt haben, ihm dieſes Kind zu entfremden? 8 5 5 24 ————Üä—ä Große Schlacht bei Kiukiang Schwere Verluſte auf beiden Seiten. Hankau, 10. Aug. Während ſich die Ueberſchwemmung auf dem Nordufer des Jangtſe infolge neuer Deichbrüche ſtromaufwärts über Wuſuel hinaus weiter ausgedehnt hat und japaniſche Operationen größeren Stils verhinderte, er⸗ öffneten die japaniſchen Truppen an der Kiukiang⸗Front, nachdem ſie in den letzten Tagen um mehrere tauſend Mann verſtärkt worden waren, die Offenſive mit dem Hauptſtoß nach Weſten. Nach mehrſtündiger Artjllerievorbereitung, durch deren Wirkung die chineſiſchen Stellungen vollkom⸗ men zerſchoſſen und zwei chineſiſche Kompanien reſtlos auf⸗ gerieben wurden, traten die Japaner zum Sturmangriff an und eroberten die chineſiſchen Gräben. Der Angriff der japaniſchen Infanterie wurde vom Jangtſe und von dem weſtlich Kiukiang gelegenen Chihſee aus durch Landungen kleinerer japaniſcher Abteilungen im Rücken der chineſiſchen Front unterſtützt. Lokaler Charakter der Streitfrage „Das ſtrittige Gelände lohnt keinen Krieg“ Keijo(Söul), 11. Auguſt. Der Vertreter des Deutſchen Nachrichtenbüros begab ſich am Mittwoch zum japaniſchen Oberkommando der Choſin⸗ Armee, das fanen Sitz in der koreaniſchen Hauptſtadt Keijo (Söuh) hat und informierte ſich über die Lage an der ſow— jetruſſiſch⸗japaniſchen 2 0 95 f Das japaniſche O erkommando betonte zu⸗ nächſt den lokalen Charakter der Streitfrage. Im inblick auf die„relative Bedeutungsloſigkeit des ſtrittigen Geländes wünſche die oberſte japaniſche Heeresleitung keinen Krieg gegen Sowjetrußland. Das Oberkommando beſtätigte ſodann dem DNB⸗Ver⸗ treter, daß die Sowjetruſſen ſeit dem 1. Auguſt fortgeſetzt Verſtärkungen e deren Geſamtzahl im unmittel⸗ baren Hinterland auf drei Infanterie⸗Diviſionen, eine Ka⸗ vallerie⸗Diviſion, etwa 90 ſchwere Geſchütze, ein bis zwei motoriſierte Brigaden und etwa 100 Flugzeuge geſchätzt werde. Seit dem 5. Auguſt ſei eine wachſende ſowjetruſſiſche Aktivität zu beobachten die ſich durch nächtliche Feuerüber⸗ fälle und Bombenabwürfe auf japaniſche Stellungen, Dör⸗ fer und Eiſenbahnen äußert. Die japaniſchen Gegenmaß⸗ regeln ſeien durch keilweiſe Einſtellung des zivilen Eiſen⸗ bahnverkehrs, Lichtkontrolle und Geheimanweiſungen für Behörden, Aemter und Fabriken getroffen worden Die Sowjets hielten zurzeit in der vorderſten Linie drei Batail⸗ lone, was einen nächtlichen Patrouillendienſt mit ſtändigen Schießereien auslöſe. Im ganzen Hinterland einſchließ: lich Mandſchukuos ſei nichts ö u bbeoba chten, was auf kriegeriſche Vorbereitungen ſchließen laſſe. Seit langem ſei die Kwantung⸗ und Choſin⸗Armee auf alle Eventualitäten vorbereitet, und man könne mit ruhiger Sicherheit in die Zukunft blicken. 5. Räumung der Ortſchaft Koiko Nach einem Bericht aus Koiko haben alle Einwohner, auch die Zeitungsberichterſtatter, Koiko am Südufer des Tumen, etwa 30 km ſtromaufwärts der Mündung, verlaſ⸗ ſen. Der Ort war ſeit Ausbruch des Grenzzwiſchenfalls einem andauernden Artillerie⸗ und Luftbombardement ſei⸗ tens der ſowjetruſſiſchen Truppen ausgeſetzt. Die Sowjet⸗ flugzeuge haben Koiko nicht nur mit Bomben belegt, ſon⸗ dern. aulch ni Maſchinengewelren, beſchoſſen e wohsi 05 büro ſowie die Polizeiſtation, die wiederholt durch die ſow⸗ jetruſſiſchen Flugzeuge angegriffen wurden, find verlegt worden; es bleibt nuͤr Gendarmerie im Ort. Valencia wieder bombardiert Vorſtoß an der Eſtremadurafront Bilbao, 10. Aug. Nachts bombardierten nationalſpaniſche Flieger erneut die Hafenanlagen von Gandig in der Pro⸗ vinz Valencia, wo ſchwere Brandwirkungen beobachtet wer⸗ den konnten, und ferner die Anlagen des Hafens Valencia, wo ſich ebenfalls kleinere Brände entwickelten. Dem nationalen Heeresbericht zufolge iſt es den Trup⸗ pen Francos gelungen, an der Eſtremadurafront im Sektor Caſtuera einen glänzenden Durchbruch in einer Tiefe von 10 km durchzuführen. Die Gegner hatten über 200 Tote, unter ihnen mehrere Offiziere und politiſche Kommiſſare. 180 Ge⸗ fangene wurden gemacht und viel Kriegsmaterial ſowie ſow⸗ etruſſiſche Tanks erbeutet. Im Luftkampf wurden zwei rote Flugzeuge vom Typ„Nataſcha“ und„Curtis“ ſowie durch Luftabwehr ein roter Bomber abgeſchoſſen. ——— „Müde ſetzte ſich der alte Mann auf eine der Bänke Süß und berauſchend duftete es zu ihm herüber. Ver⸗ einzelt gingen Menſchen auf den Nebenwegen. Einmal er⸗ tönte ein kurzer, ſcharfer Knall. Nicht weit im Gebüſch. Der alte Spieler kannte dieſen Knall. Guido Schwarzkoppen ſtand auf, langſam ging er weiter, ging zu ſeinem Hotel zurück. Seine Gedanken ſchweiften zurück in die Vergangenheit, in die Zeit, als Guido Schwarzkoppen noch ein anſtändiger Kerl war und zu den Freunden Lord Wellingmoores ge⸗ hörte. Er hieß damals Mac Kellſer und trug die Offiziers⸗ abzeichen. Vorbei!. Lange war das her. Sehr lange. Seit dieſer Zeit kannte man in allen Erdteilen den internationalen Spieler und Lebemann Guido Schwarzkoppen! Die Vergangenheit kannte niemand. Das war gut ſo. War gut bis jetzt geweſen. Doch nun mußte einer wiſſen, wie es in Wirklichkeit im Leben des Guido Schwarzkoppen ausſah. Einer mußte und ſollte es endlich wiſſen. Einer, der Ehre im Leibe hatte. Dem man etwas anvertrauen konnte. Einer, der ein Vertrauen niemals mißbrauchen würde. 8 Rudolf von Hartlingen! Erl Er allein! 5 0 Wo war eigentlich der Maler Venjo Holm? Auf ihn hatte man ſich auch immer verlaſſen können. Bis— bis Lelia den Grafen nahm. Da war Venjo Holm feindſelig gege; Lin Schwarzkoppens geworden. e 1 s a 5 Man bra n ie nicht. Er hatte längſt kein Ver⸗ mögen mehr. Er mochte wes( verdorber eſt rbe eil Irgendwo in einem känfeen Wise 1 5 5 1 Recht ſo! 5 i Lelia und Otto waren ja auch beide tot! So war es auch um den leichtſinnigen Maler nicht ade. Gertraude! N Wo mochte ſie ſein? — ͤ— Weitere Mobiliſierungsmaßnahmen in Japan. Tokio, 11. Aug. Nach einem Bericht der Agentur Domei hielt der für alle Mobiliſierungsfragen zuſtändige Ausſchuß unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten eine Sitzung ab. Der Ausſchuß beſchloß, die Artikel 6 und 21 des Mobiliſie⸗ rungsplanes in Kraft zu ſetzen. Die erwähnten Artikel ſehen die Regiſtrierung aller Aerzte ſowie die Einſchrän⸗ kung der techniſchen Lehrkräfte in allen Unterrichtsanſtalten vor. Der Miniſterpräſident unterſtrich in einer Anſprache an den Ausſchuß die unbedingte Notwendigkeit, alle Kräfte der Nation zuͤſammenzufaſſen, um die ernſte Lage zu mei⸗ ſtern, vor die ſich Japan infolge der ſowjetruſſiſchen Heraus⸗ forderungen geſtellt ſieht. Kurzmeldungen Welczeks Vorſprache bei Bonnet Paris, 10. Aug. Die Pariſer deutſche Bot⸗ ſchaft teilt mit:„Außenminiſter Bonnet hat den deutſchen Botſchafter zu ſich gebeten, um ihm ſeine Auffaſſung über die internationale Lage mitzuteilen. In erſter Linie lag dem Außenminiſter anſcheinend am Herzen, das Dement der franzöſiſchen Regierung über die in der Preſſe behaup⸗ teten Lieferungen von Waffen und Entſendung von neuen Freiwilligen nach Rotſpanien zu unterſtreichen. Außerdem hat ſich der Außenminiſter auch über die Miſſion Lord Runeimans und die ſudetendeutſche Frage ausgeſprochen.“ Der franzöſiſche Geſchäftsträger bei Graf Ciano. Rom, 10. Aug. Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano empfing den franzöſiſchen Geſchäftsträger Blon⸗ del. Bekanntlich war Blondel in der vorigen Woche nach Paris gefahren, um Außenminiſter Bonnet über die fran⸗ zöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen zu informieren. Ausſprache zwiſchen Daladier und Bonnet Paris, 11. Aug. Der franzöſiſche Außenminiſter Bonnet hat am Mittwoch den Miniſterpräſidenten Daladier aufge⸗ ſucht und mit ihm eine Ausſprache über die internationale Lage gehabt. Oslo. Die Norwegenfahrt der deutſchen Bauernführer vom 31. Juli bis 10. Auguſt fand in Oslo ihren Abſchluß mit einem Eſſen, an dem auch der deutſche Geſandte Dr. Sahm teilnahm. Wieder ein Opfer der Berge.— Engliſcher Touriſt im Kankon Wallis tödlich verunglückt. Bern, 11. Aug. Dienstag früh unternahmen drei eng⸗ liſche Touriſten, die in Arolla im Eringtal(Kanton Wallis) Quartier genommen hatten, ohne Führung eine Beſteigung des Dent de Veiſivi. Bei der Erſteigung der Weſtwand löſte ſich ein Felsſtück und zerſchlug das Seil der Touriſten. Der letzte Mann der Seilſchaft, der Touriſt C. F. Hook aus London, verlor dadurch den Halt und ſtürzte 50 Meter in die Tiefe. Seine Gefährten alarmierten in Arolla ſofort eine Rettungskolonne, der es gelang, den Schwerverletzten zu bergen. Trotz ſofortiger ärztlicher Hilfe ſtarb der Ver⸗ unglückte während des Transports nach dem Dorf Hauders. Der Streik im Marſeiller Hafen. 5 Paris, 11. Aug. Der Streik im 8 von. ü re Ausmaße anneh⸗ FVVVVCCCCCb grundlage gefunden wird. In einer Mitteilung der Gewerk⸗ chaft wird angedroht, für den Fall der Ablehnung der ge⸗ forderten Lohnerhöhung auf der Hafenarbeitertagung der Mittelmeerhäfen den Solidaritätsſtreik zu beantragen. Es ſtehe außer Zweifel, daß ſich in dieſem Fall Bordeaux und Setes anſchließen würden. Schwerer Anfall eines Weichſeldampfers. Warſchau, 11. Aug. Der zwiſchen Danzig und Warſchau verkehrende Weichſeldampfer„Eleonore“ ſtieß in der Nähe von Czerwinſk auf Grund. Er trug ein ſo großes Leck da⸗ von, daß er zu ſinken begann. Die 150 Paſſagiere konnten von anderen Schiffen gerettet und nach Warſchau weiter⸗ befördert werden. Fünf Kinder von explodierendem Blindgänger getötel. Warſchau, 11. Aug. Zu einem folgenſchweren Unglücks⸗ fall kam es in einem Dorf bei Luck in Wolhynien. Mehrere Knaben fanden auf dem Felde ein altes Artilleriegeſchoß. mit dem ſie in unvorſichtiger Weiſe umgingen. Plötzlich explodierte die Granate und tötete fünf Jungen auf der Stelle. Zwei weitere Kinder wurden ſchwer verletzt Ein Vermögen konnte er ihr nun hinterlaſſen. Ein Vermögen, das ehrlich erworben war. Nicht im— Falſch⸗ ſpiel gewonnen! 55 i Aber— wo war ſie? e Er war alt. Sehr alt und müde. Er fühlte nicht mehr die Kraft in ſich, ſein Kind zu ſuchen. Er mußte einen anderen, Jüngeren, bitten. Graf Hartlingen! Er, gerade er? Dem Lelia ſo weh getan hatte? Der ibn, den Vater, verachtete? Der dieſe Verachtung am ver⸗ gangenen Abend ſo deutlich gezeigt hatte? Dieſer Mann ſollte Gertraude ſuchen? „Ja! Er!“ Ganz laut ſagte es Guido Schwarzkoppen, dann ſetzte er ſich an den Schreibtiſch und ſchrieb einen langen Brief. Einen einzigen langen Brief. Dann nahm er das Geld, das viele Geld, das nach einem langen, abenteuerlichen Leben Fortuna ihm mühelos in den Schoß geworfen hatte, und packte es in ein Palet. Obenauf legte er ſorgfältig den Brief. Adreſſierte das Paket an Graf Hartlingen. Ganz genau vermerkt ſtand das Hotel, in dem der Graf Wohnung genommen hatte. Und dann trank der alte Spieler das indiſche Gift! Am anderen Morgen fanden die Hotelbedienſteten Herrn Schwarzkoppen kot in ſeinem Bett. Auf den bläu⸗ lichen Lippen glänzte noch ein letzter Tropfen des furcht⸗ baren indiſchen Giftes, das ihm einſt ein reicher Inder in einer kunſtvoll geſchliffenen Viole geſchenkt hatte. Der Hoteldirektor war außer ſich und ließ eine Be⸗ merkung fallen, dahingehend, daß die Anlagen des Kaſinos für unglückliche Spieler da ſeien und nicht ſein honettes Hotel. i 5 Die Adreſſe, die ſich auf dem ſorgſam verſchnürten Paket vorfand, beſänftigte die hochgehenden Wogen der Entrüſtung etwas. Graf Hartlingen? Ließ ſich hören! Hoffentlich würde der Herr nun wenigſtens alles Weitere veranlaſſen. Sorgfältig ſchloß der Direktor einſtweilen die Tür. Dann verſtändigte er die Polizei.(Fortſetzung folat.) Badiſche Chronik 1 Weinheim.(Erntefreuden an der Berg⸗ ſtraße.) Der jetzt herunterkommende Regen findet die Flu⸗ ren nicht nur abgeerntet, ſondern auch die Frucht geborgen. And ſie iſt diesmal gut geraten; für das Brot iſt geſorgt. Auch Kartoffeln, Rüden und Gemüſe verſprechen einen ſehr guten Ertrag, desgleichen Tabak und Mais. So iſt der ge⸗ ringe Ertrag der Obſternte ausgeglichen. Was den Wein an⸗ geht, ſo dürfte, eine weitere gute Entwicklung vorausgeſetzt, entgegen den ganz peſſimiſtiſchen Frühjahrserwartungen mit einem angemeſſenen Ertrag zu rechnen ſein. () Pforzheim.(Seinen Verletzungen er⸗ legen.) Im Städtiſchen Krankenhaus iſt der Landwirt und Weinbauer Wilhelm Seemann geſtorben, der unter ſei⸗ nen vollbeladenen Erntewagen geraten war. II Mosbach.(Kind totgefahren.) Im benach⸗ barten Neckarburken wurde das 18 Monate alte Söhnchen des Landwirts Ludwig durch den einfahrenden Erntewagen totgefahren. UI Heidelberg.(Greis geht aus dem Leben.) Ein Mann im weißen Haar legte ſich hier an einem Uebergang vor die Eiſenbahn und wurde auf der Stelle getötet. Der Heimattag in Eppingen. Ei Eppingen. Im alten Städtchen an der Elſenz mit ſeinen Fachwerkbauten unter dem Wahrzeichen des mittel⸗ alterlichen Pfeifferturmes prangten Straßen, Feſtplatz und Feſtzelt im Schmuck der Blumen und Fahnen, und ein reich⸗ haltiges Programm füllt die Feſtwoche. Ein Begrüßungs⸗ abend mit geſanglichen, muſikaliſchen und humoriſtiſchen Dar⸗ bietungen bildete den Auftakt. Von nah und fern waren die „Eppinger“ gekommen, um mit der Heimat Zwieſprache zu halten. Der Sonntag brachte die Totenehrung und als Glanzpunkt einen Feſtzug mit über 30 geſchmackvollen Grup⸗ pen, unter denen beſonders die Wagen der Eppinger in Mannheim und Karlsruhe auffielen. Das abendliche Feſt im Zelt beſchloß den erſten Tag. Der Pflege der alten Schulkameradſchaft und Freundſchaft galt der Montag mit den zahlreichen Jahrgangstreffen in den verſchiedenen Gaſt⸗ ſtätten wohl für die zahlreichen Eppinger außerhalb ihrer Vaterſtadt die ſchönſte Erinnerung an die Heimat und die Verbundenheit mit Blut und Boden. Der Inhalt des reich⸗ haltigen Programms iſt damit noch nicht erſchöpft. Ein Som⸗ mernachtsfeſt, ein Kinderfeſtzug, ein Militärkonzert, verſchie⸗ dene Tagungen der Landwirtſchaft und des Handwerks reihen ſich an, ein Feuerwerk und vorausſichtlich die Wiederholung des Feſtzuges werden den Abſchluß bilden. Eine ſtändige Ausſtellung des Handwerks und Gewerbes, ebenſo eine land⸗ wirtſchaftliche Schau und eine Fotoſchau ſind täglich ge⸗ öffnet. () Ettlingen.(An der Dreſchmaſchine verun⸗ glückt.) Ein Landwirt wollte Nachſchau in der Ballen⸗ preſſe ſeiner Dreſchmaſchine halten und ließ dabei am Schwungrad drehen. Die Preſſe kam in Bewegung und er⸗ faßte den Kopf des AUnglüclichen. Mit lebensgefährlichen Verletzungen(Kieferbrüche und Schädelbruch) wurde der Mann in ein Karlsruher Krankenhaus eingeliefert. 2 Lauf b. Bühl.(Tot aufgefunden.) Ein ſeit einigen Tagen vermißtes 35 jähriges Mädchen aus Sasbach⸗ walden wurde jetzt im Laufbach tot aufgefunden. Das Mäd⸗ chen hat ſich aus Schwermut das Leben genommen. unfall.) Als der 20 jährige Ar eiter Uhlig mit de 0 rade aus dem Hofe auf die Hauptſtraße fahren wollte, geriet er in die Fahrbahn eines im ſelben Augenblick daherkom⸗ menden Kraftwagens. Uhlig wurde mit ſolcher Wucht auf die Straße geſchleudert, daß er mit einem Schädelbruch und Bruſtquekſchungen liegen blieb. Bald nach ſeiner Einlie⸗ ferung ins Acherner Krankenhaus iſt er geſtorben, 5 Bühl.(Vom Triebwagen erfaßt.) Zwei Frauen wurden beim Ueberſchreiten des Oberweierer Weges Don einem Triebwagen der Bühl— Schwarzacher Lokalbahn erfaßt und zur Seite geſchleudert. Die beiden Frauen mußten ſchwer verletzt ins Buͤhler Krankenhaus eingeliefert werden. —) Neudingen b. Donaueſchingen.(Tödlicher Ver⸗ kehrsunfall.) Der 26jährige Franz Münzer wollte einen Riemen auf die Transmiſſion legen, wurde dabei von dieſer erfaßt und an einen eiſernen Träger geworfen. Münzer er⸗ tt eine ſchwere Schädelverletzung, die ſeinen Tod herbei⸗ führte. Er hinterläßt Frau und zwei Kinder. — Schutz unſeren Singvögeln! Durch das Fangen von Singvögeln und anderen nützlichen Vögeln wird unſerer Land⸗, Garten⸗ und Forſtwirtſchaft großer Schaden zu⸗ efügt. Die bedrohliche Zunahme der Baum- und Pflanzen⸗ ſchädlinge iſt horde auf das allmähliche Verſchwin⸗ den gewiſſer heimiſcher ogelarten zurückzuführen. Schutz und Pflege unſerer gefiederten Freunde iſt deshalb Ehren⸗ flicht eines jeden Volksgenoſſen. Nach den Beſtimmungen 325 e e Aue 18. 99 1936 werden Vogel⸗ oel ſtreng beſtraft. Auch wird der beſtraft, der gefangene ögel geblendet hält. Alle Volksgenoſſen werden gebeten, bei dem Schutz der Singvögel mitzuhelfen. ̃ Mehr als Turnvater Jahns Werk im Lichte unſerer Zeit— Zum 180. Geburfskag Jahns am 11. Auguſt Die„Nationalſozialiſtiſche Partei⸗Korreſpondenz“ weiſt aus Anlaß des 180. Geburtstags Jahns mit Recht darauf in, daß Jahn mehr war als der Begründer der deut⸗ ſchen Turnerei, ſo groß auch ſchon dieſe Tat war. Aber der Gedanke der Leibesübungen, den Jahn faßte und in die Tat umſetzte, kann nur richtig geſehen werden, wenn er von dem Mittelpunkt des Jahnſchen Denkens: vom Volk her verſtan⸗ den wird. Jahns ſelbſtgeſchaffenes Wort„d eutſches Volkstum“ drückt die Wirklichkeit aus, die auch wir Nationalſozialiſten unter Volk verſtehen. Jahn hat aber nicht nur die natürliche organiſche Seite des Volkes geſehen, er ch auch ein klares Bewußtſein in ſeiner geſchichtlich⸗ politiſchen Aufgabe. Sein realiſtiſcher Sinn für Organiſatio⸗ nen und politiſche Einrichtungen hat ihm auch den Staat richtig ſehen laſſen. Einen Staat ohne Volk nennt er ein „ſeelenloſes Kun twerk“, und ein Volk ohne Staat iſt für ihn ein„leibloſer luftiger Schemen wie die weltflüchtigen Zigeu⸗ ner und Juden. Staat und Volk in eins geben erſt ein Reich, und deſſen Erhaltungsgewalt bleibt das Volkstum“. Der Glaube an hat Jahn in den Jahren nach freiung des Liebe die 5 mal,„kann zu allen Zeiten Auferſtehungstag feiern.“ N tums müſſen auch die Waffen des Feindes Een Wiedergebur 1 nun vor der Kraft des „Volkstum iſt eines Schutzgeiſtes Weihl ngsgabe, ein uner⸗ ſchütterliches Bollwerk, die einzige natürliche Grenze.“ Von Jahns Anſchauung des Volkes m Fahr⸗ die Ewigkeit des Volkstum der Kataſtrophe von 1806 die Kraft gegeben, an nichts anderes zu denken, als an die Be⸗ deutſchen Volkes.„Ein Volk. das mit Luſt und Ewigkeit ſeines Volkstums 2 0b e e er ein⸗ Sſeſt e des Volks⸗ kapitulieren: her müſſen auch ſeine Gedanken über das Turnen und die Leibesübun⸗ Aus den Nachbargauen Das taſende Motorrad Einen Invaliden in ſeinem Jahrſtuhl kotgefahren Offenbach a. M. An der Kreuzung Bettina⸗Taunusſtraße kam es zu einem ſchweren Verkehrsunfall. Der Fahrer eines Motorrades mit Beiwagen rannte bei dem Verſuch, einem anderen Motorrad auszuweichen, gegen den Fahrſtuhl eines Invaliden. Der 76jährige Invalide Joſef Klein wurde ſo ſchwer verletzt, daß er ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte, wo er inzwiſchen ſtarb. Der Motorradfahrer trug eine Verletzung am linken Unterarm davon, während ſeine Beifahrerin Hautabſchürfungen erlitt. Ein Mann, der neben dem Invaliden ſtand, wurde ſchwer verletzt ins Kranken⸗ haus eingeliefert. 5 Todesſturz aus dem Fenſter Frankfurt a. M. In einem Hauſe am Affentorplatz im Stadtteil Sachſenhauſen ſtürzte eine dreißigjährige Frau beim Reinigen der Flurfenſter vom vierten Stockwerk in den Hof und war ſofort tot. Kaſſel. Ein 25jähriger Mann ſtürzte aus dem Fenſter ſeiner im vierten Stockwerk gelegenen Wohnung. Er wurde ſchwer verletzt in das Stadtkrankenhaus eingeliefert, wo er bald ſtarb. Er war in total betrunkenem Zuſtande von ſei⸗ nem Freund in ſeine Wohnung, die er allein bewohnte, ge⸗ bracht worden. Ob ein Unfall oder Selbſtmord vorliegt, konnte bisher nicht feſtgeſtellt werden. 5 Bergzabern.(Beim Faßreinigen erſtickt.) Der 48jährige Weinhändler Fritz Mees machte ſich mor⸗ gens an das Reinigen eines großen Weinfaſſes, um es für den neuen Herbſt vorzubereiten. Als ſpäter ſeine Frau da⸗ ukam, fand ſie ihn tot vor dem Faſſe liegen. Die Unter⸗ uchung ergab, daß Mees die im Faß enthalten gewe⸗ enen giftigen Gaſe eingeatmet hatte. Homburg.(Wieder ſelbſtändiger Kreis) Kreisleiter und Bürgermeiſter Kniſſel gab bekannt, daß auf Wunſch des Gauleiters das Raumgebiet Homburg von jetzt ab wieder als ſelbſtändiger Kreis vom Kreis Zweibrücken abgetrennt ſei. Der neue Kreis Homburg umfaßt neben Homburg die Gemeinden Limbach und Kirkel und auch das Höcherberggebiet, das Gebiet des Bezirksamts Waldmohr, den Reſtkreis Zweibrücken, der aus den Gemeinden der Sickinger Höhe beſteht. Das Bliestal bleibt beim Kreis Zweibrücken. — Alm.(Durch einſtürzendes Gerüſt ge⸗ tötet.) An einer hieſigen Bauſtelle ereignete ſich ein ſchwe⸗ rer Unfall. Ein Gerüſt ſtürzte mit drei darauf beſchäftigten Maurern plötzlich zuſammen. Dabei erlitt der 28jährige ledige Benedikt Vogt aus Kirchberg a. Iller einen ſchweren Schädelbruch, dem er im Krankenhaus erlegen iſt. — Tübingen.(Blutſchänder wieder ins Zucht⸗ haus.) Man ſollte annehmen, daß eine empfindliche Zucht⸗ hausſtrafe ihre nachhaltige Wirkung nicht verfehlt. Bei dem 34jährigen verheirateten Hermann Geißler aus Oberbeihingen (Kr. Nürtingen) ſcheint das jedoch nicht der Fall zu ſein. Er wurde erſt im Jahre 1936 zu einer Zuchthausſtrafe verur⸗ teilt, weil er mit ſeinen Stieftöchtern blutſchänderiſche Be⸗ ziehungen unterhielt. Am 17. März d. J. wurde er nun aus dem Zuchthaus entlaſſen und ſchon ſechs Wochen ſpäter verging er ſich erneut an einer ſeiner Stieftöchter. Dieſes 5 erbx. Angeklagten wieder ein Jahr echs Mofale Zuchthaus eff. — Blaubeuren.(Der ſchwäbiſche Gruß koſtet.) Es iſt nicht die erſte Beleidigungsklage, die dieſer Tage vor dem Blaubeurer Strafrichter verhandelt wurde, weil der Götz von anno dazumal in einer begreiflichen Wut einen inzwiſchen in die Geſchichte eingegangenen Kraftausdruck prägte, den nun auch ein Mann von hier glaubte einem Amtsboten ſo ohne weiteres ins Geſicht ſchleudern zu können. Es iſt ein erheblicher Anterſchied, ob man dieſen„Gruß“ einem ganz „privat“ entbietet oder einer Amtsperſon. Auch waren die Herren vom Nathaus durchaus nicht gewillt, den Wunſch des Angeklagten zu erfüllen. Dieſer wird vielmehr dafür eine Strafe von 25 Mark zu bezahlen haben. F 50 Jahre Berliner Leſſing⸗Thealker. Das Berliner Leſſing⸗Tehater kann am 11. September auf ſein 50jähri⸗ es Beſtehen zurückblicken. Es wurde 1888 erbaut und mit eſſings„Nathan der Weiſe“ eröffnet. Seine ſiärkſten Er⸗ folge hatte das Leſſing⸗Theater einſt unter Otto Brahms mit den Uraufführungen von Ibſen und Gerhart Haupt⸗ mann, vor allem mit dem„Biberpelz“ und mit„Peer Gynt“. Alle Rekorde jedoch ſchlug in unſeren Tagen Hin⸗ richs„Krach um Jolanthe“, das mit unvermindertem Er⸗ folg neunhundertmal gegeben worden iſt. aß Holzbock zerfraß einen Kirchturm. In Bremen hat man ſich gezwungen geſehen, den vierzig Meter hohen Turm der Friedenskirche infolge der Zerſtörungen, die der Holz⸗ bock— vielfach auch Holzwurm genannt— an ihm ange⸗ richtet hat, abzubrechen Der Turm hat ein, Alter von ſiebzig Jahren erreicht; er wird nicht wieder aufgebaut werden. bes und den in ihr geformten und geſteigerten Kräften des Willens hat Jahn die Grundlage aller volkstümlichen(wir würden heute ſagen völkiſchen) Erziehung geſehen. In der Gemeinſchaft der Turner ſollte nach Jahns Willen der Knabe zum Mann herangebildet werden, indem er ſich die Tugenden eines Mannes: Mut, Geradheit, Fertigbeit, Si⸗ cherheit und die in Uebung und Wettſtreit erwirbt. Jahn hat ſelbſt die Gefahr geſehen, die in der mannigfal⸗ tigen ſozialen Aufſpaltung des Volkes durch Adel, Bildung und Beſitz begründet lag. Welche außerordentliche politiſche Bedeutung den Leibesübungen gerade in der Ueberwindung dieſer Gefahr zukommt, geht aus einem eigenen Bericht von Jahn über eine Unterhaltung mit einem Angehörigen des Adels hervor, der zugleich anerkennend und tadeind zu Jahn ſagte:„Schön iſts anzuſehen, und Sie haben Wunder eleiſtet, aber recht iſts nicht daß Sie das Turnen unter das Volt gebracht haben; woran ſoll man e einen vorneh⸗ men Mann erkennen, wenn jeder Gemeine ſolchen Anſtand hat und auftritt, als wäre er auch von Geburt.“ un tionär als der Gedanke der allgemeinen Wehrpflicht. Be⸗ deutet er doch die e der beſten raſſiſch⸗vöckiſchen Kräfte. Es iſt keine willkürliche Analogie, wenn wir die Gemeinſamkeit unſerer Anſchauung mit denen Jahns betonen. Aus unſerer geſamten Erziehung in Formation, Schule, Betrieb und den eigentlichen turneriſchen und ſport⸗ lichen Verbänden ſind die Leibesübungen nicht mehr hin⸗ wegzudenken, und welche Bedeutung ihnen im 5 5 unſe⸗ res politiſchen Lebens zukommt, das haben in dieſem Jahre die Reichswettkämpfe der SA und das deutſche Turnfeſt in Breslau nachdrücklich unterſtrichen und das bezeugen auf dem Reichsparteitag die A e e en der Gemein; ſambeit der vom Volke aus ehenden Anſchauung über die Leibesübung vermögen wir ö us den; tiſchen Erzieher zu ſehen, der er in Wirklichkeit war, und Der Gedanke der Leibesübung iſt nicht minder revolu⸗- heute ahn heute als den großen poli⸗ Lolcale Nuudschiau Feierlicher Auftakt der Jubelfeier des To. 98. Als Auftakt der Feier des 40 jährigen Jubiläums findet am Samstag Abend halb 9 Uhr im Saale der Turnhalle ein turneriſcher Feſtabend ſtatt. Im Mittelpunkt dieſes Abends ſteht die Ehrung der Mitglieder für 40⸗ und 25⸗jährige Mitgliedſchaft. Amrahmt iſt dieſer Akt mit muſikaliſchen, geſanglichen und turneriſchen Darbietungen. Der turneriſche Teil wird beſtritten von den Kindern und Turnerinnen des Turnverein 98 und Tb. Jahn, den Frauen des Turnverein und der Kreisriege, der bekanntlich auch Turner der Deutſchlandriege angehören. Sie wird Geräte⸗ und Freiübungen zeigen. Die Turnerinnen der beiden Vereine und die Frauen und Kinder werden Darbietungen aus allen Zweigen des Kinder-, Mädchen- und Frauen⸗ turnens bringen. Da alles mit beſonderer Sorgfalt vor⸗ bereitet iſt und auch neuartige Uebungsformen und Zu⸗ ſammenſtellungen gezeigt werden, ſind für die Beſucher mancherlei Ueberraſchungen zu erwarten. Erfreulicherweiſe hat auch die Ortsſängerſchaft ihre Mitwirkung durch Ge⸗ ſangsvorträge zugeſagt und damit eine ſtimmungsvolle Bereicherung des Programms ermöglicht. Dem Feſtabend voraus gehen Läufe mit mehreren Mannſchaften durch verſchiedene Straßen Seckenheims, deren Ziel die Planken ſein werden. Um weiten Kreiſen ohne zu ſtarte Belaſtung alle Veranſtaltungen zugänglich zu machen, werden Feſtkarten, zu allen Veranſtaltungen gültig, zum Preiſe von 95 Bpf: zuzüglich 5 Rpf. Sport⸗ groſchen ausgegeben. Sie haben Gültigkeit für den Feſtabend am Samstag, die Wettkämpfe am Sonntag Vormittag und die Spiele am Sonntag Rachmittag im Wörtel, ſowie für die beiden bunten Abende am Sonntag und Montag im Feſtzelt. Sie ſind bei den Vereinsmitgliedern im Vorverkauf erhältlich. Verkehrsregelung beim Brückenumbau. Die bevor⸗ ſtehende Sperrung der Friedrichsbrücke und die damit zuſam⸗ menhängende Mehrbelaſtung der Adolf⸗Hitler⸗Brücke fordert ſchon jetzt Maßnahmen, die eine möglichſt reibungsloſe Ab⸗ wicklung des geſteigerten Verkehrs gewährleiſten. Zu dieſem Zweck iſt bereits die Unterführung am nördlichen Brücken⸗ widerlager für Fußgänger erſtellt worden. Nun ſollen die Radfahrer, die bekanntlich auf der Fahrbahn meiſt eine volle Fahrſpur in Anſpruch nehmen, jeweils auf einen zu dieſem Zweck vom Gehweg abgetrennten Radweg verwieſen wer⸗ den. Das Befahren der Fahrbahn iſt dann für ſie verboten. Die Fußgänger müſſen mit den durch die Anordnung der Radwege verſchmälerten Gehwegen vorlieb nehmen. Sollten ſich in der Abwicklung des Fußgängerverkehrs Schwierigkeiten einſtellen, ſo iſt auch für dieſe Richtungsverkehr in Ausſicht genommen. Die neue Regelung tritt ab Donnerstag, 11. Auauſt 1938. in Kraft. Sattel ab! Die Polizei ſchreitet zur Selbſthilfe. An 51855 Tag wurden ſieben Radfahrern wegen Uebertretungen 5. Sage fel af ebnen Hh fahr bei den kleinen Jungen, die auf dem Schutzblech ſitzend ahren können, wie man oft beobachtet. .* Der weinende Dritte. Beim Zuſammenſtoß zweier Perſonenautos an einer Straßenkreuzung kamen die Lenker zwar ohne Verletzungen davon, ein l2jähriger Schüler aber wurde durch umherfliegende Glasſplitter im Geſicht verletzt und mußte blutend in ärztliche Behandlung gebracht werden. Bei ſieben anderen Verkehrsunfällen in Mannheim wurden am gleichen Tage neun Kraftfahrzeuge beſchädigt und drei Leute verletzt. In allen Fällen waren die Verkehrsvor⸗ ſchriften außer acht gelaſſen. — DAg⸗Rechtsberatu en haben Vertretungsbefug⸗ nis. Die Re dabsrasüngeſte len der DA beraten die Mit⸗ glieder der DA auch in allen Fragen der Sozialverſiche⸗ kung unentgeltlich. Ebenſo werden alle Rentenſtreitigkeiten unentgeltlich durch die Rechtsberatungsſtellen der DA für DA F⸗Mitglieder durchgeführt Dabei iſt noch zu bemerken, daß den Rechtsberatern der DAß neben den Rechtsanwäl⸗ ten die ausſchließliche Vertretungsbefugnis vor den Verſiche⸗ runasbehörden durch Geſetz ügertraaen worden iſt. Kartoffelkäfer⸗Suchtag. Der am Mittwoch, den 10. Auguſt ausgefallene „Kartoffelkäfer⸗Suchtag“ für Gruppe II, wird morgen Freitag, den 12. Auguſt nachgeholt. Zuſammenkunft um 12.30 Uhr am Rathaus. Heilpflanzen der Heimat Ein weſentlicher Teil der in Deutſchland von Apotheken und Drogerien benötigten Heilkräuter wird immer noch aus dem Ausland eingeführt. Leider iſt es ſogar auf dem Land noch vielfach üblich, den häuslichen Bedarf an Heilpflanzen in der Stadt einzudecken, ſtatt ihn 555 einzuernten. Zwar ſammelt man ebenfalls Holunder⸗ und indenblüten, Kamil⸗ len und Pfefferminze, aber die in der Hausapotheke ſchon o wichtige Schafgarbe, die in den meiſten Gegenden an aſt allen Wegrändern in Mengen wächſt, iſt als Heilpflanze vielfach nicht e Das gleiche gilt von dem Kalmus, der in Keuchen, noch nicht meliorierten Wieſen faſt überall zu Hauſe iſt, vom Baldrian, der ungefähr an allen buſchbe⸗ ſtandenen Bachläufen üppig wuchert, vom Tauſendgülden⸗ kraut, das an warmen Berghängen oft zu finden iſt, von der blau blühenden Wegwarte, die an den Straßenrainen ſo ei ſſt, vom Wermuth, der auf Schutt⸗ und Brachplätzen in großen Mengen vorkommt, von dem 115 meiſt 5 ainfarm und dem Fünffingerkraut, die aſt überal 1 0 dem Zinnkraut, das auf Sandböden o häufig iſt, daß der Bauer es als läſtiges Unkraut empfin⸗ deren Kräutern mehr in Wieſe, Feld und Gar⸗ ſich der Volksſchulunterricht erer Zeit angelegen ſein, die anzen unter unſerer Jug et, und an u fördern. Das bagdg eiten weil den Land . über ihre Anwendung, f ihm damit die Ehre zuteil werden laſſen, die man dieſem gen geſehen werden. In der Zucht und Formu na des Lei- roßen immer vorenkhalten zu müſſen glaubte. Mittel un Vom Lehrling zum Meiſter Die neuen geſetzlichen Beſtimmungen. Die Einſchreibung des Lehrlings durch Eintragung ſei⸗ nes Lehrverhältniſſes in die Lehrlingsrolle bedeutet gleich⸗ zeitig, daß er durch dieſen amtlichen Akt der Induſtrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer bezw. Inn ung in den Lehrberuf aufgenommen iſt. Der Lehrling iſt damit in das Arbeitsleben eingetreten, was von den Induſtrie⸗ und Handelskammern und Handwerkskammern bezw. Innungen in feierlicher Form ausdrücklich bekräftigt wird. Nach den entſprechenden Erlaſſen des Reichswirtſchaftsminiſters ſteht die Einſchreibung der Lehrlinge im Handwerk lediglich den Innungen(bezw. Handwerkskammern), bei den übrigen Gruppen der Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft den Induſtrie⸗ und Handelskammern zu. Die Pflichten des Lehrherrn. Die Pflichten des Lehrherrn laſſen ſich in ihren Grund⸗ zügen ſchon aus den Beſtimmungen über die Entziehung der Befugnis zum Halten und Anleiten von Lehrlingen ab⸗ leiten. Im einzelnen iſt der Lehrherr verpflichtet, den Lehr⸗ lung in den bei ſeinem Betrieb vorkommenden Arbeiten des Gewerbes dem Zweck der Ausbildung entſprechend zu un⸗ terweiſen, ihn zum Beſuche der Berufs⸗ und Fachſchule anzuhalten und den Schulbeſuch zu überwachen. Er muß entweder ſelbſt oder durch einen geeigneten, ausdrücklich dazu beſtimmten Vertreter die Ausbildung des Lehrlings leiten. Da am Ende der Lehrzeit die Prüfung des Lehr⸗ lings ſteht, zu deren Ablegung der Lehrherr den Lehrling anzuhalten hat, und da ferner der Lehrherr dafür zu ſor⸗ gen hat, daß der Lehrling das vorgeſchriebene Prüfungs⸗ ziel erreicht, muß der Lehrherr ſeine Ausbildungstätigkeit nach den vorgeſchriebenen Prüfungsanordnungen richten. Nach 8 131 b der Reichsgewerbeordnung hat die Prüfung den Nachweis zu erbringen, daß der Lehrling die in ſeinem Gewerbe gebräuchlichen Handgriffe und Fertigkeiten mit genügender Sicherheit ausübt und ſowohl über den Wert, die Beſchaffenheit, Aufbewahrung und Behandlung der zu verarbeitenden Rohmaterialien als auch über die Kennzei⸗ chen ihrer guten und ſchlechten Beſchaffenheit unterrichtet iſt. Lehrbrief, Geſellenbrief, Meiſterbrief. Die Innungen müſſen dem Lehrling, der die Geſellen⸗ rüfung beſtanden hat, einen Lehrbrief aushändigen, auf dem der Prüfungsausſchuß das Ergebnis der Prüfung be⸗ ürkundet. Nach der Vereinbarung de der Arbeitsge⸗ meinſchaft der Induſtrie⸗ und Handelskammern und der Reichsgruppe Induſtrie verleihen die Induſtrie⸗ und Han⸗ delskammern bei beſtandener Prüfung den induſtriellen Facharbeitern und Gehilfen einen Facharbeiter⸗ bezw. Ge⸗ hilfenbrief, der das Lehrzeugnis(des e und das Prüfungszeugnis(des Prüfungsamtes) enthält. Mit der Verleihung 4 Briefe wird der Prüfling Geſelle, induſtrieller Facharbeiter, 19 bezw. Handwerksmeiſter. Er iſt damit in einen neuen etlich ſeines Berufslebens eingetreten, was dadurch auch äußerlich gekennzeichnet wird, daß die Ausſchreibung aus der Lehr⸗ lingsrolle und die Aushändigung der Lehrbriefe bezw. Freiſprechung der Meiſter mit der Aushändigung der Mei⸗ ſterbriefe in feierlicher Form von den Innungen bezw. Handwerkskammern oder Induſtrie⸗ und Handelskammern vorgenommen wird. Da dieſe öffentlich⸗rechtlichen Körper⸗ ſchaften die Lehr⸗ und Meiſterbriefe kraft Geſetzes ausſtel⸗ len und verleihen, iſt es ihre Auf ——— Berechtigungen im Handwerk. An die Verleihung dieſer Lehr⸗ und Meiſterbriefe ſind weitgehende Berechtigungswirkungen geknüpft, die gerade den Lehrlingen und Geſellen immer wieder den Anreiz zur Ablegung der Geſellen⸗ bezw. Meiſterprüfung geben. Zu⸗ nächſt bietet der Lehrbrief inſofern einen l Vorteil, als er bei Bewerbungen um eine Stelle dem Be⸗ triebsführer vorgelegt werden kann und dieſem die Ge⸗ wißheit gibt, daß der Bewerber eine berufliche Ausbildung gabe, auch die feierliche drlebsprartitern aufgeſteuten Prüfungsanforderungen mit Erfolg geprüft worden iſt. Wichtiger aber noch iſt, daß die Behörden, wie die Reichspoſt, Reichsbahn, das Reichs kriegs⸗ miniſterium, die Heeresfeldzeugmeiſterei, der Reichsmini⸗ ſter der Luftfahrt, die Geſellen⸗, aber auch die induſtrielle Facharbeiterprüfung ausdrücklich anerkannt haben als Vor⸗ ausſetzung für den Eintritt in die techniſche Beamtenlauf⸗ bahn.— Sodann iſt der Handwerksgeſelle ebenſo wie der induſtrielle Facharbeiter berechtigt. ſich zur Hand werks⸗ meiſterprüfung zu melden, ſofern er die ſonſtigen Vorausſetzungen dafür erfüllt. Die Ablegung der Abſchluß⸗ prüfungen gibt alſo nicht nur die Möglichkeit, eine höher bewertete induſtrielle Beſchäftigung zu finden, ſondern er⸗ öffnet dem Jugendlichen auch behördliche techniſche Lauf⸗ bahnen, aber auch den Weg zur handwerklichen Selbſtän⸗ digkeit. Schließlich ſind mit der beſtandenen Prüfung viel⸗ fach auch lohnpolitiſche Vorteile inſofern ver⸗ bunden, als Tarifordnungen wie z. B. die Tarifordnung für das Baugewerbe uſw. als Vorausſetzung für die Ein⸗ reihung eines Arbeiters in eine höhere Lohngruppe eine Abſchlußprüfung verlangen. Zu erwähnen iſt, daß die Gehilfenprüfung inſofern von beſonderer Bedeutung iſt, als die Sachkundeprüfung nach dem Einzelhandelsſchutzgeſetz durch den Nachweis des Beſtehens der kaufmänniſchen Gehilfenprüfung erſetzt wird. Mit dem Beſtehen der Meiſterpr üfung hat der Handwerker die weſentlichſte Vorausſetzung für den geſetz⸗ lich geführten großen Befähigungsnachweis erfüllt; er darf ein Handwerk als ſtehendes Gewerbe betreiben. Außerdem erlangt der Handwerker durch die Meiſterprüfung die Be⸗ fuanis zur Anleitung von Lehrlingen im Handwerksbetrieb. Aus dem Gerichtsſaal Der ariſche Strohmann. Zu elf Monaten Gefäng⸗ nis verurteilten die Schöffen den ſechsmal vorbeſtraften 31⸗ jährigen Walter Ruf wegen Betruges. Dieſer war darin erblickt worden, daß Ruf für„ſein Geſchäft“ aus einem Ge⸗ treideverkauf doppelte Bezahlung erhalten hatte, nämlich einmal mit Wechſel, zum andern bar.„Sein“ Geſchäft aber gehörte dem Juden Theodor Mayer, dem Ruf ſeinen aller⸗ dings ſchon leichtbeſchädigten ariſchen Namen hergegeben hatte, womit dem Juden die Möglichkeit geblieben war, aus den unter ariſcher Maske getätigten Geſchäften ſeinen„Rebbes“ zu machen. Nun kann Ruf ſich in elf Monaten ſtiller Zu⸗ rückgezogenheit über ſeine Dummheit ärgern, denn„fein Geſchäft“ mit dem Juden hat ihm kümmerlichen Verdienſt gebracht, während der Jude den Rahm abſchöpfte. Leichtſinniger Fußgänger verurteilt. — Heilbronn. Vor dem Schöffengericht hatte ſich ein Mann wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten. Der aus Oedheim ſtammende Angeklagte hatte im Juni beim Aeber⸗ queren einer Straße ein ſich näherndes Auto und ein aus entgegengeſetzter Richtung kommendes Motorrad angeblich nicht bemerkt. Im letzten Augenblick ſtutzte er aber doch und wurde durch ſein Zögern in der Straßenmitte von dem Motorradfahrer angefahren. Der Kraftradlenker ſtürzte dabei und erlitt einen Schädelbruch. an deſſen Folgen er ſtarb. Der Fußgänger erhielt jetzt vom Gericht ſechs Wochen Ge⸗ fängnis wegen fahrläſſiger Tötung. Dieſes Gerichtsurteil mag allen Verkehrsteilnehmern eine erneute Warnung ſein und auch die„harmloſen“ Fußgänger veranlaſſen, im Stra⸗ ßenverkehr jederzeit die Augen offenzuhalten und die Regeln der Verkehrsordnung zu beachten! Gedenktage 11. Auguſt. 843 Vertrag von Verdun, Dreiteilung des karolingischen Reiches(Weſtfranken, Lothringen, Oſtfranken). 1494 Der Maler Hans Memling in Brügge geſtorben. 1905 Geſchichtsforſcher Wilhelm Oncken in Gießen geſtorben. 1914 Kriegserklärung Frankreichs an Oeſterreich⸗Ungern. 1919 Der amerikaniſche Großinduſtrielle Andrew Carnegie Der Ausweis der Reichsbank Berlin. Der auf den 6. Auguſt gezogene Ausweis der Reichsbank zeigt für die erſte Woche dieſes Monats einen Rückgang der Kapitalsanlage um 208,2 Millionen auf 6951,6 Millionen Mark. Die zuſätzliche Ultimobeanſpruchung iſt damit zu 27,7 oh abgedeckt. Die nicht ſehr große Ent⸗ laſtung iſt weſentlich dadurch bedingt, daß die Berichtswoche nur ſechs Tage und der Samstag jeweils infolge der ge⸗ wiſſen techniſchen Mängel für Dispoſitionen nicht beſonders gut geeignet iſt, zumal die Beanſpruchung für Lohnzahlun⸗ gen ihre Regulierung noch nicht gefunden hat. Im einzelnen haben die Beſtände an Handelswechſeln und Schecks um 183,8 Millionen auf 6063,1 Millionen Mark, an Lombard⸗ forderungen um 9,8 auf 38,7 und an Reichsſchatzwechſeln um 14,7 auf 2,6 Mill. Mark abgenommen, desgleichen die Beſtände an ſonſtigen Wertpapieren geringfügig auf 298.3 Mill. Mark, während diejenigen an deckungsfähigen Wert⸗ papieren um 0.1 auf 584,9 Millionen Mark zunahmen. Die ſonſtigen Aktiven erhöhten ſich um 18.3 auf 1167, Mill. Mark; das kam dadurch, daß nahezu 8 Millionen Mark Rentenbankſcheine zurückgefloſſen ſind und bei teilweiſer Abdeckung des Betriebskredits des Reiches die Zinsſchein⸗ beſtände und auch die Poſtſcheckguthaben zugenommen ha⸗ ben. Der Zahlungsmittelumlauf zeigt 8471 Mill. Mark gegen 8705 Mill. Mark in der Vorwoche, 8204 Mill. Mark im Vormonat und 6818 Mill. Mark am gleichen Stichtage des Vorjahres. Die Jahresſpanne beträgt ſomit 1653 Mill. Mark. Die Giroguthaben zeigen eine verhältnismäßig ſtarke Zunahme um 38,3 auf 958,1 Mill. Mark. Hierbei haben diesmal die öffentlichen Guthaben zugenommen, während auf den privaten Konten eine kleine Abnahme eingetreten iſt. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Devſſen ſind um 0,4 auf rund 76,3 Mill. Mark geſtiegen. Auszeichnung für deutſche Weine Vor kurzem iſt ein Verzeichnis der vom Internationalen Preisgericht der vorjährigen Pariſer Weltausſtellung aus⸗ ſezeichneten deutſchen Ausſteller und Mitarbeiter erſchienen. ieſes Verzeichnis enthält 39 höchſte Auszeichnungen für die an dem internationalen Wettbewerb für Wein beteiligten Ausſteller. Darunter befinden ſich 17 Grand Prix, 21 Gol⸗ dene Medaillen und eine Ehrenurkunde. Dieſe wurde der Hauptvereinigung für die deutſche Weinbauwirtſchaft für ihre vorbildlichen Arbeiten bei der Vorbereitung und Durch— führung der deutſchen Abteilung dieſes Ausſtellungsgebietes verliehen. Von den anderen Auszeichnungen entfielen vier Grand Prix und ſechs Goldene Medaillen auf das Wein⸗ land Heſſen, vier Grand Prix und drei Goldene Medail⸗ len an die Rheinpfalz, ein Grand Prix und ſechs Gol⸗ dene Medaillen an den Rheingau mit dem Mittel⸗ rhein, vier Grand Prix und drei Goldene Medaillen an das Weinland an der Moſel und Saar, zwei Grand Prix an die Nahe, ein Grand Prix und eine Goldene Medaille an Baden und eine Goldene Medaille an Würktem⸗ ber g. Unter den ausgezeichneten Ausſtellern befanden ſich auch zwei bekannte deutſche Weingaſtſtätten. Aus der ver⸗ hältnismäßig großen Zahl der höchſten Auszeichnungen für den deutſchen Weinbau geht die hohe Anerkennung des aus allen Weinbauländern der Erde zuſammengeſetzten Preis⸗ erichtes für die deutſche Weinbauwirtſchaft in allen ihren 1 8 hervor. Frankfurter Getreidegroßmarkt v. 10. Auguſt. Amtlich notierten: Weizen Feſtpreisgeb. W 9 19,60, W 11 19,80, Wü 12 19,90, W 13 20, Wö 16 20,30, W 18 20,50, W 19 20,70, We 20 20,90; Roggen Feſtpreisgeb. R 11 18,10, R 12 18,20, R 14 19,0, R 15 18,50, R 16 18,70, R 17 18,80, R 18 18,90, R 19 19,10; Weizenmehl, Type 812, Feſtpreis⸗ geb. W 13 29,10, Wü 16 29,20, W 19 29,20, W 20 29,55 Roggenmehl, Type 997, Feſtpreisgeb. R 12 22,45, R 15 22,80, R 16 22,95, R 18 23,30, R 19 23,50; Weizenfutter⸗ mehl 13,80; Weizenkleie Feſtpreisgeb. W 13 10,75, W' 18 0 6 0 * auf breiter Grundlage in einem ordnungsmäßigen Lehr⸗ verhältnis erhalten und von dem Prüfungsausſchuß einer öffentlich⸗rechtlichen Körperſchaft entſprechend den von Be⸗ in Stockbridge geſtorben. 1923 Das Deutſche Reich ſtellt die Reparationslieferungen an alle Mächte ein. 10,00, W' 18 11, W'ö 19 11,10, Wᷣ 20 14,20; Roggenkleie Feſtpreisgeb. R 12„95, R 15 10,15, R 16 10,25, R 18 10,40, R 19 10,50; Wieſenheu 5 bis 6 Mark. ; ä W 7 17 9 5 0 Surken- Güß ſchwei 8 0 0 i 127. 0 weine Lu Todes-Anzeige. 0 Sinmachzeit⸗ bücklinge olnnahefin f 35 0 n eee ſucht Jungſauen finggen zan ürken. I Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unser liebes Kind„ 8 5 Beutel 8 3 500 gr 40 Pfg. ge f(trächtig) a 0 0 Kräukeressf 5% Sa trächtig).——— (62 0 e Hauptſtr. 167. Beſtellungen a aure 9 Irma„ unabgekocht, 2. Ein- Mutjesfilet 00 9 Estragonessig, 6 0% Säure 0 machen verwendbar, 5 Ein nimmt entgegen Liter 300 8 im Alter von nahezu 9 Jahren gestern früh zu sich in die„ Weine ssl Liter 30 Stück 18 Pfg. Di Ludwig Volz, Weinessig, 5 0 Säure 8 Ewigkeit abzurufen. f l Deutſche len Hauptſtraße 173. Liter 304 06 ö 20% Weingehalt, 5 Tafelessig, 5 0% Säure 8 i 5 N 97 5 In tiefer Trauer: 0 ca. 5 e Galzheringe knechi e i Liter 203 e 5 111 111 9 5 f i 17611 Salatessig, 3½ 9ù 88 un-Seckenheim, Familie Philipp Wolf Salatessig, 1 Heut d fg er das gane gare: skied BB 3 1 Aueust 1938. nebst Angehörigen. Essig. Essen: Jak. Würthwein! geſucht. 8 Litrovinessig * 0 Citrovin-Essig 55 115 3¹ 5 5 5 Literflasche 2.00 0 Die Beerdigung findet morgen Freitag Nachmittag 3 Uhr 775 Lebensmittel, vesheim, Essigessenz hell und 5 * 5 5 8 a 6 Ferner empfehlen wir: einkoſt. Schloßſtraße 119 dunkel in 200-gr-Flaschen 085 vom Trauerhause, Meßkircherstraße 35 aus statt. 9 Gala- und Cervelatwurst 7 f chloßſtraße 119. N 0 5 5 N 0 125 gr 45 4 Konservierungsmittel für (62 DN Bierwurst 125 fr 33, Einmachgurken: Ochsenmaulsalat „Gurkenretter“ Brief 100 5 Verhindert Weichwerden und Schimmelbildung 500 fr br. Dose 40„ Stangenkäse, 200% ig 125 fr 14 4 Neue Kartoffeln und Neue deutsche Saleheringe Stück 9 8 Hatjesheringe Stück 8„ 3% Rabatt oder krank iſt. 9278 faushalthilſen fiehen bereit, an ihter Stelle un⸗ entgeltlich den fiaushalt zu führen. VBerſammlungs⸗ Kalender. Turnverein 1898. Heute Donnerstag Abend 9 Uhr findet in helfen der Turnhalle eine Verſammlung aller Sportler und Spieler ſtatt. In Anbetracht der Wichtigkeit iſt es dringend notwendig, daß jeder erſcheint. Fuß ballpereinigung 1898. Heute Donnerstag Abend Training aller Aktiven einſchl. der Jugend; anſchließend Spielerverſammlung. Da am kommenden Sonntag die Spiele der Saiſon 19381939 beginnen, iſt es erforderlich, daß alle Spieler reſtlos erſcheinen. Alle Mannſchaften ſpielen zu Beginn des neuen Spieljahres. Turnerbund„Jahn“. Unſere Mitglieder werden heute ſchon darauf aufmerkſam gemacht, daß ſich der Verein geſchloſſen am Sonntag Nachmittag am Feſtzug zum Jubiläum des Turnverein 1898 beteiligt. Alle Aktive in Turnkleidung(Schüler, Schülerinnen, bun gtrei 5 Dr. Oetkers Einmachhülfe 5 Brief 73 g Im Filfswerk„mutter und ßind⸗ ſorgt die nav. für die Familie, wenn ſich die mutter in erholung befindet Einmachgewürz Brief 73 Salieylpergament 8 5 Rolle m. 2 Bog. 103 Einmach-Cellophan Umschlag m. 1 Bog. 18 0 Einmach-Cellophan Umschlag m. 2 Bog. 34.0 Ferner empfehle: Ansetzbranntwein, 32 0% Literflasche o. Gl. 2.00 Ansetzbranntwein, 40 0% Literflasche o. Gl. 2.50 Kandiszucker, braun ½ kg 64 0 Kandiszucker, weiss ½ kg 66 3 3 Prozent Rabatt! HILFSVEREK Ulle unò ſtind Turner, Turnerinnen, Frauen, Männer, Sportler und Spieler). Auch die paſſiven Mitglieder ſchließen ſich in Straßenkleidung an. Freitag Abend Zuſammenkunft aller Aktiven im„Kaiſerhof“. Jablonh-Zelle für Bauhandwerker (nach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben in der laufen 1 Neckar-Bote- Druckerei. re——— ů—— — werden schnellstens angefertigt in Dr 1 ckarbeiten der Druckerei des Nec e .. 8 6. „ ch aun cpog usnoleb nocht u tie ie“ uecaem ne nvag usbung suse aupehphe seu age uicht sog uegufl „ uscp apa ue ae sog usbiaan uig uscpn] ne zebupf pou zog igen peng usueg se bg usqeblno vg „ius soſſog) un— zeſpgz“ of ueqebinv oog eng eig uvu gg Ju! „oi nnch uteg ne bunbeneqen ape vu je gun iBenzqn uephngur epo dig cpi dog govaſg udoa ec a0 d fe— ueagg ne ien Jiu een dog gun —% ae ela sog goa ud ze efeictnogeg og „envusb Luv se ige nc“ „10% eie“ „810% 2 eipeqque ande oa Ag nc“ queqeq aecigg usbuvb uv autun Gou cpog jpg„jepoag) uda uu jg peach“ „oi use Slununda zem nm usho unu nggeb önu „o u ueqog unzg“ uebnzz uegquseups biqneal ueg sn dupa e e e ce bun e bee„ickcko id“ gan zz gunzqnpz zeulel ze zb ale a0 2 200 nene ie bunch ce en ee eur bug „Kue u Ii gun usehz ud eich zaeig ng— obung upout Mog“ „lad G“ pnich wege ua een e eee„aeg“ pn Suseaecg usbuvbg ol e ned aeqnueboßb ute 91 qui dun— snoch ne snoch uda sjuudz ac gab usch ⸗pnlbun uscieg zeſeid aufe geo ulel go ueqog noob zfpip e sog se oog noch zebuunb— ceuupzde leg euupzcg len gun uenvag iead— use uezunzne objueq anu gg gun abc uegaodt jenen ue usphguneg ice uteg inv a0 jqveagezqz did go pos znae ueumozebuv und boeqnusbob ogckonnloio a0 on 420 Sog itpieaae ja sog boznutzogß ueslcppu ub snenog 20 gg 8e ung oc uescpoumea on som usqebaeg jpuuseiq ue; num eqaelgz oi euejgog oog geinda ſckog an s jvc e uegunſasda ue un snozcß gun uus zn been eee ee ebene ieee e ng 8 z uezunanie uesel nlpbagog an uefpaacozg uefcenvg ahlnv did uepeinor usr fees zwa guvulenzg Ipou sva nv hoc) ego or og ue ueqpabeg usbunuſloch aufe] on gol uugvuuebeß zue guecſesgae pla „pg ssd ie Gog gun euezqog bu pus ii ue uda dqungsus peace eig ebupleß qusq uefpch un 414 ups ec een een usqusheb uten u ehen ennie eh eee ee „upcpf ol uteuse oi sog gien sog quem apc zepgz scpog a0 seuupzcß seg Ang a0 uv on bor buppuugg (Cudzoqzea pnagqppgg) 7540 4929 04 ieee Agen cpu uda aigne aun— uauspzt ugag! due zh eee sn eic dag abc Jescpiaeh en ind aof sog Apoctuebnzz sequel ue pou inu gol eie uolll obpnanè gun jpocteb Anvg obzugel ouse puquebnzz uosgez unf ibu en eng eue dpi Seed ons J ueganq unckſeß gzog uda zom anne ou son ede een gun ug uensog usr ⸗inea unbejaeqan gel id ueaequb eig queagp uzegoge ng gig udufe sale seg one uequeboncpog ze uv 1 eſpnſasa ava bucppu gung zue ou sog uach co us up supi sed gene ecluupzcg ei dug uteang dog u icpiu pi uegqupleg eioagsbungsezs Jujebonleg bumbaue sbnebzgog use sed jolie sog eilpnzd aellogz spa qusplne gun qujobanb el ed ang uoelliaob gung duzeejgg sid u oog sag pan ue gun zasqneicpes ueſjeg uequsben zcellogz aeun uus uses ine sog ag seulanzg 500 RHoaieg) 310 gef ueuuuiog pubgz ane se gun ofeicplaur bungnanegz olo! ⸗nneg gag ur ed obpg teſeig ur uefcpianelnv a0 m cpi zugo genjg gun ohe ane pi se eibieu Smedcpreſd og Bunlckue Bocded ue eee ee eg ee nge enan unge ne ueuseg ue ine ee eg nee aun quvleg spl en ed vnn ua gage usdupzzsgezu aun inv Bnebjeicc ure dim ane aufen sog geh gun pus uvegc uenqncebinv meuse uggſck oa enn ol medac reg gpg Kellogg sog eicplneck so; Gvag utanſg c feli zog Uehpipfeuucc uses uda gegeiu uezpne agg ue zehechun sog Gobi Ona dige uuvg gun Sdagog seſeig anmebqnas eile sog— dbneuß un zv za eee eine ue * pid ene de nene bine eg eie dagog ejeia ol obung ten „geen Ulel aneg used uv uecpopzes sog a on 8 apa zeig gun— usppogae ne gor ueufe bnodagvg uteg Inv snpo! ⸗udge govafſg uda uzgech ss bupjeb sequnsg a0 ug eino usb zulag Luezqog pu jesench gun en sog Ace buen og a Beleg az eugo gun Acpiu se eigne ei 1% zo guy; ah ujgy ou qusbjo] ind ea sneaeq zeleig gog l — ip uses ueg Inv rebjolaegz use ac Ji ot Hugo „5 ei dp eee eee gen eue ap ie up aqui Jiu ꝙæpnv zebiuem a0 zen obo gpock ue inv se mug unu z zo spur dag sd eim dap ineaeb Plenzuvag oæpou sn ujgy uod pre neigen ub nv ei uus usgunzheause unsjallog e eee ehe eee eee nee eee en ee ei gun ueb ung Luejgog opou Iq zeec me oz nvas:bunbuigeg eier ouse einen ufzejckcnz av ei A „zog dleid bunzescpreand mu uigvunea paz nag (Anscp e) YO SU U SSO SSD ννε D Sν. — Ssbunzlogalun“ D snc 0s JI 8e end 9e paß Oe Ge 61 1 2 enn er ec pl ci s loc o avog 8 vic 2 Sul gs dog 7 unn 3 Soc pda ene. eng s nul 28 leg ie nec 0e god s voz 25 nog gs vag 86 ie os erte 8 bung' Jpeg FT unn er g I uh 6 de 8 ads 9 818 fL J A pezehvypgzz 21•%4[TPiizo mene zasuunze gehe sup punlgiln z elde eee 78 ein de ae e eee e ts aesckäb ex ue zd ze aebſeg uuvuzog lephuupum pluncsudbeg eee een epa depurngecdhe Gabedlegoge leg qi gg .) 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Hoch uda ueigozzogz uin Bunz g geen „bunu naue ne e Uesſpoaun ze nut opou Snv ag god cou 0e angel sg“ tene none 15s „Tue en ehen e e e u„uus n ir ogg“ bac 18bn muucdes noi poſuvuenncg neue bee e zuuutogeg gun Aptpfzgcteſtece res uf nad zee le li nee * „ſeugche obe dune eee Sog „Cochpuleg sauge uch dia00 a Sog“ „iusqel ng ignu sog— meucpl uuns“ „uses“—„zich jvve uf uch na W 000 nul ene qunead ue puts unhelsnoßflunz dig u! 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Ich habe keine Luſt mehr, noch länger hinter dem Mädel herzujagen. Wozu denn?“ Joch ſtarrte den Vater an. Lief nicht ein geheimnisvol⸗ les Lächeln um den gütigen Mund? „Vater!“ ſtammelte er.„Du— du verbirgſt mir etwas.“ „Hm,“ machte er,„das wäre nicht ganz ausgeſchloſſen.. Biſt ein heller Burſche,“ lächelte er, und zur Tür weiſend, durch die man in ein Nebenzimmer gelangte, fügte er hin⸗ zu:„Kannſt dir ja mal freibleibend das Mädchen anſehen, das ich gern zur Schwiegertochter hätte!“ Aber noch ehe Joch dazu kam, ſich von der Stelle zu rüh⸗ ren, öffnete ſich bereits jene Tür— und eine weißgeklei⸗ dete Geſtalt flog herein— direkt an Jochs Bruſt. Zeit und Raum verſanken für zwei glückliche Menſchen in ein Nichts. Auf Flügeln eilte die Zeit dahin. Waren ſeit jenen Tagen am Rhein wirklich ſchon elf Monate dahingegangen? Es ſchien, als habe ſich das alles erſt geſtern ereignet. Und der eine Tag, auf den das überglückliche Braut⸗ paar voller Verklärung harrte, rückte immer näher— der Tag, der ſie vereinen ſollte für immer und ewig. Es war Joch, als ſei die Welt noch einmal ſo ſchön wie ſonſt. Die Alten ſchienen angeſichts des Glückes, das den bei⸗ den jungen Menſchen aus den Augen ſtrahlte, förmlich aufzublühen. Und dann wurde Wirklichkeit, was Jahre hindurch nur traumhafte Sehnſucht geweſen: „Gretel— mein geliebtes Weib!“ flüſterte Joch bewegt, als der Pfarrer ihre Hände ineinandergelegt und den jun⸗ gen Bund geſegnet hatte. Nie wurde ein glücklicheres Paar getraut als an dieſem Tage. Und alle, die Zeugen dieſer Glückſeligkeit wurden, fühlten nur eins: daß in dieſer feierlichen Stunde das Schickſal an zwei Menſchen gutmachte, was es ihnen zuvor angetan. — Ende— Der alte Mofessor Auf dem Friedhof des kleinen Städtchens gibt es ein Grab, an dem viele Leute ſtehenbleiben, wenn der Weg ſie vorüberführt. Der Name, der auf dem Grabſtein ſteht, iſt einmal weltberühmt geweſen. Der Mann, der ihn getragen, ſchlummert nun ſchon bald ein Jahr den ewigen Schlaf. . Die wenigſten Menſchen wiſſen, wie er geſtorben iſt. Ein trüber, regneriſcher Tag war es. Der Profeſſor lag ſeit Wochen krank zu Bett. Maria, die alte Hausgehilfin, ſtand an dieſem Tage wie immer um ſieben Uhr auf und ging auf leiſen Sohlen ins Krankenzimmer. Drinnen hatte die Krankenſchweſter längſt hänge zurückgezogen. Sie ſah angegriffen J aus. Der Kranke im Bett ſchlief und regte , ee. ,, W N N (Zeichnung H. Bauer.) Der Profeſſor hatte die Nacht nicht gut verbracht, und die Krankenſchweſter führte nicht viel ſpäter ein langes Telefongeſpräch mit dem Sanitätsrat. Als der gegen zehn Uhr kam, ſprühte mit ihm eine Welle von Näſſe und Feuchtigkeit ins Haus. Die alte Maria nahm ihm Hut, Mantel und Schirm ab. Den Weg zum Kranken⸗ zimmer fand der Sanitätsrat allein; er war ihn in den letzten fünf Wochen faſt täglich gegangen. Drinnen bot ſich ihm ein ſeltſamer Anblick. In ſitzender Stellung, von Kiſſen geſtützt, lag der Profeſſor im Bett und war von Notenblättern umgeben. Sein eingefallenes, fiebriges Geſicht glühte in innerer Erregung. Die Augen hielt er auf ein Notenblatt gerichtet, während ſeine durchſichtigen Hände gleitende Bewegungen ausführten. Er dirigierte! Die Krankenſchweſter trat leiſe zu dem Arzt. „Beethoven!“ flüſterte ſie.„Ich habe ihm vorhin die Noten bringen müſſen. Und den Kalender.“ „Den Kalender? Weshalb?“ „Ich weiß es nicht. Er riß das heutige Datumsblatt ab—— dort, ſehen Sie es? Er hält es zuſammengeknüllt in der linken Hand!“ Schweigend ſetzte ſich der Sanitätsrat an das Bett des Profeſſors, der in aller Welt als Beethovendirigent berühmt war. Nun ſank der Kranke zurück, und es bedurfte für den Arzt nur einer kurzen Unterſuchung, um feſtzuſtellen, daß der Verfall der Kräfte heftige Fortſchritte gemacht hatte. Menſchliche Hilfe vermochte nicht mehr das nahe Ende dieſes Lebens aufzuhalten Am Nachmittag traf der Sohn des Muſikprofeſſors ein. Er war des Alten einziges Kind und, wie der Vater, leiden⸗ ſchaftlicher Muſiker. Bleich lag der Kranke im Bett, und nur ein flüchtiges Zucken, das um ſeine Mundwinkel lief, verriet, daß er wußte, wer von weither gekommen war. Als es zu dämmern begann, verlangte er, Muſik von Beethoven zu hören. Fragend ſah der Sohn zu dem Sanitätsrat hin, der vor wenigen Minuten erneut gekommen war, und als der Arzt ſchweigend nickte, wurde von neben⸗ an der Flügel ins Zimmer geſchoben. Kerzenſchimmer erhellte den Raum. Der Sohn des Profeſſors begann zu ſpielen. Mit geſchloſſenen Augen, das Geſicht verklärt, lauſchte der Kranke der Flut berauſchender Töne wie einer über⸗ irdiſchen Muſik. Draußen vor der Tür ſtand die alte Haus⸗ gehilfin. Tränen liefen ihr über das faltige Geſicht. Sie merkte es kaum. Der Kranke hielt wie zur Andacht die Hände gefaltet und zwiſchen den durchſichtigen Fingern ſchimmerte das weiße, zerknitterte Kalenderblatt. Beethoven! Sein ganzes Leben hatte er dieſem großen Manne geweiht— nun lauſchte er ſeiner Muſik wie einer Offenbarung. Als der Sohn ſein Spiel beendete, war ſein Vater, ein glückliches Lächeln auf den Lippen, entſchlummert. Leiſe raſchelnd fiel das Blatt zu Boden. Der Arzt hob es auf, trat zum Leuchter, glättete das Papier und las die Fußnote unter dem Datum: 26. März 1827 Ludwig van Beethoven geſtorben Ein gottbegnadeter Geiſt, der ſeit über hundert Jahren einer anderen Welt angehörte, hatte ſeinen treuen Diener eingeholt in die Ewigkeit! B. Oe. Wer ſousste Schon? daß in den zu Tal gehenden Schneelawinen eine außer⸗ ordentliche Kraft liegt? Die Kraft ſo manch einer Lawine würde, in elektriſche Energie umgeſetzt, dazu genügen, um rund 90 000 Glühbirnen von 16 Normalkerzenſtärke ein volles Jahr hindurch täglich 5 Stunden brennend zu unterhalten. daß man eine abgeſchnittene weiße Hyazinthe innerhalb einer Stunde roſa färben kann, wenn man den Stiel in rote Tinte taucht? daß der Schimpanſe dreizehn Paar Rippen und der Elefant neunzehn Paar Rippen beſitzt? daß Bienen imſtande ſind, Farben zu unterſcheiden? daß Flußperlmuſcheln im Durchſchnitt 12 bis 15 Zenti⸗ meter groß werden? 3 1 Das Schreckgeſpenſt des Eismeeres Erlebnis einer Sturmnacht Drei Tage trieben wir uns ſchon auf der Skolpenbank herum. Die Skolpenbank iſt ein ungeheuer großer Fiſch⸗ fangplatz im Nördlichen Eismeer, ungefähr vierhundert Seemeilen nördlich von Archangelſk. Der Sturm raſte aus Nordweſt, Stärke 11. Unſer Back⸗ bordfanggerät war zerſchlagen, an Fiſchen war nicht zu denken; das einzige, was uns zu tun übrig blieb, war, daß wir das Ruder gegen die See hielten. 4 Die Mannſchaft war vollkommen erſchöpft— dreizehn Tage hatten wir Tag und Nacht gefiſcht— ſeit drei Tagen wütete der Sturm. Die Maſchine hatten wir abſtellen müſſen, weil bei dieſem Höllentanz Schraube und Keſſel in Gefahr waren. Hob ſich das Schiff auf den Kamm einer See, dann raſte die Schraube ohne Waſſer⸗ widerſtand in der Luft — die Kolben der Ma⸗ ſchine konnten dieſer Belaſtung nicht ſtand⸗ Der Bootsmann hatte ſich an die Ruderpinne feſtgebunden. Er war naß wie eine gebadete Katze. Die See hatte die Brückenfenſter ein⸗ geſchlagen, jeder über⸗ kommende Brecher peitſchte in Brücke und Kartenhaus. Die See machte„rein Schiff“.— Auch in des Menſchen Seele iſt innen tief daheim hinn All ſeiner Freuden Samen, all ſeiner Leiden Keim Wie ein Geſpenſter⸗ Weiß er ſie recht zu mengen, dann kann er ſtolz beſteh'n, ſchiff, das den Krallen Wenn mit des Schickſals Wirbeln die Lebensſtürme weh'n. der ewigen Eiswüſten Der Kapitän ſtand auf der Brücke. Seine Au⸗ gen waren zu ſchmalem Spalt gekniffen. Er be⸗ obachtete eine dunkle, geballte Wolkenwand, die im' Norden hing und mit großer Ge⸗ ſchwindigkeit näherkam. „Schnee—“ knurrte er. Es ſchneite. Nicht mit Linzelnen Flocken, der Schnee kam vom vom Himmel wie ein gichter, undurchdring⸗ licher Vorhang. Wir ſahen nichts mehr. Nicht das Licht a 39 vom Matroſenlogis, nicht den Vordermaſt dicht vor uns— wir ſahen nichts als Schnee. Der Kapitän drückte alle zehn Sekunden auf den Klingelknopf: Vorſicht— Schiff! Vorſicht — Schiff! Dann leuchtete matt an der Vordermaſtſpitze unſer Morſezeichen auf, Ich fragte:„Hat denn das einen Zweck, daß Sie hier auf der Brücke ſtehen?“ Die Stimmung war„geladen“, die Nerven waren zum Zerreißen angeſpannt. Jedes Wort wurde zuviel. Man ſprach nur das Notwendigſte. Und auch das klang dem Knurren eines Hundes ähnlich, dem man einen Knochen weggenommen hat. Der Sturm raſte in unverminderker Gewalt.„Luken — 2 zuu!“ ſchrie der Erſte Maſchiniſt durch das Sprach⸗ rohr nach der Brücke.„Waſſer im Maſchinenraum!“— Jens, der Netzmacher, ſchlingerte die Haltetaue entlang, um die Bullaugen über dem Keſſelhaus feſtzuſchrauben. Da— was war das?— Ein unterdrückter Schrei klang durch das Brauſen des Sturmes. „Hiti— l——, dann war es vorbei. Eine See hatte Jens gegen das Keſſelhaus geſchleudert, — die zweite ſpülte ihn über Bord—. Hinaus in die bro⸗ delnde See flog ein Rettungsring—. Wo— 2—. Der Kapitän ließ den Kopf langſam ſinken. Wir wußten alle, daß Jens nie wieder kam. Der Kapitän ging ins Karten⸗ 19515 und ſchrieb ins Journal:„Jens Broh 4.30 Uhr über ord geſpült.“ f Der Samann halten. Wenn oben durch die Lüfte die erſten Störche zieh'n Und rundum im Gehege die erſten Knoſpen blüh'n; Der erſte Strahl der Sonne verſcheucht noch kaum die Nacht, Da iſt zu ſeiner Arbeit der Sämann ſchon erwacht. Mag unſre Saat auch reichen zurück zur Kinderzeit und unſre Ernte kommen erſt nah der Ewigkeit, 4 Das Barometer ſtieg, doch das Thermometer fiel— 18 — 24— 29——. 36 1 Grad unter Null! Der Himmel klärte ſich auf, aber die See kochte unver⸗ mindert im Sturm, und jedesmal, wenn die„Brandenburg“ ihre Naſe ins Waſſer ſteckte, kam das Schiff ſchwer und ſchwerer— dick mit Eis beſchlagen— wieder hoch. Das unheimliche Geſpenſt des Eismeeres hatte uns in den Krallen: die Gefahr des„Niedereiſens“! „Auch—— das noch—.“ Die Stimme des Kapitäns klang mutlos— müde. Die Mannſchaft arbeitete mit Picken und Beilen:„Eis ab!“ Doch das Schiff fank immer tiefer und tiefer.— Da faßte der Kapitän einen kurzen Entſchluß.„Weſtſüdweſt,— zwei Strich zu Weeeſt!“ Wir dampften; und wir wußten alle: Schraubenbruch oder Kolbenbruch— oder wir eiſen nieder. Noch ein Viertes gab es, und das war unſere Hoffnung: wir kamen weiter weſtlich aus der Eiszone 1 Havarie ir hielten Er ſchreitet längs der Furchen auf friſchgepfügtem Land 511 Wir mußten Und ſtreut im Takt des Schreitens die Saat mit kund'ger Hand. Mit jedem Schwung des Armes ſtreut Hoffnung er ins Feld, Er weiß, daß ſchon die Saat den Erntelohn enthält. g Kurs halten; der Sturm aber raſte aus Nordweſt, ſo daß die Seen ſteuer⸗ bord über das Karten⸗ haus hinwegſchlugen. des Nordpols entſprun⸗ gen war, tanzte die Brandenburg“ auf den rollenden Wogen des Stets lebt in uns das Ahnen— bald froh, bald wieder bang— Ozeans, jeden Augen⸗ Daß War und Sein und Werden feſt im Zuſammenhang. 5 5 blick in Gefahr, daß eine Sturzſee das über und Weil nichts auf dieſer Erde kann ohne Grund geſcheh'n, über vereiſte Schiff in Muß man bei jeder Wirkung nach ihrem Arſprung ſeh'n: die Tiefe ſchleudern So reifen Gut und Böſe aus unſrer eignen Saat, würde. Denn nur aus unſrem Denken entſteht erſt unſre Tat. Minuten wurden zur Ewigkeit;; daß der alte Kaſten hielt, war ein erſtaunliches Wunder. Da—, das Thermo⸗ meter ſtieg.— 30—— 22——— nur noch 16 Grad unter Null;— ſchon ſackte das Schiff nicht mehr ſo ſchwer, — ſchon war die Reeling zeitweiſe über Waſſer—— da Heat die Schraubenwelle! ir peilten Poſition.„Iſt ja Quatſch,“ dachten wir alle zu gleicher Zeit. Und dann dachten wir:„Gute Nacht, Schiff; jetzt iſt's richtig.“ Und dann?— Dann geſchah das Wunder: In dieſer Waſſerwüſte, wo man oft Monate hindurch keinem Schiff begegnet— 300 Meilen von der vereiſten Küſte entfernt,— trafen wir auf einen engliſchen Heringslogger! Er nahm uns ins Schlepp und brachte uns bis Tromſö, wo wir ins Dock gingen. g f Und es war eigenartig; es ging uns allen ſo: Erſt als wir feſtes Land unter unſeren Füßen fühlten, glaubten wir an unſere Rettung!— Sie war zu unwahrſcheinlich geweſen. Nach behelfsmäßiger Reparatur liefen wir den Heimat⸗ 4155 an. Der halbmaſt geſetzte Wimpel hing ſchlaff her⸗ nieder. Am Löſchpier ſtand eine alte Frau und weinte.— Es war die Mutter von Jens Broh.. Sprüche zum Merken. Sollteſt du allein klug ſein?(Luther.) * Die Arbeit iſt ein beſſeres Mittel gegen die Langeweile als das Vergnügen.„„ 8 Hnthut von Hilia 3